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04.09.2023 , 09:52 Uhr
Einen ehemaligen KZ-Wärter, der damals 16 Jahre alt war (was hat der wohl für Aufgaben übertragen bekommen?) stellt man vor Gericht. Das ist auch gut so. Aber ein Aiwanger, der als Jugendlicher über den Holocaust augeklärt wurde (oder war das nicht so in Bayern?) und es besser hätte wissen müssen, der soll mit einer "Jugendsünde" entschuldigt werden? Naja, Krähen und Augen und so.
zum Beitrag20.06.2023 , 07:45 Uhr
Sinnvoller wäre es, für Lebensmittel die Mehrwertsteuer auszusetzen oder stark zu senken.
zum Beitrag19.05.2023 , 10:37 Uhr
Nur dann dauerhaft unerreichbar, wenn die jährliche Fernreise, das jährliche neue Smartphone, das neue Auto pipapo priorisiert werden. Otto "Normaleigenheimbesitzer" hat sich dafür jahrzehntelang eingeschränkt, auf Urlaub und Neuwagen verzichtet, monatelang die Gesundheit auf der Baustelle verausgabt. Das ist kein "Vermögen", das vom Himmel oder aus Aktiendeals gefallen ist, sondern hart erarbeitete Investition mit Blick auf die zu erwartende Armutsrente. Hätte ich mein Geld in jungen Jahren verbraten und Fleisch gegessen, Flugreisen gemacht, einen SUV gekauft, bekäme ich jetzt "Bürgergeld" aka Hartz4. Jeder Rentner im Eigenheim erspart dem StaatSozialleistungen.
zum Beitrag19.05.2023 , 10:26 Uhr
Von einem - gerade noch bezahlbaren, abbezahlten - Eigenheim in eine unbezahlbare Mietwohnung zu wechseln zu _müssen_, kann für einen Rentner Obdachlosigkeit bedeuten. Für 1000,- BRUTTO kriegen Sie keine Mietwohnung. Wenn ich unter der Brücke wohnen muss, sind mir 2 Grad mehr schon recht.
zum Beitrag09.05.2023 , 19:51 Uhr
Meine Oma mütterlicherseits war Halbsinti. Ihre mindestens 13 Geschwister sowie ihre Mutter wurden von den Nazis ermordet. (Sie erzählte mal, dass sie als 13. Kind bei der Feldarbeit geboren wurde - das Baby wurde in ein Tuch gewickelt, und die Mutter hat weiter Korn geerntet - und sie erzählte von einer jüngeren Schwester.) Sie hat nur überlebt, weil zwei ihrer Söhne an der Front kämpften (einer ging mit der Bismarck unter, einer starb auf der Krim), und weil ein Beamter ihr wohlwollend "ausreichend deutsches Blut" bescheinigte. Sie hat niemals ein Wort über ihre Erlebnisse verloren. Das ging so weit, dass ich noch nicht einmal Anzahl und Namen meiner Verwandten kenne. Manchmal ist sie schreiend wach geworden.
Mein Opa väterlicherseits war SS-Scharfschütze an der Ostfront, in der Ukraine. Er wollte auch nicht darüber reden. Seltsam: Er hat einen Kettenhund aus einem ausgebrannten Dorf mitgenommen, ins Lazarett und auf Heimaturlaub. Er war ein harter, schweigsamer Mann. Aber manchmal ist er schreiend wach geworden.
Soll ich mich jetzt als Opfer oder als Täter fühlen?
zum Beitrag06.05.2023 , 18:07 Uhr
Bei meiner Arbeit als Ingenieurin habe ich etliche Russen aus der sog. "Arbeiterklasse" kennengelernt. Was mir sehr nahegegangen ist, war die unglaubliche Passivität und Unterwürfigkeit dieser erwachsenen Männer. Als ob ich denen den Kopf abreißen wollte.
Die Jahrhunderte dauernde brutale Unterdrückung hat diesen Menschen die Kraft zum Aufmucken geraubt. Bei uns gab es damals in den 70ern die Phase der antiautoritären Erziehung und Erziehung zum "mündigen Bürger", wisst ihr noch? In RU gab es das nie. Wir können uns gar nicht vorstellen, mit welchen Brachialmethoden, mit Demütigung und Prügeln schon den Kindern der Wille gebrochen wird. Bei uns kämen solche Kita-Betreuer und Lehrer in den Knast. Überlegenheit wird durch Gewalt ausgedrückt. Prügel für die Schwachen, Ducken vor den Stärkeren. Ich wundere mich nicht über die Gewaltexzesse im Ukraine-Krieg.
Und dann fordern ein paar Leute im Westen, dass die Russen doch bitte auf die Straße gehen und gegen Putin demonstrieren sollen. Das macht man dort nur genau einmal. Die das fordern, sind oft die, die sich vor Angst ins Hemd machen, wenn sie ihrem Chef mal "nein" zu Überstunden sagen wollen.
zum Beitrag02.05.2023 , 19:55 Uhr
Warum kann die Bahn das nicht so handhaben wie anno dazumal mit den Rauchern? Ein halber Waggon wird für Leute mit Hunden freigegeben, wer keinen Hund hat und sich nicht an selbigen stört, kann da auch rein. So wie damals im Raucherabteil.
zum Beitrag06.03.2023 , 14:25 Uhr
Tja, ich bin auch aktiv in der Lokalpolitik tätig (das ist übrigens ehrenamtlich und nicht fett vergütet) und mit 60 die Zweitjüngste. Wir hätten gerne Jüngere dabei, aber die lassen sich auch durch noch so eindringliches Bequatschen nicht dazu verleiten, wenigstens mal als Zuschauer an einer Stadtverordnetenversammlung teilzunehmen, geschweige denn in irgendeiner Form aktiv mitzumachen. Kann ich aber irgendwie auch verstehen: Beruf, Familie, Freunde... Und abends ist man dann so kaputt, dass man eine Sitzung bis 21 Uhr nicht habwegs konzentriert durchhält. Und dann hat man ja noch seine Freizeitaktivitäten. Politik - pfft - wie laaangweilig!
zum Beitrag24.01.2023 , 10:01 Uhr
Vor zehn Jahren habe ich mir mit 50 mein erstes Auto geleistet - ich wäre sonst nicht pünktlich zur Arbeit gekommen. Der Bus vor Arbeitsbeginn fuhr am Abend vorher, der danach zwei Stunden nach Arbeitsbeginn. Es soll ja angeblich noch einige Mitglieder der werktätigen Klasse geben, die nicht im Homeoffice arbeiten können und die keine flexiblen Arbeitszeiten haben. Dieses Jahr wurde von der Kommune beschlossen, die Buslinie abzuschaffen.
zum Beitrag24.01.2023 , 09:28 Uhr
Herr Franzen spricht einen Punkt an, der meiner Meinung nach sehr wichtig ist: "Die Vernetzung der extremen Rechten erfolgt seit vielen Jahren transnational. Das bedeutet, dass wie selbstverständlich über Länder- und Sprachgrenzen hinweg zusammengearbeitet wird. "
Von der Linken sieht man dagegen überwiegend kopflastige Grundsatzdiskussionen, denen kaum noch "einfache" Menschen folgen können bzw. wollen. Man diskutiert sich einen Wolf über die eigenen Befindlichkeiten, aber wo bleibt die internationale Solidarität? Die Linke Politikerkaste ist dermaßen in ihrer intellektuellen Blase gefangen, eine Berührumg mit der realen, auch emotionsgeladenen Lebenswelt der "werktätigen Klasse" findet kaum noch statt. Die Menschen fühlen sich nicht ernstgenommen in ihren Ängsten und Träumen, also rennen sie zu den Populisten, die ihnen das Blaue vom Himmel runterlügen.
Statt jedem Stöckchen hinterher zu springen, das die Rechte zur Provokation wirft (Genderdiskussion, Russlandtrolle, politisch unkorrektes Posen), wäre es angesagt, auch länderübergreifend linke Solidarität zu praktizieren - nicht zu bekunden. Leider ist die Linke (als allgemeines Weltbild, nicht als Partei) dermaßen zersplittert, dass eine internationale Vernetzung möglich wäre. Es wird zu mehr auf trennende Interessenunterschiede zwischen den einzelnen linken Grüppchen geachtet als auf eines grenzen- und kulturüberschreitenden Schulterschluss.
zum Beitrag21.11.2022 , 10:33 Uhr
Olivia wünsche ich von Herzen, dass sie wieder vollständig auf die Beine kommt, sie ist doch noch so jung.
Als selbst von CFS Betroffene konnte ich unser empathiebefreites Gesundheitssystem aus erster Hand erleben. Nach jahrelangem massivem Dauerstress (>40h-Job in toxischem Arbeitsumfeld, Pflegefall zu Hause) entwickelte ich eine Nebennierenerschöpfung, bei der kurz gesagt die Nebennieren nicht mehr in der Lage sind, bei Bedarf genügend Stresshormone (die übrigens auch notwendig sind zur Aufrechterhaltung des Kreislaufsystems), abzudrücken. Trotz labordiagnostischer Bestätigung - man muss über den Tag verteilt Speichelproben sammeln, um den Tagesverlauf der Stresshormone wie Kortisol zu bestimmen - wurde ich von sämtlichen Ärzt:innen nur abgewimmelt. "Treiben Sie Sport!" hätte mich fast umgebracht. Ein Spaziergang bedeutete 1 Tag Bettlägerigkeit. Ich bin unter Belastung einfach umgekippt. "Ist doch nur eine Modekrankheit!" So wie Migräne oder Depressionen? Eine Reha wurde mir nicht genehmigt, ich hätte nicht genügend Fehltage aufzuweisen. Sozial erwünschtes Verhalten wird abgestraft. Stattdessen wurde ich entlassen, ich wäre nicht teamfähig, Weinkrämpfe und Einschlafen am Arbeitsplatz gehen gar nicht... Hallo Armutsrente. NIEMAND stellt eine 60jährige Frau mit CFS ein, auch nicht als MINT-Fachkraft.
Die Isolation in Corona-Zeiten hat mir geholfen, mich selbst etwas wiederherzustellen. Von 1/2 Stunde Gartenarbeit+3 Stunden Bettruhe bin ich beim umgekehrten Verhältnis angekommen. Geblieben sind extreme Erschöpfbarkeit, Null Stresstoleranz und der Verlust des Vertrauens in Ärzt:innen.
zum Beitrag04.11.2022 , 08:50 Uhr
"Das Establishment wird als korrupt dargestellt, als würde es nur der höchsten Ebene der Gesellschaft dienen." Da muss man nicht viel darstellen, das tun die selbsternannten "Eliten" ganz alleine. Stichworte Maskendeals, Cum-Ex, Sexismus... Da machen alle von ganz rechts bis ganz links mit. Und dann der unsägliche Herr Merz aus der "Mittelschicht". Wenn die Menschen lieber das ehrliche A....loch wählen anstatt das heuchlerische, kann ich das gut verstehen. Und wenn Wahlen etwas verändern könnten, wären sie verboten. Ich hatte Grün gewählt, wegen des Pazifismus und des Umwelt- und Klimaschutzes. Nun reibe ich mir verdutzt die Augen: ohne Abstriche könnte das grün-rote Personal gegen Gelb/Schwarz ausgetauscht werden. Da kann ich gleich das Original wählen oder gar nicht.
zum Beitrag30.08.2022 , 09:25 Uhr
Aufgezwungene Belehrungs-Workshops, bei denen die Teilnehmer/innen mit glasigen Augen nur die Zeit absitzen, schaden mehr als sie nützen. Nur wenige werden sich dadurch angeregt fühlen, über rassistische, sexistische etc. Strukturen Gedanken zu machen. Die Anzahl derer, die sich ärgern und noch mehr hinter vorgehaltener Hand stänkern, wird nicht gering sein.
Gut gemachte Schulungen wecken Empathie, bieten Dialog mit von Diskriminierung Betroffenen, lassen Fragen und Diskussionen zu.
Schlechte Schulungen kommen oberlehrerhaft und dogmatisch daher, verbieten rigide jede Frage. Ich habe in einem multinationalen Konzern, in dem solche Workshops Pflicht für alle waren, beide Arten erlebt.
Das erinnert mich in der Verbissenheit manchmal ein wenig an Maos Kulturrevolution, wo "Intellektuelle" und "Bürgerliche" öffentlich Buße tun mussten, und jede/r argwöhnisch beäugt wurde, ob er/sie auch die wahre proletarische Gesinnung zeigte, und wenn nicht, umerzogen werden musste.
zum Beitrag15.08.2022 , 08:54 Uhr
"Wertbeimessungsstörung". Bei dem Wort schwillt mir der Kamm. "Wert" ist doch nicht nur der materielle Wert. Wer legt eigentlich fest, was etwas "wert" ist? Würde meine Wohnung brennen, würde ich nicht das iPad retten, sondern mein abgewetztes und geflicktes Plüschpferd, das ich schon seit 55 Jahren und 14 Umzügen mit mir rumschleppe, eine Erinnerung an die 5 Jahre meines Lebens, in denen ich glücklich war, und danach nie wieder.
Warum ist jemand "gestört", der/die Dingen einen anderen Wert beimisst als vom Konsumismus vorgegeben?
Warum ist jemand "krank", der/die es nicht übers Herz bringt, sich von ans Herz gewachsenen Gegenständen zu trennen, oder wert(!)volle Ressourcen zu vergeuden, nur weil "man" es so verlangt?
Ich bin die Erzfeindin aller Kapitalisten: vieles von dem, was ish benutze, ist 40-70 Jahre alt, Plastikbehältnisse werden mehrfach benutzt, meine neuesten Klamotten sind auch schon 10 Jahre alt. Ich besitze 3 Paar Schuhe, aber hunderte Bücher, die man mir aus der kalten starren Hand winden müsste, um sie zu entsorgen.
Ich lebe lieber in einer vollgestopften Wohnung, die meinem ICH entspricht, als in einem sterilen Vorführraum aus dem Möbelkatalog. Übrigens sind die modernen Möbel sowas von potthässlich, da gefallen mir meine von 1954 besser.
zum Beitrag07.07.2022 , 10:14 Uhr
Der Zustand der Bahn ist symptomatisch für den Zustand nahezu sämtlicher existenzsichernder Systeme in Deutschland: Schule, Katastrophenschutz, Bundeswehr, Gesundheitssystem, Pflege, Polizei, usw., sucht euch was aus.
Das Schlüsselwort ist "technische/organisatorische Schulden", ein Begriff aus dem Software Engineering.
Schulden sind Geld, das man ausgibt (oder Amigos in die Tasche steckt), ohne es zu haben. Irgendwann muss man es aber mit Zins und Zinseszins zurückzahlen.
Notwendige technische oder personelle Investitionen, die man nicht macht, machen kurzfristig Geldmittel frei (=Schulden), aber langfristig MÜSSEN sie gemacht (=zurückgezahlt) werden, was IMMER teurer (=Zinsen) ist als wenn man es sofort gemacht hätte: gestiegene Lohn- und Materialkosten, höhere Anforderungen, technische Neuerungen... Aber das zahlen ja Andere.
Noch funktioniert alles mehr schlecht als recht, weil noch "alte Hasen" dabei sind, die die Prozesse und Workarounds kennen und verstehen. Und weil die Beschäftigten ihr Bestes über ihr Soll hinaus geben, damit der Laden läuft. Wenn die mal alle zwangsfrühverrentet, ausgestiegen oder ausgebrannt sind, werden stümperhaft zusammengefrickelte Äpps (aka "Digitalisierung") alleine es nicht mehr richten.
zum Beitrag02.05.2022 , 09:54 Uhr
Auf den Kurilen zündelt Putin bereits gegen Japan. Ob China auf Dauer still hält, wenn deren Wirtschaft durch den Krieg für deren Empfinden zu sehr beeinträchtigt wird? Noch ist Xi mit Covid19 beschäftigt, aber aufkeimender Unmut in der eigenen Bevölkerung wurde schon oft und gerne von Diktatoren durch externe Aggressionen ruhig gestellt. Falls Xi mal kurz nach Indien fingert, dem neuen Freund Russlands, würde das Putin zum Eingreifen veranlassen? Ratzfatz wäre ein Mehrfrontenkrieg zu führen, den von Cäsar über Napoleon und Hitler noch kein Diktator geschafft hat.
zum Beitrag02.05.2022 , 09:42 Uhr
Dieser Trend bei der Kriegsführung bereitet mir auch Bauchschmerzen. In WK3 wird es nicht nur um den Kampf Soldat vs. Soldat oder Gräueltaten an der Zivilbevölkerung gehen, sondern um die gegenseitige Zerstörung der technischen und natürlichen Lebensgrundlagen, und das nicht als Kollateralschaden (Entlaubung, Kontamination), sondern gezielt.
Wäre ich an Putins Stelle, würde ich vor dem Einsatz von Nuklearwaffen (die Dinger gibt es ja auch nicht unbegrenzt und gratis) dem Westen die Infrastruktur zerhacken. Europa den Strom ausschalten, wichtige Internetknotenpunkte lahmlegen, Mobilfunk stören, per KI "individualisierte" Propaganda = Kunden, die an X glauben, glauben auch an Y, ... Vielleicht hab ich auch nur zuviel Fantasie, aber ich schlaf schlecht bei dem Gedanken.
zum Beitrag02.05.2022 , 09:31 Uhr
Auf dem Schulhof wie unter Nationalstaaten gilt dasselbe: Wer den Eindruck macht, sich nicht wehren zu können, wird platt gemacht. Warum machen die kleinen und großen Bullies das? Weil sie es können. Wie heißt es so schön? Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn der böse Nachbar das nicht will.
Ich bin ein friedliebender Mensch, ich würde nie hergehen und jemanden einfach angreifen. Leben und leben lassen. 99% aller Menschen sehen das vermutlich auch so. Bis auf die letzten 1%, die es leider regelmäßig bis zum Staatsführer bringen.
Aber: Wenn _mich_ jemand angreift, sei es abends auf der dunklen Straße, sei es mit Kriegsgerät, würde ich mich mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln wehren. Selbst als Frau Ü60 würde ich zur Waffe greifen. Lieber erschossen als zu Tode gefoltert. Andererseits würde ich auch einem feindlichen Soldaten wohl genauso die Wunden verbinden wie einem "eigenen", wenn er mir vor die Füße fällt, ist ja auch ein Mensch.
zum Beitrag20.04.2022 , 11:08 Uhr
Nein. Gibt es nicht. Ich wohne in Hessen, in einer Stadt mit 36.000 Einwohnern und 0 Sirenen.
zum Beitrag02.04.2022 , 16:29 Uhr
Nein, ich war Ingenieurin in einer US-Firma.
zum Beitrag01.04.2022 , 13:54 Uhr
Ach, die Steigerung meiner persönlichen Lebensqualität durch Arbeitslosigkeit ist unbeschreiblich.
Nach überlangen Arbeitszeiten, gleichzeitig Pflegefall zu Hause, Mobbing durch Kollegen und Vorgesetzte (Wir können uns hier keine Kranken leisten.) litt ich unter Burnout und einer "Anpassungsstörung" - der Begriff ist blanker Zynismus. Wenn man sich nicht an systemimmanent krankmachende Arbeitsbedingungen anpassen kann, wird das auf diese Weise individualisiert und als schuldhaftes Verssagen gebrandmarkt.
Jetzt habe ich zwar wenig Geld, dafür darf ich mich anziehen wie ich will, darf essen, schlafen und zur Toilette gehen wann, so oft und so lange wie ich will, muss mich nicht mehr beleidigen und erniedrigen lassen, darf mal schlechte Laune haben oder vor mich hin singen - das ist es mir wert. An so manchem Werkstor sollte ein Schild hängen "Sie verlassen den freiheitlich-demokratischen Sektor."
Hobby? Das erste Vierteljahr habe ich 14 Stunden täglich geschlafen, dann konnte ich endlich aufhören zu weinen.
zum Beitrag18.03.2022 , 17:23 Uhr
Das ist der Punkt: Pacing.
Vieles wird bei oberflächlicher Diagnose als Depression betitelt, dabei ist es keine. Die Empfehlung, Sport zu treiben, ist dann kontraproduktiv bis gefährlich. Ich hatte vor einigen Jahren nach jahrelangem Dauerstress (anspruchsvoller Job, Mobbing durch Kollegen, Pflegefall zu Hause) eine Nebennierenerschöpfung, die mich in letzter Konsequenz den Job kostete. Der Körper kann nicht mehr genug Stresshormone rausquetschen und fährt alle Systeme runter. Das wird leider von vielen Mediziner/innen als real nichtexistente Modekrankheit abgetan, dabei lässt es sich durch einen Cortisol-Tagesverlauf klinisch nachweisen. "Treib Sport" hätte mich beinahe umgebracht. Corona hat mich insofern gerettet, da ich in Arbeitslosigleit und Isolation nach meinem eigenen Tempo agieren konnte. Null Anstrengung. Nach zwei Jahren ging es mir wieder besser.
Der Tochter drücke ich ganz fest die Daumen. Geduld, Geduld, Geduld!
zum Beitrag17.03.2022 , 09:38 Uhr
Nach jahrzehntelanger Fetischisierung des Egoismus erntet die Gesellschaft die Früchte, die sie gesät hat.
Ich ich ich. Jeder für sich. Kein Verständnis und erst recht keine Solidarität mehr mit Schwächeren (Alte, Arme, Arbeitslose, Kranke, Hartz4-Empfänger, Geflüchtete...) - das sind ja alles "Schmarotzer". Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen, sagte einst ein SPD-Politiker.
Erst recht keine Solidarität mit dem nicht ganz so schwachen "Nächsten", sei es der fastende Muslim, sei es die alleinerziehende Kollegin. Andersgläubige, Andersdenkende werden beschimpft und entmenschlicht, egal welche politische Couleur man betrachtet.
Die Politik bot über Jahrzehnte eine Bühne für aufgeblasene Selbstdarsteller und Populisten mit Kreißsaal-Hörsaal-Plenarsaal-Lebenslauf, und NUR für diese.
Wenn Wahlen etwas ändern könnten, wären sie verboten.
zum Beitrag17.03.2022 , 09:17 Uhr
Bei uns werden schon die ersten Waldbrandwarnungen rausgegeben. Für März ist es definitiv zu trocken, es gab ja auch keinen Schnee als Wasservorrat. Und wenn hier öfter mal wieder von Mai bis September so gut wie kein Regen fällt, wie 2019 und 2020, können wir irgendwann unser Trinkwasser mit Kanistern beim THW holen.
zum Beitrag17.03.2022 , 09:10 Uhr
Es war nirgends die Rede von Ackerfrüchten, sondern von Pflanzen, Pflanzen allgemein. Dazu gehören übrigens auch Bäume.
Ich wohne im hessischen Ried. Hier ist das Grundwasser in den letzten Jahren dermaßen gesunken, so dass sogar hundertjährige Buchen nicht mehr an das Wasser kommen und massenhaft absterben. Millionen von Euro werden jährlich von Hessen Forst in die Wiederaufforstung mit trockenheitsverträglicheren Baumarten gesteckt, aber die Setzlinge gehen schneller ein, als man pflanzen kann. Im Wald gibt es auch keine Wasserstellen mehr, und das Wild muss seinen Durst mit Blättern von jungen Bäumen stillen. Das Grundwasser wird nach Frankfurt und Darmstadt gepumpt, soviel kann es gar nicht regnen.
Was die Landwirtschaft betrifft, wäre ein sparsamerer Umgang mit Wasser wünschenswert. Beregnungen sind bei großer Hitze ineffektiv, da der größte Teil des Wassers verdunstet. Mit Tropfleitungen wären die Verluste geringer, aber das kostet ja Geld, das der Verbraucher (hauptsächlich die Lebensmittelindustrie und Discounterketten) nicht bezahlen wollen.
zum Beitrag07.03.2022 , 09:19 Uhr
Ich halte die russischen Militärbefehlshaber nicht für derart inkompetent. Könnte die Ineffektivität der Kommandeure vielleicht auch eine Art Sabotage sein? So nach dem Motto "Dienst nach Vorschrift" und sich dabei besonders dumm anstellen? Hier etwas trödeln, da einen Befehl "missverstehen", Daten "verlieren"...? Sich offen gegen Putin zu stellen, werden sie vermutlich nicht wagen, man weiß ja nie, wer ein Gleichgesinnter und wer Putins Maulwurf ist.
zum Beitrag02.03.2022 , 16:55 Uhr
Was wäre eigentlich, wenn die EU jedem russischen Deserteur Asyl zusichern würde? Dann hätte sich der Krieg vielleicht schnell erledigt.
Das ist fast wie damals in Vietnam: Jungs werden von der Schulbank weg zwangsrekrutiert, kriegen kurz gezeigt wie man die Knarre richtig rum hält, und ab an die Front. Die russischen Soldaten und anderes "freiwilliges" Kanonenfutter sind genauso Putins Opfer wie die Ukrainer.
Bis vor kurzem habe ich Putin für einen äußerst skrupellosen, aber intelligenten Mann gehalten. Was ist auf einmal mit ihm los? Hat er eine Überdosis Crystal Meth geraucht? Eine Schwermetallvergiftung (da kann man auch psychotisch werden)? Wurde er von Echsenmenschen ausgetauscht?
Er sieht krank aus, aufgedunsen, mit maskenhaftem Parkinson-Gesicht. Nicht gut, wenn Irre einen Krieg anzetteln. Da kann man ja noch nicht mal mehr verhandeln.
zum Beitrag10.02.2022 , 14:39 Uhr
Seit meiner ersten Periode mit 10 Jahren bis zu meiner letzten Periode mit 44 Jahren habe ich jeden Monat wie ein Tier leiden dürfen. Kein Mensch, weder in der Familie noch in der Gynäkolog:innenschaft hat mich ernst genommen. Stell dich nicht so an. Alles nur Einbildung. Du übertrebst. Simulantin. Meine Mutter hatte auch starke Endometriose, schlussendlich starb sie an Gebärmutterkrebs. Selbst im 21. Jahrhundert sind Frauen immer noch Menschen zweiter Klasse. Wenn Männer jeden Monat unter derartigen Schmerzen leiden müssten, gäbe es schon seit 100 Jahren eine Behandlung.
zum Beitrag08.02.2022 , 12:35 Uhr
Das gibt es oft bei Computerspielen. Englische Sprachausgabe plus englische Untertitel, als Default für alle, deren Muttersprache nicht lokalisiert wurde, aber die halbwegs Englisch lesen können - ist leichter als Höverständnis. Oder falls man stumm schaltet oder keine Audioausgabe hat/nutzt.
In chinesischen Filmen oder Nachrichtensendungen laufen auch meistens Untertitel in Hanzi mit, damit auch Personen aus einer der vielen ethnischen Minderheiten folgen können.
zum Beitrag08.02.2022 , 12:07 Uhr
Haha, gerne!
Was ich noch wichtiger als die akzentfreie Beherschung einer Fremdsprache auf C2-Niveau finde, ist ein Reinschnuppern in fremde Grammatiken. Dadurch versteht man auch, warum und wo Ausländer Probleme mit Deutsch haben, und wie sie in etwa ticken.
Wie funktioniert z.B. Türkisch? Personen, Zeiten, Fälle, Postpositionen etc. werden als Silbe angehängt (agglutinierende Sprache); es gibt kein Geschlecht; Veränderung der Vokale je nach Vorgängervokal; Türkisch ist sehr regelhaft strukturiert und lernfreundlich.
In Mandarin sind alle Worte/Silben unveränderlich - alles Nötige wird durch Wortstellung und Partikel ausgedrückt; kein Plural (außer bei Personalpronomen und Ansprachen: "Genossen!"); kein Geschlecht; keine Zeiten (Gegenwart, Futur etc.), dafür verschiedene Modi, manchmal analog zu unseren "Zeiten", oft nicht; die Schriftzeichen kann man unabhängig von irgendwelcher Aussprache lesen, schreiben und verstehen. Durch die relativ simple Grammatik kommt es oft zu Mehrdeutigkeiten, die nur durch den Kontext auflösbar sind. Man denke an die Angriffe auf westliche Journalisten nach dem Hochwasser, weil Formulierungen ("um zu/damit") falsch aufgefasst wurden.
Wenn man das nicht im Hinterkopf hat, belächelt der westliche Besserwisser gerne den Türken, der "die Hund" sagt, oder unterstellt den Chinesen flächendeckende Böswilligkeit.
Übrigens habe ich in letzter Zeit mein Englisch durch Computerspiele wesentlich verbessert, das wird aber in gewissen Kreisen ebenfalls verachtet.
zum Beitrag07.02.2022 , 18:43 Uhr
Auf welchem Niveau spricht denn Herr Lavrow Englisch? Oder Herr Wang Yi? Und respektiert man die dann weniger? Gerade in der Politik kommt es auf die Inhalte an, und nicht auf akzentfreie Aussprache mit steifer Oberlippe.
zum Beitrag07.02.2022 , 18:35 Uhr
Wie hören sich amerikanische Studenten nach einem Studium in Deutschland an? Oder amerikanische Manager nach einem 5-jährigen Aufenthalt? Die können noch nicht mal alleine im Fastfoodladen einkaufen, da sie sich für zu überlegen halten, Deutsch überhaupt in Ansätzen zu lernen.
zum Beitrag07.02.2022 , 18:30 Uhr
Klar. Die USA sind ja kein Mitglied, und die Briten auch nicht mehr. Also ist Englisch für alle EU-Länder im Grunde Fremdsprache, von (fast) allen mehr oder weniger schlecht beherrscht. Es gab mal eine Zeit, da war Latein die Muss-Sprache, dann Französisch, derzeit noch Englisch, aber vielleicht sollte man beizeiten anfangen, Arabisch oder Chinesisch auf Muttersprachlerniveau in Wort und Schrift zu lernen. Viel Spaß.
zum Beitrag07.02.2022 , 18:23 Uhr
Wenn man ranghohe EU-Politiker Englisch reden hört, haben die oft einen brutalen französischen, niederländischen, schwedischem, polnischen usw. Akzent, und keine Sau stört sich daran. Als Deutsche mokieren wir uns auch nicht, wenn ein US-Amerikaner oder Brite auf Deutsch radebrecht. Warum also dieser Pefektionismus bei eigenen Fremdsprachenkenntnissen? Wichtig ist dochn nur, dass der Andere versteht, was man ausdrücken will und umgekehrt. Für den Rest gibt es Google Translate.
Fremdsprachen lernt man am besten durch drauflosbabbeln und besser werden. Dieses Abkanzeln, wenn man nicht akzentfrei Englisch spricht, schreckt eher Leute ab, das überhaupt lernen zu wollen.
Ich habe an der Schule (humanistisches Gymansium) Latein, Altgriechisch und Althebräisch gelernt. Da ich im Grenzgeniet D/NL aufgewachsen bin, habe ich schon als Kind Niederländisch gelernt. Aber Spanisch, Italienisch und Englisch habe ich mir erst als Studentin bzw. Ingenieurin selbst beigebracht. Türkisch kann ich ein paar Brocken auf A1-Niveau, und aktuell "arbeite" ich an Mandarin. Mein Englisch ist nicht PERFEKT und akzentfrei, und manchmal fehlen mir die richtigen Vokabeln, aber von ausländischen Lieferanten und Kollegen aus ganz Europa, USA, China, Indien und Mexiko wurde es als verhandlungssicher genug erachtet.
Ob es politische Statements oder technische Projekte sind: kaum jemand der Betroffenen ist Muttersprachler in Englisch. Es geht um INHALTE, nicht um Syntax oder Akzent. Wenn Putin droht, versteht man ihn auch in gebrochenem Englisch oder Deutsch. Also lasst uns all die Korinthenkacker ignorieren, die meinen, nur erfektes Englisch sei akzeptabel,
zum Beitrag28.01.2022 , 09:50 Uhr
Innenstadt. Ja. Da hab ich für ein halbes Jahrhundert auch kein Auto gefahren. Aber man sollte nicht verallgemeinern. Bei uns aufm Dorf gibt es ein paar kleinere Käffer mit jeweils 300-2000 Einwohnern. Der nächste Lebensmittelladen (= Supermarkt) ist je nach Kaff 6-16 km entfernt. Es sollte sich mittlerweile herumgesprochen haben, dass der Altersdurchschnitt in kleineren Orten, wo die Jungen bereits in "Innenstädte" abgewandert sind und dort über hohe Mieten jammern, weit über dem sporttauglichen Alter liegt. Sollte sich der Supermarkt entscheiden, weniger oder keine Parkplatze anzubieten, würden diese Leute eben 20-50 km mit dem Auto zum übernächsten Supermarkt fahren oder sich ihr Zeug nach Hause liefern lassen. Wäre das umweltfreundlicher? Der Supermarkt würde dann halt zumachen. Oder sollen alle Dorfbewohner in die Innenstadt ziehen und die Mieten hochtreiben? Mir ist es sch***egal, ob ich für die Miete mehr zahle oder fürs Auto. An den Autokosten kann ich noch etwas schrauben, an den Mietkosten nicht.
zum Beitrag28.01.2022 , 09:32 Uhr
Bei mir (jeweils einfache Fahrt Tür zu Tür):
2,5 Stunden mit dem Fahhrad, zum Teil auf Landstraßen ohne Radweg, bei Regen Ganzkörperdusche garantiert incl. Inhalationstherapie mit Feinstaub und/oder Sprühwasser, 8 Stunden Arbeit in durchgeschwitzten oder durchnässten Klamotten (und dann noch mal 2,5 Stunden zurück, eben schnell den Haushalt machen...)
1,5 Stunden mit Öffis, einmal umsteigen. 2 Stunden, wenn Anschluss verpasst, versiffte Sitze, übergriffige Mitfahrer von besoffenen Fußballfan bis zum Grapscher für 88,20€ für eine Monatskarte.
0,5 Stunden mit dem Auto, sauber, warm, hygienisch, ohne sexuelle Belästigung. Dafür zahle ich auch mal gerne mehr.
zum Beitrag28.01.2022 , 09:20 Uhr
Bei uns wurden vor Kindergärten und Altenheimen auf den Straßen Schwellen angebracht, da Schilder allein kaum jemanden beeindruckt haben. Das wirkt nicht nur an den Tagen, an denen die in Rundfunk und Zeitung angekündigte Radarmessung erfolgt.
zum Beitrag28.01.2022 , 09:16 Uhr
Hier im Nachbarkaff gilt Tempo 40. Dadurch wid hintenrum gewährleistet, dass reell Tempo 50 gefahren wird. Gelegentliche Blitzersäulen frischen die Erinnerung auf.
zum Beitrag28.01.2022 , 09:14 Uhr
Das machen die Schweizer auch. Ein Tempolimit von 130 km/h würde hierzulande die meisten Autobahnbenutzer vergrätzen. Tempo 180 als generelles Limit wäre dagegen in der Breite akzeptabel, da mit dem eigenen PKW eh kaum zu erreichen. Es würde aber die Rasertouristen, besonders aus USA und Schweiz, verscheuchen, insbesondere, wenn Verstöße erfasst und kräftig geahndet werden.
zum Beitrag28.01.2022 , 09:04 Uhr
Da wird ständig über fehlende Bildung schwadroniert, aber außerhalb der Schule findet niederschwellig zugängliche Bildung so gut wie nicht statt. Entweder muss man für private Institute Geld hinblättern, oder ist auf Youtube angewiesen.
Früher gab es das Telekolleg. Warum wird nicht ähnliches wieder aufgelegt? Damit Leute nicht wegen unsozialer Arbeitszeiten ausgeschlossen sind, nichtlinear auf der Homepage. Z.B. Alphabetisierungskurse - über 6 Millionen Menschen sind in DE funktionale Analphabeten, bei hoher Dunkelziffer unter Migrant/innen aus Ländern mit anderen Schriftsystemen!
Buchrezensionen, Autorenlesungen, auch mal Lyrik oder nichtdeutsche Literatur. Kunst und Musik aus aller Welt, Einordnung in Zusammenhänge.
Didaktisch aufbereiteter Schulstoff, so dass eine Vorbereitung auf eine Prüfung zu einem Schulabschluss (ich rede von Haupt- oder Realschule) auch neben einer Vollzeitarbeit möglich ist. Das wäre für Erwachsene, die wegen ihrer Arbeitzeiten von regulären "Abendkursen" ausgeschlossen sind sinnvoll, aber auch für Kinder und Jugendliche, die sich selber ihren Schulstoff aufarbeiten wollen oder müssen.
Sendungen wie Weltspiegel, Dokus, investigative Reportagen (z.B. über Umwelt-, Lebensmittel-, Korruptions-, Arbeits-, politische und andere Themen), zuschauerfreundlich verpackt, könnten zum Abbau von Bildungsdefiziten beitragen. Es mus nicht der 1000ste Tatort gedreht werden mit immer gleichen Plots und Personen, warum nicht mal "Tatort Geschichte"? Klar, kostet Geld. Aber sind Gottschalk und Fußball billiger?
Zusammenlegen von Mini-Lokalsendern, Ausdünnen der Hierarchieebenen, Formate mit aussterbendem Interessentenkreis beenden (dazu gehören sachliche Marktstudien, losgelöst von Einzelinteressen), Ausmisten der Vetterleswirtschaft => Einsparungen, die dem öffentlich-rechtlichen BILDUNGSAuftrag zugute kämen.
Bergdoktor und dergleichen hat nichts mit gesellschaftlichem Auftrag zu tun, eher mit der Sedierung von Wähler/innen.
zum Beitrag23.01.2022 , 13:55 Uhr
Die abgelaufenen Lebensmittel in den Supemarktcontainern sind doch nur die Spitze des Eisbergs.
a) Bereits bei der Ernte wird Beschädigtes aussortiert bzw. bei der Ernte nicht erfasst und verrottet auf den Feldern. b) Vom Geernteten bzw. dem Fleisch geschlachteter Tieren werden nur die besten Teile verwendet. Leute kaufen das Filetsteak, aber nicht das Halsfleisch. Der Rest kommt in den Biomüll (oder die Billigwurst). c) In der Lebensmittelindustrie wird alles, was nicht mehr astrein ist oder bei der Produktion übrig bleibt, entsorgt. d) Es ist unglaublich, welche Mengen an Lebensmitteln in der Gastronomie verschwendet werden, weil Vorräte vergammeln oder Portionen nicht ganz gegessen werden. e) Auch zu Hause vergammeln überschüssige Vorräte - viele wollen nicht zweimal das Gleiche oder Aufgewärmtes essen, geschweige denn haltbar machen.
Zu sagen: Ich will nur das Feinste, jeden Tag frisch, aber Reste dürfen nicht bleiben, ist scheinheilig und "wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass".
zum Beitrag16.01.2022 , 15:23 Uhr
Als Kind musste ich in der Schule am Handarbeitsunterricht teilnehmen, während die Jungs frei hatten - Mädchen hatten zwei Wochenstunden mehr. So richtig stricken brachte ich mir allerdings erst als Studentin selber bei. Und es hat Jahrzehnte gedauert, bis ich in einem Youtube-Video erkannte, dass ich die linken Maschen mein Lebtag falsch gestrickt hatte. Das Ergebnis sah zwar korrekt aus, aber die Schlingen lagen immer falsch auf der Nadel. Später als Ingenieurin saß ich eines Tages in der Mittagspause am Schreibtisch, Füße hochgelegt, bunte Ringelsocken strickend. Mein Chef kam vorbei und meinte: "Nanu, Frau X, ich dachte immer, Sie wären eine emanzipierte Frau." Meine Antwort: "Sie können Reifen wechseln, Ich auch. Ich kann stricken. Und Sie? Wer von uns ist jetzt emanzipiert?" Es hat mich echt fuchsig gemacht, dass ich von dem irgendwie abqualifiziert wurde, nur weil ich gestrickt hatte. Aber das lass ich mir nicht vermiesen. Mein letztes Werk war ein Pulli mit Zopfintarsien, aus sündhaft teurer englischer Wolle von Bluefaced Leicester-Schafen. Diese Wolle ist so seidig, die kann ich auf der nackten Haut tragen.
zum Beitrag20.12.2021 , 14:26 Uhr
Das Erziehungsziel war, dass die Kinder lernen sollten, Kontrolle über ihre Körperfunktionen zu haben. Mit dem Hintergedanken, wenn man nur stark genug draufhaut, "lernen" die "bockigen" Blagen das. Leider lässt sich die Biologie nichts befehlen. Als ob Harndrang Willenssache wäre.
Mein ganzes Leben lang muss ich 1-2mal nachts aufs Klo, tagsüber ist meine Blase auch sehr produktiv. Einmal ging mich (nach dem Jahr 2000!) mein Vorgesetzter an, warum ich so oft zur Toilette ginge, das solle ich gefälligst bleiben lassen. Ich bin ausgerastet und habe ihn angeschrien, dass ich dann das nächste Mal in seinen Papierkorb p***en würde. Heute weiß ich, dass mich das nur derart triggern konnte wegen der Kindheitserfahrungen. Naja, danach durfte ich bei HR antreten...
zum Beitrag20.12.2021 , 14:16 Uhr
Offiziell "verboten" nicht, aber das öffentliche Schieben eines Kinderwagens galt als "Gefährdung der Autorität des Amtes", "unschicklich für einen Mann", und dergleichen BS. Das galt halt in den 60ern als weibisch, schwul, unmännlich, also für einen Polizisten untragbar.. Die jungen Väter von heute können sich gar nicht vorstellen, wie starr das Genderrollenmodell damals war, nicht nur für Frauen, die ohne Zustimmung des Ehemannes nicht arbeiten durften und kein eigenes Konto haben durften.
zum Beitrag17.12.2021 , 11:59 Uhr
Lesen Sie mal Oliver Twist. Armenhäuser und Waisenhäuser sind keine Erfindung der Nazis, die haben lediglich die bestehenden "Traditionen" aufgenommen und "weiterentwickelt". Kinder können sich am wenigsten wehren, und stehen am untersten Ende der Nahrungskette des Sozialdarwinismus.
zum Beitrag17.12.2021 , 11:56 Uhr
Das waren nicht nur die Nazis. Vor allem die Kirchen mit ihrem Beten-und-Arbeiten-Bockmist, und der "Erbsünde", die nur mit Gewalt ausgetrieben werden kann, waren die Haupttreiber. Zusammen ein toxisches Gemisch. Und dann die Möglichkeit, GELD zu kassieren: da haben Ärzte, Jugendämter, Gesundheitsämter, Heimbetreiber bereitwilligst mitgemacht und abkassiert: Gier und Bereicherung sind unabhängig von der politischen Ausrichtung. Die Kinder waren denen egal, gespart wurde am Essen, an allem. Massenabfertigung der Kinder, wie im Akkord. Eltern, die sich einer Verschickung verweigerten, wurden unter Druck gesetzt, dass ihnen das Kind weggenommen würde. Das war bei meinen Eltern so. Ich wäre als Schlüsselkind auf der Straße besser aufgehoben gewesen.
zum Beitrag17.12.2021 , 11:49 Uhr
Ich finde es gut, dass man überhaupt darüber sprechen darf. Das war ja alles Top-Secret, schambesetzt. Dass man begreift, das war kein Einzelfall, sondern eine ganze Industrie. Dass man nicht einfach überempflindlich war/ist, sondern dass objektiv seelisch und körperlich gefoltert wurde. Dass man begreift, dass die lebenslänglichen psychischen Probleme konkrete Ursachen haben und nicht schuldhaftes persönliches Versagen sind, wie einem 50 Jahre lang eingeredet wurde.
Darüber hinaus bringt mir das auch nichts. Meine Eltern sind tot, die Ärzte und alle anderen Täter/innen bestimmt auch. Kaputt ist kaputt, Rache, Strafe, Betroffenheitsgelaber der Organisationen, Geld geben mir nicht mein Leben zurück. Es ist aber wichtig, dass sowas nicht wieder passieren kann. Dafür ist die Öffentlichmachung der Zustände damals wichtig.
zum Beitrag17.12.2021 , 10:52 Uhr
Das erste Mal wurde ich mit 4 Jahren verschickt. Ich erinnere mich nur an wenige Szenen: Wie es uns verboten war, nachts aufs Klo zu gehen, und wie ich in meiner Not ins Bett gemacht habe. Wie ich zur Strafe verprügelt wurde: an einem Fuß in die Luft gerissen und wie ein Boxsack mit Faustschlägen bearbeitet wurde. Wie ich zusammen mit den anderen Bettnässern nackt im Flur Pranger stehen musste. Wie ich zur Strafe für Fehlverhalten (ich kannte die katholischen Gebete nicht) als "Neger" im Gesicht schwarz angemalt wurde. Wie ich nachts im Schlafsaal fror, weil es im Oktober im Schwarzwald keine Bettdecken gab und ich das Bettlaken von der Matratze zog, um mich darin einzuwickeln (zur Strafe kein Frühstück). Wie wir nackt in einem dunklen Kellerraum aufgereiht standen und mit kaltem Wasser "geduscht" wurden. Das hat meine ganze Persönlichkeit ruiniert. Bis heute werde ich als "psychisch krank", "nicht belastbar" abgewertet. Mein ganzes Leben hätte anders, besser verlaufen können, wenn ich nicht als Kind gebrochen worden wäre.
Und denken wir bitte in diesem Zusammenhang einmal daran, was die Kinder in diversen Flüchtlingslagern gerade durchmachen.
zum Beitrag17.12.2021 , 10:39 Uhr
Sowas Ähnliches war es auch bei mir: die krebskranke Mutter, die gerade meine Schwester geboren hatte, mein Vater musste arbeiten (damals bekam er eine Abmahnung des Arbeitgebers, weil er sich mit einem Kinderwagen in der Öffentlichkeit gezeigt hatte!), also war ich ein Störfaktor. Nach der ersten Verschickung mit 4 Jahren war ich ein Wrack, und meine Eltern waren empört, hatten gegen Jugendamt, Ärzteschaft, Gesundheitsamt, Innenministerium als Arbeitgeber meines Vaters aber keine Chance, was meine Eltern trotzdem nicht davon abhielt, mich noch zweimal woanders hin in "Kur" zu schicken.
zum Beitrag17.12.2021 , 10:27 Uhr
Stellen Sie sich mal vor, Sie werden 1966 als 4jähriges Kind verschickt und misshandelt. Vorher waren Sie mutig, aufgeweckt, könnten bereits lesen. Nacher waren Sie im Wortsinn verstummt, ängstlich vor ihrem eigenen Schatten, Bettnässer. Sie würden glauben, dass sowas "normal" ist, Sie würden froh sein, alles hinter sich zu haben, Sie würden NICHT 1984 zum Anwalt laufen, um eine Aktion zu starten. Sie hätten vielmehr damit zu tun, Ihre ständigen Depressionen, Essstörungen und Angstzustände im Griff zu haben, Sie hätten genug damit zu tun, ein nomales Leben zu führen, Sie hätten genug damit zu tun, irgendwie Ihre Psyche, Ihr Berufsleben, Ihre sozialen Beziehungen funktionieren zu lassen. Aus der sicheren Position eines Nichtbetroffenen lässt sich leicht schwätzen "ICH hätte..." Nee, hätten Sie nicht nach Folter und Gehirnwäsche. Mir haben diese Unmenschen mein Leben verpfuscht bis in den Sarg, wie mir erst Jahrzehnte später klar wurde.
Mein Vater hatte übrigens bereits damals versucht, etwas zu unternehmen. Er war Polizist. Für diese "Frechheit" wurde er strafversetzt und degradiert.
zum Beitrag07.12.2021 , 09:33 Uhr
Genauso läuft es auch bei der Gewerbeaufsicht, die eigentlich unter anderem auf Verstöße gegen arbeitsrechtliche Vorschriften kontrollieren soll. An meinen letzten Arbeitsplatz war der zuständige Kontrolleur in Ruhestand gegangen, und sein Nachfolger war ein junger Idealist, der seine Arbeit ernst nahm. Der Firmenleitung passten die strengen Beanstandungen des Mannes allerdings nicht, also wurde Druck gemacht und schwupps - weg war er und ein Neuer tauchte auf, der mit den Bossen Kaffee trank und sich um nichts weiter kümmerte. Übrigens untersteht in Hessen die Gewerbeaufsicht (ein Kontrollorgan) der Industrie- und Handelskammer, also den zu kontrollierenden Stellen. Da wundert einen Vieles nicht.
zum Beitrag04.12.2021 , 09:09 Uhr
Das weiß doch jeder, dass Impfen unfruchtbar macht, jawoll. Von den Anfang des Jahres Geimpften Ü60 ist schließlich niemand schwanger geworden. Das ist der Beweis! (Satire aus)
zum Beitrag22.11.2021 , 19:47 Uhr
"...nur Butter aufs Brot zu schmieren? Jeden Tag Haferporridge mit der billigsten Kuhmilch? Aber ja keine Variation bei den Toppings erwarten außer zwischen Tiefkühlbeeren und den gerade günstigsten Äpfeln zu alternieren." Doch, ganz genauso ist es. Ist billig, macht satt, hängt einem aber spätestens nach 2 Jahren zum Hals raus. Nur, dass ich nicht die billigste Kuhmilch nehme, sondern Hafer"milch".
zum Beitrag22.11.2021 , 19:32 Uhr
Preiswert? Ja. Gesund? Einigermaßen. Schmackhaft? Eher nicht. Oder essen Sie jeden Tag Pellkartoffeln?
zum Beitrag22.11.2021 , 19:30 Uhr
1. sind das nur Frühstück und Abendbrot. Das Mittagessen besteht bei mir zu 100% aus Gemüse. Von zuviel Obst bekomme ich Sch***erei. 2. erzählt die DGE auch viel Quatsch und musste bereits einige Empfehlungen revidieren (zu Kohlehydraten, vegetarischer Ernährung und Fetten). 3. habe ich nicht behauptet, dass meine Ernährung gesund sei. Man wird satt und kann ohne knurrenden Magen schlafen. Sie wollten wissen, was bei den Armen morgens und abends gegessen wird, ich habe geantwortet.
zum Beitrag22.11.2021 , 19:25 Uhr
Ich rede nicht von früher und nicht von Kindern, sondern davon, wie ich als 60jährige Langzeitarbeitslose aktuell, im Jahr 2021 lebe. Jonas Goldstein wollte wissen, was außer der Hauptmahlzeit morgens und abends bei den Hartzern auf den Tisch kommt. Ich habe geantwortet.
zum Beitrag21.11.2021 , 09:44 Uhr
Sie bauen also Weizen in der Küche an? Und Gemüse? Und halten noch ein paar Hühner im Schlafzimmer? Sory, wer Ernährung auf Küchenkräuter reduziert, hat keine Ahnung.
zum Beitrag21.11.2021 , 09:41 Uhr
Von Kräutern wird man aber nicht satt. Auch bei selbstgemachter Pizza braucht man außer dem Boden einen Belag. Und man braucht ein Frühstück und ein Abendbrot.
Die ganzen Niedriglohnsklaven, die 10 Stunden am Tag arbeiten müssen, plus Weg zur Arbeit (weil vom Mindestlohn kann man nicht in der Stadt wohnen), und vielleicht noch eine Spätschicht in einem anderen Mindestlohnjob abreißen, oder alte Eltern nebenher pflegen müssen, oder kleine Kinder haben - ich sach nur Homeschooling - sind also selber schuld?
zum Beitrag21.11.2021 , 09:33 Uhr
Oder es reicht einfach die Kraft nicht mehr. Mit meinem letzten Burnout, der mich direkt in die Arbeitslosigkeit geführt hatte, war ich kaum in der Lage, aus dem Bett aufzustehen, geschweige denn Essens- und Einkaufspläne zu machen.
zum Beitrag21.11.2021 , 09:26 Uhr
Da stimme ich Ihnen zu. Was den restlichen Speiseplan angeht, kann ich Ihnen sagen, was bei mir auf den Tisch kommt.
Ich habe auch sehr wenig Geld zur Verfügung. Zum Frühstück gibt es in der Regel 50g Haferflocken (500g = 10 Port. für unter 1 Euro) mit einem Schuß Milch/Saft/Kaffee, ein paar Rosinen (250g unter 1 Euro) oder einem kleingeschnittenen Apfel (2,5kg für 2 Euro, bleiben locker 1 Monat frisch) oder einem Löffel Dosenobst, alternativ Brot vom Discounter mit Butter, oder mit Marmelade ohne Butter, oder mit kleingeschnittenem Obst. Dasselbe am Abend. Dann auch mal Brot mit selbstgemachtem Bohnenaufstrich (Hülsenfrüchte aus der Dose pürieren und würzen, auch
zum Beitrag21.11.2021 , 08:45 Uhr
Der gute Herr Schorb hat offenbar noch nicht mitbekommen, dass es beim Bäcker kein Brot vom Vortag mehr gibt, weil das den Bäckern untersagt ist, und dass Containern strafbar ist. Als Studentin habe ich das noch gekonnt, aber das ist 40 Jahre her.
zum Beitrag15.11.2021 , 15:28 Uhr
Eine kinderlose Frau thematisiert im Alltag seltenst dieses Thema. Es wird von allen Seiten herangetragen. Und dann hagelt es sofort Schmähungen und Vorwürfe, egal ob gewollt oder ungewollt kinderlos.
Gewollt kinderlos? Staatsfeindin Nummer 1. Egoistin!
Ungewollt kinderlos? Tja, dann hat frau eben nicht alles finanziell und gesundheitlich Ertragbare bis zum Anschlag ausgereizt. Egoistin!
Ja, Kind oder nicht Kind ist eine persönliche Angelegenheit, die frau aber ständig von Verwandten, Nachbarinnen, Kolleginnen, Ärztinnen unter die Nase gerieben bekommt.
zum Beitrag15.11.2021 , 15:23 Uhr
Nicht alle Kinderlosen sind gewollt kinderlos. Dieses "Ach, du hast keine Kinder?!? Wie egoistisch!" ist bei ungewollter Kinderlosigkeit besonders arschig.
zum Beitrag14.11.2021 , 13:57 Uhr
Meine Eltern haben die Fleischkost im wortwörtlichen Sinn in mich hineingeprügelt. (Eisbein inclusive Fettkante - würg! - mir wird heute noch übel beim bloßen Gedanken.)
"Solange du deine Füße unter unseren Tisch stellst, wird gegessen, was auf den Tisch kommt." Ein Anfall von Revoluzzertum, in dem ich daraufhin meine Füße auf den Tisch legte, kostete mich einen halben Schneidezahn.
Ab der Sekunde, in der ich ausgezogen war, lebte ich vegetarisch/vegan. Ist 42 Jahre her und ich lebe immer noch. Mein Mann ist Allesfresser, der darf sich sein Fleisch aber selber zubereiten. Meistens ist er aber zu bequem dazu und isst vegetarisch/vegan mit.
zum Beitrag14.11.2021 , 09:20 Uhr
Die Erfahrungen der Autorin habe ich 1:1 ebenfalls gemacht, bis hin zu Todesdrohungen ("Wenn du mal alt bist, werd ich dich einschläfern.")
Übrigens werde ich von denjenigen am heftigsten angegriffen, die Menschen mit der ethnischen Zugehörigkeit meiner Großmutter am liebsten zwangssterilisieren würden.
Bei meinem Mann und mir hat es nie geklappt, es lag an ihm, und ich wollte mich unter keinen Umständen von einem wildfremden Unbekannten per Samenbank schwängern lassen, der nachher noch auf der Matte steht und "sein" Kind sehen will. Da mein Kinderwunsch nahe Null war, war es uns auch egal. Ich bereue nichts.
zum Beitrag12.11.2021 , 12:16 Uhr
Genau. Aber in aller Regel liegen die kilometerweit entfernt von der nächsten Bebauung irgendwo im Wald, da gibt es keinen Strom, noch nicht mal ne Straßenlaterne. Das müsste der Autohändler aus dem Westerwald eigentlich wissen. Wovon träumt der Typ nachts?
zum Beitrag09.11.2021 , 09:14 Uhr
Selbst wenn die EU, also Deutschland, diese Leute allesamt aufnehmen würde, in ein paar Wochen hat Lukaschenko erneut Tausende herangekarrt. Und nein, Abschreckung durch Sterbenlassen funktioniert nicht, weil 1. die Informationen darüber nicht in den Herkunftländern verbreitet werden und 2. immer noch genügend Leute glauben: Mich trifft es nicht.
zum Beitrag09.11.2021 , 09:09 Uhr
In der Theorie eine gute Idee, aber die Leute haben schon längst ihre Papiere entsorgt, und keines der vermuteten Herkunftländer wird sie aufnehmen wollen.
zum Beitrag09.11.2021 , 09:06 Uhr
Eines frage ich mich: Woher haben die Migranten eigentlich die Äxte und Bolzenschneider? In einen Flieger darf man so etwas garantiert nicht mitnehmen. Von den polnischen Grenzern auch wohl eher nicht. Bleibt also entweder geklaut (Wo denn, so abgeriegelt im Wald?) oder von Lukaschenko gestellt. Ich befürchte ja, dass Lukaschenko demnächst Waffen verteilen lässt, damit es so richtig kracht. Spätestens wenn dort minus 10 Grad sind, werden die Migranten so verzweifelt sein, dass äußerst hässliche Szenen zu erwarten sind.
zum Beitrag28.10.2021 , 14:21 Uhr
Da stimme ich Ihnen voll und ganz zu. Der paranoide Nationalismus von Polen wird häufig mit den historischen Erfahrungen mit Russland/UDSSR und Deutschland erklärt. Leider wird in deutschen Schulen fast nichts über chinesische Geschichte gelehrt. Wenn man nur mal bei Google unter Nanking-Massaker (300.000 bestialisch ermordete Zivilisten, also 10x soviel wie in Baby Jar), Opiumkriegen und Shanghaien (Verschleppung von Chinesen in die Sklaverei nach USA) nachschlägt, wundert einen das paranoide Verhalten der chinesischen Regierung ebenfalls nicht mehr.
Auch die seriösen Medien beteiligen sich an der Dämonisierung von China durch tendenziöse verschiebung der Tatsachen. Nur als Beispiel: Aus dem Überfliegen chinesischer Kampfflugzeuge über die taiwanesiche Luftbeobachtungszone (die bis über das chinesische Festland reicht) wird der taiwanesische Luftraum gemacht, was ewas total anderes ist. Entweder werden hier bewusst Falschaussagen getätigt, oder die Journalisten sind diesbezüglich ungebildet.
Wenn "der Westen" irgendwie den Klimawandel bremsen will, ist es unumgängliche Notwendigkeit, mit China zusammenzu arbeiten. Dämonisierung und Hass helfen dabei nicht weiter.
zum Beitrag28.10.2021 , 13:56 Uhr
Ist aber so. Als Frau habe ich in den letzten 60 Jahren jegliche in Europa vorkommende Sexismusform von blöden Sprüchen am Arbeitsplatz bis hin zu Vergewaltigung und versuchtem Femizid erlebt. Wenn da ein cis-Mann den Raum betritt, kann ich ihm nicht von der Stirn ablesen, ob er anständig ist, oder ob er eins der aufgrund von Erfahrumgswerten geschätzten 10% Arschlöcher ist. Also verhalte ich mich sicherheitshalber so, als ob er eins wäre. Natürlich ist das ungerecht den anständigen Männern gegenüber, aber mein Leben ist mir wichtiger als die Befindlichkeiten von Männern.
zum Beitrag10.10.2021 , 13:37 Uhr
Eigentlich ist es wurscht, ob jemand für sich selbst oder in den Augen von Juden Jude ist oder nicht, wenn Antisemiten jemand für einen Juden halten, sprich "jüdisch lesen", und draufhauen. Allein die Tatsache, dass Leute andere Menschen angreifen, nur weil diese Juden, Schwarze, Muslime, Behinderte, Arme usw. sind, ist der wahre Skandal.
zum Beitrag09.10.2021 , 18:17 Uhr
Wie sagte schon Jesus: Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr als ein Reicher ins Himmelreich. Oder so ähnlich. Erst der Calvinismus hat Reichtum zu einem Zeichen des von Gott begünstigt Seins gemacht.
zum Beitrag09.10.2021 , 18:15 Uhr
Das kommt davon, wenn man die Frösche beauftragt, den Sumpf trocken zu legen. Es war so, ist so, und wird immer so sein: Die am lautesten von "Bekämpfung der Korruption" blöken, meinen damit ausschließlich die Korruption des politischen Gegners.
zum Beitrag09.10.2021 , 10:08 Uhr
Nicht nur für Kinder und Jugendliche ist die Situation untragbar. Schwer traumatisierte Geflüchtete fallen sofort durch den Rost. Der Rest darf sich mit Wartezeiten von mindestens 9 Monaten (aus eigener Erfahrung auch bei Suizidgefahr) abspeisen lassen. Dafür wollte Spahn die Therapiedauer pauschal deckeln.
In der heutigen Gesellschaft ist die körperliche Schwerstarbeit immer weniger geworden. Dafür geht man an die Grenzen der psychischen Belastbarkeit der Menschen. "Ach, Sie sind überlastet?" (Mit dem Unterton: Minderleister, Faule Sau) Nein, wir WERDEN überlastet. Es wird aber immer schwieriger, unverbrauchtes Frischfleisch auf dem Arbeitsmarkt einzukaufen. Der Wirtschaft wird die Philosophie der Wegwerfarbeiter irgendwann auf die Füße fallen, aber sowas von.
zum Beitrag06.10.2021 , 11:39 Uhr
Wer nach allen Seiten offen ist, ist nicht ganz dicht. Und ja, die Bereitschaft der Grünen zu Schwarz-Grün war der Grund, Dunkelrot zu wählen, trotz aller Bauchschmerzen. Laschet als Kanzler verhindern ging vor.
zum Beitrag06.10.2021 , 10:51 Uhr
Boah, hat Frau Fuentes es gut! Bei uns fährt der Bus nur 4x am Tag, 2x morgens, 2x nachmittags, für die Schüler.
Im Nahverkehrszug (inclusive Besoffenen, Begrapschen und rassistischen Sprüchen) zu/aus der nächsten größeren Stadt zum nächsten kleineren Städtchen mit Bahnhof (der seit Jahren vor sich hin gammelt und Ratten und Schlimmeres beherbergt), von dort mit dem Bus nach Hause - mindestens 2-3 Stunden Haus zu Haus, vs. 30 Minuten mit dem Auto. Ach ja, Karten beim Fahrer gibt es auch keine mehr. Taxi? Gibts keins oder man kann eine Stunde drauf warten. Die haben anscheinend keine Kunden auf dem Dorf nötig. Also laufen. Entweder die kurze Strecke (7 km) an der Landesstraße entlang inclusive Pfützendusche, Lärm und Feinstaub, oder die längere (8,8 km) über Felder und Wald. Machste als Frau im Dunkeln auch nicht so gerne.
Die Buslinie soll übrigens ganz eingestellt werden, der Regionalverkehr der Bahn wird weiter ausgedünnt, dafür können die urbanen Hipster bald mit 300 Sachen an meinem Schlafzimmer vorbei rasen. Ich bin 50 Jahre meines Lebens ohne Auto ausgekommen, und an Kilometern hat mein Fahrrad zweimal den Globus umrundet, aber außerhalb der Großstädte ist ÖPNV nichtexistent, daher werde ich mein Auto fahren müssen, bis dass der TÜV uns scheidet. Und nein, eine Wohnung in der Stadt kann ich mir nicht leisten.
zum Beitrag29.09.2021 , 09:51 Uhr
An die hatte ich auch kurz gedacht, aber noch sind Stimmen für Kleinparteien verschenkte Stimmen. Andererseits haben die Grünen auch mal klein angefangen. Die Partei oder die Piraten etc. könnten sich während der Legislaturperiode ein wichtiges, aber gern unter den Tisch fallendes Thema aufgreifen: (mangelhafte) Digitalisierung, Überwachungstechnologie, Big Data und KI, algorithmisierte Manipulation, Missbrauch neuer Technologien durch Behörden und Unternehmen... Neben der Klimakatastrophe laufen wir sehenden Auges in eine Digitalisierungskatastrophe: einerseits mangelhaft (Homeschooling, eGov, Daten"schutz" am falschen Platz), andererseits wild wuchernde Datenausbeutung, und das ganze immer mal in großen Medien platzieren.
zum Beitrag29.09.2021 , 09:40 Uhr
Anhand der Umfragewerte vor der Wahl mit dem unerwarteten Aufschwung der SPD und dem nach Hintergrundgekicher und Maskenskandalen erwarteten Abrutschen der CDU rechnete ich mit einer Ampelkoalition. Ich habe als grüne Stammwählerin das erste Mal in meinem Leben die Linke gewählt, in der Hoffnung, dass die über 5% kommen und so die Opposition nicht rein rechts besetzt wird. Die Anfragen der Linken im Bundestag würde ich sehr vermissen. Trotz deren chaotischer Parteipolitik, trotz deren Spaltung, trotz deren anderen Macken. Puh, knapp geschafft.
zum Beitrag27.09.2021 , 09:41 Uhr
Wie alt ist Ihre Mutter? Verlangen Sie von ihr, dass sie als Paketbotin, Putzfrau, Security, Kellnerin, Baustellenhilfe oder Erntehelferin arbeiten soll? Die Frau im Artikel ist 56. In dem Alter bekommt niemand einen Job, erst recht nicht mit Schwerbehinderung.
zum Beitrag23.09.2021 , 10:48 Uhr
Meine Damen und Herren! Kommense und staunense über dieses plastische Beispiel derjenigen, die Herrn Amjahid und viele andere so nerven!
Egal was man trinkt oder nicht trinkt, egal was man isst oder nicht isst, egal was man tut oder nicht tut, egal wasauchimmer....
Immer kommt irgendwer (m/w/d) daher und versucht, erwachsene Menschen umzuerziehen, weil a) seine Weltsicht natürlich die einzig richtige ist b) er die absolute Wahrheit gepachtet hat c) seine persönlichen Erfahrungen natürlich für alle Menschen auf diesem Planeten zutreffen d) alle Anderslebenden natürlich doof, faul, ungebildet, rückständig, renitent etc. sind.
Dieser talibanöse, übergriffige Missionierungseifer ist mir übrigens ausschließlich in der selbsternannten deutschen sowie US-amerikanischen Bildungselite begegnet. Weder von Chinesen, Indern, Iranern, Russen, Franzosen, Italienern, Türken, Polen, Muslimen oder Juden noch von bio-deutschen "Unterschichtlern" (m/w/d) bin ich jemals so "belehrt" oder bedrängt worden wie von deutschen Bildungsbürgern.
Btw: Ich bin keine Abstinenzlerin, aber ich lasse mir weder Alkohol aufdrängen, wenn ich keinen Bock drauf hab, noch lasse ich mich als Alkoholikerin bezeichnen, wenn ich beim Italiener ein zweites Glas Rotwein trinke.
zum Beitrag22.09.2021 , 18:57 Uhr
Die Linken müssten in sich gehen und für sich definieren, wo sie mitgehen würden und unter welchen Bedingungen (z.B. ja zu Rettungseinsätzen bei Völkermord, nein zu Stellvertreterkriegen). Den Katalog deser Bedingungen könnten sie in einen Koalitionsvertrag einbringen und festschreiben. Dann kaufen die Koalitionspartner nicht die Katze im Sack und wissen im Voraus, was geht und was nicht. Und dann Einzelfallentscheidungen. Ist ja nicht so, als würde die Bundeswehr jeden Tag neu irgendwohin marschieren.
zum Beitrag22.09.2021 , 18:45 Uhr
Schon getestet. Aber wenn ich soviel Wasser saufe, werd ich nicht leistungsfähiger, sondern müde und krank, bekomme dicke Augenlider, einen Gluckerbauch, Migräne und Dünnschiss. Klar, wer nur Körnerbrot mümmelt, braucht mehr Wasser. Ich decke einen Großteil meines Flüssigleitsbedarf durch viel Gemüse, noch mehr Salat und ganz wenig Obst ab. Bei kühlem Wetter brauch ich nicht mehr als 1,5 Liter am Tag. Seit 60 Jahren.
zum Beitrag21.09.2021 , 15:29 Uhr
Da kriegt auch der Scholz ordentlich eingeschenkt. Wir haben hier halt die Böcke als Gärtner, da kann nichts Gscheits bei rumkommen.
zum Beitrag21.09.2021 , 14:34 Uhr
Ich schaff auch nicht drei Liter Wasser.
zum Beitrag21.09.2021 , 14:32 Uhr
Ich kenne von russischen und chinesischen Kollegen den Brauch, dass das geleerte Glas umgedreht auf den Tisch gestellt wird, um zu signalisieren, dass man nichts mehr will. Solange das Glas richtig rum steht, gibt es halt noch mehr.
Und das nachgeschenkte Glas muss man ja auch nicht leeren, kann man ja einfach so stehen lassen.
zum Beitrag21.09.2021 , 14:28 Uhr
Bei Vegetarismus und erst recht bei Veganismus geht es überhaupt nicht um Gesundheit, sondern um Ethik und Ästhetik, ist also tatsächlich eine moralische Haltung, wie eine götterfreie Religion. Das haben Sie schon richtig erkannt. Ich kann auch giftig werden, wenn ich Specksoße ("Das ist doch kein Fleisch!") aufs Gemüse kriege, und ich zum X-ten Male erklären muss, warum ich seit 42 Jahren kein Fleisch esse. Weil ich es kann.
Meine Vermieterin klingelte mal bei mir, ich wäre ja Vegetarierin, und sie hätte orthodoxe Juden zu Besuch, aber die äßen nichts aus Töpfen, in denen nicht koscher gekocht worden ist. Ich hab ihr meine Kochtöpfe geliehen mit dem heiligsten Eid, dass niemals Fleisch darin zubereitet worden wäre, noch nicht mal Fisch oder Geflügel. Dann stellte sich heraus, dass sie keine getrennten Kühlschränke für Fleisch und Milchprodukte hatte, und das Essen wurde zu guter Letzt in meiner Vegetarierküche zubereitet. Wir fanden das alle ziemlich witzig.
Abweichende Ernährungsweisen sind zu respektieren, solange sie nicht gegen Gesetze verstoßen, wie Kannibalismus oder so. Es gibt Allergien gegen fast alles, religiöse Speisevorschriften, Phobien, mei. Einmal nachfragen - nein? - OK. Was ist so schwer daran?
zum Beitrag21.09.2021 , 14:00 Uhr
- Ich muss später noch fahren. - Ich nehme Antidepressiva/Schmerzmittel die vertragen sich nicht mit Alkohol. - Ich hab eine Alkoholallergie. - Wenn ich Alkohol trinke, muss ich immer kotzen. - Ich krieg von Alkohol immer Sodbrennen. - Ich trinke nur XY (etwas extrem Teures einsetzen), nicht diese Plörre. - Nein heißt nein. Respektier das endlich.
Zum Aufdrängen-Lassen gehören immer zwei. Da muss man stur bleiben.
Echte Freunde respektieren jemandes Einstellung (Nichtrauchen, -trinken, fleischessen usw.) aus welchen Gründen auch immer.
Auf offiziellen gesellschaftlichen Veranstaltung (der berühmte "Sektempfang") gibt es immer auch Wasser oder O-Saft, und nachgefragt wird auch nicht. Einzig, dass es immer langweiliger O-Saft sein muss, nervt etwas. Aber die Puffbrause schmeckt auch immer gleich.
Problematisch sind nur Feiern im Kollegen- oder Verwandtenkreis. Da wird auch mal getestet, wer der "Stärkere" ist, indem irgendein Widerstand gebrochen werden soll: Ob der frischgebackene Vegetarier ein Würstchen isst, ob der Nichttrinker ein Bier trinkt, ob die Frau sich begrapschen lässt... Es geht oft nicht ums Trinken, sondern um Macht über andere. Deshalb werden sozial als unterlegen definierte Personen häufiger genötigt als der Chef.
zum Beitrag20.09.2021 , 11:22 Uhr
In einem Punkt muss ich Herrn Schick - leider - recht geben: die einseitige Verengung auf Klimaschutz blendet andere, ebenso überlebenswichtige ökologische Probleme wie Meeresverschmutzung, Plastikmüll, Artensterben weitestgehend aus, ein paar der Klimaschutz-Maßnahmen tragen sogar zu diesen Problemen bei: Waldrodungen für E-Mobilität und Bahnstrecken, Hausdämmung als Sondermüll, Absaugen von Grundwasser für "grüne" Technologien, Zupflastern von wertvollen Biotopen mit Solarpanels, Forcierung des Abbaus seltener Rohstoffe in Dritte-Welt-Ländern, nur um einige Beispiele zu nennen.
Man muss das eine (Klimaschutz) tun, darf aber das andere (Arten- und Umweltschutz) nicht lassen.
Hier legen die Rechten einen Finger in eine tatsächlich existierende offene Wunde und können so Unbedarfte ködern.
zum Beitrag20.09.2021 , 09:41 Uhr
Die sind auch nicht gut für den Blutdruck.
zum Beitrag20.09.2021 , 09:36 Uhr
"So kann etwa eine Stimme für die Grünen genauso gut in eine Koalition mit Schwarz-Gelb münden, wie in eine mit Rot-Rot, wobei die damit verbundene politische Marschrichtung in sehr, sehr vielen Themenfeldern eine diametral entgegengesetzte wäre." Genau das macht mir am meisten Bauchschmerzen. Ich persönlich empfinde Wahlen nach den zwei GroKos nur noch als Farce, die dem Volk vorgaukeln soll, es hätte die Zusammensetzung der Regierung irgendwie im Griff. Ich bin diese aufgeblasenen Selbstdarsteller sooo müde. Und ja, zur Aufrechterhaltung meiner psychischen Gesundhet meide ich derartige politische Wrestling-Shows.
zum Beitrag20.09.2021 , 09:27 Uhr
Zu 2.: Die Stimmen werden abgegeben, danach hat man nichts mehr zu sagen.
zum Beitrag19.09.2021 , 09:39 Uhr
Unter den Akademiker/innen haben mittlerweile auch schon etliche erkannt, dass auch sie zum abhängig beschäftigten Humankapital gehören. Dass der Softwareentwickler mit einem hohen Jahreseinkommen nach Hause geht, und sich mehr Konsum leisten kann als ein Paketfahrer, übertüncht nur die Tatsache, dass er ebenfalls nur ein fremdbestimmter Lohnsklave ist.
Anstatt sich gegeneinander aufneiden und aufhetzen zu lassen (Cui bono?), sollten sich akademische und nichtakademische Beschäftigte untereinander vernetzen, solidarisieren und versuchen, die Verhältnisse für alle zu ändern.
Noch hält sich jeder (Akademiker, kleine und große und Schein-Selbstständige, Arbeiter, freischaffende Künstler, Arbeitshabende und -lose usw.) für etwas Besseres als all die Anderen. Aber eines Tages werden wir aufeinander angewiesen sein wie noch nie.
zum Beitrag19.09.2021 , 09:26 Uhr
Bildung und Wissen sind notwendig, um im Leben weiterzukommen. Besonders, um als mündige/r Bürger/in selber denken zu können, und nicht auf irgendwelche dubiosen Influencer hereinzufallen. Noch in den 1970er Jahren wurde in der Schule Wert auf kritisches, politisches Selber-Denken gelegt. Später war nur noch der für die Interessen der Wirtschaft abgerichtete Konsument das Ziel.
Bildung und Wissen sind allerdings nicht hinreichend. Auch mit noch so viel Bildung und Wissen kannst du chancenlos bleiben, wenn du nicht den "richtigen Stallgeruch" hast, wenn du einer ethnischen Minderheit angehörst, wenn du Frau bist, wenn du nicht die "richtigen" Leute kennst, wenn du zu arm für ein Studium an ausländischen Eliteunis warst, wenn du nicht die Tochter/der Sohn vom Chef bist. Das mit den Frauen hat sich etwas abgeschwächt, seit auch die Töchter aus den "Eliten" an die Macht dürfen. Für Arbeiterinnentöchter gilt das eher nicht.
zum Beitrag19.09.2021 , 09:10 Uhr
Vitamin B darf man auch nicht vergessen. Man kennt sich in den Kreisen aus Burschenschaften oder von Künstlermatinees, eine Hand wäscht die andere, und der Sohn oder die Tochter bereits etablierter Persönlichkeiten mit Stallgeruch bekommt eben die Chance, Lieschen Müller oder Ali Öztürk bekommen sie nicht. Der formale akademische Bildungsabschluss ist keine fachlich zwingende Voraussetzung zur Eignung für einen Job, sondern ein Mittel, um andere auszugrenzen. Selbst mit einem FH-Studium hat man im Gegensatz zum Dr.plag. "nicht richtig studiert". Ich hab es erlebt, dass Kinder von hochrangigen Managern auch ohne Studium, einer sogar ohne Schulabschluss, eine Führungskräfteposition bekommen haben. Das Heer der studierten Ingenieure arbeitete für 4000 brutto bei Verleihfirmen, von Projekt zu Projekt bei einem anderen Arbeitgeber, ohne jegliche "Karriere"möglichkeit. Klar, kann auch Spaß machen, aber der Rentenbescheid ist dann schon erschreckend.
zum Beitrag19.09.2021 , 08:57 Uhr
Ein Hochschulabschluss - übrigens auch in den so angesagten MINT-Fächern - ist kein Garant mehr für einen lukrativen Job. Im Gegenteil werden durch befristete Kettenarbeitsverträge, mies (wenn überhaupt) bezahlte "Praktika", und Arbeitskräfteverleihung akademische Abschlüsse zum Lebensrisiko. Im Fall einer Arbeitslosigkeit merkt man schnell, dass nur maximal 30-jährige Spezialisten in Software XY mit minimal 10 Jahren Berufserfahrung gesucht werden. Früher war es vielleicht möglich, bei der Rente die verlorenen Jahre durch ein höheres Einkommen auszugleichen. Wenn frau heute als Ingenieurin nach 35 Berufsjahren mit 1584 Euro Rente brutto = 1000 Euro netto dasteht, fragt man sich doch, ob man nicht lieber ein Handwerk gelernt hätte und sich selbstständig gemacht hätte inclusive Schwarzgeldkonten. Ich kann jungen Leuten nur raten: Macht eine Berufsausbildung in eurem favorisierten Fachgebiet, Abitur und ein berufsbegleitendes Studium könnt ihr später immer noch machen. Waste hast, das haste.
zum Beitrag17.09.2021 , 16:47 Uhr
Herr Amjahid ist noch jung. Was er als sozialen Druck empfindet, war noch vor wenigen Jahren wesentlich schlimmer.
Vor 40 Jahren war ich wohl der 1%-Vegetarieranteil und musste auf Parties Brötchen mit Senf essen, oder auf dem Klo Leitungswasser zapfen. Mittlerweile sind auch in den letzten Schützen- und Kleingartenvereinen Vegetarier, Veganer, Nichttrinker, Nichtraucher, Nichtautofahrer, XY-Unverträgliche usw. angekommen. Nach meinem Empfinden guckt selbst hier auf dem Land keiner mehr schief. Eine kurze Bemerkung von mir zur Info "Ich esse kein Fleisch." "Ich trinke keinen Alkohol." reicht.
Die penetrantesten Aufdränger finde ich übrigens unter den sich selbst als liberal darstellenden Möchtegern-Intellektuellen. Aber auch da hilft ein scharfes "Welchen Teil von 'nein' hast du nicht verstanden?" Unter Arbeitern wurde mir noch nie Alkohol aufgedrängt, vielleicht, weil dort das Verständnis für trockene Alkoholiker, Schichtler die um 6 Uhr einen klaren Kopf brauchen, oder muslimische Kollegen Lebenswirklichkeit ist, nicht nur hipper Lifestyle.
zum Beitrag17.09.2021 , 16:30 Uhr
Irgendwie habe ich hierbei gespaltene Gefühle und ein wenig Bauchweh.
Einerseits gefällt es mir, dass die Querdenker einen vor den Latz kriegen. Andererseits kann mit gleichem Recht auch ein Lukaschenko "Schädigung der Gesellschaft" behaupten und politische Gegner mundtot machen (lassen). Wenn für Facebook genug Geld im Spiel ist, zählen nach einer Abwägung von Verlusten an (Werbe-)Kunden und dem Risiko von rechtlichen Konsequenzen keine "demokratischen Werte", sondern nur Börsenwerte.
Einerseits ist Facebook ein Privatunternehmen, und die Leitung kann zulassen und sperren, wen sie lustig ist. Andererseits wäre der Aufschrei groß, wenn Facebook beispielsweise die BLM-Konten mit dem gleichen Argument sperren würde.
Und überhaupt: Damit wertet man die Querdenker nur zu Märtyrern des "Staatsterrors" auf, und eine andere Plattform finden die eh ratzfatz.
zum Beitrag17.09.2021 , 10:00 Uhr
Für "Arminius" hätte es keine Sekunde Überlegen gebraucht. Noch nicht mal das hat der Armin hingekriegt.
zum Beitrag17.09.2021 , 09:58 Uhr
Konkrete Antworten auf konkrete Fragen kann man auch höflich/freundlich formulieren. Da gab es vor langer langer Zeit mal so ein Motto: "Hart in der Sache, weich zur Person." In der Politikerkaste ist das wohl in Vergessenheit geraten.
Es befremdet mich immer etwas, wenn 11/12-Jährige behandelt und angesprochen werden wie Kindergartenkinder, so herablassend onkelhaft, mit einfacher Sprache. Finde ich irgendwie cringy. Es gibt Länder auf dieser Welt, da erziehen Mädchen in diesem Alter bereits ihre eigenen Kinder, und ich kannte mal einen Afghanen, der war mit 12 schon Frontsoldat. Beides will ich keinesfalls gutheißen, aber wie ein Kleinkind hätte der sich nie ansprechen lassen.
zum Beitrag17.09.2021 , 09:45 Uhr
Kinder werden oft unterschätzt. Es gibt auch in dem Alter Hochbegabte und Personen, die sich für Politik oder Wissenschaft interessieren. Google zu befragen, kriegt jeder hin, der lesen und schreiben kann, also etwa ab 7 Jahren. Mit 12 (in den 1970ern, also noch vor der Internetzeit) hatte ich die halbe Stadtbücherei gelesen, und nicht nur Kinderbücher.
Aber selbst wenn die Kinder vorgeschickt wurden: Ein potentieller Kanzler muss in jeder Situation angemessen und souverän reagieren können. Dieser unreife Hang zur Pampigkeit, wenn es unangenehm wird, ist mir schon lange bei Laschet aufgefallen. Staatsmännisch geht anders.
Wer schon bei so simplen Fragen wie nach einem Namen für einen Drachen (mir fiel spontan "Arminius" ein) so derart fantasielos ist, wird garantiert bei wichtigen und komplexen Themen genauso fantasielos sein. So ein hohles Ei soll mit Klimawandel, Digitalisierung, Verkehrswende, Migrationsfragen, Wirtschaftskrisen, Pandemien, globalen Konflikten usw. umgehen können, das sich von Kindern aus dem Gleichgewicht bringen lässt? Der fällt doch vor Schreck tot um, wenn ihn Putin mal hart anfasst.
Aber ich vermute ja, die CxU will gar nicht in die nächste Regierung. Die wollen nur den anderen den Saustall zum Ausmisten aufdrücken, den sie angerichtet haben. Da eine sofortige Lösung aller Probleme unmöglich sein wird, werden sie in vier Jahren aus den Löchern krabbeln und krähen "Die könnens nicht!"
zum Beitrag15.09.2021 , 14:53 Uhr
Ich möchte eine/n Kanzler/in, der/die nicht vor jedem hergelaufenen Diktator, Talibanregime oder Flüchtlingsverhinderer einen Kotau macht, der/die nicht bis zu den Schultern im A**** von Biden, Putin und Xi steckt, der/die auch mal energischer für deutsche Interessen eintritt, der/die seine/ihre Haltung nicht je nach Umfrageergebnissen um 180° dreht.
Übrigens habt ihr alle mein "leider" übersehen. Das bedeutet nämlich, dass ich persönlich auf Alphatierchen verzichten kann, in der Geopolitik über den deutschen Tellerrand hinaus jedoch Imponiergehabe (meine Atomraketen sind aber dicker als deine, ätsch!) LEIDER Grundvoraussetzung fürs Weiterkommen ist.
zum Beitrag15.09.2021 , 14:37 Uhr
Sehr poetische Worte von Alexander Kluge. Atombomben werden uns nicht retten. Ideologien auch nicht. Aber anstatt neue Möglichkeiten zu denken - ich rede noch nicht mal vom Tun - regrediert die Menschheit auf mittelalterlichen Aberglauben und vorindustrielle Kriegslust. Menschen, die sich das Unvorstellbare vorstellen können und konnten, sei es der Holocaust, ein Hochwasser, eine Seuche, Klimakatastrophen, digitale Massenüberwachungsmethoden, werden und wurden als Spinner und Panikmacher abgetan. Die Party geht weiter, der Tanz auf dem brüchigen Vulkan. Hinterher wird geflennt: Warum hat das keiner kommen gesehen? Warum hat niemand gewarnt? Kassandra lässt Grüße ausrichten.
zum Beitrag13.09.2021 , 19:49 Uhr
"The Drag and Us" ist einfach nur zum Fremdschämen. Kein Klischee, kein primitiver Schenkelklopfer wird ausgelassen. Ich finde, hier werden queere Menschen mal wieder ausschließlich auf schrillen Klamauk reduziert und herabgewürdigt.
zum Beitrag13.09.2021 , 10:11 Uhr
Wenn man, ganz ohne an die dahinterstehende Partei zu denken, sich die drei Kandidaten anschaut, inwieweit sie in der Lage wären, Deutschland in der Welt zu repräsentieren, bleibt nur der Olaf.
Meine subjektiven Eindrücke: Laschet: provinziell, wischiwaschi, unsicher, ohne eigene Position, die gespielte Volksnähe wirkt krampfhaft aufgesetzt, bei bissigeren Journalistenfragen entweder verlegen herumwitzelnd oder patzig eingeschnappt. Als Karnevalsprinz gerade so OK, aber bitte nicht als Kanzler.
Baerbock: unprofessionell, unsicher, bei bissigeren Journalistenfragen sichtlich angepisst, erstaunlich weltfremd und außerhalb ihres Studienfachs erschreckend ungebildet. Sie sollte zum Training eine Amtszeit als Ministerin arbeiten, vielleicht als erste grüne Landwirtschaftsministerin?
Scholz: aalglatt, selbstsicher, bei bissigeren Journalistenfragen souverän das Spiel mitspielend, selbstironisch, kennt schon alle Tricks und Fallen. Das muss man nicht mögen, aber so einer hält auch das Kanzlersein aus, und leider braucht man in der Weltpolitik Alphamännchen oder -weibchen. Weder Laschet noch Baerbock verhalten sich wie ein "Alpha".
Wie hätten die drei wohl reagiert, wenn Erdogan ihnen keinen Platz auf dem Sofa angeboten hätte? Laschet: sich windend wie ein Wurm: äh ja, äh gut, äh, hihihi. Baerbock: empört losschimpfend das Gespräch beleidigt abbrechen. Scholz: ohne mit der Wimper zu zucken weitermachen, als wäre nichts gewesen.
zum Beitrag13.09.2021 , 09:37 Uhr
Die 16 Jahre Kohl bitte nicht vergessen.
zum Beitrag13.09.2021 , 09:25 Uhr
Den Saustall, den die GroKo hinterlassen hat, wieder auf Vordermann zu bekommen, wird ein massives Grave-or-Glory-Projekt werden. Wer auch immer Kanzler/in wird: was schief geht, wird ihm/ihr angekreidet werden und nicht dem 16 Jahre dauernden Durchwurschteln. Da ist es schlau, sich nicht mit dem fast schon garantierten Scheitern in Verbindung bringen zu lassen. Wetten, dass es nicht so glatt läuft wie erwunschträumt, und dann kommen in 4 Jahren wieder die Schwarz-Gelben aus den Löchern und krähen. wir machens besser! Und werden gewählt.
zum Beitrag13.09.2021 , 09:15 Uhr
Ob der Schuss mal nicht nach hinten losgeht? Viele konservative Menschen wollen nicht nur die gesellschaftlichen Verhältnisse, sondern auch die Natur erhalten. Nicht durch Zufall gibt es gewisse Schnittmengen zwischen CxU und Grünen. In den Naturschutzverbänden, Wandervereinen, Bürgerinitiativen und anderen "bürgerlichen" Öko-Organisationen sind etliche - bisher - CxU-nahe Leute unterwegs, die jetzt von Merz vor den Kopf gestoßen wurden. Einige davon wurden vielleicht zu sehr verärgert.
Als "christliche" Politiker (hahahaha!) sollten die CxU-ler übrigens mal einen Blick in die Bibel, Sprüche 12, 10 werfen: "Der Gerechte erbarmt sich seines Viehs; das Herz des Gottlosen ist ohne Erbarmen."
zum Beitrag10.09.2021 , 15:05 Uhr
Einige - also die übrigen im Verhältnis zu den vielen von allen - also nicht. Wie funktioniert das?
zum Beitrag10.09.2021 , 14:55 Uhr
Und die anständigen Polizisten werden nicht ernst genommen, eingeschüchtert, oder halten aus falsch verstandener Kollegialität die Klappe. Im Übrigen gilt auch hier: Wenn man die Treppe putzen will, muss man ganz oben anfangen zu fegen. So wie mit den Fischen und den Köpfen...
zum Beitrag10.09.2021 , 14:50 Uhr
Wenn das Opfer sich aus Angst nicht wehren will, kann und darf man nichts unternehmen. Sich über den Willen dieser Person hinwegzusetzen ist übergriffig, so sehr man es auch selber für richtig hält. Die Angst, dass sich die Situation unerträglich verschlimmert, könnte berechtigt sein! (Das Gegenteil von "gut" ist nicht "böse", sondern "gut gemeint".)
Mit einer Beschwerde ohne Mitwirkung des Opfers kommen Sie auch nicht weit - gilt als unbeweisbares Hörensagen und könnte Ihnen als üble Nachrede etc. angehängt werden. Bei strafrechtlich relevanten Vergehen könnte man eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft machen, aber ohne aussagewillige Zeugen kommen sogar Auftragsmörder der Mafia davon.
Man kann Fälle sammeln und dokumentieren, vielleicht wagt irgendwann doch eins der Opfer den Schritt nach vorne, besonders, wenn es vielen ähnlich ging. Eine Stimme kann zum Schweigen gebracht werden, bei vielen wird es schon schwierig. Aber selbst bei MeToo war und ist es schwierig, etwas auszurichten.
zum Beitrag10.09.2021 , 14:32 Uhr
Damit nicht rechtsradikale oder andere Schlägertrupps nachts vor der Wohnung stehen? Damit nicht ständig wüste Drohungen auf dem Handy aufploppen? Damit nicht dern Kindern auf dem Schulweg aufgelauert wird? Damit kein Farbeimer an die Haustür geklatscht wird? "So ein Mensch" hat halt auch Interesse an der Unversehrtheit seiner Gesundheit.
zum Beitrag07.09.2021 , 10:27 Uhr
Das wäre die vernünftigste Lösung für Koalitionen überhaupt: Übereinstimmungen gemeinsam tragen, für kontroverse Themen eine demokratisch legitimierte Mehrheit im Parlament gewinnen. So könnte auch der "Juniorpartner" sein Profil wahren, anstatt sich bis zur Unkenntlichkeit zu verbiegen, wie es der SPD in der GroKo gegangen ist. Aber das wäre ja Demokratie statt Parteipolitik.
zum Beitrag07.09.2021 , 10:13 Uhr
Nö. Von den 4 direkt benachbarten Hausbesitzern haben hier 2 jeweils im selbst bewohnten Zweifamilienhaus eine Wohnung, die bisher vermietet war, und jetzt leersteht. Die scheuen das Risiko, sich unangenehme Mieter bis hin zu Mietnomaden einzuhandeln und dann nicht loszuwerden, andererseits sind mit einer Neuvermietung zuviele Auflagen verbunden (Energiepass, Ladestation für E-Autos), so dass der (finanzielle) Aufwand den Erlös aus der Miete bei Weitem übersteigt. Ich hatte mir auch schon mal überlegt, die Einliegerwohnung im Souterrain zu vermieten, aber aus oben genannten Gründen: Nein.
zum Beitrag31.08.2021 , 09:00 Uhr
Absolut richtig! Nur weil Rezo jünger als 60 ist und blau gefärbte Haare hat, ist er nicht automatisch inkompetent. Der Mann hat mehr Anstand und Grütze im Hirn als alle drei Kanzlerkandidat/innen zusammen. Alles was er sagt, belegt er mit seriösem (!) Quellenmaterial. Ein Amthor spricht keine U60 an. Und ist der etwa kompetenter, nur weil er Seitenscheitel und Brille trägt?
Leider leider - und das sage ich als Grünen-Stammwählerin seit 1980 - sind die Grünen als Steigbügelhalter der CDU für mich ebenfalls unwählbar geworden. Und obwohl ich selber schon Feministin war, als Annalena B. noch gar nicht geboren war, geht mir dieser "Vulgärfeminismus" (schönes Wort) auch auf die Socken. Vom Gendern wird keine Frau besser bezahlt oder weniger sexuell belästigt. Das ist reines politisches Schaulaufen mit Selbstbeweihräucherung ohne Substanz.
In der Politik kann jemand nur etwas werden bei maximalem Schwafeltalent, minimaler Entschlusskraft und ausgeprägter Wirtschafts-A****kriecherei. Ach ja, einer "normalen" Arbeit darf man auch niemals nachgegangen sein.
zum Beitrag30.08.2021 , 19:48 Uhr
Zivilisierte Staaten haben die Todesstrafe abgelegt. Und jemanden - auch einen Verbrecher - ohne Gerichtsverfahren zu töten (und die Familie und ein paar unbeteiligte Angestellte noch dazu), ist alles andere als rechtsstaatlich. Diese westlichen "Werte" sollen sich andere Völkern mit Gewalt eintrichtern lassen? Und was ist mit den Internierungslagern in den Mittelmeerländern? Die Chinesen werden "böse" genannt, weil sie Uiguren einsperren, nur weil sie Muslime sind. In Lipa, Moria, und wie sie alle heißen, werden Menschen eingesperrt, nur weil sie Muslime oder Afrikaner sind. Das ist jetzt "gut"? Der Pfarrer, der Enthaltsamkeit von der Kanzel predigt, sollte sich halt nicht im Puff erwischen lassen.
zum Beitrag25.08.2021 , 17:51 Uhr
Wir haben einen hochmodernen Kachelofen, falls die Gasheizung mal ausfällt. Zur Not könnte ich mit dem Fahrrad im Wald Holz holen. Vor ein paar Jahren gab es hier einen Stromausfall, und die Nachbarn haben uns die Bude eingerannt, um sich den Arsch aufzuwärmen, mit dem sie uns sonst nicht mal anschauen, uns Umweltsäue...
zum Beitrag25.08.2021 , 17:35 Uhr
In fiktiven Werken kann die Vorstellung von der Zukunft herrlich grobschnittig dargestellt werden. Die reale Realität :)) ist viel zu komplex, um irgendeinen hirnanregenden Input auf den Durchschnittskonsumenten zu bewirken. Bei Observer ging es mir nicht um die Diktatur-Story, die taucht eher am Rande auf. Was mich so fasziniert hat, war die Art, wie die Menschen in dieser fiktiven Dystopie leben: in versifften Mietskasernen in abgeranzten Apartments, aber dauerhaft eingeloggt in virtuelle Traumwelten. Gelegentlich verhungert mal einer, weil vor lauter Virtual Reality das Essen vergessen wurde. *Das* könnte tatsächlich unsere Zukunft werden, wenn das erlebte reale Elend kostengünstig mit virtuellem Glück übertüncht werden kann. Wie bei jeder anderen Droge.
zum Beitrag24.08.2021 , 19:58 Uhr
Stimmt. Unsere Nachbarn auf der anderen Straßenseite haben sich so ein Teil angeschafft. Das übertönt einen laufenden Dieselmotor. Wir mussten unser Schlafzimmer nach hinten raus - auf die Südseite *schnauf* - verlegen. Dazu ist das Teil alle paar Wochen kaputtt, wenn mal wieder eine Ratte gehäckselt wurde. Und was macht man mit so einem Gerät bei Stromausfall?
zum Beitrag23.08.2021 , 09:42 Uhr
Problematisch ist nicht nur die Identifikation einer Einzelperson, die Algorithmen als solche sind es ebenfalls. Aus den anonymen Datenmengen werden statistisch Profile von - zunächst - abstrakten Personengruppen erzeugt, nach Art von "Kunden, die X kauften, interessieren sich auch für Y". Für Herrn/Frau Mustermann passt so ein Profil vielleicht nicht zu 100% exakt, aber mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit doch gruselig genau. Das Herunterbrechen aus diesem anonymen Profilcluster auf Individuenebene geschieht dann mittels anderer, speziell dafür entwickelter Software.
Es nützt gar nichts, zunächst anonym zu bleiben, wenn hinterher das SEK an die Tür "klopft", weil "Bürger, die X kauften und Seite Y besuchten, zu N% Wahrscheinlichkeit Terroristen sind". Wir alle wissen, dass die Freiheitskämpfer des einen die Terroristen des anderen sind. Warum wohl überlegen (EU) oder praktizieren (China) Regierungen in aller Welt das Verbot von VPN und Verschlüsselung? Spoiler: Nicht um Kinder zu schützen. Das wäre ein Kollateralnutzen.
zum Beitrag23.08.2021 , 09:28 Uhr
Neben Hardware und Software, wozu im weitesten Sinne auch das biologische Endgerät = der Mensch gehört, muss man auch die entsprechenden Energieflüsse betrachten. Diese ganze Blockchain-Kacke verschlingt Unmengen an Strom.
Der Plebs "darf" mit dem Fahrrad fahren, die Wohlfühltemperatur im Plattenbau um mehrere Grad runterregeln, und mit dem grünen Punkt die Gewinnmarge von Abfallentsorgern subventionieren, um was für Umwelt und Klima zu tun.
Die Tech-Konzerne verbraten unhinterfragt den Output von mehreren Kraftwerken, um noch mehr Kapital anzuhäufen.
Die Kraftwerke für die Deckung des enormen Stromverbrauchs - gerne auch in der Fossil-Variante aus fernen Schwellenländern - sind aber nicht virtuell, sondern höchst real, und deren CO2-Ausstoß auch.
Naja, in Zukunft darf der Hartz4-Empfänger in einem heruntergekommenen "Arbeiterschließfach" vor sich hin vegetieren, mit der Datenbrille sieht das dann aus wie ein Barockschloss. Dann füge man die totale digitale Überwachung a la Pegasus und andere Schnüffelsoftware hinzu, dann gibt es auch keine Aufmüpfigen mehr. Erst werden nur KiPos gesucht, der Schritt zur Verfolgung von Regierungskritikern, "Ungläubigen" und Andersdenkenden ist einzig abhängig von der Auslegung des Begriffs "illegal".
Das Videospiel "Observer" zeigt, wie solch eine Welt einmal aussehen könnte. Es lohnt sich, einmal in ein LetsPlay davon reinzuschauen.
zum Beitrag21.08.2021 , 13:30 Uhr
China kann man nicht mit Deutschland vergleichen, man muss eher ganz Europa (incl. Nicht-EU) zum Vergleich heranziehen. Die Provinzen sind teilweise größer als ganze EU-Länder, und die wirtschaftlichen Umstände spreizen sich wie in Europa Moldawien bis Dänemark. Die soziale Ungleichheit ist in China noch größer als bei uns. Arme Wanderarbeiter im ländlichen Westchina verdienen umgerechnet ca 240€ im Jahr, ein IT-Spezialist in Shanghai 6000€ im Monat. Der soziale Sprengstoff, der sich dadurch aufbaut, treibt Xi wahrscheinlich nachts den Angstschweiß auf die Stirn und lässt ihn noch mehr Unterdrückungswerkzeuge bauen.
Die Chinesische KP ist genauso "kommunistisch" wie unsere CxU "christlich". Ist nur noch Folklore in einem Alte-Gelbe-Männer-Machtapparat. Also fast wie bei uns. Der einzige Unterschied: Die Chinesen können ihre Regierung nicht abwählen, wir tun es nicht.
zum Beitrag21.08.2021 , 13:13 Uhr
Schon mal was vom akademischen Proletariat gehört? Vom Physiker als Taxifahrer? Wenn alle Abitur machen und studieren, fallen die gut bezahlten Akademikerjobs auch nicht massenhaft vom Himmel. Und wenn es viele arbeitslose Akademiker gibt, sinken auch dort die Gehälter. Da kannste jetzt schon erst mal 10 Jahre unbezahlte (oder unterhalb vom Mindestlohn bezahlte) Praktika machen, die nächsten 10 Jahre von einem Halbjahresvertrag zum nächsten hangeln, und dann 10 Jahre als Leihsklave zum halben Gehalt wie die Stammbelegschaft schaffen. Kurz vor der Rente wirste dann aussortiert und darfst nach einem Jahr Hartz4 beantragen. Dafür wird dein GESAMTES Vermögen angerechnet, bis auf ein paar lausige Kröten. Ich bin selber Akademikerin. Das Aufwand-Nutzen-Verhältnis ist sch***. Mit einer Berufsausbildung wäre ich besser gefahren.
zum Beitrag21.08.2021 , 13:03 Uhr
"Klassenspezifische Lebenserwartung" hat auch etwas mit den Arbeitsbedingungen zu tun. Menschen mit körperlicher Arbeit (Erntehelfer, Putzpersonal, Fleischzerteiler, Bauarbeiter, Fließbandarbeiter usw.) verdienen pro Stunde weniger als Akademiker mit Bürojobs. Es ist eher nicht das geringere Entgelt, das hauptursächlich für die geringere Lebenserwartung ist - dann müssten alle Teilzeitkräfte reihenweise versterben -, sondern die verschleißenden Arbeitsbedingungen der "einfachen" Tätigkeiten.
Schichtarbeit tötet. Das ist schon lange Stand der Wissenschaft und ist auch den zuständigen Bundesministerien bekannt. Schichtarbeiter bekommen überdurchschnitlich Diabetes, Krebs, Herz-Kreislauferkrankungen, Verdauungsstörungen. Quelle: Z.B. www.quarks.de/gesu...-dich-krank-macht/, hier auch noch weiterführende Quellenverweise.
Aber die "Wirtschaft" will es so, und die Leute wollen das Geld. Unsere Gewerkschaft wollte mal aushandeln, dass Schichtzuschläge in Freizeit gegeben bzw. die Wochenarbeitszeit entsprechend verkürzt wird. Sowohl Arbeitgeber ("Dann müssen wir ja mehr Leute einstellen!") als auch Arbeitnehmer ("Ich will lieber Geld als Urlaub.") waren dagegen.
Hinzu kommt oft Arbeit auf Abruf, Arbeit mit/in Gefahr-/Schadstoffen, höheres Unfallrisiko, reihenweise befristete Arbeitsverträge, Leiharbeit, vielleicht ein Zweit- oder Drittjob, um die Miete zahlen zu können, Einarbeitung "Just in Time", Zeitdruck, Schikanen bei Krankheit (Dann geht man halt krank arbeiten und chronifiziert das Ganze.) Und mit einem Burnout kann man länger überleben als mit Krebs. Fragt sich, ob die Restlebensqualität dann auch immer super ist.
Die Sesselfurzer (Kreißsaal-Hörsaal-Plenarsaal) in der Politik wissen doch gar nicht, wie sich Arbeit als abhängig beschäftigter Wegwerfarbeiter anfühlt. Jeden Tag, jede Woche, jeden Monat, jedes Jahr, jedes Jahrzehnt. Und wenn du ausgelutscht bist, wirst du "sozialverträglich" entsorgt.
zum Beitrag09.08.2021 , 11:24 Uhr
Die kennen das halt so und nicht anders von klein auf. Ein gläubiger Mensch fragt sich, wie es andere Menschen geben kann, die *nicht* an ein höheres Wesen glauben, das alles weise lenkt und leitet.
Ich bin in einem atheistischen Haushalt aufgewachsen, aber die Geschichten in der Bibel fand ich als Kind spannend und tief beeindruckend.
Als ich 7 oder 8 Jahre alt war, also vor über 50 Jahren, musste ich auch als "Ungläubige" am Reli-Unterricht teilnehmen. Ich durfte nur aussuchen, bei welcher Konfession. Ich wählte die Katholiken, weil die im Gottesdienst die bessere Show hatten mit dem Geräucher und Geklingel und den bunten Kutten. Damals fragte ich in der Schule im Reli-Unterricht den Pfaffen, ob Vögel auch eine Seele hätten. Nein, Tiere hätten keine Seele. Von da an war für mich die christliche Religion gestorben. Erst als ich von den Quäkern erfuhr, wurde ich damit wieder etwas versöhnt.
Außerdem würde ohne den künstlerischen Ausdruck von (christlicher) Religiosität besonders in der Musik der Welt etwas Schönes fehlen: Bachs Orgelwerke, Händels Oratorien, Mozarts Requiem, das orthodoxe Agni Parthene, Gregorianik z:B. von Hildegard von Bingen, viele schöne Weihnachtslieder....
zum Beitrag04.08.2021 , 10:14 Uhr
Mal wieder wird eine fremde Kultur mit europäischer Brille nach europäischen Kriterien be/verurteilt.
Omotenashi hat nichts mit Auroritätsglaube, Faschismus und dergleichen zu tun. Es ist das schlichte Mitdenken der Bedürfnisse Anderer, ein Jahrtausende altes Mindset, was wir uns im hyperindividualisierten Westen, wo jeder zuerst an sich, dann an sich, und zuletzt an sich denkt, noch nicht einmal mehr vorstellen können.
Deshalb tragen Japaner Masken, auch ohne Pandemie.
Deshalb sind japanische Autos, sogar die Kleinwagen, viel nutzerfreundlicher als deutsche Luxuskarossen. Da gab es schon Einparkhilfen, teilbare Rücksitzlehnen, Rundumkameras usw. serienmäßig 10 Jahre bevor es das bei uns als "Extra" für 4x so teure Autos gab.
Dieses "Mitdenken" gibt es auch im Gartenbau: traditionelle japanische Gärtner nehmen die Gegebenheiten, wie z.B. alte Bäume und Felsen, und arbeiten sie in ihr Konzept ein. Europäer machen erst mal alles platt.
Das System der Verbesserungsvorschläge in der Industrie gab es schon in Japan, als in Europa in den Fabriken noch Befehl und Gehorsam galten.
Bei uns wird "Schuld" und "Verantwortung" oft gleich gesetzt. In Japan übernehmen Manager die "Verantwortung" (= Konsequenzen tragen, Maßnahemn ergreifen, Schaden begrenzen, Antworten geben), auch wenn sie keine "Schuld" im westlichen Sinn haben. Genauso übernimmt der Gastgeber/der Händler die Verantwortung für das Wohlergehen seines Gastes/seines Kunden - und umgekehrt! (Erinnert sich noch wer, wie Japaner bei der WM hinter sich im Fußballstadion aufgeräumt haben?)
Das gedankliche Konzept dahinter ist nicht vergleichbar mit der traditionell europäischen Gastfreundschaft als einer Art Solidarität unter Reisenden, sondern eher mit "Die Gottheit in Gestalt eines Wandereres beherbergen", was ja auch ein christliches Meme bei uns war.
Omotenashi ist allerdings auch nur ein Ideal, das manche erfüllen, manche nicht.
zum Beitrag30.07.2021 , 09:27 Uhr
Die 30jährige Anna ist aber immer noch tief drinnen die 11jährige Anna. Verletzungen, besonders wenn sie immer wieder geschehen, brennen sich tief in die Seele ein. Je jünger der Mensch dabei ist, um so nachhaltiger. Die psychischen Narben kann man nicht wegrationalisieren, die sind da und brechen bei jeder passenden oder unpassenden Gelegenheit wieder auf. Man ist für den Rest seines Lebens in bestimmten Situationen ziemlich dünnhäutig, Für Außenstehende, die nicht wissen, wie sich lebenslange Kränkung oder auch einmalige schwere Traumatisierung anfühlt, erscheint es dann oft so, als würde der/diejenige überreagieren. Aber das ist dann oft der letzte Funken an der Zündschnur.
Ich weiß, dass andere Menschen das N-Wort als verletzend empfinden, also benutze ich es nicht, auch nicht im Streit, damit ich mich nicht an dieses Wort gewöhne. Zum Beleidigen in eskalierenden Konfliktsituation gibt es genügend nicht-rassistische und nicht-sexistische Schimpfwörter von Arsch bis Zecke, die man sich als Standardbeschimpfungen antrainieren kann ;-)
zum Beitrag30.07.2021 , 09:03 Uhr
Wenn es denen so gefällt, warum nicht? Im Mittelalter und in armen Bauernfamilien zum Teil bis ins 19. Jahrhundert lebte auch in Europa oft die Familie samt Gesinde und manchmal sogar dem Vieh in einem Raum. Noch in der Familie meiner Urgroßmutter schliefen alle anwesenden Familienmitglieder in einem großen Bett, das Baby in einer Kommodenschublade, um nicht aus Versehen erdrückt zu werden. Oder man denke an die Schlafsäle bzw. Mehrbettzimmer in Klöstern, Kasernen, Internaten, Krankenhäusern oder Kibbuzim.
Es gibt Menschen, die brauchen soviel Nähe, andere Menschen brauchen mehr Distanz.
Ich persönlich brauche sehr viel Distanz, ich ertrage es auch nicht, angefasst oder abgebussit zu werden. Getrennte Schlafzimmer wären mein Traum - mein Mann schnarcht wie ein Walross - aber das gibt die Wohnung nicht her.
zum Beitrag25.07.2021 , 08:53 Uhr
Auch Vergewaltigungsopfer können ein Lied von mangelnder Sensibilität bei der Polizei singen. Vor Jahren konnte ich mich an einer Straßenbahnhaltestelle gegen einen Vergewaltigungsversuch erfolgreich wehren. Das zuständige Polizeirevier wollte aber keine Anzeige aufnehmen. Es wäre ja nichts passiert, und was hätte ich überhaupt als Frau um 22 Uhr in der Straßenbahn verloren. Ein paar Wochen später wurde an derselben Stelle eine 14Jährige vergewaltigt und ermordet.
Andererseits verstehe ich, dass eine gewisse Gefühllosigkeit zum Selbstschutz antrainiert werden muss. Mein Vater war Polizist, und es kam erschreckend häufig vor, dass "sich beim Reinigen der Waffe ein Schuss gelöst" hat, oder "der Wagen aus ungeklärten Umständen von der Straße abkam". Wer sich da keinen Gefühlspanzer zulegt, hält es in dem Job keine 5 Jahre aus, geschweige denn bis zur Rente. Das entschuldigt allerdings nicht die gravierenden Bildungslücken in Bezug auf jüdisches Leben, was man ja auch auf islamisches, weibliches, usw. Leben ausdehnen könnte. Und regelmäßige Schulungen in angemessenem Verhalten gegenüber Opfern sollten selbstverständlich sein. Man kann sehr wohl Geiseln durchsuchen, wenn man einfühlsam vorgeht und erklärt, warum man das tut. Das kann man auch üben.
zum Beitrag22.07.2021 , 14:28 Uhr
Ich fürchte, die sind nicht zu blöde, sondern das ist Absicht.
Das fängt schon mit dem Kompetenzen- und Zuständigeiten-Hickhack zwischen Bund. Ländern, Landkreisen, Kommunen, Verbänden, Privatunternehmen an. Die eine Behörde sagt Hü, die nächste Hott. Die Verantwortung wird dabei gerne im Ringelreihen herumgeschoben, gerne auch mal irgendwas mit "die EU erlaubt nicht" gebrabbelt, Hauptsache, man muss nichts entscheiden (wofür man möglicherweise einen trollgesteuerten Shitstorm erntet oder es sich mit Lobbyisten verscherzt) und kein Geld ausgeben - außer wenn die eigenen Amigos abkassieren können, dann sind immer Millionen da. Standardisierte Lösungen wären möglich, aber das würde ja als Eingriff in die Länder"hoheit" verstanden. Ist so wie beim Homeschooling.
Ich wohne mitten in einem Höchstrisiko-Waldbrandgebiet voller halbtoter Kiefern auf furztrockenem Sandboden und liege jedem aus der Kommunalvertretung, der es hören oder auch nicht hören will, seit Jahren in den Ohren wegen Frühwarnsystem, Alarm, Evakuierungsplan - Nix. "Kein Handlungsbedarf". "Viel zu teuer." "Es hat doch genug geregnet." "Hier hat es doch noch nie gebrannt." "Was soll diese Panikmache." Hinterher ist dann das Betroffenheitsgeheuchel groß. Und teurer wird es auch noch.
Ich habe so dermaßen die Schnauze voll von den ganzen Labertaschen mit ihren Arbeitskreisen und -Papieren, ich könnte nur noch heulen.
zum Beitrag22.07.2021 , 14:01 Uhr
Warn-Äpps sind ja gut und schön für die größeren Städte, aber was ist, wenn nach einem Orkan der Strom weg ist? Viele Masten "auf dem Land" sind dann sofort tot, und dann kriegste auch keine SMS mehr. Eine 10 Jahre alte Studie im Auftrag des Deutschen Bundestags dserver.bundestag....17/056/1705672.pdf zeichnet ein ernüchterndes Bild, wie weit man ohne Elektrizität kommt.
Und wenn die Warnungen so präzise sind wie "in Westdeutschland kommt es zu ergiebigen Regenfällen", weiß auch keiner, was Sache ist.
Und überhaupt: ICH LASSE MICH NICHT ZUR ANSCHAFFUNG EINER TASCHENWANZE ZWINGEN! (Laut genug?)
zum Beitrag22.07.2021 , 13:47 Uhr
Polder und Auwälder sind gut und wünschenswert - aus vielerlei Gründen. In engen Flusstälern sind sie aber sinnlos bzw. gar nicht realisierbar.
Man kann aber 3D-Simulationen (Wasserstand, Fließgeschwindigkeit) für das jeweilige Landschaftsprofil und für verschiedene Regenmengen berechnen, gerne auch in Farbe. Und feststellen, wo die größten Risiken bestehen.
In den so ermittelten Hochrisikogebieten sollte keine Baugenehmigung mehr erteilt werden, bzw. in der Art der Bebauung je nach Risikolage eingeschränkt - aber da ist die Geldgier im Weg. Im Kaff bei meiner Schwester wurde ein Gelände an einem Bach, das schon seit dem 30jährigen Krieg regelmäßig bei Regen oder Schneeschmelze überschwemmt wurde, als Neubaugebiet ausgewiesen, Die Einheimischen haben die Käufer gewarnt, vergeblich. Jetzt haben die jedes Jahr einmal fließendes Wasser. Im Keller.
Die Kommunen sollten schleunigst Warn- und Bewältigungsstrategien für: Hochwasser, (Wald)Brand, Blackout, Gefahrgutunfall ausarbeiten, installieren und die Bevölkerung informieren(!) , was in welchem Fall zu tun ist. Lokalzeitung, Aktionen in den Schulen, bei größeren Arbeitgebern, städtische Homepage... Die tun ja grad so, als wäre Katastrophenschutz Staatsgeheimnis.
Die idiotische Fixierung auf Äpps ist Bockmist, wenn der Strom weg ist, oder das Netz überlastet, oder die Leute im Bett liegen. Wenn die Leute im Voraus informiert sind, bricht auch keine "Panik" aus. Die Politiker/innen halten die Bürger/innen wohl alle für blöd. Ich hab noch in der Grundschule die Bedeutung der Warntöne gelernt.
Signale standardisieren und erklären, beispielsweise: "Luftschutzton" => Bug-In: rein ins Haus, alles dicht machen, z.B. bei einem Industriebrand "ABC-TON" => Bug-Out: Notfallrucksack greifen, schnellstmöglich abhauen in bekannte(!) Schutzzonen.
Aber was will man von einem Stall voller Politologen und "was mit Medien" erwarten....
zum Beitrag16.07.2021 , 12:58 Uhr
Nicht erst in 50 Jahren. Die Klimaveränderungen darf man nicht linear extrapolieren. Dank verschiedener rückgekoppelter und sich gegenseitig verstärkender Prozesse ist sogar exponentielle Änderung vorsichtig geschätzt.
Spätestens in 30 Jahren wird bei uns die Kacke so richtig am Dampfen sein, da sind die heute 30-40-50-Jährigen 60-70-80 Jahre alt. Die meisten werden das noch volle Breitseite mitbekommen. Dann viel Spaß im Bett im Pflegeheim bei 40 Grad, und möchte jemand unbedingt bei den Verteilungskämpfen um Wasser, Energie und Wohnraum mit 70 mitmachen? Also _ich_ hoffe, dass ich bis dahin den Löffel abgegebenn habe.
zum Beitrag12.07.2021 , 10:15 Uhr
Die kämpften auch dafür, dass Frauen Hosen tragen, Fahrrad fahren und ohne Korsett rumlaufen durften.
zum Beitrag12.07.2021 , 10:12 Uhr
Hat vielleicht damit zu tun, dass Exhibitionisten meistens nicht einfach nackig rumlaufen, sondern dabei masturbieren und eine bedrohliche Pose einnehmen, mit dem bewussten Ziel der Einschüchterung, also der psychischen Gewaltausübung. Sich im Park oben ohne auf die Wiese zu legen ist dann doch eine andere Nummer. Es geht in diesem Artikel auch nicht um "unten ohne", sondern um "warum dürfen Männer ihre Nippel raushängen und Frauen nicht "
zum Beitrag12.07.2021 , 10:05 Uhr
Bei meinen Brüsten (60 Jahre alt, nie einen BH von innen gesehen) werden die Jungs höchstens blind statt erregt. Ich halte mich nur aus einem Grund in meinem eigenen Garten nicht oben ohne auf: Hat schon mal jemand (m/w/d) einen Sonnenbrand auf den Nippeln gehabt?
zum Beitrag12.07.2021 , 09:59 Uhr
Manche Männer finden den Anblick eines weiblichen Haaransatzes sexy. Manche Männer finden den Anblick eines weiblichen Fußes sexy. Sollen wir Frauen jetzt alle in Zukunft vollverschleiert rumlaufen, nur weil ein paar Affen ihre Triebe nicht im Griff bringen können? Dann ist auch der Rolex-Träger selber schuld, wenn er seinen Reichtum in der Öffentlichkeit zur Schau stellt, und darf deshalb ausgeraubt werden.
zum Beitrag12.07.2021 , 09:53 Uhr
"In der Provinz" geht es oft liberaler zu als im "hippen" Berlin. Pragmatisches Leben und Lebenlassen halt. Am dörflichen Baggerloch liegen Männlein und Weiblein oben ohne in der Sonne, das juckt keinen. Es hat auch noch kein Kind ein Trauma davongetragen, weil es Oma oben ohne gesehen hat. Dieser körperfeindliche Rollback in nahezu allen Bereichen von Fatshaming über Ganzkörperrasur bis hin zu Nippelphobie ist wohl ein ungesunder Import des US-amerikanischem Puritanismus, transportiert durch Filme, Youtube-Regeln und Games.
zum Beitrag12.07.2021 , 09:44 Uhr
So ist es. In anderen Kulturen gilt der Anblick eines weiblichen Haaransatzes oder eines weiblichen Handgelenks als sexuelle Provokation. Bei uns ist die viktorianische Prüderie so weit fortgeschritten, dass noch nciht enmal knubblige Erhebenungen unter einem T-Shirt "sittsam" sind. Nicht nur in Teheran laufen Sittenwächter herum.
zum Beitrag12.07.2021 , 09:39 Uhr
Es ist ja nicht nur so, dass nackte Nippel verpönt sind, sondern es reicht schon, wenn sie sich unter einem T-Shirt abzeichnen oder durch eine Bluse schimmern, dass Wildfremde einen deswegen anpöbeln. Es sind oft dieselben Männer, die sich über real existierende weibliche Brüste aufregen, die muslimische Kopftuchträgerinnen anfeinden. In Afghanistan werden Frauen angegriffen, weil sie nicht vollverschleiert rumlaufen. Das hier ist nur ein gradueller Unterschied.
zum Beitrag12.07.2021 , 09:27 Uhr
Als ich den Bericht in den Nachricihtan sah, dachte ich nur: Wie siehr denn da die CO2-Bilanz pro Kopf aus? Normalsterbliche werden angefeindet, wenn sie mit dem Auto zur Arbeit fahren, oder ihre Wohnung im Winter über 12 Grad haben wollen, aber die Reichen fliegen aus Jux ins Weltall. Aber so kennen wir das. Wer das Geld hat, macht die Gesetze.
zum Beitrag09.07.2021 , 09:15 Uhr
Die Kunden (Supermarktketten, Energieunternehmen, Krankenhäuser, Industriebetriebe usw.) sparen gerne bei der hauseigenen IT-Abteilung. Kostet nur und trägt nichts zum Shareholder Value bei. Also werden Dienstleister beauftragt, die müssen ihre Konkurrenten unterbieten, also wird der Service One-Fits-All gestaltet, Fernwartung erledigt irgendein unterbezahlter ITler von Rumänien oder Indien aus, und alles liegt in der (Ge-)Klaut. Dezentrale Speicherung der Datenbanken und ein Backup-Management, das auch vom Dienstleister eingerichtet werden könnte, wäre das Minimum an Vorsorge. Dann könnte immer noch im Ernstfall das System platt gemacht und ein alter Zustand wieder aufgespielt werden. Lücken müssten durch Schätzwerte provisorisch geflickt werden und dann sukzessive (z.B. durch Inventur) bereinigt werden. Aber das kostet ja Geld und Hirnschmalz.
Finanzielle Schulden: Man verschafft sich Ressourcen, indem man sich Kapital leiht. Später muss man dieses zurückzahlen, zuzüglich Zinsen.
Technische Schulden: Man verschafft sich Ressourcen, indem man notwendige technische Investitionen unterlässt. Später muss man i.d.R. nachbessern, zu wesentlich höheren Kosten (Zinsen). Je länger man wartet, um so teurer wird es. Müssten diese Schulden in den Bilanzen geführt werden, sähe es mit der IT-Sicherheit vermutlich besser aus.
zum Beitrag05.07.2021 , 14:15 Uhr
Kenne ich. Ich wohne auch in so einem "Dreiländereck", sogar bundeslandübergreifend.
Arbeitsbeginn um 7 Uhr? Nach 21 Uhr im Kino gewesen? Keine Chance mit Öffis. Und als Frau alleine abends im Regionalexpress fühlt man sich eh wie in einem Horrorfilm.
Sperrigen Grünschnitt (vom Sturm abgebrochene Äste) zum Wertstoffhof bringen? Viel Spaß im Bus - achja, da fährt ja gar keiner hin. Also ans Fahrrad binden und 10 km hinschleifen? Müsste ich mal probieren.
Den Wocheneinkauf, womöglich mit gekühlten Lebensmitteln, ans Fahrrad hängen oder schleppen? Nein Danke.
Ein Termin beim Facharzt in der nächsten größeren Stadt? Mit Öffis wird das eine Tagesreise.
Wenn man bei uns einen Einzelfahrschein für den Bus kaufen möchte, muss man übrigens erst in die "Innenstadt" fahren, um dort den Fahrschein zu kaufen, mit dem man eigentlich dorthin wollte. Es soll ja alles so krass digital modern sein, also Ticketkauf nur noch mit Handy-Äpp. Bloß, dass es keim Netz gibt...
zum Beitrag03.07.2021 , 18:20 Uhr
Ja klar, jede/r, der/die an Depressionen oder einer Psychose leidet, wird unter polizeiliche Überwachung gestellt. Sind nur ein paar Millionen Leute. Ärzte, die solche Patienten nicht der Obrigkeit melden, werden angeklagt. Man man man....
zum Beitrag03.07.2021 , 18:14 Uhr
Mal ganz zynisch gesprochen: Jeden dritten Tag wird eine Frau in Deutschland von einem Mann getötet. Das interessiert keine Sau. Wo sind denn da jedesmal die Sondersendungen und Lichterketten?
Nur weil der Täter hier ein Flüchtling, dazu noch Moslem ist, wird jetzt ein medialer Riesenaufriss gemacht und ganz zum Wohlgefallen der Rechtsextremen heftig Islamophobie geschürt. Wäre das Medienecho eigentlich genauso groß, wenn es sich um einen deutschen Täter handeln würde, der "Jesus lebt!"gerufen hätte? Ich denke nicht.
In der muslimischen Kultur ist der Ausruf "Allahu akbar" ganz geläufig auf den Lippen, das sagen die bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit. Hier bei uns sagt man auf dem Land manchmal auch noch "In Gottes Namen" oder "Jesses", ganz unpolitisch, nur so als angewöhnte Floskel.
Für mich ist der Täter kein Terrorist - diese Einordnung verharmlost ECHTEN Terrorismus mit Autobomben und Selbstmordanschlägen. Das ist ein psychisch schwerstkranker Mensch. Schulamokläufer töten ja auch ohne politische Agenda. Da ist ein gefühlter seelischer Schmerz, der in blanke Aggression umschlägt. Man kann den Leuten nicht in den Kopf gucken. Ruhige und unauffällige Typen drehen von heute auf morgen durch und laufen Amok, ganz kulturunabhängig, wie mir scheint.
zum Beitrag24.06.2021 , 14:01 Uhr
Den Impfgegnern kann man nichts sagen, wie "Jim Hawkinns" bereits schrieb. Die Politiker sollten sich lieber mal Gedanken machen. Covid19 war die Generalprobe, und sie ist total in die Hose gegangen. Wer erinnert sich noch an die gefloppte Katastrophen-Warnübung im September 2020? Konsequenzen? Nö. Der Wähler hat halt ein Gedächtnis wie ein Goldfisch. Die nächste Pandemie wird kommen, die Frage ist nur, wann. Eine mutierte Vogel-Schweine-Grippe, oder irgendwas ganz Neues, was irgendwelche Höhlenratten oder so in sich tragen. Die Mentalität ist leider die: Puh, geschafft! Zurücklehnen! Jetzt mit dem kühleren 2021 wird ja auch schon geschwafelt, dass die letzten paar Hitzesommer doch nur Ausnahmen waren blabla. Schaun mer ma.
zum Beitrag24.06.2021 , 13:43 Uhr
Ich kannte mal jemanden aus dem Niedrigstlohnbereich. Der feierte die FDP, weil die "die Steuern" senken. Es ist mir nicht gelungen, ihm zklar zu machen, dass davon nur die Großkopfeten profitieren. Was hat er von einer Absenkung des Spitzensteuersatzes, wenn er eh kaum Steuern zahlt, da er Aufstocker ist? Ist das so eine Art Stockholm-Syndrom?
zum Beitrag24.06.2021 , 10:38 Uhr
Kauft Schlangenöl! Verbrennt die Hexe! Ich fürchte, schon unter den Neandertalern gab es intelligentere Personen als unter der leichtgläubigen Masse der Hinterher-Denkern. Die Gackern von "Manipulation", und merken nicht, wie sie selber von geldgeilen Gurus manipuliert werden.
zum Beitrag24.06.2021 , 10:34 Uhr
Das Gefährliche ist, dass mittels Internet und sozialer Medien der größte Dummfug massenhaft verbreitet werden kann. Früher hat der Dorfdepp am Stammtisch wirres Zeug gebrabbelt, man hat dem ein Bier spendiert und Ruhe wars. Die Leichtgläubigen haben gelegentlich an Kaffeefahrten teilgenommen und Magnetarmbänder gekauft, aber ansonsten ihren Rasen gemäht, die Gartenzwerge poliert und sich ansonsten für nichts interessiert. Heute erreicht der Dorfdepp twitternd Millionen von Menschen, und jeder Idiot kann sich den größten Schwachsinn auf Youtube reinziehen.
Ich wollte mich letztens informieren, ob Covid19-Impfung und FSME-Impung zusammen verträglich sind. Was es an Irrsinn im Netz gibt, hätte ich mir nie träumen lassen. Zecken sind dort wahlweise harmlos oder eine Erfindung des "globalen Pharmaimperialismus". FSME ist nichts weiter als ein Schnupfen, und bleibende Schäden durch FSME kommen nicht daher, sondern sind wahlweise erfunden, durch Strahlung ausgelöst oder durch Impfungen. Ich war hin und her gerissen zwischen Lachflash, Weinkrampf und Panikattacke. Was wird eigentlich in der Schule an Wissen vermittelt?
zum Beitrag24.06.2021 , 10:21 Uhr
www.spektrum.de/ko...g-kaperten/1850917 Soviel zu "Frauen fischen nicht." Manche "Tradition" ist sehr jung.
zum Beitrag24.06.2021 , 10:05 Uhr
Eine hochkomplexe Vernetzung zeitverzögerter Rückkopplungen, dazu gerne noch ein paar Exponetialfunktionen. Jede/r mit etwas Einblick in Mess/-Regelungs-/Steuerungstechnik müsste eigentlich Panikattacken und Schreikrämpfe bekommen. Wir tun gerne so, als ginge uns das alles nicht /(mehr) an, als wären 100 Jahre bis zur Katastrophe ein bequemes Ruhekissen. Leute, es wird wesentlich schneller kommen, als ihr glaubt. Die meisten heute Lebenden werden die volle Breitseite noch mitbekommen. Aber wir sind wie der Mann, der aus dem zwanzigsten Stock gefallen war, und der auf Höhe des dritten Stocks sagte: "Ist doch bis jetzt alles gut gegan-" Wie Fliegen, die immer wieder gegen dieselbe Fensterscheibe brummen, und nicht kapieren, dass das Fenster nebenan offen ist. Naja, wenn man sich so anschaut, wie die "hochentwickelten" Länder mit der popligen Pandemie fertig geworden sind, schwant mir nichts Gutes. Da wird sich aufgeführt wie bei einer Horde Schimpansen, die in ein atomares Raketenzentrum eingedrungen sind und Knöppsche drücken.
zum Beitrag24.06.2021 , 09:27 Uhr
Wenn die Stimmenzugewinne bei der CDU von den Blaunen abwandern, soll es mir recht sein. Das Problem ist, dass es gar keine "humanistische" Partei mehr gibt. Alle sind nur noch Ideologie wiederkäuende Bubbles geworden, die sich missionarisch gegen alles ereifern, was nicht 120%ig "auf Linie" ist. In meinem beinahe 60jährigen Leben habe ich bis auf einmal (umzugsbedingt) keine Wahl versäumt. Ich bin in Versuchung, diesmal zu Hause zu bleiben.
zum Beitrag24.06.2021 , 09:22 Uhr
Stimmt. Und das nicht nur innerhalb Deutschlands, sondern vor allem global. Wer fördert denn die ganzen Rohstoffe für den Technologiewandel im Westen/Norden? Unter welchen Bedingungen und mit welchen Umweltschutzmaßnahmen? Wo wird für Rohstoffabbau die Natur zerstört und vergiftet? Wer fertigt die ganzen Bauteile für den elektronischen Firlefanz? Wie wird die dafür benötigte Energie erzeugt? (Spoiler: mit vielen neuen Kohlekraftwerken, aber nicht bei uns...) ""Wir können uns selbstgefällig zurücklehnen mit unserer smarten Wärmepumpe, dem smarten Flachbildschirm, dem smarten Telefon, dem smarten Saugroboter usw., aber die Minenarbeiter in Afrika, der Regenwald und chinesische Zwangsarbeiter zahlen dafür einen noch höheren Preis als die gerne angeführte alleinerziehende Krankenschwester.
zum Beitrag24.06.2021 , 09:14 Uhr
Nun, es sind nicht die "Opis" und "Omis", die den Umbau der Gesellschaft verhindern - die haben schon ein paarmal umgebaut, vom Wiederaufbau über 68er-Umbruch bis hin zum Mauerfall. Es sind eher die gutsituierten Enddreißiger bis -Vierziger, die noch einen Zipfel "Erfolg" aus ihrem Leben herauskitzeln wollen, und für die Verzicht und Selbstbeschränkung nicht im Wortschatz vorkommen. Die "Alten" können sich noch erinnern, dass auch mit weniger Konsum, "Lifestyle" und "Smart-Tech" ein zufriedenes Leben möglich ist.
"Erfolgreiche Zukunftspolitik ist auf weitreichende und unhierarchische Allianzen unterschiedlicher Kompetenzen, Systeme, Kulturen und Machtbereiche angewiesen" Da sagen Sie etwas. Wir stehen bildlich gesprochen bis zum Kinn in der Sch***, und was passiert? Jeder/r gegen jede/n, anstatt gemeinsam gegen die größte Bedrohung der Menschheit geschlossen vorzugehen. Anstatt einander möglichst klein zu halten, wirtschaftlich zu schädigen und jeweilige Verbrechen gegeneinander aufzurechnen, müssten die globalen Blöcke ihre Ideologien mal kurz zurückstecken, und (wenn auch zähneknirschend) GEMEINSAM Lösungen suchen. Dafür, dass ich mal schrieb, ohne Zusammenarbeit mit China wäre es unmöglich, erfolgreiche Strategien gegen den Klimawandel umzusetzen, wurde ich übrigens bei einer anderen Online-Zeitung gesperrt.
Frau Baerbock ist für mich alte Grünen-Stammwählerin unwählbar, aber nicht wegen der popligen Skandälchen - da hat ja fast jede/r Kommunalpolitiker/in mehr Dreck am Stecken. Nein, Frau Baerbock ist mir zu wirtschaftsnah, zu USA-hörig und zu sehr "kalte Kriegerin". Das hatten wir alles schon, also steht Grün eben nicht für Neuanfang, globalen Umweltschutz und Frieden. Wenn ich die wähle, kann ich doch gleich mein Kreuz bei CDU machen.
zum Beitrag23.06.2021 , 13:33 Uhr
Auch im Hinblick auf die Angst vor "Überfremdung" sollten die Rechten den Klimaschutz ernster nehmen. Wir können uns noch gar nicht vorstellen, welche Massenmigrationsbewegungen noch auf die gemäßigten und relativ wohlhabenden Zonen zukommen werden. Nicht nur absaufende Holländer und vor Dürre fliehende Spanier, Italiener, Griechen und Türken werden uns die Bude einrennen, auch halb Afrika wird die Lebensgrundlagen verlieren bzw. die aufbrechenden Verteilungskonflikte um Rohstoffe und Wasser werden Syrien wie eine Kinderparty aussehen lassen.
zum Beitrag22.06.2021 , 20:29 Uhr
Letztens gab es doch den Fall, wo ein Durchgeknallter mit einem Messer rumgefuchtelt hat und prompt erschossen wurde. War ja sofort "klar", dass das ein "islamistischer Terrorist" war, er hat ja (angeblich) "allahu akbar" gerufen. Wenn einer in aller Öffentlichkeit im KKK-Kostüm mit einer (Softair-)Waffe in der Hand rumläuft und auf Aktivisten schießt, dann muss erst überprüft werden, "ob ein rechtsextremer Hintergrund vorliegt". Oh mei.
zum Beitrag18.06.2021 , 10:36 Uhr
Jaja, der Wertewesten. Und wenn muslimische Frauen Kopftuch tragen, wird laut nach Frauenrechten geplärrt. Von denselben Leuten.
zum Beitrag17.06.2021 , 08:38 Uhr
Als ich vor Jahrzehnten studierte, wurde ich von rechtsradikalen Studenten bedroht und angegriffen. Die feierten Führers Geburtstag, grölten Naziparolen und waren in einer Burschenschaft. Eine Anzeige meinerseits verlief im Sande. Es handelte sich um Jurastudenten, die heute irgendwo Richter, Staatsanwälte, Politiker sind. Da wundert einen heute gar nichts mehr.
zum Beitrag17.06.2021 , 08:31 Uhr
In Peking garantiert auch.
Meine Güte, wie können sich unsere Politiker/innen - unter anderen auch Frau Baerbock - aus dem Fenster lehnen und Polizeistaaten anprangern, wenn sich hier im "freien Westen" die Werte dermaßen in die gleiche Richtung verschieben?
Wer garantiert uns, dass in Zukunft immer die "Guten" in Legislative, Jurisdiktive und Exekutive sind?
Diese schleichende Aushöhlung des Rechtsstaats macht mir langsam ernsthafte Sorgen. Bin ich morgen eine Terroristin, weil ich ein starkes Augen-Makeup trage?
zum Beitrag01.06.2021 , 16:09 Uhr
Bei uns in der Firma ist auch mal so ein Psychotiker ausgetickt und hat mit einem Cuttermesser rumgefuchtelt. Was ins Gesicht schmeißen zur Ablenkung (war ein Karton voller Styroporflocken), eins schräg von vorn mit einem Besenstiel auf die Pfoten, eine Decke von hinten über Kopf und Schultern und Ruhe wars. Der arme Kerl hat dann nur noch geheult, bis der Krankenwagen kam. Und wir waren keine ausgebildeten SEK-Polizisten, sondern normale Arbeitnehmer/innen kurz vor der Rente. Bei einer Schusswaffe kann ich verstehen, wenn geschossen wird. Aber bei einem Messer muss man sich doch nur außer Reichweite halten. Ein Autofeuerlöscher oder ein Regenschirm hätte den doch auch nichttödlich "ruhigstellen" können. Ziemlich schwache Nervenkostüme bei unseren Gesetzeshüter/innen.
Krieg und Flucht, das ständige Auf-der-Hut-sein-müssen, der ständige Kampf (im Wortsinn) ums Überleben, Angst vor dem fremden Land, Unkenntnis der Abläufe hier, vielleicht noch Drogen oder Alk - das macht Menschen kaputt, und manchmal gefährlich. Die psychische Gesundheit der Geflüchteten sollte stärker im Fokus sein, unter Berücksichtigung kultureller Hemmschwellen, also z.B. durch arabischstämmige Ärtze.
Ich finds traurig für alle Beteiligten. Die Polizisten haben sicher auch keinen Spaß daran, jemanden zu töten.
zum Beitrag01.06.2021 , 13:48 Uhr
Dafür haben die billiger gewohnt. Heute haben sich die Verhältnisse umgedreht. 50% für Miete, 10% fürs Futtern.
zum Beitrag01.06.2021 , 13:45 Uhr
"Es ist nicht Sinn der Sache, dass privat etwas getan wird, was lediglich dazu führt, dass es "so weiter geht"."
Ganz genau.Nicht nur wegen der mafiösen Verstrickungen. Der Staat darf sich nicht einfach aus der Erhaltung der Lebensgrundlagen verp*ssen, nach dem Motto "Macht es euch doch selber."
zum Beitrag01.06.2021 , 13:31 Uhr
Bienenarme Regionen sind nur deshalb bienenarm, weil die dort nichts zu fressen finden. Mittlerweile ist das Imkern in den Vorstädten lukrativer als auf landwirtschaftlicher Nutzfläche.
zum Beitrag01.06.2021 , 13:28 Uhr
Es geht nicht nur um Bienen. Auch alle anderen Insekten haben einen Platz in der Nahrungskette. Selbst Fliegen, Wespen, Stechmücken, Spinnen, Raupen, die viele gern "weg" hätten, sind Nahrung für Singvögel, Fische, Frösche. Wer Schmetterlinge will, muss die Raupen dulden. Wer Schwalben will, muss die Mücken dulden. Wer Meisen will, muss die Blattläuse und Raupen dulden. Wer Rebhühner will, muss das Ackerunkraut dulden. Leider sind die verwöhnten Europäer nicht bereit, irgendetwas zu dulden, was ihnen missfällt.
zum Beitrag01.06.2021 , 13:20 Uhr
Mal sehen, wo diejenigen nach ihrer Amtszeit im Aufsichtsrat landen.
zum Beitrag01.06.2021 , 13:17 Uhr
Auch innerhalb der Landwirte gibt es sone und solche. Gerade bei den Jüngeren und den Frauen steht Naturschutz auch hoch oben auf der Prioritätenliste, und die Bio-Bauern sind auch nicht vom Himmel gefallen. Die sind ja nicht ganz blöd und sägen den Ast ab, auf dem sie sitzen.
Die Lobbyisten, also die Bauernverbände, die sich anmaßen im Namen "der" Bauern zu sprechen, und die die Minister/innen und EU-Parlamentarier/innen bearbeiten, sind Vertreter der großen industriellen Landwirtschafts- und Lebensmittelkonzerne und der Agrochemie (Nestle, Hipp, Unilever, Bayer.).. . Da kommen nämlich die Parteispenden und die lukrativen Posten nach der Amtszeit her, nicht vom Kartoffelbauern Kurt aus Westfalen. Der ist nur der Lohnsklave von Großabnehmern wie Hipp, Aldi, Unilever usw.
Dementsprechend sieht die Agrarpolitik aus: EU-Knete für Fläche und Masse, anstatt für Verantwortung und Klasse. Der kleine Betrieb geht früher oder später unter, und wenn der nicht maximal ertragsorientiert wirtschaftet, eher früher. Es geht also (wie immer) "Konzerne gegen den Rest der Welt".
Die kleinen Bauern lassen sich dann von den Industrielobbyisten instrumentalisieren und sich von deren Propaganda in Panik versetzen. Ist ähnlich wie mit dem Hartz4-Empfänger, der FDP wählt "weil die wollen doch die Steuern senken".
zum Beitrag31.05.2021 , 12:11 Uhr
Für viele Arbeitgeber sind Arbeitnehmer nur eine "Human Ressource", sprich "Menschenmaterial", und so werden sie auch behandelt. Der gefragte Softwareentwickler oder die gewerkschaftflich organisierte VW.Mitarbeiterin können sich wehren. Menschen ohne Sprachkenntnisse und ohne Kenntnisse der rechtlichen Lage können das nicht. Zusätzlich zu den legal Ausgebeuteten gibt es auch in D einen Haufen illegal Arbeitender - in der Landwirtschaft, auf dem Bau, in Nagelstudios und Bordellen - die halten lieber die Klappe als eine Abschiebung zu riskieren.
Dass die immer noch zu großen Unterschiede der Lebensverhältnisse selbst innerhalb der EU diese Leute dazu treibt, sich hier zu verkaufen, ist der eine Skandal. Reich werden die davon sicher nicht.
Der größere Skandal ist die Politik der €DU/€SU, die auf der einen Seite von "westlichen Werten" und "Menschenrechten" brabbelt, wenn es um China, Russland oder Araber geht, auf der anderen Seite gerne mal die Augen zu- und die Taschen aufmacht, wenn es um Menschenrechte im Westen geht. Ich sach wahllos nur Lipa, Moria, Guantanamo, Snowden, Assange, afrikanische Erntehelfer aus Spanien, fleischzerteilende Leihsklav/innen...
Die Menschenrechtsverletzungen in vielen Staaten sind zu verurteilen, aber man macht sich nicht sehr glaubwürdig, wenn man selber keine weiße Weste hat. Der Pfarrer sollte sich halt nicht im Puff erwischen lassen, wenn er von der Kanzel Keuschheit predigt.
zum Beitrag31.05.2021 , 11:55 Uhr
"bezieht sich diese Freiheit von den Sozialabgaben für Rentenkasse und Krankenversicherung nur auf sog. Saisonarbeitskräfte in der Landwirtschaft ?" Ja
zum Beitrag31.05.2021 , 11:54 Uhr
In Deutschland durch soz.vers.pflichtige Arbeit erworbene Rentenansprüche werden zusammen mit der im Heimatland erworbenen Rente dort ausgezahlt. (Quelle Deutsche Rentenversicherung) 10€ können dann je nach Land eventuell etwas mehr wert sein als eine Pizza. In D wird die Rente in wachsenden Anteilen versteuert. Um eine doppelte Besteuerung zu vermeiden, hat Deutschland mit vielen Ländern Doppelbesteuerungsabkommen abgeschlossen. Da muss man sich leider schlau machen und Papierkram erledigen. Innerhalb der EU dürfte das halbwegs glatt abgehen, aber bei Ländern wie Georgien oder der Ukraine, wo jetzt vermehrt Erntehelfer herkommen, könnte es umständlich werden.
zum Beitrag25.05.2021 , 18:00 Uhr
Absicht. So uninformiert kann noch nicht einmal der Jens sein. Denen geht die Düse, dass "nach Corona" die Psycho-Kosten durch die Decke gehen. Da muss schon beizeiten gegengesteuert werden.
zum Beitrag19.05.2021 , 12:22 Uhr
Meiner Erfahrung nach ist die "gutbürgerliche Küche" in den genannten Ländern gar nicht sooo fleischlastig. Vielleicht im Restaurantbereich, aber die gängige Restaurant-Speisekarte ist eher nicht repräsentativ für die Alltagsküche der "Masse". Die Alltagsküche (nicht die Feiertagsgerichte und Restaurantgerichte!) von Tschechien und Ungarn kenne ich nicht, aber für Polen kann ich sagen: Es wird relativ oft Eintopf gegessen, da ist zwar immer etwas Speck oder Suppenfleisch drin, aber nicht kiloweise. Was ein Deutscher an einem Tag an Fleisch isst, reicht da eine ganze Woche. Es wird viel Wurst gegessen, aber da kommt alles vom Schwein rein. Anders ist es in D, hier essen die Leute nur das Steak und die Lendchen, der Rest wird weggeworfen oder in Fertiggerichten oder Tierfutter verarbeitet.
Im übrigen traue ich diesen ganzen Statistiken nicht, solange nicht klar ist, WIE diese Daten ermittelt werden. Geschätzt über geschlachtete Viecher pro Einwohner? Wieviel davon wird weggeworfen, in verarbeiteter oder unverarbeiteter Form exportiert?
zum Beitrag19.05.2021 , 12:08 Uhr
Hier wäre die Politik bzw. der mündige Wähler gefragt. Keine Subventionen mehr fürs sinnlose Herumkarren von Tieren quer durch Europa und die halbe Welt. Keine Subventionen mehr für Tierfabriken, sondern für Biobauern. Keine Subventionen mehr für Gülleentsorgung in Nachbarländern (D kauft Gülle aus NL, da dort die massenhafte Ausbringung mittlerweeile verboten ist.), sondern für Landwirte, die Schutzstreifen für Wildtiere und -Pflanzen stehen lassen. Keine flächenabhängigen Subventionen mehr für den Anbau von Biosprit, sondern für den Anbau hochwertiger Lebensmittel wie Hülsenfrüchte. Keine CSU-Landwirtschaftminister/innen mehr, die sich von der Agrarindustrie kaufen lassen. Undsoweiterundsofort.
zum Beitrag18.05.2021 , 10:12 Uhr
Frage: Wie wird der Pro-Kopf-Verbrauch von Fleisch berechnet? Produzierte Menge Fleisch / Bundesbürger? Wieviel geht in Tierfutter, Gastronomie, Lebensmittelindustrie? Wieviel wird weggeworfen? Wieviel wird in nicht als "Fleisch" deklarierten Fertiggerichten exportiert?
Traue keiner Statistik, die ....
zum Beitrag18.05.2021 , 10:08 Uhr
Mein Lieblingsgericht aus Kindertagen waren Kartoffelpuffer mit Sauerkraut.
zum Beitrag18.05.2021 , 10:05 Uhr
Eins vorneweg: Ich bin seit über 40 Jahren Vegetarierin, und ich kenne so ziemlich alle Fleischersatzprodukte des vergangenen halben Jahrhunderts.
Was mich an den gehypten neuen Veggie-Produkten am neisten stört und mich definitiv vom Einkauf abhält, ist der massive Einsatz von Plastikverpackungen. Riesige eingschweißte Plastikschalen für 5 Falafel-Bällchen. (Die dann umgerechnet 20mal so teuer sind wie selbstgemachte.) Einerseits Veggie fürs Klima, auf der anderen Seite Plastikmüll ohne Ende. Wie schizo ist das denn?
So wie vor 40 Jahren bereite ich mir mein Zeug selber zu. Das habe ich als Studentin gemacht, als Berufstätige mit >40-Stundenwoche, und jetzt als Arbeitslose erst recht. Früher aus Alternativlosigkeit, heute aus Überzeugung und Kostengründen.
Was ist so schwer daran, eine Dose Hülsenfrüchte mit dem Pürierstab zu zermusen und nach Wunsch abzuschmecken? Dann muss ich keinen Plastikbecher mit Hummus, der mit Essig und Wasser gestreckt und nachgezuckert wurde, zum 10fachen Preis pro g kaufen.
Nee, dieses überteuerte Veggie-Fleischersatz-Fake-Zeugs kaufe ich nicht, lieber koche/backe ich ein ehrliches Gemüsegericht mit Hülsenfrüchten, Reis oder Kartoffeln aus Gemüse vom Bauern aus der Region. Ich kann super ohne eine Illusion von Fleischessen leben.
zum Beitrag12.05.2021 , 13:39 Uhr
Kann man so sehen. Aber wie sähe das Parlament aus, wenn die Linke unter 5% landen würde? Dann wäre die FDP die fortschrittlichste und liberalste Partei? Nee danke. Ich mag ja auch nicht alle Kröten schlucken, die die Linke auf der Speisekarte hat, aber es muss doch wenigstens EINE Partei in Bundestag geben, die auch mal kritische Fragen stellt.
zum Beitrag12.05.2021 , 13:29 Uhr
Und das Landwirtschaftsministerium nicht vergessen! Seit Urzeiten in CSU-Händen, fest verbandelt mit der Agrarindustrielobby. So hat eine Wende zu ökölogisch sinnvoller Landwirtschaft keine Chance. Stattdessen Massentierhaltung, Pestizide, Artenschwund, kleine Höfe werden aufgegeben zugunsten von Mega-Betrieben.
zum Beitrag12.05.2021 , 13:09 Uhr
Das sehe ich genauso. Daher werde ich als Grünen-Stammwählerin seit 40 Jahren nicht mehr Grün wählen. Da schwanke ich noch zwischen SPD und Linken. Beide haben ihre guten und schlechten Seiten. Um eine linke Opposition zu behalten, wirds wohl doch auf Magentarot hinauslaufen.
zum Beitrag07.05.2021 , 16:36 Uhr
Ich fühle mich nur körperlich angegriffen, wenn andere Menschen selbst-bestimmt mit meinem Körper umgehen wollen. Wie die mit ihrem eigenen Körper umgehen, ist mit eher egal. Mir ist auch egal, wer mich unerwünscht begrapscht, ob biologische Frau, biologischer Mann, Transfrau, Transmann, lesbisch, schwul, bi, Alien oder Klon: er/sie/es kriegt eine aufs Zifferblatt und eine Anzeige.
Leider habe ich schon schlechte Erfahrungen mit falschen Transfrauen machen dürfen: das waren pupsnormale Hetero-Kerle, die sich zum Gaffen und Grapschen in Umkleiden, Damenduschen umd Damentoiletten unter dem gelogenen Deckmäntelchen "Transfrau" eingeschlichen haben. Das scheint leider modern zu werden und diskreditiert die wirklichen, verzweifelten Frauen im Männerkörper. Frau kann leider nicht riechen, ob es sich um einen Voyeur oder um eine echte Transfrau handelt.
zum Beitrag07.05.2021 , 16:24 Uhr
Viele biologische Frauen fürchten sich vor Transfrauen, aber nicht aus "Feindlichkeit", sondern aus ganz prosaischen Gründen.
Für Fremde, d.h Nicht-Persönlich-Bekannte ist auf den ersten Blick nicht ersichtlich, ob eine optisch als Mann in Frauenkleidung erfasste Person ein "Mann in Frauenkleidung" oder eine "Transfrau" (also eine Frau im Männerkörper) ist.
Mir persönlich ist es passiert, dass ein als Mann gelesener "Mann" (Bartstoppeln, Adamsapfel, Muskulöser Körperbau) in Frauenkleidern zu mir in die Damentoilette eines Lokals kam. Ich bin nicht pingelig, zu Hause haben wir auch nur ein Klo, und soll sich doch jede/r fühlen und anziehen wie er/sie es mag. Also kein Aufstand meinerseits.
ABER: Als sich das Arschloch an mich ranpresste und mir seinen erigierten Penis zwischen die Beine schieben wollte, habe ich eindeutig reagiert und IHM ziemlich arschlochfeindlich eine auf die Zwölf gegeben.
Ergo: Um nicht auch noch Vergewaltigung durch penistragende "Frauen" befürchten zu müssen, gehe ich nirgendwo hin, wo ich befürchten muss, als Frauen verkleideten Männern zu begegnen. Sorry, wenn davon die eine oder andere, die sich wirklich als Frau fühlt, angepisst ist, aber das steht nicht auf der Stirn geschrieben, und Gedankenlesen kann ich auch nicht.
zum Beitrag03.05.2021 , 10:35 Uhr
Zu Beginn der Pandemie war alles nur in den Nachrichten real. Schlimme Bilder aus China, ich habe Freunde dort, das ging mir zu Herzen, aber eine persönliche Bedrohung fühlte ich nicht. Die ersten Fälle in Bayern - das kriegen die schon in den Griff.
Dann schlimme Bilder aus Italien, Diskussionen um Masken ja/nein, es gab eh keine. Von da ab freiwillige Selbstisolation, da ein schwerer Verlauf bei meiner vorgeschädigten Lunge mein Todesurteil wäre. Vielleicht würde mein Immunsystem mit dem Virus fertig, aber ich zocke nicht um mein Leben. Einnal die Woche in den Supermarkt, gelegentlich Klönen 3m übern Gartenzaun, ansonsten strikte Isolation. Ca ein Jahr lang war das OK, ich bin kein Party-Typ, in Urlaub war ich >20 Jahre nicht (erst Pflege in der Familie, dann deswegen krank, dann deswegen arbeitslos). Aber langsam geht selbst mir Einsiedlerin der Saft aus.
Ich müsste mal wieder neue Klamotten kaufen, die letzte Jeans ist hinüber. Onlinekauf ist Sch*** bei meiner Nicht-Norm-Figur. Im Garten müsste mal wieder was gepflanzt werden. Online werden keine neuen Kunden angenommen (überlastet), vor Ort ist das Angebot mau (Lieferprobleme) oder zu. Einfach mal spontan im Biergarten einkehren...
Warten. Dass es einen Impftermin gibt (hier für mich wohl nicht vor 2022). Dass die Pandemie vorbei geht.
Dieser Wartezustand ist kaum noch zu ertragen und macht Apathie Platz. Anziehen? Egal. Ich treff eh keinen. Kämmen? Dito. Putzen? Hängt mir zum Hals raus, wozu auch? Ich hab mich beim Brotschneiden in den Finger geschnitten, das war mir sowas von egal.
Das ist keine Depression, die kenn ich auch, diese bleierne verzweifelte Handlungsunfähigkeit. Das hier ist anders, Gleichgültigkeit der Gleichgültigkeit gegenüber, eine Art Schwebezustand in einer irrealen Welt. Wenn das bis 2022 nicht aufhört, geh ich zu den Querdenkern.
Aber jetzt lern ich noch ein paar chinesische Vokabeln. Für den Fall, dass ich auswandern muss, und um mein Hirn am Laufen zu halten.
zum Beitrag03.05.2021 , 09:38 Uhr
Die Regierung (und auch das "Volk") hat viele Fehler gemacht.
Ein Teil der Fehler war kaum vermeidbar, da die Situation eine bisher so noch nicht dagewesene war. Bei unvollständiger Informationslage und häufigen Erkenntnis-Updates wäre eine richtige Entscheidung ZU BEGINN der Pandemie nichts weiter als ein Glückstreffer gewesen. Und dann stellt sich die Frage: Für wen oder was richtig?
ABER: Diese unvermeidlichen Fehler wurden noch potenziert durch profilierungssüchtige Provinzfürsten, Gefälligkeiten gegenüber mächtigen Lobbyisten (z.B. Fluglinien, Autoindustrie), persönliche Bereicherung aka Korruption, eine Kakophonie widersprüchlicher Einzelinteressen sowie eine seit Jahren ausgeblutete Infrastruktur, ergänzt durch den starren Blick auf die Wahlen 2021.
Es gab keine Strategie, die man so hätte nennen könnte, nur "Rin inne Kartoffeln, raus ausse Kartoffeln". An sich erträglich - siehe Satz 2, aber wenn Fürst A "rin inne Kartoffeln" sagt, und Fürst B 10 km nebenan "raus ausse Kartoffeln", und das in wildem Wechsel, nimmt irgendwann keiner mehr ALLE Fürsten ernst.
Was macht dieser Hühnerhaufen eigentlich, wenn mal tatsächlich eine richtig böse Pandemie so in Pocken- oder Ebola-Qualität loskegt, oder "die Russen kommen", wie es von manchen kalten Kriegern als realistisches Szenario an die Wand gemalt wird?
zum Beitrag27.04.2021 , 10:47 Uhr
Es ist für ganze Industrien wichtig, dass es viele zu vielen Themen verunsicherte Menschen gibt, denen sie dann die Lösungen zu ihrem "Problem" verkaufen können.
Schauen Sie nur mal, was über die Jahrzehnte abwechselnd als "gesunde" Ernährung propagiert wurde, welche Gefahren an die Wand gemalt wurden/werden, wenn man sich abweichend verhält - und wer an der Angst der Menschen mit Fake-Food verdient.
Genauso läuft es bei politischen Parteien jeglicher Couleur: erst verunsichern, dann die (eigene) Lösung anbieten.
Je verunsicherter (also sich nicht gut genug fühlend) die Mütter sind, um so besser verkauft sich "Unterstützung" von Beratungsliteratur über wahlweise "pädagogisch wertvolles", "ökologisch sauberes" oder "digital-elektrisches" Spielzeug, bis hin zu Vitaminpillen und Nachhilfe für Schüler/innen. Milliarden Menschen wuchsen und wachsen zwar ohne all das heran, aber "das ist/war nicht gut genug!"
Mütter, die sich nicht verunsichern lassen (sei es, dass sie in einem anderen Kulturkreis sozialisiert wurden, sei es, dass sie schon mehrere Kinder haben), werden gerne Zielscheibe von kollektivem Shaming - Wie kann die nur! Wie rückständig! Wie suboptimal!
Das diffuse Unbehagen der Autorin hat einen handfesten Hintergrund: Wirtschaft.
Außerdem gibt es immer Mütter, die sich am vermeintlichen Versagen anderer Mütter hochziehen und sich "besser" fühlen, wenn sie herumkritteln können. Wenn alle alles richtig machen würden, was täten die denn dann?
zum Beitrag27.04.2021 , 10:31 Uhr
Das größte Problem deutscher Mamas dürfte der auf mangelnder Selbstsicherheit beruhende Konformismus sein. Was "man" als Mama tun "muss", wird Frau von allen Seiten eingehämmert, und ist oft so kurzlebig, widersprüchlich und -sinnig wie Ernährungsempfehlungen.
Hinzu kommt der deutsche Hang zum Missionieren Da wird argwöhnisch geschielt, ob die Nachbarin alles "richtig" macht, und bei "Verstößen" geshitstormt. Sei es bei der Kindererziehung, sei es bei der Mülltrennung, der Wahl des Verkehrsmitels, der "gesunden" Ernährung, etc. Dieses humorlose Puritanertum ist das deutsche Problem, und nicht nur auf Mutterschaft begrenzt.
Verunsicherte Mütter sind willige Konsumentinnen von Beratungsliteratur, "Förder"spielzeug, "Superfood", Nachhilfe usw., eine ganze Industrie. Soviel zum Nicht-Gut-Genug-Sein-Sollen.
Den Erzählungen meiner Mutter nach habe ich Schnuller als Kind übrigens konsequent verweigert. Wozu "muss" ein Kind eigentlich ständig an etwas rumnuckeln? Damit es die Klappe hält und nicht stört, wenn es unbeholfen versucht, Wörter der Muttersprache zu formen? Bei Bedarf habe ich den Bettbezug zernagt, oder meine Mutter gab mir ein Tomate zum Lutschen - das rote Bällchen wollte ich unbedingt haben, den Gummi habe ich ausgespuckt.
Viele junge Mütter sind unselbstständig und unsicher, und fixieren sich deshalb zwanghaft auf das, was "man" machen "muss". Es wäre gesünder für alle Beteiligten, auch mal aufs Bauchgefühl zu hören, alle Klugsch[PIEP] zu ignorieren, und das Kind nicht als eine zu optimierende Ressource zu betrachten. Ein Kind, dass gelernt hat, selbstständig Probleme zu lösen, kann später auch einen vergeigten Schulabschluss ggf. selbst nachholen. Ein Kind, dass stets in Watteschichten gehüllt war, wird schon am ersten Tag der Berufstätigkeit scheitern, wenn keine Mama mehr hilft. (Gott, solche Helikopterkinder musste ich einarbeiten. Stichwort: Erlernte Hilflosigkeit. Jeder Hilfsarbeiter mit zweitem Bildungsweg war da lernfähiger.)
zum Beitrag26.04.2021 , 09:36 Uhr
Man darf Kritik am Regierungshandeln üben, ja. Und oft ist die Kritik berechtigt. Aber der Ton macht die Musik. Und mittlerweile hört man nur noch schrille Töne. Eine Videoreihe, in der Schuspieler/innen sachlich bis betroffen über ihre Probleme berichtet hätten, hätte vermutlich mehr Eindruck gemacht - abseits von Clickzahlen - als aggressives Giften. Warum mus Kritik eigentlich immer polemisch und zynisch daherkommen? Geht es um Inhalte, oder um Selbstdarstellung? Zum Frustablassen gibt es Boxsäcke, danach kann man es auch mal mit konstruktiver Kritik versuchen.
Ich (absolut kein CDU-Fan) stehe hinter den Maßnahmen der Regierung. Ich halte sie unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen (unbekannte Situation, fehlende Informationen, Abwägung unterschiedlcihster Interessen, mangelhafte Datenlage etc.) für dem Risiko angemessen. Und ich habe keine Lust, mich dafür von einer kreischenden Minderheit als Schlafschaf oder Faschist beschimpfen zu lassen. Kritik ist erlaubt, aber nicht vorgeschrieben.
zum Beitrag24.04.2021 , 11:56 Uhr
Mir ist es ehrlich gesagt wurscht, was die Damen und Herren Schauspieler meinen. Dies ist ein freies Land. Wirklich.
Leider fallen deren Äußerungen auf einen fruchtbaren Boden, der besser nicht beackert werden sollte. Die Unzufriedenen, die Zweifelnden, die zwar vor sich hin murren, aber den "Querdenkern", "Reichsbürgern" und Ähnlichen bisher nicht so nahe standen, könnten auf die Idee kommen "Ja, wenn der/die das genauso sieht, dann muss da ja was dran sein." So kurzsichtig oder weltentrückt kann man doch wirklich nicht sein, dass man nicht erkennt, in welches Horn man da bläst.
Jede Freiheit ist auch mit Verantwortung gekoppelt. Vielleicht sollte man einfach mal über mögliche Konsequenzen nachdenken, bevor man irgendwas in die Medien bläst. Die Kritik hätte genauso gut sachlich formuliert sein können anstatt hämisch und menschenverachtend. Wäre halt nur nicht so klickwirksam gewesen.
Und das ist keine Selbstzensur, sondern Mündigkeit. Nur Kinder/Jugendliche und geistig Eingeschränkte müssen für ihre Handlungen keine Verantwortung tragen.
zum Beitrag23.04.2021 , 17:56 Uhr
Ich sach nur: überflüssiger Plastikmüll, Energieverschwendung, unnötiger Warenverkehr, Regenwaldzerstörung (Latex)... Klar hab ich direkt keinen Nachteil, aber sehr wohl indirekt, wenn ich mich einschränken bzw. höhere Gebühren zahlen muss, um Müll zu reduzieren, und am anderen Ende so ein Sch*** in Umlauf gebracht wird.
zum Beitrag23.04.2021 , 17:48 Uhr
Und warum wird dann nicht auch gegen das Leid der Nutztiere vorgegangen? Obwohl dieses Leiden mindestens genauso schlimm ist?
Ich halte auch nichts von Tiernummern im Zirkus. Artgerechte Haltung sieht meiner Ansicht nach anders aus, und daher befürworte ich ein Haltungsverbot von Wildtieren außerhalb der Arterhaltung - generell, nicht nur im Zirkus. Auch Raubvogelshows und Delfintherapien etc. gehören meiner Meinung nach verboten. Statt mit Löwen könnte man ja auch Shows mit Hunden machen.
Aber: solange es bei der Nutztierhaltung beim Alten bleibt, ist Frau Klöckners Vorstoß einfach nur scheinheilig. Der alte Elefant ist vielleicht nicht glücklich, aber er wird nicht lebendigen Leibes gekocht wie viele Schweine, oder zerhäckselt wie Hühnerküken, oder vergast wie Legehennen. Es geht nicht um entweder-oder, sondern um wennschon-dennschon.
zum Beitrag22.04.2021 , 11:05 Uhr
Zynisch, verbittert, empathielos. Leider finden sich auf den Regierungssitzen der Welt viele solcher Figuren. Fragt sich, wie wird ein Mensch so? War der schon immer so?
Putin, Trump (hat sich Gottseidank erledigt), Xi, alles Männer mit gebrochenen Psychen. Wer Xis Biogtrafie gelesen hat, kann nachvollziehen, warum der von absoluter Macht und Reichtum besessen ist. Diese Leute gehören in Therapie, nicht in Machtpositionen.
Aber leider kommen gerade solche Psychos eben aufgrund ihrer Besessenheit an die Macht, und werden durch die Möglichkeiten der Machtausübung noch weiter deformiert. Und die Macht muss ja auch erhalten bleiben. Aber wer Druck ausübt, erfährt Gegendruck, übt noch mehr Druck aus...
Irgendwann drehen die wohl alle durch, wenn es kein zeitliches Limit gibt wie z.B. in den USA, wie man an vielen Diktatoren aus der Geschichte sehen konnte/kann.
zum Beitrag22.04.2021 , 10:50 Uhr
Putin ist ja nicht mehr der Allerjüngste. Und sich so aufzuregen tut dem Blutdruck auch nicht gut. Die Frage stellt sich: Wer käme nach ihm, wenn er - sagen wir mal - sich an die Pumpe greift und tot umfällt? Ein noch härterer Hardliner? Ein Durchgeknallter wie die letzten 4 Jahre im Weißen Haus? Welcher "starke Mann" würde gewählt werden falls es Wahlen gäbe?
Manchmal habe ich trotz allem das Gefühl, Putin ist momentan noch nicht der GAU in Moskau. Er ist (hoffentlich) intelligent genug, um abzuschätzen, wie weit er gehen kann. Aus Jux und Dollerei wird er keinen Atomkrieg anzetteln, dabei würde es keinen Sieger geben - aber es besteht die Gefahr, dass die gegenseitigen Noch-Drohgebärden außer Kontrolle geraten, wenn die Gesprächeaufhören.
zum Beitrag22.04.2021 , 10:35 Uhr
Über diese Heuchelei kann ich eigentlich nur noch weinen. Es bringt gar nichts, in der EU die Emissionen auf dem Papier dadurch zu senken, dass man das Problem auf die andere Seite des Globus verschiebt. Das Klima macht vor Staats- und Ideologiegrenzen nicht Halt.
Mit den Finger wird gerne auf China gezeigt: Was die für klimaschädliche Emissionen haben! Pfui bah! Wir sind viel sauberer!
Aber warum? Weil wir klimabewegten Europäer unsere Dreckschleudern an Ostasien outgesourct haben. Wer kauft denn den ganzen Plastik-, Textil- und Elektrokram, der in Süd/Ostasien unter für Europäer unzumutbaren Bedingungen hergestelt wird? Wo werden die Chips für unsere "saubere" Digitalisierung gebaut? Wo unsere Solarzellen? Wer verkauft uns Stahl aus kohlestrombetriebenen Stahlwerken? Wieviele Tonnen landwirtschaftliche Produkte aus pestizidverseuchten Monokulturen werden für unsere Lebensmittelindustrie aus China importiert? Gibt es dazu eigentlich Statistiken?
Globale Schäden (Müll, Klimawandel, Raubbau, Verteilungskonflikte, , Armut usw.) lassen sich nur global vermeiden oder beheben.
Klimaschäden, die wegen der EU-Wirtschaften am anderen Ende des Globus entstehen (und nicht dort eingegrenzt bleiben!), müssten hierzulande mit eingepreist werden. Dann sähe die CO2-Bilanz nicht mehr so schön aus. Ganz schön scheinheilig, diese Selbstbeweihräucherung, finde ich.
Nur wenn über Ideologie-Grenzen hinweg alle Nationen an einem Strang ziehen, besteht vielleicht etwas Hoffnung. Ich habe da aber meine Zweifel.
zum Beitrag22.04.2021 , 10:06 Uhr
Wenn ich als Altfeministin Ü50 (ich war schon Feministin, da war Frau Baerbock noch gar nicht geboren) nicht (mehr) die Grünen wähle, dann nicht aus dem Grund, weil da eine junge Frau an der Spitze steht. Estland, Finnland, Neuseeland und andere Staaten haben gezeigt, dass Alter und/oder Geschlecht kein Qualifikationsmerkmal sind. Nö, ich wähle die Grünen nicht mehr, weil die sich offen der CDSU als Koalitionspartner anbiedern. Und Laschet als Kanzler geht für mich gar nicht.
zum Beitrag22.04.2021 , 10:01 Uhr
Naja, ich bin weit über 50 und raufe mir schon seit Jahren die Haare über das verschnarchte lobbyabhängige Weiter-So der Politikerkaste.
Kein Mut zum Risiko (könnte ja Wählerstimmen bzw. Parteispenden kosten), keine kreativen Ideen (dazu müsste man eine generalistische Bildung außerhalb von Macht-Politik, Lobbyismus und Geldscheffeln haben), kein koordiniertes Vorgehen der 16 Fürsten...
Wenn die Regierenden incl. der Landesregierungen Manager in einem Konzern wären, hätte man die schon längst gefeuert. Aber die Menschen hassen jegliche Veränderung - übrigens auch die unter 40, die haben nur andere "Themenfelder" - und wählen die Weiter-So-Fraktion.
zum Beitrag22.04.2021 , 09:46 Uhr
Als Stammwählerin der Grünen seit deren Gründung habe ich die Sorge, dass wir wieder eine CDU-Regierung bekommen mit den Grünen als Juniorpartner. Das wird die Partei zur Unkenntlichkeit deformieren, wie es schon der SPD passiert ist. Macht macht korrupt, und das wird auch vor den Grünen nicht Halt machen.
CDU/CSU-Fans wählten schon immer schwarz. Wer kein Fan ist, wählt was anderes. Aber: Bisher haben FDP-Wähler/innen, dann SPD-Wähler/innen ihre Stimmen an eine CDU-X-Koalition verschwendet. Wenn jetzt die Grünen von einer Koalition mit Schwarz träumen, werden auch die für mich unwählbar.
Ich hab die Schnauze gestrichen voll von CD/SU-Regierungen, da will ich keine grünen Steigbügelhalter. Und ihr seid keine Partei "der Mitte", sondern eine sturzkonservative Bananenpartei geworden: erst grün, dann gelb (was ich zähneknirschend mitgemacht habe), und dann schwarz (bäh). Was Bürgerrechte und Datenschutz angeht, ist sogar die FDP weiter links als die Grünen.
zum Beitrag18.04.2021 , 09:05 Uhr
Leider haben Sie nicht ganz recht, was Punkt 2. betrifft. Manuell wird hierzulande kaum noch sortiert, höchstens noch die großen Brocken. Fast alles läuft automatisert. Ich hab mal bei uns einen "Tag der offenen Tür" beim Müllentsorger besucht. Da gibt es einen Kranführer, einen Leitstandwart"Recycling" bedeutet, dass Metall elektromagnetisch automatisiert aussortiert wird, der Rest wird nach Thailand oder Vietnam verschickt und landet dort in der Landschaft.
zum Beitrag18.04.2021 , 08:58 Uhr
US-Amerikaner/innen finden alles eklig, was an lebendiges Fleisch erinnert. Wohl ein Erbe der Puritaner. Der Körper - und ganz besonders der erwachsene weibliche - ist böse, pfui. Jedes Körperhaar muss entfernt werden, über Körperflüssigkeiten redet man nicht, und alles, was auch nur im Entferntesten an weibliche Sexualität erinnert, wie Brustwarzen, Schamhaar, Menstruatiom, darf nicht in Erscheinung treten. So einem verkrampften Umgehen mit dem eigenen Körper sollten wir nicht noch nacheifern wollen. Da waren wir 1970 ja schon weiter...
Sollen die Jungs ihre Gummihandschuhe halt in den USA verkaufen. In Afrika oder Indien wären Frauen froh, überhaupt Tampons oder Ähnliches zu besitzen, die haben meistens nicht mehr als einen ollen Lumpen zum Vorlegen oder müssen laufen lassen.
zum Beitrag15.04.2021 , 12:52 Uhr
Kreative Menschen sind wahrscheinlich weniger gelangweilt als unkreative, bzw. nutzen andererseits Langeweile kreativ.
Ein unkreativer Mensch plärrt "Ich hab Laaangeweile!" und wartet passiv darauf, dass von extern Bespaßung kommt, und sei es über Netflix. Wenn da nix kommt oder das Angebot nicht gefällt, endet die Langeweile nicht.
Ein kreativer Mensch überlegt sich aktiv selbst eine Beschäftigung, probiert auch mal Neues aus, sammelt Anregungen. Da wird auch das Warten in einer Schlange nicht langweilig, wenn man beobachtet und nachdenkt anstatt Candy Crush zu daddeln. Neue Anregungen und Erkenntnisse bilden die Basis für den Ausbau der Kreativität. Wer sich dagegen immer nur passiv bespaßen lässt, verlernt die Kreativität und langweilt sich dann um so mehr.
"Windstille der Seele" find ich gut. Manchmal tut es nämlich gut, sich zu langweilen, das Hirn auf Standby und die Augen auf Unendlich zu stellen.
zum Beitrag15.04.2021 , 12:32 Uhr
1. Die Idee ist im Zeitalter der Plastikmüllgebirge.absoluter Bockmist. Frauen werden angegangen, wenn sie (kompostierbare) Tampons aus Zellstoff und Baumwolle benutzen ("Zuviel Müll!"), anstatt sich eine Menstruationstasse reinzufummeln, und dann sowas?
2. Einen Tampon kann ich diskret in der Hand halten, wenn ich im Restaurant aufs Klo gehe. Nun soll ich mit quietschrosa Handschuhen rumwedeln?
3. Bei Festivals, Wanderungen usw. kann ich vorher abschätzen, ob es Möglichkeiten zum Händewaschen gibt und vorbeugend Desinfektionstüchlein/-Spray/-Gel für die Finger einpacken. Das Händewaschen vorher ist übrigens wichtiger als nachher. Frau will sich schließlich keine Pilzinfektion einfangen.
4. Warum PINK? Warum muss eigentlich ALLES für Frauen PINK sein?? Nur um es doppelt so teuer zu machen? Ich hasse Pink.
5. Benutzte Kondome im Mülleimer sind mindestens genauso eklig wie benutzte Tampons. Ein Handschuh ändert auch nichts an deren Existenz.
Bin ich froh, dass ich den Sch*** endlich hinter mir habe.
zum Beitrag14.04.2021 , 10:25 Uhr
Sagt der, der "lieber gar nicht regieren als schlecht regieren" wollte.
zum Beitrag14.04.2021 , 10:23 Uhr
Ich hab mal in einem US-amerikanischen Konzern gearbeitet. Die haben eine Briefkasten-Holding in Deutschland gegründet, um Steuern zu sparen. Sprich: Die haben in D weniger Steuern zahlen müssen als in USA. Für Privatpersonen sind die Abgaben in D allerdings hoch. Ich hab vermutlich mehr Steuern bezahlt als Daimler-Chrysler.
Ich find es jedenfalls putzig, wenn der Mindestlohnempfänger glaubt, von Steuersenkungen profitieren zu könne. Nee, da profitieren nur die "Mittelschichtler" wie Merz. Dafür müssen dann Sozialstaat, Gesundheitswesen, Infrastruktur, Schulen usw. zusammengestrichen werden. Wo soll denn auch dafür das Geld herkommen.
zum Beitrag14.04.2021 , 09:52 Uhr
Seltsam. Dieselben Figuren, die immer "weniger Staat" fordern, stehen ganz vorne, wenn es heißt "der Staat muss MIR helfen": Hoteliers, Fluglinien, Autokonzerne bis hin zu Kneipenwirten. Alle wollen was aus den Steuertöpfen kassieren, wenns schlecht läuft. Aber zahlen, wenns gut läuft? Nö. Originalzitat eines Bekannten: "Bist du blöd, mit deinem Angestelltenjob. Zahlst Rentenbeiträge und Steuern, boah, bist du doof. Ich bin selbstständig. Ich bezahl doch nicht für den Staat" Heute: "Mimimi, ich hab keine Rente, ich hab kein Einkommen, mimimi. Der Staat [sprich, all die Doofen, die Rentenbeiträge und Steuern zahlen] muss mir jetzt helfen!"
Dann sollen alle diejenigen FDP-Fans und Steuervermeider, die jetzt Coronahilfen abkassieren, sich mal überlegen, was sie mit "mehr Eigenverantwortung" jetzt tun würden. Vermutlich Hartz4-Anträge ausfüllen. Ach ne, gibts ja nicht mehr. Ist doch "soziale Hängematte" für "Faule".
Übrigens: Vorläuferpartei der AfD war die Partei Bund Freier Bürger, gegründet von Manfred Brunner, ehem. FDP-Vorsitzender in Bayern. In den ersten Tagen der AfD war diese wirtschafts-nationalistisch und EU-feindlich geppolt, später kanem dann völkisch-nationalistische Töne hinzu und prägen heute das Bild.
zum Beitrag11.04.2021 , 10:34 Uhr
Was bedeutet überhaupt "sterben" im Zusammenhang mit Fußgängerzonen. Straßen "leben" und "sterben" nicht, sondern die Menschen, die sie benutzen. Übersetzt bedeutet das nur, die (bisherigen) Einzelhändler verdienen nicht mehr genug Geld, und müssen schließen. Dieselben, die nach mehr "Markt" rufen wenns gut läuft, aber wenn der "Markt" mal nicht mehr so günstig ist, nach Steuergeldern plärren. Leute, so funktioniert der Kapitalismus! Die Stadtplaner haben den Geist der Shoppingmalls und Einkaufscenter am Stadtrand aus der Flasche gelassen. Jetzt kommt die Rechnung samt Zinsen.
zum Beitrag11.04.2021 , 09:56 Uhr
Wenn unter "Fußgängerzone" eine lückenlose Aneinanderreihung von Läden gemeint ist, in denen die einen Geld ausgeben und die anderen Geld verdienen - dieses Konzept ist so überholt wie der Verbrennungsmotor. Von diesem nostalgischen Bild sollten wir uns verabschieden und "Fußgängerzonen" eher als "verkehrsberuhigte Dorfplätze" denken. Freizeitverhalten und Kaufverhalten haben sich geändert, auch schon vor Corona. Man flaniert nicht mehr, man surft im Netz. Man pilgert nicht mehr von einem Konsumtempel zum nächsten, sondern klickt sich durch amazon. Umgekehrt wird ein Schuh draus. Einzelhändler sollten ihren Laden nicht als alleinige Verdienstquelle behandeln, sondern als Ausstellungsraum plus online-Bestellung und Lieferservice (kann man auch gemeinsam organisieren). Überhaupt Service. Wenn ich als Kundin eine Viertelstunde warten muss, bis die unfreundliche Ladenbesitzerin den Arsch hochkriegt - in der Zeit hab ich dreimal online bestellt. Die Stadt selbst sollte wieder Lebensraum für die Anwohner werden: Parks, Spielflächen (wo Kinder auch mal alleine Fahrradfahren üben können), Sitzgruppen mit Tischen etc. Und rigoros gegen Vermüllung und Zerstörung vorgehen.
zum Beitrag11.04.2021 , 09:36 Uhr
"Die Innenstädte beleben", schon vor Corona ein Buzzword. Unbeantwortet bleibt die Frage, was darunter zu verstehen ist.
Die Stadtplaner haben das Bild wuselnder shoppender Menschenmassen aus den 1970/80ern vor Augen, aber das ist genauso vorbei wie Kutschen und Gaslaternen. Verkaufssonntage sollen "beleben", sind aber für den Rest der Woche nutzlos, da das Gesamtkonzept obsolet ist.
Wer soll denn "beleben", wann und wie? Touristen, Shoppende, Partyvolk oder Anwohner? Früher musste mensch in die Innenstadt, da dies der einzige Ort war, an dem es ein Angebot von Unterhosen bis Kochtöpfen gab. Heute gibt es Amazon, mit günstigeren Preisen und besserem Service (Reklamationen, Retouren). Für den täglichen Bedarf gibt es Supermärkte/Discounter am Stadtrand.
Flanieren und Schaufensterbummeln? Es gibt kaum noch ansehenswerte Schaufenster zum Anschauen, alles zugeklebt. Und man schaut nicht mehr zum Vergnügen Schaufenster, sondern aufs Handy. Fressmeilen rechnen sich für die Betreiber nur, wenn genügend Laufkundschaft vorbeikommt. Genauso ist es bei den überteuerten Klamotten/Schuh/Handtaschenläden.
Leerstände, Spielhallen, 08/15-Klamottenketten, drölfzig Dönerbuden, Drogenabhängige, Müll, Vandalismus - ich geh schon seit 10 Jahren nicht mehr in die "Innenstadt", abends schon gar nicht. Wozu auch?
Vergesst die Einkaufs-Fußgängerzonen. Lasst normale Menschen dort zu normalen Mieten wohnen, mit Kinderspielplätzen, Grüm, besserer Stadtreinigung, so á la Dorf im Stadtkern. Vergesst die Großmannssucht nach noch mehr noch größer noch teurer. Schmeißt die Immobilienspekulanten raus, für die sich Leerstand mehr lohnt als Vermieten. Fördert kleine Einzelunternehmer/innen mit Geschäftsideen, die zu Diversifizierung der lokalen Wirtschaft führen (nicht den x-ten Handyladen). Befragt die Bürger/innen, was die sich für die Innenstadt wünschen. Macht mal sauber. Denkt nachhaltiger: warum ist ein Second-Hand-Kaufhaus mit Repaircafe igitt, eine Spielhalle aber nicht?
zum Beitrag10.04.2021 , 18:56 Uhr
Herumstümpern, besch*** und abkassieren sind keine Innovation. Warum wird nicht der Quellcode komplett offen gelegt? Sonst heißt es doch immer "wer nichts zu verbergen hat, hat nichts zu befürchten". Böhmermann ist ein Laie. Was können dann erst recht *echte* Hacker anstellen, wenn sie sich als "Gesundheitsamt Posemuckel" tarnen? Was, wenn diese Hacker Rechtsextreme wären, die herausfinden, wer alles auf dem Anti-Nazi-Konzert war? (Oder meinetwegen umgekehrt.)
zum Beitrag10.04.2021 , 16:59 Uhr
Was für ein Schrott die Luca-App ist, wird gut verständlich auf Youtube von The Morpheus Vlogs erklärt. Ich nutze zwar die Corona-Warn-App, aber ich habe erhebliche Zweifel an deren Nutzen. Die Luca-App kommt mir nicht aufs Handy. Abstand, Maske, Händewaschen bleibt leider "alternativlos". Geimpft werde ich sowieso erst frühestens 2022, wenn überhaupt...
zum Beitrag09.04.2021 , 12:39 Uhr
Ab 50 bist du sowieso GAR nicht mehr vermittelbar, Auch nicht als fachkräftemangelnde/r Ingenieur/in. Mein Schwager wurde als ITler mit Auslandserfahrung in USA und China nach mehreren Firmenumstrukturierungen arbeitslos, ich nach meinem dritten Burnout. Aber Ü50 ist für Arbeitgeber "kurz vor der Rente", "lohnt sich nicht mehr, den/die einzuarbeiten". Als ob jeder Uni-Absolvent länger als 10 Jahre in der Firma bliebe...
Über "Maßnahmen" wie Windoofs für Anfänger will ich jetzt gar nicht reden. Von ausgebildeten(?) Fachkräften in der AA würde ich da mehr Differenzierung erwarten. Wenn man Glück hat, bekommt man eine Adressliste von Verleihfirmen in die Hand gedrückt, die allerdings nur Staplerfahrer, Montagehelfer usw. verleihen. Bewirbt mensch sich dann tatsächlich auf so etwas, heißt es: überqualifiziert, zu alt...
Am geilsten sind die "anlasslosen Kontrollbesuche", ob man nicht doch einen teuren Kaffeeautomaten oder einen zweiten Satz Kochtöpfe von vor der Arbeitslosigkeit besitzt - das ist "unangemessenes Vermögen" und wird angerechnet. Der Bonus beim Stromanbieterwechsel ist "Einkommen" und wird angerechnet. Wenn die Nachbarin ihre ausrangierte Waschmaschine herschenkt, ist das "Einkommen" und wird angerechnet.
Ich muss allerdings sagen: Gesunde Ernährung ist mit 5 Euro/Tag schwierig, aber machbar, wenn man selber kocht auf Basis von Hülsenfrüchten und Gemüse und auf überteuerten Fertigkram verzichtet.
ABER: Die einheitlichen Regelsätze berücksichtigen nicht die unterschiedlichen Lebenhaltungskosten aufm Land und in Ballungsräumen. In Meckpomm kann man mit H4 (über)leben, im Odenwald auch, aber nicht in München oder Frankfurt. Ob ortsanhängige Zuschläge sinnvoll sind? Könnte sein, dass nur noch mehr Ärmere in die Großstädte ziehen. Ein Regelsatz, orientiert an hohen Lebenshaltungskosten in Städten, würde auf dem Land, wo es eh keine Jobs gibt, aber ein besseres Auskommen bieten.
zum Beitrag09.04.2021 , 11:08 Uhr
"Offiziell" gilt in der Theorie für jeden Job der Mindestlohn. "Inoffiziell" müssen Beschäftigte unbezahlte Überstunden leisten, für Kost und Logis beim Arbeitgeber zahlen (Erntehelfer z.B.), private Ressourcen für die Arbeit nutzen (Paketzulieferer), Gebühren für interne "Schulungen" zahlen, Urlaub nur unbezahlt usw usf. Die Blutsauger kennen schon ihre Tricks.
zum Beitrag14.03.2021 , 13:10 Uhr
Das Schlimme ist ja, selbst wenn man anders wählt (FDP, SPD, Grüne), gibt es eine CxU-Regierung. Nach der vorletzten GroKo wollte die SPD einen auf Opposition machen. Jamaika klappte nicht, also nochmal GroKo. Wer da SPD gewählt hatte, kam sich verarscht vor. Und so wird es den Grünen-Wählern in 2021 gehen: wähle Grün, kriege CxU.
zum Beitrag13.03.2021 , 11:00 Uhr
"Romantische Liebe", wie es hier so nett gesagt wird, dreht sich in erster Linie um sexuelles Begehren. Bei langjährigen Paaren wird diesee Hormonrausch ersetzt durch Freundschaft. Deswegen können auch arrangierte Vernunftehen gute Ehen sein, wenn man sich "anfreundet", und Liebesheiraten in Mord und Totschlag enden, wenn das Begehren durch Besitzdenken ersetzt wurde.
Freundschaft: Wenn du den Feund/der Freundin dein Leben anvertrauen kannst. Wenn du heulend nachts um zwei klingelst und eingelassen wirst. Wenn du auch unangenehme Wahrheiten ins Gesicht gesagt bekommst. Geteilte Erfahrungen, gegenseitiges Verstehen.
zum Beitrag13.03.2021 , 10:39 Uhr
Für mich keineswegs unverständlich. Ich bin bei einem neuen Lover sogar noch weiter gegangen. Ich hatte damals eine Katze, und er verlangte von mir, die Katze abzugeben. Er war nicht allergisch, sondern ganz allgemein gegen Katzen. Er: "Entweder die Katze geht oder ich." Ich: "Tschüss." Wenn jemand derartig besitzergreifend und fordernd ankommt, kann es keine gute Beziehung werden. Und wer seine/n Partner/in vom bisherigen Freundeskreis isolieren will, wird auch später zu einem übergriffigen Verhalten neigen.
zum Beitrag11.03.2021 , 11:50 Uhr
Ich dachte mir schon immer, dass das C für Corruptio (lat. für Bestechung, Käuflichkeit) steht. Andererseits: Wer in der Politik nicht mit den Wölfen heulen will, wird von ihnen gefressen. Und Macht kann man nur missbrauchen, wenn man sie hat. Macht kann man auch nur verkaufen, wenn man sie hat. Wer keine Macht hat, kann vielleicht seine mehr oder weniger berechtigten Interessen laut auf der Straße artikulieren, läuft dann aber Gefahr, je nach Thema als "Wutbürger", "Gutmensch", "Ökofaschist" oder Schlimmeres abqualifiziert zu werden. Interessen von Konzernen und Lobbyverbänden sind genauso mehr oder weniger berechtigt, erhalten durch "Spenden" allerdings größere Argumentationskraft.
Als Politiker kann man es sich halt erlauben, konsequenzenlos Huderttausende illegal einzustreichen, um die Bürger/innen abzuzocken.
Als Hartz4-Bezieher/in darfst du noch nicht mal einen teuren Kaffeevollautomaten aus der Zeit von vor der Arbeitslosigkeit besitzen - das ist nämlich laut SGB2 §12 Abs.3 Punkt 1 für ein Mitglied des Prekariats nicht mehr angemessenes Vermögen! (Quelle: SGB2 sowie eigene Erfahrung)
Da die Grünen sich aktuell als Mehrheitenbeschaffer für die CDSU anbiedern, sich bei deren Wahl also NIX ändern würde, bleibt nur noch mit Zähneknirschen die Linke übrig.
zum Beitrag10.03.2021 , 15:50 Uhr
Es kommt auch darauf an, um welche Arbeit es sich handelt. Eine Kranken/Altenpflegerin oder Bäckereiverkäuferin mit Hijab wäre in meinen Augen "hygienischer" als eine kopftuchfreie wallende Mähne. Da ich mich auch regelmäßig mit mittelalterlichem Leben befasse (LARP), wirkt für mich ein verhüllter Kopf auch nicht besonders auffällig.
Im Kindergarten oder der Schule halte ich eine offensive Demonstration der eigenen Religion allerdings für problematisch. Lehrpersonal sollte zuallererst neutral gegenüber den Kindern auftreten. Die eigene Befindlichkeit muss demgegenüber zurückstehen. Streng religiös eingestellte Eltern könnten die kopftuchtragende Lehrerin als verpflichtendes Vorbild für die eigenen Töchter hinstellen, Mitschülerinnen, die kein Kopftuch tragen, könnten gemobbt werden. Nichtreligiöse Kinder könnten glauben, dass sie von der Lehrerin abgelehnt werden. Das gleiche gälte übrigens auch, wenn in einer Schule eine Lehrerin im Nonnenhabit unterrichten würde.
zum Beitrag10.03.2021 , 15:30 Uhr
Wenn die gute Meghan die Biografie ihrer verstorbenen Schwiegermutter Prinzessin Diana gelesen hätte, wäre ihr klar geworden, was auf sie zukommt. Aber der goldene Käfig war offenbar zu verlockend. Sie hat vielleicht gehofft, dass sich die Zeiten geändert hätten, aber wenn die Besetzung des Dramas aus den selben Personen besteht, ist damit nicht zu rechnen. "Verweigerte professionelle Hilfe"? Kann eine erwachsene Frau nicht allein einen Termin beim Seelenklempner machen? Wenn es um mein Leben ginge, würde ich darauf sch****, ob die Schwiegeroma amused ist.
zum Beitrag03.03.2021 , 13:01 Uhr
Das sehe ich ähnlich. Jede Partei, die in irgendeiner Form an der Regierung beteiligt war, wurde entweder als Koalitionspartner der CDU politisch assimiliert oder, wenn CDU mal nicht regierte, durch mächtige Lobbyisten in CDU-nahe Positionen gedrängt (Schröders Agenda 2010 z.B.)
In meiner Jugend war die FDP noch eine Partei, die für Bürgerrechte eintrat, im Laufe der Koalition mit der CDU ging diese "Duftmarke" total verloren. Jetzt tritt die FDP ausschließlich für die Wirtschaft ein.
Die SPD in der GroKo wurde nahezu unsichtbar, und für angestammte SPD-Wähler endgültig unwählbar. Vollmundig wird zwar "nie wieder GroKo" posaunt, aber wenn es für Rot-Rot-Grün gegenüber Schwarz-Gelb nicht reicht, ist das sicher auch bald vergessen.
Schwarz-Grün in Hessen und Ba-Wü: Grün wurde welk und verfärbte sich gelb. Und das Ranwanzen an die CDU lässt die alten Grundsätze der Grünen dahinschmelzen wie die Alpengletscher im Klimawandel. Die Aussicht auf Schwarz-Grün hat für mich die Grünen ebenfalls nicht mehr wählbar gemacht. Und ich habe seit Bestehen der Partei Grün gewählt....
Die Blaunen würden ja gerne mit der CDU, aber die geniert sich (noch), bis es keine andere Möglichkeit mehr gibt, eine Regierungsmehrheit zu bilden.
Also egal, was du wählst, am Ende steht eine CDU-Regierung.
Die Linken können sich nur in einer starken Opposition selbst treu bleiben. Wenn sie das gut hinkriegen, und sich nicht wieder in symbolpolitischem Klein-Klein und Personalien verzetteln, und sich nicht zwecks Machtgewinn prostituieren, könnten sie "linkere" Grünen- und SPD-Wähler/innen auf ihre Seite ziehen. Über die Grünen hat man am Anfang ja auch gelacht.
zum Beitrag03.03.2021 , 09:36 Uhr
Man sollte auch die Arbeits- und Lebensbedingungen betrachten. Schichtarbeit macht erwiesenermaßen krank: Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes 2, Schlafstörungen (die dann oft mit Alkohol "behandelt" behandelt werden), Verdauungsstörungen usw. Seit Ewigkeiten bekannt: www.baua.de/DE/The...Gefaehrdungen.html, aber Schichtarbeit ist in vielen Fällen notwendig (Gesundheitswesen, Rettungsdienste, Polizei), lukrativ (Anlagenauslastung) und beliebt bei vielen Beschäftigten (Schichtzulagen). In diesen Berufen ist dann auch kein Homeoffice möglich, und die Löhne sind häufig niedrig.
zum Beitrag03.03.2021 , 09:27 Uhr
Zu Hartz4-Empfängern gehören auch Hunderttausende (Tendenz steigend) von Aufstockern, also Personen, deren Arbeitseinkommen unter dem Existenzminimum liegt. Diese Jobs sind allesamt prekär: Paketbote, Supermarktkasse in Teilzeit, Putzen, Bandarbeit, Fleischzerteilen usw. Dort sind a) Anwesenheitspflicht, b) häufige/enge Kontakte, c) infektionsfördernde Arbeitsumgebung (feucht, kalt, ungelüftet) die Regel.
zum Beitrag23.02.2021 , 15:16 Uhr
Nachtrag: Stadtteil mit 4.000 EW einer Kleinstadt (30.000 EW)
zum Beitrag23.02.2021 , 10:59 Uhr
Hier wird sogar der Geldautomat abgebaut. Eine Post haben wir schon lange nicht mehr. Da muss man über 20 km in die nächste Stadt (nächstes Bundesland). Der nächste Lebenmittelladen ist 10 km weit weg. Die Bürger wollten in Eigenregie einen Laden betreiben - da standen soviel bürokratische Hürden dagegen, dass wir das Vorhaben wieder aufgegeben haben. Jetzt arbeiten wir an einem Lieferdienst für lokale Landwirte und Einzelhändler.
zum Beitrag23.02.2021 , 10:55 Uhr
Die Dorfschule war besser als ihr Ruf, jedenfalls auf Grundschulniveau. Die Erzählungen meiner aus einem polnischen Dorf stammenden Oma waren durchaus nachdenkenswert.
Die Größeren konnten den Kleineren Dinge erklären, "Überflieger" waren so gefordert und mussten sich nicht langweilen. Wer schnell lernte, konnte dem Stoff für die Großen folgen, wer länger brauchte, hörte sich den Stoff für die Kleinen nochmal an. Da es keine Fachlehrer gab, wurden verschiedene Fächer verbunden. Die einen bekamen Frontalunterricht, die anderen lösten allein oder in der Gruppe Übungsaufgaben. Verschiedene Altersgruppen von Kindern lernten dem Umgang miteinander und Rücksicht auf Jüngere. Freundschaften endeten nicht mit dem Erreichen einer bestimmten Altersgrenze. Lerneingeschränkte Kinder wurden mitgenommen, leider waren die pädagogischen Mittel oft zweifehaft. Da war es sehr personenabhängig, ob Top oder Flop.
Mit dem heutigen pädagogischen Instrumentarium einschließlich digitaler Unterstützung könnte eine "Dorfschule" sehr erfolgreich sein. Das einzige Problem wäre aus meiner Sicht, den Lehrstoff so aufzubereiten, dass von Klasse 1 bis 4 alles an einem Schultag bearbeitbar sein könnte.
zum Beitrag23.02.2021 , 10:41 Uhr
Nein, die Zukunft wird auf dem Papier/online debattiert. In Ermangelung konkreter Realisiewrungsmöglichkeiten wird das Bestehende zuerst angegangen.
Ich habe seit Bestehen der Partei GRÜN gewählt. Seit die mit der CDU liebäugeln und sich immer mehr von der gelebten Realität der Bürgermehrheit entfernen, sind die für mich unwählbar geworden.
zum Beitrag23.02.2021 , 10:37 Uhr
Ich bin selber in einem Plattenbau aufgewachsen. Die Realität ist nicht so schlimm wie die Vorstellung derer, die nie dort gelebt haben. Zum Joggen in den Park? Als junges Mädchen? Nee. Lieber 3x die 20 Etagen rauf und runter zu Fuß. Das war wie ein hochkant gestelltes Dorf. Klar gab es die, die nie ein Wort mit anderen gewechselt haben. Aber wenn man offen auf Menschen zugeht, kann man auch im Plattenbau gute Nachbarschaft leben. Da ga es die Friseurin, die in Schwarzarbeit den Kindern die Haare schnitt. Da gab es den Mann, der beim Möbelzusammenbauen oder Fahrradflicken helfen konnte. Da gab es die Frau, die im Urlaub nach den Blumen schaute. Da gab es die türkische Familie, mit deren Kindern wir zur Schule gingen und wo wir auch mal zum Essen waren. Da gab es den Nachbarn im Erdgeschoss, der immer die Päckchen angenommen hat. Kein Joggen im Park, dafür 3x die 20 Etagen zu Fuß rauf und runter. Sonnenbaden auf dem Dach. Morsezeichen mit der Taschenlampe an die Schulfreundin schräg gegenüber (naja, heute gibts Handys).
Das einzige, was ich für ein besseres Leben in der Platte gebraucht hätte, wäre eine Möglichkeit für Urban Gardening gewesen, entweder auf dem Dach oder in großen Balkonkästen. Der Plastikeimer mit Kartoffeln war definitiv zu klein. Im Erdgeschoss könnten kleine Geschäfte, Paketstationen, Begegnungsstätten, Beratungsbüros, Cafes oder ähnliches eingerichtet werden. Nix Utopisches für Hipster, sondern ganz praktisch für Familien. Und zu teuer darf die Butze auch nicht sein.
zum Beitrag23.02.2021 , 10:21 Uhr
Ach, hier in der Gegend werden mehr Gewerbegebiete aus dem Boden gestampft als Wohngebiete. Alles schön flache Logistik-, Lager- , Produktionshallen mit entsprechend autobahnbreiten Zubringerstraßen. Investoren werden durch unverschämte Vergünstigungen angelockt. Hier ist es vorgekommen, dass der angelockte Investor sich als Heuschrecke und Arbeitsrechtsbrecher entpuppt hat. Bezahlbare Wohnungen entstehen in der Größenordnung von 5-6 pro Jahr.
zum Beitrag23.02.2021 , 10:14 Uhr
Die meisten "160 qm für zwei Personen" werdn nicht "hergestellt", sondern sind Bestand. Irgendwann hat da eine Familie gelebt, die Kinder sind weggezogen - in die hippe Großstadt oder ins Ausland - und die Alten wohnen da mietfrei, sozialhilfefrei und billiger als in einem Wohnklo mit Duschküche in der Stadt. Wenn energietechnisch nachgebessert wird, kann ein Einfamilienhaus aus den 1980ern genauso energieffizient sein wie ein neu gebautes Mietshaus. Die Leute, die jetzt in "zu großen" Wohnungen leben, haben kein stromfressendes Smart-Home, keine Klimaanlage und ziehen sich eher einen Pulli drüber als die Bude auf 25 Grad zu halten.
zum Beitrag23.02.2021 , 10:05 Uhr
Nachdem wir wegen "Eigenbedarf" aus unserer Mietwohnung rausgeworfen wurden, und dann jahrzehntelang unser "Spießeridyll" abbezahlt haben anstatt von unserem Geld eine Vermietungsfirma reich zu machen, können wir nun mietfrei wohnen. Nebenkosten pipapo fallen ja auch im Mietshaus an. Miete, sogar in der Platte, könnten wir (mein Mann ist Rentner, ich bin arbeitslos) uns nicht leisten. Wenn eine 45qm-Wohnung in der Stadt - außerhalb gibt es das gar nicht - im Kauf genausoviel kostet wie ein 140qm-Einfamilienhaus (plus Garage und Keller) in der Pampa, was wird man bei überschaubarem Geldbeutel wohl kaufen?
Sie können ja gerne in einer überteuerten Mietwohnung wohnen, wenn Sie sich das leisten können, aber dann später bitte nicht über Armutsrente und unbezahlbaren Wohnraum jammern.
zum Beitrag23.02.2021 , 09:56 Uhr
Als bei uns am Stadtrand ein Einfamilienhaus-Neubaugebiet hochgezogen wurde, hatte ich auch zuerst ein Gefühl des Bedauerns. Interessant ist, dass die Artenvielfalt dadurch zugenommen hat.
Vorher: Spargel- und Kartoffeläcker, Monokultur, Agrarwüste, regelmäßige Pestizidanwendung, außer Krähen keine tierischen Bewohner, kaum Insekten
Nachher: Gärten, fast jeder hat einen Teich, abwechslungsreiche Bepflanzung, Nisthilfen für Vögel und Insekten, es gibt wieder Schmetterlinge
Nicht immer ist "Grünfläche" besser als Wohnbebauung, es kommt immer darauf an, was das für ein "Grün" ist. Sinnvoll gestaltete Neubaugebiete können zur Biodiversität und Vernetzung von Biotopen auch beitragen.
zum Beitrag23.02.2021 , 09:47 Uhr
Wenn man in einer vergleichsweise großen Wohnung mit einem Alt-Mietvertrag wohnt, und dann arbeitslos wird oder sich scheiden lässt oder Witwe/r wird, ist es günstiger, in der großen billigen Wohnung zu bleiben als in eine kleine teure Wohnung umzuziehen. Die es auf dem "freien" Wohnungsmarkt in Ballungsräumen sowieso nicht gibt.
Kleine Wohnungen als typische Single-Wohnungen haben eine höhere Mieterfluktuation als große Familienwohnungen. Da nutzen die Vermieter jeden Mieterwechsel für eine saftige Mieterhöhung. Also bleibt jemand mit niedrigem Einkommen oberhalb Hartz4 nichts übrig, als in der großen Wohnung zu bleiben (und ggf. illegal untervermieten).
zum Beitrag03.02.2021 , 14:07 Uhr
Jaaaa, aber wenn in Hongkong Krankenwagen und U-Bahnstationen angezündet werden, sind das Freiheitskämpfer. In den Niederlanden und bei uns machen das nur Terrosristen...
zum Beitrag03.02.2021 , 10:55 Uhr
Gerade jetzt in Corona-Zeiten sollten die Bildschirmzeiten bei Kindern etwas entspannter gesehen werden. Kita, Schule, Sportverein, Spielen mit Freund/innen, Lerngruppen uns AGs - alles zu. Oft sind auch die Leihbüchereien geschlossen, und die Eltern haben neben Homeoffice oder systemrelevanten Stressjobs keine Zeit oder Kraft, die Kids 24/7 zu bespaßen. Was sollen die Kinder denn sonst machen? An die Wand gucken und in der Nase bohren?
Besser als die unreflektierte Verteufelung von "Bildschirmunterhaltung" wäre gezieltes Aussuchen von geeigneten Spielen, Filmen, Serien und darauf zu achten, dass Lernen, Hausaufgaben und Bewegung nicht zu kurz kommen. Als ich klein war, hieß es, ich soll nicht soviel lesen, das verdirbt die Augen, macht einen Buckel und ich würde als Leseratte mal keinen Mann kriegen. Alles Quatsch.
Es gibt wunderbare Games, die auch für Kinder geeignet sind: Simulationsspiele, Rätselspiele, Bauspiele, Jump&Run, Wimmelbildspiele usw. Oder die im Coop mit den Eltern gespielt werden können, oder online mit Freund/innen (oder sogar mit der Oma, die nicht besucht werden darf, und die sich genauso langweilt). Ab etwa 12 Jahren könnten sich Kids auch selbst mit diversen RPG-Makern Spiele zusammenbasteln, das macht riesigen Spaß, ist kreativ und schult logisches Denken.
Verunsicherte Eltern sollten einfach mal auf amazon oder im Steam-Shop stöbern und sich vielleicht noch ein Lets Play zu einem interessanten Spiel anschauen. Dann können sie auch ruhigen Gewissens entscheiden, was ihre Kinder spielen oder gucken.
zum Beitrag01.02.2021 , 11:33 Uhr
Als meine Mutter an Krebs starb, wollte sie niemanden um sich haben. Sie meinte: "Sterben ist Privatsache. Wie Kacken. Da willste doch auch deine Ruhe haben." Sie wollte nicht, dass andere sie beim letzten Aufbäumen, Röcheln und Sabbern beobachten.
zum Beitrag01.02.2021 , 10:20 Uhr
Genau dieses Gefühl beschleicht mich oft. Wenn es eine echte Verschwörung gäbe, wäre das geradezu erleichternd. Man könnte die Drahtzieher einkassieren und Ruhe wärs.
Aber es gibt keine "Geheimclique". Es gibt nur zahlreiche mächtige Menschen auf der ganzen Welt, die ihre Macht - finanziell oder gewaltbasiert ist egal - erhalten und ausbauen wollen. Man trifft sich in den gleichen Clubs, auf den gleichen Events und Konferenzen, eine Hand wäscht die andere, man tut sich einen Gefallen, schanzt einander einflussreiche Posten zu, schmiert Politiker... Nicht wegen einer Geheimsekte oder so, sondern aus schierem Eigennutz und "Stallgeruch". Und kein Staat und keine Gesetze kommen wirklich dagegen an. (Wirecard, Cum Ex als Beispiel) Das ist das wirklich Frustrierende. Die Randalierer fühlen irgendwie das Problem, und in ihrem Ohnmachtsgefühl schlagen sie blindlings um sich, der Hass richtet sich dann auf alles was ihnen vor die Finger kommt.
zum Beitrag31.01.2021 , 15:52 Uhr
Dagegen hilft nur eins: Mal _nicht_ perfekt sein wollen. Sch*** auf die Gedanken "Wenn ich XY nicht - und zwar ab-so-lut perfekt - mache, dann macht es keiner." Dann macht es eben mal keiner. Oder es ist nicht perfekt. So what?
Zu müde, das Bad zu putzen? Bleiben lassen. Ist noch keiner an Kalkflecken und Zahnpasta im Waschbecken gestorben.
Geschirrberge in der Küche? Liegen lassen. Morgen ist auch noch ein Tag.
Dem Mann die Hemden bügeln? Schatz, da steht das Bügeleisen. Termin verschwitzt? Mit den Schultern zucken statt sich abzuhetzen.
Den Tagesplan für die Kinder durchtakten ist stressig? Ey, ist das ne Kindheit, oder schaffen die Blagen im Akkord?
Dreimal täglich Essen machen??? Eine warme Mahlzeit maximal reicht, den Rest (belegte Brote, Müsli usw.) sollten sich die anderen bei Hungergefühl selbst zubereiten können, sobald sie dem Kita-Alter entwachsen sind.
Einfach mal die Ansprüche an sich und das Arbeitsergebnis selbst runterschrauben. Es reichen auch 80%, wenn man für 125% keine Kraft mehr hat. Wenn man das nicht rechtzeitig schafft, haut der Körper den Not-Aus, sprich Burnout, rein. Und dann kann man froh sein, wenn man 20% schafft. Ich spreche aus Erfahrung.
zum Beitrag31.01.2021 , 15:30 Uhr
Es muss gar nicht der Gourmet-Versandhändler sein. Das meiste, was es dort gibt, ist auch nicht wirklich bitter. Heimische Wildkräuter haben dagegen oft einen sehr intensiven Geschmack, und Samen oder Rhizome gibt es gratis. Löwenzahn, Brennnessel, Wegwarte, Gundermann, ... Ich möchte mal wieder eine rrrichtig bittere Aubergine essen, oder eine FETTIGE Avocado. Davon gibt es leider auch nur noch die wässrigen Low-Fat-Low-Taste-Mainstream-Sorten.
zum Beitrag30.01.2021 , 12:11 Uhr
Seit ich wählen darf, war ich grüne Stammwählerin. Die Grünen waren bisher die einzige Partei, die wenigstens über Natur- und Umweltschutz geredet hat, und mir bekannte Grüne waren aktiv an der Basis engagiert.
In den letzten Jahren knirsche ich immer mehr bei den Grünen mit den Zähnen, und habe sie zuletzt als "das kleinste Übel" gewählt, nicht als "meine" Partei. Lebensfremde Elfenbeinturmspitzenbewohner/innen sind die Grünen mittlerweile geworden.
Wenn die Grünen zwecks Machtgewinn mit der CDU/CSU ins Bett steigen wollen, sind sie für mich nicht mehr wählbar. Die glauben doch selber nicht, dass sie in den etablierten Macht- und Lobbystrukturen etwas zugunsten der Umwelt ausrichten können? Eher passen sie sich selber an. Siehe Gentechnik und Auslandseinsatz der Bundeswehr.
Wenn ich eine CDU-Regierung will, wähle ich CDU. Wenn ich keine CDU-Regierung will, darf ich auch keinen möglichen Junior-Koalitionspartner wie SPD, FDP, Grüne, sowie AfD wählen. Die Linken...? Nicht wirklich. Die SPD hat vielleicht die Nase voll von GroKo, aber die Akteure - ach nee.
Also werde ich nach 40 Jahren, in denen ich nur ein einziges Mal eine Wahl versäumt habe, ins Nichtwählerlager wechseln, oder sowas wie die Tierschutzpartei wählen. Aus Protest.
zum Beitrag30.01.2021 , 11:54 Uhr
Ich fand es schon immer schade, dass es in Westeuropa kaum noch bitteres Essen gibt. Sogar die Tomaten werden "süß" - "extra süß" - "zuckersüß" gezüchtet. Tomatig-herbe Tomaten gibt es hierzulande gar nicht mehr zu kaufen. Was hier als "herb" bezeichnet wird, ist für mich immer noch "süß". Ich habe deswegen (illegalerweise) für den Balkon-Eigenanbau Tomatensamen von herben Sorten durch rumänische und russische Kollegen in der Hosentasche einschmuggeln lassen. In Indien-Läden gibt es gelegentlich Bittergurken (Kareela), aber sonst? Nix. Mein persönlicher Bittertipp: Löwenzahn. Wächst gratis im Garten, und wenn man sich Wurzelstücke ausgräbt, kann man ihn auch jahrelang im Balkonkasten ziehen. Ist sogar ganz hübsch. Ich habe ein über zehnjähriges Exemplar im Blumentopf. Man isst ja immer nur ein paar Blättchen. Brennnesseln und andere Wildkräuter sollte man auch nicht vergiften, sondern lieber aufessen.
Anders als der Autor leide ich seit über 15 Jahren an Durchfall. Schuld ist allerdings der allgegenwärtige und kaum zu vermeidende Fruchtzucker (Fructose) in allen möglichen Lebensmitteln. Warum gibt es 100e Produkte "lactosefrei", aber keine "fructosefreien", obwohl doppelt so viele Leute Probleme mit Fructose haben als mit Lactose? Bitterstoffe dämpfen bei mir die ständigen Bauchschmerzen und schmerzhaften Blähungen.
In der ayurvedischen Medizin soll der bittere Geschmack übrigens für Willensstärke, Sellbstbewusstsein und Widerstandskräfte gegen körperliche und seelische Verletzungen sorgen. Übermäßige Süße soll infantilisierend wirken. Da könnte etwas dran sein.
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