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Linker Kritiker über Wagenknecht„Rassismus beginnt beim Selektieren“

Der Philosoph Thomas Seibert hat den offenen Brief gegen Sahra Wagenknecht unterzeichnet. Er begründet, warum er sie für rassistisch hält.

Wagenknecht verstärke gezielt die Stimmung, in der Radikalismus wächst, sagt Seibert Foto: Reuters
Stefan Reinecke
Interview von Stefan Reinecke

taz: Herr Seibert, halten Sie Sahra Wagenknecht für rassistisch?

Thomas Seibert: Wagenknecht stärkt rassistische Positionen in der Wählerschaft der politischen Linken und damit den diffusen Rassismus in rund einem Viertel unserer Gesellschaft. Streng verstanden ist das selbst Rassismus.

Ist das nicht maßlos übertrieben?

Sie ist keine bekennende Rassistin. Auch viele der AfD-Wählerinnen sind das nicht. Doch beginnt Rassismus nicht erst mit dem ausdrücklichen Bekenntnis zur Überlegenheit der weißen Rasse und der deutschen Blutsgemeinschaft. Rassismus liegt dort vor, wo Menschen nach entsprechenden Merkmalen selektiert werden: in solche, die hierhergehören, und solche, die hier nur geduldet sind und bald wieder wegsollen. Das denkt sie wirklich.

Wollen Sie ernsthaft alle, die skeptisch gegenüber offenen Grenzen sind, unter Rassismusverdacht stellen?

Bleiben wir zunächst beim Selektieren. Wenn Reisende an deutschen Flughäfen schon vor dem Betreten deutschen Hoheitsgebiets in eine Vorkontrolle geraten, in denen alle Weißen durchgewunken und alle offenkundig Nichtweißen gestoppt und nach ihrem Pass gefragt werden, dann ist das institutionalisierter Rassismus: racial profiling. Die Zollbeamten nehmen daran teil, auch wenn sie selbst fern jedes rassistischen Bekenntnisses sind. Wenn eine politische Ordnung konstitutiv dasselbe tut, ist sie eine rassistische Ordnung. Wer sich aktiv an der Reproduktion dieser Ordnung beteiligt, nimmt daran teil. Wer diese Ordnung nicht nur reproduzieren, sondern in ihrem exkludierenden Charakter noch verschärfen will, steckt da noch tiefer drin als der Zöllner, dem sein Handeln vielleicht sogar leidtut.

Thomas Seibert

Der Philosoph und Autor (geboren 1957) ist Sprecher des Instituts Solidarische Moderne, eines rot-rot-grünen Thinktanks. Er ist Mitunterzeichner des offenen Briefes an die Linkspartei-Abgeordneten.

Wagenknecht hat im Bundestag, wie die Linksfraktion, gegen alle Asylverschärfungen gestimmt. Wie passt das zu dem Rassismus-Etikett, das der offene Brief ihr anhängt?

Oskar Lafontaine hat noch als Ministerpräsident federführend an der Verschärfung des Asylrechts mitgewirkt – schon vergessen?

Das war 1992. Wollen Sie Wagenknecht dafür verantwortlich machen?

Wagenknecht schließt daran an und verstärkt gezielt die Stimmung, in der der Abbau der Rechte nichtdeutscher Menschen fortgesetzt wird und noch weiter radikalisiert zu werden droht. Das alles in einer Situation, in der die Kanzlerin durch ihr „Wir schaffen das!“ einen umgekehrten Weg eröffnet und unsere Gesellschaft damit vor ein Entweder-Oder gestellt hat: Ja, wir schaffen das und schaffen damit auch eine andere, eine weltoffenere Gesellschaft – oder nein, wir schaffen und wollen das nicht, wollen unter uns bleiben. Wagenknecht hat dieses Entweder-Oder für sich nach der zweiten Option entschieden, nicht anders übrigens als Nahles oder Kretschmann.

Also gehören Nahles und Kretschmann auch unter Rassismusverdacht?

Ja, natürlich. In diesem Land haben sich Millionen für den Weg des „Wir schaffen das“ entschieden. Linke Politik schließt daran an – oder sie ist keine linke Politik. Wenn man das „Wir schaffen das!“ wählt, kann man natürlich Zweifel haben, ob dann diese oder jene Wendung des Wegs die praktisch richtige sein wird: So verstanden, ist Skepsis gegen offene Grenzen natürlich legitim. Aber Wagenknecht stellt sich der politischen Wahl des „Wir schaffen das!“ aktiv entgegen.

Der offene Brief diskutiert keine konkreten Äußerungen, sondern ist eine pauschale Attacke auf Wagenknecht. Ist Exkommunikation aus der Reihe der Rechtgläubigen nicht ein Ritual linker Debatten, das man besser hinter sich lässt?

Es geht nicht um innerlinke Querelen, sondern um Merkels Entweder-Oder und die Zukunft unserer Gesellschaft. Geben wir dem rassistischen Viertel weiter Raum, oder sammeln wir eine Mehrheit für das „Wir schaffen das!“ Hier ist die Rose, hier tanze!

Jan Korte, unverdächtig, Wagenknecht-Fan zu sein, sagt: „Wer die Fraktionschefin in die rassistische Ecke stellt, hat nicht alle Tassen im Schrank.“ Der offene Brief erzeugt, weil er so leichtfertig mit dem Rassismusvorwurf hantiert, einen Schulterschluss. Er isoliert Wagenknechts Position in der Linkspartei nicht – im Gegenteil.

Die Frage ist nicht, was wer zu dem Brief sagt. Wichtig ist, welche Entscheidung die Partei letztendlich trifft. Sie hat mehrfach schon versucht, Wagenknecht zu stoppen. Die hat sich darüber immer wieder hinweggesetzt. Was wird verbindlich sein: ihre Position oder das Parteiprogramm?

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295 Kommentare

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  • Wie schön, die Linke zerlegt sich wie die GrünInnen in Österreich! Nein nicht schön, es ist im Gegenteil sehr traurig, dass die Linke die Realität nicht anerkennen will, wie es Sarah Wagenknecht macht! Die Migrationsfrage wird Deutschland um die Ohren fliegen; wie es jetzt den Österreichern um die Ohren geflogen ist. Wer sich dem einfach entziehen will, den werden die Wähler strafen. Deutschland geht schweren Zeiten entgegen, eine unrealistische Linke auch. Dann sammelt mal eine Mehrheit für "Wir schaffen das", ich bin skeptisch!

  • Cursed with was auch immer: Sie scheinen des Lesens nicht mächtig zu sein, da Sie mir Dinge unterstellen, welche ich weder vertrete, noch mit einem Wort geschrieben habe.

    Doch anders als Sie kämpfe ich für eine soziale Erneuerung in diesem Lande und Europa, welche ich nicht gewillt bin zugunsten eines einzigen Themas (Flüchtlingspolitik) zu opfern.

    Anders als Sie, möchte ich den sozialen Kahlschlag im Lande (und in Europa) stoppen. Die soziale Schere muss wieder geschlossen werden, Vermögen und Erbschaften müssen überhaupt und deutlich stärker besteuert, Arbeitnehmerrechte gestärkt und Hilfsbedürftigen geholfen werden.

    Ich möchte, dass den vielen Armutsberichten ENDLICH lösende Taten folgen!

    Und natürlich will auch ich möglichst vielen Flüchtlingen helfen. Aber doch nicht zu dem Preis der Aufgabe aller weiteren genannten (sozialen) Ziele, und einer permanenten Stärkung der politischen Rechten! Doch genau das ist die Konsequenz Ihrer Sichtweise, welche zudem völlig unsubstantiiert ist, da sie mit keinem Wort auch nur andeuten, wie denn Ihre Flüchtlingsaufnahme und (auch wirklich) menschenwürdige Integration (mit Lebensperspektive für die Menschen) konkret aussehen soll?! Es reicht doch nicht die bloße Aufnahme; wir müssen den Menschen doch auch eine Perspektive im Leben bieten können!

    Und, gleichfalls anders als Sie, nehme ich zur Kenntnis, dass mit einer solchen Parteihaltung, wie Sie sie vertreten, die politische Rechte massiv unterstützt, und die politische Linke geschwächt wird, vgl. BT-Wahlergebnis. Dennoch beharren Sie auf Ihrem Gutmensch-Standpunkt, wissend, dass Sie damit die politische Rechte massiv stärken. Aus meiner Sicht sind Sie daher ein faktischer Unterstützer von AfD und Co. Glückwunsch!

    • @tazeline:

      Sowohl sie als auch andere sollten nicht auf dieses "Hab ich nicht aber du-" Argumentationsmuster begeben.

      • @Andreas Klose:

        Überhaupt sollten wir uns alle schön über unsere unkündbaren Stellen im parapädagogischen öffentlichen Dienst freuen und über primitive ökonomische Verteilungsfragen nur das vornehme Näschen rümpfen.

    • @tazeline:

      "kämpfe ich für eine soziale Erneuerung"

       

      Ja, in einem national(istisch)en Sinn. Von "Erneuerung" sprachen schon ganz andere, ca. 80 Jahre vor Deiner Zeit.

       

      Niemand gibt hier etwas auf, nur weil er nicht - so wie Du - vor den Rechtspopulisten in die Knie geht.

       

      Wer anerkennt, dass er helfen muss, der findet dann auch Wege. Die Verwerfungen in Deutschland durch den Flüchtlingstreck von 2015 waren hausgemacht und politischer Natur. Es hätte alles sehr viel geräuscharmer und reibungsloser verlaufen können, hätte es nicht die Quertreiberei einiger Profilneurotiker im Mittelbau der Verwaltungen angetrieben vom Aufschrei der Rechtspopulisten gegeben. Wir vertragen noch sehr viel mehr Menschen, als jene, die in den letzten 30 Monaten kamen (rund 1,8 Mio bei über 80 Mio Einwohnern; zum Vergleich der Libanon hat 5 Mio Flüchtlinge bei 20 Mio Ew aufgenommen, das BSP im Libanon beträgt dabei nur einen Bruchteil des deutschen). ein paar hier WOLLEN nur einfach nicht - das ist das Problem.

       

      Du lässt diese paar davon kommen und wirst damit gar nichts erreichen. Wenn an Soziopathie grenzender Egoismus mehrheitsfähig wird, wird das noch viele Minderheiten treffen, das Prekariat wird da nicht ausgenommen. Und ich glaube nicht, dass Du so naiv bist, das nicht zu sehen. Daher nehme ich Dir Dein angebliches Engagement gegen den "sozialen Kahlschlag" auch nicht ab. Vermutlich hast Du lediglich vor, Dich selbst zu retten, mehr sehe ich da nicht bei Dir.

      • @cursed with a brain:

        Ich versuch‘s nochmal:

         

        1/2

         

        Die Debatte krankt daran, dass es fast ausschließlich um die Aufnahme von Flüchtlingen geht und fast gar nicht um die Fluchtursachen. Dabei ist die Aufrechterhaltung derselben die eigentliche Katastrophe. Die Außen- und Wirtschaftspolitik der reichen Staaten ist der Hauptgrund dafür, dass die Lebensgrundlage der Menschen des Globalen Südens zerstört wird, dass nach wie vor Abertausende täglich verhungern und sonstwie elend verrecken. Wenn alle paar Wochen hunderte Flüchtlinge ertrinken geht das immerhin durch die Medien, der tägliche tausendfache Hungertod wird praktisch gar nicht thematisiert.

         

        CDU und SPD haben die jahrhundertealte Ausbeutungs- und Zerstörungspolitik in den letzten Jahren weiter aktiv vorangetrieben, die FDP ist eh noch schlimmer, die Grünen hatten’s zwar ausführlich im Wahlprogramm stehen, aber hmtja, ist da ernsthaft Widerstand gegen deutsche Wirtschaftsinteressen zu erwarten? Wohl kaum.

        Einzig die Linke schreibt es nicht nur (ebenfalls sehr deutlich und ausführlich) ins Wahlprogramm sondern thematisiert es auch regelmäßig. Übrigens auch Wagenknecht.

        Was aber passiert grade? Die Linke, als einzige Opposition gegen den mörderischen neoliberalen Konsens, zerlegt sich selbst wegen der Aufnahme von Flüchtlingen, die doch nichts als eine Symptombekämpfung ist. Denn an der eigentlichen Katastrophe würde selbst eine vollständige und dauerhafte Grenzöffnung gar nichts ändern.

        • 6G
          61321 (Profil gelöscht)
          @Ruhig Blut:

          "...der tägliche tausendfache Hungertod wird praktisch gar nicht thematisiert."

           

          Richtig. Aber das wir nicht Bescheid wissen, können wir nicht behaupten. https://www.taz.de/Archiv-Suche/!5456164&s=kinder+sterben/

           

          Schauen Sie, wieviel Kommentare drunter stehen. Auch von mir ist dort keiner zu lesen.

        • @Ruhig Blut:

          2/2

           

          Wenn sich die Linke nun geschlossen auf eine kompromisslose No-Border-Politik einigen könnte, sie würde damit nur verlieren. Die AfD ist fett geworden, CDU, SPD, Grüne und auch die Linke im Osten haben allesamt verloren, und ich bin davon überzeugt, dass die Flüchtlingsaufnahme dafür ein Hauptgrund ist. Und würde nun, wie einige hier fordern, die Aufnahmepolitik wieder liberalisiert werden, würde sich dieser politische Trend fortsetzen. Die Aufnahmekapazitäten und Kohle hätten wir, selbstverständlich, aber gleichzeitig würden die Rechten auch in Deutschland zu einer wirklich relevanten politischen Kraft werden. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Stimmung hierzulande irgendwann nachhaltig kippen würde, so wie jetzt schon in einigen Nachbarstaaten. Und die Leidtragenden wären natürlich nicht nur wir, die wir die politischen Ziele der Rechten verabscheuen, sondern in erster Linie die Migranten; neu hinzukommende und länger ansässige gleichermaßen.

           

          Der einzig vernünftige Weg für die Linke ist daher, das Flüchtlingsthema (einschließlich der Rattenfängerausfälle von Wagenkecht und Co.) endlich hinten anzustellen und sich wieder auf das eigentliche Problem, die weltweite Ungerechtigkeit, zu konzentrieren. Denn die Schwächung der deutschen und europäischen Linken hilft nicht nur den Rechten und Reichen und schadet nicht nur uns, sondern auch und gerade den Menschen des Globalen Südens sowie den hiesigen Migranten.

          • @Ruhig Blut:

            Korrektur: Grüne haben nicht verloren sondern sind etwa gleich stark geblieben.

      • @cursed with a brain:

        "Vermutlich hast Du lediglich vor, Dich selbst zu retten, mehr sehe ich da nicht bei Dir."

         

        Solange das nicht auf Kosten anderer geht ist das völlig in Ordnung. Viel schlimmer sind die, die meinen, sie müssten die ganze Welt rettenn und alle anderen müßten darum genau das tun, was sie für richtig halten. Ohne derartige religiöse Spinner wäre die Welt um einiges besser.

         

        Gut gemeint hilft Afrika nicht weiter.

      • @cursed with a brain:

        Faustregel ab jetzt:

         

        Wer offene Grenzen fordert ohne Gegenfinanzierung durch Globalisierungsgewinner oder Transaktionssteuer ist ein neoliberales U-Boot.

         

        Wer geschlossene Grenzen fordert ohne Entwicklungshilfe, Protektionismus und Bildungsaustausch ist völkisches U-Boot.

         

        Hugh

  • Nein,

    sondern in bewegungsarmen Zeiten müssen sich Linke und Alternative damit auseinandersetzen, dass es in allen Teilen der Welt sehr große Dynamik gibt - und soetwas wie einen Marsch der Hoffnung - in dem Rollstuhlfahrer aus Homs in wenigen Tagen in Deutschland angelangen konnten.

    Flucht ist auch eine soziale Bewegung.

    Hatte Butterwegge nicht was von

    Jetzt den Reichtum umverteilen gesagt?

    Warum ist denn Schulz gegen die Vermögenssteuer?

    ImmigrantInnen zahlen in Sozialversicherungen ein.

    Es wird Zeit gemeinsam transnationale Kämpfe zu führen.

  • Es ist schade das sie inhaltslose Briefe schreiben und ins selber Horn blasen wie die Linke auch. Denn es leider zu auffallend das Leute wie sie viel zu schnell mit Meinungen auftrumpfen und keine Haltung haben. Grade die Aussage Wagenknecht sei Rassistisch ist weder konstruktiv noch hilfreich vielmehr sollten sie eine verbindung herstellen zwischen dem Parteiprogramm der Person und eine Idee statt inhaltsleere vorwürfe vorzubringen.

    Leider ist es in Deutschland zu schwer geworden zu diskutieren und lösungen zu finden da man sich darauf beschränkt Intentionen zu unterstellen oder die Wortwahl zu verurteilen.

    Und die Aufgabe von Philosophie ist zu Ordnen und mehrere Wissensgebiete zu zusammenzubringen und nicht sich als ethische Polizei zu profilieren.

    Sagen sie uns doch viel eher mal wie die innere sicherheit in nationaler verantwortung richtig geregelt werden kann statt denen die Ideen haben dinge vorzuwerfen.

  • Cursed with was auch immer:

    Gerne würde ich von Ihnen gezeigt bekommen, an welcher Stelle das steht, was Sie meinen aus dem von mir Geschriebenen herauslesen zu können. Ihre Behauptungen und Ihre Interpretation sind schlicht unrichtig.

    Anders als Sie, möchte ich die politisch Rechte in den Topf der Geschichte verbannen, und nicht wie Sie die AfD und Co. politisch faktisch unterstützen.

    Trotz des bedrückenden BT-Wahlergebnisses, in dem Deutschland massiv nach rechts gerückt ist, plädieren Sie für ein „weiter so“; und unterstützen DAMIT die politisch Rechte nur noch umso mehr.

    Anders als Sie, möchte ich den sozialen Kahlschlag im Lande (und in Europa) stoppen. Die soziale Schere muss wieder geschlossen werden, Vermögen und Erbschaften müssen überhaupt und deutlich stärker besteuert, Arbeitnehmerrechte gestärkt und Hilfsbedürftigen geholfen werden.

    Ich möchte, dass den vielen Armutsberichten ENDLICH lösende Taten folgen!

    Doch dafür braucht man politische Macht und Realitätsbezogenheit und nicht selbstgefällige Ideologieplauderei.

    • @tazeline:

      Du willst Menschen von "draussen" nicht reinlassen, weil es "drinnen" ein paar anderen schon (oder immer noch) selbst "dreckig genug" gehen würde. Damit spielst Du diese gegeneinander aus, vertrittst selbst die Meinung, "für alle reicht es eben nicht".

       

      Das ist billiges, rechtspopulistisches Gequake. Es gibt keine Menschen "erster" und "zweiter" Klasse, aber es gibt Menschen, die mehr und andere die weniger haben. Und hier verlaufen auch die Grenzen, zwischen "reich" und "arm", nicht zwischen "Inländer" und "Ausländer". Nur, wenn wir nationalstaatliche Kleinstaaterei bekämpfen, werden wir tatsächlich etwas zur Lösung dringender globaler Probleme beitragen können, nicht nur auf dem sozialen Sektor. Und die kleinräumige Argumentation, die Du hier breit trittst, hilft nicht nur nicht weiter, sie ist geradezu kontraproduktiv und leistet den nationalistischen und spalterischen Bestrebungen der politischen Rechten weiter Vorschub.

       

      Du bist also diejenige, die - frei nach dem Motto "den großen Krieg haben wir verloren, vielleicht handeln wir noch ein paar gute Details gegen den rechten Mainstream aus" - rechte Ideologien transportiert und salonfähig macht, nicht "die Linken".

       

      Und ich auch nicht.

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @tazeline:

      "Glaubt den einer der Gutmenschen allen ernstes, dass sich Deutschland/Europa jemals dazu durchringen wird, ALLEN Hilfesuchenden dieser Welt wirksam helfen zu wollen?"

       

      -Arme Ländern nicht auszubeuten, wäre schon mal ein Anfang...

      • @6474 (Profil gelöscht):

        Kein Anfang sondern das ganz große Ding.

        Gleichzeitig schwieriger zu erkämpfen als die liberalste No-Border-Politik.

        • 6G
          6474 (Profil gelöscht)
          @Ruhig Blut:

          Sicher.

           

          Ich wollte nur auf die Naivität hinweisen, zu denken das "wir" Europäer die Guten sind, die Gratisgeschenke an die Welt verteilen.

           

          Man muss ja kein Anti-Nationalist sein, aber selbst wenn man als linker Internationalist nationalstaatliche Gebilde für wünschenwert hält und an die Kooperation unterschiedlicher Nationen glaubt, kommt man doch nicht umhin die Spätfolgen und Nachwehen des europäischen Kolonialimus und Imperialismus zu sehen.

    • @tazeline:

      rechts schaun, links schaun, wiederschaun

  • Mit rein ideologischen Luftschlössern gewinnt man keine Wahlen; und kann somit auch nichts verändern.

     

    1. Besser als Hannibal Corpse hätte ich den richtigen Gebrauch des Wortes "Gutmensch" in diesem Zusammenhang nicht begründen können:

    Er schreibt: ""Gutmenschen" sind religiöse Gläubige, die im gut / böse Schema denken."

    Genau das werfe ich den rein ideologisch denkenden und argumentierenden Realitätsverweigerern vor. Ihnen ist es in ihrer Selbstgefälligkeit viel wichtiger sich ideologisch auf der richtigen Seite zu wähnen, als sich mit dem faktisch Gegebenem auseinanderzusetzen und dafür sozial gerechte Lösungen zu ersinnen und durchzusetzen.

    Im Ergebnis führt dies dazu, dass sich die politisch Linke selbst handlungsunfähig macht, blockiert, und der politisch Rechten den Weg bereitet.

    Anders ausgedrückt: Diese Gutmenschen unterstützen (eher gewollt als ungewollt) die Rechten und Neoliberalen; SIE UNTERSTÜTZEN MIT IHRER REALITÄTSVERWEIGERUNG DIE AfD & Co.!, vgl. letzte BT-Wahl! Und währenddessen können Sie ja dann in der Zwischenzeit noch gerne weiter über den richtigen Gebrauch von Wörtern sinnieren.

    2. Eine Partei hat einen klaren Auftrag, vgl. u.a. Art. 21 GG. Auch aus diesem Grund erwarten die Menschen von einer Partei realitätsbezogene Lösungen und nicht die Formulierung und das Festhalten an wirklichkeitsfremden Luftschlössern. Wenn eine Partei und ihre Verantwortlichen dies nicht verstehen, verstehen wollen, dann sind sie fehl am Platz. Ja sie sind sogar schädlich; da sie offiziell(!) eine pol. Ausrichtung (andere verdrängend) besetzen, für welche sie jedoch überhaupt nicht politisch handelnd(!) eintreten.

    Dies ist weder befriedigend noch hinnehmbar. und vermag den Bürger/Wähler auch nicht zu überzeugen; vgl. BT-Wahl. Auch ich will möglichst vielen Menschen helfen; aber eben auch den in Deutschland Ansässigen. Wenn dafür eine Einbeziehung der Realitäten notwendig ist, dann bevorzuge ich diesen Weg, da ich dann wenigstens etwas bewirke; statt nur zu träumen.

    • @tazeline:

      Du schreibst doch nur wirres Zeug.

       

      Welche "Realitätsverweigerung" denn, welche "Luftschlösser"?

       

      Fakt ist doch, dass Menschen fliehen vor Krieg, Zerstörung und Unterdrückung, dem Verlust ihrer Lebensgrundlagen durch Landraub und Ausbeutung durch unsere Konzerne, politischer oder religiöser Verfolgung. Nur ein sehr kleiner Bruchteil schafft es bis nach Europa.

       

      Die Pflicht, diesen Menschen bestmöglich zu helfen und in ihrer Not beizustehen, ist keine "Realitätsverweigerung", aus egoistischen Motiven und unter Aufbietung tausender Ausflüchte in eine "Geht-mich-nichts-an"-Haltung zu flüchten, hingegen schon.

       

      Und die Flüchtlinge lassen sich auch nicht gegen die "ansässigen" Hilfsbedürftigen ausspielen, was auch so ein beliebter rechtspopulistischer Trick aus der Mottenkiste ist. Für die Aufwendungen zur Bewältigung der durch die Aufnahme von Flüchtliingen verursachten Kosten wurde kein Euro an Sozialhilfe gestrichen. Dein plumpes und hartherziges "Gebt den Fremden nichts, dann bleibt mehr für uns" ist ebenso durchsichtig wie entlarvend.

       

      Hier wirst Du damit niemanden beeindrucken. Deine ekelhafte Heuchelei verursacht doch nur noch Brechreiz.

  • Wie schrieb Wagenknecht noch nach der Wahl: „schrieb sie: „Es gibt insbesondere im Osten eine nicht geringe Überschneidung zwischen unserem Wählerpotenzial und dem der AfD.“ Diese Menschen seien keine Rassisten, sondern schlicht wütend und unzufrieden. „Es muss zukünftig noch viel klarer unser Ziel sein, diese Menschen von der Linken zu überzeugen!“ (https://www.facebook.com/sahra.wagenknecht/videos/vb.206307219386683/1869133886437333/?type=3&theater)

    • @Rudolf Fissner:

      Womit sie ja auch großenteils recht hat. So what?

  • Es bleibt einem Philposophen unbenommen seine eigenen Definitionen von Begriffen zu erstellen. Das Problem ist nur, wenn er Begriffe nimmt, die schon vorhanden sind, und ihnen eine andere Bedeutung gibt, oder ihre Bedeutung aufbläst.

     

    So ist das mit dem Begriff Rassismus. seine Definition beim Autor: "Rassismus liegt dort vor, wo Menschen nach entsprechenden Merkmalen selektiert werden: in solche, die hierhergehören, und solche, die hier nur geduldet sind und bald wieder wegsollen" hat mit der ursprünglichen Bedeutung herzlich wenig zu tun, und trifft aufgrund der Ausweitung auf sehr viele Vorgänge zu, die meines Erachtens mit Rassismus nichts zu tun haben.

     

    Nehmen wir ein einfaches Beispiel. Bei einem Fussballspiel werden Eintrittskarten ausgegeben. Für das Stadion gibt es auch Mitarbeiter mit Mitarbeiterausweisen. Es gibt auch klare Regeln, wann ein Mensch einen Mitarbeiterausweis erhält, und wann er eine Eintrittskarte erhält. Ist es rassistisch, wenn die Besucher des Fussballspiels andere Rechte haben als die Mitarbeiter?

     

    Jetzt gehen wir einen Schritt weiter, und betrachten das Gebot der Nächstenliebe. Wird der nächste mehr geliebt, wenn man ihm zu Hause hilft, oder wenn man sein Haus einreißt, ihm die Lebensgrundlage entzieht, ihm dann aber irgendwo einen Schlafplatz besorgt und Almosen verteilt (nichts anderes ist nämlich das "wir schafen das").

     

    Vielleicht könnte Herr Seibert ja mal über diese Fragestellung Philosophieren. Ich wäre auf das Ergebniss gespannt

    • @Martin_25:

      Ach, Martin...

       

      Und wie wird man nun "Mitarbeiter"? Indem man sich zu den Zielen des Vereins bekennt? Oder nur, wenn man auf dem Tresen der Vereinskneipe oder in der Umkleide der Heimmannschaft entbunden wurde, und das auch schon die Eltern (und deren Eltern, und deren Eltern, und deren ...) wurden? Kann man als "Zuschauer" in Deiner Welt überhaupt "Mitarbeiter" werden, oder gibt es da die klare Trennung von der Wiege und den "richtigen" Genen an?

       

      Vielleicht könntest Du über diese Fragestellung mal philosophieren. Denn das Ergebnis könnte schon einen Fingerzeig auf Deine eigenen rassistisch konnotierten Denkansätze geben.

      • @cursed with a brain:

        Schon alleine die Fragestellung zeigt, dass Rassismus unterstellt wird.

         

        Mitarbeiter wird man, dadurch, dass man sich als Mitarbeiter bewirbt, und eingestellt wird. Was ist denn daran so schwer zu verstehen.

         

        Das interessante daran ist, dass die Zuschauer sich darum bewerben zu einem bestimmten Zweck kurzzeitig das Stadion zu betreten aber nicht unbedingt die nächsten 30 Jahre dort leben und arbeiten wollen.

         

        Nach unserem "hochgeschätzten" Philosophen wäre diese Unterscheidung schon Rassismus, und dagegen wehre ich mich.

        Sind denn Zuschauer Menschen 2. Klasse? Ich denke nicht.

        • @Martin_25:

          "Mitarbeiter wird man, dadurch, dass man sich als Mitarbeiter bewirbt, und eingestellt wird."

           

          Wo ist die Analogie? Hast Du Dich etwa erst als "Deutscher" in diesem Land bewerben müssen?

           

          Und wenn Du Flüchtlinge mit "Zuschauern" vergleichst, gibst Du ihnen den Status von Konsumenten, die lediglich hierherkommen um ein bisschen Abwechslung von ihrem "tristen Alltag" daheim zu haben.

           

          Solche Vorstellungen liegen auf einer Linie mit rechtspopulistischen "alternativen Fakten", in denen behauptet wird, die Flüchtlinge würden auf Steuerkosten mit klimatisierten Reisebussen aus ihrer Heimat abgeholt und gratis nach Deutschland gefahren, um hier ein bisschen Urlaub "all-inclusiv" machen zu können und obendrein würden sie noch den dreifachen HartzIV-Satz geschenkt erhalten, auch für jedes Familienmitglied in der Heimat, das sie den Behördenmitarbeitern gegenüber mündlich angeben (Vorname reicht).

           

          Der Vergleich Deutschlands/Europas mit einem "Stadion" impliziert, dass ein sehr begrenztes Fassungsvermögen existiert und unmöglich alle Interessierten Platz finden können, ohne dass es zu gravierenden Sicherheitsproblemen und potentiell sogar zu einer humanitären Katastrophe kommen muss. Auch das deckt sich mit den gängigen rechtskonservativen "Das Boot ist voll"-Metaphern, die bis weit ins linksliberale Milieu vorgedrungen sind und suggerieren sollen "Wir sind am Ende unserer Kapazitäten" und "Wer jetzt noch anderen (ins Boot) helfen will, der bringt uns alle in Gefahr" (im Klartext, "Wer nicht auf uns hört, muss selbst damit rechnen über Bord geworfen zu werden, wir handeln aber nur aus gemeinschaftlicher Notwehr"). Wer so argumentiert, stellt sich selbst noch einen Freibrief zur Jagd auf Andersdenkende aus.

           

          Daher lehne ich Deinen Vergleich in Gänze als fehlgeleitet und dem üblichen, inhumanen Diskurs der Frremdenfeinde und Egoisten folgend ab.

    • @Martin_25:

      Naja wenn nur Deutsche Staatsbürger Mitarbeiterausweise bekommen weil sie Deutsche Staatsbürder sind ist das schon rassistisch oder nicht?

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @Rooni:

        Nur wenn Deutsch eine Rasse ist? Beim Schäferhund mag das klappen.

        • @849 (Profil gelöscht):

          Eben. Wenn nur der deutsche Schäferhund ins Tierheim darf ...

          • @Rudolf Fissner:

            Mir ist nicht ganz klar was jetzt der Punkt bei Ihnen ist?

             

            Gibt es Ihrer Meinung nach Menschenrassen und nur wenn danach selektiert wird ist es Rassismus?

             

            Oder Sie gibt es nicht und dann ist der Begriff Rassismus sowieso obsolet für Menschen, weil es eben keine Menschenrassen gibt?

             

            Ich bin gespannt auf die Antwort.

            • @Rooni:

              Halte eigentlich nichts von den Vergleichen, die hie die Runde machen.

               

              Wenn aufgrund der Herkunft nur bestimmte Personen Mitarbeiter werden dürfen ist dies schon Rassismus.

              • 8G
                849 (Profil gelöscht)
                @Rudolf Fissner:

                Wenn nur deutsche Staatsbürger Beamte werden dürfen, ist das also auch Rassismus!?

              • @Rudolf Fissner:

                Da bin ich ganz ihrer Meinung und der Autor vermute ich auch :

                 

                "...Rassismus liegt dort vor, wo Menschen nach entsprechenden Merkmalen selektiert werden: in solche, die hierhergehören, und solche, die hier nur geduldet sind und bald wieder wegsollen. ..."

                • 8G
                  849 (Profil gelöscht)
                  @Rooni:

                  Rassismus liegt vor, wo Menschen nach willkürlichen Merkmalen, die im Grunde beliebig sind, sich aber meistens am vermeintlichen Anderssein festmachen, ausgesondert und diskriminiert werden. Staatsbürgerschaft hat mit Rassismus nichts zu tun. Dann wären Visa rassistische Aufenthaltserlaubnisse auf Zeit.

  • Was sagte Sahra Wagenknecht doch Anfang 2016? "Wer Gastrecht missbraucht, hat Gastrecht verwirkt." Das ist sicherlich nicht rassistisch ;)

  • Links, rechts, links, rechts - komische Debatte. Open border ist doch nicht links. Open border folgt neoliberalen Interessen aufs Effizienteste und ist damit mit linker Politik in keinster Weise zu vereinbaren.

  • Mit Verlaub, diese Rassismusunterstellung ist unsinnig.

     

    Wer für eine vernünftige Grenzsicherung sowie dafür eintritt, dass Personen ohne gültige Papiere, die ins Bundesgebiet aus einem sicheren Drittstaat (EU-Staaten, Schweiz) einreisen wollen, daran gehindert und darauf verwiesen werden, dass der Asylantrag in dem verfolgungssicheren Staat, aus dem eingereist werden soll, zu stellen ist, der handelt schlicht rational.

     

    EU-Staatsbürger, Norweger, Isländer, Schweizer, US-Amerikaner, Japaner, Kanadier usw. stellen keine Asylanträge in Deutschland. Wenn man im Rahmen der Vorfeldkontrolle am Flughafen - die erfolgen muss, weil einige im Flugzeug ihre Pässe zerreißen und in der Flugzeugtoilette herunterspülen - Personen kontrolliert, bei denen eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für ein derartiges Handeln besteht, ist auch dies schlicht rational und vernünftig.

     

    Es geht hier offenbar nicht um Empörung wegen tatsächlichem Rassismus, sondern nur um die Diffamierung von Personen.

     

    Da schimmert durch, dass ein tatsächlicher oder angeblicher Flüchtling nur in Deutschland und nirgendwo sonst vernünftig leben könne. Das ist selbst höchst rassistisch gegenüber den anderen möglichen demokratischen Aufnahmeländern und ein Zeichen erheblicher Arroganz im Stile des "Am deutschen Wesen soll die Welt genesen" des Wilhelmismus.

    • @Cristi:

      "... dass der Asylantrag in dem verfolgungssicheren Staat, aus dem eingereist werden soll, zu stellen ist, der handelt schlicht rational."

       

      Nee, der handelt schlicht egoistisch und antisozial. Denn er schiebt lediglich Verantwortung ab auf andere. Nicht jeder ist - so, wie Deutschland - nur von "sicheren" EU-Mitgliedern (und der ebenfalls "sicheren" Schweiz) umgeben. Dublin II ist eine Riesensauerei und die gefährlichste Bedrohung der Gemeinschaft, weil die "günstiger" gelegenen nordeuropäischen Staaten alle Lasten auf die süd- und osteuropäischen Mittelmeeranrainer umverteilen. Wir brauchen dringend den gesamteuropäischen Verteilungsschlüssel unter Anerkennung und Berücksichtigung der Tatsache, dass derzeit auch nicht jede Administration der EU-Mitgliedsländer in der Lage ist, Flüchtlinge aufzunehmen und ihnen die unverzichtbaren rechtsstaatlichen Garantien auf eine menschenwürdige Behandlung und ein faires Asyl-Verfahren geben zu können.

       

      Würden Flüchtlinge ihrem Märchen folgend tatsächlich ihre Pässe im Flugzeug vernichten, dann hätte das lediglich zur Folge, dass sie bei der Einreise an JEDEM Flughafen innerhalb der EU automatisch abgewiesen und - und das ist wichtig! - AUF KOSTEN DER FLUGLINIE! mit der nächsten Maschine zum Ausgangsflughafen zurückgeflogen werden. Die entsprechende EU-Richtlinie 2001/51/EG stammt vom Beginn des Jahrtausends und hat sich sogar bis nach Syrien, Afghanistan und Eritrea herumgesprochen.

       

      Diese Richtlinie führt erst dazu, dass Flüchtlinge ihr persönliches Hab und gut an Schlepper veräußern müssen, um auf weitaus beschwerlicheren, entbehrungsreicheren und oft lebensgefährlichen Alternativrouten nach Europa kommen zu können.

      • @cursed with a brain:

        Darf man egoistisch sein und sich zuerst um die Interessen des eigenen Landes und dessen Steuerzahler und Staatsbürger kümmern?

         

        Ja, das darf man! Das ist sogar der Inhalt des Amtseides, den Regierungsmitglieder ablegen (...den Nutzen des deutschen Volkes mehren und Schaden von ihm abwenden...).

         

        Wird ein anderer EU-Nachbarstaat oder etwa die Schweiz als sicherer Drittstaat benachteiligt?

         

        Nein, ganz sicher nicht. Alle haben sowohl in absoluten Zahlen als auch prozentual oder umgerechnet auf die Bevölkerungszahl im Vergleich zu Deutschland nur einen Bruchteil "unserer" Asylbewerber aufgenommen.

         

        Alle haben der Dublin-III-VO und dem Schengener Grenzkodex mit allen sich daraus ergebenden Verpflichtungen zugestimmt und erhalten EU-Ausgleichszahlungen für besondere Belastungen.

         

        Wenn hier jemand benachteiligt ist, dann ist es Deutschland.

         

        Wir müssten - wie es Länder wie Italien und Griechenland gerne tun und dabei die tatsächliche Zahl der im jeweiligen Land anwesenden Schutzsuchenden auch noch überhöht darstellen - von den anderen Staaten Entlastung und Ausgleichszahlungen fordern.

  • Bei allem ideologischen Verständnis und allen Gutmensch-Motiven, und ja, auch ich würde sehr gerne ab liebsten ALLEN helfen, belegt die auch hier einsehbare Diskussion sehr deutlich: Lieber lässt man den Neoliberalismus im schnellen Stechschritt durchs Land und Europa schreiten, als sich ideologisch und realpolitisch auch nur einen Fingerbreit mal selbst in Frage zu stellen. Denn das ist die Konsequenz des Gutmensch-Handelns (Nietzsche hin oder her). Die Rechte lacht sich ins Fäustchen, und wächst politisch unaufhörlich, während die politisch Linke sich in ideologischen Grabenkämpfen verstrickt, ganz nach dem Motto: Hauptsache ich habe recht; dafür nehme ich die politische Bedeutungslosigkeit gerne in Kauf. Und für was das Ganze? Glaubt den einer der Gutmenschen allen ernstes, dass sich Deutschland/Europa jemals dazu durchringen wird, ALLEN Hilfesuchenden dieser Welt wirksam helfen zu wollen? Wohl nicht! Doch statt sich dieser schlichten Tatsache zu stellen, werden hier Grabenkämpfe vom Zaun gebrochen, die nur eine Konsequenz haben: In der Sache bewirken sich nichts!; es wird keinem Hilfesuchenden mehr dadurch geholfen; dafür wird aber die politisch Linke geschwächt, da gespalten.

    Erweitert betrachtet geht es doch in dem aktuellen Streit erneut um die Kernfrage: genügt sich die politische Linke weiter damit, sich ideologisch auf der richtigen Seite zu wissen, oder will sie endlich auch politisch spürbar eingreifen, dem Neoliberalismus entgegentreten und realpolitisch gestalten?!

    Vom Gutmensch-Sein wird sich die Politik in diesem Lande nicht verändern. Dies ist jedem klar. Doch die Gutmenschen scheinen nicht erkennen zu wollen, dass ihre realpolitische Verweigerung und ideologischen Schattenspiele nur einer Klientel hilft: der politischen Rechten!

    Diesen Vorwurf müsst Ihr Euch leider gefallen lassen, egal wie sehr ihr dagegen strampelt.

    Wacht bitte auf und stellt Euch endlich den Realitäten, statt Euch im Durchschreiten von ideologischen Luftschlössern zu genügen!

    • 8G
      85198 (Profil gelöscht)
      @tazeline:

      Warum immer wieder dieses falsch verwendete "Gutmensch"-Wort? Ihnen geht es nur darum, Leute zu beleidigen. Argumente sehe ich keine bei Ihnen. Warum beleidigen Sie nicht ein paar Grüne oder SPDler, das sind die neoliberalen Parteien und wenn es die Linke genauso macht, wird Sie auch ein.

      Gründen Sie doch Ihre eigene Partei, dann können Sie mit ihrem rechten Duktus die Grauzone bzw. Braunzone als Wähler gewinnen.

       

      Ich habe das unten schon ausdrücklich erläutert, dass ihr Gebrauch des Wortes Gutmensch eine nationalistische rechte Verunglimpfung des Nietzsche-Wortschatzes ist.

       

      "Gutmenschen" sind religiöse Gläubige, die im gut / böse Schema denken.

      Das richtige Leben im Falschen hat damit nichts zu tun!

       

      Sind Sie eigentlich rechts oder links oder gar nichts bei dem Wortschatz? Vielleicht gefällt Ihnen auch nur das beleidigen.

      • @85198 (Profil gelöscht):

        Hannibal Corpse,

        1. besser als Sie hätte ich den richtigen Gebrauch des Wortes "Gutmensch" nicht begründen können:

        Sie schreiben: ""Gutmenschen" sind religiöse Gläubige, die im gut / böse Schema denken."

        Genau das werfe ich den rein ideologisch denkenden und argumentierenden Realitätsverweigerern vor. Ihnen ist es in ihrer Selbstgefälligkeit viel wichtiger sich ideologisch auf der richtigen Seite zu wähnen, als sich mit dem faktisch Gegebenem auseinanderzusetzen und dafür sozial gerechte Lösungen zu ersinnen und durchzusetzen.

        Im Ergebnis führt dies dazu, dass sich die politisch Linke selbst handlungsunfähig macht, blockiert, und der politisch Rechten den Weg bereitet.

        Anders ausgedrückt: Diese Gutmenschen unterstützen (eher gewollt als ungewollt) die Rechten und Neoliberalen; SIE UNTERSTÜTZEN MIT IHRER REALITÄTSVERWEIGERUNG DIE AfD & Co.! Und währenddessen können Sie ja dann in der Zwischenzeit noch gerne weiter über den richtigen Gebrauch von Wörtern sinnieren.

        2. Eine Partei hat einen klaren Auftrag, vgl. u.a. Art. 21 GG. Auch aus diesem Grund erwarten die Menschen von einer Partei realitätsbezogene Lösungen und nicht die Formulierung und das Festhalten an wirklichkeitsfremden Luftschlössern. Wenn eine Partei und ihre Verantwortlichen dies nicht verstehen, verstehen wollen, dann sind sie fehl am Platz. Ja sie sind sogar schädlich; da sie offiziell(!) eine politische Ausrichtung (andere verdrängend) besetzen, für welche sie jedoch überhaupt nicht politisch handelnd(!) eintreten. Stattdessen strampeln sie nur, stellen Maximalforderungen für ALLE auf, wohl wissend, dass damit KEINER etwas bekommt und niemandem geholfen wird und ist.

        3. Ihre übrigen Kommentare und (falschen) Verdächtigungen dürften sich damit ja wohl auch erledigt haben.

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @85198 (Profil gelöscht):

        Nur mal interessehalber: inwiefern führen Sie das Wort Gutmensch auf Nietzsche zurück? Ich habe es jedenfalls bei ihm nicht gelesen.

      • @85198 (Profil gelöscht):

        Sorry, hier haben Sie sich komplett verrannt. TAZELINE positioniert sich eindeutig, und ich teile seine/ihre Einschätzung. Über dieses einzelne Wort hinaus kann ich keinen rechten Duktus erkennen.

        Dazu kommt, dass der Begriff erst in jüngerer Zeit von den Neuen Rechten breitenwirksam gekapert wurde. Ihn in gleicher Bedeutung zu verwenden ist problematisch, da stimme ich Ihnen zu, das lässt sich jedoch nicht gleichsetzen mit der Verwendung altbekannten Urnazivokabulars. V. a. aber ist es höchst unredlich und ein beliebtes Spielchen (das ich Ihnen nicht unterstellen möchte), mit Wortklauberei die eigentliche Aussage zu diskreditieren.

         

        Und um mal bei Ihrer Nietzsche-Interpretation zu bleiben: Richtig, in dieser Bedeutung trifft „Gutmensch“ hundertprozentig auf die Rechten zu. Auf diejenigen Teile des elitären liberalen Bürgertums aber, die das rechts- wie links- oder gar nicht wählende Prekariat verachten und bar jeder Empathie für sozioökonomische Zwänge und Ängste außerhalb ihrer Blasen sind, nach meiner Wahrnehmung leider nicht weniger.

        • @Ruhig Blut:

          Tazelines Geschreibsel ist völkisch-national. Mag ja sein, dass sie/er auf das entsprechende Trigger-Vokabular verzichtet, aber ihre Aussage ins Reine geschrieben, bedeutet doch nichts anderes als "die Rechten haben doch Recht. Findet Euch mal damit ab. Versucht es in Teilen zu kopieren, vielleicht schafft ihr ein pseudolinkes "rechts light" Programm, das wird aber auch nur (unsere) rechte Position stärken, denn dann wird auch der Letzte begriffen haben, dass wir im Recht sind".

           

          "Tazeline" ist ein(e) nach extrem rechts offen Denkende®, die ihre/der seine tatsächlichen Absichten nur unzureichend verhüllt.

           

          "Lieber lässt man den Neoliberalismus im schnellen Stechschritt durchs Land und Europa schreiten, als sich ideologisch und realpolitisch auch nur einen Fingerbreit mal selbst in Frage zu stellen."

           

          Den "Linken" wird also die Schuld in die Schuhe geschoben für das Erstarken rechter, antiemanzipatorischer und antiaufklärerischer, egoistischer, unsolidarischer und menschenverachtender Positionen, einfach nur weil sie auf Emanzipation, Aufklärung, Solidarität und Einhaltung der Menschenrechte bestehen? Wie sollte denn ein "in Frage stellen" dieser Positionen aussehen? Egoismus ist notwendig, Solidarität gefährlich? Aufklärung und Emanzipation nur verzichtbarer Luxus, Menschenrechte verhandelbar?

           

          Nein, es gibt keinen "Finger breit", entweder man bekennt sich zu den Werten der Aufklärung, zu Solidarität und Menschenrechten, oder man tut es - so, wie "Tazeline" eben nicht. Dann sollte man aber eben auch kein "Verständnis" heucheln und vergiftete Äpfel als "Hilfsangebote" austeilen.

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @Ruhig Blut:

          Tazeline bedient sich der Erzählung, irgendwelche Gutmenschen würden die ganze Welt nach Deutschland holen wollen. Jedenfalls lese ich das aus z.B. dieser Passage heraus:

           

          "Und für was das Ganze? Glaubt den einer der Gutmenschen allen ernstes, dass sich Deutschland/Europa jemals dazu durchringen wird, ALLEN Hilfesuchenden dieser Welt wirksam helfen zu wollen?"

           

          Dazu diese penetrante Verwendung des Wortes "Gutmenschen". Da fragt mensch sich doch, was möchte Tazine an die Stelle der Gutmenschen setzen?

           

          Ein wirkliches Argument ist in dem ganzen Beitrag auch nicht zu finden. Es wird diffus ein sog. Neoliberalismus kritisiert und die ideologischen Grabenkämpfe der Linken kritisiert. Was aber die Alternative sein soll, wird nicht gesagt.

           

          Einfach die Erzählungen der rechten übernehmen und sich damit wählen lassen, oder was? Ich halte einen produktiven Streit über die richtigen Konzepte für sinnvoller, als einfach den rechten nach dem Mund zu reden. Die Beispiele aus anderen europäischen Ländern zeigen, dass diese Strategie die rechtesaußen am Ende zum Kanzler macht!

      • @85198 (Profil gelöscht):

        So sehr ich Sie bei Ihrer Argumentation betreffs "Gutmensch" unterstütze, sollten Sie hinsichtlich anderer Parteien auch nicht Beleidigungen zulassen: "Warum beleidigen Sie nicht ein paar Grüne oder SPDler, das sind die neoliberalen Parteien"

  • " Wagenknecht hat im Bundestag, wie die Linksfraktion, gegen alle Asylverschärfungen gestimmt. Wie passt das zu dem Rassismus-Etikett, das der offene Brief ihr anhängt?

     

    Oskar Lafontaine hat noch als Ministerpräsident federführend an der Verschärfung des Asylrechts mitgewirkt – schon vergessen?"

    Bei aller Kritik an Wagenknecht und ihrer rhetorischen Fischerei am rechten Rand, ihr politische Entscheidungen ihres Ehemannes vorzuhalten, ist sexistischer Unsinn.

  • Die These "Offene Grenzen für alle" ist eine ebenso einfache - zu einfache - Stammtischparole wie "Grenzen dicht".

     

    Der Rassismusbegriff ist überdehnt (wie in ähnlichen Diskussionen der Antisemitismusbegriff).

    Der baskische Fußballklub Athletic Bilbao verpflichtet grundsätzlich nur Spieler aus den baskischen Provinzen. Die Kollegen der Glasgow Rangers bestanden bis 1989 nur aus protestantischen Kickern.

    Bei Schiffshavarien gilt der Birkenhead Drill, bekannter als: "Frauen und Kinder zuerst".

     

    Wagenknecht und Lafontaine haben erkannt, dass die Linke eine Art Godesberg in der Flüchtlingsdebatte braucht. Auch Vertreter des anderen Flügels wie Bodo Ramelow verfahren realistisch, wenn sie regieren - ein anfänglicher Winter-Abschiebestopp in Thüringen 2014 wurde 2015 und 2016 nicht erneuert.

    In den Niederlanden verfolgt die SP einen ähnlichen Kurs.

    Und in Österreich hat gerade die Liste Pilz mit gleichen Thesen einen Wahlerfolg errungen.

    • @Linksman:

      "In den Niederlanden verfolgt die SP einen ähnlichen Kurs." Und die eher linken niederländischen Grünen mit einem klar migrantenfreundlichen, europäischen Kurs haben am meisten dazu gewonnen.

    • @Linksman:

      ... schon klar. Und Victor Orban will auch nur Ungarn in seinem Club.

  • Menschen aus den Teilen der Welt, der vom Westen ausgebeutet und mit Waffen überschwemmt wird, kommen nicht nach Deutschland, weil sie Deutschland so toll finden oder unbedingt Deutsche sein wollen (auch wenn so eine Absolution für Deutschland Balsam für den unterschwelligen Nationalismus vieler deutscher Selbstgeißler*innen wäre) - sie kommen hierher, weil es hier die besten Leistungen für sie gibt.

    Bei völlig offenen Grenzen kommen so viele (die, die die Flucht überleben), dass irgendwann diese Leistungen gekürzt werden müssen, das Wohnraum unbezahlbar wird, der Mindestlohn fällt. Dann kommen weniger und schließlich keine mehr.

    Das alles ist marktwirtschaftlich, aber ganz bestimmt nicht "links".

    Wagenknecht ist die stärkst antikapitalistische (linke) Stimme in Deutschland und muss daher kaltgestellt werden. Der Begriff "links" muss auf "weltoffen" reduziert werden, auf "internationalistisch", aber so, wie Global Player diesen Begriff verstehen: kapitalistisch und überstaatlich, damit gegen den Sozialstaat, der nicht interbationalisiert, sondern abgetötet werden soll.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @BUBU:

      "sie kommen hierher, weil es hier die besten Leistungen für sie gibt."

       

      Finden Sie die Leistungen des Asylbewerberleistungsgesetzes, die noch unter den Grundsicherungsleistungen des ALG II und damit deutlich unter dem Existenzminimum liegen, wirklich so toll? Was würden Sie geflüchteten Menschen denn zugestehen wollen?

       

      Ab wann würde Ihrer Meinung der Mindestlohn sinken? Tatsächlich ist er zuletzt, trotz millionenfacher Flucht nach Deutschland gestiegen. Der soziale Wohnungsbau ist nach Jahrzehnten der Vernachlässigung auch endlich mal wieder ein Thema. Wo würden Sie nun eine Obergrenze für Flüchtende ziehen?

    • @BUBU:

      Ob die nationalen Grenzen nun „kapitalistisch“ oder „sozialistisch“ dicht gemacht werden: für die Betroffenen kommt es aufs Gleiche hinaus.

      • @Rudolf Fissner:

        Wo gibt es denn noch "sozialistische Grenzen"?

        Das ist wohl aus der Zeit gefallen.

        Venezuela... dahin will aber keiner auswandern.

      • @Rudolf Fissner:

        Der Kapitalismus will keine Grenzen schließen. Freie Warenströme, freie Menschenströme und ein Weltmarktpreis für die Ware Arbeit, die Ware Mensch. Dazu "ja" zu sagen und den globalen Kapitalismus, der die Ursachen von Flucht zu verantworten hat, so zu beschmusen wie SPD und Grüne, ist nicht links, wie sehr die Begriffe auch immer verwirrt und umgedeutet werden.

        Wir brauchen humanitäre Hilfe für alle Geflüchteten, auch vor Ort in Deutschland. Aber erstens ist das kein Ersatz für ein Zuwanderungsgesetz, zweitens muss man über Steuern für Global Players reden, um die Hilfe zu finanzieren. Körperschaftsteuer unter Helmut Kohl 56 %, heute 15 %. Linkes Thema, oder? Mit dem Geld kann man vielen helfen und sogar Wohnungen bauen.

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @BUBU:

          "Der Kapitalismus will keine Grenzen schließen. Freie Warenströme, freie Menschenströme und ein Weltmarktpreis für die Ware Arbeit, die Ware Mensch."

           

          Wenn das stimmen würde, wäre der Kapitalismus super. Sehen Sie denn wirklich "freie Menschenströme"? Wenn ja, wo?

          • @74450 (Profil gelöscht):

            Ich habe nicht gesagt, was ist, ich habe gesagt, was Kapitalisten gern hätten. Und ein Weltmarktpreis für die Ware Arbeit wäre alles andere als super. Oder was denken Sie, wo der sich einpendeln würde?

            Aber um Ihre wichtigeren (Gesinnungs-)Fragen zu beantworten: 1. Nein, ich halte die Leistungen für Geflüchtete für zu niedrig. Dennoch sind sie höher als in anderen Staaten und damit ein Anreiz.

            2. Ich bin GEGEN eine Obergrenze für Geflüchtete. Geflüchteten muss man immer helfen (auch denen, die nicht unter das ohnehin unantastbare Asylrecht fallen). Das heisst aber nicht, dass alle in Deutschland bleiben wollen oder sollen. Normale Einwanderung regelt ein überälliges Einwanderungsgesetz, und das hat nie jemand ernsthaft ohne Quoten (Obergrenze! Obergrenze!) gefordert.

            3. Eine Ausnahme vom Mindestlohn für Geflüchtete haben wirtschaftsnahe Institute schon Anfang 2016 vorhersehbar gefordert. Der Soziale Wohnungsbau wird endlich (viel zu zaghaft) wieder unternommen, ja. Als Reaktion auf den tatsächlichen Druck. Wir haben natürlich auch Regionen, wo es genug Wohnungen und niedrige Mieten gibt. Aber auch für Geflüchtete wollen wir Freizügigkeit, oder?

            Es gibt wirtschaftliche Fragen, die beantwortet werden müssen. In diesem reichen Land sind nicht alle reich, und sie in einen (echten oder wahrgenommenen) Verteilungskampf gegen "die da" zu schicken, ist eine herrliche Strategie, um vom echten Graben zwischen arm und reich anzulenken.

  • Die Geister von früher...

     

    "Wichtig ist, welche Entscheidung die Partei letztendlich trifft. Sie hat mehrfach schon versucht, Wagenknecht zu stoppen. Die hat sich darüber immer wieder hinweggesetzt. Was wird verbindlich sein: ihre Position oder das Parteiprogramm?"

     

    Die Partei, die Partei, die hat immer Recht!

    ...

    Entlarvend...

    • @Rudolf Fissner:

      Jetzt bedienen Sie sich für ihre Anti-Linke-Propaganda sogar schon so „linksextremistischer“ Quellen, wie GewerkschafterInnen und Antifa.

      Ist bei Ihnen jetzt etwa der Pluralismus ausgebrochen?

      • @Rainer B.:

        Och nö ... „linksextremistisch“ Gehts jetzt schon soweit, dass man Wagenknecht über diese Schiene in Schutz nehmen will, indem Publikationen der Rosa Luxemburg Stiftung in die Ecke stellen will? Ist bei Ihnen nun die absolute Hilflosigkeit ausgebrochen?

        • @Rudolf Fissner:

          Sie sind entweder ein Hassadeur und Schwindler, Herr Fissner, oder auf eben solche herein gefallen.

          Die Publikation, die Sie hier via Ihrem Link anbieten, stammt nicht von der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Vielmehr beruft sich eine sog. "Gewantifa" darauf das entsprechende Manuskript sei ihr von StipendiatInnen der R-L-Stiftung zur Veröffentlichung zugesandt worden. Dies bedeutet doch wohl auch, dass die R-L-Stiftung die Veröffentlichung dieses Pamphletes abgelehnt haben dürfte. Kein Wunder, bei dessen Niveau!

          Zur "Gewantifa": Dieser 'Club' setzt sich aus vermeintlichen GewerkschafterInnen und Antifas zusammen, vermutlich ohnehin in Personalunion (und mit Sicherheit nicht mit Beteiligung von Gewerkschaften). Ein alter Sektierertrick zur Vortäuschung einer vermeintlich breiten und seriösen Basis, den wir sattsam bereits in den 70ern durch die K-Gruppen kennen lernten.

          Dass den AntiFas eine in sich stabile Links-Partei ein erheblicher Dorn im Auge ist, liegt auf der Hand. Hier stoßen sie nämlich in ihrer Hegemonie auf den linken Alleinstellungsanspruch und ihrer vermeintlichen Deutungshoheit auf ernst zu nehmenden Widerstand.

          Merke: Es lohnt sich immer wieder etwas mehr Zeit zu investieren und Sachen auf den Grund zu gehen.

        • @Rudolf Fissner:

          Es lässt schon sehr tief blicken, wenn sich hier jetzt ein notorischer antikommunistischer und antisozialistischer Scharfmacher wie Sie, ausgerechnet die Antifa und die Rosa Luxemburg Stiftung zum helfenden Beistand suchen.

          Sie ekeln sich offenbar vor gar nichts mehr.

          • @Rainer B.:

            LOL "notorischer antikommunistischer und antisozialistischer Scharfmacher" Ist nun vollend die Verwirrtheit ausgebrochen?

             

            Ihnen scheint ja meine grundsätzliche Opposition gegen "Wir-schaffen-das-nicht"-Wagenknecht mächtig auf den Sack zu gehen, dass sie so tief in die retorische Trickkiste greifen müssen. Ist die "Sozialfschismus"-Grippe gegen SPD und co. wieder irgendwo ausgebrochen?

             

            Die Linkspartei ist nach dem Absprung von Wählern zur AfD aktuell mächtig links und rechts gleichzeitig am blinken. Die Blockupy-Kampagne war richtig. Mit kräftigen Gastrecht-missbraucht-Sprüchen ist die Linkspartei auf dem falschen Weg. Da klatscht, wie bekannt, nur der Gauland Applaus. Die Partei muss sich von ihrer populistischen Politik trennen.

             

            Opposition zu Laber-Rabarber-Populismus ist nicht Antikommunismus. Und by the way: "„Markt unersetzlich“-Wagenknecht ist nicht einmal kommunistisch. Sie vertritt, wie ihr Mann, klassisch linke sozialdemokratische Positionen. Da hat die Linkspartei übrigens das gleiche Hü-Hott Problem.

            • 8G
              849 (Profil gelöscht)
              @Rudolf Fissner:

              Sie vertritt u.a. die Positionen eins gewissen Erhardts - nicht die des Heinz Erhardt übrigens.

            • @Rudolf Fissner:

              Gähn! Als Oppositionsführer in spe zu „Laber-Rhabarber-Populismus“ nehmen Sie mit den Linken und Frau Wagenknecht doch leider genau die falschen Kandidaten auf's Korn. Die Spitzmäuse treffen Sie eh nie und den Elefanten sehen Sie erst gar nicht. Schade um's Pulver!

              • @Rainer B.:

                So isses.

                 

                Scheingefechte an der falschen Front...

          • @Rainer B.:

            "Es lässt schon sehr tief blicken..."

            Ich denke, es lohnt sich nicht beim Fissner überhaupt noch hin zu sehen. Ich habe auch schon lange nicht mehr den Eindruck dass es ihm um irgendwelche Inhalte geht. Vielmehr wird er immer dann zum Rumpelstilzchen, wenn er zu seinem privat anmutenden Rachefeldzug gegen Lafontaine und Wagenknecht aufbricht.

            Da hilft nur noch ignorieren - oder ein Lanzengang im Morgengrauen. Aber wegen dem so früh aufstehen? Nee - nicht wirklich!

  • Man sieht, daß auch sog. Philosophen irren können. Wenn ich im Supermarkt nach der besten Banane suche, "selektiere" ich auch. Das heißt aber nicht, daß die anderen Bananen vergast werden. Pawlow´scher Reflex beim Wort "selektieren".

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @Thomas Schöffel:

      Die anderen Bananen werde begast! Aber vurscht!

       

      Das Wort "selektieren" mit der Selektion der Nazis in Auschwitz zu verbinden, ist schlichter Unfug.

    • @Thomas Schöffel:

      Sie vergleichen nicht ernsthaft Menschen mit Bananen?

      • @Rooni:

        Gucken Sie oben bei Marin_25 nach. der erklärt das prima.

        • @Thomas Schöffel:

          Wer oder was auch immer Marin_25 ist ???

          • @Rooni:

            Ok jetzt sehe ichs bei Martin_25.

             

            Nur schreibt der nichts zu Bananen.

            • @Rooni:

              Dann erkläre ich Ihnen mal, was eine Analogie ist. Daß Bananenbeispiel dient dazu, einen Denkvorgang zu illustrieren, der bei der Auswahl von Bananen und Menschen vergleichbar ist. Es werden also nicht Menschen mit Bananen verglichen, sondern die Konsequenz aus Auswahlvorgängen. Wenn Sie Bananen im Supermarkt aussuchen, dann werden Sie selbstverständlich andere Kriterien an, als wenn Sie über die Eignung entscheiden müssen, ob jemand als Autofahrer geeignet ist. Und die Konsequenzen sind natürlich auch anders. Den Auswahlvorgang kann man sprachlich auch als Selektion bezeichnen. Das ist sicher absichtlich geschehen, weil der Autor weiß, daß beim Wort "Selektion" die Assoziation des SS-Mannes auftaucht, der an "der Rampe" Menschen in gut oder tot einteilt. Die durch den Autor vorgenommene Gleichsetzung von Selektion mit Auswahl ist natürlich hanebüchen. Der Autur will provozieren und Sie fallen darauf rein. Ein Lehrer, der Schüler für eine Auswahlmannschaft aussucht (selektiert), begeht dadurch ja kein Verbrechen, oder ?

  • Abwegig...

     

    Ein völlig abwegiger und sehr weit ausgedehnter, schwammiger Rassismusbegriff.

    Bewerbungsgespräche wären dann auch "rassistisch". - Sport dito. Es findet immer eine Auswahl statt ("Selektion").

    Steht in jedem Geschichtsbuch...

    • @Hartz:

      Im Geschichtsbuch werden Sie den Begriff "Selektion" nicht im Zusammnehang mit Bewerbungsgesprächen oder Sport finden.

      • @Rudolf Fissner:

        Weiss ich doch...

  • 8G
    85198 (Profil gelöscht)

    Es wird mit Hartz IV und dem Niedriglohnsektor der Brotkorb höher gehängt und schon geht das Getrete und Gezerre los, wer denn seine Finger noch drankriegt.

  • Hier noch mal die Kritik der Linken-Abgeordneten in der Bremer Bürgerschaft Sofia Leonidakis an Frau Wagenknecht:

    »Die Beschlusslage in der Partei ist anders« https://jungle.world/artikel/2017/41/die-beschlusslage-der-partei-ist-anders

    • @nzuli sana:

      Das Grundrecht auf Asyl wurde von Union, SPD und FDP 1993 weitgehend abgeschafft. Leider ist diese Gesetzeslage bei vielen noch immer nicht angekommen. Vom ursprünglichen Grundrecht auf Asyl blieb weit weniger übrig, als man bei einem „Gastrecht“ noch zugestehen würde.

      Was blieb, ist zwar das Recht auf ein Antragsverfahren (damit die Gerichte auch weiterhin was zu tun haben) , aber gleichzeitig wurde Asyl in Deutschland praktisch unmöglich gemacht.

       

      http://www.taz.de/!5451161/#bb_message_3537100

      • @Rainer B.:

        Das ist aber grob irreführend! Eingeschränkt wurde ja vorrangig nicht das Recht auf Asyl selber, sondern der Personenkreis, welcher Asyl beantragen kann. Die Einschränkungen die sich in diesem Gesetz finden werden aber, wie man sieht, einfach nicht durchgesetzt. Oder wie schafft man es aus Syrien und Co. nach Deutschland ohne über einen sicheren Drittstaat zu reisen?

         

        Ein großteil der Flüchtlinge aus Afrika hätten zu keinem Zeitpunkt der Geschichte Asyl gewährt bekommen, weil sie politisch nicht verfolgt werden. Asyl ist Schutz vor Verfolgung, kein Schutz vor Armut im Ausland.

        • @disenchanted:

          Wie gesagt, es steht jedem frei, einen Asylantrag zu stellen, aber im Ergebnis gibt es praktisch keine Chance mehr, hier in Deutschland auch Asyl gewährt zu bekommen. Da müsste es der Antragsteller schon direkt bis zur Nord- oder Ostseeküste geschafft haben.

          Nach dem Dublin-Abkommen wird ja nur noch geprüft, wo der Antragsteller erstmals europäischen Boden betreten hat und dahin wird er dann zurückverwiesen. Wer mit dem Flugzeug kommt, kann tagelang am Flughafen aufgehalten werden und durchläuft ein Schnellverfahren, an dessen Ende regelmäßig der Rückflug steht. Es wurde wirklich an alles gedacht, damit garantiert auch niemand sein Grundrecht auf Asyl hier verwirklichen kann - es sei denn, Putin würde als politisch Verfolgter nach Deutschland flüchten. Das ist dann natürlich was anderes. Asyl in Deutschland - vergessen Sie es!

          Was es immer noch gibt, sind Aufenthalts-Duldungen - je nach Bedarf, nach Lust und Laune und politischer Opportunität. Nix mit Grundrecht und so.

      • @Rainer B.:

        Das Asylrecht ist ein Grundrecht und kein Gastrecht. Die Gastrecht-Äußerungen Wagenknechts sind nicht dienlich, diese Position zu festigen. Im Gegenteil.

        • @Rudolf Fissner:

          Das Asylrecht war mal ein Grundrecht, ist heute aber nur noch eine substanzlose Leerformel, weil es einen realen Personenkreis, der dafür noch infrage kommen könnte, gar nicht mehr gibt.

          Der Ausspruch vom „verwirkten Gastrecht“ stammt originär von Frau Merkel, die ihn im Januar 2016 nach den Kölner Übergriffen erstmals in die öffentliche Debatte einführte. Widerspruch dagegen bei ihr - Fehlanzeige.

          http://www.n-tv.de/politik/Merkel-Ubergriffe-sind-verheerend-Umgang-auch-article16781336.html

          • @Rainer B.:

            Sie meinen dann passt es schon? Und dass auch noch im Zusammenhang mit den Kölner Übergriffen? Nö ... Die Übergriffe wurden für rassistische Argumentationen instrumentalisiert.

            • @Rudolf Fissner:

              Es gab und gibt kein Gastrecht, das man im juristischen Sinne einfordern könnte. Gastrecht gewährt man, oder eben auch nicht. Das wußte Merkel sehr genau, als sie davon sprach und damit ganz nebenbei davon ablenken wollte, dass es ja seit 1993 auch zu 99.99% praktisch kein Asyl mehr gibt, das überhaupt jemand noch erfolgreich hier beanspruchen könnte.

              • @Rainer B.:

                Was das wiederum auch für Wagenknechts Gebrauch des „verwirkten Gastrechts“ bedeutet sollte damit klar sein.

                • @Rudolf Fissner:

                  Erst als eine Frau Wagenknecht diesselben Worte gebrauchte wie eine Frau Merkel, fiel hier dem ein oder anderen überhaupt auf, dass es da inzwischen einen Paradigmenwechsel gegeben hat.

                  An dem Satz „Wer Gastrecht mißbraucht, hat Gastrecht verwirkt“ gibt es tatsächlich nicht das Geringste zu beanstanden, ausser dass er eine Selbstverständlichkeit beschreibt, die eigentlich keiner gesonderten Erwähnung mehr bedarf.

                  Die Gesetze müssen hier für alle Leute gleichermaßen gelten. Das war und ist unverändert schon immer Position der Linken gewesen.

  • 8G
    83379 (Profil gelöscht)

    Diese Ausdehnung des Rassismusbegriffs wird ihn komplett abstumpfen in der politischen Diskussion genauso wie man es beim Begriff Nazi schon beobachten kann. Und dann wird richtiger Rassismus wieder salonfähig.

    Menschen zu selektieren in brauchen wir oder brauchen wir nicht, wenn sie nicht verfolgt werden ist kein Rassismus.

    Aber wenn man das Gegenteil sehen will, von mir aus, die AFD lacht sich ins Fäustchen.

  • Man sollte denjenigen, die Begriffe wie "Rassismus" falsch wiedergeben oder total verwaschen verwenden, darauf aufmerksam machen, dass sie den tatsächlichen Rassismus dadurch massiv verharmlosen. Das ist das eigentliche Schlimme an den entsprechenden, absurden Vorwürfen gegen Wagenknecht: Geschichtsrevisionismus durch die Hintertür.

  • Was beim Fuchtel-Filosof Seibert noch hinzukommt: Sippenhaft.

    Kerl definiert Frau über Verhalten des Ehemanns. Sagt selbst H.Wawzyniak (Parteirechte & keine Sahra-Freundin): https://twitter.com/Halina_Waw/status/919544904602267648

    • @Linksman:

      Lafontaine ist nicht einfach nur der „Ehemann“

      • @Rudolf Fissner:

        Sondern?

        Was muss man sein, damit eine vermeintliche Schuld aus einer 20 Jahren alten Debatten auf jemand übergeht?

  • "Rassismus liegt dort vor, wo Menschen nach entsprechenden Merkmalen selektiert werden: in solche, die hierhergehören, und solche, die hier nur geduldet sind und bald wieder wegsollen. Das denkt sie wirklich."

     

    Ich habe selten so einen Unsinn gelesen.

    Wer jemandem anderen, dem die Wohnung abgebrannt ist, bei sich als Gast aufnimmt, bis er in seine Wohnung zurückkehren kann, ist also ein Rassist, wenn er erwartet, dass der Gast wieder geht, sobald es ihm möglich ist und er die Hilfe, die ihm gewährt wurde, nicht mehr braucht?

     

    Kann man sich wirklich nur dann als links bezeichenen, wenn man diese Haltung übernimmt?

     

    Wie hält es dieser Mensch eigentlich mit der Demokratie? Sicher haben sich Millionen für den Weg des "Wir schaffen das!" entschieden. Die letzte Bundestagswahl hat aber deutlich gezeigt, dass sich offenbar ebenso Millionen dagegen entscheiden. Zählt deren Meinung/Wille nicht?

     

    Demokratie ist die Kunst des Interessenausgleichs. Sollte diese Meinung tatsächlich die reine linke Lehre sein, würde eine reale linke Politik nach diesem Credo zu einer Spaltung der Gesellschaft mit fürchterlichen Folgen führen.

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @In-Dubio:

      Ob und wer sich als links bezeichnet, ist mir relativ egal. links ist keine geschützte Marke.

       

      Allerdings habe ich dieses Beispiel mit der eigenen Wohnung und dem Gast tatsächlich das erste Mal vernommen, als ich in meiner Jugend mit einem Nazi-Skinhead diskutiert habe.

       

      Ich habe mich damals schon sehr gewundert, wie man auf die Idee kommt, ein Land mit der eigenen Wohnung (in dem Fall war es ein Haus) zu vergleichen?

       

      ^^Wenn schon dieser Vergleich, dann müsste man wohl eher von einer gemieteten 82 Millionen-WG mit beinahe so vielen Stimmrechten sprechen, die sich über den Gast mit der verbrannten Wohnung erstmal einig werden müssen.

    • 8G
      85198 (Profil gelöscht)
      @In-Dubio:

      Die Wahrheit steht einem "Interessenausgleich" nicht im Weg. Einem "Interessenausgleich"steht im Weg, dass Leute abstreiten, ressentimentgeleitete Politik zu wollen, wenn mensch das anspricht und so tun als hieße, die Wahrheit zu sagen gleichzietig, keine Kompromisse schließen zu könne.

       

      Es sind viel zu wenige bereit, zu verhandeln, mit einer Linken, die nicht schon vor Beginn jeder Verhandlung in vorauseilendem Gehorsam das kritische Denken einstellt, Wahrheiten nicht mehr ausspricht und sich den anderen Parteien dadurch gleichmacht.

       

      Für einen Interessenausgleich müssen die Interessen zuallererst einmal geäußert werden. Wenn mensch das nicht aufrichtig formulieren darf, dann ist dessen Interesse gar nichts wert.

    • 8G
      85198 (Profil gelöscht)
      @In-Dubio:

      Also ein Land ist niemandes Privatwohnung. Da machen Sie ungleiches gleich.

      Der Unterschied dazwischen ist gerade der Punkt.

       

      Sie unterstellen also eine Haltung, die es nirgendwo gibt. Niemand erwartet, dass jemand, der*die eine*n andere*n bei sich zuhause (in seinen*ihren "vier Wänden") aufnimmt, nicht auch sagen könnte, dass der*diejenige wieder ausziehen soll. Wenn eine WG nicht funktioniert, kann mensch doch auch wollen, dass jemand auszieht.

      Das hat mit Rassismus nichts zu tun, sondern nur mit der Art, wie mensch selbst leben möchte.

       

      Die Argumentationsfigur nennt sich "Angriff gegen einen Scheingegner" oder "Scheinangriff" und ist bei Diskursethikern aller Art gar nicht beliebt.

       

      Viel eher hat es was mit Ressentiment zu tun, zu behaupten, ein Land wäre so etwas wie ein privates Wohnzimmer. Das interpretiere ich so, dass es darum geht, dass man nicht mit "denen" leben will, die hier "nicht hergehören". Auf genau diese Formulierung haben Sie sich ja auch bezogen mit ihrem Wohnungsbeispiel.

      • @85198 (Profil gelöscht):

        Das kann man schon vergleichen: wer einen Bettler aufnimmt handelt sozial. Wenn er 2 oder 3 aufnimmt handelt er noch sozialer. Irgendwann nimmt er so viele auf, dass er selbst zum Bettler wird, umherzieht und nach Wohnung sucht...dann handelte er wie ein Trottel.

        • 3G
          39167 (Profil gelöscht)
          @Grmpf:

          Gutes Beispiel, danke!

        • 6G
          6474 (Profil gelöscht)
          @Grmpf:

          Bist du über den Matheunterricht in der Grundschule hinausgekommen?

           

          Also da ist diese 82 Millionen Wg, streichen wir mal sechs nullen, sind wir bei 82.

          1 bis 2 flüchtlinge

          • @6474 (Profil gelöscht):

            Netter Umgangston! Gratuliere!

          • @6474 (Profil gelöscht):

            "Also da ist diese 82 Millionen Wg, streichen wir mal sechs nullen, sind wir bei 82.

            1 bis 2 flüchtlinge"

             

            Und jeden Tag kommen Neue dazu...

             

            Warum streichen Sie eigentlich 6 Nullen? Sinn? Egal...

             

            Und es gibt noch viele weitere "Gelände" mit exzrem viel mehr Platz und auch ordentlichen Hausverwaltungen...

            • 6G
              6474 (Profil gelöscht)
              @Grmpf:

              [...]

              Warum sechs Nullen streichen?







              Weil eine 82 Personen-Wg gerade 1 bis 2 Obdachlose aufgenommen hat, um bei DEINEM Beispiel zu bleiben(und 6 Nullen zu streichen)



              In dieser Größenordnung bewegen sich die Verhältnisse momentan, wenn wir schon von Wohnungsbränden und Obdachlosen reden, anstatt von Staaten und globalen Krisen.







              Kann sein, das die 2 Obdachlosen eine islamistische Dikatur in der 82 Personen WG einführen. Ich meine, wir schon schwer, aber nichts ist unmöglich.



              Kann auch sein, das die 2 Obdachlosen die gesamte 82 Personen-Wg durch ihren Appetit finanizell ruinieren. Und das sogar, obwohl 2 andere alteingessene Mitbewohner in dieser WG so viel Zaster haben, wie die gesamten anderen 80 Personen zusammen.



              Aber die zu fragen wäre dreist und das traut sich keiner, sonst ziehen die noch um.







              Nee, ist klar. Für so 2 Obdachlose mehr mitzukochen, das kann man sich als 82 Personen-WG echt nicht leisten.







              Hört auf über Wohungen zu reden, dabei könnt ihr nur verlieren

               

              [...] Beitrag gekürzt. Bitte achten Sie auf Ihren Ton. Vielen Dank! Die Moderation

              • @6474 (Profil gelöscht):

                Es spielt ja keine Rolle ob Sie mit 2Millionen von 82 Millionen oder 2 von 82 rechnen, eine entsprechende WG ansetzen...Das Verhältnis bleibt sich gleich.

                 

                Aber dann bleiben wir halt bei ihrem Beispiel:

                 

                Von diesen 82 sind 43 erwerbstätig. Diese 43 finanzieren den übrigen 39 die Bude... Von den 39 können viele keine Bude finanzieren. Es sind Kinder, Mütter die sich um Kinder kümmern, auch Menschen die nie erwerbstätig sein können usw. Ein Teil der 39 lebt in einer Wohngemeinschaft mit Erwerbstätigen innerhalb der WG (Familie usw.) und lebt davon. 18 Leute sind Rentner und werden wie fast 3 der übrigen 39 über die 43 komplett finanziert. 21 Leute müssen in der WG also komplett finanziert werden. Weitere 18 leben in Haushalten mit Erwerbstätigen. Jetzt kommen jährlich beispielsweise 2 dazu, die komplett finanziert werden müssen...

                 

                Ihr Beispiel jedenfall, 80 finanzieren 2 oder so, ist nicht richtig.

                • 6G
                  6474 (Profil gelöscht)
                  @Grmpf:

                  Wir reden jetzt also über diese Groß-WG? Gut.

                   

                  In dieser -Groß-WG sind die Wohnungen und Zimmer unterschiedlich groß, genauso wie die monatlichen Abgaben in die Kaffeekasse, in die Kasse für Reperaturen am Haus usw.

                  So weit, so gut möchtem an denken.

                   

                  Allerdings gehört 4 Personen dieser 82 Hausbewohner 70 Prozent dieses Hauses. Sie haben dementsprechend ganze Etage für sich angemietet und kaufen nun langsam auch die Flure als Privatbesitz auf.

                  Weiter 4 Personen können sich immerhin großflächige Wohnungen leisten.

                  8 Bewohnern gehört also 90 Prozent

                  vom Haus, der Rest zahlt monatlich seine Miete und versucht über die Runden zu kommen.(Ob nun mit Rente oder als Familie ist egal).

                   

                  Niemand möchte diese 8 Personen(10 Prozent) verärgern, da sie monatlich 20 Euro mehr in die Kaffeekasse und 50 euro mehr für Reperaturen bezahlen.

                   

                  Manch ein Spinner ist der Meinung, das diesen 8 Bewohnern einfach zu viel gehört und das sie stattdessen 2 Zimmer in ihrer Etage und monatlich 2000 Euro abgeben könnten und trotzdem noch mit Abstand die Reichsten im Haus wären und das man ausserdem vorsorgen müsste, damit sich diese 8 Personen nicht noch mehr vom Haus unter den Nagel reißen.

                   

                  Durch dieses mehr an Kohle für die Gemeinschaft, würden die 8 Personen kein bischen leiden, man könnte das Haus renovieren und 2 oder 3 oder sogar 4 Obdachlose im Gemeinschaftsraum betreuen bis diese wieder auf eigenen Beinen stehen.

                  Es wäre dadurch sogar möglich, für die restlichen 72 Personen die Miete günstiger zu machen.

                   

                  ^^Aber wie gesagt, das sind einzelne Spinner die solche Ideen haben. Schließlich sind die 8 Personen auch ganz schön furchteinflößend und ausserdem so nett, dem Hauspöbel für das reinigen der Privattoilette ein bischen Trinkgeld zuzustecken. Lasst also den Adel ja in Ruhe!

                   

                  Also streiten sich die Untertanen lieber weiterhin intern, ob man nun 2 Obdachlose rasuschmeißt oder den kranken Mitbewohnern nicht mehr hilft

                  • @6474 (Profil gelöscht):

                    Besser lässt’s sich kaum veranschaulichen, danke.

                    Das Bild ist weiter ausbaufähig. Interessant wäre zum Beispiel, den Einfluss der WG (bzw. der genannten reichen Mitbewohner und ihrer Kumpanen in anderen WGs) auf die verschuldeten und verschimmelten WGs im verelendeten Süden des Orts aufzuzeigen. Dort wo billige Nahrung, Energie, Möbel und überhaupt die ganzen Obdachlosen herkommen.

                • @Grmpf:

                  Dazu kommt, dass sich die Bude schon längst nicht mehr selbst trägt. Und jährlich Kredite aufgenommen werden müssen, um die Bude zu erhalten, woraus sich eine hohe Verschuldung ergibt. Zusätzlich gibt es noch andere, fremde Häuser (WGs) die sich teils in nächster Nähe auf dem Gelände befinden, teils weit entfernt sind, die von den 43 noch zusätzlich Zuwendungen erhalten.

                  • @Grmpf:

                    Zwangsläifig muss eine Hausverwaltung irgendwann reagieren, wie seinerzeit mit der Agenda 2010 um Kosten zu minimieren, was sich im Ergebnis darin ausdrückt, dass die zu unterhaltenden Bewohner, aber auch die Erwerbstätigen weniger Sicherheiten haben, weniger Leistungen bekommen, längere Lebensarbeitszeit usw. Was Konflikte in der WG schürt. Herr Macron will diese Reformen in seiner WG gerade durchziehen. Der ein oder andere Pfaffe spricht bereits von "alle müssten drn Gürtel enger schnallen und zusammenrücken"...ha, ha @Roi

            • @Grmpf:

              ich versuchs mal: "wenn er 2 oder 3 aufnimmt" würde bedeuten: wenn wir 80 oder 160 Millionen Flüchlinge aufnehmen würden...

               

              Jetzt kapiert?

              • @Grisch:

                Nö, 2 vom Wohnungsbeispiel entsprechen 2 Millionen in Deutschland. Roi wollte ja unbedingt sechs Nullen wegstreichen...

                 

                Mit den 3 meinte ich Arbeitslose. Hat ich in der Früh wohl neben der Arbeit her vergessen zu erwähnen, als ich's ins Handy tippte, Mr. Grisch

                 

                Die sonstigen Zahlen https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1376/umfrage/anzahl-der-erwerbstaetigen-mit-wohnort-in-deutschland/

                https://de.statista.com/themen/172/senioren/

                http://m.spiegel.de/wirtschaft/soziales/a-1165422.html

                • @Grmpf:

                  @Grisch

                   

                  Und wenn Sie jedes Jahr im Schnitt 2 Millionen aufnehmen (Leute die über die Grenze kommen + Familiennachzug) , macht das in 10 Jahren 20 Millionen. Wo sollen die überhaupt wohnen? Wie wollen Sie diese Leute finanziell unterhalten?

                   

                  Man kann mal eine Ausnahme machen wie 2015. Wobei ich das damals schon falsch fand. Vor allem, wenn es um Leute geht, denen defakto keine Asylberechtigung zusteht.

                   

                  Ein Dauerzustand kann das nicht sein. Also muss man nach anderen Lösungen suchen, dass die Leute möglichst daheim bleiben können. Für die Herkunftsländer ist es auch schlecht, sie veröden, wenn alle jungen Leute und halbwegs Fähige wegziehen. Innerhalb Deutschlands lässt sich gut sehen, wie der Osten verödet.

                   

                  @Grisch

                  • @Grmpf:

                    .... öhm. Ich denke Sie haben sich mit ihrem Wohnungsbeispiel verrannt.

                     

                    Schon heute nehmen selbst 1! Personen-Haushalte einen Flüchtling auf. Und diese Personen sind janz normale Leutz. Resourcen sind nicht das Problem bei der Aufnahme von Flüchtlingen in Deutschland.

  • "Rassismus liegt dort vor, wo Menschen nach entsprechenden Merkmalen selektiert werden"

     

    Das ist natürlich Unsinn. Eine Selektion ist genau dann rassistisch, wenn Menschen aufgrund ihrer Rasse selektiert werden. Ein Einwanderungsrecht, das an der beruflichen Qualitifikation orientiert ist, ist zum Beispiel selektiv, aber nicht rassistisch, weil die Rasse nicht das Kriterium ist. Ebenso ist ein Asylrecht, das nur politisch Verfolgten, aber nicht Armutsflüchtlingen Asyl gewährt, kein Fall von Rassismus.

     

    Nimmt man die Aussage von Seibert ernst, dann könnte Deutschland seinen "Rassismus" nur durch die völlige Öffnung seiner Grenzen ablegen. Denn alles andere beinhaltet zwangsläufig irgendeine Art von Selektion. Nun leben weltweit 1,1 Milliarden Menschen in extremer Armut, für die ein Leben auf H4-Niveau eine starke Verbesserung wäre. Wie soll das funktionieren?

    • @Thomas Friedrich:

      @Thomas Friedrich

      Sehr gut. Genauso ist es. Viele Aspekte des sozialen Lebens sind nicht demokratisch, sondern selektiv (oder elitär): Freundschaft, Liebe,Karriere, nur z.B. Und die Aufgabe einer demokratischen Gesellschaft ist es, zu entscheiden, wo Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit gelten sollen, und wo nicht,

       

      Es mutet schon kurios an, wenn die Mittelstandsblase über S. Wagenknecht herfällt statt über eine Politik, die wie immer die Lasten auf die Kleinen verteilt. Warum hat sich die Bundesregierung nicht 2 Wochen nach der Entscheidung, die Grenzen zu öffnen, nicht hingestellt und erklärt, wie und in welcher Weise sie den sozialen Wohnungsbau ankurbeln will (etc. pp.)?

    • 3G
      39167 (Profil gelöscht)
      @Thomas Friedrich:

      Wie soll das funktionieren?

      Diese Frage habe ich auch schon sehr oft gestellt. Eine Antwort gab es darauf nie.

    • 8G
      85198 (Profil gelöscht)
      @Thomas Friedrich:

      In meinem letzten Post unten habe ich genau beschrieben, warum so ein Einwanderungsrecht rassistisch ist.

    • @Thomas Friedrich:

      *Qualifikation

  • Wenn der "Denker " Seibert Leute wie Wagenknecht, Nahles oder Kretschmann als Rassisten klassifiziert - dann von "dem rassistischen Viertel" spricht sollte er erst mal nachdenken.

    Das rassistische Viertel müsste ja mindestens 3 Viertel sein.

     

    Oder schwiert der Seibert als Denker um eine ganz kleine linke Glocke?

  • Geltungssüchtige Facebookphänomene wie Seibert, Lessenich und Ditfurth besorgen mit dem Sahra-Bashing das Geschäft des rechten Parteiflügels.

    • @Linksman:

      Mag sein, Sie sind ein geltungssüchtiges Kommentarspalten-Phänomen. Die Namen, die Sie wegwischen, sind z.T. seit langer Zeit öffentlichkeitsbekannt, politisch & publizistisch aktiv. Aber: Schwamm drüber.

  • Die Position von T. Seibert halte ich für grob verfehlt!

    1. Sarah Wagenknecht äußert sich nach meinem Dafürhalten im Rahmen der REALpolitik, und nicht auf schöngeistigem Plateau.

    2. Ethisch-moralisch ist es selbstverständlich unsere Pflicht möglichst Allen zu helfen. Unter diesem Gesichtspunkt würde ich mir dies sehr wünschen! Doch realpolitisch ist dies schlicht unmöglich.

    3. Zudem käme da vieles aus der schöngeistigen Ecke sehr viel glaubhafter rüber, würden die Damen und Herren ihre gutbürgerliche Komfortzone sichtbar zum Wohle von hilfesuchenden Flüchtlingen räumen, oder zumindest verkleinern. Aktuell tragen nämlich allein(!) die sog. „Kleinen Leute“ die Flüchtlingskosten, da primär sie es sind, die die Sozialkassen mit ihren Beiträgen befüllen. Zugleich geht die soziale Schere weiter auseinander, und werden Vermögensteuer und Erbschaftsteuer zugunsten der Vermögenden optimiert. Aus so einer Warte heraus lässt sich leicht moralisieren.

    4. Daher müssen wir uns endlich einer offenen und enttabuisierten Diskussion stellen, wozu gehört, dass realpolitische Grenzen nicht mit der ethisch-moralischen-Gutmensch-Keule mundtot gemacht werden.

    5. Verteilungsgerechtigkeit tut in diesem Lande Not! Bei dauernder Missachtung dieser Tatsache riskieren wir den sozialen Frieden, wie auch die Demokratie in unserem Lande. Doch da der Ressourcentopf (leider) endlich ist, können wir daraus (leider) nur begrenzt Verteilungsgerechtigkeit herstellen. Anderenfalls bleibt für den Einzelnen nichts mehr spürbar über; und das befeuert wiederum die rassistische Rechte.

    6. Dies alles müsste auch einem Hr. Seibert, etc. bekannt sein, weshalb ich mir die Frage nach seinen wahren Motiven stelle. Meinen da evtl. geneigte Kreise einen Hebel gefunden zu haben, wie sie die politisch Linke wirksam schwächen und spalten zu können?!

    • 8G
      85198 (Profil gelöscht)
      @tazeline:

      Das Wort Gutmensch, dazu unten mehr. Dann auch noch "Gutmensch-Keule". Mit so einem Duktus macht man wirklich Menschen mundtot. Sie haben gerade die Gutmensch-Keule benutzt.

       

      Das Wort verwenden Sie auch auf die übliche Art und Weise - falsch.

      "Gutmensch" stammt aus dem Nietzsche-Fundus an Wortneuschöpfungen und bedeutet eigentlich, dass man sich selbst für gut hält und die anderen für böse. Der zweite Teil ist wichtig, denn da geht es nicht um gut / schlecht oder richtig / falsch, sondern um gut / böse. Er meint damit die Glaubensreligionen im allgemeinen und Christen im Besonderen.

      Rechte sind die eigentlichen Gutmenschen. Homosexualität ("Umschwulung"), Abtreibung ("Mord") und der Islam - alles "böse", sowohl für die sächsischen Landeskirchen als auch für die AfD. Wenn Guido Knopp in einer unkritischen Mystifizierung des Nationalsozialismus in seinen Ansprachen vom "Bösen" spricht, dann ist er auch Gutmensch, so wie der Begriff gemeint war. Der Holocaust ist schließlich kein Gottesbeweis. Da gibt Knopp dem Sinnlosen noch einen Sinn. Immerhin gilt der Holocaust noch als Beweis des "Bösen".

      Ihr Gebrauch des Wortes "Gutmensch" dagegen hält sich an die Missbrauchs-Version der Werke Nietzsches, wie sie von deutschnationalistischer Seite erfunden wurde.

       

      Warum man die Linke zu einem Abziehbild der SPD machen soll, weiß ehrlich gesagt auch nicht. Dann kann man doch gleich in die SPD überwechseln oder zu den Grünen gehen. Vielleicht sollten Wagenknecht und Lafontain einfach eine eigene Partei gründen, wenn Sie so gar nicht hinter dem demokratisch (!) beschlossenen Programm stehen.

       

      Die Frage nach der Größe der Finanztöpfe stellen Sie gar nicht mehr. Das Geld wäre da, nur der politische Wille nicht. Als Aufgabe einer linken gesellschaftlichen Linken (diese Doppelung muss jetzt mal sein), sehe ich es, in Verhandlungen möglichst viel herauszuholen.

      Es ist falsch (nicht "böse") in vorauseilendem Gehorsam das Anfangsgebot zu erhöhen, um dem Verkäufer entgegen zu kommen.

    • @tazeline:

      Bis auf die GANZ verbohrten Elfenbeinturm-Gutmenschen wird Ihnen wohl kaum jemand widersprechen. Das heißt aber noch nicht, dass man es Wagenknecht durchgehen lassen sollte, wenn sie sich in dieser Richtung äußert - zumal sie das durchaus bestimmter tut. Schauen sie mal weiter unten auf ein Posting von @Rainer B:

       

      "Die Linke stellt sich hier in der BRD den Bürgern zur Wahl und nicht in Afghanistan, in Syrien, im Irak, oder im Libanon. Wenn sie dabei primär die Interessen der hier wahlberechtigten Bevölkerung im Blick hat so hat das doch nicht das Geringste mit Rassismus oder mit Nationalismus zu tun."

       

      Ohne Herrn B. hier zu nahe treten zu wollen, aber so fängt er an, der "nationale Sozialismus": Aus der auf den eigenen Binnenmarkt fixierten keynsianischen Perspektive wird die bereits leicht chauvinistische "Deren Probleme sind halt nicht meine Probleme"-Haltung. Als nächstes kommt dann die "Erkenntnis", dass "die" ja quasi ihre Probleme mitbringen, wenn sie sich bei "uns" einnisten, und dass "wir" besser ohne diese Probleme - also auch ohne diese Leute - auskommen...

       

      Rassistisch?

       

      Nein - also zumindest nicht eigentlich - bzw. zumindest eigentlich nicht rassistisch GEMEINT. Im Ergebnis aber volle Kanne AfD.

       

      Nun hat natürlich die arme, unschuldige Frau Wagenknecht das alles nicht gesagt, sondern nur das, was man ja wohl mal sagen können muss (sic!). Sie ist aber eben nicht von gestern. Und genau wie ein Gauland weiß, wie weit er seiner angebräunten Klientel verbal entgegengehen kann, ohne dabei wortwörtlich Hetze zu betreiben, weiß auch Frau Wagenknecht, wohin die Reise geht, wenn SIE "realpolitische Fakten" kommentiert, die nur rein zufällig in das Horn derer tuten, die die Linkspartei in Richtung AfD verlassen (könnten). Denn Alles andere wäre auch wieder naiv und realitätsfremd von ihr - was sie ja bekanntlich nicht ist.

      • @Normalo:

        „Ohne Herrn B. hier zu nahe treten zu wollen, aber so fängt er an, der nationale Sozialismus".

         

        Nee, so fängt er an, der Wahlkampf um die Stimmen der Wahlberechtigten auf der Basis der verfassungsmäßigen Wirklichkeit. Nicht mehr und nicht weniger. Alles kein Grund, die Linke jetzt auf vermeintlichem AfD-Kurs zu sehen.

        • @Rainer B.:

          Wenn sie mir widersprechen wollen, tun sie das bitte mit Substanz. Warum ist es NICHT tendenziell chauvinistisch - für einen selbsterklärten Linken wohlgemerkt - derart den nationalen Eigennutz zu betonen, wie Sie das mit dem zitierten Satz getan haben?

           

          Und allgemeiner: Die Frage ist, welchen Schuh Frau Wagenknecht sich anziehen will. Ich werfe auch jedem Anhänger der ursprünglichen (eher wirtschaftstechnokratisch-euroskeptischen) Lucke-AfD vor, dass er sich den nunmehr vollzogenen Kurswechsel zum ausländerfeindlichen Rechtspopulismus an zwei Fingern hätte ausrechnen können. Genau denselben Vorwurf mache ich Wagenknecht, wenn sie jetzt versucht, ausländerfeindliche Einstellungen von links zu bedienen. Das sind Geister, die man nicht mehr loswird, wenn man sie einmal gerufen hat.

          • @Normalo:

            Hätten Sie eine konkrete, nachprüfbare Aussage, könnte ich Ihnen widersprechen. Mit dem Vorwurf des „nationalen Eigenutzes“ kann ich in diesem Zusammenhang leider gar nichts anfangen.

             

            Der Anteil der Wahlberechtigten mit Migrationshintergrund lag 2015 bei 10,4% - Tendenz steigend. Einer Politikerin der Linken, die die Interessen der Wahlberechtigten in den Blick nimmt, deswegen Rassismus vorzuwerfen, ist reichlich gaga und völlig absurd. Wer hier partout die Linke als rassistisch diffamieren möchte, sollte sich vielleicht vorab erstmal informieren, was Rassismus ist und was er bedeutet und sich dann mal fragen, ob er nicht womöglich die ganze Zeit auf der falschen Baustelle baggert.

            https://de.wikipedia.org/wiki/Rassismus

            http://www.bpb.de/politik/grundfragen/181189/rassismus

            https://mediendienst-integration.de/integration/politik.html

            • @Rainer B.:

              Habe ich irgendwem Rassismus unterstellt?

              • @Normalo:

                Gute Frage. Müssen Sie sich aber selbst beantworten. Vielleicht hilft es, wenn Sie sich noch mal die Überschrift des hier kommentierten Artikels vergegenwärtigen: „Rassismus beginnt beim Selektieren“.

                 

                Sie sprachen von einem „nationalen Sozialismus“, was nur ein anderes Wort für Nationalsozialismus ist und der basiert bekanntlich auf einem völkischen und rassistischen Weltbild.

                • @Rainer B.:

                  Wenn ich von "nationalem Sozialismus" spreche, dann meine ich eben NICHT die Rassenlehre à la NSDAP. Was ich sehr wohl ausdrücken will, ist allerdings, wie leicht die Grenzen zwischen beidem in der Außenwahrnehmung verwischen können - und dass es eben egal ist, ob eine migrationsskeptische Äußerung rassistisch GEMEINT ist oder nicht, wenn sie bei den Rassisten trotzdem als Zustimmung ankommt.

                   

                  Nehmen Sie Lucke: Der ist vielleicht ein "Neoliberaler", ein Erzkapitalist, aber kein Rassist. Dazu ist er viel zu technokratisch verdrahtet. Trotzdem hat er eine Partei gegründet, deren euroskeptische Grundaussage von vornherein als Einfallstor für rassistisch motivierten Rechtspopulismus zu erkennen war. Das hat man ihm und seinen Mitstreitern vorgeworfen, und man hat Recht behalten. Wagenknecht droht dasselbe, und sie ist - eigentlich - klug genug, um das zu erkennen.

                  • 8G
                    849 (Profil gelöscht)
                    @Normalo:

                    "dass es eben egal ist, ob eine migrationsskeptische Äußerung rassistisch GEMEINT ist oder nicht, wenn sie bei den Rassisten trotzdem als Zustimmung ankommt"

                     

                    Entschuldigung, das ist Unsinn. Es kommt immer und ausschließlich darauf an, wie etwas GEMEINT ist. Wie es bei irgendwelchen Deppen ankommt, ist vornehmlich das Problem dieser Deppen. Wenn nicht, können wir auch gleich wieder Scheiterhaufen errichten, auf welchen wir nicht nur Bücher, sondern auch Autoren verbrennen. Wer nämlich die Instanz der Entscheidung über eine rassistische Aussage beim Empfänger sieht, öffnet Tür und Tor zum autoritären Gottes- oder besser Teufelsreich.

                    • @849 (Profil gelöscht):

                      "Es kommt immer und ausschließlich darauf an, wie etwas GEMEINT ist. Wie es bei irgendwelchen Deppen ankommt, ist vornehmlich das Problem dieser Deppen."

                       

                      Sorry, aber der Empfängerhorizont ist AUCH wichtig. Das Leben verläuft vielleicht nicht ganz so grotesk wie das fikitve "Leben des Brian", aber wer einfach drauf los schwadroniert und meint, der Rest der Welt werde es schon so versetehen, wie es gemeint ist, und sonst ist der Rest der Welt eben doof, der wird Schiffbruch erleiden oder sich plötzlich von Geistern umgeben (und überrannt) sehen, die er nicht gerufen hat.

                       

                      Nochmal: Beispiel Lucke. Dem war es auch erstmal egal, dass nur eine kleine Schar Durchblicker verstand, was er mit seiner Euroskepsis wirklich MEINTE. Die "Deppen" verstanden "Deutschland den Deutschen", fanden das genau die richtige Idee, übernahmen die Partei und ließen ihren geistigen Gründer links liegen. "Deppen" mögen sie sein, aber sie sitzen in den Parlamenten, und Lucke fragt sich, wie das passieren konnte.

                      • 8G
                        849 (Profil gelöscht)
                        @Normalo:

                        Unsere menschliche Kommunikationen besteht nicht aus Nullen und Einsen (obwohl es gewiss zu viele Nullen unter den Kommunizierenden gibt :-)). Niemand kann, wenn er nicht zu einem bestimmten ihm bekannten Menschen redet, den Empfängerhorizont kennen, schon gar nicht, wenn man viele Empfänger vor sich hat.

                         

                        Würde man diese auf den beschränktesten gemeinsamen Horizont reduzieren, käme dort nie mehr an, als dort schon ist. Wer Kommunikation will (nicht die Watzlawicksche, sondern gelungene), transzendiert insofern notwendig Horizonte, den eigenen und den des Empfängers.

                         

                        Wenn irgendwas bei Rassisten gut ankommt, weil sie das für sich vereinnahmen können, ist das insofern seitens des Senders gar keine Kommunikation, seitens des Empfängers hingegen ein "gefundenes Fressen". Aber die finden überall was zum Mampfen, liegt es doch in deren Interesse, den Mainstream zu ihren Zwecken zu instrumentalisieren. um selbst den Anschein des Mainstreams an den Tag zu legen.

                         

                        Denken sie mal daran, wie der arme Nietzsche von den Nazis vereinnahmt wurde. Der hätte vieles, ja wahrscheinlich alles, nicht schreiben können, wenn er dabei den Empfängerhorizont der NS-Nullen und noch dazu ihre Böswilligkeit hätte berücksichtigen müssen, ihm das Wort im toten Munde herumzudrehen.

                         

                        Ihr Ansatz erlaubt letztlich keine Aussage mehr, die nicht vorher durch sämtliche Kopfscheren oder noch zu errichtenden sprachliche Prüfungsinstanzen gegangen wäre. Ferner würde er als Rassisten labeln (müssen), wer vermeintlich "rassistische" Wörter gebraucht (die es nicht geben kann, wenn die Gesinnung entscheidet). Ich halte ihn deshalb für gefährlich, gerade weil es sich dabei um einen Gedanken des Mainstreams handelt.

                         

                        Nein, man muss niemanden dort abholen, wo er steht. Man muss ihn dort stehen lassen, wenn er sich nicht bewegen will. Man kann doch seine Energie nicht darauf verschwenen, die Gedanken-Ambulanz für Dumpfbacken zu geben und diese Klientel auch noch vorauseilend zu versorgen!

                        • @849 (Profil gelöscht):

                          Jetzt malen SIE aber Nullen und Einsen. Natürlich kann man nicht jedes Wort aus jedem Manuskript streichen, das möglicherweise von irgendwem theoretisch vereinnehmbar wäre. Das habe ich auch nirgends behauptet.

                           

                          Denn davon reden wir hier gar nicht. Wir reden von Aussagen einer sehr klugen und wortgewandten Frau (die meines Wissens in den vergangenen 25 Jahren nicht ein UNBEDACHTES öffentliches Wort gesprochen hat), denen die Vereinnehmbarkeit für die Rechtsaußen von großer Entfernung sichtbar auf der Stirn geschrieben stand. Und ja, da erlaube ich mir, ihr vorzuwerfen, dass sie diese Assoziation erkannt und dann nicht bloß im Dienste der Wahrheit inkauf genommen, sondern durchaus beabsichtigt hat. Frau Wagenknecht denkt nämlich sehr wohl in machtpolitischen Dimensionen und formuliert ihre Aussagen erkennbar mit ganz erheblicher Rücksicht auf die Trefferwirkung beim Zuhörer.

                           

                          Der Grund dafür ist einfach: Ihre "Man muss niemanden abholen"-Axiome mögen vielleicht in Wolkenkuckucksheim gelten oder in einer Diktatur der Weisen und Klugen. In einer Demokratie steht der Wähler da, wo er steht oder sich hinbewegt, und wenn ihn der Eine nicht abholt, tut es im Zweifel der Andere.

                           

                          Auch DAS soll keine Schwarz-Weiß-Aussage sein (also dass jeder Politiker sich ausnahmslos jedem Wähler bis zur Selbstverleugnung andienen soll). Aber so zu tun, als stünde in der Realität jeder Politiker luthermäßig exakt da, wo er steht, und könne nicht anders, ist schlicht Tatsacheverdrehung. Politik in einer Demokratie ist eine endlose Folge von gegenseitigen Beeinflussungen zwischen Wahlvolk und Politikern, des Wahlvolks intern und der Politiker intern. Jeder hat seine Grenzen, aber niemand - auch nicht Frau Wagenknecht - ist unbeeinflussbar durch Andere und deren Grenzziehungen.

                          • 8G
                            849 (Profil gelöscht)
                            @Normalo:

                            "Frau Wagenknecht denkt nämlich sehr wohl in machtpolitischen Dimensionen und formuliert ihre Aussagen erkennbar mit ganz erheblicher Rücksicht auf die Trefferwirkung beim Zuhörer."

                             

                            Sonst wäre sie ja auch wohl für den Job denkbar ungeeignet.

                             

                            Ich denke nicht, dass der Wähler irgendwo steht und dass man ihn abholen, sondern dass man ihn mitreißen muss - sozusagen en passant.

                             

                            Dieses jammerlappige Abholen, wo irgendwer steht, ist m.E. vor allem die Ausrede zum Hängen des Fähnchens in irgeneinen Furz. Ich finde, Wagenknecht, abgesehen von der etwas monotonen Stimme, durchaus inhaltlich mitreißend. Und was sie zu den Flüchtlingen gesagt hat, fand ich überhaupt nicht daneben, sondern eher als Ausdruck von gesundem Menschenverstand. Ist sicher so, dass sie hier bewusst akzentuiert hat, aber ich weiß bis heute nicht, inwiefern sie sich durch ihre Aussagen beim rechten Rand angebiedert haben sollte. Jedenfalls traue ich ihr nicht zu, dass sie andere Ansichten vertritt, als sie hat, nur um Wähler zu fangen.

                            • @849 (Profil gelöscht):

                              Auch das Mitreißen erfordert das Abholen. Sonst bekommt man den Mitzureißenden nicht gepackt. Wer beispielsweise jemanden wie mich von kapitalismus-überwindendem Gedankgut überzeugen will, sollte das nicht so versuchen wie Frau Wagenknecht. Die redet, als hielte sie "Das Kapital" für das aktuelle Wörterbuch der deutschen Sprache. Ich kann ihr schon deshalb nicht folgen, weil diese marx-inspirierten Wortkonstruktionen zu viele Vorweg-Annahmen enthalten, deren Validität jemandem wie mir erst einmal nachgewiesen werden müsste (wie auch Ihre "Unrealisitsch"-Tirade im anderen Thread). MICH holt sie also nicht ab, und kann mich daher auch nicht mitreißen. Ich finde deshalb auch ihre Talkshow-Auftritte wenig ersprießlich, weil sie sich dort zuverlässig schon durch ihre Wortwahl einer echten Diskussionsgrundlage mit dem Rest der jeweiligen Runde beraubt.

                               

                              Und ja, sie HAT akzentuiert - bewusst. Und sie wusste auch, dass sie damit auch AfD-Klientel abholt. Und das treibt Blüten (s. Rainer B. mit seinen unschuldigen Ansätzen von Nationalchauvinismus, der zwar eigentlich Alle gleich sehen will, aber "in Deutschland Wahlberechtigte" doch irgendwie als gleicher betrachtet).

                  • @Normalo:

                    Genau deshalb ist es ja so wichtig, den Kern und den Inhalt von Aussagen immer da einzuordnen, wo sie auch wirklich hingehören.

                    Es ist ein gewaltiger Unterschied, ob eine AfD vom „Untergang des Abendlandes“, oder von „Umvolkung“ bzw. „Entvolkung“ durch Zuwanderer spricht, oder ob eine Frau Wagenknecht unbestreitbare Probleme im Bereich der zuständigen Migrationsbehörden, diverse Integrationshemmnisse aus den unterschiedlichsten Ursachen und fehlende menschenrechtskompatible Konzepte zur Verhinderung von Fluchtursachen anspricht. Das eine ist blanker Rassismus, das andere ist realpolitische Notwendigkeit. Das hat auch herzlich wenig mit „Migrationsskepsis“ zu tun.

                    • @Rainer B.:

                      Schaun Sie, der gute Professor Lucke hielt die Abwicklung des Euro auch für eine realpolitische/ volkswirtschaftliche Notwendigkeit und nicht für eine Maßnahme zur Reinwaschung teutschen Blutes und Wiederherstellung teutscher Unabhängigkeit von den Welschen und den anderen Ausländern. Der hat auch noch keine kulturelle Identität untergehen sehen oder bei jeder Wortmalerei irgendwie - koste es sprachlich, was es wolle - die Silbe "volk" irgendwie reingequetscht.

                       

                      Das haben erst die Geister getan, denen er mit seiner Botschaft ein kleines Stück zu weit entgegen gekommen war. Und wenn ich von Ihnen diesen Satz lese mit der ja nunmal DEUTSCHEN Wählerschaft der Linkspartei ihrer singulären Verantwortung der und deren Interessen gegenüber, dann sehe ich sehr ähnliche(!) Geister mit im Ergebnis noch ähnlicheren Zielen schon in Richtung "Palast der Sozialen Gerechtigkeit" schweben. So fängt's an...

                      • @Normalo:

                        Ein Problem ist vielmehr, dass Sie nicht sorgfältig lesen und dann das Gelesene natürlich auch nicht richtig verstehen.

                        Von einer „DEUTSCHEN Wählerschaft der Linkspartei“ habe weder ich, noch sonst irgendjemand hier waqs geschrieben. Sowas mag ja ständig in Ihrem Kopf herumgeistern, ich schrieb aber hier völlig unmissverständlich von allen Wahlberechtigten.

                        • @Rainer B.:

                          ...und in Deutschland Wahlberechtigte sind ebenso unmissverständlich deutsche Staatsbürger, also Deutsche. Wo ist der Widerspruch?

                           

                          Wie dem auch sei, mir ging es nicht um staatsbürgerliche Spitzfindigkeiten sondern um die überdeutliche Abgrenzung zu jenen Verlieren, die eben NICHT in Deutschland wahlberechtigt sind. Nach Ihrer Logik haben die halt Pech gehabt, was ihren Einschluss in die menschenfreundlichen Überlegungen aufrechter Linken-Politiker betrifft: Ihre Probleme sind nicht die Probleme der deutschen Wahlberechtigten, also sollen sie sich bitte schön hinten anstellen, wenn es darum geht, was Deutschland mit seinem Wohlstand anfängt.

                           

                          Das ist stramm nationale (weil national-egoistische) Denke, Herr B., ob Sie das nun wahr haben wollen oder nicht. Dass Sie großzügig darauf verzichten, Ihre "in Deutschland Wahlberechtigten" auch noch unter ethnischen Gesichtspunkten auseinander zu dividieren, ändert daran nicht das Geringste.

                          • @Normalo:

                            Quark mit Kappes. Jetzt finden Sie sogar schon das Wahlrecht (siehe dazu Grundgesetz der BRD, insbesondere auch Artikel 116 GG) nationalistisch und rassistisch, weil es auf die Staatsangehörigkeit abstellt und obwohl es von Frau Wagenknecht und den Linken gar nicht verfasst wurde.

                            Ist einfach nur normal, Normalo!

                            • @Rainer B.:

                              Ok, fangen wir mal an:

                               

                              "Wahlberechtigt sind alle Deutschen im Sinne des Artikels 116 Abs. 1 des Grundgesetzes,..." steht im Gesetz. Es gibt durchaus Leute, die allein das schon nationalistisch/rassistisch finden und gerne auch in Deutschland lebende Ausländer OHNE deutsche Staatsangehörigkeit wählen lassen würden, aber das mal außen vor.

                               

                              Sie belassen es nämlich nicht dabei. Sie gehen weiter und erklären, dass WEIL die Linkspartei nur von Deutschen gewählt werden kann, sie naturgemäß auch primär die Interessen von Deutschen im Auge hätte - nicht von Afghanen, Syrern Irakern oder Libanesen.

                               

                              Nun, für eine nationalkonservative Partei wäre das eine völlig legitime Einstellung - genau genommen definiert diese Einstellung das "national" in "nationalkonservativ". Die CSU trägt es - selbstverständlich auf Bayern beschränkt - stolz als Credo vor sich her. Es ist also NICHT rechtsextrem, nur halt - wie gesagt - stramm national.

                               

                              Auf der anderen Seite gab es da mal eine "Sozialistsiche Internationale", den Traum von der kommunistischen Weltrevolution oder zumindest den Satz "Soziale Ungerechtigkeit kennt keine Staatsgrenzen.". War das alles Quatsch?

                               

                              (Meine Antwort: Ja, war es, aber das macht den engen nationalen Fokus politischer Heilsversprechen und -erwartungen nicht besser.)

                              • @Normalo:

                                Sag ich doch - Sie lesen nicht sorgfältig und verstehen dann immer nur das, was Sie gern gelesen hätten. Bei Wahlen in Deutschland geht es selbstverständlich primär immer nur um die Stimmen der Wahlberechtigten. Was denn sonst?

                                Wie kommen Sie nur auf den Trichter, dass dies bei der Linken anders sein könnte?

                                Soviel an politischer Bildung wird man doch wohl noch voraussetzen dürfen - oder? Wenn Sie Vorschläge für ein Wahlrecht haben, das auch ohne Staatsbürgerschaft auskommt, können Sie darüber ja gerne eine Balla-Balla-Diskussion mit Reichsbürgern oder Ausserirdischen führen, aber - sorry - mir ist das einfach zu blöd.

                                • @Rainer B.:

                                  Nur weil die Wähler Deutsche sind, heißt das noch lange nicht, dass die Politik auch zwangsläufig auf deren persönliches (also auf deutsches) Wohlergehen fixiert sein muss. So eine Einstellung ist nur bei national ausgerichteten (oder vielleicht reinen, von jeglichem Idealen befreiten Klientelparteien) normal.

                                   

                                  Für alle Anderen gibt es auch ganz wesentliche politische Ziele, die über Geldbeutel und Wampe des einzelnen Wählers hinausgehen - sog. "Ideale" oder auch "gesellschaftliche Ziele". Grünen-Wähler zum Beispiel erwarten von ihrer Partei in der Flüchtlingspolitik (außerhalb Tübingens zumindest) sogar, dass sie sich PRIORITÄR für zwei Ziele einsetzt, die NICHTS mit ihrem persönlichen Wohlergehen zu tun haben:

                                   

                                  a) dass Geflüchtete aus aller Welt in Deutschland Solidarität erfahren und Aufnahme finden,

                                   

                                  b) dass nur ja niemand auf die blasphemische Idee kommt, sie ungegendert "Flüchtlinge" zu nennen. [/satire]

                                   

                                  Also geht es bei den Grünen zwar unzweifelhaft um die Stimmen deutscher Wähler, aber eben gerade deshalb auch und GERADE um das Wohlergehen von Leuten, die KEIN deutsches Wahlrecht haben. Die Grünen-Wähler WOLLEN Solidarität nicht auf die eigene Nation beschränkt sehen. Und Jeder, der ein wenig links tickt und nicht sich und seine Landsleute ("Mitwahlberechtigte") für gleicher als den Rest der Welt hält, sollte das - eigentlich - auch so sehen.

    • 3G
      39167 (Profil gelöscht)
      @tazeline:

      Danke für diesen Kommentar!

      Darin wird alles angesprochen und benannt. Jeder der politisch Verantwortlichen scheut sich so klare Worte zu finden. Kommt doch gleich die rassistische und rechte Keule zum Vorschein, hauptsächlich von den Ihnen genannten "Gutmenschen" und Wohlstandsbürgern.

      Von daher wird wohl alles so bleiben wie es ist und das gibt keine Hoffnung.

  • Also, für eine Politik der komplett offenen Grenzen (ohne, wie der Herr es nennt "Selektion") wird es aber sehr lange brauchen, eine Mehrheit zu finden. Derzeit dürften das unter 10 Prozent gut finden.

  • Es ist schon interessant, dass einem Konsenslinken wie Herrn Seibert nichts auffällt, wenn unsere Kanzlerin plötzlich sagt: "Wir schaffen das!" - Angela Merkel hat plötzlich das "Wir" entdeckt. Davon war vorher nie die Rede, wenn es um immer weiter gehenden Sozialabbau ging. Da ging es immer nur um "Eigenverantwortung" oder um das "unternehmerische Selbst". Wer tatsächlich Gesellschaftskritik betreiben möchte, und das setze ich bei Herrn Seibert einfach mal voraus, der sollte bei einem derartigen Ausspruch der Herrschenden stutzig werden.

    Statt dessen versuchen wir doch lieber mal, Leute aus der Linken rauszukegeln, die einem nicht in den Kram passen. Wenn es argumentativ nicht klappt, gibt es Totschlag-Vorwürfe wie Rassismus und Antisemitismus. Lesen wir mal, was Eva Illouz dazu schreibt in dem lesenswerten Buch "Die große Regression":

    "Der rechte Populismus floriert, weil die Welt der arbeitenden Schichten vom Konzernkapitalismus zerstört und von den kulturell fortschrittlichen Eliten entwertet wurde, nachdem diese ihre intellektuellen und politischen Energien seit den achtziger Jahren auf sexuelle und kulturelle Minderheiten konzentrieren, was zu erbitterten culture wars führte." Oder Nancy Fraser im selben Buch:

    "... die Linke muss sich wieder beherzt mit der moralischen Welt von Menschen auseinandersetzen, deren Leben zwischen den Mühlsteinen von Kolonialismus und (sic!) Kapitalismus zerrieben wurde."

    Dämmert's da nicht bei Ihnen, Herr Seibert?

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @Novemberverbrecher:

      Ich wüßte gerne mal, wodurch sich diese ominöse kulturelle Elite kennzeichnet?

       

      Durch Fortschritt? Wann hätte man den kulturell stehen bleiben sollen, damit man auch den letzten Vorgestrigen noch mitnimmt?

      Vor-Vorgestern?

  • So gesehen ist dann das deutsche Bildungssystem eine Ausgeburt des Rassismus. Es selektiert.

    Leute, bleibt mal auf dem Teppich! Rassismus bekämpft man sinnvoll da, wo er propagiert wird und sich zum Programm manifestiert. Wer dies in der derzeitigen Situation bei der Linken, oder auch nur bei Frau Wagenknecht erfüllt sieht, der hat entweder den Schuss nicht gehört, oder möchte gezielt ablenken von den Versäumnissen durch langjährige Rechtsblindheit und durch großkoalitionäre Hü-Hott-Politik nach Wetterlage.

    • 8G
      85198 (Profil gelöscht)
      @Rainer B.:

      Dem ersten Satz stimme ich zu. Diese Selektierung erfolgt nicht zum Nutzen aller Schüler, sondern zur Erzeugung eines Niedriglohnsektors und einer Bildungselite für die nationalen wirtschlichen Interessen. Das wird ja auch gar nicht verschwiegen.

      Es gibt halt mehr oder weniger sublimierten Rassismus.

       

      Die "nationalen wirtschaftlichen Interessen" sind eine Ersetzung (kein Ersatz) des "Volkswillens" oder der "Interessen der Volksgemeinschaft". Es findet eine Verschiebung der Bedeutung statt, aber der zugrundeliegende Rassismus geht davon nicht weg.

      Er wird sublimer und das Ressentiment wird eloquenter ausgedrückt, mit viel Anklang an "Freiheit". Das können viele Politiker aus der Mitte sehr gut.

       

      Katrin Görinmg Eckart sagte "wir" bekämen Menschen geschenkt, wozu ein Nutzer hier treffend bemerkte: "Mit Schleife?" - da kann man durchaus fragen, wo und wie diese Geschenke denn eingekauft werden. Da liegt folgende Überlegung schon nahe: Einen deutschen Billiglöhner muss man erst jahrelang durch Kindergarten und Schule schleifen und ihm*ihr durch frühzeitige Selektion die Selbstachtung nehmen - das kostet im Vergleich zur Integration eines Einwanderers in den Arbeitsmarkt ein Vermögen. Ein "Geschenk" für den Niedriglohnsektor. Auf dieses KGE-Niveau werde ich mich hoffentlich nie herab begeben.

      In einem Kalkül die Interessen von Benachteiligten gegeneinander auszuspielen, ist das noch links?

       

      Ich spreche allerdings eigentlich lieber erst vom Ressentiment und nicht gleich vom Rassismus:

       

      Selbst Grünenpolitiker fahren ihre Kinder ins andere Stadtviertel zur Schule, Manuela Schwesig schickt als ehemalige Familienministerin ihre Kinder lieber auf eine Privatschule, wie zunehmend mehr Eltern, die es sich leisten können.

      Da hat man halt besseres verdient als der Pöbel, wenn die Eltern nur genug verdienen. Das macht nicht nur links Schlagzeilen, sondern auch in der gesellschaftlichen "Mitte" und noch viel mehr am rechten Rand und stellt den gesellschaftlichen Zusammenhalt infrage.

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @85198 (Profil gelöscht):

        Sie haben sich auch selbst selektiert oder haben Sie all ihr Wissen aus der Schule? Wohl kaum! Hätten Sie es deshalb bleiben lassen müssen, sich selbst zu bilden?

         

        Das Problem an unseren Bil-DUNGs-Anstalten ist doch nicht, dass sie selektieren, sondern dass sie immer mehr nur noch ausbilden. Bildung im klassischen Sinn wäre per se Selbstzweck, auch wenn das nie ganz gestimmt hat, insofern immer schon die Abnehmer Schlange standen. Dennoch bleibt der Anspruch bestehen.

         

        Privatschulen kosten zudem nicht immer Geld. Ich war auf einer, meine Frau war auf einer, unsere Kinder waren auf einer privaten Grundschule und wir mussten nirgends irgendwas zahlen. Wir durften allerdings, hamwa abba nich!

         

        Private Schulen sind zudem auch nicht per se besser. Sie selektieren halt, insofern es dort oft weniger Kinder aus "bildungsresilienten" Elternhäusern gibt.

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @Rainer B.:

      Wagenknecht bedient sich auf der Jagd nach Wutbürgerstimmen einer bestimmten Rhetorik, was wiederum dazu führt, das sich NPD-Slogans wie "Sozial geht nur National" oder von der AFD "Wir sind nicht das Weltsozialamt" weiter in die Köpfe einnisten.

       

      Das ist deshalb so schlimm, weil die Wagenknecht in der Linkspartei ist.(Kretschmann bei den Grünen) Wäre das nur die CSU, gebe es genug Widerspruch für einen öffentlichen Diskurs.

       

      Es geht um die Logik die dabei unwidersprochen vermittelt wird. Selbst wenn es eine Wagenknecht nicht so meint, denke ich persönlich das sie als Politikerin weiß, wie sie sich auszudrücken hat.

       

      "Wir" sind nämlich nicht das "Weltsozialamt", sondern global betrachtet einer der Nutznießer von Pleiten, Krisen, schwachen Wirtschaften und Kriegen.

      Das diese Tatsache dem deutschen Arbeitslosen nicht so viel weiterhilft ist ein anderes Thema mit anderem Kritikansatz.

       

      Das ein Afghane in einem wirtschaftlich stabilen Land ohne Krieg viellcht auch gar nicht so viel Interesse hätte nach Deutschland zu kommen, ist ja auch so eine Binsenweißheit.

      Wäre es da nicht die Aufgabe von Grünen und Linken, als angeblich friedensbewegte Parteien genau hinzusehen und den Finger in die Wunde zu legen? Wo genau ist denn da die kritische linke Öffentlichkeit mit den unbequemen Fragen, damit jeder versteht was da in Syrien oder Afghanistan genau läuft und momentan passiert?

       

      Oder auch anders und meinetwegen auch populistisch: Der IS hieß mal ISIS(Kleiner Tipp: Irak kommt drin vor)

      Die USA unter Bush, Großbritannien mit Blair etc. sind mitverantwortlich zu machen für die Situation in Syrien, dem Irak und Libanon.

      Wenn schon Populismus; warum fordert man nicht genau von diesen Staaten Zahlungen für die Unterbringungen von den Flüchtlingen, die diese Länder mitverursacht haben?

       

      ^^Das ist sehr einfach gedacht, aber was ich damit sagen will; Selbst Linkspopulismus funktioniert anders und muss nicht dazu führen, das man sich die Logik der Rechten aufdrängen lässt

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @6474 (Profil gelöscht):

        ""Wir" sind nämlich nicht das "Weltsozialamt", sondern global betrachtet einer der Nutznießer von Pleiten, Krisen, schwachen Wirtschaften und Kriegen."

         

        Genau das sagt Wagenknecht bei fast jeder Gelegenheit.

      • @6474 (Profil gelöscht):

        Wenn man einer Sahra Wagenknecht einfach ungeprüft Sprüche von Dirk Niebel (FDP), Horst Seehofer (CSU), oder Udo Voigt (NPD) unterschiebt, muss man natürlich zwangsläufig zu dem Schluss kommen, dass da wohl Rassismus am Werk ist.

        Die Linke stellt sich hier in der BRD den Bürgern zur Wahl und nicht in Afghanistan, in Syrien, im Irak, oder im Libanon. Wenn sie dabei primär die Interessen der hier wahlberechtigten Bevölkerung im Blick hat, so hat das doch nicht das Geringste mit Rassismus oder mit Nationalismus zu tun.

        • @Rainer B.:

          Man muss Wagenknecht keine Sprüche "unterschieben". Auch Lafontaine nicht. Die machen ihre Sprüche schon alleine. Und nicht alleine Gauland klatscht dabei. Ihre "uneindeutige" Rhetorik wurden schon diverse male kritisiert. Entweder hat sie die Rhetorik nicht drauf oder es steckt Absicht dahinter.

          • @Rudolf Fissner:

            Wie, wo, was? Schlimme Sachen? Nur Belege hat leider keiner dafür zu bieten.

            • @Rainer B.:

              Was erwarten sie für „schlimme Sachen“? Blödsinnige haltlose NPD oder AfD Vergleiche? Es ist schlimm genug, dass die rechts blinkende Rhetorik Wagenknechts bei der AfD Anklang findet.

              • @Rudolf Fissner:

                Die AfD mag ja für sie Maßstab sein, aber dafür gibt es doch überhaupt keinen vernünftigen Grund.

        • 6G
          6474 (Profil gelöscht)
          @Rainer B.:

          Ich schiebe Wagenknecht kein NPD-Sprüche unter. Das ist auch nicht nötig, um trotzdem zu erkennen das sich viele Diskussionen mitterweile zur Freude von rechten Hetzern an deren Themenfeldern orientieren. Egal ob pro; contra oder irgendwo unentschlossen dazwischen.

           

          Wenn es denn im Interesse der hier lebenden Bevölkerung liegen sollte, möglichst wenige Geflüchtete im Land zu haben, dann gibt es eben verschiedene Möglichkeiten dieses Thema anzugehen, auch populistisch im Wahlkampf.

           

          Eine Option, mit der Forderung das diejenigen zu zahlen haben, die für eine Verantwortung für die Fluchtursachen tragen, habe ich schon erwähnt.

           

          Waffenexporte, gierige Konzerne die Länder ausbeuten, Banken, kurzgedachte Geopolitik; das sind alles Gründe warum dann schlussendlich ein Flüchtling in Sachsen landet.

           

          Stattdessen kann man natürlich auch lang und breit über das Verhalten einzelner Flüchtlinge diskutieren.

          Das die Syrer in naher Zukunft größtenteils zurückkehren können und dort Aufbauhilfe erhalten, scheint ja aus irgendeinem Grund ausgeschlossen zu sein?

          Was ja auch nicht uninteressant ist, wenn man sich überlegt, das angeblich die stärksten Militärmächte der Welt gegen den IS kämpfen.

           

          Ist der IS wirklich so stark, oder lohnt sich der Krieg finanziell einfach zu sehr für manche Leute?-Ist ja nur mal so eine Überlegung ohne damit behaupten zu wollen, die Wahrheit zu kennen.

          • @6474 (Profil gelöscht):

            Dass rechte Hetzer gezielt Falschinformationen und Pseudo-Diskussionen anzetteln, ist ja wahrlich nichts Neues. Zur Beurteilung der Linken und ihrer Politik taugt das alles rein gar nichts.

  • Kurze Frage: Wie finanzieren wir solidarisch das "Wir schaffen das"? Ohne eine Antwort darauf schaffen wir nur der Rechten Wasser auf ihre Mühle.

    • @J_CGN:

      Gegenfrage - mit Blick auf die demografische Entwicklung in Deutschöand: Wie finanzieren wir Ihre und meine Rente? Wer plegt die zukünftigen Renter_innen und Kranken?

      • @Uranus:

        Mehr Leistungsempfänger helfen bei der Finanzierung des demografischen Wandels sicher nicht mit. Das Problem das sie ansprechen ließe sich evtl. durch ein Einwanderungsrecht abschwächen, wenn auch nicht gänzlich lösen. Dann dürfen aber selbstverständlich nur qualifizierte Fachkräfte kommen, die das Sozialsystem nicht belasten, sondern entlasten.

      • @Uranus:

        Es gibt kein demographisches Problem der Sozialversicherung. Es gibt eher ein Lohnproblem. Und da das Arbeitsvolumen seher sinkt als steigt, ist eine Zuwanderung aus Sicht Sozialversicherung nicht sinnvoll.

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @J_CGN:

      Auch eine Frage: Wie finanizeren wir die Autobahnen solidarisch? Ich bin Radfahrer und Nutzer der öffentlichen Verkehrsmittel und habe keine Lust für Raser die Überhohlspur zu zahlen, die sich zu fein sind, mit der Bahn zu fahren.

       

      Warum muss ich als Konfessionssloser die christlichen Kirchen mitbezahlen? Über 17 Milliarden Euro jedes Jahr von allen Staatbürgern Deutschlands gehen für Kirchen drauf:http://www.stop-kirchensubventionen.de/

       

      Nur zwei Beispiele von vielen, wie ein Gesellschaft funktionert und wofür man alles bezahlt, ob man das nun will oder nicht.

       

      Die Frage müsste eher lauten: Welcher Harz4-Empfänger hat denn bis jetzt einen Cent weniger bekommen, wegen der Flüchtlinge? Höchstens die Obdachlosen sind bisher finanziell durch die Flüchtlinge und deren Unterbringung direkt betroffen.

       

      Das Flüchtlinge (hier in Hamburg) überweigend in sozial schwachen Gegenden untergebracht werden, ist wiederum ein anderes Thema. aber genau das muss kein Mühlenwasser für die Rechten sein, da die AFD genau eines macht: Sie wirft Nebelkerzen, und verschleiert das eigentliche Problem der Klassengesellschaft und der undemokratischen Post-aristrokratischen Haltung vieler Bonzen.

      Damit ist die AFD der Feind der einfachen Leute, weil sie massiv vom Kernthema ablenkt.

      • @6474 (Profil gelöscht):

        Nur ist es unsozial, die unteren und mittleren Einkommen,z.B. über Eingriffe in den Gesundheitsfonds zu belasten, anstelle die Finanzierung generell aus Steuermitteln zu leisten.

         

        Und genau diesen Punkt gilt es zu kritisieren, da er Wasser auf die Mühlen der AfD und Co ist.

      • @6474 (Profil gelöscht):

        Tolle Meinung, ihnen ist es also lieber das Flüchtlinge eine Wohnung schnell und unkompliziert erhalten, weil:

         

        "Höchstens die Obdachlosen sind bisher finanziell durch die Flüchtlinge und deren Unterbringung direkt betroffen. "

        Na gute Nacht.

        • 6G
          6474 (Profil gelöscht)
          @Christian Bauer:

          Oh ja, erzähl mir mehr über das was ich angeblich meinen würde.

           

          Aussage von mir: Auch ein Hartz4-Empfänger hat bisher keine direkten, fianziellen Nachteile davon, geschweige denn der Rest.

           

          Wenn jetzt Rechte auch noch anfangen ein auf "Herz für Obdachlose" zu machen, dann hole ich mir einen großen Eimer zum reinkotzen.

           

          Da braucht man sich nur die rechtsradikale Mordstatistik ansehen, wie viele Obdachlose dort totgeprügelt wurden.

          Gerade dieser AFD-Typus ist doch sowiso der Erste der losbrüllt, das man die Fußgängerzonen mal "von diesem ganzen Gesocks befreien" müsste.

    • @J_CGN:

      Wenn erst einmal monatelang knauserig über solidarische die Finanzierung der Syrienflüchtlinge 2015 hätte debattiert werden müssen, hätte man die Flüchlingshilf 2015 nie geschafft

       

      Wagenknechts Wir-schaffen-das-nicht war knauseriges unsolidarisches Wasser auf den Mühlen der AfD. Sie hat der Solidarität mit den Flüchtlingen ein Bein gestellt. Von einer Linkspartei-Fraktionsvorsitzenden wird mehr erwartet als Sprüche wie aus der CSU.

      • 8G
        85198 (Profil gelöscht)
        @Rudolf Fissner:

        Da kann ich ihnen voll recht geben.

  • In diesem Land haben sich Millionen für den Weg des „Wir schaffen das“ entschieden.

     

    Seltsam ich kenne keinen, der gefragt worden ist, ob er sich für diesen Weg entscheiden wollte, wohl aber einige, die sich, wie ich, fragen, wer ist mit "wir" gemeint und wer soll eigentlich "was" schaffen?

  • Es ist auch unverfroren, zubehaupten Wagenknecht habe sich über die Partei hinweggesetzt. Ich bin Mitglied und weiß das es nicht so ist. Da verfolgt ein kleiner Zirkel eigene Interessen.

  • Allmählich glaube ich, dass irgendwelche Kräfte es schaffen wollen, die Linke zu spalten und zu einer Nischenpartei zu machen. Dann ist sie mit Flüchtlingspolitik beschäftigt, zerfleischt sich gegenseitig und wird bestimmt nicht mehr gewählt. Sarah Wagenknecht steht dagegen. Also muss sie weg. Alles im besten Sinne der Herrschenden. Mein Gott, ich werde noch zum Verschwörungstheoretiker.

    • @Norbert Eichstädt:

      Großkonzerne und -unternehmer investieren bekanntlich gigantische Summen in Marketing- und PR-Kampagnen, in Wahlkämpfe, think tanks, Lobbyisten, Anwälte usw. Vielleicht nicht so abwegig, zu argwöhnen, dass da auch Geld für die Demontage politischer Parteien drin sein könnte, die ihrem Treiben feindlich gesinnt sind. Oder auch, um sich liberal gebende antilinke Trolle in sozialen Medien und Kommentarspalten zu finanzieren, die an der politischen Meinungsbildung der Bevölkerung mitwirken.

  • 9G
    9076 (Profil gelöscht)

    Einst betitelte die Zeitung "the sun" Oskar Lafontaine zum gefährlichsten Mann Europas, jetzt scheint die Hetze auch an seiner Frau nicht vorbeigehen zu wollen.

    Herr Seibert, sie machen sich lächerlich.

  • Moin, ich bin in keiner Partei und habe meine politischen Ansichten. Ich sage mal so, ich schaue mal von "Oben" auf die Diskussion über Sara Wagenknecht.

    Ich habe mich auch mal über den Herrn Seibert, Thomas belesen.

    Nun meine Fragen,

    - warum stellt sich die Linke wieder

    ein Bein? Sie könnte doch zufrieden

    sein, mit so einer Frau in

    Führungsposition.

    - Warum gehen die Diskussionen

    immer in eine Richtung?

    - Wie ist es mit dem Leitsatz "Freiheit

    ist auch die Freiheit des

    Andersdenkenden"

    - Warum "fischt" jemand am rechten

    Rand wenn er oder sie die

    Fluchtgründe in

    den "Flüchtlingländer" beseitigen

    will.

    - Warum bedient jemand den rechten

    Rand, wenn er oder sie auf das

    Gastrecht hinweist. Das nimmt doch

    jeder persönlich auch in Anspruch,

    wenn er Besuch bekommt, aus

    welchem Grund auch immer. Wenn

    sich bei mir zu Hause jemand

    daneben benimmt zeige ich ihm

    oder ihr da Mauerloch.

    Ich kann da nur sagen hört auf euch selber immer wieder ein Bein zustellen.

    Und zum Schluss, wer ist eigentlich Seibert, Thomas?

    Für mich persönlich ein Philosoph der nach Geltung sucht, der mal wieder in die Presse will, die in Deutschland gelesen wird.

    Danke für die Aufmerksamkeit, und es ist meine persönliche Meinung.

  • Wie jetzt? Alles Rassisten außer Muddi?

     

    Wer "Wir schaffen das" sagt und die härtesten Asylrechtsverschärfungen seit 1992 durchzieht (und damit auch nicht aufhört: "Gesamtzahl"/Obergrenze) ist NICHT rassistisch? Aber wer sagt, dass es so, wie umverteilungstechnisch die Dinge in Deutschland laufen, nicht geht (aller warmen Worte zum Trotz) ist rassistisch? Das würde ich mal einen exegetischen Überschuss nennen. Was man sicherlich fragen kann, ist, ob nicht Frau Wagenknecht eine viel zu taktische Herangehensweise an das Projekt Rückgewinnung der Modernisierungserlierer und -skeptiker hat. Und damit demonstriert, dass sie der Überzeugungskraft der eigenen politischen Visionen nicht traut, aber daraus Rassismus zu machen?

    • @My Sharona:

      Wer die Vorschläge Lafontaines zu Lagern (sie implizieren eine Obergrenze ) für nicht für rassistisch hält und sich über die Sarah-Soli-Aktion gegen den Blockupy Aufruf (der sich auch auf Lafontaine, Ramelows u.a. bezieht) solidarisiert, hohe Obergrenzen aber ablehnt, wenn Sie von der CDU vorgeschlagen werden, der misst mit zweierlei Maß und blinkt links und rechts gleichzeitig.

  • Sahra Wagenknecht soll eingemauert und gemobbt werden. Riexinger: „Sahra muss gegangen werden und daran arbeiten wir“. so kürzlich in einem Interview geäußert.

     

    Ob Kipping, Riexinger, oder Bartsch und andere können einer Frau Wagenknecht nicht das Wasser reichen. Ständig das "linken Bashing" in den deutschen Medien ist einfach nur noch peinlich.

     

    Statt gegen die wahren Feinde, wettert man seit nunmehr 70 Jahren in der alten und jetzt auch neuen BRD gegen die Linke?

     

    Das alleine seit dem Mauerfall mehr als 170 Menschen Opfer rechter wohlbemerkt rechter nicht linker menschenverachtender Gewalt wurden, täglich Flüchtlinge, beleidigt und Flüchtlingsunterkünfte angezündet werden alles harmlos? So der Mainstream in Deutschland?

     

    Wer ist denn für die vielen Toten an den Außengrenzen der EU verantwortlich, wer schafft denn täglich immer mehr Internierungslager, macht Geschäfte mit den schlimmsten Diktaturen? Statt endlich die Fluchtursachen, wie illegale Kriege des Westens, illegale Drohnen Einsätze, illegale zigtausende Bombenabwürfe auf Grund von Lügen mit Millionen Getöteten alleine seit dem Ende des 2 WK zu bekämpfen, liest und hört man nur die "Linke"?? Oder das zerstören der Märkte vor Ort, durch westliche hochsubventioniert Waren?

     

    Der „Philosoph“ Thomas Seibert, ist nicht – wie man nach der Lektüre dieses Interviews denken könnte – Sprecher von Angela Merkel, sondern Vorstandssprecher des Institut Solidarische Moderne (ISM), einer überparteilichen Organisation, die „über Parteigrenzen hinweg“ neue linke Politikkonzepte entwickeln wollte. Nun wird es jedoch immer offensichtlicher, dass das ISM, in dessen Vorstand auch Katja Kipping sitzt, sich vor allem als Instrument in einem Feldzug einiger intriganter Mitglieder der Linkspartei gegen die beiden Fraktionsvorsitzenden Wagenknecht und Bartsch betätigt. Die Aussagen von Seibert dürfen nicht folgenlos bleiben, will das ISM sich nicht selbst überflüssig machen. Quelle Nachdenkseiten

    • @Illoinen:

      //Der „Philosoph“ Thomas Seibert, ist nicht – wie man nach der Lektüre dieses Interviews denken könnte – Sprecher von Angela Merkel, sondern Vorstandssprecher des Institut Solidarische Moderne (ISM), einer überparteilichen Organisation, die „über Parteigrenzen hinweg“ neue linke Politikkonzepte entwickeln wollte. Nun wird es jedoch immer offensichtlicher, dass das ISM, in dessen Vorstand auch Katja Kipping sitzt, sich vor allem als Instrument in einem Feldzug einiger intriganter Mitglieder der Linkspartei gegen die beiden Fraktionsvorsitzenden Wagenknecht und Bartsch betätigt.//

       

      Herzlichen Dank für diese aufschlussreiche Info.

  • Der Rassismusbegriff muss wieder in die Flasche zurück. Man kann ihn nicht auf alles loslassen, was teilweise berechtigt als ungerecht und menschenunwürdig angesehen wird.

  • Rassistisch ist, Fremdes für minderwertig und unterlegen zu halten. Rassistisch ist zum Beispiel, wenn man afrikanische Staaten für failed erklärt und ihnen mit allen Mitteln, die die Globalisierung bereit stellt, auf den Pelz rückt, oder wenn man Südländer für faul erklärt, nur weil sie noch nicht voll in unserer neoliberalen Arbeits- und Konsumwelt angelangt sind. Rassistisch ist, wenn man glaubt, dass Deutschland das Land der Seligen ist und dass die ganze Welt hierher kommen möchte.

     

    Wir nehmen Flüchtlinge und politisch Verfolgte aus humanitären Gründen auf, und nicht, weil wie Arbeitskräfte brauchen. Das zu suggerieren, war der größte Fehler des Merkel/Schäuble-Gespanns. Aber unseren humanitären Verpflichtungen nachzukommen, das sollten wir schon schaffen.

  • 2G
    2730 (Profil gelöscht)

    Fast könnte es amüsieren, wie man - dieser Mann - sich die Welt gemacht: Das Schlaraffenland ist wahr geworden, Ressourcen stehen in unbegrenzter Form zur Verfügung, alle Menschen sind edel und erfüllt mir der Freude schönem Götterfunken.

    Oh, er weiß: 'Ich denke, also bin ich' und er denkt, ich bin alle und alle sollen derhalben denken wie ich.

    Denn dann werden alle Menschen Brüder und die Schwestern dürfen den Niqab tragen (aber nur zwecks eigener Befreiung). Der Löwe wird lagern neben dem Lämmchen und die Mehrheit tauscht freudigst den Frei- gegen den Sonntag. Ich bax sie mir, die Welt, so wie sie mir gefällt.

     

    Nur - schmeckt das Ergebnis bitter: Die AfD'ler prollen im Bundestag und sich schon wieder in ein Landesparlament, eine unsägliche FPÖ ist zweite Kraft in einem rechts abbiegenden Nachbar-Ländchen geworden, ein Land, das darüber hinaus dereinst der Menschheit schon einmal eine Büchse in Form eines schnurrbärtchentragenden Gefreiten dargebracht.

    Nazis gaukeln der schweigenden man-wird's-ja-doch-noch-sagen-dürfenden Mehrheit vor, alleinvertretend für sie die Stimme zu erheben.

     

    Doch der bleiche Philosoph winkt huldvoll aus seinem Elfenbeintürmchen und deutet die böse Realität mit einem morbiden Lächeln um. Denn, Heureka, in langen Denker-Stunden gefunden ward des Bösen Gründe und Kerne.

     

    So höret und staunet: Es sind nämlich die, die - wie der Fußballer sagt -

    dahin gehen, wo es weh tut. Es sind diejenigen, die verstanden haben, dass nicht der Glaube an die eigene Rechthaberei die Welt verändert, sondern schlicht: Mehrheiten, oder zumindest die Eichhörnchen-Methode, so viele Stimmen wie nur irgend möglich sammelnd und mit diesen wuchern: Zugunsten der Entrechteten.

    Merke, o bleicher Philosoph, es verändern nur die diese Welt, die wissen, dass nicht Freundlichkeit den Boden bereitet für Freundlichkeit.

     

    Vielleicht wäre der Philosoph besser beraten, das Urteilen anderen überlassen (der Geschichte z.B.) und mehr Brecht zu lesen. Statt Pipi Langstrumpf.

    • 6G
      60440 (Profil gelöscht)
      @2730 (Profil gelöscht):

      Die Frage ist doch, wann man schreit: "Das Boot ist voll."

      Die Frage ist doch, wann man sich aus der Genfer Flüchtlingskonvention verabschiedet, indem man ein "Gastrecht" erfindet, das missbraucht werden kann.

      Nicht der Autor des Artikels ist ein bleicher Philosoph in seinem "Elfenbeintürmchen". Er ist Humanist und - im Gegensatz zur bräunlichen Sahra, Realist.

       

      Denn:

       

      NIEMALS bislang war das Boot so voll, dass es nicht mehr ging.

      Jedes Gerede - besser noch: jedes hysterische Geschrei darüber, entzieht Menschen in Not die erforderliche und uns in jeder Hinsicht zumutbare Unterstützung.

      Daher ist das hysterische Geschrei ungerecht, unmenschlich und hat mit "links" nichts, mit der AfD und Sarazzin eine Menge zu tun.

       

      Und mal wieder für Alle, die geschichtsvergessen den gleichen Unsinn immer wieder wiederholen:

       

      Niemand weiß genau wie viele Flüchtlinge aus den ehemals deutschen Ostgebieten zwischen 1945-50 in das völlig zerstörte Rumpfdeutschland gekommen sind. Dort wo Hunger herrschte, Kälte und Mangel an allem was lebensnotwendig ist.

       

      Es waren zwischen 12 und 14 Millionen.

      https://de.wikipedia.org/wiki/Flucht_und_Vertreibung_Deutscher_aus_Mittel-_und_Osteuropa_1945%E2%80%931950

       

      Also: Einfach mal innehalten, vielleicht sogar die Klappe, und dann überlegen:

      Wie weit sind wir heute vom Ende der Fahnenstange entfernt ?

       

      Richtig: Wir haben die Fahnenstange noch nicht mal angefasst !

      • @60440 (Profil gelöscht):

        Könnten Sie ´noch mal bitte die Quelle geben, wann Wagenknecht gesagt haben soll : "Das Boot ist voll!"?

         

        (Jede Wette: Nein, das kann und macht er nicht.)

  • Das Recht der Nationalitäten ist nach diesen Maßstäben rassistisch. Es wird zwar nicht direkt nach der Rasse aber nach der Herkunft differenziert, die eine hohe Korrelation mit der ethnischen Zugehörigkeit hat.

    Aus einer absoluten Position heraus kann man das gerne diskutieren. Allerdings ist es mehr als unfair daraus gerade Sarah Wagenknecht einen Vorwurf zu machen. Die gesamte CDU/CSU steht hinter dem Rassismus, praktisch die gesamte SPD, ein Großteil der Grünen und die Mehrheit der Linken. Was soll es da, gerade eine Vertreterin der Partei diesbezüglich pauschal anzugreifen, die am wenigsten diesen Aspekt des allgemein akzeptierten Rassismus repräsentiert?

    Daneben muss natürlich die Diskussion erlaubt sein, ob dieser absolute Rassismus-Begriff gerechtfertigt ist. In anderen Bereichen schützen wir indigene Völker und erlauben ihnen ethnisch begründete Pivilegien. Das passt einfach nicht zusammen. Die Konstruktion, dass man einfach immer die schwächeren Gruppen unterstützt und Rassismus wegdefiniert, wen er der richtigen Gruppe nützt, ist nur eine verlogene Scheinlösung. Das ist kurzsichtig, denn die benachteiligten Gruppen von heute sind die dominierenden Gruppen von morgen. Wir brauchen da aber gerade keine Klientelpolitik sondern eine Diskussion über einen vernünftigen Ausgleich zwischen der Gleichberechtigung aller Menschen und den Privilegien der ansässigen Bevölkerung gegenüber Zuwanderern. Das muss dann für Tibet genauso gültig sein wie für Estland oder die USA.

    Leider scheint es vielen jedoch nicht um eine echte Auseinandersetzung mit der Thematik zu gehen. Sondern es geht darum Leute zu diffamieren und sich als die Guten zu fühlen. Schade, dass die taz diesen Leuten ein Forum gibt an statt die notwendige tiefergehende Diskussion zu führen.

    • @Velofisch:

      Ach ja - die Selektion ist nicht rassistisch. Die Ethnie spielt bei der Selektion meistens keine Rolle - außer eben indirekt über die Nationalität. Selektionsind daher eher unsozial oder anderwie ungerecht. Rassistisch wird es dann eher, wenn irgendeiner spezifischen Gruppe geholfen werden soll - bedrohten Christen in islamischen Ländern oder andere ethnische Minderheiten. Diesen "positiven Rassismus" würden allerdings die meisten Antirassismuskämpfer_innen nie als solchen bezeichnen.

    • 6G
      61321 (Profil gelöscht)
      @Velofisch:

      Schön, dass mal jemand ein paar wichtige Aspekte hierzu rational zusammenfasst

  • Ich bin noch nicht so lange auf taz-Leser um wissen zu können, weshalb die taz anhaltend versucht, Sahra Wagenknecht in Grund und Boden zu schreiben, aber auch umgekehrt Sahra Wagenknecht offensichtlich mit der taz fremdelt. Ich bedaure dies aber sehr.

    • @Nikolai Nikitin:

      Och, das kann man aber sicher irgendwo nachlesen.

      Ich kann Ihnen nur mal kurz ein bisschen aus subjektiver Zeitzeugensicht schreiben:

      Die taz ist mit der alternativen Szene Ende der 70er gleichzeitig mit der AKW-/Öko-Bewegung und eben gleichzeitig mit den Grünen groß geworden. Das Spektrum damals war aber so groß, dass die begrenzte Buchstabenziffernzahl nicht annähernd aussreicht, auch nur eine der Gruppierungen genauer darzustellen.

      Auf jeden Fall waren die Grünen ein guter Ansatzpunkt für das System, die alternative Bewegung zu korrumpieren, indem man ihnen Einfluß und Macht versprach. Und wie das nun mal so ist, lassen sich einige korrumpieren, andere nicht. Die Grünen hatten einen erbitterten Machtkampf, ob sie systemkritisch bleiben sollten oder sich anpassen sollten. Dieser wurde auch in die taz reingetragen. Und hier sind dann die meisten Redakteure doch eher auf die sog Realo-Schiene gegangen.

      Bei der LINKEN ist ein vergleichbarer Machtkampf gewesen und wohl auch bis heute vorhanden. Wagenknecht steht für eine antikapitalistische Systemkritik und dagegen steht der sog. Reformer-Flügel. Eigentlich war Bartsch davon immer das Aushängeschild. Mittlerweile ist es wohl Kipping und Bartsch und Wagenknecht marschieren gemeinsam gegen Kipping. Wie das zustande kam, weiß ich auch nicht. Ich habe auch lange nix mehr von Bartsch gehört, dass mich provozierte.

       

      Nundenn, manche taz-Menschen träumen immer noch von einem Schröder/Fischer-Recyceln mit grüner Regierungsbeteiligung und Krieg, Hartz, Armut und labbrigen Atomausstiegbeschlüssen, die sofort wieder von der Folgeregierung kassiert werden können. Da dies nunmehr nur noch als Rotrotgrün realistisch ist, stört eben jemand wie Wagenknecht, die eher systemkritisch denkt und nicht bereit ist, sich in diesen Rahmen einbinden zu lassen.

       

      Dieser Seibert ist von Reformerlager der LINKEN und somit ein klassischer Vertreter der Anti.Wagenknechts in der LINKEN.

      • @Age Krüger:

        Vielen herzlichen Dank für Ihre sehr ausführlichen Erläuterungen. Nun sehe ich etwas klarer, was ich schon ein wenig geahnt hatte, jedoch keinesfalls so fundiert hätte beschreiben können, wie Sie es hier meisterhaft darlegten. Chapeau!

  • Einwanderungsgesetz war schon immer ein Gesetz zum Treffen einer Auswahl. Visa wird nicht jedem gegeben, sondern nur auserwählten. Der Begriff Rassismus hat hier nichts zu suchen. Rassismus ist, wenn Menschen bei sonst gleichen Voraussetzungen nur aufgrund ihrer Herkunft benachteiligt werden.

     

    Die Dummheiten, die Herr Seibert von sich gibt, haben es nicht verdient, in dieser Zeitung wiedergegeben zu werden.

    • @Links van der Linke:

      Linkspartei dazu aber: „Einwanderungsgesetz ist neoliberal und rassistisch“ https://www.linksfraktion.de/presse/pressemitteilungen/detail/einwanderungsgesetz-ist-neoliberal-und-rassistisch/

      • @Rudolf Fissner:

        Wenn Sie schon dazu neigen mit aus dem Zusammenhang gerissenen Zitaten zu agieren, dann sollten Sie zumindest nicht auch noch so leichtsinnig sein den Link, der Sie ad absurduum führt, selbst zu setzen.

        Hier das Original-Dagdelen-Zitat: „Deutschland braucht kein Einwanderungsgesetz, das dem Kapital bessere Ausbeutungsbedingungen schafft und letztlich auf Lohndumping abzielt. DIE LINKE lehnt einen solchen Nützlichkeitsrassismus ab. Die Wirtschaft muss in die hiesige Ausbildung investieren, statt Fachkräfte aus ärmeren Ländern abzuwerben. Dieser Brain Drain ist für die betroffenen Länder verheerend und führt Entwicklungspolitik ad absurdum. Eine Neuauflage der Gastarbeiterpolitik des vergangenen Jahrhunderts ist Gift für die Integration der bereits hier lebenden Menschen. Eine soziale Integrationspolitik gibt es nur durch die Wiederherstellung des Sozialstaates.“

        Alles klar jetzt? Vermutlich nicht - wäre ja zu einfach.

        • @LittleRedRooster:

          Wieso?

           

          Er gibt doch den Link an und den kann jeder selber lesen. Ich kannte die Stellungnahme von Dagdelen bislang nicht und muss sagen, dass ich sie hervorragend finde. Ich möchte eher Danke für den Link sagen.

          Hoffentlich hat den auch Kipping gelesen, die jetzt mit solchen Projekten auf einmal auftaucht.

  • 8G
    85198 (Profil gelöscht)

    Man sollte doch unterscheiden zwischen offenem und mehr oder weniger sublimerten Formen von Rassismus.

    Wer sagt Japaner sind fleißig oder Amerikaner sind freiheitsliebend, sag ja auch nichts schlechtes, aber in dieser Verallgemeinerung ist es trotzdem eine rassistische Formulierung.

    Das macht diese Person noch lange nicht zum Rassisten.

    Man muss nicht gleich beleidigt sein, nur weil jemand Kritik übt und so tun, als sei man selbst als Rassist bezeichnet worden, nur weil jemand sagt, etwas sei "streng genommen rassistisch" oder man habe ein rassistisches Vorurteil. E i n rassistisches Vorurteil macht noch niemandem zum Rassisten.

     

    Warum sagt man nicht einfach:

    "Ok, dann selektiere ich hier mit einem rassistischen Zweck, dem nationalen Interesse der Bevölkerungsgemeinschaft am Standort Deutschland. Das geht eben nicht anders, meiner Auffassung nach. Deine Haltung ist zwar ehrenwert, aber nicht durchzuhalten."?

     

    Aber nein, man ist lieber beleidigt und tut so, als sei man selbst erhaben über jeden Vorwurf. Und um es noch auf die Spitze zu treiben, wirft man genau dieses Denken den Kritikern vor!

     

    Als Linker habe ich gelernt solche Vorwürfe, wie in der Debatte über Cultural Appropriation (Kulturelle Aneignung), ganz gelassen zu nehmen und genau zu prüfen, wieviel Wahrheit da dran ist und welche Selbstverständlichkeiten ich doch besser aufgeben sollte.

     

    Auch wenn in diesem Beispiel, der kulturellen Aneignung, oftmals unterschlagen wird, was Aneignung eigentlich ist und was nicht, ist der Kern des Vorwurfs durchaus ernstzunehmen. Auch ich bin nicht fehlerfrei und über jede Kritik erhaben.

    Zum kritischen Denken gehört eben auch, Kritik aushalten zu können und gewisse Widersprüche auch.

     

    Ich verlange an dieser Stelle gar nicht, dass jemand seine politische Einstellung ändert, aber Aufrichtigkeit, das kann man denke ich schon verlangen im demokratischen Diskurs.

    • 6G
      61321 (Profil gelöscht)
      @85198 (Profil gelöscht):

      Ihr Leben und Ihr Streben muss sehr, sehr anstrengend sein.

      Mit den besten Absichten, gewiss.

      Aber den lieben langen Tag damit beschäftigt sein, sich zu fragen, was habe ich denn jetzt eben wieder gesagt oder gedacht oder geschrieben?

      War diese oder jene Nuance meines Denkens jetzt ok?

      (sorry, so stelle ich Sie mir vor)

      Das ist furchtbar mühsam.

      Finden Sie Ihre gesunde Mitte. Die gibt es irgendwo.

      Vielleicht etwas verschüttet.

      Seien Sie authentisch und vergessen Sie zwischendurch auch mal für einen Moment das Gelernte.

      Das schließt Ihren Humanismus nicht aus, ganz im Gegenteil. Vielleicht kommt er so zu ganz neuer Blüte.

      Was das Widersprüche-Aushalten-Sollen angeht - völlig einverstanden - es ist eine der schwereren , aber wichtigsten Übungen.

      Und schließlich: Ein kleiner Grauburgunder, mit Freunden oder Fremden genommen, so völlig ohne demokratischen Diskurs, hat seine ganz eigene Wahrheit!

      • 8G
        85198 (Profil gelöscht)
        @61321 (Profil gelöscht):

        Ich glaube nicht an Authentizität und aufhören zu denken werde ich auch nicht. Mit Trinken habe ich aufgehört. Späße habe ich andere oder hätte sie gern, naja man kann nicht alles haben zu jeder Zeit..

        Velofisch hat wenigstens den Mut, genauso offen zu reden, wie ich es vorgeschlagen habe. Ich kann besser damit umgehen, wenn jemand sagt, meine Position sei unrealistisch und utopisch, als wenn um den heißen Brei herumgeredet wird.

        Dann kann ich gut und gerne auch Fundamentalopposition fahren, das ist dann mein Widerspruch, den ich aushalten muss, Ideale zu haben und sie nicht verwirklichen zu können.

        • 6G
          61321 (Profil gelöscht)
          @85198 (Profil gelöscht):

          "Ich glaube nicht an Authentizität..."

           

          Nun gut, es wäre tatsächlich interessant mal (bei einer Tasse Grünem Darjeeling?) drüber zu reden, was denn dieser Satz bedeutet. Natürlich gerne auch mit Nikolai dabei!

          • 8G
            85198 (Profil gelöscht)
            @61321 (Profil gelöscht):

            Beispiel aus dem Freundeskreis:

            Der eine Black-Metal-Sänger, der früher mal Oi war, dann Punk wurde, danach Hardcore gemacht hat, sagt zu anderen Black Metal-Bands, es seien Hipster-Black-Metaller, also nicht die wahren, authentischen Black-Metaller.

             

            Ähnliches Bild:

            Anfangs gab es Heavy Metal. Später kam Power Metal dazu (uund andere Stilrchtungen). Dann kam eine Diskussion auf, was denn nun der wahre Metal sei. Plötzlich war der True Metal erfunden und eine Band konkurrierte mit der anderen darum, wer die Trueste ist.

            Das führt ja Athentizität ad absurdum. Da ist dann derjenige, der etwas am besten nachmacht, der Authentischste!?

             

            Klar, denke ich auch, ich habe immer Grindcore gemacht und was heute meistens darunter fungiert, ist Death Metal.

            Aber authentischer Grindcorefreak bin ich damit auch nicht, mit Philosophiestudium und Hang zum Zen. Obwohl Zen & the Art of Grindcore auch schon so formuliert wurde.

            Über so etwas mache ich mir keine Sorgen, das ganze Authentizitätsgesuche hab ich hinter mir, da gibt es nichts zu finden. Wenn ich jetzt eine Feministin für ein schräges Bandprojekt mit viel Performance-Charakter suche, dann macht mich das weder authentischer, noch unauthentischer. Woran will man das definieren?

            • @85198 (Profil gelöscht):

              "Anfangs gab es Heavy Metal. Später kam Power Metal ..." (Hannibal Corpse)

              ...Und dann kam noch einer um die Ecke und erklärte den 'Kleinen' dass lange vor all dem schon der Hardrock (Black Sabbath, Deep Purple at all) da war...

              Da ließen die Hasen aber die Löffel in den Rinnstein hängen, als schon wieder ein Igel in der Botanik rum stand und schrie: "Bin schon lange da!"

            • 6G
              61321 (Profil gelöscht)
              @85198 (Profil gelöscht):

              Authentizität, authentisch sein soll nicht heißen - ich suche mir und finde oder meinetwegen definiere mir eine Identität um dann eisern lebenslang dabei zu bleiben, nur damit ich die Erwartungen anderer nicht enttäusche oder jemanden vor den Kopf stoße.

              Wenn Sie eine stetige und schnelle Evolution durchmachen, why not. Dann ist das Ihre Identität und braucht auch nicht kaschiert werden.

              Natürlich müssen Sie damit rechnen, öfter als andere Leute in "Schwierigkeiten" damit zu kommen oder sich genötigt sehen, hier und da ihren Zeitgenossen Erklärungen abzugeben.

               

              Nee, mit Authentizität zielte ich auf etwas anderes: Sie schreiben hier viel, zu allen möglichen Themen und meistens sehr ausführlich. Sie lassen durchblicken, dass Sie sich mit einer Menge mehr oder weniger komplizierter Dinge beschäftigen und sich auch dementsprechend bilden.

              Doch wer ist das, der hier schreibt? Sie selbst bleiben mitsamt Ihren Haltungen, die Sie einnehmen hinter ihren elaborierten Beiträgen dahinter doch etwas verschwommen. Schnappt man lesenderweise nach Ihnen, greift man daneben wie bei dem Fisch im Wasser, den man zu fassen versucht.

               

              Unten schreibt Age Krüger. Ich kenne den genauso wenig wie Sie und weiß dennoch recht genau, woran ich bei ihm bin. Und das hat seinen guten Grund.

               

              Apropos Zen - was der Buddhismus zum Thema Authentizität zu sagen hat, ist eine interessante Frage. Sie bringen mich da auf etwas.

            • @85198 (Profil gelöscht):

              Machen Sie sich mal keine Sorgen.

               

              Denken ist nicht schädkich, behalten Sie nur irgendwie einen leichten Realitätsbezug und etwas Distanz zu sich selbst.

              Je mehr Sie nämlich über die o.g. (imo größtenteils richtigen) Widersprüche nachdenken, umso mehr schärft sich Ihr ethisches Empfinden meiner Erfahrung nach. Widersprüche lösen sich auf, je mehr man an das Grundsätzliche geht. Ich habe zwar auch mal Philosophie studiert, aber meine Lebenserfahrung hat wesentlich mehr zu meiner Ethik beigetragen. Sie werden immer wieder ähnliche Widersprüche finden, für die sie dann ein allgemeingültiges grundsätzliches Lösungsmuster entwickeln werden.

               

              Keine Angst vorm Nachdenken. Solange man auch noch anderes nebenher machen kann.

      • @61321 (Profil gelöscht):

        Saufen wir uns die politischen Verhältnisse schön. За ваше здоровье / zum Wohl !

  • 8G
    85198 (Profil gelöscht)

    Lieber Herr Reinicke, es ist keine Glaubensfrage, was rassistisch ist! Das hat mit "Rechtgläubigkeit" nichts zu tun. Leider hat Herr Seibert diese rhetorische Überrumpelung nicht direkt angesprochen. Da sind Sie besser geschult, nehme ich an.

     

    Ich finde er hat das völlig richtig erklärt und kann mich als Philosph da nur anschließen.

    Es hat ja niemand Frau Wagenknecht eine Rassistin genannt. Den Ausdruck, ihre Politik sei "streng genommen rassistisch" finde ich sehr gut.

     

    Es ist rassitisch, wenn die Grünen/SPD/Union/FDP ein Einwanderungsrecht schaffen wollen, das eine Sozialauswahl beinhaltet und gleichzeitig eine Festung Europa aufbauen. Wenn die Grünen nicht doch die Koalitionsverhandlungen platzen lassen, sonst nehme ich sie da erst mal raus, aber das ist wohl kaum zu erwarten.

     

    Eine Sozialauswahl selektiert Menschen nach den Kriterien der "nationalen wirtschaftlichen Interessen", des "Standortes Deutschland", ein besseres Wort für "Volkskörper".

    Ein nicht rassistisch selektierendes Einwanderungsrecht gibt es nur durch das Losverfahren.

     

    Momentan wird ein neuer Dreieckshandel aufgebaut:

    1. Die macht- und wirtschaftspolitische Vormachtstellung wird genutzt, um Hilfesuchende abzuweisen und in Lager einzusperren, die niemand richtig zu benennen wagt.

    Als Bedingung für Entwicklungshilfe wird die Mitarbeit beim Aufbau der Festung Europa erwartet. Diese Entwicklungshilfe soll vermehrt in die Qualifikation von Arbeitskräften fließen.

     

    2. Gleichzeitig wird ein Einwanderungsrecht geschaffen, dass dafür sorgt, dass jene gut ausgebildeten Arbeiter dann auch nach Europa kommen und arbeiten können. Diese Menschen vom "Sklavenkontinent" werden dann in die "freie Gesellschaft" entlassen.

     

    3. Mittels des neoliberalen Freihandels werden die Produkte der europäischen Exportwirtschaft den afrikanischen Märkten aufgezwungen. Das verhindert die regionale Entwicklung, sorgt für Kapitaltransfer gen Norden und produziert politische Destabilisierung. Da kommt dann Punkt 1 wieder ins Spiel

    • @85198 (Profil gelöscht):

      Punkt 1, 2 und 3, so ist es. Kommt in der Debatte viel zu kurz und wurde auch im Interview von beiden nicht angesprochen.

      Ich möchte Seibert nichts falsches unterstellen, weiß nicht wie er sonst so tickt, aber durch eine unterlassene Erwähnung der ungleich mörderischeren Außenpolitik wird die Klage über innenpolitischen Rassismus sehr schal, bekommt in meinen Augen eine unappetitlich egozentrische Note. Anstatt sich nämlich auf die Ursachen des ganzen Elends, das die Migration verursacht, zu konzentrieren, liegt der Fokus politischer Utopie solcher Leute oft nicht weniger auf unserem Wohlergehen in unserer Gesellschaft als bei den Rechten. Nur soll diese Gesellschaft nicht völkisch rein sondern eben „bunt“ und multikulti sein. Will heißen: Diejenigen, die es lebendig hierhergeschafft haben, dürfen mitspielen. Auf die Spitze ihrerzeit von Göring-Eckardt getrieben mit ihrem „Wir kriegen Menschen geschenkt“ (so mit Schleifchen und bunt angemalt?), womit wir schon recht nahe an Ihrem „Sklavenkontinent“ sind.

      Zumindest den Vorwurf, Fluchtursachen zu verschweigen, kann man Wagenknecht übrigens nicht machen.

  • Philosoph Thomas Seibert: Alles Rassisten, außer mir.

    Kann man sowas noch ernst nehmen?

  • 6G
    61321 (Profil gelöscht)

    Ein Mann, dessen Visionen sehr hart auf die schnöde materialistische Wirklichkeit prallen würden (und vielleicht noch werden), eine allzu naheliegende Option:

    Statt die Leute von der Größe seiner Ideen zu überzeugen, konzentriert man sich darauf, sich an anderen abzuarbeiten, mit lauteren und unlauteren Methoden.

    Je näher die Gegner am eigenen Lager dabei oder sogar mittendrin, umso besser, denn so lässt sich bestens das eigene Profil schärfen.

    Erinnert in gewisser Hinsicht an ein Phänomen in der Biologie: character displacement.

     

    Fällt schwer, diese Leute ernst zu nehmen

    • @61321 (Profil gelöscht):

      Ja, der Eindruck drängt sich auf.

  • „Rassismus beginnt beim Selektieren“

     

    Ein starker Satz - oder einer eher in die Irre?

    Offen gesagt - ich weiß es nicht. Neu ist er mir nicht.

     

    Anders gewendet - "Waren/sind Verw-RichterInnen -

    Unsere Primadonnen in Karlsruhe - einschl. der

    Einzelentscheider beim BAMPF -

    Alles Rassisten?"

     

    Geb dazu mal folgendes zu bedenken:

    Seit 1988 war ich für Verfahren Asylbewerber -

    von Sri Lanka Türkei Algerien Tunesien wechselnd - &

    Aussiedler ehem. UdSSR zuständig.

    Zu der Asylschleifung 1992/93 (außer den Grünen -

    Alle - nicht nur Oskar - Schmälig an Bord!) - sagte der Verfassungsrichter Jürgen Kühling im Spiegel zu recht -

    "Wir schaffen eines der - Grund&Menschenrechtes des Grundgesetzes ab - Nur weil wir schlecht organisiert sind.

    & schon da Braunes am Start -

    Als u.a. ich dabei meine Visage in den Fernie hielt -

    Bekam ich einen - klar anonymen Brief in die Gerichtspost "An den Türken ...." mit Anleitung&Aufforderung zur Selbsttötung.

    In Karlsruhe - wurde die braune Soße gleich "abgeleitet."

    &

    Es gab eine heftige Diskussion unter den "Unfrisierten" -

    Ob frauman da überhaupt noch weiter "mitmachen" könne. Ja - mehr als heftig!

    &

    Eine befreundete Sozialrichterin - "du stehst genauso an der Rampe & sagst "der ja - der nicht!"

    &

    Ignatz Bubitz befand "Wir selektieren nicht" -

    Als durchsickerte - daß auf dem Kohl-Ticket wohl nicht nur jüdische Aussiedler die ehem. UdSSR verließen.

    (Wladimir Kaminer u.a. hatte das publik gemacht &

    Der Freund der Tochter meiner Cousine auf meine erstaunte Frage - "klar nicht - aber war bekannt. &

    So ging`s.").

     

    Meine Lösung war dennoch klar - "der Rubikon ist für mich noch nicht überschritten" & So denn für mich -

    "Besser ich mache das - als andere." Aber dennoch.

    &

    kurz - „Rassismus beginnt beim Selektieren“ -

    Dann. Aber denn doch mal gefragt - kerr!

    "Für einen Philosophen a weng kurz gedacht - odr?!"

    &

    Sahra Wagenknecht vllt ja so - die falsche Adresse - kerr!

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @Lowandorder:

      "... Einzelentscheider beim BAMPF ..."

       

      Zwei Fragen: Wofür steht das "P"?

       

      Hans Bampf in allen Gassen?

      • @571 (Profil gelöscht):

        No - für POOP

    • 6G
      60440 (Profil gelöscht)
      @Lowandorder:

      Papiere, die eine jüdische Herkunft bezeugten und Leumundszeugen, konnte man in Russland damals einfach kaufen.

      Viele haben das gemacht und viele angeblich jüdische Sowjetbürger bereichern seitdem unser Gemeinwesen. Und die jüdischen Gemeinden.

       

      In Leningrad, Ende 1990, wurde ich Zeuge wie Rabbis von der Ostküste der Vereinigten Staaten, die zwar kein Russisch dafür Jiddisch sprachen (weswegen ich Sie a weng verstand), die zu Getreidesilos oder Kulturhäusern umfunktionierten ehemaligen Synagogen feierlich weihten und wieder eröffneten;

      es sollten Gemeinden wiederbelebt werden mit Glaubensgenossen, die weder Jiddisch noch Hebräisch konnten, keinerlei Kenntnisse von den Lehren der Thora hatten und nur eines wollten (wie fast alle Mitbürger): Raus aus der Sowjetunion.

      Diese Rabbis kamen bald ab vom Plan, es könnten neue Gemeinden entstehen, sie funktionierten diese zu Auswanderunsgzentren um, halfen mit Hilfe der jüdischen Gemeinden in aller Welt den oft unterdrückten und diskriminierten Glaubensbrüdern und - schwestern ins Ausland.

      Und vielen Anderen.

       

      Der Exodus gen Kanada, USA, Deutschland und Israel begann. Geprüft wurde wenig, wie auch. Ein paar Papiere, ein paar Stempel, Herkunft unbekannt, reichten.

      (Es war so wie weiland beim Kohl und seinen Russlanddeutschen aus Kasachstan: Wenn der Großvater mütterlicherseits einen deutschen Schäferhund besitzt ...).

      Der Lackmustest für die (mehr oder weniger jüdischen) Auswanderer war eigentlich die Frage: Wer will nach Israel, denn dort wartete der dreijährige Wehrdienst. Und der war nur was für Wiedergeborene.

       

      Viele meiner Bekannten kamen so sehr leicht nach Deutschland - als sog. Kontingentsflüchtlinge, und viele reisten weiter in die USA.

      Die wenigsten waren jüdisch.

      Alle haben sich gefunden und ihr Ding gemacht.

      Und das ist, was ich mir von einer Einwanderungspolitik verspreche: Gebt den Leuten, gebt dem Zufall, gebt den Unklarheiten und damit dem Leben eine Chance.

       

      Dann klappt das schon.

      • @60440 (Profil gelöscht):

        Schmunzelnd gelesen - & - dazu -

         

        Unvergessen der "unbegleitete Jugendliche" -

        türkischer Herkunft - Eltern nicht verheiratet -

        Den die kluge Mutter gen `schland geschickt hatte &

        Durch eine Aneinanderreihung von systemwidrigen

        "Zufällen" - bei eigener&fremder Cleverness - als

        Dr.jur & unmittelbar Eingebürgerter-

        Darüber uns auf dem Richterratschlag berichtete.

        kurz - Auch wenn uns hie&da das Lachen im

        Halse stecken blieb - lagen wir doch am Boden!;))

         

        (ps ein wichtiger Punkt noch für "Wahrheit"sfetschisten -

        "Bin froh, daß es vorbei ist - Dieser Zwang - bestimmte Vorgänge über Jahre immer wieder wortgleich zu reproduzieren - war ungeheuer anstrengend & behindernd!"

        Wie wahr! )

    • @Lowandorder:

      "Rassismus beginnt beim Selektieren"

      Natürlich ist der Satz Unsinn, außer man setzte Rassismus generell mit Diskriminierung gleich. Es wird zwar manchmal bisschen unübersichtlich, doch bspw eine Selektion nach individuellen Kriterien kann kein Parameter des Rassismus sein. Dabei darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass bspw eine größere Volksgruppe zwar die gleiche Herkunft und Ethnie besitzt, doch nicht diese Merkmale zur Aussortierung entscheidend sind, sondern die Übereinkunft in anderen individuellen, aber eben gehäuft auftretenden Merkmalen, wie bspw ein rein wirtschaftliches Interesse zur Migration. Letztes ist auch ein berechtigtes Motiv, taugt aber nicht zum Rassismusvorwurf.

      Btw: Der Frau Sozialrichterin wäre ich über´s Maul gefahren, die hier (Auschwitz)Rampe in diesem Kontext einbringt, es sei denn, ein Asylsuchender wäre in den sicheren Tod, Folter, Hungertod geschickt worden.

      • @lions:

        Letzteres - schonn.

         

        Aber - das Leben ist halt bunt.

        Diese fitte Kappe hatte einst erfolgreich aufkippen lasen - welche Gruppen aus dem Bereich Holocaust Roma Sinti etc bei bestimmten Rentenansprüchen "ausgegrenzt" waren. & Unter Engagierten geht's halt auch mal rau zu -

        Geschluckt hab ich aber schonn.

  • Wenn ich mich recht entsinne, hat Sahra Wagenknecht zwei Sachen beanstandet:

     

    1. Ökonomische Auswirkungen der Zuwanderung, die v.a. von dem unteren Viertel der Gesellschaft auf dem Wohnungs-/Arbeitsmarkt gespürt werden

     

    2. Zugegeben kontroverse Behauptung "Wer Gastrecht missbraucht, hat Gastrecht verwirkt"

     

    Nichts von alldem erfüllt nur im entferntesten den Bestandteil von rassistischen Ansichten.

    • 6G
      60440 (Profil gelöscht)
      @agerwiese:

      Wird das nicht langweilig ? Immer wenn Sahra und Oskarchen eine neue bräunliche Sau durchs Dorf treiben, kommen Leute wie Sie und verteidigen was nicht zu verteidigen ist. Zumindest nicht aus linker Sicht.

      Die Kipping, der Gysi, der Riexinger haben verstanden. Der Gauland auch. Warum nicht Sie ?

      • @60440 (Profil gelöscht):

        Wird es nicht langweilig, wenn Menschen bestimmte Personen mit bestimmten Positionen verteidigen, diese nur einfach dümmlich und auch noch stil- und witzlos anzumachen anstatt mal irgendeine Form von Argument zu gebrauchen?

      • @60440 (Profil gelöscht):

        Naive Weltrettungsphantasien dienen denjenigen, die dann die echte braune Sau durchs Dorf treiben mehr als bisschen Nachdenken über ökonomische und soziale Auswirkungen der Zuwanderung.

         

        Wenn Frau Kipping sich von einem AfD-Typen im Fernsehen sagen lassen muss, dass mit 1 Mio. Menschen mehr das Wohnungsproblem nicht gerade kleiner wird, dann ist es der Linken damit gar nicht gedient.

         

        Wenn die Wirtschaft die Zuwanderung so klasse findet, dann solte man als Linker zweimal nachdenken.

         

        Wir sollten jetzt nicht den Topf mit "Schutzbedürftigkeit" oder "kultureller Problematik" aufmachen. schon mit der simplen Ökonomie scheinen manche Probleme zu haben.

        • 6G
          60440 (Profil gelöscht)
          @agerwiese:

          Welche, wenn nicht positive ökonomische und soziale Auswirkungen der Zuwanderung meinen Sie denn ? Mal ganz realistisch. Wohnungsknappheit wegen einer Million Flüchtlinge ?

           

          LOL !!!!

           

          1945-50 war Wohnungsknappheit. Dafür zwischen 12 und 14 Millionen Flüchtlinge.

          Hamm wa gewuppt. War zu unserem Besten.

           

          Naiv sind Hysteriker wie Sie, die gleich losheulen weil mal ein paar Fremde um die Ecke kommen.

           

          Und es ist nie verkehrt, Menschen in Not zu helfen.

          • @60440 (Profil gelöscht):

            "1945-50 war Wohnungsknappheit. Dafür zwischen 12 und 14 Millionen Flüchtlinge."

             

            Da gab's Lastenausgleich und Zwangseinquartierungen. Sehe ich heute nicht geschehen. Man lässt einfach die Konkurrenz auf dem Wohnungs-/Arbeitsmarkt im unteren Viertel einfach so passieren.

             

            Abgesehen davon man kann sich wohl kaum an den Nachkriegsstandards orientieren.

             

            Zu ihrem Ton fällt einem echt nicht viel ein.

            • 6G
              60440 (Profil gelöscht)
              @agerwiese:

              Niemand orientiert sich an Nachkriegsstandards (außer Hysteriker).

              Wir verkraften jedenfalls erheblich mehr Menschen in Not, als Sie oder Sahra uns glauben machen wollen, oder der Gauland, Alex, der Palmer, Boris, der Seehofer, Hotte.

              Frierts Ihnen nicht in solcher Gesellschaft ?

  • 3G
    39167 (Profil gelöscht)

    Thomas Seibert hat

    2nicht alle Tassen im schränk, wie hier geschrieben wurde.

    Dem kann ich nur zustimmen!

    Nach seiner Theorie ist jeder überall rassistisch. Er ist anscheinend der einzige, der davon frei ist. Gratulation!

  • Es gibt in der Logik des Diskurs von Prof. Seibert einen Basic-Fehler, nämlich den Rassismus beginnt nicht vom Selektieren. Der Rassismus (wenn wir wissenschaftlich betrachten) ist ein Diskurs in dem ideologische diskriminierende Inhalte auf eine Gruppe projektiert werden. Da Selektieren könnte als conditio sine qua non vom Rassismus aber ist an sich kein Rassismus. Wir können und müssen immer im Leben selektieren und das ist an sich nicht rassistisch, sondern eher hirnphysiologisch. Mich wundert, dass einem Intellektuellen und Philosoph dies entgeht. Aber wahrscheinlich gibt es anderen Gründen, die ich nicht erkennen kann. Rassismus ist immer "politisch" und schafft Realitäten (Psychologisch, kulturell, institutionell, etc.), Selektieren kann unpolitisch sein und in der Regel ist "Einzelfallbezogen" und schafft keine "allgemein gültige politische Realität".

    • @Califano Califano:

      Herr Seibert ist kein Prof.Seibert, sondern er bezeichnet sich als "Philosoph" Er ist Sprecher der realpolitischen Plattform "Instut Solidarische Moderne" und damit ein Strömungsvertreter bei den Linken um die Personen Kipping und Bartsch, also den eher rechten Flügel.

       

      Ansonsten habe ich nix gefunden, was der mal an philosophischen Schriften verfasst hat.

      Ihr Einwurf würde den Herrn wahrscheinlich schon maßlos überfordern.

      • 6G
        60440 (Profil gelöscht)
        @Age Krüger:

        Wenn der Herr Seibert dem "rechten Flügel" angehört, zu welchem gehört denn dann die Sahra ? Zum völkischen, verstehe ...

  • Ein wichtiger Beitrag zur Rassimusdebatte. Völlig irrsinnig, unlogisch und hanebüchend - aber doch der Beweis, dass man Pseudo-Philosophen nicht die Deutungshoheit überlassen darf.

  • Das erinnert sehr stark an die Zustände der späten 80er Jahre bei den Grünen, als die linke Teil der Partei um Ditfurth/Trampert/Ebermann mit öffentlichen Anschuldigungen rausgedrängt wurde mit Hilfe von außen und Presse. Zwar konnte man denen wirklich keinen Rassismus in irgendeiner Form nachweisen, aber es waren damals Vorwürfe wegen Parteifinanzen oder so, die sich später als völlig unbegründet erwiesen.

    Wagenknecht und Lafontaine gehören zu denen bei der LINKEN, die eben keinen Kuschelkurs mit dem kapitalistischen System mehr wollen, also auch eher gegen Koalitionen eingestellt sind. Das stört immer einige, die aufstreben und auch mal Außenminister und ähnlichen Abschaum werden wollen.

     

    Es muss aber auch gesagt werden, dass es Schwachsinn ist, AfD-Wähler z.B. zurückgewinnen zu wollen. Die LINKE hat trotz AfD-Abwanderungen eine halbe Million mehr Stimmen bekommen. Die sollen froh sein, dass man den rassistischen Sumpf der Wählerschaft los ist. Vorwerfen kann man Wagenknecht und Lafontaine, dass sie noch etwas zu stark in diesen Volkspartei denken verhaftet sind, wenn sie wohl jeden möglichen Wähler ansprechen wollen.

     

    Ansonsten sind die Vorwürfe albern.

    Ja, Herr Seibert, ich bin ein Rassist. Meine Herkunft ist weiß, meine Sprache ist deutsch und als kleines Kind habe ich mich erschreckt, wenn ich einen Menschen mit anderer Hautfarbe sah oder der was anderes redete wie Deutsch.

    Aber ich habe auch ein Großhirn, dass es mir ermöglichte, zu lernen, dass es trotzdem Menschen sind und habe mich gegen Rassismus eingesetzt. Bis ich erkannte, dass dies in diesem Staat sinnlos ist.

    Ihre Kritik kommt 27 Jahre zu spät. Warum hat man 18 Mio. Menschen, die in einem völlig anderen System lebten, in der DDR, von einem Tag auf den anderen die gleichen Rechte gegeben, nur weil sie weiß waren und die gleiche Sprache hatten.

    Die Widervereinigung war das rassistischste, was es gab.

     

    Und mit dem Rassismus müssen wir jetzt leben. Oder anfangen mal vernünftig über sowas zu reden.

    • 8G
      80576 (Profil gelöscht)
      @Age Krüger:

      . Warum hat man 18 Mio. Menschen, die in einem völlig anderen System lebten, in der DDR, von einem Tag auf den anderen die gleichen Rechte gegeben, nur weil sie weiß waren und die gleiche Sprache hatten."

       

      Nein, weil sie Deutsche waren.

    • @Age Krüger:

      Wenn Sie schon die Richtungsstreitereien der Grünen in den 80´ern bemühen, dann wäre die seinerzeitige Trennung der Grünen von rechten und konservativen Strömungen (Baldur Springmann, Herbert Guhl) der passendere Vergleich.

       

      Die Linkspartei schafft aber noch nicht mal eine Debatte um die Positionen Wagenknechts und Lafontaine. Man steht als treuer Parteisoldat hinter der Führung und hält brav seinen Mund.

      • @Rudolf Fissner:

        Da müssten Sie mir mal auf die Sprünge helfen, welche Parallelen Sie da sehen.

         

        Springmann und Gruhl sind ja von sich aus aus den Grünen damals ausgetreten, weil sie den damaligen Kurs nicht mittragen wollten. Von Seiten der Öffentlichkeit oder von außerhalb der Partei gab es ja keine ernstzunehmende Kritik an denen.

         

        Inhaltlich sind afair deren Positionen bei den Grünen nie diskutiert worden. Die Grünen haben ja auch später noch den Rechtsextremisten Mechtersheimer ohne inhaltliche Debatte in den Bundestag geschickt. Damit hatten und haben die Grünen doch nie Probleme gehabt.

    • @Age Krüger:

      "Die Widervereinigung war das rassistischste, was es gab."

      Oh, so viel Superlative. Die Nazis und andere Volksbereiniger der Vergangenheit freut so was bzw. hätte es gefreut.

      Btw: Dem Rassismus ist mittlerweile auch die Diskriminierung nach Herkunft zugerechnet; Meist wird dabei aus der Herkunft auf ein homogenes Verhaltensmuster der Menschen dort geschlossen.

      • @lions:

        Sorry, Sie haben natürlich Recht, dass das ein rhetorisches Mittel war, dass ich vorher hätte überdenken müssen. Ich habe mich auf die Bezüge innerhalb der BRD bezogen, die ich selber erlebt habe. Natürlich gab es insgesamt viel schlimmere rassistische Vorkommnisse, aber ich habe damals eben nur den puren Rasissmus das erste Mal in der BRD erlebt, dass Menschen aus der DDR mit anderen Rechten ausgestattet wurden wie Menschen aus anderen Ländern, nur eben weil man sie mit "Deutsch" titulierte.

         

        Ohne Kontext wird das Satz allerdings sofort zum Blödsinn.

         

        Sorry.

    • 6G
      60440 (Profil gelöscht)
      @Age Krüger:

      Keinen Kuschelkurs mit den Kapitalisten heisst hoffentlich nicht Nazijargon (Fremdarbeiter), rassistische Äußerungen, (Gastrecht), Ausgrenzungen (das Boot ist voll) ?

      • @60440 (Profil gelöscht):

        Das wäre die andere Ecke noch, die "Querfront"-Seite.

         

        Dass da von Wagenknecht keine stärkere Zurückweisung kam, stört mich wesentlich mehr.

         

        Unterstützt aber meine These, dass es nicht um die angeblich rassistischen Inhalte geht, sondern um reine Propaganda aus ganz anderen Gründen.

  • "Wagenknecht stärkt rassistische Positionen in der Wählerschaft der politischen Linken und damit den diffusen Rassismus in rund einem Viertel unserer Gesellschaft"

     

    Die Linke deckt kein Viertel der Gesellschaft ab. Von den Linkenwählern sollte man pure Protestwähler noch abziehen. Ähnlich wie die SPD sind die Grünen eine bürgerliche Partei mit Häuflein echter Linker.

     

    Zusammengenommen kommen Linke vielleicht auf 15%. Eine Minderheit in der Gesellschaft.

    • @Grmpf:

      Bei Diskussionen über politische Zusammenhänge sollten Sie sich erst mal genauer mit dem von Ihnen zitierten Satz beschäftigen.

       

      "Wagenknecht stärkt rassistische Positionen in der Wählerschaft der politischen Linken und damit den diffusen Rassismus in rund einem Viertel unserer Gesellschaft."

       

      Damit ist der gesamte rechtsdrehende Bevölkerungsanteil gemeint! Bitte nachschlagen in der alten Sinus-Studie aus den 1980ern oder den Veröffentlichungen danach der Bielefelder und Leipziger Forschungsgruppen (Heitmeyer u.a.).

       

      Deutschland hat einen nicht zu kleinen Bodensatz (neudeutsch in Gauland-Sprech: obergärig) von 15 bis 20% Menschen mit in sich geschlossenem rechtsradikalen Weltbild. Die 25 % kommen zustande, wenn bestimmte Einzelaussagen hinzugenommen werden, die von Leuten vertreten werden, die ansonsten in der Mitte oder auch schon mal eher links anzusiedeln sind.

       

      Bezogen auf Wagenknecht heißt das in diesem Kontext, dass sie derartige Positionen bezogen auf die Gesamtheit an 25% (nach wie vor vornehmlich im Rechtsaußen Milieu anzutreffenden Bürgern) stärkt.

       

      Dass man Euch AfDlern aber auch immer alles erklären muss.

    • @Grmpf:

      @GRMPF

      Das würde dann heißen, dass die Nationalsozialisten Anfang der 30er Jahre eine deutliche Mehrheit in der deutschen Bevölkerung abdeckte.

       

      Ob das nun Protestwähler waren die das alles nicht so gemeint haben ändert nichts an dem was am Ende raus gekommen ist. Und von den "echten Rechten" konnten nach dem ganzen Drama Anteilsmäßig mehr weiter machen als wäre nichts gewesen.

       

      Die bürgerliche Demokratie steht derzeit wieder vor einem Scheideweg. Wird sie eine grundlegende außen-, sozial-, und wirtschaftspolitische Wende vollziehen oder so weiter machen wie bisher und sich wieder einer extremen Rechten Opfern um zu verhindern dass eine mehr Klassenkampf-Orientierte Politik gemacht wird?

       

      In einer zunehmend verblödeten, egoistischen kapitalistischen Gesellschaft sagt der Zuspruch den eine Partei erhält nichts über die Qualität ihrer Politik aus.

      Genau so wenig wie der Zuspruch für ein Produkt. Es ist alles eine Frage des Marketings. Die extreme Rechte vermarktet sich besser. Und die Konsequenzen muss am Ende die Allgemeinheit, auch die nicht-rechten, tragen.

       

      Die verlogene bürgerliche Gesellschaft hat wieder versagt, sie ist am Ende. Und ich würde es ihr Gönnen, würden davon nicht Leute profitieren die noch schlimmer sind.

      • @Victa:

        Heute und 30er, oder vor 30er lässt sich nicht vergleichen. Die Probleme sind ganz anders gestrickt: In den 20ern waren die Leute zwangsläufig viel mehr mit innerdeutschen Angelegenheiten beschäftigt, auch in dem Sinne, dass es eben nur den deutschen Staat für Deutsche gab. Ein Überbau wie EU war nicht vorhanden. Die Leute hatten den Niedergang des Kaiserreichs erlebt, wo es ihnen im Vergleich zur Weimarer Epoche sehr gut gegangen war. Von den Sozialisten waren viele Menschen enttäuscht. Mit Weimar verband ein großer Teil Negatives. Es gab ideologische Kämpfe bis auf's Messer zwischen reaktionären Kräften (Monarchisten, Konservative) und Progressiven: Sozialisten, insbesondere KPD/Nazionalsozialisten, denen ein anderes Staatsmodell wie der Weimarer Republik vorschwebte. Das Modell der Sowjetunion war schon damals für Bürgerliche mit Recht ein Schreckgespenst. Warum hätten Sie die Kräfte, die das vertraten, stützen sollen? Gleichwohl, es gab damals von Anfang an auch viel Widerstand gegen die NSDAP. Parteiverbote, Redeverbote im Parlament z.B gegen Streicher u.a. In Zeitungsartikeln usw. Es ist keineswegs so, wie von Linken gerne dargestellt, dass alle Menschen kollektiv und absolut auf Hitler abgingen. Bei der entscheidenden Wahl 1933 hatte die NSDAP 43,9 %. 1930 hatte die NSDAP 18%. 1928 nur 2,6%. https://de.m.wikipedia.org/wiki/Reichstagswahlen_in_Deutschland Die 43,9% lassen keine Kollektivschuld aller Deutschen zu. Hernach gab es keine freien Wahlen mehr. Mag sein das einige Linke glauben, im Besitz einer Glaskugel zu sein, mit der man in die Zukunft schauen könne. Die Leute damals hatten das nicht... Wenn Menschen zu einer Wahl aufgerufen werden, kann man sie nicht nachträglich dafür bestrafen. Linke, Sozialisten hatten die ganze Weimarer Zeit, Zeit die Dinge in ihrem Sinne zu gestalten und wurden als SPD auch mit Wählervoten ausgestattet.

        • @Grmpf:

          "Es gab ideologische Kämpfe bis auf's Messer zwischen reaktionären Kräften (Monarchisten, Konservative) und Progressiven: Sozialisten, insbesondere KPD/Nazionalsozialisten, denen ein anderes Staatsmodell wie der Weimarer Republik vorschwebte."

           

          Und hier gehts weiter, nochmal mit ein paar Worte zu dieser Absurden Gegenüberstellung. Wie erklären Sie sich, dass die reaktionären Kräfte wie Monarchisten und Konservative, welche für die Weimarer Republik stünden, mit den Nazis als vermeintlich progressiven Kraft auffällig häufig gemeinsame Sache machten?

          Und die vermeintlich progessiven Sozialisten (Sozialdemokraten) standen offenbar so sehr hinter der aussichtslosen weimarer Republik, dass sie die Vetreter einer wirklichen progressiven Kraft ganz im Sinne rechter, reaktionärer Kräfte niederschießen ließen?

           

          "Das Modell der Sowjetunion war schon damals für Bürgerliche mit Recht ein Schreckgespenst. Warum hätten Sie die Kräfte, die das vertraten, stützen sollen?"

           

          Die Bürgerlichen waren nur geprellt, weil die "rückständigen Russen" sich ohne Fremde Hilfe, sogar gegen Druck von Außen, wie auch schon die Franzosen, von den Relikten der Monarchie, des Feudalismus und Theokratie befreit haben. Das ist auch die Grundlage des massiven Minderwerigkeitskomplexes des Deutschen Bürgertums, der dann mit dem völkisch-nationalistischem Wahnsinn überspielt wurde.

          Übrigens, der Unterschied zwischen der franz. und der Russischen Revolution ist der, dass die franz. vor der Industrialisierung stattfand und sich Bürgertum als neue herrschende Klasse etablieren konnte. Das dieser Schritt in Russland übersprungen wurde hat sich spätestens mit dem Stalinismus als Flop entpuppt.

           

          "Gleichwohl, es gab damals von Anfang an auch viel Widerstand gegen die NSDAP. Parteiverbote, Redeverbote im Parlament z.B gegen Streicher u.a. In Zeitungsartikeln usw."

           

          Das war wohl offenbar nicht genug Widerstand. Führende Köpfe der KPD hingegen trieben ja z.B. tot im Landwehrkanal herum.

        • @Grmpf:

          "Heute und 30er, oder vor 30er lässt sich nicht vergleichen."

           

          Doch.

           

          "Die Probleme sind ganz anders gestrickt"

           

          Nein.

           

          "In den 20ern waren die Leute zwangsläufig viel mehr mit innerdeutschen Angelegenheiten beschäftigt, auch in dem Sinne, dass es eben nur den deutschen Staat für Deutsche gab."

           

          Das ist Quatsch. Es gab den Völkerbund, ein kosmopolitisches Bürgertum und es grassierte auch die Idee vom Internationalismus die mit der russischen Revolution eine potentielle Machtbasis bekam (bevor ein gewisser Josef Stalin diesem Abschwor).

           

          "Die Leute hatten den Niedergang des Kaiserreichs erlebt, wo es ihnen im Vergleich zur Weimarer Epoche sehr gut gegangen war."

           

          Das Kaiserreich ist nicht "Niedergegangen", sondern wurde als das Relikt welches es war, mit brutalen Methoden der Unterdrückung im Innern und permanenten Kämpfen gegen äußere Feinde künstlich am Leben gehalten. Bis es eben nicht mehr möglich war. Wenn es im Kaisserreich so toll war und allen so gut ging, warum mussten dann bürgerliche und sozialistische Bewegungen mitunter brutal und blutig unterdrückt werden? War die badische Revolution Ausdruck der Zufriedenheit mit dem Kaisserreich? Und Wozu die "Sozialistengesetze", wenn doch keine Gefahr von einer Bewegung ausgehen sollte, die dem Kaissereich, in dem es ja allen so gut ging, ursprünglich ablehnend gegenüberstand?

           

          "Von den Sozialisten waren viele Menschen enttäuscht."

           

          Nun, das aber aus unterschiedlichen Gründen. Einerseits wegen des wirklichen Verrates an der Arbeitbewegung (Kriegskredite) andererseits wegen dem vermeintlichen Verrat an einer völkischen Ideologie für die sie überhaupt nicht stand (Dolchstoßlüge).

           

          "Es gab ideologische Kämpfe bis auf's Messer zwischen reaktionären Kräften (Monarchisten, Konservative) und Progressiven: Sozialisten, insbesondere KPD/Nazionalsozialisten, denen ein anderes Staatsmodell wie der Weimarer Republik vorschwebte."

           

          Diese Gegenüberstellung ist lächerlich. Die Nazis waren der Inbegriff des Reaktionismus.

          • @Victa:

            Sie bewerten das alles aus Ihrer heutigen Brille...

             

            Monarchisten, Teile der Konservativen, wollten die Monarchie wieder einführen. In dem Sinne waren sie reaktionär. Die Nationalsozialisten strebten ein eigenes, damals neuartiges Staatssystem an, das weder auf Blut- und Erbadel setzte, noch auf die Demokratie. Sie versprachen eine klassenlose Gesellschaft - natürlich nur innerhalb der propagierten deutschen Volksgemeinschaft. Und vieles mehr. Auch was das Wirtschaften anbelangte. Aus der damaligen Sicht war es progressiv. Und so wurde es von vielen Leuten in den frühen 30ern ja auch wahrgenommen.

             

            Das Kaiserreich hatte seinerzeit in ganz Europa die besten sozialen Standarts gehabt. Sogar weltweit. Arbeiter in England, Frankreich, sonstwo, konnten davon nur träumen. Die Sozialgesetzgebung aus denen sich Krankenkassen, ein Gesundheits- und Rentensystem entwickelte, war seinerzeit vorbildhaft. Zumindest schon mal gesetzlich wurde Kinderarbeit in Betrieben untersagt. Die Wirtschaft florierte - Deutschland exportierte in die gesamte Welt, die Waren waren beliebt. Wissenschaft, Forschung und Technik auf einem hohen Stand. In die Infrastruktur wurde enorm investiert - es gibt heute noch ganze Viertel, die man der sog. Gründerzeit zuordnet... In Städten gab es reichlich kulturelles Leben...Kultur, dafür waren Deutsche auch einst weltweit anerkannt

             

            Den Niedergang davon erlebten die Menschen der entsprechenden Genetation seinerzeit. Sicher, es gab auch heftige politische Kämpfe mit den Sozialisten. Immerhin stand ihnen aber ein Parlament zur Verfügung. Die Bolschewiki, die sie so verehren, ließen ihre Gegner nicht teilhaben, bekämpften ihre Gegner brutal, ungnädig, unerbitterlich. Den Menschen wurde alles weggenommen, verstaatlicht. Dadurch wurden die Bürger von den Sozialisten zu Almosenempfängern gemacht, die nur auf die Gnädigkeit der Parteiherren hoffen konnten.

        • @Grmpf:

          "Linke, Sozialisten hatten die ganze Weimarer Zeit, Zeit die Dinge in ihrem Sinne zu gestalten und wurden als SPD auch mit Wählervoten ausgestattet."

           

          Anderseits konnte sich keiner wirklich vorstellen, wie das mal ausgehen wird. Der Schrecken der Nazizeit ist heute das schwerste Gewicht auch der Linken, so etwas nicht mehr zu begünstigen. Man sollte nicht heutige Erkenntnis mit damaliger Fehlhandlung verquicken.

          • @lions:

            "Anderseits konnte sich keiner wirklich vorstellen, wie das mal ausgehen wird...."

             

            Ja natürlich nicht. Aber sind es nicht gerade Linke, oder größere Teile der Linken, die darauf pochen, alle hätten es wissen müssen...? Kommentare wie "ja, ja, und niemand hat von was gewusst...". Das betrifft ja demnach auch die eigene linke Klientel. Aber teils wird ja so getan, als habe es die gar nicht gegeben. Als habe es sich ausschließlich um ein zähnefletschendes Volk gehandelt, nur darauf aus den Rest der Welt mit Blut zu tränken. Solchen Leuten rate ich dann, Zeitungen aus dieser Zeit zu lesen. Wenn es um die Politik und deren damaligen Möglichkeiten bzw. Nichtmöglichkeiten geht, muss das Ergebnis von Versailles miteinbezogen werden. Aber auch hier verweigern sich viele Linke. Nicht dass jemand auf die Idee käme, auch noch halbwegs sowas wie Verständnis dafür zu entwickeln, was die Menschen in Deutschland seinerzeit umtrieb und sie im Endeffekt zu radikaleren Strömungen hintrieb.

        • @Grmpf:

          Vielmehr wussten die Leute 1933 wohl nicht, wem sie denn sonst noch eine Stimme geben sollen. In x Neuwahlen hatten sie es über die Weimarer Epoche versucht. Verbesserungen der Zustände hatte es nicht gebracht. Hitler versprach ihnen Neues, das in großen Teilen verhasste System umzukrempeln, wirtschaftliche Besserung, Arbeitsplätze. Vielfach waren es wohl ganz pragmatische Gründe, warum sie Hitler wählten. Wenn man diesen Menschen von damals jegliche Menschlichkeit abspricht, wie es viele Linke tun und nur böse Absichten sehen will, kann und will man das sicherlich nicht so deuten.

  • Dieser Professor scheint ein Stalinist zu sein.

     

    Abweichende Äußerungen gehören für ihn angeprangert und Sippenhaft ist ein propates Mittel der Diskretisierung. Ohne das ein Willen erkennbar ist andere Meinungen nachvollziehbar zu kritisieren.

     

    Das ganze klingt für mich eher nach jemanden, dessen Aufgabe es ist linke Positionen möglichst krass zu defragemtieren. Was aber angesichts der Situation der Linken an sich auch nicht wirklich verwundert.

     

    Diese Taktik funktioniert ganz hervorragend. So kann sich jeder einzelne moralisch erhaben fühlen und einen vermeintlich gerechten Kampf führen, der gesellschaftlich keine Relevanz mehr hat.

  • Zu dieser Diskussion kann man nur sagen: spätrömische Dekadenz.

     

    Während man sich drinnen im warmen Bad den eigenen (Verbal)Orgien hingibt und denkt alles bleibt auf ewig weil göttlich, wird draussen das Wasser abgestellt.

     

    Philosophen wie Herr Seibert haben das reale Leben schon hinter sich gelassen und schweben ...

  • Die rechte Kommentarbrigade ist bei solchen Artikeln ja immer schnell zu Stelle, das muß man schon sagen.

     

    Die Fraktionsvorsitzende einer Partei, die sich links oder sozialistisch nennt, sollte eben nicht am rechten Rand fischen, ist das so schwer zu verstehen? Das paßt eben nicht zusammen und deswegen ist Kritik aus der Partei nur natürlich. Man muß es nicht komplizierter machen, als es ist.

    • @kditd:

      Jau, der Kommentar wird der AfD aus dem Herzen sprechen.

       

      Ordnung muss sein.

      Links ist links und rechts ist rechts.

      • @Age Krüger:

        Öhm ... die Kritik auch aus der Linkspartei, von Blockupy .... = rechte Kommentarbrigade?

        Ich glaube diesmal zieht dieses Schema „R“ nichts.

        • @Rudolf Fissner:

          Wenn Sie meinen, dass alle Antisemiten und Querfrontler in der LINKEN das Prädikat "links" verdienen, dann sei es Ihnen unbenommen. Ich verorte nicht mal Bartsch oder Ramelow da.

           

          Aber das ist nicht der Punkt:

          "Links ist links und rechts ist rechts

          Ordnung muss sein."

          Diese Aussage ist der springende Punkt. Da will sich jemand auf linkes Gedankengut beziehen und kommt mit den typisch Ordnungsvorstellungen eines autotitären Charakter daher., Das ist in der gesamten Debatte zu bemerkten; Jeder möchte die Deutungshoheit über das haben, was er "links" nennt. Da braucht btw sich auch eine Partei, die sich noch "DIE LINKE" nennt, nicht zu wundern, wenn sie dann entsprechende Kritik erhält.

          • @Age Krüger:

            Sie meinen also Blockupy ist eine antisemitische Querfront Bewegung? Ok. Krass!

            • @Rudolf Fissner:

              Ich habe mir darüber noch keine abschließende Meinung gebildet, weil ich mich zuwenig mit Blockupy beschäftigt habe.

               

              Insgesamt ist natürlich ein strukturelle Antisemitismus vorhanden, wenn man ausschließlich die Probleme des Kapitalismus in der Zinswirtschaft sehen will. Das erinnert doch ein wenig stark an Gsells Theorien. Beim Googeln "Blockupy antisemitisch" erscheint einiges. Über dessen Seriösität muss ich mir erst eine Meinung bilden. Zumindest scheint auch Blockuoy ein Querfront-Problem zu haben: http://www.fr.de/frankfurt/europaeische-zentralbank-neonazis-draengen-zu-blockupy-a-495824

    • @kditd:

      Also ist man mit einer von Ihnen abweichenden Meinung automatisch rechts?

       

      Die Linke hat im Osten massiv an die AfD verloren, weil sie das Thema Asyl nicht aufgegriffen hat.

       

      Berechtigte Sorgen der Wähler zu ignorieren ist weder links noch sozial.

      • @Markus Steffen:

        Nö, man ist rechts, wenn man im Grunde lieber keine Fremden im Lande aufnehmen will, bzw. meint, die sollten alle möglichst bald wieder gehen. Das ist tatsächlich relativ einfach. Man nennt es auch Ausländerfeindlichkeit. Ja, das ist rechts.

      • @Markus Steffen:

        Welche "Sorgen" sind denn nun "berechtigt"?

        Die Formel von den "berechtigten Sorgen", die man "ernst nehmen" muss, die ist inhaltsleer und in letzter Konsequenz nur eins: Ein Versuch, fremdenfeindliche und rechtsextreme Positionen zu verharmlosen, indem man so tut als seien sie eine Reaktion auf völlig legitime Bedürfnisse.

        Keine der Ängste, die die AfD (und inzwischen auch Einzelne in der Linkspartei) schürt, sind berechtigt. Es geht hier um Konstrukte, deren Absurdität man aufzeigen und zurückweisen muss anstatt sie durch "Ernstnehmen" als "berechtigt" zu adeln.

      • @Markus Steffen:

        "Unterscheiden ist noch kein Rassismus. Rassismus ist es, Menschen je nach Abstammung unterschiedliche Rechte zuzugestehen"

         

        Genau das passiert ständig... wer die Augen davor verschließt, ist tierisch Naiv.

  • Unterscheiden ist noch kein Rassismus. Rassismus ist es, Menschen je nach Abstammung unterschiedliche Rechte zuzugestehen. Wenn man jede Unterscheidung Rassismus nennen will, ist allles und nichts Rassismus. Wer zb. zwischen Kriminellen und Nichtkriminellen oder Gewalttätern und Friedlichen nicht unterscheiden will, der ist nicht etwa kein Rassist, der ist dumm. Das geht so nicht, und politisch zielorientiert ist es auch nicht.

  • Eine offensichtliche Kampagne, die wohl ganz andere Ziele verfolgt als sie vorgibt.

     

    Man sollte hinterfragen, was hier hinter den Kulissen wirklich läuft.

    • @Volker Birk:

      Exakt! Es braucht hier keinerlei Verschwörungstheorie - dies ist ein wütender Machtkampf um 'linke' Deutungshoheit und erinnert schon sehr an die Auseinandersetzungen diverser westdeutscher "Sekten-KPs" in den 70ern.

  • Den offenen Brief an Wagenknecht habe ich nicht gelesen, aber warum ausgerechnet ihr und nicht Nahles, Palmer, Kretschmann und der Göhring geschrieben wurde verstehe ich nicht. Was macht sie so besonders schlimm?, inwiefern sticht sie unter all diesen RassistInnen hervor. Und dass der "linke" Seibert nicht den paternalistischen Rassismus Merkels "Wir schaffen das" hinterfragt lässt ihn nicht unbedingt als große Leuchte erscheinen. Außerdem: Wer ist dieses "Wir"? Sind das nur die Kartoffeln, und was ist mit "Das" gemeint? Ist der Zuzug von Nichtweißen automatisch ein Problem, dass es zu zu bewältigen, also zu schaffen gilt?

    • @Sandor Krasna:

      Genau. Oder warum eigentlich nicht jedem beliebigen anderen? Herr Seibert scheint ja offenbar in so ziemlich jedem einen Rassisten zu sehen. ich bin gespannt, ob er nach seinen Kriterien nicht selbst darunter fallen würde. Aber wenn wir ALLE Rassisten sind, eint uns wenigstens das ;-)

       

      Auf jeden Fall ein, stark positiv ausgedrückt, "unglücklicher" Artikel, liebe TAZ Redaktion. Der Titel legt erstmal nahe, dass Sarah Wagenknecht eine Rassistin sein. Und, machen wir uns nichts vor: wenn 100.000 Menschen über diesen Artikel fliegen, lesen ihn nur 1.000 tatsächlich ganz. In der Mehrheit verbreitet die TAZ hier also die abseitige Meinung eines Mannes, der "nicht mehr alle Tassen im Schrank hat". Denn, da Herr Seibert sich auf nichts wirklich bezieht, keine Taten, keine Aussagen, argumentiert er in Wirklichkeit nicht, er polemisiert ohne Grundlage. Wie er so zu seiner Bezeichnung "Philosoph" gekommen sein mag, ist erstaunlich.

      • @Jalella:

        " Wie er (Seibert) so zu seiner Bezeichnung "Philosoph" gekommen sein mag, ist erstaunlich."

        Vollkommen richtig, liebe Jalella! Wie der sich argumentativ aufführt....

        Nun gut, die Bezeichnung 'Philosoph' ist nicht rechtlich geschützt. Da kann sich jeder Depp, nach Belieben, ein buntes Schildchen malen und an der Haustüre anbringen. Es würde mich auch nicht wundern, wenn es irgendwo im Lande auch irgendein geschäftstüchtiges "Erwachsenen-Bildungsinstitut" gäbe, welches zahlungswilligen Aspiraten nach ein paar Wochenendkursen ein nett gestaltetes 'Diplom' in die Hand drückt.

        Ob dies nun eine böswillige satirische Unterstellung ist? -Selbstverständlich!

        Allerdings leider nicht halb so boshaft wie der Rassismus-Vorwurf gegen Frau Wagenknecht. Denn da geht es nun um absichtlichen Rufmord.

  • Hmm... ich würde sagen Diktatur beginnt bei der Selektion Gläubige/ Ungläubige.

     

    Wer -wie Sahra- das "Wir schaffen das" nicht mitsingt, ist dann eben mit den Mächten Satans im Bunde.

    • 8G
      85198 (Profil gelöscht)
      @el presidente:

      Ich seh die Linken gar nicht in Massen vor den Altar ziehen und beten. Oh, da ist ja die Kirche des Fliegenden Spagettimonsters, Moment einmal. Das nehme ich zurück. An das Spagettimonster richte ich natürlich auch ab und an ein Gebet.

      • @85198 (Profil gelöscht):

        ... bei denen gibt noch nicht mal son Gebot dass man die Spagettis auch teilen soll.

  • Ich habe die Linkspartei für offene Grenzen gewählt und musste es schon am Abend nach der Wahl bereuen. Wenn sich Wagenknecht und Lafontaine durchsetzen habe ich diese Partei das letzte mal gewählt

    • 8G
      85198 (Profil gelöscht)
      @Anarchohörnchen:

      Ich habe sie diesmal nicht mehr gewählt, weil ich genau das erwartet habe. Das sollte wirklich erstmal geklärt werden, wofür die Linke nun steht.

       

      Ich steh zwar mit dem bedingungslosen Grundeinkommen quer zu Parteilinie, vielleicht auch zu ihrer Einstellung, wenn ich den Post unten nicht falsch interpretiere, aber das allein wäre kein ausreichender Grund gewesen.

       

      Bedingungsloses Grundeinkommen kann man auch rassitisch lesen, aber mit dem Widerspruch komme ich klar. Ich denke, ein solches bedingungsloses Grundeinkommen würde auch bedingslose Solidarität kommunizieren, mehr Macht für die Arbeiter*innen bedeuten, ihre Position stärken, Nein zu sagen und die Leistungsgesellschaft etwas entschleunigen. Dies schafft auch mehr Raum und Zeit zum Denken und das kann nur von Vorteil sein für Linke.

       

      Diese strategische Position macht natürlich die Staatsangehörigkeit sehr viel wert. Deswegen kann man ihr vorwerfen, rassistische Züge zu haben.

      Allerdings geht es mir darum, wie man tatsächlich gesellschaftlich etwas Grundlegendes verändern kann und da ist die Liberalisierung der Dekadenz ein wichtiger Schritt zur Aufwertung des Selbstbewußtsein von Arbeiter*innen wie Arbeitslosen.

      Dann ließe sich auch nicht mehr einfach so etwas sagen wie "Und was krieg ich?" und das Treten nach unten würde rhetorisch gesehen viel schwerer gemacht.

    • @Anarchohörnchen:

      Das ist nachvollziehbar. Wagenknecht und Lafo sind zwar eine klare Minderheit hinsichtlich der Flüchtlingspolitik in der Linken. Ich habe die Linke aber schon wegen deren Außenpolitik nicht gewählt. Wer so europafeindlich, nationalökonomisch und ideologisch denkt, bekämpft eben auch keine Fluchtursachen. Va. dann nicht, wenn allen möglichen Diktatoren auf der Welt mit Solidarität oder Verständnis begegnet wird, sofern die nur aus scheinsozialistischen Ländern kommen oder Assad/ Putin heißen.

      • @Dorian Müller:

        Diesen Quatsch mit der angeblichen Diktatorensolidarität hört man immer wieder. Europafeindlich, national bla bla, immer das Selbe, nur Belege dafür habe ich noch nie gehört. Wo haben sie den eigentlich her? Aber das sind wohl "linke" Fake News. Solange mit Dreck werfen bis was kleben bleibt, egal ob es wahr ist ist eben keine Taktik die es nur bei Rechten gibt.

      • @Dorian Müller:

        Wer vertritt denn eine bessere Aussenpolitik und ist damit in Ihren Augen wählbarer?

         

        Tatsächlich ist Assad sozialistischer als alle anderen Regierungen in der Region. Sozialismus hängt ja nicht unbedingt davon ab, wie man mit religiösen Fanatikern umgeht.

         

        Ich habe aber tatsächlich auch mehr Verständnis und Solidarität mit Assad, als mit den monarchistischen Dikatoren in Saudi Arabien und Katar die den Krieg nach Syrien getragen haben. Auch die innersyrischen Gegner der Molembrüder sind mir nicht sonderlich sympatisch.

         

        Aber wer diese Erzkonservatisen unterstützt, bekämpft meiner Ansicht auch keine Fluchtursachen.

         

        Darüber hinaus: Die "offene Grenze" Debatte ist gerade von den Soziookönomischen Aspekt aber viel mehr, als nur die Frage der Flucht.

         

        Offene Grenze heißt hier ja erst mal, offen für Handel und Wirtschaft ohne eine gemeinsame Sozialpolitik. Für viele bedeutet das zuerst der Verlust der schlecht bezahlten Arbeit, an Menschen die noch weniger bekommen. Länder die diesem Ausbeutungssystem nicht angehören, haben keine "offenen Grenzen". Dort sind hohe Zäune.

        Das was wir als vermeintlich offene Grenze erlebt haben, war ein Unfall. Entgegen dem Schengen Abkommen.

  • Das tut doch weh.

     

    Kretschmann, Wagenknecht, Nahles -alles Rassisten.

     

    Was ist das denn für ein Weltbild?

     

    Frau Wagenknecht hat lediglich gesagt, dass nicht alle hierbleiben können, die hierbleiben wollen.

     

    Wenn das Rassismus ist, sind 98 Prozent aller Deutschen Rassisten. Einschließlich meiner selbst.

    • @Markus Steffen:

      Wenn Leute mit deutschen Pass für dich mehr Rechte zustehen als Leute mit einem anderen Pass, dann ja bist du Rassist

      • @Anarchohörnchen:

        "Wenn Leute mit deutschen Pass für dich mehr Rechte zustehen als Leute mit einem anderen Pass, ... "

         

        Ihre Aussage ist total weltfremd, denn Menschen haben schon immer so gedacht. Zuerst kommt die Familie und die Freunde und dann kommen die Anderen. In einem Staat ist das genauso, zuerst kommt der Bürger des Landes und dann kommen die Fremden. Das hat auch nichts mit Deutschtümelei zu tun, sondern ist auf der ganzen Welt ähnlich.

      • @Anarchohörnchen:

        ...oder eben einfach nur kein Anarchist.

      • @Anarchohörnchen:

        Bürgerrechte stehen nur Bürgern eines Staates zu.

         

        Das ist kein Rassismus, das ist geltendes Recht.

        • @Markus Steffen:

          Und geltendes Recht kann nicht rassistisch sein? LOL Law and Order Positionen in der Kommentarspalte der erzliberalen taz...

           

          Und ja, wenn die Herkunft bei der Vergabe von Rechten das entscheidende Kriterium ist dann ist es offensichtlich Rassismus

        • @Markus Steffen:

          Was für eine ekelhafte Logik und ein weiterer Grund, warum Staaten abgeschafft gehören...

          • 2G
            2730 (Profil gelöscht)
            @Neinjetztnicht:

            ..und wovon träumen wir nachts?

            • @2730 (Profil gelöscht):

              Wer keine Träume hat...

      • @Anarchohörnchen:

        Ja, Leute mit deutschem Pass haben in Deutschland mehr Rechte als Jene ohne deutschen Pass. Ist ganz normal und überall so. Bürgerrechte stehen ausschließlich Bürgern zu und nicht Jedem der grad im Territorium ist. Absolute Selbstverständlichkeiten, die man aber einer gewissen Klientel immer wieder erklären muss...

      • @Anarchohörnchen:

        "Leute (sic!) mit deutschen (sic!) Pass" sind (zusammen mit EU-Bürgern im Gegensatz zu den Bürgern aus Drittländern) Träger der Bürgerrechte. https://de.wikipedia.org/wiki/Grundrechte_(Deutschland)#Adressat_und_Tr.C3.A4ger

        Oder spielen wir hier das Kreuzberger Vollpfostenspiel (Wer als erster "Nazi", "Rassist" oder "Faschist" schreit hat gewonnen?)

  • Mist, nach der Definition von Herrn Seibert bin ich rassistisch!

  • Hat der Mann studiert? Er argumentiert wie ein Kind, das Unrecht hat - immer genau eins neben dem Thema.

  • Herr Seibert ist offenkundig nicht in der Lage zwischen einer altruistischen und einer sozialen Gesellschaft zu unterscheiden und dass ist auch das Problem in seiner Kritik. Folgte man seinem Ansatz bekommt man rein gar nichts geregelt.

    • @insLot:

      Das mit dem sozialen Model mit nationalistischem Geschmack hatten wir schon mal probiert ... Persönlich finde ich den altruistischen Ansatz gar nicht so schlecht!

      Natürlich geht das am Artikel vollkommen vorbei ... Wagenknecht versucht in der Tat am rechten Rand zu rekrutieren - was Herr Seibert recht gut belegt.

      • 8G
        80975 (Profil gelöscht)
        @Christophe THOMAS:

        Sorry, aber er teilt seine Sichtweise mit und zählt dafür Beispiele auf, die sich auf alles Mögliche in der Welt beziehen, nur nicht auf auch nur eine Aussage Wagenknechts direkt. Er belegt rein gar nichts, weil er den Zusammenhang bewusst schwammig hält. Ihr Kommentar sagt auch nur, "in der Tat" und mehr nicht. Sobald man dacor mit etwas geht, schaltet sich das Denken offensichtlich nicht selten einfach ab und mündet in Zustimmung.

        • @80975 (Profil gelöscht):

          "Wer Gastrecht missbraucht, hat Gastrecht verwirkt" das semantische Nachtkästchen muss man hier gar nicht aufmachen - das zielt hier ganz genau auf Wähler am rechten Rand und bedient ganz genau den Narrative vom bosen Immigranten (= "alles Verbrecher, Drogendealer und vielleicht ein paar Anständige) - das als "am rechten Rand rekrutieren" halte ich für die harmloste Einschätzung. Man kann hie Wagenknecht auf unterstellen Sie macht aktiv gegen Minderheiten mobil.

  • Philosophen und Elfenbeintürme sind real. Nicht wundern! Aber die ganze Welt ist voller Unterschiede. Selbst die uneingeladen kommen verstehen sich nicht als zu uns gehörend. Die werden oft vom Marokkaner zum Syrer oder Iraker und sollen durch Integration zu Deutschen werden. Der Mann ist ein Träumer!