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Präsidentschaftswahl in FrankreichWarum wählen Linke nicht Macron?

Immerhin geht es bei der Wahl in Frankreich auch darum, Europa gegen den Nationalismus zu verteidigen. Die Antworten sind unbequem.

Sie hassen Europa genauso wie Le Pen: Abgerissenes Wahlplakat von Emmanuel Macron in Lyon Foto: Laurent Cipriane/ap

W arum wählen Linke auch dann nicht den Europäer Emmanuel Macron, wenn es darum geht, gegen Marine Le Pen die liberale ­gegen die illiberale Demokratie zu verteidigen, die offene Gesellschaft gegen politischen Rassismus und Europa gegen den Nationalismus?

Das ist die große Frage vor der Präsidentschaftswahl in Frankreich an diesem Sonntag. Zwei mögliche und unbequeme Antworten. Erstens: Genau das zeichnet diese Linke aus – dass sie Europa genauso hassen wie Le Pen. Zweitens: Es sind keine Linken, es sind in zentralen Bereichen Rechte.

Nun muss man die Einschätzung und gar Hassgefühle gerade auch der jungen Antikapitalisten verstehen, dass Macron „neoliberal“ und ein „Reichenfreund“ sei und die EU eine Umverteilungsmaschine nach oben. Wenn ich eh nicht Teil der Zukunft zu sein scheine oder sogar täglich ums Überleben kämpfe, dann interessiere ich mich zu Recht erst mal für meine Lage im Hier und Jetzt.

Nur ist es leider so, dass die linkssozialdemokratischen Parteien zwar Weltmeister (oder besser gesagt: nationale Meister?) im Dagegensein sind, aber noch weniger Zugriff auf die real globalisierte Welt finden als die liberalen Parteien, die sie teilweise zu Recht dafür kritisieren. Beziehungsweise: Wenn diese Linken sich dann doch auf die Realität einlassen, verlieren sie ihre linkspopulistisch konditionierten Wähler an Rechtspopulisten, wie man im deutschen Osten sehen kann. Womöglich, weil die subkutane Hookline die gleiche ist: Liberaldemokraten sind arrogant, elitär, asozial und verraten euch. Wir kümmern uns.

taz am Wochenende

Wird Marine Le Pen die nächste französische Präsidentin? In der taz am wochenende vom 23./24. April 2022 schauen wir auf Frankreich vor der Stichwahl, auf die Wäh­le­r:in­nen von Le Pen und auf die, die ihren Wahlsieg am meisten fürchten. Außerdem: Die Linkspartei in der Krise. Und: Wie das „Missoir“ für Geschlechtergerechtigkeit beim Pinkeln sorgt. Ab Samstag am Kiosk, im eKiosk, im praktischen Wochenendabo und rund um die Uhr bei Facebook und Twitter.

Der Linkspopulist Mélenchon kommt ohne ostentativen Rassismus aus, aber er spielt einen ähnlichen Song – gegen Europa, gegen die Nato und im Zentrum eine national-soziale Ideologie, autoritär gefärbt. „Unbeugsames Frankreich“? Aus dem Parteinamen trieft ja der Nationalismus. Es ist der Traum von der Gerechtigkeit einer fossilen, homogenen Industriegesellschaft hinter nationalen Grenzen, den auch die Wagenknechtianer favorisieren.

Nun mal im Ernst: Wir leben in einer Umbruchphase, die viel radikaler ist, als wir das mit unserem bisherigen biografischen Glück wahrhaben möchten. Der Élysée-Palast wie auch das Kanzleramt waren viele Jahre die Bastionen des Gestern und des illusionären „Weiter so“. Macron hat das Gestern schon 2017 in die Luft gesprengt und die überforderten Volksparteien auch. Nur ist es auch ihm noch nicht gelungen, Politik des Heute zu machen, weder innenpolitisch noch europäisch – Letzteres vor allem, weil die Yesterday’s-Heroes-Bundesregierung von Union und SPD dazu nicht in der Lage war. Aber nirgendwo ist mehr Staat als in Frankreich, nicht mal in Deutschland. Okay, vielleicht in Polen, wo national-soziale und (­damit?) autoritär-illiberale Politik mehrheits­fähig ist. Wenn auch nicht zukunftsfähig.

Wer aber als Europäer individuelle Freiheit und gemeinsame Zukunft will, der muss sehen, dass die Zukunft der Freiheit aus erneuerbaren Energien, sozialem Ausgleich, europäischer Verteidigungsfähigkeit und „planetarischer Verantwortungspolitik“ (Joschka Fischer) besteht. Wer da den Unterschied zwischen Macron und Le Pen nicht sehen kann, ist nicht links, sondern geistig herausgefordert. Und wer die Gemeinsamkeiten zwischen der rechten Le Pen und dem linken „Unbeugsamen Frankreich“ ignoriert, ist blind.

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Peter Unfried
Chefreporter der taz
Chefreporter der taz, Chefredakteur taz FUTURZWEI, Kolumnist und Autor des Neo-Öko-Klassikers „Öko. Al Gore, der neue Kühlschrank und ich“ (Dumont). Bruder von Politologe und „Ökosex“-Kolumnist Martin Unfried
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124 Kommentare

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  • "Wenn diese Linken sich dann doch auf die Realität einlassen, verlieren sie ihre linkspopulistisch konditionierten Wähler an Rechtspopulisten, wie man im deutschen Osten sehen kann"

    Im deutschen Osten wars wohl eher so, dass die Leute die Linke gewählt haben, weil es der Partei gelang, sich als Interessenvertreter des Ostens darzustellen. Bei der sich kontinuierlich verbessernden Lage dort wählen peu a peu mehr und mehr Leute nach ihrer politischen Gesinnung.

  • @MONDSCHAF (2):

    Cohn-Bendit? Der ist alt geworden. Ich finde ihn ein wenig enttäuschend.

    • @tomás zerolo:

      Schonn. Was ihm aber bleibt - ist der feine Befund - in memoriam - von Harry Rowohlt bleibt - mit wie passend - Antje Vollmer*.



      “Antje Vollmer ist der einzige Welt, der immer, ausschließlich und nur den Mund hat, sogar wenn sie Labiale (p, b, m) spricht, was sonst niemand schafft, nicht einmal Daniel Cohn-Bendit (Ach was!), obwohl der neue Zähne hat, womit für ihn vollends jeder Grund entfällt, mal fünf Minuten den Rand zu halten. (“Ich hab nichts gegen lange Zähne; nur gepflegt müssen sie sein.“)

      unterm—— servíce & *



      Die Perle - eingewandert in ein fremdes Land - klar - wie Kretsche => Einmal - K -



      Farbe¿ - scheißegal - immer K => autoritäre Säcke • VXXL-mal.



      H. Rowchet “Verbieter‘s Block - Ich bin doch nicht Antje Vollmer …bevor sie Bundestagsvizepräsidentin, Pastrix einer absoluten monotheistischen Klemmi-Religion und Schrägstricherin (wie Kretsche;) (AO/ML) war, jedes Recht this side of the Pecos hat (wie Kretsche noch heute!;)(( …“



      in - Pooh‘s Corner - Danke Harry - &…

      • @Lowandorder:

        ???

        • @StefanG:

          Na Jung! Ollen Kretsche zum Bleistift!



          “Nein! Habe keine Probleme Geldspenden von Südstahl anzunehmen!“



          &



          Lück - wie der Rote Danny - die auch nie den Rand halten können - können schon enttäuschen. Gellewelle.



          & mit Harry Rowohlt “etwas 🎶“



          “Unter dem Pflaster liegt der Strand" mit



          Angi Domdey - Hau rein Angi! - 🙀🥳 -

          Unter dem Pflaster liegt der Strand" war ursprünglich ein Ausspruch des französischen Philosophen Proudhon, wurde aber erst berühmt in der Mai-Revolte 1968 in Paris, wo ihn Arbeiter und Studenten an die Mauer malten.



          Ich habe das Lied 1976 geschrieben, als ich im Aufbruch nach Hamburg war, um dort die Frauengruppe Schneewittchen zu gründen, die das Lied mit mir zusammen auf die Bühne brachte. In dem Video, das ihr hier seht, singe ich mit meiner damaligen "Friedensband" (1981).



          Es ist ein Lied für die Phantasie und gegen die festgefahrenen, verhärteten Strukturen unserer Gesellschaft, gegen den harten Beton unserer Städte und die Versteinerung unserer Gedanken und Taten. Es ist ein Emanzipationslied, nicht nur für Frauen.



          Die Steine sollen nicht zum Werfen benutzt werden, sondern der Sand unter den Steinen zum Tanzen frei gelegt werden.



          Angi Domdey - 👍 -



          m.youtube.com/watch?v=s1hIZJH2Lpg

          So geht das - Get it? Fein -

          • @Lowandorder:

            &!! Als Schlagobers für aficionados



            “ Unter dem Pflaster liegt der Strand (Angi Domdey's Schneewitchen-Song neu)- Angi Domdey - Feines Teil -



            m.youtube.com/watch?v=7qcxfwVh6f8 Volle Lotte 🎶🎶🎶🎶



            &



            Amateurvideo vom Konzert am 16.01.2010



            Handyaufnahme von Fan Gabi.



            Mehr Information zur Gesangslehrerin Angi Domdey auf: www.angidomdey.de

      • @Lowandorder:

        Sorry - “… Mensch der … “- na logo - wa!

  • Puh. Jetzt wissen wir's, Le Pen wird's wieder nicht.

    Trotzdem: Macron produziert mit seinem neoliberalen Mist genau diesen Dreck. Der ist die falsche Art von "liberal" (eine Unterscheidung, die Herr Unfried immer ganz bewusst nicht macht: warum?)

    @MONDSCHAF: Ja, es gibt Grüne. In manchen Städten stellen sie die/den Bürgermeister*in (Grenoble, Strasbourg z.B).

    Hollande wurde von einer linken Vereinigung an die Macht gebracht, in der auch die Grünen waren.

    • @tomás zerolo:

      "Produziert" wurde Le Pen wohl eher von Putin als von Macron.

      • 8G
        85198 (Profil gelöscht)
        @Kaboom:

        Sie wissen schon, dass sie den Parteivorsitz von ihrem Vater geerbt hat, oder?

        • @85198 (Profil gelöscht):

          Jo. Nur bringt ein Parteivorsitz noch keine Stimmen. Geld für Wahlkämpfe allerdings schon

  • Wer sich in einer solchen Stichwahl der Stimme enthält, ist stur und gibt bei der gesunkenen Wahlbeteiligung den LePen-Wählern mehr Gewicht.



    außerparlamentarisch wird sich auch einiges tun, aber nicht mit Erfolg.



    Die Grünen Les Verts gibt es, aber sie hatten wenig Chancen wie die PS schon in der ersten Wahletappe.



    Das ist es ja gerade: Links und Rechts sind in Frankreich autoritär, nationalistisch und keineswegs gegen Abschiebung.

  • 8G
    85198 (Profil gelöscht)

    "Wenn diese Linken sich dann doch auf die Realität einlassen, verlieren sie ihre linkspopulistisch konditionierten Wähler an Rechtspopulisten, wie man im deutschen Osten sehen kann"



    SPD, Grüne und Liberale nehmen für die Herrschaft die ethnische "Säuberung" in Nordsyrien in Kauf. Wenn sie im Wahlkampf die Kündigung des Flüchtlingsdeals und den Ausschluß der Türkei aus der NATO gefordert hätten, würden sie heute nicht regieren.



    Der liberale Ideologe nennt diesen Populismus "Pragmatismus".



    Nun hat er erkannt, dass linken Parteien ihre Wähler weglaufen, wenn sie nicht ganz pragmatisch die Prinzipien von Freiheit, Gleichheit und Solidarität über den Haufen werfen wollen.



    Trotzdem fordert er bei jeder Gelegenheit den Willen zur Herrschaft bei der Linken ein.



    Sprich: Die Linke hat eh keine Existenzberechtigung, nicht an der Herrschaft, weil sie dafür aufhören müsste, links zu sein, und auch nicht in der Opposition, weil es ihr dort schließlich an Herrschaftsoptionen fehle.



    Dabei wird Macht mit Herrschaft gleichgesetzt. Was jedoch Macht ist - im Unterschied zu Herrschaft - haben wir alle 2014 erleben "dürfen", als die AfD de facto die Programme von FDP, CDU, CSU, SPD und Grünen beeinflusst hat und selbst Die Linke noch in eine innerparteiliche Krise stürzen konnte, weil sich dort, im Gegensatz zu allen anderen Parteien, tatsächlich eine öffentlich wahrnehmbare Front gegen den Rechtsruck entwickelt hat, deren Protagonist:innen willens waren, um den Preis der Macht die Prinzipien von Freiheit, Gleichheit und Solidarität einzufordern.



    Diese gesamtgesellschaftliche Macht, die die AfD schon hatte, bevor sie im parlamentarischen Betrieb irgendeine Rolle gespielt hat, wurde von der liberalen Presse vermittelt.



    Niemals hat die liberale Presse der Linken eine derartige Gratisdienstleistung geliefert.



    @NANSEN fragt völlig zurecht: "Wie viele der liberalen Macron Wähler würden eigentlich für Le Pen stimmen statt für Melechon, wenn diese beiden in der Stichwahl stünden?"

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    Eine Frage: Gibt es eigentlich "Grüne" in Frankreich? Wen wählen die? Wo ist Cohn Bendit?

  • Wenn ich wähle, bin ich kein Linker (obwohl ich linke Ideen vertrete), kein Liberaler (obwohl ich liberal lebe ...) kein Sozialdemokrat (obwohl ich ...), kein Sozialist (obwohl ...), kein Konservativer (obwohl ...), kein Anarchist (obwohl ...), dann bin ich Wähler, mit einer ganz normalen multiplen Persönlichkeit. Und entscheide danach, was imho politisch passieren sollte und was auf keinen Fall passieren dürfte. Das kleinere Übel.



    Wer dafür jemanden braucht, der/die ihm sagt, was er wählen soll, mag er/sie Mélenchon, Macron, Scholz, Laschet, Marx, Unfried, Wagenknecht oder Hinz und Kunz heißen, hat meinen Respekt als Wähler:in. Aber auch irgendwie mein Bedauern.



    Für sowas wäre ich zu liberal. Im Sinne von liberal. Da bin ich ganz bei Bob Dylan.



    Beyond here lies nothing



    www.youtube.com/watch?v=7TbmP2vXeQs

  • Falls Le Pen an die Macht kommt (was ich nicht glaube und hoffe) wird es kaum an linken Wählern liegen.



    Nur mal so:



    Falls sie an Macht kommt, hat irgendwer eine gewisse Verantwortung dafür, dass mehr als 50% der Wähler:innen sie gewählt haben.



    Ist dieser jemand dann eher bei den Linkswähler:innen zu suchen oder eher bei denen, die bisher regieren?



    Und wenn die Gefahr, dass Le Pen gewinnt, von Wahl zu Wahl größer wird, sind dann die Linkswähler:innen dafür verantwortlich oder diejenigen, die regieren?







    Wie viele der liberalen Macron Wähler würden eigentlich für Le Pen stimmen statt für Melechon, wenn diese beiden in der Stichwahl stünden?

    • @Nansen:

      Melenchon hatte nur minimal weniger Stimmen als Le Pen. Insofern sind 20 Prozent der Wählerschaft schon eine bedeutende Menge, die eine Wahl entscheiden kann.

      Natürlich ist es in erster Linie die Schuld der Le Pen Wähler, wenn Le Pen gewinnt, das steht ausser Frage.



      Die Konservativen die jetzt im zweiten Wahlgang die rechtsradikale Putin-Marionette wählen, sollten auch nicht zu gut in der Analyse wegkommen.

      Natürlich ist es auch Macron selbst, der unbelehrbar seine neoliberale Agenda durchzieht, ohne die Stimmung im Land ernstzunehmen.



      Dennoch gibt es eine linke Verantwortung gegen Le Pen zu stimmen.

      Das erinnert alles ein wenig an den Brexit, wo es auch sozialistische Labour-Mitglieder gab, die einen Lexit, also einen Leftwing-brexit wollten. Umgesetzt haben die Tories aber einen fremdenfeindlichen Ukip-Brexit und den Putin freut es natürlich. Dann gab es noch die frustrierten Jungwähler die der Wahl völlig fernblieben, "denn es ändere sich ja sowieso nichts und alle doof"-so die Annahme. Es hat sich aber etwas geändert und zwar zum Schlechten.

      Es gibt keine andere Option, als gegen Le Pen zu stimmen und die nächsten Jahren zu nutzen um sich als Linke besser aufzustellen.

  • @DR. MCSCHRECK

    Na klar. Der arme Bezos ist nur auf dem Papier reicher geworden. Glauben Sie ruhig weiter ihre Ammenmärchen.

    Derweil nutzen diese Reichen ihr Papierreichtum [1] dazu, unsere Gesellschaft zu zerstören.

    Wie können Menschen nur so blind sein.

    Mehr on-topic: wer, glauben Sie, hat Zemmour finanziert? Ja, genau. Bolloré, auch so ein nur-auf-dem-Papier-Reicher.

    [1] www.theguardian.co...naire-robert-reich

    • @tomás zerolo:

      Blind, weil ich mich mit dem Phänomen Aktie etwas auskenne?

      Amazon zahlt keine Dividende, jeder Kursgewinn wirkt sich bei bezos nur aus, wenn er Aktien verkaufen würde und wenn er meldet, dass er verkauft, sinkt sofort der Kurs.

      Jetzt kommen Sie einfach mit jemand anderem….

      Wer übrigens Dividende gezahlt hat, am Ende aus der Substanz, was Sonnenkönig Asberg von solarworld. Daher Dingen die pleite und er war reich…..das finde ich weit schlimmer als Bezos.

    • @tomás zerolo:

      Ja, das zählt wohl zur Rubrik: Richtiger Kommentar zum falschen Artikel.

  • Ich denke, Vieles wird hier im Artikel und der Kommentarspalte durch die schwarz-rot-goldne Brille betrachtet, aber das liegt dann wohl am entsprechenden Optiker.

    Eine Frage erlaube ich mir nichtsdestotrotz und erst recht:



    Wenn also die ca.20% der hier sogenannten «linken» französischen Wähler, die zuvor einem völlig anderen Kandidaten ihre Stimme gegeben haben, es wagen am Sonntag nicht Macron zu wählen, sind sie Schuld an Macrons Niederlage?! Es hat also weniger mit der Politik der letzten 5 Jahre oder mit der Tatsache das die Mehrheit rechts wählt, zu tun. Nein, es ist natürlich einfach nur die Schuld der unbekehrbaren «Linken». Welch interessant-absurde Theorie!

    Aber bevor sich jetzt alle Freemarket-liberals ins Höschen machen...keine Angst: Die Franzosen wählen in der zweiten Runde doch immer gegen den FN, das weiß doch sogar jedes linke Kind ;)

    • @Axel Foley:

      Aus deren Sicht ist es keine Schuld. Es passte bei denen dann eben besser nicht Macron zu wählen, weil Le Pen denen näher steht.

      Warum sonst gab in Ostdeutschland so viele Wechselwähler von der Linkspartei zur AfD?

      Ob Macron dann letzen ende gewinnt ist bei der Bewertung solcher Wählerwanderungen schnuppe. Ignoranz ist da jedenfalls keine Option.

      Mich wunders nur, dass antikapitalisti-populisti-Linke das nicht ernst nehmen und sich über Liberale amüsieren, die das sehr bedenklich finden.

    • @Axel Foley:

      Die sogenannten Linken lassen es damit zu, das eine Le Pen an die Macht kommt. Daran sind sie schuld, wenn es knapp wird. Eine Faschistin und Putin-Marionette regiert dann die letzte verbliebene Atommacht der EU und macht einen Weltkrieg nochmal deutlich wahrscheinlicher.

  • Krass, eine solche Kolumne zu verfassen, mit so wenig Verständnis vom französischen Nationsbegriff.



    Nicht nur diesbezüglich haben „La France insoumise“ und „Le Front national/Le Rassemblement national“ etwa soviel gemeinsam wie die USPD und die DNVP der Weimarer Republik. (Zur Veranschaulichung, kein historisch-wissenschaftlicher Vergleich.)

  • Naja, Herr Unfried, Sie schreiben ja selbst von der Wahl zwischen liberaler und illiberaler Demokratie ... warum sollten ausgrechnet Linke die liberale Variante wählen, wenn die Demokratie an sich ja auch nicht von Frau Le Pen zur Disposition gestellt wird. Oder etwa nicht?



    Dann geht´s in Frankreich demächst halt ein bisserl illiberal zu, wie in Ungarn oder Polen ... ach Gottchen, ist doch kein Drama.



    Und Linke mit Hang zum Autoritären wird´s auch freuen.

    • @Abdurchdiemitte:

      Die Demokratie wird von Le Pen zur Disposition gestellt

      • @Alfonso Albertus:

        Genau das meine ich ja ... ich habe ledinglich die Vorstellung hinterfragt, ob es so was wie illiberale Demokratien geben könne.



        Als was sind eigentlich Gesellschaften zu bezeichnen, die sich in einer Grauzone zwischen Demokratie und Autokratie befinden? Ungarn zählt mit Sicherheit dazu, auch Brasilien, um mal ein außereuropäisches Beispiel zu nennen. Über Putin-Russland müssen wir nicht reden, das hat die Grenze lange schon überschritten.

  • Es gibt nicht DIE Linke in Frankreich und es wird auch nur wenige linke Wähler geben, die Le Pen im 2. Wahlgang wählen werden. Die vorherrschende Grundhaltung fasst der altgediente Journalist Edwy Plenel auf der linken Internetplattform "mediapart" zusammen: "Gegen Le Pen: Mit Schmerzen wählen, um den Schrecken abzuwenden.



    Noch nie war die extreme Rechte so nah an der Macht. Da sie die größte Feindin der Gleichheit, der Rechte und der Freiheiten ist, ist es die einzige antifaschistische Option im Rahmen der Wahlen, gegen ihre Kandidatin zu stimmen. Aber es wird schmerzhaft sein, da der andere Stimmzettel auf den Namen des Hauptverantwortlichen für diese Katastrophe, Emmanuel Macron, lautet." Unfried präsentiert uns eine abgeranzte Hufeisentheorie, weil der die verschiedenen Stränge des französischen Nationalismus nicht kennt. Le Pen steht in der Tradition der royalistischen Konterrevolutionäre, der Antisemiten während der Affäre Dreyfus, des kolonialen Rassismus und des Vichy-Regimes, der linke, republikanische Nationalismus von Mélenchon entwickelte sich von den Revolutionären von 1789, über die Pariser Commune und die antifaschistische Résistance während der deutschen Besatzung.



    Es gibt sicher zu Recht an Mélenchon auch einiges zu kritisieren, aber er hat weder persönlich noch inhaltlich irgend etwas mit Le Pen gemeinsam.

    • @Martin Grohmann:

      Danke.

  • Schön verallgemeinern. Und der Linke, der / die Macron nicht wählt, ist eine Rechte.



    Und wenn Linke einfach die Nase voll haben vom kleineren Übel?



    Man sollte sich mal der Linken unter diesem Gesichtspunkt nähern ....



    Ändert aber nichts daran, dass es die linksgrüne Erzählung nicht gibt, die derzeit gegen le Pen oder Macron bestehen kann

    • @Favier:

      Tsss....die Linke muss halt besser werden. Dann wird sie auch gewählt.

    • @Favier:

      Wenn Linke die Nase vom kleineren Übel voll haben, dann kommt das große Übel. So läuft es nun im zweiten Wahlgang

    • @Favier:

      Ein paar Prozent können den wesentlichen Unterschied bedeuten ...

      Es gibt Zeiten, in denen man über volle Nasen diskutieren kann und es gibt Zeiten, in denen man das vielleicht lieber sein lassen sollte.

      Außerdem weiss man einfach nie, was für langfristige Folgen manche Entscheidungen haben können.

      Kandidat Marx damals 1925 war ähnlich wie Macron heute alles andere als „progressiv“. Aber er wäre das angesprochene kleinere Übel gewesen.

      Nach einem Wahlsieg dieses Kompromiss-Kandidaten der „Weimarer Parteien“ wäre der von einem großen Teil des Volks so hoch verehrte Hindenburg endgültig in Pension gegangen und wer weiss, wer dann im Januar 1933 Reichspräsident gewesen wäre und welche Entscheidungen getroffen worden wären.

      Damit will ich nicht Le Pen mit Hitler gleichsetzen - aber über ein ordentliches Zerstörungspotenzial verfügt sie schon auch.

      de.wikipedia.org/w..._farbangepasst.jpg

  • Hufeisen, ick hör dir trappsen...

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @Samvim:

      „Sie werden schrittweis gehn



      Mit deiner Leiche;



      Vielleicht, vielleicht noch eh′



      An ihren Hufen



      Das Eisen los wird,



      Das ich blitzen sehe“



      www.gedichte-lyrik...nk-es-o-seele.html

      Schrittweis. Nicht Trapp, nicht Trab



      führt der Weg zum Grab.

      • @95820 (Profil gelöscht):

        So bleibt denn zumindest noch etwas mehr Zeit.

  • Ich bin ja alt genug um mich noch an Zeiten zu erinnern als die TAZ links bis sogar linksradikal war. Heute muß man sich schon für nur einen Hauch linker Gesinnung von JournalistInnen dieser Zeitung beschimpfen lassen, wenn man nicht der zutiefst unsozialen neoliberalen Agenda und allgenmeiner Kriegsgeilheit zustimmt.



    WTF is wrong with you people?

    • @Bouncereset:

      "Heute muß man sich schon für nur einen Hauch linker Gesinnung von JournalistInnen dieser Zeitung beschimpfen lassen, wenn man nicht der zutiefst unsozialen neoliberalen Agenda und allgenmeiner Kriegsgeilheit zustimmt."



      Ich versteh's einfach nicht: was ist links daran, eine rechtsradikale Präsidentin zu wählen?



      Denn eine Nichtwahl in solchen Wahlen ist eine Stimme für die Extremen, hier die Rechten. Das ist also links?



      Ich versteh's einfach nicht.

    • @Bouncereset:

      Ich vermute, die taz ist nicht wie ein kleiner Teil der Linken vor 1989 stehen geblieben.

      Und was haben Sie gegen Liberalismus? Was wollen Sie beim Liberalismus einfach eingeschränkt wissen und wer soll das (gegen den Bürger?) entscheiden?

  • Als wäre Familie Le Pen, ihre Parteien, ihr menschenfeindlicher Populismus und ihr Gesellschaft spaltendes Gift gerade erst aus dem Nichts aufgetaucht. Als wären die sozialen und gesellschaftlichen Probleme Frankreichs gerade erst über den Ticker gelaufen, und nicht schon seit den 1990er Jahren bekannt. Als hätte es die Schriften von Pierre Bourdieu, Didier Eribon etc. nicht gegeben.



    Man könnte fast den Eindruck haben, dass ein perverses Kombinationsspiel zwischen den Neoliberalen und den Rechtsextremen abläuft, um den gemeinsamen Feind, um jeden linken "Gedanken" platt zu machen. Zum Wohle des Kapitals und ihrer Ideologie! Mit freundlicher Unterstützung der Seilschaften aus den Elitenschmieden in Politik, Medien und Unternehmen.



    Und nun "müssen" die Linken den Neoliberalismus wählen um Rechtsextreme zu verhindern?



    Es ist mitnichten die Schuld der Linken, dass sich der Neoliberalismus und die Vertiefung der gesellschaftlichen Gräben ausgebreitet haben!

  • 6G
    655170 (Profil gelöscht)

    Nun, es ist so:



    Le Pen kommt nicht in Frage.



    Aber:



    Stellte mich ein unwohlmeinender Zeitgenosse vor die Wahl:



    Entweder du wählst Macron, oder du läufst einen Tag lang mit einem halben Pfund Glasscherben in der Unterhose durch die Welt - ohne zu zögern würde ich den Hosenbund öffnen.



    Und verlangte eben dieser Zeitgenosse einen zweiten Tag - auch da gäb's keine Sekunde des Bedenkens!

    • @655170 (Profil gelöscht):

      Mutig, mutig! Aber überlegen Sie sich das besser noch einmal ... sonst muss ich Sie noch beim Wort nehmen.

    • @655170 (Profil gelöscht):

      Eine Stimmverweigerung weil man den Macron blöd findet, läuft auf eine totale Gleichgültigkeit gegenüber der Demokratie hinaus. LE Pen ist rechtsradikal und im Kern eine nach aussen weichgespühlte Faschistin.



      Wenn die Putin-Marionette Le Pen an die Macht kommt, dann ist das eine riesige für die Welt und möglicherweise der Funken im Pulverfass.

      Dann geht es nicht mehr um 2 Jahre mehr oder weniger Rente und der doofe Macron die Spritpreise erhöht und ausserdem ein arroganter Schnösel ist. Dann geht es um Flucht und Millionen von toten Europäern.

      Ich würde es denn französischen Linken nie verzeihen, wenn sie diese Szenario durch Sturköfigkeit mit ermöglichen würden.

    • @655170 (Profil gelöscht):

      Viel besser, du kannst dann ganz legal Glas von Deinen neuen Freunden in Russland kaufen, und du brauchst dir auch keine Gedanken zu machen wie Urlaub ausserhalb der EU ist , denn du wohnst ausserhalb der EU und Du brauchst Dir auch keine Gedanken mehr zu machen dass du vielleicht einmal einen Angriffskrieg deines neuen Freundes Russland , dummer weise abwehren muss weil dieser ein kleines Natoland im Baltikum geschluckt hat… du entspannst Dich weil Du gehörst nicht mehr der Nato an. Und die doofen Deutschen bist Du auch los…….

      Und der Staatshaushalt wird auch geschont Le PEN holt sich schon das Geld von der EU und von Russland um Ihren Wahlkampf zu unterstützen. So als Linker ist es gut wenn man nicht Macon wählt, oder?

    • @655170 (Profil gelöscht):

      Wenn Sie Linker sind, dann wird Ihnen Madame Le Pen schon die Glasscherben in die Unterhose schütten, falls sie gewinnt. Und zwar mindestens fünf Jahre lang.

  • Statt auch hier das beliebte Linken-Bashing zu betrieben, sollte lieber mal geschaut werden, was Macron alles falsch gemacht hat, was ihn so schwer zu wählen macht. Die Wahl zwischen Pest und Corona...

    • @Bernd Käpplinger:

      Das ist die Wahl zwischen Verstopfung und Magengeschwür. Wenn Sie wählen könnten , was würden Sie tun? Das Magengeschwür akzeptieren, weil Sie die Verstopfung so nervig finden?

    • @Bernd Käpplinger:

      Macron gegen eine rechtsextreme Putin-Marionette, die EU und NATO den Rücken kehren will, Muslime zum Staatsfeind erklärt und Nationalismus in der Gießkanne über das Land schütten möchte.

      Wenn Sie da wirklich ein "aber Macron hat doch.." einwerfen wollen, haben Sie hoffentlich ausreichend Munition dabei. Vor allen als Linker.

      • @Devil's Advocate:

        Sie machen es sich schon zu sehr einfach. Soll das die Zukunft sein, immer wieder den neoliberalen Kapitalismus wählen, damit Rechte nicht an die Macht kommen? Das wird auf Dauer nicht funktionieren, weil der neoliberale Kapitalismus genau die Zustände schafft die den Rechten in die Hände spielen. Demokratie funktioniert bei zu großer Ungleichheit nicht mehr.

        • @Andreas J:

          Der linke Melenchon hatte nur minimal weniger Stimmen als Le Pen. Also Nein, das soll nicht die Zukunft sein , aber so läuft es eben im zweiten Wahlgang nach französischem Wahlrecht.

          In Frankreich gibt es nicht mehr Ungleichheit als in Deutschland

  • Das Problem ist, dass pragmatische Linke, die nicht nur einfach immer dagegen sind, sondern sich z.B. für starke Gewerkschaften, Sozialversicherungssysteme und dynamischere Besteuerung einsetzen, bis heute nicht so recht wahrhaben wollen, dass sich all diese Ziele heutzutage nur mit Brüssel und nicht gegen die anderen Mitgliedstaaten durchsetzen lassen. Wir müssen dafür die linken transeuropäischen Netzwerke dringend stärken. Ein Warnstreik des Pflegepersonals darf also ruhig einmal paneuropäisch sein. Anhand des Brexitbeispiels kann man auch deutlich bewundern, wie Renationalisierung jedenfalls nichts für die Ärmsten bringt, sondern nur den nationalen Eliten die Taschen füllt.

  • Und ich, Franzose, finde die regelmäßige Anwendung vom Begriff "Linkspopulist" für Mélanchon sehr daneben. In anderen Mainstream-Zeitungen ist es ja "normal", aber in der TAZ würde ich mir schon mehr Professionalität von den Journalisten wünschen. Das zeigt nur ein vages und oberflächliches Wissen zu Mélanchons Programm...



    Und ja... morgen werde ich für Macron wählen.. und ja, ich werde mir die Nase zuhalten...

  • Dass Linkspopulismus inhaltlich eher rechts als links ist, sollte mittlerweile eigentlich klar sein. Aber Herr Unfried vernachlässigt die dramatische Wirkung wirtschaftsliberaler Politik auf die vielen Leute in wirtschaftlichen und sozialen Notlagen (und seien sie auch nur befürchtet), die ein berechtigtes - linkes! - Anliegen haben, aber keine allzu große politische Kompetenz. In Polen hat nach etlichen Jahren marktradikaler Politik die PIS diesen Leuten ein sozialpolitisches Angebot gemacht, ein ernstzunehmendes linkes Angebot gab es nicht.



    Es scheint im Moment kaum irgendwo in Europa eine erfolgreiche linke Partei möglich zu sein, die eine klare sozialpolitische Agenda nicht mit Regressivität in anderen Bereichen, sondern mit Liberalität verbindet.

    • @dites-mois:

      Das ist richtig und Le Pen auch wegen ihrer Sozialpolitik so erfolgreich.

      Jetzt geht es aber leider akut um Le Pen oder Macron und Le Pen ist schlimmer und gefährlicher als die PIS-Partei in Polen. Eine rechtsradikale Putin-Marionette als Präsidentin der einzigen verbliebenen Atommacht der EU- das wäre der Supergau.

      Jede Person die kn diesem Fall nicht Macron wählt macht sich schuldig

      • @Alfonso Albertus:

        Mir müssenses nicht sagen, aber diversen Abgehängten und Hoffnungslosen in F und anderswo scheint das egal zu sein . .

  • Da ist schon etwas dran.

    Diese Linken, die Macron und Le Pen als in etwa gleich große Übel betrachten, sagen damit, dass bürgerlicher Liberalismus und Faschismus im Grunde dieselbe Soße sind.

    Und die westlichen Freiheitsrechte gibt es bei denen bloß in Anführungsstrichen.

    Ein Hauch von Sozialfaschismusthese.

    Ich würde, wenn auch mit verkrampfter Hand, Macron wählen.

    • @Jim Hawkins:

      Sehe ich auch so, aber Linke sind nicht alle gleich, da gibt es die größten Extreme, einerseits Kämpfer für die Menschenrechte, Demokratie und einen gut funktionierenden Sozialstaat und auf der anderen Seite sogar Stalinisten, Putinversteher und Madurounterstützer. Bestes Beispiel ist die Linkspartei in Deutschland. Diese ganze Bandbreite bildet sogar eine 4% Partei ab! Bspw. Frau Wagenknecht ist für Armutsbekämpfung, aber gleichzeitig dafür Menschenrechte als Nischenthema bzw. Lifestyle-Thema zu diffamieren. Trotz Angriffskriegen und Sexismus sogar in der Linkspartei!

      • @Felix Meran:

        Bedrückend finde ich auch, dass keines der mehr oder weniger erfolgreichen linken Projekte, Labour unter Corbyn, die Demokraten unter Sanders, die lateinamerikanischen sowieso, nicht ohne mal größere, mal kleinere antisemitische Beiboote auskommt.

        Der dümmste, gefährlichste und falscheste Antikapitalismus den es gibt.

        • @Jim Hawkins:

          Historisches Erbe! Die Verbindung von Antikapitalismus und Antisemitismus ("Wucherjuden") gab's schon im 19. Jahrhundert. Und das war beileibe nicht nur Marx und seine berüchtigen judenfeindlichen Ausfälle; Bruno Bauer, Eugen Dühring, Wilhelm Marr - die übelsten Antisemiten kamen ursprüglich aus dem linken Lager. Jürgen Elsässer lässt grüßen.

    • @Jim Hawkins:

      "Ein Hauch von Sozialfaschismusthese." (Jim Hawkins)



      Mein lieber Schieber, da klatscht aber jemand mit Vollgas ins Aus.



      Klar: Die Sozialfaschismustheorie war Schwachsinn. Aber deshalb braucht man diesen Begriff nicht gleich für eine derartige Nonsens-Analogie mißbrauchen. Lieber mal in einschlägiger Literatur nachschlagen, würde ich vorschlagen.

      • @LittleRedRooster:

        Naja, wenn ich schon im Aus bin, dann gehe ich jetzt mal einkaufen.

        • 9G
          95820 (Profil gelöscht)
          @Jim Hawkins:

          Und? Alles gekriegt? www.youtube.com/watch?v=osTXU0dlN7A



          „Ihre (MLP) Inszenierung als Kümmerin für sozial Benachteiligte scheint anzukommen.“ (Rudolf Balmer) taz.de/Frankreich-...ntenwahl/!5843673/



          Eine offene Flanke des Kapitalismus heißt „sozial Benachteiligte“. Dort sind die Gesellschaften anfällig für populistische und/oder extremistische Organisationen und Parteien jeder Art. Wenn Demokratiefeinde wie Le Pen ergänzend den nicht wirklich Benachteiligten vermitteln, sie würden „gegen Eliten“ kämpfen (s. auch USA/Trump), dann entsteht eine „kritische Masse“, die zündfähig wird. Putin hat das begriffen und unterstützt diese destruktiven Charaktere und Organisationen. Er fördert überall (außer in RUS) Menschen diesen Charakters, die in Wahrheit für sich absolute Macht wollen.



          Und: Viele „nicht wirklich Benachteiligte“ hassen die sogenannten liberalen und libertären „Eliten“, die sich (auf Kosten der ganzen Welt und zu Lasten der folgenden Generationen) jede Freiheit herausnehmen und erklären, so sei nun mal der Kapitalismus.

          • @95820 (Profil gelöscht):

            Mist. Das Tebonin habe ich schon wieder vergessen.

            Ansonsten gehe ich mit allem d'accord. Soweit ich mich an alles erinnern kann.

        • @Jim Hawkins:

          Aber bitte mit Eigenverantwortung und Maske!

          • @Hannah Remark:

            Und schon sind wir uns zumindest in einer Sache vollkommen einig.

  • Ich muss hier nochmal erinnern, dass es mehr als nur die eine Linke in Frankreich und überall auf der Welt gibt.

    Und es ist nicht so, dass die Linken zu 100% autoritär sind, was eine Gleichsetzung mit Rechts irgendwie rechtfertigen könnte. Der Großteil ist in Wahrheit antiautoritär. Und mit Sicherheit nicht "gegen Europa". Gegen den Neoliberalismus ja, gegen die Idee des Friedens, des Internationalismus und der Kosmopolität nein.

    Also kann man nicht pauschal in den letzten Sätzen des Artikels Gleichsetzungen mit den Rechten oder den Neoliberalen in den Raum werfen.

    • @Troll Eulenspiegel:

      Aber eben die klare Positionierung FÜR ein - nicht markthörig reguliertes! - Europa scheint derzeit keine wirklich linke Partei hinzukriegen. Sozialdemokraten und Grüne sind da leider schon das äußerste der Gefühle. Und die versemmeln dann, wenn sie mal ein Zipfelchen der Macht ergattern, jeglichen sozialen Ausgleich . .

  • Hab mich vor ein paar Jahren schon gefragt, wieso die Linken nicht für ihre Stimmen in einer großangelegten Kampagne im Vorfeld einen Preis in Form von sozialen Verbesserungen von Macron verlangen. Das wäre doch die sich aufdrängende Strategie in dieser Situation. Dass Leute es nicht übers Herz bringen, einfach so Macron zu wählen, ist doch nur zu verständlich.

    • @Gast3456:

      Ganz genau. Leider sieht das Präsidialsystem Frankreichs aber keine Art "Koalitionsverhandlungen" vor. Trotzdem könnte solch ein Vorgehen - klarer Forderungskatalog mit der Aufforderung zu verbindlichen Zusagen - auf der kommunikativen Ebene stärker praktiziert werden.

  • Downunder ~ so & ähnlich -

    “ …Die EU hat ihre Schwächen, aber hochgradig undemokratisch und durch keine Wahlen legitimiert?…“

    Sach mal so - Wenn das Parlament Schland schon exekutiv kastriert ist •



    & Karlsruhe - via EU - (dennoch;)(



    Von einem “hinkenden“ Parlament spricht!



    Würd ich den Ball mal ganz flach halten



    (btw - usa ist Bundesstaat - EU Staatenbund - Get it! Fein;)



    &



    Schlimmer - geht immer - Gelle!



    “Die Kommission mußt du dir wie das Stein-Hardenbergsche Reformkabinett vorstellen!



    Hochintelligent - Hocheffektiv - Hochökologisch - weilse wissen - Damit kannste ganz viel Geld verdienen!



    UND!!



    KOMPLETT UNDEMOKRATISCH!“



    (© Freund Weggefährte & EU-Topgun!)

    kurz - “Natalje - un nu komms du.“



    © Kuddle Schnööf aka der rote Jochen



    www.deutschlandfun...tiker-die-100.html



    & hier mit le feldwebel



    images.app.goo.gl/y8HTe1Py2axtQht87



    Die zwei am Ascher - was die sich wohl zu sagen hatten???



    (entre nous - auch ne schöne eine eine Frage - fast ganz ohne Bindestrich!;))

    unterm——- servíce —-



    “ Auf der Welt gibt es gar nicht so viele Bundesstaaten. Der erste große bekannte Bundesstaat waren die Vereinigten Staaten von Amerika, also die USA. Sie waren vorher nur ein Staatenbund, ein Verein von Staaten. Damit konnten sie sich aber nicht so gut gegen andere Länder verteidigen.12.03.2022“ Ach was! © Vagel Bülow aka Loriot*



    (*servíce für ärm Lück südlich des Weißwursthorizonts!;)

  • "Genau das zeichnet diese Linke aus – dass sie Europa genauso hassen wie Le Pen. Zweitens: Es sind keine Linken, es sind in zentralen Bereichen Rechte."

    Die erste Antwort ist falsch. Linke verachten die EU aus anderen Gründen als es Rechte tun. Die EU war und ist ein Projekt, das vor allem dem europäischen Hegemon Deutschland nützt und in Südeuropa einen sozialen Kahlschlag ohne gleichen hinterlassen hat. Der Autor schaue nach Griechenland, Italien, Spanien.



    Es muss eine (radikal) linke Kritik an der EU geben. Neben den genannten Punkten gehört dazu ein massives Demokratiedefizit (das EU Parlament darf bspw. nicht einmal eigene Vorschläge für Verordnungen oder Richtlinien einbringen).

    Der zweite Teil der Antwort beinhaltet einen wahren Kern. Und zwar die nicht besonders neue Erkenntnis, dass Linke nicht automatisch progressive Menschen sind, sondern auch mehr oder weniger tief in die Schublade der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit greifen. In Deutschland kennen wir das ja vom Wagenknechtflügel der Linkspartei.

  • Harte Worte von Herrn Unfried.

    Aber recht hat er.

  • " Liberaldemokraten sind arrogant, elitär, asozial und verraten euch."



    Ja nun - Wenn man's eh so deutlich gesagt bekommt warum man nicht gewählt wird... Da könnte man ja auch mal in sich gehen und erst dann wieder rauskommen wenn man Willens ist sich zu ändern.



    Nur so, als Vorschlag, Herr Unfried.

  • Auch wenn vieles trifft: was hat das alles mit Freiheit, mit Liberalismus zu tun? Taugt das wirklich als wesentliches Unterscheidungsmerkmal und ist es wirklich so klar, wohin man da neigen sollte? Wer Verantwortung will muss Freiheit beschneiden, wenn es um Umweltpolitik und um individuellen Konsum geht, dann ist das ganz offensichtlich. Und das europapolitische Scheitern Macrons ist zwar ein Scheitern an der deutschen Sonderwegerei, aber die steht ja gerade für liberale Egoismen, während Macron mehr gemeinsame Politik wollte, mehr gemeinsame Verantwortung, letztendlich weniger Freiheit. Und damit hatte er zweifellos Recht. Putin hat ihm zum Beispiel Recht gegeben. Wer über Freiheit redet sollte auch generell nicht verkennen, dass jedes zweite Wort bei den Rechten, wie bei den Liberalen, eben "Freiheit" ist, und sich da gegen Verzicht für Umweltschutz, gegen sogenannte Fremdbestimmung, gegen "Impfdiktatur", gegen Solidarität mit Flüchtlingen richtet. Man kann dieses Freiheits- Denken nicht einfach als pervertiert abtun, es hat schon wesentlich mit Verantwortungslosigkeit zu tun und es verteidigt auch nicht unschuldige Freiräume sondern asoziale Konsumlust.

  • " Und wer die Gemeinsamkeiten zwischen der rechten Le Pen und dem linken „Unbeugsamen Frankreich“ ignoriert, ist blind."

    Ja mei, Herr Unfried;



    dann sollten Sie doch eigentlich froh sein, wenn La France insoumise - Wähler nun nicht die Stimme für Macron abgeben würden!



    Denn FI ist ja eigentlich rechts, gelle!?



    Und wer will sich schon von, nach Ihrem Verständnis, verkappten Rechten, in den Élysée-Palast wählen lassen?

    "„Unbeugsames Frankreich“? Aus dem Parteinamen trieft ja der Nationalismus."



    Ganz anders "La République en Marche!" Oder?

    Übrigens, werter Autor, auch Sie sollten eigentlich wissen, dass EU nicht gleich Europa ist! Oder gibt es da einen Alleinvertretungsanspruch?

    • @Andy Krisst:

      Sehr gute Hinweise!

  • "Linke wählen Macron nicht, weil sie Europa hassen. Außerdem brauchen wir mehr Waffen" - Die taz macht sich hübsch für eine freundliche Springer-Übernahme? ^^

    • @darthkai:

      Längst schon eingefädelt - ☕️☕️ - für Kai con Latte - 25 Jahre taz - remember -



      “…Heute geht es um die Zukunft der ganzen Branche. Dennoch sollten wir genauso wenig nach dem Staat rufen, wie es die taz vor 25 Jahren getan hat. In der Phase der Transformation benötigt die Verlagsbranche …Einigkeit in den ganz grundsätzlichen medienpolitischen Fragen. Einigkeit, die sicherstellt, dass künftig weiter gestritten werden kann. Im Wettbewerb und vor allem in der gesellschaftlichen und politischen Debatte. Und da, ja, liebe taz-Genossen, sind sogar Allianzen zwischen taz und Bild denkbar. (Ach was! © Loriot!)



      MATHIAS DÖPFNER“



      taz.de/!5400293/



      &



      Ja. “Mit einer Tasse fängt es an“ - (einst ein Finanzsheriff to uns Kaffee-Ohl (Hensel&Haenert;) - Latte Kai -



      taz.de/picture/223..._bild_diekmann.jpg



      taz.de/Bild-ohne-F...rauentag/!5098871/



      & Pimmel über Berlin - Friede sei mit dir



      images.app.goo.gl/CeA7zhDJVrVRgXP16



      & Däh Chefredakteuse die 2.



      “ Das Relief führte bei der Taz selbst zu Diskussionen. Taz-Chefredakteurin Ines Pohl, die von der Installation des Kunstwerks offenbar überrascht wurde, forderte in der Debatte,[7] es umgehend wieder zu entfernen. Dort kritisierte sie auch Lenk, der „offensichtlich ein tiefes Männerproblem mit dem Kunstgegenstand teilt: Wer hat denn jetzt den Längeren?“[7] In der Debatte verteidigte ihr Kollege Philipp Gessler das Relief hingegen als Ausdruck der Kunstfreiheit.

      Von Seiten der Taz-Leser gab es eine Anzahl verärgerter Kommentare und Leserbriefe, in denen auch mit Abonnement-Kündigungen und Austritten aus der Taz-Genossenschaft gedroht wurde. Angesichts dieser Widerstände beschloss der Vorstand der Taz am 20. November, den Fries wieder abzubauen. Da dies wiederum von Teilen der Taz-Redaktion nicht akzeptiert wurde, sollte eine eilig für den 25. November einberufene Versammlung der Mitarbeitenden der Taz den Streit schlichten. usw usf



      &!



      Glucksender Kai - 🙀🥳 -

      So geht das •

      • 9G
        95820 (Profil gelöscht)
        @Lowandorder:

        Der „dunkle Kai“



        Ein schwarzer Pudel sucht sich seinen Herrn, [....] Menschen sind eitel und „Kai Diekmann“ nie fern.



        Storytelling: taz.de/Nehammers-Putin-Besuch/!5846111/

        • @95820 (Profil gelöscht):

          Liggers. Wurden auf “Sudel-Pepe“ Peter Boehnisch noch 20 Öschis ausgesetzt!



          Au wei! Afterkriechens abgewetzt - am Gendarmenmarkt - den Kai - 🙀🥳 - 😡 •

  • Der „Chefreporter“ der TAZ scheint immer fix dabei zu sein, wenn es darum geht sozialdemokratische oder wie hier „linkssozialdemokratische“ Politik kritisch zu analysieren, oder zu „bashen“. Wahrlich, oft kann man sich ja als „Linker“ wirklich die Haare raufen, wie sozialdemokratische Politiker nicht Willens oder in Lage sind wirkliche soziale Reformen durchzusetzen. Oder genauso kontraproduktiv, Linkssozialisten sich regelmäßig weigern, die Realitäten moderner Gesellschaften anzuerkennen und unfähig scheinen kluge Politiken zu entwickeln.

    Allerdings würde man dem Chefreporter der TAZ die gleiche Verve an Kritik- und Analysefähigkeit wünschen, die Ursachen zu ergründen, warum in immer mehr Staaten, nicht nur in Europa, rechte und autoritäre Kräfte näher an die Macht rücken oder sie gar bereits übernommen haben. Da schaut man, nicht nur in dieser Kolumne des Chefreporters in ein großes schwarzes Loch.

    Wahrscheinlich wäre eine schonungslose ökonomisch-politische Analyse moderner Gesellschaften nicht kompatibel zu den (liberal-grünen) Vorstellungen des Chefreporters der TAZ. So eine Analyse dürfte mit hoher Wahrscheinlichkeit ergeben, dass „erneuerbare Energien, sozialer Ausgleich, europäische Verteidigungsfähigkeit und „planetarische Verantwortungspolitik“ nicht ausreichen dürften, um die soziale und ökologische Destruktivität kapitalistischer Gesellschaften aufzuhalten.

    Vielleicht ist es ja doch ganz gut, dass es neben TAZ-Chefreportern und liberalen Grünen noch einige Linke gibt, die für Umverteilung, wirtschaftliche Mitbestimmung und sogar Sozialisierungen streiten.

    • @Tomas Nieber:

      Liggers. Aber so ist das - wenn dir - wie le petit cheflereporter - im Laufe des noch gar nicht so arg langem Leben - als Gummibärchen eine Bezugsperson/gruppe nach der anderen flöten geht! Gellewelle. Zum Schwund=>



      Was bleibt - weiß Volkers 👄 -



      “Das nackte Elend!“ & damit ist nicht das Kaff nahe Brocken & neben Sorge gemeint! Newahr.



      Nö. Sorge & Solidarität etc - ist ihm der letzte Harzer Schnee! Nö - nich schee •

  • @ALFONSO ALBERTUS

    Also... das Wahlrecht der USA (mit seinem Gerrymandering, mit all den Tricks, die Stimmen sozial benachteiligter Gruppen unter den Tisch fallen zu lassen, mit dem ganzen Wirtschaftsunternehmen, das hinter einem Präsidentschaftskandidaten stehen muss...) -- ich weiss nicht.

    Dass wir in der EU noch einiges zu verbessern haben: keine Frage. Der Weg ist jedoch komplex.

    • @tomás zerolo:

      Das ist nun etwas abseits der eigentlichen Thematik, aber dennoch einmal hierzu: in den USA gibt es diverse Kandidaten, Vorwahlen, ein langes Werben um Wählerstimmen usw.

      Mir würden auch einige Dinge einfallen die mir am amerikanischen Wahlsystem nicht behagen, aber wirklich niemand hat von der Leyen oder Juncker gewählt.



      Wenn mal wieder EU-Gesetze erlassen werden, dann weiß eigentlich niemand von wem diese Gesetze initiiert wurden und welche Block(okay, meistens einfach die Konservativen) diese Gesetze abgesegnet hat.

      Woher kommt das Rauchverbot ( um ein beispiel zu nennen) was in den meisten EU-Staaten aufgrund EU- Verordnung deutlich strikter umgesetzt wurde als in Deutschland? Da gibt es kein Gesicht, keine Partei, kein Debatte darum. Ist dann einfach so und fertig ä. Unter Demokratie verstehen Länder mit längerer demokratischer Tradition wie Frankreich oder Großbritannien etwas anders. Das war übrigens auch von der pro-brexit Fraktion der sozialdemokatischen Labourpartei in Uk ein Argument.

      Ich bin trotzdem pro EU uns es sollen bitte alle für den dämlichen Macron stimmen um eine Faschistin zu verhindern. Dennoch muss irgendwann in der EU die Demokratie eine Rolle spielen. Ansonsten fliegt uns dieses Gebilde um die Ohren

  • "Wer da den Unterschied zwischen Macron und Le Pen nicht sehen kann, ist nicht links, sondern geistig herausgefordert."

    uih, was für eine These! Die Wahl zwischen Pest und Cholera, wobei le Pest natürlich schlimmer ist, aber deshalb sollen Linke Macron wählen?



    Und ganz nebenbei die Linkenwähler als verkappte Rechte diffamieren, alter da klappt mir die Kinnlade runter...

    • @nutzer:

      Wie Demokratie funktioniert, ist allen Kommentatoren bekannt? Das ist ja kein Wunschkonzert, sondern Sie dürfen sich für das kleinste Übel entscheiden. Da bleibt auch bei den Gewinnern immer noch Platz für Genörgel. Die Hauptsache ist: Man darf auch hinterher und bis zur nächsten freien Wahl noch nörgeln, sonst habe Sie sich mit Ihrem letzten Kreuzchen nämlich von der Demokratie verabschiedet.



      Le Pen: "Mir fällt auf, dass die Regierung von Wladimir Putin den Russen zumindest so gut gefallen muss, dass sie bei den Wahlen im Land regelmäßig wiedergewählt wird." Da würde Herr Orban sofort zustimmen ...

    • @nutzer:

      Das französische Umfrageinstitut Ipsos hat eine Umfrage für die 2. Runde der Präsidentschaftswahlen gemacht und es wurde da aufgeschlüsselt, was Wähler der in der 1. Runde unterlegenen Kandidaten wählen wollen.

      Bei Wählern von Mélanchon teilt sich das in 34% Macron, 30% MLP und 36% nicht geäußert ein.

      www.ipsos.com/fr-f...tion-vote-2nd-tour

      1/3 also von Mélanchon zu Marine, klar das sind in Wirklichkeit alles ganz überzeugte Linke...

      • @Sven Günther:

        Der link funktioniert bei mir nicht.



        Dem letzten Satz kann ich nur zustimmen!



        Anbei ein alternativer Link mit gleichem Inhalt:



        Emmanuel Macron compte 14 points d'avance sur Marine Le Pen, selon notre dernier sondage avant le deuxième tour www.francetvinfo.f...=CS2-765-[autres]-



        Zur zitierten Analyse einfach runter scrollen

    • @nutzer:

      Mal ab von allem. Da stimm ich zu:

      “ Wer da den Unterschied zwischen Macron und Le Pen nicht sehen kann, ist nicht links, sondern geistig herausgefordert.“ -



      Booey Alter! Laß höern: Was sagt die Perle? - 🤬 - ?!

      kurz - Schneie grade rein. Lese & denke:



      “Heiliger Strohsack! Was hat‘er denn jetzt scho wieder g’raucht? 🚬 Gell!



      Bahndamm - Sonnenseite - 3. Wahl! - wa“



      Anyway. Ich raff‘s schlicht nicht mehr. Schlechtes Deutsch - Worthülsensalat - Unlogik etc - ist ja das eine. But.



      Inkonsistenz - als label - 🙀🥳 - liest das niemand gegen? Darf der das einfach?



      Echt mehr sls eine eine eine Frage! Gell!



      Nö. Normal nich •

      • @Lowandorder:

        Däh&Zisch - Mailtütenfrisch - merkt an:

        “ Glückauf!







        "gegen Europa, gegen die Nato und im Zentrum eine national-soziale Ideologie, autoritär gefärbt."



        Das rettet auch der Bindestrich nicht. Das ist unterste Schublade.







        Gut's Nächtle“

        kurz - zu recht & schließ mich an.



        “Worteaneinanderreihgewissen.“



        Forderte einst - (Zur Sache Schätzchen) -



        Werner Enke ein.



        Aber auch: “Stör mir nicht mein Testbild“ Gellewelle.



        Ja. Selbst Fläddlesuppe - will gekonnt sein. Manchmal geht’s halt arg in die Hüse! - Hüse? - Hose. Ach härm - Gell.

        • @Lowandorder:

          Moinmoin - sorry - I forgot -



          Mailtütenfrisch - Überschrift - 🙀🥳 -

          - “BINDESTRICH-AUTOR“ -

          kurz - fein gesagt - anschließe mich.



          Huddler des Tages. Gellewelle. But.



          Alles tiptop Gekehrwocht - 🧹🧹🧹 -



          “Hauptsache“ © HDH - in memoriam -



          (Ja ich weiß - ihr Spätzles - von sojet -



          Könnt ihr nur - Träumen - Geistig bhäb •



          Ach härm;)( Gellewelle&Wollnichwoll - 🥳 -

    • @nutzer:

      Abgesehen vom Rest.

      Ja, die Linken sollen Macron wählen, was denn sonst? Das ist auch nicht die Wahl zwischen Pest und Cholera , sondern zwischen Lindner und Beatrix von Storch.

      Vier Jahre Lindner kann ich mit Bauschmerzen ertragen. Die Beatrix würde Veränderungen herbeiführen die mein Leben als linkspolitische Person unerträglich machen würden. Dann bleibt noch auswandern, mitlaufen oder sich einsperren lassen. Da hat der Herr Unfried bei allem übertriebenen Linken-Bashing schon recht. So blind kann hoffentlich seit 1932 niemand mehr sein

      • @Alfonso Albertus:

        Man muss an der Stelle schon auch klar sagen, dass Macron einen Hang zum Autoritären hat, wenn es darum geht, gegen militante Proteste von links vorzugehen und seine Knüppelbande zu schützen.

      • @Alfonso Albertus:

        In Frankreich will aber auch Macron Veränderungen herbeiführen, die das Leben für Linke schwer erträglich machen, nämlich das Rentenalter anheben, was Le Pen übrigens nicht will. Ich würde niemanden zum Präsidenten wählen, der das Rentenalter anheben will, was das Risiko, bis zum Tode oder bis zum Eintritt der Pflegebedürftigkeit arbeiten zu müssen, erheblich erhöht - vor allem für diejenigen, für die die Linke früher eingetreten ist, nämlich Menschen, die in Jobs mit schlechten Arbeitsbedingungen und niedriger Bezahlung schuften und sehr oft viel früher sterben, als es der statistischen Lebenserwartung der Gesamtbevölkerung entspräche.

        • @Budzylein:

          Rentenalter?....wir reden hier gerade von einer rechtsradikalen Putin-Marionette die in Kriegszeiten an die Macht kommen könnte und Sie kommen mir mit dem Rentenalter.....

          • @Alfonso Albertus:

            Sie schrieben über drohende Veränderungen und ich über drohende Veränderungen, die das unmittelbare Eigeninteresse vieler Wähler betreffen. Außenpolitische Positionen sind selten wahlentscheidend, soziale Fragen sehr wohl. Erst kommt das Fressen... . Was glauben Sie wohl, weswegen die polnische PiS-Regierung an die Macht gekommen ist?

      • @Alfonso Albertus:

        nur dass die nächsten 4 Jahre zu noch mehr le Pest wählern führen werden...

        • @nutzer:

          Das sind 4 Jahre Zeit wo sich die Linke politisch aufstellen kann und einges auf der Welt passiert. Das ist also nicht gesagt

          • @Alfonso Albertus:

            Der französische Präsident wird für 5 Jahre gewählt.

          • @Alfonso Albertus:

            @Alfonso Albertus "Nun hat die Linke vier Jahre Zeit um sich politisch neu aufzustellen." - Das hat exakt so vor sieben Monaten jemand über die deutsche Linke kommentiert......

          • @Alfonso Albertus:

            ich würde auch Macron wählen um nicht le Pest zu kriegen, aber ich würde keine Loblieder auf die EU singen und Linke diffamieren, weil sie Macron nicht wählen....

  • Wie betrachten wir die EU denn und wie sollten wir sie sehen? Wenn die EU in etwa das ist, was die Vereinigten Staaten von Amerika sind, dann müsste man deutlich sagen, das die USA mit ihrem veralteten Wahlrecht deutlich demokratischer und transparenter funktionieren als die Vereinigten Staaten Europas.



    Niemand hier hat von der Leyen gewählt und die gemachten Gesetze sind intransparent und kaum nachvollziehbar. Wer hat was beschlossen und wo kommt welches Gesetz her?

    Ich bin pro EU, denn die Alternative gefällt mir noch weniger. Ich hoffe auf eine Demokratisierung der EU. Allerdings ist das kaum weniger utopisch wie ein souveränes Land das linkspolitisch regiert wird. Das muss man ehrlicherweise sagen.

    Wer allerdings glaubt das Wahlen nichts ändern würden, der sei an sie Machtübernahme der NSDAP erinnert. Wahlen können etwas ändern und das nicht immer zum guten, wenn man in der Demokratie schläft...

    • @Alfonso Albertus:

      Es gibt keine Vereinigten Staaten von Europa.

      Es gibt nur eine Union von einzelnen Staaten.

      Von den Vereinigten Staaten von Europa träumen vor allem die Deutschen.

      Die hätten nämlich in einer allgemeinen Wahl die stärkste Durchsetzungskraft.

      Je kleiner der Staat, umso weniger wollen deren Einwohner das.

      Mehrere Staaten der EU haben weniger Einwohner als Berlin.

      Sie würden in solchen Wahlen marginalisiert werden.

    • @Alfonso Albertus:

      "Vielleicht tun einfach mal die, die an der Macht sind etwas dagegen."



      das verwirrt mich jetzt etwas, die, die die neoliberale Umkrempelung der EU hervorgebracht haben sollen jetzt etwas dagegen tun, damit die Linken wieder die EU verteidigen können?



      Es wäre doch besser würden Linke, die Misstände in der EU anprangern und benennen und den Menschen eine Alternative bieten, anstatt zu bitten, die Machthaber sollen bitte etwas mehr sozial sein...



      Ich habe das jetzt überspitzt und hoffentlich Ihre Position falsch verstanden, aber etwas misverständlich ist es schon...

    • @Alfonso Albertus:

      die EU ist hochgradig undemokratisch, das ändert auch nicht die Tatsache, das diese durch keine Wahlen legitimierte Organisation tatsächlich viele gute Dinge hervorgebracht hat. Aber eben auch viele schlechte, neoliberale antisoziale Gesetzgebung durch die europ. Hintertür, die in den einzelnen Ländern mit wesentlich mehr Widerstand umzusetzen gewesen wären, als über Brüsseler Direktiven.



      Die linke Blindheit in Bezug auf die EU (nicht Europa) ist schon verblüffend, nährt aber genau deshalb den Zulauf zu rechten Parteien. Die EU ist nicht Europa und Reisefreiheit ist kein Freifahrtschein und schon gar kein wichtiger Grund das zwangsweise Kaputtsparen von Ländern wie Griechenland zu akzeptieren. Nur mal so zur Erinnerung, links ist für die Menschen, besonders für die kleinen. Die als Exempel an Griechenland statuierte Austerität raubt Menschen die Krankenversorgung, die Rente, die Arbeit, die Wohnung. Wenn das die EU ist und das ist sie, ist sie von links zu kritisieren und nicht zu bejubeln. Reisefreiheit, keine Passkontrollen, eine Währung gleichen das niemals aus. Und das jetzt niemand kommt, die Griechen hätten es ja selbst verschuldet, womöglich noch "unser" Geld verprasst, wer solche Argumente vorbringt, auch hier in den Kommentaren hat den Unterschied zwischen Regierung und Bevölkerung nicht verstanden und kann sich schon gar nicht links nennen.

      • @nutzer:

        Die EU hat ihre Schwächen, aber hochgradig undemokratisch und durch keine Wahlen legitimiert?



        Die EU hat ein Parlament, das europaweit gewählt wird. An diesen Wahlen hat aber kaum jemand Interesse. Die Regierungsämter werden indirekt gewählt, weil die einzelnen Staaten ihre Stimmen durch gewählte Volksvertreter bestimmen lassen.



        Auch hier scheinen die Entscheidungen niemanden zu interessieren, denn bei den Wahlen in den einzelnen Ländern kommen die Entscheidungen für die EU-Politik nie aufs Tapet.



        Im Gegenteil: deutsche Politiker sind Meister darin Wahlfördernde Entscheidungen auf die eigene Kappe zu nehmen und alles, was Stimmen kostet der EU anzulasten. Dass die EU so undemokratisch wahrgenommen wird, liegt nicht zuletzt daran, dass die hier in Deutschland gewählten Politiker die EU als Sündenbock benutzen, statt die demokratischen Strukturen der Vereinigten Staaten von Europa zu stützen und zu fördern. Und die Medien hierzulande machen da gerne mit.

        • @Herma Huhn:

          "Die EU hat ein Parlament, das europaweit gewählt wird. "



          stimmt. aber leider wählt das Parlament nicht die Kommission und fristet ansonsten auch nur ein Schattendasein.... vielleicht ist das einer der Gründe für das große Desinteresse an den Europawahlen?



          Einige arabische Staaten haben übrigens auch solch ein beratendes Parlament....

        • @Herma Huhn:

          Hey, der letzte Abschnitt klingt wie das, was in GB vor dem Brexit abging...

  • Für Linke macht es keinen Sinn, zwischen Pest oder Cholera entscheiden zu müssen.



    Tatsächlich finden doch viele Menschen in Frankreich Macron deshalb unwählbar, weil sie Opfer des Neoliberalismus sind. Und der Neoliberalismus ist nach dem Faschismus die zweitschrecklichste Herrschaftsform des Kapitals.



    Sehr, sehr bedauerlich, dass Mélenchon nicht zwei Prozent mehr bekam in der Vorwahl.

    • @Rolf B.:

      Faschismus ist kein Kapitalismus sondern eher syndikalismus. Eine kapitalistische Wirtschaftsform hatten weder das dritte Reich noch Italien noch Japan. Da es keine wirklichen freien Markt gab.

      Und selbst der schlimmste Kapitalismus ist dem Sozialismus vorzuziehen.

      • @Machiavelli:

        Was für ein Quatsch. Zielführend wäre es, zwischen Wirtschaftsform und politischer Herrschaftsform zu differenzieren. Dann würde erkennbar, dass Faschismus die politische Herrschaft beschreibt, der Kapitalismus trotzdem das Wirtschaftssystem beschreibt.

        • @Favier:

          Wirtschafts und Herrschaftsystem interagieren miteinander. Eine strikte Trennung kann man so nicht ziehen.

  • Vielleicht gibt sich Le Pen einfach "links" genug?

    Macron hatte vor dem ersten Wahlgang nur eine einzige Kundgebung, und das in Paris. Die Mehrzahl der Franzosen wohnt woanders und fühlt sich vielleicht schon dadurch schlecht repräsentiert.

  • Sie bieten ein wunderbares Beispiel für den Satz " aber noch weniger Zugriff auf die real globalisierte Welt finden als die liberalen Parteien". Sowohl die Sprüngmanns als auch Bezos sind in der Pandemie reicher geworden, weil sie Anteile an Unternehmen halten, die von der Pandemie (vorübergehend) profitiert haben. Ganz grundsätzlich ist es ja auch gut, dass einige Wirtschaftsbereiche in der Pandemie profitabel blieben, sonst wäre die wirtschaftliche Krise noch größer. Der Wert der Aktien ist aber rein spekulativ. Der Wert der Biontech-Aktie ist derzeit etwa 40 Prozent dessen, was er im September 2021 war, die Strüngmanns haben jetzt also ein deutlich geringeres Vermögen als damals als die 24 Mrd. festgestellt wurden. Die Strüngmanns haben ihre Anteile an Biontech soweit ich weiß nicht verkauft. Was auch bedeutet, dass dieses Vermögen für sie selber nichts wert ist, ja noch nicht mal wirklich beliehen werden kann. Und dieses Verständnis von Aktienwerten als rein spekulativer Wert, der sich auch schlecht "umverteilen" lässt, weil keine Substanz existiert, die umverteilt werden könnte, fehlt zum Beispiel und damit ein wichtiger linker Zugriff auf Vermögenspolitik.

  • @NANSEN

    Im grossen einverstanden, im Einzelnen nicht. Das "überall arbeiten, studieren" kommt nämlich auch Menschen zugute, die nicht reich sind.

    Ich würde sagen: a "mixed bag", mit vielen positiven Seiten, auf die ich nie und nimmer verzichten möchte.

    Die Reichen bekommen leider einen zu grossen Hebel, das müssten wir fixen. Aber unterm Strich kann ich guten Gewissens pro EU sein. Auch wenn ich mich als Linker fühle.

    Und auch (und gerade) wenn ich tiefstes Verständnis dafür habe, dass sich die Linken in Frankreich gerade reingelegt fühlen.

    • @tomás zerolo:

      "Das "überall arbeiten, studieren" kommt nämlich auch Menschen zugute, die nicht reich sind."



      Aus der Diskussion (mein Gesprächspartner bezog sich auf Deutschland.):



      - überall arbeiten: Hat gute und schlechte Seiten. Bei den schlechten seien u.a. die deutschen Schlachthöfen genannt.



      - studieren: Ernsthaft? Schon beim Zugang zu Bildung entscheidet maßgeblich die Herkunft.

      Ich bin im übrigen auch absolut pro EU. Aber in solch einer Diskussion hat man inzwischen einen schweren Stand.

  • Gestern wurde ich gefragt, was an der EU gut sei und was sie uns bringt.



    Die meisten Punkte wurden nicht für gut befunden.



    Sie ist gut für die Wirtschaft. Man kann überall hin reisen ohne Pass. Man kann überall arbeiten, studieren...



    Mein Gegenüber auf all dies: Die EU ist also vor allem gut für die, denen es ohnehin gut geht. Eine Sozialunion sei unmöglich. So ein Miesmacher...



    Einzig meinen Punkt, dass eine EU Kriege zwischen den Nationalstaaten automatisch verhindern würde, hat er als Pluspunkt gelten gelassen.

    Die EU hat also einiges an Anziehungskraft verloren.



    Vielleicht tun einfach mal die, die an der Macht sind etwas dagegen. Dann fiele es Linken vielleicht auch nicht so schwer, sich wieder und wieder dazu aufzuraffen sich als Stimmvieh gegen Rechte benutzen zu lassen. Wenn sie gegen Rechts sind, werden sie gebraucht.



    Gegen etwas sein können sie laut Autor ja ganz gut.

    • @Nansen:

      "Vielleicht tun einfach mal die, die an der Macht sind etwas dagegen."

      das verwirrt mich jetzt etwas, die, die die neoliberale Umkrempelung der EU hervorgebracht haben sollen jetzt etwas dagegen tun, damit die Linken wieder die EU verteidigen können?

      Es wäre doch besser würden Linke, die Misstände in der EU anprangern und benennen und den Menschen eine Alternative bieten, anstatt zu bitten, die Machthaber sollen bitte etwas mehr sozial sein...

      Ich habe das jetzt überspitzt und hoffentlich Ihre Position falsch verstanden, aber etwas misverständlich ist es schon...

      • @nutzer:

        Wenn die Machthaber so dringend alle paar Jahre auf Stimmen der Linkswähler angewiesen sind, sollen sie gefälligst mehr dafür tun, als nur zu sagen: "Le Pen ist noch schlimmer als wir und doof seid ihr Linkswähler außerdem".



        Sonst nutzt sich das ab oder provoziert.



        Verständlicher?

    • @Nansen:

      Es würde ja Realismus reichen, einfach akzeptieren, wenn man nicht alles bekommen kann, wenigstens das zu nehmen was möglich ist oder das zu verhindern, was eine Verschlechterung wäre.

      Wie es gerade die Grünen an der Regierung machen, die nicht die Forderungen von Fridays-for-future umsetzen können mit ihren 15 Prozent - aber doch so einiges in die richtige Richtung anstoßen.

      Wofür sie aber natürlich wieder von ihren "linken" Anhängern beschimpft werden, zum Teil sogar verachtet.

  • Blah, blah, blah.

    Ja, in der Linken gibt es auch die nationalistischen, kleingeistigen, revanchistischen Strömungen.

    Was Sie allerdings immer ausklammern: warum ist Jeff Bezos um (mindestens) 70 Milliarden [1] schwerer geworden während der Pandemie? Warum haben die Gebrüder Strüngmann [2] mit BioNTech *jeweils* um die 20 Milliarden gemacht (eine Portion davon ist grob das, was noch dafür fehlt, dass die ärmeren Länder an ihre Impfungen kommen?

    Meine These: die Gelbwesten waren nicht die Benzinpreiserhöhung, sondern die Abschaffung der Vermögenssteuer.

    Ja, Herr Unfried. Unbequem auch für die, die "liberal" sagen, ohne sich dem oben angedeuteten Dreck zu stellen. Der segelt nämlich auch unter der Flagge "liberal" und ist zugleich die grösste Gefahr dafür.

    Ich habe sogar den Verdacht, dass das ein strategisches Spiel Macrons ist: der hat die zweite Runde lieber gegen Le Pen als er sie gegen Mélenchon gehabt hätte.

    Ich hoffe ja, dass genug Französ*innen Macron wählen. Ich kann aber auch verstehen, dass sie sich dafür die Nase zuhalten müssen, und beneide sie darum kein Bisschen.

    Denn: es stinkt zum Himmel.

    [1] /www.theguardian.co...ff-bezos-elon-musk

    [2] de.wikipedia.org/w...mann#Verm%C3%B6gen

    • @tomás zerolo:

      zumal schon das letzte Mal le Pest als Totschlagargument dienen mußte Macaron zu wählen...

      • @nutzer:

        Niemand hat die Franzosen in der ersten Wahl gezwungen, wieder mit diesen beiden Kandidaten in die Stichwahl zu gehen...



        Ganz offensichtlich bekommen die anderen Politiker zu wenige Stimmen, um das zu ändern. Und von wem? Von den freien Wählern.



        Es war also nicht der perfide Macron, der sich Le Pen als Gegner in der Stichwahl ausgesucht hat!

    • @tomás zerolo:

      Bezos ist auf dem Papier reicher geworden, weil die Aktien seines Unternehmens stark gestiegen sind, weil wiederum alle Leute auf einmal vieles nur noch online kaufen konnten. Hätte er allerdings gesagt, och wie schön, dann verkaufe ich mal meine Aktien und reise durch die Welt - dann wäre der Kurs stark eingebrochen.



      Biontec ist inzwischen wieder deutlich gefallen, dürfte ungefähr noch ein Drittel des Höchststandes wert sein.

      Berechtigt mag der Einwand sein, dass an den Börsen zum Teil leichter und mehr verdient wurde als mit Arbeit - aber dafür bedanken Sie sich doch besser bei den Notenbanken mit ihrer Geldschwemme, die den Leuten mit Geld und Grips genau diesen einen Weg aufgezeigt haben, ihr Kapital vor der Inflation zu schützen: in Sachwerte investieren, das sind Immobilien (hohe Preissteigerungen, steigende Mieten) und eben Wertpapiere.

      Jetzt steigen die Zinsen wieder und die Aktien fallen, wie Sie vielleicht schon gehört haben.