piwik no script img

Neues Buch von Sahra Wagenknecht„Ich finde Hedonismus sympathisch“

Die Linke-Politikerin Sahra Wagenknecht ist der Ansicht, „Lifestyle-Linke“ bereiten Sozialabbau und Rechtspopulismus den Weg. Ein Interview.

„Ich bin Ökonom“: Sahra Wagenknecht Foto: Marcel Kusch/dpa
Peter Unfried
Interview von Peter Unfried

taz am wochenende: Frau Wagenknecht, ich bin neue Mittelschicht, Sozial-Ökologe, Europäer, Möchtegern-Weltbürger. Nach Ihrer Definition ein Lifestyle-Linker. Ein Selbstgerechter, mit dem Sie die Welt weder retten wollen noch können?

Sahra Wagenknecht: Nein, nicht der Lebensstil und auch nicht die persönlichen Werte definieren den Lifestyle-Linken, sondern die Arroganz, die eigene Lebensweise zum Maßstab progressiven Lebens zu verklären und auf Menschen herabzublicken, die anderen Werten folgen und anders leben. Mit dem Begriff attackiere ich eine Überheblichkeit, die in bestimmten Milieus und auch in vielen linken Debatten erkennbar ist.

Ich musste beim Lesen schallend lachen, wenn ich mich schön entlarvt fühlte. Aber die Frage ist, warum Sie so überziehen und sich in dieses zugespitzte Klischeebild des angeblichen Lifestyle-Linken verbissen haben?

Weil ich glaube, dass es leider kein Klischee ist. Wir müssen ernsthaft darüber nachdenken, warum die linken Parteien immer mehr Rückhalt verlieren – das gilt nicht nur für Deutschland, sondern für die meisten europäischen Länder. Klar, die Grünen schwimmen gerade auf einer Welle der Zustimmung. Aber die Grünen vertreten ein gut situiertes akademisches Großstadtmilieu, Menschen, die sich vielleicht als links verstehen, aber denen es im Großen und Ganzen gut geht. Linke Parteien dagegen sollten eigentlich die vertreten, denen Bildungs- und Aufstiegschancen vorenthalten wurden, die Verlierer von Neoliberalismus und Globalisierung, Menschen, die um ihren Wohlstand kämpfen müssen und teilweise gar keinen haben, weil sie für Niedriglöhne arbeiten müssen. Diese Menschen erreichen die linken Parteien immer weniger. Ein beachtlicher Teil der Bevölkerung fühlt sich politisch überhaupt nicht mehr repräsentiert. Und genau deshalb kommen SPD und Linke zusammen kaum noch auf 25 Prozent.

Empfohlener externer Inhalt

Wir würden Ihnen hier gerne einen externen Inhalt zeigen. Sie entscheiden, ob sie dieses Element auch sehen wollen:

taz Talk mit Sahra Wagenknecht

Sahra Wagenknecht ist die populärste und auch umstrittenste Spitzenpolitikerin der Linkspartei. In ihrem neuen Buch „Die Selbstgerechten“ versucht sie einen Politikentwurf, der das untere Drittel der Gesellschaft wieder zu einer Interessengemeinschaft zusammenführen und damit machtvoll vertreten kann.

Ihre Grundthese ist, dass der Linksliberalismus das nicht mehr kann, weil er von „Lifestylelinken“ von einer Repräsentation der Schwachen zu einer individuellen Lifestylefrage pervertiert wurde, die die eigenen Privilegien mit Tugenden verwechselt und sich in Identitätsfragen und Sprachregeln verliert.

Folge sei die Flucht der sich aufgegeben fühlenden Kernwählerschaft in Resignation oder zu rechtspopulistischen Parteien. Teile der Linkspartei sind empört über Wagenknechts Analyse und werfen ihr nun einen Rechtsschwenk vor.

Nicht bestreitbar ist aber, dass die linken und sozialdemokratischen Parteien seit Jahren Wähler verlieren. Wie kann man sozialen und emanzipatorischen Fortschritt nebeneinander politisch voranbringen?

Ist das links, Sahra Wagenknecht? – taz-Chefreporter Peter Unfried diskutiert mit der Linken-Politikerin über ihr Buch „Die Selbstgerechten“ und über die Frage, ob und wie sich sozialer und emanzipatorischer Fortschritt gemeinsam politisch voranbringen ließen.

Ein taz Talk im Rahmen des Lesefestivals „Leipzig liest extra“ – live gestreamt am 26. Mai 2021.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Für Sie sind die Lifestyle-Linken auch Pseudolinksliberale. Dieser Linksliberalismus ist für Sie das größte Übel überhaupt. Warum?

Die Fortschrittserzählung des Linksliberalismus ist ja: Wir leben heute in einer Gesellschaft, die besser, liberaler, bunter geworden ist. Natürlich sind wir in dem Sinne liberaler, dass wir inzwischen die Ehe für alle haben oder auch viel mehr Menschen mit Migrationshintergrund in den Parlamenten. Aber die soziale Homogenisierung von lukrativen Berufen und auch von politischen Institutionen wie eben dem Parlament wird komplett ausgeblendet: dass dort immer weniger Menschen hingelangen, die aus armen Verhältnissen kommen. Die soziale Herkunft bestimmt heute weit mehr darüber, welchen Wohlstand jemand erreicht als die eigene Leistung. In diesem Punkt ist die Gesellschaft nicht liberaler geworden, sondern feudaler.

Warum sind die Lifestyle-Linken nicht links?

Nehmen wir nur die These, dass der Nationalstaat überholt ist. Leider haben wir Sozialstaaten nicht auf globaler Ebene. Wir haben sie nicht auf europäischer Ebene. Der vielgescholtene Nationalstaat ist immer noch die handlungsfähigste Institution, die wir haben, um Märkte zu bändigen und sozialen Ausgleich zu erreichen. Das hat auch damit zu tun, dass das Wir-Gefühl innerhalb der einzelnen Länder stärker ist als auf europäischer Ebene. Eine europäische Transferunion wird jenseits akademischer Kreise überwiegend abgelehnt. Wenn wir die sozialen Regelungen auf die europäische Ebene verlagern, wäre das verbunden mit radikalem Sozialabbau. Das muss man einfach wissen. Das wird dann schön verkleidet als glühendes Europäertum. Die EU ist schon heute ein Motor des Neoliberalismus, ihre Interventionen sind nicht zufällig immer darauf gerichtet, Arbeitnehmerrechte zu beschneiden und Privatisierungen voranzutreiben. Außerdem hat die EU in jeder Krise aufs Neue gezeigt, dass sie nicht handlungsfähig ist.

Im Interview: Sarah Wagenknecht

Die Frau

Sie ist promovierte Volkswirtschaft­lerin, Jahrgang 1969. Wagenknecht wuchs in Thüringen und Ostberlin auf. Seit 2014 in zweiter Ehe mit dem früheren SPD-Vorsitzenden Oskar Lafontaine verheiratet.

Sie ist die vermutlich populärste linke Politikerin in Deutschland und Mitglied des Bundestages. Von 2015 bis 2019 war sie Fraktionsvorsitzende der Linkspartei. Wagenknecht kandidiert bei der Bundestagswahl im Herbst auf Listenplatz 1 in NRW.

Das Buch

Sahra Wagenknecht: „Die Selbstgerechten“. Campus 2021. 345 Seiten, 24,95 Euro

Eine wiederkehrende Kritik lautet, dass Sie einen Lafontaine’ schen Glauben an den Nationalstaat hätten und Deutschland zurück in die 70er beamen möchten, als die Welt noch in Ordnung war, mit sicheren Grenzen für Arbeitsplätze und Menschen?

Das ist die übliche Diffamierung. Ich will nicht zurück in die 70er, aber ich bin der Überzeugung, dass der Sozial­staat in den 70er Jahren besser war als heute, dass es damals für Kinder ärmerer Familien bessere Bildungs- und Aufstiegschancen gab. Etwa weil damals anteilig zur Wirtschaftsleistung sehr viel mehr Geld ins Bildungssystem gesteckt wurde. Weil kommunaler Wohnungsbau für sozial durchmischte Wohnviertel sorgte. Weil man sogar ohne Studium einen soliden Wohlstand erreichen konnte.

In einem NZZ-Gespräch stimmten Sie der These zu, dass ein Bündnis von Linksliberalen und Neoliberalen zum Aufstieg des Rechtspopulismus geführt hat. Inwiefern?

Dass sich die Menschen von den linken Parteien nicht mehr repräsentiert fühlen, hat auch mit der neoliberalen Politik zu tun. Das Politikpaket aus Links- und Neoliberalismus besteht darin, dass man fleißig Antidiskriminierungs- oder Frauenbeauftragte schafft und gleichzeitig einen riesigen Niedriglohnsektor, in den vor allem Frauen und Migranten abgedrängt werden. Das eine ist fürs gute linke Gewissen und das andere ist die bittere Realität für Millionen Menschen, deren Lebensverhältnisse sich verschlechtern. Die rechten Parteien sind ein Ventil für die dadurch entstehende Wut. Heute wählen viele Geringverdiener gar nicht mehr oder eben rechts. Es sollte eigentlich jeden Linken umtreiben, dass die AfD eine Art neuer Arbeiterpartei ist. Keine Partei wird von so vielen Arbeitern gewählt wie die AfD, obwohl sie gar kein soziales Angebot für die Arbeiterschaft hat.

Wie holt man Leute zurück, die aus Frust zur AfD gegangen sind?

Indem man ihre Interessen vertritt.

Da würde jetzt Ihr Klischee-Lifestyle-Linker sagen: Also Fremdenfeindlichkeit bedienen?

Die AfD-Wählerschaft ist durchaus differenziert. Da gibt es überzeugte Rechte, die sind für uns nicht ansprechbar. Das ist aber nur ein kleiner Teil. Im Westen ist die AfD dort besonders stark, wo früher Hochburgen der SPD waren wie im Ruhrgebiet, und im Osten in früheren Hochburgen der Linken. Diese Wähler kann man zurückgewinnen. Weil sich diese Menschen tatsächlich mehr sozialen Ausgleich, aber auch mehr Respekt für ihre Lebenssituation, für ihre Werte, für ihre Sicht auf die Welt wünschen. Weil sie nicht von oben herab behandelt werden wollen. Es geht auch nicht nur um AfD-Wähler, sondern auch darum, die Vielen zu gewinnen, die nicht mehr wählen. Das ist ein wichtiger Punkt, den ich in vielen Mails und meinen Veranstaltungen immer wieder genannt bekomme: Es fühlen sich viele Menschen von den Linken belehrt und bevormundet. Wer wählt eine Partei, von der er sich verachtet fühlt? Keiner!

Könnte es sein, dass der Rechtspopulismus in Europa nicht wegen Lifestyle-Linken und Genderdiskussio­nen zunimmt, sondern weil seine Anhänger genau das wollen, was er verspricht: Sicherheit durch Sozialpolitik und Abgrenzung gegen das Fremde?

Soziale Sicherheit ist ein urlinkes Anliegen. Den meisten Menschen geht es nicht um „Abgrenzung gegen das Fremde“. Sie lehnen Zuwanderung ab, wenn sie zulasten ihres ohnehin meist bescheidenen Lebensstandards geht. Natürlich ist eine junge Familie nicht erfreut, wenn sie noch länger auf eine der spärlich gesäten Sozialwohnungen warten muss, weil auch immer mehr Einwanderer auf der Liste stehen. Natürlich ärgert es Beschäftigte, wenn das Lohnniveau sinkt, weil Unternehmen Migranten als Lohndrücker missbrauchen. Die Zustände in der deutschen Fleischindustrie sind nur ein Beispiel von vielen. Und wer möchte seine Kinder in einer Schule wissen, in der die Mehrheit bei der Einschulung kein Deutsch spricht? Wenn gutsituierte Leute, die mit all diesen Problemen nie konfrontiert sind, dann Schlechtergestellte belehren, dass es solche Probleme gar nicht gibt und nur Rassisten sie herbeireden, dann ist das genau die Arroganz, die ich meine.

Machtpolitisch gesehen ist der Lifestyle-Linke doch bestenfalls ein Mitläufer – ohne Power, was Ökonomie und Finanzmarkt angeht?

Stimmt, der Lifestyle-Linke ist nicht unbedingt Teil der wirtschaftlichen Macht. Aber die wirtschaftlich Mächtigen können sich mit dieser Art des Links-Seins wunderbar arrangieren. Die Heuschrecke Blackstone hat kürzlich verkündet, dass in den aufgekauften Unternehmen nur noch jedes dritte Vorstandsmitglied ein weißer Mann sein darf. Was für ein Fortschritt! Dann werfen in Zukunft also Frauen oder Menschen mit Migrationshintergrund die Belegschaften raus, die vorher von weißen Männern rausgeworfen wurden. Das stört die Wirtschaft nicht, das kostet auch nichts. Das ist linke Alibipolitik. Oder man führt Sprachregelungen ein, schafft Lehrstühle für Gendertheorie – und gleichzeitig macht man eine Politik, die die Ungleichheit vergrößert und so nicht zuletzt die soziale Situation von Frauen verschlechtert. Das ist die Heuchelei der sogenannten Kulturlinken.

In Ihrem Buch kommt der mündige, selbstbestimmte und auch hedonistische Mensch gar nicht vor – oder nur als egoistischer Selbstverwirklicher.

Also, ich würde mich selber schon auch als Hedonisten bezeichnen.

Sie lachen?

Ich finde Hedonismus sehr sympathisch. Aber dieses Herangehen setzt natürlich eine gewisse soziale Absicherung voraus. Wer ständig an der Kante des sozialen Absturzes steht, immer schuften muss, um nicht abzustürzen, der kann schwerlich auf Einkommen zugunsten von Freizeit verzichten. Für den ist Hedonismus eine Lebensart, die er sich schlicht nicht leisten kann. Dass man darauf auch noch herabsieht, ist überheblich.

Das ist das, was Sie dem Lifestyle-Linken vorwerfen: als Moral getarnte Verachtung der Armen.

Der persönliche Lebensstil ist eine private Angelegenheit. Aber was mich nervt, ist die Arroganz, mit der ein bestimmtes Milieu den eigenen Lebensstil als besondere Tugend überhöht und auf andere herabsieht, die andere Werte haben, aber die sich den angeblich progressiven Lebensstil auch gar nicht leisten könnten. E-Auto fahren, Bioprodukte kaufen, lässig damit klarkommen, wenn der Spritpreis und die Heizkosten steigen – wer kann das? Oder in der Innenstadt wohnen, wo man mit dem Fahrrad zum Job fahren kann?

Die Grünen sind für Sie die größten Pseudo-Links-Fuzzis – kann man das so sagen?

Würde ich vielleicht etwas anders ausdrücken, aber im Kern: ja. Die Grünen sehen sich selbst nicht mehr als linke Partei. Und sie sind auch keine linke Partei, sondern eine, die sehr erfolgreich das großstädtische, akademische Milieu vertritt. Deren Interessen – das ist keine Ächtung, sondern eine Analyse – unterscheiden sich von denen, die im Niedriglohnsektor arbeiten. Das sind die Servicekräfte, die der gutsituierte Großstadtakademiker braucht: die Haushaltshilfe, der Paketschlepper, die Bedienung im Restaurant. Niemand würde das gern zugeben, aber objektiv ist der Niedriglohnsektor für die neue akademische Mittelschicht kein Nachteil, weil für sie das meiste dadurch billiger wird.

Eine politische Repräsentation des unteren Drittels der Gesellschaft ist dringend nötig. Aber für eine politische Mehrheit muss man in einer pluralistischen Gesellschaft Allianzen der Ungleichen zusammenbringen. Sie watschen alles ab, was Teil einer Allianz sein könnte, während Grünen-Chef Robert Habeck in seinem Buch alles streichelt. Mir scheint seine Strategie erfolgversprechender.

Mir geht es darum, wie linke Parteien sich aufstellen sollten. Dass man am Ende auch mit den Grünen koalieren könnte, wenn das für eine Mehrheit notwendig wäre, ist klar. Aber die Frage ist doch, wer prägte diese Koalition, wer bestimmt die Schwerpunkte. Wenn die Grünen mit 25 Prozent reingehen, die SPD mit mickrigen 15 und wir vielleicht mit 8, dann wird es verdammt schwer, ein Programm durchzusetzen, das mehr sozialen Ausgleich und weniger Ungleichheit erreicht.

Wie hätten Sie es denn gern?

Anders wäre es, wenn eine nach links gewendete SPD wieder eine Politik macht wie einst unter Willy Brandt und dann auch ein entsprechendes Ergebnis erzielt. Und die Linke mindestens zweistellig wird. Dann könnten die Grünen ihre Akzente setzen, aber eine Wiederherstellung des Sozialstaates, Abrüstung und eine friedlichere Außenpolitik wären weit eher möglich. Die zentrale Frage ist also: Wie können die linken Parteien stärker werden? Sicher nicht, wenn sie primär mit den Grünen um deren Wählerklientel konkurrieren.

Pablo Iglesias ist mit Podemos in Spanien gescheitert, im Gegensatz zu Le Pen geht es mit Mélenchon in Frankreich bergab. Die versuchen doch, was Sie fordern. Vielleicht wollen die Leute einfach keine Linken oder Linkspopulisten mehr?

Podemos erreichte zu seinen besten Zeiten in einem Linksbündnis über 20 Prozent, das schlechteste Ergebnis lag bei knapp 13 Prozent, neben einer mit 28 Prozent immer noch relativ starken Sozialdemokratie. Wenn meine Partei im September 13 Prozent erreichte, würden wir feiern. Und Mélenchon hat bei der letzten Präsidentschaftswahl mit fast 20 Prozent die Stichwahl nur knapp verfehlt. Auch dieses Ergebnis muss man erst mal erreichen. Das Problem bei beiden Parteien ist vielleicht, dass sie nur einen einzigen charismatischen Kopf haben und daher verletzlich sind, wenn gezielt Zweifel an dessen Integrität geschürt werden, was in beiden Fällen geschehen ist.

Es klingt, als hätten Sie die Zuspitzungen Ihrer Kritik an der linken Identitätskultur wie „immer beleidigte Mimosen, immer skurrilere Minderheiten“, „Identität in einer Marotte finden“ speziell für den Empörungsmarkt produziert. Aber Sie triggern damit auch jüngere Linksparteimitglieder, für die Sprachpolitik und Antirassismus zur politischen DNA gehört. Was soll das bringen?

Es soll bringen, dass wir aufhören, Symbolpolitik zu machen und uns wieder auf unsere Aufgaben als Linke konzentrieren. Es gab nicht wenige Linken-Mitglieder, die mir gesagt oder geschrieben haben: Das war überfällig, du sprichst mir aus dem Herzen. Diese Reaktionen überwiegen, zumindest bei dem, was bei mir ankommt. Weil sich eben auch viele Sorgen machen angesichts unseres Abstiegs bei Wahlen und Umfragen. Man muss auch beim Antirassismus unterscheiden. Wenn jemand sich mit einem arabischen Namen um eine Wohnung oder einen Job bewirbt – und das gilt gerade bei den nicht akademischen Jobs – dann ist er benachteiligt. Das sind echte Diskriminierungen, gegen die man etwas tun muss. Aber die Menschen, die davon betroffen sind, führen keine Debatten über Sprach­regeln oder „weiße Privilegien“.

Sondern?

Solche Debatten führen hauptsächlich Privilegierte, die oft kaum reale Diskriminierungserfahrungen haben. Und die sich dann mit großem Pathos zum Opfer stilisieren. Ich könnte jetzt auch sagen: Ich bin ein Opfer. Ich habe einen iranischen Vater, ich bin als Kind gehänselt worden in dem Dorf, wo ich aufgewachsen bin, weil ich eben dunklere Haare, dunklere Augen hatte.

Tun Sie aber nicht?

Ich bin kein Opfer, ich konnte studieren, es geht mir gut. Ein Opfer ist weit eher der Zusteller, der mir das Paket vor die Tür schleppt. Er hat vielleicht 1.200 Euro netto im Monat, und zwar ganz unabhängig davon, ob er deutsche Eltern hat oder zugewanderte. Pöbeleien gegen Menschen anderer Hautfarbe, tätliche Angriffe, rassistische Morde wie in Hanau – das ist Rassismus. Aber es rassistisch zu nennen, wenn einer die neuesten Sprachregelungen woker Akademiker gar nicht kennt, ist eine Verharmlosung von echtem Rassismus.

In Ihrem Buch kommt nicht vor, dass Sie einen iranischen Vater haben. Erst bei Ihrer Bewerbungsrede um das Bundestagsmandat haben Sie darauf hingewiesen. War das zu dem Zeitpunkt notwendig?

Im Grunde gehört das überhaupt nicht in die Öffentlichkeit. Es ist irrelevant, welche Vorfahren ich habe. Ich habe das in der Bewerbungsrede nur deshalb angeführt, weil ich mich allen Ernstes gegen den absurden Vorwurf wehren musste, ich sei ein Rassist.

Sie nennen in Ihrem Buch die langjährigen Parteivorsitzenden Kipping und Riexinger nicht beim Namen, das wirkt unsouverän.

Ja, warum soll ich sie beim Namen nennen? Es ist kein Buch über die Partei Die Linke und auch keine Auseinandersetzungen mit zwei Leuten, mit denen ich bekanntermaßen Spannungen hatte, die mittlerweile politisch keine Rolle mehr spielen.

Sie verwenden in Ihrem Buch und beim Sprechen immer das generische Maskulinum und sagen: „Ich bin Ökonom“. Meine Tochter würde ausrasten.

Wenn ich irgendwo sage: Ich bin Ökonom, dann belehren mich bevorzugt Männer, dass ich doch bitteschön sagen soll, ich sei Ökonomin. Ich empfinde das als Frechheit. Ökonom beschreibt eine bestimmte Ausbildung, eine Kompetenz. Ich verstehe nicht, wieso das differenziert werden soll nach Frau oder Mann. Es gibt ja auch keinen speziellen Begriff für einen homo- oder heterosexuellen Ökonomen. Oder für einen mit Migrationshintergrund. Diskriminierung ist, wenn Frauen, und das ist in Deutschland die Regel, weniger verdienen als Männer, wenn sie in schlechte Jobs abgedrängt werden. Das wird nicht dadurch besser, dass in den Abendnachrichten jetzt Bürger…innen gesagt wird, damit sich auch wirklich alle wiederfinden.

Ich habe den Eindruck, dass Sie strategisch den gleichen Trick benutzen wie die Wokies. Sie bauschen selbst Dinge auf, die Sie dann vehement kritisieren.

Ich wünschte, ich würde sie aufbauschen. Aber Debatten um solche Fragen haben doch ein immer größeres Gewicht und viele verbinden mit diesen abgehobenen Debatten heute das Label „links“, weil sie vor allem von Meinungsführern aus dem linken Spek­trum geführt werden. Natürlich tritt etwa die Linke für sehr viele richtige soziale Forderungen ein, höheren Mindestlohn, bessere Renten. Aber wir tun uns keinen Gefallen, wenn wir uns gleichzeitig an schrägen Debatten beteiligen, die das teilweise überlagern und die Leute verprellen.

Die Annahme der jüngeren, identitätspolitisch geprägten Linken ist, dass Klassenpolitik und Identitätsfrage nicht zu trennen sei. Aber vielleicht ist das in Wahrheit ein linker Widerspruch? Wenn man der EU keine Sozialpolitik zutraut wie Sie, dann ist Identitätspolitik ein Angriff auf den Nationalstaat und damit auf linke Sozialpolitik?

Identitätspolitik ist vor allem ein Angriff auf Solidarität und Wir-Gefühl. Weil sie das Trennende in den Vordergrund stellt, statt das Gemeinsame. Wertgeschätzt wird, was von der Mehrheitsgesellschaft abweicht. Das „Normale“ ist geradezu verdächtig. Und die Abstammung oder die sexuelle Orientierung sollen darüber entscheiden, wer sich wozu überhaupt äußern darf. Das ist eine Diskussion, die am Ende den rechten Identitätspolitikern, die dankbar für diese Vorlagen sind, die Bälle zuspielt.

Im Vorwort schreiben Sie, dass Sie das machen „in dem Wissen, dass ich jetzt ebenfalls gecancelt werden könnte“. Dann kommt aus Dantes „Göttlicher Komödie“ das Zitat „Aber für diejenigen, die sich in Zeiten des Umbruchs heraushalten, sei die unterste Ebene der Hölle reserviert“. Wollen Sie für das Buch jetzt in den Himmel kommen?

Weder in den Himmel noch in die Hölle.

Sie lachen?

Ich bin ja Atheist. Und bisher auch noch nicht gecancelt worden. Aber ich finde schon, dass man Position beziehen sollte, wenn die Linke abschmiert und die politische Rechte tendenziell stärker wird. Ich will nicht, dass sich unsere Gesellschaft in einer Weise verändert, dass wir irgendwann schwer bereuen, nichts dagegen getan zu haben.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

212 Kommentare

 / 
  • Mir scheint es zunächst wichtig darauf hinzuweisen, dass die AfD eine hochgradig neoliberale Partei ist, die sich zu

    0%

    um einen sozial gerechten Ausgleich in unserer Gesellschaft kümmert und kümmern will.

    Die Feststellung dieser Tatsache ist auch insoweit wichtig, da erst dann der Weg zur Analyse offen steht, was die sozial schwächeren Gesellschaftsgruppen an der AfD so attraktiv finden?!

    Und da scheint mir das "WIR"-Gefühl sehr entscheidend zu sein.

    ABER:



    Dieses WIR-Gefühl gründet sich nicht auf einer Vielzahl von sozialen, etc. Gemeinsamkeiten, SONDERN auf einer Ausgrenzung aller anderen Gruppen, welche - wie auch schon bei den Nazis geschehen - einfach undifferenziert und pauschal diffarmiert werden. Und was dann übrig bleibt ist das "WIR".

    Ich will daher zumindest ein SEHR GROSSES Fragezeichen bezüglich der These setzen, dass es für die LINKE ein signifikant großes Potential an Wählern zu heben und zurückzugewinnen gibt.

    ?

    ;-)

    • @tazeline:

      Meine persönliche Mutmaßung dazu, dass die AfD als Null-soziale Partei von den, sagen wir.., Schwachen gewählt wird (so es an dem ist), ist, dass die AfD genau das Schreckensbild vertritt, welches der mittlerweile angestauten Aggressivität dieser Wähler*innen entspricht. Es soll schlicht knallen und krachen. Reden hilft nur noch ganz wenig.

    • @tazeline:

      Nicht das WIR-Gefühl, sondern das WIR als realen gesellschaftlichen Zusammenhalt. Und bei Lifestyle-Linken gibt es kein WIR außerhalb der Millieublase

  • Eine Anmerkung hätte ich noch zu Frau Wagenknecht. Die Gewerkschaften haben immer weniger Mitglieder. Sie sagt darüber leider nichts. Daran sind bestimmt nicht die Linken, egal welche, schuld. Ich vermute, das Versprechen des Neoliberalismus, dass es jeder schaffen kann, wenn die Leistung stimmt, hat zu einer Identifikation mit dem Aggressor geführt. Jeder ist ein kleiner Kapitalist im Geiste geworden.

  • "Materiell ist nur, was man zählen kann", denkt der Steinzeit-Sozialismus.

  • Wenn AfD-Wähler eines deutlich gemacht haben, dann ist es ihre Weigerung, mit anderen Menschen zu teilen. Gerade die AfD ist ja von Besitzstandsbewahreren gegründet worden, die wirtschafts- und sozialpolitisch der FDP und den Unionsparteien nahestehen.

    Wie man sich als linke Umverteilungsverfechterin ausgerechnet von denen Stimmzuwächse erwarten kann, bleibt Wagenknechts Geheimnis.

    Und was die Identitätspolitik anbelangt, so gilt sicherlich auch für wirklich Abgehängte: Erst kommt das Fressen, dann das Gemecker über vermeintlichen Genderwahn. Sprich: Wer der Ablehnung des Gender-Sternchens höhere Priorität einräumt als einer Verbesserung seiner wirtschaftlichen Situation, hat die Prioritäten eindeutig falsch gesetzt!

  • 9G
    91655 (Profil gelöscht)

    Ach, die bigotte und damit heuchlerische S.

    Möge Sie bitte mal die Ortsverbände oder sonstige Treffen der GRÜNEN besuchen ... bei aller meiner Kritik an meiner eigenen Partei über die ein oder andere Entscheidung oder Kandidatin (Annalena kann ich aus Gewissensgründen nicht wählen):

    Ihr Zerrbild von "Linken" in D und eben den Grünen ist ehrenrührig und spalterisch und hilft nur Denen, die dann weiterhin übelste Hetze gegen rot-grün Versiffte (mitsamt Vergewaltigungs- und Mordandrohungen) verbreiten.

    • @91655 (Profil gelöscht):

      Ein Zerrbild ist eher Ihr Blut-und-Boden-Avatar. Germanische Landvolk-Ästhetik, und will Sahra von links kritisieren, LOL...

      • @Linksman:

        Der Kommentar spricht nun auch nicht gerade für ein besonders lückenloses Wissen über die Geschichte der Linken, aber man lernt ja schließlich nie aus:



        de.wikipedia.org/wiki/Eiserne_Front



        en.wikipedia.org/w...t_Racial_Prejudice

        • @Ingo Bernable:

          Wussten Sie, dass die drei Pfeile im Auftrag der Freikorps-Freier (SPD) von einem Mitarbeiter des Verhaltensbiologen Pawlow entworfen wurden?

  • " Frau Wagenknecht hat über beinahe 20 Jahre die Politik der Linken bestimmt." (Kaboom)



    Wie Sie kommen Sie bloß auf diese merkwürdige Idee? Ist für mich nicht nachvollziehbar.



    Zu einem beliebten Medienstar und erfolgreichen Autorin avanciert zu sein besagt gerade in dieser Partei überhaupt nichts über ihren innerparteilichen Einfluß - wie uns ja ihre Karriere recht deutlich vor Augen führte.

    • @LittleRedRooster:

      "wie uns ja ihre Karriere recht deutlich vor Augen führte"



      Keinerlei Anzeichen für innerparteilichen Einfluss:



      1991 PDS Parteivorstand



      2000 PDS Parteivorstand



      2007 Parteivorstand LINKE



      2007 Mitglied der Programmkommission



      2009 Bundestagsmandat



      2010 stellvertretende Parteivorsitzenden



      2011 stellvertretende Vorsitzende der Bundestagsfraktion



      2015 Fraktionsvorsitz

      • @Ingo Bernable:

        Kaboom sprach eben von einem "bestimmen" der Politik der Linkspartei und Sie nun von der Arbeit in verschiedenen Gremien derselben. Das ist beileibe nicht identisch, mein Lieber!



        Immer schön redlich am Text bleiben!

        • @LittleRedRooster:

          Und sie sprachen von einem "innerparteilichen Einfluß". So oder so, zu glauben all diese Gremien und Posten hätten keinerlei Einfluss auf Ausrichtung und Programmatik der Partei ist dann doch eher absurd.

      • @Ingo Bernable:

        So liest sich das, wenn man sich in einer Partei engagiert und offenbar bestimmte Fähigkeiten und Kompetenzen mitbringt. Das heisst aber doch noch lange nicht, dass SW die Richtung bestimmt hat, wie von kaboom (dessen offensichtliche Wagenknecht-Phobie mal beiseitegestellt) unterstellt. Wie man an der Ausrichtung der Partei an die urban-akademische Klientel unter Kipping/Riexinger die letzten Jahre ja sehen konnte. Da sitzen aber schon die Grünen. Konsequenz: 6 bis 7%. Insofern macht SWs Kurs schon Sinn und mMn hätte dieser Kurs von der gesamten Linken auch weiter verfolgt werden sollen, weil erfolgversprechender. Wenn man auch nicht allem zustimmen muss, was SW so sagt und treibt.

        • @Yossarian:

          "hätte dieser Kurs von der gesamten Linken auch weiter verfolgt werden sollen, weil erfolgversprechender."



          Wie erfolgversprechend dieser Kurs ist, konnte man doch auch schon bei Aufstehen beobachten. Aber da war laut Wagenknecht ja auch die Parteispitze der LINKEn für das Scheitern verantwortlich. [1]



          [1] www.ostsee-zeitung...-des-linken-Lagers



          [2] www.kontextwochenz...nderland-7450.html

          • @Ingo Bernable:

            Na, irgendwelche links posten, die die eigene Meinung stützen, kann ich auch. Und einfach mal genauer lesen: Wäre die Linkspartei bei dem ursprünglichen Kurs geblieben und hätte nicht die Hauptzielgruppe gewechselt, wäre Aufstehen gar nicht nötig gewesen. Das Scheitern von Aufstehen ist auch eher auf organisatorische denn auf programmatische Mängel zurückzuführen, wie der Zuspruch der ersten Monate zeigte.

            Es ging hier aber darum, ob SW die Politik der Linken "bestimmt" hat. Hat sie nicht. Also weichen Sie nicht auf irgendwelche Nebenschauplätze aus.

            • @Yossarian:

              Meinen sie nicht, dass es irgendwo einen Punkt gibt an dem die Wortklauberei dann auch albern wird? Natürlich "bestimmt" Wagenknecht nicht die Politik der Partei, allein schon deshalb nicht weil das mit den Grundprinzipien einer auch nur halbwegs demokratischen Partei unvereinbar wäre. Merkel "bestimmt" ja auch nicht was in der Union passiert. Einen entscheidenden und prägenden Einfluss kann man ihr aber nicht absprechen, formell über die Beteiligung an den genannten Gremien und informell per Soft-Power. Und genau in diesem Sinne war auch der Beitrag Kabooms zu verstehen.



              "Wäre die Linkspartei bei dem ursprünglichen Kurs geblieben ..."



              Darüber kann man eben letztlich nur spekulieren. Sie halten es für den richtigen Ansatz, ich sehe weder auf Grundlage von Wähler*innewanderungsstatistiken, noch in Hinblick auf Sozialmilieuerhebungen wo die Stimmenpotentiale herkommen sollen die man glaubt so mobilisieren zu können.

              • @Ingo Bernable:

                Ach so, Sie wissen also, wie es kaboom gemeint hat. Na dann...

                Potential hätte die Linke mMn durchaus, denn das abgehängte Drittel der deutschen Gesellschaft betätigt sich politisch kaum, und wenn, dann zur AfD. Was nicht heissen soll, die zur AfD Abgewanderten zurückholen zu wollen, was SW ja häufig vorgeworfen wird. Aber über gerechtere Verteilungsthemen sollte da was zu mobilisieren sein.

  • Ich finde Hedonismus ohne Sahra Wagenknecht sympathischer.



    Aber revolutionärer Druck zur Veränderung der schlimmen Verhältnisse ist keine Frage der guten Stimmung, sondern eine Notwendigkeit. Genauso wie die Unterstützung von Alg2-BezieherInnen, denen das Jobcenter aus erfundenen Gründen Geld gestrichen oder das Aufstocken falsch angerechnet hat.



    Keine freiwillige Aktivität.



    Und: ohne Chauffeur.

  • 2G
    21659 (Profil gelöscht)

    Sahra Wagenknecht hat m. A. nach mit ihren Aussagen im Interview recht. Letztlich sind Lifestyle-Linke wie viele Grüne auch längst nicht mehr links. Das Klientel noch weniger als die Partei. Man will vor allem selber gut leben. War man als junger Mensch noch radikal links, so löst sich dies zumeist mit zunehmendem Alter, Beruf und Familie immer mehr in eine linksfühlende Bürgerlichkeit auf. Sozial ist man vor allem, wenn es nicht allzu viel kostet. Berührungspunkte zu sozial schlecht dastehenden Menschen gibt es nur bedingt. Die Interessen gehen sehr weit auseinander. Und dies ist auch keine Ächtung, sondern eine Analyse.

    • @21659 (Profil gelöscht):

      Es ist einfach eine komplette Pauschalisierung.



      Menschen mit tendenziell linken Ansichten haben einen recht heterogenen Lebensstil. Mir kommt es so vor, als spreche Sahra Wagenknecht Leuten mit einem gewissen Bildungsniveau oder überdurchschnittlichen Einkommen ganz grundsätzlich ab, überhaupt links sein zu können.



      Ihre Unterstellungen, wer wen angeblich verachte, sind eine Frechheit.



      Sahra Wagenknecht hat sich inzwischen prima in die zahlreicher werdenden PopulistInnen eingereiht und hofft, mit einer eher einfach gestrickten Argumentation und einem eingängigen Feindbild auf Stimmenfang gehen zu können.

      • 2G
        21659 (Profil gelöscht)
        @cazzimma:

        Der Vorwurf, SW sei eine Populistin im negativen Sinn, so meinen Sie es ja... (SOLLTE ES HEIßEN)

      • 2G
        21659 (Profil gelöscht)
        @cazzimma:

        Ich habe nichts von "Verachtung " geschrieben. Es ist mir also ein Rätsel, was sie als Frechheit empfinden.

        Bezüglich des recht heterogenen Lebensstils ist es meist so, wie von mir beschrieben. Wer beruflich erfolgreich ist, Familie hat, konzentriert sich recht bald auf seine Interessen. Die haben meist wenig mit Alg II oder Migrationspoltik zu tun. Menschen leben zumeist in ihrer Lebenswelt/Blase. Dies ist auch nachvollziehbar.



        Ich kenne viele Menschen, die politisch rotgrün zu verorten sind, sich weitestgehend links fühlen. Letztlich ist jedoch in aller Regel die Besitzstandwahrung oder gar die Steigerung des Vermögens wichtiger als anderen Menschen soziale Teilhabe zu ermöglichen. Daher wird hier auch überwiegend grün und keiner der beiden Rottöne gewählt. Durch meine Arbeit kenne ich auch viele, die soziale Probleme haben. Auch diese Menschen haben so gut wie keinen Kontakt zu denen, die sich als links empfinden und über Diversität oder Aufnahme von Flüchtlingen sprechen. Diskussionen über linke Identität, gendergerechte Sprache etc. gehen am Leben dieser Menschen vollkommen vorbei. Die Gentrifizierung werkelt auch fleißig mit.



        Ich stimme Sahra Wagenknecht nicht grundsätzlich in ihren politischen Überzeugungen zu, ich bezeichne mich auch nicht (mehr) als links, aber ihre im Interview genannten Punkte sind stimmig und treffen zu. "Die Linke", ganz allgemein, verliert sich in unzähligen Themen, ohne die notwendige Fokussierung und Zielorientierung. Dabei werden die hier lebenden ökonomische benachteiligten schlicht vergessen.



        Der Vorwurf, SW sei eine Populistin im negativen Sinn, so meinerseits es ja, ist genau so unsinnig, wie ihr Rassismus vorzuwerfen.

        • @21659 (Profil gelöscht):

          Gut gebrüllt, Löwe ! Ich kann Ihnen nur vollinhaltlich zustimmen.

    • @21659 (Profil gelöscht):

      "Und dies ist auch keine Ächtung, sondern eine Analyse."



      Wohl eher ein Konglomerat von Behauptungen und Vorurteilen. Aber selbst wenn man mal unterstellt, dass es so wäre, bliebe ja immer noch die Frage ob es nicht klüger und sogar einfacher wäre sich auch die Stimme derjenigen die zwar eigentlich gar keine 'richtigen Linken' sind aber sich eben so fühlen zu sichern, als sie ohne inhaltliche Not zu vertreiben.

      • 9G
        97760 (Profil gelöscht)
        @Ingo Bernable:

        Alle Wörter ihres ersten Satzes haben ihre Daseinsberechtigung. Menschen ab 50 sehen vieles entspannter. Möchten durchaus vom anderen Geschlecht begehrt werden, machen sich "zurecht". Haben das Gefühl des " Unsichtbarseins" schon erlebt. Wollen durch neue Sprachregelungen nicht eine neuartige Position eingehen. Ok ist auch, wenn man dann auch nur aufmerksam zur Kenntnis nimmt, daß der Franchisenehmer mit 5 Filialen, ob Back oder Auto, mit Migrationshintergrund, Menschen deren Background ähnlich ist, einsfuffzig zu wenig zahlt.

      • @Ingo Bernable:

        Das was Sie vorschlagen, nämlich auf die Stimmen der gutbürgerlich saturierten "linksfühlenden" Wähler zu bauen, würde bedeuten nicht den Rechten, sondern den Grünen Konkurrenz zu machen und dabei den eigenen linken Anspruch, der ja untrennbar mit sozialrevoltionären Gedankengut verbunden ist, also mit der Fürsorge für die Armen, Unterprivilegierten, Vernachlässigten und Ausgebeuteten aufzugeben. Kann man machen, wenn einem jenes imagniäre "Linksgefühl" ausreicht und soziale Verantwortung nichts mehr bedeutet. Allerdings braucht man aber dann konsequenterweise auch nicht mehr Links zu wählen.

        • @LittleRedRooster:

          Den Rechten Konkurrenz zu machen ist ja augenscheinlich das worauf Wagenknecht es anlegt. Mit nicht wenigen der obigen Äußerungen begibt sie sich dabei aber auf Terrain das mE wenn überhaupt, allenfalls noch mit sehr, sehr großen Vorbehalten wählbar ist. Demgegenüber wäre es von einer pragmatischen Warte aus durchaus nicht irrational auch jenen Linken ein Angbot zu machen die nicht gleich "sozialrevolutionär" sind. Die Grünen orientieren sich seit Monaten zunehmend konservativ und nicht Wenigen an deren Basis dürfte das erhebliche Schmerzen bereiten. Die einzig realistische Variante in der nächsten Legislatur zumindest ein paar linken Positionen durchsetzen zu können ist immer noch GRR, die dafür notwendigen Stimmen wird man aber ganz einfach deshalb nicht von den Rechten holen, weil die nunmal nicht links wählen. Die Wähler*innenwanderung zur AfD kommt vor Allem von Nichtwählenden und CDU und nur in sehr geringem Umfang von der LINKEn, umgekehrt war eine Wanderung von AfD zur LINKEn bei vergangenen Wahlen praktisch nicht existent. Wer glaubt mit markigen Sprüchen gegen die angebliche migrantische Konkurrenz für junge Familien bei der Wohnungssuche sei hier was zu holen, fischt schon taktisch im falschen braunen Sumpf, ideologisch sowieso.



          Die LINKE will zwar langfristig den demokratischen Sozialismus im Rahmen des GG über parlamentarische Mehrheiten erreichen, "sozialrevolutionär" ist das aber bei Weitem nicht. Und man sollte sich realistischerweise schon eingestehen, dass ein Kommunismus ohne Kommunist*innen ebensowenig Aussicht hat zu funktionieren wie eine Demokratie ohne Demokrat*innen. Wer es trotzdem versuchen will sollte ohnehin wenig Anlass haben sich mit sowas wie Parlamentswahlen aufzuhalten.



          www.mdr.de/nachric...wanderung-100.html



          interaktiv.tagessp...derung-thueringen/

          • @Ingo Bernable:

            Einer so wortreichen Antwort hätte es eigentlich gar nicht gebraucht um mir mitzuteilen dass Ihnen mein sozialpolitisches Anliegen völlig egal ist. Sie erwähnen es mit keiner Silbe. Stattdessen assoziieren Sie "sozialrevolutionär" und "demokratischen Sozialismus" mit "Kommunismus".



            Sorry, aber wenn Sie selber so konservative Assoziationsketten haben, wieso beklagen Sie sich dann darüber dass die Grünen sich "seit Monaten zunehmend konservativ orientieren"? Eigentlich müßten Sie sich dann doch bei denen recht heimisch fühlen.



            GRR mag für Leute die einfach nur nach Macht streben eine Option sein. Das beantwortet aber nicht die Frage nach den Inhalten.



            Und: Wenn ich von Konkurrenz zu Rechten spreche, dann sollten Sie wissen dass ich mich dabei nicht alleine auf die AfD fokussiere. Der Begriff ist durchaus weitgreifender zu verstehen. Wer ständig nur auf die eine Schlange starrt läuft Gefahr sich in einer hypnotischen Fixierung zu verfangen und dadurch handlungsunfähig zu werden.

            • @LittleRedRooster:

              Wenn sie genau hinschauen wird ihnen vielleicht auffallen, dass ich mich auch zu sonstigen politischen Anliegen nicht auslasse, sondern zur Wahlkampftaktik. Daraus abzuleiten Umverteilung würde mich nicht interessieren ist bestenfalls eine Projektion.



              Als Mindestanforderung an eine "sozialrevolutionäre" Politik würde ich die Vergesellschaftung der Produktionsmittel sehen. Zu glauben das ließe sich mit parlamentarischen Mehrheiten erreichen ist ehrenwert, aber utopisch; historische Beispiele dafür, dass gelungen ist gibt es meines Wissens nach nicht. Sozialrevolutionäre Poltik ohne Revolution dürfte zwangsläufig eine Träumerei bleiben.



              Soweit ich mich erinnere, beschreibt der Sozialismus nach Lenin die Diktatur des Proletariats, Kommunismus die klassenlose Gesellschaft. Nach dieser Definition lägen meine Sympathien da doch eher bei Letzterem. Wo sie bei diesen Überlegungen "konservative Assoziationsketten" ausmachen bleibt mir leider rätselhaft.



              Was bleibt ist die Frage welche Strategie und Berechtigung eine LINKE hat, wenn man GRR als die derzeit einzige halbwegs realistische Option auf parlamentarischem Wege Wirksamkeit zu entfalten als bloßes Machtstreben ablehnt. Wozu eine Partei wählen der es wichtiger ist sich in der Opposition ideologisch und moralisch vermeintlich überlegen zu fühlen, anstatt jene konkrete Verbesserungen durchzusetzen die möglich wären? Unterm Strich läuft eine derart verweigerte Übernahme von Regierungsverantwortung darauf hinaus die Machtverhältnisse von links zugunsten einer schwarz-grünen Koalition zu verschieben.

              • @Ingo Bernable:

                Sorry - Ihre Hoffnungen auf eine RRG-Koalition kann ich ebensowenig nachvollziehen wie Ihren Glauben an eine "halbwegs realisitsche Option" in so einer Koalition linke sozialpolitische "Wirksamkeit" entfalten zu können.



                Die Mehrheiten in Gesellschaft und Parteien sind leider anders geartet.



                Und genau deshalb stelle ich eben nicht den Machterwerb in den Focus der Diskussion, sondern dessen Zweck, also die Inhalte.



                Die Zeiten in denen ich einst für Rot-Grün getrommelt habe nur um einen Kohl abservieren zu können sind vorbei. Ich habe zuviel "Lehrgeld" bezahlen müssen um noch einmal auf das Märchen vom "kleineren Übel" herein zu fallen.

      • 2G
        21659 (Profil gelöscht)
        @Ingo Bernable:

        Vertrieben werden eher potentielle Wähler. Mein "Konglomerat von Behauptungen", wie sie schreiben, ergibt sich aus meinen langjährigen Berufserfahrungen im sozialen Bereich sowie der Lebenserfahrung mit Menschen aus dem "eher grünen" Milieu. Dazwischen liegen Welten. Ihren Vorwurf "Vorurteil" weise ich ganz entschieden zurück.

  • Nuja, das übliche stereotype Geplapper Wagenknechts über die politische Linke. So als hätte es Mindestlohn, Elternzeit, Elterngeld, Kurzarbeitergeld, etc. pp. nie gegeben. Aber was solls, die Zielgruppe "frisst" ja, was Wagenknecht ihr vorsetzt, wie nicht zuletzt die Kommentare hier belegen.

    • @Kaboom:

      "Aber was solls, die Zielgruppe "frisst" ja, was Wagenknecht ihr vorsetzt," (Kaboom)



      Nun ja, ich nehme mal an dass es dann halt auch der "Zielgruppe" schmeckt, was ihr serviert wird. Da müssen Sie sich als Konkurrenz-Wirt dann halt auch mal ein bisschen mehr bemühen in Ihrer Küche, ein bisschen ambitionierter ans Werk gehen, etwas mehr Kreativität und guten Geschmack walten lassen - und nicht einfach nur auf die Gäste der Anderen schimpfen. So wird das nix! Angebruzzelte Depressions-Würstl auf labbrig-zerkochtem Agro-Kraut holt sich der Pleitegeier, dagegen hilft auch kein Extraschuß Diversity-Senf.

  • Däh&Zisch - Mailtütenfrisch My Sidekick stellt das mal klar:

    “ BÜCHER

    Mit "Erreichen" meinte ich, dass 90 Prz. der Menschen in DE überhaupt nicht verstehen (können), von was die Sprechenden/Schreibenden da reden. Völlig abgehoben. Helium-Hedonismus. Aber wenn 1 Pro Mille der Menschen das beworbene Buch kaufen, ist der Zweck ja erfüllt.“

    kurz&knapp & Zack!



    anschließe mich. Na Sicherlich. 😎 -

  • 0G
    06438 (Profil gelöscht)

    ""Die EU ist schon heute ein Motor des Neoliberalismus, ihre Interventionen sind nicht zufällig immer darauf gerichtet, Arbeitnehmerrechte zu beschneiden und Privatisierungen voranzutreiben.""

    ==

    1.. Die EU ist das Getriebe für den multipolaren Antrieb aus 27 Nationalstaaten.

    Die Kraft die das Fahrrad antreibt ist auch nicht die Kette oder die Anzahl der Zahnräder - sondern die Muskelkraft die auf das Pedal wirkt. - Im Fall der EU sind es , um im Bild zu bleiben, 54 Beine welche die Transmisson - gleichbedeutend mit der EU - das Multi-Tandem Fahrrad der 27 Nationalstaaten bewegen.

    2.. Während der 4 jährigen Brexitverhandlungen, die im Bereich des IrlandProtokolls andauern,



    hat die EU eine Handelsvereinbarung abgeschlossen die sich gegen Dumping, gegen Lohndumping, für den Erhalt und Schutz europäischer Lebensmittelsicherheit, für die gerechte Verteilung von Impfstoffen innerhalb der EU 27 Staaten, für den Vertrieb von Impfstoffen an Drittländer nicht nur eingesetzt sondern diesen auch organisiert - um nur einige Beispiele zu nennen.

    3.. Die EU kann nicht privatisieren -- weil sie keinen Einfluss auf die Besitzverhältnisse in den Nationalstaaten hat.

    4.. Europa braucht Lösungen. Was es sicher nicht braucht sind populistische Wortungetüme welche die Ursachen für Fehlentwicklungen verschleieren - und darüber hinaus konstruktive Diskussionen, die zu Lösungen führen, nahezu unmöglich machen.

  • Ach Kinder, die Frau macht doch auch nur Identitätspolitik für Normaldeutsche - und sich selbst damit zur selbstgerechtesten aller Lifestyle-Linken.



    Verstehe wirklich nicht, wieso eine so intelligente Frau wie Sahra Wagenknecht es nicht fertig bringt, die durchaus berechtigte Kritik an Teilen des linken Establishments sachlich anzubringen, statt sich in einen fingierten Kulturkampf zu stürzen, von dem niemand etwas hat.

    • @Armos:

      Was sind denn bitteschön Normaldeutsche? Wagenknecht macht für alle Politik, indem sie nicht einzelne artifizielle 'Gruppen' herauspickt, sondern von der ökonomischen Seite her denkt. Diese Herangehensweise dürften die Kapitalvertreter:Innen wohl am meisten treffen.

      • @resto:

        "indem sie nicht einzelne artifizielle 'Gruppen' herauspickt"



        außer "Lifestyle-Linke" ... ach, sorry, das ist ja nicht Identitätspolitik, sondern ganz gewöhnliches Scapegoating ...

  • Däh&Zisch - Mailtütenfrisch - wirft ein:

    “Mittel Schicht -

    Nach meiner Schätzung erreichen die Gesprächspartner*innen 90 % der Bürger*innen nicht. Das Nichterreichen kann doch nicht Wunsch von Öffentlichkeitsarbeiter*innen sein. Masochismus = Hedonismus?“

    kurz - Dieser einen einen Frage -



    anschließe mich - 🧐 -







    unterm—— servíce — 🥳 -



    “ Hedonismus (von altgriechisch ἡδονή hēdonḗ, deutsch ‚Freude, Vergnügen, Lust, Genuss, sinnliche Begierde‘; …im philosophischen Sinne bezeichnet eine Gruppe von Theorien, in denen der Begriff der Lust eine zentrale Rolle spielt. &



    “…in der Antike begründete philosophische Lehre, Anschauung, nach der das höchste ethische Prinzip das Streben nach Sinnenlust und -genuss ist, das private Glück in der dauerhaften Erfüllung individueller physischer und psychischer Lust gesehen wird“



    &…



    Hedonismus im philosophischen Sinne bezeichnet eine Gruppe von Theorien, in denen der Begriff der Lust eine zentrale Rolle spielt. Laut dem psychologischen Hedonismus zielen all unsere Handlungen darauf ab, die Lust zu erhöhen und Schmerzen zu vermeiden. Wikipedia



    & Däh



    Laut dem psychologischen Hedonismus zielen all unsere Handlungen darauf ab, die Lust zu erhöhen und Schmerzen zu vermeiden. Der ethische Hedonismus besagt, dass es von der Steigerung der Lust und der Verringerung des Schmerzes abhängt, was wir tun sollen oder welche Handlung richtig ist. Der axiologische Hedonismus ist die These, dass nur Lust intrinsischen Wert hat. Dem ästhetischen Hedonismus zufolge ist eine Sache genau dann schön, wenn die Wahrnehmung von ihr von interesselosem Wohlgefallen begleitet wird. Im Gegensatz zu dem philosophischen Verständnis wird im alltagssprachlichen Gebrauch mit dem Begriff Hedonismus häufig eine nur an momentanen sinnlichen Genüssen orientierte egoistische Lebenseinstellung bezeichnet. In diesem Sinne wird der Begriff Hedonismus oft abwertend gebraucht und als Zeichen der Dekadenz interpretiert.“

    Ach was! Paschd scho - & wie O na nie - 🙀 😱 - •

  • da ist sie , die kluge , gebildete , trittsichere frau , welche ausserhalb des vertrauten , von der selbstgerechtigkeit gedrohten denken kann. und will , darf ja auch wehtun , wenn sich die haltung dem denken mal unterordnen muss. die schwätzt keinen unsinn , verkennt nicht z.b. die cdu als geistigen ziehvater der sozialen marktwirtschaft , kann mutmasslich chemische elemente sowie deren ökonomische wertigkeit richtig benennen , überblickt geopolitik sowie deren unverzichtbarkeit. überschätzt nicht deutschlands kapazitäten sowie dessen tatsächliches gewicht in der welt , weiss dass erst geld verdient werden muss - um den angezeigten umbau zu bezahlen. versteht mehr von politik als die kenntnis interner parteipolitischen usancen. braucht keinen quoten - bonus. ist zu intelligent , um in komplexen fragen für die eigene empirie "vorausschauende politik" als etikett zu beanspruchen. achtet das andere - ohne umerziehung , simplifikation / manipulation und dirigiertes warenangebot. erspart uns plattitüden und halbgare belehrungen. anders frau baerboeck………..

    • @oliver pasch:

      Danke, gut beschrieben, warum S.W. sich so wohltuend von den "progressiven Neoliberalen", also den Lifestylelinken unterscheidet. Letztendlich ist S.W. im klassischen Sinne eine internationalistische Linke, die genau weiß, dass das Elend so mancher Länder, insbesondere in Afrika, auch dadurch begründet ist, dass der Wohlstandswesten nicht die geringste Idee hat, den Menschen in den betreffenden Ländern in jeder Beziehung zur Seite zu stehen. Das können aber nur ökonomisch starke Staaten. Vorausgesetzt, sie verzichten auf die auch heute noch übliche Ausbeutung der armen Länder. Siehe Mali, siehe Kongo usw. usw.

      Schade, dass intelligente PolitikerInnen wie S.W. im Getümmel der Politkarrieristinnen u. Politkarrieristen mit ihren hohlen und populistischen Sprüchen so wenig Einfluss hat. Gut, dass sie den Lifestylelinken die Leviten liest, die ohnehin nur an sich denken.

    • 8G
      82286 (Profil gelöscht)
      @oliver pasch:

      Oje, schwer zu lesen: aber wenn ich nichts "über"lesen habe, stimmen Sie SW zu ?



      Wie auch ich.

  • Schade, dass Sahra bei den Linken nur noch max. eine kleine Nebenrolle spielt. Dass mit ihr - und auch mit Gregor Gysi - politisch gesehen die beiden eloquentesten Zugpferde mehr oder minder aus dem Rennen sind, wird der Partei mindestens ein Drittel ihrer Wählerstimmen kosten.

    • @Nikolai Nikitin:

      Eigentlich sollte es doch kreuzpeinlich für eine primär egalitäre Partei sein, derart von der Strahlkraft charismatischer Führungspersönlichkeiten abzuhängen. Sollten nicht die Inhalte im Vordergrund stehen, oder BRAUCHT die linke Klientel diesen Glauben an menschliche Projektionsflächen, die "das Richtige" für sie sagen und tun?

      Ich frage mich immer, wie die (auf Mitmachen und seinen Einsatz für die Gemeinschaft Bringen basierende) Gesellschaft, die diese Matadore predigen, mit Leuten funktionieren soll, denen die Person des Vorturners so wichtig ist. Da passt was nicht zusammen.

      • @Normalo:

        Repräsentative Demokratie - schon mal gehört?

        • @Yossarian:

          Kommt mir bekannt vor, sollte aber nicht mit Personenkult und Verantwortungsdelegation verwechselt werden. Es ist eine Sache, sich von jemandem vertreten zu fühlen. Es ist eine andere, ihn so weit auf den Schild zu heben, dass neben ihm kein Platz mehr für die Eigenverantortung des Einzelnen oder auch auch für abweichende Meinungen ist.

          Die Stammmutter der Linkspartei und ihre Schwestern in anderen "real existierend sozialistischen" Diktaturen haben vorgemacht, wie man das Eine zum Andern pervertieren kann (und dabei für den idolisierten Anführer noch nicht mal das Wort "Genosse" ablegen muss). So ganz entwachsen scheint mir die heutige Anhängerschaft dieser Form der "Repräsentation" nicht zu sein.

          Und am Ende kann eben auch eine Wagenknecht nur reden und schreiben. Das allein bringt keinem einen Braten (bzw. veganen Gemüsebratling) auf den Tisch. Das sollte allen ihren Fans bewusst sein.

          • @Normalo:

            Ja sicher können einzelne Oppositionspolitiker nur schreiben und reden. Und versuchen, damit Leute für ihre Ansichten und bestenfalls ihre Partei zu gewinnen. Wem sollte das nicht bewusst sein, bzw. was für eine Vorstellung unterstellen Sie denn diesen angeblich nicht erwachsenen Fans?

            • @Ruhig Blut:

              Dass sie sich hinter solchen Strahlfiguren wie Wagenknecht oder Gysi verstecken. Die Ausgangsthese war ja, dass ohne diese die Linkspartei ein Drittel ihrer Wähler verliert. Das wäre eine aus meiner Sicht völlig überproportionale Bedeutung der Personen gegenüber den Inhalten.

              Bei einer konservativen Partei könnte ich das nachvollziehen: Deren Wähler brauchen die starke Hand, die von der Spitze führt, um Vertrauen zu fassen. Der ordnet man sich gerne unter, lässt sie machen und macht dadurch nichts falsch. Es soll ja auch nicht viel passieren im konservativen Wunschtraum, Jeder macht sein Ding. Aber anständig geführt werden muss, damit Sicherheit und Ordnung herrscht und das Tagesgeschäft nicht aus dem Ruder läuft. Das gehört zur politischen DNA des Konservativismus.

              ...aber jetzt kommen ausgerechnet die Sozialisten daher und betreiben einen viel stärkeren Personenkult um ihre charismatischen Galionsfiguren, streiten sich wie die Kesselflicker, welcher von denen zu folgen ist, oder kehren gar "der Sache" den Rücken, weil es gerade keine solchen strahlenden Anführer dafür gibt. Warum tun die sowas anti-egalitäres? Sind die noch nicht oft genug mit den Gleicheren unter den Gleichen auf die Schnauze gefallen? Oder ist am Ende eben auch die sozialistische DNA eigentlich eher auf "Andere machen lassen" gepolt? Die Sarah (oder "die Gesellschaft") soll es richten, dann muss man selbst nur noch die Hand aufhalten...

          • @Normalo:

            Na, an Personenkult und Verantwortungsdelegation leiden ja eher die Anhänger gewisser alternativer Parteien, ist aber auch gang und gäbe bei allen anderen. Baerbock! Trump!! Ist auch nicht beschränkt auf SED und Co. Wobei Sie wohl Recht haben mit dem nicht Entwachsen-Sein oder -Wollen, aber wie gesagt, gilt auch für andere. Und der Braten? Keinem stimmt nicht. Ihr, SW, durchaus schon 😁

            • @Yossarian:

              Wie oben schon geschrieben: Im rechten Spektrum ist die Affinität zu starken Führungspersönlichkeiten nur politisch konsequent. Rechte brauchen autoritäre Strukturen und steile Hierarchien als Teil ihres politischen Programms - Linke sollten dagegen - endlich - gelernt haben, dass genau damit kein lonker Staat zu machen ist. Trotzdem verfallen sie immer wieder dem Personenkult. Was die Fähigkeiten von SW betrifft, sozialistische Politik als kapitalistisches Wirtschaftsgut einzusetzen, sind wir einig, denke ich... ;-)

              • @Normalo:

                Tja, wie oben schon angedeutet: Sie argumentieren hier mit einer Gesellschaftsform, die ja erst noch realisiert werden soll. Unterstellen dabei, die Linke strebe diese an. Mitnichten, fast alle Strömungen und Flügel sind auf Veränderungen des Kapitalismus angelegt. Und wenn man systemimmanent agiert, gelten halt auch die Regeln, also repräsentative Demokratie. Wie stellen Sie sich denn einen systemimmanenten Wahlkampf der Linken vor ohne den von Ihnen so bezeichneten Personenkult?

                • @Yossarian:

                  Weniger Fokus auf "Superstars" halt. Schon die Aussage, ohne Wagenknecht und/oder Gysi würden einem die Wähler großteils weglaufen, zeigt eine defätistische Grundeinstellung, mit den Inhalten überzeugen zu können. Es sollte - möglichst - egal sein, welche Gesichter die vermitteln. Wenn die Linke immer nur da glänzen kann, wo die Strahlkraft starker Einzelakteure (wie die beiden oder auch z. B. Bodo Ramelow) Menschen anzieht, dann stimmt ewas nicht mit den Inhalten, und man sollte sie überdenken.

                  Wagenknecht tut das natürlich, aber sie bringt auch nichts wirklich Neues, sondern propagiert mehr die Konzentration auf den - marktwirtschaftlich ausgedrückt - Markenkern. Das ist vielleicht der richtige Weg, aber nicht, weil man den mit Sahra so schön verkaufen kann, sondern weil er möglicherweise wirklich das ist, was die Wähler für eine ausdrücklich linken Partei begeistern kann. Da sollte der Fokus liegen.

                  Davon abgesehen ist die Gesellschaftsform, die der Linken vorschwebt, nicht so ganz klar. Manche beschwören immer noch die "Überwindung" des Kapitalismus, Andere akzeptieren ihn zwar im nominell, wollen ihn aber so modifizieren, dass seine Haupttriebfeder, der Wettbewerb um Ressourcen, durch Umverteilungsmechanismen stark abgeschwächt wird. Soll eine Wirtschaft unter diesen Bedingungen immer noch den Wohlstand generieren, den die Linke für Alle realisieren will, braucht es entsprechende Bereitschaft in der Bevölkerung auch für das Wohl Anderer, bzw. der Gesellschaft als Ganzes ranzuklotzen.

                  Reichtum an Produktionsmitteln ist nunmal im Kapitalismus keine Konstante. Er muss ständig im Wettbewerb neu befeuert werden, um zu existieren. Dafür braucht es Motivation auf allen Ebenen der Wertschöpfung. Heute ist das die möglichst unmittelbare Teilhabe am Wettbewerbserfolg - primär durch Gewinnerzielung (auch in Form von gutem Gehalt) und Jobsicherheit. Dazu braucht es Eigenverantwortung - und gerade nicht die Delegation an Papa Staat oder irgendwelche Hoffnungsträger.

                  • @Normalo:

                    D'accord mit Ihrem zweiten Absatz. Den Weg halte ich tatsächlich für richtig, und nur rein zufällig ist SW die exponierteste Vertreterin.



                    Das Blöde ist nur, und da weisen Sie in anderen Zusammenhängen ja auch gern sueffisant hin, dass der verstockte Wähler einfach nicht erkennen will, was gut für ihn ist, und mehrheitlich meint, braun, schwarz, rosa oder grün seien das Beste für ihn 😁



                    Damit sollten wir die Diskussion aber auch abschliessen, denk ich. Die anderen Punkte werden sicherlich an anderer Stelle noch mal aufploppen.

    • 1G
      17900 (Profil gelöscht)
      @Nikolai Nikitin:

      Genauso ist es!



      Wagenknechts Kritik kann ich mehr als nachvollziehen.

  • Ich stimme Frau Wagenknecht hier in fast allen Punkten zu.



    Die AfD halte ich allerdings nicht für „eine Art neuer Arbeiterpartei“. Die Interessen ihrer Wähler sind konkret und rational gar nicht fassbar und sozialpolitische Motive kann ich da auch nicht erkennen. Wer sollte denn eine derart diffuse Interessenlage überhaupt irgendwie jemals ernsthaft vertreten können? Das ist doch schlicht ein Ding der Unmöglichkeit. Auch wenn vermehrt Arbeiter die AfD wählen sollten, macht dies doch die AfD deshalb noch lange nicht zu einer Arbeiterpartei.

    • @Rainer B.:

      "„eine Art neuer Arbeiterpartei“." (Rainer B)



      Frau Wagenknecht sagt ja nicht dass es Arbeiter wären die in der Mitgliederstruktur der AfD eine große Rolle spielen würden und auch nicht dass die AfD programmatisch Arbeitern viel anzubieten hätte, sondern dass Arbeiter in der Wählerschaft der AfD mittlerweile eine nicht zu übersehende Rolle spielen. Und dies in einer Analyse die versucht zu ermitteln, wohin denn die wählenden Arbeiter gekommen sind die SPD und Linken abhanden gekommen sind. Sie sagt aber auch dass ein großer Teil dieser Klientel aus Enttäuschung gar nicht mehr zur Wahl geht.



      Es geht ihr darum der AfD diesen Wähleranteil, die zum Teil pure Protestwähler sind, wieder abspenstig zu machen und Nichtwähler wieder zur Wahl zu motivieren. Im Grunde genommen also das Normalste von der Welt. So macht das (fast) jede Partei.

      • @LittleRedRooster:

        Schonn.

        Was Arbeiter/Wählerschaft angeht - wa!



        Is das ja ein bekannter Wiedergänger.



        “Na die - die sibd sind doch schon hinter der roten Fahne herjeloofen - kerr!



        Als noch keen Hakenkreuz druff war!“



        Die Folgen sind bekannt!



        &



        Arschlöcher für Deutschland sind geübte Rattenfänger!



        Olle Gauland war mal Büroleiter von Wally Wallmann* - 🪖mer wie Alfred van de Dregger-town Fulda! 🪖🪖🪖🪖

        unterm———*



        Daß dessen Schwiegervater einer der übelsten Kriegsrichter & Verteidiger der Wehrmacht & Wehrstrafgerichtsbarkeit war - sei nicht verschwiegen!



        Prof. Erich Schwinge Uni Mbg/Lahn!



        de.wikipedia.org/wiki/Erich_Schwinge



        “ Erich Schwinge (* 15. Januar 1903 in Jena; † 30. April 1994 in Marburg) war ein deutscher Militärjurist. Er wurde 1931 Professor für Rechtswissenschaften und verfasste ab 1936 den in der Zeit des Nationalsozialismus maßgebenden Gesetzeskommentar zum deutschen Militärstrafrecht. In der Bundesrepublik Deutschland erhielt er erneut eine Rechtsprofessur und war ein gefragter Gutachter der Verteidigung in Strafprozessen gegen NS-Täter. In seinem Werk von 1977 zur NS-Militärjustiz (1933–1945), das lange als historisches Standardwerk zum Thema galt, beschrieb er diese gegen die heute bekannten Tatsachen als „antinationalsozialistische Enklave der Rechtsstaatlichkeit“. Damit beeinflusste er die bundesdeutsche Rechtsprechung etwa zu Entschädigungsansprüchen für Opfer der NS-Militärjustiz noch bis 1995.“



        Ja ein verlogener Widerling von Gnaden



        EKELHAFT •

        • @Lowandorder:

          Ich gehe davon aus dass Sie durchaus dazu in der Lage wären einen völlig normalen deutschen Satzbau hin zu bekommen, wenn Sie das nur wollten.



          Ich, meinerseits, habe keinerlei Lust darauf mich durch eine pseudodadaistische Kakophonie zu lesen nur um hinterher feststellen zu müssen dass ich einen Ihrer assoziativen Gedankensprünge mißverstanden habe.



          Wer kommunizieren will, der macht das in der Regel anders.

          • @LittleRedRooster:

            Ach watt.



            Hauptsache, die Antiminoxe knispelt!

          • @LittleRedRooster:

            Liggers - Wenn der Hahn kräht auf dem Mist. Ja - das hat was.

            Sach mal so. Ihrs - “heute, 09:29



            @LOWANDORDER Ich gehe davon aus dass Sie durchaus dazu in der Lage wären einen völlig normalen deutschen Satzbau hin zu bekommen, wenn Sie das nur wollten.“

            Das hab ich gut 40 Jahre gemacht & meine Refis dazu - dankbar dafür. But.



            Bin ein ziemlich fauler Sack & Musik ist längst & mit weitem Abstand vorne.



            Hier aber geht’s mir - von Spaß am Dichteln etc mal ab - nicht darum - anders bei spezifisch juristischen Fragestellungen - in elaborierten Sätzen fertige Lösungen meiner Provenienz in die Kolonne zu zirkeln. Die Zeit hätt ich zudem auch gar nicht!* Nein darum - über meine assoziative Kette - meist gegen den Strich gebürstet Denkanstöße - zu geben & hervorzurufen - Verunsicherungen zu initiieren - etc usw usf. So in etwa. Short cut.



            (Daß ich‘s in der Musik bevorzugt genauso angehe - nicht nur am Rande!;)



            & schon hie&da gesagt =>



            Dementsprechend: - Les ich einen mich interessierenden Beitrag - wie genau auch immer - fang ich spontan!



            Oben links an & …hör unten rechts auf.



            Überfliegs - zwei drei Striche mit dem Putzhobel der bekannten Weltfirma -



            “Rebleken Konold Nachf. & Cie!“



            & Ab dafür -



            “Gute Reise - du kleines Salzfässchen!;))



            (F. K. Waechter!;) - 🙏 -



            &



            Mich begleiten dabei - lübsch -



            “Allen zu gefallen - ist unmöglich!“



            & klar - außer W. B.

            Avant-propos

            Ich kann mein Buch doch nennen, wie ich will



            Und orthographisch nach Belieben schreiben!



            Wer mich nicht lesen mag, der laß es bleiben.



            Ich darf den Sau, das Klops, das Krokodil



            Und jeden andern Gegenstand bedichten,



            Darf ich doch ungestört daheim



            Auch mein Bedürfnis, wie mir’s paßt, verrichten.



            Was könnte mich zu Geist und reinem Reim,



            Was zu Geschmack und zu Humor verpflichten? –



            Bescheidenheit? – captatio – oho!



            Und wer mich haßt, – – sie mögen mich nur hassen!



            Ich darf mich gründlich an den Hintern fassen



            Sowie an den avant-propos.

            www.thokra.de/html/ringelnatz_4.html

            kurz - Weiterscrollen (& f

            • @Lowandorder:

              Nachklapp * s.o.



              Verschusselt - Zeit+Arbeit!

              “Herr Kollege - Ihr Urteil ist Ihnen aber diesmal lang geraten. Ungewöhnlich!“



              “Ja. Stimmt. Ich hatte keine Zeit!“

              So geht das - 🤫 -

            • @Lowandorder:

              Rest

              unterm— btw & entre nous but not only



              (Wie solches Vorgehen erkenntnistheoretisch einzuorden ist - who knows? - But. So what!;) is nochmal ein ganz feines anderes Kapitel => zu faul!;)

              Ende des Vorstehenden

          • @LittleRedRooster:

            Wenn jemand immer nur das liest, was er auch auf Anhieb verstehen kann, dann liest er eben nur das, was er lesen will. Ein Informationsgewinn bzw. ein Lerneffekt ist damit schon von vorneherein ausgeschlossen. Insofern kann auch der „völlig normale deutsche Satzbau“ hier keine weiterführende Hilfe mehr bieten.

            • @Rainer B.:

              Demnach wäre jede Art von informationsvermittelnder Kommunikation grundsätzlich unmöglich. Entweder wird die Botschaft verstanden, aber der Rezipient liest "nur das, was er lesen will", oder aber er versteht die Botschaft nicht und kann über deren Inhalt allenfalls spekulieren.

              • @Ingo Bernable:

                Nöö - um „jede Art von informationsvermittelnder Kommunikation“ geht's hier gar nicht, sondern um Geschriebenes. Wer nur das liest, was er lesen will, kommuniziert leider nur mit sich selbst. Und ja - eine Garantie auf 100%-iges Verstehen gibt es - ganz unabhängig von Form und Inhalt - nie.

  • Danke für das Interview.

    Hört sich ganz so an, als habe Sahra Wagenknecht ein kohärentes Konzept.

    Wenn sie die Politik der Linken repräsentieren würde, wenn bei der Linken wieder Inhalt statt Identität eine Rolle spielen würde, wäre die Partei für mich glatt wieder wählbar.

    • @rero:

      Frau Wagenknecht hat über beinahe 20 Jahre die Politik der Linken bestimmt. ALLES was sie kritisiert (wenn man mal spaßeshalber annimmt, sie hätte recht), entwickelte sich während dieser Zeit.

      • 2G
        21659 (Profil gelöscht)
        @Kaboom:

        Dafür kann man aber sicher nicht Frau Wagenknecht verantwortlich machen. Meiner Ansicht nach hat sie recht mit ihren Aussagen über die Lifestyle-Linken.

        • @21659 (Profil gelöscht):

          Ist halt eine hübsche Alliteration, die hängenbleibt, aber der Realität nicht immer standhält.



          Allein Frau Wagenknecht scheint ja die Deutungshoheit darüber zu besitzen, was als links zu gelten hat.

          • 2G
            21659 (Profil gelöscht)
            @cazzimma:

            Sie irren, es ist nicht nur "eine hübsche Alliteration".



            Bezüglich der Deutungshoheit scheint dies eher für Sie ein Thema zu sein, schließlich verorten Sie Frau Wagenknecht rechts, was natürlich blanker Unfug ist.

          • @cazzimma:

            "Allein Frau Wagenknecht scheint ja die Deutungshoheit darüber zu besitzen, was als links zu gelten hat." (Cazzimma)



            Alleine die Tatsache dass sie so viel Zustimmung erhält - wie man hier unschwer feststellen kann - widerspricht Ihrer Behauptung sehr eindrucksvoll.

            • @LittleRedRooster:

              Wagenknecht erhält von ihren Anhängern für alles Zustimmung, falls nötig auch, bevor sie sich äußert. Die Zielgruppe verhält sich wie die von Sarrazin oder der AfD. Inhaltlich und formal.



              Deshalb vermute ich seit langem, dass die Anhänger zu signifikanten Teilen eher bei der AfD als bei der Linken zu suchen sind. Kritikfreie Anbetung ist üblicherweise eher Rechts als Links zu finden

              • @Kaboom:

                Allmählich reicht's aber mal mit Ihren bösartigen Unterstellungen und Vermutungen. Sie können gegen SW ja haben, was Sie wollen, aber ohne jede Belege und Argumente hier einfach immer wieder braune Strukturen zu unterstellen, ist einfach nur phobisch. Oder anders gesagt: Die schärfsten Kritiker der Elche ...

  • Angesichts dieses Interviews sollten sich einige Partei-"Freunde", welche eine üble Treibjagd gegen Sahra veranstaltet haben, nun bei ihr entschuldigen.

    • @Linksman:

      Mit Ihrer Forderung nach zivilisierten Umgangs-und Diskussionsformen stehen Sie nicht alleine. Allerdings erscheinen Manche damit leider überfordert zu sein.

    • @Linksman:

      LOL, Sonntagsreden entschuldigen also die ständige Anbiederung an den rechten Rand? Das ist ja mal ne putzige Idee.

      • 8G
        82286 (Profil gelöscht)
        @Kaboom:

        Ich bin der Meinung: Sie haben gar nichts verstanden. Wenn sich Frau SW um die Belange der Bürger (bei denen die AfD sehr erfolgreich ist) kümmert, ihr eine rechte Gesinnung zu unterstellen, ist einfach nur schlicht gedacht.



        Allerdings bin ich der Meinung, SW hätte manche Aussagen weniger interpretationsfähig formulieren (müssen-können-wollen) sollen.

  • Ich finde der Fragesteller im Interview ist hinten runter gefallen.



    Sahra Wagenknecht macht ihr Ding.



    Ich habe keine Antwort von ihr gefunden die ich ablehne. Bis aufs letzte Knippelchen muß ich ja nicht einverstanden sein.



    .....Ich bin ja Atheist. Und bisher auch noch nicht gecancelt worden. Aber ich finde schon, dass man Position beziehen sollte, wenn die Linke abschmiert und die politische Rechte tendenziell stärker wird. ..



    Yepp!



    ... mit zwei Leuten, mit denen ich bekanntermaßen Spannungen hatte, die mittlerweile politisch keine Rolle mehr spielen....



    Wohlgetan!

    • @Ringelnatz1:

      Na, dann, Glückwunsch!

      Alles toll, auch die Familien, die wegen anderer ebenfalls nicht so toll gestellter, aber ausländischer Familien, auf Wohnungen warten, müssen bedauert werden, und nicht etwa die katastrophale Wohnungspolitik ...

      Der Zuspruch von der AfD wundert mich nicht.

      • @cazzimma:

        Danke.



        Immer gerne!

      • 8G
        82286 (Profil gelöscht)
        @cazzimma:

        ... spärlich gesäten Sozialwohnungen ...



        Wenn Sie den Satz richtig zitieren ist die "katastrophale Wohnungspolitik" hiermit explizit angesprochen.

        • @82286 (Profil gelöscht):

          Aber warum muss Sie die Bedrohung durch die Konkurenz der Einwandarer so hervorheben?

          Sie könnte auch betonen das eine massive Ausweitung des Sozialen Wohnungsbaus für Sinkende Preise im für günstige bis mittelteure Wohnungen sorgen wird von denen alle außer die Superreichen die eher Anteile an Miethai Imperien haben profitieren werden.

          Und das Ausländische Arbeitskräfte eine Gefahr vor allem für Ausländische Arbeitskräfte darstellen die schon hier sind ... das lässt Frau Wagenknecht auch unter den Tisch fallen. Ausgerechnet die Fleischindustrie erwähnt Sie, wo Osteuropäer sklaven, äh arbeiten. Das sind keine Einwanderer, das sind Menschen die hier Arbeiten, Ihre Kinder herschicken und Geld nach Hause schicken. Die leben wie ein Fremdkörper in einer Paralellwelt so wie die Spargelstecher, nur das Sie länger hier sind. Da werden keine Biodeutschen Arbeiter von Einwanderen Verdrängt und es sei denn Frau Wagenknecht möchte das Deutschland wie GB aus de EU austritt ist das popilistischer BS, den Sie verzapft.

  • Tolle Frau: scharfer Verstand, Engagement und Empathie.

    Es ist ein Gedicht, wie sie Zusammenhänge aufgrund ihres Wissens und ihrer Kombinationsgabe erkennt und gut erklärt. Sensationell!

    Eine der wenigen großen Politikerinnen in unserer Gesellschaft, die es schafft ihre Meinung klar und mutig zu formulieren ohne persönlich verletzend zu sein.

    Leider nutzt die Linke nicht das Potenzial von Sahra Wagenknecht aus - zum Glück für die anderen Parteien.

    • 1G
      17900 (Profil gelöscht)
      @Black & White:

      Auch Sie haben recht!

  • Naja, metapolitisch geben die Grünen gerade den Ton an und da ist es halt verführerisch sich da ranhängen zu wollen. Aber der Versuch grüner als die Grünen zu sein muss halt doch scheitern, sowas hat noch nie funktioniert.

    Es ist halt so, das Binnen-I zahlt die Mieten der Sozialschwachen nicht, es verkürzt den Arbeitstag der Paketsklaven nicht und es hilft Geflüchteten irgendwie auch nicht wirklich weiter...

    Die Identitätspolitik setzt auf Sekundäreffekte die „irgendwann einmal“ wirken sollen, ein schwacher Trost für diejenigen denen es halt heute beschissen geht...

    Aber wenn erst mal alle gendern, dann dauert es höchstens noch eine Generation, dann kommt das Paradies auf Erden1!11

    • @Nafets Rehcsif:

      Sie arbeiten mit Unterstellungen, genau wie Sahra Wagenknecht.

      Wenn man sich Gedanken darüber macht, wie Sprache sich eventuell verändern könnte, damit sich mehr Leute mitgemeint fühlen (so sehr ich durchaus selbst meine Probleme damit habe, weil es dafür keine perfekte Lösung gibt), dann ist man automatisch nicht mehr sensibel für die Probleme von Leuten, die in extrem schlecht bezahlten Branchen arbeiten, hat kein Bewusstsein mehr für soziale Verwerfungen generell in dieser Gesellschaft, verachtet Paketboten, wäre nicht bereit, als halbwegs gut verdienender Mensch mehr Steuern zu zahlen ...

      Sorry, die von Wagenknecht so genannten "Lifestyle-Linken" ins Leben zu rufen, die es in dieser Reinform wohl kaum gibt, das ist ebenfalls praktizierte Identitätspolitik.

      Schade - ich hätte Sahra Wagenknecht mehr Fähigkeit zu Differenzierung zugtraut.

      • @cazzimma:

        "Wenn man sich Gedanken darüber macht, wie Sprache sich eventuell verändern könnte, damit sich mehr Leute mitgemeint fühlen [...], dann ist man automatisch nicht mehr sensibel für die Probleme von Leuten, die in extrem schlecht bezahlten Branchen arbeiten, hat kein Bewusstsein mehr für soziale Verwerfungen generell in dieser Gesellschaft, verachtet Paketboten, wäre nicht bereit, als halbwegs gut verdienender Mensch mehr Steuern zu zahlen ..."

        Ich habe diesen Automatismus aus dem Interview nicht herausgelesen. Und man könnte so einen ungerechten Vorwurf ja ganz einfach ausräumen, indem man sich eben für Sprachverbesserung UND ökonomische und soziale Gerechtigkeit einsetzt. Ganz einfach...

        • @Tragedy:

          Als das Binnen-I in den 1980er-Jahren als erste Gendersprachvariante in größerem Rahmen zur Anwendung kam, wurde bereits mit der These argumentiert, dass die Realitäten bald den sprachlichen Vorgaben folgen würden und somit zu mehr Gendergerechtigkeit führen.

          Heute hat sich davon quasi nichts bewahrheitet, wie die neuesten Zahlen bezüglich Einkommensunterschieden, Bildung und beruflichen Karrieren zeigen. In vielen Positionen geht der heutige Feminismus sogar wieder hinter bereits Erreichtes aus den 1980er-Jahren zurück, da nicht auf dem Erreichten aufgebaut, sondern stattdessen immer wieder bei Null angefangen wird.

          Dass heute mehr Frauen berufstätig sind, ist vorwiegend der neoliberalen Transformation geschuldet, also rein finanzielle Notwendigkeit; es sind somit auch meist prekäre Jobs, die von Frauen (und Migrant*innen) erledigt werden. Im Städteradius zwischen Köln, Düsseldorf, Aachen und Mönchengladbach sind fast alle Jobs der "Toilettenfrau" von Menschen mit schwarzafrikanischem Migrationshintergrund belegt, auf Autobahnen (Sanifair) immerhin meist männlich.

          Durch meine Arbeit in der Inegration Geflüchteter weiß ich, dass diese Menschen zum Glück keinen Schimmer von den Debatten, die hier an den Hochschulen und in den Medien über Rassismus geführt werden und es geht ihnen völlig am Allerwertesten vorbei. Die meisten sind froh, wenn sie einen Job bei Amazon, Zalando & Co. bekommen und von dieser Seite her wird auch gezielt akquiriert.



          An adäquater Bildung und Ausbildung ist gar nicht zu denken, da seien gesetzliche Regelungen mit ihren Schlupflöchern vor, an denen alle Rassismusdebatten kein bisschen gekratzt haben.

          • @Khaled Chaabouté:

            In den 1980ern haben sicher viele ehrlich geglaubt, dass sprachliche oder symbolische Handlungen gewünschte Ziele erreichen und Kausalketten einfach überpringen. Nach 40 Jahren hat sich das als falsch herausgestellt.

            en.wikipedia.org/wiki/Magical_thinking

            Dass dieses einstige linke Nischenthema jetzt durch die Mainstreammedien zur staatstragenden Gewissensfrage aufgebauscht wird und Debatte an Debatte gereiht wird macht mich schon mißtrauisch. Da unterstelle ich an den entscheidenden Chefsesseln eine gewisse Strategie.

            Die Sprache kann ja gern beliebig verändert werden, wenn dadurch jemand glücklicher wird. Aber dann bitte machen und wichtigere Themen angehen.

            Bildung ist überhaupt das große Skandalthema der grünliberalen Mittelschicht. Ich kann mich an keine solidarische Demo wohlmeinender Wohlstandsmenschen erinnern, die die Anerkennung moldawischer Arztdiplome oder syrischer Abiturnoten forderten.

  • 9G
    97760 (Profil gelöscht)

    ..70er Jahre.." ohne Studiun konnte ein solider Wohlstand erreicht werden".. Damals gab es auch noch ein Bankgeheimnis, und beim Auto, Schmuck, Pelz und Teppichhandel als auch im Dienstleistungsgewerbe wurde dementsprechend abgerechnet.

  • 8G
    82286 (Profil gelöscht)

    " ... dass die verschiedenen Diskriminierungnen schon von allein verschwinden werden, wenn nur erst einmal die ökonomische Frage geklärt ist."



    Das tun sie. Siehe die GRÜNEN.



    Die LINKE (Partei) hängt lt. Wagenknecht da noch gewaltig hinterher. Und sie hat Recht.



    Letztendlich geht es nur ums "Fressen und Saufen", naja vielleicht noch ein SUV ...

  • "..., wenn sie noch länger auf eine der spärlich gesäten Sozialwohnungen warten muss, weil auch immer mehr Einwanderer auf der Liste stehen."

    Die Linkspartei sollte auf Sarah hören und auf ihre Wahlplakate drucken: "Sozialwohnungen nur noch für Deutsche". Dann klappt's bestimmt mit dem zweistelligen Wahlergebnis.

    Sarah verklausuliert ihr rechtspopulistisches Gequatsche pseudointellektuell, es bleibt trotzdem rechtspopulistisches Gequatsche. Sie hat halt mitbekommen, dass sich mit derlei toxischem Geschreibe Kasse machen lässt (siehe Sarrazin), daher ihr überflüssiges Büchlein. Eigentlich schäbig, sowas. Und Göttergatte Lafontaine hat in München gemeinsam mit Sarrazin und Gauweiler über Einwanderung schwadroniert. Nationalbolschewisten wie Wagenknecht und Lafontaine werden in einer modernen Linken nicht benötigt.

    • @Michael Myers:

      Neee, und Putinisten auch nicht! Dann haben wir neben der gelben und der grünen auch eine rosa FDP. Hauptsache bunt!

  • Also ich hatte gerade das vollständige Interview von Peter Unfried mit Sahra Wagenknecht gesehen und ich muss sagen, ich fand es richtig gut.

    Gute Fragen und echt gute Argumente von Wagenknecht, hat Spass gemacht.

    Ich glaube auch Peter Unfried war in Bezug auf einige Antworten von Wagenknecht überrascht und kann nun ihre Argumente besser verstehen und einordnen.

    Vielen Dank hierfür.

  • "Leider haben wir Sozialstaaten nicht auf globaler Ebene. Wir haben sie nicht auf europäischer Ebene. Der vielgescholtene Nationalstaat ist immer noch die handlungsfähigste Institution, die wir haben, um Märkte zu bändigen und sozialen Ausgleich zu erreichen."

    immerhin sagt sie "leider" zur nicht existenz von globaler und europäischer sozialstaatlichkeit

    für linke politik braucht man einen souveränen von den märkten nicht erpressbaren staat-ob es ein globaler ein europäischer oder ein nationaler staat ist spielt keine rolle.wichtig ist nur die souveränität.

    wie stellt man diese wieder her?wie beendet man die dauererpressung durch die märkte?

    man vereinige beginnend in europa alle staaten der welt die demokratische sozialstaaten sein wollen -und beende jeden freihandel und vor allem jede freie bewegung von kapital durch eine gemeinsame aussengrenze

    dann kann man wieder souverän steuern erheben-und umverteilen und die wirtschaft wieder unter staatliche gesetze zwingen

    • @satgurupseudologos:

      Und nennt das dann RGW, so wie den beispiellos erfolgreichen Vorgänger, der mit ebendiesen Ansprüchen und Mitteln seinen Insassen paradiesische Verhältnisse bereitete.

  • Wo Frau Wagenknecht recht hat, hat sie recht - und das hier in fast allen Punkten.



    Die AfD halte ich allerdings nicht für „eine Art neuer Arbeiterpartei“. Die Interessen ihrer Wähler sind rational gar nicht konkret fassbar und offensichtlich auch gar nicht sozialpolitischer Natur. Sie können deshalb - wenn überhaupt - auch von Linken kaum irgendwie vertreten werden. Sicher, Hedonismus ist ansich ganz sympathisch, kann aber auch bisweilen richtig ekelig werden.

  • Es scheint mir schon etwas kühn, zu glauben man könne die Stimmen der proletarischen Linken die man über die letzten Jahrzehnte, nicht zuletzt als Folge gesellschaftlichen Wandels, verloren hat, wiedergewinnen indem man die "Lifestyle-Linken" deren Stimmen man noch hat bzw. haben könnte vergrault und ihre Anliegen mit fragwürdigen Argumenten marginalisiert. Inhaltlich gibt es keinen vernünftigen Grund für die Forderung nach mehr Verteilungsgerechtigkeit das Eintreten gegen verschiedene Formen von Diskriminierung als rein akademischen und irrelevanten Zeitvertreib einer angeblich abgehobenen Kulturlinken schlecht zu reden. Stattdessen könnte man ja auch mal den Blick darauf zu richten wie stark ökonomische und sozio-kulturelle Benachteiligung idR miteinander verwoben sind.

    • @Ingo Bernable:

      Wenn sozio-kulturelle und ökonomische Benachteiligung miteinander verwoben sind, dann sollte man doch gerade die ökonomische Gerechtigkeit pushen, weil man damit hauptsächlich gesellschaftliche Minderheiten erreicht.



      So könnte man dochmal die Sache betrachten.



      Was glauben Sie, warum idR genau andersrum argumentiert wird?

      • @Tragedy:

        Sie missverstehen mein Argument. Es ging mir gerade darum verschiedene linke Kämpfe und Anliegen eben gerade nicht gegeneinander auszuspielen, sondeern sie gleichermaßen und gemeinsam zu addressieren. Das ist so ziemlich das Gegenteil davon den alten Hut von Haupt- und Nebenwiderspruch hervorzukramen und zu erklären, dass die verschiedenen Diskriminierungnen schon von allein verschwinden werden, wenn nur ersteinmal die ökonomische Frage geklärt ist und ich sehe auch wenig Anhaltspunkte dafür, dass das Aussicht auf Erfolg hätte.

        • @Ingo Bernable:

          Absolute Zustimmung.

        • @Ingo Bernable:

          Sie haben auch mein Argument missverstanden: ich wollte verdeutlichen, dass gegenwärtig Diskriminierungs- oder Minderheitsfragen dazu benutzt werden, um Macht- und Verteilungsfragen, die für Elite sehr viel gefährlicher wären, zu verdrängen und zu sabotieren.

          • @Tragedy:

            Aber wo passiert das denn? Wenn man etwa das Programm der LINKEn oder die Veranstalungen der parteinahmen RLS als Referenz heranzieht, dominieren da nach meiner Lesart nach wie vor eindeutig sehr 'klassische' linke Themen, während "Minderheitsfragen" noch immer auch Minderheitsthemen sind. Ähnlich würde ich auch auf die politische Linke insgesamt bezogen nicht sehen, dass Macht- und Verteilungsfragen nicht mehr gestellt werden. Mal ganz davon abgesehen, dass es eigentlichg auch sehr viel mit Macht- und Verteilungsfragen zu tun hat wenn Menschen nur aufgrund ihres Geschlechts schlechter bezahlt werden, aufgrund ihres Namens keine Wohnung bekommen oder wegen ihrer Hautfarbe Gewalt erleiden.



            Sicher ist auch die Beobachtung richtig, dass inzwischen auch etliche Gruppen ihre Ansprüche und Bedürfnisse gegenüber der Gesellschaft (aber auch an die und in der linken Politik) lauter und selbstbewusster anmelden als es noch vor ein oder zwei Jahrzehnten der Fall war. Dass sich FLINTA*- oder BIPoC-Zusammenhänge nicht an allererster Stelle mit dem tendenziellen Fall der Profitrate oder dem Basis-Überbau-Modell befassen ist dabei halt auch naheliegend. Aus linker Perspektive sollte diese Entwicklung eigentlich eine gute Nachricht sein, well Machtverhältnisse sich eben nicht auf ökonomische Macht und Hard Power allein beschränken. Auch diese Machtfragen zu stellen ist linke Politik und nicth etwa Verdrängung und Sabotage.

            • @Ingo Bernable:

              Wenn der liberale Mainstream es dankbar nachplappert und die Konzerne es willfährig umsetzen kannst Du davon ausgehen, dass es mit Machtverhältnissen NICHTS zu tun hat.

              Diese ganze Postmoderne Sprachmagie und Symbolkasperei ist eine riesige Mogelpackung. Es juckt wirklich keinen, der etwas zu sagen hat. Diejenigen, die sich darüber aufregen haben eben nichts zu sagen und werden mit solchen Nebelkerzen nur gegeneinander gehetzt.

              Wo sich Leute durch Symbolpolitik besser und anerkannter fühlen soll sie natürlich reichlich geschehen. Aber DAS scheint mir meist wirklich nicht das Ziel, sondern wirklich das Sähen von Zwietracht, das Befeuern von ethnischem Tribalismus und die gesellschaftliche Zerhassung, weil wenige Mächtige durch rationale, demokratische Politik gerade viel zu verlieren hätten.

              • @Tragedy:

                Schade drum, ich habe wirklich versucht nachzuzeichnen was die verbindenden Elemente verschiedener linker Kämpfe sind und man kann eben zur Kenntnis nehmen, dass die Hälfte der Bevölkerung weiblich* ist und mehr als ein Viertel 'Migrationshintergrund' hat, und ebenso dass es gesellschaftliche Probleme gibt die nicht rein ökonomischer Art sind und sich auf den Gegensatz von Kapital und Arbeit zurückführen lassen. Oder man kann es eben bleiben lassen und sich mit einer stetig kleiner werdenden Anzahl an Genoss*innen zum letzten Gefecht im Klassenkampf aufmachen; den man dann aber auf verlorenem Posten und entlang analytischer Linien aus dem letzten und vorletzten Jahrhundert ausficht.



                Postmoderne und poststrukturalistische Analysen sind in der Sozial- und Politikwissenschaft seit inzwischen rund 40 Jahren etabliert und das vollkommen zu Recht weil sie eben doch einige sehr fruchtbare Einsichten und Methoden geliefert haben. Dazu mal so eben diesen ganzen wissenschaftlichen Zweig als "Sprachmagie und Symbolkasperei" abzutun braucht es schon eine gehörige Portion Ignoranz und Antiintellektualismus. Mir war so, dass es da mal sowas wie emanzipatorischen Anspruch gab. Eine linke Politik die nicht mehr Willens oder in der Lage ist sich im Kontext ihrer Zeit zu verorten und ihre Analysen zu aktualisieren braucht sich über mangelnden Zuspruch und ihren Bedeutungsverlust nicht zu wundern.

                • @Ingo Bernable:

                  Wenn jemand erklärt, dass man sich für Normalsein ja heute schon entschuldigen müsse, dann weiß ich, was es geschlagen hat.

                  "Deutschland, aber normal".

                  Danke, Sahra. Ganz toll. So bringt man Linke in diesem Land weiter.

                • @Ingo Bernable:

                  Erstmal danke, Sie bringen das Problemvon Sahra Wagenknechts Argumentation sehr gut auf den Punkt.

                  "Antiintellektualismus" ist ein gutes Stichwort, denn SahraWagenknecht offenbart insgesamt ein großes Misstrauen gegen z.B soziologische Analysen, Gender Studies etc.

                  Bei Lanz unterschied sie zwischen "richtigen" Problemen und anderen, bei denen man sich mal nicht so haben soll.

                  Sie möchte kein Opfer sein, ok. Aber ich würde mir wünschen, sie müsste mal mit meinen SchülerInnen in Neukölln über Alltagsrassismus diskutieren.

                  Sie ist doch diejenige, die im Elfenbeinturm Marxscher Ideologie sitzt.

                  • @cazzimma:

                    ""Antiintellektualismus" ist ein gutes Stichwort..." (Cazzimma)



                    Sagen Sie mal, finden Sie es nicht auch ein wenig merkwürdig ausgerechnet einer Vorzeige-Intellektuellen "Antiintellektualismus" unterjubeln zu wollen?



                    Machen Sie aber ruhig so weiter. Ich bin für jeden guten Witz dankbar.

                • @Ingo Bernable:

                  "Eine linke Politik die nicht mehr Willens oder in der Lage ist sich im Kontext ihrer Zeit zu verorten und ihre Analysen zu aktualisieren braucht sich über mangelnden Zuspruch und ihren Bedeutungsverlust nicht zu wundern."

                  Völlig richtig. Und die "postmodernen und poststrukturalistischen" Kaspereien des saturierten Wohlstandsfordismus werden vielleicht noch von einigen Mümmel-68ern als die aufregenden Volten ihrer Jugend erinnert, aber heutzutage sind sie das schal gewordene Herrschaftswissen der dysfunktionalen Konsumkultur und der ausgeleierten Globalisierung. Wenn sich nicht schnell ein besseres gemeinschaftliches Narrativ findet, dann wird das, was jetzt noch als "identitätspolitik" manipuliert wird, sehr viel archaischere Formen annehmen als der des Klassenkampfes des 19. Jahrhunderts.

          • @Tragedy:

            Mit scheint, dass Ingo Bernable Sie sehr gut verstanden hat...

            • @Volker Scheunert:

              Mir scheint, dass Ihr Sätzchen alles ist, was Sie sich zu diesem Thema zu sagen trauen, um nicht Ihren Intellektualismus unter Beweis stellen zu müssen. Ich habe KuWi studiert und die französischen Schwurbelmeister gelesen und kann Ihnen versichern, dass diese in den besten Fällen geistreichen Essayismus produziert haben und im schlechtesten Fall solipsistischen, obskuren Blödsinn, der seinen dürren Inhalt hinter hermetischer Geheimsprache versteckt. Bei Fouccault erstreckt sich ein Satz öfters über eine halbe, engbeschriebene Seite. Bourdieu würde ich explizit davon außnehmen. Seine Thesen kann man ohne Probleme in wenigen Minuten erklären.

  • "Wir müssen ernsthaft darüber nachdenken, warum die linken Parteien immer mehr Rückhalt verlieren"



    Meine Antwort wird Frau Wagenknecht nicht interessieren, aber sie würde lauten: wegen der Spalterinnen. Ich bin es so Leid, statt das Gemeinsame zu suchen diese Disserei zu betreiben. Mit anderen Worten: wegen solcher Figuren wie Wagenknecht.

    • @nelly_m:

      Fallen Ihnen denn vielleicht auch noch Argumente ein, wo die spalterische Figur Wagenknecht “Disserei” betreibt … als Außenstehender bzw. jemand, der die Linkspartei in durchaus kritischer Solidarität begleitet, nehme ich es doch eher so wahr, dass Frau Wagenknechts innerlinke Kritiker*innen Begriffe wie Streitkultur und Meinungspluralismus nicht gerade erfunden haben.



      Schon allein das Wort “Spalterin” erinnert an ungute poststalinistische Zeiten.



      Wer den Niedergang der Linkspartei sowie den Aufstieg der AfD als neue “Arbeiterpartei” ernsthaft verhindern möchte, sollte sich schon in seriöser Weise mit den Positionen Wagenknechts auseinandersetzen

    • @nelly_m:

      Ich bitte Sie das ist doch lächerlich, was Sie behaupten. DIE LINKE und SPD sind deshalb so schwach, weil sie der grünen Klientel hinterherlaufen anstatt sich auf ihre Kernwähler zu konzentrieren und den Wählern kein Alleinstellungsmerkmal anbieten, und nicht weil Frau Wagenknecht genau diese Misstände kritisiert. Im übrigen ist die Wagenknecht bei Wählern aller Schichten bekannt und beliebt, und was Sie da behaupten ist doch nur Ihr persönliches Wunschdenken was sue zum „Fakt“ hochstilisieren.

      • @Kat Sim:

        Die Linke und die SPD sind natürlich in keiner Weise selbst für ihre miesen Zustimmungswerte verantwortlich.

        Das muss, ja klar, an den Massen von Schwaben im Prenzlberg liegen, die Thierse seine Schrippe klauen. Oder so ähnlich.

        • @cazzimma:

          Das Problem sind die Mitglieder von Linke und SPD, die geistig schon auf den Prenzlberg gezogen sind.

          • @Tragedy:

            Sie beschreiben es kurz und eindrucksvoll:



            "Das Problem sind die Mitglieder von Linke und SPD, die geistig schon auf den Prenzlberg gezogen sind."



            Eine Ergänzung noch, die Grünen wohnen schon länger dort.

    • @nelly_m:

      Tja, das ist die Gretchenfrage wer die Spalter:innen hier sind und was das gemeinsame ist. Meiner Meinung nach ist es eben nicht Wagenknecht, die nur ausspricht was Sache ist - gegenüber einem mimosigen Linken-Nachwuchs, die nicht kritikfähig ist und sich immer mehr ins akademische Identitäts-Taka-Tuka-Land verabschiedet.



      Wenn es eine Diss-Fraktion gibt, dann sind das ja nun die möchtegern-super-woken Tugend-Pietisten. Die bin ich wiederum extrem Leid.

      Wagenknecht vertreibt keine potenziellen Linken Wähler, das schaffen die Identitäts-Moral-Taliban:innen in der Linken schon alleine und besser.

    • @nelly_m:

      Das Gemeinsame in der Gesellschaft, nicht das Gemeinsame im juste millieu. Und gesellschaftliche Spaltung wird betrieben von Identitätspolitiker*innen.

      • @Tragedy:

        Yo bruv.

      • @Tragedy:

        Was anderes als Spaltung ist es denn Paketschlepper gegen Frauenbeauftragte, Geringverdiener gegen Großstadtakademiker, Servicekräfte gegen Lifestyle-Linke und Einwanderer gegen junge Familien in Stellung zu bringen?

        • @Ingo Bernable:

          Sagt SW, dass Frauenbeaufteagte ungebildetes, leistungsscheues und naziverdächtiges Pack sind und Paketzusteller moralisch überlegene Edelmenschen?



          Oder kritisiert sie eine Linke, die sich nicht mehr um die Belange von Paketzusteller kümmert und verachtungsvoll auf sie herabblickt, während sie FB-Stellen für ihre eigenen Millieugenossen fordert?



          Ich glaube doch letzteres!

          • @Tragedy:

            Letzteres

          • @Tragedy:

            Ich finde es sehr merkwürdig, dass Frau Wagenknecht einem bestimmten, gebildeterem Milieu pauschal unterstellt, Leute wie Paketzusteller zu verachten.



            Das ist eine ziemlich unverschämte Unterstellung.



            Insgesamt kann man bei ihr nach wie vor dieses simplifizierende Schwarz-Weiß-Denken von den "guten" und den "schlechten" Linken vorfinden, die es meiner persönlichen Erfahrung nach zumindest in dieser Reinform doch gar nicht gibt.



            Und ja, sie verharmlost Formen von Diskriminierung.

            • @cazzimma:

              Keine Unterstellung, sondern eine Beobachtung. Das Ossi-Bashing, das "Pack", die Denunziierung als "Globalisierungsverlierer" und "Somewheres", die implizite Verachtung, die das Herunterpredigen der liberalen Leistungsideologie bedeutet und sozial tiefer gestellten Faulheit oder Unvermögen unterstellt, während das "gebildete" Millieu die Silberlöffel generationenweise in den Hintern geschoben kriegt , das alles ist Verachtung.



              Es ist ehrliche Verachtung im konservativen FDP-Millieu und es ist heuchlerische Verachtung gepaart mit stinkender Abstiegsangst im prekär gewordenen linksliberalen Bürgertum.

      • @Tragedy:

        Aber es ist doch nicht so, dass die Identitätspolitikerinnen eine relevante Größe darstellen würden.

        Mir kommt das eher vor wie eine im wesentlichen universitäre Angelegenheit.

        Wenn ich meine Nachbarn frage, was sie davon halten, sagen die: Hä? Nie gehört.

        Das einzige, was ihnen auffällt, sind die veränderten Stellenausschreibungen. Und darauf können die sich auch keinen richtigen Reim machen.

        Das Problem bei Wagenknecht ist doch, dass sie alles in einen Sack packt, von BLM über FFF und Unteilbar bis zur Identitätspolitik, ihn dann zumacht und draufhaut. Wird schon den richtigen treffen.

        Ob man damit punkten kann?

        • @Jim Hawkins:

          Politik ist doch sowieso meistens Identitätspolitik.



          Siehe Arbeiterbewegung, Frauenbewegung, schwullesbische Bewegung ...

          und schon immer die Politik der FDP.

          • @cazzimma:

            Und jetzt auch noch die Arbeiterbewegung mit Identitätspolitik gleichsetzen...



            Heute brechen ja wohl alle Dämme der politischen Bildung.



            An dieser Stelle melde ich mich lieber mal ab. Niveau ist keine Hautcreme!

            • @LittleRedRooster:

              Cazzimma weist da aber auf einen durchaus validen Punkt hin. Einfach mal die "Arbeiter von Wien" hören und noch ein zweites Mal über das Argument nachdenken.

              • @Ingo Bernable:

                " Einfach mal die "Arbeiter von Wien" hören..." (Ingo Bernale)



                Wiener Lokalpatriotismus mit Identitätspolitik gleichzusetzen - da staunt aber der österreichische Anteil meiner Gene.

        • @Jim Hawkins:

          Natürlich stellen die Identitätspolitikerinnen eine relevante Größe dar, gerade weil es im wesentlichen universitäre Angelegenheiten sind.

          An den Unis ist Identitätspolitik tonangebend.

          Es ist eine Generationenfrage.

          Für die kommende Akademikerinnengeneration ist eine Gesellschaft ohne Identitätspolitik kaum noch vorstellbar.

          Journalistinnen sind typischerweise Akademikerinnen.

          Entsprechend werden auch in absehbarer Zeit in der BZ die Artikel gestaltet werden.

          Einfach, weil alle irgendwann das für normal halten.

        • @Jim Hawkins:

          Was heißt relevant? Da wo sie politisch sind, werden sie auch nur dazu benutzt, um eigentliche Politik medial zu verhindern. Wenn ihre Nachbarin keine ZEIT, liest, dann bekommt sie davon vllt nichts mit. Sie wird es aber mitbekommen, wenn sie von Blackrock aus ihrer Wohnung geschmissen wird und anschließend bei der Wohnungssuche zwar nicht mehr Geschlecht oder Nachnahmen angeben braucht aber trotzdem auf der Straße sitzt, weil die Diskriminierung aufgrund Armut und Machtlosigkeit rätselhafter Weise in der öffentlichen Debatte keine Rolle spielt.

          • @Tragedy:

            Relevant heißt bedeutend.

            Und Blackrock hat mit Identitätspolitik so rein gar nichts zu tun.

            Ich sehe es so wie Ingo Bernable oben.

            Da wird ein Fass aufgemacht, Schuldige werden gesucht und das alles geht am eigentlichen Problem vorbei.

            Und das heißt nun mal Kapitalismus. Und den bekämpft man nicht besser, wenn man auf jeder Minderheit herumhackt und Lösungen anbietet, die nach rechts anschlussfähig sind.

            Wie etwa das Zitat im Interview mit den Wohnungen. Wagenknecht sollte wissen, wie solche Sätze ankommen, sie ist ja weiß Gott nicht dumm.

            Ich weiß nicht, ob die Identitätspolitikerinnen alle links sind, einige wohl schon.

            Wem ist wie geholfen, wenn man das Trennende betont und nach Gemeinsamkeiten gar nicht mehr sucht.

            Wagenknecht sagt, der Neoliberalismus ist der eigentliche Feind, sie will zurück zum rheinischen Kapitalismus, das ist natürlich Unsinn, man kann die Uhr nicht zurückdrehen.

            Ich weiß nicht, ob dieses System jemals überwunden werden kann, aber ich bin mir sicher, dass es mit der Methode nicht gelingen wird.

            Und die ZEIT liest hier keiner, eher die BZ.

            • @Jim Hawkins:

              Das verwundert mich auch, dass SW nicht konsequent analysiert, welche Verwerfungen der globalisierte Kapitalismus produziert. Das wäre doch linkes Kerngeschäft.

              Stattdessen betreibt sie Identitätspolitik und kreiert die "Lifestylelinken" als Schuldige.



              Das ist sehr kurz gedacht und letztendlich enttäuschend, wenn man sich eine differenzierte Antwort auf komplexe Probleme erhofft.

              Zurück zum Nationalstaat, zurück zu Marx. Ihre Antwort auf eine globalisierte Welt. Meine Fresse.

            • @Jim Hawkins:

              Ich schließe mich voll an,ausser BZ, im Elsass nicht so präsent...

            • @Jim Hawkins:

              Blackrock & Co benutzen Identitätspolitik als Nebelkerze, um unbequeme politische Machtfragen im Diskurs durch tribalistisches Gehasse zu verdrängen. Und ja, dieser Hebel wird bei offenen Grenzen und Völkerverschiebungen länger.



              Und linksliberale Medien- und Kulturkasper lassen sich halb- oder ganzwissentlich für diese Agenda einspannen und dafür aufmerksamkeitsökonomisch und finanziell entlohnen

              • @Tragedy:

                Identitätspolitik ist aber eher ein Räucherstäbchen, falls Sie es nicht wussten.

              • @Tragedy:

                OK, das Finanzkapital wirft also Nebelkerzen, um die wahren Zusammenhänge zu verbergen.

                Offene Grenzen und "Völkerverschiebungen" (warum nicht gleich Austausch?) sind dabei hilfreich.

                Die dummen Linksliberalen lassen sich vor diesen Karren spannen, weil sie gut damit verdienen können.

                Das Volk, der Narr, ahnt nichts von alledem und hat das Nachsehen.

                Nichts für ungut, aber das ist eine Verschwörungserzählung. Die Wirklichkeit ist nicht so holzschnittartig.

                Es wäre ja wünschenswert, würde es mehr Linke geben. Tut es aber nicht. Und die, die es gibt, zerlegen sich. Wie man gerade schön sehen kann.

                Wäre ich tatsächlich ein Neoliberaler, würde ich jetzt auf meiner Dachterrasse in Mitte sitzen und lachen.

                • @Jim Hawkins:

                  Wie gesagt, Du hast durchs T-Shirts tragen und Songtexte liken das argumentieren verlernt. Und nur durchs Schlagworte kommst Du mir nicht bei: die Wirklichkeit ist genauso holzschnittartig wie ich geschrieben habe. Das Kapital benutzt IdPol zur Gesellschaftsspaltung und Politikverhinderung.

                  Und eine Linke, die keine politische Kraft mit einem gesellschaftlichen Ziel ist sondern nur noch subkulturelle Ersatzfamilie und Wohlfühlmillieu für anschlussbedürftige Jungerwachsene und alternde Kinderlose, die kann man ruhig spalten, vierteln und zerbröseln. Die kann nämlich weg.

                  • @Tragedy:

                    Klar. Ich will auf der Straße nicht angespuckt und bedroht werden, in den Niedriglohnjobs, in die ich durch meinen depressionsbedingten Lebenslauf gezwungen bin, nicht gemobbt werden (bzw. gar nicht erst eingestellt werden) und hätte es schon gerne, wenn man mich als Frau anspricht, bin aber Leuten, die es gut meinen und vielleicht nur etwas unbeholfen sind, überhaupt nicht böse, wenn sie das mal nicht machen, auch wenn es Dysphorie auslöst. Das muss ich mir als skurrile Minderheit einfach schon mal gefallen lassen neben dem Vorwurf eine linksliberale Spalterin zu sein, obwohl ich mich trotz meiner eignen beschissenen sozialen und ökonomischen Lage mit Leuten immer noch hauptsächlich über den Kapitalismus streite und nicht mein Marginalinteresse. Gib doch einfach zu, dass du ein Reaktionärer bist, der über seinen auf dem Schulhof anerzogenen Ekel vor Minderheiten nicht hinweggekommen ist.

                    • @Fluor Säure:

                      Warum muss man zu einer Minderheit gehören, um psychotherapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen, die vom öffentlichen Gesundheitssystem zur Verfügung gestellt wird?



                      Ich meine gesetzliche Krankenversicherung wurde doch nicht für die marginalisierte Minderheit der Leute mit abbem Bein oder den mit Leukämie oder der Motorradfahrer erkämpft, sondern für die ganze Gesellschaft, weil alle dadurch gewinnen. Das ist doch ne gute Sache.



                      Oder was genau versteh ich hier nicht?

                      • @Tragedy:

                        Na, ursprünglich hast du doch gesagt, du stimmst der Analyse Wagenknechts weitgehend zu. Sie formuliert mit Absicht populistisch „Die Identitätspolitik läuft darauf hinaus das Augenmerk auf immer kleinere und immer skurrilere Minderheiten zu richten, die ihre Identität jeweils in irgendeiner Marotte finden, durch die sie sich von der Mehrheitsgesellschaft unterscheiden und aus der sie den Anspruch ableiten, ein Opfer zu sein“. Ich erkläre, wie ich tatsächlich Opfer werde aufgrund meiner Transsexualität über das normale Maß hinaus und das ist schon sehr knapp bemessen für Leute meines ökonomischen Standes. Ich finde also meine Forderung, dass man mir meine Existenz nicht explizit oder implizit abspricht (und das ist noch meist das Harmlosere), also nicht als "irgendeine Marotte, durch die (ich) mich von der Mehrheitsgesellschaft unterscheide" nur um spalterische Identitätspolitik zu betreiben, sondern als Grundvoraussetzung für mein Leben. Wie kommst du darauf Leuten wie mir zu unterstellen, es gehe mir nur um elitäres Abheben vom Pöbel, wenn ich a) selber dazugehöre und b) wie viele andere schon geschrieben haben Identitätspolitik und Klassenkampf überhaupt nicht unvereinbar sind? Mag ja sein, dass Identitätspolitik ins Geschäftsleben vereinnahmt wurde und auch die meisten westlichen Staaten damit kein Problem haben, weil sie nun mal keine Fundamentalkritik an der Gesellschaft beinhalten muss. Aber du ziehst doch jetzt den Bock von hinten auf und behauptest, das sei der Grund warum es Identitätspolitik überhaupt erst gebe. Ein Elitenprojekt zur Abqualifizierung von ökonomisch Schlechtgestellten, um sie gegen die Gutmenschenjugend in der Stadt aufzuwiegeln. Blackrock hat nicht Ende der 60er Jahren für die Rechte von queeren Menschen gekämpft, das waren die schon selber und die meisten von ihnen haben zu der Zeit auf der Straße gelebt. Wie einige Gesellschaften (u.a. diese) beweisen, verschwieden Homophobie und Transfeindlichkeit nicht durch Illegallisierung.

                        • @Fluor Säure:

                          Ist ja erstmal schön für Dich, dass Du für Deinen beherrschenden Grundwiderspruch zur "Mehrheitsgesellschaft" eine passende Kategorie mit medialer und symbolischer Infrastruktur und Unterstützernetzwerken gefunden hast. Denk aber auch mal dran, dass viele Menschen so existentielle Konflikte leben, für die es keine passende Kategorie, keine mediale Aufmerksamkeit und keine T-Shirts und Fahnen gibt.

                          Ich sehe auch nicht, dass solche Konflikte den Kampf des kleinen, verschworenen Identitätsstammes gegen die böse Mehrheitsgesellschaft bedeuten müssen, die am Ende zerstört werden soll.

                          Pluralität in den Lebensentwürfen ist doch gerade ein gesellschaftlicher Wert, den man für die Gesellschaft und in der Gesellschaft anstreben und durchsetzen muss. Davon haben auch alle was, egal ob es eine passende Fahne für sie gibt oder nicht.

                          In einer Stammesgesellschaft gibt es keine Pluralität. Da darfst Du in Deinem Territorium genau das machen, was Dein Stamm erlaubt und wirst dafür Messer gemacht, wenn Du die Straße überquerst oder Dich ins falsche Cafe setzt, weil da ein anderer Stamm mit anderen Regeln herrscht. Finde ich nicht sehr erstrebenswert.

                          Als letztes finde ich es entweder ziemlich ignorant oder unehrlich, dass Du verschweigst, wie holzschnittartig Identitätspolitik politisch instrumentalisiert wird. Wir wurden hier monatelang mit der Pussy-Riot-Kampagne bearbeitet, die aus dem Thema Queerness eine Kreuzugspredigt gegen das putinistische Reich des Bösen gemacht hat und die NATO quasi angebettelt wurde, die unschuldigen Maiden aus den Klauen des Diktators zu befreien, während in Saudi-Arabien Menschen wegen Sodomie mit dem Schwert enthauptet wurden. "Pinkwashing" ist noch ein Schlagwort. Identitätspolitik existiert nicht extra dafür, aber wo sie im Mainstream herauf- und heruntergedudelt wird, da kann man davon ausgehen, dass dahinter handfeste Machtinteressen stecken und nicht etwa wohlwollende Solidarität mit der entsprechenden "community".

                  • @Tragedy:

                    Mich würde wirklich mal Ihre Definition von "Identitätspolitik" interessieren.

                    Den Begriff bastelt sich nämlich auch jede/r so hin, wie es gerade passt.

                    • @cazzimma:

                      Abkehr von universaler, gesamtgesellschaftlicher Perspektive und Betonung von primordialer, d.h. ethnischer, geschlechtlicher oder körperlicher Gruppenzugehörigkeit.



                      Und Einschränkung des freien Diskurses zugunsten Nichthinterfragbarer, subjektiver Erlebnisse und Empfindungen, über deren Relevanz die Gruppenzugehörigkeit entscheidet.



                      So.

                      • @Tragedy:

                        Wie aber soll denn die "universaler, gesamtgesellschaftlicher Perspektive" zustande kommen, wenn nicht auf Basis der Aggregation der in der Gesellschaft vorhandenen Interessen und Bedürfnissse. Es wird also nicht gehen ohne sich lästigerweise mit Partikularinteressen und Minderheitsanliegen zu befassen. Zu glauben man könne eine universell 'richtige' Lösung verordnen funktioniert nur unter der falschen Prämisse die Gesellschaft als homogenen Block zu konzeptionalisieren. Das war schon während der Russischen Revolution nicht so, als die Interessen von Arbeitern und Bauern teils identisch, teils orthogonal und teils konträr waren und ist es in der heutigen postmodernen und hochgradig ausdifferenzierten Gesellschaft noch viel weniger.

                        • @Ingo Bernable:

                          Gerade in einer hochgradig ausdifferenzierten Gesellschaft muss immer wieder das Gemeinsame und Vereinende gesucht und betont werden, um die unterschiedlichen Interessen zu vermitteln.



                          Die postmoderne Liberalismus kann oder will das nicht und tut via IdPol das Gegenteil: verneinen, zerreden, relativieren, spalten, teilen und hetzen.

                      • @Tragedy:

                        Ok, dann müssten Sie in Ihrer Weltsicht ja der Arbeiterbewegung, der Frauenbewegung, der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung etc. grundsätzlich absprechen, politisch und gesamtgesellschaftlich etwas Wertvolles geleistet zu haben.

                        • @cazzimma:

                          Haben alle universell und gesamtgesellschaftlich argumentiert. Der Sozialismus sollte ja eine neue Menschheitsära werden, nicht einfach der Zeitpunkt wo Bürger für Arbeiter schuften müssen. Und die Bürgerrechtsbewegung hieß eben so und nicht etwa Schwarzenbewegung oder Afroamerikanerbewegung.

                  • @Tragedy:

                    "Wie gesagt, Du hast durchs T-Shirts tragen und Songtexte liken das argumentieren verlernt."

                    Das ist so ein schwindelerregendes Niveau, da kann ich nicht mehr mithalten.

  • "Wir müssen ernsthaft darüber nachdenken, warum die linken Parteien immer mehr Rückhalt verlieren"



    Meine Antwort wird Frau Wagenknecht nicht interessieren, aber sie würde lauten: wegen der Spalterinnen. Ich bin es so Leid, statt das Gemeinsame zu suchen diese Disserei zu betreiben. Mit anderen Worten: wegen solcher Figuren wie Wagenknecht.

  • Was will die Wagenknecht denn überhaupt?

    Wir halten es doch schon lange korrekt mit "Pfand gehört daneben!" bzw. benutzen Pfandringe und unsere Agentur hat für das Obdachlosenmagazon fiftyfifty ein preisgekröntes Layout entworfen.

  • Warum sich Wagenknecht verbeißt? Tun wir das nicht alle - zumindest die politisch Engagierten? Bei der Komplexität geht es doch nur, indem man eine Hauptfeindgruppe ausmacht (Fremde, Rechte, etc.) und sich darauf konzentriert - zumindest machen das alle.

    Mein Problem mit der Linken wäre, dass sie den Rechten vowirft gegen Fremde zu sein. Das ist mir zu verdreht gedacht und trifft den Punkt nicht. Die Linke ist doch sehr radikal gegen alles Fremde, nur anders definiert. Gerade die Linke sieht doch nur die Eine Menschheit als alternativloses Ziel, in der alle Menschen in den wesentlichen Punkten gleich denken. Da ist die Rechte auf ihre Art offener, weil sie gerade das Fremde sieht und oft respektiert, sich nur in ihrer Ecke abgrenzen will (auch nicht schön, aber das Problem sollte man klarer fassen).

    Bei Wagenknecht ist ein Problem, dass sie für die sozial Abgehängten kämpfen will, aber voraussetzt, dass jeder Mensch so werden will wie sie, nur eben viele nicht die Chance hatten. Das scheint mir aber nicht zuzutreffen: viele Menschen sind weniger interessiert, fauler, auch dümmer, wollen sich nicht so in einen Erfolg reinstressen, sind mit ihrer kleinen Ecke zufrieden, mehr an Esoterik interewssiert usw - tausend verschiedene Dinge. Die kann man doch nicht alle einfach in ein Schema pressen, dass jeder promovierter Volkswirt werden will, nur viele nicht die Chance hatten. Natürlich sind manche sozial Abgehängten aus urban-linker Bildungssicht auch einfach faul oder proll oder undemokratisch oder so - aber auch das muss eben irgendwo seinen Platz und seine Berechtigung haben. Da fehlt ein wenig die Offenheit für das Fremde und Andere - ohne auch da wieder zu übertreiben.

    • @Markus Michaelis:

      Was für ein verqueres, verharmlosendes, relativierendes Gefasel.



      Ich las letztens wieder in der Zeitung, wie ein Rechter einen Passagier of Color bespuckt und trat. Hat sich wohl nur abgegrenzt. Und nun wollen die Linken dem Täter Antirassismus einpflanzen ...

  • Freunde der vollen & der leeren Flaschen! Herrlich & let the sunshine in!

    Keine eine eine Frage: So kann Sündach warrn! Gellewelle.

    Peter Unfried bis zur Kenntlichkeit entstellt? Gemach. Gemach. O-Ton:



    Mr. Peter van de 🌑fahrt bekundet:



    Däh! “ Ich musste beim Lesen schallend lachen, wenn ich mich schön entlarvt fühlte.“ Gewiß Gewiß.



    Sarah Wagenknecht zeigt ehna doch aber mehr als deutlich - daß hinter der Larve doch lediglich wieder ihre eigene bekannte Charaktermaske zum Vorschein kommt. Newahr. Aber Hallo!



    “Das Auge sieht bekanntlich alles - außer sich selbst!“(& Volkers 👄 ergänzt “Nur Gott sieht alles - außer Dalles!“;))

    kurz - Wo ich aber schallend gelacht habe - Wertester? !



    War ehra O-Ton first! Gellewelle! 🥚jòò!



    Hörnmer mal rein!



    &Däh



    “ Frau Wagenknecht, ich bin neue Mittelschicht, Sozial-Ökologe, Europäer, Möchtegern-Weltbürger.“ Ach was! 🤣 -



    Jung - wat höbt wi lacht - Watta Assist - wa! Nich to glöbe



    Den kann ja ein dscheden - ohne Mütze •

    Oder - wie unsere alte Dame*04 solchenfalls & immer gern zitiert - so passend anzumerken wußte! - 💐 -



    “Jung! Geh ins Bett - nen besseren Witz machste heute nicht mehr!“



    Nö. Normal nich - wa! Einfach göttlich!;)

    Ende des Vorstehenden

    • @Lowandorder:

      Der eine eine „Chefreporter“ bis zur Kenntlichkeit entstellt? Soweit kommt's noch.

      • @Rainer B.:

        “…ja wer glaubt dann den Dreck.



        Man muß dem Heute ins 👁 schaun!“



        m.youtube.com/watch?v=LB_Dj75k_ns - Ludwig 🦌 - 🥳 -

        • @Lowandorder:

          Jau - ins Bärenauge (;-))

          • @Rainer B.:

            Liggers. Auch das 🐷 erkennste am Ringelschwänzchen - 🙀 -

  • Sie kann es nicht lassen. Natürlich machen auch Migranten mit akademischen Abschluss Erfahrungen mit Diskriminierung und Rassismus. Klar sind sie privilegiert gegenüber Migranten mit geringer Bildung. Normal. Ich kenne POC akademischen Abschluss, die wieder ausgewandert sind weil sie in Deutschland nicht als Führungskraft von deutschen Mitarbeitern akzeptiert werden. Auch die Aufstiegschancen sind geringer und sie werden auch im Alltag auf der Straße diskriminiert wie jeder andere Migrant auch. Und in den Schlachthöfen arbeiten keine Migranten sondern Vertragsarbeiter aus Osteuropa, die wieder in ihre Heimat gehen. Ich kenne einige Migranten die von ihr ziemlich angepisst sind. Sie schürt Sozialneid und Konkurrenzdenken gegenüber Migranten, die den Deutschen die Wohnungen wegnehmen. Ist das ihre Solidarität von der sie immer spricht? Bäh!

  • Ich war Sarah Wagenknecht wegen ihrer Nähe zum Populismus lange -vorsichtig gesagt- sehr skeptisch gegenüber. Einigen Ausführungen, zum Beispiel über "immer skurrilere Minderheiten" kann ich auch weiterhin nicht zustimmen.

    Aber ansonsten beschreibt sie das Dilemma der Linken erstaunlich nah an dem Bild, was ich habe. Die Überheblichkeit, mit der die Lebenrealitäten gerade sozialschwacher und bildungsferner Millieus übergangen werden und dem sogenannten "linksliberalen" Zeitgeist abweichende Sichtweisen abgekanzelt werden, hat sehr viel mit der zunehmenden politischen Bedeutungslosigkeit des linken Lagers zu tun.

    Und den überhöhten Stellenwert von genderbezogenen Sprachfragen gegenüber sozialen Themen, während die Gehaltsschere zwischen Mann und Frau erneut um 4% gewachsen ist, müsste eigentlich jedem Menschen zu denken geben, der sich selbst als "links" einordnet.

    Die größte Frage, die sich mir als Außenstehenden stellt, ist wieso konkurrieren eigentlich die Themen soziale Gerechtigkeit und Antidiskriminierung dermaßen, dass sie zur Spaltung der Linken führen?

    Scheinbar ist das eigene, im Tunnel gestriegelte Steckenpferd doch wichtiger, als grundlegende, allgemeingültige Werte.

    • @Deep South:

      Es sind ja viele Leute berechtigterweise der Meinung, dass die Themen soziale Gerechtigkeit und Antidiskriminierung eben überhaupt nicht miteinander konkurrieren müssen, ganz im Gegenteil.

      Aber für Leute wie Sahra Wagenknecht scheinen sie das eben zu tun, und diese Behauptung permanent aufrechtzuerhalten, trägt doch zur Spaltung linker Milieus bei.

      • 2G
        21659 (Profil gelöscht)
        @cazzimma:

        Was soll das sein, linkes Milieu? Die Menschen bei der Agentur oder beim Jobcenter sind kein linkes Milieu. Die potentiellen Grünen-Wähler links? Das halte ich für total naiv. Vielleicht gibt es noch eine sich leider verkleinerte Zahl von Sozialdemokraten alter Schule und alten Gewerkschaftern. Das klassische linke Milieu. Doch die Welt hat sich verändert.

        Leider ist es auch naiv zu glauben, dass sich soziale Gerechtigkeit und Antidiskriminierung, so wie sie aktuell dargestellt werden, nicht gegenüberstehen. Eine erfolgreiche linke Massenvewegung, die sich für alle Unterdrückten dieser Welt einsetzt und diese zusammenführt ist eine absolute Illusion. In der Praxis konkurrieren Alg-II-Hilfeempfänger und Flüchtlinge eben doch um viele Ressourcen. Da hilft auch keine Reichensteuer.



        Noch ein Punkt. Der bedauerliche Niedergang der SPD hat letztlich auch viel mit dem Erfolg sozialdemokratischer Politik zu tun. Für wen steht die Partei, für Arbeitslose, Flüchtlinge, Akademiker aus dem Arbeitermilieu, Handwerker, Lehrer etc.. Das alles zu verbinden ist eine sehr anspruchsvolle Aufgabe.

      • @cazzimma:

        Na ja, ich sehe die Probleme auf "beiden Seiten". Kommunikation war gestern, Generalvorwürfe sind heute.

        Wie gesagt, ich teile die Meinung von Wagenknecht in vielen Punkten nicht. Auch den Ton, den sie dazu anschlägt.

        Aber ich sehe eben auch nicht wenige Verfechter von Identitätspolitik, die ziemlich überheblich die Probleme und Sorgen der "kleinen Leute" übergehen und sich nur noch in Schubladen Kleinklein ergehen.

        Und das hat natürlich auch viel mit der aktuellen Schwäche des linken Lagers zu tun.

  • Interessantes Interview. Viele Aussagen würde ich unterschreiben. Ich würde gar nicht sagen, dass linke Parteien sich nur um Identitätspolitik kümmern, ich glaube schon, dass die auch viele wichtige soziale Aspekte auf der Agenda haben. Aber irgendwie haben die "Wokies" komplett die Kommunukationhoheit okkupiert. Kommt zumindest bei mir so an.

  • Sie kann halt analysieren und liefert Substanz:



    das Problem heißt Liberalismus. Und Liberalismus heißt seit 200 Jahren: jeder für sich, there is no such thing as society, Weltbürgertum für die Zahlkräftigen und Knechtschaft für die Habenichtse.



    Und unter der Predigt des heiligen Eigentums und individueller Tüchtigkeit herrschen Familiendynastien, die ihr Kapital steuer- und leistungsfrei durch die Generationen reichen.

    • @Tragedy:

      Was hat das jetzt konkret mit dem Interview zu tun?

      Statt Argumente von anderen Foristen zu fordern, könnten Sie selbst mal welche liefern.

      • @cazzimma:

        Die Leute, die mit "Lifestyle-Linke" bezeichnet werden, sind einfach von der politischen Überzeugung her Liberale, ganz einfach. Ob Neo- oder altbacken.



        Und somit ist ihre Ideologie auch das Thema.

    • @Tragedy:

      Klar, Linke an Unis (ob jetzt liberal, kommunistisch oder sonst was) wollen mehr Chancengleichheit und inkludierende Sprache (und dabei ist jetzt egal wie sehr das zur Kür im Streit um irgendwelche Uniposten erhoben wird) = stellen sich affirmativ zum System und wollen sich eh nur elitär von den Proletenkindern abheben.



      Dagegen hat eine Sarah Wagenknecht Substanz, weil die ja so schön analysiert. Da kann man schon fast darüber hinwegsehen, dass sie innerhalb dieses Systems regieren will und den Nationalstaat als tolles Mittel sieht, der Unterschicht zu helfen, weil der so ein schönes "Wir-Gefühl" spendet. Man muss halt auch Verständnis haben für Wertesysteme, die einem den Tod wünschen.

      • @Fluor Säure:

        Wer wünscht wem den Tod?

        • @Tragedy:

          Rechte Menschen wie mir u.a.

          • @Fluor Säure:

            Du polemisierst: "Wir-Gefühl" = Nationalstaat = Rechts = Todesgefahr für für alle Minderheiten

            Lass mich mal andersrum polemisieren: Trachtet jede Form von organisierter Staatlichkeit und jeder gesellschaftliche Zusammenhalt Dir persönlich nach dem Leben und bist Du nur sicher unter unzusammenhängenden Einzelfällen, wo nichts mit nichts zu tun hat und jeder seine Insel ist?

    • @Tragedy:

      Ich sehe in den Straßen nicht allzu viele Geknechtete, die vor Hunger fast umfallen.

  • Danke für das Interview, es gibt mir eine deutlich bessere Perspektive auf die Frage was Wagenknecht eigentlich will mit ihrem Buch. Das Buch ist in meinen Augen deutlich unspezifischer als das Interview hier. Ich frage mich aber auch noch etwas anderes: Verwechseln viele auch innerhalb der Linken die Aufgaben einer Partei mit den Aufgaben linker Intellektualität. Ich denke schon, dass Sprachpolitik und Geschlechterforschung ihre linke Existenzberechtigung haben. Aber das muss dann vielleicht in anderen (akademischen Sphären) bleiben und nicht auf die realpolitische Ebene gebracht werden, zumindest nicht in der Schärfe, wie es derzeit abläuft.

  • "Eine europäische Transferunion wird jenseits akademischer Kreise überwiegend abgelehnt."

    Und das war's dann damit?

    "Wenn wir die sozialen Regelungen auf die europäische Ebene verlagern, wäre das verbunden mit radikalem Sozialabbau."

    Das ist nicht logisch.

    "Natürlich ist eine junge Familie nicht erfreut, wenn sie noch länger auf eine der spärlich gesäten Sozialwohnungen warten muss, weil auch immer mehr Einwanderer auf der Liste stehen (...)"

    Natürlich...

    • @Hannes Hegel:

      Ja, nee, natürlich ...

      Hauptsache "natürlich", "normal".

      Die arme Frau Wagenknecht ist ja Teil der normalen Mehrheitsgesellschaft, die von den Lifestylelinken diskriminiert wird.



      So ähnlich argumentiert ja sonst auch gerne Herr Martenstein.

      Die Zwei könnten eine neue Partei aufmachen - die Normalos. Sie würde die AfD akut gefährden können.

    • 8G
      83191 (Profil gelöscht)
      @Hannes Hegel:

      Die Lebenskosten in Deutschland und bspw. Rumänien unterscheiden sich massiv.

      Gleichzeitig gibt es einen Gleichbehandlungsgrundsatz. Folglich müsste ein Sozialleistungs-Empfänger in beiden Ländern in etwa das gleiche bekommen.

      Das wird nicht gehen.

      • @83191 (Profil gelöscht):

        Es bekommt doch nicht einmal ein Ostdeutscher die gleiche Rente wie ein Westdeutscher. Will sagen: Eine europäische Sozialunion ist möglich ohne ein Sozialabbau in D.

  • Ob der Plan aufgeht?

    Die klassenkämpferische Linke haut die anderen Linken in die Pfanne, um ihr standing bei der Arbeiterklasse zu verbessern, die mittlerweile Nazis wählt, es aber gar nicht so meint.

    Jetzt noch eine Übersetzung:

    "Natürlich ist eine junge Familie nicht erfreut, wenn sie noch länger auf eine der spärlich gesäten Sozialwohnungen warten muss, weil auch immer mehr Einwanderer auf der Liste stehen."

    Heißt: Die Ausländer nehmen uns die Wohnungen weg.

    Meint sie wohl nicht so, kommt aber genauso an. Falls ihre Zielgruppe die Schwarte überhaupt gelesen hat.

    Und: Natürlich war die Sozialpolitik in den 70-er-Jahren besser als heute. Aber damals haben die Gewerkschaften auch noch gekämpft.

    • @Jim Hawkins:

      Super, danke.

      Gut auf den Punkt gebracht, die Schlichtheit (komischerweise) der Argumentation von Sahra Wagenknecht, der man ja mehr Differenziertheit zutrauen würde.

    • @Jim Hawkins:

      Die "anderen Linken" sind geläuterte Neoliberale und hauen die Linke schon seit 20 jahren in die Pfanne.

      • @Tragedy:

        Die Linken dieser Welt hauen sich vor allem gegenseitig in die Pfanne und Frau Wagenknecht macht leider auch nichts anderes.



        Die bösen "Lifestyle-Linken" hindern also eine Partei wie z.B. die SPD daran, eine stärker an den Bedürfnissen sozial Schwacher orientierte Politik zu machen.



        Es sind nicht etwa die SPD, Die Linke, selbst verantwortlich für das, was sie politisch bieten bzw. von sich vermitteln.



        Nein, es sind Leute, die Dachterrassen in Mitte bewohnen und deren Anliegen sich auf das Gendersternchen reduzieren lässt.



        Diese Leute, die in Sahra Wagenknechts Welt offenbar sehr zahlreich vorkommen (?), sind also Schuld am Niedergang der europäischen Linken.



        Warum liest sie nicht wenigstens mal Didier Eribon, der sich auch mit dieser Frage herumschlägt, der aber differenziert vorgeht?



        Ihre Argumentation ist mehr als schlicht.

        • @cazzimma:

          Nun, Parteien sind keine gleichgeschalteten Monolithen. Und bei den Linken und der SPD haben die "Lifestyle-Linken" auch bedeutend Einfluss gewonnen.



          Wobei ich den Begriff erklärungsbedürftig finde: nicht der Lifestyle ist das Problem, sondern dass der Lifestyle und die Millieuzugehörigkeit als "links" gelesen wird, die politische Ideologie jedoch liberal/neoliberal ist.

          Was ja keine Schande sein muss. Man sollte aber ehrlich sein und zu seinen Überzeugungen stehen anstatt zu heucheln und symbolgeschwurbel zu veranstalten.

      • @Tragedy:

        Es leben die schlichten Weltbilder.

        Ich empfehle eine Dosis hiervon:

        www.youtube.com/watch?v=U3STyHtWSQY

        • @Jim Hawkins:

          Stichwort Lifestyle-Linke: Lern mal wieder Argumente.



          90er sind vorbei. Bessere Argumente sind besser als der bessere Musikgeschmack. Der nicht besser ist - das gequäke wirkt "preachy", "cringey" und gewollt.

          • @Tragedy:

            Wo wäre denn Ihr Argument?

            • @cazzimma:

              Liberale sind Liberale und nicht links

          • @Tragedy:

            Jetzt habe ich als "geläuterter Neoliberaler" (was immer das sein soll) vom autoritären Linken richtig was gelernt.

            • @Jim Hawkins:

              2+2 = 4 ist nicht autoritär. Es wird nur von denen so empfunden, die ihre Hedobubble auf Bullshit und Geheuchel gebaut haben.

              • @Tragedy:

                Schon klar. Aber der Kommandoton sitzt. Also, das wird natürlich nur von mir so empfunden.

                • @Jim Hawkins:

                  Einem Kommandoton kann man widersprechen, wenn man gelernt hat einen geraden Rücken zu machen.

                  Aber jemandem hinter dessen Rücken wegen eines falschen T-Shirts oder mangelnder Millieukompatibilität als Nazi zu vertuscheln ist natürlich einfacher.

                  • @Tragedy:

                    Man könnte meinen, man wäre beim Jugendwiderstand.

                    • @Jim Hawkins:

                      Liggers. Wie heißt es im Lied:



                      “Seeräuber 🏴‍☠️ lauf nicht mit barßen Beinen - das paßt nicht zum Geschäft 😅

                      • @Lowandorder:

                        Ich merke es mir für das nächste mal.

                    • @Jim Hawkins:

                      " *gähn* "

  • Danke Sarah, es ist noch nicht zu spät. Trotzdem muss das Kind erst wiederum den Brunnen fallen.

  • Problem ist doch: Bei der heutigen Linken, dominiert von privilegierten Studenten hat man das Gefühl die wollen über Alles reden nur nicht über Klasse. Dann würden nämlich die eigenen Privilegien mal auffallen und man müsste ausnahmsweise mit dem Finger auf sich selbst zeigen.



    Man betont andere Kämpfe nicht um sie zu integrieren in Gemeinsames sondern um aufzuspalten und Klasse, Friedensfrage und Demokratie von der Tagesordnung zu verdrängen.



    Da hilft es dann halt auch nicht mehr sich hinzustellen und jedem Kritiker dieses Zustandes zu unterstellen er wäre in Wahrheit nur gegen Queer oder Flüchtlinge oder was auch immer.

    Früher war die Arbeiterklasse für die Linke das zu befreiende Subjekt, heute ist sie das zu belehrende oder teilweise zu bekämpfende Subjekt für diese Menschen.



    Das sorgt dann natürlich auch dafür das viele Menschen der Meinung sind sich erstmal von der Linken befreien zu müssen. Rechte Scharfmacher schütten dann bereitwillig das Kind mit dem Bade aus und wer Bürostühle Gendern will der wird als repräsentativ für alle Linken hingestellt. Das klappt auch deswegen gut weil diejenigen die Bürostühle Gendern wollen sich selbst und nur sich selbst für "die Linke" halten.

    • @Oskar:

      Wer will Bürostühle gendern?



      Wer betont andere Kämpfe um zu spalten? Diese Kommentarspalte alleine ist Gegenbeweis für diese absurde Behauptung. Hier spalten nur Leute, die eine liberale Weltverschwörung hinter so bösen Forderungen wie "ich möchte als Mann/Frau gesehen werden" oder "man muss Schwulsein, Transsein oder ausländische Namen haben normalisieren" vermuten. Dabei werden dubiose Finanzsubjekte benannt, die diese emanzipatorischen Forderungen nur als spalterisches Fädenziehen hinter den Kulissen vermuten. Klingt schon fast nach "die Illuminatenjuden machen die Frösche durch Chemikalien im Wasser schwul".



      "Da hilft es dann halt auch nicht mehr sich hinzustellen und jedem Kritiker dieses Zustandes zu unterstellen er wäre in Wahrheit nur gegen Queer oder Flüchtlinge oder was auch immer." Kenne original niemanden, der das macht, wenn mit Kritiker "dieses Zustandes" Kapitalismuskritiker gemeint sind.

    • @Oskar:

      Sollte es nicht darum gehen, das eine zu tun, ohne das andere zu lassen?

      Mir kommt es vor, als würde da eine Front aufgemacht, um die einen zu diskreditieren, um bei den anderen zu punkten.

      Ganz davon abgesehen, nicht alle Studenten sind privilegiert, nicht alle Studenten betreiben Identitätspolitik.

      Ich kenne nicht mehr viele, aber die, die ich kenne, haben genau damit nichts am Hut.

      Natürlich ist es übel, dass Arbeiterklasse heute mit RTL2 assoziiert wird und Hartz IV.

      Noch übler ist allerdings, dass sie, abgesehen von den Facharbeitern, etwa in der Automobilindustrie, nicht organisiert sind.

      Und letztendlich stellt sich natürlich die Frage, inwieweit eine wie auch immer geartete parlamentarische Repräsentanz dieser Gruppe viel helfen würde.

      Die Linke müsste so viele Zugeständnisse machen, dass von ihrem Programm wohl nicht viel übrig bleiben würde.

      • @Jim Hawkins:

        "Noch übler ist allerdings, dass sie, abgesehen von den Facharbeitern, etwa in der Automobilindustrie, nicht organisiert sind."



        Absolute Zustimmung. Allerdings würde ich hier die SPD in der Verantwortung sehen. Sie hat in den Schröderjahren alles dafür getan, die Gewerkschaften zu schwächen. Hinzu kommt die gleichzeitig forcierte Entsolidarisierung der Gesellschaft. dafür wurde sie mit massivem Mitglieder- und Wählerschwund gestraft. Das Umdenken ist -wenn man sich ansieht, wer Kanzlerkandidat geworden ist - noch viel zu langsam aber eine Voraussetzung, wenn die SPD wieder glaubwürdig werden will.

        "...Und letztendlich stellt sich natürlich die Frage, inwieweit eine wie auch immer geartete parlamentarische Repräsentanz dieser Gruppe viel helfen würde."



        Frau Wagenknecht will m.E. nicht mehr, als dass SPD und Die Linke eine linke Politik verfolgen.



        Wer wenn nicht diese beiden Parteien sollten denn das Sprachrohr der abgehängten Schichten sein



        Linke Parteien und Gewerkschaften müssen nicht unbedingt regieren, um die Gesellschaft zu beeinflussen.



        Was passiert, wenn linke Parteien dies nicht erfüllen, haben die Schröders leichtes Spiel.

  • Ich bin Altenpfleger von Beruf. Mein Alltag im Job ist der permanente Klassenkampf: massive Arbeitsverdichtung, bei der die Grenze zur Körperverletzung an den Kolleginnen unscharf wird. Niedriglöhne; der tägliche Kampf gegen die Verletzung des Arbeitszeitgesetzes und der Arbeitsschutzgesetze. Unfähige Mitarbeitervertretungen in kirchlichen Einrichtungen, eine nicht existierende politische, gewerkschaftliche Kultur in den Betrieben.



    Ich liebe Sarah Wagenknecht! Sie spricht mir aus der Seele! Linkspartei würde ich nie wählen - höchstens als das kleinere Übel. Ich kann da an keiner Stelle ArbeiterInnen wie mich sehen oder auch nur Leute, die meine Wirklichkeit kennen und erfahren. (Nebenbei: ich wähle nicht AFD.)

    • @Der bürgerliche Anstand:

      Ich habe auch im Krankenhaus gearbeitet und dann als Physiotherapeutin Hausbesuche in Neukölln gemacht.



      Auch ich finde es absolut unglaublich, wie schlecht in diesen Berufen bezahlt wird und wie wenig der Öffentlichkeit klar ist, wie aufreibend Pflegearbeit, Arbeit in gesundheitlichen Berufen generell ist.



      Allerdings verstehe ich nicht, warum dieses Problem z.B. von Frau Wagenknecht anerkannt wird, aber der Einsatz gegen Rassismus, Homophobie etc. dann darunter rangieren muss.



      Es ist doch schlicht idiotisch, eine solche Hierarchie aufzumachen. Und das macht sie aber.



      Sie tut so, als schlössen sich verschiedene Engagements, für vernünftige Bezahlung, aber auch gegen Diskriminierung, quasi gegenseitig aus bzw. sie macht eine Hierarchie auf.

      Und das ist ätzend und spaltet.

    • @Der bürgerliche Anstand:

      Naja, ob Leute, die von mir aus sogar selber mal Pfleger waren und es bis in wirklich hohe Posten schaffen, deshalb Politik in Ihrem Interesse machen, wage ich zu bezweifeln. Politiker sind an aller erster Stelle immer noch Berufsnationalisten.

    • @Der bürgerliche Anstand:

      Danke für den Schuss Realität in die Diskussion. Darum geht es - oder sollte es gehen.

    • RS
      Ria Sauter
      @Der bürgerliche Anstand:

      Sehr guter Kommentar! Ich kann Ihnen nur zustimmen.