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Mustardman
[Re]: Das Problem ist nicht die Bezuschussung, das Problem ist die Steuerung der Bezuschussung.
Das ginge erheblich besser mit bundesweiten Preisen pro Entfernungskilometer pro Fahrt, die dann aber für den Kunden bei 49€ im Monat gedeckelt. Damit könnten dann die Verkehrsbetriebe möglichst viel Geld verdienen, indem sie es den Fahrgästen nahelegen, so oft und weit wie möglich zu fahren und bezuschusst würden halt vor allem weite und häufige Fahrten, also das, was man für eine Verkehrswende haben will.
Mit Pauschaltickets geht das so nicht. Damit ist für die Verkehrsbetriebe der ideale Kunde der, der zwar ein Ticket kauft, aber so selten und kurz fährt wie möglich (weil das Kosten spart, während häufigere und längere Fahrten nicht mehr Geld bringen). Das ist schon im Ansatz Murks und aus völlig nachvollziehbaren Gründen.
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Aus Preis- und Kundensicht stimmt das alles. Aber betriebswirtschaftlich ist so ein Pauschalticket eine Katastrophe, weil die Einnahmen sinken, die Auslastung steigt, damit auch die Ausgaben. Kostendeckend kann man das nur betreiben, indem man die Serviceausgaben massiv senkt, was den ÖPNV dann zwar billiger, aber auch schlechter werden lässt. Oder es braucht halt mehr staatliche Förderungen, aber die werden sehr schwer gezielt einsetzbar sein, weil man dank Pauschalticket ja ohne wiederum teure Fahrgastbefragungen und -Zählungen gar nicht weiß, wo es klemmt.
Das Problem des ÖPNV ist nicht der Preis. ÖPNV war auch vorher schon massiv billiger als ein eigenes Auto. Das Problem war das Tarifzonenchaos mit all seinen Absurditäten und die mangelnde Qualität des ÖPNVs.
Ich bin vorgestern mit Fahrrad und Gepäck in den Zug gestiegen, eine Stunde Fahrt mit einem Umstieg, S-Bahn und RE: Am Umstiegs- und Zielbahnhof waren die Aufzüge defekt, also schleppen, die S-Bahn hatte gar keine Toilette, im RE war sie defekt. Ich habe nicht viel Hoffnung auf einen besseren ÖPNV...
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Übergewicht und Diabetes 2 gehen oft Hand in Hand, da kann sowas schon eine Art Wundermittel sein. "Dünn sein wollen" ist sicher ein Problem, aber den meisten dürfte es eher um weniger dick sein gehen, samt der Minderung der damit verbundenen Gesundheitsrisiken.
So oder so kommt man aber nicht um eine Ernährungsumstellung herum, denn sonst ist das nur temporär. Die beste Diät ist eine, die einem schmeckt und die man deshalb dauerhaft einhält, auch ohne endlose Selbstdisziplin. Mache ich seit Anfang des Jahres so, ich habe 8kg abgenommen und noch nie so oft so lecker gegessen.
Wenn solche Medikamente für ihren eigentlichen Einsatzzweck knapp werden, weil sie benutzt werden, um sich die Umstellung zu ersparen, dann läuft allerdings garantiert etwas schief.
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Ich halte leichtere, einfachere und preiswertere E-Autos für einen sehr guten und nötigen Ansatz, aber "kleiner" eher nicht.
Die positiven Effekte im Gebrauch sind letztlich minimal, dafür die negativen Effekte sehr spürbar: Wenig Platz und keine Knautschzonen. Das heißt, die Dinger sind vor allem unpraktisch und unsicher für die Insassen.
Sowas wie der XBus macht da schon deutlich mehr Sinn. Die Ausmaße wirken sich (in Grenzen) schließlich nur wenig auf Gewicht und Preis aus.
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Das war schon immer so, Technik ist Technik, ob das dann am Ende Nähmaschinen werden oder Maschinengewehre. Das ist sich alles im technischen Detail sehr viel ähnlicher als manchen lieb ist.
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Das demonstriert doch nur wieder einmal mehr, dass alle Dystopien eigentlich als Utopien gelesen werden müssen: Immerhin GIBT es in dieser Geschichte noch eine Zukunft, wie beschissen sie auch erscheinen mag.
Denn die wirkliche Dystopie wäre doch die, dass es keine Zukunft für uns gibt, dass die Geschichte einfach enden wird: Aber darüber kann man dann keine Geschichte mehr erzählen. Deshalb ist im Vergleich zur möglichen Wirklichkeit jede erzählbare Dystopie immer eine Utopie.
Darüber sollte man sich mal klar werden, bevor man diesen aus wirtschaftlich notwendigen Gründen angstinduzierenden Märchen auf den Leim geht. Die mögliche Wirklichkeit ist noch viel, viel schlimmer, aber darüber kann man keine Romane schreiben und keine Filme und keine Serien drehen. Die brauchen immer eine Geschichte und solange es noch eine Geschichte gibt, ist sie keine wirkliche Dystopie.
Die einzige echte Dystopie wäre das Ende aller Geschichten, anstelle derer es nur noch Physik und Biologie auf der Erde gäbe. Aber das kann man nicht verfilmen.
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Das Problem ist doch einfach, dass Rechtsextreme da leichtes Spiel haben, weil unsere Gesellschaft einfach einen eklatanten Mangel an positiven Visionen für die Zukunft aufweist und die Politik selbst die paar, die es vielleicht gibt, aus ganz praktischen Gründen einfach ignoriert oder diffamiert. Gerade Jugendliche wollen in vielen Fällen einfache Erklärungen und einen Weg, mit Problemen irgendwie umzugehen. Jugend ist die falsche Zeit für umständliche und hilflose Differenzierungen.
Der Linksdrall in den 60ern beruhte letztlich auch genau darauf.
Was wir brauchen, sind einfach Visionen mit mehr Strahlkraft als tierische Instinkte. Traut sich aber keiner, weil alle nur Angst vor der Zukunft haben und sie schon gar nicht gestalten wollen, man könnte ja was falsch machen.
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Der Witz ist ja, dass auch bei Menschen oder von Menschen gemachten Inhalten die äußere Verpackung of etwas anderes suggeriert als drin ist. Das gilt für jede Werbung, für Fiktion im Allgemeinen und immer dann, wenn jemand etwas von einem will (oder man selber etwas von jemandem will)...
So richtig neu ist das nicht.
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Menschen sind es nicht gewohnt, dass andere mit völliger Sicherheit über Dinge reden, ohne sie zu belegen? Menschen tun meist exakt genau das, ständig. Die Medien, die Politik und auch die sozialen Medien sind voll davon.
Je mehr man sich mit KI beschäftigt, desto mehr stellt sich einem fast die Frage, ob konkrete, einzelne Menschen eigentlich wirklich intelligent sind oder ob das nur eine idealisierte Abstraktion ist, die man im Alltag kaum jemals antrifft...
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Ich kenne viele Leute, die zwar Anspruch auf Sozialleistungen hätten, sie aber nicht in Anspruch nehmen, weil sie irgendwie auch so zurecht kommen und den Mangel allemal den Zumutungen vorziehen, die sie beim Jobcenter erwarten. Das hat etwas mit Selbstwertgefühl und Autarkie zu tun.
Leider sind darunter aber auch Leute, die (noch) von Ersparnissen leben und von Zuwendungen anderer, und denen früher oder später doch nichts anderes übrig bleiben wird als zum Jobcenter zu gehen, dann aber mit Null Spielraum.
Es gibt da das Phänomen des "Reststolzes", der dann sehr hart wird und einen eher verknöchert als einem zu helfen. Das ist nicht immer klug und überhaupt, Stolz ist nicht notwendigerweise eine Tugend. Nicht alles, was sich erstmal gut anfühlt ist deshalb schon richtig. Vorsorge heißt auch, schon dann Hilfe zu suchen, bevor man ohne sie vollkommen aufgeschmissen ist. Not verhindert man am Besten, bevor sie mit aller Konsequenz eingetreten ist.
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Die Frage ist natürlich inwieweit man das vergleichen kann. Und es hätte ja auch schiefgehen können. Wenn es letztlich gutgeht, hat der Leichtsinnigere immer gut lachen.
Von wegen Masken: Nachdem ich mich drei Jahre lang nicht infiziert habe, habe ich dann vor ein paar Wochen so langsam auch auf die Maske verzichtet: Ich war oft der einzige und: Corona ist vorbei!
Letzte Woche habe ich mich dann infiziert. Tja. Immerhin nach vier Impfungen und mit Omikron war das letztlich kaum mehr als eine Erkältung. Ja, nur eine Anekdote, aber dass ich drei Jahre lang nur Glück gehabt habe, ist schwer vorstellbar.
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Naja, da wir Menschen ja auch Tiere sind, ist alles was wir tun, irgendwie natürlich, von daher stimmt das - natürlich... Scheiße ist es trotzdem. Aber Scheiße ist ja auch natürlich. Alles gut also.
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Fertige Suppenwürfel (oder -Pulver im Glas) enthalten soviel Salz, damit sie hochkonzentriert ohne Kühlung lange haltbar sind. Selbstgemachte Brühen kann man nur sehr kurz lagern oder bestenfalls einfrieren. Letzteres ist auch nicht gerade ökologisch sinnig wegen Energieverbrauch... und stundenlanges Kochen genauso wenig.
Bei Fertigbrühen lohnt es sich meinen Erfahrungen nach übrigens sehr wohl, auf teurere und bessere Produkte auszuweichen, das sind immer noch nur Centbeträge pro Portion und die sind dann oft sehr viel besser und enthalten mehr tatsächliches Gemüse etc. Gerade im Biobereich gibt es da sehr leckere "Suppenwürfel".
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[Re]: Amokläufer sind IMMER Einzeltäter.
Anders als terroristische Anschläge, die sehr wohl koordiniert von Gruppen durchgeführt werden können.
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[Re]: Nein, Einsicht wird es da nicht geben.
Je akuter und drängender die Probleme werden, desto weniger wird die eigentliche Ursache angegangen werden (was ja auch logisch ist, dazu ist es dann viel zu spät) und um so mehr werden die Folgen und unser ganz direkter Umgang damit dominieren.
Wem die Zähne im Mund verfaulen, der lacht nur, wenn Sie ihm die Vorzüge des Zähneputzens predigen, dazu ist es zu spät... der will bestenfalls einen Zahnarzttermin.
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Nur weil ich diesen Artikel wegen "Schrauben" unbedingt lesen musste, hier ein Schwank vom Opa: Ich habe meine erste Ausbildung auf der Zeche gemacht und Teil der Ausbildung war auch, aus dem vollen Metall eine Schraube zu feilen, samt Kopf und Schaft und darauf ein Gewinde zu schneiden. Auf meine genervte Nachfrage, warum ich das jetzt tun soll, denn Schrauben gibt es ja wirklich wie Sand am Meer, hieß es: "Stell dir mal vor, du bist da irgendwo unter Tage und du brauchst genau jetzt eine Schraube und hast sie nicht. Dann musst du sie selber machen können!". Also habe ich diese Schraube aus dem Vollen gesägt, gefeilt und geschnitten. War eine schöne Erfahrung und wenn es nur deswegen war, dass ich weiß, dass und wie das geht.
Die Lehre daraus ist: Manchmal hat man nur das, was man selber machen kann und je man machen kann, desto besser. Selbst wenn man es nie braucht, ist es gut, DAS zu wissen.
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[Re]: Es gibt auch Lösungen diesseits der Perfektion. Ich esse auch Tierprodukte, aber nur wenige. Wenn wir alle weniger davon essen würden, wäre das auch schon ein Fortschritt.
Man kann nicht von allen alles verlangen, das führt nur zu mehr Polarisierung und unter dem Strich ändert sich nichts. Menschen ändern sich nicht von jetzt auf gleich. Das ist eine Entwicklung, die Generationen dauert.
In der Regel ändern sich wesentliche Dinge erst, wenn die einen nicht mehr da sind und andere da sind. Wenn man mehr fordert, produziert man nur Trotz. Besser nur 25 Gramm Fleisch in einer Mahlzeit als 200 Gramm, da muss man nicht radikal werden und vielen reicht das dann immer noch und es schmeckt ihnen.
Seid einfach mal etwas gelassener und habt mehr Geduld. Geht es hier um Prinzipien oder um Fakten?
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Ich glaube, dieser Sichtweise muss man eines lassen: Ein Bild, in dem Russland einfach völlig verliert und am Ende ist (wie soll das eigentlich aussehen und was kommt dann?) kann man zwar irgendwie vertreten, aber nur solange man nicht genau hinsieht.
Man sollte viel öfter betonen, dass es auch eine Zukunft für Russland geben kann, und zwar eine, in der Russland sich besinnt und seine Nachbarn in Ruhe lässt und sich um seinen eigenen Scheiß kümmert, von dem es ja wahrlich genug gibt.
Genau das fehlt gerade nämlich überall. Im Westen verbreitet sich mehr und mehr eine Sicht, die genau dem entspricht, was Putin sagt: Nämlich dass der Westen und die NATO und die USA Russland zerstören wollen. Alle, die das vertreten, helfen Putin. Denn Russland wird sich nicht einfach zerstören lassen und sich im Zweifelsfall mit allen Mitteln wehren.
Dass man das endlich wieder auf das begrenzt, was eigentlich mal das Ziel war, nämlich dass Russland seine verdammten Nachbarn in Ruhe lässt und sich selber um seine eigenen Probleme kümmert, muss endlich wieder eine Option werden. Und das fehlt in der Politik mehr und mehr. Die Zerstörung Russlands sollte kein Ziel sein, denn das wird Russland sich genauso wenig gefallen lassen wie jedes andere Land. Das wird man doch nochmal sagen dürfen?
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Dass Intelligenz etwas spezifisch menschliches sei und man nur Menschen trainieren könne, ist ein großes Stück menschlicher Arroganz. Tiere haben auch eine Intelligenz in gewissem Ausmaß und trainieren kann man sie auch sehr gut.
Man sollte vielleicht KIs nicht immer zwanghaft sofort mit dem Menschen vergleichen, sondern eher mit gut trainierten Tieren. Die "lügen" auch nicht, wenn sie mal Mist bauen und keiner erwartet die geradezu gottgleiche Unfehlbarkeit von ihnen, die manche bei einer KI offenbar erst sehen wollen, bevor sie ihr intelligente Eigenschaften zubilligen mögen.
Nützlich sein können sie trotz aller Einschränkungen.
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"Gaming the System" ist eine Disziplin, in der Jugendliche einfach immer sehr, sehr gut sind, eben weil es Spass macht und eine gewisse spielerische Kreativität und in-sein fordert und belohnt.
Völlig hoffnungslos, dagegen anzugehen, man macht sich nur noch mehr lächerlich.
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Das 49€-Ticket ist eigentlich eine Art Sozialleistung mit dem Zweck der Aufrechterhaltung einer Mindestmobilität für die, die sich beim besten Willen kein Auto leisten können. Die werden dann auch mit einem immer schlechter werdenden ÖPNV nicht auf das Ticket verzichten, denn ihnen bleibt ja keine Wahl.
Wenn man den ÖPNV attraktiver machen will, damit ihn auch andere freiwillig anstatt des Autos benutzen, muss er halt attraktiver werden, also pünktlicher, mit mehr Verbindungen, komfortabler, sicherer, sauberer... All das kostet aber Geld.
Höhere Preise, und zwar nicht pauschal, sondern per Fahrt und Entfernung wären da eigentlich nötig. Das muss ja nicht heißen, dass das nicht gefördert wird, aber das sollte dann besser über eine Deckelung auf einen monatlichen Maximalbetrag laufen, wobei der Betrag darüber hinaus den Verkehrsbetrieben dann aus staatlichen Mitteln erstattet wird.
Aber ohne dass die Verkehrsbetriebe mit jedem Fahrgast und jedem Kilometer jeder Fahrt auch Geld verdienen können, werden die Verkehrsbetriebe den ÖPNV nicht attraktiver machen, weil die Motivation dazu völlig fehlt. Erst wenn jeder Kilometer jeder Fahrt Geld in ihre Kassen bringt, werden die Verkehrsbetriebe sich im ureigenen Interesse anstrengen, dass mehr Leute öfter und länger mit dem ÖPNV fahren.
Ich kapiere gar nicht, wie so viele das nicht kapieren können. Spottbillige (im Vergleich zu einem Auto) Pauschaltickets werden den ÖPNV nur zu einem Unterschichtenverkehrsmittel machen, das aufgrund seiner unterirdischen Qualität keiner benutzt, der sich auch ein Auto leisten kann. Vielleicht war genau das auch die wirkliche Idee dahinter. Man vergisst ja leicht, dass das 9€-Ticket eine Idee von Volker Wissing war (Verkehrsminister, FDP).
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Ich glaube viele Menschen erschreckt sowas vor allem deshalb, weil solche Systeme ihnen erstmal vorführen, wie extrem ungebildet, ungeduldig und emotional sie inzwischen aus reiner Faulheit und Unterhaltungssucht geworden sind.
Wenn man sich eine Weile mit ChatGPT beschäftigt hat und sich dann wieder ins "richtige" Internet zwischen richtige Menschen begibt, fragt man sich manchmal unwillkürlich, ob Menschen eigentlich intelligent sind. So ganz offensichtlich ist das nämlich meistens nicht...
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Völlig in Ordnung, mindestens! Die Damen sollten sich auch durchaus klar darüber sein, dass die Stratifizierung nach Alter, die man inzwischen überall findet, auch denen, die altersmäßig gerade mehr oder weniger unauffällig da reinpassen, den meisten eigentlich total auf die Nerven geht.
Ich bin schon immer am liebsten in Läden gegangen, in denen sich am späten Abend von Teenies über Taxifahrer nach Feierabend und Senioren einfach alle getroffen haben. Das ist einfach ein Stück Diversität im Nachtleben, das allen gut tut. Das ergibt nur so dann eine Atmosphäre, in der jeder und jede sich wohl fühlen kann, weil alle irgendwie anders sind als die anderen. Und das tut allen gut! Nur wo wir alle verschieden sind, sind wir alle gleich...
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[Re]: Besser kann eine KI das vielleicht nicht, aber "Content" produzieren ausreichend gut für sehr wenig Geld kann sie sehr, sehr gut...
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[Re]: Kreativität halt. Einfach nur nicht ganz falsche Inhalte mit perfekter Rechtschreibung sind einfacher zu ersetzen als eine Krankenpflegerin oder ein Bauarbeiter. Schon gar nicht für die gezahlten Stundenlöhne.
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Ich finde das faszinierend.
Es gab bisher immer eine gewisse süffisante Arroganz derer, die sich selber in der Gewissheit suhlten, dass ihre Fähigkeiten nicht so leicht zu automatisieren sind.
Mittlerweile muss man aber sagen, dass es eher die maximal flexiblen Bioroboter sind, die für 12 Euro in der Stunde nicht nur fast alle manuellen Tätigkeiten verrichten können, sondern dafür sogar noch ihre Betriebsstoffe und die Anreise selber bezahlen, die in der Tat fast unmöglich wirtschaftlich durch Roboter zu ersetzen sind. Lol.
Schnell hingeschluderter Kaugummi-Content für das Internet dagegen: DAS ist sehr wohl ersetzbar. Wer dann noch weiß, dass so richtig originelle und kreative Inhalte eh kaum verkäuflich sind, weil kaum einer Kreativität würdigen kann, dem gefriert jetzt das Blut in den Adern, wenn das seine oder ihre Berufung ist.
Wie jede Revolution wird auch diese ihre Kinder fressen...
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Ein Auto kostet mindestens 300 Euro im Monat. Klar, wer beim 49€-Ticket für 250 Euro Ersparnis im Monat nicht auf den ÖPNV umsteigt, wird es bestimmt sofort tun, wenn er sogar 270 Euro spart!
Ich kann einfach nicht nachvollziehen, wie die denken.
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Ein Problem mit dem Predigen der negativen Folgen von Alkoholkonsum ist doch, dass viele Menschen das eh in einem selbstdestruktiven Zusammenhang tun. "Warum sollte ich länger leben wollen?" hört man da oft...
Andererseits können die positiven Folgen von Alkoholverzicht durchaus überzeugend sein. Wer regelmäßig Alkohol trinkt, für den ist es völlig normal, dass er sich morgens (oder mittags) lustlos und verkatert aus dem Bett quälen muss. Der Vorstellung, dass man morgens auch erholt und putzmunter aus dem Bett springen kann, hilft ein Alkoholverzicht für einen Monat oder so schon gewaltig auf die Sprünge.
Die Leidensfähigkeit vieler Alkoholiker ist schon enorm. Leider vergeuden sie das oft darauf, sich mit ihrem Alkoholkonsum irgendwie zu arrangieren, so dass nichts mehr übrig bleibt für das Bewältigen von sonstigen Herausforderungen. Gewohnheitsmäßiger Alkoholkonsum ist praktisch ein selbstgeschaffenes Problem, an dem man sich dann heroisch abarbeitet.
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Ich bin grundsätzlich durchaus für einen situationsangemessenen und flexiblen Umgang mit dem Problem. Man muss bedenken, dass es jederzeit dazu kommen kann, dass wir es wieder mit gefährlicheren neuen Varianten zu tun bekommen (gerade solche massiven Infektionswellen wie gerade in China sind eine Brutstätte für sowas) und dann sollte man auch wieder verschärfen können.
Das geht aber nur sehr schlecht, wenn man nicht auch mal ganz locker lockert, wenn es gerade geht, denn sonst verliert man die Unterstützung in der Bevölkerung für jegliche Maßnahmen irgendwann völlig.
Frohes Neues!
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Viele Menschen sind einfach desillusioniert, was die niedrigschwelligen Mitbestimmungsmöglichkeiten in unserer Demokratie angeht, da helfen auch "Volksparteien" nicht (mehr). Je mehr privatisiert und kommerzialisiert wird, desto mehr Bereiche der Gesellschaft, die jeden ganz unmittelbar betreffen, entziehen sich vollständig jeglichem demokratischen Einfluss. Das muss man auch mal sehen.
Zwischen dem, was jeder unmittelbar tun kann, um an seinen Verhältnissen etwas zu ändern und der Politik klafft inzwischen ein riesiges Loch, in dem keine Art von Demokratie etwas zu melden hat. Was wir eigentlich brauchen, ist eine Demokratisierung der Wirtschaft, die inzwischen mehr und mehr dessen ausmacht, was eigentlich "Gesellschaft" ist.
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Wer keinen Stock findet, um die Kacke in den Walt zu kicken, aber die Kacke mit einem Plastikbeutel aufnehmen kann, der kann sie auch mit dem Plastikbeutel als Handschuh aufnehmen und in den Wald schleudern. Dann den Beutel umstülpen und in die Tasche stecken und irgendwann entsorgen.
Ist zwar immer noch irgendwie ein wenig eklig, aber so ist das nunmal mit Kacke. Eine ideale Lösung findet man dafür nicht.
Ich liebe Hunde, aber ich habe keinen, weil mir das in einem dicht besiedelten Land alles einfach buchstäblich zu eng ist. Man braucht mit Hund ja schon fast zwangsläufig ein Auto, nur um mit dem Hund nicht immer nur um den Block gehen zu können.
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Ist doch völlig schnuppe, wir haben gerade eine massive Welle von Atemwegsinfektionen aller Art. Gegen die helfen Masken. Es wäre echt schön, wenn Leute das mal ganz nüchtern einsehen würden. In einer vollgestopften U-Bahn fängt man sich leicht etwas ein und wenn es dann eine Grippe ist und kein Corona, dann hat man davon sehr wenig, denn krank ist man so oder so.
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[Re]: Das ist eine sehr verzerrte Sichtweise, die nur die Extreme betrachtet und die alltäglichen und völlig unproblematischen 90% dazwischen einfach ausblendet.
Twitter ist eine grandiose, sehr einfach von jedem benutzbare globale Plattform, um Neuigkeiten von einer Pressemitteilung bis hin zu Zeitschriftenartikeln oder Veranstaltungen in einem sehr einfachen und begrenzten Format (und damit mit sehr wenig Aufwand) weltweit zu veröffentlichen, die jeder auf der ganzen Welt dann finden kann.
DAS ist/war das eigentlich wichtige Feature von Twitter, alles andere ist nur aufgeregtes Rauschen drumherum. Selbst die taz nutzt das genau so.
Dass das irgendwie kaum jemand sehen mag, zeigt nur, wie sehr da die Aufregung inzwischen das Denken bestimmt.
Twitter ist nicht wegen "Labern und Hassen" so wichtig geworden. Twitter ist so wichtig geworden, weil es ein globaler Nachrichtendienst geworden ist. Wenn das nicht so wäre, wäre es so irrelevant wie Telegram oder Whatsapp.
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Meiner Meinung nach ist ein massives Problem hierzulande, dass man sich immer nur auf Vorschriften und Kontrolle verlässt. Denn sobald die Vorschriften dann fallen, hält das jeder für einen Freibrief, sich gar nicht mehr um irgendwas kümmern zu müssen.
Man hätte da schon viel länger auf klare und begründete Empfehlungen setzen sollen.
Genauso wie mit der Testpflicht: Anstatt auf teure, kostenpflichtige Tests mit Nachweis zu setzen, hätte man besser Schnelltests in der Apotheke kostenlos abgeben sollen (die sind ja schließlich spottbillig) und ein beiliegendes, dann selbst ausgefülltes Formular mit Datum, Testergebnis und Unterschrift als Bestätigung eines negativen Tests anerkennen sollen. Das hätte rund 90% der Kosten gespart und wer das fälscht, der mogelt auch bei offiziellen Tests.
Ein wenig mehr Vertrauen wäre da echt gut gewesen. Aber was wir da eingeübt haben, ist praktisch das genaue Gegenteil davon. Traurig.
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Das Dumme ist, dass man ChatGPT in ein bestimmtes Szenario kommandieren kann und dann die Antworten daraus ohne diesen Zusammenhang wunderbar zitieren kann.
Andererseits ist das bei Menschen auch nicht anders...
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Wenn der Staub sich mal gelegt haben sollte, wird man nicht umhin kommen, sich gründlich über das Verhältnis zwischen Freiheit und Willkür einerseits und Zensur und Regulierung andererseits Gedanken machen zu müssen. Viele machen es sich da gerade zu einfach.
Denn es ist schon komisch: Hält der Staat sich raus, hat man ja nicht notwendigerweise Verhältnisse ohne Machtgefälle. Mischt er sich ein, hat man das schon gar nicht.
Selbst beim gefeierten dezentralen Mastodon ist man vielmehr nur anderer Willkür ausgeliefert, denn wenn man da kontroverse Meinungen vertritt, müssen die gar nicht illegal sein, um vom lokalen Server zu fliegen, denn dort hat der Admin praktisch alle Macht.
Freiheit ohne Willkür UND ohne staatliche Durchsetzung von Grenzen ist halt ein schwieriges Thema.
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Also, der Datenschutz ist ja gut und richtig, aber ich habe zunehmend den Eindruck, dass er hierzulande immer sehr gerne vorgeschoben wird, weil man gar nicht will und nicht kann, weil hier völliges Daten- und Zuständigkeitschaos herrscht. Da macht man dann sozusagen aus der Tugend eine Not.
Wenn Datenschutz erstmal heißt, dass der Bürger vor seinen Daten geschützt wird, dann läuft da irgendwas verkehrt.
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Im Wesentlichen unaufgeklärt muss man sagen, darüber täuscht auch die lange Haftstrafe nicht hinweg. Woher er die Daten hat und wer da noch alles mitgemacht hat, erfährt man nicht. Kann aber in der Tat sein, dass er da nur Angst hat, denn der Arm der Polizei reicht locker bis in den Knast.
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[Re]: Dieser Spruch "Im Krieg stirbt die Wahrheit zuerst" ist zwar eingängig, aber er ist nur die halbe Wahrheit.
In Wahrheit gibt es nämlich immer erst dann Krieg, wenn die Wahrheit schon auf dem Sterbebett liegt. Nur deshalb stirbt sie dann als erste.
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[Re]: Das mit "Verhandlungen" ist deshalb problematisch, weil bisher Russland nur verhandeln will nach einer Kapitulation der Ukraine, was die die natürlich nicht will. Verständlicherweise.
Und jede Art von Kompromiss, die die Überlassung der Krim an Russland beinhaltet, ist sehr, sehr schwierig. Und ohne das wird es Russland nicht tun, denn Russland wird die Krim nicht aufgeben. Dort leben ja auch nur noch Russen, die wollen das gar nicht.
Weiter: Im Budapester Memorandum wird die Souveränität der Ukraine einschließlich der Krim garantiert. Garantiemächte waren die USA, GB und Russland. Russland ignoriert das, alle anderen nicht.
Aber die USA und GB haben 2014 tatenlos zugeschaut, als Russland die Krim annektiert hat. Dahinter kommt man heute auch nur sehr schwer wieder zurück, da hätte man damals schon entschieden reagieren müssen, hat man aber nicht. Tja.
Kurz: Für Verhandlungen ist der Abstand einfach zu groß geworden und so richtig unschuldig ist daran keiner.
Wie immer gilt da: Große Dinge tut man am leichtesten, solange sie noch klein sind. Sie sind aber nicht mehr klein, deshalb sind sie auch nicht mehr leicht.
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Der Reflex "es waren die Russen" ist ja auch naheliegend und inzwischen schon fast ein Automatismus. Umso wichtiger ist es dann aber, auch ganz formal um Entschuldigung zu bitten, wenn man sich geirrt hat. Das ist letztlich das, was Größe von schierer Macht unterscheidet.
Wenn es Raketen der ukrainischen Luftabwehr waren, die da zwei Polen getötet haben, ist das mehr als angebracht, auch wenn das keine Absicht war. Die Ausrede, dass ja die Russen schuld sind, weil sie da mit mehr als 80 Raketen Ziele in der Ukraine angegriffen haben, die man irgendwie abschießen wollte, hilft letztlich niemandem, auch wenn sie einen wahren Kern hat.
Mit Kollateralschäden kann man angemessen oder unangemessen umgehen, aber wie man das tut, sagt mehr über einen selbst aus als man vielleicht meint.
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[Re]: Wir sind in dem Stadium, in dem es MÖGLICH (und von mancher Seite erwünscht) ist, der Letzten Generation die Verantwortung für genau sowas anzuhängen.
Die moralische Integrität muss demontiert werden, damit die Unschuld weg ist und wenn sie erst mal weg ist, hat man leichtes Spiel mit ihnen.
Dass Problem ist, dass das Medienecho auf drastische Aktionen von den Akteuren selbst leicht mit Wirksamkeit verwechselt wird.
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Nicht vergessen, dass die RAF eine erstaunlich (und für den Staat alarmierend) starke Sympathie in der Bevölkerung genoss, die erst nach den ersten gezielten Morden kollabierte.
In diesem Stadium sind wir damit auch gerade.
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Die taz hat einen verifizierten Twitter-Account mit mehr als 150000 Tweets, den letzten von vor 20 Minuten, und fast 700.000 Followern.
Schreibt doch mal darüber, wie ihr zu der Verifikation gekommen seid, wofür das gut war, ob ihr es gut fandet, dass die Verifizierung nicht jeder haben konnte, und ob ihr auf diese Reichweite über Twitter verzichten wollt/könnt.
Und nicht immer nur Meinungen, Meinungen, Meinungen. Mir hängt es langsam zum Hals raus, dass ich überall nur Meinungen aufgedrückt kriegen soll. Eine Meinung kann ich mir ja jederzeit selber machen, wenn ich eine brauche.
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[Re]: Twitter hat keine Profite gemacht und bisher im Schnitt mehr Geld ausgegeben als eingenommen. Dass das nicht ewig so weiter geht, sollte klar sein.
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Das Problem bisher war doch, dass nur nach Ansicht von Twitter "wichtige" Personen sich verifizieren lassen konnten und dann (kostenlos) den blauen Haken bekamen. Damit konnte sich niemand für sie ausgeben.
Für Leute, die Twitter nicht für wichtig hielt (oder halten wollte), gab es diese Möglichkeit nicht, sie konnten sich weder kostenlos noch gegen Bezahlung verifizieren lassen. Diese mussten damit leben, dass sich jeder für sie ausgeben konnte.
Wenn jetzt jeder 8$ bezahlen und sich verifizieren kann, und damit das bekommen kann, was bisher nur Politiker, Promis etc. kostenlos bekommen haben, dann sehe ich da nicht das Problem.
Dass millionenfache Massenverifizierungen von Identitäten schwierig sind, stimmt wohl (auch wenn andere Firmen das auch schaffen), aber selbst schon die Zahlungswege sind eine Art Minimalverifikation. Wer jeden Monat 8 Dollar zahlt, ist nicht mehr anonym, das ist nachverfolgbar.
Warum hat wohl die taz einen verifizierten Twitter-Account? Damit nicht jeder sich als taz ausgeben und irgendeinen Mist scheinbar im Namen der taz twittern kann. Könnte ich auch einen verifizierten Account haben, damit sich niemand für mich ausgeben kann? Nein, ich war bisher nicht "wichtig" genug für dieses Privileg.
Wie wäre es denn mal anstatt Meinungsartikeln mit einem faktischen Bericht darüber, was die taz tun musste, um sich für den blauen Haken zu verifizieren? Denn das wäre mal interessant zu lesen, um einschätzen zu können, ob das überhaupt massenhaft geht oder nicht.
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Wenn man nur quatschen will, ist Reddit oder WhatsApp besser. Twitter ist kein Chat-Plattform sondern eher eine Plattform zum Verbreiten von Nachrichten.
Wenn da Firmen, Institutionen, Politiker, Forscher, Promis etc. fehlen, mache andere Plattformen wenig Sinn. Diese alternativen Plattformen ersetzen höchstens den nervigen Teil von Twitter, nicht den nützlichen Teil.
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Verifikation per Bezahlung ist durchaus üblich, denn auf diese Weise kann man sich nicht mehr so leicht als jemand anders ausgeben. Paypal macht das genauso. Inwieweit da noch mehr Aufwand getrieben wird, wird sich in der Tat zeigen müssen, aber bei 8 Dollar im Monat kann man da auch mehr Aufwand finanzieren.
Das Problem bisher war, dass Twitter selber entschieden hat, wer "wichtig" genug für einen verifizierten Account ist. Wenn man das wollte (als Unternehmen oder Profi), aber Twitter einen nicht für wichtig genug gehalten hat, musste man sich damit abfinden, dass der eigene Account nicht von Fake-Accounts zu unterscheiden war.
Die taz hat deshalb ja auch einen verifizierten Twitter-Account, denn sonst könnte jeder sich als taz ausgeben. Für die meisten Benutzer gab es diese Möglichkeit bisher gar nicht, von daher ist das schon ein echter Fortschritt.
zum BeitragMustardman
Seltsamer Kommentar. Das heißt nur, dass jeder sich verifizieren lassen kann, das aber Geld kostet. Bisher konnte es nicht jeder. Und warum ist eine Hinwendung zu „Dienstleistung gegen Geld“ unbedingt schlecht? „Dienstleistung gegen Daten“ ist nicht unbedingt besser.
Momentan scheint es von Vorverurteilungen nur so zu wimmeln. Wer da nicht einfach so begeistert mitmachen will, gilt sofort als Musk-Fan. Ich warte erstmal ab.
zum BeitragMustardman
Das Problem ist, dass die Lage so kompliziert ist, dass die meisten Menschen unschlüssig sind, was sie davon halten sollen. Zum Glück, muss man sagen. Jeder empfindet die Preissteigerungen als schmerzhaft, aber erpressen lassen wollen sich doch nur wenige. Und bei keiner Demo weiß man so richtig, vor welchen Karren einen da wer spannen will.
Da nagt man doch lieber erstmal allein am mageren Gras rum und hat wenigstens seine Ruhe und unterstützt nicht noch die, die sich mit der gesammelten Wut der Einzelnen doch nur selber hochpumpen lassen wollen. Sich in unschlüssiger Lage erstmal zurückzuhalten ist auch ein Stück gesunde politische Kultur. Manchmal ist auch nicht demonstrieren eine Demonstration.
Ich demonstriere immer viel und gerne, aber aktuell eher nicht. Resilienz besteht manchmal auch aus Nichthandeln und sich nicht provozieren lassen. Und ich halte dieses Land immerhin für sehr viel resilienter als manche glauben. So ganz blöd sind wir gar nicht.
zum BeitragMustardman
Also, unter guten Bedingungen schafft man schon 400 Gramm pro Pflanze, also 800 Gramm pro Jahr, also gut zwei Gramm pro Tag. Wer damit nicht auskommt, der hat ein ganz anderes Problem. Bei mehr legalen Pflanzen öffnet man dem unkontrollierten privaten Anbau und Schwarzhandel die Türen, was vielleicht nicht gerade Sinn der Sache ist. Oder auch nicht. Ach, keine Ahnung.
Vielleicht sollte man auch einfach den Anbau und Handel komplett freigeben und nur den Verkauf an Endverbraucher regulieren wie bei Alkohol und Tabak. Ohne den ganzen Verfolgungsdruck ist das Zeug doch billiger zu produzieren als Kamillentee, da kann man dann auch 400% Steuern drauflegen und es ist immer noch spottbillig.
zum BeitragMustardman
[Re]: Wenn die NATO (als NATO, also nicht nur zufällige einzelne Länder, die auch in der NATO sind) in den Krieg eingreift, dann haben wir den Dritten Weltkrieg und die NATO hat ihn angefangen.
Putin hat das bisher klug vermieden, denn Russland darf laut der russischen Verfassung nur einen Krieg führen, wenn Russland angegriffen wird. Nur deshalb heißt das immer noch "militärische Spezialoperation" und nicht Krieg. Putin liegt sehr viel an der Wahrung des rechtlichen Scheins.
Sobald die NATO diesen Schein nicht mehr wahrt, ist Russland im Recht und wer Recht hat, gewinnt. Genauso wie jetzt eher die Ukraine gewinnt, weil sie im Recht ist. Der Rückhalt in der Bevölkerung hängt davon ab, dass man im Recht ist.
Wenn die NATO sich hinreißen ließe, das augenscheinliche Recht zu ignorieren, um zu gewinnen, würde sie verlieren. Die NATO darf auf keinen Fall den Dritten Weltkrieg anfangen.
zum BeitragMustardman
Besser realistische Grüne als unrealistische Rechte.
"Politik ist die Kunst des Möglichen" hat ein kluger Mensch mal gesagt. Nicht die Kunst des Unmöglichen.
Politik macht wie jede Arbeit schmutzige Hände, wenigstens bei denen, die was schaffen. Wer immer nur saubere und weiche Hände haben will, der schafft leider nichts.
zum BeitragMustardman
[Re]: Die NATO darf erst dann einschreiten, wenn ein Mitgliedsland der NATO angegriffen wird.
Einzelnen Länder in der NATO steht es natürlich frei, einzugreifen, müssen dann aber damit rechnen, in einen offenen Krieg mit Russland zu geraten.
Im Grund muss man im Nachhinein sagen, dass ein direktes Eingreifen von einzelnen Ländern (vor allem den USA und UK als vertragliche Garantiemächte der Ukraine seit 1994) auf dem Boden der Ukraine nicht nur gerechtfertigt, sondern notwendig gewesen wäre. Dann wäre all das erst gar nicht so weit gekommen, denn auf dem Boden der Ukraine wäre das so oder so kein Angriff auf Russland gewesen.
Hat sich aber keiner getraut und jetzt steht immer nur mehr und mehr auf dem Spiel, bis hin zu einem ausgewachsenen Atomkrieg.
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[Re]: Laut Gazprom ist eine der beiden Leitungen von NS2 noch intakt, und Gazprom könnte nach eigenen Aussagen darüber liefern.
Die sind ja nicht blöd...
Klar, wenn Deutschland jetzt kippt und die Unterstützung der Ukraine beendet, liefert Russland erstmal wieder Gas. Dann kommen die nächsten politischen Forderungen, unterstrichen von "Wartungsarbeiten" mit verringerten Gasmengen. Wer einmal bewiesen hat, dass er sich erpressen lässt, der wird weiter erpresst.
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Das Problem ist doch: Es gibt mehr als genug Arbeit, es gibt nur nicht genug, die dafür bezahlen würden.
Das hat auch unmittelbar etwas mit Entfremdung zu tun und ist eigentlich nur die andere Seite der Münze "Verdrossenheit". Wenn man so abgehängt ist von der Welt, dass "Arbeit" nur noch etwas ist, das man tut, damit man Geld bekommt, dann geschieht halt immer mehr von dem nicht, was eigentlich getan werden müsste.
Von daher: Lasst euch nicht so abhängen. Tut was, strengt euch an, denn nix tun macht auch nicht glücklich außer in Zeiten, in denen Hedonismus eine Tugend ist und das ist keine solche Zeit.
Im Prinzip haben wir rein technologisch die Mittel für eine Zeit des Hedonismus, aber momentan klemmt da was und über diese Klemme müssen wir erstmal hinweg kommen.
Vor allem helft also euren unmittelbaren Mitmenschen, also wen auch ihr gerade trefft. Das ist eigentlich total einfach. Helft einfach euren Nächsten, egal ob sie es individuell verdient haben oder auch nicht. Das ist zum Glück eigentlich total einfach. Einfach machen.
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[Re]: Aber Russland hatte den Hahn doch vor vier Wochen schon zugedreht. Diese Drohung war verbraucht.
Die Pipelines waren völlig nutzlos geworden für Russland, aber für eine Demonstration des Willens zu militärischen Aktionen innerhalb von Europa taugten sie noch.
Dass man das dann abstreiten kann, damit in Europa Unfrieden gestiftet wird durch Leute, die das den USA vorwerfen, macht das nur noch nützlicher.
Es wäre für Putin gerade blöd gewesen, das nicht zu tun. Funktioniert super, wenn man sich die Kommentare überall mal ansieht.
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Natürlich war das nicht Russland, so wie Russland auch MH-17 nicht abgeschossen, Litwinenko und Nawalny nicht vergiftet und die Ukraine nicht überfallen hat. Ehrenwort! Und wenn doch, dann sind sie dazu geradezu gezwungen worden, die konnten gar nicht anders, die Armen! Das war alles die USA, wenn nicht direkt, dann indirekt. Aber auf keinen Fall Russland! Denn Russland sind die Guten und die Amis die Bösen!
(Achtung, kann Spuren von Ironie enthalten)
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Kann da nicht einfach eine Punk-Band spielen, bis die gehen? Aber die wird dann wahrscheinlich wegen nicht genehmigter Auftritte vom Ordnungsamt verjagt...
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[Re]: "Hinter dir" ist gut. Eine Kollegin hat gerade zum dritten Mal Covid...
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In den letzten Jahren verhielt sich der Sommer zum Herbst und Winter ungefähr so, dass es im Herbst und Winter etwa 10 bis 20 mal so viele Infektionen gab wie im Sommer. Das wird in diesem Herbst und Winter sicher spannend werden. Bisher hieß es noch in jedem Sommer "Corona ist vorbei". In diesem Sommer nicht so, aber das kann auch einfach heißen, dass es diesen Winter noch viel weniger vorbei sein wird.
Ich bin gespannt. Eine Krise auf die andere gestapelt heißt eben nicht, dass man alle anderen vergessen kann, eher im Gegenteil. Aber was weiß ich schon.
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[Re]: Die Grundidee ist eine globale Währung, die nicht von Banken und Staaten getragen werden muss. Quasi Internet statt Bildschirmtext.
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Man muss als Extremfallbetrachtung natürlich auch die soziale Komponente berücksichtigen: In Zeiten hoher und sicherlich bald noch schnell zunehmender Wohnungslosigkeit ist es natürlich sehr begrüßenswert, wenn man im Winter komfortabel, warm, trocken, windgeschützt und halbwegs sicher den ganzen Tag und bei geschickter Streckenwahl den größten Teil der Nacht hin- und herfahren kann. Mit etwas Glück hat man sogar eine funktionierende Toilette im Zug. Und das für nur 9€im Monat, da kann keine Notschlafstelle mithalten. Ist mit den ganzen Pendlern, Urlaubsreisenden und so im Zug auch viel integrativer.
Ist jetzt nur leicht zynisch gemeint, denn ich gebe trotz eiserner Sparsamkeit seit ein paar Monaten jeden Monat mehr Geld aus als ich verdiene. Noch habe ich Ersparnisse, um das abzupuffern, aber die werden immer weniger und werden nicht ewig reichen.
Dann lieber irgendwann für 9€ im Monat im Nahverkehr wohnen als ganz umsonst unter einer Brücke, gerade im Winter. Da gibt es ja noch weniger funktionierende Klos als im durchschnittlichen Regionalexpress und die Heizungen in den Zügen sind momentan auch noch besser als dort. Das muss man schon würdigen.
Vielleicht kann man sich dann meldemäßig auch in Hauptbahnhöfen anmelden für Post und ALG2 und so? Ungeahnte Potentiale tun sich auf, man muss es nur tun! Synergien nutzen, Integration leben!
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Ich kann nur sagen: Für Pendler ist "billig" nicht alles. Ich zahle gerne 20 oder 50 Euro mehr im Monat dafür, dass ich auch einen Sitzplatz habe und die Züge pünktlich genug fahren, dass ich den Anschlusszug kriege. Wem es egal ist, ob er eine Stunde früher oder später ankommt, dem mag das egal sein.
Aber die Pendler kriegt man SO nicht aus den Autos. Wenn das dauerhaft so wird wie in den letzten drei Monaten oder gar noch schlimmer, werde ich mir nach 20 Jahren doch wieder ein Auto kaufen. Tut mir leid, aber das geht gar nicht.
Ein Fahrrad mitzunehmen war oft völlig unmöglich, weil die Züge so voll waren. Und die Bahn wird garantiert nicht mehr Geld ausgeben, wenn mehr Ausgaben nicht zu mehr Einnahmen führen.
Ein 9€-Ticket kauft jeder, der überhaupt mal mit der Bahn fährt und wenn es nur einmal im Monat ein Sonntagsausflug ist. Egal wie beschissen das sonst funktioniert. Das wird auf die Dauer zu einem ÖPNV führen, der exakt 9 Euro im Monat wert ist und keinen Cent mehr. Geht gar nicht anders.
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[Re]: Vor allem gibt es dann absolut keine Motivation für die Verkehrsverbände und die Bahn, das Angebot zu verbessern, denn das kostet nur Geld, bringt aber kein Geld ein. Je verordnet billiger ein Pauschalticket ist, desto mehr Sinn macht die Verringerung der Kosten durch Eindampfen von Verbindungen. Das ist einfach nur logisch.
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[Re]: Ja, ich zahle momentan 59€für ein Monatsticket im Stadtbereich, ab 9 Uhr. Wenn ich weiter fahren will, kaufe ich mir ein Zusatzticket. Viel, viel billiger als ein Auto ist das allemal.
Die letzten drei Monate waren zum Abgewöhnen. Ja, ich habe 150€ gespart, aber ich wollte gar nicht mehr fahren, weil die Züge und Bahnen und Busse heillos überfüllt, laut, dreckig und unpünktlich waren. Jede Fahrt war ein Abenteuer mit ungewissen Ausgang und völlig unbestimmter Ankunftszeit. Wenn das die Regel wird, kaufe mir nach 20 Jahren wieder ein Auto.
Und genau das wird immer schlimmer werden bei solchen Tickets. Das geht gar nicht anders.
Besserer Service führt halt zu kaum mehr Käufern solcher Pauschal-Billigtickets, weil die eh jeder kauft, der irgendwann mal fährt, und wenn es nur zweimal im Monat ist, aber die unvermeidbaren betriebswirtschaftlichen KOSTEN des ÖPNV kann man durch weniger Personal, weniger Wartung, weniger Reinigung, weniger Verbindungen, weniger Zügen etc. fast beliebig weiter senken und GENAU DAS wird dann zwangsläufig passieren.
Wir brauchen einfachere Tarifsysteme mit Rabatten für Vielfahrer und Erstattungen für Geringverdiener, aber die Bahn MUSS mit mehr Fahrten auch mehr Geld verdienen können, sonst wird sie nur die Kosten senken können.
Sagen wir mal: Pauschal 10 Cent pro Kilometer Fahrt bundesweit über alle Verkehrsmittel im ÖPNV, mit Karten- oder Smartphone-Check-in und -out, gedeckelt auf 100 Euro im Monat, mit 50% Erstattung vom Staat für alle Wohngeld- oder H4-Empfänger. DAS würde die Bahn motivieren, das Angebot attraktiver zu machen, weil dann mehr gefahren wird, die allermeisten würden noch Geld sparen und die Bedürftigen würden unterstützt.
Aber das wäre wohl schon zu kompliziert für Deutschland 2022, sowohl von der politischen Vermittelbarkeit her als auch von der technischen Umsetzung.
(...) Der Kommentar wurde gekürzt. Unsere Netiquette können Sie hier nachlesen: taz.de/netiquette. Die Moderation
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[Re]: Das Problem sind doch gar nicht die €29 oder €49 oder €69 im Monat. Ein Kleinwagen kostet schon €400 im Monat.
Das Problem für Pendler ist die Verlässlichkeit, Pünktlichkeit und Häufigkeit der Verbindungen, der Komfort und die Sicherheit.
KEIN Mensch wird vom Auto auf die Bahn umsteigen, wenn es solche Billigtickets gibt, dafür aber alles im ÖPNV immer unerträglicher wird, und genau das wird zwangsläufig passieren, wenn die Verkehrsverbünde und die Bahn nur noch Kosten sparen können, aber nicht mehr mit mehr Fahrten durch attraktivere Angebote mehr Geld einnehmen können.
Das führt einfach zum schlechtesten ÖPNV, den man sich nur vorstellen kann, weil nur das betriebswirtschaftlich Sinn macht. Wie wollen Sie da mehr und bessere Verbindungen erwarten, wenn das Ticket für €29 im Monat eh jeder kauft, der auch nur einmal in der Woche fährt? Dann wird halt im Extremfall nur noch einmal in der Woche ein Bus fahren und das ist dann genau das wert, was Sie dafür bezahlen.
Das GEHT gar nicht anders. Warum soll die Bahn dann mehr Züge im Pendelverkehr einsetzen, wenn das nur viel Geld kostet, aber nicht mehr Geld einbringt, weil das Ticket eh jeder kauft, der am Wochenende mal irgendwo hinfahren will?
Die letzten drei Monate waren doch so schon grausam genug. Ich bin ein paarmal teuer mit dem ICE gefahren, nur weil ich mal wieder einen Sitzplatz, eine halbwegs saubere Umgebung und ein funktionierendes Klo haben wollte. Der ICE war da geradezu ein Paradies gegenüber dem praktisch kollabierenden Nahverkehr.
Man braucht da ein Tarifsystem, das die Bahn und die Verkehrsverbände bei mehr Fahrten finanziell belohnt und nicht bestraft. Denn sonst wird das immer schlimmer werden, weil mehr Fahrten nur mehr Kosten verursachen, aber nicht mehr Einnahmen generieren, wenn eh jeder, der überhaupt ÖPNV fährt, sich das Ticket so oder so kauft für die paar Euro.
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[Re]: Deswegen ist so ein Pauschalticket ja auch vollkommener Blödsinn.
Das Hauptproblem ist das Tarifchaos.
Ein einfaches digitales Ticket mit klaren Preisen rein nach Entfernung, mit Mengenrabatt oder Deckelung für Vielfahrer, dann lohnt sich das für alle, und die Bahn hat eine Motivation, das Angebot zu verbessern, weil es mit besseren Verbindungen und komfortableren Zügen und Bahnen mehr Fahrgäste und mehr Fahrten gibt.
Bei Pauschaltickets zu Spottpreisen hat die Bahn nur eine Motivation: Kosten sparen auf Teufel komm raus, denn mit besseren und pünktlicheren Verbindungen werden auch nicht mehr billige Monatstickets verkauft. Das Angebot wird dann solange schlechter werden, bis es genug Leuten noch nicht einmal €9 oder €29 im Monat wert ist.
Der Zug fällt aus, oder die Verbindung klappt nicht? "Sie kriegen genau das, was sie für €9 im Monat erwarten können, nämlich fast nichts. Kaufen Sie sich doch ein Auto, wenn Sie Komfort und Verlässlichkeit haben wollen." Genau das wird die Folge sein, das ist völlig logisch.
Billigpauschaltickets sind weder freie noch soziale Marktwirtschaft, sondern einfach nur Einfallslosigkeit mit erwartbaren Ergebnissen.
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Ein Kleinwagen kostet alles in allem 300€ bis 400€ (inkl. Wertverlust) im Monat. Wer für 49€ im Monat nicht vom Auto auf ÖPNV umsteigt, tut es auch für 29€nicht.
Man muss da auch langfristig denken: billig allein reicht nicht, ein Ausbau der Verbindungen, mehr Verläßlichkeit, Pünktlichkeit, saubere Züge mit genug Sitzplätzen - all das ist notwendig, wenn das nicht nur ein spottbilliges Pauschalticket für gelegentliche Spassreisen am Wochenende sein soll, bei denen es einem egal ist, ob man pünktlich ankommt. Sowas ersetzt dann keinen Autoverkehr, es führt nur zu mehr Reisen, die es sonst gar nicht gegeben hätte.
Pendler dagegen werden mit einer weiteren Verschlechterung des Angebots ganz schlecht bedient sein.
Sinnvoll wäre ein digitales Ticket mit Tarifen rein nach Entfernung, mit zunehmendem Rabatt für Vielfahrer und mit Unterstützung über die Steuererklärung für Pendler mit geringem Einkommen. Aber das ist weder mit einem Satz vermittelbar, noch haben wir hier in Deutschland die Kompetenz, das auch technisch umzusetzen.
Was wir deshalb kriegen werden: Ein relativ spottbilliges Pauschalticket mit größtenteils chaotischem und dann zunehmend immer schlechter werdendem Nahverkehr für Spassreisende und die bitterarmen Leute, die sich gar kein Auto leisten können. Die müssen dann halt eine Stunde eher losfahren, wenn sie pünktlich auf der Arbeit sein wollen.
"Richtig" geht hier einfach gar nicht mehr. "Einfach und möglichst billig mit Staatsknete auf Pump, nach mir die Sintflut" ist alles, was hier noch möglich ist. Leider. Mal wirklich nachdenken will einfach keiner mehr, da gibt es nur noch "ich will aber alles und billig" auf der einen Seite und billiger Populismus auf der anderen Seite.
Es ist zum Heulen.
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[Re]: Herr Gassen ist halt FDP-Mitglied und macht gerne Stimmung. Mehr als eine „Meinung“ ist das aber nicht.
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Gerade der FDP hätte klar sein müssen, dass Preise sich am Markt aushandeln und eine Senkung der Kosten für die Unternehmen (eben der "Tankrabatt") nicht die Preise senkt, sondern nur die Gewinnspanne der Unternehmen erhöht.
Wenn man auf einem Wochenmarkt die Preise senken will, indem man den Gemüsehändlern die Standgebühr erlässt, erhöht man auch nur die Gewinne der Gemüsehändler, denn die Preise werden sie weiterhin so gestalten, dass sie ihre Ware so gerade eben noch los werden. Das ist auch reine Marktvernunft, das ist immer so. Man senkt Preise nicht, indem man die Kosten für die Unternehmer verringert.
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[Re]: Wenn die Enge Menschen abschreckt, warum sind dann die Züge so voll? Offenbar schreckt die Enge also die Menschen nicht ab.
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Ein nicht zu unterschätzender Effekt dürfte auch sein, dass die Leute sich die Corona-Angst vor Enge auf diese Weise wieder abgewöhnen. Denn das hat unter dem Strich dem ÖPNV viele Kunden gekostet und wer einmal aufhört, den ÖPNV zu benutzen, der fängt ansonsten so leicht nicht wieder damit an.
Da könnte sich das 9€-Ticket also sehr gelohnt haben auf lange Sicht.
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[Re]: Das stimmt garantiert nicht, wenn man Wertverlust (also die Differenz zwischen Anschaffung und eventuellem Verkauf bzw. Verschrottung) und alle Ausgaben berücksichtigt, die eben nicht monatlich anfallen. Also einfach mal die Ausgaben über 20 Jahre lückenlos erfassen und durch 240 teilen... dabei auch sowas wie Reparaturen, Wartung, TÜV, Parkgebühren, Strafzettel, Winterreifen, Zubehör etc. nicht vergessen.
Das tut kein Autofahrer, weil das keiner so genau wissen will. Denn dabei kommt genau sowas wie 400 Euro im Monat für einen Kleinwagen heraus. Die meisten Leute zahlen unter dem Strich für ihr Auto fast genauso viel wie für die Miete ihrer Wohnung. Nur dass man das eine jeden Monat auf dem Kontoauszug sieht und das andere nicht. Das Geld ist aber trotzdem weg.
[...]
Seitdem ich mein Auto abgeschafft habe, spare ich massig Geld, obwohl ich ein Monatsticket habe, drei Fahrräder und soviel Taxi fahre wie ich will. Autohersteller hassen diesen Trick!
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Wir können nur froh sein, dass die EU das nicht schon vor 10 Jahren geschafft hat, dann würden wir uns nämlich heute noch gesetzlich verankert mit Mikro-USB herumplagen müssen.
Ich muss ganz ehrlich sagen, dass mir die EU-Maschinerie für sowas viel zu träge und sachfern ist. Es gibt mehr als genug, das reguliert gehört, aber sowas irgendwie nicht wirklich, das ist reiner EU-Populismus, zumal außer Apple eh alle schon aus eigenen Stücken bei USB C gelandet sind (und selbst Apple bei den Macs und iPads USB C benutzt).
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[Re]: Die Gesamtkosten für einen Kleinwagen liegen umgerechnet bei rund 400 Euro monatlich. Billig ist das nicht.
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Ich bin mal gespannt, ob jetzt schnell die Erhöhung des Mindestlohns auf 12€ gestrichen wird... Widerstand dagegen gibt es ja in der Wirtschaft mehr als genug und das Argument "Preiserhöhungen wegen Mindestlohn" ist ja schon gut eingeübt.
Wäre natürlich katastrophal für all die Leute mit Mindestlohnjobs, die jetzt noch stillhalten, weil sie sich darauf verlassen, dass sie wenigstens ab Oktober gut 2€mehr die Stunde bekommen. Und katastrophal für die SPD (und die Grünen) wäre es auch, von daher besteht noch eine gewisse Hoffnung, dass es dabei bleibt.
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Für Alltagsräder hilft ein möglichst einfaches und altes Fahrrad, das man zwar technisch wartet, aber mit Aufklebern etc. individualisiert und nie putzt. Dann noch ein gutes Schloss dran und fertig. Klaut kein Mensch, den Gelegenheitsdieben ist das Schloss zu stressig, den Profis ist das Rad zu billig.
Für gute und teure Räder hilft ein solides Schloss gegen Gelegenheitsdiebe, gegen Profis hilft nur eine Vollkaskoversicherung. Kostet je nach Rad rund 100€ im Jahr und schützt natürlich auch nicht gegen Diebstahl, aber der Diebstahl ist dann nur noch ärgerlich und nicht mehr sauteuer.
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Dass präventive Sperren von Personen sich nur sehr schlecht mit der Freiheit der Rede verträgt, ist nicht neu. Dass das eine dynamische Balance ist, die man immer wieder neue verhandeln muss, heißt aber auch, dass man da Veränderungen und Experimente zulassen muss.
Es ist beileibe nicht so, dass die Sperre von Trump völlig unproblematisch gewesen wäre. Klar tat es gut, als Trump bei Twitter endlich mal die Klappe halten musste, aber das lag nur daran, dass die richtigen Leute es gut fanden, dass der richtige gesperrt wurde.
Wenn man das aber dem Gutdünken irgendwelcher Internet-Firmen überlässt, dann kann es auch sein, dass irgendwann die falschen Leute die Klappe halten müssen, und dann finden dieselben Leute, die das mit Trump noch gut fanden, diese Möglichkeiten auf einmal ganz schlecht.
Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut, da sind solche Sperren nie unproblematisch. Man sollte da nicht zu sehr nach mehr Einschränkungen schreien, nur weil es gerade zufällig die getroffen hat, denen man gerne den Mund verbieten möchte.
Ich erschrecke mich manchmal schon darüber, wie leichtfertig ganz opportunistisch manche Leute plötzlich nach "Zensur" rufen.
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Ich denke nicht, dass die Medienkompetenz bei Älteren geringer wird (außer in Fällen von Demenz etc. natürlich). Es ist eher so, dass das für sie neue Medien sind, und Ältere lernen den angemessenen Umgang damit nicht mehr so leicht.
Das ist aber nicht dasselbe.
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Es ist etliche Jahrzehnte her, dass ich mir darüber das letzte Mal intensiv Gedanken gemachte habe (nämlich bei meiner Kriegsdienstverweigerung) und damals habe ich das für mich so beantwortet: Ja, ich halte gerne jemandem, der mir auf die Wange schlägt, die andere Wange hin. Aber wer versucht, mir gleich den Arm abzuschlagen, dem werde ich nicht auch noch den anderen Arm hinhalten.
Frieden ist das Ziel und es ist immer das richtige Ziel. Aber es mag sein, dass unbedingte Friedlichkeit unter allen Umständen nicht immer das richtige Mittel ist, dieses Ziel auch zu erreichen. Wichtig ist, dass man das Ziel im Auge behält und es anstrebt, aber manchmal muss man auch zu eher häßlichen Mitteln greifen, wenn man das Ziel nicht verraten will.
Wer wirklich Frieden will, darf sich nicht mit Friedhofsruhe als Ergebnis begnügen. Manchmal muss man wirklich kämpfen, ob man es mag oder nicht. Davon sind nur Heilige befreit.
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Ein wenig beachtetes Problem: Besinnungsloser Konsum ersetzt oft sinnhaft erscheinendes Tun, aber nicht alles, was sinnhaft erscheint, ist nur deshalb schon produktiv oder gut, sondern manchmal auch schlicht destruktiv und dysfunktional. Ich hatte bei vielen, die während der Pandemie in die Querdenker- und Verschwörungs-Szene abgerutscht sind, durchaus das Gefühl, dass das eine Art Befriedigung von Bedeutungs-, Happening- und Party-Sehnsucht war, die aufgrund der Umstände anders nicht zu erfüllen war. Manche sind auch endgültig dem Alkohol und sonstigen Drogen oder schlicht ihren eigenen Dämonen verfallen.
Konsum ist oft eine Ersatzbefriedigung, und wenn DAS dann auch noch ersetzt werden muss, kommt dabei nicht notwendigerweise und bei allen etwas Gutes heraus.
Mich erinnert das manchmal an die frühere sehr naive Vorstellung, dass durch die Aufhebung des Sender- und (Massen-)Empfängerprinzips der unidirektionalen Massenmedien durch das Internet plötzlich überall gleichberechtigte Teilhabe, Bildung und Demokratie ausbrechen würde. Das war nicht notwendigerweise so... und das ist bei sonstigem Konsum vielleicht nicht anders.
Manche Leute küßt bei Langeweile die Muse, andere kitzelt der Teufel. Das hat vielleicht viel mehr mit persönlicher Veranlagung zu tun als mit allem anderen. Es könnte durchaus sein, dass Konsum letztlich insgesamt noch das kleinere Übel ist... auch dieser Vorstellung sollte man sich intellektuell einfach mal stellen.
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Ein guter Kompromiss wäre ein Verbot von Kfz in der Umgebung des Sees (oder Unterbindung des Parkens mit geeigneten Maßnahmen), dann müssten alle ihren Kram zu Fuss zum See schleppen und es käme schlicht kaum jemand mehr. Funktioniert immer, denn wenn man sich auf eines verlassen kann, dann ist es die Faulheit.
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Eine linke Partei, die bei demokratischen Wahlen nur auf ein paar Prozent kommt, macht ganz offensichtlich etwas grundfalsch.
Das Problem ist natürlich, dass kaum noch jemand weiß, was "links" heute eigentlich heißen soll.
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Ein Teil des Problems ist natürlich, dass die Bundeswehr das, was die Ukraine eigentlich braucht, selber gar nicht oder kaum hat: Luftabwehrsysteme, Raketen, Drohnen, Marschflugkörper, also Distanzwaffen und solche, die es der Ukraine erlauben würden, die Lufthoheit über dem eigenen Land wiederherzustellen.
Sowas muss die Bundeswehr, wenn sie es überhaupt hat, selber irgendwo im Ausland einkaufen.
Aber letztlich hängt alles daran, dass man Putin nicht zu sehr ärgern will bei der Eroberung der Ukraine. Am besten sind da schöne Worte oder eher symbolische Lieferungen: Dann tut man was, bewirkt aber nichts.
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Die deutsche Friedensbewegung war schon immer eine Friedensbewegung eines Landes, das zwei Weltkriege angefangen und verloren hat und die dementsprechend denkt, dass es reicht, keinen Krieg anzufangen, um Frieden zu haben. Ist ja auch irgendwie erstmal logisch und soweit völlig korrekt.
Dass das nicht reicht für Frieden, wenn andere einen Krieg anfangen, ist aber auch logisch. Das befindet sich aber völlig im blinden Fleck der Friedensbewegung, wie man gerade überall bemerkt. Im Grunde bräuchte vor allem Russland diese Art von Pazifismus, dort ist er aber nicht sehr weit verbreitet bzw. wird sogar als Landesverrat betrachtet.
Ich weiß da auch nicht mehr weiter.
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Ein ganz anderes Problem ist, dass der deutsche Bundespräsident formal zwar Staatsoberhaupt ist, aber halt nicht Regierungschef. Er kann keine verbindlichen Zusagen machen, er kann nicht verhandeln, er kann nur salbungsvolle Worte sprechen und Hände schütteln. Steinmeier wollte "ein Zeichen der Solidarität setzen", aber mehr kann er ja auch gar nicht tun. Das ist in der jetzigen Lage vielleicht langsam etwas zu wenig.
England hat auch nicht die Queen anstatt Boris Johnson nach Kiew geschickt, das wäre ungefähr dasselbe gewesen. Kein anderes Land hat nur einen repräsentativen Vertreter geschickt, der formales Staatsoberhaupt, aber nicht Regierungschef oder Minister ist.
Die Idee, Steinmeier schicken zu wollen, war von vornherein einfach nur peinlich. Dass die Ausladung dann auch ziemlich peinlich ist, stimmt zwar, aber es hat schon seinen Grund, dass weder der Kanzler noch die Außenministerin sich trauen, denn die müssten dann vielleicht auch verbindlich Dinge zusagen, was die Regierung offenbar gerne vermeiden möchte. Symbolische Solidarität geht immer, kein Problem, schöne Worte und ein warmer Händedruck kosten ja nichts.
Das wird hier gerade sehr unpolitisch diskutiert, finde ich. Als ob es hier nur um persönliche Befindlichkeiten gehen würde... Deutschland drückt sich mal wieder und ist dann noch beleidigt, wenn das auffällt.
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Es gibt halt kein richtiges Leben im falschen.
Glück gibt es nur dort, wo das Streben nach dem persönlichen Glück gleichzeitig das Glück der anderen befördert. Überall sonst stehen sich alle nur im Weg. Wie doof ist das denn?
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Ich habe auch definitiv etwas gegen Russophobie, aber so einfach ist das gerade nicht.
Wer das nicht versteht, der will es nicht verstehen. Es ist nicht die Ukraine, die in Russland eingefallen ist und gerade Wohnblöcke in Moskau bombardiert.
Leider ist das genau so einfach: Man muss sich da auf eine Seite schlagen und wer das aus irgendwelchen (z.B. persönlich aufgrund der Familienhistorie nachvollziehbaren) Gründen nicht will, der soll einfach nur wegbleiben und schlicht die Klappe halten. Das ist im Bedarfsfall immer eine Option und die allermeisten russischstämmigen Deutschen tun genau das. Das ist echt nicht zu viel verlangt. Wer in solchen Autokorsos mitmacht, der ist nicht für den Frieden, sorry.
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Ja, was mir da völlig fehlt bei dieser Freiwilligkeit: Wie sieht es mit der Lohnfortzahlung aus? Bisher wurde der Lohnausfall bei angeordneter Isolierung dem Arbeitgeber vom Staat ersetzt, der Arbeitnehmer bekam sein Geld ganz normal weiter.
Wie sieht das jetzt aus? Muss man sich jetzt Urlaub nehmen, wenn man sich "freiwillig" isoliert? Bzw. bekommt den Ausfall nicht bezahlt? Denn wenn das so ist, werden sich selbst hochgradig ansteckende Leute weiter zur Arbeit schleppen und dort ihre Kollegen und Kunden infizieren, wenn sie es sich nicht leisten können, mal eben eine Woche nicht zu arbeiten und nicht bezahlt zu werden. Da ist nicht viel mit "freiwillig"...
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Äh, wer ein Monatsticket im Abo hat und dafür 70€ oder mehr im Monat bezahlt, dem sollen dann 9 Euro pro Monat gutgeschrieben werden? Danke aber auch... da kündige ich doch lieber mein Abo für 3 Monate.
Oder soll das heißen, dass alles bis auf 9 Euro gutgeschrieben wird? Alles andere wäre seltsam.
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Erstens: Warum hieße militärische Unterstützung der Ukraine zwangsläufig, militärische Ziele auf russischem Boden anzugreifen? Das wäre natürlich ein absolutes Tabu. Auf (und über) dem Boden der Ukraine auf deren Bitte zu helfen, ist aber kein Krieg gegen Russland.
Zweitens: Natürlich ist die NATO nicht verpflichtet, der Ukraine zu helfen, die ja schließlich kein NATO-Mitglied ist. Andererseits steht es einzelnen Ländern in der NATO aber sehr wohl frei, die Ukraine zu unterstützen, was ja in Form von Waffenlieferungen schon lange geschieht. Hier mit Luftabwehrsystemen, Raketen, Marschflugkörpern etc. auf dem Boden der Ukraine zu helfen, sich gegen einen Angreifer zu wehren, wäre kein Angriff auf Russland.
So zu tun, als sei so etwas schon ein Krieg gegen Russland bestätigt nur explizit die Ansicht Putins, dass die Ukraine Russland ist.
Drittens: Früher oder später werden wir das so oder so tun. Wenn die Ukraine in Schutt und Asche gebombt wird, wird irgendwann der Punkt erreicht sein, an dem wir nicht mehr nur tatenlos zusehen können. Wie soll das denn weitergehen? Werden die Sanktionen aufgehoben, wenn der Krieg durch völlige Zerstörung der Ukraine vorbei ist? Werden sie nie wieder aufgehoben? Was ist da die Strategie? Gibt es überhaupt eine Strategie oder wird hier immer nur hilflos reagiert? Denn eines steht fest: Russland hat eine Strategie und reagiert nicht nur, sondern handelt.
Gegen Bullies muss man sich wehren, alles andere ermutigt sie nur noch. Nicht zu handeln wird als Schwäche interpretiert, die sie nur noch zu immer mehr "Stärke" provoziert.
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Ich denke, dass aktuell Pragmatismus plus politischer Fleiß (anstatt nur reden und träumen) kein schlechter Ansatz ist. Natürlich ist das letztlich getrieben von geopolitischen Notwendigkeiten, aber Not macht halt erfinderisch. Daran ist nichts verachtenswert.
Das Foto zum Artikel spricht übrigens Bände. Habeck sieht da so aus, als ob er tapfer in eine Zitrone beißt, was die Umstände wahrscheinlich in der Tat ganz gut beschreiben dürfte. Und dafür ist er vielleicht genau der Richtige. Ich bin froh, dass er Wirtschaftsminister ist und nicht jemand anders.
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[Re]: Die täglichen Corona-Todesfälle sind auf einem Höchstwert während der ganzen Pandemie.
Mir erscheint es eher so, als würde nur eine Krise in das Bewusstsein der Masse passen und das ist gerade der Krieg. Corona wird dann einfach ignoriert.
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[Re]: Ein echtes Problem ist, dass diese Leute immer fast von ganz allein wissen, was sie wollen (sind ja schließlich nur Instinkte, da muss man einfach nur alle Kultur und Zivilisation darüber abreißen, da tritt das von allein zutage), während die Vernünftigen und Konstruktiven sich ständig darüber streiten, wie es weiter gehen soll.
Oder anders gesagt: Die Rechten haben eine einzige klare Ideologie, wir haben hunderte Ideen, wie es weitergehen soll, die sich alle widersprechen.
Und eben deshalb ist die Verlockung so groß, sich auf das Bekämpfen der Rechten zu einigen, aber damit ist man natürlich immer nur in der Reaktion und BRAUCHT diese Knallköppe geradezu.
Wir bräuchten eine radikale, einfache, internationale, freiheitliche Idee, die auf Ethnie, Religion, Rasse und Herkunft einfach scheißt. Leider ist der liberale Kapitalismus die einzige wirksame und verbreitete Idee in dieser Hinsicht (denn dem Geld und Profit ist all das ja wirklich völlig egal) und dem haben wir uns ja auch immer entgegengestellt, was dazu führt, das sogar viele Linke dann plötzlich zu Rechten werden.
Ich komme inzwischen zu dem Schluss, das man keine individuellen Freiheitsrechte haben kann, wenn man nicht auch das Recht auf Profit akzeptiert. Wer die totale Gerechtigkeit will, der will keine Freiheit.
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[Re]: Der Kreml treibt gezielt in jeden Spalt einen Keil, das wird schon lange systematisch und planhaft betrieben. Dabei ist der Anlass völlig egal und da werden auch gerne beide Seiten befeuert und gefördert, Hauptsache Spaltung.
In den USA wird die Sache der Rassisten ebenso befeuert wie der Widerstand dagegen, da geht es nicht um "die Sache", da geht es nur darum, in jeden Spalt einen Keil zu drücken und immer feste drauf zu hauen.
Als Taktik ist das fast bewundernswert. Wie so oft muss man sich einfach nur tief genug sinken lassen, dann ergibt sich alles andere fast von selbst. Skrupel haben immer nur die, die Werte und Prinzipien und Ziele haben. Wer nur gewinnen will und sonst nichts, dem ist alles recht, was den Gegner schwächt.
Ich bin schon vor langer Zeit zu dem Schluss gekommen, dass man das Maß, in wie weit jemand zum Faschisten taugt, daran erkennt, wie tief er sich bereitwillig sinken läßt um Vorteile zu erringen.
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Dieses Video von der Frau mit dem leeren Plakat ist wirklich entlarvend. Offenbar ist es schon verboten, nur "..." zu sagen, weil das mangelnde Loyalität zeigt oder so. Eigentlich wurde diese Frau für das festgenommen, was die Betrachter bei diese leeren Blatt Papier gedacht haben. Das ist schon hohe Kunst, wirklich.
Da Proteste und Demonstrationen in Russland scheinbar selbst auf diese Weise schon gefährlich sind, wäre es vielleicht besser, einfach öffentlich zu trauern anstatt zu protestieren, was darüber hinaus auch denen Gelegenheit zum Mitmachen bieten würde, die einfach um die toten Landsleute in diese irrsinnigen Krieg trauern: Also sich einfach in schwarzer Kleidung allein oder in kleinen Gruppen schweigend auf die Straße stellen. Das kann eigentlich jeder und wer schon deswegen dann verhaftet wird, der ist ein gutes Stück klüger geworden.
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Berichten aus Belarus zufolge plant Russland, sich vollständig vom globalen Internet abzukoppeln. Dann helfen auch VPNs nicht mehr.
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[Re]: Berichten nach hat Putin sich seit zwei Jahren völlig abgesondert und hat viel gelesen, ich würde nicht wundern, wenn er zu seltsamen und eher radikalen Schlüssen gekommen sein sollte.
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[Re]: Ja, Menschenrechte sind für Dugin ausdrücklich eine Idee des Westens. Genauso wie exakte Wissenschaften ("dämonischer Einfluss des Westens" nennt er die), während er Religion für zentral hält.
Er ist eher Demagoge als Philosoph, aber nicht ohne Einfluss. So eine Art mystischer Derwisch-Schwurbler mit geopolitischen Ambitionen. Für manche sehr verlockend.
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[Re]: Leute wie Putin wollen mehr als Geld, sie wollen Macht. Und dann brauchen sie kein Geld mehr, sie haben ja schon alles.
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Der Mann ist brandgefährlich, aber entweder dumm oder verlogen.
"Nie zuvor wurde der Individualismus so verherrlicht, während gleichzeitig die Menschen auf der ganzen Welt sich in ihrem Verhalten, ihren Gewohnheiten, ihrem Aussehen, ihren Techniken und ihrem Geschmack so ähnlich waren."
Das z.B. stimmt doch einfach nicht. Ja, es gibt Gruppen, die auf der ganzen Welt sehr ähnlich sind, aber es gibt sehr viele sehr unterschiedliche Gruppen, die auf der ganzen Welt ähnlich sind.
Eigentlich waren die Menschen noch nie so unterschiedlich wie jetzt (jedenfalls in der "Freien Welt", aber teilweise auch in Russland). Dugin macht hier also entweder einen gigantischen Denkfehler oder das ist nur bloße Rhetorik (was ich eher vermute).
Aber ja, die notwendige Militarisierung durch den Krieg und die wirtschaftliche Notlage wird Russland völlig verändern, eher in Richtung Nordkorea. Was Dugin sehr gefallen wird. Er hält ja auch Wissenschaften wie Chemie und Physik für dämonische Einflüsse des Westens.
Das wirkliche Problem ist, dass die "Freie Welt" im Gegensatz keine solche knallharte Ideologie hat, aber vielleicht muss das auch so sein, Freiheit halt.
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[Re]: Es ist eher Dugins Drehbuch, aber Putin mag darauf reingefallen sein, ja.
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[Re]: Ja, ich habe überhaupt nichts gegen die Russen. Ganz im Gegenteil, ich mag die meisten Russen sogar.
Nur die Ideen von Putin und Dugin etc., die lassen mir das Blut in den Adern gefrieren...
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Das ist eine sehr oberflächliche und geradezu unpolitische Analyse. Wer verstehen will, wie Putin ideologisch tickt, sollte mal nachlesen, was Alexander Dugin so denkt. Es geht da um nichts weniger als um einen fundamentalen Krieg gegen alle Prinzipien von Demokratie, Freiheit und Menschenrechten, allesamt Ideen, die er für "unrussisch" hält, samt einer Eroberung von möglichst ganz Europa. Zum Ukraine-Krieg (Dugin drängt praktisch seit Jahrzehnten auf eine Eroberung der Ukraine) sagt er: "Dies ist kein Krieg gegen die Ukraine, es ist ein Krieg gegen Liberalismus und Globalisierung".
Wenn Russland mit der Annektion der Ukraine durchkommt, dann wird das erst der Anfang sein. Es wird nie wieder eine bessere Gelegenheit geben als heute, dafür zu sorgen, dass Putin sich eine blutige Nase holt und zur Vernunft kommt.
Und es wäre ja auch gar nicht nötig, dass die NATO das als NATO tut: Wenn einzelne Länder, ob in der NATO oder nicht, den Bitten der Ukraine nachkommen und auf ukrainischen Boden militärisch eingreifen (was sie durch Waffenlieferungen ja eh schon tun), dann ist das nicht notwendigerweise sofort der Dritte Weltkrieg mit nuklearen Mitteln. Man kann ja auch von Russland lernen: Hoheitszeichen abkleben, grüne Männchen auf Urlaub halt...
Nicht dass ich das für ungefährlich halten würde, aber wenn der Westen sich DAS bieten lässt, dann wird das erst der Anfang sein. Zumal die Ideen von Dugin und ähnlichen Geistern auch im rechten Spektrum in Europa schon lange auf fruchtbaren Boden gefallen sind. Wir sind schon lange in einem neuen Weltkrieg, auch wenn viele das nicht wahrhaben wollen.
Dabei bin ich persönlich Pazifist, aber den Fehler, des lieben Frieden willen mit unendlicher Geduld nachzugeben, kann man auch zu oft machen. Irgendwann kann auch der größte Pazifist nicht mehr in Frieden leben, wenn andere Krieg führen. Pazifismus taugt vielleicht mehr als Strategie und weniger als Taktik. Frieden ist ein Ziel, aber nicht immer das richtige Mittel. Hmm.
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Mich erinnert die Stimmung in Deutschland an die Anfänge der Corona-Epidemie, als Menschen auch hier auf dem Balkons standen und klatschten - nicht weil das Krankenhauspersonal hier auch überfordert war (war es noch lange nicht), sondern weil man das ja anderswo so machte und man auch in Deutschland diese Stimmung des emotionalen Zusammenhaltes haben wollte.
Wieviel davon auf Dauer übrig bleiben wird? Man weiß es nicht. Wie groß ist die pragmatische Opferbereitschaft der deutschen Gesellschaft, wenn es mit großen Gesten nicht mehr getan sein wird und all das nicht mehr nur im Fernsehen und im Internet stattfinden wird? Ich mache mir da wenig Illusionen.
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Rein historisch gesehen wäre das für die russische Bevölkerung DIE Gelegenheit, endlich mal aus eigener Kraft einen irren Machthaber abzusägen, damit ihre bürgerliche Revolution nachzuholen und sich in die Reihe der modernen Länder zu begeben, die in freier Selbstbestimmung ihr Schicksal in die eigene Hand nehmen.
Sich weiterhin dem Ideologen Putin zu beugen mag erst einmal einfacher erscheinen, aber besser ist es auf Dauer sicherlich nicht, für niemanden.
Es bleibt spannend!
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Natürlich hat nicht eine Seite alles richtig und eine alles falsch gemacht, aber es ist nur eine Seite, die militärisch einen Nachbarn überfällt.
Und ich glaube auch zu sehen, dass die Russen insgesamt sowas eigentlich überhaupt nicht wollen. Aber vielleicht sollten sie dann auch dafür sorgen, dass das nicht passiert, was sie nicht wollen?
Anders als historisch in vielen anderen Konfrontationen ist hier nicht die russische Bevölkerung der Feind bzw. wird so empfunden. Es ist die Regierung, die das Problem ist. (Fast) die ganze Welt ist wütend, aber sie ist nicht wütend auf die Russen. Sie ist wütend auf Putin.
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Der entscheidende Punkt ist einfach der, dass mit diesen Waffen nicht Russland angegriffen wird, sondern ein souveränes Land gegen einen Überfall des russischen Militärs verteidigt wird. Die Ukraine greift nicht Russland an, Russland greift die Ukraine an. Die Waffen kommen auf ukrainischen Gebiet zum Einsatz, nicht auf russischem Gebiet. Sollte das russische Militär sich morgen wieder auf russisches Gebiet zurückziehen, wäre der Krieg morgen vorbei. Es gibt keinen Zweifel daran, wer hier der Aggressor ist.
Mich widert all das einfach an, aber jetzt einfach tatenlos zuzusehen, wäre kein Pazifismus, es wäre Feigheit und noch widerlicher. Putin ist wie ein Bully, der einen ständig mobbt und bei solchen Bullies muss man sich irgendwann einfach ohne Rücksicht auf die Folgen nachdrücklich wehren, damit das Mobbing für ihn quasi ein Preisschild bekommt. Solange man das nicht tut, ist es nämlich für ihn kostenlos. Sobald man sich wehrt, ist es nicht mehr kostenlos, sondern hat einen Preis und der ist schnell zu hoch, wenn das Mobbing bis dahin nur passierte, weil es eben kostenlos war.
Dass Deutschland hier in Kriegsgebiet Waffen liefert, die gegen das russische Militär eingesetzt werden, ist ein Tabubruch, ja. Und letztlich hängt all das noch IMMER noch davon ab, ob Putin sich beherrschen kann oder nicht, denn mit ein paar taktischen Nuklearwaffen wäre dieser Krieg blitzartig entschieden.
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[Re]: "Historians have a word for Germans who joined the Nazi party, not because they hated Jews, but because out of a hope for restored patriotism, or a sense of economic anxiety, or a hope to preserve their religious values, or dislike of their opponents, or raw political opportunism, or convenience, or ignorance, or greed.
That word is ‘Nazi.’ Nobody cares about their motives anymore.
They joined what they joined. They lent their support and their moral approval. And, in so doing, they bound themselves to everything that came after. Who cares any more what particular knot they used in the binding?"
- Julius Goat
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Am ehesten zu Veränderungen bereit sind immer die, für die sich gerade ohnehin alles ändert, also zum Beispiel junge Leute. Da fallen laufend Entscheidungen.
Aber auch die, die sich gerade aus wirtschaftlichen oder sonstigen äußeren Umständen irgendwie ohnehin umorientieren müssen, also gerade nach Corona schon sehr viele. Wir stecken gerade in einer Krise und das heißt eben auch, dass sich vieles für viele so oder so ändern wird. Das kann man nutzen. Be the change you want to see.
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Bei diesen Dingen ist das letzte Wort sicherlich noch nicht gesprochen. Nur weil das jetzt vielleicht so die beste oder einfachste Lösung war, heißt das noch lange nicht, dass das immer und unter allen Umständen so sein wird.
Dieses Problem liegt jetzt auf dem Tisch und man wird damit umgehen müssen.
Ich würde aus diesen Impfstoffen und den Patenten Habeck und den Grünen noch keinen Strick drehen wollen.
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[Re]: Die setzen halt auf Instinkte und das sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Der Witz mit Instinkten ist, dass alle sie haben, auch wenn sie unterschiedlich stark von Kultur und Zivilisation überlagert sind. Aber aktivierbar ist das sehr leicht, wenn man es nur rücksichtslos genug immer wieder versucht.
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Eine Krise ist dann, wenn keiner weiß, wie es in 10 Jahren aussehen wird.
Sich darüber Gedanken zu machen, ist sicher nicht falsch, aber leider sind in einer Krise die Fakten schneller als die Gedanken, das ist genau das Problem von Krisen. Wenn ich das mal sagen darf, sorry.
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[Re]: Der Mainstream ist einfach der breiteste Strom. Da muss man gar nicht inhaltlich werden.
In Hinsicht auf Kinofilme liegen zwischen Mainstream- und anderen Filmen gleich mehrere Größenordnungen Differenz, was die Besucherzahlen und Einnahmen angeht.
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Irgendwie spricht keiner darüber, dass sie für internationalen Klimaschutz zuständig sein soll.
Wobei genau das die wirkliche Herausforderung ist, denn allein macht das Klima uns ein.
Sie wäre aber klug, wenn sie sich aus allen innenpolitischen Fragen raushalten würde, oder sie zumindest nur im internationalen Kontext kommentieren würde. Aber dafür wird sie wahrscheinlich eh zu viel zu viel zu tun haben...
Harte Arbeit das ist. Dicke Bretter langsam bohren.
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Man weiß nicht, ob es hilft, aber weniger würde sicher nicht mehr helfen.
Ist doch immer so, wenn man irgendwas auf Null bringen will, muss man alles tun, was man kann. Das verliert sehr schnell jeden Sinn, wenn es zu spät ist, aber bis dahin weiß man nicht, was zu viel war und was zu wenig. Also besser zu viel tun. Logisch.
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Das Problem ist, dass die deutsche Kinolandschaft von den Förderprogrammen fast mehr abhängt als von den Leuten, die ins Kino gehen. Das ist während der Pandemie mit ihren Shutdowns nur noch viel deutlicher geworden. Deutsches Kino, das ist fast nur noch reine Abspielstätte für die großen Verleiher und Förderungsbürokratie für die Kinos, die abseits vom Mainstream liegen. Ausnahmen mögen die Regel bestätigen, aber für Kreativität und Veränderungen ist da kaum Potential vorhanden.
Und egal, was man davon halten mag, aber der soziale Aspekt ist nunmal praktisch alles, was Kino vom Streaming absetzt. Schwierige Situation.
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[Re]: Es ist ja nicht gerade so, dass Corona der einzige Grund wäre, auf einer ITS zu landen. Es gibt bis heute einen Rückstau an OPs, die verschoben wurden, um Platz für Corona-Patienten zu haben. Und das sind in aller Regel Leute, die normalerweise zwei, drei Tage nach einer OP auf der ITS liegen, während die Corona-Schwerkranken oft wochenlang dort liegen.
Es wurden deshalb bisher schon allein mehr als 100.000 Krebs-OPs verschoben.
Und klar, wenn man 5000 oder 10.000 Intensivbetten samt Personal in Reserve hätte, wäre das einfacher. Aber wenn gerade mal keine Pandemie ist, will dann doch keiner dauerhaft fast immer brachliegende Überkapazitäten mit seinen Krankenkassenbeiträgen finanzieren...
Spotten ist so einfach und das sollte einem zu denken geben. Die Dinge sind nämlich in Wirklichkeit gar nicht so einfach.
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Wölfe sind nicht ganz ungefährlich, da muss man schon abwägen. So wie bei Menschen auch, übrigens.
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[Re]: Wir haben einfach nicht genug Labore, Geräte etc. für unendlich viele PCR-Tests, da hilft auch die Hilfe der Bundeswehr zur "Testauswertung" nicht.
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Der "blaublonde Kerndeutsche, dem seine Ingenieursreligion wichtiger ist als Menschen" war sicherlich nie das wesentliche deutsche Problem.
Wer sich nur mit Technik beschäftigt, schafft auch Raketen nach London, aber wenn es nach ihm geht, will er die gar nicht auf London schießen. Das ist viel zu nah.
Hardy Krüger hat es geschafft, einen Deutschen darzustellen, für den sich keiner schämen muss und der fleißig war und was geschafft hat ohne jemals ein Arschloch auch nur spielen zu wollen. Es gibt wirklich jämmerlichere Vorbilder.
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Also, einer der wenigen wirklich echten Vorteile von Alkoholkonsum ist, dass ein ordentlicher Rausch es verhindert, dass sich negative Erfahrungen und Erlebnisse traumatisch eingraben. Kiffen kann das übrigens auch.
Das ist der Grund dafür, dass beides nach israelischen Studien an Soldaten gegen posttraumatische Belastungsstörungen empfohlen wird: Wenn einem so richtige Scheiße passiert, sofort ordentlich Alkohol und/oder THC drauf, dann bleibt die Scheiße dort, wo sie hingehört: Im Nebel der Vergangenheit.
Man darf nur nicht den Fehler machen, sich in der Mischung aus Scheiße+Alk wohnlich einzurichten.
Aber jede traumatische Erfahrung stocknüchtern mit viel Sinnieren sofort unverrückbar und unvergesslich fest in seine psychische Innenarchitektur einzubauen ist auch keine Lösung. Manches erträgt man im Suff wirklich folgenloser, wenn das nur nicht zur Gewohnheit wird.
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Also, ich muss das immer wieder sagen: "Rechts" ist einfach ein Syndrom von instinktgesteuerten Reaktionen auf zivilisatorische Phänomene, deren Komplexität die menschlichen Instinkte überfordern.
Das heißt zwar, dass das dysfunktional ist und keine Lösungen für die anstehenden Herausforderungen bietet, aber dem Gefühl eine richtige Lösung vorgaukelt -- es fühlt sich richtig und sogar notwendig an. Rechte "Bewegungen" finden um so mehr Anhänger, je weniger wirkliche Lösungen sichtbar sind. Jede dieser Splitterparteien und Organisationen ist nur ein Rinnsaal, die aber alle zu Bächen und reißenden Flüssen zusammenfließen, weil sie auf einer sehr einfachen gemeinsamen Grundlage basieren, nämlich den animalischen Instinkten, die allen Menschen gemein sind. Je mehr der kulturelle und zivilisatorische Überbau kollabiert und keine Lösungen für die Probleme findet, desto verlockender wird es für immer mehr Menschen, sich auf die Sicherheit und sich unumstößlich richtig anfühlenden Instinkte zu verlassen.
Kurz: Es hilft nicht, sich daran abzuarbeiten. Wir brauchen zukunftsweisende Pläne und kleinteilig umsetzbare Strategien, um mit all den Problemen fertigzuwerden, vor denen wir stehen. Wenn wir die nicht finden und uns nicht auf diese einigen können, dann wird das Tier in uns den Ton angeben, weil dieses Tier immer weiß, was richtig ist, auch wenn es faktisch falsch sein sollte.
Die ganze rechte Bewegung war schon immer ein Rückfall auf Affeninstinkte, die sich dem Einzelnen darstellen wie eine göttliche Eingebung. Dagegen kann man nicht anargumentieren. Man kann sie nur überflüssig machen, aber das muss man dann auch tun. Und das tun wir nicht, wir wissen immer nur, was wir nicht wollen, aber wir wissen nicht, was wir wollen und wie wir es erreichen. Jedenfalls nicht in der Einigkeit, die dafür nötig wäre. Unsere ganze Zivilisation zerbröselt uns gerade zwischen den Fingern und was darunter erscheint, ist sich sehr, sehr einig.
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[Re]: Die Infektionsgefahr unterscheidet sich bei Omikron zwischen Geimpften und Ungeimpften kaum noch. Die Gefahr schwerer Verläufe ist aber sehr verschieden.
2G in der Gastronomie und im Einzelhandel etc. hat bei Delta ganz offensichtlich eine Menge gebracht (die Zahlen sind danach kräftig gesunken), aber mit Omikron führt das nur noch dazu, dass die Geimpften sich infizieren, während die Ungeimpften zuhause hocken bzw. sich nur noch miteinander treffen und sich erst einmal nicht mehr so leicht infizieren. Mit steigender Verbreitung von Omikron wird es die Ungeimpften aber auch zunehmend erwischen, und dann schwerer als die Ungeimpften.
Ein Teil der scheinbaren Harmlosigkeit von Omikron liegt schlicht daran, dass es auch massenhaft Ungeimpfte infiziert (für die es ja kaum noch Einschränkungen gibt, sich also munter gegenseitig infizieren), die dann aber eben fast immer nur leichte Verläufe haben.
Momentan sieht es in Deutschland noch sehr harmlos aus im europäischen Vergleich. Das ist aber nur eine Frage der Zeit, bis sich das ändert.
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Es ist sehr schön, abgeholt zu werden, und es ist sehr schlimm, immer abgeholt werden zu müssen.
Generationen bewegen sich in Schritten, es bewegt sich immer ein Bein und dann das andere und beide wissen nichts voneinander.
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Manchmal muss man das Unmögliche anstreben, um das Mögliche zu schaffen. Mir gefällt das sehr gut. Anders geht es ohnehin nicht auf Dauer, also warum nicht sofort damit anfangen? Damit weiß die Industrie auch, woran sie ist und wo man am besten investiert.
Das kann auch ein echter Wirtschaftsmotor sein, vor allem wenn andere Länder eher herumwackeln anstatt Nägel mit Köpfen zu machen, denn früher oder später werden sie ja doch nachziehen müssen. Besser vorangehen als hinterherlaufen... Das sind alles Technologien, die auf Dauer nicht nur dem Klima helfen, sondern auch Geld sparen und gut zu verkaufen sind.
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[Re]: Corona-Viren sind überhaupt nicht sehr mutationsfreudig, ganz im Gegenteil. Wären sie mutationsfreudig, dann hätten wir bei diesen unzähligen Infektionen viel mehr Mutationen erlebt.
Das es neue Varianten geben wird, stimmt sicherlich, aber das wird nunmal schlicht umso wahrscheinlicher, je mehr Infektionen es gibt.
Je öfter das Virus würfeln darf, desto öfter wird es irgendwas würfeln, das besser funktioniert (aus seiner Sicht besser).
Jede Strategie in einer Pandemie, die nicht auf Minimierung der Infektionszahlen beruht, ist schlicht falsch, in mehr als nur einer Hinsicht. "Wir können uns mehr Infektionen leisten" ist immer ein Trugschluss, früher oder später.
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[Re]: Vertrauen ist keine prinzipielle und absolute Frage, sondern eine Frage von fallweisen Abwägungen.
Ich vertraue jeden Tag Leuten fallweise und in gewissen Abstufungen und bestimmten Voraussetzungen, ohne dass ihnen deshalb schon voll und ganz bei allem vertrauen würde. Das geht gar nicht anders im Leben. In der Politik und Medizin ist es nicht anders.
Und ich vertraue nunmal leichter Impfstoffen und Verwaltungen, die mich überzeugen müssen anstatt mich einfach in die Pflicht zu nehmen. Das wäre zu einfach.
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[Re]: Also, bei den existierenden Impfstoffen waren etliche zig Millionen lange vor mir geimpft. Das hilft mir mehr als ein paar zehntausend Teilnehmer einer Studie, von denen sich ja nur ein paar hundert überhaupt infizieren.
Auch einige bestehende Nebenwirkungen der Impfstoffe bei AZ und BNT (Hirnvenenthrombosen, Herzmuskelentzündungen) sind ja erst in der Praxis aufgefallen, weil sie recht selten waren.
Ich muss bei sowas nicht der letzte sein, der sich impfen lässt, aber ich will auch nicht der erste sein. Sowas darf sich ruhig je nach persönlicher Gefahrenlage bzw. deren Einschätzung sortieren, das will ich nicht durch eine Impfpflicht durchgedrückt sehen.
Ich bin dreimal geimpft und habe damit kein Problem, aber ich will nicht der Regierung das Mittel einer Impfpflicht in die Hand geben. Das ist zu einfach und Regierungen machen es sich gerne einfach... Ich will lieber überzeugt sein als verpflichtet.
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[Re]: Nein, "durchsetzen" wäre ein Impfzwang, keine Impfpflicht. Impfpflicht heißt nur, dass es lästig und teuer ist, sich zu wehren, aber zwangsgeimpft wird keiner.
Ist natürlich völlig irrsinnig, es dann nicht erst mit gut organisierten Impfkampagnen zu versuchen (mehrfache Einladung zu Impfungen mit Ort und Termin, dann individuelle Beratung), aber so ist das hier nunmal, gute Organisation ist praktisch unmöglich, dafür fehlt hier die Kompetenz und die technische Infrastruktur.
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[Re]: Also, persönlich nehme ich zehnmal lieber die "Nebenwirkungen" einer BNT-Impfung (die sich bei mir auf eine leicht schmerzende Stelle am Oberarm beschränkten) als auch nur sowas wie ein Erkältung.
Und wenn es laufend Mutationen geben sollte, die dann die Immunität durch Infektion genauso unterlaufen wie die durch eine Impfung, nehme ich lieber die Impfung.
Waren Sie echt "schwer krank" durch die Impfung? Habe ich noch von niemandem gehört. Das Schlimmste war leichtes Fieber eine Nacht lang. Jede Erkältung ist schlimmer und dauert länger.
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Das Hauptproblem einer Impfpflicht ist, dass sie sich nicht auf bestehende Impfstoffe bezieht, sondern auf die Impfung gegen eine bestimmte Krankheit.
Das heißt, dass eine Impfpflicht nicht bestehende Dinge festschreibt, sondern in die Zukunft wirkt. Es heißt auch, dass eine Impfpflicht bedeuten würde, dass man verpflichtet wäre, sich mit zukünftigen Impfstoffen impfen zu lassen, von denen wir jetzt noch gar nichts wissen.
Das ist das Problem. Wenn es im Frühjahr angepasste neue Impfstoffe geben wird und die Regierung unter Druck steht, schon rein aus wirtschaftlichen Gründen weitere Maßnahmen zu vermeiden, indem einfach alle geimpft werden mit dann neuen Impfstoffen, mit denen erst nur sehr wenig Erfahrung vorliegt, werden wir dagegen einen Widerstand erleben, gegen die der bisherige Widerstand nur ein lahmes Vorgeplänkel ist.
Das wird "Systemgegnern" aller Art einen sehr langen und stabilen Hebel in die Hand drücken, mit dem sie die Gesellschaft spielend in der Mitte spalten können.
Denn jetzt mal ehrlich: Will ich mich einfach so verpflichtend mit neuen Impfstoffen impfen lassen, die dann vielleicht ein paar Monate getestet wurden? Traue ich dann einer unter einem dann vielleicht enormen wirtschaftlichen Druck stehenden Regierung? Ich weiß nicht...
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Man fragt sich wirklich immer wieder, wie es Kuba wohl gehen würde, wenn dieses anders als historisch kaum noch zu begründende himmelschreiende Embargo endlich aufgehoben würde. Kuba ist militärisch schon lange keine Bedrohung für irgendwen mehr, es geht hier nur noch um die politischen Empfindlichkeiten der USA und den politischen Einfluss der Exilkubaner dort. Aber selbst den USA sollte irgendwann klar werden, dass sie keinen weiteren Brennpunkt mehr gebrauchen können.
Könnte Kuba auch nur auf dem Level von China frei auf dem Weltmarkt kaufen und verkaufen, hätten alle etwas davon. Dass Biden auch das nicht auf die Reihe bekommt, ist wirklich traurig. Dass fast die ganze Welt dieses Spiel mitmacht, macht das nur noch trauriger.
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Schöner Artikel, den Christian "meine Freiheit ist mir wichtiger als eure Gesundheit" Lindner mal lesen sollte.
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Ich vermute, in zwei Wochen wird das alles ganz anders bewertet werden. Fahren auf Sicht heißt halt auch ständige Anspannung und dass alles möglich ist. Sollte es dann aber auch sein.
Aber klar, das Problem ist, dass Schulschließungen nicht nur die Kinder und Jugendlichen betreffen, sondern auch die Eltern. Ohne allgemeinen Lockdown und ansonsten Homeoffice sind Schulschließungen einfach praktisch kaum machbar, weil die Eltern vielfach keine Zeit haben, sich um die Kinder zu kümmern. Das wird aber immer gerne hinter den Sorgen der Kinder versteckt, auch wenn es praktisch die viel unmittelbarere Auswirkung ist, über die aber niemand reden mag.
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[Re]: Sie rennen bei mir offene Türen ein... aber das meinte ich ja gar nicht. Ich verstehe sehr wohl, was Sie meinen.
Ich wollte nur sagen, dass man auch die abholen muss, die das nicht verstehen. Denn sonst werden sie aufgrund ihres Verständnisses reagieren, ob das nun falsch ist oder nicht, die Folgen werden real sein.
Sich einfach klügere Menschen zu wünschen, hat noch nie geholfen.
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Corona demonstriert einfach sehr schön die Inkompetenz und fast völlig fehlende Handlungsfähigkeit unserer Staaten und Regierungen. Kein schönes Ergebnis, aber auch kein überraschendes Ergebnis.
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Mit Klassenkampf kann man alles und nichts begründen...
Die Sache ist doch die: Erst durch die völlig durchkommerzialisierte Verfügbarkeit von spottbilligen und immer ausgefeilteren Feuerwerkskörpern ist das so derartig ausgeartet in den letzten Jahrzehnten. Ein paar Knaller und Raketen sind eine Sache, aber die ausgefeilten und geradezu militärisch anmutenden Böller- und Raketenbatterien zu Spottpreisen in jedem Supermarkt haben das zu diesen Bürgerkriegszuständen werden lassen, die es jeden Jahreswechsel zu bestaunen gibt.
Man kann auch ohne sowas Krach machen zum Jahreswechsel. Die Böllerinflation ist purer Kapitalismus ohne Rücksicht auf Verluste. Krach machen mag Tradition sein, aber DAS ist keine Tradition. Und eine Riesensauerei ist es ohnehin.
So oder so: Einen guten Rutsch euch allen!
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Wenn Führerscheine oder Personalausweise so einfach zu fälschen wären, gäbe es auch mehr davon.
Bisher war es einfach so, dass Impfpässe nur etwas belegt haben, was man so oder haben wollte, nämlich die Impfung. Das ist nicht mehr so und das ist das Problem.
zum BeitragMustardman
Ich glaube, da sollte man pragmatisch sein und natürlich sind Wölfe, die um von Menschen bewohnte Gebäude etc. keinen großen Bogen machen, eher gefährlich als solche, die es doch tun.
So grausam es klingen mag, aber da muss man der Evolution auch mal auf die Sprünge helfen. Ich habe nichts gegen Wölfe irgendwo im Wald, aber Wölfe, die hungrig um die Häuser streichen, sind definitiv keine guten Nachrichten für viele Familien. Solchen Ängsten muss man auch begegnen und sie nicht immer nur belächeln.
Es gibt da wirklich noch Alternativen zwischen "alle Wölfe ausrotten" und "Wölfen überall freie Bahn lassen und sie bedingungslos schützen". Ökosysteme zu etablieren, die den Menschen und Raubtiere zusammenbringen, ist auch so schon schwer genug,
zum Beitragda muss man sich nicht auf Extrempositionen versteifen.
Mustardman
Das oberflächliche Problem (aber so muss man das manchmal sehen) ist natürlich, dass Wissenschaft und Technik uns durchaus auch Probleme gebracht haben.
Ohne die wissenschaftliche Methode und ohne den daraus entstandenen Fortschritt gäbe es weder Klimawandel noch einen großen Teil der Umweltzerstörung. Und auch den größten Teil des weltweiten Bevölkerungswachstums hätte es ohne die medizinischen Fortschritte nie gegeben (sondern schlicht eine Kindersterblichkeit, die das verhindert hätte).
Instinktiv ist da eine Ablehnung da, die insoweit trifft, dass die wissenschaftliche Methode sehr gut funktioniert hat, um die Ausbeutung der Welt voranzutreiben, aber aufgrund gewisser politischer Mechanismen immer nur sehr schlecht, um die Folgen dessen in den Griffe zu bekommen.
Wenn man das nicht versteht, kann man auch nie verstehen, woher die Ablehnung kommt. Vom gewissen Unbehagen an der Zivilisation (und den mit ihr einhergehenden notwendigen Zähmungen der menschlichen Natur) mal erst gar nicht anzufangen.
Wissenschaft ist nicht unschuldig. Im besten Fall erlaubt sie es uns, vorwärts zu stolpern anstatt hinzufallen. Das muss man aber auch genau so erklären, anstatt von einem naiven Fortschrittsoptimismus zu reden, dem viele so direkt gar nicht folgen möchten.
zum BeitragMustardman
[Re]: Die Politik hat einfach zu viel Angst vor denen, die immer solange an Wunder glauben, bis sie das Problem beim besten Willen nicht mehr verleugnen können. Deshalb wird hier immer erst gehandelt, wenn es schon fast zu spät ist.
Das ist in mancher Hinsicht der Preis der Demokratie, die ja immer Zustimmung von möglichst vielen Menschen braucht.
zum BeitragMustardman
Die unterschiedlichen Angaben/Ergebnisse zur Wirksamkeit liegen auch daran, dass damit oft völlig verschiedene Dinge gemeint sind: Wirksamkeit gegen Infektion (auch Infektionen, die nur mit einem Test zum passenden Zeitpunkt nachweisbar wären, aber vom Infizierten gar nicht bemerkt werden), Wirksamkeit gegen symptomatische Infektion (also Infektionen, die zu irgendwelchen Krankheitsymptomen führen, was auch ein Schnupfen sein kann) oder Wirksamkeit gegen schwere Erkrankung (meist alles, was ins Krankenhaus führt).
Die Wirksamkeit gegen bloße Infektion war schon bei Delta nur eher begrenzt und auch das ließ schnell nach, während ein Booster das sehr gesteigert hat. Gegen symptomatische Infektion haben die mRNA-Impfstoffe mit Booster auch mit Omikron noch recht gute Wirksamkeit (nach einigen Untersuchungen um die 75%), gegen schwere Verläufe ist die Wirksamkeit mit Booster wahrscheinlich noch besser, aber das läßt sich empirisch erst nachweisen, wenn genug Leute infiziert und erkrankt sind.
Wie auch immer, Impfung samt Booster hilft enorm gegen schwere Erkrankung. Aber nicht mehr so sehr gegen die Verbreitung des Virus und das ist das Problem. Denn je mehr Leute sich infizieren, desto eher infizieren sie auch andere, die es dann schwerer erwischt, denn das ist ein reines Zahlenspiel: Je mehr Infizierte, desto mehr schwere Fälle.
zum BeitragMustardman
Es gibt keinen guten Zeitpunkt für sowas. Eigentlich kann man auch sagen, dass der Winteranfang der beste Zeitpunkt für einen Lockdown von 4 Wochen oder so ist, denn nach Weihnachten und Neujahr passiert sowieso nicht viel.
Falsch wäre es nur, damit so lange zu warten, bis Omikron eh schon überall ist. Je früher, desto besser. Damit könnte man der Kurve nochmal einen guten Tritt verpassen und die Belastungen dann strecken.
Und währenddessen natürlich die Boosterimpfungen weiter vorantreiben, wobei sich vor allem die Älteren und die nicht so ganz Gesunden impfen lassen sollten. Ein paar Wochen Winterruhe mit einer Million Impfungen pro Tag könnten da unter dem Strich schon einen gewaltigen Unterschied machen. Den Januar braucht eh kein Mensch, den kann man auch mal absitzen.
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[Re]: Ironischerweise kann man das in der aktuellen Lage zum ersten Mal nachvollziehen: Die aktuellen Impfstoffe helfen nur sehr wenig gegen Omikron, da braucht man schon zwei Impfungen, eine Wartezeit und dann einen Booster, um auch nur auf 70% Wirksamkeit zu kommen. Bis dahin ist es Frühjahr, wenn man sich jetzt die erste Impfung holt. Da kann man auch gleich auf die nächsten Impfstoffe warten.
Unter dem Strich macht es rein statistisch tatsächlich mehr Sinn, stattdessen die Impfstoffe einzusetzen, um die jetzt schon doppelt Geimpften zu boostern, um ihnen möglichst schnell Schutz gegen Omikron zu verschaffen.
Tja, liebe Ungeimpfte, wer zu spät kommt, der kommt manchmal wirklich nicht nur später, sondern zu spät.
zum BeitragMustardman
Impfungen für Kinder sind vor allem sinnvoll, um das Infektionsgeschehen zu bremsen, selber sind sie nur sehr wenig gefährdet. Bei den bisherigen Varianten hat die Impfung die Gefahr einer Infektion und damit der Weitergabe immerhin noch deutlich gedrosselt, wenn auch nicht völlig verhindert.
Das aktuelle Problem ist einfach, dass das bei Omikron noch viel weniger der Fall zu sein scheint. Impfungen (mit Booster!) scheinen immer noch recht gut schwere Verläufe zu verhindern, Infektionen aber nur noch sehr begrenzt.
Ob mit den derzeitigen Impfstoffen Impfungen bei Kindern sinnvoll sind, kann man daher sehr wohl mit einiger Berechtigung bezweifeln. Das sollte man durchaus bedenken, wenn man das kontrovers diskutiert.
Persönlich würde ich eine Impfung auch vorziehen, aber ich würde keine Eltern verdammen wollen, die ihre Kinder nicht impfen lassen wollen. Man kann da Argumente austauschen, aber zum Streit in der Hinsicht, dass da eine Seite auf jeden Fall recht hat reicht das schlicht nicht.
Sorry für die Ausgewogenheit...
zum BeitragMustardman
Ich halte eine Impfpflicht schon allein deshalb für problematisch, weil sie sich notwendigerweise auf Impfungen mit Impfstoffen erstrecken müsste, die es jetzt noch gar nicht gibt.
So sehr ich eine Impfpflicht für die jetzt existierenden Mitteln für unproblematisch hielte, so sehr muss ich sagen, dass ich einfach noch nicht weiß, wie das mit zukünftigen Impfstoffen aussehen wird. Ich kann aber keine Impfpflicht befürworten, die sich auf Mittel erstreckt, die noch gar nicht existieren und die jetzigen Mittel helfen ja kaum gegen Omikron.
Allein deshalb und weil im nächsten Jahr die Verlockung für die Regierung sehr groß sein wird, mit dann nur wenig getesteten neuen Impfstoffen weitere Schäden für die Wirtschaft zu mindern, kann ich eine derartige vorauseilende Impfpflicht einfach nicht gutheißen.
Wenn die Impfstoffe und Medikamente im nächsten Jahr gut und wirksam sind, brauchen wir keine Impfpflicht. Wenn sie es nicht sind, brauchen wir erst recht keine Impfpflicht. Man kann ein derart bewegliches Ziel wie diese Pandemie nicht mit einem so starren Mittel wie einer Impfpflicht angehen.
Und das sage ich als jemand, der seit gestern dreifach geimpft ist. Ich habe kein Problem mit den derzeitigen Impfstoffen, aber ich weiß nicht, wie das nächstes Jahr aussehen wird. Und ich will das dann lieber selber entscheiden und nicht die Regierung oder eine Impfkommission für mich entscheiden lassen. Sorry.
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Schweden ist nicht nur ein anderes Land, Schweden ist eine andere Gesellschaft.
Hier meinen viele, die gerne Schweden als Beispiel hochhalten, dass man dort machen kann, was man will. Stimmt vielleicht sogar, aber man will dort halt nicht einfach alles machen, was man könnte.
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Viele sagen Eigenverantwortung, meinen aber eigentlich Freiheit als Verantwortungslosigkeit.
Oder sie beklagen, dass man sie belügt, finden aber eigentlich nur die Lügen nicht schön und konsequent genug.
Wie auch immer, da braut sich eine Gesellschaftskrise zusammen, die nicht einfach so wieder verschwinden wird.
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[Re]: Ja, Test, Control, Sample. T, C, S.
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[Re]: Vor allem nicht in diesen enormen Mengen von Millionen und Millionen für den Alltagsgebrauch.
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Dass in diesem Artikel nicht ein Wort über die ganzen (vermeidbaren) Plastik- und Müllberge pro Test steht, finde ich schon traurig.
"Design is not just what it looks like and feels like. Design is how it works."
Dieser Müllanfall der Tests ließe sich durchaus minimieren, es gibt da auch Tests, die besser sind und welche, die schlechter sind. DAS wäre mal ein Kriterium.
Mein Test heute:
1. Eine Plastikpackung mit Aufreißkerbe. Darin:
2. Eine farbig gedruckte Anleitung in fünf Sprachen
3. Eine Testkassette und
4. eine Plastikverpackung dafür
5. Ein Tupfer und
6. eine Plastikverpackung dafür
7. Eine Tülle mit Pufferlösung mit
8. einem großen Schraubverschluss zum Eintunken des Tupfers und
9. ein kleiner Verschluss zum Tropfen auf die Kassette
Ergebnis unter dem Strich: Ein weiteres negatives Testergebnis und ein Riesenhaufen Plastikmüll.
Kann man das nicht optimieren?
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[Re]: Ihr könntet ja erstmal damit anfangen, nur noch selbstgebaute Computer mit Teilen aus Sachsen zu verwenden. Hätte auch den Vorteil, dass ihr dann mehr Zeit für die Feldarbeit hättet. Und ihr könntet einen Teil des "In Ruhe lassen" selber übernehmen, indem ihr euch einfach aus den bösen Netzen zurückzieht.
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[Re]: "Die allermeisten Ansteckungen sind symptomfrei und wenige mit leichten Symptomen." - Da hört es doch schon auf. Symptomfrei sind nur ca. 20% der Ansteckungen, also nicht die "allermeisten".
Und der Anteil von positiven PCR-Tests, die auf positive Schnelltests zurückgehen, war schon zu Zeiten der verbreiteten kostenlosen Schnelltests nur wenige Prozent. Die allermeisten positiven Tests stammen aus Tests wegen Symptomen, egal ob geimpft oder nicht geimpft.
Die höhere Inzidenz unter den Ungeimpften liegt NICHT daran, dass die Ungeimpften häufiger getestet werden.
Viele der Impfgegner bauen in ihren Logikketten irgendwelche Annahmen ein, die schlicht nicht stimmen, aber halt so schön in ihre Gedankenwelt passen, dass sie als korrekt angenommen werden, weil sonst das Bild nicht mehr funktionieren würde.
zum BeitragMustardman
[Re]: Das Schöne daran ist eigentlich, dass solche Naturgesetze sehr wohl zu verstehen und anwendbar sind. Man muss es nur tun.
Das Problem ist, dass viele das von allein nicht verstehen, sich aber auch nicht sagen lassen wollen, was sie tun sollen.
Zu blöd, um selbst das Richtige zu tun, aber zu renitent, um es sich sagen zu lassen: Böse Falle.
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[Re]: Ein baldiger Lockdown wird vielleicht die Intensivstationen erst einmal nicht mehr retten, aber noch den Rest unserer Gesundheitssysteme.
Fragen Sie mal ihre Blase, was sie davon hält, wenn sie aus welchen Gründen auch immer mal den Notruf anrufen muss und niemand mehr ran geht.
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Das Problem mit Kapazitätsbeschränkungen ist, dass die anders als komplette Schließungen fast unmöglich bzw. nur mit Riesenaufwand zu kontrollieren sind.
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[Re]: Die Corona-Warn-App zeigt doch keinen Ort an?
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Und wenn Lukaschenko die Flüge bezahlt, umso besser! Einfach alles aufsaugen...
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Also, um das nochmal zu sagen: Klug wäre es, Flüchtlinge von überall her willkommen zu heißen, wenn sie sich an unser Regeln halten und diese auch klar zu kommunizieren und alle anderen sofort wieder rauszuwerfen.
Denn wir brauchen Leute, die sich an unsere Regeln halten, je mehr, desto besser.
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Also, jetzt mal wegen Belarus, das sagt ja keiner was zu: Ich finde wir sollten die einfach aufsaugen wie ein Staubsauger. Wir sollten einfach sagen, dass wir alle bedingungslos aufnehmen, die Lukaschenko per Charterflug an die Grenze bringt und dann leise lachen.
Denn: Wir könnten so viel mehr Leute aufnehmen als Belarus per Charterflug transportieren kann.
Dieses Land geht eher pleite durch Charterflüge als wir an ein paar mehr Flüchtlingen ersticken würden.
Wir könnten deren Möglichkeiten schneller sättigen als sie "Ähh...?" sagen könnten. Wenn wir alle nehmen, dann hören die schneller auf als man meint, denn wir können mehr aufnehmen als die transportieren können.
Wir sollten Flüchtlinge nicht abwehren. Wir sollten sie einfach lächelnd aufsaugen, wir brauchen eh fast mehr Leute als wir beim besten Willen kriegen können. Kommt einfach her. Kommet! Wir nehmen eigentlich jeden, denn brauchen eigentlich jeden.
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[Re]: Höherer Anteil an positiven Tests heißt, dass man eigentlich nicht genug testet und deutet auf eine steigende Dunkelziffer hin.
Fast alle PCR-Tests werden gemacht nach Auftreten von Symptomen oder nahen Kontakten zu bestätigt Infizierten. Schon zu Zeiten der kostenlosen Schnelltests waren die nur zu wenigen Prozent Ursache für die PCR-Tests.
Im Grunde war es von Anfang an ein Fehler, die seit dem Sommer immer weiter steigende Anzahl von Neuinfektionen (Tiefpunkt war Anfang Juli, seitdem geht es bergauf) einfach hinzunehmen, als ob sie nichts zu bedeuten hätte. Man hätte damals schon alles tun müssen, um diesen Anstieg zu verhindern, denn je später man damit anfängt (wie z.B. erst jetzt), desto schwerer wird es und desto drastischer müssen die Maßnahmen sein.
"Wir können uns dank Impfungen mehr Infektionen leisten" war von Anfang an absoluter Irrsinn, denn das ist NICHT Sinn einer Impfkampagne.
Dass die Anzahl der Kranken und Schwerkranken auch immer weiter stieg (Tiefpunkt war hier Ende Juli, versetzt passend zum Verlauf der Neuinfektionen), hätte das jedem mit mit einem funktionierendem Hirn auch klarmachen sollen.
NICHTS davon war unerwartet, das war alles folgerichtig und erwartbar. Mich wundert das nicht, ich sage das schon seit Monaten.
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[Re]: Der Anteil der positiven PCR-Tests liegt inzwischen bei 17,3% und damit deutlich über dem bisherigen Höchststand von 15,4% zum letzten Jahreswechsel.
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Das Problem ist, dass diese feste Zusage zwar falsch war, aber nunmal gemacht wurde.
Ein anderes Problem ist, dass die Impfung ohne Auffrischung an Wirkung verliert, was den Impfgegnern immer mehr Wasser auf die Mühlen spülen wird bzw. das jetzt schon tut.
Eigentlich müssten wir schon seit Monaten angestrengt nachimpfen (wie Israel es getan hat und damit aus der Welle wunderbar herauskommen ist).
Tun wir aber nicht, stattdessen streiten wir uns über einschneidende Maßnahmen, die alle nichts bringen werden, um uns über den Winter zu bringen.
Das ist alles einfach maximal dumm.
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Wir sind einfach eine Schönwetterdemokratie, die mit lauter Hedonismus sehr lange sehr gut gefahren ist und jetzt ist das Wetter mal dauerhaft Mist und alle drehen durch, weil das ja keinen Spass mehr macht.
Das wäre schon die Zeit, um sich mal ein paar ganz grundsätzliche Fragen zu stellen, aber wer will das schon?
Lasst uns einfach weiter so tun, als würde Wünschen noch helfen. Wir versagen da gerade genau so wie bei Computern und beim Internet und bei sozialen Medien, und bei allen Entwicklungen der Moderne auch, wir sind nur Subjekt, kein Objekt.
Wir nehmen unser Schicksal nicht in unsere Hand sondern klagen darüber, dass die, die es in der Hand haben, das so wenig gut machen. Wir meckern über die Politik, die uns nicht zum Richtigen zwingt, anstatt einfach das Richtige zu tun. Denn freiwillig und willig tun wir ja gar nichts.
"Freiheit ist Einsicht in die Notwendigkeit" heißt es so schön. Die Quelle dafür ist die (Friedrich Engels):
"Hegel war der erste, der das Verhältnis von Freiheit und Notwendigkeit richtig darstellte. Für ihn ist die Freiheit die Einsicht in die Notwendigkeit. »Blind ist die Notwendigkeit nur, insofern dieselbe nicht begriffen wird.« Nicht in der geträumten Unabhängigkeit von den Naturgesetzen liegt die Freiheit, sondern in der Erkenntnis dieser Gesetze, und in der damit gegebnen Möglichkeit, sie planmäßig zu bestimmten Zwecken wirken zu lassen."
Wir glauben immer noch, dass Freiheit heißt, dass Wünsche wahr werden. Dabei heißt Freiheit nur, die Naturgesetze zu verstehen, um dann in ihrem Rahmen optimal handeln zu können. Freiheit heißt vor allem nicht, die Fakten zu verleugnen. In dieser Richtung liegt nur Unfreiheit.
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Also, was die Minijobs angeht, muss man da vor allem einen fließenden Übergang sicherstellen. Im Grunde gehören die abgeschafft und durch eine steuerfreie Grenze ersetzt, unterhalb derer auch nur eine SV-Pauschale für den AG fällig ist.
Ich empfehle schon lange immer jedem, wenn möglich einen SV-pflichtigen Vertrag mit der selben Stundenzahl zu machen, einfach weil es dann erfahrungsgemäß SEHR viel einfacher ist, bei Eignung und Motivation dann mehr zu arbeiten und mehr zu verdienen, während ein Wechsel von Minijob zu regulärer Anstellung ein Aufwand ist, den Arbeitgeber fast immer scheuen und lieber noch einen Minijobber einstellen.
Diese verdammten Minijobs sind eine echte Plage, weil sie so unglaublich unflexibel sind und Leute auf etwas festnageln, bei dem sie weder genug verdienen, um davon auch nur ansatzweise leben zu können, noch sozialversichert sind und da auch kaum nach oben rauskommen.
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Das wird nicht nur die Mindestlöhner betreffen, sondern auch all die, die bisher noch leicht über dem Mindestlohn verdient haben.
In der Firma, in der ich arbeite, haben vor ein paar Jahren die Mitarbeiter dem AG im Gegenzug zu einer sehr milden Lohnerhöhung ein Übereinkommen abgerungen, dass die Löhne automatisch um den selben Betrag steigen wie der Mindestlohn.
Wenn der jetzt von 9,60 auf 12 Euro steigt, kriegt hier jeder automatisch 2,40 Euro mehr in der Stunde. War klug von uns ;-) Der AG tobt natürlich, aber Vertrag ist Vertrag.
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[Re]: Ja, wenn das nicht ein Wunder geschieht, werden wir in den nächsten Monaten in eine Krise ersten Ranges laufen. Die FDP sperrt sich gegen alle Maßnahmen, die etwas bringen würden, und auch wenn das auf Dauer nicht gehen wird, wird das die Lage soweit eskalieren lassen, dass hier im Januar alle Räder stillstehen werden. Oder man geht wirklich über Leichen, während Länder mit besserer Impfquote sich das nur mitleidig mitansehen werden (und das sind fast alle Länder in Westeuropa, Deutschland und Österreich liegen da an letzter Stelle vor den osteuropäischen Ländern, in denen die Bevölkerung aus wohl gutem Grund traditionell dem Staat zutiefst misstraut).
Der letzte Winter war schon hart, aber immerhin sanken nach dem Shutdown die Zahlen rapide ab. Ohne Shutdown wird das dieses Jahr nicht passieren, darauf werden wir dann bis zum Frühjahr warten müssen - vorausgesetzt bis dahin gibt es keine neue Variante.
Abgesehen von einer Periode ganz am Anfang der Pandemie war ich noch nie so pessimistisch wie jetzt. Das wird so richtig Scheiße werden diesen Winter. Ich kann nur allen (und mir auch) wünschen, dass sie so bald keine Behandlung im Krankenhaus brauchen werden, das wird nämlich nicht mehr so leicht zu bekommen sein.
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Nein, wirklich? 6000 Impfungen pro Tag? Damit würde man dann in 100 Tagen 600.000 Menschen impfen. Naja, besser als nichts, aber das ist alles so jämmerlich...
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2G ist nur eine weitere Scheinmaßnahme, die nichts bringen wird. Die Ungeimpften auszuschließen, damit sie sich nicht infizieren, bringt absolut nichts, wenn die Inzidenzen unter den Ungeimpften ja eh schon erheblich höher sind. Die infizieren sich gegenseitig. Mal ganz davon abgesehen, dass das kaum zu kontrollieren ist.
Wir werden noch vor Weihnachten in einer Situation sein, in der die Gesundheitssysteme kollabieren, und in der die Bundesregierung nichts tun will und die Länder nichts tun dürfen.
Das wächst sich zu einer massiven Krise aus, weil hier von oben bis unten nur gestümpert und gestritten wird, anstatt einfach angemessen zu handeln.
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Und der Witz ist, dass die Gesundheitssysteme sich eben NICHT durch die Impfungen mehr Infizierte leisten können. Das wird einem sofort klar, wenn sich mal die Zahlen im Vergleich zum letzten Jahr ansieht. Ja, die schweren Verläufe finden zu 90% unter den Ungeimpften statt, aber Delta ist um so viel mehr ansteckend und führt bei Infizierten so viel öfter ins Krankenhaus, dass das Verhältnis zwischen Inzidenz und Hospitalisierung fast gleich geblieben ist. Wir haben aktuell eine etwa 50% höhere Inzidenz als vor genau einem Jahr und auch eine um etwa 50% höhere Anzahl von Schwerkranken Covid-Patienten auf den Intensivstationen.
Das sieht jeder sofort, der sich einfach mal die Zahlen ansieht. Harmloser ist das für die Geimpften geworden, aber nicht für die Ungeimpften und auch nicht für die Krankenhäuser.
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Nur den Konsum entkriminalisieren, Anbau, Produktion und Handel von/mit Cannabis-Produkten aber nicht, bringt genau gar nichts. Außer unmittelbar für den Konsumenten vielleicht, aber das bringt uns insgesamt nur wenig weiter.
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Also, wenn kein Kontakt zwischen Rechtsextremisten und Verfassungsschutz mehr möglich wäre, wäre das womöglich eine echte Verbesserung.
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Ein Problem der "Tolerierung" durch die Polizei (wenn es darauf hinauslaufen sollte) ist natürlich immer, dass die Polizei dann nur die laufen läßt, die ihnen passen und die anderen eben nicht.
Und ein Problem der Entkriminalisierung des Konsums (wenn es das werden sollte) ist natürlich, dass es keinen Konsum ohne Anbau und Handel gibt. Da müsste man schon Nägel mit Köpfen machen und ob die Ampel dazu in der Lage sein wird, halte ich für sehr fraglich. Im Grunde wäre eine völlige Freigabe (plus Werbeverbot, damit aus Legalisierung nicht völlige Kommerzialisierung wird) notwendig, aber das sehe ich einfach noch nicht kommen. Das ist alles viel schwieriger als man auf den ersten Blick meint, sieht man ja auch bei der aktuellen Entwicklung in den Niederlanden.
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[Re]: Das Problem ist, dass die offizielle Aufhebung der "epidemischen Lage von nationaler Tragweite" Wasser auf die Mühle von allen ist, die keinerlei Maßnahmen mehr wollen, und das zum Herbstanfang. Das wird es fast unmöglich machen, auf Landesebene noch etwas durchzusetzen, solange es nicht schon zu spät ist. Dass die aktuelle Lage keine hohe Dynamik hat, kann man nur glauben, solange man sich die Zahlen nicht ansieht.
Und klar hat Spahn das nur gemacht, um der neuen Regierung noch schnell ein Kuckucksei ins Nest zu legen.
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[Re]: Ich weiß gar nicht, was ich dazu sagen soll. Ja, die sind dann wirklich "sozial schwach" und nicht nur arm. Kenne ich.
Ich könnte Ihnen da übrigens Geschichten aus der Zeit erzählen, in der ich mal (vor H4) eine Zeitlang die alte Sozialhilfe bekommen habe. Da war das noch viel katastrophaler. Der Standardsatz war minimal, man musste Beihilfe für jede Unterhose einzeln beantragen und die Standardantwort bei persönlicher Vorsprache beim Sozialamt war immer "NEIN!!!".
Wer damit zufrieden war, hat nix gekriegt. Wer alles einzeln nach allen Regeln der Kunst schriftlich beantragt hat, dem hat es ständig Geld auf das Konto geregnet, weil das in der Akte gelandet ist und deshalb nicht ablehnbar war. Ich konnte gar nicht fassen, wie sehr sich das Briefeschreiben lohnte, aber ich habe auch ständig gesehen, wie wenig viele Bedürftige dazu in der Lage waren.
Die Pauschalierung von H4 war da schon ein echter Fortschritt, denn für diesen Kleinkrieg um jede Mark hatten auch damals schon viele Bedürftige einfach keine Energie mehr (von denen, die mangels Sprachkenntnissen oder ähnlichen Einschränkungen da gar nicht weiterkamen, erst gar nicht anzufangen).
Ich bin von daher gar kein H4-Hasser. Das war schonmal viel schlimmer und für so manche war H4 ein echter Fortschritt. Vieles liegt natürlich immer noch im Argen, aber es könnte echt schlimmer sein und war auch schon mal schlimmer.
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Ich habe das schon so oft gesagt, aber: Was heißt eigentlich "Abschaffung von Hartz-IV"? Das einfach ersatzlos abschaffen will ja hoffentlich keiner.
Wer das abschaffen will, soll auch sagen, was er stattdessen will. Und das besser nicht mit tausend Stimmen, die 2000 verschiedene Ideen haben, sondern mit einem umsetzbaren Konzept.
Denn wenn alle nur "Hartz-IV muss weg!" schreien, ohne dass irgendwer weiß, wodurch es ersetzt werden soll, ist das völlig aussichtslos. Diskutiert nicht über die Abschaffung. Diskutiert über das, was danach kommen soll, und kommt zu einem verdammten Ergebnis!
Denn wenn nur alle etwas anderes wollen, wird niemand es kriegen. Das ist total simpel.
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Ich denke, da wird es noch viel Gezerre geben in nächster Zeit, von daher ist jede Art von Lobbyarbeit (im Sinne von Interessenvertretung) angemessen und nötig.
Das gilt übrigens nicht nur für Kinder, sondern auch z.B. für Rentner und für Arbeitslose, die nach jahrzehntelanger Erwerbsarbeit in H4 landen und aufgrund ihres Alters, Krankheit und/oder fehlender Mobilität (wegen sozialer Verankerung am Wohnort) keinen Job mehr finden. Denn all das wird immer mehr Menschen betreffen.
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Ja, aber vielleicht erstmal abwarten. Schon wenn nur die Corona-Bedingungen in Hinsicht auf Schonvermögen etc. weitergeführt würden, wäre das schon ein Fortschritt. Leider gibt es nunmal absolut keine Einigkeit, was man bei einer Abschaffung von H4 ansonsten machen sollte. Denn einfach nur ersatzlos abschaffen will das ja schließlich auch keiner, oder?
Genau das ist es nämlich, was mir bei diesen Forderungen nach Abschaffung von Hartz immer so aufstößt: Weiter weiß dann keiner bzw. jede/r weiß was anderes und alle schreien nur noch wild durcheinander. So geht das nicht.
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Also, dass man den Brief mit dem Termin mitbringen MUSS, ist völliger Blödsinn. Das macht es den Jobcenter-Mitarbeitern ein wenig einfacher, aber das ist auch schon alles. Wenn die Frau vernünftig wäre, hätte sie sich diese Aussage schriftlich bestätigen lassen, mit Datum und Uhrzeit, und dann fröhlich wieder gehen, wenn sie nicht reindarf. Hätte der Sicherheitsmitarbeiter natürlich nicht gemacht, der hätte sie dann einfach reingelassen. Da muss man ganz ruhig bleiben und auf 100% preußisch umschalten.
Dieses "besser immer alles schriftlich machen oder mit Zeugen" ist eine Pest dort. Dürfen die sich aber nicht drüber wundern, wenn das so läuft.
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Mord- und Vergewaltigungsdrohungen sind keine "Cancel Culture", das ist schlicht Terror ("Anwendung und Androhung von Gewalt zur Durchsetzung politischer Ziele") und sollte auch so genannt werden.
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[Re]: Nein, die Wahrscheinlichkeit der Bildung von Infektionsketten innerhalb von Geimpften ist einfach minimal. Wenn einer sich nur zu 20% der Wahrscheinlichkeit von Ungeimpften selber infiziert und der nächste Geimpfte bei ihm dann auch, ist das nur noch 20% von 20%, also 4% der Wahrscheinlichkeit im Vergleich zu Ungeimpften. Das ist dann innerhalb der Geimpften gar keine Epidemie mehr, sondern nur noch schlimmstenfalls ein einzelner Ausbruch ohne weitere Folgen.
2G dient vor allem dem Schutz der Ungeimpften (im Vergleich zu 3G).
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[Re]: Es ist ein Anfang und klar ging es da erstmal um den Umgang mit den Wahlkampfthemen.
Das ist noch kein Koalitionsvertrag und schon gar keine Regierungspolitik.
Ich bin da für den Anfang durchaus nicht unzufrieden, realistisch betrachtet.
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[Re]: So war das vielleicht bisher. Bis vor gar nicht so langer Zeit gab es ja noch nichtmal einen Mindestlohn.
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[Re]: "2m Breite, 2,5m Höhe und 12m Länge" - echt jetzt? Das sollte für ein tropfenförmiges vollverkleidetes Liegerad mit 12 Leuten und satt Gepäck reichen.
Die 250 Watt des Motors braucht man dann wahrscheinlich nur für den Rückwärtsgang, aber so ein Ding würde wahrscheinlich schon so verdammt gut abgehen...
Aber mit 12 Metern Länge kriegt man auf keinem Radweg die Kurve. Mit 2 Metern Breite bleibt man eh überall hängen. Den Rückwärtsgang braucht man dann schon öfter.
Hey, aber sowas würde ich gerne mal sehen... praktisch ginge es wahrscheinlich nicht ohne wurmartige Gliederlenkung, befürchte ich. So wie ein Tausendfüßler.
Irgendwie bin ich jetzt angefixt...
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Auf eine Versicherungspflicht für Haustiere ähnlich wie die Versicherungspflicht für Autos bin ich noch nicht gekommen, ist aber vielleicht gar keine schlechte Idee.
Mir ist das auch mal passiert: Zu einer Zeit, in der ich wirklich absolut kein Geld hatte, schleppte sich mein Kater von einem Auto angefahren nach Hause. Ich habe ihn dann letztlich in eine Tierklinik gebracht, wo er notoperiert wurde, auch wenn die Überlebenschancen unsicher waren. Er ist dann auch zwei Tage später gestorben. Die Kosten waren exorbitant, ich habe das abstottern müssen und musste mir jeden Euro vom Mund absparen.
Wenn das auch für den letztlich zahlenden Menschen so existentiell ist, dann bringt einen das in einen Konflikt, mit dem man so einfach gar nicht umgehen kann. Ein eher robuster Umgang ("lohnt sich nicht, schläfern Sie ihn ein") ist wirtschaftlich vernünftig, aber so ein Haustier war schließlich auch 10 Jahre Teil der Familie, das macht man so leicht nicht und wenn man so weit ist, wo hört das auf?
Wie immer kann man den Umgang mit unseren Tieren nicht von dem mit unseren Mitmenschen trennen, das ist irgendwo alles dasselbe. Wer mitleidet, der leidet mit und wer es nicht tut, der tut es nicht.
Ich habe mit Tierärzten ansonsten eigentlich immer nur gute Erfahrungen gemacht, aber ja, die erleben eine Menge trauriger Geschichten.
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[Re]: Dass da jemand nicht merkt, dass das alles Satire ist, sollte einem echt zu denken geben...
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[Re]: Geimpfte infizieren sich nur etwa mit 20% bis 50% Wahrscheinlichkeit vom Ungeimpften, außerdem sind sie in der Regel weniger lange ansteckend. Also schonmal deutlich weniger Infektionen, die von Geimpften ausgehen.
Und da ja letztlich möglichst viele geimpft werden sollen, weil das die Häufigkeit schwerer Verläufe minimiert, muss man das schon dem Einzelnen schmackhaft machen. Also müssen sich Geimpfte nicht testen lassen.
Das ist letztlich vollkommen logisch, wenn man das nicht vom Standpunkt des Einzelnen aus sieht, sondern vom Standpunkt der Epidemiebekämpfung.
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[Re]: Das ist bei solchen Verhandlungen erstmal völlig normal, geht auch gar nicht anders. Transparenz gibt es dann, wenn es eine Koalitionsvereinbarung gibt, vorher hat man sich ja noch auf nichts geeinigt, da kann man nicht einseitig an die Presse gehen.
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Solche langen, tiefen Artikel zu fast allem fehlen sonst fast völlig. Danke dafür, das war die Mühe wirklich wert.
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Ja, das wird schwierig, aber da all diese Gegensätze ja in der Bevölkerung auch vertreten sind, wird das wohl so oder so irgendwie zusammen gehen müssen. Das in einer Regierungskoalition vertreten und gelöst zu sehen, wäre gut.
Wenn es selbst da nicht geht, tja. Wie soll es denn dann im ganzen Land gehen? Ich hoffe mal, dass alle Beteiligten sich ihrer Verantwortung bewusst sind, da kann man manchmal schon Zweifel haben. Vielleicht wäre mal ein wenig Dialektik gut? Ist immer ideal bei Gegensätzen. Dialektik können aber leider weder die Grünen noch die FDP sonderlich gut, hmm.
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[Re]: Unabhängig davon, ob ein grüner Innenminister eine gute Idee ist oder nicht: Ohne Posten kein Neuanfang. Ich weiß echt nicht, wofür es gut sein soll, sowas "Neuanfang statt Posten" zu verlangen. Ist das wie "Sich waschen anstatt sich naß zu machen"? Man weiß es nicht.
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[Re]: Kein LKW-Fahrer überrollt aus Ungeduld oder Rücksichtslosigkeit einen Radfahrer. Die Fahrer sind meist anschließend selber schwer traumatisiert bis berufsunfähig, das sind oft die allerschlimmsten Unfälle mit Radfahrern überhaupt. Wer mal im Internet Bilder oder Videos gesehen hat, wie das für den Radfahrer endet, der vergißt das nie mehr.
Das Problem ist einfach, dass es bei LKW riesige tote Winkel gibt (ein Begriff, der da auf makabre Weise passt), bei denen der Fahrer einen rechts daneben fahrenden oder stehengebliebenen Radfahrer einfach nicht sehen kann. Da hilft nur Technik (größere Fenster, mehr Spiegel, Kameras), sonst nichts.
Als Radfahrer hilft es nur, NIEMALS rechts neben einem LKW zu stehen oder zu fahren, wenn der rechts abbiegen könnte. Die schleppen beim Abbiegen einfach so weit nach, dass man urplötzlich unter die Räder kommt selbst wenn man da einfach stehenbleibt. Man kann absolut nichts mehr tun in einem solchen Fall.
Aber ja, ich erlebe auch regelmäßig Fälle, in denen Autofahrer an einer Ampel völlig legal rechts neben ihnen stehende Radfahrer einfach ignorieren, anfahren und unmittelbar rechts abbiegen. Das ist dann aber meist etwas völlig anderes, die sehen mich dann und biegen trotzdem stur rechts ab mit dem Hintergedanken "dem wird sein Leben schon lieb genug sein, dass er bremst". Das ist aber deshalb etwas anderes, weil da bremsen noch hilft. Das ist ärgerlich und rücksichtslos, aber man kann noch bremsen und nichts passiert.
Bei einem langen LKW hilft bremsen nicht, da kann man daneben stehen und sogar sicherheitshalber stehen bleiben und der fährt los und biegt ab und überrollt einen einfach, ohne einen jemals gesehen zu haben und ohne dass man noch irgendetwas tun könnte.
LKW-Fahrer haben vor sowas einen völligen Horror, aber meist sind sie es nicht, die über die Ausstattung ihrer Fahrzeuge bestimmen können und sie sehen halt nicht, ob da jemand neben ihnen mit dem Rad angehalten hat.
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Der Haken eines grünen Innenministers wäre, dass es die Entfremdung von der Demokratie mancher in den Geheimdiensten und der Polizei noch weiter vorantreiben würde und diese noch anfälliger für rechte Propaganda machen würde. Das wäre ein gefundenes Fressen für rechte Verschwörungstheoretiker.
Vizekanzler wäre eine Sache, aber ein grüner Innenminister hätte verdammt wenig Rückhalt im Innenministerium und allem, was daran hängt und könnte zur völligen Verselbstständigung rechter Tendenzen dort führen. Das ist ja praktisch eine Steilvorlage für die.
Egal, wir werden sehen.
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Ich weiß nicht, was daran erstmal so falsch sein soll. Die werden sich natürlich darauf geeinigt haben, dass Baerbock Kanzlerkandidatin ist und Habeck dafür Vizekanzler wird, wenn das nicht aufgeht.
Dass das angeblich ohne Beteiligung der grünen Basis passiert sein soll, mag technisch so sein, faktisch und realpolitisch ging es aber doch gar nicht anders. Man hätte vorher den potentiellen Posten des Vizekanzlers gar nicht aushandeln können, wenn es um die Kandidatur von Baerbock ging. Und das jetzt erst zu machen, ist irgendwie auch zu spät, zumal selbst dann Habeck dabei rauskäme.
Also einfach mal den Ball flach halten, das ist völlig OK so und wäre praktisch auch gar nicht anders machbar gewesen. Ich glaube, das sehen die meisten Grünen letztlich auch nicht anders. Manchmal muss man realpolitisch auch einfach mal realistisch sein.
Dass das von Habeck vielleicht sogar klug war, spricht letztlich auch nur für ihn. Dass da gerade mal wieder zu viele Männer vorne sind, stimmt zwar, aber auch das ist kein Krieg, der in einer Schlacht gewonnen wird. Manchmal sind Dinge wirklich einfach so, wie sie gerade sind, unabhängig vom Geschlecht (außer bei der SPD und der FPD, da ist das kein Zufall...)
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Eine linke Partei, die in offenen und demokratischen Wahlen nur knapp 5% der Stimmen erringt, macht schon per Definition irgendwas verdammt falsch. Diese Partei braucht einfach eine Erneuerung, die sich gewaschen hat. Eigentlich sollte sie sich auflösen, tut mir leid.
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Auf einmal ist Weisheit nicht nur ein abstraktes Ideal, sondern eine verzweifelte Notwendigkeit...
Gut für alle, die sie frühzeitig angestrebt haben, schlecht für die, die sie immer nur für Luxus gehalten haben. In verzweifelten Zeiten wird Opportunismus halt plötzlich sehr, sehr schwierig.
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Bei IMDB hätte das gespoilert gehört. Eine Nacherzählung muss echt nicht sein und dann nur den Schluss weglassen reißt das auch nicht mehr raus, sorry…
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[Re]: Ja, das ist ein Abgleich mit bekannten Bildern in Datenbanken. Das machen Facebook und Microsoft übrigens schon seit Jahren mit allen Fotos, Apple bisher nicht.
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[Re]: Das sind zwei verschiedene Dinge: In den per iCloud hochgeladenen Bildern sucht Apple nach bereits bekannten Bildern von Kindesmissbrauch (wie Facebook das übrigens seit Jahren in allen Fotos macht).
Bei dem System in iMessage wird nach Nacktbildern gesucht, per KI. Das gibt es aber nur bei Kinderaccounts und es muss von den Eltern eingeschaltet werden, und es benachrichtigt auch nur die Eltern, nicht irgendwelche Behörden.
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Also, mir hat den Kauf der Bravo damals in meiner Jugend den 70ern niemand verboten. Ich empfand sie aber unmittelbar als das Äquivalent zu den bunten Blättern mit Klatschgeschichten über Adelige, die meine Großmutter so gerne gelesen hat, nur halt für eine andere Zielgruppe. Ich habe sie eine Zeitlang ab und zu der Fotos wegen gekauft, weil ich sie als Vorlage zum Abzeichnen und -malen benutzt habe.
Was dann aber auch schnell langweilig wurde, ebenso wie die Stories und Rubriken, die in der Zeit, in der regelmäßig nicht aufgeklärt wurde und man den ganzen Geschlechter-Scheiß jede/r einzeln selber mitmachen und erforschen musste, als sei man praktisch der erste Mensch, durchaus, tja, aufklärerisch war. Aber irgendwie bin ich da schnell rausgewachsen.
Trotzdem: Gut dass es sie gab damals. Denn der Rest der Medien schwankte zwischen totaler Verklemmtheit und dem untergründigen Transport von gerade tierhaften Sexualvorstellungen. Ich kann mir vorstellen, dass die Bravo da einen sehr lobenswerten Beitrag geleistet hat, das Thema einfach mal zu lüften und Jugendliche nicht nur Gerüchten und den eigenen, oft sehr seltsamen Ideen zu überlassen.
Gibt es heute sowas eigentlich in der islamischen Welt? Vielleicht so als Untergrundmedium? Ich kann mir nämlich vorstellen, dass die Jugendlichen dort sowas noch viel dringender nötig haben. Das wäre mal eine förderungswürdige Idee!
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[Re]: Weil die Zukunft, die sie darin sehen können, ihnen nicht gefällt und solange sie sie nicht sehen müssen, können sie so tun, als sei sie total toll.
Momentan ist vor allem Wahlkampf.
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[Re]: Es ist nicht jede/r für jeden Job geeignet, ja.
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Man sollte vielleicht noch darauf hinweisen, dass hier kein Algorithmus allgemein nach „sexualisierten Bildern von Kindern“ schnüffelt, sondern dass nach tatsächlich schon bekannten und in Datenbanken gespeicherten Bildern von Kindermissbrauch gesucht wird.
Man kann solche Vorhaben sehr wohl kritisieren, aber man sollte schon bei den Fakten bleiben.
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[Re]: Magisches Denken?
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[Re]: Die wenigsten in Deutschland sind schon vor mehr als 6 Monaten geimpft worden. Die Produktion von Impfstoffen ist gewaltig gesteigert worden.
Und dass Länder mit einem sehr hohen Anteil von Alten gefährdeter sind als Länder mit hohem Anteil von Kindern ist nunmal auch Fakt. Wenn das Durchschnittsalter in Deutschland 18 Jahre wäre, würde sich für Corona kein Mensch interessieren. Leider liegt es hier aber fast 30 Jahre höher.
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[Re]: Ja, da könnte man noch einen Absatz dranhängen, der was mit Work-Life-Balance zu tun hat, aber das ist eigentlich schon implizit.
Ich bin SO froh, dass die GenZ inzwischen da angekommen ist, wo ich schon immer war. Das hat sowas Bestätigendes...
Wie sagte doch mal jemand so schön: Noch niemand hat je auf dem Sterbebett gesagt "hätte ich doch mehr Zeit im Büro verbracht". Niemand.
(Was nicht heißt, dass es keine Dinge gibt, die es wert sind, sich damit 24/7 zu beschäftigen. Das muss jeder selber wissen, aber im Alltag der meisten Menschen ist das bestenfalls eine Phase, kein Lebensentwurf.)
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"Wenn ich krank werden sollte, wird mich mein Immunsystem schützen und nicht die Impfung" -- Was soll man dazu sagen? Auch bei Geimpften ist es das Immunsystem, das einen schützt. Nur weiß das dank der Impfung schon, wogegen es da kämpft und kann sofort loslegen anstatt es erst lernen zu müssen, wenn es so weit ist.
Das ist so als würde man sagen, dass es reicht, erst dann schwimmen zu lernen, wenn man ins Wasser fällt. Stimmt zwar irgendwie, aber es dann schon zu können und es nicht erst lernen zu müssen, während man versucht, nicht zu ersaufen, ist erheblich besser...
Manchmal habe ich die ganz böse Befürchtung, dass unsere Demokratien einfach daran scheitern werden, dass sie letztlich nichts tun können, was nicht auch der Dümmste unmittelbar versteht. Was unter Umständen schlicht zu wenig sein wird. Aber dass genau das das Risiko von Demokratien ist, wussten schon die alten Griechen.
Gute Nacht.
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Man muss da unterscheiden zwischen Reserven für lokale Katastrophen und für allgemeine, andauernde Krisen wie eine Pandemie. Lokale Engpässe (bei Unglücken etc.) kann man durch Verlegung von Patienten und Verschiebung von anderen Behandlungen/OPs abdecken.
Eine Vorbereitung auf flächendeckende, andauernde Krisen allerdings erfordert außerhalb dieser seltenen Krisen (also fast immer) ein andauerndes Vorhalten von ungenutzten Kapazitäten, die ständig bezahlt werden müssen. Das machen die Kassen und die Beitragszahler aber nicht mit. Hätten wir 10.000 ungenutzte Betten samt Personal über Jahrzehnte bezahlt, um jetzt etwas länger nichts tun zu müssen, um die Pandemie zu bremsen? Zweifelhaft…
Krisen wären keine, wenn man sich darauf vorbereiten könnte.
(Dass die Verhältnisse im Gesundheitswesen so oder so beschissen sind, streite ich nicht ab.)
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Getestet, geimpft oder genesen verlangen wie auch in der Innengastro momentan, stichprobenartig kontrollieren wie auch die Tickets (da sagt ja auch keiner, dass das nicht praktikabel ist, oder?), 100€ Strafe bei Verstößen.
Das wird 99% der Fahrgäste dazu bringen, sich dran zu halten und der Rest ist eh hoffnungslos.
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Naja, ein noch viel größeres Problem ist ja der Mensch, der eigentlich in Ostafrika heimisch ist und überall sonst vom Menschen eingeführt wurde...
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[Re]: Eine Impfung schützt zu ca. 60% vor eigener Infektion und selbst dann ist die Viruslast geringer, so dass es deutlich unwahrscheinlicher ist, dass man andere infiziert als Ungeimpfte.
Wenn genug Menschen geimpft wären, wäre die Epidemie schlicht vorbei. Dann gäbe es immer noch einzelne Infektionen und Ausbrüche (vor allem in Gruppen von Ungeimpften), aber eine Welle mit immer weiter ansteigenden Zahlen käme dann nicht mehr zustande.
Deswegen ist Impfen letztlich die einzige Lösung. Wie auch schon bei Pocken und Polio.
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Impfungen wirken hauptsächlich dadurch, dass sie Infektionen verhindern, zu einem geringeren Teil dadurch, dass sie bei einer Infektion zu milderen Verläufen führen.
Bei ausreichend Geimpften sollte die Inzidenz sinken, nicht steigen. Wer 50% Geimpfte als Anlass sieht, höhere Infektionszahlen in Kauf zu nehmen, der versteht das Problem genau verkehrt herum.
Bzw.: Eine stabile Inzidenz kann man auch in noch höheren Bereichen hinnehmen, aber eine steigende Inzidenz eben nicht. Denn irgendwann wird man den Anstieg ja doch stoppen müssen und das wird um so schwieriger, desto länger man wartet.
Wer das nicht verstehen will, wird das auch dieses Jahr wieder auf die harte Tour lernen müssen.
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Da wird man vielleicht auch mal über kreative Anreize nachdenken müssen, wie Eintrittsgutscheine für Kultur (Museen, Konzerte, Festivals) oder auch Einkaufsgutscheine für lokale Geschäfte (wie in Griechenland, da gibt es für U25 Gutscheine über 150€ nach der Impfung). Wäre letztlich nur Kultur- und Wirtschaftsförderung mit wichtigem Zusatznutzen.
Naja, ein paar Monate haben wir ja noch, aber da sollte man besser bald mal produktiv werden anstatt sich immer nur zu streiten. Potentiell sieht es eigentlich recht gut aus, aber das Potential muss auch realisiert werden, einfach so verlassen kann man sich darauf nämlich wirklich nicht, zumal die Irrationalen nicht so faul sind.
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War ja klar. Mut ist das Letzte, was man Laschet nachsagen kann.
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Also, das Beziehungsglück hat einfach sehr, sehr viel mit Glück haben zu tun, und sehr wenig mit lernen. Ist jedenfalls meine Erfahrung.
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Also, ich vermute immer noch, dass wir irgendwann zu dem Schluss kommen werden, dass Corona das Beste war, das uns passieren konnte. Dauert aber noch ein wenig.
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Die Demo in Düsseldorf wurde inzwischen übrigens auf die Rheinwiesen gegenüber der Stadt verlegt. Vor dem Landtag und in der Innenstadt dürfen nur Rechte und Querdenker demonstrieren, die anderen werden immer dort hin geschoben, wo keiner sehen oder hören kann, worum es eigentlich geht. Absurd.
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Das kommt davon, wenn man sowas Immobilienmakler und sonstige Gelegenheitsgeschäftemacher machen läßt. Je mehr Firmen sich da schnell selber eine Software stricken, desto weniger Datenschutz.
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Das ist viel, viel zu viel für einen Artikel. Wie soll man das verarbeiten, gerade in einem Land, in dem immer noch bewusstlose Verdrängung eine Tugend ist und immer war?
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[Re]: Das Schlimme ist: Wir SIND etwas Besonderes. Kein Tier hat das geschafft, was wir geschafft haben.
Es wird einfach nur Zeit, dass wir das verstehen und dieser Verantwortung auch unserer selbst Willen gerecht werden. Wir können uns nicht länger benehmen wie irgendein Tier, wir sind viel zu raffiniert dazu.
Wir müssen als Spezies einfach mal erwachsen werden, aber wir benehmen uns immer noch wie Kinder, die keine Verantwortung tragen. DAS ist das Problem. Und wir könnten das durchaus, wir sind nur zu faul und zu feige und zu unorganisiert dazu.
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[Re]: Nein, das versucht natürlich jede Spezies, sie rennt nur schneller gegen die Wand als wir werkzeuggebrauchenden Affen. Das hat nichts mit Moral zu tun.
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Diese App war eigentlich der einzige Lichtblick in dieser ganzen Corona-Geschichte: Wasserdicht abgeklopft auf Datenschutzprobleme, anonymisiert genau zugeschnitten auf das eigentliche Problem, sogar Open Source trotz Programmierung durch SAP und Telekom -- vorbildlich.
Was fehlte, war Nützlichkeit über den eigentlichen Zweck hinaus. Ich hätte mir gewünscht, dass die App DIE Informationsquelle zu aktuellen, gut ausgewerteten und dargestellten Daten zum Verlauft der Epidemie gewesen wäre, und auch DIE Informationsquelle zu lokalen Bestimmungen. Das hätte sie neben der eigentlichen Funktion auch im Alltag zum zentralen Informations-Angelpunkt machen können und damit auch viel attraktiver werden lassen.
So dagegen was das nur was für die Minderheit der Altruisten. Da wäre so sehr viel mehr drin gewesen. Warum kann man darüber keine Impftermine ausmachen? Oder Termine für Tests? Das wäre eine Basis gewesen.
Stattdessen musste ich unzähligen Privatanbietern meine Daten in den Rachen werfen: Mindestens vier verschiedenen Systemen für Testtermine und -Ergebnisse, Doctolib für Arzttermine, der Kassenärztlichen Vereinigung für die Registrierung beim Impfzentrum, Luca und gefühlten zwanzig selbstgebastelten Systemen zur Kontaktdatenerfassung (eines davon mit Google Forms und Google Docs mit für jeden allgemein zugänglichen Daten!)...
Datenschutz ist hier noch eine Ausrede für "wollen wir nicht, können wir nicht, wir sind zu doof, ähh... GEHT NICHT WEGEN DATENSCHUTZ!!!". Der Staat will und kann nicht, deshalb dürfen alle anderen mal ran und es vermurksen.
Himmel!
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Sehr schön. Leider ist das Problem das, dass der Mensch und seine Ernährung die Natur inzwischen einfach dominiert. Noch 5% der Säugetiere weltweit sind wilde Tiere (nach Körpermasse), 95% sind Menschen und ihr Vieh. Der Mensch ist kein „Tier unter vielen“.
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[Re]: Von wiederholen habe ich nichts gesagt.
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[Re]: Sorry, ich wollte nicht sagen, dass ich das gut finde. Ich wollte nur feststellen, wie es aktuell aussieht.
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Im letzten Jahr sind die Zahlen nach dem Shutdown bis Mitte Juni ab ca. Mitte Juli wieder unaufhaltsam gestiegen. Dieses Jahr könnten wir Glück haben und das Rennen gegen steigende Zahlen an Infektionen durch mehr Impfungen knapp gewinnen, aber sicher ist das noch lange nicht.
Ist aber immer mehr Menschen völlig egal. Die jungen Leute nehmen auch Infektionen in Kauf (die Verläufe sind ja auch fast immer sehr leicht), die alten sind geimpft oder verkriechen sich halt. Solange die Intensivstationen nicht überlaufen und Leute auf den Fluren ersticken, wird das einfach ignoriert werden. Und solange es keine Mutationen geben wird, die die Immunität aushebeln, ist das womöglich sogar irgendwie vertretbar, wenn auch nicht optimal.
Ich schütze mich jetzt bis zu einer Impfung nur noch selber. Ich kann und will nicht anderen sagen, was sie zu tun haben. Das sind mir einfach zu viele und sie sind zu irrational, dagegen kommt man nicht mehr an. Und bei all dem politischen Gemurkse weiß ich auch beim besten Willen nicht mehr, auf wessen Seite ich mich da schlagen sollte, das ist ja zum Fremdschämen.
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Wie immer frisst die Revolution ihre Kinder und so mancher hat gemerkt, dass die Versuche, nicht das zu werden, was sein Alter war, auf verwickelten Wegen nur dazu geführt hat, dass er genau das geworden ist, was sein Alter war.
Oder, noch schlimmer: Noch nicht einmal das geworden ist, was sein Alter war.
Die Scherben taugen nicht zur Nostalgie. Die Vergangenheit ist vorbei und wer sie heraufbeschwören will, kommt nie weiter.
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Ein sehr kluger Freund von mir (Hallo Rolf!) sagt mir mal bei einer unsere vielen Diskussionen einen Satz, der ich nie vergessen werde: "Gefühle sind immer wahr". Und das stimmt, was man fühlt, das fühlt man, da helfen keine Argumente.
Analog sollte man erkennen, dass die Probleme, auf die die Rechten zeigen, sehr wohl wirkliche Probleme sind. Man sollte das trennen von den Lösungen, die sie dabei immer sofort mitliefern. Die Lösungen mögen falsch sein (und sie sind in Anbetracht der Tatsache, dass die Probleme globale Probleme sind, auf die es keine nationalen Lösungen gibt, immer falsch). Aber die empfundenen Probleme sind wahr.
Man muss auf diese Probleme bessere Lösungen finden. Sie wegzureden und sie zu ignorieren, hilft nicht weiter. Man muss bessere Lösungen finden.
Der Fundus der Rechten sind aber immer die Dummen. Die, die immer sofort vom Problem auf eine quasi animalische Lösung kommen. Tiere fast. Wir stehen vor einem globalen Bürgerkrieg der dummen und destruktiven Verführbaren gegen die eher rationalen und konstruktiven Gestalter und während natürlich die "Lösungen" der eher schlicht Gestrickten keine wirklichen Lösungen sind, wirken sie erstmal bei den Massen. Wir brauchen also kreative, kluge, langfristige, konstruktive Lösungen und die sind nie einfach. Wir müssen die Probleme aber anerkennen und... lösen. Denn sonst werden wir verlieren. Und das muss man einfach mal sagen: Der Niedergang unserer globalen Zivilisation ist möglich. Wir KÖNNEN auch wieder zurückfallen in die Tierheit. Fortschritt ist keine Garantie.
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[Re]: Ein akutes Problem derzeit ist, dass „Datenschutz“ sehr gerne vorgeschoben wird, wenn es an Kompetenz und Strukturen fehlt, etwas überhaupt umzusetzen. Da ist das eine immer wieder sofort bereitliegende Ausrede, mit der man alles sofort abklatschen kann.
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Ich habe schon immer gedacht, dass die Spaltung erst dann richtig losgeht, wenn gerade genug Leute geimpft sind, dass sich Maßnahmen politisch nicht mehr so ohne Weiteres durchsetzen lassen, aber immer noch genug Leute lange genug nicht geimpft sein werden, dass es ohne Maßnahmen immer noch sehr konkrete persönliche Gefährdungen ergeben.
Das werden ein paar schwere Monate werden. Ich bin auch noch nicht geimpft, stehe inzwischen immerhin beim Arzt auf der Liste, die aber einen ganzen Schnellhefter einnimmt. Bis zu zwei Wochen nach der zweiten Impfung werde ich mich notgedrungen noch verhalten müssen wie ich es seit einem Jahr tue. Das werden 10 Wochen nach der ersten Impfung bei BionTech sein und 14 Wochen bei AZ. Das ist noch verdammt lange, und ich weiß ja noch nicht einmal, wann ich die erste Impfung bekomme. Und so sieht das bei sehr, sehr vielen anderen auch aus.
Mal sehen, was das mit der Epidemie macht. Ob Leute sich noch zusammenreißen und ob sie brav warten. Und was passiert, wenn sie es nicht tun. Und wie der Herbst verlaufen wird, wenn das "natürliche" Absinken der Infektionszahlen sich wieder umkehren wird. Noch haben wir erheblich höhere Zahlen als vor genau 12 Monaten.
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Geht es hier eigentlich um das "gendern" oder um das "entgendern"? Eigentlich sollte es ja Sinn der Sache sein, dass das Geschlecht keine Rolle spielt, außer wenn es eine Rolle spielt (was bei der historischen Entwicklung der deutschen Sprache anders als im Englischen z.B. sich nicht so ergeben hat).
Leider finde ich, dass eine Schreib- und erst recht Sprechweise, die das mit irgendwelchen Verrenkungen sicherstellen will, absolut keine Zukunft hat. Sprache ändert sich organisch eigentlich von allein immer nur per Vereinfachung, nie anders.
Von daher halte ich den Ansatz von Hermes Phatberg für den einzig sinnvollen Ansatz, weil er drastisch vereinfacht: Da gibt es im Singular nur noch das sächliche "Geschlecht" und eine gemeinsame Endung auch für den Plural.
Nämlich "das Lesi" und "die Lesies" anstatt der/die/das Leser:innen. So wie Studi und Studies halt. Tut erstmal fürchterlich weh, ist dann aber sehr, sehr einfach. Nur wenn es wichtig ist, ob das eine Frau oder ein Mann ist, muss man sich festlegen.
Klingt radikal, aber alles andere ist aussichtslos, weil Binnendoppelpunkte oder Schrägstriche schreibt und spricht kein Mensch, der dazu nicht brutal gezwungen wird. Echt jetzt, das ist kein Hügel, aber dem irgendwer sterben will.
Das ist schlicht nicht durchsetzbar, weil es umständlich, nicht aussprechbar und total unwitzig ist, liebes Autori.
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Man kann sich über die jeweiligen Verwendungszwecke von Blockchains aufregen, so viel man will, aber als Technologie sind sie genial. Sie sorgen für sichergestellte Nachvollziehbarkeit und Unfälschbarkeit von Einträgen, weil bei einem manipulierten Eintrag die Kette nachweisbar auseinanderbricht. Sie sind im Grunde die technische Umsetzung eines der Grundprinzipien jeder Buchhaltung oder Datenhaltung.
Jemand sagte mal so klug "Es gibt keine technischen Lösungen für soziale Probleme". Das stimmt. Aber es gibt sehr wohl technische Lösungen für technische Probleme und das ist eine davon.
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[Re]: Ganz Europa ist in einer Krise und der wichtigste Punkt, das zu verstehen, ist der: Das ist nicht eine Krise, sondern viele Krisen der einzelnen europäischen Staaten.
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Sehr schwer bis gar nicht nachvollziehbar.
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[Re]: Und, ist das prinzipiell schlimm, das leergezogene und überalterte Deutschland außerhalb der Metropolen neu zu beleben? Nur weil das irgendwelchen Neoliberalen auch gefällt?
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[Re]: Die Idee Naturschutz war schon immer konservativ, da gab es schon immer weite Überschneidungen.
Wir können übrigens wahrscheinlich heilfroh sein, dass die Rechten nicht verstanden haben, dass das eigentlich ein zentrales Thema für sie wäre. Stattdessen haben sie sich so in den grünen Feind verbissen, dass sie das gar nicht mehr zurückdrehen können.
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[Re]: Ja, genau, das sind einfach evolutionäre Mechanismen, die zwar strunzdoof sind, die aber wunderbar zuverlässig funktionieren, wie die ganze Geschichte des Lebens seit Milliarden von Jahren bewiesen hat. Ob man an sie glaubt oder nicht, ist denen völlig egal.
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Äh, die Impfzentren wird es aber nicht ewig geben und Impfungen werden nicht zentral erfasst.
Das war beim Beginn der Impfkampagne ein großes Thema, der gesamte Medizinbereich hat verlangt, dass bei Impfungen die Krankenkassenkarte eingelesen wird, auch weil man dann bei späteren Krankenhauseinlieferungen und Krankheitsdiagnosen von Geimpften sofort hätte feststellen können, wann sie womit geimpft wurden, so dass man eventuelle Impffolgen sofort zuordnen könnte. Forschung zu bei Geimpften auffallend gehäuft auftretende Krankheiten wären damit erheblich vereinfacht worden.
Das ist aber (soviel ich weiß) aus Datenschutzgründen letztlich abgeschmettert worden. Der kinderleicht zu fälschende Impfpass bzw. das lose Blatt zum dazuheften ist damit der einzige Impfnachweis.
Und klar, wenn man sich ansieht, wie oft Maskengegner jetzt schon mit irgendwelchen dubiosen Attesten wedeln, wird jeder Impfgegner dann auch einen Impfpass haben, ob er geimpft wurde oder nicht. Wenn jetzt noch Geimpfte "mehr Freiheiten" haben werden, kann man sich sehr leicht vorstellen, wie das enden wird.
Vielleicht sollte man noch ganz schnell einen Impfpass-Plus einführen, den es nur nach einem entsprechenden Antikörpertest gibt, der nachweist, dass man tatsächlich positiv immun ist (durch Impfung oder durchgemachte Infektion)... Kriegen wir dann nächstes Jahr.
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[Re]: Mehr noch, arbeiten zum Mindestlohn sollte zu einer Rente deutlich über dem Existenzminimum führen, denn das kriegen ja die, die gar nicht arbeiten, letztlich auch so.
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Es gibt da auch noch ein kleines epidemiologisches Problem, wenn man Geimpften mehr Kontakte ermöglicht: Das verschafft Escape-Varianten des Virus (die die Immunität durch eine Impfung ganz oder teilweise umgehen können) einen klaren Vorteil, denn durch mehr Kontakte verbreiten sich diese dann unter den Geimpften und von ihnen ausgehend dann auch unter noch Ungeimpften besser als die bisherigen Varianten. Das ist eigentlich das genaue Gegenteil von dem, was man will.
Im schlimmsten Fall geht dann im nächsten Herbst und Winter alles wieder von vorne los, unabhängig davon, wie viele Menschen bis dahin geimpft sind, weil wir uns bis dahin eine neue Variante großgezüchtet haben.
Ideal wäre es, wenn Geimpfte die selben Kontaktbeschränkungen einhielten wie Ungeimpfte, bis möglichst alle geimpft sind.
Übrigens: Der volle Impfschutz besteht erst ab zwei Wochen nach der zweiten Impfung. Das gilt momentan noch für so wenig Menschen, dass eine Diskussion über diese fast absurd erscheint.
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Corona war in mancher Hinsicht ein Stich ins Wespennest. Da brechen unzählige Widersprüche auf, die es schon lange gegeben hat, die uns jetzt aber um die Ohren fliegen. Dass es in Krisen nie eine "richtige" Lösung gibt, die alles so weitergehen lässt wie vorher, gerät da leicht aus dem Blick. DASS nicht, sagen dann viele, auch wenn sie einen anderen Weg vielleicht noch viel weniger begrüßt hätten, aber den sehen sie halt nicht, weil er nicht begangen wurde.
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[Re]: Mich würde mal interessieren, wie viele Infektionsketten dadurch unterbrochen wurden, dass das Gesundheitsamt einen positiv Getesteten befragt hat, dieser angegeben hat, vor ein paar Tagen in einem Restaurant gewesen zu sein, das Gesundheitsamt dann alle Kontaktdaten dieses Tages aus diesem Restaurant angefordert hat, dann mithilfe von Sitzplänen, Tischnummern und Uhrzeit eventuelle Kontaktpersonen ausfindig gemacht hat, diese aufgrund der (hoffentlich korrekten) Kontaktdaten kontaktiert und rechtzeitig zu einem Test und nach dessen Ergebnis fallweise in Quarantäne geschickt hat...
Meine Vermutung ist: So gut wie nie. Das ist einfach fast unmöglich zu leisten. Sowas geht entweder vollautomatisch oder gar nicht, denn das ist sonst praktisch in jedem Fall personalaufwendige Detektivarbeit mit Tagen an Verzögerung in jedem Schritt. Irrsinn.
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[Re]: Hätte der Staat all das nicht gemacht und wir jetzt Verhältnisse wie in Brasilien haben, würden noch viel mehr Leute jetzt "Staatsversagen!" schreien, und zu Recht.
Nicht dass ich fände, dass da alles perfekt gelaufen ist, aber insgesamt mache ich mir keine sonderlichen Sorgen, dass der Staat die Demokratie destabilisiert hat. Das ist alles mit langem (eher zu langem) Ringen verabschiedet worden, wird von Gerichten überprüft und ist befristet.
Ich finde eher, dass unser System sich bisher überraschend gut bewährt hat. Für die eher suboptimalen Leistungen mancher Politiker ist das keine Entschuldigung, aber ich halte unseren aktuellen Staat für völlig untalentiert, zu einer Diktatur zu werden.
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Eigentlich ein sehr schönes Interview, das aber ein paar in der Praxis problematische Punkte einfach ausspart: Die CWA taugt zur Kontaktkettenverfolgung bei Veranstaltungen nicht, weil sie einfach dazu technisch nicht geeignet ist und die dauerhafte Verwendung nicht zu garantieren ist. Die Abschätzung der Infektionswahrscheinlichkeit über Kontaktdauer und Signalstärke ist statistisch bestenfalls ausreichend bei vielen zufälligen Kontakten zur Verringerung der Zahl unbemerkter Infektionen, und auch das nur, wenn praktisch alle sie benutzen. In Läden und bei Veranstaltungen ist das einfach nicht genug und auch unmöglich zu kontrollieren, deshalb Kontaktdatenerfassung mit Formularen.
Das führt aber dazu, dass Leute ihre persönlichen Kontaktdaten ständig irgendwelchen Leuten in die Hand drücken müssen, die dafür die völlig falsche Stelle sind. Nicht nur Frauen gefällt es nicht, ständig irgendwelchen Kellnern, Wirten und Minijobbern einen Zettel mit ihrem vollständigen Namen, ihrer Wohnanschrift und ihrer Telefonnummer in Klartext zu geben. Dass die Luca-App dann persönlich und unmittelbar erst einmal als eine Verbesserung empfunden wird, weil diese Daten dann eben NICHT jeder vor Ort lesen kann, sollte einen nicht wundern. Schneller und komfortabler ist es auch, weil man nicht immer wieder und wieder irgendwelche Zettel ausfüllen muss.
Die CWA wäre dafür bestenfalls dann ein Ersatz, wenn sichergestellt wäre, dass JEDER sie benutzt (und auch nicht heimlich beendet oder deinstalliert oder sein Handy ausmacht), denn sonst ist sie sinnlos. Wenn die Hälfte der Leute auf einer Veranstaltung die App benutzt und die andere Hälfte Zettel ausfüllt, ist das prinzipiell nicht zusammenzuführen, weil das völlig unterschiedliche Ansätze sind. Ein später positiv Getesteter mit CWA kann (freiwillig) die anderen App-Benutzer warnen, aber die, die Zettel ausgefüllt haben, erreicht er damit prinzipiell nicht. Und umgekehrt dasselbe.
Luca-App und Zettel dagegen kann man zusammenführen.
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[Re]: Für Mutationen sind keine Organe notwendig.
Und Viren müssen nicht weniger aggressiv sein, um sich besser zu verbreiten. Ansteckendere Mutationen verbreiten sich besser, ob der Wirt dann nach drei Wochen stirbt oder nicht, ändert daran nichts mehr.
Mutationen, die zu sehr schnellem Ableben des Wirts führen, sind in der Tat eher chancenlos, aber nur deshalb, weil der Wirt dann weniger Zeit hat, andere zu infizieren. Bei einer nur relativ selten und relativ langsam tötenden Erkrankung spielt das alles keine Rolle.
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Ist das nicht ein Missverständnis? Hausärzte können schon jetzt Menschen mit Vorerkrankungen unabhängig vom Alter impfen. Sie können auch Atteste ausstellen, mit dem man sich auch unabhängig vom Alter in Impfzentren impfen lassen kann.
Die Aufhebung der Priorisierung hieße nur, dass sich JEDER unabhängig vom Alter oder von irgendwelchen Risiken im Falle einer Infektion um eine Impfung bemühen kann. Da aber noch lange nicht genug Dosen für alle verfügbar sind, wird das einfach heißen, dass weniger von denen geimpft werden, die das wirklich brauchen. Stattdessen wird "Vordrängeln" dann einfach normalisiert, dann ist sich halt jeder selbst der Nächste. Und die ohne Beziehungen sind halt die letzten, die dann geimpft werden.
Und bis die Anzahl der Geimpften sich insgesamt auf die Ausbreitung der Pandemie auswirkt, müssen ohnehin noch sehr viel mehr Menschen geimpft werden.
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Ein weiteres Problem in dieser Hinsicht wird sich aus Lockerungen für Geimpfte ergeben: Das erlaubt es nämlich, dass Mutationen, die teilweise gegen die Immunität ankommen können, sich unter den Geimpften erheblich besser verbreiten werden als die bisherigen Varianten. In eine Epidemie langsam hineinzuimpfen ist schon unklug genug, aber diesen Varianten dann noch Vorteile zu verschaffen, indem man Geimpften erlaubt, mehr Kontakte zu haben, ist eigentlich doppelunklug.
Wie immer aber ist das Kluge nicht machbar, weil in unserer Art von Demokratie nichts durchsetzbar ist, was nicht auch der Dümmste auf Anhieb versteht bzw. ihm irgendwie auch nur kurzfristig als lästig erscheint.
Tja. Wenn wir Pech haben, werden wir uns auf diese Weise bis zum nächsten Winter eine Variante herangezüchtet haben, gegen die die bis dahin geschafften Impfungen nicht mehr helfen und alles geht wieder von vorne los.
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[Re]: Es gab im Mittelalter in harten Wintern durchaus Fälle, in denen Wolfsrudel förmlich Dörfer belagert und Menschen gejagt haben. So richtig harmlos sind solche Raubtiere nicht. Und ein einzelnes Kind in einer solchen Situation wäre eher nicht so davongekommen.
Ich freue mich darüber, dass wir wieder Wölfe haben, aber ich hätte auch nichts dagegen, wenn man einzelne Exemplare, die die Scheu vor dem Menschen verlieren, "der Natur entnimmt". Natur ist nicht nur immer schön, manchmal muss man sich auch gegen sie wehren.
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Der Wolf hatte eindeutig Interesse an dem Hund. Genau die richtige Größe für eine ordentliche Mahlzeit. Ausgewachsene Menschen sind einem einzelnen Wolf dagegen entschieden zu groß, dass wir so ziemlich wehrlos sind, wissen die ja nicht. Vor allem wenn ein Mensch nicht wegläuft, sondern auch noch laut wird.
Im Grunde hat die Frau alles richtig gemacht und der Spott wegen des Geschreis ist unangebracht.
Kann auch sein, dass die Frau samt Hund dem Wolf einfach im Weg war, er wollte ja offenbar den Weg kreuzen.
Wie auch immer, das sind Raubtiere, die checken schon jedes andere Tier (einschließlich Menschen) darauf ab, ob es sich lohnt, da mal zu jagen. Bei größeren Tieren, die sie nicht kennen, sind sie aber eher vorsichtig, eine Verletzung ist für einen Wolf leicht ein Todesurteil, der fängt sich dann lieber ein leckeres Reh, das wehrt sich nicht und das weiß er auch. Bei Menschen weiß er das nicht.
Ich bin mir übrigens ziemlich sicher, dass eine Ladung Pfefferspray einem Wolf den Appetit gründlich verdirbt, wenn er sich nah genug ranwagt, dass man ihn damit trifft.
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[Re]: Es ist alles davon, einschließlich Kinder und Leuten, die sich abends fröhlich gegenseitig besuchen gehen und Firmen, in denen kein Mensch eine Maske trägt.
Aber wir können uns gerne so lange weiter darüber streiten, wer "schuld" ist, bis das auch egal ist, weil wir vollends die Kontrolle verloren haben.
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[Re]: Ich würde das nicht sagen, wenn ich es nicht selber täte...
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Das Problem ist doch, dass der QR-Checkin der Corona-App nur für private Zusammenkünfte sein soll, nicht für Veranstaltungen, Restaurants, Kinos usw. Warum? Keine Ahnung...
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Etwas spät vielleicht... Otto hätte schon vor Amazon Amazon werden können. Stellenabbau allein reicht dafür aber nicht.
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Mit 5 Euro täglich kann man sich sehr wohl gesund ernähren -- WENN man systematisch vorgeht, selber kocht, praktisch alle Fertigprodukte vermeidet und klug einkauft. Einfach ist das aber nicht und viele der so Bedürftigen sind nicht zufällig in dieser Lage, von daher ist das reine Theorie.
Andererseits: Viele von denen, die das Geld haben, ernähren sich auch nicht gesund, auch wenn sie es sich leisten könnten.
Ich weiß auch nicht, wie man das lösen könnte. Mehr Geld hilft natürlich immer.
Vielleicht sollte man damit anfangen, den Leuten schon in der Schule beizubringen, wie das geht. Denn die Eltern bringen es den Kindern immer weniger bei. Und das ist natürlich auch kein Zufall, denn die sollen ja konsumieren. Tja.
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Sehr schöner Artikel, danke!
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Es gibt nicht nur die Alternative die Infektionszahlen auf nahezu Null zu drücken oder einfach aufzugeben.
Denn: Wenn die Entwicklung der Zahlen so weitergeht wie aktuell, wird das in wenigen Monaten in einer Katastrophe münden. Und von allein wird das nicht aufhören. Die B 1.1.7 Mutation ist deutlich ansteckender und führt auch deutlich häufiger zu schweren Verläufen. Das wird nicht so laufen wie im letzten Frühjahr und Sommer, als die Zahlen fast von allein zurückgegangen sind.
Es geht nicht darum, die Infektionszahlen auf Null zu senken, es geht darum, so schnell wie möglich deren Zunahme zu stoppen oder wenigstens massiv zu bremsen, damit wir bis zur Impfung eines großen Teils der Bevölkerung durchhalten. Und je länger man damit wartet, desto schwieriger wird es, wenn man es dann unweigerlich ja doch tun wird.
Mit einer Inzidenz von 100 oder 200 könnten wir zurechtkommen, wenn es dabei bliebe. Aber wenn sie stattdessen dann auf 300, 500 und 1000 steigt, können wir damit nicht zurecht kommen. Und genau auf diesem Weg sind wir gerade.
Aber klar, wir warten wieder einfach ab, bis das jeder einsieht, weil es knallt. Vernünftig ist das nicht, das ist dumm. Wenn die Regierung nicht klüger sein darf als die Dümmsten in der Bevölkerung, dann gute Nacht...
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[Re]: Naja, es gibt auch jede Menge ortsansässige Radfahrer, denen diese Mischung aus Lippenbekenntnissen und Untätigkeit auf die Nerven geht...
Das Problem sind oft die Händler, die Angst vor ausbleibenden Kunden haben und die kommen nunmal oft mit dem Auto.
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[Re]: Nur dass für die dann unweigerlichen Folgen wieder die Politik und der Staat verantwortlich gemacht werden wird. Politische Nachgiebigkeit der Dummheit gegenüber wird nie belohnt.
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Da laufen halt immer zwei Entwicklungen zu einer Schere zusammen: Einerseits immer weniger nichtkommerzielle Möglichkeiten, sich in den Städten überhaupt draußen aufzuhalten, andererseits ein größer werdender Bedarf für genau so etwas, weil immer mehr Menschen dafür nicht auch noch Geld bezahlen können (was aktuell ja noch nicht einmal weiterhelfen würde).
Das ist fast überall so, die wenigen verbliebenen Sitzmöglichkeiten werden dann sofort von denen in Beschlag genommen, die gar nichts anderes haben und die müssen dann durch solche Maßnahmen auch daran noch gehindert werden.
Ein paar mehr Parks und Grünanlagen mit möglichst vielen Sitzgelegenheiten würde das sofort entschärfen. Aber anstatt Parks gibt es ja immer nur Parkplätze...
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[Re]: Ja, das ist einfach ein Problem unserer Schönwetterdemokratie, in der Politiker halt Karriere in ihrer Partei machen, bis sie dann weit genug nach oben geblubbert sind, dass sie Minister werden dürfen, wenn ihre Partei regiert.
Damit bekommt man Parteipolitik-Experten, die von sonst nichts Ahnung haben. Das geht solange halbwegs gut, wie alles halt irgendwie funktioniert, auch wenn man nix macht. Schönwetterlage halt. Wenn die vorbei ist, braucht man Leute, die mit Ahnung und Leidenschaft ihren Job machen und die sind dann schwer zu finden, und in ihrer Partei sind sie eh verrufen.
Es gibt ein paar Länder, die in dieser Pandemie deutlich besser weggekommen sind, und da ist es auffällig, dass da überall Experten an den richtigen Stellen sitzen, die wissen, worum es geht und die dann auch nicht auf Stimmen schauen, sondern erstmal das tun, was schlicht notwendig ist. Kommt dann komischerweise bei den Wählern auch gut an, zumal dann logischerweise auch die Ergebnisse stimmen.
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Sehe ich zwar auch so, aber das scheint nur noch mit Gewalt durchsetzbar zu sein, also in der Praxis gar nicht. Das Problem ist einfach, dass der Winter langsam vorbei ist und die allgemeine Aufbruchstimmung nach dem erzwungenen Winterschlaf einfach alle Dämme hinwegspült. Das ist reine Massenpsychologie, aber deswegen noch lange nicht zu ignorieren.
Es wird Öffnungen und Lockerungen geben, da hilft alles nichts. Die Leute wollen das einfach sehen, ob es klug ist oder nicht. Und in einer auf Zustimmung angewiesenen Demokratie kann man das nicht einfach ignorieren, zumal die Regierung sich hierzulande auch fast maximal ungeschickt angestellt hat, samt EU via unserer von der Leyen, die nun wirklich weder Populistin noch geistige Elite ist.
Man kann nur sehr genau hinschauen und darauf hoffen, dass bei trotz aufkommendem Frühjahr und Impfungen anrollender dritten Welle die Bevölkerung schnell genug wieder Vernunft annimmt (was sie ja, das muss man auch mal sagen, bisher alles in allem sehr wohl kann, trotz aller Ausnahmen bin ich da zumindest in meiner Umgebung immer wieder positiv überrascht worden).
Hauptprobleme sind erstens Mutationen (je mehr Infizierte, desto mehr Mutationen und damit mehr Gefahr signifikanter Mutationen) und zweitens die Erosion jedes Vertrauens in die Politik. Letzteres wird mehr Folgen haben als Corona. Die Inkompetenz, Wankelmütigkeit und fehlende politische Strategie unserer gesamten Regierung und Behörden: das ist wirklich endemisch. Daran muss man arbeiten und zwar sehr schnell und nachhaltig.
Da muss sich auch der verdammte öffentliche Dienst mal an die eigene Nase fassen. Ich habe da aus persönlichen Kontakten überall Dinge erfahren, die mich echt haben schaudern lassen. Die sind insgesamt (Einzelne ausgenommen) schlicht unfähig. Da werden seit Jahrzehnten Leute an wichtige und in Krisen dann entscheidende Stellen befördert, weil sie unten keiner mehr haben wollte, Hauptsache weg damit. Das führt zu endemischer Inkompetenz.
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Klingt wenigstens mal wie ein Plan. Meiner Meinung nach wäre Lauterbach inzwischen in fast jeder Hinsicht ein besserer Gesundheitsminister als Spahn, das muss man einfach mal sagen.
Zu den verzögerten Booster-Impfungen: Inzwischen hat sich in etlichen Ländern gezeigt, dass die Wirksamkeit der Erstimpfung über die Wochen auch ohne zweite Impfung noch lange weiter steigt. Es liegen inzwischen aus der Impf-Praxis sehr viel mehr (und differenziertere) Daten vor als aus allen Studien, die sollte man dann bitte auch zur Entscheidungsfindung benutzen.
Zu AZ: Das ist auch so ein Ding. Dieser Impfstoff schützt scheinbar nicht ganz so gut gegen jegliche symptomatische Erkrankung, aber nach Daten aus Schottland mit einer halben Million Geimpften schützt er auf Dauer sogar deutlich besser gegen schwere Erkrankungen (also Fälle, die nicht zuhause auskuriert werden können) als BionTech, und zwar unabhängig vom Alter! Warum das keiner haben will, ist mir absolut schleierhaft. Würde ich sofort nehmen. Zumal dieser Impfstoff sehr viel unproblematischer auch von Hausärzten zu verimpfen ist.
Alles in allem mag hier viel schiefgelaufen sein, aber wenn wir jetzt nicht alles falsch machen, bin ich momentan eher zuversichtlich, dass wir da mit einem blauen Auge davon kommen können. Das größte Problem wird auf Dauer vielleicht sogar der Vertrauensverlust in die Behörden und die Regierung und unsere föderalistische Demokratie sein. Schlimm genug. Denn DAS hätte wirklich besser klappen können und Spahn trägt daran keinen kleinen Anteil. Lauterbach gar keinen.
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[Re]: Sterben ist nicht alles. Auf den Intensivstationen ist die Hälfte unter 60, auch wenn die öfter überleben als Ältere. Sehr lange krank und oft dauerhaft beeinträchtigt und sogar manchmal dauerhaft Pflegefälle sind sie trotzdem.
Es hilft alles nichts: je mehr Infizierte, desto mehr Scheiße. Deswegen muss man die Zahlen um fast jeden Preis runterdrücken. Auf Dauer ist das sonst einfach nur Mist, oder wir in 10, 20 oder 30 Jahren haufenweise Leute haben, die heute noch relativ jung und dann Invaliden sind. Damit ist niemandem gedient.
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Dass die aktuellen Mutationen ansteckender sind, führt natürlich dazu, dass sie sich auf Kosten der bisherigen Varianten leichter verbreiten. Nach bisherigen Erkenntnissen ist die "britische Variante" um 30% bis 70% ansteckender.
Mir sind da bisher einige eher anekdotische Berichte schon länger aufgefallen, nämlich sowas wie "Meeting im Büro mit einem anschließend positiv Getesteten, drei Tage später waren alle 14 Teilnehmer positiv" oder "ein positiver Schüler in der Klasse, beim nächsten Test waren 35 Schüler positiv".
Das hat das Zeug, der bisherigen Strategie das Genick zu brechen. Wenn R mit den aktuellen Einschränkungen bei 1,1 bis 1,3 landet (bisher bestenfalls 0,9), dann werden die Zahlen geradezu explodieren. Dann können wir nur hoffen, dass der Frühling das bald etwas bremst und die zunehmende Zahl der Geimpften die schlimmsten Folgen bei den Alten mildert.
Aber wir werden eine brutale dritte Welle sehen, ohne Frage. Die Frage ist nur, ob sie über unseren Köpfen hinweg rollt, oder ob wir den Kopf drüber halten können.
Nach der Entwicklung der letzten Wochen wird diese Variante in zwei bis drei Wochen alle anderen verdrängt haben, ihr Anteil verdoppelt sich aktuell ca. einmal pro Woche und liegt gerade bundesweit bei 20%. Dann 40%, dann 80%, dann langsam gegen 100% gehend. Das wird dem Virus einen mächtigen Schub geben.
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Das Problem ist, dass die derzeitige Entwicklung leider wirklich absolut nicht einschätzbar ist. Die Zahlen sind im Shutdown bisher kontinuierlich gefallen (was sehr gut ist), aber die nach dem derzeitigen Wissensstand deutlich infektiöseren Mutationen setzen sich mehr und mehr durch.
Es kann sehr gut sein, dass wir gerade an einem Punkt stehen, an dem der durch den Shutdown bedingte Rückgang der Zahlen durch die weitere Verbreitung dieser Mutationen umgekehrt wird. In der Tat sind die Zahlen wieder leicht gestiegen.
Jetzt wieder alles aufzumachen, wäre da bodenloser Leichtsinn. Man muss sich das zumindest ein paar Wochen weiter ansehen.
Mal ein Beispiel: In Düsseldorf war die britische Mutation letzte Woche für 20% aller Infektionen verantwortlich. Bei einer um 30% höheren Infektionsrate dieser Mutation wären dadurch also rechnerisch 6% mehr Infektionen zu erwarten, was aber momentan noch durch Umstände wie Schnee und Kälte und dadurch ausgelöste geringere Mobilität maskiert werden kann. Wenn diese Mutante sich aber durchsetzt, werden wir bei ansonsten unveränderten Rahmenbedingungen rund 30% mehr Neuinfektionen haben, was das bisherige Fallen der Zahlen in ansteigende Zahlen umkehren würde.
Und Schnelltests mögen ja individuell gesehen nützlich sein, aber wenn positive Schnelltests dann nirgendwo gemeldet werden, führt das nur zu mehr Blindflug. Dann merkt man tatsächlich steigende Zahlen von Infizierten erst, wenn die Zahlen der Kranken, Schwerkranken und Toten wieder steigen, also zu spät.
Tja, Laschet. Und Lindner. Wissen die sowas nicht oder ist es ihnen egal? Wäre beides traurig...
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Das Problem ist ja gar nicht das Einfamilienhaus an sich, sondern die Frage wo und für wen. Sterile Siedlungen, in denen man ohne Auto glatt verhungern kann, und wo es schon gar keine Arbeit gibt, sind keine Lösung für nichts.
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Wenn die jetzt anfangen, den Polizisten Blumen zu schenken, ist das garantiert auch wieder ein hybrider Krieg!
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[Re]: Gegen die südafrikanische Variante wirkt er aber nach dieser Studie nur zu ca. 10% (auch wenn die Studie zu klein war, aber das sind keine guten Ergebnisse).
Da zu erwarten ist, dass diese infektiöseren Varianten sich durchsetzen, wäre Durchimpfen damit unter Umständen ein ziemlicher Schlag ins Wasser.
Dazu kommt noch, dass die mRNA-Impfstoffe sich erheblich leichter und schneller an Mutationen anpassen lassen. Fertigungskapazitäten dafür auszubauen, erscheint daher schon als sinnvoll.
zum BeitragMustardman
[Re]: Ich glaube, man kann das nicht verstehen, wenn man meint, dass "daran glauben oder nur so tun" für diese Leute irgendeinen Unterschied macht.
Sie sehen die "reality-based community" als eine Art Dummköpfe, die nicht verstanden haben, dass es für die Macht nur wichtig ist, dass man mit allen Mitteln Anhänger hinter sich schart. Alles andere spielt keine Rolle. "Wirklichkeit" ist für die eine Art linke Verschwörungsidee. Glauben und glauben machen ist alles.
Das funktioniert zweifellos sehr oft bis zu einem gewissen Punkt. Wann der Punkt erreicht und überschritten ist, zeigt sich immer erst, wenn es zu spät ist.
zum BeitragMustardman
Ein Problem mit diesen Schnelltests ist, dass positive Ergebnisse oft nirgendwo mehr registriert werden und damit der Überblick über die Pandemielage vollends verloren geht. Schon jetzt sinkt die Zahl der PCR-Tests immer weiter, was ein Grund für die aktuell niedrigen offiziellen Zahlen an Neuinfizierten ist.
Hier werden diese Tests bereits von allen möglichen halbwegs medizinischen Betrieben angeboten (habe letztens einen Aushang bei einer medizinischen Fusspflege gesehen...). Wer da ein positives Ergebnis bekommt, der verzichtet vielleicht auf den Besuch bei der Oma, aber wird er zwei Wochen häusliche Quarantäne einhalten? Kontrollieren und durchsetzen kann man das dann jedenfalls nicht mehr. Wenn diese Tests beliebig erhältlich sein werden, wird das die Regel werden, keine Ausnahme mehr. Die meisten Menschen wollen jedenfalls nicht, dass ihre Infektion amtlich registriert wird, auch wenn das eine meldepflichtige Infektionskrankheit ist.
Naja, vielleicht werden die Vorteile die Nachteile überwiegen, aber das ist dann wirklich nur eine Hoffnung.
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Naja. Ich sehe das auch so: Bevor nicht jeder die Möglichkeit gehabt hat, sich impfen zu lassen, würden alle "Erleichterungen" für Geimpfte nur bedeuten, dass es Privilegien für staatlich gewählte Gruppen gäbe, und das geht irgendwie gar nicht.
Wie man das dann macht, wenn jeder die Möglichkeit gehabt hat, sich impfen zu lassen und diese Option entweder wahrgenommen oder abgelehnt hat, sollte man bitte dann entscheiden, wenn es so weit ist. Darüber zum jetzigen Zeitpunkt zu diskutieren, ist völlig sinnlos, denn keiner weiß, wie die Lage bis dahin sein wird.
In diesem Zusammenhang mal eine anekdotische Erfahrung: Ich habe von vielen Leuten gehört, die sich nicht sicher waren, ob sie sich impfen lassen wollen. Komischerweise haben sich dann aber alle impfen lassen, wenn sie ganz konkret die Wahl hatten, sich wirklich impfen zu lassen oder auf unabsehbare Zeit nicht wieder gefragt zu werden.
Man sollte auf abstrakte Erwägungen ohne praktische Folgen nicht so viel geben. Diese Entkopplung zwischen Meinung und Wirklichkeit (also das, was wirkt) richtet hier gerade ohne Ende Unheil an. Da muss man bis auf Weiteres auch mal keine Meinung haben dürfen, auch wenn alle einem ständig eine Meinung abverlangen. Nö, man muss nicht zu allem eine endgültige Meinung haben, echt nicht. Entspannt euch einfach mal...
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Also, die ganz brutale Möglichkeit ist ja immer die, nur von *innen zu sprechen und dann quasi als Fussnote zu sagen "Männer sind natürlich mitgemeint". Das dreht den Spieß einfach um, und wenn Männer sich dann darüber aufregen, kann man sie fragen, warum es sie nicht aufregt, wenn Frauen mitgemeint sein sollen. Wenn das nur mitgemeint sein nicht so schlimm ist, kann das ja nicht so schlimm sein...
Davon abgesehen: Man muss manche Knöpfe einfach drücken. Wer seine Knöpfe so stolz vor sich herträgt, der muss es auch aushalten, wenn man sie drückt. Immer fest drauf drücken!
(Und das sage ich als Mann, den all das schon lange nervt. Aber ich habe lange genug in Zusammenhängen gearbeitet, wo es fast nur Männer gab und das letztlich als völlig dysfunktional erlebt. Wo die Vielfalt der Welt nicht abgebildet ist, geht letztlich alles schief. Das einzusehen ist auf Dauer keine Ideologie, sondern einfach pure Vernunft. Das unsere Sprache das nur umständlich kann, liegt nur daran, dass unsere Vergangenheit so umständlich und dysfunktional ist.)
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Die große Gefahr einer Union nach Merkel ist das Abrutschen nach rechts beim Versuch, sich an die Macht zu klammern: Eine Koalition mit einer rechten FDP und womöglich sogar der AfD wäre dann eine große Versuchung. Himmel!
Mit Laschet ist das erstmal vom Tisch. Er ist sicher nicht links, aber rechts ist er schon gar nicht. Laschet klingt vor allem erstmal lasch (doofer Name, kann er nix für), aber er ist ja noch jünger als er aussieht. Für die Stärken, die die CDU mit Merkel entwickelt hat, wäre er aber vielleicht gerade zusammen mit den Grünen auf friedliche Weise pragmatisch genug, um dieses Erbe nicht zu verraten.
Was Merz nämlich bei der ersten Gelegenheit getan hätte. Dass die CDU da vernünftig war, stimmt mich geradezu zuversichtlich. Wählen werde ich sie immer noch nicht, aber ihren Koalitionspartner vielleicht ;-)
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Ein Problem jeder Strategie, die mehr Neuinfektionen zulässt: Je mehr Replikationen des Virus, desto mehr Mutationen und desto höher die Wahrscheinlichkeit von Mutationen, gegen die Immunitäten durch eine vorherige Infektion oder eine Impfung nichts mehr ausrichten können.
Das wäre eine Katastrophe, denn dann ginge alles wieder von vorne los.
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Ich habe inzwischen das Gefühl, dass etliche Arbeitnehmer ihre Sozialkontakte mangels Alternative vermehrt auf der Arbeit suchen und gar nicht ins Homeoffice wollen. Verständlich, aber so bringt das natürlich nichts. Maske im Supermarkt, aber dann zu fünft ohne Maske zusammenhocken und quatschen ist absurd.
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Natürlich ist das problematisch. In diesem Fall nötig und begrüßenswert, aber man stelle sich mal vor, all diese Firmen wären auf der Seite der Trumpisten (Konzerne auf der Seite von Rechten ist ja nicht gar so selten) und würden jetzt stattdessen Trump mit allen Mitteln unterstützen und Demokraten und Liberale entplattformen und rauswerfen. So wie das in Ungarn und Polen und Russland und der Türkei war und ist. Hmm.
Reine Glückssache in den USA, dass es da aus verschiedenen Zufällen andersrum ist. Vielleicht nicht nur Glückssache, Ok, aber so richtig unschuldig freuen kann man sich über sowas nicht. Die Macht der Konzerne ist besorgniserregend.
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Hat der nicht auch schonmal eine angebliche Anti-Corona-Salbe für 50 Euro verkauft? Geschäftstüchtig ist er ja.
Manchmal kann ich Rechte verstehen: Freiheit ist für manche Leute einfach zu viel, die drehen dann durch. Wenn man sie "hart anfasst" und "durchgreift", sind sie sofort vernünftig, aber wenn man sie einfach machen lässt, dann flippen sie aus. Kann man nicht mal wenigstens Rechte hart anfassen? Die wollen das doch so! Nur ein Schrei nach Liebe...
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Das riesige Problem eines Amtenthebungsverfahrens ist, dass es wahrscheinlich aufgrund der Mehrheitsverhältnisse scheitern würde. Und dieses Scheitern wäre ein Freispruch und damit ein Sieg für Trump und würde ihn zumindest in den Augen seiner Anhänger rehabilitieren. Das ist brandgefährlich oder zumindest dumm, weil es für sehr wenig Ergebnis selbst im besten Fall genau dieses Risiko birgt.
Man sollte besser abwarten bis er nicht mehr Präsident ist und ihn dann vor Gericht zerren, wenn seine Immunität erlischt. Gründe dafür gibt es mehr als genug, bis hin zum Hochverrat. All dem werden aber die Zähne gezogen, wenn er amtlich bestätigt noch nicht einmal seines Amtes enthoben werden kann.
Ich hoffe, die lassen das bleiben, das wäre das zweite Amtenthebungserfahren gegen ihn, das scheitert, und ein Scheitern ist schon aus Gründen der Parteidisziplin auf Seiten der Republikaner sehr wahrscheinlich. Lasst ihn noch 9 Tage abhängen und dann ab vor Gericht mit ihm, als Privatperson und ehemaliger Präsident und als Landesverräter.
Ich hoffe, die sind nicht so blöd, Trump noch eine billige Chance auf einen billigen Sieg zu geben...
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[Re]: Nach den bisherigen Studien mit Leuten bis 89 Jahre verhindert das in 95% aller Fälle den Ausbruch der Erkrankung und in den letzten 5% einen schweren Verlauf. Von den Geimpften in den Studien ist keiner schwer erkrankt oder gar gestorben.
Das ist nicht "immer", aber schon verdammt viel. Und ja, wenn ich erstmal geimpft bin, werde ich mich sehr gerne mit anderen Geimpften auf ein Bier treffen wollen, und das sind keine "Privilegien", das sind Grundrechte, die ich mir nur im Notfall einschränken lasse und der ist dann für die Geimpften vorbei.
Das wird sich dann auch kein Geimpfter mehr verbieten lassen wollen, egal was die Regierung sagt. Das wäre einfach nicht mehr vermittelbar.
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Ja, und ohne Impfpflicht und ohne Aufhebung von Beschränkungen für Geimpfte wird sich doch von den weniger Gefährdeten (jünger, gesund) kaum noch jemand impfen lassen. Warum auch? Solidarität ist wichtig, aber das erreicht man mit Vorteilen für die, die sich solidarisch verhalten, immer am Besten.
Wenn die Bundesregierung erreichen wollte, dass sich so wenig wie möglich Menschen freiwillig impfen lassen, könnte sie es nicht geschickter anstellen.
Und dann stehen wir da im nächsten Herbst mit 30% oder 40% Geimpften, und Einschränkungen für alle, an die sich aber mindestens diese 40% (und die, die gerne an ihnen Geld verdienen wollen) garantiert nicht mehr halten wollen. Wo soll das hinführen? Rationales politisches Handeln ist das nicht.
Ziel muss sein, so schnell wie möglich so viele Menschen wie irgend möglich zu impfen. Das ist der einzige Weg, wie wir das noch mit einem blauen Auge hinter uns bringen können. Alles andere steuert uns nur in einen politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Kollaps. Das man darüber noch diskutieren muss, ist schon bezeichnend genug.
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"Den Zielwert etwa von 50 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner:innen in sieben Tagen nannte Janssens „ein wenig zu hoch gesteckt“. Niedrige Ziele wären für die Medizin und die Belastung des Gesundheitssystems „sehr, sehr wichtig“."
Stimmt, 50/100.000 sind immer noch zu viele. Oder wie meinte er das? "Zu hoch gestecktes Ziel" heißt ja in der Regel, dass man sich mit weniger Anstrengung zufrieden geben sollte. Das war arg missverständlich formuliert...
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Ich glaube, man sollte da schon auf den Zeitpunkt schauen, zu dem genug Impfdosen für alle verfügbar sein werden.
Wenn sich dann immer noch nicht genug Leute impfen lassen, um durch Herdenimmunität die Epidemie totlaufen zu lassen, stecken wir nämlich in einer bösen Zwickmühle.
Dann MUSS man entweder
1. den nicht Geimpften mehr Einschränkungen auferlegen als den Geimpften oder
2. es gibt auf Ewigkeiten Shutdowns und Kontaktverbote und nie mehr Großveranstaltungen oder
3. man lässt das dann einfach laufen und die Gesundheitssystem kollabieren trotz allem.
So sehr totale Gleichbehandlung im Prinzip wünschenswert wäre, wäre das letztlich unhaltbar und würde allen nur schaden.
Wobei ich persönlich die frühe Festlegung auf "keine Impfpflicht" ohnehin für einen Fehler gehalten habe. Wenn es keine Impfpflicht gibt und man als Geimpfter auch keinerlei Vorteile hat (wie Reisen, Festivals, Party...), warum sollen sich halbwegs junge und gesunde Leute denn impfen lassen? Außer aus purer Einsicht und Vernunft im Interesse aller? Wenn wir nur darauf setzen, gute Nacht. Denn dann müssen erst fast alle vernünftig sein, damit das aufgeht und das sind sie nunmal nicht.
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[Re]: Schauen Sie sich doch einfach mal das Video mit dem Anruf an, da erklärt Ihnen derjenige, der das am besten weiß, ganz gründlich...
Und nein, das mit dem Tee war nie mehr als ein Verdacht. Die Unterhose ist mehr als das. Zumal der FSB die Kleidung im Krankenhaus beschlagnahmt und trotz etlicher Aufforderungen nie wieder zurückgegeben hat. Warum wohl? Haben die womöglich was zu verbergen, was? So eine Unterhose kann doch sonst kein Staatsgeheimnis sein...
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[Re]: Also, laut des Angerufenen in dieser Story lag das einzig daran, dass der Pilot sofort gelandet ist und die Sanitäter aufgrund der Symptome sofort das richtige Mittel gespritzt haben.
Wie er ja (unwissentlich) seinem Opfer bei diesem Telefongespräch persönlich sagte: "Etwas länger und es hätte geklappt. Das sind so Nuancen, die man in unserem Job nicht immer unter Kontrolle hat".
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Also, die Stimmung in Russland ist inzwischen ganz tiefgreifender Zynismus: Alle lügen, ich auch, also egal. Hauptsache irgendwie durchkommen.
Hannah Arendt hat das mal in "Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft" schon 1955 sehr schön erklärt:
"In einer sich ständig wandelnden unverständlichen Welt hatten die Massen den Punkt erreicht, an dem sie gleichzeitig alles und nichts glaubten, alles für möglich und nichts für wahr hielten. (...) Die Massenpropaganda entdeckte, dass ihr Publikum jederzeit bereit war, das Schlimmste zu glauben, egal wie absurd es auch sein mochte, und nicht besonders dagegen war, hintergangen zu werden, weil es sowieso jede Aussage für eine Lüge hielt."
Das ist in Russland inzwischen endemisch und es frisst sich auch bei uns im "Westen" immer weiter durch. Wenn alles von irgendwem angezweifelt wird, kann ich alles und nichts glauben, belogen werde ich ja offenbar so oder so, also lüge ich auch wo ich nur kann.
Sieht man hier in den Kommentaren ja auch sehr schön.
Und Leute: Das tut ihr nicht, das wird mit euch GEMACHT. Ihr seid da Ziel einer politischen Strategie. Ihr SOLLT so reagieren, denn wenn ihr nichts mehr glaubt, müsst ihr ein bißchen alles glauben. Deshalb auch all die Widersprüche.
Erst wenn euer Hirn wirklich nur noch Matsche ist, kann man mit euch machen, was man will.
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[Re]: Also, hier wird es vielleicht keine explizite Impfpflicht geben, aber alle unmittelbar Beteiligten werden sich eh impfen lassen. Hier mal ein knapper anonymer Auszug von der Front auf einer Covid-19 Station:
[20:32, 20.12.2020] Suse XXX: Die sterben wie die Fliegen
[20:32, 20.12.2020] Suse XXX: Wir hatten jetzt 7 in einer Woche
Nachbar Station exclusive
[20:33, 20.12.2020] Suse XXX: So langsam wird es anstrengend
[20:33, 20.12.2020] Suse XXX: Den geht's richtig 💩. Ich hatte 5 Patienten in meiner Gruppe. 5!! Ich habe nichts gegessen, nichts getrunken und war um 4 Uhr zu Hause. Und ich hab es tatsächlich nicht geschafft auch nur einen davon zu waschen
Das war heute, Leute. Eine Krankenschwester in DE.
Viel Spass!
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[Re]: Ich denke mir einfach so eigentlich sehr wenig. Ich informiere mich global so gut ich kann und enthalte mich dann immer noch so gut einer Meinung wie ich kann.
Aber wir versagen gerade einfach. Wir müssten als freie und aufgeklärte Gesellschaft eigentlich gerade so aufgeklärt und erfolgreich handeln wie ein Ameisenstaat.
Tun wir aber nicht. Wir versagen gerade. Wir hören auf Idioten, nur weil wir Angst davor haben, dass Idioten uns widersprechen. Das ist dumm. Wir sollten Idioten souverän ignorieren. Das trauen wir uns nicht wegen "Demokratie". Aber Demokratie heißt nicht, dass man das tut, was Idioten wollen!
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Also, wenn irgendwann mal jemand meine Emails und zigtausend Kommentare in Internet auswerten will, dann wird das eine ganze Generation von Studenten und Praktikanten und so beschäftigen.
Und das wäre immer noch die bessere Option über "niemand wird das irgendwann jemals wieder lesen".
Das ist überhaupt immer die knallharte Grenzbestimmung: Was ist, wenn das niemals in Milliarden von Jahren jemanden interessieren wird, weil es nach uns keine Wissenschaft mehr geben wird?".
Das ist das, wogegen wir gerade angehen müssen. Und was manche andere LIEBEN würden, nämlich genau dieses Vergessen bis tief in die Tierheit, weil die Tierheit das Einzige ist, was sie kennen und verehren. Wie Tiere halt. Das merkt man denen auch immer an, weil sie wie Tiere sind.
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Ich hielt die frühzeitige Festlegung auf „keine Impfpflichtig“ von Anfang für einen Fehler, denn diese „Kritiker“ lassen sich dadurch ja nicht besänftigen. Und klar haben sie Recht: Effektiv wird es eine implizite Impfpflicht geben, denn anderen Ländern kann man nicht vorschreiben, auch Ungeimpfte einreisen zu lassen.
China lacht nur noch über den ach so tollen Westen, in dem die Dummheit tun kann, was sie will und der das dann „Freiheit“ nennt. Das diffamiert den Begriff „Freiheit“ nur noch...
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[Re]: Es sind jetzt schon fünfmal so viele wie Verkehrstote in einem Jahr.
Und bei Maskenverweigerern halte ich eine kleine, aber sofort kassierte Geldstrafe für viel wirkungsvoller. Macht 30 Euro bitte, danke. Das bringt mehr als irgendwelche Fantasiestrafen, die dann ja doch vor Gericht landen.
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Was stellt ihr auch ständig Minijobber ein, für die ihr rund ein Drittel SV-Abgaben zahlt, von denen die aber absolut nichts haben. Die haben noch nichtmal eine verdammte Krankenversicherung.
Und dann jammern, dass ihr für die kein Kurzarbeitergeld bekommt. Ich finde das jämmerlich. Stellt Leute mit SV-pflichtigem Vertrag ein, dann wäre das nicht passiert. 451€ reichen da. Oder ist das zu viel?
Ich bin selbst die Einmann-Personalabteilung in einer relativ kleinen Firma mit ca. 50 Leuten und ich rede jedem die Minijob-Idee aus, so gut es irgendwie geht, seit Jahren. Das ist auch ganz betrieblich Mist, wenn die Leute nur ein- oder zweimal in der Woche arbeiten. Minijob heißt zum Mindestlohn 11 Stunden pro Woche. Was will man mit Leuten, die ein- bis zweimal in der Woche kommen? Die vergessen alles bis zum nächsten Mal, und mit gutem Grund, das ist nur absolute Nebensache.
Dieses Gejammer widert mich an. Wer immer nur "Aushilfen" zum Mindestlohn haben will, der kriegt halt genau das. Und klar haben auch Minijobber dieselben Kündigungsfristen und das Recht auf Lohnfortzahlung wie alle anderen. Ach?! Nur von der BA gibt es nix. Ach?! Obwohl der AG ja SV-Pauschale gezahlt hat. Ach?! Selber schuld.
Echt jetzt...
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Die neue Großzügigkeit bei ALG2, sobald es mal um richtige Menschen und nicht nur sozial Schwache geht (sorry) verhöhnt alle, die darunter bisher gelitten haben.
Beispiel: Bisher gab es bei H4 150€ Vermögensfreibetrag pro Lebensjahr. Der Fünfzigjährige, der in H4 rutscht und sich bis dahin ein paar Rücklagen angespart hatte, musste die also bis auf 7500€ aufbrauchen, bevor er Geld vom Amt bekommen hat.
Jetzt sind es auf einmal 60.000€. Ich finde das an sich begrüßenswert, aber warum fällt das erst auf, wenn es um "Selbständige" geht? Jeder Arbeitslose ist selbständig...
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[Re]: Ja, die Lage ist NOCH erträglich. Das wird sich aber noch im Laufe der nächsten Wochen zunehmend ändern, wenn nicht drastisch gegengesteuert wird.
Und dann hat der Winter noch gar nicht angefangen. Wir müssten noch viel mehr tun, um in den nächsten Monaten nicht völlig hilflos dazustehen.
Aber manchmal hat man das Gefühl, dass es Leute gibt, die sich mit einem lustvollen Fatalismus genau nach Ausweglosigkeit sehnen, denn dann muss man keine Entscheidungen mehr treffen.
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Wenn es da wirklich 75% der Einnahmen aus dem letzten November gibt, dann ist das mehr als eine Hilfe. Wer hatte denn auch nur 75% der Einnahmen in der letzten Zeit? Da wird keiner mehr wollen, dass der Shutdown wieder beendet wird.
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Ja, einfach mal mitdenken. Also nicht quer, sondern einfach logisch darüber nachdenken, wie man es möglichst verhindert, die von anderen ausgestoßenen Aerosole zu inhalieren.
Als Hilfskonstrukt stelle man sich einfach vor, alle seien infiziert, würden ständig rauchen und man dürfte von diesem Rauch möglichst wenig einatmen. Das macht das auf der Stelle bildlich und nachvollziehbar genug, dass man weiß, woran man ist. Je enger und schlechter belüftet, desto schlechter. Je mehr Leute auf einem Haufen, um so schlechter. Je lauter gesprochen (gelacht, gesungen, gegrölt, geschrien) wird, um so schlechter.
Aber daran merkt man schon, warum das so schwer ist: Einfach dagegen sein, ist einfach. Aber tatsächlich mal Dinge verstehen und sich dran halten, ist uns seit Jahrzehnte ausgetrieben worden. Gefühl über Verstand, Impuls über Berechnung, sofort über später --- das ist Grundlage der ganzen Wirtschaft geworden, das wird uns von allen Seiten eingebleut. Und jetzt haben wir den Salat.
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Die Infektionsgefahr in der Öffentlichkeit dürfte insgesamt nicht der Treiber sein, zumindest dort, wo Masken getragen werden und man sich nicht ständig seine Aerosole gegenseitig ins Gesicht sprüht. Die meisten Infektionen gibt es in der Freizeit und auf der Arbeit. Da gilt es vorsichtig zu sein, aber das ist schwer zu kontrollieren, da hilft nur Einsicht. Einsicht gibt es aber nicht, solange die Bevölkerung den Eindruck hat, dass die Politik wieder nur redet, aber nichts tut, denn dann wirkt das so, als sei das ja gar nicht weiter schlimm.
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[Re]: In den letzten 7 Tagen waren es schon 168 Tote. Sie haben Ihre Wette also schon verloren...
Projektionen anhand der aktuellen Entwicklung zeigen auf rund 1000 Tote täglich zum Jahresende. Wenn sich nichts ändert, was hoffentlich nicht der Fall sein wird.
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Wir haben ein unglaubliches Glück, diese Kanzlerin zu haben. Ich hätte nie gedacht, das mal sagen zu müssen. Die übliche Politikerkaste wäre damit völlig überfordert.
Ist auch kein Zufall, dass laut Umfragen der Großteil der Welt im Zweifel Merkel haben wollte und Deutschland beneidet. Dass im Westen mit Angela Merkel und Jacinda Ardern zwei Frauen die sind, die eigentlich alle gerne als Staatslenker hätten, kann einem auch zu denken geben.
Mir hängen jedenfalls all diese scheingroßen zynischen Männer immer mehr zum Hals raus. Und das sage ich als Mann.
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