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„Letzte Generation“ in der Kritik„Elitär und selbstgerecht“

Vor großen Blockaden gerät „Die Letzte Generation“ in die Kritik aus der Bewegung. „Fridays for Future“ und Grüne werfen ihnen Spaltung vor.

Eine Aktivistin der Letzten Generation bei einer Straßenblockade in Hamburg im März 2023 Foto: Jonas Walzberg/dpa

Berlin taz | Kurz vor den angekündigten großflächigen Protesten in Berlin werfen Fridays for Future (FFF) und Grüne der Letzten Generation vor, die Gesellschaft zu spalten. Die Letzte Generation würde „Menschen im Alltag gegeneinander aufbringen“, sagte FFF-Sprecherin Annika Rittmann. Die Klimakrise brauche stattdessen „gesamtgesellschaftliche Lösungen, und die finden und erstreiten wir nur gemeinsam“.

Mit ihrem „elitären und selbstgerechten Protest bewirkt die Letzte Generation das Gegenteil dessen, was wir in der aktuellen Lage bräuchten, nämlich eine breite Bewegung in der Gesellschaft, für konsequente Klimaschutzpolitik“, sagte die Parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen-Bundestagsfraktion, Irene Mihalic. Man solle Menschen „nicht verprellen durch Aktionen, die den ohnehin harten Alltag noch zusätzlich erschweren“.

FFF und Letzte Generation verfolgen verschiedene Ansätze beim Klimaaktivismus. Die ursprünglich aus „Schulstreiks“ hervorgegangene Klimabewegung versucht mittlerweile, alle Altersgruppen zu erreichen.

Die Letzte Generation dagegen schafft durch Straßenblockaden und Aktionen an Kunstwerken und öffentlichen Einrichtungen auf unbequeme Weise Öffentlichkeit. Und eckt damit an. Ab kommender Woche hat sie massive Störungen in Berlin angekündigt: Etwa 1.000 Protestierende sollen zentrale Verkehrsadern lahmlegen.

Berliner FFF mildern Kritik ab

Bei der Kritik an der Letzten Generation handelte es sich „nicht um eine Distanzierung, Abgrenzung oder Spaltung“, sondern lediglich um „strategische Uneinigkeit“, milderte der Berliner FFF-Sprecher Luis von Randow die Kritik gegenüber der taz ab. FFF setze bewusst darauf, „möglichst viele Menschen für Klimaschutz“ einzunehmen und so die „Wut auf die Po­li­ti­ker:in­nen“ zu kanalisieren.

Gleichwohl sei die Strategie von FFF damit konfrontiert, dass die „Zustimmungswerte für Klimaschutzmaßnahmen sinken“, wenn auch noch auf einem hohen Niveau. Als Gründe nennt von Randow die „Polarisierung der Gesellschaft“, die Überlagerung vieler Krisen und eine Gewöhnung nach vier Jahren FFF. Die geplanten Aktionen der Letzten Generation in Berlin seien „ambitioniert“. Einig sei man sich darin, Wut auf Ak­ti­vis­t:in­nen und die staatliche Kriminalisierung abzulehnen.

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119 Kommentare

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  • Moderation , Moderator

    Vielen Dank für Eure Beiträge, wir haben die Kommentarfunktion geschlossen.

  • Oh Mann. Grüne und FFF sind mit dafür verantwortlich, dass die Kritik an der Krise und dem Nichtstun in weiterem Nichtstun mündet. Zahnlose Kätzchen, die den Ernst der Lage aufgrund ihrer finanziellen Situation so oder so ohne große Auswirkungen ertragen können. Solche wirkungslosen Menschen hätten bei der Bürgerrechtsbewegung in den USA nur dazu geführt, dass es dort immer noch Rassengesetze gibt. Nur weil die Bürgerrechtler aufs Ganze gegangen sind konnten sie den Status quo beenden. Es war besser für die Politik, die Menschenrechte allen zuzugestehen, als dem eskalierenden Konflikt weiter zuzuschauen.

    Wer daher Letzte Generation als elitär und selbstgerecht beschimpft, der hat leider nichts verstanden und erweist dem Klimaschutz einen Bärendienst. Man stelle sich vor, die Inder hätten Gandhi verurteilt, weil er sich gewaltlos gegen Ungerechtigkeit gewehrt hat. Aber klar, als Deutsche sind wir natürlich am liebsten auf der Seite der Unterdrückung und würden für Menschen wie Martin Luther King und Gandhi Präventivhaft fördern, weil sie ja keine Sympathie für ihre Unterdrücker leben und wer sowas vorlebt, der kann ja nur elitär und selbstgerecht sein.

    Denkt man an Deutschland in der Nacht...

  • Wirklich radikal und dabei übrigens mit direkter, messbarer Wirkung auf den Ausstoß von klimaschädlichen Gasen wäre übrigens, wenn die Letzte Generation sich mit Bolzenschußgeräten bewaffnete, in Kuhställe eindränge und so viele Kühe tötete wie möglich.

    Fakt.

    • @Suryo:

      Wäre sicher eine sinnvolle Maßnahme, stattdessen wird die Massentierhaltung mit Milliarden an Steuergeldern subventioniert, die das Klima schädigt, das Grundwaser verseucht und mit ihren nochmals exportsubventionierten Überschüssen die Märkte und Bauern im globalen Süden ruiniert.

    • @Suryo:

      Mal ganz ohne Polemik. Die Forderungen hießen doch immer ganz banal 9 Euro Ticket und Tempolimit. Damit haben sie in der Bevölkerung nach allen Umfragen eine deutliche Mehrheit und auch in der Politik einige Befürworter. Hätte man das zum Beispiel konkret in Berlin zum Volksentscheid gebracht, hätte man ziemlich sicher Erfolg haben können. Sicher nicht der Wurf, aber allemal zielführender als alles, was man sonst so abzieht.

    • @Suryo:

      Da bekommt man aber mit PETA Probleme. Das wird bestimmt lustig. Aber solche schwachsinnigen Vorschläge finden bestimmt noch zahlreichen Zuspruch.

  • Ist im Prinzip die alte Streitfrage zwischen friedlichem und militanten Protest.Gesetzeskonforme Protestformen ,die im übertragenden Sinne keinem weh tun, können und werden relativ einfach ignoriert oder mit wohlfeilen Lippenbekenntnissen abgespeist werden.Natürlich ist jeder "für die Umwelt" - solange damit keine wirklichen unbequemen Veränderungen der Lebensweise verbunden sind.



    Etwas radikalere Protestarten, wie eben Blockaden,können nicht so einfach abgetan werden. Erzeugen aber auch mehr Unmut,da sie nun mal eben mehr in den Alltag der "normalen Bürger" eingreifen. Dadurch und verbunden mit der Tatsache das die meisten Aktionen "illegal" sind,kann man sie besser kriminalisieren und Stimmung dagegen machen.



    Pessimistisch betrachtet, haben beide Ansätze in etwa die gleichen Erfolgschancen in Bezug auf das eigentliche Anliegen :Fast gar keine!

  • Da ich hier so gefühlte 50 mal die Frage gelesen habe:

    "WAS hat die Letzte Generation ERREICHT?"

    Nun die Antwort ist ganz simpel und sie antwortet jedem der diese Frage gestellt hat:

    -> Sie nicht

    • @Wunderwelt:

      Gut, dann die nächste Frage:

      Wie viele hat die LG erreicht?

      Ist in einer Demokratie nämlich nicht ganz unwesentlich.

  • „Elitär und selbstgerecht“ sind einzig die Grünen und alle Parteifunktionäre.



    Wie kann mensch „Elitär und selbstgerecht“ sein, wenn mensch auf der Straße auf dem Boden sitzt und sich dem Anschreien und der Gewalt aussetzt?



    Die Politiker wollen sich anbiedern an die Autofahrer und andere Luxus-Fetischisten.



    Das ist das Problem:



    wenn Schrumpfung angesagt ist, dann sollte es so stattfinden wie Axel Honneth empfiehlt: égaliberté heißt die SUV und alle Privatflugzeuge sofort abzuschaffen und deren Herstellung zu verbieten.



    Die linke Kritik an XR/LG meint das Gegenteil von den Regierungen: die Kampagne ist ein Durchlauferhitzer um der Aktionsform willen. Andere Aktionsformen sind noch wirksamer.



    Kampf der industrieerzeugten Erderhitzung!

    • @Land of plenty:

      "Autofahrer und andere Luxus-Fetischisten."

      So so, Arbeitnehmer, die sich jeden morgen in ihr Auto zur Arbeit quälen, weil ein akzeptabler ÖPNV fehlt, sind nun schon Luxusfetischisten.

    • @Land of plenty:

      "Wie kann mensch „Elitär und selbstgerecht“ sein, wenn mensch auf der Straße auf dem Boden sitzt und sich dem Anschreien und der Gewalt aussetzt? "

      Nun, zum Beispiel, indem man anschließend zur Erholung nach Ostasien in den Urlaub fliegt.

      Und das damit begründet, dass es ja ein Traum war.

      taz.de/Bali-Debatt...neration/!5909597/

  • Besonders drollig finde ich, dass mit der Einführung des 9€-Tickets und der Geschwindigkeitsbegrenzung auf deutschen Autobahnen die Klimakrise vorbei wäre. Ach ja, den ominösen Klimasowjet, den hab ich ganz vergessen… Oder wäre das nur der Anfang? Quasi Salamitaktik? Fragen über Fragen…

    • @YeahYeah:

      "Besonders drollig finde ich, dass mit der Einführung des 9€-Tickets und der Geschwindigkeitsbegrenzung auf deutschen Autobahnen die Klimakrise vorbei wäre."



      Glauben sie wirklich, dass die das glauben? Oder könnte es vielleicht doch sein, dass die Dinge dann doch etwas anders gelagert sind?

      • @Ingo Bernable:

        Ist natürlich auch ne kluge Masche. Die falschen Forderungen stellen gegen den Klimawandel und die richtigen Maßnahmen anderen zu überlassen .

      • @Ingo Bernable:

        Das sind aktuell die Forderungen, für die protestiert wird. Dann sollen doch die Klebeaktionen beendet werden. Da es die LG mit dem Klimaschutz ernst meint, verstehe ich das so, dass damit das Problem gelöst wäre. Sonst könnte man auch gleich das Ende des Individualverkehrs oder ein Internetstreamingverbot oder einen Ausstieg aus der Industrieproduktion fordern. Oder will die LG am Ende nur ausprobieren, was es braucht, um eine Gesellschaft zu erpressen?

        • @YeahYeah:

          Ich würde doch eher davon ausgehen, dass die Forderungen bewusst aus strategischen Gründen derart niedrig gehalten sind. Allerdings habe ich auch zunehmend den Eindruck, dass das möglicherweise doch den intellektuellen Horizont der Mehrheit übersteigt und einfach nicht verstanden wird.

          • @Ingo Bernable:

            Und aus strategischen Gründen darf eine Gesellschaft diesen Erpressungsversuchen nicht nachgeben. Schon gleich gar nicht, wenn sie so verlogen daherkommen.

            • @YeahYeah:

              Sie scheinen einen Teil der Gesellschaft, welcher Forderungen stellt, mit feindlichen Gruppen wie Terroristen oder autokratischen Staaten zu verwechseln. Bei Geiselnahmen oder Terroranschlägen sollte man "aus strategischen Gründen" Erpressungsversuchen nicht nachgeben.



              Bei Forderungen auf Demos sollte man darüber diskutieren, ob sie sinnvoll sind und ggf. umsetzen. Oder andere Maßnahmen ergreifen, welche die Probleme angehen.



              Oder man macht es wie die Politik: Demonstranten denunzieren und von Strafverschärfungen fabulieren.

            • @YeahYeah:

              Genau, keine Verhandlungen mit Terroristen und aus Protest gegen diese dreiste Erpressung betreiben wir jetzt erst recht unseren eigenen Untergang. Nehmt das ihr Klimakleber!

  • Bislang konnte hier immer noch keiner erklären, was denn nun für die Blockaden spricht.

    Wie genau helfen sie dabei, die Ziele zu erreichen?

    • @Suryo:

      ja, genau.



      was damals die franzosen mit der sinnlosen erstuermung der bastille vor hatte, ist bis heute nicht bekannt.

      • @the real günni:

        Ich warte immer noch auf Argumente.

        Die Erstürmung der Bastille war übrigens wirklich komplett sinnlos und wurde erst Jahre später zum wichtigen Ereignis hochgejazzt.

        Aber dass Sie die LG jetzt mit der französischen Revolution vergleichen, lässt tief blicken. Sie glauben wirklich, dass diese Bewegung von echter Bedeutung ist, oder?

  • Was ist gut an der LG? Zwei konkrete Forderungen (Tempolimit und Ticket). Das wars.

    Ansonsten halte ich die LG für eine absolute Fehlkonstruktion, die Straftaten begeht, undemokratisch handelt und die Bevölkerung drangsaliert.

    Meiner Meinung nach versteht die Politik und die Bevölkerung bereits die Brisanz des Klimawandels. Was fehlt ist hingegen eine schnelle und pragmatische Umsetzung der Gegenmaßnahmen!

    Die Prozesse müssen einfacher und unbürokratischer gemacht werden. (Bsp. Transportplanung Windkraftwerke.) Doch anstatt machbare Lösungen zu präsentieren macht die Politik die Umsetzung sehr kompliziert (Bsp. Heizung).

    Die LG-Blase feiert unterdessen sich selbst, ihren Mut und ihre Opferbereitschaft. ;-) Was für ein Irrsinn.

  • [...] Man kann ja gerne die Methoden der Letzten Generation als 'nicht zielführend' bezeichnen, aber die LG macht wenigstens etwas, [...]

    Mir scheint, er Eine oder Andere hat da was nicht kapiert. In Demokratien tun Politiker etwas, wenn Machtverlust droht Wenn hingegen die Umfragewerte steigen, wenn man gegen LG wettert, erreichen die Aktionen von LG das Gegenteil dessen, was beabsichtigt ist.

  • Was hat die LG erreicht?



    1) Dass man über sie spricht? - stimmt.



    2) Dass man über ihre Ziele spricht? - nein.



    3) Dass sie das Volk hinter sich bekommt? - Nein, das Gegenteil ist der Fall.



    4) Dass sie vom Volk unterstützt wird? - Zum Allergrößten Teil nein.

    Die LG ist medial allgegenwärtig, der Aktionen wegen aber überhaupt nicht der Ziele wegen. Sie bringt den Großteil des Volkes gegen sich auf, statt "die haben recht" kommt Ablehnung.



    Ich finde die LG im Sinne und zum Nutzen der Umwelt unnötig wie einen Kropf, da sind Greenpeace, BUND, und Co. von ganz anderem Kaliber - und akzeptiert.

    • @Rudi Hamm:

      Die LG hat so auch die Klimaabstimmung in Berlin mit verbaselt.

    • @Rudi Hamm:

      Gute Zusammenfassung!

    • @Rudi Hamm:

      Klar wird akzeptiert was nicht stört und keine wirkliche Veränderung einfordert. Man muss doch feststellen, dass auch BUND, Greenpeace und Co. in den letzten 30 Jahren keine kohärenten Mehrheiten für wirksamen Klimaschutz organisieren konnten, stattdessen sind (fast) alle abstrakt natürlich für Klimaschutz, aber kaum jemand ist bereit das dafür notwendige zu tun. Gleichzeitig stellt sich immer dringender die Frage ob Entscheidungen die die Bewohnbarkeit des Planeten zumindest für höher entwickelte Zivilisation akut gefährden überhaupt legitim von heutigen Mehrheiten getroffen werden dürfen. Meiner Meinung nach überschreitet eine solche Entscheidung das was demokratisch legitim ist weil man den primär Betroffenen deren Lebensgrundlage man zerstört keinerlei Mitsprache einräumt.

      • @Ingo Bernable:

        Druck auf die Politik entsteht nicht durch eine Handvoll Aktivisten. Druck entsteht, wenn die Bevölkerung mobilisiert werden kann

        Der Druck auf die Politik, dass Notwendige zu tun, hat FfF erreicht. FfF hat es geschafft, die Bevölkerung hinter sich zu bringen.

        Die LG hat von dessen Vorarbeiten gezerrt, aufgebraucht und hinterläßt einen Scherbenhaufen. Dort wurden Entscheidungen getroffen die gut fürs moralische Ego sind aber einen Bärendienst für den Kampf gegen den Klimawandel darstellen.

        Ihre moralische Einordnung der LG ist falsch und müsste sich gegen diese richten.

      • @Ingo Bernable:

        Da bin ich anderer Meinung.

      • @Ingo Bernable:

        Greenpeace hat den beliebigen Wahlfang gestoppt, einen Großteil des Robben schlachtens wegen dem Fell gestoppt, grundlegend Anteil am Atomaustieg. Die Bilanz von Greenpeace ist erstaunlich. Sie haben sich auch nicht immer an die Gesetze gehalten, aber sie haben immer die direkten Verursacher und nicht "das Volk im allgemeinen" boykottiert.



        Der BUND hat grundlegend einen lobenswerten Anteil am Naturschutz in Deutschland. Auf Grund seiner Initiativen gibt es viele neue Schutzgebiete und Schutzmaßnahmen.



        Greenpeace hat bisher noch nicht viel im Thema Klimawandel CO2 von sich reden gemacht, das stimmt.



        Aber welche Erfolge im Sinne der Umwelt hat die LG, ich kenne keinen einzigen.

        • @Rudi Hamm:

          Warum auch hättem BUND & Greenpeace wie die LG gegen FFF agieren sollen? Die haben dich gute Arbeit gemacht und Greenpeace und BUND haben dort wie viele andere Umweltverbände mitgewirkt.

          Die LG hat diesen Zusammenschluss von Gruppen förmlich gesprengt.

      • @Ingo Bernable:

        Aber wie ist denn nun das Argument pro Blockade?

        Will man, dass sich die Bevölkerung mit einem solidarisiert und man zur Massenbewegung wird?

        Will man, dass "die da oben" so sehr in Angst versetzt werden, dass sie springen?

        Irgendeine Logik muss es doch geben, irgendeinen erwarteten Erfolg. Ansonsten ist das Ganze doch im wahrsten Sinne des Wortes nur Aktionismus.

        • @Suryo:

          Ihre Verzweiflung darüber unübersehbar kundtun, dass das Pendel ausschlägt, und keiner zieht die Rübe ein. Ich kann es verstehen - diese Menschen sind verzweifelt und darin ist Methode schon ausgebrannt, wenn jegliche vorherige Methode ins Leere lief.

          • @zeroton :

            Damit ließe sich auch ein Terroranschlag rechtfertigen. Oder Massenselbstmord

            Verzweiflung heißt doch nicht, dass man seinen Verstand ausschalten darf.

            • @Suryo:

              Ich denke Sie schießen jetzt über das Ziel hinaus, was mein Verständnis angeht.

        • @Suryo:

          Thats it!

      • @Ingo Bernable:

        Naja es ist ja nicht so, als ob die LG besonders bahnbrechende oder radikale Forderungen aufstellen würde. Im Unterschied zu ihren als radikal empfundenen Aktionen sind ihre Forderungen letztlich ziemlich bescheiden, denn es wird nur gefordert, was die Politiker*innen ohnehin versprochen haben umzusetzen.

        Ich finde, dass man über diese Mittel-Ziel-Diskrepanz durchaus mehr sprechen und diskutieren müsste, denn ob man für diese Ziele wirklich diese Art an Mittel/Maßnahmen braucht, ist wirklich fraglich. Als Radikal kann man die Ziele jedenfalls mMn. ganz und gar nicht bezeichnen.

        • @White_Chocobo:

          Meiner Einschätzung nach geht es bei dem was sie Ziel-Mittel-Diskrepanz nennen eben genau darum vorzuführen, dass sich selbst mit relativ radikalen Mitteln nicht einmal minimal mehr Klimaschutz erreichen lässt. Wobei es ohnehin eigentlich eine reichlich schiefe Perspektive auf das Thema ist, dass es im Allgemeinen derart verhandelt wird, dass die Mehrheit erwartet von einigen wenigen Aktiven von den Vorzügen des eigenen Überlebens überzeugt werden zu wollen, ganz so als ob der Fortbestand menschlicher Zivilisation ein letztlich randständiges Partikularinteresse einer kleinen Minderheit wäre, dass man dieser dann je nach Qualität ihrer Argumente vielleicht zugesteht oder eben auch nicht.

  • taz: "... gerät „Die Letzte Generation“ in die Kritik aus der Bewegung. „Fridays for Future“ und Grüne werfen ihnen Spaltung vor."

    Keine Frage, "Fridays for Future" hat die Klimaschutzbewegung erst in Gang gebracht - aber hat es etwas bewirkt? Nein, denn sogar Lindner (FDP) ist von der FFF-Bewegung "angetan". Nur sollten die Kids nach FDP-Lindner-Ansicht nicht an Werktagen und am offenen Samstag mit ihren Schildern "brav" demonstrieren, sondern am besten am Sonntag, denn da behindern sie niemanden und schon gar nicht die Konzerne am Geld verdienen. Apropos Geld verdienen. Irene Mihalic (Grüne) sagt: "Man solle Menschen nicht verprellen durch Aktionen, die den ohnehin harten Alltag noch zusätzlich erschweren". Was schlägt Frau Mihalic denn vor? Sollte man in die Politik gehen? Vielleicht zu den Grünen, die immer gerne von Umwelt- und Klimaschutz reden, aber nur solange bis sie gewählt sind und sie dann an den Fleischtöpfen der Macht sitzen und die grüne Politik, für die sie gewählt wurden, dann ganz schnell vergessen haben. 10.000 Euro bekommt ein grüner Angeordneter vom Steuerzahler und sogar 15.000 Euro wenn er Minister ist; und wenn das nicht ausreicht, dann kann man ja als "Volksvertreter" Vorträge halten. Christian Lindner (FDP) gibt sicherlich Tipps, wo man sein karges Politikergehalt aufbessern kann (Großkonzerne etc.). **Christian Lindner - Nebeneinkünfte (abgeordnetenwatch)** www.abgeordnetenwa.../nebentaetigkeiten

    Wir brauchen wohl wirklich mal eine echte Umwelt- und Klimaschutzpartei, und zwar eine die sich nicht von Großkonzernen beschwatzen lässt, denn wir haben nicht 'fünf vor Zwölf", sondern schon 'eine Minute vor Zwölf'.

    Man kann ja gerne die Methoden der Letzten Generation als 'nicht zielführend' bezeichnen, aber die LG macht wenigstens etwas, während Politiker nur über den Klimawandel "schwafeln". Und der naive Bürger wird wohl erst aufwachen, wenn es jedes Jahr eine Hochwasser-Katastrophe wie im Ahrtal gibt.

    • @Ricky-13:

      Stabile Rasur. Unterschreibe jedes Wort!

    • @Ricky-13:

      Bravo

    • @Ricky-13:

      "Man kann ja gerne die Methoden der Letzten Generation als 'nicht zielführend' bezeichnen, aber die LG macht wenigstens etwas..."



      Ja, was macht sie denn? So klimatechnisch, mein ich?



      "...während Politiker nur über den Klimawandel "schwafeln"."



      Der einzige Unterschied besteht darin, dass die LG am Asphalt klebt und der Klischeepolitiker an seinem Sessel.

      • @Encantado:

        Ihre Frage lautet also, ob das sinnvoll ist, was die 'Letzte Generation' da macht? Nein, sicherlich nicht, aber die jungen Menschen sind verzweifelt, denn es geht ja um ihre Zukunft. Dass die "CO2-Party" jetzt zu Ende ist, möchten viele Bürger und Politiker nämlich immer noch nicht wahrhaben, deshalb "prügelt" man ja auch so gerne auf die jungen Leute ein, anstatt mal darüber nachzudenken, was die 'Letzte Generation' mit ihren Aktionen bezwecken möchte. Wie gesagt, ob das sinnvoll ist, was die 'Letzte Generation' da macht, das bezweifle ich auch, denn der einfältige Bürger wird es wohl erst dann begreifen, wenn es schon zu spät ist.

        Ich finde es trotzdem gut, dass die jungen Menschen "Druck" machen, denn wenn man jetzt noch ein paar Jahre abwartet, dann wird es wohl wirklich zu spät sein. Allein der Pkw-Verkehr in Deutschland erzeugt rund 100 Millionen Tonnen CO2 im Jahr. Aber woher sollen unsere "Volksvertreter" so etwas auch wissen? Dann müssten Politiker:innen sich ja mal mit dem Klimawandel auseinandersetzen, und das kann man von 'Volksvertretern' nun nicht auch noch verlangen. Unsere 'Volksvertreter' reden nämlich lieber mit der Autoindustrie oder mit dem Kohlekonzern RWE, der Wälder abholzen lässt, damit man die darunterliegende klimaschädliche Kohle aus der Karbonzeit für das Wirtschaftswachstum verfeuern kann. Politiker kennen eben nur das Wort 'Wirtschaftswachstum', aber nicht das Wort 'Klimaschutz'.

        Drastische Strafen für Klimaschutzaktivisten werden ja auch immer sofort gefordert. Wer fordert eigentlich endlich mal drastische Strafen für die Verursacher des Klimawandels? Nun ja, wenn man Klimaschutzaktivisten "kriminalisiert", kann man damit natürlich gut von der fatalen Klimapolitik der letzten Jahrzehnte ablenken (und auch von der gegenwärtigen fatalen Klimapolitik) und die Manager können ihr klimaschädliches Wirtschaftswachstum fortführen, und die Aktionäre können auch weiterhin den Planeten Erde an der Börse "verzocken".

        • @Ricky-13:

          "Ihre Frage lautet also, ob das sinnvoll ist, was die 'Letzte Generation' da macht?"



          Nein, das war nicht die Frage. Die Frage lautete im Grund, ob die LG _überhaupt_ etwas macht, was dem Klima zugutekommt.



          "...sicherlich nicht, aber die jungen Menschen sind verzweifelt, denn es geht ja um ihre Zukunft."



          Wem es um seine Zukunft geht, aber nichts sinnvolles (Ihre Worte) dafür tut, ist in einer rationalen Debatte nicht ernstzunehmen.



          "Ich finde es trotzdem gut, dass die jungen Menschen "Druck" machen"



          Druck? Das bezweifle ich. Sie ärgern so einige, aber Druck kann ich nicht wirklich erkennen. Sonst wäre schon mehr passiert.



          "...wenn man Klimaschutzaktivisten "kriminalisiert"..."



          Wer bewusst und vorsätzlich gegen geltende Gesetze verstößt, wird nicht kriminalisiert, sondern kriminalisiert sich selbst. Es ist ja nun nicht so, dass Behinderung des Straßenverkehrs oder Beschmutzung von Bildern extra strafbar gemacht worden wären, um den Aktivisten zu schaden.

          • @Encantado:

            "Wer bewusst und vorsätzlich gegen geltende Gesetze verstößt, wird nicht kriminalisiert, sondern kriminalisiert sich selbst."

            Okay, ich habe verstanden, auf welchem "Schiff" Sie segeln, also belassen wir es jetzt dabei.

    • @Ricky-13:

      Habe die 51 % der Grünen bei der letzten BTW ganz vergessen und trotzdem lassen die Idioten einen Scholz und Lindner mitregieren als Ausrede nichts für die Umwelt zu tun. Die sind echt durchtrieben, diese Grünen. PS ich gehöre nicht mal zu deren Wählern…

    • @Ricky-13:

      "Man kann ja gerne die Methoden der Letzten Generation als 'nicht zielführend' bezeichnen, aber die LG macht wenigstens etwas, während Politiker nur über den Klimawandel "schwafeln"."



      Etwas "zu machen" was kontraproduktiv ist, ist schlimmer als gar nichts zu machen.

      • @Tom Tailor:

        Dass es einen Unterschied macht, politisch in Sachen Klimaschutz etwas zu bewirken, auch wenn das langes "Geschwafel" bedeutet und irgendwelche Straßen zu blockieren, was u.U. sogar mehr Co2-Ausstoß produziert und offensichtlich für besseren Klimaschutz gar nichts bringt, sollte man schon irgendwo sehen. Oder bitte was hat sich denn durch die Aktionen der LG in Sachen Klimaschutz ernsthaft verbessert?

  • In den Kommentaren bestätigt sich eigentlich die Aussage des Artikels.



    Denn Sympathisanten von FFF und Grünen plädieren dafür, mehr Zustimmung für Klimaschutzmaßnahmen gerade dort zu gewinnen, wo bisher die Menschen abwartend bis ablehnend waren.

    Eine solches Ziel, Mehrheiten durch Überzeugen zu gewinnen, verfolgt aber die LG nicht. In einigen Kommentaren versteigen sich deren Anhänger sogar dazu, dass mit noch schärferen Aktionen „die nackte Gewalt [des Systems] sichtbar“ gemacht werden solle um die herrschende Ordnung zu destabilisieren.

    Worum geht es also der LG?



    Selbst wenn man unterstelltet, dass ihre Aktionen naiv genug im Glauben erfolgen, damit Öffentlichkeit für den Klimaschutz zu „sensibilisieren“, sind die Aktionen ja nur darauf ausgelegt, Zustimmung bei denen zu finden, die bereits überzeugt sind, dass sich etwas ändern muss. Um im Gegenzug die „Bourgeoisie“ zu ärgern oder „zu demaskieren“?

    Das ist die Strategie der „revolutionären Kampfzellen“ der 1970er. In denen antidemokratische Fundamentalisten sich als elitäre Speerspitze des proletarischen Kampfs begriffen und gar nicht darauf abzielten, einen demokratischen Wandel der Gesellschaft zu erreichen.



    Eine Strategie, die nicht nur scheiterte.

    Sie beschädigte den Kampf um eine sozialere, liberalere Politik für Jahrzehnte.

  • Im Stau sind alle gleich, egal ob arm oder reich. Vielleicht fängt der eine oder andere doch mal an nachzudenken, ob es nicht besser wäre, den ÖPNV zu benutzen und sich einzusetzen für einen bessern ÖPNV. Zudem, mehr Nachfrage nach ÖPNV erhöht das Angebot, marktwirtschaftlich gedacht, oder?

    • @ThomLa:

      Ich habe noch nie ein Auto besessen, fahre nur mit dem ÖPNV und halte die Blockaden dennoch für sinnlos.

    • @ThomLa:

      Da wäre es doch sinnvoller, eine Ausbildung zum ÖV-Busfahren zu machen. Denn die ÖVis suchen dringend nach solchen. Ohne kann das Angebot nicht erweitert werden. Aber klar: Machen sollen andere.

    • @ThomLa:

      Da der ONPV eben nicht marktwirtschaftlich betrieben wird, erhöht eine stärkere Nachfrage nicht automatisch das Angebot. Diverse Pendler können ein Lied davon singen.

    • @ThomLa:

      Das Nachfrage per se mehr Angebot schafft, ist nicht ganz richtig. Marktwirtschaftlich führt steigende Nachfrage erstmal nur zu steigenden Preisen. Daneben - und gerade in öffentlichen Daseinsvorsorge - erhöht mehr Nachfrage sicher häufig auch die Attraktivität für den Betreiber, mehr Angebot zu schaffen. Ob der das dann aber auch gebacken bekommt, ist eine ganz andere Frage. Da muss man bei Institutionen der öffentlichen Daseinsvorsorge immer vorsichtig sein. Zumal: ÖPNV funktioniert fast ausschließlich unter Verlust, und MEHR ÖPNV funktioniert unter MEHR Verlust.

      Davon abgesehen ist es illusorisch, Menschen von ihrem bislang bevorzugten Verkehrsmittel durch Vergrätzung abbringen zu wollen und zu erwarten, dass die nicht erstmal Wut auf den Vergrätzer empfinden und dessen Unschädlichmachung fordern, BEVOR sie sich anpassen. So schicksalsergeben sind die wenigsten.

  • Was nimmt sich FFF raus, jetzt auch noch die LG zu diffamieren?

  • Ach kommt. Immer dieselben Ausreden, LG übertreibt es und die Aktionen bewirken das Gegenteil.

    Ich erinnere mal an die Antifaschistische Aktion im Generellen: Beschwerten sich die Leute in den letzten Jahrzehnten, dass deren Aktionen das Gegenteil bewirken? Oder ist das nur mit Lina E. derzeit ein Sonderfall?

    Sogar PETA schaffte es vor Jahren mit vermeintlich übertriebenen Aktionen zu sorgen, dass Pelztragen mittlerweile verpönt ist.

    Einfach mal über den Tellerrand schauen, was andere Aktivisten machen. Glaubt mir: LG benutzt dieselben legitimen Methoden, um ein besseres Leben für uns alle schaffen zu wollen.

    • @Troll Eulenspiegel:

      Das war der Verdienst von PETA? Woran machen Sie das fest?

    • @Troll Eulenspiegel:

      Es ist aber ein Unterschieb ob ich die Mehrheit der Menschen hinter mir habe oder mir die "einfachen" Bürger bewusst zum Gegner mache.



      Bei Pelzen traf es vor allem die wohlhabenden und das tragen von Pelzen war schnell von einer kritischen Masse der Bevölkerung verpönt. Man musste da schon sehr resistent sein, wie meine Oma, diese Dinger weiter zu tragen. Wobei ich auch damals die Mittel nicht gut fand (Farbe kann auch ins Auge gehen... .).



      Was die Ablehnung von Faschismus angeht, so sehe ich auch hier eine breite Zustimmung.

      Bei Haussanierungen von > 100.000 €, Verzicht auf Fleisch und PKW hört allerdings bei vielen die Sympathie auf. Klimaschutz ist nur solange lustig, wie doch bitte alle anderen Verzichten sollen. Jetzt kommt der Schmerz eben auch bei der grünen (oberen) Mittelschicht (Lehrer, Beamte) an. Die dachten bisher oft das E-Lastenrad für sonnige Tage, neben den beiden SUV, wäre schon genug Klimaschutz... .

    • @Troll Eulenspiegel:

      Glaub mir: das klappt nicht.

  • 6G
    655170 (Profil gelöscht)

    Die parlamentarische Geschäftsführerin der sog. "Grünen" (an deren aktueller Politik nicht mehr allzuviel "grün" ist) kritisiert die "Letzte Generation" als "elitär" und "selbstgerecht"



    Das muss nicht wundern.



    Hält doch die LG den sog. "Grünen" den Spiegel vor.



    Zeigen, was die "Grünen" politisch alles mitmachen in BW, in NRW, in Hessen, in Hamburg, in Rheinland-Pfalz, in Schleswig -Holstein.



    Und nicht zuletzt im Bund.



    Das passt den "Grünen", deren Spitzenpersonal nahezu ausschließlich aus "Realos" (das sind Leute, die CDU-Politik machen) natürlich garnicht. Legt es doch die Diskrepanz zwischen Programm (also Geschreibsel) und politischem Handeln schonungslos offen.

  • Ich fand die Aktionen der LG ziemlich überflüssig, bis ich das erste Mal gesehen habe, wie sie von Autofahrern brutal misshandelt wurden. Seitdem bin ich ein Fan. Alles, was der Bourgeoisie die Maske vom Gesicht reißt & die nackte Gewalt sichtbar macht, auf der die herrschende Ordnung beruht, ist gut. FFF dagegen haben ja schon vor langer Zeit klar erklärt, dass sie den Wohlstand ihrer reichen Eltern erhalten & die herrschende Ordnung durch Umstellung auf Co2-neutrale Energie stabilisieren wollen. Dem muss entschlossen entgegengetreten werden.

    • @JulianM:

      "...FFF dagegen haben ja schon vor langer Zeit klar erklärt, dass sie den Wohlstand ihrer reichen Eltern erhalten..."



      Wo genau hat FFF das erklärt?

    • @JulianM:

      Paketfahrer und Handwerker sind jetzt Bourgeoisie?

      Und was sind dann die Akademikerkinder, die sich festkleben und dann vollkommen entsetzt sind, dass sie vor Gericht doch tatsächlich nicht anders behandelt werden als der autofahrende Unterschichtpöbel?

    • @JulianM:

      Woran machen Sie fest, dass die Autofahrer:innen, die die Aktivist:innen der LG verprügeln, der herrschenden Klasse angehören?

      Und inhaltlich positioniert sich auch die Letzte Generation nicht gegen die herrschende Ordnung, will sie auch erhalten und appelliert dementsprechend an das politische Personal. Linksradikal geht anders.

  • Man sollte sich immer wieder in Erinnerung rufen, daß führende Mitglieder der LG im letzten Wahlkampf in den Hungerstreik traten und bereit waren (oder schienen), zu sterben, wenn ihre Forderungen nicht erfüllt würden.

    Das sind Fanatiker. Die lassen sich im Zweifelsfall nicht durch Kritik vom Kurs abbringen.

    • @Suryo:

      "...bereit waren (oder schienen), zu sterben, wenn ihre Forderungen nicht erfüllt würden."



      Hm, diese Forderungen hatten offenbar nichts mit Klimaschutz zu tun, denn sonst könnten sie ihre Forderungen nicht beibehalten.... gestorben sind sie trotzdem nicht, soweit ich weiß.



      Was sagt uns das?

      Ich plädiere ja für weitestgehend ignorieren und sich stattdessen um Klimaschutz kümmern.

      • @Encantado:

        Ich fand es nur absolut gruselig. Einer der Väter der Hungernden wurde befragt. Er fand den möglichen Tod seines Sohnes okay.

        Das allein sollte doch zum Beispiel bei der Taz mal dafür sorgen, dass man die - völlig offenkundige - fast ständige unkritische Solidarisierung der meisten mit der Thematik befassten Taz-Autoren mit der LG hinterfragt.

        • @Suryo:

          "Einer der Väter der Hungernden wurde befragt. Er fand den möglichen Tod seines Sohnes okay."



          Man sagt viel wenn man vor einer Kamera steht. Ob der derselben Ansicht bliebe, wenn sein Sohn tatsächlich stürbe, ist offen.



          Nicht dass ich ein solches Experiment befürworten würde. Aber die Zuverlässigkeit menschlicher Aussagen ist bekanntermaßen nicht sehr hoch. An ihren Taten soll man sie messen.



          Ich bleibe dabei: Aktivismus ignorieren soweit möglich und freiwerdende Kräfte nutzen, um sich um den Klimawandel zu kümmern.

  • Fakt ist: diese Gesellschaft ist nicht in der Lage, eine minimale und kostenlose Massnahme im Klimaschutz, ein Tempolimit, durchzusetzen.

    Statt Solidarität bei diesem Minimalziel mit der Letzten Generation zu zeigen, setzen sich FFF und Grüne von der LG ab und das, obwohl gerade die wichtigste Maßnahme im Klimaschutz im Verkehr, das Sektorziel, gerade von der FDP erfolgreich torpediert wurde.



    SPD und CDU freuen sich mit.

    Wäre dem nicht so, müsste die Bundesregierung schon in naher Zukunft das Autofahren massiv einschränken. Die politischen Entscheider bei den Grünen wissen das genau und wehren sich deshalb nur halbherzig gegen die Aufgabe des Sektorziels im Klimaschutz im Verkehr.



    Ehrlich wäre gewesen, Autofahrer sofort auf ein Tempolimit einzuschwören und anzuhalten, sofort unnötige Fahrten mit dem PKW zu unterlassen.

    Doch selbst über dieses (z. B. statt mit dem PKW mit dem Rad zum Supermarkt fahren) ist kein ehrlicher Diskurs möglich.



    Die Kilometerleistung der Deutschen mit dem PKW ist und bleibt viel zu hoch.

    Ein Diskurs über verpflichtende Einschränkungen mit dem PKW findet nicht statt, obwohl das 1,5 Gradziel global nicht mehr zu erreichen ist. Es wird mit dem PKW weitergefahren wie nichts Gutes.

    Deutschland ist laut einem neuen Berechnungsmodell auf dem 4,4-Grad-Kurs. Das legen Modellrechnungen des Frankfurter Start-ups „Right. Based on Science“ auf Basis bereits ergriffener Klimamaßnahmen nahe.

    Das ist die Grundlage auf der diskutiert werden müsste.



    Doch Grüne und FFF verdrängen das, haben stattdessen Angst ums Seelenheil von einigen Tausend PKW-Fahrern, die bald aufgrund von Klebeaktionen der LG in Berlin im Stau stehen werden.

    Der Klimaschutz im Verkehr in Deutschland zeigt: es lebt sich wunderbar mit der Klimaschutzbigotterie, die Grüne und FFF auch noch stärken.

    www.tagesspiegel.d...ferne-9635393.html

  • In der aktuellen Situation gibt es grob zwei Einschätzungen:

    1. die Klimakrise ist nicht so dramatisch, wie sie dargestellt wird, jetzt lassen wir uns mal nicht wuschig machen, irgendwas wird schon gefunden, um das technisch zu lösen. War beim sauren Regen und beim Ozonloch auch so. Verbot von verbleitem Benzin, Filter und Ersatz von Kühlmitteln lösten die Probleme, und es konnte weitergehen wie gehabt.

    2. Die Klimakrise ist eine Bedrohung anderer Größenordnung, es passiert viel zu wenig und zu langsam, um dem zu begegnen. Es kann nicht weitergehen wie gehabt, die nötigen Maßnahmen bedeuten mindestens umfassende Einschränkungen und Veränderung im Lebensstil aller. Wenn nicht gar die Abkehr von der industrialisierten Plünderung jeder erdenklichen Ressource, die nicht bei 3 auf dem Baum ist, ob das Rohstoffe, Elemente der Biosphäre oder menschliche Aufmerksamkeit ist, sprich das Ende des Kapitalismus in seiner jetzigen Form.

    Wer Haltung 2 vertritt, kann nur zu der Erkenntnis kommen, dass es knirschen muss und dass das business as usual gestört und eigentlich, in letzter Konsequenz, zerstört werden muss, aber so weit sind wir noch nicht. Ob das zielführend ist, ist eine andere Frage. Ich vermute nein, denn Druck erzeugt Gegendruck, das ist schon zu beobachten. Andererseits, was macht man in einer Situation, in der grundlegende Änderungen nötig wären, aber nicht passieren? FFF dürfte sich die Frage auch stellen, was sie erreicht haben, es beläuft sich auf "gut, dass wir darüber geredet haben, ihr habt jetzt auch einen Platz am Katzentisch der politischen Debatte". Also nichts und Eingemeindung durch die Grünen, von denen auch nichts kommt. Da war Lützerath das "falsche Symbol". Ist klar.

    • @uvw:

      Es gibt noch eine dritte Einschätzung: Es muss dringend etwas geschehen, aber es geschieht das Falsche. E-Autos, die nur die Emissionen von hier nach dort verschieben, statt einer Gewichts- und Leistungsbegrenzung für PKW. Wärmepumpen statt Dämmung und Lüftungswärmetauschern. Verteufelung von Bioenergie. Urwaldromantik statt nachhaltiger Forstwirtschaft. Wasserstoff aus Namibia statt Wasser für Namibia. Etc...

    • @uvw:

      "War beim sauren Regen und beim Ozonloch auch so."

      Nein. War es nicht.

      Wir hätten faktisch keinen Wald mehr und die Erde wäre an vielen Stellen bereits 2050 nicht einmal mehr betretbar für die meisten Wirbeltiere, wenn diese beiden Probleme nicht durch wirksame Maßnahmen behoben worden wären.

      Das ist so wie mit einem Auto in Richtung Klippe zu rasen, mit verbunden Augen. Nur durch eine Vollbremsung bleibt man kurz davor stehen und stellt dann im Anschluss fest: " war doch alles nur halb so wild, das nächste Mal brauch ich nicht so stark bremsen."

      • @sociajizzm:

        "Nein. War es nicht."

        Doch, war es. Die Maßnahmen (standen im darauffolgenden Satz, den Sie nicht zitiert haben) wurden durchgeführt und haben damals funktioniert. Aber sie stellten nie das gesamte vorherrschende System in Frage, genau deswegen passierte es vermutlich nur.

        Verstehen Sie mich nicht falsch. Ich propagiere nicht, die aktuellen Anforderungen auf die leichte Schulter zu nehmen. Und ich denke auch nicht, dass es diesmal so relativ einfach mit ein paar technischen Änderungen umsetzbar ist wie damals. Ich habe zwei Ansätze beschrieben, wie derzeit mit der Klimakrise umgegangen wird und versucht zu begründen, wie man zu diesen Ansätzen kommen kann.

    • @uvw:

      Es wird beides gleichzeitig eintreten. Die kleine technische Lösung wird eine Gruppe von Superreichen in Spezialbunkern das Überleben im Luxus sichern, die sich den Weltuntergang durch dicke Glasscheiben anschauen. Draußen wird alles im Chaos enden, da die Menschheit sich nicht so schnell zu solidarisch handelnden Weltbürgern entwickeln wird, wie es nötig wäre. Der Handlungsbedarf ist ja längst offensichtlich, wer das verdrängt, lässt sich auch von LG-Aktionen nicht umstimmen, was deren Recht auf Protest nicht schmälert, diesen aber auch nicht sinnvoller macht. Selig, die noch an Erlösung glauben...ich hoffe bloß auf die Arkoniden und produziere weiter ein bischen weniger CO2 als meine bösen Nachbarn.

  • Lustig dass die Kritik von den Grünen kommt. Nachdem man dort alles durchwinkt, was die FDP will. Vielleicht sollte die Gurkenbande erst im eigenen laden aufräumen, um das Label als Umweltpartei überhaupt noch beanspruchen zu dürfen. 🙃

  • Sehen wir es einfach einmal strategisch,aber zuvor eine Bestandsaufnahme: Die Menschen wollen sich derzeit kaum bis nicht verändern. Konservative haben erfolgreich die LG als kriminell besetzt und bringen das Thema Naturschutz gegen die einfachen Leute in Stellung. Die LG hat völlig recht. Die FFF und die Grünen schwimmen in der Suppe der Konservativen und haben nicht recht, wollen die Deutungshoheit nicht abgeben, die sie aber an die Konservativen verloren haben; mangelnde Einsicht. Die Strategie - endlich Ross und Reiter nennen (Reiche kloppen unseren Planeten auf den Kopf und müssen nun endlich verzichten), Garantien für einen sozialen demokratischen gleichberechtigten Umgang mit Verschmutzung entwerfen und kommunizieren, damit u.a. das viele private Geld seine Macht über die Naturzerstörung verliert.

  • 3G
    31841 (Profil gelöscht)

    „Elitär und selbstgerecht“



    - wie hier sonst so niemand ;-)



    Völlig rätselhaft, wie die ohne jegliches Vorbild so werden konnten. Es gibt also doch außer dem Klimaschutz noch ganz andere ungelöste schwerstwiegende Probleme. LG bietet hier zum Glück Entlastung durch das Angebot als Zielscheibe für Übersprungshandlungen von Rat- und Hilflosen zu dienen. Puh ... und danke!

  • "elitären und selbstgerechten Protest" -- sagte die Parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen-Bundestagsfraktion, Irene Mihali

    wie sagen die Engländer so schön: "Takes one to know one"

  • Das Zitat in der Überschrift erweist sich im Text als eine Ausage der Parlamentarischen Geschäftsführerin der Grünen-Bundestagsfraktion, Irene Mihalic.

    In der Überschrift wird impliziert die Aussage käme von FFF.

    Solche Verzerrungen möchte ich bei der TAZ nicht lesen. Das passt zur SpringerPresse, nicht zu seriösen Medien.

  • Ich glaube nicht, dass in den Aktionen von "Letzte Generation" eine Spaltung der Klimabewegung intendiert ist, vielmehr kann man die auch herbeireden. Die klare Aufgabe ist, sich über eine Kontroverse über die Aktionsformen eben nicht auseinander zu dividieren und spalten zu lassen, sondern zu erkennen, dass es verschiedene Formen des Protestes geben muss um weiterhin wirksam zu bleiben. Massenmobilisierung und Aktionen einzelner, eher "geschlossener" Gruppen stehen nicht konträr zueinander, sondern sind notwendige Ergänzungen zu einander. Es sollte gesehen werden, dass es nicht genügt, ein latentes Umweltbewusstsein wachzurufen, welches sofort unterminiert ist, wenn Umweltschutz auch nur zu irgendwelchen nachteiligen persönlichen Konsequenzen führt.



    Sicher ist es nervig als Autofahrer von den "Klimaklebern" aufgehalten zu werden, wenn man dringend irgendwo hin muss. Aber es sollte doch mehr als bloße Empörung wachrufen, wenn in solch einem Fall psychopathische Fahrer aus ihren Wagen springen und die Aktivistis zusammenprügeln und zusammentreten und in den Medien erörtert wird, ob es sich hierbei um eine Notwehrsituation gehandelt hat.



    Das Problem ist, dass die Leistungen für den Klimaschutz die von der Bundesrepublik ausgehen, nur begrenzt sein können, um tatsächlich etwas zu bewirken muss schon weltweit an einem Strang gezogen werden und die Ignoranz gegenüber dem Klimawandel ist in vielen Ländern bei weitem größer als hier (z. B. Thailand, das ja durchaus in der Lage wäre die Luftverschmutzung abzustellen).

    • @Eckart Schirrmacher:

      "Ich glaube nicht, dass in den Aktionen von "Letzte Generation" eine Spaltung der Klimabewegung intendiert ist..."



      Nein, das denke ich ebenfalls nicht. Es wird halt nur überhaupt nicht bedacht oder berücksichtigt. Dinge geschehen eben auch, wenn sie nicht beabsichtigt wurden.



      So ist das eben, wenn man sich im Besitz der einzig wahren Wahrheit wähnt.

    • @Eckart Schirrmacher:

      "Ich glaube nicht, dass in den Aktionen von "Letzte Generation" eine Spaltung der Klimabewegung intendiert ist, vielmehr kann man die auch herbeireden."

      Exakt darum geht es ja bei dem aktuellen Hetzen, Raunen, Mutmaßen und Kaputtreden von LG (und in der Regel ist FFF und XR und die gesamte Klimaforschung bei den Verleumdungen der momentan sichtbarsten Klimagruppe mitgemeint): um das Herbeireden einer Spaltung. Das ist das Missionsziel derjenigen Demographie, die als einzige Menschen der gesamten Menschheitsgeschichte in der Lage sind, selbst die Nazis in der grenzenlosen Barbarei, der milliardenfachen Opferzahl, der unentrinnbaren Perfidie, und vor allem der in geologische Zeiträume überdauernden Langzeitwirkung ihrer Verbrechen übertreffen werden.

      Siehe auch hier: taz.de/Serie-Extra...bei-Apple/!5919136

    • @Eckart Schirrmacher:

      Der Gedanke, dass sich eine Bewegung nicht spalten lassen sollte, ist natürlich erst einmal sympathisch.

      Interessant wäre es aber zu wissen, wer da blockiert wird.

      Der Unternehmensberater auf dem Weg zum Tennis oder der Pendler, der sich die Innenstadt nicht mehr leisten kann?

      Der LG ist das wohl egal, hat sie doch keinen Begriff von der Gesellschaft und von Klassenunterschieden.

      Sie kennt nur das allmächtige "Wir" und das reicht vom suchtkranken Obdachlosen bis zum Manager.

      In zwei Jahren ist der Zug abgefahren, da spielen solche Petitessen keine Rolle.

  • Es werden immer weniger, die der LG noch die Stange halten.

    Jetzt wenden sich schon die Leute aus der eigenen Szene ab.

    Wird sie das beunruhigen, irritieren?

    Natürlich nicht. Wer die Wahrheit gepachtet hat und mit fast religiösem Eifer agiert, der lässt sich von so etwas nicht beirren.

    Und so wird es kommen, wie es kommen muss.



    Sie werden es durchziehen, der Staat wird hart zuschlagen und dann schallt es durch die Staus:

    "Ganz Berlin hasst die Letzte Generation"

    Und das Klima? Dem ist das alles scheißegal.

    • @Jim Hawkins:

      "Jetzt wenden sich schon die Leute aus der eigenen Szene ab."

      Mal ehrlich: Die sind bei linken Protestgruppen gewöhnlich die ersten. Es war doch nur eine Frage Zeit, bis auch in der Klimabewegung die Sektiererei wieder beginnt, weil jede Untergruppe meint, der Schwanz zu sein, der wirklich erfolgreich mit dem Hund wackeln kann.

      • @Normalo:

        Da ist was dran.

        Die wirkmächtigsten Bewegungen waren die, in denen diese Aufspaltungen vermieden würden.

        Bestes Beispiel, die Anti-AKW-Bewegung oder die gegen die Startbahn West des Frankfurter Flughafens.

        Ungeachtet dessen fällt es mir schwer, mich zur LG solidarisch verhalten.

        Nicht wegen der Radikalität der Aktionsformen, mehr wegen der dünnen Suppe, die die ihre Theorie darstellt.

  • ich selbst teile mir mein Auto mit meinen Eltern. sie selbst sind bereits im Rentenalter und ich brauche das Auto, um ab und an Waren für mein Gewerbe einzukaufen. Das Auto steht tagelang in Parkhaus. Ansonsten fahren ich und meine Eltern unsere Lastenräder. Trotzdem habe ich in Berlin nicht für den Klimaentscheid gestimmt. Während ich anfangs gegen Klimawandel und für gesellschaftlichen Wandel protestiert habe ist die Luft nun raus. Die Verkehrspolitik in Berlin und Fridays for Future haben mich in dieser Hinsicht entpolitisiert.



    Ich habe mir Zuschüsse erhofft bei den Lastenrädern.



    Es gab keine, obwohl diese Stadt rot rot grün regiert wurde. Ich wollte mir ein Elektroauto kaufen. Das Auto kostet hier mehr als in allen anderen Ländern. Teilweise sogar das doppelte. Zuschüsse? Keine.



    Es ist mir mittlerweile schlichtweg egal.



    Ich kaufe Bio ein, benutze ausschließlich harte Seife um Plastikmüll zu verringern. So lebe ich. Die gesellschaftliche Lösung und eine politische Bewegung interessiert mich nicht mehr und unterstütze ich auch nicht. Auf diese rücksichtslosen Menschen habe ich keine Lust und will mich mit diesen auch nicht identifizieren oder in Verbindung gebracht werden.

    • @Ohnegott:

      Stell' Dir vor, da ist ein Flughafen und Keiner geht hin...



      Selbst versuchen klimagerecht zu leben finde ich sehr sympathisch.



      Letztlich ist es das, was Alle tun können.



      Wenn Diejenigen, die Wasser predigen, keinen Wein trinken, ist Einiges möglich.



      Der Forderung an Andere sollte die Forderung an sich selbst vorausgehenden.



      Danke für Ihren Einsatz!

    • 0G
      04405 (Profil gelöscht)
      @Ohnegott:

      wunderbar zusammengefasst. Bei mir (uns) in NRW sieht es ähnlich aus: Insgesamt weit mehr als ein Jahrzehnt Grüne in der Regierungsverantwortung, im ÖPNV ist trotzdem nix passiert. Die Kohle wird weiter abgebaut, ohne Auto geht im größten Ballungsgebiet Deutschlands gar nix.

      Vor zwei, drei Jahren plötzlich volle Kraft zurück: Mehrere Städte haben quasi übernacht ihre Innenstädte für Autos gesperrt, allerdings ohne dass mehr Bahnverbindungen geschaffen wurden. Die, die das ausbaden müssen, sind genau die, die im Letzte-Generation-Stau stehen: Berufspendler, die es sich nicht leisten können, in der Innenstadt zu leben. Viele würden bestimmt die Bahn nehmen, wenn es denn vernünftige Bahnverbindungen gäbe.

      Für LG ist alles eins. Böse Autofahrer. Ich bin fein raus, weil ich hauptsächlich im Home Office arbeite.

  • 6G
    675146 (Profil gelöscht)

    „nicht verprellen durch Aktionen, die den ohnehin harten Alltag noch zusätzlich erschweren“.

    Na klar und während die Erde sich aufheizt wird schon alles schön grün oder was?

    • @675146 (Profil gelöscht):

      Ich verstehe wirklich nicht, was die LG eigentlich glaubt, mit den Aktionen zu erreichen. Bitte erkläre es mir.

      Meint die LG, dass sich durch die Blockaden

      a) die Bevölkerung wundersamerweise plötzlich mit ihnen solidarisiert und so aus der LG eine Massenbewegung wird ("Hey, jetzt, wo ich noch weniger Zeit habe, die Pakete auszuliefern, fällt mir auf, wie super diese LG eigentlich ist!") ?

      b) "die da oben" durch die Blockaden so in Angst und Schrecken versetzt werden, dass sie die Forderungen der LG erfüllen ("Oh nein, alles, nur das nicht! Nicht der Ku'damm! Gebt ihnen, was sie wollen!")?

      Mir fällt keine andere mögliche Argumentation ein. Welche ist es denn nun und ist sie wirklich stichhaltig?

      • @Suryo:

        Ich kenn mehr oder weniger nur Sekundärliteratur; jedenfalls:



        a) Abgesehen von den Staustatistiken, die für sich sprechen kann, der*die Pakatausliefer*in seine Wut kanalisieren und



        b) "denen da oben" widmen.



        Die halten sich nämlich ned an Abkommen, setzen für die Vertragserfüllung dienende einfache Regelungen (Tempo 100 und bezahlbares ÖPNV-Ticket) zu Mobilitäts- und Energiewende ned um. An der arbeitsrechtichen Situation für die Logistik im Versandhandel arbeitet grade der Hubertus, Leider geht der ned an die realistische Einhaltung der Arbeitszeiten ran.

        • @Hugo:

          Und spricht irgendwas dafür, dass das irgendwo auf der Welt passiert?

          Wenn etwas auch nach Monaten absolut nicht klappt, sollte man mal überlegen, ob es wirklich sinnvoll ist, oder?

          • @Suryo:

            "Wenn etwas auch nach Monaten absolut nicht klappt,..."



            Mit dem Totschlagargument hätte es nie Bürgerinitiativen/bewegungen, zivilgesellschaftliches Engagement etc. gegeben, weil die haben alle "nach Monaten" nix bewirkt.



            Und natürlich kommen LG extrem oberlehrerhaft rüber. Die oberlehrerhaften Lehrer sind die gewesen, von der die potentiellen Selbstjustizler*innen (welche den LG-Leuten sonstwas an den Hals wünschen) heute schwärmen, weil bei denen hat mer wenigstens was gelernt.

    • @675146 (Profil gelöscht):

      Die Frage ist doch hier, wird denn irgendwas grüner aufgrund der Aktionen der LG?



      Hat man die Menschen überzeugt? Hat man die Politik zum Handeln gebracht? Hat man eine relevant große Bewegung geschaffen, um die Gesellschaft zu verändern?



      Oder ist das nicht eher -um beim Thema zu bleiben- verschwendete Energie?

  • Auch wenn das viele nicht verstehen (wollen)..die LG hat sehr viel erreicht..!!

    Schaut man sich die Debatten der letzten Jahre an, so sind aus schönen Worten immerhin Aussagen geworden, die den Ernst der Lage erkennen lassen. Jetzt müssen also nur noch Taten folgen.!!!

    Dennoch denke ich die LG hat mit ihren Strassenblockaden den "Höhepunkt" überschritten und sollte sich neu aufstellen..in aller gebotenen Radikalität..

    ...was immer das heißt...

    • @Wunderwelt:

      Erreicht hat FFF etwas. LG reißt mit den Hintern wieder ein, was Zehntausende Jugendliche mit ihrem Engagement aufgebaut haben.

      • @Markus Wendt:

        Das stimmt dann und NUR dann, wenn die Gesetze der Thermodynamik sich dazu entschließen, sich spontan zu unseren Gunsten zu ändern.

        Was aber nicht passieren wird.

      • @Markus Wendt:

        FFF hat das Bewusstsein geschaffen, worum es geht..hat dann aber nicht dazu geführt dass Regierung und Gesellschaft das Verfassungsgemäße Recht der jungen Generation auch in die Tat umgesetzt hätte..

        Genau deshalb hat sich aus der FFF Bewegung heraus die LG formiert..

        Die LG hat mittlerweile allen klar gemacht, daß es mit Sonntsgsreden nicht getan ist..sondern daß es ERNST ist..ich kann das entsprechend sehr gut verstehen..und bin der LG sehr dankbar für ihr Engagement.

        Und ich glaube dass das Verständnis vieler für das mehr als legitime Anliegen der LG leider hinter einer Abwehrschicht aus Wut und Hilflosigkeit verborgen bleibt..

        ...vielleicht geht es Ihnen ja auch nicht anders

        (und btw was der Autor dieses Artikels mit "Selbstgerechtigkeit" der Aktivisten meint.. das bleibt wohl sein Geheimnis..denn wie auch @Guzman meint findet sich die Selbstgerechtigkeit ja wohl eher bei den Autonutzern und diversen staatlichen Akteuren)..

        • @Wunderwelt:

          WAS GENAU bewirken die Blockaden? Und WIE?

          Es gibt weder eine Solidarisierung der Bevölkerung noch ein Umdenken der Politik.

          Das ist eine Tatsache.

          Wie erklärt ihr von der LG das und welche Schlüsse zieht ihr daraus?

    • @Wunderwelt:

      In den 16 Jahren der Merkel Regierung wurde der CO2 Ausstoss um ca. 37 % gesenkt. So wie es auf der Pariser Klimakomferenz vereinbart wurde. Mit dere LG hat das nichts zu tun.

      Und nach Abschaltung der AKW wird unter der Ampel wieder 50 % Strom mit Gas und Kohle produziert. Wurden Kohlekraftwerke wieder aktiviert. Ja dank der LG wird über klimaschutz wieder geredet. Wurde vorher aber auch,

      • @Dortmunder:

        Stimmt nicht. Von 2005 bis 2021 ging die Treibhausgasemission in D von 985 Mio t auf 760 Mio t zurück. Das sind 23% und nicht 37%. Corona-Knick, der sicher kein Merkel-Verdienst ist, inklusive (Quelle UBA)

  • "FFF setze bewusst darauf, „möglichst viele Menschen für Klimaschutz“ einzunehmen"



    Während man beim globalen Klimastreik ´21 bundesweit nach eigenen Angaben noch rund 620.000 Menschen mobilisieren konnte, waren es dieses Jahr 220.000, "gesamtgesellschaftliche Lösungen" hat man dabei nicht gefunden, die Luft ist raus und Schuld daran ist man natürlich nicht selber, sondern die LG. Es ist halt so schön einfach „möglichst viele Menschen für Klimaschutz“ einzunehmen, solange es lediglich um Sympathiebekundungen geht, der Sprit billig bleibt und niemand das eigene Verhalten ändern muss weil man sich damit begnügt "die „Wut auf die Politiker:innen“ zu kanalisieren".

  • Gesellschaft spalten? Ach was.



    Hier hat Tyre Extinktion die Luft aus so bösen SUVs gelassen.



    Es waren auch Kleinwagen dabei und sogar Wagen mit sichtbarem Behindertenausweis.



    Die Gesellschaft ist nicht gespalten, sondern komplett dagegen. Besonders zu solchem Unsinn.

    • @fly:

      "Die Gesellschaft ist nicht gespalten, sondern komplett dagegen."

      Und wer zB in Mozambique vor den Resten seines weggeschwemmten Dorfs steht, ist komplett gegen diese Gesellschaft.

    • @fly:

      Ist das Instrumentalisieren von Menschen mit Behinderung, wird bei solchen Gelegenheiten ja auffällig oft gemacht, nicht etwa ableistisch? - und die ‚sauberen‘ „Kleinwagen“ erst! so etwas niedliches können doch nur ganz fiese Unsinnige zum Innehalten nötigen. Und, ich hab schon verstanden, Leute, die die Aktivisten unterstützen, stehen gleich ganz außerhalb der Gesellschaft sonst wäre die ja nicht so geschlossen „dagegen“.

  • Selbstgerechtigkeitsvorwurf aus dem Mund der Autofahrenden. Grotesk.

    • @guzman:

      "Der Urlaub in Südostasien ist ein Lebenstraum! Außerdem fliegen wir ja nicht in unserer Eigenschaft als Klimaschützer, sondern als Privatpersonen!"

  • Weitermachen, die Ignoranten müssen wenigstens behindert werden.

    • @guzman:

      Eine überaus ignorante Einstellung ;-)

    • @guzman:

      Ja, diese ignoranten Klimawandelverursacher, die mit ihren Luxusautos in ihre Luxuswohnungen am Stadtrand oder auf dem Land pendeln, müssen so lange behindert werden, bis sie alle freiwillig in die Innenstädte ziehen, und alles wird gut.

      • @O sancta simplicitas:

        Wer aufem Land derzeit auf's Auto angewiesen ist, aber dort nichts für besseren ÖPNV tut, soll sich nicht beschweren über die, die was tun.

        • @LesMankov:

          Der verächtliche Hochmut der i.d.R. gut versorgten, akademisch gebildeten urbanen Postmaterialisten gegenüber den Belangen, Sorgen und Nöten der Vorstadt- und Landbevölkerung in den USA hat das Monster Trump auch mit ermöglicht. Eine solche Haltung kommt leider auch in Ihrem vor Arroganz strotzenden Kommentar zum Ausdruck. Mich erinnert diese Attitüde ein wenig an die Marie Antoinette zugeschriebene Sentenz: Wenn sie kein Brot haben, sollen sie doch Kuchen essen. - Soll der Pfledienst doch mit dem Fahrrad zu Opa Heinz in Posemuckel fahren.

          Die zu beobachtende fortschreitende Polarisierung in der Diskussion über die richtige und auch sozial gerechte Energie- und Klimapolitik und in der Frage, welche Protestformen im Kampf für die richtigen klimapolitischen Maßnahmen sinnvoll sind, lässt Schlimmstes befürchten.

        • @LesMankov:

          Melden Sie sich als Busfahrer:in. Die werden dringend gesucht. Aber nein: Tun sollen andere.

    • @guzman:

      Ich kann nur sagen, dass mir keine LG-Aktion auch nur ansatzweise so sehr zur Last gefallen ist, wie 3 Monate lang täglich 80 Liter Wasser aus der Zisterne zu pumpen und zu verteilen, damit vom Gemüse überhaupt noch etwas überlebt.

      Und *das* Spielchen haben wir hier mittlerweile in 2 Jahren von 3.



      Mitte April, und der Dürremonitor Gesamtboden steht schon wieder zwischen "schwerer" und "extremer" Dürre.

      Ein älterer Bekannter hat vor 20 Jahren sein Erbe in eine Parzelle in Spanien umgewandelt. Heute baut er Hanf an, indoor, weil seine Parzelle für Landwirtschaft nicht mehr zu gebrauchen ist: Der Boden ist über die letzten Jahre tiefgründig ausgetrocknet, an das Grundwasser kommt man nur noch mit astronomisch teurer Spezialausrüstung, aber das ist eh egal, die Winderosion hat den Humus nachhaltig entfernt. Er ist nicht besonders glücklich mit der Situation, aber er hängt jetzt halt dort fest.



      Einziger Trost: die Schadinsekten, die mit dem lokalen Klima klarkommen würden, haben es bislang nicht aus ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet nach Spanien geschafft - da liegt nämlich das Mittelmeer und die gesamte Sahara dazwischen. Und so kann er sein Weed mit einer anständigen Profitmarge als "orgánico" verticken. Das sichert ihm aber auch wenig mehr als ein von-der-Hand-in-den-Mund-Leben in einer Landschaft ohne menschenwürdige Zukunft. Immerhin kann er sich noch genug Flaschenwasser leisten, um nicht zum Klimaflüchtling zu werden, wie es das schon jetzt Schicksal von gar nicht mal so wenigen andere Menschen dort ist: was in den iberischen Dürregebieten abgeht, ist keine "Landflucht" mehr. Es ist der Beginn einer Entvölkerung. La tierra es jodida. Er geht mittlerweile auf die 60 zu, und wenn er Glück hat, wird noch jemand vor Ort sein, um ihn dereinst zu begraben. Wer abhauen kann, haut ab.

      20 Millionen EU-Binnenflüchtlinge in den nächsten 1-2 Generationen sind eine realistische, eher noch konservativ geschätzte Zahl.

      • @Ajuga:

        Amen.

        Bei ihrem Bekannten frage ich mich, warum dieser kein Gewächshaus mit Schattennetzen nutzt.

        Wahrscheinlich um nicht aufzufallen, und/oder damit nichts geklaut wird.

        Die meisten Grower benutzen nützliche Insekten als Schädlingsbekämpfung, Ihr Bekannter mit Sicherheit auch.

        Das ist auch BIO.