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Israels Offensive, Luftangriffe aus IranWo soll das alles enden?

Dominic Johnson
Kommentar von Dominic Johnson

Israels „begrenzte Bodenoffensive“ im Libanon birgt immense Gefahren. Nicht nur Iran steigt in den Krieg ein. Die Welt schaut ohnmächtig zu.

Menschen in Israel suchen Schutz vor den Luftangriffen aus dem Iran, 1.10.2024 Foto: Ohad Zwigenberg/AP/dpa

D ie zweite Front ist eröffnet, möglicherweise auch schon die dritte. Der Krieg im Gazastreifen ist noch nicht vorbei, da überschreiten israelische Truppen die Grenze zum Libanon. Iran schießt Raketen auf Tel Aviv, die weitere Entwicklung ist unabsehbar.

Das beschönigende Wort von der „begrenzten Bodenoffensive“ ist für Israels Einmarsch m Libanon ebenso fehl am Platz wie das Wort „Spezialoperation“ für Russlands Überfall auf die Ukraine: Beide unterschlagen, dass eine Staatsgrenze überschritten wird, dass es um einen Einmarsch in ein anderes souveränes Land geht.

Im Jahr 1982 rückte Israel schon einmal „begrenzt“ in den Libanon ein, und wenig später standen israelische Truppen in Beirut. Damals ging es um die Zerschlagung der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO). Aus dem libanesischen Widerstand dagegen wuchs unter anderem die Hisbollah-Miliz. Israel kämpft im Libanon gegen eine Kraft, die in dieser Form gar nicht erst entstanden wäre, wenn Israel nicht im Libanon gekämpft hätte; es bekämpft gewissermaßen sein eigenes Spiegelbild.

Hisbollah und Hamas würden heute Israel vernichten, wenn man sie ließe. So sieht Israel sein eigenes Überleben mit ihrer Vernichtung verknüpft und nimmt dafür die Zerstörung Palästinas und Libanons zumindest in Kauf. Die Hisbollah ist nicht nur eine Miliz an der israelischen Grenze, sondern eine von mehreren Säulen des fragilen libanesischen Staatswesens. Wenn man eine Säule zum Einsturz bringt, droht der Zusammenbruch des ganzen Gebäudes und damit ein Bürgerkrieg, der die Region ähnlich destabilisieren könnte wie der syrische vor zehn Jahren.

Glaubt irgendjemand ernsthaft, dann gäbe es Frieden für Israel? Libanon hat eine mehrtausendjährige Geschichte als ein vielfältiges, diverses Land; Beirut war einst das kulturelle Zentrum der arabischen Welt. Dieses Land lässt sich nicht von der Landkarte tilgen. Und wenn halb Libanon eine Trümmerwüste voller Leichen ist, wie schon der Gazastreifen – was dann? Wer tritt im Libanon an die Stelle der Hisbollah, sollte deren Zerschlagung gelingen?

Jemen, Syrien, Irak, Iran…

Jetzt hat auch noch Iran die massivsten Angriffe seiner Geschichte gegen Israel geflogen. Der Krieg ist längst entgrenzt. Es gab in den vergangenen Tagen israelische Luftangriffe auf Jemen und Syrien und Drohungen gegen Iran, im Gegenzug erlitt Israel Drohnenbeschuss unter anderem aus dem Jemen und Irak. Radikale Islamisten prophezeien die bevorstehende Selbstzerstörung Israels – Eiferer in Israel verbreiten Karten von einem Groß-Israel, das vom Nil bis zur iranischen Grenze reicht.

Der Irrsinn hat freien Lauf. Die Welt sieht ohnmächtig einer Tragödie zu, deren Fortgang man erahnt. Noch ist das Ende offen. Bald könnte es zu spät sein.

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Dominic Johnson
Ressortleiter Ausland
Seit 2011 Co-Leiter des taz-Auslandsressorts und seit 1990 Afrikaredakteur der taz.
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145 Kommentare

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  • Käptn Blaubär , Moderator*in

    Vielen Dank für Eure Beiträge, wir haben die Kommentarfunktion geschlossen.

  • Die USA und die EU sund nicht ohnmächtig. Sie könnten die Extremisten in Israel durch Waffenembargo, diplomatische Isolierung und Abschneiden der Finanzströme sehr wohl kontrollieren, wollen sie aber anscheinend nicht. Damit tragen die USA eine große Mitschuld an der jetzigen Katastrophe.

  • „ Im Jahr 1982 rückte Israel schon einmal „begrenzt“ in den Libanon ein, und wenig später standen israelische Truppen in Beirut. Damals ging es um die Zerschlagung der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO). Aus dem libanesischen Widerstand dagegen wuchs unter anderem die Hisbollah-Miliz.“

    An dieser Stelle sei noch ergänzt, da es in dem Zusammenhang für das Verständnis der Radikalisierung der Hizbollah und einer grundsätzlich antiisraelischen Haltung, unerlässlich ist: die Armee ist nicht nur einmarschiert, um Kämpfer zu töten, sondern sie verübte mit den lokalen christlichen Milizen in Zusammenarbeit einen (durch die UN anerkannten) Völkermord an Palästinensern. Die Grausamkeit und Brutalität war unvorstellbar entmenschlichend. Die verstümmelten, gefoltertetn, vergewaltigten Leichen von Sabra und Schatila radikalisierten Menschen und formten die antisemitischen Terrororganisationen, sowi die Ignoranz des Westens gegenüber dieser Barbarei, weil die Täter Verbündete sind. Der 7. Oktober ist zwar für Israelis seit dem Holocaust einzigartig, aber Palästinenser zählen viele 7. Oktober seit 1948.

  • Was bin ich froh, dass die deutschen Ostvertriebenen sich hierzulande nach dem Krieg integriert haben und Willy Brandt mit den Ostverträgen auch politisch einen klaren Schlussstrich unter alle vermeintlichen Rückkehransprüche initiiert hat. Das alles wurde leider nach der Gründung des Staates Israel versäumt. Stattdessen wurde und wird seit fast achtzig Jahren die Realität ausgeblendet. Wer wirklich Frieden will, sollte in Gaza und im Westjordanland in Bildung, Demokratie und Wohlstand investieren und dem bewaffneten Kampf abschwören. Dann könnte am ehesten eines Tages eine friedliche Kooperation auf Augenhöhe entstehen. Wäre besser für alle.

  • Was dieser Konflikt mit der Ukriane gemeinsam hat, dass beide eindrucksvoll die Handlungsunfähigkeit des Sicherheitsrats und der UN vor Augen führen.

    Die Vetorechte von 5 Nationen führen eine komplette Institution ad absurdum.

    5 Staaten, die gerade einmal zusammen 25 % der Menschheit umfassen. In der Einzelschau wird es schon auf geradezu groteske Weise lächerlich!

  • Hmmm- auch Israel zählt zu den Gottestaaten, die das ihnen versprochene Land mit Gewalt holen. Die Siedlerideologie tut ihr Übriges. Leider gibt es einen Konkutrrenten in der Geschichte: Das osmanische Reich, dem Israel ja mal zugehörig war. Wir haben also ZWEI Schauspieler auf der Kriegsbühne des Kapitalismus.

  • Danke für diesen Artikel, ich bin derselben Meinung.



    Ich kann schon lange nicht mehr verstehen, weshalb Israel einfach über Staatsgrenzen in andere Länder einmarschieren kann. Israel ist ein Rechtsstaat und muss sich an das Völkerrecht halten, trotz aller Terrorangriffe.



    Meiner Meinung nach findet die westliche Berichterstattung viel zu sehr aus Sicht Israels statt - jede andere Meinung wird sofort als Antisemitismus gebrandmarkt. Warum diese ganzen Terrororganisationen entstanden sind, dass die Menschen im Gazastreifen stark benachteiligt sind und dass dies alles nun mal einen Nährboden für Terror darstellt, wird fast nie beleuchtet. Und auch darüber, dass das Vorhaben, den Gazastreifen in einen regulären Staat zu überführen (dessen Grenzen dann von allen Beteiligten zu respektieren sind) schon wieder versandet, redet niemand.



    Terror lässt sich nicht durch Gewalt lösen, allerhöchstens zurückdrängen. Die Ideen bleiben in den Köpfen der Menschen bestehen. Auch wenn die israelische Regierung jetzt alles platt macht - eine Lösung ist das nicht. An der müssen alle mitarbeiten - die arabischen Staaten und Israel.

  • Danke für diesen Kommentar.



    Sprachkritik ist, wenn man über Krieg spricht, notwendig. Wer schon mit tendenziösen Wörtern debattiert, legt das Ergebnis im ersten Satz fest. Ein Einmarsch ist ein Einmarsch, eine Tötung von Zivilisten genau das. Terrorist mag für Hamas und Hisbollah zutreffen. Sprachlich schließt der Begriff aber schon aus, dass Verhandlungen mit ihnen sinnvoll sind. Dann bleibt nur die Eskalation. Iran, die Hisbollah, die Hamas, Israel, die USA, alle Beteiligten haben Handlungsspielräume. Diese aufzuzeigen ist die Aufgabe von Journalismus.

  • Hat die taz keine Leute, die Artikel vor der Veröffentlichung lesen? Schlimm genug, dass Johnson hier es offensichtlich mit den kausalen Zusammenhängen nicht so genau nimmt - Hauptsache, er kann Israel als den Aggressor im Stil Russlands darstellen.

    Aber was mich erschüttert, ist, dass er eine längst widerlegte, antizionistische Verschwörungstheorie als Tatsache darstellt. Glaubt er wirklich, dass Israel ein Imperium vom Nil bis zum Euphrates errichten will? Oder ist ihm bekannt, dass es sich dabei um nichts anderes handelt als seit Jahrzehnten in arabischen und muslimischen Ländern kursierende anti-israelische Propaganda. Offenbar auch in Teilen linker Kreise. Macht sie bloß trotzdem kein bisschen wahrer:

    www.meforum.org/mi...-euphrates-calumny

  • Dieser Konflikt wird enden wie auch alle anderen davor

    Irgendwann sind die militärischen Ressourcen erschöpft



    und die finanziellen Kosten zu hoch



    und alles beruhigt sich wieder bis zur nächsten Eskalation in ein paar Jahren

    Kaum der Beachtung Wert

    Aber es gibt einen positiven Aspekt



    jede abgeschossene und von den Israelis, Amis usw. abgefangene (oder auch nicht) Rakete kann nicht mehr an Russland geliefert werden

  • "Der Irrsinn hat freien Lauf."

    Das beschreibt die Situation sehr gut.

  • Der Irrsinn hat aber auch deswegen seinen freien Lauf, weil wir das ungebremst zulassen.

    Es wird höchste Zeit, dass diese ganze Geschichte, die auch gerade für den sogenannten Westen überhaupt nicht rühnlich aufgearbeitet wird. Und dazu ist es notwendig, dass man sein Geschichtsbuch nicht am 7.10.2023 aufschlägt und die vielen Seiten davor ignoriert.

    Ich empfehle dazu immer gerne mal einfach Wikipedia zu konsultieren ab etwa hier:



    de.wikipedia.org/w...anische_Herrschaft

    Oder man stelle sich die Situation vor, dass Bayern mit Zustimmung des Völkerbundes britisches "Protektorat" (ist euphemistisch für Kolonie) gewesen wäre und die Briten 1948 dann auf die Idee gekommen wären, den geschundenen und vertriebenen Juden nach dem WW2 dort eine Heimat zu versprechen. Die Bayern heute als Menschen zweiter Klasse in Reservaten leben würden.

    Würden die Bayern sich möglicherweise dann radikalisieren? Wer weiß.

    Netanjahu kann man inzwischen wohl ohne große Bedenken als Kriegstreiber ansehen. Er zerschlägt Porzellan, wo es nur geht. Und wir schauen zu. Und liefern Waffen.

    • @Jalella:

      "...notwendig, dass man sein Geschichtsbuch nicht am 7.10.2023 aufschlägt und die vielen Seiten davor ignoriert."



      Grundsätzlich richtig. Es stellt sich jedoch die Frage, wie weit Sie da im Geschichtsbuch zurückgehen wollen? Davon hängt nämlich ganz entscheidend ab, wie der Blick auf das Ganze ausfällt. Wenn Sie schon das britische Mandat erwähnen, warum nicht auch das Osmanische Reich?

    • @Jalella:

      Es wäre fairer gewesen, selbst die Gegend um Passau, Braunau, Linz und Wien abzutreten, als anderen das Land wegzunehmen.

      Springen wir dabei wieder in die Gegenwart. Würde Netanyahu aus dem Krieg-Paradigma gehen wollen, als ohnehin viel Stärkerer, wäre das eine positive Überraschung.



      So aber bleibt er ein Kriegstreiber, der seinem Land und vielen anderen Menschen schadet, zu seinem eigenen politischen Überleben und um den Preis harten Kriegs.

    • @Jalella:

      Dem kann man nur zustimmen. An dem Dilemma sind arabische Staaten ebenso beteiligt wie Israel und auch die "Großmächte". Alle kochen ihr eigenes Süppchen, seit 1948 schon und niemand kümmert sich ernsthaft um irgendwelche UN Resolutionen. Keiner der direkten oder indirekten Akteure braucht auch nur die Spur einer Kosequenz für sein Handeln zu fürchten. Es geht um Macht und Einfluss, aber auch um Erdöl aus der Region: man macht sich nicht zum Feind der Ölscheichs, es könnte schädlich sein für die eigene Position.

    • @Jalella:

      Wenn man den verlinkten Wikipedia Artikel liest wird einem klar, wie sehr Ihr Bayern-Vergleich hinkt.

  • Die Brille ist ganz schön rosa. Der Daseinszweck der Hizbullah ist die Vernichtung Israels, und das als Proxi des Irans. Der Libanon ist schon lange ein Failed State. So zu tun, als sei die Grenze zu Israel eine ganz „gewöhnliche“ Staatsgrenze wie jede andere auch, ist schon an der Grenze zur Realitätsleugnung.

    • @Markus Wendt:

      Ja, und Israel will die Vernichtung des Iran schon seit Jahrzehnten, den einzigen schiitischen Staat, wozu sie offenbar nun die Gelegenheit für sich sehen und nutzen. Und hat dazu auch noch Atomwaffen. Die Israel und Iran nehmen sich beide gegenüber in ihrem Vernichtungswillen nicht viel. Und man darf auch nicht vergessen das letzt endlich der Expansionsanspruch und die Besatzungmacht Israel, Hizbollah und auch die Hamas gebar.



      Israel eskaliert willentlich und wissentlich über das, was zwangsläufig als Reaktion kommen wird.



      Wenn man solch menschenverachtenden Exekutivoperationen wie Israel durchführt und staatlich angeordnete Terroranschläge im Nachbarland verübt,, die Tausende Verletzte und hunderte Tote zur Folge haben, dann ist einem natürlich klar, dass man Gegenangriffe provoziert, die verheerend sein werden genauso wie einem klar ist, dass man daraufhin selbst noch verheerendere Vergeltungen durchführen muss und wird.

      Und nun?

    • @Markus Wendt:

      Und das rechtfertig was genau? Die Tötung Unschuldiger und Zivilisten?

  • "Glaubt irgendjemand ernsthaft, dann gäbe es Frieden für Israel?"

    Ein hervorragender Artikel. Leider glauben viele Menschen in Deutschland, dass es legitim sei, Zivilisten, insbesondere die Schwächsten unter ihnen, zu vertreiben, zu verletzen und zu töten. Die uneingeschränkte Solidarität mit der rechtsradikalen und rassistischen israelischen Regierung macht uns blind dafür, dass Libanesen und Palästinenser ebenfalls Menschen sind und keine Kollateralschäden.

    Empathie sollte es für alle Opfer geben, leider erhält man gerade in Deutschland den Eindruck und es spiegelt bei einigen Kommentaren wieder, dass arabische Menschen, Menschen zweiter Klassen sind.

  • Netanjahu braucht den Krieg, Netanjahu will den Krieg. Je länger der dauert, desto länger bleibt er an der Macht. Die Menschen, die Toten, sind ihm anscheinend egal.

  • Also marschiert Netanjahu im Libanon ein, so wie Putin in der Ukraine? Getrieben von territorialem Größenwahn und gekränkter Eitelkeit? Ist das die Analyse?



    Wenn England an der Atombombe bauen würde, um Deutschland von der Karte zu bomben, und würde Kräfte in Belgien und Dänemark massiv mit Waffen und Raketen ausstatten, um gegen Deutschland zu feuern und um Deutschland von einem direkten Angriff auf das englische Aromwaffenprogramm abzuhalten, was wäre dann legitim? Schläge gegen Strukturen in Belgien und Dänemark wären putin style?

    • @QuerBeetLeser:

      Vielen Dank. Leider schaffen es immer weniger Menschen, Täter und Opfer zu benennen.

      Permanent wird geflissentliche darüber weggegangen, dass die vom IRAN hochgerüsteten Terrormilizen die Menschen in den Regionen in denen sie agieren nur als menschliche Schutzschilde brauchen.

      Wer ist durch IRANs Raketen gestorben? Ein Palästinenser.

      Den Terroristen ist das Leben der Libanesen und der Palästinenser total egal.

      Was ist denn die Lösung, wenn eine Seite die andere vernichten will und davon nicht abrückt?

      Es wird immer wieder so getan als wollten der IRAN und seine Terroristen eine Lösung am Verhandlungstisch. Das ist nicht der Fall und reines Wunschdenken der Außenstehenden.

      Staaten wie der IRAN oder auch aktuell Russland können NIEMALS etwas Gutes wollen, da sie auf Unterdrückung und Terror gegen die eigene Bevölkerung und andere Staaten aufgebaut sind.

      Wer will denn Bitteschön in Russland oder im IRAN leben wenn er nicht muss?

      Die freiheitlichen Demokratien müssen ihre Freiheit gegen die Diktatoren mit aller Kraft verteidigen.

      Und Freiheit kommt oftmals nicht ohne vorherigen Krieg, siehe Europa nach dem 2. Weltkrieg. Oder möchte jemand zurück nach 1933?

      • @Gnutellabrot Merz:

        Stellen Sie jetzt wirklich Libanon und Iran gleich? Im Ernst?



        Libanon ist mitnichten der Iran, sondern ein Land mit vielen Problemen welche es nicht mehr in den Griff bekommt.



        Und jetzt meint das Israelische Militär plus Regierung einmaschiren zu dürfen unter der Prämisse es geht ja um die Hisbollah.



        Ich ziehe Parallele zu Russland die auch im Donbass einmaschirt ist um gegen Terror zu kämpfen.



        Sicher ungleich der Ukraine IST die Hisbollah terroristisch, das ist aber NICHTS neues für ISRAEL!



        Also warum dieser Einmarsch ohne Kriegserklärung in ein souveränes Land?



        Weil es den Kriegstreibern in der Israelischen Regierung so passt und niemand in der Westlichen Welt es kümmert.

  • Nazideutschland wurde erst durch komplette Unterwerfung zu einer gut funktionierenden Demokratie mit einer freiheitlichen und demokratischen Grundordnung. Das muss auch im Nahen Osten mit den Unrechtsregimen geschehen, damit Frieden herrschen kann.

    • @NorbertKa:

      Weil es ja auch bei Muammar al-Gaddafi und Saddam Hussein so gut geklappt hat. In bei den Fällen eskalierten die Konflikte und wurden unkontrollierbar. Im Falle von Muammar al-Gaddafi breitete er sich über seine Afrikanischen Nachbarländer aus und ist die Ursache für den Aufstieg des afrikanischen Islamismus. Das mit Nazi-Deutschland zu vergleichen ist dumm. Europa ist weder Afrika noch der nahe Osten. Afghanistan ging auch voll in die Hose. Die lassen sich nicht vom Westen "Unterwerfen".

    • @NorbertKa:

      Laut den neuesten Umfragen fühlen sich Ausländer in Deutschland im Vergleich zu anderen europäischen Ländern am stärksten rassistisch angegriffen. Der latente und offene Rassismus in Deutschland zeigt im europäischen Ranking besorgniserregende Ausmaße. Eine Demokratie muss von innen heraus wachsen; eine aufgezwungene Demokratie wird langfristig scheitern. Aktuell beobachten wir, dass immer mehr Menschen in Deutschland bereit sind, rechtsextreme Parteien zu wählen und sich eine Rückkehr zu nationalistischer Politik wünschen.

  • Der erste iranische Angriff war wenige Stunden zuvor angekündigt worden, und es wurden weniger wirksame Waffen eingesetzt. Gestern: Die Luftabwehr + die USA + Großbritannien konnten nicht verhindern, dass eine große Anzahl von Raketen in Israel einschlugen.

    Israel sitzt also in der Falle, die es sich selbst gestellt hat.

    Entweder muss es den Iran angreifen und unschädlich machen, was nicht so einfach ist, oder es schluckt die Kröte und verliert weiter an Ansehen. Der Imageverlust hat in dieser Geographie mittel- und langfristig fatale Folgen.



    Eines ist sicher: Die unschuldigen Menschen auf beiden Seiten leiden am meisten.

    • @Ertugrul Gazi:

      Die Raketen schlugen zum größten Teil auf offenem Gelände ein. Weil Iron Dome nur Abwehrrakten schießt, wenn zivile oder miltärische Ziele bedroht werden.

  • Die Hisbollah existierte nicht vor dem ersten Einmarsch Israels in den Libanon. Israels militarisierte Siedlergesellschaft eskaliert seit Jahrzehnten und schafft sich seine grössten Feinde fleissig selbst mit.

    • @Chris Burner:

      Hamas, Hizbollah und Co. wollen Israel aber völlig unabhängig von dessen Siedlern vernichten. Gäbe es keine rechtsextremen Israelis, wäre die außenpolitische Lage in Nahost praktisch identisch.



      Gilt spiegelbildlich genauso. Rechte isr. Siedler gibt es nicht, weil die Hamas existiert.

      Und dass die Hisbollah den antiisraelischen Kampf aus dem Libanon übernommen hat, hat mit der Schwäche des libanesischen Staates und dem Engagement Irans ab den 1980er Jahren zu tun. Es ist ja nicht so dass Israel da vorher keine erklärten Todfeinde hatte.

  • „Hisbollah und Hamas würden Israel vernichten, wenn man sie denn ließe“?



    Die Taz zeichnet sich ja hin und wieder durch interessante Meinungen aus, aber dieses Aussage ist an ideologischer Verblendung nicht zu übertreffen.

    Andersherum wird da ein Schuh draus. Wenn Israel wollte und dürfte, wären die Hamas und die Hisbollah längst Geschichte.

    • 6G
      698967 (Profil gelöscht)
      @Dirk Osygus:

      Dass das Terroristen sind, die nicht nur Israel vernichten wollen und jüdische Menschen töten, sondern auch alle, die nicht ihrer radikalen Glaubensauslegung entsprechen, darüber hinaus zutiefst menschenverachtend, homophob und frauenfeindlich sind, ist Ihnen nicht bekannt? Und sie haben diese menschenfeindlichen Pläne sogar schriftlich äußerst deutlich festgeschrieben, Sie können das nachlesen. Die Aussage, die Sie als "ideologische Verblendung" bezeichnen, ist eine Tatsache.

    • @Dirk Osygus:

      Das ist bei beiden Organisationen teil der Gründungscharta. Ob die "würden" bzw. "können" ist natürlich eine andere Frage, aber das "wollen" ist sicherlich gegeben. Aus Israels Seite ist es sicher eine Frage des "dürfens".

    • @Dirk Osygus:

      Haben Sie immer noch nicht die Charta der Hamas gelesen und Wesen und Sinn der Hisbollah verstanden?

  • " ...Die Hisbollah ist nicht nur eine Miliz an der israelischen Grenze, sondern eine von mehreren Säulen des fragilen libanesischen Staatswesens. ..."



    Grandiose Fehleinschätzung der Situation. 1. die Hisbollah ist eine Stellvertreterarmee des Iran, Miliz ist eine beschoenigende Verharmlosung.



    2. der ganz große Teil der Libanesen wäre froh die Hisbollah würde aus ihrem Land verschwinden.

    • @maxwaldo:

      Vor allem Punkt zwei ist sehr wichtig und richtig. Dass man Hizbollah loswerden kann, ohne das Land in einen Bürgerkrieg zu stürzen, ist aber dennoch nicht gesagt.

  • Autoritarismus ist die Antwort auf den Überwachungskapitalismus.

    Menschen sehnen sich nach Eindeutigkeit und wollen sich offenbar lieber den absoluten Arschlöchern unterwerfen, als differenzierte Entscheidungen zu treffen.

    Wenn man (Mann) einen klaren Feind hat, ist das Leben einfacher.

    Anders kann ich mir diesen ganzen Wahnsinn nicht mehr erklären.

  • Kriegstreiber. Netanyahu ist ein offenbarer und erklärter Kriegstreiber.

    Macht die anderen dieser Spezies in der Region nicht sympathischer, aber Netanyahu ist von denen derjenige, dem wir noch dabei helfen. Das lässt sich bekanntlich ändern.

    • @Janix:

      Es gibt zwar keinen "offiziellen" Waffenexportstopp, aber Israel hat seit März keine Kriegswaffen mehr aus Deutschland erhalten.



      "Wir" haben zwar eine Staatsräson, aber wirklich unbeliebt wiell sich die Bundesregierung bei der "Staatengemeinschaft" dann doch nicht machen.

    • @Janix:

      Das Wort "Kriegstreiber" hat sich abgenutzt, seit es jedem angehängt wird, der der Meinung ist, dass man (speziell die Ukraine) sich gegen einen Überfall wirksam wehren darf.



      Der Skandal ist das israelische Besatzungsregime und die offiziell geduldete Gewalt der "Siedler" gegen die ansässige palästinensische Bevölkerung.

  • Danke für den nachdenklichen Artikel zur brandgefaehrlichen Situation. Ich finde viele Kommentare unerträglich, die einseitig Israel verteidigen, ohne einem Gedanken an besagte Lage zu verschwenden.



    Israel hätte die Eskalation im Libanon und mot Iran durch einen Waffenstillstand verhindert können, wollte dies aber nicht aus reinem Machterhalt. Das ist verantwortungslos auch gegenüber der eigenen Bevölkerung.

  • Die anhaltenden Angriffe auf Israel seit Oktober bergen immense Gefahren, wie wärs damit?

    • @Wonneproppen:

      Das ist Realitätsverlust. Seit dem 7.10, wie viele Menschen sind auf israelischer Seite gestorben und wie viele auf palästinensicher libanesischer Seite? Gebe ihnen die Antwort: es würden über 50 Fach mehr Palästinenser getötet ( darunter mehrheitlich Frauen und Kinder ) und das ist verhältnismäßig?

      • @aberKlar Klardoch:

        Verhältnismäßigkeit bezieht sich darauf wie zivile Opfer zu toten Hamas Kämpfern stehen, nicht wieviele Israelis gestorben sind. Israel hat das Recht die Hamas zu vernichten um die eigene Sicherheit herzustellen, es muss nur dabei darauf achten das die Zivilbevölkerung nicht unverhältnimsäßig darunter leidet. Aber was ist unverhältnismäßig bei einem Gegner der im urbanen Raum menschliche Schutzschilde verwendet? Ein toter Zivilist pro totem Hamas Kämpfer? Zwei, drei, vier, 10? Es ist schlichtweg nicht vermeidbar das Zivilisten sterben.

  • Seltsam, wie Herrn Johnson, der Agenda und Vorgehen des russischen Terrorstaates so klar erfassen kann, in Bezug auf Israel die Maßstäbe völlig entgleiten. Die Hisbollah ist v.a. ein Produkt der islamistischen Revolution im Iran 1979 und eine der Armeen, die Israel zerstören soll, wobei sie natürlich auch von israelischen Angriffen profitiert hat - insbesondere den gescheiterten. Und den Libanon noch mehr zu destabilisieren als er es bereits ist, hat Israel definitiv kein Interesse, es ist auch überhaupt nicht gesagt, dass dies durch eine Schwächung oder gar ein Verschwinden der Hisbollah eintreten muss - das Gegenteil, ein großes Aufatmen könnte genauso gut der Fall sein.



    Der Unterschied zwischen Gaza und Ukraine ist - eigentlich unglaublich, darauf hinweisen zu müssen - dass Russland von der Ukraine nie in irgendeiner Form bedroht wurde, Israel hingegen seit 2007 aus dem Gazastreifen beschossen, angegriffen und mit Vernichtungsabsichten konfrontiert wird. Eine israelische Regierung hat verdammt nochmal die Pflicht, seine Bevölkerung davor zu beschützen. Selbst wenn es eine so üble wie die derzeitige ist.

    • @dites-mois:

      Wenn sie es so genau nehmen ist die islamistische Revolution im Iran ein Produkt des von den USA und GB organisierten Putsches gegen den damaligen demokratisch gewählten Präsidenten Mohammad Mossadegh, um sich weiterhin die Ölvorkommen zu sichern. Der Iran in seiner heutigen Form ist ein Produkt des aggressiven, imperialen, westlichen Kapitalismus.

  • Im Libanon gibt es nichts mehr zu destabilisieren. Das Land ist schon seit geraumer Zeit am Boden. Hat nur vor diesen Ereignissen die Öffentlichkeit wenig interessiert. Wenn man mit hiesigen Libanesen spricht, wünschen sich fast alle, dass die Hisbollah aus dem Libanon verschwindet. Sollte es Israel gelingen die Hisbollah zu zerschlagen, wäre das ein großer Dienst an der libanesischen Bevölkerung.

    • @Sam Spade:

      Die Hisbollah wollen viele nicht haben, aber Israel auch nicht und vor allem nicht deren Vorgehensweise, die eben nicht zwischen Anhängern und Zivilisten unterscheidet.



      Der israelische Bildungsminister hat ja schon davon gesprochen den Libanon auszulöschen.

      • @Moritz Pierwoss:

        Ein Staat ohne eine eigenen Staatsarmee ist souverän? Das wäre mir neu

        • @Mr Ambivalent:

          Seit wann wird die Souveränität eines Staates durch eine Staatsarmee bestimmt? Das hab ich noch nie gehört. Souveränität bedeutet im Staatsrecht Staatshoheit, Staatsgewalt innehalten- was durch einen Souverän geschieht oder in einer Demokratie durch das Volk, nicht durch das Militär. Im Völkerrecht bedeutet es die Unabhängigkeit eines Staates nach außen und der Selbstbestimmtheit der eigenen staatlichen Gestaltung. Auch da kein Militär in Sicht.

    • @Sam Spade:

      Die taz hat ja Le Monde Diplomatique dabei.



      Lesen Sie sich doch in der aktuellen ein, wie Israel mit den christlichen Milizen damals gemeinsam den Süden Libanons in das Schlachtfeld verwandelte.



      Der Likud wollte schon öfter Feinde und Krieg, um seine sehr fragliche Politik zu verdecken.

      • @Janix:

        Ich lebe lieber im hier und jetzt und sammel die Erfahrungen durch persönlichen Austausch. Und diese Berichte von den Menschen, die sich regelmäßig vor Ort selbst ein Bild über die dortigen Zustände machen, sprechen eine klare Sprache. Da sind die Ereignisse aus der Vergangenheit ersteinmal zweitrangig.

  • "Die Welt sieht ohnmächtig einer Tragödie zu, deren Fortgang man erahnt."

    Und?



    Kommt denn jetzt ein Vorschlag, was die Welt tun könnte?

    Ohne eine Antwort bleibt das eine billige Formulierung.

  • Netanjahus Ansprache an das iranische Volk: twitter.com/netany...840740049299583355

  • Hat denn irgendjemand erwartet, nach dem 7.10. würden Sinwar und Netanjahu ein Friedensabkommen unterzeichnen?

    Als an dem Tag der Hamas-Club die Zäune von Gaza einriss, hat er die Tore zur Hölle aufgemacht.

    Der Höhepunkt ist noch nicht erreicht.

    Da ist noch viel mehr drin.

    Mit viel mehr Staaten.

  • "Die zweite Front ist eröffnet"

    Falsch. Die Bodenoffensive ist die letzte Eskalation. Die zweite Front wurde am 8.10.2023 eröffnet.

    • @Barsch:

      "Die Bodenoffensive ist die letzte Eskalation."



      Letzte im Sinne von neueste, nehme ich an? Weitere Eskalationsmöglichkeiten sind nämlich durchaus vorhanden, von allen Seiten.

  • Wer unterstützt die Terrororganisationen in Gaza, Libanon, Jemen und Irak und den Diktator in Syrien?



    Wenn man den Iran in den Griff bekommt wird sich das schon ändern, anschliessend muss man versuchen auch die Terrorunterstützung durch die Golfmonarchien einzudämmen.

  • Johnson vergleicht Russlands verbrecherischen Angriffskrieg mit dem legitimen Verteidigungskrieg gegen verbrecherischen, unmenschlich und barbarisch agierende Terrorristen. Damit hat Johnson mehr als genug seiner Haltung preis gegeben, um seine einseitige antiisraelische Sichtweisen auf den Nahostkonflikt zu erkennen.

  • "Das beschönigende Wort von der 'begrenzten Bodenoffensive' ist für Israels Einmarsch im Libanon ebenso fehl am Platz wie das Wort 'Spezialoperation' für Russlands Überfall auf die Ukraine: Beide unterschlagen, dass eine Staatsgrenze überschritten wird, dass es um einen Einmarsch in ein anderes souveränes Land geht."

    Das ist nicht vergleichbar!

    Russlands Überfall auf die Ukraine war/ist ein Angriff mit dem Ziel, sich die Ukraine oder zumindest (große) Teile davon dauerhaft einzuverleiben. Dem Überfall gingen keine Gewaltakte vom Staatsgebiet der Ukraine aus voraus.

    Israels Einmarsch im Libanon ist eine Selstverteidigungshandlung zur Schwächung von Kräften, die aus dem Libanon heraus Israel angreifen. Es geht nicht darum, den Libanon dauerhaft zu besetzen oder gar zum israelischen Staatsgebiet zu erklären.

  • "Glaubt irgendjemand ernsthaft, dann gäbe es Frieden für Israel?"

    Wenn es auch so keinen Frieden gibt, was hat man zu verlieren?

    Es fliegen seit fast einem Jahr beständig Raketen aus dem Libanon auf Israel und niemanden in der UN interessiert sich dafür. Und jetzt fallen alle aus den Wolken und erklären einhellig dass die Eskalation gestoppt werden muss...

  • Man liest und hört viele "enthusiastische" Kommentare, dieser Krieg werde Israel und dem Westen Frieden bringen.

    So kurz ist das Gedächtnis: der Krieg gegen Saddam Hussein und dessen Exekution? Hat den islamischen Staat entstehen lassen. Der Krieg gegen Gaddafi und Lybien? Hat zur Bewaffnung islamistischer Milizen und Bürgerkrieg bis im Herzen Afrikas hervorgebracht.

    Was jetzt im Libanon entstehen soll und vielleicht bald noch im Iran, das können wir uns vielleicht gar nicht vorstellen.

    Frieden und Prosperität jedenfalls werden nicht das Ergebnis sein.

  • "Das beschönigende Wort von der „begrenzten Bodenoffensive“ ist für Israels Einmarsch m Libanon ebenso fehl am Platz wie das Wort „Spezialoperation“ für Russlands Überfall auf die Ukraine"

    Ich wusste nicht, dass die Ukraine über viele Jahre zugelassen hat, dass von ihrem Territorium aus Freischärler Russland nach Belieben beschießen. War nicht so? Dann ist dieser Vergleich vielleicht Unsinn, oder?

  • Wieso sollte Israel selbst mit ansehen, wie es ausgelöscht werden soll, wie die 5,9 Millionen Juden, die in Israel leben, wie Lämmer zur Schlachtbank geführt werden?

    Kann es sein, dass Juden einfach nur in einer Opferrolle ins Geschichtsbild des Westens passen und sie sich gefälligst wieder dort einfügen sollten? Das hatten wir alles schon einmal. Sechs Millionen Juden wurden im Holocaust ermordet. Die Geschichte darf sich nicht wiederholen. Sie wird sich nicht wiederholen, wenn man aufhört, Israel sein selbstverständliches Recht auf Selbstverteidigung ständig abzusprechen. Und Deutschland endlich sein Waffenembargo gegen Israel aufhebt.

    Und es geht hier nicht nur um Israel.

    "Die gesamten 510 Millionen Quadratkilometer dieser Erde werden wir dominieren", so Hamas Kommandeur Mahmoud al-Zahar.

    Was ist die Kernbotschaft der Islamischen Revolution von 1979 in Iran? Der permanente Krieg: Frieden werde es erst geben, wenn alle Ungläubigen auf der Erde getötet worden seien oder sich dem Islam unterworfen hätten.

    Weshalb sollten Israel und wir tatenlos dabei zusehen, wie Iran und seine Proxys die Welt terrorisieren? Irans Raketen reichen längst bis Zentraleuropa.

  • Eine interessante Meinung mit überraschend wenig Berührungspunkten zur Wirklichkeit

  • Die Hisbollah als Stütze des libanesischen Staatswesens zu bezeichnen ist schon hanebüchen. Es ist eine fremdgesteuerte Terrortruppe die die Libanesen lieber heute als morgen loswerden wollen. Die Schweiz oder Paris des Ostens war einmal - zerstört von islamistischen Eiferern die am liebsten die ganze Welt ins Chaos stürzen würden.

    • @Schautinsland:

      Die Hisbollah ist keineswegs nur eine ferngesteuerte Terrortruppe. Sie ist tief im Libanon verwurzelt. Es ist ein großer Fehler, das Walten destruktiver Mächte immer ausschließlich aus äußere Mächte zurückzuführen.

  • Ich denke als nächstes zerstört Israel das Atombomben Programm Irans. Das wäre ein großer Etappensieg für Israel.

    • @Benzo:

      Etappe - wohin?



      Netanyahu wird ewig Krieg betreiben, so hat er es vor zehn Jahren offen gesagt, in der Jabotinsky-Tradition.

      Hätte Iran die Bombe übrigens wirklich gewollt, hätte er sie schon.

    • @Benzo:

      ... und die Menschheit.

    • @Benzo:

      Ja, recht clever von Netanjahu. Da die teheraner Mullahs in die Falle tappen, macht das einen Angriff auf Irans Nuklearprogramm mit der Unterstützung der US (Harris wird sich keine Schwäche leisten können) und der klammheimlichen Freude der Saudis nun ziemlich wahrscheinlich und ganz nebenbei völkerrechtlich eher einfach, denn der heutige Angriff auf Israel ist eine eindeutig offene Kriegserklärung.

    • @Benzo:

      "Etappensieg?" Wohin soll die Reise denn am Ende gehen?

    • @Benzo:

      Da kann man Israel nur die Daumen drücken.

    • @Benzo:

      Etappensieg auf dem Weg wohin? Zu einem Flächenbrand im Nahen Osten vielleicht, aber ganz sicher nicht zu Frieden und Sicherheit für Israel. Die sind nur zu haben, wenn sie auch allen - inkl. den Palästinensern - anderen Frieden und Sicherheit bringen. Und davon ist mal leider weiter entfernt denn je, wie Dominic Johnson in seinem Artikel auch bemerkt.

    • @Benzo:

      Solche israelischen Omnipotenz-Fantasien können auch gewaltig in die Hose gehen … man riskiert einen unkontrollierbaren Flächenbrand.



      Es rächt sich jetzt, dass die USA und der Westen Netanyahu nicht energisch an die Kandare genommen haben … sehr zum Schaden Israels und seiner Bevölkerung. Auf den Iran haben wir von hier aus ja kaum Einfluss … und Russland ist mit seinem eigenen Krieg beschäftigt.

  • "Wo soll das alles enden?

    Israels „begrenzte Bodenoffensive“ im Libanon birgt immense Gefahren. Nicht nur Iran steigt in den Krieg ein. Die Welt schaut ohnmächtig zu."



    ... und pumpt Waffen rein ohne Ende.



    Die kritiklose Unterstützung der USA für Israel, tut das ihrige.

  • Niemand hat die Hamas gezwungen am 7. Oktober in Israel Menschen zu ermorden und zu verschlepen. Niemand hat die Hisbollah gezwungen Raketen auf Israel ab zu feuern. Niemand hat den Iran gezwungen diese Mörderbanden zu finanzieren und zu bewaffnen. Die Kryptofaschisten in Teheran lassen nichts unversucht um Israel und seine Bevölkerung aus zu löschen. Das hatte man in Deutschland auch versucht bevor es den Staat Israel gab. Wer heute diesen Mördern Beifall zollt, diese menschenverachtende Bande unterstützt oder meint die Reaktionen Israels gerade aus Deutschland unbedingt kritisieren zu müssen hat nicht begriffen dass nach dem von Deutschen begangenen Holocaust sich nie jemals ein jüdischer Mensch widerstandslos zur Schlachtbank führen lassen wird.

    • @Anna Christl:

      Ich habe einmal einen TV Bericht über das Volk Israel, und sein Verhalten nach dem Holocaust und dem 2 Weltkrieg gesehen.



      In dem Bericht hieß es, nachdem was passiert ist, hat sich das Volk Israel gedacht:" Mit uns nie wieder-, nie wieder".

      Ich finde, treffender kann man es nicht beschreiben.

    • @Anna Christl:

      Das Geschichtsbuch hält auch noch vor dem 7. Oktober 2023 viele für Sie neue Seiten bereit. Einfach mal lesen.

    • @Anna Christl:

      Niemand hat Israel gezwungen hunderte Palästinenser im Jahr 23 im Westjordanland vor dem 07.10 umzubringen. Niemand zwingt sie dazu Palästinenser zu vertreiben und deren Häuser in Brand zu stecken. Niemand zwingt zur Besatzung des Golan und des Westjordanlandes.



      Und niemand wird in einer Demokratie gezwungen, rechtsradikale, rechtsextreme und sogar verurteilte Terroristen zu wählen.



      Menschen verhalten sich nicht immer Klug, aber das ist kein Grund die Hände in den Schoß zu legen, und dem Kreislauf der Gewalt tatenlos zuzusehen.

      • @Moritz Pierwoss:

        Danke!

    • @Anna Christl:

      Israel trägt selbstverständlich nicht den geringsten Anteil an Verantwortung an all dem ...

    • @Anna Christl:

      Ich bin ganz bei Ihnen.

    • @Anna Christl:

      Tolle Aufzählung. Die kann man auch fortführen. Niemand hat Isrealis gezwungen hunderte von Palistinenser im Westjordanland zu töten in den Monaten vor dem 7.Oktober.

      In meinen Augen hilft es nicht rein nur auf eine Seite zu schauen. Ein Datum zu nennen, ab wann es los ging. Der Konflikt ist schon ewig und wenn die Spirale nicht unterbrochen wird erleben wir dort viele Tote, aber auf beiden Seiten.

      Der iron dome hat jetzt zum Glück gut funktioniert, was ist falls noch viel mehr Raketen gleichzeitig kommen, geht dass dann auch so "glimpflich" aus?

    • @Anna Christl:

      Niemand hat Sie gezwungen, dies zu schreiben, Anna Christl.

      Mit Begriffen wie "Kryptofaschisten" sollten gerade Deutsche doppelt achtsam umgehen.



      Analysieren Sie die Kräfteverhältnisse und das Kriegs-Interesse der Beteiligten auch noch etwas intensiver, bitte.

    • @Anna Christl:

      Hätte ich nicht bessern formulieren können. So wird ein Schuh draus.

    • @Anna Christl:

      Nun, niemand hat Israel gezwungen darauf so zu reagieren, wie es das getan hat. 41.500 Menschen tot, im Vergleich zu 1200 Menschen am 7. Oktober 23 und dessen Folgen. Das ist weit, weit jenseits der Verhältnismäßigkeit, vor allem weil darunter 12.300 Kinder sind, und das sind Monate alte Zahlen.



      Und niemand zwang Israel eine Attacke auf die Botschaft des Iran in Syrien zu fliegen. Niemand zwang Israel einen Mordanschlag im Iran zu machen. Von daher hat Netanjahu, ähnlich wie die Amerikaner nach 9/11 absolut über reagiert. Und eine eigene Agenda propagiert wie damals die Neocons.



      Und ich fürchte- fürchte wirklich sehr- dass Israel am Ende einen schlimmen Preis zahlen muss.

    • @Anna Christl:

      "Niemand hat ..."



      Wissen Sie genau, wie alles angefangen hat ?

    • @Anna Christl:

      Sie treffen mit jeder Zeile Ihres Kommentars mitten ins Schwarze. Danke für Ihren Beitrag!

    • @Anna Christl:

      Gerade aus diesem Grund sollte Israel aufhören unschuldige Zivilisten zu zehntausenden als "Kollateralschaden" zu töten. Das Einzige was sie damit erreichen ist, daß in kurzer Zeit Schlangen vor den Rekrutierungsbüros von Hamas und Hisbollah stehen werden.

      • @torrez:

        Korrekt. Israel erzeugt gerade die Kriegstraumatisierung aller die die Angriffe überleben, aber große Teile ihrer Familien unter den Trümmern verlieren. Diese Traumata werden diese Leben jahrzehntelang prägen. Wer sollte das besser wissen als die israelischen Juden? Heißt: die israelische Armee weiß, was sie da tut. Wenn nur einer von Hundert deswegen sein Leben dem Krieg gegen Israel widmet hat Israel jetzt mehr Feinde als zuvor.



        Mit diesen Methoden schafft es Israel seit 80 Jahren nicht, Frieden mit -zugegeben- extrem schwierigen Nachbarn hinzukriegen. Es hat sich in der latenten Kriegssituation gut eingerichtet, mit iron dome und den USA-Hilfen.



        Aber wehe, die bleiben einmal aus.

    • @Anna Christl:

      Hamas ist zweifellos eine Terrororganisation, doch die Verbrechen einer solchen Gruppe als Rechtfertigung für die Tötung von Hunderttausenden heranzuziehen, ist höchst fragwürdig.

      Kein Mensch sollte widerstandslos zur Schlachtbank geführt werden, aber ebenso wenig gibt es irgendeine Rechtfertigung, selbst zum Schlächter zu werden. Selbstverteidigung darf niemals bedeuten, die Menschlichkeit und das Prinzip der Verhältnismäßigkeit aufzugeben.

      • @Hakuna Matata:

        Kein Land,Iran, keine Organisation, Hamas, Hisbollah, sollte die Auslöschung, Vernichtung eines anderen Landes auf der Agenda haben.

        Aber das ist Ihnen wahrscheinlich nicht so wichtig, solange immer schön der, bei Ihrem Post komplett übertriebene, Opfermythos gepflegt werden kann.

        • @Whatever1984:

          Weder Hamas, noch Hizbollah, der Libanon oder der Iran hatten oder haben die Fähigkeit, Israels Existenz zu gefährden. Sie können in unterschiedlichem Ausmaß Anschläge verüben, die Opfer fordern. Aber die Existenz Israells werden sie nicht beenden.



          Schon die Behauptung, Israel kämpfe um seine Existenz ist Teil des Medienkriegs um den Konflikt. Ebenso wie Behauptung der verschiedenen Organisationen, man könne "Israel vernichten". Alle Verantwortlichen wissen, dass sie das nicht können.

      • @Hakuna Matata:

        Hunderttausende... Abermilliarden!

      • @Hakuna Matata:

        Aus welcher Quelle haben sie denn die "Hunderttausenden"? Die Regeln immer einzuhalten ist schwierig, wenn man gegen Terroristen kämpft, die die eigene Bevölkerung als menschliche Schutzschilde missbrauchen. Das bedeutet keinen Freispruch für Israel, ist aber eine Erklärung für die hohen Opferzahlen unter der Zivilbevölkerung.

        Und wie bereits in Gaza warnt auch Israel die Zivilbevölkerung vor den Luftschlägen während die Hisbollah hingegen die Bevölkerung aufruft, die betroffenen Gebiete nicht zu evakuieren. Da haben sie ein konkretes Beispiel hinsichtlich der Verhältnismäßigkeit.

        • @Sam Spade:

          Wenn also Hamas und Hizbollah Evakuierungsaufrufe geben würden, wären die Angriffe für Israel ok? Seltsamer Gedanke. Zumal die Aufrufe ja selbst Waffe sind: woauchimmer die Leute hingehen, dort sind sie ebenfalls Ziele von Angriffen.



          Und die Sache mit den "Schutzschilden"....Was hätte Israel den gemacht, wenn die Hamas -wie jeder gewöhnliche Staat- Kasernen, Militärgelände, Truppenübungsplätze eingerichtet hätte?



          Die hätten keine 24 Stunden bestand gehabt.

        • @Sam Spade:

          de.statista.com/st...amas-gegen-israel/

          Sie haben recht, Israel befindet sich in eiener schwierigen Lage und es sind noch keine Hundertausenden Tote wie hier behauptet wurde, allerdings ist die humanitäre Lage katastrophal und auch wenn die Zivilbevölkerung gewarnt wurde, so wurde den Menschen die Ausreise in andere Länder verwehrt. Und es gab genug Berichte, dass Soldaten , Zivilisten beispielsweise als Minensucher missbrauchen. Es werden definitiv Kriegsverbrechen dort begangen und es wird einfach als kolleteral Schaden hingenommen, dass vermutlich noch viel mehr Menschen dort sterben werden.

        • @Sam Spade:

          Das Problem ist das die vielen toten Zivilisten auch ein direktes Ergebnis israelischer Kriegstaktik sind.

          AI gesteuerte Zielerfassung die Menschen in deren Zuhause bombardiert löscht im besten Fall den 1 Kombatanten...und dessen ganze Familie aus, also auch Frau und Kinder.

          Das wird seinen Teil zu der grossen Anzahl toter Zivilisten beigetragen haben.

          Auch ist der Vorwurf der gezielten Aushungerung der Bevölkerung auch nicht von der Hand zu weisen.

          Vergewaltigt wurde auch durch israelische Streitkräfte.

          Die Hammas ist eine Terrororganisation, die wirklich schlimme Verbrechen begangen hat.

          Aber muss man sich als demokratischer Staat an deren Standards messen...?

          Nur leider sind es nicht nur die Hammas oder die Hisbollah die Ihren Nachbarn auslöschen möchten.

          In Israel möchten Hardliner die Palästinenser zum "verschwinden" lassen.

          Es wird längst besetzt, annektiert, unterdrückt, segregiert.

          Auch das gehört zur Realität.

      • @Hakuna Matata:

        Was ist für Sie denn verhältnismäßig auf ein Massaker, bei dem knapp 1200 Menschen einfach auf offener Straße umgebracht, vor laufender Kamera Menschen vergewaltigt und dabei verstümmelt werden.

        Wenn der Organisator feststellt, Mensch, lief ja super, nächstes Jahr machen wir mehr davon.

        Wieviele tote Palästinenser wären denn aus Ihrer Sicht verhältnismäßig?

        Übrigens gibt es wohl noch keine "hunderttausende" Tote. Nicht mal einhunderttausend.

        Dass Selbstverteidigung niemals bedeuten darf, Menschlichkeit und Verhältnismäßigkeit aufzugeben, hätte vor einem Jahr mal jemand den Palästinensern in Gaza sagen sollen.

        Damit sie die Hamas davon abhalten.

        Bevor die Hamas die Menschen umbrachte, die ihre Kinder zur Dialyse nach Israel gefahren haben.

        Diese ganze rechtliche Perspektive, die Diskussion über Legitimität geht doch mittlerweile an den Realitäten im Nahen Osten völlig vorbei.

        Das ist kein Fußballspiel, wo man über Regeln und Fouls diskutiert.

        Die eine Seite führt einen Vernichtungskrieg, die andere Seite sieht sich in ihrer Existenz bedroht.

      • @Hakuna Matata:

        Es gibt keine hunderttausenden Opfer im Gazastreifen.

        Ab welchem Verhältnis Zivilisten:Terroristen ist es denn verhältnismäßig? Du scheinst dich ja auszukennen...

      • @Hakuna Matata:

        " ... ist höchst fragwürdig."



        Sie müssen sich schon aufraffen Konjunktive, Floskeln wie "darf niemals" zu vermeiden und den ganzen anderen Shit, direkt benennen.



        Sonst wird das nichts ...

      • @Hakuna Matata:

        Hunderttausendende? Woher haben Sie diese Zahl? Ungeachtet Ihrer Quellen geht jede/r tote Palästinenser/in und jedes sonstige Opfer der militärischen Auseinandersetzung einzig auf das Konto der Hamas, respektive der vielen anderen Terrorbanden, die dort Israel vernichten wollen. Wenn Sie also mit diesen Zahlen so leichtfertig spielen, bestätigen Sie nur das ungeheuerliche Ausmaß der Israel hassenden Terrorbanden.

    • @Anna Christl:

      Deutschland fährt ein stilles Waffenembargo gegen Israel.

      Statt den Juden zu helfen, nachdem man sie hier fast ausgelöscht hat.

      Shame.

      Katar bekommt übrigens für 100 Millionen Euro Waffen. Damit also die Hamas.

    • @Anna Christl:

      Ohne den Holocaust hätte es auch die Nakba nicht gegeben. Deutschland hätte folglich auch eine spezielle Verantwortung für die Palästinenser.

    • @Anna Christl:

      Ohne den iranischen Angriff bagatellisieren zu wollen: welche Chance haben der Iran und seine Verbündeten denn gegen Israels hochgerüstete Militärtechnologie?



      Was die Führung in Teheran, was die Hisbollah auch immer an Drohungen von sich geben, es ist (hilflos-gesichtswahrendes) Pfeifen im dunklen Walde.



      Viel gefährlicher sind da Terrorattacken islamistischer Selbstmordattentäter, wie jetzt in Jaffa … die können an jedem Ort, zu jeder Zeit zuschlagen. Sie könnten tatsächlich Verunsicherung und Chaos in der israelischen Bevölkerung hervorrufen. Und keine noch so schlagkräftige Armee kann das verhindern.



      www.tagesschau.de/...ranschlag-100.html

    • @Anna Christl:

      Nun ersetzen NS-Analogien keine Analyse konkreter Konflikte - und im NO ist die Situation eben nicht so eindeutig, wie von Ihnen dargestellt (dass Sie die Besatzung nicht einmal erwähnen, spricht Bände). Ohnehin ist es fragwürdig, wenn man die moralischen Konsequenzen aus der deutschen Geschichte unter einen ethnischen Vorbehalt stellt: auch Palästinenser und Libanesen müssen sich nicht zur Schlachtbank führen lassen - auch wenn inzwischen zehntausende Tote im Westen mit einem Schulterzucken hingenommen werden.

    • @Anna Christl:

      "gerechtfertigt" ist leider etwas anderes als "effektiv"

    • 6G
      611245 (Profil gelöscht)
      @Anna Christl:

      Vielen Dank

      • @611245 (Profil gelöscht):

        Schließe mich an.

  • 6G
    611245 (Profil gelöscht)

    Der Libanon war unter den Osmanen und dann als französisches Mandatsgebiet ein prosperierende, freie Region. Beirut galt als das „Paris des nahen Ostens“



    Erst mit dem Einmarsch der PLO und der sog. Palästinenser aus Jordanien in den siebzigern kam es zum Bürgerkrieg mit eben dem Aufstieg arabischer Nationalisten.

    Bisher hat Israel inmitten einer Welt von Feinden es verstanden, sich zu behaupten. Trotz vieler Fehlentscheidungen. Wir hier in Mitteleuropa können diese ewige, stete Bedrohung gar nicht nachvollziehen. Und gerade die Linke kann nur einen Kompass haben: Jedes Jahr ist ein neues Jahr. Und jedes Jahr kämpft der Staat der Juden (es gibt nur einen, im Gegensatz zu 21 arabischen Staaten) um sein Überleben.

    Seit 1948.

    • @611245 (Profil gelöscht):

      „Paris des nahen Ostens“

      Allein diese Bezeichnung sagt viel aus 😉

    • @611245 (Profil gelöscht):

      Der Aufstieg des arabischen Nationalismus entstand vor allem durch die Balfour Deklaration, in der die Briten für ein Land, das sie einfach widerrechtlich besetzten ("Protektorat" Palästina = Kolonie) bestimmten, dass das nun die neue Heimat für Juden aus aller Welt werden würde. Wenn sie dafür bei anderen Weltlage nun z.B. Bayern bestimmt hätten? Kann man Nationalismus da verstehen wenn einem das eigene Land weggenommen wird?

      Der Westen hat damals dafür gesorgt, dass die dort wohnenden Araber einfach - und zwar auch mit militärischer Gewalt - aus ihrem eigenen Land verdrängt wurden. In der Ostukraine nennt man das heute Menschenrechtsverbrechen, was in Palästina auf einmal Verteidigung Israels heißt.

      Netanjahu rüstet israelische "Siedler" mit Waffen aus, damit sie in den von ihnen besetzten Gebieten Palästinenser terrorisieren und töten. Um die entsprechenden UN Resolutionen kümmern sie sich einen Scheiß.

      Das ist die Geschichte, mit der wir jetzt mal endlich umgehen sollten, statt sie immer zu leugnen. Israel besteht und soll es auch weiter. Aber die palästinensischen Einwohner des Landes haben ebenfalls Recht zu leben. Mindestens.

    • @611245 (Profil gelöscht):

      Deswegen ist man im Libanon auch nicht gut zu sprechen auf Israel, von der Besatzung ganz zu schweigen.



      Da man sich entschieden hat, den Staat Israel wie Sie ja schreiben exklusiv für eine Gruppe zu machen und größtenteils auf vormals palästinensischen Land, muss man mit Widerständen rechnen. Man versucht ja nicht mal, mit den Palästinensern auszukommen. Geschweige den mit anderen Nachbarn.

    • @611245 (Profil gelöscht):

      Es ist einfacher aus dem Krieg herauszukommen, wenn man den Frieden auch will und so handelt. Den mit den und auch für die Palästinenser, meine ich.

    • @611245 (Profil gelöscht):

      Die Palästinenser sind Palästinenser, keine "sog." Palästinenser; es ist nicht nur rassistisch, einem Volk seine Existenz abzusprechen, sondern hat in diesem Fall auch praktische Konsequenzen: man stellt damit ihr Recht in Frage, in ihrem eigenen Land zu leben. Der Verweis auf 21 andere arabische Staaten blendet deren reale Diversität aus (würden sie so auch über "slawische Staaten" sprechen?).



      Im übrigen ist es auch fragwürdig, ob Israel noch um sein Überleben kämpft: wichtige arabische Staaten haben Friedensverträge geschlossen, andere sind dazu bereit, sobald die Besatzung beendet ist (übrigens: ausser den arabischen Staaten auch Iran, der sie Friedensinitiative von 2002 unterstützt hat).

  • Da bleibt nur noch eine Frage: Wie würde der Autor Hamas und Hisbollah entwaffnen? Denn die beiden Vasallen des Iran scheint die Stabilität der Region ja nicht weiter zu interessieren - und Iran wohl auch nur am Rande der eigenen Machtausdehnung. Es wäre sicher besser, wenn die arabischen Staaten und der Iran die von ihnen abhängigen Gruppen da mehr im Sinne einer regionalen Friedenslösung einhegen würden, wenn sie es denn wirklich wollen.

    • @vieldenker:

      Die arabische Friedensinitiative von 2002 wurde nicht nur von den arabischen Staaten unterstützt, sondern auch vom Iran - es ist also recht offensichtlich, was der Schlüssel zu einer Lösung dieser Konflikte ist. Dafür muss man allerdings auch Israel in die Verantwortung nehmen, statt dessen Beitrag zur Eskalation routiniert auszublenden.

      • @O.F.:

        Sorry aber das ist leider etwas zu sehr durch die rosa Brille geschaut. Die Hamas, der Iran, und auch die Hisbollah haben nur EIN Ziel. Die Vernichtung Israels.



        Sie glauben doch nicht ernsthaft das irgendeine Friedensinitiative was daran geändert hätte.



        Es geht Ihnen eher darum, die Schuld bei Israel zu suchen.

        • @Whatever1984:

          Es gab ja mal einen Pfad zum Frieden. Die israelischen Politiker, die das unterschrieben, wurden nicht von Palästinensern, sondern von israelischen Extremisten umgebracht. Jeder Politiker in Israel weiß das.

      • @O.F.:

        Ich weiß nicht, was sie alles „routiniert ausblenden“, aber die Vernichtungsrufe aus Teheran mit Sicherheit. Seit Khomeini wird da routiniert ganz offiziell mindestens wöchentlich die Vernichtung Israels gefordert.

        • @vieldenker:

          Khomeini ist 1989 gestorben. Die aggressive Rhetorik anderer iranischer Politiker ist teils an die islamische Öffentlichkeit gerichtet und nicht deckungsgleich mit der tatsächlichen Politik, die viel pragmatischer ist. Wie so oft greift es also zu kurz, den Gegner als unversöhnlichen Fanatiker darzustellen, der nur Gewalt versteht.

          • @O.F.:

            Auch den Nationalsozialisten bzw. Hitler wurde nachgesagt, mit ihren Vernichtungsdrohungen sich nur an eine deutsche Öffentlichkeit zu richten. Und sie wurden nicht ernst genommen.



            Wobei ich nicht den NS und den Iran gleichsetze. Aber für Antisemiten halte ich Chamenei und Co. schon.



            Und wo ist der Iran pragmatisch aufgetreten? Z.B. gegenüber Israel?

            • @Kai Ayadi:

              Sie schreiben es ja selbst: Iran ist nicht das 3. Reich, der argumentative Wert der reductio ad Hitlerum also eher überschaubar. Was den Pragmatismus angeht: auf die Unterstützung Irans für die arabische Friedensinitiative 2002 habe ich bereits verwiesen, des Weiteren hat Iran nach dem Mord an Haniyeh zunächst auf Vergeltung verzichtet, um einen Waffenstillstand in Gaza zu ermöglichen.

          • @O.F.:

            Ach so, die wollen nur spielen, und die dummen Israelis begreifen das nicht, wahlweise, die bösen Israelis wollen uns glauben machen, die iranische Regierung meine tatsächlich das, was sie sagt.



            Mal ehrlich, für wie dumm wollen Sie uns eigentlich verkaufen?



            Es ist bei weitem nicht das erste Mal, dass Sie hier versuchen, uns Diktaturen und Autokratien schmackhaft zu machen!

      • @O.F.:

        Die innenpolitische Lage im Iran 2002 war eine ganz andere. Die Macht der Hardliner und der Revolutionsgarden hat massiv zugenommen. Für diese Gruppen ist Frieden mit Israel eine Bedrohung weil er ihrem Proxy Imperium die Legitimation entzieht.

        • @Machiavelli:

          Der jordanische Außenminister hat die arabische Friedensinitiative erst vor ein paar Tagen in der UN in Anwesenheit seiner Kollegen aus diversen arabischen Ländern nochmal bekräftigt und bekräftigt das er für 57 arabische Nationen spricht: "I can tell you here very unequivocally, all of us are willing to right now, guarantee the security of Israel in the context of Israel ending the occupation and allowing for the emergence of a Palestinian state, independent state,".



          Und das, so hat er es auch gesag,t ist das Problem: die arabischen Staaten inklusive Iran (und auch Hamas und Hizbollah) haben Frieden angeboten im Gegenzug für einen unabhängigen palästinensischen Staat innerhalb der anerkannten Grenzen von 1967- genau das was Netanjahu und seine Likud nicht wollen und seine rechtsextremistischen Koalitionspartner schon gar nicht.

          • @Momo Bar:

            Die Hamas hat noch nie Frieden angeboten, sondern maximal einen Waffenstillstand. Und Iran hat die letzten Friedensverhandlungen zwischen Israel und PLO massiv sabotiert in dem man eine Terrorkampagne von Hamas und Palästinensischer islamischer Jihad massiv unterstützt hat.

        • @Machiavelli:

          Was nicht stimmt: das "Proxy-Imperium" (eine Vereinfachung, weil z.B. Hamas oder die Huthis durchaus eigenständige Akteure sind) wirkt sich auf die Stabilität Irans eher negativ aus, weil es Unsummen verschlingt; auch im Iran gibt es einen erheblichen Anteil an Menschen, die sich vor allem für ihren Kühlschrank interessieren, nicht für ideologische Grabenkämpfe - und das wissen auch die politischen Führer im Iran (die auch immer wieder Kompromissfähigkeit bewiesen haben - das letzte Abkommen z.B. wurde von Trump zerrissen, nicht von Iran).

          • @O.F.:

            Jeder Proxy ist ein eigenständiger Akteure das liegt in der Natur der Sache, aber die Houthis und Hisbollah sind extrem loyal, im Gegensatz zur Hamas die halt niemand anders hat der sie unterstützt. Daher macht der Begriff Proxy Imperium schon sinn.

            Das diese Kriege für Irans innenpolitische Lage destabilisierend sind weis ich "Marg ba Filistine " Tod Palaästinas wird immer wieder auf Demos gerufen weil die Iraner keine Lust mehr haben Kriege im Ausland zu finanzieren.

            Das interesiert die Revolutionsgarden und Hardliner nur nicht, die haben durch den Konflikt mit Israel sehr viel Macht aufbauen können. Die iranische Legitimation Assad zu unterstützen wurde bspw. auch mit seiner Anti-zionistischen Haltung begründet. Gibt es den Palästinenser Konflikt nicht rückt der Perser vs. Araber oder Schiiten vs. Sunniten Konflikt in den Vordergrund, das wäre schlecht für Iran's Einfluss in der Region.

            Die Revolutionsgarden untergruben dann jeden Versuch Rouhanis einen neues Abkommen zu bekommen durch Angriffe auf US Truppen in Syrien und Iraq.

  • Wenn ein souveräner Staat nicht in der Lage ist, Angriffe von seinem Staatsgebiet auf das Staatsgebiet eines anderen Staates zu unterbinden, dann ist er entweder nicht souverän und damit kein vollwertiger Verhandlungspartner oder er unterstützt die Angriffe und ist damit ein legitimes Angriffsziel.



    Was nicht legitim ist, das ist der Angriff Irans auf Israel und das ist die Untätigkeit des Libanon, Angriffe auf Israel von seinem Staatsgebiet aus zu beenden.

    • @DieLottoFee:

      Hat nicht Israel demletzt mit Raketen auf iranischen Gebiet ein paar Terroristenanführer getötet?



      War der Angriff legitim? Verständlich finde ich ihn.

    • @DieLottoFee:

      Na das ist ja internationales Recht noch nicht mal schön zu recht gelegt, sondern frei erfunden. Wenn ein Staat (und davon gibt es viele) nicht die finanziellen Mittel hat um sich eine schlagkräftige Armee zu leisten und sich dann eine Terrororganisation im Land breit macht und ein anderes Land angreift, so verliert der Staat ihrer Meinung nach seine Souveränität (was Unsinn ist) oder er unterstützt automatisch die Terroristen und wird selbst Ziel?



      Das einzige was hier richtig ist, dass der Angriff Irans auf Israel illegal ist. So war aber auch der israelische Angriff auf das iranische Konsulat in Syrien. Oder der mehrfache Einsatz von weißem Phosphor letztes Jahr im Libanon. Die Pager-Attacken laut Volker Türk Verletzung von Menschenrechten, diverse Leute sprachen gleich von illegal und Verletzung der Convention on Certain Conventional Weapons die Israel unterschrieben hat. en.wikipedia.org/w...resent)#War_crimes



      Hier ist keiner unschuldig und permanent Israel von seinen Taten frei sprechen zu wollen hilft gar nicht, im Gegenteil es hat den Konflikt nur verstärkt.

    • @DieLottoFee:

      Wie oft muss man es denn noch sagen: der libanesische Staat ist politisch wie militärisch überhaupt nicht in der Lage, Sicherheit und Ordnung auf seinem Staatsgebiet zu garantieren und sich zugleich mit der Hisbollah anzulegen, ohne für die ganze Bevölkerung das Tor zur Bürgerkriegs-Hölle wieder aufzustoßen … im Grunde waren die Voraussetzungen zur Umsetzung der UN-Resolution 1701 schon 2006 nicht gegeben (wobei beide Seiten - auch die israelische! - sie schon von Anfang an verletzt haben).



      Und auch die UNO sitzt mit im Glashaus, denn man hätte das UNIFIL-Mandat gleich viel robuster, wirklich handlungsfähig ausstatten müssen. Haben sich doch alle in Frage kommenden UN-Mitglieder vor der Verantwortung gedrückt.



      Und ob das den Israelis geschmeckt hätte? Ich glaube kaum (der Hisbollah und dem Iran sowieso nicht).

    • @DieLottoFee:

      Naja, die Angreifer sitzen im Parlament und haben mWn sogar Ministerposten inne. Die Annahme der Libanon hätte ein Interesse daran die Angriffe zu unterbinden ist bereits sehr gewagt

    • 6G
      611245 (Profil gelöscht)
      @DieLottoFee:

      Den Nagel auf den Kopf getroffen

  • Multipolare Weltordnungen sind Gewaltordnungen und das ist erst der Anfang.

    • @Machiavelli:

      "Ordnungsmächte" können ihre sogenannte Ordnung auch nur mit Gewalt durchsetzen.

    • @Machiavelli:

      Ich denke, Sie haben recht.

      Es wird noch richtig "lustig" werden.

    • @Machiavelli:

      Ach und die bipolare Weltordnung des letzten Jahrhunderts war keine Gewaltordnung? Wie ist eigentlich der heutige Iran mit seinen religiösen Fanatikern entstanden. Operation Ajax? "Schah von Persien"? Klingelt da was?

      • @Semon:

        Im Vergleich mit multipolaren Weltordnungen sind Bipolare oder Unipolare Weltordnungen relativ stabil und friedlich.

        Operation Ajax hat für die Fanatiker keine Rolle gespielt sondern die Entmachtung und Enteignung des Klerus während der weißen Revolution und der Gegensatz zwischen Klerus und Monarchie der sich bereits in der Goharshad Mosque rebellion entladen hatte.

    • @Machiavelli:

      Darin stimme ich Ihnen ausnahmsweise sogar mal zu … nur fürchte ich, sind Ihre Schlussfolgerungen gänzlich andere als die meinen, wenn ich Ihre Posts hier so verfolge.



      Oder sollte ich mich täuschen?

      • @Abdurchdiemitte:

        Was sind den ihre Schlussfolgerungen? Ich habe da keine gefestigten Schlussfolgerungen, wird halt mehr Kriege geben, die werden irgendwann uns auch involvieren und eine Menge Menschen werden sinnlos sterben bis es sich irgendwann stabilisiert oder durch den Klimawandel nahezu alles ins Chaos abrutscht.