piwik no script img

Tabakkonsum einschränkenFinger weg von meiner Kippe

Leon Holly
Kommentar von Leon Holly

Der Drogenbeauftragte der Regierung will stärker gegen das Rauchen vorgehen. Und wo bleibt das Recht auf unvernünftige Entscheidungen?

Das Ergebnis einer unvernünftigen Entscheidung Foto: Elena Nazarova/Zoonar/imago

I n der Bar über die Flamme gebeugt, das Nikotin schärft die Aufmerksamkeit und auch die Diskussion. Der Rauch, der zwischen den Liebsten von Mund zu Mund wandert. Der verwirrte Blick des Taxifahrers in Beirut auf die Frage, ob man in seinem Auto rauchen dürfe (natürlich darf man). Die Frauen an der Universität Teheran, für die jeder Zug an der Kippe ein kleiner Akt der Rebellion ist, unter einem islamistischen Regime, das Frauen das Rauchen am liebsten verbieten will.

Ich könnte diesen Bildern noch „vernünftige“ Gründe anfügen, wieso ich den gelegentlichen Glimmstängel und die verschworene Gemeinschaft der Rauchenden nicht missen möchte. Doch das werde ich nicht. Denn die vermeintliche Vernunft ist das Schlachtfeld, das sich die Gegner des Tabaks ausgesucht haben. Die Gegner, das sind jene Prohibitionisten, die nicht nur wissen, was gut für sie selbst ist, sondern auch, was gut für Sie und mich ist. Und die, wenn wir ihren wohlgemeinten Ratschlägen nicht folgen wollen, das Gesetzbuch und das Verbot bemühen.

Im vermeintlich liberalen Großbritannien will die Regierung nun durchsetzen, dass am 1. Januar 2009 und später Geborene nie mehr legal Tabak kaufen dürfen. Das Unterhaus stimmte in zweiter Lesung für ein Gesetz, das „die erste rauchfreie Generation“ schaffen soll. Das britische Modell ist ein Abklatsch aus Neuseeland, wo die neue Koalition das Prohibitionsvorhaben der liberalen Ex-Premierministerin Jacinda Ardern jedoch jüngst gekippt hat. Burkhard Blienert, der Drogenbeauftragte der Bundesregierung, schlägt jetzt seinerseits vor, Großbritannien nachzueifern.

Blienert hat sich eben noch für die Legalisierung von Cannabis starkgemacht, will aber Tabak verbieten. Ein seltsamer Widerspruch, der schon dem slowenischen Philosophen Slavoj Žižek auffiel: „Dieselben Leute, die weiche Drogen legalisieren wollen, sind für eine fanatische Bekämpfung des Rauchens.“ Žižek sieht dahinter die Ideologie am Werk: Eine Gesellschaft, die den Konsum propagiert, aber seine Schäden möglichst abmildern will (Cola, aber zuckerfrei), ist irritiert von der passionierten Raucherin.

Paternalistische Staatlichkeit

Das Prohibitionslager argumentiert deshalb mit den Gesundheitsschäden. Entweder man muss die Menschen vor sich selbst schützen, denn Raucher sterben bekanntlich früher. Oder aber, man setzt den empörten Blick der zweckrationalen Gesellschaft auf und verweist auf die Kosten, die Raucherinnen und ihre Krankheiten dem Gesundheitssystem verursachen.

Der Wille zum Verbot speist sich aus einer paternalistischen Vorstellung von Staatlichkeit: Der Leviathan greift ein, weil er nur das Beste für dich will. Doch Politiker, die so denken, sitzen leider einem Missverständnis auf. Denn Menschen haben jedes Recht, unvernünftige Entscheidungen zu treffen, solange sie niemand anderem direkt schaden. Oder an wen möchten Sie die Entscheidung delegieren, wie viele Drinks Sie am Freitagabend einnehmen, wie viel Sport Sie nächste Woche treiben oder wie viel Zucker Sie essen werden?

Ob in Großbritannien oder Neuseeland: Anglophone Inselbewohnerinnen scheinen alsbald auf komische Ideen zu kommen – zum Beispiel, dass Prohibition überhaupt funktionieren kann, aller historischen Gegenbeispiele zum Trotz. Vielleicht lässt sich die Einfuhr von Gütern wirklich besser kontrollieren, wenn die eigene Grenze im Meer verläuft. In Deutschland ist dagegen sicher, dass der Schwarzmarkt im Falle eines Verbots florieren würde wie die rosa-weiße Tabakblüte im August. Denn wir sind durch das glückliche Schicksal der Geografie mit den Ländern Ostmitteleuropas verbunden. Und die werden sich solche Dummheiten in naher Zukunft nicht einreden lassen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Leon Holly
Jahrgang 1996, Studium der Politikwissenschaft und Nordamerikastudien in Berlin und Paris. Seit April 2023 Volontär der taz Panter Stiftung. Schreibt über internationale Politik, Klima & Energie, und Kultur.
Mehr zum Thema

106 Kommentare

 / 
  • Vielen Dank für Eure Beiträge, wir haben die Kommentarfunktion geschlossen.

  • Wer raucht stirbt mit recht hoher Wahrscheinlichkeit früher und belastet ebenfalls mit recht hoher Wahrscheinlichkeit irgendwann wegen der Folgeerkrankungen das Gesundheitssystem und damit die Solidargemeinschaft 'unnötigerweise'.



    Zucker, Cholesterin, Fleischkonsum, Alkohol, Bewegungsmangel etc 'töten' aber genauso im Übermaß.



    Wenn man einer Gruppe ihr Laster verbieten will müsste man konsequenterweise eigentlich allen Leuten ihre ungesunde Angewohnheit untersagen.



    Ich wundere mich seit Jahren wie in einer Gesellschaft beispielsweise gleichzeitig eine Mehrheit für 'body positivity' sein kann und 'gegen Raucher' 🤷‍♂️



    Den einen gesteht man - überspitzt gesagt - zu ihren Körper zugrunde zu richten und den anderen nicht.



    Hm, darauf zünd ich mir erstmal eine an 🚬

  • Empfehle die Bücher des Philosophen Robert Pfaller!



    Ansonsten wäre die "moderne" Form des Rauchens, die E-Cigs zu empfehlen.



    Oder werden die auch verboten?



    Ja, die Gleichzeitigkeiten verblüffen, UK verbietet den Tabak, Deutschland erlaubt Cannabis.



    Und in Berlin schafft man es nicht, die Problematiken von Crack, Koks..., diversem anderen "Material" und dessen Folgen auch nur annähernd zu mildern.



    Tabakpflanzen, Cannabispflanzen, Hopfen und Malz, Reben..., alles "Natur"!?



    Das Leben ist gefährlich!

  • Ich rauche seit 3 Jahren nicht mehr und bin sehr glücklich darüber, ich sehe für mich nur Vorteile, z.B. 5800€ mehr Geld/Jahr, bessere Fitness.

    Es stört mich überhaupt nicht, wenn andere rauchen wollen, es ist ihre Entscheidung.



    Auch das Argument mit der Krankenkasse finde ich falsch, denn sonst dürfte man auch weder Fett noch Zucker essen, kein Ski fahren, kein Übergewicht haben,...



    Solidargemeinschaft heißt: "alle und jeder" und nicht "du ja, du nein".

  • Nikotin ist eine harte Droge die langsam aber sicher tötet und die Opfer werden industriell und staatlich abgezockt. Ich als trockener Gelegenheitsraucher wollte über zwanzig Jahre aufhören, bis es gelang und kann nur jedem Langzeitabhängigen empfehlen, einen völlig harmlosen, nichttödlichen, dreimonatigen Entzug durchzuführen. Danach kann man viel einfacher "mal am Wochenende Kette mitrauchen" und hat am Montag keinen Drang nachzukaufen. Es ist neben Heroin und Crystal die beschissendste Droge der Menscheit - noch viel schlimmer als Alk und das will schon was heißen. 10-Sekunden-Regel und das Meiden von Rauchern und Stress (!) führt zum Erfolg. Außerdem... schaut sie euch doch an, diese schrumpeligen, selbstverlogenen Blassies, die keine dreißig Meter rennen können ohne mit Raucherasthma herumzubellkeuchen. fake-hüst ^^

    • @Hoagie:

      Schlimmer als Alk? Seltsame Ansicht, angesichts der Bewusstseinsveränderungen, die Alkohol verursachen, mit Unfall-, Verbrechens- und anderen Folgen.

      • @snowgoose:

        Nein, es ist ein Begleiter von Alk. Fast alle Akloholiker rauchen auch. Umgekehrt gilt das nicht. Alkohol weitet die Blutgefäße. Nikotin verengt sie, ist für Alkoholiker also "gesund".

  • Lohnarbeit macht auch krank und bringt uns am Ende um. Würde aber niemand verbieten. Im Gegenteil - Damit das schneller geht, wollen Liberale wie Lindner Überstunden oberhalb 40h/Woche steuerfrei stellen.



    Nach Lindnerlogik müsste das Rauchen also billiger - steuerfrei ! - werden. 😊

    • @Nansen:

      "Lohnarbeit macht auch krank und bringt uns am Ende um."

      So ein Quatsch. Man kann durchaus sein Geld verdienen und sich dabei nicht zu Tode schuften. Man muss nicht bei jedem Gauner arbeiten.

      Auf der faulen Haut liegen, kann aber das Ableben beschleunigen. Von wegen Bewegungsmangel usw.

  • Echt… aber sonst gibt es keine Probleme?

    Was mir alles einfiele, was ich verbieten möchte. Z.B. Verbrenner, die neben mir als Radfahrerin im Straßenverkehr ihre Auspuffgase in meine Lunge bringen. Die zuerst. Total gesundheitsschädlich und ich bin nicht mal selbst schuld an meiner Schädigung.

    • @earthgirl:

      Da schließe ich mich an - gerade mit Verweis auf technologischer von sehr alten (E-Lokomotiven, Straßenbahnen) und neuen Alternativen (E-Busse). Mensch stelle sich vor, die Fahrer*innen von vorherrschend unhinterfragten, idealisierten Autos würden analog zu deren mangelhaften Wirkungsgrad und CO2- und Schadstoffaustoß - Massen an Ölöfen durch Wohngebiete und Innenstädte schieben.

  • "Es ist nicht Aufgabe des Staates, erwachsene Menschen "vor der eigenen Dummheit zu schützen". "

    Wie stehst du dann zur Gurtpflicht für Autofahrer und zur Helmpflicht für Motorradfahrer? Ist das auch ein paternalistischer Eingriff in die Freiheit?

    • @Gesunder Menschenverstand:

      Selbstverständlich.

    • @Gesunder Menschenverstand:

      Ja, ist es. Wer sich nicht anschnallt oder keinen Helm trägt, schadet nur sich selbst. Es ist übrigens auch nicht vorgeschrieben, sich z. B. im Falle einer Krebserkrankung in ärztliche Behandlung zu begeben. Es gibt keine Pflicht zur Gesunderhaltung des eigenen Körpers.

      • @Budzylein:

        Wer sich nicht anschnallt und keinen Helm trägt, wird meist seine Kinder nicht anschnallen und ihnen keinen Helm kaufen.

        PS: Ich dachte, die Generation, die den Sinn des Anschnallens nicht begriffen hat, ist längst ausgestorben.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Den Sinn des Anschnallens habe ich durchaus verstanden: Er besteht darin, den Angeschnallten zu schützen, sodass derjenige, der sich nicht anschnallt, nun einmal nur sich selbst schadet - genau, wie ich geschrieben habe. Die Pflicht zur Sicherung von Kindern ist etwas anderes, die schützt Kinder, die nicht für sich selbst verantwortlich sind. Es gibt übrigens auch Leute, die keine Kinder haben und bei denen Ihr Argument von vornherein ins Leere geht.

          • @Budzylein:

            Wenn man den Sinn verstanden hat...

            "...nun einmal nur sich selbst schadet..."

            Das ist zu kurz gedacht. Feuerwehrleute wären z.B. viel öfter gezwungen, die Reste von Unangeschnallten, aus Autotrümmern zu kratzen, was sie Wenigsten so einfach wegstecken. Dazu kommt die Versorgung von Witwen und Weisen durch die Gesellschaft, die kostet. Und auch überlebende Unangeschnallte verursachen meist größere Kosten, weil die Verletzungen schwerer ausfallen.

            Wir leben in einer komplexen Gesellschaft. Unsere Handlungen wirken sich also fast immer auf andere Menschen aus.

            • @warum_denkt_keiner_nach?:

              Diese Argumentation mit etwaigen Fernwirkungen läuft aber darauf hinaus, dass jeder Mensch gegenüber der Gesellschaft dazu verpflichtet wäre, so lange wie möglich zu leben und so lange wie möglich gesund zu bleiben, damit niemand die Leiche bergen muss und die Sozialkassen geschont werden. Dann müsste man auch den Suizid(versuch) und jede Hilfe dabei verbieten. Und nach Ihrem Kostenargument könnte z. B. ein chronisch kranker Rentner, der niemanden versorgt, sondern nur Leistungen der Rentenversicherung und der Krankenkasse in Anspruch nimmt, getrost den Gurt weglassen und sich totfahren. Das kann es nicht sein. Der staatliche Schutz von Menschenleben hat seinen Sinn im Schutz des Einzelnen und nicht darin, dass andere Personen aus der Existenz eines Menschen wirtschaftliche Vorteile ziehen.

    • @Gesunder Menschenverstand:

      Ja

  • Gemach Gemach vande 🚭Front!

    Kölsche Lösung - mach ne Kneipe auf!



    & Däh ( remake;)



    Wo einst der Z - Wagen stand - sich mal



    ne Kneipe “Résistance“ mit 👤 Mhatma - Luther King Mandela - 👤 fand.



    “Komm mal vorbei - hier war wg 🚬 die Bullerei!“ & Däh - Am Tresen saß‘n Schlacks mit Loddel-Hut! Ich tippte - lachte! Klar mein Vater war Dortmund Catcher als das noch so hieß! Brachte mir mit 13/14 bei - wiede wen umhast ohne dasse was siehst! Das Ordnungsamt schneite rein und fand das Qualmen gar nicht fein!



    Moment - Moment - ich werd verrückt!



    Siie!! müssen rauchen als Gäste in meinem über 365Tage-Stück! 🎭🎭🎭



    In dem die Gäste un de Weetin nich nur Kölsch saufen - sondern permanent sind sich am 🚬👤🚬👤🚬👤🚬schmauchen!



    Bedribbst standens stumm - errungen!



    Und ließens drum ein amtlich Papier da!



    Das wg Freiheit der Kunst - würde geprüft! Na wunderbra!



    Klaro - nichts geschah! Newahr. Doch!



    In Gottes Homeoffice - geht’s krumme Wege - zu wenig Kölsch!



    Sie werrn verzeihn -



    Kneipe und damit das Stück -



    Gingen ein! Och!



    & Robert =>



    Der Loddel-Hut?



    “Wo der Wind ihn hingetragen?!



    Weiß kein Mensch zu sagen!“



    www.youtube.com/re...+fliegende++robert



    & Däh => Volkers 👄 => ❌ ❌ ❌ ❌



    “Seht ihr die Gräber dort im Schnee.



    Das sind die Raucher von HB!“

    • @Lowandorder:

      Da spielt aber nicht nur Tabak mit.

      • @Erfahrungssammler:

        Nö. Sach ich doch - Mühlen-Kölsch -



        (wie de leeve Jot - Homeoffice am Rhing;)

  • > Denn Menschen haben jedes Recht, unvernünftige Entscheidungen zu treffen.

    Bei einer Sucht geht es um den Verlust der Freiheit, Entscheidungen zu treffen.

    • @Arne Babenhauserheide:

      Darum gehts am Anfang nicht, es ist aber eine übliche und vor allem allseits bekannte Folge.

  • Tja, wer Verbieter unterstützt, der wird irgendwann selbst von ihnen erwischt. Ich rauche nicht, aber fahre gerne Auto. Sie halten vielleicht einen Hund. Keine Sorge, der Leviathan kommt zu allen. Gesundheit, Klima, Sicherheit, was könnte wichtiger sein? Alles, was stört, wird verboten. Viel Spaß in der nachhaltigen Zukunft!

    • @Gorres:

      Ja, so ist es: No Risk, no Fun, oder was nützt uns ein geretteter Planet, auf dem es keine Arbeitsplätze mehr gibt?

    • @Gorres:

      Ähem, ein mildes Klima ist Lebensgrundlage. Andernorts ist bzw. gibt es dies bereits nicht mehr. Siehe auch Klimaflüchtlinge. Und nein, es gibt kein Recht auf Auto fahren, Klimazerstörung o.ä..

      • @Uranus:

        Gibt es denn ein Recht auf Hundehaltung, auf mehr als 2 Kinder, auf Reisen, auf Fleischessen, auf großzügiges Wohnen?

        Es sollte langsam klar werden, dass für Menschen dasselbe gilt wie für Hühner: Platz und Komfort kosten Ressourcen und Geld, und wer daran sparen will, der landet bei der Batteriehaltung. Veganschnitzel, Fahrrad, Hochhaus und Balkonurlaub sind nicht die Dinge, für die es sich lohnt, zu arbeiten.

  • Ein Glück muss unser letzter großer Bundeskanzler Helmut Schmidt solche Diskussionen nicht mehr miterleben...

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    „Der Geschmack von Freiheit und Abenteuer..."



    Ich habe mal eine Raucherin geküsst.



    Danach war es vorbei mit der Freiheit.



    Wer Genuss sucht findet Sucht. Es reimt sich Sucht auf Flucht.



    Das Recht auf Unvernunft und Selbstschädigung soll nicht angetastet werden; aber warum darf die Industrie noch immer für das Sterben -



    werben?



    Interessant, dass das Wort „(Selbst)-Verantwortung" in dem Kommentar nicht vorkommt.

  • Ich bin kein Raucher und habe vielleicht im gesamten Leben zehn Zigaretten geraucht - keine mit Genuss. Daher eine Frage an passionierte Raucher, die sich noch an ihre erste Kippe erinnern: Hat das von Anfang an geschmeckt? War da zu Beginn Genuss oder war es mehr das Zugehörigkeitsgefühl zu einer Gruppe und der Genuss kam mit der Zeit?

    • @Strolch:

      Als Raucher, der seinerzeit mit 17 angefangen hat, weil der (leider heterosexuelle) Typ, in den ich verknallt war, geraucht hat - so konnte man auf Partys immer ein wenig mehr Zeit mit ihm verbringen :-) - kann ich sagen, dass es nie 'geschmeckt' hat.



      Es gibt allerdings Situationen, in denen ich bis heute eigentlich ganz gerne rauche, bspw. auf bestimmten Partys oder in bestimmten Bars, wenn die gemeinsame Zigarette verbindet. Rational erklärbar ist es nicht, denn es 'schmeckt' einfach nicht- es ist eher dieses undefinierbar gute Gefühl, sich im passenden Moment ne Kippe anzuzünden. Hach, manchmal einfach schön, oft aber ekelhaft - insgesamt bin ich persönlich einfach zu willensschwach, um nach 15 Jahren das Rauchen aufzugeben. Genuss war aber wie gesagt nie so richtig dabei, zumindest nicht die Art von Genuss, die man bei Verzehr einer Packung original französischer Macarons verspürt, weil tatsächlich die Geschmacksrezeptoren im Dreieck springen. Das tun sie bei einer Kippe nicht.

    • @Strolch:

      Mein Senf als Ex-Raucher: Ich habe mit 15 angefangen, da war das mehr oder weniger ein Ding in der Gruppe. Geschmeckt hat es sicher nicht, aber man war ja "harter Kerl". Nach ein paar Monaten hat man dann einen Gewöhnungseffekt und auch der Geschmackssinn hat dann aufgegeben, ich fand manches dann geschmacklich richtig gut. Bei mir waren es dann über 30 Jahre mit drei verzweifelten Versuchen, von dem Mist wegzukommen, bis ich das Dampfen für mich entdeckt habe. Da haben 14 Tage gereicht, um Rauchen als ekelhaft zu empfinden, denn in dieser Zeit kommt der Geruchs- und Geschmackssinn fast wieder völlig zurück, mal ganz abgesehen von den allgemeinen Verbesserungen des Gesundheitszustandes. Und jetzt noch rollen sich mir die Zehennägel beim Geruch von Zigarettenrauch auf.

  • Ich verstehe nicht, warum Raucher nicht wahrnehmen, dass sie eben nicht nur über ihre eigene Gesundheit und Wohlbefinden entscheiden, wenn sie rauchen. Trotz der Beschränkungen, die es aktuell schon gibt, bin ich sehr oft gezwungen, Rauch einzuatmen, denn der Rauch weht auch draußen nicht grundsätzlich an meiner Nase vorbei und hängt auch in den Klamotten der Raucher. Bei mir verursacht dies Luftnot und Übelkeit, was von Rauchern häufig nicht richtig ernst genommen wird, wenn ich dies äußere.



    Daher wünsche ich mir durchaus mehr Rücksichtnahme von Rauchern und die Einsicht, dass Sie durch ihr Rauchen andere in ihrem Wohlbefinden beeinträchtigen bzw. deren Gesundheit schaden.



    Da ich mir dies aber meistens erfolglos wünsche, bin ich durchaus für strengeren Nichtraucherschutz.

    • @Dorothea44:

      Hallo Dorothea44,



      "Wer mit einem Raucher an einem kleinen Tischchen im Straßencafé sitzt, der innerhalb einer Stunde zwei Zigaretten pafft, sei den gleichen Belastungen ausgesetzt wie ein Passivraucher in einem Lokal, in dem geraucht werden darf, so Mitautor Wayne Ott. Die Schadstoffe reichten im Freien allerdings nicht weit, und in zwei Metern Entfernung von einem Raucher sei man vom Qualm schon kaum mehr betroffen."



      halte doch einfach 2m Abstand, z.B durch zurücklehnen, wenn es dann immer noch Übelkeit oder Luftnot verursacht würde ich mir Gedanken machen

    • @Dorothea44:

      Wenn man sieht, mit welcher unverschämten Gleichgültigkeit die Kippen egal wohin weggeschnippt erden, hat sich das mit der Rücksichtnahme gleich erledigt.

      • @Erfahrungssammler:

        Na ja, dieses EX und Hopp Verhalten gibt's nicht nur beim Rauchen: Kaufen, Konsumieren, Rest fallen lassen und gut is! Funktioniert mit klauen auch.

  • Ich bezweifle, dass Verbote, wie sie in GB geplant sind, wirken. Kann man also lassen.

    Allerdings kann ich (selbst jahrelange starke Raucherin) die Einlassungen des Autors am Anfang des Artikel nicht nachvollziehen.

    Rauchen schärft nicht die Aufmerksamkeit. Es lenkt ab. Und es bedeutet nicht Freiheit. Im Gegenteil. Seit ich nicht mehr Sklavin meiner Glimmstängel bin, bin ich erst wirklich frei. Ich muss nämlich nicht ständig schauen, ob ich genug dabei habe und ob es auch Gelegenheiten zum Rauchen gibt.

    Und vielleicht noch ein kleiner Denkanstoß für den Autor. Zwischen Weihnachten und Neujahr war ich auf der Beerdigung eines Kollegen. Er hatte sich ein 3/4 Jahr lang mit Lungenkrebs gequält. Das ganze Programm. War kein schöner Anblick. Will man sein Leben wirklich so leitfertig wegen etwas Qualm wegwerfen?

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      "...und ob es auch Gelegenheiten zum Rauchen gibt."



      In der Firma rauchen einige der Frauen (die fast alle Kinder haben, also auch ma länger und oder öfter aufhören mussten) meiner bescheidenen Meinung nach nur, um mal nen Grund zu haben, außerhab der Mittagspause an die frische Luft zu gehen und sich die Beine zu vertreten. Das Ritual und der Aspekt, büroübergreifend den smalltalk (welcher sich oft um die Firma dreht, also noch ned ma "nur Gequassel" ist) in die "Raucherpausen" zu legen, ist also eher ein Vorwand für die Fluppen, die, würde sich die Firma ma Gedanken machen, durch die Einrichtung eines ungezwungenen Pausenraums, der ned Flur oder Durchgangszimmer zur viel und ned nur von den Raucher*innen frequentierten Hintertür ist, wohl weitaus weniger von weniger Leuten geraucht würden.



      Und daß gerade knapp-U30-Gelegenheitsraucher*innen wie der Autor sich zur Verteidigung der Freiheit des Tabakkonsums für seine (zukünftigen) Kinder einsetzt; nuja, hoffentlich weiß der des noch in der Kinder Pubertät und wenn auf einmal die Schachtel rasant leer wird, weil teurer wird der Tabak dank Steuern ja nebenbei auch...

      • @Hugo:

        Lustig ist, dass sich viel Süchtige als "Gelegenheitsraucher" bezeichnen, die jederzeit aufhören können. Süchtige sind in der Regel die letzten, die die Sucht bemerken.

  • Unvernünftige Entscheidungen sind ja nett - aber nicht auf Kosten der Solidaritätsgemeinschaft. Bei Folgeerkrankungen zahlen alle.

    • @Lars Sommer:

      Dafür muss die Rente/Pension nicht so lange gezahlt werden.

      • @Waage69:

        Und: Wer sog. vermeidbare Erkrankungen vermeidet und deswegen sehr alt wird, bekommt häufig eine unvermeidbare Krankheit (oder mehrere), die auch viel Geld kostet.

        • @Budzylein:

          Schräge Disussion: Sucht ist eine Krankheit. Das Leben ist eine mehr oder weniger lange Krankheit und endet tödlich. Wer dafür bezahlt, ist egal, denn es trifft alle. Eine Solidargemeinschaft, aus der niemand "aussteigen". Hier Krankkeiten gegeneinander aufzurechnen oder in vermeidbar und unvermeidbar zu differenzieren, bringt gar nichts!

        • @Budzylein:

          Ja, man kann das Ganze eben nicht von der Kohleseite her aufrollen.



          Ob man raucht oder nicht und wenn ja wie viel und bei welchen Gelegenheiten bleibt daher eine individuelle Entscheidung.

          Ich war neulich mit einer Reisegruppe unterwegs. Die allermeisten haben gar nicht geraucht. Einige sind abends beim Essengehen ein oder zweimal zum Rauchen rausgegangen. Dann gehen manchmal auch einige Nichtraucher mit raus, weil sie ja sonst einen Schnack verpassen.



          Ich denke das ist somit wohl noch sozial akzeptiert als eine Art Raucherfolklore.

          Darüber hinaus werden die inzwischen fast nur noch einzelnen Menschen, die sich jedes Mal, wenn sie ins Freie treten z.B. wenn sie zu einer Besichtigung aus dem Bus aussteigen erstmal eine Zigarette anzünden schon eher mitleidig beäugt.

  • Wenn es um Sucht geht, helfen keine Verbote. Einsicht kommt oft erst, wenn es zu spät ist.



    Suchtverhalten wird auch gern als Freiheit verkauft. Es ist aber das Gegenteil!

  • Solange Sie, Herr Autor, im stillen Kämmerlein vor sich hin rauchen bitteschön. Es soll nur Sie und sonst niemanden schädigen.

    Wenn Sie an Lungenkrebs elendig sterben möchten, bitteschön.



    Kann Ihnen durch traurige Erfahrung im Verwandtenkreis sagen, dies ist sehr, sehr schlimm.

    Suchthilfe, ist besser!

  • Na gut, verbieten wir das Rauchen. Ist ja nur der erste Schritt. Danach verbieten wir wegen der entstehenden Kosten den Winter-"Sport" im Urlaub, oder besser noch jeden Amateursport. Verursacht Milliarden an Kosten jedes Jahr. Danach müssen die Leute mit Übergewicht Strafsteuern zahlen, wegen der entstehenden Kosten. Usw. usf.



    Und irgendwann, wenn all diese "Probleme" gelöst sind, wachen wir in einer richtig schönen neuen Welt auf.

  • Ein Artikel, dessen Argumente man eigentlich schon kennt.

    Wäre denn das absolute Verbot von Werbung (d.h. auch neutrale Kippenpackungen) für den Autor OK? Als Kompromiss?

    Wir dürfen nicht vergessen: nicht nur der hier postulierte "Nanny-Staat" möchte erziehen, sondern auch und nachgerade doch die Werbung.

    Junge Menschen in der Adoleszenz sollen doch zu treuen Rauchern ERZOGEN werden.

    Warum wird aber diese Art von "Erziehung" niemals angeprangert?

    Das vermisse ich irgendwie.

  • Einerseits: Rauchen, solange man niemanden sonst zuraucht, ist private Sache. Niemand muss lange leben o.ä., und die Gesundheitsschäden darf man mit Steuern wieder etwas finanziell reinholen als Staat, aber verbieten?

    Andererseits: Da sind gerissene Leute, die wollen diesen Profit durch Abhängigkeit, die wollen sich ihre Edelurlaube etc. mit den kaputten Lungen der Unterschicht finanzieren.



    Dass man das etwa durch ein staatliches Monopol blockt, dafür hätte ich Verständnis, denn Nikotin gilt tatsächlich als eine der Substanzen, die am raschesten Abhängigkeit auslösen kann.

  • Der Drogenbeauftragte der BR wird dafür bezahlt, von etwaigen Lobbyisten unabhängig der Volksgesundheit zu dienen. Und als allererstes muß des sichtbare Angebot incl. Werbung an/für Drogen in Kindern zugänglichen Verkaufseinrichtungen incl. Fluppenautomaten immernoch an jeder 3. Ecke abgeschafft werden.



    Mir als aktivem Raucher ist der Kommentar von Leon Holly auch zu *gähn*: " Oder an wen möchten Sie die Entscheidung delegieren, wie viele Drinks Sie am Freitagabend einnehmen, wie viel Sport Sie nächste Woche treiben oder wie viel Zucker Sie essen werden?"

  • Die Initiative aus Großbritannien sollte in Deutschland zumindest mal diskutiert werden.

    Die aktuelle Situation mit einer Raucherquote von über 30% ist unbefriedigend. Daraus resultieren – nach Berechnungen des Deutschen Krebsforschungszentrums – 127.000 Todesfälle in Deutschland pro Jahr. Untersuchungen des Robert-Koch-Instituts zeigen, dass der Tabakkonsum stark von Bildung und Einkommen abhängen. Die Raucherquoten bei Akademiker:innen sind wesentlich niedriger als bei Handwerkern oder Ungelernten oder bei Langzeitarbeitslosen.

    Da Nikotin, insbesondere in seiner Darreichung als Zigarette, sehr stark suchterzeugend ist, ist der freie Wille in dem Zusammenhang ein Wunschtraum.

    Mit Rücksicht auf die vielen Opfer des Tabakkonsums sollte von staatlicher Seite mehr unternommen werden, um künftige Generationen zu schützen, ggf. auch vor der eigenen Dummheit.

    Oder wir lassen die Armen und Dummen weiterhin krepieren. Wie bisher.

    • @Gesunder Menschenverstand:

      Das Beschränken des Alters für den Kauf von Tabak ist doch nicht das Einzige, was GB tut. Da wird auch auf alternative Konsumformen von Nikotin gesetzt, die verbrennungsfrei sind, während in diesem Land aus sowohl quasireligiösen als auch finanziellen Interessen gegen diese Schadensreduktion Sturm gelaufen wird.

    • @Gesunder Menschenverstand:

      "Die aktuelle Situation mit einer Raucherquote von über 30% ist unbefriedigend. Daraus resultieren – nach Berechnungen des Deutschen Krebsforschungszentrums – 127.000 Todesfälle in Deutschland pro Jahr."



      Die Leute würden auch so sterben, nur später. Insofern gibt es insgesamt nicht mehr Todesfälle. Nicht jeder Mensch hat das Ziel so lang wie möglich zu leben, für viele Menschen ist Lebensqualität wichtiger als langes Leben. Was Lebensqualität ausmacht, ist individuell sehr unterschiedlich, und für manche ist es die Zigarette und die Freiheit, rauchen zu dürfen.



      Es ist nicht Aufgabe des Staates, erwachsene Menschen "vor der eigenen Dummheit zu schützen". Aber es ist eben auch gar nicht Dummheit, es ist eine bewusste Entscheidung, etwas zu tun, was man gerne macht, auch wenn es nicht gesund ist. Arm ist eben nicht gleich dumm, das ist wirklich eine sehr arrogante Annahme, und den Armen aus einer unangemessenen Fürsorglichkeit das wegzunehmen, was sie gerne machen ist nicht gerade sozial.



      Ich rauche nicht und ich kiffe auch nicht. Aber ich möchte in einem Land leben, in dem ich als mündiger erwachsener Mensch behandelt werde, der wenn er Lust hat eine Zigarette rauchen, einen Haschkeks futtern, eine Line Koks ziehen, fünf Beutel Kartoffelchips essen oder sich gnadenlos besaufen kann. Auch wenn ich es nicht mache. Es geht niemanden etwas an!

      • @Ruediger:

        Dass Rauchen eine bewusste Entscheidung für etwas, was man gern macht, sei, bezweifle ich als Exraucherin ganz erheblich - Nikotin als Suchtgift sorgt für die Entscheidung.



        "Die Leute" sterben nicht einfach früher, indem sie umfallen, sie ersticken, verrecken, sind vorher jahrelang krank und haben nix mehr von der angeblichen Lebensqualität, die sie so sehr schätzen.

        Das allerdings unabhängig von ihrem sozialen Milieu, Lehrerinnen und Dachdecker, Klempnerinnen und Chirurgen...

        • @hierbamala:

          Es geht hier um nicht weniger als die grundsätzliche Freiheit des Einzelnen, die Frage, ob wir anderen die Freiheit nehmen dürfen, etwas zu tun, das wir für unvernünftig oder falsch halten, obwohl es uns gar nicht betrifft.



          Sie und ich, wir haben irgendwann angefangen zu rauchen und irgendwann wieder aufgehört. Niemand hat uns gezwungen, damit anzufangen und niemand hat uns davon abgehalten, aufzuhören. Wir hatten selbst diese Verantwortung. Was gibt uns das grundlegende Recht, diese anderen - ganzen künftigen Generationen - zu verwehren, nur weil wir unsere Sicht auf die eigene Gesundheit zu geändert haben?



          Eine Gesellschaft, die alles verbietet, was ungesund ist oder süchtig machen kann, statt den Menschen selbst Verantwortung zu geben, ist eine unfreie, unglückliche und undemokratisch Untertanengesellschaft, das ist ein Obrigkeitsstaat.



          Wir alle sterben irgendwann, und die meisten von uns, egal ob wir nie oder früher mal geraucht haben, ob wir viel oder wenig rauchen, werden an Krankheiten sterben, die ziemlich unangenehm sind. Je älter wir werden, um so wahrscheinlicher ist es, dass wir am Ende lange Zeit ein Leben mit geistigen und körperlichen Gebrechen und entsprechend geringer Lebensqualität leben werden. Wir werden am Ende eher bereuen, dass wir nicht exzessiv genug gelebt haben, dass unser Leben zu langweilig war.



          Über gesundheitlichen Gefahren zu informieren ist schon richtig, aber nicht, den anderen Menschen die eigene Verantwortung zu nehmen.

      • @Ruediger:

        100 Prozent d'accord. Ganz meine Meinung.

    • @Gesunder Menschenverstand:

      Toll, sie bestätigen die karikierte Haltung des philisterhaften Bildungsbürgertums wie im Bilderbuch. Ist das bewusste Haltung oder witzig-provokativ gemeint?

      • @Günter Picart:

        @günter picart.



        "Toll, sie bestätigen die karikierte Haltung des philisterhaften Bildungsbürgertums wie im Bilderbuch."

        Philister = Volk, das zwischen 1200 und 800 v.u.Z. an der Küste Palästinas lebte

        Ich habe so eine Ahnung wer eigentlich gemeint war, vielleicht klappt es beim nächsten Mal.

        • @Gesunder Menschenverstand:

          "Philister (Ästhetik)" heußt der Artikel.

      • @Günter Picart:

        Ich habe nur auf die Fakten, die u.a. aus 127.000 vorzeitigen Todesfällen pro Jahr bestehen, hingewiesen. Ausführlich mache ich das an zwei Universitäten und hoffe, dass ich damit zur niedrigen Raucherquote unter Akademikern beitrage.

        Man könnte es als Problem ansehen, dass ein Industriezweig immer noch gut daran verdient, Krankheit und vorzeitigen Tod an die Konsumenten zu verkaufen.

        Mir persönlich ist es völlig schnuppe, wenn sich dumme Menschen vorzeitig umbringen wollen.

  • Natürlich "funktioniert" Prohibition, die Annahme, dass sie es nicht täte, wird man kaum aufrechterhalten können, wenn man die Schwierigkeit bei der Beschaffung eines "verbotenen Gutes" mit der eines "legalen" vergleicht.



    Sie "funktioniert" nur nicht, wenn man annimmt, dass die Verabschiedung eines Gesetzes die Unmöglichkeit seiner Übertretung nach sich zieht. Und das ist ein Kinderglaube.



    So ist auch der Alkoholverbrauch im Prohintionsamerika gesunken, nur eben nicht auf Null, und auch nicht ohne Folgen.



    Wer den Konsum einer Droge, die kaum "high", aber sehr krank (über ein Drittel aller Raucher sterben an den Folgen ihres Tuns) und süchtig macht, als "Akt der Rebellion" ansieht, kann sich auch mit einem Hammer (oder einem Ersatz) auf den großen Zeh hauen. Das mieft nicht so und auch das repressivste Regime wird die dafür nötigen Utensilien kaum verbannen können. Außerdem schont es die eigene Gesundheit ungemein.

  • Soweit ich das mitbekommen habe, ist der Hauptgegner wohl eher das Dampfen. Geht ja auch nicht, wenn man ziemlich einfach von der Tabakverbrennung wegkommt und immer noch sein Nikotin bekommt ohne einen überwiegend großen Teil der negativen Folgen des Rauchens.

  • Kein seltsamer Widerspruch, sondern nur ein scheinbarer. Cannabis ist weniger riskant und gefährlich als Tabak, davon hat noch niemand Lunge, Bein oder Leben verloren.

    • @Ciro:

      Sorry, aber das ist Unsinn. Nikotin belastet Herz und Kreislauf, aber die Mehrheit der Raucherkrankheiten kommt vom Teer -- und für den ist es völlig egal, was man raucht. Das nicht durchblutete Bein allerdings ist wirklich nikotinbedingt, dafür ist Cannabis ein erheblicher Verursacher von Psychosen. Sinnvollerweise läßt man beides und das Saufen dazu.

      • @Axel Berger:

        Nur dass Tabak erheblich suchterzeugender ist, als Cannabis. Ich habe zB noch nie gesehen, dass sich jemand einen Joint in sein Luftröhrenstoma gesteckt hat.

    • @Ciro:

      Das ist ein Mythos. Diverse Studien belegen, dass das Rauchen von Cannabis 4 bis 6 mal krebserregender ist als Tabakrauchen.

  • Es geht nicht darum, Tabakkonsum komplett zu verbieten, sondern die manipulativen Methoden der Tabakindustrie endgültig zu verbannen, inclusive Werbung oder das aktive Verbreiten von Vaping an junge Leute, die vorher nicht geraucht haben. Jugendliche, die zum Rauchen verführt werden, treffen eben keine freie Entscheidung, sondern rutschen oft in etwas hinein, von dem sie dann nicht mehr wegkommen, mit all seinen katastrophalen gesundheitlichen und finanziellen Folgen.



    Wenn ein Erwachsener sich entscheidet, Tabak, Cannabis oder Alkohol zu konsumieren, ist das seine Entscheidung, und wir wissen, dass Prohibition nichts bringt. Dumm ist es trotzdem in vielerlei Hinsicht, und das darf man auch so nennen. Spätestens bei der Krebsdiagnose platzt das Gerede von Freiheit.

  • Ach, man kann lange die scheußlichen Krankheiten, die Rauchen verursacht ignorieren, besonders gut, wenn man selbst regelmäßig (suchtbedingt, tja) sich in stinkigen Qualm hüllt und danach noch mindestens 12h stinkigen Atem hat, von stinkigen Haaren, Haut, Kleidung... gar nicht zu reden. Man kann auch passioniert sagen statt schwer abhängig, aber das trifft nur auf Nikotinsüchtige zu, bei Alkohol- und Heroinsüchtigen spricht man selten von passionierten Trinkerinnen oder ebensolchen Opiatkonsumentinnen. Man kann auch den ganzen Siff und giftigen Sondermüll ignorieren, den Rauchende (viele, viel zu viele von ihnen) auf Straßen und Plätzen, ergo in den Gewässern, auf Spielplätzen und in Naturschutzgebieten gar und in Wald und Flur sowieso in Form von Kippenresten, Filtern v.a., hinterlassen. Und natürlich kann man die Herstellungsbedingungen wunderbar ignorieren, während man am Transfair-Kaffee nippt und zugleich eine Kippe raucht.

    Wenn man dann irgendwann die eigene Sucht hinter sich hat, merkt man obiges sehr viel deutlicher - wenn man Menschen durchs Rauchen an den zu frühen Tod verloren hat, merkt man's ganz besonders, was für einen Mist man sich all die Jahre eingeredet hat, dabei war es doch bloß Sucht...

    • @hierbamala:

      > ist der freie Wille in dem Zusammenhang ein Wunschtraum.



      Mein Vater, der Versager, hat das Rauchen im ganzen Leben nur ein einziges Mal aufgegeben, gleich als in den Fünfzigern die Folgen erstmals nachgewiesen waren. Ich Jahrzehnte später ebenfalls.



      Allerdings kenne ich eine trockene Alkoholikerin, die viel später das Rauchen auch aufgab. Die zweite Entwöhnung, sagt sie, sei die deutlich schwerere gewesen.

    • @hierbamala:

      > während man am Transfair-Kaffee nippt und zugleich eine Kippe raucht.



      Ich habe sogar schon Zigaretten aus biologisch angebautem Tabak im Bioladen gesehen -- allerdings nur kurze Zeit. Möglicherweise war ich nicht der einzige Kunde, der das dann doch etwas seltsam fand. Biowein allerdings kaufe ich selbst.

    • @hierbamala:

      Richtig!

  • Wenn ich ohne zu bezahlen ein öffentliches Verkehrsmittel nutze, dann schade ich allen.

    Wenn ich rauche, ist es sehr wahrscheinlich, dass ich erkranke und andere Menschen müssen über ihre Beiträge dafür bezahlen. Wie wahrscheinlich solch eine Erkrankung dann ist, habe ich in meinem Freundes- und Verwandtenkreis traurig erleben müssen. Also berührt das Recht auf freie Entscheidungen nicht nur eine Person selbst.

    • @fvaderno:

      Dann sollte es wahrscheinlich kein Recht auf freie Entscheidung geben. Schließlich kann kann die Kausalketten, die aus eigenen Entscheidungen entstehen immer auf die Allgemeinheit beziehen.

      • @pitpit pat:

        Extrempositionen sind selten Diskussionsgeeignet.

        Natürlich ließe sich das bis ins Extrem treiben, dann gäbe es keine Entscheidungsfreiheit mehr.

        Dann müsste es aber konsequenterweise auch in die andere Richtung ins Extrem getrieben werden: keine Gurtpflicht, keine verpflichtende Krankenversicherung, keine Arbeitszeitbeschränkung, Lebensmittelsicherheit nur über freiwillige Zertifizierungen, usw.

        Dann würde auch klar, dass es um ein Kontinuum geht, nicht um Schwarzweiß-Denken.

        • @Arne Babenhauserheide:

          Andererseits ist ein komplettes Verbot, wenn auch nur für junge Menschen, ebenfalls ein Extremposition.

        • @Arne Babenhauserheide:

          Ich habe überhaupt keine Position vertreten, ich habe ein Argument geprüft und für zu schwach befunden.

          Mit diesem Argument könnte und müsste man (unter anderem) jeglichen ungesunden Lebenswandel für unsozial und illegitim halten und seine Sanktionierung fordern.

          Kein Alkohol, kein Sonnenbad, kein Übergewicht...

  • loide, wenn mir jemand vor 60 jahren oder so gesagt hätte: laß das rauchen sein - ich hätte mich nicht daran gestört.

    erst am 4.1.2023 hörte ich mit 75 jahren auf - spontan, habe es nicht bereut. aber: habe mir mit rauchen ab 16 (bin jetzt 75) schwere copd eingehandelt.



    da ist kein genuß mehr, sondern schwerste beeinträchtigung der lebensqualität, gelinde gesagt.

    realiter:



    kann kaum laufen, quasi "schaufensterkrankheit", brauche medikamente um zu atmen, wurde auf lungenkrebs getestet. untersuchung blöde gelaufen:



    kein krebs, aber mir wurde zuviel medikament gegen wasser in beinen per fusion verabreicht;



    davon kriegt man/frau suicid-ideen. (passiert ist mir das im uke hamburg, wollte mich vom 3.stock-balkon stürzen.



    was der arzt zugab: sorry, zuviel medikament gegen wasser in beinen, sorry. dann suicid-ideen.; die antwort auf meine beschwerde deswegen beim ombudsmann war dann allerdings eine lüge.



    ich wäre depressiv wg. der evtl.krebsdiagnose. unsinn - aber so kanns laufen).



    mitnichten missioniere ich jetzt euch mit: hört auf zu rauchen. das müßt ihr selber wissen.



    aber: es ist kein spaß, mit copd die letzten lebensjahre zu verbringen.



    mais: non, je ne regrette rien, rien de rien.

    • @Brot&Rosen:

      Ich finde Ihre Haltung dazu beeindruckend und wünsche Ihnen von Herzen alle Freude die Ihnen noch möglich ist.

  • Grotesk. Als ich vor über 20 Jahren anfing, mich gegen das Zwangsmitrauchen zu engagieren (als gelernter Jazzmusiker war ich Tabakrauch dauernd ausgesetzt - an der Uni aber auch), waren immer wieder solche blödsinnigen "tiefsinnigen" Argumentationen wie diese hier für das Rauchen zu lesen. Nicht alle Schreiberlinge wurden von der Tabaklobby bezahlt, allerdings war das Anzeigengeschäft schon wichtig. Der Autor hier weiss vermutlich nicht, dass er in der Sache überhaupt nichts Neues, schon gar nicht Geistreiches verzapft hat.

    Wie man auch immer konkret zu den beschriebenen Verbotsplänen steht: Natürlich hat der demokratisch legitimierte Staat die Aufgabe, Menschen vor selbstzerstörerischen Handlungen zu bewahren. Niemand stellt heute mehr die Gurtpflicht im Auto in Frage. Warum gibt es einen Haufen Hygienevorschriften in der Gastronomie, könnte man doch alles dem aufgeklärten Kunden überlassen, ob er Gammelfleisch oder ähnliches verzehren will.



    Außerdem schadet die Tabakindustrie massiv dem Klima und der Umwelt, es gibt praktisch keine Zigarette ohne Kinderarbeit und am Ende landen die meisten Kippen auf der Straße oder in den Gewässern - und dann sind sie immer noch hochgiftig.



    Die meisten Raucher*innen bereuen später, dass sie damit überhaupt angefangen haben. Dummerweise ist es dann nicht mehr so einfach aufzuhören.

  • Das Argument "Ich will aber, weil's schön sein kann" hat halt auch seine Schwächen.



    Demgegenüber auf dem "Schlachtfeld der Vernunft" scheinen zu stehen: das Prohibitionslager, die zweckrationale Gesellschaft, und sogar der Leviathan.

    Ja, die biopolitische Verwaltung macht keinen Halt bei der Ausbreitung und Vermehrung ihrer Möglichkeiten und ja, sie ist selber auch nur teil-rational und teil-pathologisch und ja, bald kommt der Zucker dran und danach weit reichende Nährstoffregulation, das Gesundheitswesen als Mikromanager.

    (Zizek's Begehrenshypothese liest sich wie ein Abklatsch eigentlicher Psychoanalyse.)

  • Mit der «freien Entscheidung» ist es beim Tabak so ne Sache.



    Aus eigener und vielzähliger fremder Erfahrung weiss ich, dass es dabei viel mehr um reine Sucht als gewähltem Rausch handelt. Nicht vergleichbar mit Canabis, im Grunde. Viele beginnen mit dem Rauchen im Jugendalter, nicht aus Lust auf eine lebenslange Sucht mit oftmals fiesen körperlichen Folgen, sondern weils alle machen und weil man die Suchtfalle noch unterschätzt. Danach ist für die meisten die freie Wahl nur noch eine Illusion. Die Zahl derer, die „gerne rauchen“ ist unter den Rauchern eher klein.

  • "...wo bleibt das Recht auf unvernünftige Entscheidungen?"



    Das endet da, wo es Rechte anderer beeinträchtigt.



    Und schon wird es schwierig.

    • @Encantado:

      Die unvernünftige Entscheidung aus Großbritannien beeinträchtigt die Rechte der ab 2009 geborenen Generationen ganz nachhaltig (sie werden lebenslang in die Kriminalität gedrängt und können sich beruflich und persönlich dadurch schwerer entwickeln als andere Generationen). Meinten Sie das so?

      • @Günter Picart:

        "(...) Meinten Sie das so?"



        Wenn Sie darlegen würden, was genau Sie meinen, könnte ich Ihnen vielleicht sogar antworten.

        • @Encantado:

          Solche Maßnahmen provozieren immer Reaktanz, das ist menschlich. Reaktanz ist eine Triebkraft, die man auch positiv nutzen und Menschen zu besserem Verhalten bewegen kann, aber nicht so, da passiert logischerweise das Gegenteil.

  • Ich verstehe den totalitären Furor der heutigen Leitkultur nicht. Warum muß unbedingt jeder genau denselben blauen Maoanzug tragen? Das Sachargument zumindest ist falsch. Fast jeder Mensch wird in seinem letzten Lebensjahr für die Krankenkasse sehr teuer, egal welche Zahl dieses Jahr trägt. In der Summe aller Sozialversicherungen kommen Raucher -- im Mittel, nicht jeder -- aufgrund der kürzeren Rentenzeit die Allgemeinheit billiger.



    Was ich mir aber sehr wünsche: Bitte raucht, wenn ihr wollt, aber das Wegwerfen einer Kippe soll bitte so teuer und so zuverlässig sanktioniert sein wie in Singapur. Warum ist den Freunden linker Sozialgängelei konsequent alles das vollkommen egal, unter dem die Mitmenschen tatsächlich leiden?



    Übrigens, in meinem Nichtraucherhaushalt gibt es, im Gegensatz zu vielen Raucherhaushalten, Aschenbecher und Raucherlaubnis in der Wohnung. Solange es nicht überhandnimmt, bleibt es harmlos gegen das, was mir in meiner Unaufmerksamkeit immer wieder auf dem Herd anbrennt.

    • @Axel Berger:

      Die Rede vom sozialverträglichen Frühableben ist nicht nur zynisch, es fehlt auch ein wichtiger Aspekt: Raucher mögen zwar die Rentenkasse entlasten, weil sie früher sterben, sie werden aber auch öfter krank und früher arbeitsunfähig und zahlen weniger ein. Der große volkswirtschaftliche Schaden entsteht dadurch, dass sie sich ökonomisch weniger einbringen, also durch Arbeit zum Gemeinwohl beitragen (bezahlte und unbezahlte Arbeit). Volkswirtschaftlich ist die Bilanz des Rauchens klar negativ.

      Dass Sie sich zu Hause vollrauchen lassen, ist zwar Ihre Entscheidung, aber der Verweis darauf, dass ja auch ab und zu etwas auf dem Herd anbrennt, ist ein Witz, oder?

      • @Eric Manneschmidt:

        Das ist nicht zynisch, das ist fast die ganze Wahrheit. Natürlich gibt es Ausnahmen aber durchschnittlich stimmt es.



        Mag sein dass es sich für Sie zynisch anhört aber rein nüchtern wirtschaftlich betrachtet ist der früher sterbende Raucher billiger.

        Aber das Raucher öfter krank werden ist dagegen ziemlich verallgemeinert. Ab einem bestimmten Alter stimmt es. Gab da mal eine Studie von entweder AOK oder Barmer.



        Im Großen und Ganzen hängt die Häufigkeit von Krankheiten aber vom körperlichen Allgemeinzustand ab, also Fitness, Ernährung, regelmäßige Bewegung etc. Und das können Raucher in bestimmtem Maße ausgleichen.

    • @Axel Berger:

      Da unterschreib ich mal echt jedes Wort! Kann mit dieser Kleingartenmentalität auch überhaupt nix anfangen.



      Und wie jeder Müll, gehören auch Kippen nicht auf die Straße.



      Bei uns gibts ebenfalls nen Ascher, obwohl nicht maleine Kippe im Leben geraucht. Erlaubt sind aber nur ein oder zwei in der Wohnung und das auch nur, wenns draußen ganz mies ist. Ansonsten steht immer einer auf der Terrasse.

  • Nun, es ist ganz einfach: Cannabis kann mensch auch anderweitig konsumieren, es muß nicht geraucht werden…Tabak übrigens auch nicht…Rauchschwaden in Kneipen und sonstwo in der Öffentlichkeit, das muß echt nicht sein!

    • @Saile:

      Und genau diese Einschränkung haben wir bereits.



      Restaurants sind rauchfrei. Kleine Kneipen dürfen sich als Raucherinseln anbieten.



      Jeder hat die Möglichkeit mit oder ohne Rauch am öffentlichen Leben teilzunehmen.



      Der Rest muss jedem selbst überlassen sein.



      Genau wie bei Cannabis: Nur weil es legal ist, ist es noch lange keine gute Idee. Aber nur weil es keine gute Idee ist, muss es nicht illegal sein.

      • @Herma Huhn:

        "Jeder hat die Möglichkeit mit oder ohne Rauch am öffentlichen Leben teilzunehmen."



        Außer Kinder die in einem Raucherhaushalt aufwachsen bzw in einer verqualmten Karre mitfahren müssen.

      • @Herma Huhn:

        Tja, da bin ich aber froh in Bayern zu leben, hier darf auch in kleinen Kneipen nicht geraucht werden…ich bin nämlich recht gerne in Kneipen, möchte allerdings nicht passiv mitrauchen müssen und das Personal würde mir dann auch sehr leid tun.

        • @Saile:

          Zumindest hier in RLP gibt es kein angestelltes Personal in Raucherkneipen. Sondern nur Wirte, die sich selbst dafür entschieden haben, mit ihren Gästen mitzurauchen.



          Kann auf dem Land tatsächlich doof sein, wenn es keine Alternative gibt. Aber da gibt es sowieso immer weniger Kneipen, macht also nicht wirklich einen Unterschied.

        • @Saile:

          Was allerdings ned auf die CSU zurückzuführen ist, sondern auf ein Volksbegehren, gegen des sich auch der Maggus lange gesträubt hat.

          • @Hugo:

            Glauben Sie das weiß ich nicht? Als hier lebender habe ich damals beim Volksbegehren natürlich für das absolute Rauchverbot gestimmt! Wie kommen Sie eigentlich auf die CSU, es gibt hier schließlich auch Grünenwähler…mich zum Beispiel ;-)

    • @Saile:

      So isses. Raucht soviel Ihr wollt. Aber so lange ich als Nichtraucher noch immer regelmäßig gezwungen bin, in der Öffentlichkeit Rauch zu riechen (an Haltestellen aller Art zum Beispiel), ist das nicht in Ordnung. Und wenn ich beim Wohnung Lüften plötzlich die Bude voller Rauch vom Nachbarn habe, auch nicht... Jedem das Seine, mir bitte frische Luft...



      Das gleiche gilt für Abgase von Privatautos...



      Wir finden viel zu viel normal, das überhaupt nicht normal ist...

      • @Langu:

        Ich finde Hanf- und Schweißgeruch, Alkoholfahnen oder andere menschliche "Abgase" mindestens ebenso penetrant. Gleiches gilt für Kuhmist oder Lauchzwiebeläcker. In vielen Städten kann man fast schon am jeweils wabernden Küchen- und Katzenurinaroma erkennen, an welcher Ecke man gerade steht. Auch Alles verbieten?

        Japan gilt als ein Land, wo der "olfaktorisch neutrale" Mensch zum Kulturgut gehört. Aber anderswo auf der Welt IST es normal, dass Zivilisation "riecht", und man sich nicht aussuchen kann, was davon einem gerade in den Riechkolben steigt.

        • @Normalo:

          Schweiß-, Mist- und sogar Alkoholgeruch sind aber nicht gesundheitsschädlich, das ist der Unterschied…Tabak- und sonstiger Rauch nachgewiesenermaßen eben schon!

          • @Saile:

            Lesen Sie bitte das Vorposting! Da ging es ausdrücklich um die Geruchsbelästigung, wenn jemand im Freien raucht. Sie wollen nicht behaupten, dass es schon gesundheitsschädigend ist, wenn man den Rauch nur riechen kann, oder?

    • @Saile:

      Nunja, eigentlich müssten Kneipen auch nicht sein. Immerhin gibt‘s da Alkohol und meistens ist es auch laut. Was blöd ist. So gesehen sind eigentlich auch Autos blöd weil die sogar noch mehr Rauchschwaden produzieren wie Zigaretten und eigentlich auch Kinder, weil die noch lauter sind als Kneipen. Bei näherer Betrachtung sind auch e-scooter blöd weil die eigentlich immer im Weg rum stehen. Nunja, ich würde an dieser Stelle für Raucherkneipen, E-Scooterkneipen bzw Kinderkneipen plädieren. Dann wären alle unter sich, jeder kann rauchen, scootern oder rumschreien wie er/sie es will.

      • @gebeeinbisserlmehralsdukriegst:

        Gegen die Lautstärke helfen ggf. Ohrstöpsel und keiner wird zum Alkohol trinken gezwungen, da ist der Unterschied…und mit Gasmaske in die Kneipe, da werden Sie mir gewiss zustimmen, ist keine Lösung…

    • @Saile:

      Es geht aber nicht darum, Rauchen nur aus der Öffentlichkeit zu verbannen, sondern es komplett zu verbieten.

      • @gyakusou:

        Das wird nicht klappen. Es ist anscheinend ein Menschenrecht, sich selbst und andere zu schädigen.