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Attentat auf Charlie KirkEin Spektakel der Gewalt

Leon Holly

Kommentar von

Leon Holly

Von dem Tod Charlie Kirks gibt es eine Menge brutaler Videos. Sie befeuern die Radikalisierung der Rechten, während einige Linke Schadenfreude zeigen.

Nach Schuss auf Charlie Kirk: Das Zelt auf dem Uni-Campus, in dem der MAGA-Aktivist erschossen wurde Foto: Jim Urquhart/reuters

M inuten nach dem Attentat waren die Videos überall. Charlie Kirk, der rechte Publizist, sitzt auf der Bühne eines Campus in Utah und spricht gerade über Massenschießereien, als ihn eine Kugel am Hals trifft. Sofort spritzt Blut, Kirk kippt zur Seite weg.

Die schwer erträglichen Videos ersetzen andere, nicht minder schwer erträgliche, die in der laufenden Woche die Timelines von Millionen US-Amerikanern füllten: Aus der Perspektive mehrerer Überwachungskameras zeigen sie eine junge Geflüchtete aus der Ukraine, die in North Carolina in einem Zug sitzt und auf ihr Smartphone schaut. Auf einmal steht hinter ihr ein Mann auf und rammt ihr ein Messer in den Hals. Iryna Zarutska verblutet noch am Tatort. Alles vor laufenden Kameras, alles unzählige Male aufgerufen und angeschaut.

Die Szenen der Gewalt werden medial verbreitet und algorithmisch verstärkt. Weil der psychisch kranke Mörder der Ukrainerin Schwarz war, stürzen sich die Rechten auf den Fall, die Reaktionen sind selbst für die Verhältnisse von Elon Musks Plattform X enthemmt rassistisch. US-Präsident Trump bezeichnet den Täter als „Tier“ und fordert die Todesstrafe im Schnellverfahren.

Die Bilder treiben gerade unter Konservativen und Rechten eine Radikalisierung voran, die man nicht unterschätzen sollte. Das ist keine Vermutung, das sagen viele auf X und Co offen von sich selbst (obwohl im Fall von Kirk bislang nicht einmal klar ist, wer ihn erschossen hat). „Wenn sie mich fragen: ‚Was hat dich radikalisiert?‘, dann zeige ich ihnen das“, lautet ein Post, dazu Screenshots der beiden Tötungen.

Ja, der Mord an dem jungen Trump-Vertrauten Kirk hätte auch ohne die fast pornografisch konsumierten Gore-Videos einen lauten Nachhall ausgelöst. Aber die psychologische Kraft der Bilder ist dennoch enorm.

Schadenfreude und Sorge

Viele linke Influencer und Journalisten äußerten sich schockiert über das Attentat. In ihren eigenen Kommentarspalten fallen die Reaktion dagegen anders aus. Da herrscht mancherorts ein Gefühl vor, das die US-Amerikaner oft mit seinem deutschen Wort benennen: Schadenfreude. Teile der Linken und Linksliberalen feixen im Netz und schreiben ihre kleinen Witzchen, scheinbar ohne jedes Gespür für die möglichen Folgen für ihr Land.

Hasan Piker, der wohl bekannteste linke Streamer der USA, wies seine Zuschauer in einem Livestream dafür zurecht. Er hätte mit Kirk eigentlich Ende September debattieren sollen. Auch er könnte zum Ziel eines solchen Anschlags werden, sagte Piker.

Man kann natürlich feststellen, dass Kirk mit seiner Agitation, seiner Freund-Feind-Rhetorik selbst zu der Gewaltlust beigetragen hat. Nach dem Hammerangriff auf den Ehemann der Demokratin Nancy Pelosi 2022 sagte Kirk hämisch, „irgendein großartiger Patriot“ solle doch bitte die Kaution des Attentäters bezahlen.

Solche Geschmacklosigkeiten rechtfertigen einen Mord in keiner Weise. Es handelt sich nicht nur um einen abscheulichen Angriff auf die Freiheit der Rede, das Attentat ist auch politisch hochgefährlich. Die Radikalisierung könnte eine Welle der Gegengewalt zeitigen, ebenso wie sie den Boden für eine mögliche Repressionskampagne der Trump-Regierung düngt.

Zynische Zuschauer

Schon bei dem Attentat auf den United-Healthcare-CEO im Dezember 2024 zeigte sich, wie empfänglich die Linken wieder für die „Propaganda der Tat“ sind. Den Attentäter Luigi Mangione feierten viele mit einem wochenlangen Meme-Festival.

Der Erregungsrausch kompensiert für den Moment das Gefühl politischer Ohnmacht der Linken

Es ist auch eine Art Eskapismus: Der Erregungsrausch kompensiert für den Moment das Gefühl politischer Ohnmacht – auch wenn die Aussichten auf ein emanzipatorisches Projekt noch weiter schwinden. Die Rechten sehen derweil dieselben Videos und schwören Rache.

Schon Mark Fisher diagnostizierte in seinem Buch „Kapitalistischer Realismus“, dass sich die junge Generation vom politischen Engagement abwende, und sich dafür in der passiven Rolle zynischer Zuschauer einrichte. Politische Gewalt verkommt so zum düsteren Massenspektakel im Social-Media-Feed, eingespült zwischen Katzen-Memes und Kochvideos.

Noch passt der Bürgerkrieg im Smartphoneformat in die Hosentasche. Bald hält er womöglich auf den Straßen Einzug.

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Leon Holly
Jahrgang 1996, studierte Politik und Nordamerikastudien in Berlin und Paris. Von 2023 bis 2024 Volontär der taz Panter Stiftung. Schreibt über internationale Politik, Kultur, und was ihn sonst so interessiert.
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200 Kommentare

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  • Der Beschuldigte schweigt weiterhin - aber die Rechten wissen es genau - schuldig waren die Linken - eigentlich die ganze Demokratische Partei.



    Und der Kulturkampf hat begonnen, alle, die sich z.B. in den sozialen Medien kritisch über Kirk geäußert haben, werden jetzt genau unter die Lupe genommen und es gibt schon erste Entlassungen (Lehrer!).



    Und der oberste Friedensfürst der USA bläst zum großen Halali.



    Wer vorhat, in die USA zu reisen, sollte nichts Negatives auf WhatsApp u.a. über Kirk schreiben. Die US-Behörden lassen alles durch ihre Software laufen.

    • @Il_Leopardo:

      "Und der Kulturkampf hat begonnen, alle, die sich z.B. in den sozialen Medien kritisch über Kirk geäußert haben, werden jetzt genau unter die Lupe genommen und es gibt schon erste Entlassungen (Lehrer!)."

      Sie werden nicht entlassen weil sie Kirk kritisierten, sie werden entlassen weil sie seine Ermordung öffentlich feierten !

    • @Il_Leopardo:

      Jo, das ist tatsächlich ein guter Hinweis@"Reisefreiheit".



      Wie die Charles-Kirk-Freunde des dann hinbasteln, falls sich rausstellt, daß der mutmaßliche Attentäter "voll auf Linie" mit denen ist..., nuja, wir werden sehen.

  • Auf den Hinterlassenschaften waren wirre Sprüche, die auf eine Gamer-Szene hinweisen und offenbar in irgendeiner Weise lustig sein sollten. Wenn jemand Überzeugungstäter ist, warum sollte derjenige sein Bekennerschreiben dermaßen verklausulieren. Er war anscheinend hauptsächlich Gamer. Sein ganzes Umfeld ist konservativ. Er ist anscheinend Autoposer und fährt einen angeberischen V8 Sportwagen als muscle car und amerikanisches Statussymbol. Das sieht alles nach Geltungssucht aus. Kontakte zu Linken sind bisher nicht bekannt. Passt alles nicht so wirklich ins Bild. Was soll da auf eine linke Gesinnung hinweisen, außer ein "Antifaschist" in einer wirren Botschaft? Auf anderen Seiten wird schon etwas ganz anderes gemutmaßt.

    • @Wanna Relax:

      Das spielt alles keine Rolle. Trump hat beschlossen, dass die Linken Schuld sind. Das reicht.

    • @Wanna Relax:

      Er wuchs in einem republikanischen Haushalt auf, wurde auf dem College aber zunehmend links, was zu immer mehr Streit und Spannungen mit seinen Eltern führte. Es gipfelte darin, dass sein eigener Vater(!) ihn der Polizei auslieferte, wohl wissentlich, dass ihm die Todesstrafe droht.

      Auf dem College wohnte er in einer WG mit einer Trans-Frau zusammen, mit der er wohl auch eine sexuelle Beziehung hatte. Auf einem Foto posiert er mit einer Bauchtasche, auf der LGBTQ+-Flaggen Aufnäher sind.

      • @Morrad Mo:

        Quellen?

        • @Wanna Relax:

          Ok, jetzt selbst gesehen, danke!

  • Wenn man sich gerade anguckt was in den USA abgeht kann einem Angst und Bange werden. Da geht es nicht mehr wirklich um Politik.



    Wenn jetzt schon Leute dafür Sorgen können das Kirk- Kritiker entlassen werden können dann ist man schon sehr tief gesunken.



    Gleichzeitig macht der Präsident nichts um zu deeskalieren sondern facht das Feuer noch an.



    Wenn man sieht baut sich bei uns gerade ähnliches auf nur sind wir noch nicht ganz soweit.



    Die Rechten sind auf Krawall gebürstet das hat nicht mehr mit Politik zu tun.

  • Was ist bislang über den Attentäter bekannt? Offensichtlich kommt er aus geordneten kleinbürgerlichen Verhältnissen. Die Eltern sind brave Bürger und Republikaner. Der Attentäter selbst hat einen sehr guten Schulabschluss hingelegt und war nie besonders aufgefallen - höchstens durch seine sehr zurückhaltende Art Über seine politischen Ansichten ist bislang wenig bekannt. Ob er sich an der Uni, die er aber alsbald wieder verlassen hat, radikalisiert hat - glaube ich eher nicht.



    Vielleicht hat er sich aus innerer Not radikalisiert - ist also psychisch krank?



    Aber Trump wusste selbstverständlich von Anfang an, dass es sich nur um einen radikalen Linken handeln kann - mit Unterstützung eines links-radikalen Netzwerkes! Was wird er sagen, wenn sich herausstellt, dass es sich tatsächlich um einen verwirrten Einzelgänger handelt?

  • Die Einordnung dieser Ereignisse bei "Links" bis "Mitte", sowohl Tat als auch soziale Reaktionen, über deren Bedeutung hinaus gehört zum faschistoiden Standarddiskurs. Dagegen muss man sich wehren, nicht jedoch mit Anpassung, sondern mit aufrichtiger sachlicher Überzeugungskraft.

    • @Gerhard Krause:

      Mit sachlicher Überzeugungskraft kommen sie da zum Teil nicht mehr weiter.

    • @Gerhard Krause:

      Wie wäre es mit aufrichtiger DISTANZIERUNG von solchen "Ereignissen"? Denn auch hier gilt, dass man leider immer nur die Definitionshoheit über die eigene Einstellung hat - nicht aber über ungeschützte politische Begriffe wie "links". Die kann Jeder vereinnahmen - auch Jene, die es lautstark urkomisch finden, wenn ein Gegner von Waffenkontrolle an Schulen an einer Schule erschossen wird. Die Frage ist nicht, ob sich irgendwelche Rechten finden, die gerne alle selbsterklärt Linken mit in diesen Topf stecken würden: NATÜRLICH finden sich die. Es ist das Wesen einer polarisierten politischen Auseinandersetzung (und linke Demagogen machen es genauso - sind die dann auch "faschistoid"?).

      Die Frage ist nur, ob man das Spielchen mitspielt und selbst entsprechend grob pauschalisiert, oder ob man sich vielleicht besser mal so positioniert, dass diese Zuordnungen merklich erschwert werden. DANN ist vielleicht irgendwann auch mal wieder Platz für aufrichtige sachliche Überzeugungskraft.

      • @Normalo:

        „DANN ist vielleicht irgendwann auch mal wieder Platz für aufrichtige sachliche Überzeugungskraft."



        Vielleicht...

  • In den Reaktionen auf diesen Mord zeigte sich die Fratze mancher Linker. Auch das ZDF und Frau Hayali taten sich dabei hervor! Herr Theveßen wollte auch nicht hinten an stehen. Kein Wunder das die ÖRR nur noch Vertrauen bei 31% der Bevölkerung finden. Mit stark sinkender Tendenz.

    In solch einem Augenblick wo der Ehemann und Vater zweier Kinder von ein paar Monaten und drei Jahren ermordet wird, hat jede Hetze und Häme zu schweigen.

    • @Wilfried Bergmann:

      Welche Häme und Hetze? Haben sie mal mitbekommen wie CK nach den Attentaten auf Demokraten reagiert hat.

    • @Wilfried Bergmann:

      Nonsense! Frau Hayali hat folgendes geäußert:



      „Dass es nun Gruppen gibt, die seinen Tod feiern, ist mit nichts zu rechtfertigen, auch nicht mit seinen oftmals abscheulichen, rassistischen, sexistischen und menschenfeindlichen Aussagen.“



      Ich hebe hervor: "ist durch nichts zu rechtfertigen"

  • "Ja, aber .... die Rechtsextremisten sind schlimmer." "Ja, aber ... der Kirk war ein Rechter."

    So in etwa klingen die reflexhaften Relativierungen von linker Gewalt. Anstatt vor seiner eigenen Haustür zu kehren und die Verantwortung für sich und seine politische Richtung zu übernehmen. Wie wäre es, wenn man zugeben würde, dass die politischen Freunde, oder man sogar selbst sich vergaloppiert hat? Wie unglaubwürdig klingt es, wenn von Respekt und Menschenwürde schwadroniert wird und im gleichen Atemzug bei Hass und Gewalt gegen den politischen Gegner applaudiert wird.

    Oftmals habe ich das Gefühl, dass beim Kampf gegen Rechts die (angeblichen) eigenen Werte unter die Räder geraten. Höchste Zeit für ein Umdenken!

    • @Black & White:

      Dann sollten die Rechten mal damit anfangen. Da wird sich nämlich laufend vergaloppiert. Da wird auch für nichts Verantwortung übernommen. Haben sie mal die Äußerungen von CK nach den Angriffen auf Demokraten vernommen.

      • @Captain Hornblower:

        Sehen Sie, genau das meine ich. Eines hatte ich übrigens noch vergessen: "Ja, aber... dann müssen die Rechten anfangen."

        In einem rechten Medium würden Sie wahrscheinlich lesen können: " Dann sollten die Linken mal damit anfangen." In Konsequenz daraus würde es einen ewigen Kreislauf geben, bei dem dann keiner anfängt.

        Oft habe ich das Gefühl, dass der Kampf gegen Andersdenkende im Vordergrund steht, das Vertreten der eigenen Werte spielt dann nur eine untergeordnete Rolle. Desillusionierend!

        • @Black & White:

          Mit Verhältnismäßigkeit haben sie es offensichtlich nicht. Der Kampf gegen extrem Rechte ist die Plicht eines jeden Demokraten. Das hat mit links zu sein nichts zu tun. Es geht um unsere Demokratie. Rechte und ihren Hass auf die Freiheit anderer, verharmlosend als "Andersdenkende" zu bezeichnen ist eine dumme Relativierung. Unsere Richtschnur ist das Grundgesetz und nicht die zunehmende Menschenfeindlichkeit von rechts.

        • @Black & White:

          Hetzen und Gewalt verherrlichen machen in großer Mehrheit dann wohl doch die Rechtsextremen. Wenn nun einer dieser Hetzer ermordet wird, vermutlich noch mit Hilfe einer Waffe für deren 'Verkaufsfreiheit' er gekämpft hat, muss da Platz sein für ein bisschen positives Gefühl, das die Zusammenhänge erkennt, wie beim Extrembeispiel Tyrannenmord. Solange weitaus mehr Gewalttaten, auch Morde, von rechtsextremen Menschenfeinden begangen werden, bietet sich auch Verhältnismässigkeit an, keinen undifferenzierten Shitstorm auf "die Linken" loszulassen.

  • Die Zeit der Falken links und rechts hat begonnen.



    Es wird Zeit, dass sich Demokraten aus diesem Prozess deutlich ausklinken.

    • @Rudolf Fissner:

      Ja, ab ins innere Exil mit den selbsternannten Demokraten. Aber bloß wachsam bleiben und rechtzeitig umschwenken, falls den Rechten irgendwann doch die Sündenböcke ausgehen.

  • Wenn ich lese, was die Evangelikalen so von sich geben, dann frage ich mich, ob ich mich auf einer Zeitreise in die 50er Jahre befinde oder ob ich einfach nur in einer Klapsmühle (Verdacht auf religiösen Wahn).

  • Was mich vor allem traurig macht:



    1. wir sind doch eigentlich die guten. Wir erschießen keine Menschen.



    2. Der politische Schaden für die Linken, der durch so ein Attentat entsteht, ist immens. Trump & Co. lassen die Champagnerkorken fliegen. Was besseres konnte ja gar nicht passieren. Wie blöd kann man sein, um soetwas zu tun und zu glauben, damit würde die Welt ein besserer Ort?

    • @applepie:

      zu 1: "Wir" haben niemanden erschossen. Bei zunehmender Eskalationsrate nehmen auch Gewalttaten zu, auf allen Seiten. Ganz gut zu erkennen an den fast schon unterm Radar verschwindenden Angriffen auf Flüchtlingsheime und -container.

    • @applepie:

      "Der politische Schaden für die Linken, der durch so ein Attentat entsteht, ist immens."



      Fällt Ihnen was auf?



      NSU-Morde: kein Schaden für rechtsaußen



      Mord an Walter Lübcke: dito



      Hanau: dito



      Mord- und -versuche an den beiden demokratischen Politiker:innen samt Ehepartner:innen in Minnesota: dito



      ...dito...dito...dito



      Höcke darf von wohltemperierter Gewalt fabulieren, die von Storch von Kindermorden (natürlich nur aus Versehen!), aber die Mitte wählt und kooperiert trotzdem gern mit der AfD.



      Und Trump und co. sorgen auch ohne Kirkmord dafür:



      Die Welt wird ein immer schlechterer Ort.

      • @Nansen:

        Ich könnte nicht mehr in den Spiegel schauen, wenn ich so tief sinken würde, Höcke oder Trump als moralischen "Benchmark" zu nehmen, wie und womit man Politik macht. Und jeder Gegner solcher Leute, der das tut, hilft mit, die Hemmschwelle zu senken, sich deren Methoden anzuschließen.

      • @Nansen:

        Was Sie hoffen, fällt mir nicht auf.

        Die Morde, die Sie aufzählen, sind auch für Rechte ein Imageschaden.

        Sie sind einer der Gründe, weshalb sich die AfD nach noch weiter rechts abgrenzt und viele in der "Mitte" die AfD für unwählbar halten.

        Würden alle, die sich eine restriktivere Migrationspolitik wünschen, wirklich AfD wählen, wären die Ergebnisse für die AfD viel höher.

    • @applepie:

      Es gibt nicht "die" Linke und man sollte jedem eins auf die Finger geben, der solche Aktionen hinter den Linken verstecken will. Es braucht deutliche Distanzierungen davon.

  • Im Angesicht eines Mordes müßten Alle innehalten und Betroffenheit zeigen. Eine Auseinandersetzung politisch muß und darf später stattfinden.



    Eine politisch gefärbte Auseinandersetzung durch Hören sagen, statt die Originalaussagen selber zu überprüfen muß selbstverständlich sein.



    Die Aufheizung der öffentlichen Debatte muß gestoppt werden. Dies gilt für jeden Bürger, ob privat, gewählt oder prominent.

    • @A. Simon:

      "Im Angesicht eines Mordes müßten Alle innehalten und Betroffenheit zeigen. Eine Auseinandersetzung politisch muß und darf später stattfinden."



      Ich muss aber auch keine Weißwaschung, Märtyrisierung und vor allem Instrumentalisierung dulden. Das Opfer war für mich niemand, der an echtem Diskurs oder Wahrheitsfindung, sondern jemand, der auch mittels Herabwürdigungen und Falschbehauptungen klar an einer für ihn vorteilhaften Hierarchie der menschlichen Gesellschaft interessiert war. Für diese Einordnung habe ich einige seiner Debatten und Diskussionen mit Cambridge-Studierenden angeschaut und brauche keine Aufreger durch Hörensagen.

  • Es ist interessant, dass wir über die Motivation des Täters noch immer wenig wissen und dennoch wird die Tat sowohl politisch rechts als auch links instrumentalisiert. Auch beim Trump-Attentäter bleibt die Motivation bis heute unklar. Mangione war kein radikaler Kommunist, als der er gerne dargestellt wird, sondern ein privilegierter, weißer Ivy-League-Student, der seine eigene Radikalisierung detailliert dokumentiert hat. Alle Täter sind Männer, weiß, bewaffnet und meist Alleingänger. Kirk war ein christlich-faschistoider Idiot, der ausschließlich mit College-Frischlingen debattierte. Mit Meinungsfreiheit und freier Rede hat das nichts zu tun. Ich sehe weder Helden unter den Attentätern noch Märtyrer unter den Opfern, sondern nur patrilineare Verachtung und Hybris. Der Trumpismus hat nun seinen eigenen Horst Wessel, und die Social-Media-Moralisten und zynischen Fingerzeigern bekommen ein paar Wochen Ablenkung von der eigenen traurigen Apathie.

  • Der Mörder von Kirk hat den Links-Liberalen keinen Gefallen getan. Jetzt werden die Rechten zum Bürgerkrieg und zur Vernichtung der Linken aufrufen. Ich ahne Schlimmes!

  • Solche Videos versuche ich mir gar nichts erst anzusehen.

    Auch kann ich Kirks Verhalten, Reden und Einstellungen verabscheuen und zugleich die Ermordung als politisches Mittel. Selbst bei Extremfällen wie Hitler bleibt zumindest ein sehr großes Fragezeichen. A propos: Grynspans Tötung des von Rath wurde von den perfiden Nazis gleich zum Starten des Reichspogroms genutzt. Ist also komplex.



    Aber noch mal: mein Beileid Kirks Angehörigen, und Waffen wie Morde sollten auch in den Staaten dringend reduziert werden.



    Das schließt nicht aus, Kirks Verhalten, Reden und Einstellungen weiterhin weitgehend abzulehnen.

  • Als friedlicher Bürger (ohne im Besitz einer Waffe zu sein, ohne irgendeinen Mord gutzuheißen!) kann ich nur sagen:



    Wer Wind sät, wird Sturm ernten.



    Aber selbst wenn Mr. Trump morgen den Friedensnobelpreis erhalten und Mr. Kirk seliggesprochen würde - das durch beide (und viele andere mehr) bewusst herbeigeführte Chaos würde sich dadurch vermutlich nicht mehr besänftigen lassen.



    Und das ist vermutlich der Sturm, von dem nur zu hoffen ist, dass er diese irre Welt nicht im Handstreich erledigen wird.

  • Mord ist selbstverständlich abzulehnen und Schadenfreude darüber ist voll daneben. Das gilt auch für Kirk.



    Der Spruch, dass man über die Toten nur Gutes reden soll, kann wohl nur in Abwandlung gelten, indem man möglichst Wahres sagen sollte.



    Kirk hat u.a. sinngemäß geäußert geäußert, dass sie Steinigung Homosexueller Gottes perfekter Wille sei.



    Dazu passt es nicht, dass er ein Verkünder der barmherzigen Liebe Gottes gewesen sein soll. Zumindest wäre das ein sehr schräges Verständnis von barmherziger Liebe, nämlich ein sehr exklusives.



    Über politische Positionen kann man ja durchaus verschiedener Meinung sein und reden. Bei manifestem Rassismus und Menschenverachtung macht das keinen Sinn und da gibt es auch nichts zu beschönigen.

    • @Achsachbloß:

      Das hat er nicht gesagt, auch nicht sinngemäß. Erschreckend, was alles so verbreitet wird. Ich empfehle, sämtliche Medien aller Spektren zu konsumieren und nicht nur eine Seite. Das beugt die Blase/Echokammer ungemein vor.

      • @SGouldo:

        Sie haben Recht und ich bin einer Falschmeldung gefolgt. Das hätte nicht passieren dürfen und ich bedauere es sehr.

  • Fällt dem Autor eigentlich der eigene Bias auf?

    • @Sonntagssegler:

      Ich habe den Artikel jetzt drei mal gelesen und kann keinen "Bias" entdecken Er stimmt mich eher nachdenklich.

    • @Sonntagssegler:

      "Kirk hat u.a. sinngemäß geäußert geäußert, dass sie Steinigung Homosexueller Gottes perfekter Wille sei."

      Nein.



      Das hat zwar Elmar Thevesen gesagt.



      Aber Kirk hat das nicht gesagt.

      • @Frank Naumann:

        Er soll in einem Podcast von 2024 folgendes gesagt haben:



        Levitikus 20:13: "Schläft einer mit einem Mann, wie man mit einer Frau schläft, dann haben sie eine Gräueltat begangen; beide werden mit dem Tod bestraft; ihr Blut soll auf sie kommen." (T-Online 12.9.25)

      • @Frank Naumann:

        Dann bitte ich um Entschuldigung und nehme das zurück.

  • "die junge Generation vom politischen Engagement abwende, und sich dafür in der passiven Rolle zynischer Zuschauer einrichte."

    Ist das wirklich wahr, dass es zahlreiche Menschen gibt, die politische Attentate mit Feixen, Häme und Äußerungen als berechtigt ansehen?!



    Heute?



    Wie wollen sie da dann ein Vorbild für die Emanzipation des Menschen aus ungerechten Verhältnissen sein?

  • Der Mord an Kirk ist ein Katastrophe für uns alle und die heimliche Schadenfreude einiger Personen sind ihre persönliche Katastrophe, da sie den Mord an einem politisch Andersdenkenden befürworten. Ich kann dazu leider nichts anderes sagen.

    • @Leningrad:

      Die Politik-/ Idologien von Kirk waren-/ sind eine Katastrophe für uns alle. Ein Mord rechtfertig nichts, auch wenn die von Kirk vertretende Politik schon unzählige Verletzte und Todesopfer gefordert hat.

    • @Leningrad:

      Inwiefern sollte der Tod eines Rechtsextremisten eine "Katastrophe für uns alle" sein? Können Sie mir das ansatzweise erklären?

      • @sedeum:

        Es handelt sich hier nicht (!) um einfaches Ableben einer Person (Rechtsextrem ist vielleicht Ihre persönliche Lesart, ich habe mir einige Beiträge angehört und ICH würde C. Kirk als rechtspopulistisch einordnen). Sondern es handelt sich hier um einen politisch motivierten Mord, das übersehen Sie. Katastrophe für UNS ALLE? Durch diesen Mord werden wir als Linke in Misskredit gebracht, das rechte Spektrum - ja bis rechtsextrem - wird einen unglaublichen Aufschwung mit entsprechender Erklärung bekommen, sie die Demos in London. Und das, geehrter Sedeum, ist wahrscheinlich erst der Anfang. Dieser Mord hat die Linke zu einer Schweigespirale verurteilt, wenn sie nicht als Verfechter von politisch motivierten Morden gelten will. So sehe ich das.

    • @Leningrad:

      Bei aller Empathie sollte doch die Rationalität nicht vollständig verloren gehen. Wenn auf 10 rechtsextreme Attentate ein linksextremes Attentat folgt und dieses wie 100 Attentate von Trump und Konsorten aufgebauscht wird und die rechtsextremen Attentate zuvor nie Erwähnung seinerseits gefunden haben, dann sollte doch auch etwas Kritik vollständig legitim sein an diesem ganzen inszenierten Spektakel von Trump und seinen Schergen!

      • @Hannah Remark:

        Wer Menschenverachtung predigt, hat natürlich in der eigenen Anhängerschaft nicht so eine offene moralische Flanke wie Jemand, der vorgibt, sich nur im Namen der Menschlichkeit menschverachtend zu verhalten.

        Und wie absurd ist es, die Beurteilung der Verfehlungen eigener politischer Gleichgesinnter an der Reaktion auf moralische Verfehlungen eines politischen Gegners zu messen, dessen Einstellung man gerade aus moralischen Gründen verurteilt? Natürlich stört es die Rechten nicht, wenn Linke, Minderheitenmitglieder etc. ihrer Ideologie zum Opfer fallen. Es ist ja genau ihre Ideologie, dass die alle ruhig ins Gras beißen können, solange nur der selbsterklärt "normale", fahnenschwenkende "Average Joe" weiter sein engstirniges Süppchen kochen kann. Nur KANN das eben nicht der moralische Maßstab sein, an dem Jene sich messen lassen müssen, die dieser Einstellung Menschenverachtung vorwerfen. Entsprechend heftiger ist die Reaktion, wenn sie in ihren Methoden auf dieses oder ein ähnlich mieses Niveau absinken.

      • @Hannah Remark:

        Rational betrachtet, wäre ein Mord an einer politisch exponierten linken Person mit ähnlicher Reichweite und Bekanntheit genauso "aufgebauscht" worden. Nicht von Trump, aber von anderen Personen.



        Es kommt mir unheimlich vor, wenn Linke Morde relativieren. Bei ihrem Kommentar könnte man denken, Linke hätten ein paar Morde "for free", weil es so viele, wie bei den Rechten, ja sowieso nicht sind.

        • @sneaker:

          Die Attentate auf die Demokraten vor ein paar Monaten sind nicht so aufgebauscht worden. Sie fanden Erwähnung



          mehr nicht.

      • @Hannah Remark:

        Das ist doch mal ein echt interessante linke Betrachtung der Gerechtigkeitsfrage bei Attentaten. Da wird den Rechtsextremen doch glatt eine 1:1 Relation an Attentaten zugestanden.

        Da lob ich mir doch den liberalen Rechtsstaat der auch solchen Betrachtungen den Stinkefinger zeigt.

  • Wenn politische Mordopfer gleichwertig sind, einfach weil sie durch politische Gewalttäter umgekommen sind, unabhängig vom Opfer, heißt das, dass ich mit Walter Lübcke gleichermaßen Mitgefühl aufbringen muss wie mit Charly Kirk. So leid es mir tut, dazu waren die beiden Menschen einfach zu unterschiedlich.

    Charly Kirks Kinder tun mir freilich doppelt leid. Nach seinem Mord, weil sie ihren Vater verloren haben. Vor seinem Mord, weil sie ausgerechnet ihn zum Vater hatten.

  • Er ist zu dem Preis geworden, den er bereit war für das 2nd Ammendment zu zahlen.

    Die Freude jener , die Dank Menschen wie Kirk ein Leben in Angst in vor Amokläufen in Schulen führen müssen, ist rein menschlich gesehen verständlich.

    Auch bei den erwähnten Memefest mit dem Attentäter lässt sich festhalten, dass ein Teil der Reaktion schlicht weg darin liegt, dass die CEO Menschen leben und Existenzen zerstörten und dabei noch gut verdienen.



    Da wird das Erschießen eher zu einem Akt existenzieller Notwehr in Form einer reaktiven Agression die sich auf das bedrohliche Objekt richtet.



    Die Tatsache dass diese Attentate auf so eine breite Zustimmung stoßen ist bezeichnend für die Verhältnisse in den USA und zeugt davon wie viele Menschen dort leiden.

    Dass dies die ganze Problematik auf eine andere Eskalationsstufe hebt ( Fox bläst zur Jagd), sowie an der Gesamtproblematik wenig ändern wird, kann man festhalten.

    Für Menschen in Deutschland bietet sich dann noch die Gelegenheit sich über das Ganze aus der Distanz moralisch zu empören und sich selbst zu versichern, dass man die demokratischen Werte trotz aller Widrigkeiten hochhalten würde. Nützen tut dass aber niemanden.

    • @Rabenbote:

      "Da wird das Erschießen eher zu einem Akt existenzieller Notwehr in Form einer reaktiven Agression die sich auf das bedrohliche Objekt richtet."

      Die Rechtfertigung politischer Morde hat das Potential, uns in ganz dunkle Zeiten zurückzuwerfen. Ich fordere Sie auf, diese Überzeugung zu überdenken, sollten Ihnen demokratische Werte wichtig sein.

      • @Katharina Reichenhall:

        Das war eine Analyse der Psychologie die hinter der Tat stand und den Verhältnissen die diese Dynamik hervorbringen. Verstehen und analysieren sind keine Rechtfertigung.

        Diese Analysen sind wichtig um zu verstehen wie so eine Tat zustande kommen kann und wie man dies verhindern kann.



        Das steht völlig in Einklang mit demokratischen Werten und dient am Ende deren Schutz , vor ausufernder Gewalt und den erwähnten Rückfall .

        Was ja das Anliegen ihres Kommentares ist, wenn ich den richtig verstehe.



        Insofern verstehe ich ihre Sorgen . Ich gebe aber zu bedenken dass ihr Tonfall anklagender ist als es die Situation erfordert.

  • Es ist absolut erschreckend, wie viele Kommentare man von Linken in den sozialen Medien findet, die politische Morde für richtig und gut halten. Unter jedem Beitrag zu dem Mord findet man unzählige solcher Kommentare. „Er war ein Nazi, er war ein Faschist, er hat Hass verbreitet … da wäre es okay.“ Bei dem Attentat auf Trump war es ja genauso.



    Leider muss man sagen, dass sich Linke anscheinend auch radikalisiert haben und viel Hass in sich tragen, und ich will mir nicht vorstellen, wie es in ein paar Jahren aussieht und wer noch alles sterben muss.

    • @sneaker:

      Besser in die Vergangenheit schauen und die Morde allein in Deutschland zählen, die von Rechtsextremen begangen wurden. Wenn die Politik nicht/zu wenig reagiert, wird es immer welche geben, die zu Lynchjustiz greifen.

    • @sneaker:

      So ein wenig scheinen Sie ja die Peilung verloren zu haben.



      Was Gewalt angeht, haben stramm Rechte eindeutig die beste Expertise und noch dazu keinerlei Berührungsängste.



      Also lassen Sie mal die Kirche im Dorf.



      Ein dämlicher Post ist noch lange kein Mord oder Mordversuch.



      All die Opfer rechter Gewalt wären sicherlich lieber ein wenig beschimpft und beleidigt worden statt zusammengeschlagen oder umgebracht.

      • @Nansen:

        Volle Zustimmung, die Zahlen sind eindeutig. Rechtsextremistische Gewalt ist vorherrschend in unserer Gesellschaft und weiterhin steigend. Laut Verfassungsschutz sind linksextremistische Gewalttaten weiterhin rückläufig. Dadurch selbstverständlich nicht weniger zu verurteilen und auch nicht zu verharmlosen aber die staatlichen Prioritäten bei der Bekämpfung sollten klar sein. Ich befürchte, in den USA sieht es nicht besser aus. Dort werden die Prioritäten allerdings vollständig einseitig gesetzt von Seiten Trumps und nur linksextreme Gewalt verurteilt. Rechtsextreme Gewalt wird vollständig verharmlost. Außerdem befürchte ich, dass die Republikaner mittlerweile eine gewisse Lynchjustiz forcieren, wenn ich die Zwischenrufe dort mit einbeziehe im Parlament. Die Lynchjustiz hat in den USA eine lange Tradition!

    • @sneaker:

      Alles so entsetzlich und beängstigend. Ich bin wirklich erschrocken.

  • Was soll immer diese falsche Gleichsetzung. Es sind die Republikaner die ständig Lügen verbreiten und zu Gewalt anstacheln und die Demokraten rufen zu Geschlossenheit gegen politische Gewalt auf. Trump dagegen hat alle Demokraten mal wieder als Mörder, Terroristen und Linksextremisten bezeichnet und dass 'diese Leute' nun zur Strecke gebracht werden und seine Sektenanhänger und Fox Fake News machen kräftig mit. In Minnesota wurden zwei demokratische Politiker*innen von einem von Trump angestachelten rechten Attentäter ermordet - war nicht der Rede wert. Auf die Demokratin Nancy Pelosi und ihren Mann wurde ein Attentat verübt - die Rechten machten sich darüber lustig. Kirk auch. Kirk wollte mehr Waffen in der Zivilbevölkerung und hat dafür Amokläufe an Schulen gebilligt. Das waren seine letzten Worte und es fand zeitgleich sogar ein Amoklauf an einer Schule statt. Kirk war ein Lügner und Faschist der Frauenrechte und Menschenrechte abschaffen wollte um eine weiße männliche Welt zu erschaffen in der alle anderen Menschen mit Gewalt unterdrückt werden. Er bezeichnete Schwarze als dumm und homosexuelle und transsexuelle Menschen als Müll ... Er war ein bösartiger verlogener Mensch.

    • @Peter Blunt:

      Und was an "bösartig und verlogen" rechtfertigt auch nur ansatzweise seine Tötung oder die Schadenfreude darüber (oder deren Verharmlosung)?

      Wer angesichts solcher tödlichen Amoral nur auf böse Andere zeigen kann, ist im Zweifel wenig besser als diese. Ist das Ihr moralischer Maßstab?

      • @Normalo:

        Mit "Moral" kommen Sie bei Rechtsextremisten nicht weit.

        • @sedeum:

          Die Frage war auch nicht an einen Rechtsextremisten gestellt. Die nächste Frage lautet, was es über Ihre Moral aussagt, dass Sie sie aus Sicht eines Rechtsextremisten beantworten. Q. E. D., befürchte ich.

  • Ich bin sehr dankbar für diesen Kommentar und auch die Erinnerung an den Mord und die Reaktionen bzgl. des CEO von Utd. Healthcare.



    Hier zeigt sich, dass jemand den Begriff Demokratie verstanden und verinnerlicht hat und wirklich für sie eintritt.

    Dagegen halte ich Menschen für Heuchler, die zum Beispiel gegen die Todesstrafe in den USA eine Petition nach der anderen unterschreiben, in den beiden o.g. Fällen aber Häme zeigen.

  • Ist schon bemerkenswert, wie viele hier (oder sogar fast alle) die Tat erst einmal verurteilen - danach kommt dann das ABER und alles wird relativiert.



    Wenn es sich um einen Despoten wie Hitler handelt, lasse ich ja mit mir über Gewalt als Mittel der Befreiung reden - Kirk war aber kein Despot. Er hat lediglich Trump die "Schafe" zugeführt.

    • @Il_Leopardo:

      Das ist eine bemerkenswerte Verniedlichung der Realität.



      Kirk war kein harmloser Rattenfänger oder Schafeverführer. Er war ein knallharter Rassist.



      Aber natürlich war er bestimmt auch ein liebender Ehemann und Familienvater und frommer Christ.

      • @Achsachbloß:

        Können Sie Straftaten des Mannes benennen, die seine Exekution rechtfertigen?

        • @Katharina Reichenhall:

          Wenn Sie gern falsch interpretieren und falsche Schlüsse ziehen, dann ist das Ihr Problem. Ich beantworte Fragen mit derartigen Unterstellungen nicht.

        • @Katharina Reichenhall:

          @Katharina Reichenhall:

          Wo schreibt er denn dass die Exekution gerechtfertigt gewesen wäre?

      • @Achsachbloß:

        Warum soll er ein knallharter Rassist sein ? Weil er gegen Quoten für Schwarze war ?

      • @Achsachbloß:

        Das war er - aber den Tod hat er nicht verdient. Ein liebender Ehemann und Familienvater war er sicher auch - so wie auch der Lagerkommandant von Ausschwitz. Scheint sich irgendwie gegenseitig nicht auszuschließen.

  • Was die Amerikaner da machen, JD Vance holt den Sarg ab, Der Tote bekommt die höchste zivile Auszeichnung und das Begräbnis wird sicher ein Spektakel. Irgendwie erinnert mich das stark an 1930: der Tod von Horst Wessel. Schaurig

  • Radikalisierung durch Medien - erschreckend! Die Macht der Bilder ist unglaublich. Menschliche Emotionen können quasi auf Knopfdruck erzeugt werden. Jede Gruppe kann sie bequem mißbrauchen - und es wird davon auch ausgiebigst Gebrauch gemacht.

    Ein 100% Gegenmittel gibt es nicht. Was helfen könnte wäre ein Aufeinanderzugehen aller gesellschaftlichen Gruppen. Ein respektvolles Miteinanderreden muss das Ziel sein. Auf gegenseitige Verletzungen und Beleidigungen sollte verzichtet werden.

    Die heutige Realität sind leider anders aus: Polarisierung und schleichende Radikalisierungen, wo man auch hinguckt.

    Harmonie scheint es nur noch (wenn man Glück hat) in Familie und Freundeskreis zu geben.

  • Nius und Welt verbreiten Mitlerweile es wären Trans und Antifa nachrichten auf den Kugeln gewesen. Etwas was von einem Angeste.lten der Polzei längst als Falsch erklärt würde. Die Kommenatrspalten der Welt kann man sich vorstellen.

    Ohne irgendeinen beweis werden dank der republikaner in Amerika linke und demokraten zum Täter erklärt und deutsche Medien springen auf und verklären Kirk zu einem einfachen inlfuenzer anstatt einem brandgefährlichen christo faschisten

    • @Welt Bürger:

      Bei n-tv.de war eben zu lesen, daß die Inschriften auch von Rechten verwendet werden, da spielt ein Nick Fuentes und die "Groypers" eine Rolle.

  • Auch hier treffen zwei Dinge gleichzeitig zu: Ja, die Tat ist unbedingt zu verurteilen. Und ja, Kirk hat selbst höchst tatkräftig daran mitgewirkt, dass die Spaltung und Lagerbildung so radikal erfolgt.

    Von seiner Überzeugung, der zweite Zusatz zur US Verfassung sei wichtiger, als individuelles Menschleben, einmal ganz abgesehen.

    Galaterbrief, Kapitel 6, Vers 7: "Irret euch nicht! Gott lässt sich nicht spotten. Denn was der Mensch sät, das wird er ernten."

  • Jeden Tag sterben in den USA Menschen durch Schusswaffen, weil die US-Amerikaner an dem uralten Second Amendment festhalten. Der "Second Amendment" ist der 2. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten, der das Recht des Volkes auf den Besitz und das Tragen von Waffen garantiert. Ständig gibt es auch Schießereien an US-Schulen, von denen wir in Europa oftmals gar nichts mehr mitbekommen, weil es schon zur "Normalität" in den USA geworden ist und deshalb darüber auch kaum noch berichtet wird.

    Jetzt hat es einen rechten Influencer getroffen, der immer nur Hass geschürt, für den Second Amendment eingetreten ist und auf alles Soziale und Linke geschimpft hat, und sogar einmal sagte, dass die Steinigung homosexueller Menschen ein Teil von "Gottes perfektem Gesetz" ist.

    Die USA ist voller Verrückter und Trump gießt jetzt sogar noch mehr Öl ins Feuer, indem er von "radikalen Linken" redet, die er jagen will. Wenn man kein US-Bürger ist, dann sollte man die USA momentan nicht mehr betreten, denn Donald Trump und seine Anhänger werden das "Land of the Free" jetzt endgültig in einen tödlichen Schießplatz verwandeln und die US-Bürger noch mehr spalten.

    • @Ricky-13:

      Wer Menschen tötet, um sie zum Schweigen zu bringen, GEHÖRT gejagt.

      • @Normalo:

        **... sie zum Schweigen zu bringen ...**

        Interessante Formulierung. Der Attentäter wollte also die "Wahrheit" des rechten Influencer zum Schweigen bringen, oder war das nur ein 'gedanklicher Ausrutscher' von Ihnen? War Ihre Besonnenheit - die Sie ja ansonsten immer an den Tag legen - vielleicht diesmal etwas durcheinander geraten, und dann ist es emotional aus Ihnen nur so herausgesprudelt?

        So einen Lapsus (Sie lieben ja Fremdwörter) hätte Ihnen aber nicht passieren dürfen.

      • @Normalo:

        Herrjeh, also freie Fahrt für Nachfolger der Nationalsozialisten?

        • @sedeum:

          So ein Quatsch. Lesen Sie meinen Satz durch, und sie werden vielleicht bemerken, dass es darum geht, Rechten Hetzern kein Futter zu geben, indem man sich unnötig mit Menschen wie dem Mörder Kirks identifizieren lässt. Es ist nicht der Mord an Kirk selbst, der Trumps Reaktion darauf aufwertet, sondern jene Reaktionen darauf aus radikal linken Kreisen, die sich nicht entblöden, selbst eine so offensichtliche Wahrheit wie z. B. die in meinem Statement da oben, noch angreifen oder relativieren zu müssen.

      • @Normalo:

        "RadikalEN LinkEN" Achtung, Mehrzahl!

        Ricky verweist hier auf die anschließende Hetze und Instrumentalisierung des Attentats durch Trump und co.



        Eine Infragestellung der Strafverfolgung, des Einzeltäters kann ich hier nicht erkennen.



        Zum Zeitpunkt des Kommentars war zudem weder Täter noch Motiv bekannt. Jetzt soll zur "Jagt" die Nationalgarde geschickt werden.

        • @sociajizzm:

          Richtig. Und die Munition für diese Überreaktion liefern all die Claqeure und Relativierer, die es nicht übers Herz bringen, einer Binse rechtsstaatlichen Bewusstseins wie z. B. meinem obigen kurzen, NUR auf echte politische Mörder bezogenen, Satz einfach mal rückhaltlos zuzustimmen.

          Natürlich hat Ricky den nicht infrage gestellt. Aber zu viele Linke - auch und gerade in den USA - tun das eben schon, nutzen solche Taten gegen den politischen Gegner, statt Menschlichkeit zu beweisen, um möglichst noch verbal Einen draufzusetzen, und können zu nicht geringen Teilen auch ihre Genugtuung über den Mord und seine "ironische" Begehungsform (Bitte was???) nicht verbergen.

          So und nicht anders füttert man den rechten Troll (der dummerweise die Zügel der Exekutive in der Hand hält).

      • @Normalo:

        Dass Sie ein 'wertkonservativer Liberaler' sind, hatten Sie mir ja schon einmal erzählt. Dass Sie jetzt aber sogar schon einem Möchtegern-Diktator 'Beifall zollen' - der etwas fingiert ("radikale Linke") und das als trump'sche "Wahrheit" seinen einfältigen Fans verkauft, nur um Linke (und alle anderen US-Bürger, die ihm nicht in den Kram passen) jetzt ungestört "jagen" zu können (Open Season – Jagdzeit) - hätte ich allerdings nicht von Ihnen gedacht.

        • @Ricky-13:

          Denke ich von mir auch nicht und habe ich mit dem einen Satz auch keineswegs getan. Der war nur auf die Jagd nach Leuten bezogen, die tatsächlich Andere töten und die tatsächlich Aufgabe der Exekutive in einem Rechtsstaat ist. Insofern nehme ich gerne Ihre Entschuldigung für die bösartige Extrapolation meines Posts an: Was anderes als bösartig Extrapolieren macht Trump auch nicht.

          Womit wir bei meinem eigentlichen Punkt wären. Der Satz sollte ein Hinweis auf den fatalen Zusammenhang zwischen Selbst- und Fremdindentifikation mit solchen Taten wie dem Mord an Kirk sein: Wer es nicht hinreichend schafft, zwischen einer aus seiner Sicht richtigen politischen Einschätzung und einem (unmissverständlich zu verurteilenden) politischen Mordes im Namen dieser Einstellung zu differenzieren, der landet eben im Zielfernrohr von (sehr gern ähnlich undifferenziert denkenden) "Jägern" der anderen Seite. Das ist eine völlig wertfreie Diagnose.

          • @Normalo:

            **Insofern nehme ich gerne Ihre Entschuldigung für die bösartige Extrapolation meines Posts an.**

            Wo sind Sie denn jetzt unterwegs? Ich habe keinen Grund mich bei Ihnen zu entschuldigen, das verhält sich wohl eher umgekehrt. Sie haben meinen Kommentar dazu benutzt, um ein 'Halali zur Jagd' zu blasen. Dieser Satz von Ihnen steht ja - für jeden gut lesbar - immer noch unter meinen Kommentar. Ich wunderte mich schon, dass Sie so einen Satz raushauen, denn normalerweise drücken Sie sich gebildeter aus und achten auch auf Ihre Wortwahl.

            Wie *sociajizzm* schon richtig schrieb, hatte ich gesagt, dass Donald Trump von "radikalen Linken" geredet hat, also Plural und nicht Singular. Ich gehe mal davon aus, dass Sie den Unterschied zwischen Mehrzahl und Einzahl kennen. Und wenn Trump von Linken (also Plural) redet, dann meint er Demokraten, denn echte Linke gibt es kaum in dem kapitalistischen Land, wo alles Linke und Soziale mit dem Teufel gleichgesetzt wird.

  • Unsere deutsche Generation Z muss nicht zur Armee und hat von Krieg, waffen und Gewalt de facto keine Ahnung. Als jemand, der 2001-2002 bei der Bundeswehr war und an kriegsmanövern mit scharfer Munition teilgenommen hat, sehe ich die Dinge völlig anders. Ein echter Krieg ist kein Hollywoodfilm. Das muss der Generation Z klar sein. Sonst verkommt die Gewalt zum medialen Suchtereignis, an dem sich Viele berauschen, die selber nie eine Waffe in der Hand hatten und die selber nie einen panzer gefahren haben!!!

    • @Sascha Jagel:

      Wie kommen sie jetzt auf Krieg? Es geht um Attentate und den Umgang damit, bzw Verrohung der Gesellschaft.

      Sie haben genausowenig an einen Kroeg teilgenommen und haben davon ebenso wenig Ahnung.



      Ein Manöver in der Bundeswehr hat damit nämlich noch weniger als ein Game oder Film zu tun.



      Ich erinnere mich an Biwaks in der Sporthalle.



      Jede halbwegs chaotische Baustelle hat mit den Krieg mehr gemein als alles was deutsche Soldaten außerhalb eines Einsatzes erleben.



      Warum? Weil man dort tatsächlich einfach sterben kann, auf der Baustelle durch Pfusch und Umstände, im Krieg durch Waffen.



      Dies ist der entscheidende Unterschied. Töten und Todesgefahr sind Erlebnisse die man nicht simulieren kann, man sollte feoh um jeden Menschen sein der das nie erleben muss.



      Ein Attentat kann jeder begehen, eine Waffe ist alles was man dazu macht.



      Die meisten Soldaten haben nie im Leben einen Panzer gefahren.



      Was sie beschreiben sind keine Skills sondern Erfahrungen.



      Daraus kann man lernen - muss man aber nicht.

  • Weitaus Beängstigender finde ich, dass auch hier in D rechte/rechtskonservative Medien und Personen Charlie Kirk plötzlich als "christlichen" oder "konservativen" Influenzer darstellen. Der Mann war rechtsextrem, muslimfeindlich und vertrat ein fundamentalistisch-christliches Weltbild, das so menschenfeindlich und verbohrt war, dass einem die katholische Kirche fast progressiv dagegen vorkommen konnte.



    Trump, dem die Morde und Mordanschläge an demokratischen Politikern dieses Jahr kaum eine Bemerkung wert waren, stilisiert ihn zum Märtyrer. Das mag persönliche Gründe haben, wie die NYT spekuliert. Das mag aber auch ein politischer Schachzug sein, um seine Agenda weiter voranzutreiben und gleichzeitig von seiner Verwicklung mit Epstein abzulenken.

  • Kirk war kein harmloser Konservativer, sondern ein faschistischer Kulturkämpfer durch und durch, seine Ansichten zu marginalisierten Gruppen oder Frauen waren menschenverachtend. Seine Aussage, dass man eben Tote durch Waffengewalt ertragen müsse, wenn man das Recht auf Waffen verteidigt, findet nun bei ihm seine Erfüllung.



    Hat er es verdient Opfer eines Attentats zu werden: nein natürlich nicht! Das hat niemand!



    Allerdings eskalieren die amerikanischen Rechten sehr bewusst die gesellschaftliche Polarisierung und kalkulieren Gewalt ganz offen ein, um den Kulturkampf und damit die Errichtung eines autoritären, antiliberalen Regimes für sich zu entscheiden. Ich habe den Eindruck, das die progressiven und liberalen Stimmen in den Staaten dermaßen hilflos unter Druck stehen, dass solche Attentate Ausdruck genau dessen sind.

    • @Nathaniel:

      Wer ist denn Ihrer Meinung nach ein harmloser Konservativer? Ruprecht Polenz? ;)

  • "Man kann natürlich feststellen, dass Kirk mit seiner Agitation, seiner Freund-Feind-Rhetorik selbst zu der Gewaltlust beigetragen hat. Nach dem Hammerangriff auf den Ehemann der Demokratin Nancy Pelosi 2022 sagte Kirk hämisch, 'irgendein großartiger Patriot' solle doch bitte die Kaution des Attentäters bezahlen."



    Wenn dann irgendwann die Attentate von Rechten auf Linke kommen, gibt es sicherlich einige Kandidaten, bei denen sich eine ähnliche Gewaltlust "Feststellung" anböte. Wir lesen sie dann wahrscheinlich - wenn überhaupt - in einem anderen Medium.

  • Auch ich bin gestern wieder auf mehrere Mescaleros gestoßen.

    Keiner kannte C. Kirk vorher (mich eingeschlossen). Aber jeder wußte, warum es ihn "eigentlich nicht unverdient..." traf und warum sich daher ihr Mitleid "in Grenzen hält."

    Aber ansonsten sind natürlich alle engagierte Gegner der Todesstrafe.

    • @Jan Schubert:

      Gegen die Todesstrafe zu sein und kein Mitleid mit jemandem zu haben, der Menschen gegeneinander aufgehetzt hat, schließt sich nicht gegenseitig aus.

      Mit seiner Position gegen Waffenregulierungen war er Teil von der Gruppe an Menschen, die Attentate auf Schulen als "notwendiges Opfer" betrachteten. Und wenn er diese Kinder als notwendige Opfer abtat, dann muss er auch bereit gewesen sein, sich selbst so zu sehen.

      Ebenso sollte nicht ignoriert werden, dass seine Reden viele Familien gestaltet haben: seien es Eltern, die ihre Kinder nicht mehr akzeptieren, oder Familienmitglieder die wegen seinen rassistischen Reden ermordet werden - er hat unglaublich viel Schaden angerichtet und ich denke nicht, dass es falsch ist den Tod von jemandem zu feiern, der mitverantwortlich für den Tod deiner Liebsten ist.



      Er war ein höchst empathieloser Mensch, weshalb sich viele schwer tun, ihm nun solche entgegenzubringen.

      • @Scorpergast:

        Ich finde, es schließt sich absolut aus, wenn man gegen die Todesstrafe ist (angeblich sein will) und dann den Tod durch Menschenhand von jemandem sehr gelassen bis freudig hinnimmt, der nicht einmal ein Verbrechen begangen hat - was ja die Grundlage der Todesstrafe in den USA wäre.

        • @Dr. McSchreck:

          Genauso ist es!

      • @Scorpergast:

        Danke, genau dieses "Ja, aber ..." bestätigt meine Einschätzung.

        Niemand verlangt, ihm Empathie entgegenzubringen. Schon gar nicht, da ihn ja die meisten vorher gar nicht kannten. Aber nun mit ein paar eilig zusammengelesenen Zitaten von ihm in den Kommentarspalten die Ermordung zu relativieren finde ich schon bezeichnend.

        Und die von Ihnen vertretene kausale Zurechnung halte ich doch für ausgesprochen exzessiv. Das könnte nach hinten losgehen, nicht wahr liebe Sandra L. von den Linken?

    • @Jan Schubert:

      Das Ganze ist widerwärtig.



      Dennoch: Es hat schon irgendwie etwas Ironisches, wenn jemand erschossen wird, der durch Schusswaffen Gestorbene akzeptiert, um das Recht auf Schusswaffen zu erhalten.



      Das rechtfertigt keine Schadenfreude, aber irgendwie verknotet es doch im Hirn.

  • Kirk war jemand, dessen extrem konserativen Positionen man weder schätzen noch mögen muss. Er hat jedoch aktiv die Diskussion mit seinen politischen Gegnern gesucht. Jeder der wollte, durfte sich der Herausforderung einer Diskussion mit ihm stellen. Nun wurde er erschossen. Ich bin sehr froh über die besonnene Position, die die Redaktion der TAZ hier bezieht. Mit scheint einigen scheint nicht klar zu sein, was sich hier andeutet. Wer die Diskussion mit dem politischen Gegener verweigert, der macht aus politischen Gegnern reale Feinde. Das ist nicht nur für die USA der falsche Weg. Ein Weckruf für die Gesprächsverweigerer in Deutschland in sich zu gehen und zu reflektieren.

    • @Nachtsonne:

      Die taz für den besonnenen Artikel zu "loben", ist doch nur ein Aufhänger, um vom Thema abzulenken. Es geht in dem Artikel nicht um Kirks Positionen, die Auseinandersetzung damit oder die Verweigerung dessen, sondern um politische Gewalt und den Diskurs darüber.

      Sie nutzen den Platz für etwas ganz anderes und stellen es so dar, als sei Gesprächsverweigerung für Gewalt wie die gegen Kirk verantwortlich. Dabei hat die doch gar nicht stattgefunden, er diskutierte doch fortwährend mit "Andersdenkenden".



      Was wollen Sie also eigentlich mit ihrem Kommentar aussagen? Sollen wir alle ganz besonnen auch mit extremen Rechten (Kirk war kein Konservativer) diskutieren, sie einbeziehen und ihnen zuhören, weil es sonst zu Gewalt kommt?

      Tatsächlich gibt es bei Akteuren wie Kirk keinen echten Unterschied zwischen ziviler politischer Diskussion und politischer Gewalt. Auch deren verbale Äußerungen und der Diskussionsstil sind Formen der Gewalt. (Das wurde von anderen Foristen ja schon gezeigt.) Die Position des Gegenübers zu respektieren, ist nicht vorgesehen, auch nicht, die eigene Position als eine unter vielen anzusehen. Gerade für Kirk waren Menschen mit anderen Positionen Feinde, die weg müss

      • @sàmi2:

        "Was wollen Sie also eigentlich mit ihrem Kommentar aussagen? Sollen wir alle ganz besonnen auch mit extremen Rechten (Kirk war kein Konservativer) diskutieren, sie einbeziehen und ihnen zuhören, weil es sonst zu Gewalt kommt?"



        Die Antwort lautet schlicht: Ja, sollen Sie! Zuhören, deren Argumente zerlegen und damit dem Publikum klar machen, mit wem man redet. Wer das nicht kann möge bitte etwas anderes machen als Politiker zu sein.



        Wenn man das nicht macht und gleichzeitig reale Probleme ignoriert, der überlässt den politischen Rändern das Feld.

        • @Nachtsonne:

          Da stimme ich Ihnen zu. Es geht darum, die rechten Positionen auf der politischen Bühne verbal zu bekämpfen, und zwar wirksam und überzeugend. Mag sein, dass ich Ihr Statement fehlintetpretiert habe. Ich kann jedenfalls nicht erkennen, dass die fehlende Teilnahme der Rechten am Diskurs die Ursache für diesen Mord war. Den ich übrigens in jeder Hinsicht falsch und genauso verurteilenswert finde wie jeden anderen. Ich denke aber, dass Gewalt ziemlich ersichtlich schon im rechten Diskurs enthalten war, wie Kirk ihn geführt hat. Mich hat auch ihre Formulierung gestört, jeder "durfte" mit ihm diskutieren. 1. Warum sollte das irgendjemand nicht dürfen, und 2. hat er m.E. eben nicht zum Austausch eingeladen, sondern versucht Leute vorzuführen. Worauf wir uns vielleicht einigen können: Fehlende überzeugende argumentative Gegenwehr solchen Leuten gegenüber ist fatal, und den Kampf mit physischer Gewalt auszufechten ebenso. Aber auch, und das habe ich bei Ihnen rausgelesen, Positionen als "muss man nicht mögen, extrem konservativ" und Teil des legitimen Meinungsspektrums abzubilden, die Gruppen von Menschen grundlegende Rechte absprechen. Wie gesagt - evt. fehlinterpretiert von mir.

          • @sàmi2:

            Ich habe mir auf YT einige Auftritte von Hr. Kirk abgehört. Rechtsextrem definiere ich als außerhalb der Verfassung oder dem Grundgesetz stehend. Er ist radikaler evangelikaler Christ und reichlich konserativ. Er lehnt Diversity, Equity & Inclusion sehr deutlich ab. Er lehnt es klar ab nach ethnischen Kriterien unterschiedliche Rechte zu vergeben, z.B. bei den Zugangsvoraussetzungen zu Universitäten. Im Umkerschluss bedeutet das gleiche Rechte für alle. Das ist für mich nicht rechtsradikal. Und ja, er hat Diskussionteilnehmer, die nicht auf Augenhöhe waren, mitsamt ihrer Argumente lächerlich gemacht. Nicht nett, keine Frage. "Ich kann jedenfalls nicht erkennen, dass die fehlende Teilnahme der Rechten am Diskurs die Ursache für diesen Mord war." Nöh, sicher nicht. Er ist ja an linksgeprägte Universitäten gegangen und hat die VERBALE Konfrontation gesucht - "proof me wrong". Wenn man solche Leute wie Kirk fälschlicherweise als Faschisten bezeichnet und gleichzeitig Gewalt gegenüber echten Faschisten vor dem historischen Hintergrund als legitim ansieht, dann reduziert man möglicherweise die Hemmschwelle zur Gewalt. An der Stelle könnte die Linke darüber nachdenken verbal abzurüsten.

            • @Nachtsonne:

              Was das verbale Abrüsten angeht, gebe ich Ihnen schon wieder recht. Und allein das Labeln als Faschismus, rechtsextrem etc. anstelle inhaltlicher Auseinandersetzung sehe ich auch als unzureichend an. Sieht man z.B. an der wirkungslosen Brandmauer. Die Grenze zwischen sehr konservativ und rechtsextrem ziehe ich da, wo nicht mehr traditionelle Werte und Lebensformen vertreten, sondern die Gundrechte und die Gleichwertigkeit derer bestritten und aktiv angegriffen werden, die dem nicht entsprechen, z.B. von Homosexuellen. Das ist sozusagen nicht verhandelbar. Insofern muss man natürlich dagegen argumentieren. Aber man kann solche Positionen nicht als Teil des politischen Spektrums anerkennnen, innerhalb dessen man Kompromisse machen kann. Und Kirk ist m.E. außerhalb davon.

      • @sàmi2:

        "Sollen wir alle ganz besonnen auch mit extremen Rechten (Kirk war kein Konservativer) diskutieren, sie einbeziehen und ihnen zuhören, weil es sonst zu Gewalt kommt?"

        Besser als gleich selbst zu (auch noch tödlicher) Gewalt zu greifen wäre das in jedem Fall. Nur weil man jemanden für nicht diskursfähig hält, heiligt das nicht jedes Mittel jenseits des Diskurses. Und wenn der sooo schlimm war, was hilft es, so geringfügig weniger schlimm zu denken - insbesondere über solche Dinge wie den Wert eines Menschenlebens?

        • @Normalo:

          Tue ich nicht, und ich rechtfertige weder den Mord noch die Kommentare dazu im Netz, die hier im Artikel beschrieben werden. Beides falsch und hochproblematisch. Ich finde den Artikel sehr gut und tatsächlich besonnen (weiß nicht, wie anderswo darüber berichtet wird), und er sollte auch gar nicht anders sein.

      • @sàmi2:

        Da fehlte noch was :)

        Gerade für Kirk waren Menschen mit anderen Positionen Feinde, die weg müssen, keine politischen Gegner, mit denen ein Austausch und Ausgleich gesucht wird.

        Sie versuchen das zu normalisieren, aber wenn wir uns darauf einlassen, was ja zunehmend passiert, wird es gefährlich für die "Feinde" von Kirk &Co, für alle die anders denken, aussehen, leben oder lieben als er es für richtig und seinen gottgegeben Rechten entsprechend ansah. Glaube nicht, dass die taz dabei ist, und sollte sie auch nicht.

        • @sàmi2:

          Aus meiner Sicht

          a) tragen halt eher Jene zur Normalisierung der brachialen Methoden regierender Populisten bei, die selbst zu brachialen Methoden greifen, und

          b) klingt es etwas absurd, von "bloß nicht normalisieren" zu reden, wenn es um die Politik und den Politikstil geht, den der mit allen nötigen Mehrheiten (Stimmenanzahl im Electorate College, Wählermehrheit, parlamentarische Mehrheit in beiden Häusern des Kongresses) regierende US-Präsident pflegt. Man mag diesen Stil immer noch ablehnen (und das tu ich nicht weniger als Sie), aber der Zug, ihn aus der Normalität fernzuhalten, darf getrost als abgefahren betrachtet werden.

    • @Nachtsonne:

      Eine Sache würde ich zur Korrektur anbieten: wenn er die Diskussion "gesucht" hat, hat er oft die Kameras kontrolliert um es so aussehen zu lassen, als hätte sein Gegenüber keine Validen Argumente. Er hat das also nicht getan, um zu diskutieren (was eine Bereitschaft erfordert, seine Meinung zu ändern), sondern nur, um mehr Leute von seiner (oft mehr als nur schädlichen) Meinung zu überzeugen.

    • @Nachtsonne:

      "Er hat jedoch aktiv die Diskussion mit seinen politischen Gegnern gesucht. Jeder der wollte, durfte sich der Herausforderung einer Diskussion mit ihm stellen."

      In der realen Welt hat Kirk sehr genau darauf geachtet, dass er mit Halbwüchsigen / Jugendlichen, bzw. sehr jungen Erwachsenen "diskutiert" hat.



      Kirk, rhetorisch exzellent geschult, erschien gut vorbereitet auf diesen Propaganda-Veranstaltungen auf Highschool- und College-Campussen, keineswegs um zu diskutieren, sondern zu indoktrinieren und um zu agitieren, das klappte wunderbar mit Leuten, die nicht älter als 20 waren. Als er sich mal in Cambridge versucht hat, ging er ziemlich baden.

      • @Kaboom:

        "Als er sich mal in Cambridge versucht hat, ging er ziemlich baden." Ja, und das war gut so. Auch auf Highschool- und College-Campussen befinden sich kommende und bestehende Wähler. Und ja, naiv und unvorbreitet sollte man solchen Rednern nicht entgegen treten. In den USA darf man ab 18 wählen und in einer Demokratie darf jeder mit jedem reden und vorallem streiten. Was wäre denn sonst die Konsequenz? Das Wahlrechtsalter heraufsetzen oder Wahlrecht nur mit einem nachgewiesenen Bildungsabschluss ab Master?

        • @Nachtsonne:

          "Auch auf Highschool- und College-Campussen befinden sich kommende und bestehende Wähler"

          Interessantes Argument. Eines, das auch von Kirk benutzt wurde. Wäre es ihm aber um Wähler gegangen, hätte er mit Wählern jedes Alters diskutiert. Hat er aber nicht.

          " In den USA darf man ab 18 wählen und in einer Demokratie darf jeder mit jedem reden und vorallem streiten"

          Jo. Hat Kirk aber nicht gemacht. Er hat seine Propagandatüte ausschließlich über denen ausgegossen, die rhetorisch nicht mit ihm mithalten konnten. Und das ist selbstverständlich kein Zufall.

          Im Übrigen finde ich es schlicht albern, zu argumentieren, dass ein rhetorisch exzellent ausgebildeter rechter Demagoge, der gut vorbereitet auf ein Thema, mit unvorbereiteten, rhetorisch nicht ausgebildeten 16 - 18-Jährigen debattiert, ein Interesse an einem Meinungsaustausch hätte. Dazu benötigte er nämlich keine Kameras.

    • @Nachtsonne:

      Das Kirk sich nach Außen generierte als jemand, der offen für Argumente oder Debatten sei, war nichts als ein öffentlich wirksames Täuschungsmanöver, dass Aufmerksamkeit produzierte. Schaut man sich seine Aussagen an, finden wir unzählige unwissenschaftliche Ansichten (Covid, Klima) und extrem polarisierende, oft einfach nur durch klassische Ressentiments begründete Meinungen (Frauen, LGBTIQA+, BiPoC). Begründbare und sachliche Argumente sind was anderes.. Aber für echte Debatten benötigt man Argumente, als andere ist reine emotionalisierende Show.

      • @Nathaniel:

        Richtig erkannt und treffend auf den Punkt gebracht.

  • War Charly K. ein Aas? Ja! Hätte er selbst in einem Staat in dem Volksverhetzung nicht unter die ach so heilige Redefreiheit fällt dank millionenschwerer Anwälte keine Strafverfolgung zu fürchten? Wahrscheinlich schon. Rechtfertigt nur keinen Mord. Dabei ist das ganze System mörderisch, von der Todesstrafe bis zu den gezielten Auslandshinrichtungen die selbst ein Friedensnobelpreisträger Obama befohlen hat.

    Die ganze Gesellschaft hat, wie das ganze System, ein Gewaltproblem. Die Videos sind "nur" ein Symptom, und gleichzeitig ein Brandbeschleuniger. Mit einer freiwilligen Löschung einer solchen Klick- und damit Cash-Cow in werbefinanzierten social Media ist nicht zu rechnen, und da die Regierung die Polarisierung anheizen und für sich nutzen will werden die eigentlich vorhandenen rechtlichen Hürden, die auch weit lascher sind als der EU-DSA, von den Bundesbehörden eher halbherzig forciert werden. Dieser Unwillen zur de-Eskalation wird sehr wahrscheinlich teuer bezahlt werden.

  • "Teile der Linken und Linksliberalen feixen im Netz und schreiben ihre kleinen Witzchen, scheinbar ohne jedes Gespür für die möglichen Folgen für ihr Land."



    Diese Unsitte gibt es auch in Deutschland schon lange. Man erinnere sich an El Hotzo beim Anschlag auf Trump - "leider knapp verpasst" - und - "ich finde es absolut fantastisch, wenn Faschisten sterben".



    Links gießt überall auf der Welt genauso viel Öl ins Feuer wie rechts. Aber die eigenen Brandstifter will man freilich immer nicht sehen. Da sind sich rechts wie links absolut gleich.



    Die Radikalisierung der politischen Lager und ihrer Unterstützer an beiden Rändern der Demokratie nimmt in atemberaubendem Tempo zu. Die Mitte wird von den Seiten zermalmt, ebenso gemäßigte Positionen. Es gibt immer öfter nur noch gegenseitige komplette Ablehnung.



    Diese Haltung hat längst auch die vermeintliche Mitte übernommen, Stichwort Brandmauer (nach rechts) oder Unvereinbarkeit (nach links).



    Viele Länder werden immer instabiler, rechte und linke Hardliner wechseln sich in Regierungen ab. Das wird in der Katastrophe enden - aber soll keine Seite hinterher sagen: 'gezündelt haben nur die anderen...'

    • @Saskia Brehn:

      "Links gießt überall auf der Welt genauso viel Öl ins Feuer wie rechts. "

      Die Untiefen des Internets sind irrelevant. Ansonsten könnte man die Jubelorgien am rechten Rand nach der Ermordung von Walter Lübcke bemühen.

      Ich habe von Politikern der politischen Linken ausschließlich Bedauern gesehen / gelesen.



      Und das vergleichen wir jetzt mal mit den Reaktionen von Rechts auf den Mord an Frau Hortman und ihrem Mann.

      www.newsweek.com/u...n-response-2128368

      utahnewsdispatch.c...ocial-media-posts/

      Gut, das wir verglichen haben.

    • @Saskia Brehn:

      So sieht es aus. Der Feind der freien Gesellschaft steht eben nicht nur rechts, er steht auch links und, das sei ergänzend gesagt, er läuft auch unter dem Banner des Propheten. Letzteres ist in Deutschland eine Erscheinung der letzten Jahre, und dass viele Linke glauben, im Islam einen schutzbedürftigen Freund oder Verbündeten zu haben, ist eines der bizarrsten Phänomene in unserer an Grotesken so reichen Zeit.

      • @KruegerParc:

        Nicht nur rechts und links auch in der Mitte!

        Brandgefährlich wird es, wenn Hass und Hetze nicht nur an den extremen Rändern der politischen Diskussion stattfinden, sondern Mehrheitsfähig werden!

    • @Saskia Brehn:

      Die "Mitte" ist eine Chimäre, denn es gibt keine allgemein akzeptierte Definition, wo sie zu verorten ist und wer dazugehört.



      Mathematisch gesehen kann die Mitte nur ein Punkt sein, weshalb es da ziemlich schnell ziemlich eng wird. Ähnelt der Diskussion, die laut Umberto Eco im MA über die theologisch bedeutsame Frage geführt wurde, wieviele Engel auf einer Nadelspitze Platz finden.



      Die Gefahr von links und rechts gleichzusetzen ist übrigens ein No-Go. Schauen Sie sich die Statistiken zu linker und rechter Gewalt an: www.bka.de/DE/Unse...hlen2024_node.html

    • @Saskia Brehn:

      Die Radikalisierung der Linken. Ja wo ist sie denn? Meinen Sie die Antifa, Lina E. und Jette Nietzard? Oder hat der Attentäter irgendwas mit unserer "Linken" hier zu tun? Gibt es kein globales Auftreben rechtpopulistischer Parteien und nationalistischen Strömungen? Was passiert denn sonst noch so in den USA und von welcher Seite geht das aus? Wann war hier der letzte linke "Hardliner" an der Regierung? Und haben Sie sich einmal eine Kommentarspalte der WELT angeschaut? Wenn sie Ihr Frühstück wieder loswerden wollen, tun Sie sich das doch einmal an, aber vielleicht ist das ja die zermalmte Mitte von der Sie da reden. Denen haben wirs wirklich gegeben, die hätte fast mal ausversehen gegendert oO

    • @Saskia Brehn:

      Ich will mal so sagen, hätte jemand Hitler vor 33 ermordet würde das heute als unverzeihlicher (linker?) politischer Mord in den Schulbüchern stehen.

      • @Alberta Cuon:

        Tja, das setzt aber voraus, das Kirk zum Hitler 2.0 geworden wäre. Das werden wir jetzt nie erfahren. Und, wer soll denn noch alles so ermordet werden? Bei wem wollen Sie anfangen und bei wem aufhören? Und was wäre, wenn Stalin ermordet worden wäre? Vielleicht nimmt man die Linken dann auch noch auf die Liste? Denken Sie nochmal nach und dann distanzieren Sie sich vielleicht von Ihrem Kommentar als unüberlegt.

        • @Strolch:

          Vielleicht wollen lieber Sie sich von Ihrem Kommentar distanzieren, relativieren Sie doch die Verbrechen Hitlers und Stalins. Ich denke die Opfer von den beiden verfluchen jedes mißlungene Attentat.

          • @Alberta Cuon:

            Wenn Sie als bereits vorher wissen, wer später Verbrechen begeht, ist dies schön für Sie. Und jetzt: Wenn würden Sie Stand heute gerne ermordet sehen? Bitte Namen nennen!

      • @Alberta Cuon:

        Das würde vermutlich gar nicht in den Schulbüchern stehen, denn dafür, einen Diktator vor seinen Taten zu ermorden, gibt es keinen Applaus. Ohne seine "Haupttaten" wäre Hitler heute so bekannt wie Heinz Schmidt und seine Tat 1913 in Bremen.

      • @Alberta Cuon:

        Wenn ich den durchschnittlichen Kommentar in diesem Artikel lese, dann ist auch ein gerechtfertigter Mord an Hitler ein schlimmes Verbrechen, denn egal wer den Mord ausübt, sein Extremismus sei ja nicht besser deswegen.

        Wir sind als Gesellschaft tief gefallen, wenn sogar unserem Adolf moralische Zugeständnisse gemacht werden, die er überhaupt nicht verdient.

        • @Troll Eulenspiegel:

          Das ist aber ein Zirkelschluss. Wenn Sie den Adolf 1910 ermordet hätten, wäre das nun mal Mord gewesen. Und das liegt einfach daran, dass man vorher nicht weiß, wer später mal böse wird. Aber, wenn Sie das zu 100% wissen - also eine Art göttliche Vorsehung - will ich nichts gesagt haben. Nur ich nehme das nicht für mich in Anspruch.

    • @Saskia Brehn:

      Genau so ist es. Das Selbe gilt auch für die Rhetorik. Gerade (aber nicht nur) im linken Spektrum muss man sich auch an seinen Worten messen lassen. Wenn Worte Gewalt sind/sein können, sollte man vielleicht darüber nachdenken ob es wirklich förderlich ist, mit Worten wie "Faschist" etc. derart um sich zu werfen, wie es in manchen Teilen aktuell geschieht. Gerade (aber nicht nur) jüngere Medienkonsumenten sind sehr anfällig für den aktuell herrschenden Fatalismus und die damit verbundenen geistigen Folgen. Seien es Depression oder Radikalisierung.

      Im besten Fall kann man hoffen, dass diese Tat dazu anregt, zu reflektieren ob wir nicht etwas am Stil unseres Diskurses ändern sollten.

      P.S.: Ich möchte an dieser Stelle mal auch ein Lob an die taz los werden. Kaum irgendwo sonst wird dieser Fall so reflektiert, ungeframed und differenziert dargestellt. Danke dafür.

    • @Saskia Brehn:

      Der größte Polarisierer der USA ist Präsident Trump.

    • @Saskia Brehn:

      "Links gießt überall auf der Welt genauso viel Öl ins Feuer wie rechts. Aber die eigenen Brandstifter will man freilich immer nicht sehen. Da sind sich rechts wie links absolut gleich."

      ganz schön steile these angesichts des globalen rechtsrucks. und auch angesichts der tatsache, dass dieser kommentar ausgerechnet unter dem artikel einer linken tageszeitung steht, der reaktionäre und menschenverachtende umtriebe unter linken kritisiert.

      nicht mal einfachste empirie beherrschen die zentristen noch, nach 30 jahren neoliberalen sachzwang-regierens der sogenannten mitte, die als wahrhafter krisenmotor die sozialen ungleichheiten verschärft und eine derart beunruhigende ungleichverteilung des gesellschaftlichen reichtums forciert hat, dass inziwschen sogar die sz darüber schreibt: www.sueddeutsche.d...ichheit-li.3306716

      • @Pflasterstrand:

        Das Problem ist ja eher nicht der Kommentar - der erfreulich klar ist - sondern der Anlass für den Kommentar und wie er zum Teil kommentiert wird.

    • @Saskia Brehn:

      Ach, die Mitte wird zermalmt? Dann wird RECHTS gewonnen haben, weil die Mitte ihre Ideen annimmt.



      Warum also das Hufeisen schwingen (Links = Rechts)? Und warum nicht Rechtsextremismus bekämpfen, damit die Mitte wieder frei wird? Sehe ich hier nirgends, aber nur Linkenbashing, sowie immer mal wieder was gegen Rechts sagen, um nicht aufzufallen.

      • @Troll Eulenspiegel:

        "Rechtsextremismus bekämpfen" ist uns wahrscheinlich allen ein Anliegen. Aber mit welchen Mitteln? Mit Kampf in Form eines tödlichen Attentats bietet man dem Rechtsextremismus jedenfalls gerade die nächste Steilvorlage - wenn es wirklich ein linker Attentäter war, wie gemutmaßt wird.

        Das Hufeisen schwingt man glaube ich ganz zurecht. Die großen Diktaturen des 20. Jahrhunderts waren alle rechts- oder linksextrem. Ich kann jedenfalls nicht erkennen, warum ein Stalin besser gewesen sein soll als ein Hitler. Und auch im 21. Jh. gehen viele der schlimmsten aktuellen Diktaturen ebenfalls auf linke, gewaltsame Revolutionen zurück - allen voran China.

        • @Winnetaz:

          Genau das ist der Fehler, den hier jetzt viele Leute machen: Auch hier ist der Tenor immer mehr, die Linke sei die Partei des Mordes.

          Genau das, was Elon Musk letztens getwittert hat, und viele Menschen folgen ihm oder wussten es bereits vorher. Und alle gehen sie ihm auf dem Leim.

          Ich kann aber schonmal verraten, was die Diktaturen im 21. Jahrhundert sind: Kapitalistische Diktaturen. Der Autokrat Pinochet aus Chile war wohl zu unbedeutend mit seinen Konzentrationslagern, sonst wäre er hier genannt worden. Dann wird halt Trump 40 Jahre später folgen.



          Ein Blick auf Milei gefällig? Oder der "coolste Diktator" von El Salvador? Ein Blick auf Singapur? Oder ein Blick auf Oligarchie, und Russland verkauft es als Links? China, die ihren Kapitalismus samt Temu und Alibaba-Schrott uns als Kommunismus verkaufen? Ich will nicht wissen, was für Gestalten noch so kommen werden......

          Zumindest ein kapitalistischer Autokrat wurde wegen Verbrechen an die Menschlichkeit verurteilt: Bolsonaro. Hoffen wir, dass der Rest dieser Bande auch büßen werden!

          • @Troll Eulenspiegel:

            "Ich kann aber schonmal verraten, was die Diktaturen im 21. Jahrhundert sind: Kapitalistische Diktaturen."

            Es gibt jedenfalls keinen faschistischen Diktator, der den Kapitalismus/Neoliberalismus in Frage stellt. Im Gegenteil, allesamt sind und waren sie Antisozialisten. Auch einen Hitler könnte man aufgrund seiner Äußerungen über kapitalistische Betriebe und übertragen auf heutige Verhältnisse als frühen Neoliberalen ansehen.

            Vor allem bekamen und bekommen faschistische "Führer" auch stets reichlich Unterstützung aus "der Wirtschaft", von Spenden angefangen über Netzwerke bis hin zur Bereitschaft, die Kriegsproduktion für "den Führer" anzuheizen.

            Und hier fallen auch die Ähnlichkeiten zu den "normalen" rechten Parteien wie z.B. CDU/CSU ins Auge.

            Linke Politik bekommt i.d.R. nie nur einen Cent von den Konzernen geschenkt. Das zeigt wohl auch sehr deutlich, dass die Hufeisentheorie nicht stimmen kann.

            • @Uns Uwe:

              Faschismus ist Kapitalismus mit anderen Mitteln. Deshalb auch die Unterstützung von Faschisten durch die oberen 1%. Deshalb waren die "Chicago Boys" in allen rechten Diktaturen in Südamerika tätig.

          • @Troll Eulenspiegel:

            "Ich kann aber schonmal verraten, was die Diktaturen im 21. Jahrhundert sind: Kapitalistische Diktaturen."



            Aha, und Cuba, Venezuela, Nordkorea, Vietnam und alles, was sich sonst noch so als links versteht und bezeichnet, sind Ihnen rein zufällig gerade entfallen?



            Irgendwie ja auch symptomatisch, die chronische Blindheit auf dem einen Auge.

            • @Schalamow:

              Ich sehe den Kapitalismus als das größere Verbrechen: Steuerhinterziehung, die Schere zwischen Arm und Reich, Wohnungsmangel, Gentrifizierung, und weiteren Kram.

              Aber dass ich mich für die sozialistischen Menschenrechtsverbrechen aus Kuba oder Nordkorea rechtfertigen muss, nur weil ich sie nicht genannt habe? Gäbe ein einfacheres Beispiel, welches aber offenbar auch aus Sympathiegründen nicht genutzt wurde: Warum ist mir Nazi-Deutschland nicht eingefallen?

      • @Troll Eulenspiegel:

        Rechts hat nicht gewonnen. Gewonnen hat überhaupt niemand - einzig wir alle verlieren.



        Wenn die Mitte verliert, verliert immer das Land. Völlig egal ob Deutschland oder ein anderes Land.



        Regierungen der politischen Ränder haben noch nie in der Geschichte einem Staat dauerhaften Vorteil gebracht, sondern endeten fast ausnahmslos in nationalen Katastrophen oder multinationalen Kriegen.



        Der weltweite Rechtsruck ist beängstigend, da stimme ich Ihnen vollkommen zu. Ich sehe aber an beiden politischen Rändern eine steigende Radikalisierung und Bereitschaft zur Gewalt, als auch die völlige Diskussionsverweigerung mit dem politischen Gegner.



        Nur weil links zur Zeit schwächer ist, gelten für sie aus meiner Sicht nicht niedere Standards.



        Die Lösung der aktuellen Radikalisierung der Welt wird nicht mehr Härte im bekämpfen des jeweiligen politischen Gegners bringen, einzig aufeinander zugehen und zuhören könnte es entschärfen.



        Nachdem damit aber augenscheinlich keine Seite anfangen will, wird es in der Katastrophe enden. Und hinterher wird der Sieger wie üblich den Verlierer zum Auslöser des Konflikts degradieren.



        Wenn Sie daraus ein Hufeisen ableiten wollen, bitte schön, ich nicht.

        • @Saskia Brehn:

          Ich sehe die derzeitige Gefahr weniger in den "Rändern" selbst, als im Einfluss dieser auf die sog "Mitte".



          Wenn CDU, CSU, SPD, Grüne von der AFD beeinflusst werden, normalisieren sich Stück für Stück die Motive der rechten Partei. Bsp: Wie wir über Migration sprechen/ diskutieren/berichten.



          .



          Nicht die Brandmauer oder die Unvereinbarkeit, sondern Einflussnahme und Normalisierung, also die Verschiebung des Diskurses.



          .



          Das gilt auch für den Einfluss des Kapitals /Neoliberalismus.



          Nicht nur Thatcher und Reagan haben großen politischen Schaden angerichtet, sondern vor allem auch die späteren Regierungen, welche die selbe Politik betrieben haben. Die anschließende zunehmende Enttäuschung der Wähler:innen mündeten in Trump, Brexit und nun reform UK.



          .



          Ob aktuell Bolsonaro, Duterte, Trump, Milei, Putin, Farage oder in der Vergangenheit Hitler, Robespierre, Mussolini, Stalin.



          Ohne Unterstützung der "Mitte" gibt es weder Wahlsieg, noch eine erfolgreiche Revolution.

        • @Saskia Brehn:

          Und welchen Inhalt hat ihr aufeinander zugehen und zuhören ganz konkret? Welche praktische Tipps können Sie mir geben, um zuhörend auf Rechte zuzugehen, die so emotionalisiert sind, dass sie den Bezug zur Realität verloren haben und nur denken, um sich selbst zu bestätigen? Und welchen praktischen Nutzen hat ihr Kommentar, der Links und Rechts gleichsetzt, ein Hufeisen bequem ignoriert, um sich selbst als harmonisch-vernünftigen Denker ein Kompliment zu machen?

          Könnten Sie ihre Position halten, wenn Sie gezwungen wären, zwischen Links und Rechts qualitativ zu differenzieren?

          „Weniger bekannt ist das Paradoxon der Toleranz: Uneingeschränkte Toleranz führt mit Notwendigkeit zum Verschwinden der Toleranz. Denn wenn wir die uneingeschränkte Toleranz sogar auf die Intoleranten ausdehnen, wenn wir nicht bereit sind, eine tolerante Gesellschaftsordnung gegen die Angriffe der Intoleranz zu verteidigen, dann werden die Toleranten vernichtet werden und die Toleranz mit ihnen.“



          Karl Popper

          • @Chamäleon:

            Praktische Tipps: (gilt generell, also für Linke und Rechte)

            1) Vorurteile abbauen. Häufig haben politische Gegner Vorurteile, manche bestätigen sich im Gespräch, manche nicht.

            2) Auf das Individuum eingehen. Auch unter Rechten und Linken gibt es vielschichtige Ansichten, das alle Menschen gleich denken entspricht nicht der Wahrheit. Dazu kommen Menschen, die z.B. auch rechte und zugleich linke Ansichten haben. Die Realität ist nicht schwarz/weiss.

            3) Sachlichkeit statt überkochende Emotionen. Ein gutes Argument ist meist hilfreicher als eine Beleidigung /Abwertung des Gegners

            4) Respekt. Ganz wichtig!

            5) Diskussionen wertschätzen. Das ist eine Grundlage der Demokrstie, der friedliche und offene Meinungsaustausch.

            6) Sich auch mal in die Situation des Gegenübers hineinversetzen.



            Das öffnet den eigenen Horizont.

            7) Möglichst positive Grundstimmung einnehmen. Sofort auf 180 zu sein hilft in den wenigsten Fällen.

            Fazit,: Die Fälle, bei denen eine Diskussion hoffnungslos ist, sind nicht so zahlreich, solange sich die Gesprächspartner an bestimmte Regeln halten. Und vielleicht auf die reflexhaften "aber" und Einwände zu verzichten. Einfach reden.

    • @Saskia Brehn:

      Sie gehen von einer Symmetrie aus, die wissenschaftlich höchst umstritten ist.



      Rechtsradikalismus und Linksextremismus sind in Zielen und Methoden nicht identisch.



      Rechtsradikale Politik zielt auf Ungleichheit, Exklusion, Unterdrückung von Minderheiten, autoritäre Herrschaft. Linksextreme Bewegungen (auch in ihrer radikalsten Form) wollen Gleichheit, Umverteilung, Aufhebung von Herrschaftsstrukturen oder lediglich Widerstand gegen ersteres ausüben. Die Wertebasis ist also völlig grundverschieden.



      Die Vorstellung einer sog. „Mitte“ als Vernunftsposition ist nichts weiter als ein Mythos, weil es ein verschiebbarer Begriff ist, je nach dem wo die Gesellschaft steht. Historisch gesehen haben gerade die Partei der „Mitte“ den Rechtsextremen den Weg geebnet (Weimarer Republik oder aktuell Österreich und Italien).



      Das Beispiel von El Hotzo ist leider auch völlig ungeeignet: ein vermeintlich geschmackloser Witz auf Twitter ist doch nicht ansatzweise vergleichbar mit realer politischer Gewalt durch paramilitärische Gruppen, Mordanschläge oder organisierter Hetze.

      • @Dima77140:

        *Hust*, also bei „linksextremen Bewegungen in ihrer radikalsten Form“ denke ich an Stalin und Pol Pot…und kann da praktisch nichts progressives mehr entdecken.

      • @Dima77140:

        Meinen Dank für Ihre Worte und der darin enthaltenen Ideologiekritik des Selbstverständisses der sogenannten "Mitte", als einzig vernfünftige und mit sicherheit rationalste Gesellschaftsschicht in der BRD zu denken, zu handeln und zu fühlen.

      • @Dima77140:

        "Das Beispiel von El Hotzo ist leider auch völlig ungeeignet"

        Finden Sie? Ich finde, das dieses Beispiel gut die grundsätzliche Menschenverachtung wiedergibt, die es (zu häufig) im politischen Spektrum gibt, egal ob links oder rechts.

        Letztlich geht es um persönliche Werte (z.B. Respekt vor Mitmenschen), die man vertritt. Das ist eine innere Haltung, die aber keine Klick-Zahlen generiert. Für leise Töne muss man stark sein. Wieviel einfacher ist es, mit den Wölfen zu heulen.

        • @Black & White:

          Ich finde zumindest unbedachte, provokante Worte oder einen geschmacklosen Witz mit „Menschenverachtung“ gleich zu setzen, etwas weit hergeholt.



          Zwischen einem geschmacklosen Post im Internet von einer mittelbekannten XY-Person und politischen Ideologien, ausgestattet mit reeller Macht, die systematisch auf die Entrechtung und Abwertung ganzer Menschengruppen, deren Vertreibung oder im schlimmsten Fall gar Mord abzielen, gibt es durchaus einen Unterschied - und da sind wir uns doch hoffentlich einig.

      • @Dima77140:

        Erstens gehts hier um menschenverachtende Äußerungen im Netz und nicht um einen allumfassenden Ideologievergleich. Es ist völlig irrelevant, welchen politischen Background man vorschiebt. Es zu feiern, wenn politisch nicht genehme Menschen auf offener Straße erschosssen werden, offenbart eine ähnliche Geisteshaltung, wie die derer, die man vorgeblich bekämpfen will.



        Zweitens ist es jedem Extremismus inhäherent, vorzugeben, man hätte irgendein Recht seine politischen oder religiösen Ansichten mit Gewalt und Terror durchzusetzen. Den Opfern ist es egal, welche wo auch immer verorte Agenda hinter Morden und Bombenanschlägen steckt. In einer demokratischen Gesellschaft ist das niemals tolerierbar.



        Und Alles andere drumherum sind nur billige Ausreden, um den kleinen versteckten Faschisten im eigenen Kopf zu rechtfertigen.

        • @Deep South:

          Ich stimme Ihnen völlig zu:



          Gewalt und Aufrufe zur Gewalt sind in einer demokratischen Gesellschaft in keiner Weise tolerierbar!



          Gleichzeitig ist eine polemische Äußerung im Internet nicht das Gleiche wie eine Ideologie, die systematisch Entrechtung, Gewalt o.ä. gegen ganze Bevölkerungsgruppen propagiert.



          Wenn wir diese Differenzierung nicht wahren landen wir nur bei pauschalen Gleichsetzungen, die am Ende auch niemanden helfen.



          Das tut ja nichts zur Sache, dass Ersteres trotzdem kritisiert werden darf und sollte.

          • @Dima77140:

            MMir gings bei meiner Erwiderung um die Aussage, dass "linksextreme Bewegungen" wöllten Gleichheit, Umverteilung, Aufhebung von Herrschaftsstrukturen, etc.



            Mal abgesehen davon, dass viele linksextreme Bewegungen alles ande reals antiautoritär waren/sind, die Herrschaftsverhältnisse lediglich nach ihren Vorstellungen verschieben woll(t)en und natürlich alle Extremisten glauben, eine Legitimation zu haben (das aus ihrer Sicht) Richtige zu tun.



            Der Fehler liegt hier m.M.n. darin, radikale politische Vorstellungen mit Extremismus gleichzusetzen. Radikale Politik kann man ohne jede Gewalt ausüben. Und ich würde mitgehen, dass radikale linke Vorstellungen nicht mit rechtsradikalen vergleichbar sind.



            Extremismus, wie er heute allgemein interpretiert wird, geht den Weg weg von Rechtsstaatlichkeit, Demokratie, Menschenrechten hin zu Terror und Gewalt gegen Andersdenkende. Und da gibts nicht nur Hufeisen, sondern in dem allermeisten Merkmalen nahezu identische Schnittmengen zwischen Extremisten jeglicher Coleur. Wer so agiert, kontakariert den Anspruch, im Kern eigentlich nur Gutes zu wollen.

      • @Dima77140:

        Ihrer Beschreibung rechtsradikaler Politik stimme ich zu, Ihre Beschreibung linksradikaler Politik jedoch nicht, weil sie beschönigt, verharmlost und verklärt. Sie reden von einem Mythos einer "Mitte"; Ihre Darstellung einer linksradikalen Politik ist ein Mythos.

        • @Katharina Reichenhall:

          Das Problem des Begriffs „Mitte‘“ ist, dass er keine eigenständige politische Haltung beschreibt, sondern lediglich ein Mehrheitsverhältnis beschreibt, das sich je nach gesellschaftlicher Wetterlage verschiebt.



          Was heute als die „Mitte“ gilt, kann morgen schon am Rand stehen und umgekehrt.



          Wenn man also seine Vorstellungen von Freiheit, Gleichheit, oder Demokratie an eine „Mitte“ koppelt, macht man sich abhängig von einem äußerst fragilen, wandelbaren Maßstab.



          Auch ging es mir mitnichten um eine Beschönigung linker Gewalt - sie ist natürlich historisch real und verheerend. Aber analytisch ist ein Unterschied entscheidend: Rechtsradikalismus basiert normativ auf Ungleichheit und Exklusion, Linksextremismus auf Gleichheit und Herrschaftskritik (auch wenn das in der Praxis oft ins Gegenteil verkehrt wurde). Das ist keine Meinung, sondern ist eine gängige wissenschaftliche Klassifikation.



          Die Unterschiede sind nicht unwichtig, um Extremismus differenziert zu verstehen und zu bekämpfen.

          • @Dima77140:

            Da möchte ich einhaken: Wenn Jemand den Boden von Demokratie, universell zu achtenden Menschenrechten (also auch speziell denen des jeweiligen Gegners) und gleichberechtigtem Diskurs verlassen hat und meint, seine Ideologie gegen Andersdenkende mit Gewalt durchsetzen zu dürfen, gar zu "müssen", dann ist es relativ egal, ob diese Ideologie VORGIBT, menschenfreundliche Ziele zu verfolgen. Denn dann ist diese Ideologie nur noch eine Ausrede. Die eigentlich treibenden Kräfte sind keine Ideale sondern Hass und Machthunger. Die kennen kein "Rechts" oder "Links". Sie benutzen sie nur.

      • @Dima77140:

        Das Beispiel von El Hotzo ist leider auch völlig ungeeignet: ein vermeintlich geschmackloser Witz auf Twitter ist doch nicht ansatzweise vergleichbar mit realer politischer Gewalt durch paramilitärische Gruppen, Mordanschläge oder organisierter Hetze

        Stimmt nur bezog sich der Kommentar auf einen Mordanschlag, der gut gehießen wird und von einem Trump Gegner (also nicht den Rechten) begangen wurde… Im übrigen handelt der oben stehende Kommentar/Artikel von den Reaktionen auf einen Mordanschlag.

      • @Dima77140:

        Unterschiedliche Methoden? Zu welchen Verbrechen, Unterdrückungen und Unfreiheit die angeblich so unterschiedlichen Methoden von Ideologien zwischen Tyrannei und Anarchie führen, das illustrieren die Leichenberge der Geschichte der Menschheit ja eindrücklich. Vielleicht ist es auch bloß ein Mythos oder arithmetische Trivialität, dass all die Entwicklungen, die wir heute für eine Welt des freien Denkens reklamieren, der Mitte (Bürgertum) entstammen bzw. sie überhaupt ermöglichen. Und genau diese Mitte wird, wie die Foristin Brehn m.E. korrekt anmerkt, zermalmt. Nicht viel anders war es in Weimar, auch wenn der Vergleich in einigen Punkten hinken mag.

        • @Jutta57:

          Der Zusammenhang zwischen ideologischen Extremen und Gewalt ist sicher etwas vielschichtiger und lässt sich denke ich nicht auf Tyrannei vs. Anarchie reduzieren, wie es ein wenig aus ihrem Kommentar spricht.



          Schwierig finde ich ihre Behauptung Freiheitsgewinnne wären primär das Werk des Bürgertums.



          Genau genommen haben unterschiedliche soziale Bewegungen verschiedenster, meist marginalisierter Gruppen entscheidend dazu beigetragen, sei es durch gewerkschaftliche, emanzipatorische und/oder politische Klassenkämpfe.



          Und das Scheitern der Weimarer Republik lässt sich meines Wissens nach nicht auf ein Zermalmen der Mitte reduzieren, waren doch die Bewegungen und Parteien der sog. „Mitte“ nicht unerheblich am Aufstieg des Faschismus beteiligt, selbstverständlich neben einer Vielzahl anderer politischer und ökonomischer Faktoren.

          • @Dima77140:

            Ja, selbstverständlich ist der Zusammenhang vielschichtiger; das ändert aber nichts daran, dass die Methoden zur Durchsetzung von extremen Ideologien (auch von Links, denn wie Sie selbst schreiben: "Linksextreme Bewegungen auch in ihrer radikalsten Form ") deckungsgleich sind. Dafür muss man auch keine Hufeisen bemühen, sondern nur die Augen öffnen.



            Zum Bürgertum als ursächliche Quelle der Freiheit. Ja, da haben Sie wohl recht. Dennoch kann man dessen Wert - für die Stabilität demokratischer Gesellschaften gar nicht hoch genug einschätzen, auch wenn Peter Sloterdijks Satz -"Man hätte aber leicht erkennen können, dass schon das Bürgertum des 19. Jahrhunderts den Adel nicht abschaffen, sondern ihm ähnlich werden wollte."- nicht von der Hand zu weisen ist.



            Zu Weimar. Keineswegs will ich Ihre Einwände/Argumente abstreiten und um ehrlich zu sein, bin ich in dieser Frage eher unsicher. Hinsichtlich dessen, was das eigentliche Wesen des NS ausmachte- nämlich seinen mörderischen Antisemitismus- muss ich Ihnen recht geben.

      • @Dima77140:

        Rechtsradikalismus und Linksextremismus sind in .... Methoden nicht identisch.

        Da blenden wir aber die 70er aus. Vermeintliche 'Ziele' sind für die Opfer irrelevant.

      • @Dima77140:

        Wo genau hat @ Saskia Brehn, deren sachliche, abwägende Kommentare ich sehr schätze, den Kommentar von "El Hotzo" mit dem von Ihnen beschriebenen Treiben auf eine Stufe gestellt?

        Wenn man die beiden Lager vergleicht, wären eher die geschmacklosen, verletzenden Postings über das Aussehen von Ricarda Lang heranzuziehen.

        LInks- und Rechtsextremismus haben nicht dieselben Ziele. Aber in Sachen Intoleranz. Verbohrheit und dem "Gegner" das Menschliche abzusprechen sind sie sich sehr ähnlich.

        Und gerade Angehörige jener politischen Richtung, die sich für das Wohl und Wehe und die Rechte aller Menschen einsetzen, sollten sich Kommentare, wie El Hotzo oder des Mescaleros unseligen Angedenkens endlich verkneifen.

    • @Saskia Brehn:

      Die Linksjugend hat sich zu diesem Attentat auch umfassend geäußert und das in einer Art und Weise, die selbst Frau Schwerdtner zu Kritik veranlasste.



      Ich fürchte, Sie haben in Ihrer Einschätzung absolut recht.

      "aber soll keine Seite hinterher sagen: 'gezündelt haben nur die anderen...'"

      Genau so wird es kommen. Schuld sind immer die anderen. An der Verrohung des politischen Diskurses sind viele Gruppen schuld und es ist irgendwie auch müßig, zu diskutieren, wer schuldiger ist und wer angefangen hat.

      • @Katharina Reichenhall:

        Natürlich wird die Mitte zermalmt, wenn sie zur selbst geschaffenen* Polarisierung außer blut- und inhaltsleeren Hufeisenvergleichen und Appellen, es mögen sich doch bitte ab jetzt wieder alle lieb haben, nichts beizutragen hat.

        *Ausnahmslos alle politischen Entscheidungen in der BRD seit 1949 wurden von Mitte-Parteien getroffen, nie war eine rechts- oder linksradikale in der Regierung.

    • @Saskia Brehn:

      Sehr treffender Kommentar, danke.

  • Jeder Mord ist ein Verbrechen und nicht zu rechtfertigen. Und für Trump und seine Propaganda sind solche "Blutzeugen der Bewegung" ein Geschenk.

    Ich muss aber auch zugeben, dass ich, nach dem ich auf Wikipedia gelesen hatte, dass er zum Schusswaffenbesitz sagte, dass dieser eine gewisse Zahl von Schusswaffentoten in jedem Jahr wert ist, auch erst mal dachte, dass er von seiner eigenen Ideologie eingeholt wurde.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Blutzeuge hin oder her. Ein toter Charlie Kirk hätte Trump nicht so viel zu seiner Wiederwahl geholfen.

      So groß kann doch die Sehnsucht nach der Nazi-Parallele nicht sein, dass man diese elementare Überlegung beiseite schiebt? Der ganze Horst-Wessel-Kult hat doch hauptsächlich die erreicht, die eh schon überzeugte Nazis waren. Anders Kirk - durch seine talentierten rhetorischen Auftritte hat er Trump neue Wähler erschlossen. Das kann er nur, wenn er am Leben ist.

      • @Meister Petz:

        "Ein toter Charlie Kirk hätte Trump nicht so viel zu seiner Wiederwahl geholfen."

        Die Wiederwahl ist Geschichte. Jetzt steht die Zementierung der Macht an. Und da sind "Märtyrer" nützlich. Ihr Tod dient auch gern als Vorwand, für die Verfolgung der Opposition.



        Ob Kirk im weiteren Verlauf lebend für Trump nützlicher wäre, werden wir nicht erfahren. Eben weil er nicht mehr lebt.

        Ich hatte übrigens nicht direkt an Wessel gedacht, sondern an den Kult um den Marsch zur Feldherrenhalle. Und natürlich hat es gewirkt. Millionen deutschen Kindern und Jugendlichen wurde der Kopf vernebelt. Der Opfertod als höchstes Ziel des Lebens verkauft. Mit wahrhaft mörderischen Konsequenzen.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Das ist keine Ideologie, sondern eine ganz normale Güterabwegung, wie sie in jeder Gesellschaft in allen Bereichen vorgenommen wir. Sicherheit vs. Freiheit. Wir erlauben den Menschen ab 16 Alkohol zu trinken und nehmen damit in Kauf, dass sie dann alkoholbedingte Schlägereien anfangen und sich sonst wie damit schaden. Die Amis finden unsere Güterabwägung schief und erlauben Saufen erst ab 21. Kirk hätte über usa vermutlich gesagt, wir seien nicht ganz dicht, halben Kindern Alk zu verkaufen. Bei Schusswaffen hat er eben anders abgewogen, als Sie es tun würden.

      • @Morrad Mo:

        Wenn das eine ganz normale Güterabwägung ist, dann ist auch der Tod von Kirk ein ganz normaler Vorgang. Er hat nun die Kosten für die Freiheit, Menschen zu erschießen, getragen.



        Warum sollte also irgendwer betroffen sein, wenn das System so funktioniert, wie es sich ein Charlie Kirk zeitlebens vorgestellt hat?

      • @Morrad Mo:

        Menschenleben gegen Besitz aufwiegen. Da ist die Waage kaputt.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Wieso Besitz? Alkohol tötet auch, nur anders, wenn der alkoholisierte Mann seine Frau tot schlägt.

  • Warum ist Luigi Mangione eigentlich kein vermutlicher Attentäter? Die Tatbeteiligung ist bisher nicht gerichtsfest bewiesen. Sonst wird doch da immer sehr viel Wert auf die korrekte Formulierung gelegt.

  • Maggus ist hart Rechtskonservativ;



    Kirk ist ein misogyner white supremacist und evangelikaler maga Faschist!!!

  • Guter Artikel!

    Das gegenseitige Aufstacheln scheint die Devise zu sein von Rechts und Links. Es gilt den Gegner zu verletzen: zuerst verbal, dann über immer mehr grenzüberschreitende Aktionen bis hin im extremen Fall zur Gewalt.

    Die Guten (= immer die eigene Blase) nehmen sich Dinge heraus, die sie bei den politischen Gegnern verurteilen. Diskriminierung und Hass sind leider weit verbreitet, bei Rechtsextremen (z.B. Rassismus, Queer-Feindlichkeit) oder auch bei Linksextremen (z.B. ACAB, Diffamierung heutiger Menschen als Nazis).

    Hass und Gewalt fängt immer im Kleinen an - bei Anderen aber auch bei sich selbst.

    • @Black & White:

      das kommt also dabei heraus, wenn man die welt in schwarz und weiß unterteilt: hufeisentheorie und relativierung gruppenbezogener menschenfeidlichkeit.

  • Die Frage bleibt leider unbeantwortet, wie sich derartige gesellschaftlichen Erregungs und Entzweiungszustände, welche heutzutage durch soziale Medien noch stärker als in der Vergangenheit amplifiziert werden, wieder verringern lassen. Ein Antwort darauf habe ich leider auch nicht.

    Es wäre sicherlich ein frommer Wunsch, wenn jeder einzelne mal in sich schauen könnte, um zu reflektieren inwiefern die Verentmeschlichmachung des politischen Gegners Teil des eigenen Abgrundes ist.

  • Nach dem Mord an der jungen Ukrainerin fielen mir die monatelangen Demonstrationen in Europa für "Schwarzes Leben , welches zählt" ein( nach einem Todesfall eines Schwarzen nach einer Polizeiaktion) . Jetzt Frage ich mich, wo sind die gleichen Menschen, die nun für diese junge Ukrainerin demonstrieren, die den Krieg in ihrer Heimat überlebt hat und jetzt in einer Demokratie ermordet wurde. Das nenne ich scheinheilig und populistisch. Zählen einige Leben mehr? Dieser heutige Mord zeigt erneut die Zerrissenheit und Spaltung in den USA. Das ist tragisch.

    • @Zonen Gabi:

      Das ist jetzt schon etwas whataboutismus, oder? So verachtenswert jede Art von Mord ist, die Unterschiede in den Umständen sind hier relativ offensichtlich. Bei Black Lives Matter ging und geht es um systematische Diskriminierung und gehäufte Todesfälle von schwarzen Menschen durch staatliche Gewaltanwendung.



      Der Mord an Iryna Zarutska ist tragisch und es muss natürlich aufgearbeitet werden, inwiefern er verhinderbar gewesen wäre. Trotzdem ist der Kontext auf keiner Ebene vergleichbar - meines Wissens gibt es bislang keine gehäuften Morde an UkrainerInnen in den USA durch staatliche Stellen, die noch dazu im Zusammenhang mit einer jahrhundertelangen Geschichte der Unterdrückung steht (besonders tragisch natürlich, dass sie genau davor aus der Ukraine geflohen war).

      Das macht den Mord nicht weniger schlimm, aber ich verstehe beim besten Willen nicht a) wieso hier eine Parallele zu Black Lives Matter gezogen wird und b) was das ganze wiederum mit dem Mord an jemandem zu tun hat, der meinte, dass Erschießungen zu verkraften sein müssen zur Wahrung des zweiten Amendments?

      Dass die ganze Entwicklung extrem besorgniserregend ist, steht dabei natürlich außer Frage!

    • @Zonen Gabi:

      Bei dem Thema habe ich ein wenig Henne Ei-Problem. Wenn bei Patienten, bei denen eine akute bedrohliche Schizophrenie diagnostiziert wird, nur die Weißen Medikamente bekommen und die Schwarzen wieder unbehandelt auf die Straße gesetzt werden, dann hat das absehbare Konsequenzen.

    • @Zonen Gabi:

      Guter Punkt. "Zählen einige Leben mehr?"



      .



      Oder anders formuliert: habe ich universelle Werte, oder differenziere ich je nachdem, wen es trifft?

    • @Zonen Gabi:

      unter der scheinheiligen vorgabe, sich um "jedes leben" zu sorgen, stützt das, was Sie da aufschreiben, die geschichtsverfälschende verschwörungserzählung vom rassismus gegen weiße menschen, indem es jahrhundertelange prozesse systematischer und struktureller gewalt gegen Schwarze menschen nicht nur ausblendet, sondern diese geschichte mit der scheinbar harmlosen, humanistisch gewandeten frage: "Zählen einige Leben mehr?" einfach auf den Kopf stellt.

      es setzt die tat eines nachgewiesen psychisch kranken menschen mit der gezielten ausübung tödlicher gewalt durch einen polizeibeamten im dienst in eins und bagatellisiert letzteres als "todesfall", so, als wäre ein tragisches unglück geschehen.

      irre, das die taz inzwischen derartige kommentare einfach ungefiltert durchlaufen läßt. fällt dann wohl unter "freedom of speech", obwohl es eher hatespeech ist.

    • @Zonen Gabi:

      Diese Frage begegnet mir auf Twitter aktuell auch ständig.

      Die Antwort ist schlicht: Es sind vollkommen andere Kontexte: PoC in den USA sind seit Beginn der Sklaverei massiver rassistischer Gewalt ausgesetzt. Nach dem Ende der Sklaverei lebt diese fort. Es wurden damals extra Gesetze erlassen, die gezielt vorwiegend PoC benachteiligen. G. Floyd war Opfer institutionalisierter Polizeigewalt und die Formulierung "Todesfall nach Polizeieinsatz" ist eine Verharmlosung dessen. Die Proteste dienten der Beendigung dieses strukturellen institutionaliserten Rassismus der en Masse PoC-Leben kostet. PoC in den USA leiden bis heute kollektiv unter den Folgen der Entwurzelung, Auslöschung ihrer Kultur, Zerreisen ihrer Familienstrukturen, jahrhundertelanger (zT sexueller, zerstümmelnder und tödlicher) Gewalt und Ausbeutung und des perpetuierten strukturellen, sowie instituionalisiertem Rassismus mit seinen Folgeproblemen.

      Die ermordete Ukrainerin war schlicht das Opfer eines brutalen und sinnlosen Mordes. Wenn man für sie demonstrieren würde, müsste man dies für jedes Mordopfer tun. "Rechte" Kreise fordern nun Demonstrationen für sie, mit dem einzigen Zweck, Rassismus wieder zu erstarken.

    • @Zonen Gabi:

      Der mutmaßliche Mörder von Iryna Zarutska leidet unter Schizophrenie.



      Sie sollten also einfach in so einem Fall ihr Faktenwissen verbessern, statt zu fabulieren.

  • Vielen Dank für diesen differenzierten Kommentar, Herr Holly.

    Für Ihre Verurteilung der politischen Gewalt gegen rechte Politiker und Aktivisten, wie sie sich möglicherweise gegen Herrn Kirk entladen hat, nennen Sie vorwiegend politische Gründe. Sie nennen die Gefahr von Gegengewalt und Repression. Das sind valide Punkte. Zunächst sollte man jedoch den unmenschlichen Aspekt selbst sehen und verurteilen. Herr Kirk war ein tatkräftiger 31jähriger Mann mit einer jungen Familie. Er hatte sein Leben noch weitgehend vor sich. Das ist die eigentliche Tragik, unabhängig von seiner politischen Einstellung.

    Wenn Menschen bei politischen Morden Schadenfreude empfinden, entmenschlichen sie sich ein Stück weit. Ein Pfarrer würde sagen, sie nehmen an ihrer Seele ein wenig Schaden. Das ist die Tragik ihrer Reaktion, nicht ihre fehlende politische Klugheit.

  • Für Trump und seine Anhängerschaft sind die Schuldigen bei den Linken und Demokraten zu suchen. Dass er der größte Spalter in den USA ist, die Zahlen politisch motivierter Gewalt insgesamt ständig steigt, vergisst er zu erwähnen.

  • Sehr gefährliche Situation. Als links denkende Person sollte man sich solcher Kommentare wie Herr Böhmermann tunlichst enthalten. Ich bin richtig entsetzt. Mann oh Mann.

    • @Leningrad:

      Verstörend? Sicher. Falsch? Auf jeden Fall. Aber nicht einmal Apollo behauptet, die Äußerung sei von Böhmermann. Also, woher kommt sowas?

  • Ich bin einigermaßen überrascht - Gewalt ist doch eigentlich eine Domäne der Rechten.

    • @Il_Leopardo:

      Und Sie wissen also, dass es sich bei dem Mord an Kirk um linke Gewalt handelt?

      • @Kaboom:

        Dass es ein Rechter war würde doch keinen Sinn ergeben.

    • @Il_Leopardo:

      Gewalt ist ein Charakteristkum des Homo Sapiens. Unsere Spezies hat ein -an sich phantastisch- funktionierendes Gehirn und dadurch auch eine Ethik entwickelt. Wir können unterscheiden zwischen falsch und richtig, Tiere können das nicht. Daher üben WIR die Gewalt bewusst aus, im Gegensatz zu Tieren.

  • Naja, 2013 erzählte Kirk öffentlich, das das Recht auf Schusswaffen mehr wiegt als deren Opfer.

    • @Andreas J:

      Ein hetzender Neonazi stribt durch seine eigene Propaganda und die Taz wundert sich das ein paar Linke das Abfeiern?



      Sorry aber da kann ich gerade nicht mit.

      Ich verstehe das man als Tageszeitung die Verantwortung hat sowas zu verurteilen, aber der Artikel schießt dann doch etwas über das Ziel hinaus.

      Der Typ ist einfach seiner eigenen Ideologie zum Opfer gefallen nicht mehr und nicht weniger.