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Soziale SpaltungDie Abgründe der Chancengleichheit

Linke Parteien werden schon lange von Aka­de­mi­ke­r*in­nen beherrscht. Das spielt rechtspopulistischen Parteien in die Hände.

Wer leistet mehr, wer zählt mehr? Menschen mit oder ohne Hochschulabschluss? Illustration: Katja Gendikova

E inst waren die linken Parteien Arbeiterparteien. Das ist anscheinend vorbei. Zwei Drittel der weißen Wäh­le­r*in­nen ohne Hochschulabschluss haben in den USA 2016 Donald Trump gewählt. Von Europa bis nach Australien – in allen wohlhabenden Demokratien werden linke Parteien nicht mehr von Arbeiter*innen, sondern überwiegend von Aka­de­mi­ke­r*in­nen gewählt. Was ist passiert?

Viele Po­li­ti­ke­r*in­nen erklärten seit den 1990er Jahren, Bildung sei die Lösung für die wirtschaftlichen Folgen der Globalisierung – für wachsende Ungleichheit, stagnierende Löhne und den Verlust von gutbezahlten Arbeitsplätzen in der produzierenden Industrie. Linksliberale Politiker wie Bill Clinton, Toni Blair, Gerhard Schröder und besonders Barack Obama haben durch die starke Betonung von Chancengleichheit durch Bildung mit dazu beigetragen, dass nichtakademische Berufe entwertet wurden.

Es entstand der Eindruck, dass der „Arbeiter“ nichts mehr zählt. Die Aussage von Obama, dass jeder Mensch eine Chance auf einen Hochschulabschluss habe, er müsse nur hart genug arbeiten, war keine Antwort auf die wachsende Ungleichheit in einer Gesellschaft, in der zwei Drittel der Bevölkerung keinen solchen bekommen. Tatsächlich war dies eine Diskriminierung der Mehrheit der Menschen, die das Gefühl haben mussten, selbst schuld zu sein und im Wettbewerb versagt zu haben.

Es ist offensichtlich falsch, in den populistischen Protesten nur Engstirnigkeit oder Wut auf die wachsende Ungleichheit zu sehen. Die Klagen und Proteste der Menschen, die Donald Trump gewählt haben, sind auch moralischer und kultureller Natur. Es geht ihnen nicht nur um Löhne und Arbeit, sondern auch um gesellschaftliche Wertschätzung.

privat
Karl-Martin ­Hentschel

(71) ist Mathematiker und war neun Jahre lang bis 2009 Fraktionschef der Grünen in Schleswig-Holstein. Er ist Mitglied bei Attac.

83 Prozent im Bundestag haben Examen

Die weißen Männer in den USA ohne Hochschulabschluss fragen sich, warum Frauen, Farbige und Behinderte gefördert werden, sie aber als „White Trash“ diskriminiert und in Fernsehsendungen als „dumm“ und „ungebildet“ dargestellt werden, wie zum Beispiel Homer Simpson. Der US-Philosoph Michael Sandel spricht daher von einer Meritokratie. Im US-Kongress haben 95 Prozent der Abgeordneten einen akademischen Grad.

Im Bundestag sind es 83 Prozent, während nicht mal 2 Prozent einen Hauptschulabschluss haben. Auch in der Wirtschaft hat sich der Glaube an Zeugnisse immer mehr verbreitet. Heute darf man ohne Uni-Abschluss kaum noch eine Gruppe leiten. Wenn dann noch der Eindruck entsteht, dass die „smarten“ Hochschulabsolventen arrogant auf die Mehrheit der Bevölkerung, die nicht studiert hat, herabschauen, erwächst daraus ein Hass, der sich nicht primär gegen die „Reichen“, sondern vor allem gegen die Bildungselite wendet.

Das ist der Sprengstoff für linke und auch grüne Politik. Nur ein Drittel der Anhängerschaft der Republikaner in den USA bewerten höhere Bildung positiv. Auch die AfD spielt auf dieser Klaviatur, plakatiert „Deutschland – aber normal“, um so anti­elitäre Gefühle zu mobilisieren. Die Betonung der Chancengleichheit erweckt den Eindruck, dass damit etwas gegen die Ungleichheit getan wird. Das wirkte jedoch um so unglaubwürdiger, je mehr dies immer stärker in Kontrast mit der Wirklichkeit geriet.

Denn tatsächlich landete der Einkommenszuwachs seit den 1980er Jahren nur bei den oberen Einkommen. Das Realeinkommen der ärmeren Hälfte der Bevölkerung ist in den USA in den letzten 40 Jahren sogar gesunken. Das reichste 1 Prozent bekommt mit über 20 Prozent des Gesamteinkommens mehr als die ärmeren 50 Prozent, die nur 12 Prozent erhalten.

Arme werden noch ärmer

Auch in Deutschland hat die Ungleichheit dramatisch zugenommen. Der Anteil der unteren Hälfte der Bevölkerung am Gesamtvermögen fiel seit 1980 von 5 Prozent auf unter 2 Prozent. Dazu hat erheblich die Abschaffung der Vermögenssteuer und das Amputieren der Erbschaftssteuer beigetragen. Allerdings sind die Zahlen in Deutschland noch deutlich von denen in den USA entfernt.

Chancengleichheit klingt also gerecht. Aber das Konzept der Leistungsgesellschaft beinhaltet ein grundsätzliches ethisches Problem. Denn selbst wenn echte Chancengleichheit hergestellt würde, stellt sich die Frage, ob und wann der Erfolg eines Menschen tatsächlich sein Verdienst ist. Dass ein Baseballspieler in den USA Millionen verdient, in Europa dagegen nicht, ist einfach Zufall. Intelligenz ist teilweise auch angeboren. Natürlich gehört zum Erfolg fast immer auch Fleiß und harte Arbeit.

Aber auch diese hängen erheblich von motivierenden Eltern oder Leh­re­r*in­nen ab. Wenn aber die Menschen nicht alle gleiche Anlagen und Ausgangsbedingungen haben, dann kann weder Schulerfolg noch hohes Einkommen ein Wertmaßstab für die Beurteilung von Menschen sein. Deshalb sollte man Arbeit und Engagement jedes Menschen anerkennen und würdigen. Dagegen hat der ökonomische Erfolg nichts mit Verdienst für die Gesellschaft zu tun.

Eine Ver­käu­fe­r*in oder eine Kran­ken­pfle­ge­r*in leisten sicher mehr für die Gesellschaft als ein Börsenspekulant, der das Hundertfache an Geld verdient, aber nicht „verdient“. Daher sind die einseitige Betonung von Leistung und Bildung und die Aussage „Jede*r kann es schaffen – durch harte Arbeit“ demütigend für die zwei Drittel der Bevölkerung, die keinen Hochschulabschluss haben – es also nicht geschafft haben.

Leistung und Verdienst bedingt sich nicht

Die Konzeption der Meritokratie greift auch die Idee der Demokratie an. Denn wer Politik mit den Kriterien „intelligent“ versus „dumm“ bewertet, der sagt damit auch, dass Entscheidungen lieber von „smarten“ Leuten (Expert*innen) getroffen werden, anstatt alle Bür­ge­r*in­nen an Diskussionen und Entscheidungen zu beteiligen.

Für Obama waren die Adjektive „intelligent“ und „smart“ die höchste Form des Lobes. Er benutzte sie für die Außenpolitik, für Ausgabenkürzungen, Einwanderungspolitik, Energiepolitik und so weiter. Zu den Fehlern dieses technokratischen Politikansatzes gehört, dass die Entscheidungsfindung in die Hand von Eliten gelegt wird und damit normale Bürger entmachtet werden.

Dementsprechend trauen dann Po­li­ti­ke­r*in­nen den einfachen Menschen nicht mehr zu, gute Entscheidungen zu treffen. So ist es kein Zufall, dass die Grünen – die Partei mit den meisten Aka­de­mi­ke­r*in­nen neben der FDP – die Forderung nach einem bundesweiten Volksentscheid aus ihrem Grundsatzprogramm gestrichen und auch die SPD, die diese Forderung seit über 100 Jahren vertrat, diese fallengelassen hat.

Vielleicht ist es deshalb interessant, dass die weiße Unterschicht Trump nicht wegen seiner absurden Klimapolitik oder seiner völlig ungerechten Steuerpolitik zugunsten der Reichen gewählt hat. Er behauptete ja auch frech das Gegenteil. Aber er konnte sich diese Art von Politik leisten, weil das Vertrauen vieler Menschen in die Experten, die „Smarten“ zerstört ist. Gerade in der Coronakrise wurde deutlich, dass das Leugnen von Fakten sehr viel mit dem Misstrauen gegenüber Ex­per­t*in­nen zu tun hat.

Höhere Löhne und höheres Ansehen

Auch in Deutschland ist eine Debatte entbrannt, warum rechtes Gedankengut Boden gewonnen hat. Sahra Wagenknecht macht dafür die sogenannte Identitätspolitik linker Parteien mit ihrer Betonung von Antidiskriminierungsfragen wie Genderpolitik und Antirassismus verantwortlich. Sie hält dies für eine Diskussion unter ökonomisch Privilegierten.

Dem widerspricht die Jenaer Soziologin und Diskursforscherin Silke van Dyk ent­schie­den: Diese Argumentation habe einen alten konservativ-reaktionären Kern. Tatsächlich sei der kollektive Kampf für Arbeiteremanzipation stets mit der Entdeckung der Individualität verbunden gewesen. Feministische Kämpfe waren ohnehin nie Minderheitenkämpfe. Der Kampf gegen Rassismus in den USA ist existenziell für die Solidarität der Unterschichten.

Deshalb hat Sahra Wagenknecht Unrecht, wenn sie den Kampf gegen Ungleichheit und den für individuelle Rechte gegeneinander ausspielt. Neu ist aber die Kritik der Leistungsgesellschaft in den Analysen des US-Philosophen Sandel. Denn bei der Abwendung der Unterschichten von den linken Parteien geht es eben nicht nur um die mangelnde Bekämpfung der Ungleichheit. Die gesellschaftliche Linke muss sich auch für die Würde der Arbeit – von der Kinderbetreuung bis zur Müllabfuhr – in der Gesellschaft einsetzen.

Vielleicht erklärt das auch den Ost-West-Unterschied bei den Wahlergebnissen der AfD. Es könnte durchaus sein, dass Demütigungen in den neuen Bundesländern stärker empfunden werden als im Westen, da in der DDR die Leistungen der Arbeiter stärker gewürdigt wurden. Daraus erwächst heute um so mehr das Gefühl der Herabsetzung durch die Gebildeten, die oft auch noch aus dem Westen gekommen sind.

Zur Würde der Arbeit gehört aber auch, dass die Verlierer des Systems nicht bedauert werden wollen. Die Grünen, die Linkspartei und die Sozialdemokraten betonen in ihren Programmen, dass sie gegen soziale Ungerechtigkeit sind. Das reicht nicht aus und ist sogar kontraproduktiv, wenn der Eindruck entsteht, dass sie die Ver­lie­re­r*in­nen bemitleiden. Interessanterweise scheint die Wahlwerbung von Olaf Scholz dies zu berücksichtigen:

In seinem Wahlflyer heißt es gleich zu Beginn: „Eine Gesellschaft des Respekts – Respekt heißt: die Würde der Arbeit wertschätzen.“ Aber natürlich geht es nicht nur um die Würdigung der Arbeit in den Reden. Es geht auch um Fakten – sonst wird das unglaubhaft. Es geht um faire Bezahlung für die Arbeit, um Besteuerung der Reichen und ein gutes Sozialsystem.

Und natürlich gehört dazu auch ein Bildungssystem, das eine gute kostenlose Ausbildung und Weiterbildung für alle Menschen je nach ihren Fähigkeiten gewährleistet, ohne sie einem gnadenlosen Leistungswettbewerb auszusetzen.

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59 Kommentare

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  • Kluge Analyse und sehr einleuchtend, danke!

  • Ich kann viele Thesen des Artikels teilen. Am besten oute ich mich direkt: ja ich bin Akademikerin und habe auch einen Berufsabschluss. Zudem bin ich gebürtige Inderin, trans* aber adoptiert und in einem deutschen Elternhaus aufgewachsen. Dennoch weise ich Erfahrungen in verschiedenen Bildungseinrichtungen auf. Gymnasium, Berufsschule, Berufskolleg und dann die Universität.

    Meine Einschätzung:



    Bildung ist immer wichtig. Jedoch entkoppele ich Bildung von dem Versprechen hoch bezahlter Tätigkeiten. Bildung im kulturellen Bereich bringt mir weniger Geld, als meine Ausbildung in der Mediengestaltung. Dennoch erfreue ich mich der kulturellen Bildung, da sie mir doch Raum zur Teilhabe und Mitsprache gewährt.

    Auf der Uni erlebte ich jedoch Menschen, die gelinde gesagt lieber „gefeiert“, denn studiert haben. Die gleichen Charaktere erlebte ich zudem auf der Berufsschule. Das individuelle Verhalten kann durch das Eltern-Milieu geprägt sein, muss aber kein Automatismus bilden.

    Denn Milieus können sich ändern und damit der Habitus. Kein Mensch ist auf fixe Verhaltensweisen determiniert. Doch den eigenen Habitus zu verändern oder zu erweitern ist mitunter schwierig - ich spreche aus Erfahrung. Gerade im interkulturellen Kontext.

    Beim Bewerbungsprozess merke ich, dass Herkunft, Bildung und Wissen mitunter nichts bewirken. Und ich bewerbe mich auf Stellen für Akademiker*innen und Nicht-Akademiker:innen. Wenigsten bekomme ich etwas mit meiner Berufsausbildung.

    Ich setze verstärkt auf smarten Minimalismus und strategischen Materialismus, damit ich bei unregulären Einkommen meinen Lebensstandard halten und finanziell verbessern kann. Denn Ziel ist es, lediglich die Fixkosten zu begleichen. Der Rest wird gespart und das funktioniert schon jetzt.

    Ich lege weniger Wert auf „linke“ Umverteilung oder reine „Marktgläubigkeit“, sondern das individuelle Verhalten.

  • "Wenn aber die Menschen nicht alle gleiche Anlagen und Ausgangsbedingungen haben, dann kann weder Schulerfolg noch hohes Einkommen ein Wertmaßstab für die Beurteilung von Menschen sein. Deshalb sollte man Arbeit und Engagement jedes Menschen anerkennen und würdigen."

    Vor allem gibt es auch viel notwendige unbezahlte Arbeit - und viel unnötige oder gar gemeinwohlschädliche bezahlte Arbeit.



    Ich vermisse hier ein Plädoyer für das Bedingungslose Grundeinkommen, das diesen Tatsachen endlich gerecht würde.



    Gleich unterzeichnen: www.ebi-grundeinkommen.de/

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    Oje, man soll keine Beispiele anführen, von denen man keine Ahnung hat.



    Chefarztkinder haben auch in der DDR studiert. Die Arbeiterklasse hat 50% der Plätze zum Direktabitur besetzt. Kinder Prominenter Parteikader haben dann manchmal Berufsausbildung mit Abitur gemacht. Hat ihnen nicht geschadet.



    Wer studieren wollte, unabhängig von Arbeiterkind oder nicht, hat sich meist zu drei Jahren Armeedienst verpflichtet, alle anderen sind 1,5 Jahre gegangen worden.



    Schichtarbeiter haben mehr verdient als Ärzte. Letztere haben aber immer einen Handwerker bekommen, wenn der beispielsweise einen Niere brauchte oder ein seltenes Westmedikament.



    Nivelliert hat sich da nichts.



    Nur das durchschnittliche Niveau war tiefer.

  • Da Intelligenz sich tw. vererbt und soziales Kapital und Netzwerke ebenfalls stark von der Familie abhängen, gibt es, systemunabhängig ohne massive repression, immer systematische Ungleichheit. Vererbung ist eine der Wurzeln des Übels des Kapitalismus da sie zur Kapitalkonzentration führt (s. Piketty). Und das gilt für alle Formen von Kapital.

    Nur kann das überhaupt geändert werden? Hier scheitert man am Mensch, nicht an der Wirtschaftsornung.

    Beispielsweise gab es in der DDR eine aktive Politik des Niederhaltens der Intelligenzia. Abitur und Studienplätze gab es eher für Arbeiterkinder. Bürgerliche mussten zunächst eine Berufsausbildung machen und/oder "zur Fahne", Ingenieure haben weniger als einfache Schichtarbeiter verdient usw. Dies wirkte zwar nivellierend aber dummerweise auch leistungs- und innovationshemmend.

    • @Chris McZott:

      Ja, das mit der vermeintlich vererbbaren Intelligenz ist auch so ein seit Jahrhunderten immer wieder gerne aufgetischter schimmeliger Käse. Dabei gibt es keinerlei wissenschaftliche Belege dafür. Im Gegenteil: Entsprechende Forschungen zeigten dass der IQ von Kindern mit überdurchschnittlich intelligenten Eltern keineswegs auch überdurchschnittlich hoch ist.



      Ebenso wenig gibt es eine Regel dass Eltern mit unterdurchschnittlichen IQ eben solche Kinder zeugen würden.



      Stattdessen ist zu beobachten dass die Biologie das alles auf ein gewisses durchschnittliches Niveau zurecht stutzt. Mutter Natur scheint das Mittelmaß zu lieben. Mit Klassismus und der Arroganz oberer Gesellschaftsschichten hat sie wenig im Sinn.

    • @Chris McZott:

      "Da Intelligenz sich tw. vererbt"



      Das halte ich für ein problematisches Argument weil es von einer solchen Prämisse nur noch ein eher kleiner Schritt zu eugenischen Schlussfolgerungen ist und würde dem entgegenhalten, dass sich auch Intelligenz ebenso trainieren lässt wie ein Muskel. Wir sind keineswegs nur die Opfer unserer Gene und die sozialen Strukturen die bestehende Ungleichheit fortschreiben ließen sich ändern.

      • @Ingo Bernable:

        Ich verstehe ihr Anliegen aber es hilft nicht wenn man sich Tatsachen verschließt. Und selbst wenn man die teilweise Vererbung nicht wahrhaben will (und man könnte ja immernoch lange über den Vererbungsanteil streiten), könnte man immernoch sagen dass Intelligenz (oder welche Eigenschaft auch immer) immer besser von intelligenten/kompetenten Eltern/Lehrern beigebracht oder vorgelebt werden kann. Das Argument der Akkumulation von sozialem Kapital funktioniert auch ohne Genetik.

        • @Chris McZott:

          "Das Argument der Akkumulation von sozialem Kapital funktioniert auch ohne Genetik."



          Eben. Aber für die Lösung des Problems macht es dann eben doch einen erheblichen Unterschied ob man Erbschafts-/Vermögenssteuer und ein besseres Bildungssystem fordert oder darauf hinarbeitet die weniger Intelligenten per Zuchtprogramm wegzuselektieren.

          • @Ingo Bernable:

            Vor allem da vererben (ist falsch) und genetisch bedingt (ist richtig) 2 verschiedene Paar Schuhe sind.



            Zur Geburt liegt das meiste fest, ist also genetisch bedingt, aber schlaue Eltern haben schlaue Kinder (= Intelligenz vererbt sich) gilt dabei halt nicht.

            • @Peterbausv:

              "Schlaue Eltern haben schlaue Kinder (= Intelligenz vererbt sich) gilt dabei halt nicht." (PeterBausV)



              Das ist Richtig! - Aber mehr noch: Liest man sich die Beiträge aufmerksam durch, wird einem bald klar dass die unterschiedlichen Autoren den Begriff "Intelligenz" unterschiedlich definieren - oder besser: eine Definition erst gar nicht vorgenommen haben. Kein Wunder!: Eine allgemein gültige Definition von "Intelligenz" gibt es ja auch gar nicht. Und so hat man die wunderbare Voraussetzung sich um ein Bällchen zu streiten über dessen Farbe man sich noch nicht einmal einig ist.



              Deutlich wird das an Beiträgen die hier auch noch den Begriff "Talent" (Begabung) unreflektiert mit einbringen und scheinbar davon ausgehen dies wäre mit "Intelligenz" gleichbedeutend. Ein Irrtum der tatsächlich gefährlich nahe am Rande zur Eugenik entlang taumelt.



              Insgesamt: Eine Diskussionsgrundlage die ausschließlich dazu geeignet ist sich prächtig in die Wolle zu kriegen, ohne sich auch nur einen Deut um den Stand wissenschaftlicher Forschung zu scheren und obendrein am eigentlichen Thema ("Chancengleichheit") zielstrebig vorbei geht.

              • @LittleRedRooster:

                Klare und operationale Definition: Intelligenz ist die Größe, die Intelligenztests messen.

            • @Peterbausv:

              Es gibt in der Statistik immer auch Ausreißer, so dass manche schlaue Eltern auch mal weniger schlaue Kinder haben können und umgekehrt. Die Regel, dass schlaue Eltern schlaue Kinder haben, lässt sich aber so mehrheitlich dennoch beobachten und richtigerweise aufstellen.

  • Dass Berufe, für die nicht studiert werden muss, entwertet wurden, hängt auch mit Imageproblemen der Regierenden zusammen. M.E. fing das Abwerten solcher Berufe in der BRD mit den internationalen PISA-Vergleichen an, bei denen festgestellt wurde, dass hier ja relativ wenige eines Jahrganges an einer Hochschule studieren. Dabei wurde übersehen, dass es in den meisten anderen Ländern der PISA-Studie die duale Ausbildung (sprich: eine Lehre) - die mindestens so viel Wert hat wie ein Bachelor - gar nicht gibt; es wurden somit Äpfel mit Birnen verglichen. Plötzlich hieß es also: "Wir brauchen mehr Menschen an Hochschulen". Zu dem Aspekt der Demütigung Nichtstudierter durch die Akademische Elite möchte ich unbedingt den NZZ-Artikel vom letzten Jahr empfehlen. www.nzz.ch/feuille...d=_2020-10-28&ga=1

    • @resto:

      Der NZZ-Text berichtet aber über US-amerikanische Ivy League-Unis die Semestergebühren in Höhe von etwa zwei Brutto-Facharbeiter*innen-Jahgesgehälter nehmen. Das kann man tatsächlich berechtigt als elitär einordnen. Aber die Verhältnisse hierzulande sind in der Breite doch eher andere und für die Annahme, dass Absolvent*innen etwa Uni Duisburg-Essen, der Uni Hamburg oder Fernuniversität Hagen tatsächlich in relevantem Ausmaß die "Demütigung Nichtstudierter" betreiben scheint mir doch eher wenig zu sprechen.

      • @Ingo Bernable:

        "Aber die Verhältnisse hierzulande (...)" (Ingo Bernable)



        Nein, Nein - keine Ausreden! Der Literaturtip von Resto ist tatsächlich ziemlich heiß. (Vielen Dank dafür!)







        Daß die Demütigung von Nichtakademikern durch akademisch gebildete Emporkömmlinge seinerseits von Akademikern nicht wahrgenommen werden will ist natürlich verständlich, weil wenig schmeichelhaft. Alleine, eine aufmerksame und die Grenzen von Blasen und Schichten überschreitende Beobachtung des Alltags lehrt etwas anderes: Meritokratie ist längst auch in unserem Lande allumfassend.

        www.arbeiterkind.d...hen-studentenwerks

  • Ein Hochschulabschluss - übrigens auch in den so angesagten MINT-Fächern - ist kein Garant mehr für einen lukrativen Job.



    Im Gegenteil werden durch befristete Kettenarbeitsverträge, mies (wenn überhaupt) bezahlte "Praktika", und Arbeitskräfteverleihung akademische Abschlüsse zum Lebensrisiko.



    Im Fall einer Arbeitslosigkeit merkt man schnell, dass nur maximal 30-jährige Spezialisten in Software XY mit minimal 10 Jahren Berufserfahrung gesucht werden. Früher war es vielleicht möglich, bei der Rente die verlorenen Jahre durch ein höheres Einkommen auszugleichen. Wenn frau heute als Ingenieurin nach 35 Berufsjahren mit 1584 Euro Rente brutto = 1000 Euro netto dasteht, fragt man sich doch, ob man nicht lieber ein Handwerk gelernt hätte und sich selbstständig gemacht hätte inclusive Schwarzgeldkonten.



    Ich kann jungen Leuten nur raten: Macht eine Berufsausbildung in eurem favorisierten Fachgebiet, Abitur und ein berufsbegleitendes Studium könnt ihr später immer noch machen. Waste hast, das haste.

  • „Gerade in der Coronakrise wurde deutlich, dass das Leugnen von Fakten sehr viel mit dem Misstrauen gegenüber Ex­per­t*in­nen zu tun hat.“

    Mit etwas Abstand betrachtet ist es auch verstörend mit welcher Selbstverständlichkeit die „Chatting Class“ die Glaubwürdigkeit von Experten einmal absolut setzt, nur um sie im nächsten Moment wieder in den Dreck zu ziehen.

    Beispiele gefällig?

    Diese fürchterliche Pharamlobby mit ihren Fakestudien zu allem was uns nicht in den Kram passt, denen kann man doch unmöglich trauen. Die haben doch alle Experten und Gremien finanziell im Sack! Kapitalistenschweine!

    vs.

    Die Zulassungsstudien zu den Impfstoffen wurden von angesehenen Experten sorgfältig erstellt und geprüft. Das muß man glauben!

    Noch einen:

    Einer Regierung in der Seehofer, Dobrindt und Altmeyer ihr Unwesen treiben kann man doch nichts glauben!

    vs.

    Dem Spahn geht’s doch nur um die Gesundheit, glaubt ihm doch!

    Usw…

    Wer sich plötzlich um die Glaubwürdigkeit der Experten/Autoritäten sorgt, der sollte sich mal kritisch fragen, ob er nicht vielleicht doch bei deren Demontage mitgemacht hat. Aus guten Gründen und mit besten Absichten natürlich….

    Und zur Bildung. In einer Gesellschaft in der alle Professoren sind müssen halt auch Professoren Pakete ausliefern, Toiletten putzen, Häuser bauen, usw…

    Das Versprechen „jeder“ könne es schaffen ist schon daher ein ungedeckter Scheck, weil eine Mehrheit immer die massenhaft anfallende Arbeit tun muss. Es geht schon theoretisch nicht „alle“ zu Spitzenkräften zu machen.

    Auch die Fort- und Weiterbildung kann nicht alle nach oben katapultieren, geht halt nicht.

    Das Gegenteil ist der Fall. Fort- und Weiterbildung sind mittlerweile ein Hamsterrad dem man nicht entkommen kann, wenn man nicht absteigen will. Eine Pflichtübung zum bloßen Erhalt der erreichten Position.

    Bildung ist nur eine der Voraussetzungen, aber ohne den richtigen „Stallgeruch“ hilft halt auch die nicht sonderlich…

  • Ich finde die Analyse in dem Artikel ist typisch „akademisch“ und geht am Kern völlig vorbei.

    Warum haben Arbeiter und Nicht-Urbane in den USA Trump gewählt ? Weil der vom Habitus klar signalisiert hat, er gehöre zu ihnen ( was für einen Milliadär aus New York eigentlich völlig absurd ist

    Nicht fein-akademische politagenda zählt da, sondern, daß einer da mit durchschnittlichem BodyMassIndex, Hamburger verzehrend politisch unkorrekt „gepöbelt“ hat und klar gemacht hat: Ich bin keiner von der Sorte die ihr nur im



    Fernsehen seht, ich bin so (fehlerhaft…) wie Ihr und ich kämpfe für Euch!!

    Wer von den deutschen Linken beherrscht das ??

    • 9G
      97287 (Profil gelöscht)
      @Paul Rabe:

      Nahles

  • 0G
    04405 (Profil gelöscht)

    Der Tanz ums goldene Kalb "Gerechtigkeit" (Chancen-, Verteilungs-) ist ein Fetisch, der sich in der Linken verselbständigt hat. Es wird - ganz unabhängig von der Gesellschaftsform - stets Leute geben, die erfolgreicher als andere sind. Und es wird auch stets Leute geben, die gar nicht gut zurecht kommen.

    Die Frage ist eher, wie man allen Menschen ein Leben in Würde ermöglichen kann, ohne einzelne Gruppen als "Verlierer" an den Rand zu drücken. Also auch den "Abgehängten".

    • @04405 (Profil gelöscht):

      Neoliberalismus ist für sie scheinbar ein unabdingbares Naturgesetz. Der hat einen ganz anderen Fetisch: den schnöden Mammon!

      • 0G
        04405 (Profil gelöscht)
        @Andreas J:

        Ich habe große Schwierigkeiten, einen Zusammenhang zwischen meinem Beitrag und ihrer Antwort zu sehen. Der von mir geforderte solidarische Staat für alle ist so ziemlich das Gegenteil von Neoliberalismus.

        Ich möchte im Gegenteil die neoliberale Erzählung vom "Aufstieg durch Bildung" überwinden, denn es werden ganz bestimmt nicht alle aufsteigen.

    • @04405 (Profil gelöscht):

      Wie soll das zusammengehen, eine (noch) ungerechtere Gesellschaft zu fordern, geleichzeitig aber weniger abgehngte Verlierer zu wollen?

      • 0G
        04405 (Profil gelöscht)
        @Ingo Bernable:

        Klare Frage, klare Antwort: Weniger Placebo-Gerechtigkeitsdebatten, mehr Fokus auf die echten Randgruppen: Ende der HartzIV-Sanktionen, höherer Mindestlohn, Weg vom dreigliedrigen Schulsystem zur Gemeinschaftsschule, Verbot sozial homogener Wohngebiete ("Ghettos") und Schulklassen, ...

        Haben Sie sich schon mal gefragt, warum es gegen die "Frauenquote in Aufsichtsräten" keine nennenswerten Widerstände gab? Weil gerade mal zwei Positionen neu besetzt werden mussten. Das nenne ich Placebo!

  • "Eine Verkäufer*in oder eine Krankenpfleger*in leisten sicher mehr für die Gesellschaft als ein Börsenspekulant"



    Um an der Börse zu spekulieren braucht es Kapital aber keinen akademischen Abschluss, gleichzeitig dürfte das Risiko von Altersarmut etwa für eine promovierte Kulturanthropologin deutlich höher sein als für einen Handwerksmeister.



    Meinem Eindruck nach wird das im Artikel gezeichnete Zerrbild eines vermeintlichen Kulturkampfes zwischen Arbeiter*innen und Akademiker*innen den realen Verhältnissen nicht gerecht, sondern arbeitet sich an Bildern ab die allenfalls noch in den 50er- und 60er-Jahren Gültigkeit hatten.



    2020 lag die Studienanfängerquote in Deutschland bei knapp 55%, demgegenüber lag der Anteil der Hauptschulabschlüssen an allen Schulabschlüssen 2019 bei gerade einmal 16,5%. Gleichzeitig ist ein Hochschulabschluss schon längst kein Garant mehr für einen gut, bezhalten oder auch nur sicheren Job und die Absolvent*innen etlicher Fachrichtungen steuern typischerweise eher aufs akademische Proletariat als auf eine lukrative Karriere in der Wirtschaft zu.



    Wer angesichts dessen meint Begrifflichkeiten wie "Bildungselite" oder "Meritokratie" gegen Akademiker*innen in Stellung bringen zu müssen zielt damit auf eine Gruppe die weder den Verhältnissen nach, noch rein quantitativ als elitär gelten kann. Wie die damit betriebene Spaltung von Kopf- und Handarbeiter*innen einer linken Programmatik dienlich sein soll scheint mir höchst fraglich, aber leider eignet sich die allzu pauschale Attribuierung von Akademiker*innen als elitäre, reiche, abgehobene, urbane Lifestyle-Linke die dem Rest der Gesellschaft Veganismus und gendersensible Sprache aufzwingen wollen nur allzu gut um den Mob aufzuhetzen.

    • @Ingo Bernable:

      Unter den Akademiker/innen haben mittlerweile auch schon etliche erkannt, dass auch sie zum abhängig beschäftigten Humankapital gehören.



      Dass der Softwareentwickler mit einem hohen Jahreseinkommen nach Hause geht, und sich mehr Konsum leisten kann als ein Paketfahrer, übertüncht nur die Tatsache, dass er ebenfalls nur ein fremdbestimmter Lohnsklave ist.

      Anstatt sich gegeneinander aufneiden und aufhetzen zu lassen (Cui bono?), sollten sich akademische und nichtakademische Beschäftigte untereinander vernetzen, solidarisieren und versuchen, die Verhältnisse für alle zu ändern.

      Noch hält sich jeder (Akademiker, kleine und große und Schein-Selbstständige, Arbeiter, freischaffende Künstler, Arbeitshabende und -lose usw.) für etwas Besseres als all die Anderen. Aber eines Tages werden wir aufeinander angewiesen sein wie noch nie.

      • 9G
        97287 (Profil gelöscht)
        @Schnetzelschwester:

        Bei einer Lebenserwartung von 80 Jahren sind 35 Jahre Lebensarbeitszeit, mit Verlaub, der pure Luxus.

    • @Ingo Bernable:

      Und wer ist Ihr "Mob"?

      Welchen Bildungsgrad hat der?

      • @rero:

        Entscheidend ist dabei nicht der Bildungsabschluss, sondern das Ressentiment. Formale Bildung hilft eben nur bedingt gegen praktische Dummheit.

        • @Ingo Bernable:

          "praktische Dummheit"

          Und da ist sie wieder, die Fußangel.

          Die promovierte Kulturantropologin muss gar nichts verdienen.

          Sie kann auch Hausfrau und Mutter geworden sein, trotzdem gehört sie zur - typischerweise urbanen - akademischen Elite.

          Ob Ihr Handwerksmeister mehr verdient, besitzt nur geringe Relevanz.

          Wie Herr Hentschel schreibt, geht es nicht um "Hass auf Reiche".

          Herr Hentschel schreibt: "Es geht ihnen nicht nur um Löhne und Arbeit, sondern auch um gesellschaftliche Wertschätzung."

          Und Statistiken besagen, dass ein Handwerker im Durchschnitt deutlich weniger verdient als ein Akademiker.



          Ich habe das vor kurzem erst wegen der Berufswahl meiner Töchter recherchiert.

          Primär geht es jedoch um fehlende Wertschätzung.

          Das, was Sie mit "Mob" und "praktische Dummheit" ausdrücken.

          Und Sie nennen ja dazu auch die richtigen Themen.

          Gender und Veganismus wird oft als Distinktionsmerkmal einer akademischen Bildungselite wahrgenommen.

          Und Sie haben voll Recht, es gibt keinen "Kulturkampf" zwischen Arbeitern und Akademikern.

          Parteien, die ihn früher angeführt hätten - wie z. B. die Linke oder die SPD, haben nämlich heimlich die Fronten gewechselt.

          Früher hätte ein SPD-Führer wie Siegmar Gabriel nie von "Mob" gesprochen. Das war bezeichnend.

    • @Ingo Bernable:

      Wer genau ist denn „ der Mob“ ? Es sind ja Millionen die zB die AfD wählen…

  • Im taz-„Hausbesuch“ kommt heute eine Mandy B. zu Wort. Sie ist im Osten geboren und hat „das Gefühl, ‚Wessis‘ falle es noch heute leichter, für ihre Ziele zu kämpfen“. Weil sie, wie Mandy B. weiß, „früher gelernt haben, sich eine eigene Meinung zu bilden“. Sie selbst, behauptet Mandy B., sei „immer noch konfliktscheu“ und von ihrer DDR-Kindheit geprägt.“







    Aha. Und wessen Meinung hat sich Mandy B. da angeschlossen? Dreimal dürfen wir raten. Genau.







    Das „Gefühl der Herabsetzung durch die Gebildeten, die oft auch noch aus dem Westen gekommen sind“, versucht Mandy B., ganz konform mit der Nachwende-Lehre, dadurch loszuwerden, dass sie lernt, was kluge Leute ihr über „Ossis“ weis machen wollen. Und bloß nicht selbst denken. Und immer schön konfliktscheu bleiben.







    Ja, „es könnte durchaus sein, dass Demütigungen in den neuen Bundesländern stärker empfunden werden als im Westen“, weil „in der DDR die Leistungen der Arbeiter stärker gewürdigt wurden“. Man war mal wer und ist jetzt niemand mehr. Schade nur, dass beides einfach geglaubt und hingenommen wurde bzw. wird, nicht hinterfragt.







    Schon in der Schuld bekommen wir erklärt, dass Intelligenz berechtigt. Wer keinen Einskomma-Durchschnitt hat, wächst mit dem „Gefühl der Herabsetzung“ auf, das auch im Berufsleben nicht mehr verschwindet. Man kann hier alt werden wie ein Baum, ohne jemals wie ein mündiger Bürger behandelt zu werden. Und wieso das? Weil „Wessis“ nicht nur „früh gelernt haben, FÜR ihre Ziele zu kämpfen“, sondern auch GEGEN ihre benachteiligten Mitmenschen.







    Aber der „Ossi“ an sich ist ja nicht blöd. Er ist vielmehr bildungsaffin und sogar -fähig. Er/sie/es fängt an zu kämpfen. Erst gegen sich selbst und dann auch gegen andere. Allerdings nie gegen die, die was zu vergeben haben. „Die Gebildeten, die oft auch noch aus dem Westen gekommen sind“, sind tabu. Aber unbeliebt.







    Mandy B. nennen es „Konfliktscheu“. Ich sage Solidarität. Aber ich denke ja auch. Selbst. Und ich will nichts geschenkt.

  • 0G
    05989 (Profil gelöscht)

    Das ist eine exzellente Argumentation, die ich aber um die Feststellung ergänzen will, dass auch ein intelligentes Arbeiterkind eben praktisch keine Chance auf den Bildungsaufstieg mehr hat, während das dumme Akademikerkind praktisch nicht mehr absteigen kann. Zumal die Abhängigkeit formaler Ausbildung vom sozialen Status des Elternhauses mittlerweile (wieder) höher ist als von der individuellen Leistungsfähigkeit.

    Das untergräbt das Elitennarrativ vom Aufstieg durch Bildung.

    Deswegen ist Bildung keine Lösung mehr - es geht nur noch um's Geld. Wenn die Umverteilung nach unten nicht klappt, wird das alles vor unserem Gesicht explodieren.

    Die AfD weiß ganz genau, dass sie nur noch durchhalten müssen...

    Und um nochmal ganz deutlich zu werden: Genau so haben das die Nazis in den 30ern auch eingefädelt.

    Geschichte wiederholt sich, wenn man sich weigert zu lernen.

    • 0G
      02889 (Profil gelöscht)
      @05989 (Profil gelöscht):

      100% Zustimmung!

  • Herr Hentschel spricht ein wichtiges Problem an. Die Geringschätzung von nicht akademischen Berufen bei Akademikern aber auch die umgekehrte Variante. Beide Phänomene sind meiner Einschätzung nach darauf zurückzuführen, dass vielen Menschen die Fähigkeit fehlt, sich in die Perspektive anderer zu versetzen oder das zumindest zu versuchen. Das Problem ist also noch viel tiefgreifender als Herr Hentschel es hier behandelt. Es fehlt oft der Versuch eines anderen Blicks auf die Dinge zwischen beliebig zu fassenden gesellschaftlichen Gruppen oder sogar schon Individuen.



    Wir benötigen dringend mehr Chancen mit verschiedenen Menschen ins Gespräch zu kommen. Das kann nur gelingen, wenn nicht Alle im Hamsterrad laufen, sondern mehr Freizeit, mehr Freiraum und mehr Moderation dafür möglich ist. Wir brauchen Bürgerforen in denen nicht konkrete Planungen abgehandelt werden, sondern für Alle die Möglichkeit besteht, sich gegenseitig kennenzulernen und Ideen einzubringen, die nicht adhoc verwertbar sind.



    Für die demokratischen Gremien ist die Idee der Mandats-Verlosung ein möglicher Weg, um eine ausgewogene Vertretung der Bevölkerung zu erreichen.

  • Top Artikel, danke dafür.

  • Selbstverständlich hatte die ärmere Hälfte der Bevölkerung kaum Vermögen. Das liegt am Sozialstaat der Vermögensaufbau nicht notwendig macht. Die Ländern mit den stärksten Sozialstaaten sind die Länder mit der höchsten Vermögensungleichheit.



    Hinzu kommen in Deutschland die Umlagefinanzierte Rentenversicherung, das es eher üblich ist Wohnungen zu mieten als zu kaufen und natürlich der sehr starke Mittelstand den es so in kaum einem Land gibt (und der für massive Vermögensungleichheit sorgt).

    • @Wombat:

      Wenn im Sozialstaat der Vermögensaufbau nicht nötig ist können wir ja die Vermögenden enteignen.

    • @Wombat:

      Das Mottenkisten-Wording lässt grüßen. Menschen, die kaum etwas, oder nichts haben, finanzieren den Reichtum der zumindest finanziell oberen 10% der Bevölkerung. Dass diese Masse an berechtigt empfundender Ungerechtigkeit kritisch werden wird, liegt auf der Hand.



      Das neoliberale Wording wird das neue - gleich, von wem nun historisch korrekt verbürgt der Ausspruch stammt - "Sollen sie doch Kuchen essen..".

    • @Wombat:

      "Das liegt am Sozialstaat der Vermögensaufbau nicht notwendig macht."



      Demnach wären die Armen nur deshalb arm weil sie ihr komplettes Einkommen lieber für Konsum verballern als zu sparen.



      Tatsächlich sind die Einkommen aber ebenfalls so ungleich verteilt, dass relativ breite Bevölkerungsschichten gar keine Chance auf Vermögensbildung haben weil die laufenden Konsumausgaben nur das Nötigste decken und eben nicht verzichtbarer Luxus sind. Der Anteil der von relativer Armut Betroffenen liegt je nach Quelle zwischen 15 und 20%.



      "Die Ländern mit den stärksten Sozialstaaten sind die Länder mit der höchsten Vermögensungleichheit."



      Das scheint mir statistisch eher nicht gedeckt zu sein. Die 10 Länder mit dem höchsten Gini-Index 2019: Niederlande, Russland, Schweden, USA, Brasilien, Ukraine, Thailand, Dänemark, Philippinen, Saudi-Arabien.



      Und die 10 Länder mit dem niedrigsten Gini-Index: Slowakei, Osttimor, Myanmar, Belgien, Südkorea, Äthiopien, Weißrussland, Eritrea, Japan, Turkmenistan.



      Ein klares Muster ist da eher nicht erkennbar. Russland oder den USA würde ich eher kein besonders vorbildliches Sozialsystem attestieren, Belgien oder Südkorea kein besonders schlechtes.



      de.wikipedia.org/w...3%B6gensverteilung

  • Vielen Dank für diesen Beitrag. Das musste ja mal „gesagt“ werden.



    Jeder der arbeitet , ist an seinem Arbeitsplatz wertvoll und sehr zu schätzen wenn er seine Arbeit gut macht.



    Wenn die Putzfrau im Operationssaal ihre Arbeit nicht gut machen würde , würde der „elitärste“ Patient elendiglich an irgendeiner Infektion erkranken und sogar sterben.



    Den „Wert“ unterschiedlicher Arbeit gegeneinander abzuwägen halte ich für gesellschaftszersetzend.



    Eine Gesellschaft / die Bevölkerung / der Staat als Organisation der Gesamtheit der Individuen , ist darauf angewiesen dass jeder an seinem Platz / von seinem Platz aus seine Aufgabe(n) bestmöglich erfüllt.



    Zu bedenken bitte ich dass „eine Aufgabe“ auch eine reine Anwesenheit sein kann , NEIN – nicht DER BEAMTE DER IM BÜRO SEINE ZEIT ABSITZT, ich meine damit z.B. alte Leute , die allein durch ihre Existenz anderen seelische Ausgeglichenheit geben, oder so...



    Der letzte Absatz des Artikels hat mir besonders gut gefallen.



    Ich warte schon 50 Jahre auf ein Bildungssystem das verantwortungsbewusste und mündige Bürger „produziert“.



    Na ja, es gibt ja auch Gläubige die schon ein paar hundert Jahre / tausend Jahre auf den Erlöser warten.



    Vielleicht wird das mit dem Bildungsystem ja doch noch mal was.

    • 3G
      31446 (Profil gelöscht)
      @Hete Vome:

      Es reicht aber nicht, nur diejenigen zu respektieren, die arbeiten.



      Der Umgang mit Menschen, die ALG II empfangen, ist in der Politik und in der Öffentlichkeit häufig "unter aller Sau", um es richtig auszudrücken. Diesen Menschen pauschal Sozialbetrug und Faulenzerei zu unterstellen, ist eine unverschämte Stigmatisierung, die aber von der Öffentlichkeit akzeptiert und teilweise auch noch verstärkt wird.



      Keine staatliche Maßnahme greift so stark ins Persönlichkeitsrecht ein, wie die Gesetze zum ALG II. Darüber gibts aber keine Filme von Schauspielern. Das wird einfach so hingenommen, in der Hoffnung, man ist selbst nicht irgendwann betroffen.

      • @31446 (Profil gelöscht):

        Genau aus diesem Grund versuche ich ALG-2 zu umgehen. Zudem ist es eine Dienstleistung, die nicht zwingend ist.

        Da mir meine persönliche Freiheit in jeder Hinsicht wichtiger ist, versuche ich Arbeitsplätze zu bekommen. Das das nicht einfach ist, weiß ich aus eigener Erfahrung.

        Doch ich habe gemerkt, dass ich bei Vorhandensein meiner individuellen Grundbedürfnisse gelassen auf weniger einkommensträchtige Arbeit schaue. Denn ich hinterfrage meinen Konsum. Bald habe ich alle wichtigen Dinge für mich, sodass ich Geld sparen kann und in Erlebnisse investieren will. Dann decken auch geringe Gehälter die individuellen Fixkosten.

        ALG-2 muss reformiert oder abgeschafft werden. Monetär wärs für mich nicht das Problem, aber perspektivisch. Deshalb arbeite ich lieber irgendwo als Aushilfe und kann Geld sparen und meine persönlichen Freiheiten wahren.

  • Die USA und Deutschland wird man auch hier so einfach gar nicht vergleichen können. Tatsächlich gab es ja mal eine Zeit, in der die SPD ein Projekt „Chancengleichheit“ vorangetrieben hat, was dann auch zu mehr Abiturienten aus Arbeiterfamilien führte. Die Reaktion darauf war dann eine Begrenzung des Hochschulzugangs (Numerus Clausus). Damals war ein Hochschulabschluss ja noch ein Freischein für ein hohes Einkommen. Das ist heute keineswegs mehr so. Einser-Abiturienten gab es zu meiner Zeit praktisch gar nicht. Mit einer glatten Drei war man damals im Abi schon sehr gut dabei. Richtig ist, akademische Eltern legen gewöhnlich großen Wert auf akademische Kinder. Der Arztsohn, der die Praxis seines Vaters einmal fortführen soll und der nicht enterbt werden will, hat doch praktisch nie eine andere Chance, als Medizin zu studieren - koste es, was es wolle. Neidgefühle kamen da bei mir als Arbeiterkind nie auf, wurden aber ständig als gegeben unterstellt. Bildung ist nach wie vor größtenteils Glücksache und Zeugnisse sind letztlich immer nur Momentaufnahmen eines Berufslebens, das wir alle nicht ganz selbst in der Hand haben.

    • @Rainer B.:

      Meine Eltern sind Beamte und Lehrer:innen. Dennoch hatte ich nie das Gefühl in den Beruf des Lehrers gedrängt zu werden oder mich dessen berufen zu fühlen. Ich war und bin vielmehr ein Freigeist. Ich habe Mediengestaltung gelernt und anschließend noch etwas „brotloses“ studiert - Asienwissenschaften. Doch ich bereue nichts von beidem. Natürlich wäre ich mit Informatik oder Jura besser abgesichert, doch diese Fächer hatten mich damals nicht interessiert. Im Studium bin ich auch dann gut, wenn mich der Inhalt packt. Erst heute interessiere ich mich stärker fürs Programmieren, die IT und naturwissenschaftliche Fächer. Früher lebte ich für die Kunst und malte lieber. Ideen und Interessen ändern sich.

      Und obwohl meine Eltern beides Akademiker und Beamte sind, zudem Lehrer, waren meine Noten anderer Natur. Im Studium wendete sich das Blatt zum Positiven. Meine Denkweise wurde stärker angesprochen.

      Ich finde Zertifikate (ein Zeugnis ist nichts anderes) wenig aussagekräftig. Leistungen schwanken je nach Verfassung und Tageszeit. Wer einen IQ von 120 hat, aber psychische Probleme, wird im Test auch nicht besser abschneiden als der Durchschnitt. Viel wichtiger ist es, was der Mensch mit seinen Fähigkeiten und gegebenen Möglichkeiten macht. Denn daran erkenne ich angewandte Intelligenz und genutzte Bildung.

      Es gibt Menschen, die viele Bücher lesen, und dennoch kein Erfahrungswissen vorweisen. Das habe ich sogar bei einem promovierten Menschen beobachtet. Manchmal musste ich mir „Belehrungen“ anhören, obwohl ich das praktische Wissen hatte. Es ging um mein Herkunftsland Indien, indem ich ein Jahr gelebt und gearbeitet hatte. Vieles, was in manchen indologischen Schriften steht, entspricht nicht der gelebten Realität in Indien. Doch das wollte derjenige nicht wahrhaben.

      Chancengleichheit ist für mich, wenn jeder die gleichen Startbedingungen hat. Was der einzelne dann damit macht…ist jedem selbst überlassen.

  • Fangen wir doch mal an, an einer offenen Gesellschaft zu arbeiten und schaffen endlich das höchst segregierende 3-gliedrige Schulsystem mit erheblicher sozialer Exklusion ab.

    Es gibt gute Beispiele für bessere Schulsysteme allein in der EU.



    Finnland ist da eine meist gut bewertete Variante.



    Es ist Zeit, dass wir über den deutschen Tellerrand hinaus schauen

    • @J_CGN:

      Das kann man tun, nur wird das die Chancen halt nur umverteilen. Am Ende kann den Job als Chef, den Posten als Redakteur, oder was auch immer, halt aber nur einmal besetzt werden.

      Ich halte es für höchst gefährlich ständig neue Pseudolösungen zu präsentieren die suggerieren „alle gleichzeitig“ könnten nun an die Spitze aufsteigen. Das führt nur zu immer mehr Frust und Wut…

  • Die Wagenknecht-Argumentation per Behauptung wegzudrücken, kann man kritisch sehen.



    Ich persönlich glaube nicht, dass Wagenknecht die Identitätspolitik per se ablehnt, sondern die Diskursverlagerung kritisiert.

    • @Andi S:

      Und ich kenne genügend Migranten und LGBT-Personen die sich von der "die Linke" abwenden. Übrigens, die meisten "Arbeiter" wählen CDU.

  • "Und natürlich gehört dazu auch ein Bildungssystem, das eine gute kostenlose Ausbildung und Weiterbildung für alle Menschen je nach ihren Fähigkeiten gewährleistet, ohne sie einem gnadenlosen Leistungswettbewerb auszusetzen."

    Und da ist sie wieder, die Arroganz der Gebildeten. Kostenlose Bildung ist extrem wichtig, keine Frage. Aber, jeder Arbeiter, jede Arbeiterin wird Ihnen sagen dass man hart arbeiten muss um voranzukommen, und dass Leistung belohnt -Nichtleistung nicht belohnt gehört. Mit dem o.g. Prinzip könnte man nichtmal eine erfolgreiche Kreisligamannschaft trainieren, es ist also nicht vielversprechend, Um genau zu sein schadet dieses "dem Leistungsprinzip Nicht-Aussetzen" den Leuten aus bildungsfernen Schchten sogar. Ich persöhnlich halte diese Forderungen für Projektionen, wer sowas fordert hatte wahrscheinlich selbst Schwierigkeiten in der Schule..

    • @Gerald Müller:

      Was bringt das Leistungsnarrativ, wenn die Digitalisierung und Automatisierung die Leistung als solche entwertet, sowie den Prozess der Arbeit dazu?

      Beispiel:



      Angenommen, ich biete ein Produkt im Internet an und lasse es mir bezahlen. Dann kann ich (je nach Produkt) es komplett automatisiert produzieren lassen. Ich arbeite dann gar nicht, bringe auch keine reale Leistung, aber kassiere das Geld.

      Arbeit:



      Sehe ich einerseits als Erwerbsarbeit und als produktive wertschöpfende sowie wertschaffende Tätigkeit, aber auch Dienstleistung an.

      —> Wenn ich die produktiven Prozesse automatisiere, entwerte ich diesen arbeitstechnischen Prozess und entmenschliche ihn. Diese Gedanken kamen mir heute, als ich über meine eigene Beschäftigung nachdachte.

      Kostenlose Bildung finde ich wichtig. Jedoch liegt es am einzelnen was daraus gemacht wird. Auch bei kostenloser Bildung muss intensiv gelernt werden. Obgleich manche Programme Open-Access und Open-Source sind, benötigt es Zeit, Energie und Wille (zudem auch Bildung), um sich eigenständig weiterzubilden. Die kostenlosen YouTube Tutorials ersetzen mir nicht das eigenständige Lernen - sondern ergänzen es.

      Der Leistungswettbewerb existiert doch trotz kostenloser Bildung oder breit verfügbarem Wissen. Es verlagert sich dann auf neue Bereiche, die Distinktionen versprechen.

      Auf der anderen Seite finde ich, dass Leistung an sich nicht schlecht ist. Viel mehr sollte die Bezahlung zur Leistung passen. Und durch die Automatisierung entkoppele ich die Bezahlung von der Leistung des Menschen, wenn ich den Prozess an Software und Roboter ausgliedern kann. Zumindest bei allen routinierten Tätigkeiten, dessen Arbeitsschritte sich wiederholen und vorhersehbar sind.

      @Yossarian



      Auch in vermeintlich harmonischen Gesellschaften gibt es Konkurrenzdenken und Hierarchien. Sie äußern sich nur anders. Zumindest weiß ich es aus Indien und von dort lebenden Ethnien.

    • @Gerald Müller:

      Da ist es wieder, das Leistungsprinzip. 40 Jahre Neoliberalismus lassen offenbar keine anderen Modelle des Zusammenlebens mehr zu. Nur noch Konkurrenz. Dabei wusste schon Darwin, dass Kooperation das überlegene System ist:



      www.heise.de/tp/fe...Frage-4647091.html

  • Es ist gefährlich für Linke auf immaterielle Gründe für Unzufriedenheit der Arbeiter hinzuweisen. Das wäre Eingeständnis, dass Arbeiter andere Werte haben, als von Linken erwünscht.

  • Natürlich hat Sarah Wagenknecht recht, wenn sie sagt, dass Themen wie Gendersprache etc den Geringverdiener nicht interessieren. Ich kenne genügend Arbeiter, die sich von der SPD abgewendet haben. Leute mit der Biographie eines Josip Juratovic gibt es in den linken Parteien viel zu wenig.

    • @Christof Abt:

      Wo sagt Wagenknecht, das Gender speziell Geringverdiener nicht interessiert?