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Landtagswahl in Nordrhein-WestfalenMit Wagenknecht in den Abgrund

Beim letzten Mal war es noch knapp, diesmal nicht: Die Linkspartei verpasst in NRW deutlich den Einzug in den Düsseldorfer Landtag.

Zweifelhafte Prominenz: Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht Foto: Hayoung Jeon/epa

Düsseldorf taz | Den Ort für ihre Wahlparty hätte die Linkspartei kaum symbolträchtiger wählen können: Von der Jugendherberge auf der anderen Rheinseite aus ist der Düsseldorfer Landtag nur aus der Ferne zu sehen. Das entspricht ihrem Wahlergebnis. Mit um die 2 Prozent hat sie nach den ersten Hochrechnungen den Einzug ins Parlament mehr als deutlich verpasst. Bei den paar Dutzend Partygästen herrschte Fassungslosigkeit.

Dass die Linkspartei nach den Wahlkatastrophen im Saarland und in Schleswig-Holstein nun auch in NRW ein Debakel erlebt, ist keine Überraschung. Schon bei der Bundestagswahl war sie an Rhein und Ruhr mit Sahra Wagenknecht an der Spitze der Landesliste auf 3,7 Prozent abgestürzt. Auch im Landtagswahlkampf wollte die Partei nicht auf die zweifelhafte Prominenz der Ex-Bundestagsfraktionsvorsitzenden verzichten und ließ sie in der Schlussphase in Bochum und Wuppertal auftreten, was innerparteilich nicht unumstritten war.

Der Landesverband gilt als letzte Hochburg der Wa­gen­knech­tia­ne­r:in­nen – und als chronisch zerstritten. Aber er hatte sich vor der Landtagswahl zusammengerauft. Die 47-jährige frühere Landtagsabgeordnete Carolin Butterwegge und der 31 Jahre alte Linken-Landessprecher Jules El-Khatib führten eine von den verfeindeten Flügeln gemeinsam getragene Liste an, auf der auch Gewerkschafts-, Mieten- und Kli­ma­ak­ti­vis­t:in­nen ihren Platz fanden. Doch gegen den bundesweiten Negativtrend der Partei konnten sie damit nicht ankommen.

In ihrer Geschichte schaffte die Linkspartei nur ein einziges Mal knapp den Sprung in den Düsseldorfer Landtag. Das war 2010. Seit zehn Jahren ist sie wieder außerparlamentarisch. 2017 fehlten ihr mit 4,9 Prozent nur wenige tausend Stimmen. Davon kann sie jetzt nur noch träumen. Ein schlechteres Ergebnis erhielt die Linkspartei zuletzt im Jahr 2000. Damals hieß sie noch PDS.

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100 Kommentare

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  • Ne linke ist etwas anderes als das was sich die taz unter einer linken Partei vorstellt. Das die die Schuld auf Wagenknecht schieben verwundert wenig, aber deshalb muss es nicht stimmen.



    Mit Wagenknecht als Spitzenkandidatin hat die linke grosse Erfolge gefeiert, trotz querschüsse in der Partei. Gerade im Osten ist die äußert beliebt. Ohne Wagenknecht geht es noch mehr bergab, wie nach Ausscheiden von Lafontaine schon.



    Die Linke ist wie die Klientel gespalten.



    Wie man das zusammenbringen will, weiss ich nicht.



    Fakt ist Wähler und Mitglieder, die gruenen Themen nahe stehen passen nicht zu Mitgliedern und Wählern, die soziale Themen in den Vordergrund stellen.



    Jung gegen Alt. Baerböck gegen Wagenknecht.



    Die Linke muss sich trennen, der eine Teil macht eine soziale Partei nach Vorbild Frankreichs, der andere tritt bei den Gruenen oder Volt ein.

    • @matze38:

      "Die Linke muss sich trennen,..."

      Dieser sehr unbeirrt "konsequente" Umgang mit politischen Differenzen ist so ein wenig das Grundproblem des strammlinken Spektrums: Wer nicht "auf Linie" ist, muss entweder auf Linie gebracht werden oder weg. Dass man so keine Mehrheiten für seine Politik bekommt - egal! Hauptsache, der eigene politische Mikrokosmos kommt ideologisch homogen daher. Die K-Gruppen lassen grüßen.

      Insofern Gegenthese: Die Linke muss sich zusammenraufen, gemeinsame Ziele definieren und dabei demokratische Entscheidungen der Parteigremien respektieren. Dieses "Wenn Ihr nicht macht, was ich für einzig richtig halte, dann gründe ich eben meinen eigenen Laden!" ist vor allem Wasser auf die Mühlen Aller, die nochmal ganz andere Ziele haben.

      Spielen wir die Sektiererei doch mal weiter: SW und ihre Getreuen gehen in die Opposition zur Opposition, um noch besser gegen die Mehrheitsmeinung opponieren zu können. Das Resultat ist eine weitere Spaltung des Wählerpotenzials der Linken. Die SW-Partei (die ja schonmal als "Movement" ein ordentlicher Rohrkrepierer war) wird sich im Westen mit MLPD und DKP um die zwei Prozent extrem linken Wähler balgen und es auch im Osten nie auch nur annähernd auf die Stimmen bringen, die die Linke dort mal zu guten Zeiten hatte. Die Restpartei verkümmert entweder oder rettet ein paar Landtagssitze im Osten, wo ihre Realos als ernstzunehmende Partner für andere Parteien angesehen werden. Die Wähler, die dabei verloren gehen, weden großteils zu Nichtwählern, weil sie eigentlich ein schlagkräftige Interessenvertretung haben wollen und keine machtlose Splittergruppe. der Rest geht VIELLEICHT zur SPD oder den Grünen, vielleicht aber auch zur AfD.

      Wer gewinnt? Die VvJ, die Judäische Volksfront oder am Ende doch wieder die Römer? Ich tippe auf letztere.

  • Ich habe den Slogan, sich "verkaufen zu können", nie akzeptiert, weil mE Politik mehr sein muss. Mit dem Abgang von Dr. Gregor Gysi zB habe ich diese Worte erstmals tief verstanden. Nie war linke Politik, auch grüne, so wichtig, wie heute. Und noch nie wurde die linke Sache so schlecht in der politischen Landschaft abgebildet und beworben, wie heute durch dieses Personal, zu welchem gleichfalls Frau Kipping gehört.

  • Fasst euch an die eigene Nase und sucht nicht einfach einen Schuldigen. So blöde ist der Wähler nicht, dass er das Spiel nicht durchschaut.

  • Ob mit oder ohne Wagenknecht, die Zeiten werden schlechter. Etwas mehr als die Hälfte geht wählen.



    Die da die Führung im Lande übernehmen, haben alles, nur nicht die Mehrheit.



    Und die Linke hat keinen Plan.



    Wir sehen uns in der Hölle.

  • Sarah Wagenknecht legt manchmal zu recht den Finger in die Wunde, so bei der übersteigerten Identitätspoltik der Linken. Dass es dann genau in dieser Partei sexuelle Übergriffe gibt, ist Beleg für eine nicht gelebte Politik, die zuvorderst aus Worthülsen besteht und Mimikry für die Leerstellen eigentlicher Politikfelder sind.

    Dazu gehört in vorderster Linie die Außenpolitik der Linken. Wagenknechts Bedauern, was der Ukraine widerfährt, klingt pflichtschuldig. In erster Linie gilt es für sie ihren Antiamerikanismus über die Zeitenwende hinüberzuretten. Ja, so geht rückwärtsgewandt Ideologie.

    Dass diese Ideologie wirkmächtig ist, bewiesen nicht zuletzt die Besuche der Linken auf der Krim 2018, wo es kräftig Propagandahilfe für Putin gab. Zusammen mit der AfD.

    Pack schlägt sich, Pack verträgt sich.

    Wer kann, wenn er alle Sinne zusammen hat, solche verirrten Ideologen wählen?

    Wagenknecht ist eine hochbegabte Politikerin, Ökonomin. Ihre Ideologie hat aber etwas Zerstörerisches, etwas Selbstzerstörerisches. Und das gilt für viele Politiker der Linken, die sich der Realität verschließen. Schade nur, dass die AfD die Quittung weniger stark abbekommt.

    • @rakader:

      +1

  • Wer braucht eine Partei deren Ältestenrat den russischen Angriffskrieg einen Bürgerkrieg nennt. In der eine Vielzahl der Parteimitglieder Ihr ehemaliges SED Parteibuch herausholen und von der glorreiche Zeit und die Nähe zu Russland träumen! Die leben soweit in der Vergangenheit dass selbst "me too" völlig unbekannte Fremdwörter sind!

  • Schade eigentlich....das Wahlprogramm der Linken in NRW hat mir mit Abstand am meisten zugesagt aber darüber wird leider nie geredet, immer nur über Skandale , Wagenknecht, Lafontaine etc.

  • Ohne Fan von der Person Wagenknecht zu sein, aber Boris Palmer hat den Grünen nun auch nicht in dem Maße geschadet. Eine Partei kann unterschiedliche Positionen eigentlich schon vereinen oder zumindestaushalten, wenn die Partei dynamisch genug ist. Falls es frische Talente in der Linkspartei geben sollte, dann landen die halt nicht in der Öffentlichkeit. Zumindest rethorisch kann die Wagenknecht was und der Gysi war die andere prominente Person in der Öffentlichkeit, die sich gut verkaufen konnte.



    Irgendwie ist es bei der Linkspartei halt alles. Die Plakate, die Rethorik, das Alter, die fehlenden Ideen...

    • @Alfonso Albertus:

      Der Vergleich mit Palmer hinkt. Palmer ist ein Kommunalpolitiker, der manchmal bundespolitischen Staub aufwirbelt, aber mehr nicht. Er war immer (und ist jetzt erst recht) weit davon entfernt, DIE eine Persönlichkeit in der Partei zu sein, die Strahlkraft entfacht, die Marktplätze füllt, in Talkshowsessel schon ihren persönlichen Abdruck reingesessen hat und rhetorisch den Rest Ihres Ladens an die Wand spielt. Da haben die Grünen deutlich mehr Personalreserven, die auch deutlich über Palmers Niveau agieren.

      Wagenknecht hingegen HAT diese Alleinstellung in der Linkspartei. Käme sie inhaltlich mit dem Rest ihrer Partei zurecht, wäre sie deren unumstrittene Galionsfigur und intellektueller Kopf (und sie könnte sich im Zweifel aussuchen, wer unter ihr "Co-Vorsitzender" wird). In ihrer Rolle kann sie den Laden viel gründlicher aufmischen und in seiner gemeinsamen Schlagkraft schädigen, als das ein scharfzüngiger Universitätsdorf-Bürgermeister bei einer Partei zustandebringt, die wirkmächtige Landes- und Bundespolitiker zuhauf hat. Und sie tut das auch.

  • Das Kernproblem ist das es keine wirkliche Diskussion gibt wenn man es auf Personen herunter bricht. Für oder gegen Wagenknecht, wenn es nur an Wagenknecht liegt ob die Linkspartei gewinnt oder verliert ist das keine richtige Partei.



    Die Linkspartei hat tiefe strukturelle Probleme, wenn man sich die Realos im Osten anschaut und die Fundis im Westen hat man das Gefühl die leben nicht in der selben Wirklichkeit.

    • @Machiavelli:

      Nuja, ich würde sagen: An Wagenknecht macht sich viel fest, was diePartei strategisch schwächt.

      Zum Einen ist die Zuspitzung auf ihre Person vor allem ein Syptom des Mangels an respektabelm Personal im übrigen. Die Linkspartei ist mit diesem Problem ja auch nicht allein: Stellen wir uns vor, Christian Lindner würde sich mit dem politischen Mainstream der FDP anlegen. Dann hätte die auch ein existenzielles Problem, weil der Rest der Partei zusammen kaum gegen seine Außenwirkung anstinken kann.

      Zweiter Aspekt, von dem die Befassung mit der Person Wagenknecht nur ein Symptom ist: Ihre Rückgewandheit zu altbackenen Sozialutopien und der Waffenbruderschaft mit Russland (als Feind des erzkapitalistischen Feindes) ist ja keine wirkliche Einzelerscheinung. Sie ist das Aushängeschild einer immer noch gefährlich starken Minderheit in ihrer Partei, die lieber Putin die Daumen drückt und die sozialistischen Speere nach innen (also auf die nicht ausreichend Linken) richtet, als die Anpassung an den demokratischen Geist Europas zu wagen - der eben links von einigermaßen reinrassiger Sozialdemokratie kaum politische Luft lässt. Dass die Partei nicht nur mit Wagenknecht sondern mit diesem ganzen Flügel nicht fertig wird, macht sie eben für viele linke Wähler untauglich.

      • @Normalo:

        Gute Analyse.

  • Liegt das hauptsächlich an Wagenknecht?

    Mit den Jahren gewinne ich immer mehr den Eindruck, dass es im Wesen linker Strömungen liegt sehr zerstritten zu sein. Ich glaube das liegt daran, dass sich dort eher Menschen sammeln, die sich sehr stark für Gerechtigkeit einsetzen und die sehr sensibel gegenüber Ungerechtigkeiten sind. In einer realen Welt mit vielen verschiedenen Ansichten gibt es in den eigenen Reihen wie außerhalb soviele Dinge, die als ungerecht empfunden werden, je nach Gruppe und Standpunkt sind es aber ganz verschiedene Dinge oder wenigstens andere Prioritäten. Ich glaube da liegen Verletzungen und Kampf in der Natur der Dinge.

    • @Markus Michaelis:

      Die linke hatte massive Zugange von jungen Leuten, die verändern die Partei und Thematik, hin eher zu Grünen Themen. Für die ist Wagenknecht und Co eine feindfigur, wie wer politische Gegner in anderen Parteien.



      Die älteren Mitglieder wollen eher eine soziale Partei mit Schwerpunkt Gerechtigkeit und Armutsbekämpfung. Das passt einfach nicht zusammen, da gibt es einen Konkurrenzkampf um die Ausrichtung der Partei, deswegen diese Zuspitzung auf Wagenknecht als Symbol für die ältere Generation. So gut die jungen für die Partei sind, um so schlechter sind sie auch. Ohne es zu raffen lenken die die Partei an den Abgrund, weil ihre Ideologie stimmt ja immer, hat ja such die Gruenen stark gemacht.



      Aber ne linke ist keine Gruene Partei und hat ganz andere Klientel.

    • @Markus Michaelis:

      Gerechtigkeit einsetzen? - Na klar deshalb sind die auch so super bei dem Thema : "me too" oder?

    • @Markus Michaelis:

      Mal ne ganz andere These: Diese Zerstrittenheit scheint -bewusst?- geschürt zu werden. Bin schon ein bisschen älter, hab noch Willy erlebt. Dessen Ostkurs wurde schwupps nach Guillaume durch Feldwebel Nato-Doppelbeschluss Schmidt kassiert.



      In den Ursprungsgrünen setzten sich nach Ditfurth, Trampert, Ebermann die Realos mit Fischer durch, der bis zur Hüfte in Albrights Darm steckte.



      Und auch bei der Linken dasselbe Bild: Das, was an "alten" sozialdemokratischen und grünen Ideen noch über war, wurde durch eine Clique "Realos" entsorgt. Mission accomplished.

      Zufall? Mag ich nicht so recht glauben. Insbesondere nicht, wenn ich mir den Werdegang von Frau Baerbock anschaue.

      • @Yossarian:

        Nein, es ist KEIN Zufall, aber auch nicht notwendigerweise das Werk externer Spalt-Beschleuniger.

        Diese Form der Zerstrittenheit ist letztlich zumindest AUCH in einer Ideologie veranlagt, für die sich starke, behauptungswillige Persönlichkeiten einsetzen (bezeichnenderweise meist auch mit etwas paternalistischen Vorstellungen zur Umsetzung), die aber persönliche Behauptung eigentlich ganz und garnicht gutheißt. Es ist fast schon zwingend logisch, dass die starken Persönlichkeiten diese Ambivalenz in Richtung eines Wettbewerbs auflösen, wer der "bessere" Antikapitalist ist, und sich deshalb ihre Ego-Streitereien auf einer ganz fundamentalen, inhaltlichen Ebene austragen. Das spaltet dann nachhaltiger, weil aus dem sportlichen Gegner auf einmal der persönliche UND politische Gegener (=Feind) wird.

        Weiter rechts im Spektrum (dann aber wieder weniger, wenn man GANZ nach rechts kommt, wo aus anderen Gründen auch wieder das Individuum aufpassen muss, dass es nicht zu sehr aus dem "Volkskörper" heraussticht) ist das Konzept der persönlichen Behauptung nicht so ideologisch belastet. Da kann - überspitzt formuliert - z. B. ein Merz einen Röttgen im Kampf ums Amt abservieren und danach mit ihm ein Bierchen trinken gehen, um die nächsten anzustrebenden Steuersenkungen für die anderen Alphatiere auszuklamüsern. Da sind sich sich dann auch nicht unbedingt einig, aber es geht im einen Fall mehr um die Person und im anderen Fall mehr um die Sache. Das macht es leichter, das Boot nicht zu stark aufschaukeln zu lassen.

  • Wenn nur eine Person schuld haben kann in einer Partei, dann läuft in dieser Partei etwas grundsätzlich schief.

    • @Rudolf Fissner:

      Messerscharf. Den nehm ich auf in meine Sammlung politischer Aphorismen.

  • Ich behaupte, die Linke ist nicht wegen sondern trotz Frau Wagenknecht am Boden.

    • @Wonneproppen:

      Ein Hauch eines Arguments für diese These wäre schon schön. Es mag ja auch sogar zutreffen, was Sie sagen, die Frage ist aber, ob man diese Stimmen überhaupt haben will, ob das überhaupt linke Stimmen sind, ob das Rot dann nicht doch ins Rotbraune driftet und ob man nicht dadurch noch mehr Stimmen verliert als gewinnt. Mir scheint, dass nicht nur, aber schon sehr stark, durch Wagenknecht, reichlich Wähler vertrieben wurden, die an sich das linke Projekt für richtig und wichtig halten.

    • @Wonneproppen:

      Das halte ich für ein Gerücht, denn ich wähle die Linke schon wegen Wagenknecht nicht. Die Wagenknechtschen Putinapologetiken haben sicherlich auch nicht geholfen.

  • die Frau Wagenknecht hat letzte Woche im Bundestag eine Rede gehalten und die Faschisten haben geklatscht ! das sagt alles über die derzeitige Linke !

  • Das rumhacken auf Wagenknecht aus der SPD/Grünen- Medienblase ist wohl eher das was zweifelhaft ist.

    Mag sein dass Wagenknecht es nicht drauf hat in ihrer eigenen Partei genügend Unterstützer über Flügelgrenzen hinweg zu finden und auch auf deren Lieblingsthemen einzugehen. Irgendwo mangelt es da, scheint's, auch ein wenig an Fingerspitzengefühl oder strategischem Vermögen bei ihr.

    Aber ansonsten ist das andauernde Abwatschen von SW höchst selbstgerecht.

    Zur Strafe gibt es dann eben nur noch Koalitionen mit er FDP wo weder genug Geld für Soziales noch fürs Klima rausspringt oder ein Platz als Juniorpartner der CDU. wenn das besser gefällt.

    Ob der Klimawandel wartet bis sich das deutsche Parteiensystem geordnet und die Einsicht in die Notwendigkeiten gefunden hat? Steht dann wenn es soweit ist, noch eine Partei zur Verfügung, die glaubhaft die breite und breiter werdende soziale Unterschicht mitnimmt und ihre Interessen vertreten kann? Wenn nicht, könnte der ganze ökologische wirtschaftliche Wandel auf der Kippe stehen, wenn diese rechten Populisten nachrennt.

    • @ingrid werner:

      Hervorragender Beitrag, dankeschön.



      Ich würde noch etwas hinzufügen: Wer spricht noch die Sprache der Unterschicht? Palmer und Wagenknecht tun das einigermaßen. Linke nicht, SPD nicht, taz nicht.

  • Es ja eigentlich ein Familienprojekt. Lafo hat die Partei durch sein Verhalten und auch durch gut getimten Austritt waidwund geschossen und seine bessere Hälfte durfte jetzt noch den Fangschuss setzen.

    Vielleicht sollten die beiden einen neuen Verein aufmachen, in dem sie qua Satzung immer den Vorsitz haben und jeden, der ihnen dumm kommt, rausschmeißen dürfen.

    Sahra, Oskar und das Fliewatüüt.

  • Die Wagenknecht soll mittlerweile an allem schuld sein. Vielleicht ist die Wagenknecht so groß weil die anderen so klein sind? Wäre das möglich? Oder wird sie groß gemacht?

  • Beim nächsten Mal sollte die Linke es mit Gernot Hassknecht probieren. Der hat Feuer im Hintern und bringt auch Einschaltquoten.

    • @Nairam:

      Die Gernots beherrschen schon das Straßenbild.

      • @Rudolf Fissner:

        Leider nicht. - Das Strassenbild beherschen Hohlköpfe.



        Gernot Hassknecht's Kritik ist laut, aber trotzdem sehr intelligent...

  • Die Partei vergisst ihre Kerninhalte, Wagenknecht pervertiert die Kerninhalte. Dazu nicht nur reichlich zermürbende Flügelkämpfe, sondern auch die jahrelange Vermeidung der Klärung wichtiger inhaltlicher Fragen. Die natürliche Aufgabe der Linken besteht natürlich weiter, im Moment ist dieser Funktion aber besser vakant als von dieser Partei wahrgenommen.

  • 6G
    655170 (Profil gelöscht)

    Wagenknecht schuld/verantwortlich für das Wahldebakel der Linken?



    Da bewirbt sich wohl jemand für die am weitesten hergeholte Begründung für einen Meinungsbeitrag.

    • @655170 (Profil gelöscht):

      Aufhalten kann die laut ihren Jüngern so "brillante", "scharfsinnige", "kluge" und nicht zu vergessen "schöne" Politikerin den Absturz der LINKEN ja offenbar auch nicht. Also weshalb dann noch das ganze Aufhebens um Sie machen?

  • Die Überschrift müsste doch wohl "Ohne Wagenknecht in den Abgrund" lauten.

    SW war das einzige "Zugpferd" der Linken und wurde von der eigenen Partei demontiert. Dazu kam, dass die Linke sich parteipolitisch irgendwo zwischen der SPD und den Grünen angesiedelt hat, also total nichtssagend. Daher wundert das Ergebnis in NRW, wo die Linke ja eh traditionell eher schwach ist, nicht wirklich.

  • 0G
    03998 (Profil gelöscht)

    Es liegt nicht an Sarah Wagenknecht - zusammen mit Oskar Lafontaine ud ein paar anderen hat sie doch die Linkspartei erst groß gemacht. Da fehlt einfach der zündende Funke: ein schlüssiges Programm mit dem man/frau sich identfizieren kann, neue Ideen für einen modernen Sozialstaat, immer nur meckern und mehr Geld ausschütten wollen - das reicht eben nicht. Aber ihre Haltung zur russischen Invasion in der Ukraine - vor und nach Kriegsbeginn hat ihrem eigenen Ansehen ungemein geschadet

  • Schon gemein, wenn die fiesen Wähler die aufrechten Linken nicht wählen wollen. Demokratie ist völlig überbewertet.

  • Einmal abgesehen von dem desolaten inhaltlichen Zustand der Partei Die Linke, das Ergebnis verdeutlicht, die überzeugte Kernwählerschaft liegt bei etwa 2% - keine unbedingt bahnbrechende Neuigkeit - und das gilt nicht nur an Rhein und Ruhr. Die Mobilisierung weiterer Wähler ist gescheitert. Sie wanderten vor allem zu den Grünen - oder blieben gleich zu Hause - vor allem die sozial Benachteiligten. Da nutzt es wenig, dass die SPD von den Abgehängten und Armen auch nicht mehr gewählt wird.



    Das Problem auf Frau Wagenknecht zu reduzieren, ist sagenhaft unpolitisch. Es stellt sich die Frage, ob die Orientierung als Wahlpartei für linke Ziele derzeit Sinn macht. Da werden in den Palamenten fleissig Anfragen gestellt - aber der Wähler folgt lieber dem vermeintlichen Erfolg. Die nötige Diskussion über Perspektiven Linker Politik geht weit über die Existenzfrage der Partei Die Linke hinaus.

    • @Philippe Ressing:

      fundierter Beitrag !!!

  • Ohne Wagenknecht wäre der Abgrund auch erreicht worden. Nun hat man aber das Bauernopfer. Welch eine Genugtuung, das eigene Versagen der gesamten Linken nun auf diese Frau fokussieren zu können. Dann ist ja alles gut, nicht wahr?



    Hand hoch wer die Linke in NRW vermissen wird (Linke ausgeschlossen)?

  • Früher hatte(n) die Linke(n) eine Vision, die mit dem Stillstand ihrer Ideen und den Entwicklungen in der Gesellschaft immer mehr zur Illusion wurde.



    Bei den Grünen ist es genau umgekehrt gelaufen.



    Wenn man Menschen nicht dort abholt, wo sie sind, kann man lange auf Wähler:innen warten. Für ein Individuum gibt es genügend bedauerliche Gründe, seinen früheren Ansichten bis zur Groteske treu zu bleiben, für eine Partei ist es selbstmörderischer Starrsinn.

    • @Jossito:

      Fängt meiner Meinung nach mit diesem "Genossen" an. Hat Tradition, ich weiß.

      Aber das ist doch schon sehr angestaubt. Klingt nach DDR, Russland und Kommunismus. So redet doch keiner mehr.

  • Mit Wagenknecht in den Abgrund



    Beim letzten Mal war es noch knapp, diesmal nicht: Die Linkspartei verpasst in NRW deutlich den Einzug in den Düsseldorfer Landtag.

    Das muss man sich mal genüsslich auf der Zunge vergehen lassen. Nur weil das Wahlvolk zu beschränkt ist gibt man der Wagenknecht nun die Schuld. Super!

    • @cuba libre:

      Jawohl!

      Wir halten der Genossin die Stange, bis es nur noch sieben oder acht Linkenwähler gibt.

      • @Jim Hawkins:

        +1 !!

    • @cuba libre:

      Der war lustig....

    • @cuba libre:

      Ja. Du hast natürlich recht. Die Wähler/innen sind schuld. Wer sonst ? ( Lach )

    • @cuba libre:

      Stimmt natürlich. Was hat die Spitzenkandidatin bei einer Wahl auch mit dem Wahlergebnis zu tun. Wie kann man nur drauf kommen, sowas absurdes ins Spiel zu bringen? Der Wähler ist dämlich, die restliche Linke macht vermutlich auch alles falsch. Der Heiligenschein ist schließlich reserviert.

  • Ich sehe jetzt nicht wie SW der Linken im Wahlkampf genau geschadet haben soll, und irgendwelche Argumente dazu bleibt die TAZ schuldig.



    Ich vermute eher, wenn SW nicht in NRW aufgetaucht wäre, hätte die Linke noch weniger Stimmen bekommen.



    Ohne SW ist die Linke völlig gesichtslos.

    • @hup:

      Ihre Haltung zum Ukraine-Krieg finde ich persönlich schon ziemlich widerlich: Gegen Waffenlieferungen zu sein, kann ich noch ein Stück weit nachvollziehen.



      -Aber dann auch noch Wirtschaftssanktionen grundweg abzulehnen, geht garnicht !

      • @Gerald Stolten:

        Bitte? Aus welcher Körperfalte haben sie sich das gezogen? Da bitte ich um Zitierung, um diese Unterstellung zu belegen. Weder bin ich gegen Waffenlieferungen, noch gegen Wirtschaftsanktionen gegen Russland.



        Und falls Sie SW damit meinen, dann bitte ich um sorgfältigere und genauere Formulierung.

        Wenn SW gegen Waffenlieferungen und Sanktionen ist, dann liegt sie damit immerhin auf der Linie ihrer Partei - und wiederum ist nicht zu sehen wie sie dann dem Wahlkampf besonders geschadet hat. Inhaltlich ist das natürlich angreifbar, aber eben als offizielle Politik der Linken, nicht von SW insbesondere.

    • @hup:

      Man muss schon arg die rosa Brille aufhaben, um nicht zu erkennen, wie sehr die persönlichen Machtkämpfe der Linken und da ganz im Speziellen die egozentrischen Abrechnungen Wagenknechts und Lafontaines mit der eigenen Partei, der Linken den Rest von Glaubwürdigkeit genommen haben.

      Da muss man gar nicht erst die ganzen politischen Peinlichkeiten, wie zum Beispiel das Buch Wagenknechts ("immer skurilere Minderheiten") oder den TV-Auftritt Wagennknechts ("Putin hat keinerlei Interesse an einem Krieg") einen Tag vor Einmarsch russischer Einheiten in die Ukraine aufzählen.

      • @Deep South:

        Das mag sein (wobei ich jetzt nicht Kritik mit „Abrechnung“ gleichsetzen würde, wozu sollte sie sonst den Wahlkampf unterstützen?), aber mit welchen davon abweichenden Positionen hat die Linke bitte im Wahlkampf geglänzt? Ich kenne noch nicht mal die linken Kandidaten in NRW - und das dürfte den meisten NRW-WählerInnen ebenso gehen.

        Inwiefern SW dem Wahlkampf also schadet, wenn dort wo sie auftaucht mehr Menschen erscheinen bei linken Wahlkampfveranstaltungen, und ihr applaudieren, das bleibt unklar.



        Geschadet hätte es nur, wenn wegen ihr keine kommt und sie immer ausgebuht würde. Aber das ist nicht passiert.

      • @Deep South:

        Meine Wahrnehmung ist, dass die Linke so eigenständig ist, dass Sie SW gar nicht mehr braucht, um sich selber zu zerlegen. Mit oder ohne SW: Der Abgrund freut sich über Besuch ...

  • Man kann nur hoffen, dass die Grünen sich nicht so gebärden wie in Berlin!

  • Nach dem bizarren „eine Invasion ist doch völlig absurd!“ vier Tage vor dem russischen Angriff jetzt die nächste Niederlage einer Politikerin, deren Anhänger sie regelmäßig mit den Attributen „brillant“ und „scharfsinnig“ bezeichnen. Leider wird das Wagenknecht wahrscheinlich nur zu noch mehr Alleingängen reizen.

    • @Suryo:

      Naja, da war sie nun absolut nicht in einer Minderheit. Problematischer war, dass sie sich selbst nach der Invasion nicht eindeutig von Putin und dem aktuellen Regime in Russland distanziert hat. Das war sehr uncool.



      Irren ist menschlich, aber eine Diktatur auch danach noch zu verteidigen, die einen mörderischen, ultranationalen Angriffskrieg vom Zaun gebrochen hat, ist weder links und noch progressiv.

    • @Suryo:

      Also bitte, diese Ansicht haben doch Vertreter aller politischen Parteien vertreten, ebenso dass es mit den Russlandgeschäften irgendwie weitergehen müsste. Das jetzt allein auf Sahra Wagenkencht abzuladen ist doch lächerlich. Auch die französische Regierung und ihr Geheimdienst wollten noch keine Anzeichen sehen, als die Amerikaner schon die Invasion ankündigten und ihr Personal aus Kiev abzog. Die Russlandversteher u Trolle und der Kreml höchstselbst walzten es genüßlich aus – alles Panikmache der Amis.

      • @ingrid werner:

        Nur, dass niemand so gern und laut klugscheißt wie die LINKE und ganz besonders Wagenknecht. Insbesondere in Bezug zu Russland, wo die selbsternannte Ossi-Partei sich im Besitz irgendwelcher Spezialkompetenzen wähnt. Außerdem hat nahezu ausschließlich die Linke - mit etwas AfD - stets so getan, als seien USA bzw. NATO die wahren Aggressoren. Man ist ja froh, daß Alexander Neu nicht mehr MdB ist, der galt ja selbst in seiner eigenen Fraktion als zu putinversteherisch. Der kam übrigens auch aus NRW.

    • @Suryo:

      Intelligenz schützt nicht vor Dummheit. (Ernst Alexander Rauter)

      • @Jossito:

        Das war leider keine Dummheit, sondern ideologische Beharrung, also eine selbstgewählte Entscheidung, kein Unvermögen - und damit nicht entschuldbar.

  • Tja. Linke & der Abgrund. Wat wiss machen? Wollnichwoll.

    Schon immer galt: “Der Kapitalismus steht einen Schritt vor dem Abgrund! Newahr. Wir - sind da schon nen Schritt weiter!“ - 🙀🥳 -

  • Der Abstieg geht weiter. Das Problem war m.M. auch, dass die Linke in NRW kein Angebot für irgendeine Veränderung machen konnte, sondern nur Opposition, viele Wähler konnten bei den Grünen mehr erreichen, während sie bei den Linken ihre Stimmen einfach nur verbrannt hätten. Eine Partei, die von links den Mainstream genau anschaut und kritisiert, wäre aber für den Landtag eine Bereicherung gewesen, jedenfalls sehe ich das so. Aber es ist eben so, dass die Linke sich nicht gut managt und viele Fehler kontinuierlich macht. Ob der Auftritt von Sarah Wagenknecht da eine Rolle gespielt hat? Es gibt momentan Gegenwind, die Linke hätte sehr hart, dezidiert, durchdacht und professionell Wahlkampf machen müssen. Können sie das in NRW überhaupt? Ich vermute, nein, das schaffen sie dort nicht. Und sie müssten dort auch in einem schwierigen Milieu mobilisieren. Außer ein paar Studenten und extremen Dauerlinken, müsste sie in andere Bereiche gehen und dort Wähler gewinnen.

    • @Andreas_2020:

      Unterschätzen Sie nicht die kurdischstämmige Community.

      • @Ajuga:

        Nein, auf keinen Fall, aber der harte Kern von denen hat Linke gewählt, hat es genützt? Ja, aber nicht genug. Insofern wird die Partei mit der kurdischen Community als Partei vielleicht üebrleben, in Parlamenten benötigen sie noch viel mehr Wähler und Anhänger.

  • Linke draußen, gut!



    AfD doch noch drin, schade.



    FDP voll eine Klatsche bekommen, selbst schuld.

  • Moskautreue über den Untergang der SU hinaus & vermutlich bis zum Untergang des Putin-Faschismus andauernd.



    Wer braucht sowas?

  • Die Linke kann sich bei Putin bedanken. So, wie die SPD hat sie die Chance nicht genutzt um sich vom Einfluss russlandgeblendeter Niedertracht zu befreien.

  • Sehr schade, dass es die AfD nicht auch erwischt hat.

  • Wenn jetzt nicht endlich etwas passiert, kann man die LINKE wirklich vergessen. Nach der vergeigten Wahl im Saarland ließ sich El-Kathib vernehmen, eine Grundsatzdiskussion solle man vor der Wahl in NRW vermeiden, um die Wahlchancen nicht zu schmälern. Na, herzlichen Glückwunsch, das hat ja wunderbar geklappt. Wenn ich etwas gutes in diesem Ergebnis erkennen kann, dann das, dass das Duo Wagenknecht/Dagdelen sich nicht mehr auf den, von ihnen postulierten Weg, als das Erfolgsrezept für einen linken Wahlerfolg berufen kann. Die Neuorientierung muss jetzt sofort beginnen, jeder weitere Tag im Ungefähren führt weiter in die Bedeutungslosigkeit. Wenn Janine Wissler, in einem Kommentar zum Wahlergebnis in NRW, erklärt wofür es die LINKE in der Parteienlandschaft braucht und sie/SIE deshalb dafür den Finger in die Wunde legen wollen, dann frage ich mich: „Warum tut ihr es dann nicht?“ Es ist schon ein Armutszeugnis, wenn erst Erklärungen aus den Landesverbänden diese dringend notwendige Neuorientierung benennen können, aber dann im Parteivorstand un Bundestagsfraktion bewusst überhört werden. Es scheint, dass Hennig-Wellsow dies schon früher als Wissler erkannt hat. Wenn sie den Konflikt nicht austragen will, oder auch wegen der Missbrauchsaffäre nicht kann, sollte sie es Hennig Wellsow gleichtun und Platz machen für Leute die das wollen.

  • Wagenknecht? Ist das nicht die, die das tolle Sachbuch geschrieben hat, welches letztes Jahr monatelang auf allen möglichen Sachbuchbestsellerlisten stand?

    Um diese 350 Seiten lesen zu können, mussten 25 Euro hingeblättert und eine Menge Zeit investiert werden.

    Macht man nur, wenn man von der Autorin überzeugt ist. Zu Recht. Das Buch ist brillant.

    Mal Baerbock gelesen im Vergleich?

    Wagenknecht hat dort perfekt formuliert was die Gesellschaft tangiert.

    Analysiert mit Lösungsvorschlägen, die Wahlprogramm der Linken hätten sein können.

    Die Linke hat das Gegenteil getan und hat sich in ihrem vorhersehbaren Debakel selbst versenkt.

    Das war klar wie Kloßbrühe, habe darauf gewettet und einiges gewonnen.

    Danke, liebe Linke.

    Vermutlich werde ich bei der nächsten Bundestagswahl nicht mehr auf euch wetten können, da es euch nicht mehr gibt.

    Wird die SPD folgen? Macht die gleichen Fehler wie die Linke und ist ohne Scholz nichts.

    • @shantivanille:

      Ich habe das Buch nicht gelesen und fremdel auch mit dem Rechtsblinker von Wagenknecht.

      Doch der Titel "die Selbstgerechten" und Begriffe wie Lifestyle-Linke halte ich für einen Treffer.



      Es gibt schon dieses selbstgerechte urbane Milieu.

      Aber der Rechtsdrall ist für mich einfach ein No-Go.

    • @shantivanille:

      Also ich hab mehrere Renzensionen gelesen. Von Menschen, die garantiert nicht Mitglied der Linken sind oder sie wählen würden.



      Brilliant wirkt das nicht. Im Gegenteil.

      • @Piratenpunk:

        Auch ich habe mehrere Rezensionen gelesen.

        Gemeinsam war allen die Feststellung, dass man sie nicht widerlegen kann.

        Jedes ihrer Kern-Statements ist bestens bibliografisch abgesichert und belegt.

        Und für mich gelten natürlich auch subjektive Beobachtungen über die Laufe der Jahre, die sie bestätigen.

        Tatsächlich wäre es ein Vorschlag, Piratenpunk, das Buch selbst zu lesen.

        Eine der besten Analysen der Strukturveränderungen innerhalb der deutschen Gesellschaft seit einer Reihe von Jahren.

        Im Grunde ein Muss um den Überblick zu bekommen oder zu behalten.

        Man kommt nicht daran vorbei.

    • @shantivanille:

      "Analysiert mit Lösungsvorschlägen, die Wahlprogramm der Linken hätten sein können.

      Die Linke hat das Gegenteil getan und hat sich in ihrem vorhersehbaren Debakel selbst versenkt."

      Noch mehr Wagenknecht im Programm würde bedeuten, dass man es auf kyrillisch lesen müsste. Das Buch war ein Ego-Trip, gut für Saras Geldbeutel und desaströs für die Partei kurz vor einer wichtigen Wahl.

      Ich plädiere im Gegensatz dazu, dass Sara ihre eigene - stramm ideologische Partei gründet und damit die Linke befreit. Dann könnte sie wieder eine solidarische Partei werden, die ihre Zielgruppen und Schwächere der Gesellschaft nicht gegeneinander ausspielt.

      • @Dorian Müller:

        Dass Sahra ihre eigene Partei gründet - nun darauf warte ich seit langem und wäre einer ihrer ersten Wähler.

        Vielleicht noch Boris Palmer dazu?

        In Deutschland existiert ein riesiges Vakuum für deren Art von Politik.

        Und wusch, schon wäre linke Politik wieder attraktiv!

        Endlich mal wieder!

        • @shantivanille:

          Vor einem Jahr wäre ich auch noch über eine Partei, in der Sahra Wagenknecht eine entscheidende, führende Rolle spielt, froh gewesen.

          Heute aber, da Russland einen brutalen, unprovozierten Angriffskrieg führt und SW nach wie vor die Schuld dafür bei uns, der NATO und den USA sieht, und nachdem sich Sahra Wagenknecht wider jegliche Vernunft als Impfskeptiker profiliert hat, zweifle ich an ihrer politischen Positionierung soweit, dass ich sie nicht mehr wählen würde. Sie stellt Ideologie und demonstratives Dagegen-Sein über vernünftige und evidenzbasierte Lösungen.

    • @shantivanille:

      Hat Frau W. in ihrem "Bestseller" auch erklärt, warum sie Wasser predigt und Wein säuft?! DIESE Linke kann getrost implodieren und iverschwinden!

  • Gendern zahlt sich für die Linke eben nicht aus. Das Thema haben schon die SPD und Grünen besetzt, es taugt nicht als Alleinstellungsmerkmal.

    Statt dessen sollte die Linke es mal mit den Themen probieren, mit denen sie früher Erfolge hatte: bezahlbares Wohnen für Alle, Abschaffung von HartzIV, gute Bildung für alle, bezahlbares Gesundheitssystem, eine gescheite Rente, Vermögenssteuer, Abschaffung der zu starken Umverteilung von Unten nach Oben in diesem Land.

    • @Herbert Eisenbeiß:

      Sorry, aber das ist völliger Nonsens, denn zum einen hat die Partei Themen wie die H4-Abschaffung, Wohnraum, Löhne etc. immer im Programm gehabt und zum Thema gemacht und zum anderen steht "Gendern" überhaupt nicht auf Platz 1 der relevanten Themen. Darüber hinaus können bestimmte Punkte auch parallel laufen.

      Die Linke leidet massivst unter internen Richtungsstreitigkeiten und Sabotage (insb. von Wagenkneckt(s Seite)). Zudem geht die adressierte Kernklientel nicht zur Wahl bzw. lässt sich offenbar von der Partei nicht mobilisieren. Nützt halt nichts, wenn diejenigen, die am meisten von diesen Inhalten profitieren würden, nicht wählen, während die anderen dann zur Wahl gehen und sich gegen diese Inhalte entscheiden.



      Insfoern braucht es bei Die Linke nicht nur einen inhaltlich neuen, klaren Kurs, sondern auch Ideen, wie man mit diesen strukturellen Problemen umgehen kann. All diese Wagenknecht-Ego-Trips bringen da sicher nicht weiter und schrecken letztlich auch langjährige Wähler*innen ab, die sich eben nicht darauf verlassen können, dass sie auch das bekommen, was sie gewählt haben.

    • @Herbert Eisenbeiß:

      Das "System Wagenknecht" funktioniert offenkundig ähnlich wie eine Sekte. Alles glauben, was die Heilsbringerin von sich gibt, und auf jegliche adere Informationsquelle komplett verzichten. Freiwillig natürlich.



      Der "Wachturm" heißt in den erleuchteten Kreisen an dieser stelle natürlich anders. Funktioniert aber genauso.

    • @Herbert Eisenbeiß:

      Aber Hartz4 schaffen doch schon die Grünen ab - gaaanz bestimmt! *hihi* ;) Na zumindest eine Umbenennung zu "Bürgergeld" bekommen sie noch diese Periode hin .. vielleicht.

    • @Herbert Eisenbeiß:

      Meinen Antwortkommentar hat die taz, warum auch immer, leider verschwinden lassen, Herbert, was die Diskussion nicht einfacher macht.

      Zustimmung zu Ihrem Beitrag.

    • @Herbert Eisenbeiß:

      Hä? Als ob es im Wahlkampf der Linken an erster Stelle um Gendern ginge. Etwas an der Realität vorbei polemisiert, würde ich meinen. Gerade Wageknecht, die ähnlich polemisiert, verlor doch auch Stimmen ...

      • @Uranus:

        Eben. Dass die Linke sich angeblich so sehr um das Gendern bemühe, ist eine Legende ihrer politischen Gegner. Ich weiß nicht, wieso das so sehr verfangen konnte.

        • @Bussard:

          Wenn der prominenteste Kopf der Partei höchstselbst per Bestseller in dieses Horn tutet und dem Teil der Partei, der ihr nicht treu ergeben ist, genau diese Prio-Setzung vorwirft, könnte das der "Legende" durchaus ein ganz klitzkleines bißchen Vorschub leisten. Ob man diesen Kopf dann gleich als "politischen Gegner" bezeichnen muss, ist freilich eine Frage der Betrachtungsweise...

          • @Normalo:

            Ha, guter Kommentar Ihrerseits :-)

            Dieses Vorurteil, die Linke würde nur Gendern im Programm haben, gab es aber ja auch schon vorher in den Köpfen der Menschen. SW hat diesen Vorwurf nur publikumswirksam mit ihrem Buch in ihre Programmatik aufgenommen. Zugegeben, damit hat sie ihrer Partei einen Bärendienst erwiesen und den AFD Faschisten noch mehr Zulauf beschert.

            Egal, das Projekt Linkspartei ist vor die Wand gefahren worden. Sowohl von der prominenten Frontfrau Sahra Wagenknecht wie auch von anderen Prominenten Gegenspielern in der Partei. Beide Seiten sind an einigen Stellen falsch abgebogen, was die Wähler erkannt haben. Ich betrachte es in jedem Fall als falsch Sahra Wagenknecht dafür die alleinige Schuld zuzuweisen. Ohne Sarah Wagenknecht hätte die Partei vermutlich nur einen Bruchteil ihrer Erfolge in den letzten Jahren erreichen können. Und heute irrlichtert diese Frau zwischen fundamentalem Corona-Protest und verinnerlichtem Anti-Amerikanismus hin und her...

        • @Bussard:

          Die politische Linke tut es schon bzw. sollte dies auch aus meiner Sicht aus auf jeden Fall tun. Dennoch ist Gendern ist nur ein ganz kleiner Teil von progressiver Politik. Bezüglich der Geschlechter geht es um Gleichstellung der Geschlechter, um gleiches Einkommen, Eindämmung von Sexismus, Ermöglichung von Schwangerschaftsabbruch als Form medizinischer Versorgung ... Ebenso geht es allgemein um Verteilungsgerechtigkeit und um Armut ...

  • dachte wenn Lafontaine austritt steigt die Linke, scheinbar doch nicht, das gegenteil ist der fall. Ohne Wagenknecht sinkt die Linke noch mehr.



    Die Linke ist keine grüne Partei verehrte taz die linke sollte eine soziale Partei sein für die normalen Leute, nicht für Milieus in Grosstädten.



    Das zerstört die Linke plus die vielen jungen Neumitglieder die die Themen der Linken verändern und die Wahrnehmung der potentiellen Wähler. Hohe Verluste auf dem Land spiegelt das wieder.

    • @matze38:

      Also gibt es in Großstädten keine "normalen Leute"? Sind die ganzen Neumitglieder alle vom Land? Viele von denen sind auch großstädtisch-akademisch! Abgesehen davon hatte die Linke die letzten Jahre diverse inhaltliche Ideen und Konzepte zum Klima- und Umweltschutz.

    • @matze38:

      Die meisten heute lebenden Deutschen verstehen unter sozial vermutlich das, was sie in Deutschland an gesellschaftlicher Grundhaltung als angeblich "sozial"



      erlebt haben .. und natürlich auch das, was die SPD als sozial bezeichnet. Somit ist da nicht mehr Viel zu erwarten .

    • @matze38:

      Ohne Wagenknecht und LaFontaine hat die Linke wieder eine Chance sich zu finden. Die beiden Querfrontler brauch wohl keiner. Die eine kommt mit AfD Rethorik um die Ecke, der andere kuschelt mit Sarazin. Wie soll man denen etwas zutrauen?

      • @christoph ganter:

        Seien Sie da nicht zu optimistisch.

        Es wimmelt bei der Linken noch immer von Rechtsfrontlern, die mit Putin kuscheln.

        Für jemanden, der Antifaschismus ernst nimmt, ist die Linke damit eigentlich nicht mehr wählbar.

        Das außenpolitische Thema dürfte auch in die Länderwahl reingespielt haben.

  • Die Linke hat im Westen keinen Wählerstamm. Zudem hat die Partei in den letzten Jahren Themen besetzt, die Grüne oder SPD nachhaltiger besetzen. Die kleinbürgerlichen Protestwähler gehen dann doch zur AfD. Tja, das war es wohl mit dem Projekt links von SPD und Grünen.

  • Der Verblödungsprozeß der Wähler nimmt Fahrt auf. Wer kann sich das Geschwätz der Spitzenkanditaten zum Wahlergebnis noch schadlos anhören. Ein Schmierentheater, das nur noch der ESC übertrumpfte.

  • Die Wagenknecht und Putin Versteher werden nicht mehr gewählt. Ganz einfache Wahlanalyse von mir.

    • @Manfred Teske:

      grünen abklatsch erst recht nicht

  • Analyse gescheitert.



    Wie wäre es mit:



    die Wahl sah zu knapp aus, als dass linke Wähler ihre Stimme hätten auf eine Partei vergeuden können, die eh keine Aussicht auf den Landtag hatte?



    Und dann hat die SPD es mal wieder nicht geschafft, ihre Stammwähler zu mobilisieren so dass alles vergeblich blieb...



    Die sind so erbärmlich im Wahlkampf...

    • @mensch meier:

      Die Linke verliert in kurzer Zeit mehrere Wahlen, unter anderem in der ehemaligen Hochburg Saarland und nun im größten Bundesland NRW. Aber egal, Hauptsache der Erzfeind SPD hat ein paar Wähler verloren. Darauf sollte man sich als Linke fokussieren.