Lebenslauf von Annalena Baerbock: Hochgradig unprofessionell
Auch bei Baerbocks Mitgliedschaften im Lebenslauf waren nun grobe Fehler. Das ist eine peinliche Pannenserie. Was hat das Wahlkampfteam sich gedacht?
N un geht das Lamentieren wieder los: Wie fies vom politischen Gegner, Annalena Baerbocks öffentlichen Lebenslauf auseinanderzunehmen. Wie niederträchtig und frauenfeindlich! Eine Kampagne gegen eine kompetente Politikerin, die das Klima und noch so einiges andere retten will.
Tatsache ist jedoch, dass Baerbocks Lebenslauf ungenaue Angaben zu ihren Studienabschlüssen enthielt. Sonst wäre er nicht von der eigenen Partei mehrfach korrigiert worden. Doch selbst das reichte dem grünen Wahlkampfteam nicht, um schleunigst alle anderen Punkte durchzuchecken. So kommt nun heraus, dass auch bei ihren im Lebenslauf erwähnten Mitgliedschaften grobe Fehler zu finden sind. Die wurden erneut „mit Dank für die Hinweise“ von den Grünen korrigiert. Und waren da nicht noch Zahlungen der Partei, die Baerbock dummerweise nicht als Nebeneinkünfte im Bundestag angegeben hatte?
Es geht um mehr als ein paar Versehen. Es ist eine peinliche Fehlerserie. Dass die Grünen ihre Kandidatin nicht auf Herz und Nieren geprüft haben, um eben gerade solche Fehler zu finden und ihre Schwachstellen zu kennen, ist hochgradig unprofessionell. Was hat sich das Wahlkampfteam denn gedacht, dass die Konkurrenz mit Wattebäuschchen wirft? Dass Journalist*innen nicht recherchieren? Dass der Boulevard sie schont, weil sie so eine nette junge Frau ist?
Wer erstmals eine Kanzlerkandidatin aufstellt oder nur nach 16 Jahren Opposition regieren will, muss selbstverständlich damit rechnen, dass kein Stein auf dem anderen bleibt. Das ist auch bei anderen Kandidat*innen, Minister*innen und sogar Abgeordneten der Fall, denn sonst wären nie Plagiate, Villa-Käufe, frühere Neonazi-Aktivitäten oder dubiose Mitarbeiter*innen in Abgeordnetenbüros an die Öffentlichkeit gekommen. Bei der Kandidat*innenkür sind die Grünen vielfach für ihr professionelles Vorgehen gepriesen worden. Nun stellt sich jedoch heraus, dass dieses Lob verfrüht kam. Baerbock und ihr Team tragen ganz allein die Verantwortung für die tiefen Kratzer an ihrem Image.
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