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Atomstrom für ElektroautosNur Windräder reichen nicht

Gastkommentar von Ferdinand Dudenhöffer

Ohne Atomkraft versuchen wir uns in Deutschland an der Quadratur des Kreises. Leider ist eine solche Aktion zum Scheitern verurteilt.

Wenn in Zukunft überall Autos geladen werden, könnte es mit dem Strom knapp werden Foto: MIS/imago

E s geht nur um einen Baustein im Kampf gegen den Klimawandel. Aber er zeigt, dass man Atomstrom nicht ausblenden darf. Stellen wir uns das Jahr 2050 vor. Dann werden in Deutschland selbst bei vorsichtiger Prognose knapp 55 Millionen Pkws auf den Straßen sein. Auf 1.000 Einwohner kommen dann 660 Pkws. Zum Vergleich: In den USA sind es heute 846, in Liechtenstein 780, in Andorra 770 und in Luxemburg 694.

Kein abwegiges Szenario also, auch angesichts kommender Innovationen wie dem autonomem Fahren, das eine Zeitwende einleitet. Wenn dann 95 Prozent der Autos vollelektrisch unterwegs sind, pro Jahr pro Pkw 13.000 Kilometer zurückgelegt werden und pro 100 Kilometer ein Strombedarf von 20 Kilowattstunden (kWh) angesetzt wird, „schlucken“ unsere Autos im Jahr 2050 in Deutschland 138 Terawattstunden (TWh) Strom pro Jahr.

Setzten wir die Strommenge von 138 TWh in Bezug zur gesamten öffentlichen Nettostromerzeugung aus Windkraftanlagen des Jahres 2020, würde der gesamte Windstrom des Jahres 2020 in Deutschland nur für 96 Prozent der Autos reichen.

Selbstverständlich können Windkraftanlagen offshore größer dimen­sioniert werden, klar kommt Solarstrom dazu, aber wir müssen fünfzig Prozent unseres Stroms des Jahres 2020 ersetzen, wenn wir auf Gas, Kohle oder Atom verzichten wollen.

Es macht Sinn, die Atomdiskussion zu führen

Dabei haben wir noch nicht über den Strombedarf im Nutzfahrzeugsektor gesprochen, nicht über den Strombedarf in der Produktion, etwa bei der Batterieproduktion oder von „grünem“ Stahl, ganz zu schweigen von anderen Sektoren und privaten Haushalten.

Ohne Atomkraft versuchen wir uns in Deutschland an der Quadratur des Kreises. Das muss schiefgehen. Bleibt die Frage, ob Atomstrom wirklich so gefährlich ist, wie viele vermuten.

Moderne Flüssigsalzreaktoren machen Kernschmelzen unmöglich. Wie würden wir über Atomkraft reden, wenn es weder Tschernobyl noch Fukushima gegeben hätte? Es macht viel Sinn, die Atomdiskussion in Deutschland zu führen. Nicht für das Jahr 2030, aber für das 2040 und später.

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163 Kommentare

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  • Mit jeder Stunde Weiterbetrieb von Atomkraftwerken wird unweigerlich mehr radioaktiver Abfall, darunter auch /höchst/-strahlende Stoffe produziert, für die es weltweit keine Lösung für die langfristige Lagerung gibt.



    Mit jeder Stunde Weiterbetrieb wird die Menschheit weiter dem Risiko eines schweren Unfalles der Anlage ausgesetzt.

  • Da sind sie wieder, die Flüssigsalzreaktoren. Interessante Technik, allein, es gibt weltweit kein einziges "produktives" Modell. Selbst die Chinesen, die da kräftig dran forschen, sagen, es dauert noch 20 Jahre bis zur Produktreife - und dann muss man ja die Bauzeiten noch draufrechnen. Da sind wir dann bei 2050 und hat noch keine kWh erzeugt. Wenn ich dann an aktuelle Großprojekte wie den BER denke, glaube ich einfach nicht an diese Technik in Deutschland, selbst wenn alle dafür wären. Und es bleibt der strahlende Müll. Das Mantra vom ewigen Wachstum ist dabei auch nicht hilfreich.

  • Und was ist mit Solarstrom aus der Sahara?!



    Atomkraftwerke in Sibirien während ideal, wenn Putin nicht wär; da ist genug Abstand zu Siedlungen möglich.

    • @Ruhrpott-ler:

      Desertec ist leider AFAIK so gut wie tot. Riesenhance verdaddelt.

  • Hallo taz,



    wofür haben wir viele Jahre gegen Atomenergie demonstriert und auf die 100 000 e Jahre hochradioaaktiver Müll hingewiesen, die uns wenige Jahre Atomenergienutzung kosten ? Wozu weist ihr selbst in vielen Artikeln nach, dass Atomenergie allein schon von der Dauer des Baus neuer Reaktoren und der Unwirtschaftlichkeit her völlig irrelevant ist, um dem akuten Klimawandel zu begegnen ? Egal ! Dem Auto- und jetzt auch Atomlobbyisten Dudenhöfer muss in der taz ein Forum geboten werden. Das ist nicht "lebendige Debatte". Das ist Krawalljounalismus nach dem Motto: "Hebt die Einschaltquote !" Unterste Schublade !

  • Na das nenne ich mal eine Ansage.

    Die Prämisse ist allerdings, dass 2050 und wahrscheinlich auch noch 2250 jeder Depp mit seinem eigenen Auto in der Weltgeschichte herumfährt. Angetrieben, womit auch immer.

    Lieber ziehen wir ein paar AKW hoch, als dieses Axiom infrage zu stellen.

    • @Jim Hawkins:

      "als dieses Axiom infrage zu stellen"

      Warum auch einfach, wenn es schwer gehen kann? :-D

    • @Jim Hawkins:

      Auf dem +2,7°-Pfad bis 2100 auf dem wir uns derzeit befinden lässt sich mit ziemlicher Sicherheit vorhersagen, dass es 2250 keine Deppen und Autos mehr geben wird.

      • @Ingo Bernable:

        Gut fürs Klima, schlecht für die Deppen.

      • @Ingo Bernable:

        Autos vielleicht nicht, aber ich bin mir sicher auch 2250 wird es noch Deppen geben. Wie und wo die leben wird dann eine andere Frage sein. ;-)

        • @Shasu:

          Mittels sozialem Ausgleich darf der ärmere Teil von denen dann auch immer noch die letzten Benziner fahren :-)

  • @CHUTRIELLA

    Tja. Physik /ist/ manchmal totalitär.

    Natürlich müssen wir nicht, aber wir wissen mittlerweile, dass das ziemlich teuer wird.

    Wer Ihnen etwas anderes erzählt, der lügt Sie an.

  • Ich bin kein grundsätzlicher Gegner des weiteren Ausbaus der Stromerzeugung durch PV und Wind. Im Gegenteil, da muss definitiv mehr passieren als in den vergangenen Jahren!

    Allerdings:

    Allein um die rund 8GW unserer letzten AKW zu ersetzen, müssten, bei einer Auslastung von 50%, 16 000 WKA a 1 MW incl. entsprechender Betonfundamente errichtet werden.

    Und mit dem bloßen Ersatz der letzten AKW ist klimaschutztechnisch ja noch gar nichts gewonnen. Wenn ich mir das Agorameter so anschaue, fehlen ja darüber hinaus immer noch mindestens (+-) 50 GW. Tendenz künftig wohl noch steigend.

    (Anm.: Wenn ich mit meinen Überschlagszahlen komplett daneben liege, möge man mich berichtigen.)

    Ich habe allerdings dem Eindruck, dass scheinbar Viele sich die ökologischen Auswirkungen eines dann nötigen Zubaus von WKA auf 2% der Landesfläche gar nicht denken können bzw. wollen.







    Als Urlaubsland bliebe da wohl im Umkreis nur Frankreich.

    • @Waage69:

      Und selbst wenn mann sich den 2% Anteil denken kann (andere Nutzungen nehmen mehr Fläche ein), dann ist es nur eine Verdoppelung der Fläche für Windenergie. Und mit einer Verdoppelung von heute 23% wären es dann - bei gleich bleibenden Verbrauchern - nur 46% dann.

      Mit den neuen Verbrauchern (Verkehr, Internet, Industrie, Heizen) im Sinn wierden die 2% vorn und hinten nicht reichen

    • @Waage69:

      "Viele sich die ökologischen Auswirkungen eines dann nötigen Zubaus von WKA auf 2% der Landesfläche gar nicht denken können bzw. wollen."



      Bislang gibt es noch keine Technologie zur großtechnischen Stromerzeugung im GW-Bereich die komplett ohne Eingriff in die Natur auskommt. Wenn das der Maßstab sein sollte, bliebe nur die konsequente Deelektrifizierung, andernfalls aber sind die Erneuerbaren eben die Technologien die in Relation zu fossilen und atomaren Energieträgern noch mit den geringsten Schäden einhergehen.

      • @Ingo Bernable:

        " (...) die komplett ohne Eingriff in die Natur auskommt (...)" ist in diesem Zusammenhang eine etwas euphemistische Formulierung. ;-)

        Sie sind sich auch wirklich sicher, dass Ihnen bewusst ist, was 2% der Landesfläche bedeuten?

        • @Waage69:

          Klar, 2% sind etwa doppelt soviel wie die aktuellen 0,9%. Wo ist das Problem? Demgegenüber gehen aktuell etwa rund 5% der Fläche für den Verkehr drauf. Man könnte also durchaus überlegen da zum Ausgleich mal in den Rückbau einzusteigen.

    • @Waage69:

      Statt Kernkraftwerke plädiere ich für neue effiziente Erggas-Kraftwerke um die Versorgungslücke bei „kein Wind“ und „keine Sonne“ zu schließen.



      Und diese Versorgungslücke wird mit der Zeit (10-20 Jahre) immer größer werden. Effiziente Speicher von 50 Gigawatt oder mehr die ggf. Tage durchhalten sehe ich nicht.

    • @Waage69:

      Ihre Überschlagszahlen liegen garantiert NICHT DANEBEN.



      Das Problem ist immer die Theorie mit der Praxis zu verheiraten ohne Ideologie.

      • @Der Cleo Patra:

        "(...) Das Problem ist immer die Theorie mit der Praxis zu verheiraten ohne Ideologie.(...)"

        Ja, ist wohl so.

  • warum der teuersten Art Strom herzustellen nachheulen ???

    • @Opossum:

      Weil sie CO2 neutral und Grundlastfähig ist

      • @Vincent Braun:

        Die Grundlast ergibt sich aber im Wesentlichen aus der Erwartungshaltung jederzeit jede beliebige Menge Strom bei gleichbleibend niedrigen Preisen aus dem Netz entnehmen zu können. Von derlei Bequemlichkeiten wird man sich wohl verabschieden müssen. Nun einfach jegliche fossile Energieträger mit Strom zu ersetzen und ansonsten weiter genauso verschwenderisch mit Energie umzugehen wie in den letzten 70 Jahren kann und wird nicht funktionieren.

  • Liebe Leute, ich verstehe nicht, warum viele die TAZ-Redaktion dafür kritisieren, Herrn Dodenhöfers Artikel zu veröffentlichen? Die daraus folgende Diskussion über Mobilität, Atomstrom und EE ist doch ganz großartig. Selten habe ich soviel gelernt, gute Argumente gehört und Links zu weiterführenden Veröffentlichungen bekommen!



    Die Sache mit Demokratie, Meinungsvielfalt und Diskussionskultur scheinen auch vielen TAZ-LeserInnen unterdrücken zu wollen. Überlassen wir dieses Gebahren doch den Reaktionären und setzen stattdessen auf die viel stärkere Kraft des freien Austauschs von Einsichten, Aussichten und guten Argumenten! Danke TAZ, dass ihr dazu beitragt!

    • @Weitesicht:

      Hallo Weitesicht,

      danke für diesen Kommentar! Mir macht er Hoffnung und Mut, dass in Kommentarspalten doch nicht nur Destruktion und Desinformation beheimatet sind. Respekt für Ihre konstruktive und offene Grundeinstellung! :)

      Vorab zur Einordnung meine allgemeine Haltung zu dem Thema: Ich glaube, dass die Energiewende aus den bekannten Gründen- Grundlast, Probleme beim Infrastrukturausbau und Umweltprobleme der Rohstoffe für Erneuerbare-Infrastruktur - sehr schwierig wird, deshalb muss meines Erachtens mehr als bislang über Energieeffizienz und Energiesuffizienz gesprochen und gehandelt werden. Kernkraft halte ich grundsätzlich wegen des Naturverbrauchs (u.a. Uranabbau und Atommüll) und des schwer kalkulierbaren Risikos für menschliche Gesundheit und Sicherheit nicht für sinnvoll. Dennoch würde ich mir bei der gegegebenen Lage wünschen, DE würde später aus der Kernkraft aussteigen, um Zeit zu erkaufen, früher aus der Kohle auszusteigen. Neue Reaktoren zu bauen, dauert zu lange und ist zu teuer, um kurz- und mittelfristig bei der Bekämpfung des Klimawandels zu helfen. Dafür sollte stark geforscht werden, um nicht zurückzufallen, falls eines Tages ein sicherer Weg der Kernkraftnutzung gefunden wird (ähnlich evtl. Autor, letzter Absatz).

      Vor diesem Hintergrund zum Artikel:



      Hätte mir mehr Substanz gewünscht. Der letzte Absatz baut rein auf einer hypothetischen Welt ohne Atomunfälle auf. Kernschmelzen sind bei Weitem nicht die einzige Gefahr der Kernkraft, die genannten nicht die einzigen Unfälle in AKW. Andere Gegenargumente zieht der Autor nicht heran.



      Der Satz zu autonomen KfZ ist nichtssagend. Er soll wohl andeuten, dass daraus ein Anstieg der Nutzung von privaten KfZ folgt. Aber wieso? Zudem kann dem durch Verbesserung des ÖPV entgegengetreten werden und intelligente KfZ könnten Effizienzgewinne bringen (Unfall- und Stauvermeidung).



      Von einem Prof. erwarte ich mehr, der Artikel muss auch nicht so kurz sein wie dieser. Würde gerne dazulernen!

  • 1G
    17900 (Profil gelöscht)

    Den Teufel mit dem Belzebub austreiben?



    Man könnte ein paar Braunkohlekraftwerke weiterlaufen lassen, aber nur mit CO2-Speicherung.



    Aber die Regierung hört ja lieber auf Greenpeace.

    • @17900 (Profil gelöscht):

      Weil CO2-Speicherung jetzt bereits in benötigter Menge funktionierte und akzeptable Kosten hätte? Warum nicht die Autozahl senken?

  • Endlich mal ein vernünftiger Artikel zu dem Thema. Die meisten Beiträge hier im Kommentarbereich sind leider von diffuser Angst, Unwissenheit und Unverständnis geprägt. Ähnlich wie bei der Coronapandemie ist es immer wieder erstaunlich, wieviele "Fachleute" es doch gibt.

    Beispiel: Da wird Panik gemacht wegen dem anfallenden Atommüll. Selbst wenn das etwaige Lager vergessen wird und viel später Leute genau dort ein Loch bohren, werden die schon merken, dass da Atommüll vergraben liegt und das Loch wieder zuschütten (oder wesentlich wahrscheinlicher: die werden sich freuen, dass wir dieses wertvolle Materiel nicht im Meer verklappt haben, sondern es ihnen konzentriert zur Verfügung stellen). Kein wirkliches Problem bei dem winzigen Mengen, die da anfallen.

    Atomenergie ist sicherlich nicht der Wahrheit letzter Schluss, schließlich gibt es nicht unendlich viele Uranlagerstätten, die sich lohnen, aber als Übergangstechnologie werden wir darauf nicht verzichten können.



    Und wenn es nichts wird mit Kernfusion, dann sind wir sowieso aufgeschmissen, Sonne und Wind werden niemals eine 24/7 Volkswirtschaft betreiben können.

    Jetzt dürfen gern alle "Fachleute" dagegenreden, aber wir sprechen uns in 20 Jahren nocheinmal...

    • @Fabian Wetzel:

      5 Jahre werden schon reichen. Der Ausstieg aus der Kernenergie wird Deutschland noch sehr teuer zu stehen kommen.

      • @TazTiz:

        Nun ist aber ausgerechnet die Atomenergie die mit Abstand teuerste Form der Energiegewinnung wenn man all die immer noch notwendigen Subventionen berücksichtigt und externalisierte Kosten durch unversicherte Risiken und Endlagerung sind da noch gar nicht eingerechnet.

        • @Ingo Bernable:

          Der Atomstrom der Franzosen ist billiger als unserer.

        • @Ingo Bernable:

          Das mag sein. Den Klimawandel abzumildern (von Aufhalten kann schon lange keine Rede mehr sein) kostet halt.

        • @Ingo Bernable:

          Der Extra-Strom der bereits stehenden und laufenden AKWs kostet fast nix mehr. Die Kosten sind eh schon da und bezahlt bzw. „eingepreist“.

  • Selbstverständlich ist massenhafter Betrieb von Elektroautos nicht ohne Atomkraft möglich. Und massenhafter Betriebe von Elektroautos ist sowieso umweltschädlich und nicht wünschenswert.

    In aller erster Linie muß die Elektromobilität ausgebaut werden, und zwar in Form von Straßenbahnen und Regionalbahnen. Da ist der Stromverbrauch pro Personenkilometer um Größenordnungen geringer.

  • Ferdinand Dudenhöffer: "Es macht Sinn, die Atomdiskussion zu führen."

    Nein, macht es nicht. Die Frage nach der "Wiederbelebung" der KKW stellt sich nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima ohnehin nicht mehr, auch nicht mehr für den Großteil der Physiker und Ingenieure. Auf solche Ideen können wohl nur Wirtschaftsleute kommen, die ihre Kernphysikkenntnisse anscheinend aus einem Schulbuch haben. Solche Menschen kennen ja nicht einmal den Unterschied zwischen Atomphysik und Kernphysik, wollen aber dem naiven Bürger erzählen, dass ein Flüssigsalzreaktor das A und O ist, weil der angeblich "harmlos" ist. Wenn man sogar bei einem Siedewasserreaktor (Fukushima), der einen negativen und damit einen leicht beherrschbaren Dampfblasenkoeffizienten besitzt (im Gegensatz zu dem Tschernobyl-Typ, der ein graphitmoderierter Kernreaktor war und einen positiven Dampfblasenkoeffizienten hatte), nicht alle Szenarien, die passieren können, ausschließen konnte, dann muss der Mensch endlich zugeben, dass er diese Technik nicht beherrscht. Und selbst wenn man Kernkraftwerke zu 100% "sicher" machen könnte - was man aber nicht kann (auch keinen Flüssigsalzreaktor) - hat man aber immer noch das Problem der Endlagerung. Endlagerung von radioaktiven Abfällen (die natürlich auch beim Flüssigsalzreaktor anfallen), bedeutet aber 'nicht' eine Lagerung von ein paar Jahren, sondern um einen Zeitraum der weit darüber hinausgeht. Es geht hier also nicht darum, ob man mit KKWs die CO2-Emissionen etwas eindämmen kann und weiterhin Energie für unsinnige straßenverstopfende Autos produziert, sondern um Radioaktivität und deren Folgen für nachfolgende Generationen. Spaltproduktfluoride beim Flüssigsalzreaktor sind auch nicht sofort endlagerfähig, müssen also zunächst aufgearbeitet werden.

    Das eigene Wissen und Können zu überschätzen nennt man übrigens den 'Dunning-Kruger-Effekt' und darin sind Menschen, die keine Physik- oder Ingenieurausbildung besitzen, anscheinend immer sehr groß.

  • Deshalb Sammeltaxis.



    Nicht jeder ein Auto.

  • Ich schlage vor, dass diejenigen, die so heiß auf Atomkraft sind, zunächst ein freiwilliges Soziales Jahr in Tschernobyl oder Fukushima machen und dort bei den Säuberungs- und Sicherungsmaßnahmen mithelfen, gerne auch in ukrainischen (Kinder-)Kliniken nahe Tschernobyl.

    • @Uranus:

      Ich schlage vor, dass die, die so unglaublich scharf auf neue Windräder sind, ein FsJ absolvieren und die toten Vögel unter den Anlagen entfernen.



      Ich bin ganz bei Hwrr Dudenhöffer. Wenn wir uns nur einseitig auf Wind verlassen, verlieren wir den Anschluss.



      Es wird so getan, als ob es nur noch Strom aus Wind und Sonne geben kann/darf. Alle anderen technischen Entwicklungen werden verteufelt. Willkommen im Mittelalter.

      • @Hennes:

        Fensterscheiben, Hauskatzen und Straßenverkehr sorgen jeweils für weitaus mehr tote Vögel als Windräder.

        • @Ingo Bernable:

          Was ich damit sagen möchte ist, dass egal was und welche Form der Energiegewinnung genutzt wird, es negative Seiten gibt. Zu tun, als ob Wind oder Sonne so toll sind, ist einfach falsch.

      • @Hennes:

        Ernsthaft? Sie mit Ihren unökologischen Positionen (bspw. Tempolimit, Fliegen etc.) und anzunehmenden unökologischem Verhalten wollen mir Vorschläge machen, wie ich ökologischer handeln solle?



        Sicher, sollte Energie aus regenerativen Quellen gewonnen werden, wenn die Menschen weiterhin eine gesunde Umwelt und damit eine Existenzgrundlage haben wollen. Wenn es so weiter geht, wird es wohl nicht mal mehr etwas mit zukünftigen Lebensbedingungen wie im Mittelalter werden.

        • @Uranus:

          Sie wollen mir doch auch vorschreiben, wie ich mein Leben zu leben habe. Warum ich nicht auch Ihnen?



          Ich wiederhole mich. Leben Sie doch so wie Sie es möchten. Gerne ohne Auto, Flüge etc...aber verlangen Sie dieses Leben nicht von anderen.

          • @Hennes:

            Nun, es geht hier um eine gesellschaftspolitische Angelegenheit. Wenn Sie es als Ihre Freiheit ansähen mit einem Gewehr auf der Straße wild um sich zu schießen und dies vom Gesetz gedeckt wäre, so gäbe es berechtigtes Interesse, dagegen vorzugehen, sie zu entwaffnen und bspw. das Gesetz zu ändern. Der Unterschied von diesem Beispiel gegenüber der klimaschädlichem Handeln und der Klimakatastrophe ist, dass zweiteres eine abstraktere Bedrohung ist und der Schaden in der Summe der Handelnden liegt.



            Wovon Sie reden, ist übrigens nicht Freiheit im Kantschen Sinn sondern Egoismus. Sie reden sogar wider dem Liberalismus.

  • Die Grünen kennen nur eine Energiequelle: die Steckdose. Und damit wollen sie den stark ansteigenden Bedarf bei Wirschaft und Verkehr decken? Wird wohl nicht funktionieren. Also muss Verkehr und Wirtschaft reduziert weden. Nach Grünem System. Die alternative Technik mit neuen und sicheren Reaktoren ist ja "böse". Mal schauen wie lange der Lernprozess dauert!

    • @Gerdi Franke:

      … schon ein kalter Winter mit viel Schnee und Eis wird zeigen, was dann mit Photovoltaik und Windkraft passiert.

  • Die teuerste Energiequelle die es gibt wenn wir Förderung, Folgekosten einrechnen



    Endlose Bauzeiten für Neureaktoren (Finnland England)



    Tschernobyl, Fokushima .....



    Wo ist das Endlager ???



    Zurück in die Steinzeit mit Herrn Dudenhöfer nein Danke

  • "Mehr Fahrräder?



    Die auch immer mehr mit Strom fahren?"



    Ich stelle mir gerade ein E-Bike mit 50 KW/h- Akku vor und wie lange es damit fahren könnte. Oder meintest du: "Die auch mit immer mehr Strom fahren?"

    • @zeroton :

      Ging an @Rero

  • Es ist grundsätzlich sehr dumm bei derartigen Überlegungen nur auf den aktuellen Bedarf und die aktuellen technischen Möglichkeiten zu schauen. Denn selbstverständlich muss es auch darum gehen den Energiebedarf zu reduzieren. Man kann und wird natürlich auch die regenerative Energieerzeugung optimieren, ebenso die Speichertechnologie. Wenn wir in ein paar Jahrzehnten damit anfangen die Windräder wieder abzubauen und überall und permanent dezentral Energie zu erzeugen, zum Beispiel mit Kleinstwindkraftanlagen, Solarenergiefolien, Mikrokraftwerken, etc. dann wird uns der Atommüll immer noch ein paar hundertausend Jahre erhalten bleiben. Das muss nicht sein. Und auch wenn Atomenergie kurzfristig recht hilfreich erscheint, sie würde doch den Innovationsdruck auf die wirklich vernünftigen Energieerzeugungsmethoden und auch den Druck hin zu einem reduzierten Energiekonsum vermindern.

  • in schleswig holstein stehen ständig die windräder still weil das atomkraftwerk brokdorf die leitungen mit atomstrom verstopft .außerdem produziert das land doppelt soviel strom aus erneuerbaren energien wie es strom (einschließlich des atomstroms )verbraucht.also das ist noch viel möglich vor allem wenn 2% der bundesdeutschen fläche mit windkraftwerken bebaut werden und der schleswig holsteiner habeck das klima-wirtschaftsministerium hat.

    • @prius:

      1) Das geht nur, wenn der überschüssige Strom auch gespeichert werden kann; kann er aber auf absehbare Zeit nicht

      2) 2% der bundesdeutschen Fläche. Toll. Jahrzehntelang haben wir uns dagegen gewehrt, die Landschaft zu versauen, und jetzt das.

    • 8G
      83191 (Profil gelöscht)
      @prius:

      Schlechtes Beispiel.

      Schleswig Holstein exportiert massiv viel Windenenergie. Gute Lage, geringe Bevölkerungsdichte = Verbrauch. 1/3 der Windenergie kommt von Offshore-Anlagen.. die fallen in Bayern z.B. komplett weg ;-)

  • Da spricht ganz klar die Automobillobby [1]. Her Dudenhöffer ist ein Vertreter davon.

    660 Pkws pro 1000 Einwohner ist Wahnsinn. Wir müssen den Teil um zwei Drittel reduzieren, anders geht es nicht.

    Ansonsten... kleinere Autos.

    Dass die Autolobby nichts davon hören will ist mir klar. Und sie wird zu allen nur erdenklichen Methoden greifen, das zu verhindern, inklusive larmoyanter Plädoyers für Flüssigsalzreaktoren. Ach, hätte es Fukushima nicht gegeben.

    Autolobby und Atomlobby: da haben sich zwei gefunden. Fast so sexy wie Tabaklobby und Kohlelobby (vgl. Kochtopus [2]).

    [1] www.car-future.com/de/das-institut/



    [2] en.wikipedia.org/wiki/Kochtopus

    • @tomás zerolo:

      Ihr "wir müssen..." klingt ziemlich totalitär, meinen Sie - und ihr Wir-Rest - nicht auch?

  • Herr Dudenhöfer hat in anderen Beiträgen mit falschen Zahlen operiert. das traut er sich jetzt hier nicht mehr zu erzählen. Mal eine andere Rechnung: Im Augenblick beträgt die durchschnittliche maximale Leistung einer Windkraftanlage 1,9 MW. Aktuell werden Anlagen mit 4 MW installiert. Möglich ist aber schon wesentlich mehr. Alleine durch den Ersatz von bestehenden Anlagen kann man also die potentielle Energieerzeugung mindestens verdoppelt ohne, dass es mehr Windkraftanlagen gibt und die Entwicklung geht ja weiter. So ähnlich ist es ja auch bei der Photovoltaik und bei Offshore-Windkraft-Anlagen. Über 260 GW wurden 2020 weltweit an Erneuerbaren zugebaut. Jedes Jahr stark ansteigend. Photovoltaik ist die billigste Form der Energieerzeugung in D, circa 5 Cent/KWh. Es gibt weder ökonomisch nach aus Umweltschutzgründen noch aufgrund der Versorgungssicherheit Argumente für Atom- oder fossilen Strom. Alles andere sind Märchen.

    • @Surfbosi:

      Energie kann nicht erzeugt werden.

      • @Waage69:

        Ernsthaft? Jeder weiß, daß mit Ernergieerzeugung die Nutzbarmachung gemeint ist. Zur Debatte trägt das null bei.

  • Es gäbe vielleicht doch noch eine Alternative zur Atomkraft. Wenn Strom bei Nacht oder Windstille unbezahlbar teuer gemacht wird, brauchen in dieser Zeit keine Kernkraft.

    Man sollte abends und nachts keine Aufzüge, Computer/Spielekonsolen, Fernseher, Herde oder Mikrowellen mehr nutzen können, dann reichen Wind und Solar meistens aus.

    Das Beispiel Beirut zeigt uns, dass das Leben auch trotz ständiger Stromausfälle möglich ist, nur nicht mehr komfortabel.

    • @VanessaH:

      Gemeint ist hoffentlich bei Nacht UND Windstille.

      Für gewöhnlich ist der Gesamtstromverbrauch nachts deutlich geringer als tagsüber, so daß es momentan dann eher ein Überangebot an Strom gibt. Aktuell ist es daher durchaus sinnvoll, Großverbraucher wie Wasch- und Spülmaschine nachts laufen zu lassen.

      Das mag sich ändern, wenn wir tatsächlich Strom zu 100% aus erneuerbaren Energien gewinnen. Da werden wir dann auch neue Konzepte zur Stromspeicherung benötigen.

    • @VanessaH:

      Für dieses Programm demokratische Mehrheiten zu gewinnen, dürfte schwierig werden.

    • 8G
      83191 (Profil gelöscht)
      @VanessaH:

      In Beirut hat es eine gigantische Explosion und Jahrzehntelange Korruption in höchsten Kreisen möglich gemacht.

      Das kriegen wir auch so hin ;-)

      Und wenn es Nachts Windig ist, sollten auch die Verbraucher laufen. Ansonsten sprengen Sie das Netz mit dem Überangebot. Wenn aber tagsüber kein Wind herrscht, kann die Industrie nicht arbeiten. Die großen Verbraucher sind eben nicht nur Private Haushalte.

      Und mal am Rande..was glauben Sie wird passieren, wenn Strom nicht mehr zuverlässig ist? Weichen die Menschen dann ggf. auf alternative Energieträger wie Gas oder Holz aus?

  • Autonomes Fahren kann den Stromverbrsuch radikal reduzieren, da mehrere Fahrten von Haustür zu Haustür miteinander kombiniert werden können.

    • @vulkansturm:

      Autonomes Fahren wird den Stromverbrauch erhöhen, weil dazu viel an energieintensivem Cloud Computing und natürlich mobile Telekommunikation erforderlich sind.

      Die Alternative ist die Elektromobilität in Form von Straßenbahn und Regionalbahn.

      • @Toto Barig:

        Da hätte ich gerne mal eine Quelle dazu. Nix gegen ÖPNV, aber die Straßenbahn mit 10 Minuten-Takt in Hinterunterwachteldorf wird nicht kommen. Ihr Argument ist inhaltlich nicht haltbar. Autonome Fahrzeuge fahren autonom, nicht ferngesteuert. Kommunikation wird benötigt damit die Fahrzeuge untereinander koordinieren können. Cloud Computing hat in dieser Rechnung nur sehr wenig zu tun.

  • Ja, dieser Strom muss auch irgendwo erzeugt werden, aber da nicht von heute auf morgen alle Autos zugleich elektrifiziert werden, können wir diese Kapazitäten nach und nach zubauen. Zudem könnten wir auch darüber nachdenken, ob 55 Millionen Autos überhaupt so eine gute Idee sind und ob es nicht auch weniger tun. Gerade, wenn wir in unseren Städten die Straßen gerechter aufteilen und weniger Menschen auf den eigenen PKW angewiesen sind.

    Für eine Energiewende weg von fossiler Energie hin zur Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels des Pariser Klimaabkommens müssen wir ohnehin eine Menge klimaneutrale Stromquellen etablieren. Allein für das Beheizen unserer Häuser, für Warmwasser und Industrieprozesswärme wird ein zusätzlicher Bedarf von 1.300 Terawattstunden geschätzt, da fallen 138 Terawattstunden für den gesamten Autoverkehr nicht mehr wirklich ins Gewicht.

    Zudem würden wir auch eine Menge Strom sparen, mit denen aktuell Raffinerien, Pipelines und Tankstellen betrieben werden, die Gesamtmenge wäre auch daher mit bewährten Mitteln erreichbar.

  • "auch angesichts kommender Innovationen wie dem autonomem Fahren, das eine Zeitwende einleitet."

    Wenn autonomes Fahren wirklich umgesetzt wird, wird der persönliche PKW komplett überflüssig.

    Derzeit steht ein Fahrzeug 95% der Zeit. Wenn also ein autonomes Leihauto Auto 30% der Zeit läd oder zu einem Ladesäule fährt, oder neuem Nutzer dann kann es von bis zu 14 Personen genutzt werden.



    In der Großstadt und auf dem Land vll von 10, wegen kleinerer Flotte und längeren Fahrzeiten. Keine Parkplatzsuche mehr. Mit Warnblinker im Parkverbot halten, Auto ausladen, app Kommando geben und das Auto sucht eine Ladesäule. Kurz vor Feierabend oder in der Schlange an der Kasse stehend App nutzen und 10min später ist ein Leihwagen zur Stelle. Je mehr autonome Autos unterwegs sind und mit einander kommunizieren (anonyme Positionsdaten), desto flüssiger wird der Verkehr. Der Leihwagen kann auch doppelt so teuer sein wie ein durchschnittliches Auto, weil er auf so viele Menschen verteilt wird. Elektroautos funktionieren auch viel länger, wenn jedes Auto Millionen von Kilometern schafft (keine Übertreibung, Teslas können das mit Batteriewechsel), reduziert das auch die Kosten über den gesamten Nutzungszeitraum.

    Autonomes Fahren wird auch die Unfälle in den Innenstädten Gen 0 tendieren lassen, LKW Transport mit Elektroantrieb ermöglichen, weil der LKW immer wieder halten kann zum Laden. Längere Transportwege werden mit Einsparen der Kosten für den Fahrer kompensiert. Postbotenfreier Lieferdienst? Sogar per Drone in den 20ten Stock direkt ins Fenster, noch heiß weil erst vor 5-10min aus der Küche und gut isoliert.

    • @Obscuritas:

      Satire?



      "Autonomes Fahren wird auch die Unfälle in den Innenstädten Gen 0 tendieren lassen..."



      Na ja, Menschen sind lernfähig. Wenn Fußgänger und Radfahrer erst mal lernen, dass das autonome Auto für sie keine Gefahr ist, wird es durch die Fußgänger und Radfahrer nicht mehr durchkommen. Es sei denn, es bekommt eine Lizenz, ihnen in die Kniekehlen zu fahren, sie zur Seite zu schieben oder so...



      "Postbotenfreier Lieferdienst? Sogar per Drone in den 20ten Stock direkt ins Fenster, noch heiß weil erst vor 5-10min aus der Küche und gut isoliert."



      Haben Sie schon mal eine Drohne gehört? Kann einen interessanten Geräuschpegel geben.



      Ähnliche Zukunftsgläubigkeit gab's in der zweiten Hälfte der 1950-er Jahre, mit Atomenergie und so...

    • @Obscuritas:

      Gibt es alles schon, nennt sich Taxi und ist bei weitem nicht so günstig oder verkehrssparend, wie sie denken. Leerfahrten und Wartezeiten, gleichzeitig Knappheit in Stoßzeiten sind enorm und liegen deutlich über den (Umwelt)Belastungen von Individualverkehr mit eigenem Auto. Der Traum von autonom und computeroptimierten Verkehr ist schön für Sciencefictionfilme aber nicht für eine echte Großstadt und erst recht nichts auf dem Land.

    • @Obscuritas:

      ich hätte das auch gerne so, wie sie das beschreiben, nur glaube ich halt, wir hängen da einem Wunschdenken nach. Letztlich lieben die Leute ihre Autos - das ist ein riesengroßer Fetisch und so sehr es mich schmerzt, ich habe Sorge, dass ohne Verbote die Fahrzeugzahlen nicht zurückgehen werden.

      • @cotta:

        Ich fürchte, daß sie da leider recht haben. Das Auto ist nach wie vor für viele Leute wortwörtlich ein Riesenstatussymbol. Das wird schwierig, das aus den Köpfen rauszubekommen. Vielleicht irgendwann wie beim Rauchen durch gesellschaftliche Ächtung.

        Was das autonome Fahren angeht: Ich träume ebenfalls davon. Aber selbst auf den Autobahnen sind wir m.E. immernoch Jahre von einer allgemeinen Zulassung entfernt. Geschweige denn in den Städten.

  • 9G
    90118 (Profil gelöscht)

    Atommüll ist sicher keine gute Hinterlassenschaft für die betroffenen, vielen, nächsten Generationen.



    Weniger Autofahren wäre leicht möglich, wenn auch für unsere Generation unbequem. Entsprechende Verkehrskonzepte sind in etwa so alt wie die Hiobsbotschaft des Klimawandels.



    Die nächsten Generationen werden keinesfalls mehr über das Thema diskutieren und dabei unausgesprochen im Hintergrund vor allem die eigene Bequemlichkeit verfolgen können.

  • 2G
    26152 (Profil gelöscht)

    "Wenn in Zukunft überall Autos geladen werden, könnte es mit dem Strom knapp werden"

    Ne sag bloß..., wer hätte das bloß gedacht! Sie etwa, oder sie, oder wer?!

    Hier in Klugscheißerland kannste sagen was du willst, immer weiss es einer besser..., oder tut zumindest so!

    Als es vor Monaten losging und der große E-Auto-Hype um sich griff wie nix Gutes, hast manchmal das Gefühl gehabt, die hysterie bricht los und die spinnen alle. Wurden öffentlich Bedenken bezüglich der Stromversorgung geäußert, war das natürlich alles dummes Zeug und man hatte keine Ahnung usw.!

    Mittlerweile scheint es wohl auch bis zum letzten "Experten" durchgesickert zu sein, dass es dann tatsächlich Probleme mit der Stromversorgung geben WIRD, wenn nicht weiter aufgerüstet wird mit der Stromversorgung. Zudem wurde der Atomausstieg propagiert, und aufgrund der altern(t)aiven Stromlage wurde dann auch irgendwann klar, dass es ohne Atomstrom nicht wirklich geht, und daher dann doch wieder auf Atomstrom gesetzt werden muss..., was nun auch wieder langsam und schonend propagiert wird, damit der dumme Michel sich schonmal dran gewöhnen kann..., und nicht gleich wieder ausrastet, nicht wahr?!



    Nun hat die E-Auto-Lobby frischen Wind in den Segeln und wird gegen alles und jeden angehen, der eventuell noch als Konkurrent auf den Plan treten könnte..., wie es sich für ein demokratisches Land gehört, in dem die Chancen gleich verteilt und alle gleich sind...oder vielleicht doch nicht?!



    Das einzige was in diesem Land wirklich "billiger" wird, sind die dummen Ausreden und das Geschwurbel derer, die einen immer und ständig für blöd verkaufen, was eigentlich mehr über dieses Strategen aussagt als jedes stundenlanges Gefasel im Bundestag. Ach ja, und was nicht auf Linie scheint oder an Kritik eventuell zu kritisch sein könnte..., dass wird zensiert..., auch wenn es weder kränkend noch beleidigend sein sollte..., es wird zensiert, weil es nicht genehm ist...man glaubt es kaum !

  • Als Energietechniker haben mir von vornherein die Haare zu Berge gestanden,sich mir die Fingernägel umgekrämpelt und das Trommelfell auf links gedreht, wenn ich gehört habe, mit welcher geradezu kindlichen Naivität die Verantwortlichen an das Thema Energiewende heran gegangen sind!



    Sicherlich ist es wichtig, von den fossilen Energieträgern los zu kommen. Und mit dem richtigen Konzept wäre das technisch auch möglich.



    Aber das bedarf eben eines logischen, durchdachten, technisch und ökonomisch umsetzbaren Gesamtkonzepts! Und dessen Umzusetzung ist eine Jahrhundertaufgabe!



    Bisher ist noch nicht mal ein vernünftiges Konzept da, wie die Energiewende technisch funktionieren soll !!!



    Die Energiewende wird deshalb wegen dr Inkompetenz der Verantwortlichen ein schlimmeres Disaster als die Bahnreform.



    Vielleicht sollte man mal Fachleute an solche Aufgaben setzen statt ideologisch verblendete Laien - dann würde das auch was werden.

    • @Denkender_Buerger:

      Fachleute? Umsetzbare Gesamtkonzepte? HIER? Nein nein, die unsichtbare Hand des Marktes wird's schon regeln, fragen sie doch mal bei der FDP, die weiß das gnaz genau.

      • @SuedWind:

        In einem alten Buch (ich weiß nur leider nicht mehr, in welchem) habe ich einmal folgenden Satz gelesen:



        "... Vernunft ist wohl ein viel zu seltenes Phänomen, als daß deren Ansteckunsgwirkung überprüfen könnte. Dann eher Narretei!".



        Dieser Satz bewahrheitet sich leider immer wieder, bei allen Themen, in allen Richtungen und in allen gesellschaftlichen Kreisen !!!

  • Wenn es weder Tschernobyl noch Fukushima gegeben hätte, würden wir nicht anders über Atomkraft reden als es jetzt der Fall ist. Von Anfang an wurde das Problem mit dem radiaktiven Müll, der dabei anfällt immer vertagt auf irgendwann. Dieses Irgendwann ist jetzt und wir haben einfach keine Lösung für eine sichere Lagerung über Jahrtausende.

    Für Atomkraft braucht man Uran. Die Uranförderung ist aber hochgradig umwelt- und gesundheitsschädigend. Uran ist endlich und nach derzeitigem Kenntnisstand spätestens in 200 Jahren erschöpft. Atomkraft ist also alles andere als eine nachhaltige Energiequelle für die Zukunft.

  • Da fehlen einige Aspekte - jenseits der Atomenergie: die Weiterentwicklung der Windturbinen, mögliche Leichtfahrzeuge, Umstieg auf Bus und Bahn etc. Damit könnte Herr Dudenhöfer Szenarien entwickeln. Und mit 83 Millionen Menschen in Deutschland im Jahr 2050 zu rechnen, ist EINE Möglichkeit. Insgesamt ist sein Ansatz sehr holzschnittartig und unnötig starr.

  • Da fehlen einige Aspekte - jenseits der Atomenergie: die Weiterentwicklung der Windturbinen, mögliche Leichtfahrzeuge, Umstieg auf Bus und Bahn etc. Damit könnte Herr Dudenhöfer Szenarien entwickeln. Mit 83 Millionen Menschen in Deutschland im Jahr 2050 zu rechnen, ist eine Möglichkeit. Insgesamt ist sein Ansatz sehr holzschnittartig und unnötig starr.

  • Ach hätten wir das doch 20 bis 30 Jahre eher gewusst! Aber wir wussten ja von nichts. Sonst hätten wir uns ja längst gekümmert. Die Klimakatastrophe wird als das überrschendste, plötzlichste Ereignis in der Geschichte der Menschheit eingehen.

  • Ach née..



    wie wärs, den ÖPNV zu verbessern? Und mehr Fahrräder?



    Viele Staaten ersticken durch die Automobilkultur! Die Natur wird belastet durch Strassen, Autobahnen und Parkplätze...

    • @vergessene Liebe:

      Mehr Fahrräder?



      Die auch immer mehr mit Strom fahren?



      Genau so wie Roller?

      Unbedingt sollte der ÖPNV verbessert werden.

      Aber glaubern Sie, Straßenbahnen und große Busse sind das Modell der Zukunft?

      Die ÖPNV-Betriebe experimentieren mit was anderem.

  • 8G
    83191 (Profil gelöscht)

    Und da sind sie wieder, die klassischen Probleme des Atomstroms in der Kommentar Zeile.

    Endlager. 1 Million Jahre soll es lt. Gesetz halten. Schönes Ziel. Insbesondere wenn man berücksichtigt wie alt die Menschheit insgesamt ist. Diese Zahl wurde mMn willkürlich festgelegt. In Skandinavien sind 100.000 Jahre vorgesehen. Und das ist schon unüberschaubar lang. Und siehe da, da hat man fertige Konzepte. Auch in Frankreich übrigens.

    Urangewinnung. Ja, in den Minen herrschen miserable Zustände. Woran liegt das? Am Uran, oder an der desaströsen Region in der es gefördert wird? Es gibt Alternativen, sogar hier in Deutschland.

    Keine Konkurrenzfähigen Preise. Darf ich das Argument verwenden wenn es um die Beurteilung von Ökologischer oder Nachhaltiger Landwirtschaft geht ? Und weil Erneuerbare Energien ach so wirtschaftlich sind, sind auch kaum Betriebe in dieser Richtung in den letzten 10 Jahren pleite gegangen.

    Langer Zeitraum für Bau. Wenn es schnell gehen muss, geht es auch schnell. Siehe Notzulassungen bei Impfstoffen. Allerdings rentieren sich Kernkraftwerke auch im Vergleich zu Kohle o.ä. seit langer Zeit einfach nicht. Warum also auf das Tote Pferd setzen und irgendetwas erzwingen.

    Kühlwasser im Sommer:



    Im Sommer ist der Ertrag durch Solar effektiver. Vielleicht braucht man da einfach weniger Nuklearstrom und schaltet 3/4 Meilern "ab" ? Klar braucht man dann ne Woche um sie sicher wieder hoch zu fahren... Aber der Winter kommt jetzt auch nicht sooo überraschend.

    Grundlast-Gewinnung:



    Woher soll die Grundlast kommen, sollte mal für ne Woche kein Wind da sein? Bitte nicht auf alte Akkus setzen, für die Dimensionen die dafür notwendig sind existieren die Rohstoffe einfach nicht.

    Und wie ist das eigentlich mit der Masse an Windrädern, deren Alter ja auch begrenzt ist, und die dementsprechend nach 20 Jahren erneuert werden müssen? Wir müssen in 10 Jahren nicht nur Zubauen, sondern auch viele Existente erneuern.

    • @83191 (Profil gelöscht):

      "Es gibt Alternativen, sogar hier in Deutschland."

      Ja, die sogenannte "Schneeberger Krankheit". Holzhirnmann, geh du voran!

      • 8G
        83191 (Profil gelöscht)
        @Ajuga:

        Wissen Sie wie das Uran in Sachsen damals abgebaut wurde? In einigen Regionen hat es mehr mit Säuren, Sickern und Auffangen als mit Bergbau zu tun. Da wurde erstaunlich wenig unter Tage gegraben.

        Und nur weil wir Alternativen haben heißt das nicht, dass wir die Methoden der Sowjetunion verwenden sollten. Ich glaube in den letzten 40 Jahren hat man doch ein bisschen dazu gelernt.

        PS: Die Schneeberger Krankheit hat tatsächlich wenig mit direktem Uranabbau zu tun, sondern mit dem Abbau unter Tage (-> Belüftung) in Regionen mit Uranvorkommen. Die erhöhten Radon-Werte sind in vielen Orten der Sächs. Schweiz schon im Keller der Wohnung nachweisbar.

        PPS: Wie kommen Sie darauf mein Geschlecht zu bestimmen?

  • Dudenhöfers Artikel wird gerade vielfach veröffentlicht. Was bei ihm auch fehlt, sind die Entwicklungen bei den Windrädern, ein Angebot von Leichtfahrzeugen mit niedrigerem Verbrauch sowie ein möglicher Umstieg auf Bus und Bahn (seien es 5% oder 30%). Dann käme er weg von diesem statischen Modell und könnte Szenarien entwickeln. Und dass wir 2050 weiterhin 83 Mio in D. sind, wird nicht nur der Freundeskreis Aktienrente bezweifeln.

  • Neuere Zahlen habe ich dort leider nicht gefunden, aber laut Wikipedia betrug 2018 der Anteil an Photovoltaik/Wasser- und Windkraft ganze 4,8 Prozent gegenüber 6,0 Prozent der Kernkraft an der Gesamtmenge des Primärenergieverbrauchs in Deutschland.



    Aber unabhängig von er weiteren Nutzung der vorhandenen AKW´s oder gar einem Neubau frage ich mich, wie die fossilen Energieträger ersetzt werden sollen.



    Mineralöl, Erdgas sowie Kohle kommen zusammen nämlich auf fast 80 Prozent am Primärenergieverbrauch.



    Alleine um in Zukunft alle Autos elektrisch betreiben zu können, müßte die Zahl der Windkraftanlagen verdoppelt werden.



    Und wo soll der Strom für den ganzen Rest herkommen ?



    Soviele Windkraftanlagen kann man noch nicht einmal theoretisch bauen.

    • @Don Geraldo:

      1 kWh aus erneuerbaren Energien ersetzt 3 kWh an konventioneller Primärenergie. Zudem wird aufgrund der Elektrifizierung des Wärme- und Verkehrssektors zwar der Bedarf an Elektrizität steigen, aber der Primärenergiebedarf sinken. Potential an regenerativen Quellen ist in Deutschland zu genüge vorhanden. Auch mit Berücksichtigung konkurrierer Flächennutzung. Problematisch wird es eher genügend Facharbeiter in der Zeit zu finden.

      Übrigens steigt bei neuen Windanlagen nicht nur die Nennleistung, sondern auf Grund besserer Technik und höhere Türme auch die Jahreserträge.

  • Klar kann man mit neuen Atomkraftwerken viel Strom erzeugen.

    Nur halt nicht billig. Selbst Offshore-Windkraftanlagen, die teuerste Art der EEG-Erzeugung, produzieren billiger. Die Stromkonzerne winken nicht umsonst bei dem Thema Atomkraft ab, viel zu unrentabel.

    Und nicht schnell. Bis wie hier 4-5 AKW fertig haben ist es 2050. Und dann haben wir immer noch ein marodes Stromnetz.

    Irgendwie habe ich auch die Hoffnung, dass wir in 30 Jahren nicht mehr ganz so abhängig vom PKW sind. So richtig geil ist Autofahren müssen nämlich auch nicht.

    Praktisch an AKW ist nur, dass die irgendwo anders stehen, sich jemand anders kümmert, und der Müll woanders hinkommt. NIMBY! Man ist fein raus und muss sich nicht mit Solarpanels rumärgern noch den Anblick von Windrädern hinterm neuen Gewerbegebiet ertragen. Dafür zahlt man gerne einen kleinen Aufpreis und nimmt seine Nachfahren in Haftung.

    Gratulation! Ein schönes Freitagsthema, hoch emotional, bringt Klicks! Gut getrollt, TAZ + Dudenhöffer!

    • @Bernd Berndner:

      Man könnte ja den Atommüll in den Kobaltminen versenken, in denen unsere westlichen Werte produziert werden.

      • @Karl Kraus:

        Schauen Sie mal nach, wieviel seltene Erden in enem koventionellen Fahrzeug stecken (und wie das Verhältnis dieser ggü. Elektrofahrzeugen aussieht) - und jetzt gibt es doch inzwischen glatt Akkus ohne Cobalt, weil das ja auch ziemlich teuer ist. Ja wo tun wir denn dann unsren Atommüll hin?

      • @Karl Kraus:

        Es gibt Menschen, die denken, dass dort Kobold produziert wird.

  • Moment, der Windstrom von letztem Jahr, mit der aktuell abgewürgten Windenergiewende, würde schon für 96% der Autos reichen?

    Die neue Bundesregierung will von 0,9% der Landfläche auf mindestens 2% der Landfläche kommen. Das reicht also: Autos brauchen weniger als die Hälfte der dann verfügbaren Windenergie.

    Und sie sind ideale Energiespeicher, können also Schwankungen der verfügbaren Strommenge abfangen.

    Die Autos lösen also das Speicherproblem.

    Mit den Daten im Artikel lässt sich zeigen, dass Atomstrom gerade nicht nötig ist.

  • „Es geht nur um einen Baustein im Kampf gegen den Klimawandel. Aber er zeigt, dass man Atomstrom nicht ausblenden darf“



    Nach Lesen dieser ersten zwei Sätze des Beitrags musste ich mir erstmal die Brille putzen: Ein Beitrag in der TAZ, in dem die Atomkraft nicht 100% negativ bewertet wird?!



    Natürlich war und ist jedem klar, dass Wind- und Sonnenenergie nicht jederzeit vollständig zur Verfügung stehen. Aber man durfte doch hoffen, dass die Gegner des Atomstroms eines Tages die ultimative Lösung aus dem Hut zaubern.



    Und nun doch Atomstrom? Ein Gastkommentator kam zu Wort. Vermutlich, weil kein TAZ-Journalist sich traute, die unangenehme Nachricht zu verkünden!



    Verstehe ich es richtig? Soll so das Volk auf einen Kurswechsel vorbereitet werden?

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    Natürlich reicht Windkraft nicht und für eine bessere Welt brauchen wir mindestens zehnmal mehr Energie als jetzt.

    Aber Kernspaltung als Antwort?

    Hätte man soviel Geld wie in den Aufbau der Biokraftstoffe, in dessen Folge Urwald in nie gekanntem Ausmaß vernichtet wurde, in die Entwicklung der Kernfusion gesteckt, dann hätten wir jetzt Licht am Ende des Tunnels.

    Oder aber auf dem Weg dahin Solarenergie via Desertec erzeugt - war der Gesellschaft ja zu mühselig und Neokolonialismus und überhaupt bäbäh, wenn jetzt die Großen wieder verdienen.

    • @4813 (Profil gelöscht):

      Für eine bessere Welt sollten wir vor allem viel weniger Energie verbrauchen als heute.

      • 4G
        4813 (Profil gelöscht)
        @Toto Barig:

        Wir ja, aber nicht 90 % der Menschheit, die brauchen mehr Energie.

  • Bitter, dass die taz jetzt auch mit diesen falschen Suggestivfragen daherkommt - "Bleibt die Frage, ob Atomstrom wirklich so gefährlich ist, wie viele vermuten." - Bleibt die Frage, ob die taz noch bei Trost ist?



    Trostlose Grüße von Peter Kultzen, Berlin

  • Die Flucht vorm (dashamwirschonoftgehört) "unmöglichen" Meltdown im Nachbardorf wird dann unmöglich, weil wir erst drei Stunden an der Ladesäule warten müssen. Und schon wieder Plutonium für unsre Nachfolger (ich sag nicht Nachfahren) in 500.000 Jahren ? Die vielleicht auch mal Löcher in den Boden bohren werden, für Salz, Kupfer, Eisen, Kohle .... (falls ihnen das Strahlezeug nicht vorher per Grundwasser entgegenkommt). Aber recht hat er: Die Elektrifizierungseuphorie unserer Tage wird gnadenlos scheitern. Allein die dtsch. Chemie bräuchte nach eigenen Angaben zur Decarbonisierung nochmalsoviel elektrische Energie wie wir laut Altmeyers neuester Prognose für die 30-er Jahre benötigen: jährlich 600nochwas Terradingens. Sinnvoll gesteuerter ÖPNV engmaschig übers Land ge-netzt, statt immer mehr Individual-Blechschachteln - ... alternativlos.

  • Das einzige was wirklich Sinn macht: weniger Autos auf die Straßen!

  • "Ohne Atomkraft versuchen wir uns in Deutschland an der Quadratur des Kreises. Das muss schiefgehen. Bleibt die Frage, ob Atomstrom wirklich so gefährlich ist, wie viele vermuten" sagt der Wirtschaftswissenschaftler und "Autopapst" Ferdinand Dudenhöffer.







    Nun ja, hören wir uns doch einmal an, was ein Physiker zu Flüssigsalzreaktoren sagt. **Atomkraft ohne Risiko? Der Flüssigsalzreaktor | Harald Lesch** www.youtube.com/watch?v=MmPrWr4pY10

    Das Problem der Endlagerung von radioaktiven Abfällen scheint bei vielen Befürwortern von KKWs auch wieder einmal vollkommen egal zu sein. Hauptsache das Monopolyspiel "Wirtschaftswachstum" kann weitergehen. "Kernkraftwerke first. Bedenken second". Auch die Autolobby setzt ja schon seit Jahren alles daran, damit das Auto auch weiterhin auf den Straßen herumfahren kann, auch wenn die Welt in ein paar Jahrzehnten wohl schon lange anders aussieht und das Auto aus den Städten verschwunden ist. Momentan möchte man mit KKWs wohl nur wieder die Energie liefern, damit das klimaschädliche Wirtschaftswachstum (also das 'Monopolyspiel' der Reichen und Mächtigen) in die "nächste Runde" gehen kann - und dazu gehört natürlich auch das Automobil, denn "das Auto ist ja bekanntlich des Deutschen liebstes Kind" und nicht die eigenen Kinder und Enkelkinder, deren Zukunft man immer mehr durch ungebremstes Wirtschaftswachstum zerstört.

  • Dudenhöfer ist genau der Richtige, um nachhaltige Lösungen vorzuschlagen, Ironie off: 1. Nordhoff mit seinem aberwitzigen Festhalten am Käfer bis zu dem Zeitpunkt an dem nichts mehr ging, wiederholt sich offensichtlich. Es gibt keine Dampfmaschinen mehr, auch keine Rechenschieber und so gut wie kein Silber mehr zum Fotografieren. Der Herr bzw. die taz sollte zur Kenntnis nehmen, dass seine Lösungen hoffnungslos antiquiert sind.

  • "Wie würden wir über Atomkraft reden, wenn es weder Tschernobyl noch Fukushima gegeben hätte?"

    Gab es aber.

  • Wenn dann 95 Prozent der Autos vollelektrisch unterwegs sind, pro Jahr pro Pkw 13.000 Kilometer zurückgelegt werden ....



    #



    Wenn von den 95% die im Durchschnitt zw 35-49Km pro Tag bewegt werden, nur 1/2 nicht 2-2,5t wiegen würden, sondern

  • Der Bau eines Atomkraftwerkes dauert mehr als 10 Jahre. Allein deshalb ist Atomstrom keine Loesung. Dazu kommen noch die hohen Kosten.

    Hinkley Point C: Mit Stand 2019 ist der ursprünglich von der Regierung angedachte Baubeginn der beiden Reaktoren 8 Jahre in Verzug, zudem ist das ursprünglich vorgesehene Budget bereits um Milliarden überschritten. Die garantierte Einspeisevergütung von 92,50 Pfund war zu diesem Zeitpunkt bereits bei weitem höher als die Vergütung für Strom aus Offshore-Windparks in Höhe von 57,50 Pfund.[4] Im September 2019 sollten die Baukosten 21,5–22,5 Milliarden Pfund und damit 1,9–2,9 Milliarden Pfund mehr kosten als bei der letzten Kalkulation. (Wikipedia)



    Olkiluoto: 2005 wurde in Olkiluoto mit dem Bau eines dritten Blocks begonnen, dem ersten EPR von Areva NP. Der Bau sollte ursprünglich 2009 abgeschlossen sein, verzögerte sich aber zunächst bis mindestens 2015. Der finnische Energiekonzern TVO hatte mit dem Baukonsortium einen Festpreis von 3,2 Milliarden Euro vereinbart. Im Oktober 2011 wurden die Baukosten mit 6,6 Milliarden Euro beziffert.[2] Der Termin wurde erneut verschoben. Der Reaktor soll nun 2021 in Betrieb gehen und sein Bau (Stand 2015) 9 Milliarden Euro kosten. (Wikipedia)



    Flammanville: Baubeginn 2004. Im Juli 2020 wurde ein Bericht publik, wonach sich die bis dato bekannten Gesamtkosten des Projektes von den bisher kommunizierten 12,4 Mrd. Euro um weitere 6,7 Mrd. auf dann ca. 19,1 Mrd. Euro erhöhen sollen. Rund zwei Drittel davon sind auf Zinszahlungen während der Bauzeit zurückzuführen, hinzu kommen Ausgaben zur Vorbereitung der Inbetriebnahme wie die Beschaffung von Ersatzteilen und Kernbrennstoff.[28] Dieser Bericht des französischen Rechnungshofes zum EPR schätzt die Gestehungskosten für elektrische Energie bei Block 3 des KKW Flamanville auf 11 ct/kWh (110 €/MWh) bis 12 ct/kWH (120 €/MWh) (Wikipedia)

  • Stimmt, wir müssen uns der Diskussion stellen, dass der Bau neuer Atomkraftwerke mindestens 10 Jahre dauert. Die Atommüllentsorgung immer noch nicht geklärt ist. Menschenrechtsaktivisten Deutschland auffordern, endlich damit aufhören sollen, ihren Atommüll in autokratische Staaten zu exportieren, die Atommafia bekämpfen müssen, damit das ganze verstrahlte Zeug nicht im Mittelmeer, Indischen Ozean usw. entsorgt wird. Dass der Müll 1 Million Jahre die Zukunft der nachfolgenden Generationen verstrahlt. Atomunfälle vorprogrammiert sind. Das Kapital, das durch Atomkraftwerke gebunden wird, bei der Entwicklung der alternativen Energien fehlt …

    „Atomkraft ist viel zu teuer, viel zu gefährlich und letztlich viel zu unbedeutend, um einen Beitrag zur Bewältigung der Klimakrise leisten zu können.



    Die Errichtung des Atomkraftwerkes Hinkley Point C wird beispielsweise auf 27 Milliarden Euro geschätzt, für das gleiche Geld ließe sich die vierfache Menge an Strom aus Wind oder Solarkraft zu Verfügung stellen. Selbst das Gesamtpaket “gesicherte erneuerbare Kraftwerksleistung” – also steuerbare Energieinstallationen von Solar und Wind mit Elektrolyseuren und Gaskraftwerken im Verbund, was wichtig ist für die Versorgungssicherheit – ist zusammengenommen günstiger als neue Atomkraftprojekte.



    Auch die Transporte hochradioaktiver Abfälle stellen immer wieder ein Sicherheitsrisiko für die Bevölkerung dar. Über Jahrzehnte haben die Castortransporte einschließlich all ihrer Gefahren Deutschland belastet, die Proteste dagegen die Gesellschaft tief gespalten.“

    www.greenpeace.de/...wende/atomausstieg

    Es müssen auch endlich Projekte wie Desertec oder ähnliche Projekte und Innovationen in Spanien oder Griechenland umgesetzt werden!

  • Auch wenn man der Schlußfolgerung es bräuchte eine Renaissance der Atomkraft nicht folgen möchte, einen Punkt fürchte ich hat Herr Dudenhöfer: ein Szenario, in dem der weltweite Energieverbrauch in den nächsten Jahrzehnten sinkt, ist kaum vorstellbar. Kann ja sein es existiert Einsparpotential in D, in Anbetracht der erwartbaren Entwicklungen in Afrika, Indien, Südamerika ist das allerdings kaum relevant.



    Und selbst wenn: die Nutzung dieses Potentials würde einiges an Disziplin und Vernunft voraussetzen. In Anbetracht der Reaktion der Menschen auf Kleinigkeiten wie ein paar virusbedingte Einschränkungen scheint mir beides nicht sonderlich verbreitet.

    • @Brobdignag:

      Es wären ja durchaus Modelle denkbar in denen der individuelle Verbrauch nicht allein durch persönliches Konsumverhalten und die verfügbaren finanziellen Mittel determiniert werden und "Disziplin und Vernunft" deshalb die einzige Möglichkeit zur Reduktion sind.

      • @Ingo Bernable:

        Ich fürchte, das läuft auf die Art Modelle hinaus die in den letzten hundert Jahren vielerorts kläglich bis entsetzlich gescheitert sind.

      • @Ingo Bernable:

        An welche Modelle denken Sie denn da?

        • @Hennes:

          Letztlich an jede Art der Kontingentierung. Gegenüber dem aktuellen Modell bei dem wir so tun als ob wir in einer endlichen Welt mit begrenzten Ressourcen endlosen, unbegrenzten Ressourcenverbrauch praktizieren, allemal das eherlichere Modell. Ob man das dann mit persönlichen Kontingenten, kommodifizierten Zertifikaten oder sonstwie umsetzt ist mE dann schon sekundär.

  • Also würden wir jetzt aufhören neue Windkraftanlagen zu bauen, dann müssten wir Atomkraftwerke bauen.

    Ist das das Argument für Atomstrom?

    • @Sascha:

      Wir brauchen beides....

      • @Bernhard Hellweg:

        Beides geht aber überhaupt nicht sinnvoll zusammen weil sich AKWs nun mal nicht flexibel hoch- und runterfahren lassen. Die Folge davon wäre, dass man regelmäßig die Erneuerbaren abschalten müsste weil die atomare 'Grundlast' das Netz verstopft.

        • @Ingo Bernable:

          "Beides geht aber überhaupt nicht sinnvoll zusammen weil sich AKWs nun mal nicht flexibel hoch- und runterfahren lassen."



          Aber die Erneuerbaren lassen sich doch problemlos runterfahren? Passt doch.



          "Die Folge davon wäre, dass man regelmäßig die Erneuerbaren abschalten müsste..."



          Das kann doch den AKW-Fan nicht erschrecken, denn genau so funktioniert ein Stromnetz: Überkapazitäten bereit halten, die bei geringem Bedarf runtergefahren werden.



          Leider funktioniert Letzteres mit 100 % Erneuerbaren nicht, solange bezahlbare Speicher bzw. lagerfähige Energieträger fehlen. Und die Grundlast (im Winter!) durch Wärmepumpen noch in die Höhe gejagt wird.

          • @sollndas:

            Also zu 100% auf Atomkraft setzen? Für den derzeiteigen Stromverbrauch bräuchte es grob geschätzt 50 neue Reaktoren im Land, um Dudenhöffers elektromobile Vision, Industrie, etc. ebenfalls umzusetzen etwa die doppelte Anzahl. Wenn ich mir anschaue was sich allein an Störfällen in den bisherigen AKWs so ereignet hat wäre ich sehr skeptisch ob sich eine solche Menge an Reaktoren langfristig betreiben lässt, ohne dass es in einem davon dann doch mal zu einem auslegungsüberschreitenden Unfall kommt. Von den ästhetischen Folgen all der Kuppeln und Kühltürme in der Landschaft ganz zu schweigen.

            • @Ingo Bernable:

              "Also zu 100% auf Atomkraft setzen?"



              Nö, nicht zu 100, vielleicht zu 50 %. Kann man ja auch importieren, siehe z.B. taz.de/Neue-Atomre...-Ukraine/!5817755/



              Nicht, dass ich das wollte oder gut heißen würde. Aber darauf läuft die Politik des Öko-Mainstreams (Grüne, Agora, DUH, etc.) eben hinaus.

    • @Sascha:

      Nein, das Argument war:



      "So viele Windkraftanlagen kann man gar nicht bauen, wie man bräuchte."

      Ob es stimmt, weiß ich nicht.

      • @rero:

        Leider für die Taz (oder vielleicht zum Glück für unsere Gesellschaft) mit Zahlen belegt, die zeigen, dass das Argument gerade nicht stimmt …

  • Ich hätt da mal na Frage, Herr Dudenhöffer: Angesichts der während des fortschreitenden Klimawandels zu erwartenden weiter sinkenden Pegelstände der Flüsse (und der damit zu erwartenden Drosselung bzw. Abschaltung von AKWs mangels Külwasser, was z.B. in F heute schon in warmen Sommern Alltag ist), möchten Sie uns ernsthaft Atomkraft als Alternative verkufen?



    Und dabei lasse ich mal die schlichte Tatsache außen vor, dass es von den von Ihnen empfohlenen Flüssigsalz-Reaktoren weltweit gerade mal 2 Forschungsreaktoren gibt, und überhaupt nicht nachgewiesen ist, dass die Technologie für kommerzielle Energiegewinung geeigntét ist.

  • Was kommt als nächstes in der Taz?



    Konstruktive Zugeständnisse an die Ausländerpolitik der AfD?



    Gastartikel von Herrn Gauland gab es hier ja schon: taz.de/!s=&Autor=gauland/

    • @Linksman:

      Das habe ich mich beim Lesen auch gefragt :-(

    • @Linksman:

      Das kommende Thema ist: Wissenschaft in Landwirtschaft und Nahrungsmittelversorgung zulassen!

  • auch wenn herr dudenhoefer eine hohe akademische laufbahn hat, man muss dann leider konstatieren, dass er dann doch nur volkswirt ist und scheinbar keine erkenntnisse in den naturwissenschaften gewonnen hat.



    wie kann ein mensch dieses profils behaupten, atomkraft sei nicht gefaehrlich? selbst wenn beim betrieb das risiko ausgeschlossen werden koennte - uran muss abgebaut, gewonnen, angereichert werden, und dann muessen unzaehlige tonnen an hoch radioaktivem material entsorgt werden.



    nur: die entsorgung, die gibt es nicht. damit ist das thema erledigt. fuer jeden menschen mit logik, verstand und auch anstand.



    herr dudenhoefer, geben sie sich mit erneuerbaren energien und ggf. weniger kfz zufrieden.

  • Dudenhöffers Denkansatz bzw. seine Automenge von 55 Mio. PKWs setzt Fortsetzung von Privat-PKWs voraus. Wären es konsequent Carsharing-Autos, so gäbe es sicher eine Abnahme und keine Zunahme. Die unhinterfragte oder als gegeben angenommene Annahme von 55 Mio. PKWs und hierauf basierender Politik hieße neben dem von Dudenhöffer angebrachten Atomstrom-Bedarf also eine weiterhin massive Privatisierung und Verschwendung von Ressourcen. Zur Erinnerung:



    # Ein Auto wiegt im Schnitt mindestens 1,5 Tonnen. Hierfür wird ein Vielfaches an Ressourcen und Energie zur Förderung sowie viel Elektronik gebraucht, bei der Umwelt zerstört und vergiftet wird. # Ein Privat-PKW wird von 1,2 Personen im Schnitt genutzt



    # Ein Privat-PKW wird durchschnittlich 30-40 km am Tag bewegt



    # Ein Privat-PKW steht im Durchschnitt 23 Stunden pro Tag herum. Jan Böhmermann nannte es - neben dem Aspekt des im Staustehens - deswegen treffenderweise Stehzeug.



    Carsharing könnte wie gesagt die etwas Automenge reduzieren, schwerlich aber etwas am Nutzungsverhalten verändern. Zumal es zu Stoßzeiten mehr Carsharing-Autos bräuchte, wovon dann mehr ungenutzt tagsüber herumstünden. Eine allgemeine Lösung kann Carsharing offenbar nicht sein. Es scheint eine Abkehr vom Individualverkehr notwendig. Das ist für mich der springende Punkt von Strukturpolitik: ÖPNV, Bahn und Fahrrad sind wesentlich effizienter in der Nutzung und im Energie- und Ressourcenverbrauch. Deswegen müssten ÖPNV und Bahn entsprechend ausgebaut und angepasst und die Städte wesentlich fahrradfreundlicher werden und Autonutzung unbequemer und Autokäufe teurer werden! Und dafür braucht es keinen teuren, gefährlichen, schädlichen Atomstrom - auch nicht 2040!



    Siehe auch:



    www.100-gute-gruende.de/gruende/

  • Ein Artikel über Atomstrom, in dem das Word Endlager nicht vorkommt, ist blöde Propaganda. Toll von der taz, hier auch mal anderen Meinungen ein Forum zu geben, aber wer Atomenergie ohne den dazugehörigen Müll, die langen Planungszeiten, die extremen Kosten des Baus (siehe UK, da wurde von glaub ich 5 geplanten letztlich aus Kostengründen nur 1 AKW gebaut, und das hat 20 Jahre gedauert) bewirbt, ist nicht viel besser als jemand, der Verschwörungstheorien unter die Leute bringt.

    • @cotta:

      "Endlager", oder auch "Arlit".

      Jener kleine Ort in Niger, der in Frankreich die Lichter am Ausgehen hindert, obwohl in Arlit selbst Stromausfälle an der Tagesordnung sind.

      Wo nachgewiesen wurde, dass die zahllosen chronisch Kranken ganz bestimmt nichts mit dem Abbau radioaktiver Erze zu tun haben, und generell kein Krebs haben, sondern allesamt Malaria - in der Wüste, wo es kein stehendes Wasser gibt, in dem Malariamücken brüten können. Eine medizinische Sensation; die Finanzierung sämtlicher medizinischer Einrichtungen und Fachkräfte durch Areva macht's möglich!

  • Eher fände ich eine Laufzeitverlängerung der letzten drei AKW um ein Vierteljahr überlegenswert, um die Abschaltung nicht gerade zum Zeitpuntkt der größten Stromnachfrage vorzunehmen. Aber mit Vorrang für den Ersatz mit erneuerbaren Energien möglichst bald.Falls 2030 80% der Strom aus erneuerbaren Energien kommt, würden AKW als Grundlastkraftwerke ebenfalls zu ca. 80% mit Sonne und Wind konkurrieren, statt Gas und Kole zu ersetzen, und später noch mehr.

  • Strom ist viel zu billig. Ich zahle 66 Cent pro kwh, weil ich nur einen sehr geringen Verbrauch habe,

    • @Leidel:

      Es gibt auch Tarife ohne Grundgebühr für solche Fälle

  • Wie würden wir reagieren, wenn weder Tschernobyl noch Fukushima passiert wären? SO wird im Artikel gefragt. Tja- wie würden wir reagieren, wenn die Erzeugung von Strom durch AKWs ohne jede Gefahr geschehen könnte?

    Vielleicht fragt der verantwortungslose Autor auch, was wäre wenn wir alle in Wolkenkuckucksheim leben würden. Oder vielleicht das Paradies plötzlich losbrechen würde. Was wäre, wenn alle Gegner von AKWs morgen zu militanten Befürwortern mutieren würden?

    Was wäre, wenn es den verdammten Atommüll nicht geben würde? Dürften wir den dann unter dem Bett des Autors entlagern.

    Gab es in der TAZ zuvor schon einmal einen solchen sinnlosen - vielleicht sogar gefährlichen - Artikel.

  • Es ist schon irre, dass es für manche offenbar naheliegender scheint den Atomausstieg in Frage zu stellen, als die Notwendigkeit einer Zukunft mit 660 oder noch mehr PKW auf 1000 Einwohner*innen. Die automobilie Zukunftsvision die Dudenhöffer hier für 2050 beschreibt ist letztlich nur die elektrifizierte Version dessen was man schon in den 1950ern für fortschrittlich hielt und deshalb die Städte stärker an den Beürfnissen der Autos als der der Menschen ausrichtete. Was es deshalb braucht sind nicht nur ein stark verbesserter ÖPNV, sondern auch ein stadtplanerisches Umdenken das wohnen, arbeiten und leben vor Ort und ohne die Notwendigkeit sich mit dem Auto jeden Tag zum Job, zum Shoppingcenter und zu Freizeitaktivitäten zu bewegen ermöglicht. Was wäre nicht nur für Klima und Umwelt, sondern auch für die unmittelbare Lebensqualität für Millionen Menschen gewonnen wenn sie nicht mehr täglich endlose Lebenszeit in Verkehr und Stau vergeuden müssten.

    • @Ingo Bernable:

      Die automobilie Zukunftsvision die Dudenhöffer hier für 2050 beschreibt ist letztlich nur die elektrifizierte Version dessen was man schon in den 1950ern für fortschrittlich hielt und deshalb die Städte stärker an den Beürfnissen der Autos als der der Menschen ausrichtete.

      Ich bin da völlig bei Ihnen.Diese "Zukunftsvision" wird aber aktuell gerade Stück für Stück realisiert. Das Teslawerk in Grünheide ist da nur einer von vielen Mosaiksteinchen. Greenwashing ist gerade das aktuelle Verkaufsargument !

    • 0G
      02854 (Profil gelöscht)
      @Ingo Bernable:

      Naja, und wie wollen Sie das angehen?

      Bestimmten Gruppen das Auto verbieten? Oder einfach soweit verteuern bis nur noch die Reichen Autos haben und der Rest sich die Füße an der E-Bushaltestelle plattsteht?

      • @02854 (Profil gelöscht):

        Wer arm ist kann sich auch heute schon kein Auto leisten und muss sich die Füße an der Bushaltestelle plattstehen. Individuelle Mobilität ist also so oder so ein Privileg der zumindest etwas besser Gestellten.



        Zur Umsetzung kann und sollte man die ganze Palette der Möglichkeiten benutzen. Angefangen von der Umgestaltung der Städte, der Deattraktivierung des ländlichen Raumes mit seinen weiten Entfernungen und wenig verdichteter Infrastruktur, über einen deutliche verbesserten ÖPNV, finanzielle Anreize etwa über CO2-Bepreisung, steigende Steuern für besonders energie- und emissionsintensive Verkehrsmittel, bis hin zu Verboten. Anders wird man Vehikeln wie einem Hummer oder Lamborghini mit Spritverbräuchen jenseits der 20L/100km deren Halter*innen die Benzinpreise offenbar egal sein können kaum beikommen können.

  • Eine Autodiskussion wäre sinnvoller als eine Atomdiskussion. Haben wir kaum noch Autos dann brauchen wir auch keine Atomkraftwerke.

    • @Giri:

      Den individuellen Personenverkehr werden Sie auf demokratischen Weg in absehbarer Zeit nicht wegbekommen. Das ist Wunschdenken. Der einzig gangbare Weg ist technologischer Fortschritt, um den individuellen Personenverkehr so emissionsarm wie möglich zu machen (und auch platzsparener). Hier setzt Prof. Dudenhöffer an.

  • Wir sollten in die Diskussion über Flüssigsalzreaktoren auch immer einschliessen, das solche Reaktoren zur Entsorgung von Uran haltigem Atommüll genutzt werden können. Entsprechende Konzepte gibt es bereits in Berlin. Wir sollten da sofort in die Entwicklung einsteigen, nicht erst 2040.

    Was die Stromversorgung angeht, sind solche Reaktoren deutlich teurer als Erneuerbare Stromerzeugung. Wenn da welche Marktreif sind, wird man das sehen. Ob da dann jemand investieren will? Zumindest zweifelhaft.

    • @captainrik:

      Gehören die Flüssigsalzreaktoren nicht auch zu den Technologien, deren ganz sicher demnächst bevorstehende Marktreife seit Jahrzehnten versprochen wird?

  • Man lügt sich selbst an, wenn man so tut, als wäre Atomstrom kostengünstig. Selbst wenn man die horrenden Subventionen, die AKW normalerweise bekommen ignoriert, so tut als wären die Kosten neuer Kraftwerke nicht höher als bei denen aus den Sechzigerjahren und annimmt, der Atommüll würde irgendwie magisch kostenlos verschwinden, ist der Preis pro Megawattstunde bei Atomstrom schlicht zu hoch.

  • Die Rechnung zeigt, wie irrsinnig es ist, den Weg der individuellen Mobilität mit dem Automobil weiterzuverfolgen. Das liegt nicht nur am Strombedarf für eigentliche Fahren, sondern auch an der Umweltbelastung bei der Rohstoffgewinnung und bei der industriellen Produktion. Die Devise muss lauten, auf Autos möglichst zu verzichten und auf öffentliche Verkehrsmittel zu setzen bzw. auf Mobilität zu verzichten. In der Pandemie haben wir gelernt, dass vieles auch ohne geht.

  • Es macht viel Sinn, die Atomdiskussion in Deutschland zu führen. Nicht für das Jahr 2030, aber für das 2040 und später.

    Hmm... Ich hätte es jetzt wenn umgekehrt gesehen. Atomstrom sukzessive ersetzen und später abschalten.

    • @Strolch:

      Das sind zwei verschiedene Aspekte die leider immer verrührt werden.

      1) Der aktuelle Atomausstieg führt mittelfristig zu stark erhöhtem CO2 Ausstoß und wird durch alle anderen Klimaschutzmaßnahmen der neuen Regierung nicht ausgeglichen.

      2) Langfristig sind die Geschichten von power-to-gas, Gaskraftwerken mit Wasserstoff, verteilten Speichern, Nachfragesteuerung, etc. nicht besonders realistisch. Da ist viel Wunschdenken von Atomkraftgegnern dabei, dass angeblich technisch alles kein Problem ist und es nur am politischen Willen fehlt für 100% EE in Deutschland. In 10 Jahren wird das Thema Windkraft durch sein und Deutschland sich der Realität stellen müssen.

      • @Descartes:

        "1) Der aktuelle Atomausstieg führt (...) zu stark erhöhtem CO2 Ausstoß"



        -----------------------------------------------



        Diese Aussage ist falsch und zeugt von dem typischen, kurzsichtigen wie geschichtsvergessenem Weltbild der Atomkraft-Gläubigen.



        Richtig ist, dass der großflächige /EINSTIEG/ in diese Technologie vor vielen Jahrzehnten noch heute zum zum aktuell hohen CO2-Ausstoß beiträgt.



        Weil diese Technologie mit allen ihren unvermeidlichen Nebenwirkungen den Ausbau einer dezentralen regenerativen Stromerzeugung über eben jene Jahrzehnte blockiert hat.



        Siehe dazu auch den Kommentar von



        "TAE EZR" weiter unten.

        • @Wagenbär:

          Oder Mensch möge folgendes lesen.



          "Differences in carbon emissions reduction between countries



          pursuing renewable electricity versus nuclear power"



          free pre-print:



          sro.sussex.ac.uk/i...ript-August-13.pdf

  • Muss die TAZ wirklich solche sinnfreien Gastkommentare veröffentlichen, die keinem Faktencheck standhalten? Niemand rechnet in 2050 mit 55 Mill. PKW. 20 kWh/100 km wird dann Geschichte sein. Übrigens gibt der Autor den Verbrauch in Kilowatt an, was drauf hindeutet, dass weder er noch die Redaktion sich wirklich mit dem Thema auseinandergesetzt haben.

    • @astore:

      20KWh/KM: Das ist der aktuelle Verbrauch eines Tesla mit grossem Akku.

    • @astore:

      Schauen Sie sich seine Vita an, dann wundert nichts mehr. Dudenhöder ist ein Pseudowiussenschaftler, ein spekulierender Schwurbler, der im neoliberlaen Kapitalismus einen Reibach macht, aber ohne dieses Systems Toiletten putzen oder Mülltonnen entleeren oder sonstwie eine gesellschaftlich wertvolle Gegenleistung für seinen persönlichen CO2-Ausstoß erbringen würde.

      Demnächst dann Gastkommentar vom EIKE-Institut, ja, "liebe" taz?

  • Ein Tüp, der es in diesem Beitrag nicht mal fertig bringt elektrische Leistung (kW) und elektrische Energie (kWh) korrekt auseinander zu halten und zu verwenden, will mir etwas über ungefährliche Atomkraftwerke erzählen. Puh.

    Ich liste jetzt hier die Argumente dazu nicht auf. Ferdinand D. hätte genug Lebenszeit und Anschauungsmaterial gehabt, um sich damit zu beschäftigen. Ihn da jetzt aufzuklären erscheint mir so sinnvoll wie mit Covidioten über Impfungen zu sprechen. Als ob unerwartete Unfälle DAS Problem mit Atomenergie wären. WTF. m(

    Aber auf einen simplen Fakt aus seinem eigenen Kompetenzfeld, Autos nämlich, möchte ich schon hinweisen: Dass moderne Stadtkleinwagen mitnichten 20kWh (!) elektrischer Energie pro 100km brauchen. Na klar, die Autos, die wir bisher in der Masse produzieren und fahren, die brauchen das. SUVs zumal. Aber ein Microlino z.B. kommt mit seiner Batterieladung von 14 kWh auf 230 km. Das sind 6kWh / 100km. Und selbst wenn ich da jetzt noch Ladeverluste und geringere reale Maximalreichweiten annehme und den Betrag pauschal verdoppele, lande ich irgendwo bei realistischen 10-12 kWh / 100km.

    Dann aber halbieren sich die Zahlen einfach mal, die Ferdinand D. in seinem Artikel angibt.

    Könnte es sein, dass wir nicht neue Atomkraftwerke brauchen (mit dem ganzen riesigen Rucksack der da dran hängt und mit der übrigens sehr begrenzten Reichweite der heute bekannten Uranvorkommen), sondern vielleicht einfach Verkehrskonzepte und Autos die die Limits des Planeten respektieren auf dem wir leben?

    Das wär' doch mal was.

    P.S.: Zum Vergleich mit dem Microlino oben hier noch die Daten eines Porsche Taycan: Der verbraucht mit 18,3 kWh Batterieladung pro 100 km mal einfach so das dreifache eines Microlino.

    • @Hanno Homie:

      "...lande ich irgendwo bei realistischen 10-12 kWh / 100km."



      Das ist dann ziemlich genau jene Nutzenergie, die auch ein Citroen C1 braucht.



      Da der Strom für den Microlino aus konventionellen Kraftwerken kommt (weil es die erforderlichen Überschüsse an Ökostrom schlicht nicht gibt), ist auch sein Primärenergieverbrauch ungefähr gleich. Teures Spielzeug.

      • @sollndas:

        Wenn Sie damit meinen, daß ein C1 nur 1 Liter auf 100 km braucht, haben Sie fast recht. Ich fürchte aber, daß das um den Faktor 10 zu niedrig ist. 1 Liter Benzin enthält etwa 10 kWh.

        • @Kahlschlagbauer:

          "Wenn Sie damit meinen, daß ein C1 nur 1 Liter auf 100 km braucht, haben Sie fast recht."



          Nein, der C1 braucht 4,5 Liter.



          Bitte nochmal lesen und darauf achten, wo ich "NUTZenergie" und wo "PRIMÄRenergie" geschrieben habe.



          Und selbst bei Ihrer falschen Rechnung wäre es ca. Faktor 5 und nicht 10. PISA lässt grüßen.

    • 8G
      86548 (Profil gelöscht)
      @Hanno Homie:

      und wer will so einen microlino fahren?

  • Schön, dass Dudenhöffer sich ehrlich macht.



    An meinem betagten Citroen C1 klebt seit dem Ausstieg aus dem Austieg der Aufkleber: "Atomkraft? Nicht schon wieder!" Den lasse ich dran.

  • Vielleicht wäre es besser, wir lassen die Franzosen auf dem Gebiet Experten werden, und kümmern uns in Deutschland um das, womit wir uns gut auskennen, also um die Erneuerbaren. Durch deutsch-französische Kooperationen können wir uns ja austauschen.

    Es gibt gleich drei Gründe gegen die Konzentration auf Atomkraft:

    1. Wir müssen nix ändern, die technische Lösung wird kommen, und wir können dann mit Atomkraft das CO² wieder aus der Luft absaugen.



    Das war das Mantra der letzten 50 Jahre, und seht wo wir nun stehen. 10 nach 12.



    Nein, wir müssen was ändern. Mit der Technologie die wir jetzt haben. Es waren 50 Jahre Zeit, sichere abfallarme Atomkraft zu entwickeln, wer das bis jetzt nicht getan hat, wird es auch weiterhin nicht tun. Lasst uns nun die Technologie nehmen die wir haben, und sie nutzen.

    2. Die Klimakatastrophe ist eine Folge des verschwenderischen Lebensstils in Europa, USA, Australien. Dieser Lebensstil tötet Menschen, auch ohne Klimakrise. Sie ist nur das Symptom, das uns am stärksten auf diesen falschen Lebensstil aufmerksam macht.



    Die gesamte Kultur sollte sich dahin entwickeln, das es normal ist, mit dem zurechtzukommen, was wir brauchen - wir sollten, zu erkennen was wir brauchen und wo wir Konsum und Technik und Ausbeutung von Menschen, Tieren und endlichen Ressourcen nur benutzen, um andere Probleme zu verdrängen, dabei aber kein Schlag zufriedener werden.



    Wir haben unseren Lebenstil, unsere verschwenderische und unglücklich machende Kultur des Wachstums und des ständigen Wettbewerbs, ganzen vorgeblich "Unentwickelten" Kontinenten aufzwungen. Dabei hätten wir viel lernen können. Das sollten wir nachholen.

    3. Die Atomkraft kommt zu spät. 2040 müssen wir uns schon Klimaneutral versorgen. Bis dahin wird aber vielleicht die Forschung so weit sein, aber dann dauert der Bau nochmal 20 Jahre.

    • @TAE EZR:

      "Dieser Lebensstil tötet Menschen, auch ohne Klimakrise." Ja, aber die brauchen wir ja nicht in der zurzeit vorliegenden Menge. Als Billigarbeitskräfte reichen uns vielleicht zwei Drittel. Immerhin geht es hier um nicht weniger als Plastikspielzeug und den totalen Konsum für die Erste Welt, die Krone der Schöpfung. Wir haben denen doch erst unsere christliche Kultur geschenkt.

  • 2G
    29449 (Profil gelöscht)

    Kommentar bearbeitet. Bitte halten Sie sich an die Netiquette. Die Moderation.

    • @29449 (Profil gelöscht):

      Da gibt es die Vorwürfe an den Autor,das er die gegenwärtige Situation nur extrapoliert. Aber das ist doch realistisch.Gegenwärtig gibt es keine Zeichen für eine grundlegende Änderung des menschlichen Konsumverhaltens,man propagiert das Weiter-so mit grünem Anstrich.Und auch ohne massenhafte Zunahme von E-Autos,E-Bikes,E-Rollern, etc. bleibt die Frage nach der ausreichenden Energieversorgung,wenn man auf alle fossilen Energieträger verzichtet. Und die anliegenden Länder ebenso ,mit der Folge das man sich nicht mehr bei Bedarf 'ne "Tasse Strom" beim Nachbarn holen kann, um die Dunkelflaute zu überwinden.



      Atomkraft ist schon teuer ,das Abfall-Problem weiter ungelöst, bessere Reaktoren wie der Flüssigsalzreaktor immer noch nicht serienreif. Aber zumindest ist diese Energieerzeugung mit geringer direkter CO2-Emission verbunden.



      Und mal ehrlich:Eine grundlegende Veränderung des menschlichen Verhaltens in Bezug auf den Lebensstil BEVOR die Folgen unübersehbar werden, ist nicht sehr wahrscheinlich.

      • @Mustardmaster:

        ...was schon im Jetzt bewiesen ist: "BEVOR die Folgen unübersehbar werden" - sind sie ja schon !

    • @29449 (Profil gelöscht):

      Auch wenn man Herrn Dudenhöfers Argumentation nicht folgen mag, ist festzustellen, dass er Vertreter anderer Sichtweisen weder als bedauernswert noch als dumm bezeichnet. Wäre schön, wenn das Kennzeichen der Diskussion bliebe.

      • 2G
        29449 (Profil gelöscht)
        @Markus Wendt:

        Es wäre hilfreich wenn Sie sich mehr an das hielten was geschrieben wird als daran was Sie daraus interpretieren.

      • @Markus Wendt:

        Diana Moon Glampers?