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Wirkungslosigkeit der MietpreisbremseWarum gibt es keine Strafen für raffgierige Vermieter?

Eva Fischer

Kommentar von

Eva Fischer

Die Mieten steigen immer weiter, viele Neupreismieten sind illegal. Vermieter, die sich nicht ans Gesetz halten, dürfen nicht ungestraft davonkommen.

Günstiger Wohnraum ist knapp, auch weil die Mietpreisbremse nicht durchgesetzt wird Foto: Eckhard Stengel/imago

D ie Immobilienpreise in Deutschland sind auch im dritten Quartal dieses Jahres wieder gestiegen, wie der Verband deutscher Pfandbriefbanken am Montag mitteilte. Keine Überraschung – ebenso wenig wie die übliche Reaktion: das Bauen-bauen-bauen-Mantra. Dabei wird allerdings gern vergessen, dass sich Neubauwohnungen nur Besserverdiener leisten können.

Was ebenfalls vergessen wird, ist die Frage: Warum wirkt die Mietpreisbremse nicht? Damit sollte der starke Anstieg der Mieten verhindert werden. Laut Gesetz darf der Preis bei Neuvermietungen höchstens zehn Prozent über der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen – und das auch nur, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind. Auch die Möglichkeit, die Mietpreisbremse durch „Modernisierungen“ zu umgehen, ist streng geregelt: Es reicht nicht, das Bad neu zu machen, die Wände zu streichen und das Parkett zu polieren.

Das alles wissen Vermieter, doch sie ignorieren es. Anders lässt sich kaum erklären, warum etwa in Berlin fast alle Mieten auf Immobilienportalen illegal hoch sind. Unser Rechtssystem ermuntert sie zusätzlich, denn der Mieter muss seinen Vermieter rügen und verklagen, hohe ökonomische Risiken inklusive. Ein Individuum gegen die Rechtsabteilung eines Konzerns: Das ist immer eine schlechte Konstellation. Und wer will schon riskieren, dass der Vermieter einen loswerden will?

Zudem: Selbst wenn ein Mieter gegen die überhöhte Miete vorgeht, hat der Vermieter nicht viel zu verlieren. Er muss die Miete reduzieren und das zu viel Gezahlte zurückerstatten. Bestraft, dass er sich nicht an das Gesetz gehalten hat, wird er nicht.

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Warum eigentlich nicht? Der Staat könnte die explodierenden Mietpreise verhindern, wenn er systematisch und entschieden dagegen vorgehen würde. Ja, das wäre mit Kosten verbunden. Aber die Kosten, wenn alles so bleibt, sind viel höher. Denn wenn Menschen das Maximale abgequetscht wird, bleibt nichts übrig für Notsituationen, fürs Alter, für ein schönes Leben. Das Problem der Altersarmut dürfte so ins Unermessliche steigen.

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Eva Fischer
Chefin vom Dienst
Jahrgang 1989; seit Anfang 2025 bei der taz, derzeit als Nachrichtenchefin und Chefin vom Dienst bei taz.de. Vorherige Stationen: u.a. EU-Korrespondentin in Brüssel beim Handelsblatt, Redakteurin für Internationale Politik beim Tagesspiegel, Redakteurin bei der ZDF-Talkshow "Markus Lanz". Wirtschaftspsychologie-Studium mit Schwerpunkt Arbeits- und Organisationspsychologie und dem Nebenfach Politikwissenschaft, Besuch der Holtzbrinck-Journalistenschule, gelernte Medienkauffrau Digital und Print beim Spiegel-Verlag.
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63 Kommentare

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  • Heute in der TAZ gelesen das die Mietpreisbremse wirkt. Beide Artikel liegen m.E. falsch.

  • Weil das Kapitalismus ist. Märkte kennen keine "zu hohen Preise".



    Eigentum und Konkurrenz sind die Grundpfeiler des Geschehens.



    ich empfehle zu diesem Thema den Sammelband:



    Niklas Angebauer; Jacob Blumenfeld & Tilo Wesche Hrsg., 2025, Umkämpftes Eigentum. Eine gesellschaftstheoretische Debatte. Berlin, Suhrkamp 704 S. mit Seiten 303-460 über Wohneigentum.



    Mietendeckel und Mietpreisbremsen sind mit Kontrollen verbunden. Wie alle Regeln, die in einer Gesellschaft gelten sollen.



    Eine ökosozialistische Lösung ist m.E. das einzig Realistische, statt hier ein Püpschen und da ein bisschen Vorkaufsrecht und "Bestandsschutz".



    Es braucht einen Gebäude-Instandhaltungsfonds bundesweit, der unabhängig von Eigentümern funktioniert.



    Ein bisschen egalitäre Regeln hatten wir bei der Eindämmung der Pandemie - weltweit. Eine Übung für alle anderen Felder.

  • Naiv. Wenn Vermieter nicht zu marktüblichen Konditionen neuvermieten können (liegen > Mietpreisbremse), dann werden die Wohnungen in informellen Netzwerke (family & friends) angeboten und dort sanktionsfrei zu marktüblichen Konditionen vermietet.



    Der Mieter freut sich über eine Wohnung ohne viel Suchaufwand und der Vermieter hat marktübliche Rendite.

    • @glk muck:

      Sie sind also der Meinung, dass Vermieter - wenn Sie Leuten mehr Geld fürs Wohnen abnehmen möchten - erstmal an Ihre Familienangehörigen und Bekannten denken? Da habe ich (zum Glück) eher das Gegenteil erlebt. Bei all dem Vermieterbashing... es sind auch nur Menschen.

      Bei Umgehungsstrategien (die ja wohl erstmal nicht primär die eigene Familie als potentielle Einnahmequelle betreffen) gilt es einzugreifen. Das ist auch der Inhalt des Artikels. Die ausgeklügelte aber rechtlich mögliche Strategie lautet: einfach erstmal mehr Geld verlangen (es gibt auch andere, kein Zweifel)

  • Natürlich gibt es Strafen für Vermieter die sich nicht an geltendes Recht halten, es sollte natürlich auch angezeigt werden.

  • Der Mietwohnungsmarkt gehört einfach nicht in private Hände sondern in staatliche oder wenigstens genossenschaftliche.

    • @Earth & Fire :

      Inwieweit löst dies Problem der fehlenden Wohnungen?

  • Bauvorschriften deregulieren. Mindesanzahl an Stockwerken im innerstädtischen Bereich, dann alle Mietspiegel, preisbremsen abschaffen. Und plötzlich wird gebaut werden ja die ersten Jahre werden de meisten anziehen aber dann entsteht mehr Wohnraum als gebraucht wird insbesondere wenn in die Höhe gebaut wird und die Preise für liegen fallen.

  • Fake. Es gibt Strafen für raffgierige Vermieter.

    Die Strafbarkeitsschwelle sieht der Gesetzgeber aber erst bei +50% über dem Mietspiegel. Zwischen +10% und +50% gibt es nur einen zivilrechtlichen Anspruch.

    Beispiel: Niedrigster Wert im Berliner Mietspiegel 2024 ist 5,44€. Mietpreisbremse >5,98€, strafrechtliche Relevanz >8,16€.

    • @Moby Dick:

      Wie Sie korrekt beschreiben liegt die Schwelle deutlich höher. Insofern ist es kein "Fake".

  • Ich halte das alles für Käse.



    Eine Mietpreisbremse ist ja nichts anderes als das Eingeständnis einer Fehlplanung.



    Die Wohnungen sind nicht teuer wegen der Vermieter, sondern wegen des Mangels.



    Mangel treibt die Preise immer nach oben, siehe Lebensmittelpreise in Gaza, Gaspreise direkt nach dem Überfall Russlands, etc



    Und ein Überangebot senkt Preise, siehe jetzt die Kartoffelpreise nach Rekordernte.



    Vermieter nehmen nur das Maximum was sie erzielen können. Das macht jeder so, egal ob er sein Auto verkaufen will oder egal was. Jeder versucht immer das Bestmögliche für sich herausholen zu können.



    Warum Vermieter an den Pranger gehören und jeder Gebrauchtwagenhändler oder Supermarkt, der im Winter 8€ fürs Kilo Tomaten will, erklärt sich mir nicht.



    Der Staat hat es über Jahrzehnte verpasst neue Wohnungen zu schaffen, alte zu sanieren und durch immense Umweltauflagen und Corona sind halt nun mal die Neubaupreise wie sie sind. Da können nur staatliche Träger bauen und hernach Wohnungen zu Sozialpreisen vermieten.



    Gäbe es Überkapazitäten wären die Preise unten. Eine Mietpreisbremse hilft null gegen den Mangel, eine Mietpreisbremse baut keine einzige Wohnung, saniert keine einzige Wohnung.

    • @Saskia Brehn:

      Die Mietpreisbremse greift nur bei Häusern die schon stehen. Wenn Sie ein neues Haus bauen wollen - um den Bedarf zu decken - können sie von Ihren Mieter:innen verlangen was sie wollen.

      • @drum:

        Ist mir völlig klar. Aber für Altbauten können nur diese Mietpreise aufgerufen werden, weil eben ein Mangel herrscht.



        Gäbe es genügend Wohnraum, hätten die Mieter Auswahl und dementsprechend würden die Mieten in Konkurrenzkampf zueinander gehen müssen und sinken.



        Noch ein Beispiel aus meinem Leben: den ersten Trabi hab ich für 8.000 Ostmark gekauft. Der war uralt und von einem Rentner der nicht mehr fahren konnte.



        Er meinte damals, er habe ihn selber vor 10 Jahren (!!!) für 8.000 gekauft und die hätte er gerne wieder.



        Wucher?



        Nö. Ich war überglücklich so billig und sofort ein Auto zu bekommen - sonst lag die Wartezeit bei 12 bis 15 Jahren...



        Angebot und Nachfrage.



        Wenn alle in Berlin wohnen wollen kostet es dort eben 25€ den Quadratmeter.



        Wenn hunderttausende Wohnungen fehlen kann man eben für die Wohnungen die da sind horrende Mieten aufrufen.



        Der Markt ist da.



        Der Angebotsmangel ist wie gesagt staatliches Verschulden nicht vorausschauend gebaut oder saniert zu haben.



        Außerdem könnte man auch einfach alle Umweltauflagen abschaffen oder bauen von Sozialwohnungen massiv bezuschussen.



        Tatsächlich tat weder die Ampel noch jetzt schwarz-rot irgendwas um den Mangel zu beseitigen.

  • Die Mieten steigen, weil die höheren Preise bezahlt werden. Sie werden bezahlt, weil das Angebot knapp ist. Die Lösung ist: bauen, bauen, bauen. Und zwar nach dem Motto: gut ist gut genug.



    Die Baukosten müssen runter: sinnvolle Standards, weniger Vorschriften und Bürokratie.



    Wir können uns 120%-Lösungen in allen Bereichen nicht mehr leisten. 80% sind in vielen Fällen ausreichend.

    • @MK:

      Die Lösung : bauen, bauen, bauen klingt zwar erst einmal gut.



      Aber können Sie auch mal sagen wo? Hier in Augsburg gibt es schon seit Jahren keine freien Grundstücke mehr. Bis ein neues Baugebiet zwischen Augsburg und Königsbrunn wirklich erschlossen ist, vergehen wohl noch Jahre. Und diese notwendigen Naturflächen sind dann auch für die nächsten mindestens 100 Jahre der Ökologie verloren gegangen. Selbst der Bauträger, der unser Mietshaus damals gebaut hat, würde gerne, findet aber schon seit Jahren kein freies Grundstück mehr. Was zusätzlich auch bedeutet, das er die Belegschaft erheblich reduzieren musste.

      • @Oleg Fedotov:

        Was an der Überregulierung des Baumarktes durch Bauvorschriften liegt. Wenn man hier erheblich zurückfährt, also auch wirklich im großen Stil, dann finden die auch Flächen zum bauen.



        Ohne massiven Neubau geht es nicht. Da müssen dann andere Interessen zurückstehen

  • Folgendes Gedankenexperiment:

    Um steigenden Löhnen einen Riegel vorzuschieben führen wir einen Lohnspiegel ein. So weiß jeder Arbeitnehmer, was der aktuelle Wert seiner Arbeit ist. Bei jedem Jobwechsel werden den Arbeitnehmern nun Grenzen gesetzt. Sie dürfen für ihre Arbeit nicht mehr als 10% über dem Lohnspiegel verlangen.

    Die Folgen? Selbstverständlich werden die Arbeitnehmer bei ihren Gehaltsvorstellungen versuchen, den gesetzlich möglichen Rahmen voll auszuschöpfen. Der Lohnspiegel wird dadurch langfristig steigen und es kommt zu einer sich selbst verstärkenden Spirale.

    Ich halte die Mietpreisbremse für kontraproduktiv. Langfristig garantiert sie m. E. stetige Mieterhöhungen. Dass manche Vermieter dennoch nicht genug haben …

    Strafen und hohe Entschädigungssummen wären angebracht.

  • Anmieten und dann verklagen ? So einfach ist das nicht. Denn es gibt immer einen Mietvertrag, den der künftige Mieter unterschrieben hat. Die Gerichte kommen da nicht immer zu mieterfreundlichen Urteilen. Die Politik scheint das alles nicht zu interessieren.

  • „Warum eigentlich nicht?“ Der Strafcharakter ist dem Zivilrecht fremd. Darum.

    • @Strolch:

      Dies. Und wenn so eindeutig ist, wie behauptet, wird sich ein Startup wie Flightright finden, welches die Klage finanziert (gegen Beteiligung an Gewinn).

  • Die Mietpreisbremse wird flächendeckend bundesweit umgangen. Die taz hat Recht, der Grund sind die vollkommen ungenügenden Strafen: Ordnungswidrigkeiten lediglich, danach das Prozessrisiko für den Mieter. Es braucht harte Strafen von mehreren Tausend Euro aufgrund klarer Straftatbestände!

    So lange eine handvoll Mitarbeiter gemeldeten Verstößen nachgehen, wird sich kaum etwas ändern.

    Vor allem: Ein großer Teil der Wohnungen wird möbliert vermietet, klare Gesetzeslücke, die es zu schließen gilt.

    Infam: Wohnungen werden in einzelne Zimmer aufgeteilt, die zu Horrormieten einzeln auf Zeit im "Co-Living" vermietet werden. Ein wenig luxuriös aufgepeppt sind z. B. in der Schanze in Hamburg pro Zimmer 900 Euro drin, also ein Preis, für den die ganze Wohnung vor ein paar Jahren noch zu mieten war!

    joinlifex.com/de-de/hamburg/homes

    Ganze Neubaukomplexe in Großstädten werden möbliert angeboten, umgehen so die Mietpreisbremse. Folge Segregation, die Mieten steigen für alle. Deshalb auch immer mehr Obdachlose.



    Selbst die Mitte der Gesellschaft hat Angst, die Miete nicht mehr zahlen zu können. Perfekter Nährboden für die AFD!



    Wer stoppt Faschismus fördernde Wohnungspolitik?

  • Mietwucher ab einem bestimmtem Maß ist durchaus eine Straftat, es muß nur angezeigt werden!

  • Stimmt, "Bauen, bauen, bauen" allein reicht nicht - es muss dazu auch dereguliert werden. Der Mietspiegel verschärft die Wohnungsknappheit, weil er BestandsmieterInnen gegenüber mobilen NeumieterInnen benachteiligt. Schreibt etwa Reiner Braun von der Empirica AG: "Der beste Schutz vor zu hohen Mieten ist es, ausreichend bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, der auch verfügbar ist. Verfügbar wird dieser Wohnraum entweder über Neubau oder über freigezogene Bestandswohnungen und deren jeweiligen Sickereffekte. Überzogener Mieterschutz im Bestand senkt dagegen die Umzugsbereitschaft, führt so zu Fehlallokationen und resultiert in einer nicht zu rechtfertigenden Ungleichbehandlung junger und mobiler Haushalte, allen voran junge Familien."



    Kann ich für meine Berliner Bubble nur bestätigen: wer einen alten Mietvertrag hat, gibt ihn nie wieder her.

  • Ich halte die Mietpreisbremse geradezu für eine Aufforderung an anständige Vermieter, die Miete bei Neuvermietung über den Mietspiegel hinaus zu erhöhen. Auch, wenn sich die Immobilie schon x-fach ausgezahlt hat. Also total kontraproduktiv. Eine „Norm“ für Mieterhöhungen. Mehr verlangen, weil es so gängig ist. Nach jedem Zyklus von Mietwechseln steigt der Mietspiegel um die besagten 10% und es werden erneut 10% draufgeschlagen. Ein gesetzlich garantierter Reibach.

    • @nothingness:

      ein gesetz also, das zum gesetzesbruch auffordert? kurioser gedanke. eher schon zur umgehung, weil es so viele lücken hat und ausnahemtatbestände kennt. es ist übrigens nicht korrekt, dass nach jedem mietwechsel pauschal 10% mieterhöhung möglich ist, weil der mietpiegel pauschal um 10% steigt. es verhält sich umgekehrt: weil unter umgehung der mietpreisbremse vorgenommene mietaufschläge nicht nur nicht sanktioniert werden, sondern auch noch eingang in die nächste mietspiegelberechnung finden, steigt ständig die ortsübliche vergleichsmiete. die mietpreisbremse legt erst einmal klar fest, dass in gebieten mit angespanntem wohnungsmarkt die miete maximal bis zu 10% über die ortsübliche vergleichsmiete erhöht werden darf. die völlig unsanktionierte umgehung dieser festlegung und ist gegenstand des kommentars von eva fischer.

  • Der Kern des Problems ist:

    1.) Der Mangel an Wohnraum.

    2.) Das prinzipbedinte Machtungleichgeweicht zwischen Vermieter und Mieter -- der Mieter MUSS wohnen der Vermieter KANN vermieten.

    3.) Die geringe Quote an Wohneigentum in Deutschland von ca. 40% der Haushalte -- ein Aspekt der sehr ungleichen Vermögensverteilung.

    4.) Die ständig steigenden Bau und Renovierungskosten.

    Keine "Mietpreisbremse" der Welt wird daran etwas ändern, das "Gerede" von der Mietpreisbremse ist "Medien-PR" um vom "nichts-tun" ab-zu-lenken.

    Reden wir mal über "echte" Maßnahmen.

    1.) Die völlig übertriebene Bau und Sanierungsstandars zurücknehmen -- also das Gegenteil vom 2024er GEG welches alles am Bau nochmal verteuerte.

    2.) Massiver Ausbau "nicht-Gewinn-orientierter" Wohnungsunternehmen -- sprich solche wie "kommunale Wohnungsgesellschaften".



    Die es früher viel gab -- aber im Rahmen der "Schwarze-Null-Ideologie" oprivatisert wurden.

    3.) Förderung von Wohneigentum für Kein und Normalverdiener.

    Andere Länder Machen das.

    Österreich hat viel "kommuale" Wohnungsunternehme und daher günstigares Wohnangebebot, einigen Staaten haben um die 90% Wohneigentum der Haushalte durch Förderung erreicht.

  • Ich könnte mir vorstellen, dass die Mieten so hoch sind, weil es eine unglaubliche Nachfrage bei einem gleichzeitig niedrigen Angebot gibt. Vielleicht sollte man potenzielle Bauherren ermuntern zu bauen.

  • Was ich mich frage ist, wenn jemand neu vermietet müsste er/sie ja die Berechnung machen, sofern man auf der sicheren Seite sein will. Wenn die Berechnung sowieso vorhanden ist, sollte diese nicht bei einer Neuvermietung dann regulärer/erforderlicher Teil des Mietvertrages oder der Wohnungsanzeige sein? Hat man da nicht am meisten gewonnen, wenn die Berechnungsgrundlage für die Mieter:innen transparent ist? Was sind da die Gegenagumente?

  • Die Mietpreisbremse wirkt doch und Mieter sind nicht schutzlos.

    Mieter können einfach eine vollkommen überteuerte Wohnung anmieten und dann ihren Vermieter verklagen. Ist die richtige Miete erst mal durchgesetzt, greift der Mieterschutz.

    • @DiMa:

      die mietpreisbremse wirkt nicht, sonst wären die mieten ja nicht nach wie vor weit über das zulässige maß der mietpreisbremse überhöht, wie sowohl die anzeigen in den immo-portalen als auch die mehr als 50.000 meldungen zu überhöhten mieten allein in berlin gut veranschaulichen.

      wirkungsvoll wäre das gesetz, wenn es tatsächlich einen meßbaren materiellen effekt hätte. dafür bedarf es aber weiter greifender sanktionsmöglichkeiten, wie sie in anderen fällen von offensichtlicher rechtbeugung und rechtsbruch ebenfalls vorliegen.

      viele mieter*innen haben einfach angst, sind verunsichert, verfügen über wenig geld oder informationen, können sich keine rechtsschutzversicherung leisten, haben vielleicht auch sprachschwierigkeiten – alles schlechte voraussetzungen, um mal so mir nichts dir nichts einen rechtsstreit zu starten.

    • @DiMa:

      Klingt sehr praxisnah, ich ziehe ein, verklage erstmal den Vermieter. Ein guter Start für ein möglichst kooperativ verlaufendes Mietverhältnis.



      Dazu gibt es ja auch noch jede Menge Ausnahmen bei der Mietpreisbremse. Sie kriegen das nicht schöngeredet,

      • @FtznFrtz:

        Hat mein Bruder jetzt zwei mal gemacht. So bekommt man bei angespannten Wohnlagen recht schnell eine Wohnung und der Vermieter kann nichts machen.

        Für das Mietverhältnis hat das überhaupt keine Folgen. Das ist ein Massengeschäft.

        Die Ausnahmen bei der Mietpreisbremse sind doch recht übersichtlich und man sollte halt nicht in einen Neubau einziehen.

  • Natürlich sollte es empfindliche Sanktionen für Vermieter geben, die Wuchermieten verlangen und denen Mietpreisbremse, Kappungsgrenze und Mietspiegel egal sind.



    Das Problem viel zu hoher Mieten ist auch ein gesamtwirtschaftliches: Bei vielen bleibt nach der Mietzahlung zu wenig zum Leben übrig. Über eine schwächelnde Wirtschaft braucht sich also niemand zu wundern, denn die Vermieter werden ihre Einnahmen nicht in derselben Weise ausgeben, sondern eher in profitable Geldanlagen (Wertpapiere, weitere Immobilien, ...) stecken, die jedoch weder Innovation noch Konsum fördern. Ich sehe das ja bei mir selbst.

  • Mieten sind Waren und unterliegen keiner Regulierung (sonst gäbe es sie nicht).



    Kann ich mir eine bestimmte Ware nicht leisten, muss ich meine Ansprüche anpassen.



    Warum nicht gebaut wird, muss ich wohl nicht erklären.

    • @Mal Nombre:

      Bitte mal die §§ 535 ff., noch besser §§ 549 ff. BGB lesen, da finden Sie die Regulierung, vor allem der Wohnraummiete.



      Zurecht schützt das Gesetz den Mieter wie es den Arbeitnehmer im Arbeitsverhältnis schützt. Die Fiktion gleichberechtigter Partner auf Augenhöhe trifft auf diese Verträge nämlich gerade nicht zu.



      Das ist die rechtliche Seite, die wirtschaftliche Seite ist aber oft die gewichtigere. Der Staat muss Wohnungen bauen und vermieten, es handelt sich hier um ein Grundbedürfnis wie Wasser, das eben nicht nur vom Markt bedient werden darf. Leider versagt hier die Politik seit Langem.

    • @Mal Nombre:

      vorsicht fake news! natürlich unterliegen mieten im deutschland regulierungen, die sowohl im zivilrecht als auch in baurecht zu finden sind und sich grundgesetzlich begründen lassen.

  • „Warum gibt es keine Strafen für raffgierige Vermieter?“

    Weil wir in einem unsozialen Land leben, das die Profite Weniger über das Wohl Vieler stellt.

    Trotzdem denken viele Deutsche, das wir einen funktionierenden Sozialstaat haben.



    Im Gegenteil.



    Hohe Mieten, niedrige Löhne (Deutschland hat den größten prozentualen Niedriglohnsektor in Europa), niedrige Renten, sehr hohe Lohnnebenkosten, hohe Steuern, Austeritätspolitik: Das sind neoliberale Rezepte für die Umverteilung von unten nach oben.

    Mit diesen Dingen sind wir leider führend in Europa.

    • @hsqmyp:

      „Warum gibt es keine Strafen für raffgierige Vermieter?“



      Wie kommen Sie und die Autorin darauf? Selbstverständlich gibt es Strafen für Mietpreisüberhöhung. Bußgeld bis zu 50T€ oder - bei Wucher (= 50% über ortsüblicher Miete) - kann es auch in den Knast gehen. Sie können also Ihre Tirade über den angeblichen neoliberalen Staat in Deutschland wieder einpacken.

  • Richtig, aber..



    1) "Dabei wird allerdings gern vergessen, dass sich Neubauwohnungen nur Besserverdiener leisten können."



    Wenn aber mehr Neubauwohnungen für "Besserverdiener" vorhanden sind und diese umziehen, dann wird auch mehr bezahlbarer Wohnraum frei.



    2) "Vermieter, die sich nicht ans Gesetz halten, dürfen nicht ungestraft davon kommen." Was nutzt ein Gesetz, wenn man es nicht kontrolliert und bei Verletzung den Verursacher sanktioniert?



    3) "Günstiger Wohnraum ist knapp, auch weil die Mietpreisbremse nicht durchgesetzt wird " Er ist aber in allererste Linie knapp weil zu wenig gebaut wird. Die Mietpreisbremse nutzt keinem etwas der eine Wohnung sucht, weil keiner aus einer günstigen Wohnung raus geht. Also hilft nur bauen, bauen, bauen. Bei den Vorschriften und Baukosten macht das nur kaum noch jemand.

    • @Hans Dampf:

      Wenn aber mehr Neubauwohnungen für "Besserverdiener" vorhanden sind und diese umziehen, dann wird auch mehr bezahlbarer Wohnraum frei.

      Das setzt voraus, dass die Besserverdienenden auch umziehen werden.



      Weshalb sollten sie das tun?



      - Um das gewohnte Umfeld zu verlassen? Eher nicht



      - Um mehr Miete zu zahlen für eine vergleichbare Wohnung? Eher nicht...

    • @Hans Dampf:

      Das ihre Punkte 1) und 3) sich gegenseitig widerlegen ist ihnen bewusst?

    • @Hans Dampf:

      Und wenn man noch Strafen draufsattelt, machen es noch weniger.

    • @Hans Dampf:

      100%.



      Bauen lohnt sich aktuell nur, wenn man Mieten über €20/qm erzielen kann.

    • @Hans Dampf:

      leider liegt für behauptung nr. 1 keinerlei empirische evidenz vor. im gegenteil: hamburg beispielsweise hat seit langer zeit durchgängig hohe neubauquoten und dennoch steigen die mieten. wenn man sich kurz vor augen führt, dass der ausweitung von wohnraum in zeit und raum immer systemische grenzen gesetzt sind und welche interessen jeweils mit dieser ausweitung in einer pluralistischen und deliberativen demokratie verbunden bzw. ausgehandelt werden, dann liegt es auch auf der hand, dass hier kein trickle-down-effekt zu erwarten ist. auf dauer könnte über wohnungsneubau nur mehr bezahlbarer wohnraum entstehen, wenn man gemeinwohlorientierter bauträger bauen läßt und nicht private kapitalanleger.

      • @Pflasterstrand:

        Weil trotzdem mehr Menschen nach hamburg ziehen als neuer Wohnraum entsteht.

  • Eine Möglichkeit sich rechtssicher "zu wehren", bzw. das Kostenrisiko bei Rechtsstreitigkeiten zu minimieren, ist die Mitgliedschaft bei einem Mieterverein.



    Die Kosten sind überschaubar (insbesondere im Vergleich zu den möglichen Einsparungen) und die rechtliche Vertretung meist inklusive. Erfahrung und Fachwissen.



    Meist reicht es schon, dass die Mitgliedschaft bekannt ist, damit Vermieter nicht mehr versuchen unrechtmäßig Kosten umzulegen, oder Miete zu erhöhen.



    Ich habe sehr gute Erfahrungen gemacht und wenn alle in einem Mieterverein wären, dann wären die Mieten sicherlich auf einem 20% geringerem Niveau.

    • @Schusters Bernd :

      Theoretisch richtig aber warum soll ich für etwas zahlen was eigentlich die Aufgabe des Staates wäre, den ich eh schon finanzieren muss? Das Machtverhältnis zwischen M und Vm ist auf einem überhitztem Wohnungsmarkt nunmal bei all dem Mieterschutz assymetrisch zu Gunsten des Vm, weil Menschen jeden Preis akzeptieren müssen wenn sie nicht auf der Straße schlafen wollen - was einen staatlichen Eingriff berechtigt.

  • Ich bin unbedingt für die Einführung einer Übergewinnsteuer auf Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung! Während der Energiekrise war das auf Gewinne der EE-Anlagen auch möglich.

    • @cmkaiser:

      Die Nettorenditen bei vermieteten Immobilien liegen irgendwo bei durchschnittlichen 4 Prozent. Wovon wollen Sie bei so geringen Renditen eine Übergewinnsteuer einziehen, bzw. wo sehen Sie hier einen Übergewinn?



      Wir haben hier in Deutschland schon sehr hohe Belastungen, wollen Sie noch höhere Steuern? Wenn nicht mal 4% rausschauen, wer möchte dann bauen und vermieten? Da schneidet man sich doch in die eigene Hand.

    • @cmkaiser:

      Dann müssen Vermieter ja noch höhere Mieten verlangen, damit netto genug herauskommt. Nein, das halte ich für keine gute Idee, zumal die Mieter von einer "Übergewinnsteuer" nichts haben.

  • Gerade im Immobilienbereich muss einiges passieren. Die kleinen Vermieter lässt man im Regen stehe wobei sich die großen so einiges Leisten können.



    In dem Bereich wäre mal dringend Bürokratieabbau nötig.

    • @Captain Hornblower:

      "Die süßesten Früchte fressen nur die großen Tiere..."



      (Cover v. P. Alexander)

    • @Captain Hornblower:

      Für mich als "kleinen Vermieter" spielt die Bürokratie praktisch keine Rolle. Die Bürokratie beschränkt sich in meinem Fall im Wesentlichen auf die Steuererklärung. Ich sehe auch nicht, wo ich "im Regen" stehengelassen werde.

  • Liebe Frau Fischer, sie fordern Strafen für Vermieter, die das Gesetz brechen. Voraussetzung für Strafen ist jedoch, dass ein Fehlverhalten genau bestimmbar ist. Und hier gibt es ein Problem: Es ist für Vermieter oft unklar, welche Miete zulässig ist.



    Nehmen wir den Berliner Mietspiegel: Wann ist ein Stand-WC hochwertig? Was ist ein mit einer Wandfliese vergleichbarer Wandschutz? Wann ist die Lage besonders geruchsbelastet?



    Wissen Sie nicht? Ich lade Sie ein, die Antworten darauf einmal zu recherchieren. Sie werden merken, dass es keine oder nur widersprüchliche Urteile dazu gibt. Je nachdem, wie sie sich entscheiden, liegt die Miete z.B. bei einer kleinen Altbauwohnung bei 6,85 € oder 15,31 €.



    Später beim Rechtstreit: Ist das WC nun hochwertig? Sieht es zufällig ein Richter so wie Sie, sind Sie die soziale Vermieterin, die mit gutem Beispiel vorangeht. Sieht es der Richter anders, sind Sie ein raffgieriger Miethai, der bestraft werden muss.



    Bedenken Sie: Rund 1/3 der Vermieter sind Privatpersonen -mit Untervermietenden wohl deutlich mehr.



    Wie viele Jahre Gefängnis schlagen Sie vor für die 22jährige, die Ihre Wohnung untervermietete, und glaubte, das Stand-WC wäre hochwertig?

    • @Klaus Klarblick:

      Die Spiegelmiete kann man sich ausrechnen lassen. Und wenn man sich daran hält braucht man auch nicht komisch rumzurechnen.

      Ich will das mal auf den Strassenverkehr übertragen:

      Was schert mich der Bußgeldkatalog wenn ich mich an die Geschwindigkeitsbeschränkungen halte ?

      • @Bolzkopf:

        Um die Spiegelmiete auszurechnen zu können, müssen Sie wissen, was "hochwertig", "vergleichbar" usw. ist. Und das ist halt unklar.

        Um in Ihrem Bild vom Straßenverkehr zu bleiben: Der Bußgeldkatalog käme Ihnen ziemlich bedrohlich vor, wenn nirgendwo klar definiert wäre, was die Geschwindigkeitsbegrenzung ist. Stellen Sie sich vor, auf irgendeiner Straße steht ein Schild: "Übermäßig schnell fahren verboten". Der eine Richter spricht bei 55 km/h frei, der nächste Richter entzieht bei 25 km/h die Fahrerlaubnis.

    • @Klaus Klarblick:

      ich habe die antworten auf Ihre fragen schon einmal recherchieren müssen und muss sagen: das ist bei weitem nicht so schwer, wie Sie es darstellen. sowohl die orientierungshilfen (inklusive berechnungstool) zur ortsüblichen vergleichmiete in berlin als auch die sammlung mit präzendenzurteilen zu wohnwertmindernden bzw. wohnwertsteigernden kriterien geben einen ausgezeichneten überblick. da ist dann z.B. die WC-frage auch rasch beantwortet. das problem bei den drastischen verstößen gegen die mietpreisbremse entsteht ja auch eher durch diejenigen v.a. institutionellen anbieter, die die ietpreisbremse in vollstem bewusstsein ihrer möglichkeiten umgehen.

      • @Pflasterstrand:

        Ich freue mich sehr, dass Sie meinem Argument nachgehen. Aber bleiben Sie nicht oberflächlich! Versuchen Sie wirklich einmal zu beantworten, was ein "hochwertiges Stand-WC" ist.



        Die Urteilssammlung ist völlig unbrauchbar. Im Vorwort: "Die Sammlung beinhaltet nur eine Auswahl an Urteilen. Sie erhebt weder Anspruch auf Vollständigkeit noch auf Aktualität der Angaben. Die genannten Entscheidungen [...] stellen zudem Einzelfälle dar und sind nur eine Orientierung."



        Kern des Problems sind die vielen Mietspiegelmerkmale, die von einer völlig subjektiven Bewertung abhängig sind: "guter Zustand", "hochwertig", "besonders" usw.



        Da helfen auch keine Fachanwälte. Selbst Urteile sind unsicher, denn der nächste Richter beurteilt "hochwertig" vielleicht anders. Und der Staat weiß sowieso nicht, wie sein Mietspiegel zu deuten ist.



        Vor dem Gesetz sind alle gleich. Strafen für Immobilengesellschaften gelten auch für die Studentin. Siehe auch Taz-Artikel "Profitgier bei Untervermietungen". Natürlich sollte man gegen groben Mietwucher vorgehen. Aber vielleicht erst einmal mit präziseren Gesetzen statt mit willkürlichen Strafen.

  • "raffgierig"?



    Müsste es nicht korrekterweise "marktkonform" heissen?



    In einer Gesellschaft, in der die Vermögenshöhe in Bezug auf Lebenserwartung, politischen Einfluss, gesellschaftliche Anerkennung etc. eine entscheidende Größe darstellt ist es nur folgerichtig den maximalen Profit aus allen Unternehmungen und Besitzständen heraus zu holen.



    Es gibt auch einen Begriff dafür:



    Kapitalismus

  • "Bestraft, dass er sich nicht an das Gesetz gehalten hat, wird er nicht. Warum eigentlich nicht? "

    Weil es sich bei der Mietpreisbremse um einen zivilrechtlichen Anspruch handelt, der dem geschädigten Mieter die Möglichkeit gibt, Geld zurückzufordern.



    Daneben kann es durchaus noch Bußgelder für die Ordnungswidrigkeit geben, in diesem Fall vor kurzem ein Bußgeld von 26.000 €:

    www.rbb24.de/polit...cher-bussgeld.html

    In besonders schweren Fällen (Mietwucher als Straftat) ist auch Freiheitsstrafe möglich.

  • Wohlmöglich liegt die Erklärung ja in der Vermögens- und Einkommenstruktur der politischen und juristischen Entscheider ...

  • "Bauen Bauen Bauen - Dabei wird allerdings gern vergessen, dass sich Neubauwohnungen nur Besserverdiener leisten können."

    Das stimmt. Aber dann ziehen die bösen Besserverdienenden in die teuren Neubauwohnungen, und dann nehmen sie den lieben Schlechterverdienenden nicht mehr die Wohnungen weg.



    Oder ist der Status Quo wünschenswerter: daß die Besserverdienenden den anderen die besten Wohnungen wegschnappen?

    Spass beiseite: im aktuellen System bekommen die Normalverdiener die guten Wohnungen nicht - die bekommen die Besserverdienenden (es sei denn, man reguliert/steuert staatlicherseits die Vergabe privater Wohnungen, aber das wird glaube ich nix). Wenn man das ändern will, muss man bauen bauen bauen.



    Oder gibt es eine andere Lösung, auf die ich nicht komme?

    • @oldshatterhand:

      Das Problem mit dem Neubau ist, dass dieser auch keinen bezahlbarenWohnraum in den begehrtesten Wohnbereichen schafft. Preiwerter Wohnraum gibt is in Städten wo in jede Viertel ein ausreichender % Anteil der Wohnungen in Kommunaler Hand sind. Das hat direkten auswirkungen auf den Preis, auch bei den umliegenden Angeboten. Regulierungen von RBNB und co sind auch wichtig natürlich auch das Schafft Wohnraum im notwendigsten Bereich ganz ohne Neubau. Und dann noch die Option mit dem Umbau von Büros. Letzteres ist sehr kostenaufwendig aber es entsteht potenziell Wohraum im Zentrum, also ideale Lage. Mit guter ÖPNV Anbindungen auch den Wohnraum an der Perriferie attrativer gemacht werden.

      Richtig gutes billiges Internet an jeder Milchkanne macht Dörfer mit niedriger Miete wieder attraktiver. Junge Menschen aus dem Tech sektor die aufs ruhige Land ziehen sind dann wiederum auch wieder potentielle Kunden für Restaurants, Bars und co

      Und dann muss natürlich auch neu gebaut werden.