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Shitstorm gegen Sarah-Lee HeinrichRechtsextreme „Cancel Culture“

Kampagnen wie die gegen Heinrich zielen auf Unsichtbarmachung und Verdrängung. Dafür müssen wir Gegenstrategien entwickeln.

Sarah-Lee Heinrich und Timon Dienus nach ihrer Wahl Foto: Bodo Schackow/dpa

Schreibe nichts ins Internet, was du später bereuen könntest. So klug dieser Spruch auch sein mag, in den meisten Fällen kommt er zu spät. Bei Sarah-Lee Heinrich ganze sechs Jahre. Als Teenagerin hat sie eine Reihe problematischer Tweets abgesetzt. Darin benutzte sie die Wörter „schwul“ und „behindert“ als Beleidigung, bezeichnete jemanden als „Tunte“ oder schrieb „Heil“ unter ein Hakenkreuz.

Im Regelfall interessiert es die Menschen nicht, was in der Vergangenheit getwittert wurde. Debatten sind schnelllebig, ein lustiges Meme oder ein dummer Spruch meist nach wenigen Tagen wieder vergessen. Doch für Rechte ist es ein regelrechter Sport geworden, Tweets zu speichern. Nämlich dann, wenn Menschen, die ihrem klassischen Feindbild entsprechen, vermeintliches Fehlverhalten zeigen. Sie machen Screen­shots von einzelnen Tweets oder speichern bei Onlinediensten gesamte Archivversionen eines Twitter-Profils ab.

Bei einem der Onlinedienste wurde Heinrichs Profil wiederholt archiviert, erstmals im Dezember 2020. Selbst wenn die Tweets gelöscht werden, bleiben sie so im Netz auffindbar. Rausgeholt werden sie dann meist zu einem Zeitpunkt, an dem die Person einen Karrieresprung gemacht hat. Das Ziel: Eine Person zu diskreditieren, sie aus ihrem neuen Job zu „canceln“.

Sarah-Lee Heinrich entspricht dem Feindbild der Rechten: Sie ist Schwarz, sie ist eine Frau, sie ist Antifaschistin – und steht in der Öffentlichkeit. Schon Ende 2019 gab es einen von rechts orchestrierten Shitstorm gegen die junge Politikerin. Anlass war, dass sie von einer „eklig-weißen Mehrheitsgesellschaft“ gesprochen hatte. Doch seit sie am vergangenen Wochenende gemeinsam mit Timon Dzienus zur Bundessprecherin der Grünen Jugend gewählt wurde, hat sich die Bedrohungslage verschärft. Ins Leben gerufen und angeführt wird der Shitstorm von rechten Twitter-Accounts, sie posten Screenshots alter Tweets von Heinrich, bearbeiten sie teilweise, um den Inhalt zuzuspitzen oder lassen absichtlich den Zeitstempel weg.

Heinrich hat sich kurz darauf für ihre beleidigenden Tweets entschuldigt. In Bezug auf den „Heil“-Tweet schrieb sie, sie könne sich nicht mehr daran erinnern, ihn gepostet zu haben. Und weiter: „Dieser Tweet spiegelt in keiner Weise meine Position wieder. Es tut mir wirklich leid, einen solchen Tweet jemals abgesetzt zu haben.“ Doch das spielt in der Hetzkampagne gegen die 20-Jährige keine Rolle. Zwar zeigen sich viele mit der jungen Politikerin solidarisch, darunter auch prominente Grünen-Abgeordnete wie Cem Özdemir oder Katrin Göring-Eckardt, doch die rechte Kampagne ist enorm groß.

Unsere Machtlosigkeit

Aus Beleidigungen und Rück­trittsforderungen werden Morddrohungen „über alle Kanäle“. „Du stehst auf der Abschussliste“, „es werden immer die Falschen vergewaltigt“, „jemand wie du gehört vergast“, das sind Nachrichten, die Heinrich bekommt, wie sie Zeit Online erzählt. Zuvor hatte sie sich „zu ihrer eigenen Sicherheit“ für ein paar Tage zurückgezogen, sie sei in Kontakt mit den Sicherheitsbehörden.

Es ist ein Fall, der verdeutlicht, wie gut Rechte im Netz die Strategie der Cancel Culture beherrschen – und wie machtlos wir dagegen sind. Rechte Shitstorms sind keine zufälligen Aktionen, sie sind koordiniert und dienen dem Zweck, Menschen unsichtbar zu machen und den Diskurs nach rechts zu verschieben. Frauen, Queers und BPoC sollen strategisch aus Machtpositionen gedrängt werden. Das Perfide daran: Die Rechten haben es mit Hilfe von Konservativen und medialen Diskursen im Mainstream geschafft, Cancel Culture als gefährliches und die Meinungsfreiheit bedrohendes Instrument der gesellschaftlichen Linken zu framen.

Ein ähnlicher Fall wie der Heinrichs ist der von Nemi El-Hassan. Der Journalistin wurde vor einigen Wochen vorgeworfen, als 18-Jährige am antisemitischen Al-Quds-Marsch teilgenommen zu haben. Der Vorwurf stimmte, El-Hassan entschuldigte sich öffentlich. Doch eine von einem rechten Youtuber und der Bild-Zeitung angeführte Kampagne gegen sie führte dazu, dass sie schließlich keinen Job als Moderatorin eines öffentlich-rechtlichen Formats bekam.

Inzwischen vergeht kaum eine Woche, in der es keine gezielten Cancel-Versuche gegen progressive Twitter-Userinnen gibt, wie Natascha Strobl, Alice Hasters oder Jasmina Kuhnke, um nur drei Beispiele der nahen Vergangenheit zu nennen. Dabei geht es nicht darum, dass diese Personen für ihre Verhalten oder ihre Aussagen kritisiert werden sollen. Kritik müssen Politiker:innen, Jour­na­lis­t:in­nen und andere Menschen der Öffentlichkeit aushalten. Wenn rechte Accounts sich auf einzelne Menschen einschießen, wissen sie, was folgen wird. Morddrohungen sind dann keine Überraschung – sie sind das Ziel.

Das Spiel der Rechten

Wieso solche Kampagnen rassistische und sexistische Doppelstandards beinhalten, wird klar, wenn auf den Umgang mit anderen „Fehlverhalten“ fokussiert wird. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Philipp Amthor posierte für ein Foto mit Neonazis; der kürzlich erschienene Roman des „Tagesschau“-Sprechers Constantin Schreiber liest sich wie ein rechtspopulistisches Pamphlet. Beide Vorfälle blieben im Netz nicht unkommentiert: Aber hat einer der beiden seinen Job verloren? Musste einer sich aus der Öffentlichkeit zurückziehen, weil die Bedrohungslage zu extrem wurde? Nein.

Natürlich ist es falsch, was Sarah-Lee Heinrich damals ins Netz geschrieben hat. Ihre Tweets sind teilweise sexistisch, antisemitisch und homofeindlich. Auch ihr Alter allein reicht nicht als Entschuldigung. Doch wichtig ist, dass wir es schaffen, unser Verhalten zu reflektieren und um Entschuldigung zu bitten. Heinrich hat das getan. Mehrmals. Niemand glaubt ernsthaft, sie sei Faschistin, weil sie als 14-Jährige das Wort „Heil“ getwittert hat. Doch im Umgang mit ihr spielt es keine Rolle. Dafür spielen zu viele das Spiel der Rechten mit.

Initiiert vom rechten Twitter-­Account „Green Watch“ ging die Kampagne vergangenes Wochenende los, schnell sprangen rechte Medien, wie Sezession auf, ebenso wie AfD-Politiker:innen und der Identitäre Martin Sellner. Als Bild, NZZ und Unions-Politiker sich mit einmischten, hatte die Debatte einen vorläufigen Höhepunkt erreicht. Bis am Dienstag die Schriftstellerin Elke Heidenreich bei Markus Lanz auch noch mitmischen wollte. Mit ihren zahlreichen problematischen Aussagen („Die redet nicht so, wie sie ­reden soll, wie ein gutbürgerlicher Mensch eben, also wie ich zum Beispiel“) offenbarte sie dabei in erster Linie ihren eigenen internalisierten Rassismus und Sexismus.

Um Heinrich und alle anderen, die von rechtem Shitstorms betroffen sind, nicht allein zu lassen, wollen wir uns solidarisch zeigen. Wir posten Solidaritätsbekundungen, widersprechen, blockieren und melden. Doch schlussendlich lassen wir uns vor den Rechten hertreiben. Wir brauchen die Debatte, welches Verhalten wir als Gesellschaft entschuldbar finden. Und es wird Zeit, dass wir Strategien entwickeln, um das Spiel der Rechten nicht mehr mitzuspielen.

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143 Kommentare

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  • Shitstorm – den hat man nur, wenn man sich in der Kloake der Sozialen Medien (Twitter, facebook etc.) bewegt. Es ist doch klar, dass sich in einem Umfeld der Anonymität, in einem Medium in dem niemand seinen Echtnamen angeben muss, die niedersten Instinkte sich austoben. Solange das Internet anonym genutzt werden kann, sollte man diesen Seiten besser fern bleiben, das erspart einem viel Ärger. Ich sehe auch keinen vernünftigen Grund, warum man sich in diesem Abgrund des Internets bewegen sollte. Man kann doch auch mit echten Menschen kommunizieren oder sich auf moderierten Seiten austauschen – wie hier z.B. bei der taz.

  • "...der kürzlich erschienene Roman des „Tagesschau“-Sprechers Constantin Schreiber liest sich wie ein rechtspopulistisches Pamphlet. Beide Vorfälle blieben im Netz nicht unkommentiert: Aber hat einer der beiden seinen Job verloren?" (Zitat Frau Schwarz)



    Würde sich der Roman von Schreiber wie ein linkspopulistisches Pamphlet lesen, kaum vorstellbar, dass er dann noch an dieser Stelle sitzen würde. So weit zu "linkem" und "rechtem" Auge.

  • 1. Ich kann der Äußerung von Elke Heidenreich nichts Sexistisches oder Rassistisches entnehmen. "Bürgerlich" sagt nichts über die Hautfarbe aus sondern über einen kulturellen Anspruch an "richtiges Verhalten" (dass speziell Frau Heidenreich sich selbst rückhaltlos für das Maß aller Dinge in Sachen Kultur und universelles Richtgliegen hält, ist bekannt, aber allenfalls NARZ-isstisch). Der Widerspruch zu diesem Anspruch wird ganz klar nicht aus dem Geschlecht oder der Hautfarbe Heinrichs konstruiert sondern aus ihren Äußerungen, was bei verhaltensbezogenen Wertungen nur sachlich ist.

    2. Sie schreiben: "Rechte Shitstorms sind keine zufälligen Aktionen, sie sind koordiniert und dienen dem Zweck, Menschen unsichtbar zu machen und den Diskurs nach rechts zu verschieben."

    a) Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein.

    b) Das klingt ein wenig VT-mäßig. Linke oder "mittige" Shitstorms rollen genauso gewaltig über ihre Opfer hinweg und versuchen, das Gendankengut zu marginalisieren, das man meint, in ihnen repräsentiert zu sehen. Dass nicht jeder Aufhänger verfängt (tut er im Zweifel auch nicht, wenn er von rechts kommt), ist kein Beweis für die Organisiertheit der Aufhänger, die durchstarten.



    Das Bild, das sich mir auftut, ist das einer Lawine: Nicht jeder lose Schneeball wird zu einer, aber wenn es passiert, ist das Resultat brutal - und zwar wegen der Physik und nicht wegen der organisierten Zerstörungswut einzelner Schneekristalle. Bei Shitstorms sind es menschliche Reiz-Reaktionsschemen, die die Meinungslawine anschieben, aber strukturell ändert das nichts.

  • "Auch ihr Alter allein reicht nicht als Entschuldigung. "



    Äh, nicht? Ich finde schon. Und im Artikel zumindestens steht auch nichts davon, dass sie noch andere entschuldigende Umstände reklamiert hätte.

  • Was ist das für ein irrationaler Akt. Hier geht es nicht darum, daß Frau Heinrich ein Feindbild der Rechten, weil schwarz, weil Frau, weil Antifaschistin. Es geht darum, was sie sich geleistet hat. Abitur, Studium, leugnet und relativiert danach auf Biegen und Brechen, für was sie im Kern steht. Das größere Problem ist, daß Frau Heinrich für die Öffentlichkeit steht und so etwas wie die Grüne Jugend repräsentiert. Hatte man das nicht vermeiden können.

  • "Teenagerin" ist eine sprachlich sinnlose Wortkreation.

    Warum eine deutsche, feminisierende Endung anhängen an ein Wort, das ohnehin alle Geschlechter meint?

    Ein Beispiel für Gendern, wie man es unterlassen sollte.

  • Mit der blinden Übernahme der verflachten US-Interpretation poststrukturalistischer Ansätze durch die Millenials ist eine Generation herangewachsen, die leichtfertig das Fundament aller progressiven Bewegungen seit der Aufklärung in die Tonne geklopft hat: nämlich die Universalität der Menschenwürde, unabhängig von Herkunft, Klasse, Nationalität und Konfession.

    Die libertäre Idenititätslinke, die regressiv sich selbst der Errungenschaften des klassischen Liberalismus. erst recht der historischen Linken entledigt hat, ist auf das Niveau der neuen Rechten und ihres essentialistischen Konzepts des Ethnopluralismus herabgesunken. Eine Partei, die einer ihrer Repräsentanten erlaubt, eine politisch ihnen verbundene Bewegung wie Fridays for Future als Ausfluss der "ekligen weißen Mehrheitsgesellschaft" verächtlich zu machen, ist nur die Kehrseite der rechten Menschenverachtung.

    Nur wer die Universalität der Menschenrechte, die die Würde jedes Menschen fordern, aufrechterhält, ist in der Lage den gesellschaftlichen Frieden aufrechtzuerhalten. Und wer den gefährdet, kann nicht eine einzige positive Veränderung bewirken, sondern nur noch eine Barbarisierung und Befeuerung der Entmenschlichungsspirale.

    Wenn Parteien und Bewegungen derart verrohen, kann es ihnen mit der Bekämpfung des Klimawandels und der Durchsetzung sozialer Gerechtigkeit ernst sein. Diese Verrohung betrifft aber ebenso die Unterstützter wie die Verdammer von Frau Heinrich - sowie alle, die sich dem manichäischen Kommunikationsstil von Daumen runter-Daumen-hoch verschrieben haben, welcher schon unter Nero für die Bereitschaft stand, anderen die Köpfe abzusäbeln. Das alles ist unterste Schublade!

  • "Auch ihr Alter allein reicht nicht als Entschuldigung."



    Äh nicht? Ich finde schon, und hab auch nicht gehört, dass Heinrich irgendetwas anderes zu ihrer Entschuldigung angeführt hätte.

  • 8G
    86548 (Profil gelöscht)

    Sarah hat sich entschuldigt, also alles gut. Ihre Gewaltfantasien muss Frau nicht so ernst nehmen.

  • Die Meinung von Frau Heidenreich, die sie bei Markus Lanz über die Sprache von Frau Heinrich gemacht hat, kann ich nachvollziehen. Das scheint aber kein Einzelfall zu sein, bei der Grünen Jugend oder bei generell bei den Grünen. Und das schreibe ich als Neu-Mitglied der Grünen seit diesem Jahr. Da gibt es Junge Grüne, die bei einer Wortmeldung Mühe haben, einen Satz richtig zu formulieren, ohne zwischendurch hängenzubleiben oder das Wörtchen "Genau" einzufügen. Und es sind nicht einfache Mitglieder, sondern Mitglieder, die jetzt Ortsvorsteher im Stadteil sind oder neuerdings im Bundestag sitzen. Die neu-MdB kann kaum einen Satz formulieren, der ohne "krass" auskommt. Und mindestens 3mal das Wort "genau" muss wohl genau auch im Satz vorkommen.



    Da scheint Frau Heidenreich wirklich recht zu haben. Das ist wohl eine Generation, die nicht mehr lesen gelernt hat, sondern eher impulsiv ihre Meinung genau darlegen und genau emotional formulieren muss. Genau. Krass. So ist das genau anscheinend bei der krassen Grünen Jugend.

    • @HeinerM:

      Die größten Kritiker der Elche...

    • @HeinerM:

      Daran sind ja wohl nicht die Jugendlichen Schuld. Sondern unser Bildungssystem aus dem letzten Jahrhundert, von konservativen Parteien hochgehalten und gefeiert, mit dem hinterlistigen Ziel die Jugend so dumm werden zu lassen wie Sie sie hier darstellen. Von den Eltern ganz zu schweigen. Schämt euch für euer Versagen.

      • @t-mos:

        Das stimmt allerdings.

    • @HeinerM:

      Ich kann Ihnen in allen Punkten nur zustimmen. Es ist wohltuend, hier - inmitten der teilweise erschütternd filterblasig-naiven Kommentare - auf etwas gesunden Menschenverstand zu stoßen.

      • @Salva Venia:

        Natürlich, die Filterblase-das sind immer die Anderen.



        Haben Sie abseits Ihrer Erwachsenenwelt in den letzten Jahrzehnten die Sprache der Jugend mitbekommen? Raptexte wo Sprüche wie die von der jungen Frau zum Standart dazugehören? Nummer Eins Platzierungen in den deutschen Charts?

        Schön braucht das freilich niemand zu finden. Allerdings haben sich Rocker kaum gewählter ausgedrückt und Homophobie war schon deutlich präsenter in der Jugend.



        Wenn Sie in Ihrer Filterblase die Jugend nicht mehr verstehen, dann ist das ihr Ding.

    • @HeinerM:

      Es meckern vor allem diejenigen, die im Alter so geworden sind, wie sie als sie jung waren nie werden wollten. Wenn man gegen den Inhalt nicht ankommt oder nicht mitreden kann, wird halt die Form kritisiert. Spießer halt.

      • @Andreas J:

        Hinter einer primitiven Form kann aber kein tiefgründiger Inhalt stecken. Das ist wie in der Literatur.

        • @resto:

          Ich kann mich Ihren Posts ja oft anschließen, aber DAS ist ein böses Klischee (bzw. Deutsch-Leistungskurs-Hochnäsigkeit), mehr nicht. Formale Korrektheit ist zwar häufig Ausdruck, aber sicher nicht Voraussetzung einer strukturierten und tiefgründigen Denke. Gerade wer gut abstrahieren kann, braucht zuweilen die Sprache oder andere Formenkorsetts nicht als gedankliches Gerüst.

          Beispiele für bekannte Nicht-Flachdenker mit Problemen im "Formalen":



          Albert Einstein



          Bill Gates



          Anton Tschechow



          Richard Branson



          Thomas Edison



          Winston Churchill



          Peter Jackson



          ...

        • @resto:

          Sorry, aber das ist arroganter bildungsbürgerlicher Blödsinn.

    • @HeinerM:

      Frau Heidenreich, wie Sie meinte, es sei ok wenn jemand „offensichtlich nicht aus Wanne Eickel kommt“ zu fragen woher die Person käme. Das waren noch Zeiten, als diese ganzen älteren Linken auch hier im Forum schön gegen die alten Nazis in der BRD sein konnten. Es wurde Beteiligung für alle gefordert, Frauen, andere Hautfarben, Kulturen. Als Alibi zeigte man dann ein paar Quoten“ausländer“ her.



      Heut ist die künstliche Arisierung der Nazis weg. Und plötzlich bekommen es diese älteren Herrschaften, die vielleicht doch nie links sondern nur dagegen waren, mit der Angst zu tun. Mit der Angst, dass für Leute wie mich das Zusammenleben mit Leuten unterschiedlicher Familiengeschichte normal ist, dass Leute wie ich die Menschen individuell beurteilen und es keine Boni ging nur weil die Vorfahren im selben unseligen Krieg an der Ostfront waren.



      Ich würde anstelle des Taxifahrers fragen ob der Vater von ihr Soldat war und für das Reich Menschen ermordet hat.

      • @sachmah:

        Diese Bemerkung von Frau Heidenreich fand ich auch merkwürdig. Ich fand es ebenso merkwürdig, daß sie anscheinend die Erklärung von Jürgen Trittin nicht verstanden hat oder verstehen wollte. Es macht schon einen Unterschied, ob man jemanden fragt, woher er kommt, wenn die Frage bspw. durch einen anderen deutschen Dialekt ausgelöst wird oder wenn es offensichtlich aufgrund einer anderen Hautfarbe ist.

        Ich persönlich habe noch nie gefragt, wo der Taxifahrer herkommt. (Taxifahrerinnen hatte ich noch nicht). Eher bin ich froh, wenn sie die Straße finden, wo ich hinwill. Odern wenn sie ihr Navi so bedienen können, ohne auf die falsche Spur zu kommen oder von der Fahrbahn abzukommen. Wenn das klappt, ist es mir Wurst, ob sie aus Wanne-Eickel, Castrop-Brauxel, Istanbul, Rabat, Paris oder Klein-Kleckersdorf kommen.

      • @sachmah:

        Sorry für die Autokorrekturfehler die ich übersehen habe.

    • @HeinerM:

      Die Jugend spricht also einem anderen Slang als eine siebenundsechzigjährige Frau die zu alt ist, um noch als Baby-Boomerin durchzugehen. Krasses Ding!

      So ist das eben. Die Einen sehen in Rezo einen jungen politisch interessierten Menschen, der halbwegs fundiert und mit Quellen belegt seine Kritik anbringt. Die Anderen sehen nur blaue Haare und stören sich an der Wortwahl.

      Philipp Amthor dürfte Ihnen zusagen.

      • @Alfonso Albertus:

        Ihr Weltbild ist so schön einfach, nicht wahr?

  • Die Werte der Gesellschaft verändern sich und nicht alles, was früher mal OK war und heute nicht mehr OK ist, muss nachträglich verurteilt werden. Im Fall Heinrich ist es jedoch ganz anders: NS-Sprüche und herabsetzende Ausdrücke wie "T." waren schon in Heinrichs Kindheit ein Unding!

    Wenn sich jemand trotzdem auf diese herabsetzende Weise äussert, zeugt das von einer ausgeprägten Intoleranz Fremden gegenüber, bis hin zum offenen Hass. Bei den Grünen sollte Heinrich nach diesen wiederholten Ausrutschern nicht mehr in leitender Funktion eingesetzt werden. Auch ihre Hautfarbe entschuldigt das nicht. Diese braune Ideologie hat im linken Spektrum einfach nichts zu suchen!

    • @VanessaH:

      Bei dieser Form von Selbstzerfleischung unter Hypermoralisten kommt durchaus Schadenfreude auf.

      Die junge Frau hat das wohl nicht verdient, aber sie wird einen schmerzhaften Lernprozess durchmachen, und das hat seine guten Seiten.

    • @VanessaH:

      „Ausdrücke wie T.“?

      Ich geb nach drei Minuten raten auf.

      Was ist T.?

    • @VanessaH:

      Erstmal sollten Sie den Kontext sehen, denn bei der jungen Frau eine braune Ideologie auszumachen, ist schon ziemlich an den Haaren herbeigezogen.

      Mit vierzehn Jahren ist man auch kein Kind mehr, sondern befindet sich in der tiefsten pubertären Phase. Provozieren gehört dazu und leider provoziert die Jugend auch gerne mit homophober Sprache. Das ist nicht schön, zeigt aber letztlich nur das Wesen der Erwachsenenwelt auf.

      Sprüche wie die von Heinrich sind typisch und wenn das noch schockiert, der hat die letzten fünfundzwanzig Jahre Popkultur verpasst.

      • @Alfonso Albertus:

        "...bei der jungen Frau eine braune Ideologie auszumachen, ist schon ziemlich an den Haaren herbeigezogen."

        Es ist leider nicht so, dass die in der Wolle gefärbten Braunen ein absolutes Monopol auf Rassismus, Sexismus und sonstige Formen der Menschenverachtung hätten. DIESES Bewusstsein (das natürlich auch vielen "besorgten Bürgern" im rechten Spektrum fehlt, die sich für ganz und gar nicht "braun" halten) aus dem ganzen Vorgang mitzunehmen, wäre wünschenswert. Gerade wer sich als egalitär versteht, sollte die Demut behalten, von NICHTS Menschlichem anzunehmen, dass er zu "gut" sei, um dafür anfällig zu sein. Gleichheit wirkt in alle Richtungen...

      • @Alfonso Albertus:

        Der österreichische Identitären-Boss Martin Sellner wurde in seiner Pubertät dabei erwischt, wie er Hakenkreuz-Aufkleber mit dem Slogan "Legalize it" auf eine Synagoge klebte.

        Ist das für Sie auch reine Provokation?



        Ich meine, bestimmte Dinge dürfen einfach nicht sein!

        • @VanessaH:

          Die Unterschiede sind offensichtlich. Sellner ist über dreißig, denkt in den Grundzügen immernoch genauso und ist weiß.

          Nachwievor fehlt der Kontext der Geschichte.

        • @VanessaH:

          Bei dem hat sich aber auch nichts geändert. Das ist der Unterschied. Ein bisschen gleitet das Niveau hier gerade ab: Wäre der Kerl jetzt z. B. ein Menschenfreund, der sich für ein friedliches Miteinander der Menschen, für Toleranz und gegen Rechtsextremismus einsetzt, würde ich bei der Aufkleberaktion zwar immer noch die Augen verdrehen und hätte Mitleid mit den Gemeindemitgliedern der Synagoge, könnte aber genau das erkennen: Seine Veränderung vom jugendlichen A****loch zu einem anständigen Menschen.



          BTW: Vergleichen Sie die "eklige weiße Mehrheitsgesellschaft" gerade mit den Opfern von Nazis???

  • Die Argumentation im Artikel ist ja mehr als hanebüchen. Zum einen wäre mir völlig neu, dass Cancel Culture eine "rechte" Spezialität ist (wer sind denn eigentlich die ominösen bösen "Rechten", die immer als Feindbild herhalten müssen wie die Klingonen bei Raumschiff Enterprise?), zum anderen ist die Täter-Opfer-Umkehr, wie sie Frau Heinrich und ihre Apologeten betreiben, einfach nur peinlich. Ein einfaches (und ehrlich gemeintes) "Es tut mir sehr Leid, dass ich wiederholt so einen Mist gebaut habe, mit 14, mit 15, aber auch noch mit 19" wäre angemessen gewesen, und dann Schwamm drüber.

    • @Salva Venia:

      Sie hat um Entschuldigung gebeten, soweit das angemessen ist. Wer mit Kindern zu tun hat, weiß, was die mit 14 für einen Scheiß reden können und wie sich das mit den Jahren verändert, u. a. durch Kritik an ebendiesem Scheiß. Wer darüber ausflippt, beweist an der Stelle meiner Meinung nach gewisse Defizite im Umgang mit Jugendlichen. Das ist ja das Problem mit denen. Das Ganze ist allenfalls peinlich für sie, so wie Sie sicherlich froh sind, dass wir nicht alles über Sie und Ihre gesammelten Jugendwerke wissen. Insofern können Sie an dieser Stelle aussteigen und müssen daraus keine Diagnose über den Zustand der Welt ableiten.



      Für die Empörung über die "eklige weiße Mehrheitsgesellschaft" müssen wir dann schließlich aktiv die Machtverhältnisse zwischen Frau Heinrich und ihren Opfern leugnen. Aber das hat sich in den letzten 8000 Jahren als zu komplex für Rechte erwiesen. Es verunsichert sie zu sehr. Ich würde Frau Heinrich im Ausdruck widersprechen, aber das, was sie vermutlich meinte, würde ich mir anhören.



      Sie dagegen fragen sich ernsthaft, wer diese Rechten sein sollen? Das sagt viel über Sie aus. Ganz offensichtlich kennen Sie weder Frau Heinrichs aktuelle Einlassungen noch den Inhalt und die Urheber des Shitstorms. In Ihren weiteren Posts sehe ich dann noch das eine oder andere Wissensdefizit in Sachen Adenauer and the Post-WWII-Nazis sowie beim Terminus der Cancel Culture. Ich sach ma: Satis eloquentiae, sapientia parum.

    • @Salva Venia:

      Soweit ich das Thema Cancel Culture verstehe ist diese ein Vorwurf der von Personen erhoben wird die ich meistens nicht als achtbar wahrnehme. Bei Frau Heidenreich war dies zum Beispiel in der Lanz-Sendung der Vorwurf dass der Begriff 'N****könig' aus dem literarischen Werk Astrid Lindgrens entfernt werden würde. Der Wahrheitsgehalt der entprechenden Cancel Culture Vorwürfe von Tucker Carlson scheint auch eher umstritten.



      Ich verstehe also dass unter Cancel Culture der Vorwurf der Cancel Culture behandelt wird und der kommt von Leuten die rechter sind als ich, kurz: 'Rechtes Gesindel'.



      Was Frau Heinrich betrifft so darf ich Konrad Adenauer (postmortem) zu ihren Apologeten zählen; "Was interessiert mich mein geschwätz von Gestern" ...

      • @Mr.Henry:

        Zwei gewichtige Einwände, last things first: quod licet Iovi non licet bovi. Was bei Adenauer eventuell durchgehen mag, geht bei einem jungen Ding garantiert nicht. Zudem hat Adenauer sich keine rassistischen Entgleisungen geleistet, auch nicht als Kid.



        Und zu Ihrer Wahrnehmung der Cancel Culture - die ist diametral von meiner empirischen verschieden, sorry.

        • @Salva Venia:

          Eher umgekehrt. Sie war eine Jugendliche, die machen noch schlimmere Dinge als Beleidigungen zu schreiben.



          Dass ein über 70jähriger Adenauer hilft Nazi-Profitöre aus dem Gefängnis zu holen, ist ein ungleich größeres Kaliber.

    • @Salva Venia:

      Sie hat sich entschuldigt, was ich schon zuviel finde. Diese Debatte um Ihre Person ist nämlich an Lächerlichkeit nicht zu überbieten. Wenn ich mir überlege was ich mit 14 Jahren alles gesagt und getan habe....dann dürfen Menschen die eine rebellische Jugend und Ecken und kanten haben, nicht mehr in die Politik gehen. Toll!

      • @Alfonso Albertus:

        Ich kann nur für mich sprechen: dummes Zeug habe ich mit 14 viel gesagt. Jemanden öffentlich diskriminiert oder beleidigt nie. Hate Speech (wie man es heute nennt) ist da eine ganze Stufe heftiger als nur "Jugendsünden".



        Lächerlich sind in dieser Debatte nur "linke" Relativierungen.

        • @Salva Venia:

          Ob sie jemanden beleidigt oder diskriminiert haben, haben nicht Sie zu beurteilen.

          • @Frank Ropen:

            Sorry, aber ist es nicht gerade ein essenzielles Argument der Identitätspolitik, dass niemals der Sprecher entscheidet, wie er es gemeint hat, sondern immer nur der Hörer?

            Dass das irgendwie anders ist, wenn der Sprecher irgendwie links ist, hat mich schon bei der Verteidigung der unsäglichen Polizisten-sind-Müll-Kolumne gestört. Es kann nicht sein, dass einzelne Gruppen Privilegien beanspruchen, die ihnen genau das Gegenteil zusprechen von dem, was anderen versagt wird.

          • @Frank Ropen:

            Wer denn dann?

            • @rero:

              Ich!

        • @Salva Venia:

          An der Benutzung von Begriffen wie "schwul, behindert, Tunte" als Schimpfwörter ist überhaupt nichts links, also worüber echauffieren Sie sich als Nicht-linke Person eigentlich, oder ist das nur Show?

          Sie waren also ein unschuldiger Engel? Schön für Sie. Gab es in Ihrer Jugend auch schon dieses Ding namens Internet?

          • @Alfonso Albertus:

            Gab es auch schon ohne Internet. Von den Dörflern gelernt, die zu uns in Stadt aufs Gymnasium kamen. Plus Türkenwitze und Judenwitze. Die kann man nicht wiedergeben. Hatte nachhaltig mein Bild von männlicher Dorfjugend geprägt.

      • @Alfonso Albertus:

        Soweit ich das verstehe kann das Verb entschuldigen nicht in einer reflexiven Konstruktion verwendet werden.



        Niemand entschuldigt sich. Jemand bittet jemand Anderen um entschuldigung.

        Um der Lächerlichkeit entgegenzuwirken stimme ich Ihnen im Rest Ihres Kommentares von Herzen zu.

  • 3G
    33955 (Profil gelöscht)

    Öffentliche Personen, „mit (a)soziale-Medien ausgestattet“, werden gerne attackiert- es ist ganz einfach irgendwas, aus dem was man Hirn nennt, in‘s Netz zu schreiben. Es macht wahrscheinlich auch Spaß- so eine Art selbstbefriedigende Aktion.



    Ignorieren! Oder hier könnte auch die Frage gestellt werden; ob Social Media (die keine sind) die richtige Wege sind um sich politisch zu positionieren?!



    Das was Minderjährige in den hormonellen blühenden Phasen des Lebens gesagt haben jetzt zu kritisieren ist lächerlich!

  • Ich finde viel bedenklicher was die grüne Jugend sonst so von sich gibt - ich weiß, Linke Relativierer kommen dann recht schnell mit „die Jugendorganisationen sind immer Radikaler“ aber solche Sprüche hörst bei der AFD nicht.

  • Es wirft im übrigen ein interessantes Licht auf die traurigen Zustände an ihrer Schule, dass sie nach Ihren Einlassungen als 14-Jährige mit 15 zur Schülersprecherin gewählt wird.

  • Danke an Carolina Schwarz für den sehr guten und hintergründigen Kommentar! Etwas erstaunt tut sich die Frage auf, wo die sonst so rege Kommentierenden abbleiben, die Ihre Perspektive teilen könnten, sodass sich die Diskussion zwischen pro und contra ausgewogener gestalten würde!

    • @Jean:

      Vielleicht muss man auch mal akzeptieren, dass es zu dieser speziellen Situation eine deutliche Meinung gibt (siehe Kommentare)...

  • "Doch für Rechte ist es ein regelrechter Sport geworden, Tweets zu speichern. Nämlich dann, wenn Menschen, die ihrem klassischen Feindbild entsprechen, vermeintliches Fehlverhalten zeigen." Dieser Sport wird von beiden Seiten betrieben. So viel Ehrlichkeit sollte sein.

  • Die Werte der Gesellschaft verändern sich und nicht alles, was früher mal OK war und heute nicht mehr OK ist, muss nachträglich verurteilt werden.

    Im Fall Heinrich ist es jedoch ganz anders: NS-Sprüche und herabsetzende Ausdrücke wie "Tunte" waren schon in Heinrichs Kindheit ein Unding!

    Wenn sich jemand trotzdem auf diese herabsetzende Weise äussert, zeugt das von einer ausgeprägten Intoleranz Fremden gegenüber, bis hin zum offenen Hass.

    Bei den Grünen sollte Heinrich nach diesen multiplen Ausrutschern nicht mehr in leitender Funktion eingesetzt werden. Auch ihre Hautfarbe entschuldigt das nicht. Diese braune Ideologie hat im linken Spektrum einfach nichts zu suchen!

  • 3G
    31196 (Profil gelöscht)

    Hand aufs Herz – wir wollen das doch gar nicht anders. Wie im Untertitel zu lesen ist, muss gegen die Kampagne, „berechtigt“ oder nicht, eine Gegenstrategie ins Rennen geschickt werden. Die Antwort ist dann eine Gegenstrategie, worauf wieder eine Gegenkampagne zu erfolgen hat. So wird das Gegeneinander aufs trefflichste genährt und gepflegt….



    Wo finden diese Anfeindungen und Hetzorgien, egal von welcher Seite, eigentlich statt?



    Richtig – in den (a)sozialen Medien! Und wie könnte man das ganze Drama vermeiden oder zumindest erheblich verringern? Richtig – einfach die Apps löschen.



    Aber - Hand aufs Herz – wir wollen das doch gar nicht anders. Oder doch?

  • 0G
    05989 (Profil gelöscht)

    Das Problem scheint mir zu sein, dass die Mehrheitsgesellschaft die Randpositionen nicht zulassen kann. Ich finde nicht, dass sich Nemi El-Hassan oder Sarah-Lee Heinrich für irgendwas hätten entschuldigen sollen oder gar müssen.



    Aus der - migrantischer - Position finde ich die Engagements und Einlassungen absolut korrekt - und natürlich werden junge Heißsporninnen älter und lernen dazu.



    Das allerdings funktioniert bei den Nazis nicht. Und weil es bei ihnen mit dem Lernen und Entwickeln nicht klappt, tun sie so, als wäre das auch bei allen anderen so.



    In die Falle der rechten Cancel-Culture tappt die Mehrheitsgesellschaft, weil sie von den Positionen der Nazis nicht so weit weg ist, wie sie sein sollte und deswegen praktisch immer unsouverän agiert.



    Die liberale Gesellschaft steht auf tönernen Füßen...

    • @05989 (Profil gelöscht):

      Na, dann fragen Sie doch Frau El-Hassan, ob sie Sie zur nächsten Al-Kuds-Demo mitnimmt.

      Vielleicht können Sie dann ja gemeinsam antisemitische Parolen à la "Hamas, Hamas, Juden ins Gas" und "Kindermörder Israel"(propalästinensische Demo in Bochum, Dortmund, Gelsenkirchen, München, 12.07.2014) oder „Jude, Jude, feiges Schwein, komm heraus und kämpf allein“ (propalästinensische Demo in Berlin, 17.07.2014) skandieren.

      Ich habe jetzt nur nicht verstanden, was das mit liberaler Gesellschaft zu tun haben soll.

      Antisemitismus ist nie Teil einer liberalen Gesellschaft, auch nicht als Randposition.

    • @05989 (Profil gelöscht):

      Die liberale Gesellschaft steht auch auf tönernen Füßen, wenn die Kommentierung eines Hakenkreuzes mit "Heil" für Sie anscheinend so normal ist, dass man sich gar nicht entschuldigen muss.

      • @Annina.s:

        Und wieder und wieder diese Unterstellung des nicht "um Entschuldigung bitten" . Es fand statt. Also wielange werden du und andere das weiter behaupten Sara wäre ein Nazi? Solange es euch nutzt.

  • Quark! Frau Heinrich wird nicht gecancelt, sie behält ja ihren neuen Job (was möglicherweise in der CDU so nicht geklappt hätte - Amthor z. B. hat die Chance auf den Parteivorsitz in MV für weniger verloren...) Hier wird mal wieder mit zweierlei Maß gemessen.

  • Bei den Grünen scheinen einige einfach nicht zurechnungsfähig zu sein.



    Behaupten man hätte im jugendlichen Spaß etwas behauptet, dass man nicht so meint, aber eine Senkung des Wahlalters fordern. Mit welcher Begründung? Dass wir mehr jugendlichen Blödsinn in der Politik brauchen? Vielleicht 10% der Menschen befassen sich mit 16 mit Politik, der Rest hat jugendliche Flausen im Kopf und das ist richtig so und deswegen sollte das Wahlalter auch bei 18 bleiben.



    Ohnehin fordern die Grünen das doch eh nur, weil ihr Wähler jung sind und sie sich dadurch natürlich einen politischen Vorteil verschaffen. Hat eh schon nen komischen Beigeschmack das ganze.

  • Cancel Culture ist nun böse weil es nun von dem rechten statt dem linken politischen Flügel verwendet wird?



    Sorry, aber Cancel Culture ist grundsätzlich verwerflich. Hier hat SLH meine Solidarität, denn sie wird nun von beiden politischen Flügeln instrumentalisiert.

  • "Ihr macht Cancel Culture!" "Nein, Ihr!"

    Ist das jetzt echt das neue journalistische Niveau?

    Amthor hat seinen Job nicht verloren?



    Nun, Heinrich wird ihn auch nicht verlieren.



    Also doch keine Doppelstandards.

  • O goodness, so many words! Die Fronten sind klar, und die Kampfesbereitschaft glüht:

    "Um Heinrich und alle anderen, die von rechtem Shitstorms betroffen sind, nicht allein zu lassen, wollen wir uns solidarisch zeigen. Wir posten Solidaritätsbekundungen, widersprechen, blockieren und melden."

    Da lese ich noch einmal die taz vom 11. Oktober, Artikel von Silke Mertins:

    "Aber als sie von "ekliger weißer Mehrheitsgesellschaft" oder "Judenzeug" spricht oder von Weißen, die sie aus Afrika rausfegen will, ist sie nicht mehr 13 oder 14 Jah­re alt."

    "Judenzeug". Da ist ab-grund-tief widerlich! Aber "wir", die taz, "wollen uns solidarisch zeigen". Guten Erfolg!

    • @Leonie:

      Hast du mal den Satz im Ganzen gelesen mit dem "Judenzeug"? Könntest du -- stand in der TAZ. Ganz eindeutig anti Nazi position die der Satz ausdrückt.



      Wozu genau informieren wenn man so so viel einfacher empört sein kann.

  • "Kritik müssen Politiker:innen, Jour­na­lis­t:in­nen und andere Menschen der Öffentlichkeit aushalten."



    Was aber soll man dann kritisieren wenn geantwortet wird:



    "In Bezug auf den „Heil“-Tweet schrieb sie, sie könne sich nicht mehr daran erinnern, ihn gepostet zu haben."



    Es sind die Gedächtnislücken von Scholz im Cum-Ex, van der Leyens gelöschte Diensthandys und Erinnnerungslücken, Scheuers Erinnerungslücken bei der Autobahnmautaufarbeitung, Giffeys Doktorarbeitsvergesslichkeit, nicht zu wissen was sie geschrieben hat oder Anna Lena Baerbocks selbst "erlebter" Lebenslauf.



    Die Kritik prallt an diesen Profis eben ab! Und so kann ich nur sagen: Der nächste Profi Heinrich läuft sich warm.



    Wir brauchen eine andere Fehlerkultur. Dazu gehört aber die Fehler einzugestehen. Das mangelt! Und daher haben es die Nazis derzeit so leicht in DE. Und daher regt mich das leider etwas auf, dieses Gelüge und Rumlavieren der Polit- Profis.



    Wenn jemand offen mit seinen Schwächen umgeht, kein Problem! Deswegen hätte auch Nemi El Hassan den Job kriegen müssen. Ein Vorbild Fehler einzugestehen; natürlich wäre es besser es gar nicht erst tun zu müssen das Entschuldigen, Twitter-Taining optimieren sozusagen.

    • @Tom Farmer:

      Das ist witzig, ein "Heil" in einem Tweet, auf eine Stufe mit mal schnell das gespräch wo milionen verschenkt wurden vergessen stellen. Oder Scheuers milionen betrug, alles das Gleiche. Herr wirf Gehirn...

    • @Tom Farmer:

      Was ist den das für ein absurder Anspruch?



      Wer erinnert sich den an sechs Jahre alte Tweets?



      Vor allem, wenn es bloßes Geblödel war!

      • @mensch meier:

        Ich habe mal auf dem Schulweg wein Hakenkreuz gemalt. Erstens: Das ist nicht nur sechs, sondern über fünfzig Jahre her. Zweitens, mein Lehrer, der das sah, und anschließend meine Mutter hat es mir erklärt und dann war das durch. da war ich sieben.

        • @Neuleerer:

          Prima, bei Sara Heinruich ists ja auch durch.

  • Danke für diese Gedanken. Wichtig, hier eine Stimme aus einem europäischen Nachbarland und der wahrgenommenen Situation dort zu hören. Damit meine ich keine indirekte Kritik an @Gretchen Müller. Weiß auch kein "Rezept" für wie umgehen mit solchen Shitstorms.

    Stelle mit folgendem lediglich eine "Vermutung" an. Ich weiß nicht, ob ich das realistisch sehe:



    Die Wirkung von Morddrohungen u. ä. auf die Betroffenen ist leider unausweichlich: Zermürbung. Wer kann denn letztlich wissen, ob das was angedroht nicht wahr gemacht wird von wem.



    Folge: Kann es sein, die Autorin des Artikels benennt es ja in Kenntnis der rechten Szene genauer, dass von dort solche Drohungen gezielt erst einmal "abgesetzt werden" um nicht nur zu zermürben", - sondern feige und hinterhältig auch darauf zu setzen, dass andere sich dann angestachelt sehen, "zur Tat zu schreiten"? Um sich selbst "in Unschuld zu waschen"? Äußere das ausdrücklich als Überlegung. Wäre ganz furchtbar, wenn so etwas bei Shitstorm von Rechten in der Motivation eine Rolle spielen könnte. Wie gesagt, der Artikel verdeutlicht, wie "professionell" Rechte vorgehen. Inwieweit hätte man es dann mit etwas zu tun, dass es verstünde "indirekt terroristisch" zu handeln. Mir scheint, wdhl. "scheint" so etwas könnte es leider Gottes geben. Wie gesagt, ein Gedanke, ein ernsthafter, hoffentlich erweißt er sich als falsch.

    • @Moon:

      Dieser Kommentar richtet sich als Antwort an @Stechpalme, unten, der zur Situation "Shitstorm" in den Niederlanden schreibt. In diesem Zusammenhang stehen meine Überlegungen "in aller Vorsicht".

  • Zwei Dinge.

    Erstens. Drohungen und Beschimpfungen jeder Art sind kein legitimes Mittel der Kritik. Bedrohungen gegen die Gesundheit oder das Leben eines Menschen sind Straftaten, die endlich konsequenter geahndet werden müssen. Das vorweg.

    Zweitens. Dass die Posts einer Minderjährigen überhaupt zu so einem breiten Shitstorm führen, weit über die zu erwartenden Hetze von Rechtsaußen hinweg, ist eine im Netz mittlerweile zur Normalität gewordenene, ekelhafte gesellschaftliche Entwicklung, zu der auch die Vertreter des linken Lagers beitragen.

    Die Unerbittlichkeit, mit der heute jeder noch so kleine Fehler eines Menschen ausgeschlachtet und skandalisiert wird, ist leider nahezu Standard in öffentlichen Debatten.

    Und wenn diese Worte von irgendeinem konservativen Politiker so geschrieben worden wären, gäbe es hier ebenfalls keinen Millimeter Verständnis oder Nachgiebigkeit.

    Es würden auch hier Menschen wie selbstverständlich dessen Rücktritt fordern, ohne Rücksicht auf Alter oder Kontext.

    Cancel Culture ist sicher ein Begriff aus dem rechten Lager, deshalb kann er auch dort bleiben. Ich nenns Shitstormkultur. Dieser puristische Moralismus und die Vehmenz, mit dem man jeden Fehltritt seiner Gegener angreift, um ihn öffentlich mundtot zu machen und der keine Erklärungen akzeptiert, vergiften mittlerweile nahezu jede Debatte.

  • Jetzt zeigt sich die Ironie der linken Cancel Culture. Die rechten Tweets und Posts kommen entweder erst gar nicht durch oder werden kurz danach wieder vom Betreiber gelöscht. Also keine Munition für Linke.

  • Sowohl bei Heinrich wie bei El-Hassan gab es nach den zitierten Vorfällen noch Jahre später sehr bedenkliche Postings und Likes, die die nachträgliche Distanzierung von den Jugendsünden als nicht sehr glaubwürdig erscheinen lassen. Das hätte man in einem sachlichen Bericht unbedingt erwähnen müssen!

  • 2/2 Vorsicht bitte. Vorsicht.

    Wie begegnen „wir“ in welcher gesellschaftlichen Mitte auch immer, solchen „Emporkömmlingen“ mit einem solchen Lebenshintergrund? Was erwarten „wir“ denn von ihnen? Wenn sie mit uns unsere Aufsteigergesellschaft loben, dann sind sie unsere „Lieblinge“, weil wir von dem absehen können, woher sie kamen. Weil sie uns das dann „ersparen“. Wenn sie in jungen Jahren ganz unbequem sind und uns auch in ihrer Rede zeigen, wie „sowas von „sowas“ kommt, dann sind sie die lästigen „Emporkömmlinge“. Dann wollen „wir in den Mitten“ sie plötzlich ganz schnell nicht mehr haben. Vielleicht auch, weil „wir“ meinen ein wenig beleidigt sein zu dürfen darüber, wie „undankbar“ diese „Kinder“ zu uns wären. Und vielleicht ein wenig neidisch darauf sind, dass diese „Kinder“ es gelernt haben, niemandem „gefallen“ zu müssen. Unabhängig von einer sicherlich auch notwendigen Kritik an Lee-Heinrichs Äußerungen – bitte versuchen tiefer zu schauen. Bitter hinter „die Dinge“ schauen. Und: Ich weiß auch selbst, mir gelingt das doch auch längst nicht immer. Es muss aber sein.

  • Sind Rechtsextreme mit Vergasungsfanasien die gleichen Menschen, die sich gegen "teilweise sexistisch, antisemitisch und homofeindlich" Tweets von Heinrich positionieren?

    Ich bekomme bei solchen Behauptungen mächtig große Fragezeichen im Hirn. Das passt doch hinten und vorne nicht zusammen. Das glaube ich schlicht nicht.

    Die Rechtshansels werden mit Sicherheit jene sein, die wie üblich mit den Positionen von Heinrich zur "weißen Mehrheitsgesellschaft" nicht klar kommen.

    Und solche Äußerungen gehören nicht in einen Topf geworfen mit, Zitat Artikel, "teilweise sexistisch, antisemitisch und homofeindlich" Tweets.

    Hier werden Debattenebenen zu einem braunen Einheitsbrei vermengt, die absolut nicht zusammen gehören.

  • "Der CDU-Bundestagsabgeordnete Philipp Amthor posierte für ein Foto mit Neonazis"

    War das so? Oder haben die beiden Nazi-Hansels klein Amthor einfach nur bildtechnisch gekapert und solche Aussagen reiten deren Botschaften weiter?

  • @ENDGEGNER:

    AAAAH! Ich werde zensiert!!1!

    Sie Ärmster.

    • @tomás zerolo:

      Für mich ist dieser Kommentar eine Ablenkung. Natürlich sind (Mord-)Drohungen gegenüber PolitikerInnen völlig abzulehnen - egal von wem und gegen wen. Allerdings sollte man auch einmal selbstkritisch das eigene Verhalten reflektieren und nicht jegliche Kritik in die rechte oder Nazi-Ecke verbannen. Anstelle der Selbstreflektion wird Heinrich in Medien (selbst in der Schweiz) eine Plattform für ihre eigene Entschuldigung geboten. Eine ehrliche Auseinandersetzung mit Rassismus und hinausposaunten Gewaltandrohungen kann ich nicht erkennen.

  • Sorry - aber das Sie sagt Sie kann sich nicht erinnern ist nicht glaubhaft! Wer so was sagt, der bereut es auch nicht wirklich!

    • @Carsten1250:

      Ein tweet, ein Wort, vor sechs jahren? Wer soll sich daran errinnern? Zudem wenn es eventuell- ich kenne das Original nicht- einen ganz anderen Sinn hatte als hier kolportiert. So wie das "judenzeug" das ja im ganzen Satz ganz anders rüberkommt.

  • Wie jetzt Morddrohungen sind böse weil rechtsextrem? Was wohl der Leipziger Hotelmitarbeiter davon hält oder die Teilnehmer an allesdichtmachen oder...

  • Das Problem ist nicht die rechte cancel culture sondern die cancel culter an sich. Der Artikel ist ein weiteres Beispiel für den die Mittel heiligen Zweck . Die "Guten" dürfen das,weil sie "gut" sind und nicht "böse". Das klitzekleine Grundproblem:(Fast)Jeder -99,9999%- hält sich für "gut",den Gegner für "böse". Den größten Verbrechen der Menschheit ,die aus ideologischer Motivation begangen wurden,liegen gute Absichten zugrunde.

  • Dass bereits in diesem zarten Alter das „Ich kann mich nicht erinnern“ einsetzt, lässt für die weitere politische Tätigkeit Schlimmes befürchten

    • RS
      Ria Sauter
      @Marten de Trieste:

      Da kann ich Ihnen nur zustimmen!

    • @Marten de Trieste:

      Erinnern Sie sich an Ihrem Smalltalk aus 2015, so im Oktober zum Beispiel?

      • @mensch meier:

        An exakt den nicht mehr. Aber daran, dass ich 1977 „Solidarität mit den Gefangenen der RAF“ an die Zechenmauern meiner Heimatstadt gesprüht habe. Dazu stehe ich heute immer noch.

    • 3G
      34936 (Profil gelöscht)
      @Marten de Trieste:

      In diesem Alter ist der Mensch noch nicht so angepasst sagt, was er denkt,

    • @Marten de Trieste:

      Vollblutpolitiker und Parteikader fangen auch klein an.

  • Also, wenn dieses Alter, 14, nicht reicht, um entschuldigend zu sein, dann "freue" ich mich schon auf die Hexenprozesse gegen Haustiere.

  • Nun ist "eklig-weiss" eine berühmte nichtablegbare Eigenschaft und jene Eigenschaften zu Instrumentalisieren galt bisher als...faschistisch.

  • Es gibt ein paar Unterschiede zwischen rechter und linker Cancel Culture:



    1. rechte CC arbeitet freizügig mit Mord- und Vergewaltigungsdrohungen. Linke CC gelegentlich mit Mord-, niemals mit Vergewaltigungsdrohungen.



    2. Rechte CC richtet sich gegen das linksliberale Spektrum. Linke CC richtet sich zu kleinen Teilen gegen das rechte, zum größeren Teil aber auch gegen das linksliberale Spektrum.

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @Amandas:

      »Wer unter euch ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein auf sie!«

      Mehr ist zu diesem stalinistischen/faschistischen Terrormethoden nicht zu sagen.

    • 3G
      34936 (Profil gelöscht)
      @Amandas:

      Es gibt keine rechte Cancel culture.

    • @Amandas:

      Ad 1) was bedeuten eigentlich Drohungen, wenn die nicht gerade vom Islamführer oder einer kriminellen Größe persönlich kommen? Ist irgendeine dieser inflationären Mord- und Vergewaltigungsdrohungen jemals umgesetzt?

      Ad 2) die soziale Ächtung in den Medien und im gesellschaftlichen ist das Hauptproblem, auch da haben die vermeintlich Rechten viel weniger Möglichkeiten.

      Rechtes und Linkes Canceln ist schwerlich vergleichbar.

    • @Amandas:

      Unsinn, links CC richtet sich prinzipiell gegen die Mehrheitsgesellschafft.

      Rechts prinzipiell gegen alles was links ist.

      Deswegen finden linke weniger schnellen Andrang. Weil sie eben erst eine schelle verteilen jnd dann sagen: aber wir meinens ja nur gut, was aber so gut wie keiner nachvollziehen kann.

    • @Amandas:

      Es gibt genau einen Unterschied zwischen rechter und linker CC.

      Rechte/Koservative/Liberale werden wegen Verstössen gegen linke Standards von linken mit CC überzogen

      Linke werden wegen Verstössen gegen ihre eigenen linken Standards von rechten gecancelt

      CC wegen Verstoss gegen konservative Stsndards funktioniert nicht siehe causa "Deutdchland Du mieses Stück Scheisse" und führende Grüne

  • Ding, Ding, Ding! Wir haben einen Gewinner!

    Jetzt sind also alle, die Heinrich kritisieren, Rechtsextreme. Das hat nicht lange gedauert. Solche Leute muss man dann auch nicht ernst nehmen oder anhören. Sind doch nur Nazis.

    Dass Heinrichs Aussagen denen eines Neonazis an Rassismus und Menschenfeindlichkeit in NICHTS nachstehen, ist geschenkt. Aber die Tatsache, dass Heinrich selbst zu jenen neo-linken Emporkömmlingen gehört, die unentwegt mit erhobenem Zeigefinger und gerümpfter Nase über ihre Mitmenschen richten - nach dazu mit völlig unrealistischen Standards - die Ironie muss man doch anerkennen.

    Heinrichs Geister hat sie selbst gerufen. Dafür hat sie keine Morddrohungen verdient. Aber eben auch kein Mitleid.

    • @Endgegner:

      1/2 Vorsicht bitte. Vorsicht.

      Es ist so, längst nicht alle, die Sarah Lee-Heinrich kritisieren, sind Rechtsextreme. Wir sehen ja gerade, dass von anderen, linken Positionen Kritik an Lee-Heinrichs Äußerungen kommt und die sind um Fairness und Sachlichkeit dabei bemüht.



      *Aber die Tatsache, dass Heinrich selbst zu jenen neo-linken Emporkömmlingen gehört, die unentwegt mit erhobenem Zeigefinger und gerümpfter Nase über ihre Mitmenschen richten - nach dazu mit völlig unrealistischen Standards - die Ironie muss man doch anerkennen.*



      Wenn man da Ironie sieht, die kann durchaus da sein, muss man die ernst nehmen und fragen, worauf sie verweist. Woher kommt Sarah Lee-Heinrich?



      Interview der TAZ mit Sarah Lee-Heinrich:



      *Aufwachsen mit Hartz IV: „Stay poor please“ taz.de/Aufwachsen-...Hartz-IV/!5622983/*



      Da ist Lee-Heinrich „hergekommen“. Welcher Situation sind Menschen ausgesetzt, die in Armut aufwuchsen und sich aus der heraus ein Leben schaffen? Man sieht es daran, „wohin Lee-Heinrich gegangen ist“. Sie ist nicht zu den „gärigen braunen Haufen“ gegangen, die mit der Macht welche sie haben in die Gesellschaft drängen wollen. Man sieht an der AfD: Theoretisch wie praktisch hätte man „eine wie sie“ dort gern als Aushängeschild (miss-)brauchen wollen. Sie ist mit ihren frühen Lebenserfahrungen zum brodelnden Haufen (Grüne Jugend) einer demokratischen Partei gegangen, hat mit ihren Äußerungen Fehler gemacht. Eine intelligente, bewusste junge Frau wird es verstehen, zu lernen. Ja, idealistisch gesprochen. Aber um zu kennzeichnen, von woher Lee-Heinrich sich empor kämpfen musste. (Kenne übrigens selbst Situation in H4)

    • 3G
      30208 (Profil gelöscht)
      @Endgegner:

      Bingo! Zustimmung von einem - wahrscheinlich wie Sie ebenfalls - Mitglied der "eklig weißen Mehrheitsgesellschaft (Zitat)".

      • @30208 (Profil gelöscht):

        So ist es. Bin ebenfalls Mitglied im zitierten "Verein". Mit Augenzwinckern, "Emotjs kann ich nicht":

        Ist ist überhaupt komisch, wo man so und überhaupt alles Mitglied werden kann, ohne dass einer einen fragt.

        Aber wenn man da so vermittgliedet wurde, dann kommen DANACH ganz viele an und fragen: Wieso? Warum" Echt jetzt?

        Könnte mir vorstellen, dass Sarah Lee-Heinrich sehr viel mehr noch dazu "befragt" wird.

        Hatte es in der Arbeitslosigkeit zum Glück immer etwas leichter als andere, weil sehr häufig 1-Euro-Jobs u. manchmal geförderte Beschäftigung. Aber das Gefühl wirklicher Ohnmacht - das kenne ich z. B. Aufpassen! Dem nicht nachgeben. Gefühle, Empfindungen sind das eine. Aber sich nicht davon überrennen lassen. Nicht anfangen, z. B. Mitarbeiterinnen u. Mitarbeiter der Jobcenter zu hassen. Das sind Akteure. Das Problem sitzt tief dahinter. Aber DA muss man ran. Das hilft dann auch einem selbst, sich da zu bemühen.



        So wie es mir geht, wenn ich manchmal fühle: "Ekelige Arbeitsgesellschaft"...vielleicht wird es ähnlich Sarah Lee-Heinrich gehen.

        Niemand kann in die Zukunft schauen, nicht in die eigene und nicht in die der anderen. Ich dennke, Sarah Lee-Heinrich wir ihren Weg gehen und meine: Das kann der richtige werden.

    • @Endgegner:

      2/2 Vorsicht bitte. Vorsicht.

      Wie begegnen „wir“ in welcher gesellschaftlichen Mitte auch immer, solchen „Emporkömmlingen“ mit einem solchen Lebenshintergrund? Was erwarten „wir“ denn von ihnen? Wenn sie mit uns unsere Aufsteigergesellschaft loben, dann sind sie unsere „Lieblinge“, weil wir von dem absehen können, woher sie kamen. Weil sie uns das dann ersparen. Wenn sie in jungen Jahren ganz unbequem sind und uns auch in ihrer Rede zeigen, wie „sowas von „sowas“ kommt, dann sind sie die lästigen „Emporkömmlinge“. Dann wollen „wir in den Mitten“ sie plötzlich ganz schnell nicht mehr. Unabhängig von einer sicherlich auch notwendigen, fairen und sachlichen Kritik an Lee-Heinrichs Äußerungen – bitte tiefer schauen. Bitter hinter „die Dinge“ schauen. Und: Ich weiß auch selbst, mir gelingt das doch auch längst nicht immer. Es muss aber sein.

  • Die Strategie dagegen ist, einfach nicht darauf reagieren.

    Muss man echt Panik haben bei einem virtuellen shitstorm?

    Mir bis heute ein Rätsel wie man so in Wallung geraten kann

    • @Gretchen Müller:

      Bei uns in den Niederlanden sehen wir gerade fasziniert die Reaktionen betroffener Politiker, also solcher, die mit dem Tode bedroht werden. Ministerpräsident Rutte lässt sich verdeckt schützen, seine Bodyguards agieren quasi unsichtbar. Wilders dagegen läuft überall mit einer Truppe schwarz gekleideter Muskelmänner herum.



      Die zurückgetretene Ministerin Kaag dagegen hat sich dem gestellt und sogar am Prozess gegen ihren Bedroher teilgenommen.



      Morddrohungen sind in allen Fällen die offenbar unausweichliche Konsequenz von Shitstürmen. Tatsächlich ausgeführte Attentate werden bislang von den Medien - ob auf Wunsch der Betroffenen ist nicht ganz deutlich - weggecancelt.



      Ich weiss auch nicht, welche Strategie nun am besten ist. Dem Mob allerdings die Meinungsoberhoheit zu überlassen und sich wegzuducken, halte ich für begreiflich und trotzdem falsch. Wer will schon dauerhaft in Angst leben, um am Ende erschlagen zu werden.



      Shitstürme überhaupt zuzulassen, ist bereits fragwürdig, wird aber mit dem allgegenwärtigen Zensurvorwurf erfolgreich erstritten.



      Einfach nicht drauf reagieren? Den Mumm möchte ich haben, so dumm möchte ich aber nicht sein.

  • Danke für den Hinweis auf Schreiber. Ist schon vorher anderweitig aufgefallen durch Verallgemeinerungen die leicht zu widerlegen sind. Sollte entfernt werden, geht aber nicht, da weiß und rechts.

    • @sachmah:

      Natürlich geht es, lief bei Eva Herman ja auch.

      Liegt vielleicht eher daran, dass er eben doch nicht so leicht zu widerlegen ist.

      • @rero:

        Man verlässt sich auf ihn und sein „Arabisch“? VHS…

    • @sachmah:

      Meinen Sie das Buch von Schreiber, in dem er berichtet hat, was in ein paar Moscheen, die er besucht hat, gepredigt wurde? Machen Sie sich nichts draus. Stellen Sie sich einfach vor, er hätte dasselbe mit evangelikalen Gottesdiensten von Deutschen ohne Migrationshintergrund gemacht oder mit AfD-Ortsverbandssitzungen oder mit "Querdenker"-Veranstaltungen, und dann hätte er das, was er da gehört hat, verallgemeinert. Wäre doch nicht schlimm, oder?

      • @Budzylein:

        Doch, wäre genauso schlimm von den radikalen Strömungen der Evangelikalen auf die Evangelikalen, weiter auf die Protestanten und dann am besten noch alle Kirchen zu verallgemeinern.

  • Das Problem entsteht erst dann so richtig, wenn Twittergeblubber aufmerksamkeitsheischender Menschen medial ausgebreitet und aufgebauscht wird. Womit ich die Anfeindungen aus der verm. rechten Ecke nicht gutheißen oder kleinreden möchte - gehört zur Anzeige gebracht und verfolgt. Gewaltandrohungen aus rassistischen Gründen oder aus einer Meinungsverschiedenheit heraus werden an Erbärmlichkeit nur noch durch die Dämlichkeit übertroffen, ernsthaft zu glauben, durch diese Drohungen irgendetwas zu beeinflussen oder ändern zu können.

    S-L Heinrichs Abgrenzung von ihren "Jugendsünden" finde ich nur halbherzig. "Ich werde dich finden, und anspucken, dann aufhängen mit einem Messer anstupsen und bluten lassen." - alter Schwede, was muss ich trotz zahlreicher gegenteiliger Behauptungen wohl für ein angepasster und braver Teenie gewesen sein (solchen Mist hätte ich nicht einmal dem nächsten Nazi an den Kopf geworfen). Gestern ließ sie sich in der Zeit über das Thema aus und redete sich allenfalls schlecht heraus. Sie hat auch nie um Entschuldigung gebeten, sie verzeiht sich nur selbst (wie es die Kanzlerkandidatin der Grünen bereits desaströs vorgemacht hat). Den vorübergehenden Rückzug ins Private (am Montag) hat es offenbar auch nie gegeben - sie bespielt fleißig social media, gibt Interviews (und das ist nur das, was ich trotz Desinteresse wahrgenommen habe). Ich bin eifriger Verfechter einer Herabsetzung des Wahlalters, seit gut einer Woche überdenke ich aber meine Position mal wieder. Nichts desto trotz ist es schön, wenn aus der vorgeblich battlerappenden Göre ein verantwortungsbewusster und aufgeschlossener Mensch geworden ist, der vor dem Posten wenigstens kurz nachdenkt und sich selbst nicht überbewertet. Dies gilt es nun aber auch zu beweisen.

    In diesem ganzen Tohuwabohu jetzt auch noch die "Cancel Culture" zu bemühen - ich weiß nicht... Shitstorms und Cancels hat nach meiner Sichtweise gerade das linke politische Spektrum erst so richtig groß gemacht.

    • @StefanG:

      Ich bin ebenfalls nicht ganz überzeugt von dem Zurückgerudere.

      Noch kein Medium hat die exakten Daten der Äußerungen von Frau Heinrichs benannt. Dass das alles pubertäre Entgleisungen waren, wird bestritten.

      Was die andere Journalistin betrifft - wer mit 18 auf einer faschistischen Demo mitläuft, der sollte sich echt mal ausführlicher erklären.

      Was dient der Karriere? So ganz ohne diesen Hintergedanken scheinen diese bei den Frauen nicht zu agieren.

    • @StefanG:

      "Gewaltandrohungen aus rassistischen Gründen oder aus einer Meinungsverschiedenheit heraus werden an Erbärmlichkeit nur noch durch die Dämlichkeit übertroffen, ernsthaft zu glauben, durch diese Drohungen irgendetwas zu beeinflussen oder ändern zu können."

      Frag mal die Menschen, gegen die solche Drohungen ausgesprochen werden, ob diese etwas ändern. Sie ändern meistens nämlich ganz schön viel. Die Betroffenen werden vorsichtiger, zaghafter, stummer; wenn nicht sichtbar, dann innerlich, und gegen diese innere Angst weren sie jedes mal ankämpfen, wenn sie sich öffentlich äußern.



      Genau das ist Cancel Culture.

      Dein Kommentar liest sich wie ein halbherziges Dahergerede eines unempathischen Menschen, der sich mit dem Thema nicht viel beschäftigt hat. Sonst würdest du wissen, dass Frauen, und erst Recht Frauen of Color, um ein Vielfaches öfter bedroht und wesentlich vernichtender kritisiert werden als Männer, wenn sie sich öffentlich äußern oder Fehler machen. Du wüsstest auch, dass es bei ihnen deswegen, viel öfter als bei Männern, dazu führt, dass sie sich öffentlich erst mal nicht mehr äußern oder viel viel vorsichtiger. Ich habe das Zeitinterview mit Heinrich gelesen und fand es sehr ehrlich und aufschlussreich. Ihr Account lag tatsächlich vorher mehrere Tage lang still, in einer Zeit, in der sie eigentlich ihren Wahlsieg hätte öffentlich auskosten sollen. Ich habe Annalena Baerbock zugehört und fand sie sehr ehrlich und überzeugend. Beide haben öffentlich bedauert, was ihnen vorgeworfen wurde, entgegen deiner Behauptung. Du scheinst ein Bild von der Welt zu haben, in das du nicht viel Bewegung reinlässt, und durch das du andere fast nur mit Häme betrachten kannst. So klingt es für mich.

      • @Maike Lala:

        "Beide haben öffentlich bedauert, was ihnen vorgeworfen wurde, entgegen deiner Behauptung."

        Du hast verm. meinen Kommentar nicht verstanden wie gemeint. Dass sie nicht bedauert haben, habe ich nicht bestritten. Im Artikel steht, S-L H hätte um Entschuldigung gebeten. Das tat sie aber nicht (wie auch A L), sie entschuldigte sich selbst. Schön, dass sie sich Fehler verzeihen kann. Wenn sie wenigstens noch draus gelernt hätte...

      • 9G
        97760 (Profil gelöscht)
        @Maike Lala:

        Der neueste Hit von " Betroffenen" ist: " wandern und outdooraktivitäten sind eine Domäne von weißen, männlichen und dem bürgertumanghörenden Menschen. Diese Aktivitäten sind für viele Menschen weder zugänglich noch einladend. Das muss sich ändern. Die Natur gehört niemandem."....ich würde sagen, das Fass ist jetzt voll...

      • @Maike Lala:

        "Sonst würdest du wissen, dass Frauen, und erst Recht Frauen of Color, um ein Vielfaches öfter bedroht und wesentlich vernichtender kritisiert werden als Männer, wenn sie sich öffentlich äußern oder Fehler machen."

        Dann seien Sie auch so ehrlich und benennen Sie dass Forschungen zu Folge die Mehrzahl der Täter im Netz auch Frauen sind.

    • @StefanG:

      "....Shitstorms und Cancels hat nach meiner Sichtweise gerade das linke politische Spektrum erst so richtig groß gemacht."

      Offen gestanden weiss ich nicht, wer nun mehr cancelt, bedroht, oder an Shitstorms beteiligt ist - die Linken oder die Rechten. Was würde helfen? Es einfach nicht mehr selbst zu tun. Und natürlich nicht permanent zu sagen: "Die Anderen waren es."

      • @Black & White:

        "Was würde helfen? Es einfach nicht mehr selbst zu tun. Und natürlich nicht permanent zu sagen: 'Die Anderen waren es.'"



        Da bin ich ganz bei Ihnen. Toleranz und Pluralität leben, nicht nur fordern.

      • @Black & White:

        Danke. Genau das ging mir auch gerade durch den Kopf. Leider blendet der Artikel völlig aus, dass Shitstorms oder Cancel Culture kein Phänomen nur der einen Seite sind.

        Es ist doch nun wirklich nichts Neues in der Konfliktforschung, dass gegenseitige Schuldzuweisungen nicht voranbringen, sondern vielmehr aufrecht erhalten, was man eigentlich auflösen möchte.

        • @phalanx:

          Ich muss zugeben, dass mich die ewige "Betrachtung beider Seiten" von wegen der Ausgewogenheit ein wenig nervt. In den letzten 30 Jahren wurden etwa 10x mehr Attentate von Rechten als von Linken ausgeführt. Dem darf man auch gerne mal Rechnung tragen.



          Kürzlich las ich ein einem niederländischen Geschichtsbuch über den Krieg in Indonesien "auf beiden Seiten fielen Tausende Tote". Das war de facto zwar richtig und trotzdem manipulativ. Denn auf Seiten der Niederlande starben 6000 Soldaten, auf den anderen Seite 200.000 und zwar nicht nur Soldaten, sondern ganz normale unbeteiligte und unschuldige Leute en masse.



          Eine ähnliche Relativierung scheint mir hier im Gange zu sein, wenn rechte und linke Morde in einem Atemzug genannt werden.

          • @Stechpalme:

            Ich möchte Ihrem Kommentar voll und ganz zustimmen! Gute Beispiele, die die Relativierung deutlich machen! Viele Grüße in die Niederlande, und: Bleiben Sie dabei...

          • @Stechpalme:

            Genau so ist es.

          • @Stechpalme:

            "Eine ähnliche Relativierung scheint mir hier im Gange zu sein, wenn rechte und linke Morde in einem Atemzug genannt werden."



            Relativierung wäre, 'linke Morde' als nicht ganz so schlimm darzustellen wie 'rechte Morde', und sei es nur, weil sie womöglich seltener stattfinden. Rechte und linke Morde sind in einem Atemzug zu verurteilen, Ausgangslage und Ergebnis sind in allen diesen Fällen identisch: aus Hass entsteht Tod.

          • @Stechpalme:

            Und folgerichtig wollen Sie nur die ein Seite betrachten, mit der Konsequenz, die Entwicklung des Diskurses in Richtung Shitstorms/Cancel Culture weiter zu stärken? Ich halte das für wenig hilfreich.

            Die Diskussionskultur schaukelt sich regelmäßig und vorhersehbar hoch. Der Verweis auf ein - wenn auch nicht in dem behaupteten Ausmaß - bestehendes Ungleichgewicht ändert es nicht, sondern bestärkt es bloß. Und damit gelingt dann nie der Ausstieg.

      • @Black & White:

        So ist es. Einfach jemanden nach seinen aktuellen Taten messen und nicht an dem, was jemand vor 10 Jahren gesagt oder getan hat.

        • @Hennes:

          @ Hennes

          Als Teenager waren wir viele von uns auch nicht besser.



          Aber 2018 in Karakaya Talk ist nicht vor 10 Jahren. Originalzitat " Die ekelhafte weiße Mehrheitsgesellschaft "

  • Frau Heinrich wird da durch kommen. Es ist ja nicht so, dass sie gecancelt, ihr Rücktritt von irgendeinem öffentlichen Amtgefordert wird. Auch muss nun Nicht-Grüne eine grüne Kaderin ja nicht gut heißen. Vielmehr zwingt man die grüne Partei mal ein bißchen genauer auf das eigene Personal zu schauen. Auch zeigt sich nun die Schwäche von unbedingten Quoten. Da es mutmaßlich nicht so viele nicht-weiße Alternativen bei den jungen Grünen gibt, kommt die Partei nun etwas ins Schlingern. Aber das wird schon wieder.

  • Da „Organ der Niedertracht“ schießt mit. Wird Zeit für Aktionen wie 68.

    • 8G
      86548 (Profil gelöscht)
      @guzman:

      1968 wurde der 1.FC Nürnberg Meister. Ob das noch mal passiert?

  • Die Strategie ist doch ganz einfach, die am Ende gefordert wird. PWYC, practice, what you preach - and only preach, what you can practice.

    Wenn es nicht zahlreiche Vorfälle gegeben hätte, wo Leute ihrer Äußerungen von Linken an den Pranger (zuletzt etwa Frau Wagenknecht als angebliche Faschistin) gestellt wurden, wo es linke Shitstorms gab (und die gab es reichlich) - dann wäre die Öffentlichkeit weniger bereit, sich an den Verurteilungen der jetzigen Opfer zu beteiligen.

    Bei der verhinderten WDR-Moderatorin lag es im übrigen weniger an der Demo und der späteren Distanzierung davon, dass der rechte Shitstorm Erfolg hatte, sondern daran, dass sie noch vor relativ kurzer Zeit sehr problematische Postings verschickt bzw. geliked hat, in denen etwa der Gefängnisausbruch von Terroristen gefeiert wurde.

    • @Dr. McSchreck:

      Und Palmer nicht vergessen, dem ein (für nach den BT-Wahlen aufgeschobenes) Parteiausschlussverfahren droht.

  • Rechtsextreme „Cancel Culture“ - die lernen von ihren Feinden.

    Sollte man vielleicht generell über „Cancel Culture“ nachdenken?

    Was da alles gedisst wird ist mir als alter Knacker echt suspekt.

  • Na ja, interessant ist, wie ist sie jetzt drauf?

    Einen Teil ihrer Sprüche hat sie ja auch losgelassen, nachdem sie bereits volljährig war.

    Als schwarze Frau steht sie natürlich ganz oben in der Opferhierarchie und genießt entsprechende Privilegien.

    Ich hoffe offener oder latenter Antisemitismus gehört nicht dazu.

    Gibt es sonst besondere Fähigkeiten oder Qualifikationen, die sie für die Spitze der Grünen Jugend auszeichnen?

    Sorry, Antisemitismus mag ich überhaupt nicht ,egal ob er von rechter, islamistischer oder linker Seite daherkommt.

    Na ja, und über El-Hassan, die als 18-jährige tatsächlich an einem damals noch von Khomeini initiierten Al-Quds-Marsch teilnahm, brauchen wir nun wirklich kein Wort zu verlieren. Khomeini, einer der größten Demagogen des letzten Jahrhunderts, der die Frauen des Orients unter das Kopftuch bzw. die Burka zwang. Viele Millionen leiden jetzt noch unter ihm.

    Es geht hier nicht um "rechtsextreme Cancel-Culture", sondern einfach darum, ob bestimmte Personen für bestimmte Jobs geeignet sind.

  • Verstehe ich das richtig, die Boten sind die Bösen?

    Es ist doch egal aus welcher Motivation heraus eine Anklage stattfindet, Rassismus, Morddrohungen und Antisemitismus sind nicht zu entschuldigen, schon gar nicht mit Verweisen auf Menschen, die ein ähnliches Fehlverhalten an den Tag legen. Besonders verwerflich finde ich den Verweis auf Philipp Amthor, der nicht wusste mit wem er dort Fotografiert wurde - möchte Frau Schwarz damit etwa behaupten, Frau Heinrich wusste nicht was sie in den letzten Jahren verfasst hat und ist nur Opfer der Umstände?

  • ich hab übrigens gestern falsch gehustet.



    Aber das sollte uns nicht vom Hauptthema: Vermögenssteuer gegen FDP ablenken.

  • RS
    Ria Sauter

    Um das Spiel der Rechten nicht mitzuspielen, fordern Sie also, solche Aussagen zu vergessen.



    Das finde ich.mehr als fragwürdig und ist mMn det völlig falsche Weg.



    Wenn jemand solche menschenverachtenden Aussagen macht, auch in jugendlichem Alter, zeigt das auch etwas von Charakter auf.

    • @Ria Sauter:

      Warschau. Geschätzte - kleine Reminiszenz -

      Nach Hoyerswerda forderte Ralph Giordano - als Gast auf dem Richterratschlag (“die Unfrisierten“;)



      Jetzt müßten die Richter aber verschärft gegen rechts insbesondere Jugendliche urteilen!



      & Däh



      Nicht nur wurde er darauf verwiesen - daß Richtern solches aufgrund des Gleichheitsgrundsatzes verwehrt sei!



      Ferner aber - outete sich nicht nur meine Wenigkeit - sondern ua auch ein ausgewachsener Bundesrichter “…habe immer Deutschland im Dierkes bis zum Ural ausgemalt!“



      & 68er-Urgestein - Rechtsanwältin Barbara Kramer geb. Kriege - eine viel zu früh verstorbene Weggefährtin - berichtete über ihre Erfahrungen via KDVer-Vertretung & Jugendliche - wie stark da ”die Seiten gewechselt“ würden



      Banal gesprochen: Pubertät: Heute ist wissenschaftlich abgesichert - daß dabei das “Hirn“ reichlich umgeklempert wird!



      & da steht die zweite & dritte Sozialisation bei den meisten noch aus.



      Get it? Fein.

      kurz - Ball ganz flach halten.



      Labeling a Charakter isn schwierig Ding!



      (Aussagen vergessen - klar - ist Quatsch!



      Da bin ich ganz bei Wiglaf Droste „Für immer“ mit Spardosenterzet;)



      m.youtube.com/watch?v=6iCEqopTn6M



      & nochens - über den Tellerrand -



      “#Metoo - ist für mich moderner Pranger!“ Ruppert “Plotte“ von Plottnitz - exRAF-RA - ex hessJuMi & RA Claudia Burgsmüller - feministisches Urgestein - nickte => KritJur-Kongress Ffm -



      (näher dazu - schon früher mal - “you can‘t have the cake & eat the cake!“



      Auch in der taz wird da ein ziemlicher Schindluder mit getrieben - mit Verlaub!

      • @Lowandorder:

        Many thanks für besonnenes einschlenzen.

      • @Lowandorder:

        Nachklapp zur Ehrenrettung von Ralph Giordano - I forgot =>



        Er rollte achteran kopfnickend ein & “ich wußte gar nicht - daß es solche Richter in Deutschland gibt!“



        Das putzt natürlich & ua bei “Köln stellt sich quer“ - saßen wir einträchtig auf der Bank - uns darin einig - daß der Tipp der Schmier - wie man die Bullerei durch den Bahnhof umgehen könne - für uns alte Säcke doch was zu riskant wäre!

    • @Ria Sauter:

      Vor allem seltsam, beim Leipziger Hotelmitarbeiter wurde auch nicht gesagt der meinte das nicht so der ist noch jung.

  • Mord- und Vergewaltigungsdrohungen sind keine "Cancel Culture", das ist schlicht Terror ("Anwendung und Androhung von Gewalt zur Durchsetzung politischer Ziele") und sollte auch so genannt werden.