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Abschiebedebatte um Sy­re­r*in­nenUnwürdig und unrealistisch

Frederik Eikmanns

Kommentar von

Frederik Eikmanns

Die Debatte um eine „Rückführung“ ist völlig irregeleitet. Es ist praktisch unmöglich, Hunderttausende Schutzzusagen noch einmal zu überprüfen.

Bei seinem Besuch in Syrien zeigt sich Außenminister Wadephul erschüttert über das Ausmaß an Zerstörung, 30.10.2025 Foto: Marcus Brandt/picture alliance

K aum ist die Stadtbild-Debatte etwas abgeflaut, startet die Union die nächste irrige Diskussion. Thema diesmal: Abschiebungen nach Syrien. CDU-Außenminister Johann Wadephul befand bei einem Besuch in Damaskus: „Hier können wirklich kaum Menschen richtig würdig leben“, und stellte damit Abschiebungen nach Syrien infrage. Für viele in der Union ein Skandal, schließlich hat sie der SPD im Koalitionsvertrag die Zustimmung zu solchen Abschiebungen abgerungen.

In der seitdem anhaltenden Debatte geht einiges durcheinander. Während manche betonen, es gebe überhaupt keinen Dissens und alles sei nur ein großes Missverständnis, schlagen andere Alarm und widersprechen Wadephul direkt. Ähnlich verwirrend wird es, wenn man versucht herauszufinden, um wen es bei der ganzen Debatte eigentlich geht. „Natürlich die Straftäter“, sagt der eine Kritiker Wadephuls, während der nächste von „jungen Männern arabischer Herkunft sunnitischer Konfessionszugehörigkeit“ spricht und der dritte gleich sagt, dass „für die allermeisten ausgereisten Syrer eine Rückkehr nun möglich und zumutbar“ sei.

Von der Realität ist all das weitgehend entkoppelt. Die Kritiker Wadephuls ignorieren nicht nur die desaströse Menschenrechtslage in Syrien. Auch wenn man die moralischen und juristischen Fragen außen vor lässt, ist die Vorstellung absurd, man könne Hunderttausende Sy­re­r*in­nen aus Deutschland abschieben. Zur Erinnerung: Mit Riesenaufwand hat die aktuelle Bundesregierung die Zahl der Abschiebungen in diesem Jahr auf gerade einmal 17.651 gesteigert. Und die Behörden sind schon gut ausgelastet, ohne in Hunderttausenden Fällen bereits erteilte Schutzzusagen noch einmal zu überprüfen.

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Wie so oft in der Migrations- und Asylpolitik geht die Diskussion damit völlig an dem vorbei, was wichtig ist. Es ist ja ganz einfach: In Zeiten des Fachkräftemangels, der Überalterung und der kriselnden Sozialsysteme muss jedem noch so herzenskalten Politiker daran gelegen sein, dass in Deutschland bleibt, wer bleiben möchte und sich einigermaßen in die Gesellschaft einfügt.

Gleichzeitig muss denen geholfen werden, die lieber in das Land zurückkehren möchten, aus dem sie einst fliehen mussten. Dabei geht es nicht nur darum, hier lebenden Sy­re­r*in­nen Erkundungsreisen in ihr Herkunftsland zu ermöglichen, ohne dass sie ihren Aufenthaltstitel verlieren. Es geht auch darum, die progressiven politischen Kräfte in Syrien zu unterstützen, wo auch immer das möglich ist. Damit man in Syrien irgendwann eben doch „richtig würdig leben“ kann.

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Frederik Eikmanns
Fachredakteur Inland
schreibt über alles, was im weitesten Sinn mit Migration zu tun hat.
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165 Kommentare

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  • Das Lauern auf Möglichkeiten zur Abschiebung ist kontraproduktiv und peinlich. Benötigt wird Bildungs- und Wohnungspolitik, nicht rechtspopulistisches Heranwanzen. Ob der Kanzler das verstehen will?

  • Das Irrsinnigste an der Debatte ist, dass jetzt die Angst haben, die wir hier brauchen!

    Ich habe in meinem Betrieb Mitarbeitende aus Syrien, aus Afghanistan und aus anderen Brennpunkten.



    Die haben mehr oder weniger gut Deutsch gelernt, halten sich an die Regeln, arbeiten für ihren Lebensunterhalt selbst. Ich bin froh, dass wir sie haben! Viele sagen ganz deutlich, dass sie sich in Deutschland eine neue Heimat schaffen wollen.

    Die sagen mir jetzt oft, wenn ich sie auf Zukünftiges, eine Schulung oder sonstige Personalentwicklungsprogramme anspreche, „vielen Dank, aber ich weiss nicht, wie lange ich überhaupt noch bleiben kann!“

    Wenn es sich um schwer Straffällige handelt oder auch um Menschen, die sich gar nicht integrieren wollen, ist das eine andere Nummer, darüber kann man diskutieren. Aber die in Angst versetzen und herausdrängen zu wollen, über deren Zuwanderung wir eigentlich happy sein können, ist wirklich nur Banane!

  • Wenn Grob-Motoriker ihre Keule rausholen, werden häufig Unschuldige getroffen.



    Wenn kriminelle Syrer und Langzeit-Bürgergeldempfänger zurück geschickt werden, ist das für mich noch nachvollziehbar.



    Aber wenn auch die hier in Arbeit und Brot stehenden Syrer gehen sollen, wird dies unsere Wirtschaft empfindlich treffen, speziell Pflegeeinrichtungen und Krankenhäuser.



    Solange Dobrindt die Innenpolitik bestimmt, wird sich an dieser menschenverachtenden Haltung nichts ändern!



    Beim Bürgergeld hat er ähnlich agiert: Alle sanktionieren, statt die schwarzen Schafe ausfindig zu machen. Wirklich arm das!!!

    • @auchganzkomisch:

      Grobmotorik ist derzeit leider weit verbreitet, ein sehr gutes Bild!

  • Ohne Einzelfallprüfung ist eine Einreise möglich, eine Ausweisung nur mit Einzelfallprüfung, die aufgrund des sich ergebenden enormen Aufwandes nicht durchführbar sind. Die Wahlergebnisse der AFD steigen. Finde den Fehler.

    • @Nachtsonne:

      Selbstverständlich ist ALLES, im Kontext Migration oder Asyl eine Einzelfallprüfung.



      Entsprechend zeigt Ihr Beitrag sehr schön den Unterschied zwischen Realität und "alternativen Fakten"

  • Das Problem ist doch, das hier globale Aussagen getroffen werden. Die Realität ist leider kein Streichelzoo. Die Überlastung durch Ausweisungen sind doc in umserem System angelegt. Jede Ausweisung wird duzendmal gerichtlich überprüft, da sind die meisten Ausreisepflichtigen nicht mehr auffindbar. Das System muß gestrafft werden und die Staatsorgane dürfen nicht systematisch an der Erfüllung ihrer Aufgaben gehindert werden. Sie müssen sich natürlich an die demokratisch legitimierten Gesetze halten. Die Gerichte haben den Bezug zur Realität immer mehr verloren. Die Behörden sind in der öffentlichen Diskussion oft gefesselt, da sie keine Personendaten öffentlich machen dürfen. Bei den Abschiebungen darf man die Migranten nicht alle in einer Situation beschreiben. Es gibt die Straftäter, da haben wir genug deutsche Straftäter. Unser Staat muß geschützt werden, daher sollten schwere Straftäter abgeschoben werden. Da können auch Anhänger der Taliban nach Afghanistan abgeschoben werden. Bei den Syrern gibt es etwa 50% im arbeitsfähigen Alter, die nach Jahren immer noch keine Arbeit gefunden haben, die werden auch in Zukunft unsern Fachkräftemangel nicht beheben.

  • Millionen Syrer sind bereits zurückgekehrt aus der Türkei, Libanon etc. Will man von Links dasAsyltecht schützen ist es wichtig das nach entfallen des fluchtgrundes die Masse der Flüchtlinge zurückkehrt. Ja Syrien ist in Teile zerstört aber das ist kein asylgrund.

    • @Machiavelli:

      Mir ist schon klar, dass mancher das nicht hören will, aber es gibt in D nun mal gesetzliche Regelungen, die der Staat zu erfüllen hat.

      www.migrationsrech...r-abschiebung.html

      • @Kaboom:

        Was dort spricht dagegen?

  • >Es geht auch darum, die progressiven politischen Kräfte in Syrien zu unterstützen<

    Bitte nicht. Das wichtigste für Syrien ist Ordnung - egal wer die Ordnung hält.

    • @A. Müllermilch:

      Auch Erich Mielke stand für „Ordnung“.

      Irgendwie war die Unordnung danach doch die bessere Idee, oder?

    • @A. Müllermilch:

      Islamismus gehört auch zu den Fluchtursachen. Auch wenn das viele die nach Syrien und Afghanistan abschieben wollen, ignorieren. Die NSDAP hatte auch für "Ordnung" gesorgt.

    • @A. Müllermilch:

      "Das wichtigste für Syrien ist Ordnung - egal wer die Ordnung hält."



      Na ja, 'egal wer' nun auch nicht. Assad stand auch für Ordnung.

      • @Encantado:

        Assad stand für Korruption und nepotismus.

        • @Machiavelli:

          "Assad stand für Korruption und Nepotismus."



          Auch eine Form von Ordnung.



          Genau das ist ja der Punkt.

  • Unwürdig und unrealistisch- das kann man so sehen. Man muss dann aber auch bei der nächsten Krise so ehrlich sein, der Bevölkerung zuzugestehen, dass sie ggf. diese praktische Auslegung des Asylrechts nicht mehr mittragen möchte.

  • Es wäre nicht nur am klimafreundlichsten und am ressourcenschonendsten, Menschen einfach einwandern und sofort arbeiten zu lassen sowie gleichwertige Abschlüsse sofort anzuerkennen. Es wäre auch jederzeit bezahlbar, sie gleichberechtigt am Sozialsystem teilhaben zu lassen und klimaschonend Wohnraum zu schaffen, z.B. durch anständig vergütete Enteignung, Wohnraumverdichtung oder holz- und betonfreien Neubau, z.B. auf den unnötigen Futtermaisäckern. Denn der Staat gibt sein Geld täglich durch Geldschöpfung aus und vernichtet es wieder durch seine Steuereinnahmen. Dabei besteht auch keine Inflationsgefahr, denn Inflation ist meist angebotsseitig bedingt (z.B. Lohn-Preis-Spirale), nachfrageseitig hingegen nur, wenn bei Vollbeschäftigung weiterhin ein Defizit gefahren wird. Dafür gäbe es dann aber ohnehin keinen Grund mehr.



    politischeoekonomi...ben-taetigen-kann/

    • @Earth & Fire :

      Ist Ihr "Vorschlag" wirklich ernstgemeint? Weil wen ja, dann gute Nacht.



      Wenn Satire, dann doch bitte kenntlich machen.

      • @si tacuisses:

        Das ist Satire - keine Frage.



        Bei „Neubau, z.B. auf den unnötigen Futtermaisäckern“ hab ich mich fast weggeschmissen.



        Äcker betonieren als Lösung - aber bitte Holz und Beton frei :)

        • @M_Kli:

          Wenn man auf einer ausgelaugten Monokultur für Futtermais zur qualvollen Massentierhaltung oder für klimaschädlichen Kraftstoff stattdessen ebenerdige Häuser aus Lehm, Stroh, Naturstein und ein bisschen grünem Stahl baut (Holznutzung ist, anders als oft behauptet, nicht klimaneutral) diese mit klimaneutralem Kalk verputzt und die Flachdächer artenreich begrünt, ist das unterm Strich eine Verbesserung für Klima und Artenvielfalt.

      • @si tacuisses:

        Eine etwas verdrehte Modern Monetary Theory (MMT).

        Die Illusion des Schuldenmachens ohne Konsequenzen.

        Gibt es schon ziemlich lange. Die letzte Welle vor ein paar Jahren. Redet aber keiner mehr von. Bin überrascht, dass wieder hier auftaucht.

        Flüchtlinge dürfen übrigens nach einem halben Jahr arbeiten.

        Weitere Wohnraumverdichtungen sind abzulehnen, die Lebensqualität der Städte sinkt ununterbrochen, dafür steigen die Temperaturen.

        Futtermaisäcker werden für Mensch, Tier und Natur am besten in blühende Wiesen und schöne Wälder verwandelt.

        • @shantivanille:

          "Flüchtlinge dürfen übrigens nach einem halben Jahr arbeiten."

          Darf ich Ihren Hinweis erweitern? Wenn sie nicht in einer Erstaufnahmeeinrichtung wohnen (sondern bei Freunden oder Familienmitgliedern beispielsweise), dürfen sie bereits nach drei Monaten arbeiten. Finde ich ganz gut ... drei oder sechs Monate zur ersten Orientierung, danach "normales" Leben mit Erwerbstätigkeit, wie viele andere Menschen mit und ohne Migrationshintergrund in Deutschland auch.

  • Wie würde Deutschland heute aussehen, wenn nach dem zweiten Weltkrieg alle arbeitsfähigen Deutschen in reiche, nicht zerstörte Länder geflüchtet wären?



    Syrien braucht seine Leute zurück.



    Und wir brauchen nicht noch eine weitere Parallelgesellschaft hier.



    Laut Statistik gehen nach 7 Jahren Aufenthalt in Deutschland nur 29% der Syrischen Frauen arbeiten.



    (der Durchschnitt bei Frauen in Deutschland liegt bei circa 72%)

    • @GaGaZar:

      Können wir das den Menschen nicht selbst überlassen?

      Wer nach einer gewissen Zeit, sagen, wir, 3 oder 5 Jahre, hier ist, deutsch halbwegs gelernt hat, sich selbst zumindest weitgehend versorgt, hier bleiben möchte und D als neue Heimat ansieht, darf als Deutscher bleiben.

      Wer nicht, darf dann auch gern wieder gehen. Irgendwann sollte man auch eine Entscheidung treffen.

      Ich möchte auf meine syrischen (und auch alle Anderen) Mitarbeitenden nicht verzichten, nur weil irgendwelche verbohrten Ideologen meinen, „Ordnungspolitik“ betreiben zu müssen, weil ein paar Doofe sie fordern.



      Wohlgemerkt: nicht nur als Mitarbeitende, sondern als Mitmenschen!

      Und ich bin auch mal ganz egoistisch: wenn ein Syrer hier pflegt, putzt, montiert oder verwaltet, wo ich keinen Biodeutschen mehr bekomme, bin ich froh, dass er es hier tut und nicht in Syrien.

    • @GaGaZar:

      "Syrien braucht seine Leute zurück."



      Ich bezweifle, dass die syrischen Kräfte aus dem deutschen Pflegesystem momentan in Syrien am dringendsten gebraucht werden. Nur so als Beispiel.



      "Laut Statistik gehen nach 7 Jahren Aufenthalt in Deutschland nur 29% der Syrischen Frauen arbeiten."



      ...und?



      Während des deutschen Wirtschaftswunders waren das hier damals noch weniger, behaupte ich mal. Scheint trotzdem funktioniert zu haben.

      Sie sprechen Probleme an, die keine sind. Worauf wollen Sie tatsächlich hinaus?

      • @Encantado:

        Aha, warum sollten keine Pflegekräfte in Syrien gebraucht werden?



        Zu den Aufgaben von Pflegekräften gehören medizinische Versorgung, Unterstützung bei täglichen Aktivitäten und psychosoziale Betreuung. Pflegekräfte arbeiten in Krankenhäusern, Pflegeheimen, ambulanten Diensten oder direkt bei den Menschen zu Hause.



        Mir scheint es, dass solche Menschen in einem Land dessen Menschen von jahrelangen Krieg gezeichnet sein dürften, auch eine sehr wichtige Rolle beim Wiederaufbau haben dürften.



        Der Rest Ihres Kommentars schätze ich als reines Bauchgefühlschreiberei auf und habe keinen Bock darauf einzugehen.

      • @Encantado:

        Sehr guter Kommentar! Die Forderung, es müssten immer alle Partner erwerbstätig sein, schränkt ohnehin nur die Freiheit der Lebensgestaltung ein. Mit welchem Recht? Wenn eine Erwerbstätigkeit ausreicht, um im eigenen Ermessen gut zu leben, wozu dieser elende, ideologische Druck?

      • @Encantado:

        "Ich bezweifle,dass die syrischen Kräfte aus dem deutschen Pflegesystem momentan in Syrien am dringendsten gebraucht werden."



        Verbindlich einschätzen kann ich das selbstverständlich nicht,aber die in Deutschland lebenden Menschen aus Syrien(beispielsweise Pflegebereich),können sich in einer nach einem Krieg im Aufbau befindlichen Gesellschaft sicherlich in vielerlei Hinsicht einbringen.Vielleicht nicht alle im Pflegebereich,aber zupackende Hände werden nach einem Krieg doch immer gebraucht.Und vermutlich auch Menschen,die in anderen Ländern gelebt und gearbeitet haben und ihr dort (teilweise) erworbenes Wissen und die Erfahrungen teilen können.



        Ich denke oft auch an die Menschen in Afghanistan und frage mich,wie könnte Afghanistan heute aussehen,wenn die ca. 6,1 Millionen Exilanten zurückgekehrt wären und vor dem Abzug der westlichen"Helfer (?!)"das Leben und politische System in Afghanistan mitgestaltet hätten.



        Um Missverständnissen vorzubeugen:Von mir aus können beliebig viele Syrer/Afghanen in Deutschland/Europa/im Exil leben,aber sollen Länder wie Syrien und Afghanistan "dann halt einfach" aufgegeben und diejenigen, die nicht genug Geld für die Flucht haben im Stich gelassen w

      • @Encantado:

        Laut Arbeitsagentur liegt die Quote der SGB II Bezieher bei Syrern bei 54,9 %. Die Beschäftigungsquote liegt bei etwa 42 %. Der Anteil der Beschäftigten mit syrischer Staatsangehörigkeit, die einer qualifizierten Tätigkeit



        nachgehen, hat sich in den letzten fünf Jahren kaum verändert.

        Ich denke nicht das es bei der Abschiebedebatte um die Beschäftigten geht.

        • @Zippism:

          "Ich denke nicht das es bei der Abschiebedebatte um die Beschäftigten geht."

          Der Begriff "Abschiebedebatte" ist meiner Meinung nach nicht zutreffend. Den Menschen wurde Asyl gewährt und wenn der Asylgrund wegfällt, steht die Heimreise an; ich würde das nicht als "Abschiebung" bezeichnen, sondern eher als Aufhebung der Aufenthaltserlaubnis o.ä.. Das kennen doch auch viele von "uns mit und ohne Migrationshintergrund", dass wir bei der Veränderung von Rahmenbedingungen nicht mehr zu einer bestimmen Gruppe gehören.

          Wir sollten meiner Einschätzung nach auch nicht zwischen "Beschäftigten" und "Nicht-Beschäftigten" unterscheiden, da wir nicht entscheiden dürfen und können, wer in Syrien gebraucht wird und wer nicht. Meiner Meinung nach sollten alle zurückkehren und ggf. in einem geordneten Einwanderungsverfahren zurückkehren, sofern zu den dann geänderten Bedingungen Interesse besteht.

      • @Encantado:

        Sie unterstellen doch der Politik Maßnahmen, die keiner will (aßer vielleicht der AFD). Es geht um Straftäter mit nicht deutscher Staatsbürgerschaft. Bei Doppelstaatlern ist der Entzug der deutschen Staatsbügerschaft in den Gesetzen auch vorgesehen. Die Frauen brauchen nicht zu arbeiten, wenn Sie in familiären Verhältnissen leben, die Ihr Auskommen finanziert. So ging es in Wirtschaftswunderzeiten. Den Menschen war es wichtiger soziale Arbeit in der Familie zu leisten anstatt etwas mehr Geld zu haben.

      • @Encantado:

        "Während des deutschen Wirtschaftswunders waren das hier damals noch weniger, behaupte ich mal. Scheint trotzdem funktioniert zu haben."



        Und Sie stellen einfach Behauptungen auf!

        "Sie sprechen Probleme an, die keine sind."



        Natürlich sind das Probleme. Jeder der nicht arbeitet muss ja irgendwie versorgt werden. In den meisten Fällen ist das hier dann der Staat, der für die Menschen aufkommt.



        Das ist ein Problem und zwar ein sehr großes, da nicht finanzierbar. Und dazu noch die sehr stark abnehmende Akzeptanz bei denen die das finanzieren müssen.

  • Warum können wir hier gut integrierte Syrer nicht einfach selbst entscheiden lassen, ob sie hier bleiben oder zurückkehren wollen? Hat Deutschland wirklich ein Interesse daran, dass diese zurückkehren?

    • @Francesco:

      "Hat Deutschland wirklich ein Interesse daran, dass diese zurückkehren?"



      So pauschal? Nein.



      Aber eine bestimmte Gruppe Deutsche hat ein Interesse daran, dass sie aus Deutschland verschwinden.

      • @Encantado:

        Und eine andere, hoffentlich größere Gruppe Deutsche hat ein Interesse daran, dass eine andere Gruppe aus D verschwindet…😂

      • @Encantado:

        Mal alle Unterstellungen beiseite, nicht mal die AfD will die "verschwinden" lassen. Die sprechen ausdrücklich nicht von Abschiebungen integrierter und wohlstandsfördernder Menschen.

        • @Moralapostbote:

          „Die AfD“ erklärtermaßen nicht. Allerdings unbestreitbar etliche „in der AfD“, oder?

  • Warum muss unsere Strategie wie „Pinks Mother“ gleich, oftmals ( zu oft?) in die Richtung gehen anderen unsere Liebe angedeihen zu lassen. Warum nicht fokussiert Aufbauhilfe aktiv und nachhaltig anbieten. Wo sind z.B. unsere mobilen Krankenhäuser in Nahost. Wo sind unsere Bagger, Betonmischer, Materialien



    die helfen Neues aufzubauen? Das wäre m. E. Die sinnvolle Vorgehensweise. Diese Strategie könnte der Michel nachvollziehen und wäre auch befriedet…. und würde wahrscheinlich eher geben wollen.

    • @Tepan:

      Ich mache Migrationsrecht. Von Liebe ist da wirklich gar nichts zu spüren, aber viel von raffinierter, zuweilen böswilliger Trickserei, um die Leute um ihre Rechte zu bringen, Familien möglichst getrennt zu halten, Leistungsansprüche zu vergessen, Menschen ohne Arbeitsrecht in Silos zu verwahren, und alle möglichst klammheimlich, manchmal auch ohne Rechtsgrundlage, einfach abzuschieben.



      Die von Ihnen genannte Aufbauhilfe wäre auch für uns gut, denn unser Nachkriegsgeschäftsmodell ist am Ende, und Afrika wächst schnell. Man könnte auch die Migranten, die schon bei uns sind, dabei mit einspannen, denn die wissen am besten, was in ihrer Heimat geht und was nicht. Wir könnten auch selbst Ansprüche stellen und aus Westafrka die Crème der Wissenschaftler absahnen, die dann nur vorübergehend in ihren Heimatländern fehlen, bis sie mit erfolgreichen Geschäftsmodellen zurückkehren und unseren Außenhandel z.B. mit unseren medizinischen und chemischen Spitzenprodukten beleben, wo die USA als seriöser Wissenschaftsstandort nun schon ausgefallen sind. Aber soweit denkt keiner.

      • @hedele:

        Klammheimlich abschieben? Ehe es zur Abschiebung kommt, ergehen zig Bescheide, die beklagt werden können und auch werden. Ich glaube Ihnen kein Wort, dass Sie im Asylrecht tätig sind. Sonst würden Sie hier so etwas nicht schreiben.

      • @hedele:

        leider Blümchensozialismus (nette Ideen aber leider fernab jeglicher Realität)...

      • @hedele:

        Das ist ein netter Text... Aber realitätsfern.

  • "völlig irregeleitet":



    Der Zerstörungsgrad eines Landes sei als Argument gegen eine „freiwillige oder pflichtgemäße Rückkehr" ungeeignet, sagte Krings in der tagesschau gestern bzw. der BILD.



    die Irren von der CDU hassen die Syrer frenetisch, und fordern ihre Vernichtung. zu tiefst irrational.



    Das Wort "differenzieren" nutzt Frei um es zu pervertieren.



    Wird den Grünen eine Spaltung der CDU gelingen?



    Das Schlimme ist ja, dass der Teil der Konservativen, der gegen Russland gewinnen will, gebraucht wird.



    Yassin al Hadj Saleh beschrieb in der jungle world, wie es notwendig ist zu "pendeln", also mehrmals zwischen Europa und Syrien zu verkehren, um die politische Kultur zu entwickeln. Mal von den materiellen Notwendigkeiten nicht abgesehen.



    Nehmen Sie teil an Adopt-a-Revolution Zoom-Veranstaltungen für aktuelle Diskussionen mit Syrer_innen!

    • @Land of plenty:

      "die Irren von der CDU hassen die Syrer frenetisch, und fordern ihre Vernichtung. zu tiefst irrational."

      Sie haben jegliches Maß verloren und disqualifizieren sich für jede sachliche Diskussion.

      • @Katharina Reichenhall:

        Ja, wie so ein Kommentar von "Land of plenty" überhaupt veröffentlicht werden konnte ist unbegreiflich.

  • Wie zu erwarten, hört Merz nicht auf, dem rechten Rand hinterherzuhecheln.

  • Die Duskussion ist müßig. Am Ende müssen es eh die Verwaltungsgerichte entscheiden. Und die schielen nicht nach Wählerstimmen, sondern zum BVerwG nach Leipzig oder gleich zum BVerfG nach Karlsruhe. Das wird sich alkes über Jahre hinziehen. Das einzige, was Merz mit seiner nassforschen Art jetzt schafft, ist das politische Klima zu vergiften. Auf die tatsächliche Zahl der Abschiebungen nach Syrien hat es keinen Einfluss, solange die Betroffenen ihre Rechte wahrnehmen.

    • @hedele:

      Nur muss die Executive handeln, bevor die Judicative tätig wird.

      Nichts tun, nur weil irgendjemand irgendwo klagen könnte ist wohl keine Alternative.

  • Puh, warum immer so hochgekocht? Ist es sicher in Syrien? Bestehen die Fluchtgünde noch? Bestehen Abschiebehindernisse noch?



    Das sind weniger politische Fragen, die begierige Rechtspopulisten in der Union und im Blauen Naziverein natürlich mit: egal, Hauptsache alle raus!! beantworten, sondern juristische und faktische Fragen, die die Behörden beantworten müssen, wenn die Menschen nicht von sich aus zurückkehren oder mittlerweile sogar einen legalen Aufenthaltsstatus haben.



    Mal wieder eine von der AfD und ihren dümmlichen Jüngern aus der Union angezettelte Diskussion, orchestriert von rechten Schweinemedien wie Nius ua. Es nervt unheimlich, vor allem weil der Mann, der so tut als habe er das Format zum Kanzler Teil des rechten Zirkus ist.

  • Der Dissenz ist vielleicht gar nicht so gross.



    Es geht ja nicht um die Personen "wer bleiben möchte und sich einigermaßen in die Gesellschaft einfügt".



    Es geht ja gerade um die, die sich nicht einfügen, keine Mütter sind, nicht arbeiten seit 10 Jahren immer noch von Sozialleistungen leben. Und damit auch Mittel blockieren, die wirklich Bedürftigen fehlen.

    • @T-Rom:

      "immer noch von Sozialleistungen leben. Und damit auch Mittel blockieren, die wirklich Bedürftigen fehlen."



      Das stimmt nicht. Ein Staat ist in inländischer Währung immer zahlungsfähig, denn er ist über seine Zentralbank der Schöpfer der Währung. www.oekologiepolit...fn7gp_CqM0RuxG5kVo

      • @Earth & Fire :

        Eine schöne Binsenweisheit... nur frage ich mich, wo Sie sich die letzten 25 Jahre versteckt haben... denn so lange haben wir keine inländische Währung mehr sondern eine Gemeinschaftswährung... und damit ist Ihr gesamtes Posting irrelevant.

      • @Earth & Fire :

        Welcher wirre Kopf hat die These vom immer zahlungsfähigen Staat aufgestellt. Der Geldumlauf muß sich an der Wirtschaftskraft eines Landes orientieren. Sonst bekommt Deutschland morgen keinen Tropfen Öl oder Solarzellen mehr. Der Anbieter wird deutsches Geld ohne dahinter stehender Wirtschaftskraft nicht nehmen. Griechenland war in jedem Jahrhundert einmal Pleite mit entsprechenden Problemen im Land ( früher auch ohne Euro).

      • @Earth & Fire :

        Es geht aber nicht um Geld. Geld macht weder warm noch satt. Die "Mittel" um die es hier geht sind Waren und Dienstleistungen, und die kann die Zentralbank nicht schöpfen, die entstehen nur durch Arbeit. Wenn es Leute gibt, die weniger erarbeiten, als sie in Anspruch nehmen, dann muss für andere das Umgekehrte gelten. umgekehrt tun.

      • @Earth & Fire :

        "Ein Staat ist in inländischer Währung immer zahlungsfähig, denn er ist über seine Zentralbank der Schöpfer der Währung."



        Hat ja schließlich schonmal ganz toll geklappt mit dem Gelddrucken. Hat jemand noch ein paar Wäschekörbe über?

    • @T-Rom:

      "Der Dissenz ist vielleicht gar nicht so gross."

      Das ist oftmals so. Es gab mal ne Zeit, da war das die Basis für gesellschaftliche Kompromisse. Heute will man sich zuallererst mal ideologisch profilieren. Und da krähen die einen laut Abschieben und faseln vom Stadtbild und für die Anderen ist schon die Debatte an sich "fehlgeleitet" und vermischen wieder besseren Wissens Asyl mit Migration.

    • @T-Rom:

      Hmmm...also Syrer, die Sozialleistungen beziehen sind per se nicht bedürftig? Woher wissen Sie das?

  • Ich bin immer wieder erstaunt, wie viele Menschen sich von ganzem Herzen dafür einsetzen, andere Menschen loszuwerden.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Asyl und nachgelagerte Schutzrechte sind allesamt als zeitlich befristete Schutzrechte ausgesaltet. Die entsprechenden Bescheide enthalten allesamt Befristungen und müssen in regelmäßigen Abständen verlängert werden.

      Daher ist es doch nicht weiter verwunderlich, dass irgendwann eine Debatte über eine Nichtverlängerung des Aufenthaltes losgeht, wenn der urspüngliche Grund wegfällt.

      Dann bleibt es beim jeweils Betroffenen, anderweitige Bleibegründe vorzutragen oder das Land zu verlassen.

      • @DiMa:

        Die Umsetzung ist unter moralischen Gesichtspunkten schwierig. Andererseits sollten wir die Realitäten betrachten. Der Gazastreifen ist seit ca 1967 ein großes Flüchtlingslager mit zunehmder Lösungsproblematik. In arabischen Anrainerstaaten nehmen freiwillig keine Flüchtlinge auf. Sie würden ihre Länder weiter destabilisieren. In Deutschland hat der Konflikt schon massiv zur Destabilisierung der Gesellschaft beigetragen.

        • @jogi19:

          "In arabischen Anrainerstaaten nehmen freiwillig keine Flüchtlinge auf."



          Wie kommen Sie denn darauf? Die zehn Länder, die im Laufe der langen Besatzung die meisten Palästinenser aufgenommen haben widersprechen Ihnen deutlich. Was sich in dieser Liste zeigt, ist dass Europa sich schändlich zurückgehalten hat zu helfen, man war halt meist zu beschäftigt damit den Besatzer zu unterstützen.



          "In the decade following the 1967 war, for example, an average of 21000 Palestinians per year were forced out of Israeli-controlled areas. The pattern of Palestinian flight continued during the 1970s, 1980s, and 1990s. [...]In 2012 it was estimated that more than 6 million Palestinians live in a global diaspora.



          The countries outside the Palestinian territories with significant Palestinian populations are:



          Jordan 3240000



          Syria 630000



          Chile 500000



          Lebanon 402582



          Saudi Arabia 280245



          Egypt 270245



          United States 255000



          Honduras 250000



          Guatemala est. 200000



          Mexico 120000



          en.wikipedia.org/w...lestinian_diaspora

      • @DiMa:

        Der Gesetzgeber ist aber immerhin selbst realistisch genug sich einzugestehen, dass § 3-Flüchtlinge nur seltenst zurückkehren können und deshalb vereinfachte Bedingungen für langfristigen Aufenthalt und die Einbürgerung erhalten haben. Ganz so "vorübergehend", wie Sie schreiben ist es also am Ende in der Regel nicht. Jahrelange Verzögerung bei der Integration hingegen kostet vor allem uns Steuerzahler am Ende verpulverte Milliarden.

        • @hedele:

          Nur gelten dafür dann halt auch Voraussetzungen, die der jeweilige Füchtling erfüllen und nacweisen muss (insbesondere Sicherungs des Lebensunterhaltes und hinreichend Wohnraum).

          Das lässt sich durch einen automatisierten Abgleich bei der Bürgergeldstelle doch recht schnell abklären.

      • @DiMa:

        Und wenn wir einfach mal menschlich sind, statt auf § zu pochen?

        Die Möglichkeit, den Menschen eine neue Heimat zu geben, wird ja von Vielen nicht mal in Erwägung gezogen. Dabei brauchen wir Zuwanderung. Ist doch egal, warum jemand ursprünglich kam.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Deutschland ist mit dichtest besiedelte Flächenland der Erde, wo sollen sie eine neue Heimat finden ohne andere zu verdrängen?

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Da muss ich Ihnen von Herzen Recht geben.



      Und welche Energie diese Menschen entwickeln, sich in Asylgesetzgebung und Remigrationssprech einzuarbeiten. Bewundernswert.



      Statt sich Mal darüber zu freuen, dass sich sogar ein Regierungsmensch der CDU von Fakten vor Ort leiten lässt und Menschlichkeit zulassen möchte.

      • @Nansen:

        Menschlichkeit ist kein Gesetzesmerkmal und ist allgemein nicht leistbar. Sie muß von Menschen an Menschen aus Überzeugung geleistet werden. Die Asylsuchenden brauchen sich nicht einzuarbeiten, weil die Originalaussage lautet: Ein Asyslanspruch in Deutschland benötigt grundsätzlich eine anwaltliche Vertretung. Dieser Asylsuchende Migrant hatte keinerlei Vorstellung was mit ihm geschieht und wie seine rechtliche Situation ist.

        • @jogi19:

          Ich würde Ihnen ja gern antworten, aber dazu müsste ich erstmal wissen, was Sie eigentlich sagen wollen.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Ich bin mir sicher, dass es auch für Sie Menschen gibt, die Sie gerne von ganzem Herzen loswerden wollen.

      Den einen oder anderen AfD-Funktionär, Sellner, ....

      ("Nazis raus" ist ja nicht per se schlecht.)

      Man wird halt nur nicht jeden los.

      • @rero:

        Der vergleich hinkt. Es reicht völlig aus wenn Nazis nichts mehr zu melden haben. Diese Gruppe wird aber eher geschützt. Siehe das Rumgeeiere beim AfD-Verbot.

      • @rero:

        Ich habe ganz kurz an Dobrindt, Linnemann und Merz gedacht. Aber dann ist mir sofort wieder eingefallen, dass auch die es nicht verdient haben, in einem zerstörten Land zu leben, das von einem islamistischen Diktator beherrscht wird.

      • @rero:

        Oder man setzt sich dafür ein, das alle Menschen nicht auf Basis der Abastammung mehr oder weniger Bleiberecht haben sollten.



        Dafür würd ich auch die AfdNazis weiter tollerieren!

        • @sociajizzm:

          Der Gedanke, dass alle Menschen unabhängig von Herkunft oder Abstammung ein gleiches Bleiberecht haben sollten, ist moralisch verständlich – aber in der Praxis schwer umsetzbar. Staaten müssen planen können: Wohnraum, Bildung, Gesundheitsversorgung, Arbeitsmarktintegration. Wenn es gar keine Kriterien mehr für Aufenthalt gäbe, wäre das System dauerhaft überlastet. Das würde nicht nur die Aufnahmegesellschaft belasten, sondern auch denen schaden, die wirklich Schutz brauchen oder die realistische Chancen haben, hier ein neues Leben aufzubauen.

          Gleichbehandlung bedeutet nicht, dass alle dieselbe Aufenthaltsberechtigung bekommen, sondern dass gleiche Regeln für alle gleichermaßen gelten. Ein geordnetes Aufenthaltsrecht ist kein Ausdruck von Abwertung, sondern eine Voraussetzung dafür, dass Integration überhaupt gelingen kann. Ohne klare Kriterien bliebe am Ende niemandem geholfen – weder den Ankommenden noch den Menschen, die hier leben.

  • Zunächst mal ist ja darauf hinzuweisen, dass der Schutzstatus sehr unterschiedlich ist. Je nach Einzelfall ist die Grundlage das Asylrecht, die Genfer Flüchtlingskonvention oder es liegt subsidiärer Schutz vor. www.rbb24.de/polit...enthaltstitel.html



    Allen gemeinsam ist, dass sie vom Prinzip her nicht auf Dauer angelegt sind. Fällt der Fluchtgrund weg, fallen damit auch die rechtlichen Voraussetzungen. Der Versuch, hieraus dennoch eine allgemeine Aufenthaltsberechtigung abzuleiten, stellt aber die gesell. Akzeptanz des Asyl- und Flüchtlingsrechts massiv in Frage.



    Entgegen des alarmistischen Tonfalls des Kommentars droht jetzt auch keine flächendeckende Rückführung. Bei den Syrern mit dt. Staatsbürgerschaft geht das ohnehin nicht. Auch bei denjenigen, die gut integriert sind, werden sich pragmatische Lösungen finden lassen. Anders sieht dies bei jenen aus, die nach wie vor von Transferleistungen leben. Für deren Fortsetzung gibt es weder einen sachl. noch einen eth. Grund, u. auch hierfür ist die gesell. Akzeptanz eher gering.



    Davon abgesehen: Wer soll Syrien denn wieder aufbauen, wenn nicht seine eigenen Staatsbürger?

    • @Schalamow:

      Als das Asylrecht noch überwiegend Füchtlingen aus kommunistischen Staaten gewährt wurde, war jedem klar, dass die auf Dauer bleiben.

    • @Schalamow:

      "Davon abgesehen: Wer soll Syrien denn wieder aufbauen, wenn nicht seine eigenen Staatsbürger?"

      Dazu gehören aber besonders auch syrische Ärzte oder Ingenieure und auf die kann und will Deutschland offenbar nicht verzichten.

      Ihr Kommentar spiegelt die weit verbreitete Ansicht hierzulande wieder. Gehen sollen jene, die für Deutschland keinen Mehrwert darstellen und dabei helfen Syrien aufzubauen. Auf diejenigen die hier gebraucht werden, kann Syrien ruhig verzichten. Ein Scheinargument ganz in der Tradition der kolonialen Ausbeutung.

      Dann bitte lieber in wichtigen Sektoren Anreize bieten und den beschäftigten Syrern Fördermittel zur Verfügung stellen, wenn sie beim Wiederaufbau in Syrien helfen und hierzulande dann selbst damit klarkommen, das u.a Ärzte und Pfleger in Krankenhäusern fehlen.

      Auch schön, das sie über die Formen des Schutzstatus aufklären. Den meisten Syrern wurde subsidärer Schutz gewährt. Der verfällt generell sobald Syrien offiziell als sicheres Herkunftsland eingestuft wird, kann aber auch jetzt schon per Gerichtsentscheid verwehrt werden, da anders als bei Asyl das Hauptkriterium der kriegerische Konflikt ist und nicht persönliche Umstände wie Verfolgung.

      • @Sam Spade:

        Das ist doch das Kernproblem jeder Migration. Die Migration wird auf Basis des Nutzens des aufnehmenden Staates verteilt. Falls sie das streichen, haben sie das Hauptargument der Migrationsbefürworter gestrichen. Warum muß Deutschland den Wiederaufbau finanzieren die speziell die arabischen Staaten und Russland verursacht haben? Der Fachkräftemangel ist ein hausgemachtes Problem, wir zu zuwenig um eigene Lösungen in unserer Gesellschaft zu finden.

  • "In Zeiten des Fachkräftemangels, der Überalterung und der kriselnden Sozialsysteme muss jedem noch so herzenskalten Politiker daran gelegen sein, dass in Deutschland bleibt, wer bleiben möchte und sich einigermaßen in die Gesellschaft einfügt."

    .

    NEIN! Es kann DER bleiben, der sich 1. in die Gesellschaft einfügt (und zwar nicht nur "einigermaßen", das gilt für mich als Auswanderer in andere Staaten schließlich auch) und 2. "Fachkraft" ist, also eine Person mit ausreichender Fachkenntnis in einem Berufsfeld, welches in Deutschland dann tatsächlich gefragt ist. Jeden, den wir sonst noch aufnehmen, nehmen wir aus moralischen Gründen auf. Die Wirtschaft hat davon rein gar nichts. Kann man machen, das sollte dann aber nicht mit "kriselnden Sozialsystemen" oder dem "demographischen Wandel" begründet werden.

    • @MarsiFuckinMoto:

      Sie werden es nicht glauben, aber viele kommen als Bauern, Krämer und Tagelöhner aber werden während des halbhährigen Asylverfahrens und des anschließenden zweijährigen Verwaltungsgerichtsverfahrens genau so eine Fachkraft, insbesondere in der Pflege oder Logistik, weil sie einfach nicht zurückwollen und einen ungeheuren Druck verspüren, es hier und jetzt zu schaffen. Sie unterschätzen womöglich die Dynamik im Migrationsrecht.

      • @hedele:

        Nimmt man aktuelle Zahlen der Bundesagentur für Arbeit am Beispiel Syrer sind bei diesen nach 10 Jahren immer noch 54,9% im SGB II Bezug, 41% (einschl. geringfügig Beschäftigte) gehen einer Arbeit nach.

    • @MarsiFuckinMoto:

      Die Wirtschaft hat auch von unausgebildeten Niedriglohnsklaven etwas. Gefragt sind in einer alternden Gesellschaft nicht nur "Fachkräfte", sondern Arbeitskraft generell. Und auch in die Ausbildung kann ja noch investiert werden.

    • @MarsiFuckinMoto:

      Wie wollen Sie jemanden motivieren, sich "einzufügen", wenn ununterbrochen darüber diskutiert wird, wie man ihn los wird.

      Die ganze Debatte ist extrem scheinheilig.

  • Restrealismus bei Wadephul. Ansonsten beweist die Union wieder einmal, wo die postfaktischen Ideolog*innen in diesem Land ihre politische Heimat haben.

  • Die Bilder von gestern waren schon verrückt. Da steht Herr Wadephul in den Trümmern und spricht von einem unvorstellbaren Ausmaß an Zerstörung und das ein Lebens dort schwerlich in Würde möglich sei, Schnitt, (schicke) Parteizentrale CDU, Herr Merz: es gibt keine Gründe für Asyl; Spahn: patriotische Pflicht. Und dann noch die Erklärung es gebe da gar keine Differenzen innerhalb der Partei. So eine Realitätsleugnung habe ich länger nicht mehr gesehen.

    Über Herrn Spahns Auslassungen kann man sich aufregen, vielleicht auch lieber die Luft woanders rein investieren. Ich halte das für vorgeschobenen Unsinn.

    Gut, dass es in der CDU dazu unterschiedliche Positionen gibt und die auch mal öffentlich kommuniziert werden. Schlecht, wenn jetzt Medien wieder daraus eine Katastrophe machen und diesen Umstand der CDU als Schwäche auslegen.

    • @drum:

      Herr Wadephul hat inzwischen ja klargestellt, dass es keine unterschiedlichen Positionen gibt.

      • @DiMa:

        Herr Wadephul sagt wie Merz, dass Menschen ohne Bleibe und Beschäftigung aus einem "legitimen Interesse" der Deutschen heraus zurückkehren sollen "wenn es möglich ist".

        Der recht offensichtliche Unterschied zwischen den Aussagen der beiden ist nach wie vor das WANN.

        Da können alle noch so lange erzählen es gäbe keine unterschiedlichen Positionen.

  • Bei der gerade stattfindenden öffentlichen Demontage durch den Bundeskanzler dürfte sich das Thema „Außenminister Wadephul“ bald erledigt haben.

    • @Flix:

      》... dürfte sich das Thema „Außenminister Wadephul“ bald erledigt haben《



      .



      Wadephul könnte auch gestärkt aus der Sache hervorgehen: moralisch sowieso, aber auch als Realpolitiker: sollte ein Aufbau Syriens gelingen, werden zurückgekehrte Geflüchtete eine Brücke sein - wenn die aber nun wie Schwerverbrecher aus dem Land gejagt werden (hier ein Bericht, wie z.B. kürzlich die Abschiebung einer gut integrierten Familie in den Irak abgelaufen ist www.instagram.com/...h=eHFvaHl4eW5tYzl3 ), wird nur das in Erinnerung bleiben.



      .



      Dann hat Merz zwar erfolgreich Merkels 'freundliches Gesicht' weiter verdrängt, aber eben auch gute Beziehungen zu einem künftigen Syrien schon im Ansatz ruiniert.



      .



      》Er habe sich vor dem Aussteigen aus dem Auto erst einmal sammeln müssen, [...] Eine so enorme Zerstörung, das erinnere ihn an die Bilder von Deutschland aus dem Jahr 1945.《 (zeit.de)



      .



      Das macht gute Politiker*innen aus, und Wadephul hat so auch z.B. die Anregungen der neuen Plattform "Compass Mitte" www.compassmitte.net/ in der CDU ("auf das C kommt es an") aufgenommen - nur so geht christliche Volkspartei.



      .



      Nicht erpresserisch mit der AfD in der Hinterhand.

      • @ke1ner:

        "Compass" - wie die magnetische Nadel, die die Himmelsrichtung anzeigt, aber auch wie "Compassion", Mitleid, Mitgefühl.



        .



        Eine Dimension, für die Merz oder Dobrindt ganz offensichtlich keinen Sinn, kein Gespür haben, die aber den ursprünglichen Kern der Union ausmacht: als interkonfessionelles Bündnis noch während des 3. Reichs in Bibelkreisen virbereitet, um die Gegensätze zwischen Katholiken und Protestanten zu überwinden, so vereint dem Nihilismus des NS christliche Werte entgegenzusetzen.

  • Abschieben wohin ?

    Die sogenante "Staatsführung" ist Al-Quida, bitte einfach mal den "Lebenslauf" des jetzigen "Präsidenten" Ahmed al-Scharaa und der HTS nachschlagen und sei es nur auf Wikipedia-Neveau.

    Das wesentliche zu Ahmed al-Scharaa:

    2003: aus Syrien in den Irak gereist um sich Al-Quida anzuscheließen.

    2003-11: Aufstieb bei Al-Quida Irak, zeitweise beim IS als dieser noch Teil von Al-Quida war.

    2011-17: "Chef" von Al-Quida in Syrien -- der Al-Nusra-Front.

    2017-heute: "Chef" der HTS die aus "Fusion" mehrerer Islamistischer Terrororganisation mit Al-Quida/Als-Nusra hervorgegangen ist.



    HTS gilt laut UN-Lister der Al-Quida und IS -Organisationen als Al-Quida-Teil.

    Weiter:

    Seit der "HTS-Machtergreifung" hat es zwei große Wellen von Massenmorden von HTS-Milizen an Zivilisten gegeben, genauer an religiösen Minderheiten. Est an Alewieten dann an Drusen.







    Das Land ist durch über 10 Jahre Krieg und Sanktionen sehr weitreichend zerstört, anteilig auch wichtige Lebensgrundlagen.

    Fazit:



    Wer die völkerrechtlich verbindliche UN-Flüchtlingskonvention einhalten will kann wohl kaum nach Syrien abschieben.

  • Das Signal, das von der CDSU und, man muss es leider so konstatieren, von einer nicht unerheblichen Anzahl deutscher Michel und Michelines an die seit Jahren hier lebenden und in der überwiegenden Mehrheit integrierten Syrer*innen gesendet wird ist: Wir wollen euch hier nicht! Ich frage mich, was das mit den Betroffenen macht, wenn sie solche Äußerungen hören, und zwar auch mit jenen, die inzwischen die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen, aber immer wieder als nicht dazugehörend markiert werden, nur weil sie nicht "mitteleuropäisch" aussehen, oder vielleicht freitags in die Moschee gehen oder ein Kopftuch tragen.

    • @Klabauta:

      Ich denke, spätestens seit dem Tag des Kriegsendes (aber vermutlich auch schon vorher, als deutscher Michel bekommt man es ja nicht so unbedingt mit) ist den Menschen klar, woran Sie sind. Ich erinnere mich sehr gut an den Bericht der freudig tanzenden und feiernden Menschen und das darauf folgende Interview (in der selben Tagesschau), in der die stellvertr. Fraktionsvorsitzende der CDU/CSU ankündigte, wer nun zuerst wieder abgeschoben werden könne. Am gleichen Tag. Nach mehr als 10 Jahren Krieg. Ich habe mich lange nicht so geschämt. Wenn diese Menschen ihren Kindern diese Berichte einmal vorspielen, wird da hoffentlich ein dickes "WTF" die Reaktion sein und kein "ahh, so fing das also an".

  • Ich schäme mich abgrundtief für diese Regierung, die beansprucht, auch in meinem Namen zu sprechen. Nein, das tut sie nicht!

  • Genau!Der Merz will bloss noch Trump gehorchen + dabei auch dem Geist seines SS Vorfahren.Mit viel Hetze werden sie es ev. noch schaffen,dass noch ein seelisch instabiler Syrischer Mensch ausrastet& dann haben sie wieder Hetzrückenwind.Hannah Arendt hatte aus diesen deutschen autoritären Kollektiv-Zwängen, die sie im NS ja genau kennen gelernt hatte, gesagt :Es gbt kein Recht zu Gehorchen! Dass dies neben Deutschland nun traurigerweise auch in den USA ein zentrales menschenrechtliches Moment werden würde, wußte Hannah Arendt da nicht. Dafür sind sie in den USA gerade auch wieder dabei, mit Menschenketten und Tanzmobs gegen ICE ihre von der rassistisch-autoritären Hetzwelle der Trumpisten verfolgten Nachbarn/innen zu versuchen zu schützen. Warum machen die (Antideutschen) das hier nicht auch für die Syrerinnen =solidarisch mit den No Kings! Protesten? Gerade mit den Syrern verbindet die Deutschen ja eine vergleichbare Erfahrung :nach dem NS waren ja auch überall in den Staatsstrukturen noch die alten Leute.Den Syrern helfen, rechtlich mit denen abzurechnen ,gezielt&rechststaatlich wäre Es,nur:Rechtsstaatlichkeit verraten sie ja hier nun auch:gehorchend dem Trump Dicktator.Schande!

    • @R.L.:

      Bei den ersten Sätzen dachte ich noch, Ihr Beitrag sei satirisch gemeint. Aber ich fürchte, das ist Ihr voller Ernst.



      Absurdes Geschwurbel.

    • @R.L.:

      Bei Kommentaren, bei denen immer wieder der "Nazi"-Vergleich bemüht wird, fällt mir eines auf:

      Dieser Begriff wurde dermaßen inflationär verwendet, dass vielen gar nicht mehr auffällt, was diese Abkürzung im Grunde bedeutet: NationalSOZIALISTEN.

      Ich finde einige sollten einfach mal die kürzlich erschienen. Biografie über Höcke lesen. Es ist erhellend, wie er zum Kapitalismus steht.

    • @R.L.:

      Können wir einmal aufhören, die CDU mit den Nazis zu vergleichen? Das gilt jetzt nicht nur für ihren Kommentar, sondern für alle Kommentare, die diesen Vergleich bemühen.

      Auf der einen Seite wird immer wieder die Spaltung der Gesellschaft beklagt. Auf der anderen Seite tragen solche Kommentare massiv zur Spaltung der Gesellschaft bei.

      Es gibt viele Gründe, die CDU doof zu finden. Aber die CDU ist weit davon entfernt, eine Nazipartei zu sein.

      • @JC Kay:

        Aber sie scheint diese Entfernung neuerdings zu bedauern - und das ist das Problem!

  • Es geht doch zunächst nur um Kriminelle und Gefährder, also Personen, deren Integration noch nicht stattgefunden hat. Siehe zum Beispiel der am Wochenende festgenommene IS-Anhänger.

    Bei allen anderen wird man sich Zeit lassen, wobei sicher diejenigen, die hier gut integriert sind und ihren Lebensunterhalt selbst verdienen, kaum gefährdet sein dürften, dass man sie wegschicken will (leider muss man das im Konjunktiv schreiben, denn seltsamerweise gilt dieser vernünftige Satz oft nicht).

  • Und wieso ist es möglich, das zur Zeit ca.1 Million Syrer zurück nach Syrien kehren? Wohlgemerkt nicht aus Deutschland sondern aus anderen Ländern, vor allem Türkei.Es gibt dort auch sichere Zonen und in Damaskus sogar wieder Party-Leben . 50 Prozent der Syrer leben vom Bürgergeld,das ist hier eine sehr schlechte Beschäftigungsquote nach 2015. Leider verhindert das hohe Bürgergeld ,dass Syrien zurück gehen und wer soll denn Syrien aufbauen,wenn die Leute hier bleiben? Deutschland nach 1945 war zerstört,es kamen viele Flüchtlinge aus dem Osten und haben hier aufgebaut. 4000 Euro pro Familie Rückkehr-Hilfe wäre in Syrien sehr viel Geld

  • Wenn Rückführungen verunmöglicht werden, sinkt die Bereitschaft der Bevölkerung in der nächsten Krise zu helfen gegen Null. Es hätte hier geholfen von Anfang an ehrlich zu sagen, dass wahrscheinlich so gut wie niemand zurückkehren wird den wir einmal aufgenommen haben. Danach hätte eine ergebnisoffene Diskussion pro und contra Aufnahme auf dieser Basis geführt werden können. Es wurde aber lieber der Wähler bewusst getäuscht.



    Mich haben die vielen SocialMedia-Beiträge nach dem Sturz von Assad irritiert, die oft den Tenor hatten jetzt sofort zurückkehren zu wollen. Zahlenmäßig ist dann aber in der Realität so gut wie niemand wirklich gegangen. Auch die TAZ hatte mehrere solche Artikel dieses Tenors im Angebot. Jedem rational denkenden Menschen war dagegen von Anfang an klar, wie das im Endergebnis ablaufen wird. Bei den Ukrainern ist auch kein anderer Ablauf zu erwarten.

    • @Šarru-kīnu:

      Konstruktiv wäre ja,Leute mit Bürgergeld auszustatten,um dort Aufbauhilfe zu machen.Das haben die hier sich ja auch durch-gerechnet&daher Beträge genannt,bei denen sie sparen. Realistisch wäre es,Rechtshilfen zum Aufbau demokratischer Strukturen zu leisten,was aber ev. auch der Schaara Truppe zu viel abverlangen täte, da die sich noch nicht für reale Demokratie entschieden haben.Aber das wäre eine Basis, um Mensche,die in Gruppen zusammen Aufbauhilfe dort zu machen 1Jahr doppelte Staatsbürgerschaft+Bürgergeld zu geben, dann hätten sie die Kraft real was zu bewirken&nach einem Jahr, wird das überprüft.Von denen, die hier bleiben wollen &sowieso hier schon angekommen sind, werden ein paar, mehr aber von denen, die im Bürgergeld hier keine Perspektive finden ansprechen:zusammen was zu machen& konstruktiv +kooperativ etc.Aber so denken die hier nicht,sie denken immer im Sparmodus, der Menschen als Belastung wahrnimmt &lieber mit autoritären Herrschern Abwehrgewalt bezahlen,als auch mal gegen Die,die Demokratie aufzubauen helfen.Das Erschrecken vor dem NS hat mit Uns zu tun,Schrecken verbreitende totalitäre Gewaltsysteme sind nur leider viele.Zusammen dagegen Demokratie stärken wär es

    • @Šarru-kīnu:

      "Es hätte hier geholfen von Anfang an ehrlich zu sagen, dass wahrscheinlich so gut wie niemand zurückkehren wird den wir einmal aufgenommen haben. Danach hätte eine ergebnisoffene Diskussion pro und contra Aufnahme auf dieser Basis geführt werden können. Es wurde aber lieber der Wähler bewusst getäuscht."



      Wer hat hat diese irreführenden Aussagen verbreitet? Ich glaube, dass den meisten Menschen von Anfang an klar war, dass die Mehrheit der Flüchtlinge auf Dauer hierbleiben würde. Warum sonst die Anstrengungen zur Integration?

  • Wer vor der Überprüfung kapituliert, gibt ungewollt denen recht, die von vornherein behaupteten, dass niemals an eine Rückkehr gedacht gewesen wäre. Das wäre fatal für die Akzeptanz von Asylberechtigten.

    • @vieldenker:

      Warum? Asylberechtigte werden und wurden schon immer meist auf Dauer aufgenommen. Schon allein deshalb, weil die Unrechtsregime meist sehr dauerhaft sind.

      • @Francesco:

        Geht es in dieser Diskussion tatsächlich um AsylBerechtigte?

        • @HinzUndKunz:

          Zumindest spricht Thorsten Frei auch von Asylberechtigten.

  • Auch in diesem Kommentar höre ich ein Argument, dass man in dieser Zeitung und auch in linken Kreisen sehr häufig hört: „Das geht eh nicht.“

    In diesem Fall geht es darum, dass man die Sicherheitszusagen nicht überprüfen kann.

    Auch in anderen Bereichen wird dieses Argument gerne bemüht.

    Einwanderung kontrollieren?



    „Das geht eh nicht.“

    Ausländer ohne Aufenthaltsberechtigung abschieben?



    „Das geht eh nicht.“

    Bessere Kontrolle bei der Einreise von Flüchtlingen?



    „Das geht eh nicht. “

    Und so weiter.

    Konstruktiv ist das nicht grade.

    Meiner Meinung nach geht es bei dieser Argumentation auch gar nicht darum, Einen konstruktiven Beitrag zu leisten.

    Viel mehr geht es darum, jeglichen Vorschlag abzuwehren, der auf eine Kontrolle der Einwanderung hinausläuft.

    Am Ende ist es nichts weiteres als eine Version von: „Jeder, der will, kann kommen und darf bleiben.“

    • @JC Kay:

      Den Eindruck habe ich leider auch.



      Die Frage ist, warum macht man das? Was verspricht man sich davon? Die Akzeptanz des Asylrechts steigert das sicherlich nicht.

  • Die Überprüfung des Schutzstatuses ist doch relativ einfach, da ca. 90 Prozent der Syrer einen befristeten Schutzstatus haben. Einfach nicht weiter verlängern, wenn und soweit keine hinreichenede Arbeit vorliegt. Dafür ist nur ein automatisierter Abgleich mit der Bürgergeldstelle notwendig.

    Die Ausreiseverfügung wird dann mit einer Anordnung der sofortigen Vollziehbarkeit verknüpft.

    So schwer ist das alles nicht.

    • @DiMa:

      Automatisierter Abgleich? In Deutschland??? Der ist gut. Ich glaube nicht, dass ich das noch erleben werde.

  • "Die Kritiker Wadephuls ignorieren nicht nur die desaströse Menschenrechtslage in Syrien. Auch wenn man die moralischen und juristischen Fragen außen vor lässt, ist die Vorstellung absurd, man könne Hunderttausende Sy­re­r*in­nen aus Deutschland abschieben"



    Ich darf zur Ansicht empfehlen d. Fernsehbericht v. Markus Lanz z. Thema Flucht, gesendet letzte Woche.



    Trümmerlandschaft wie Betonwüste ohne wirkliches Leben.



    Ein anderer Punkt:



    Die Regierung in Syrien wird derzeit mehr von außen als von innen legitimiert, eine Auseinandersetzung bis hin zur erneuten Eskalation mit Gewalt erscheint - wie fast immer - nicht ausgeschlossen.



    Btw Wer hätte 1945 die vielen Menschen, die Zuflucht auf dem Land gesucht hatten, sofort in das zerbombte Hamburg, Berlin oder Ruhrgebiet zurückgeschickt?



    Die Städte in Syrien sehen auch so aus wie die Trümmerstädte in Deutschland.



    11.9.25:



    "Assads Regime ist gestürzt. Aber selbstbewusste Sieger, alte Eliten und ängstliche Minderheiten misstrauen einander. Reise durch ein Land, in dem die neue Freiheit schon wieder zu schwinden scheint."



    Quelle



    www.faz.net/aktuel...ccg-110671770.html

    • @Martin Rees:

      Nur das es in Syrien nicht überall so aussieht wie in Hamburg oder Berlin nach dem 2. Weltkrieg. Es gibt starke Zerstörungen in manchen Städten, aber es gibt in Syrien auch Gebiete die fast überhaupt nicht vom Bürgerkrieg betroffen wurden. Das wäre so, als ob Sie sagen würden, "Wie kann man nur die Leute wieder aufs Land zurückschicken, wo es gar keine Zerstörungen gegeben hat?"



      Und für den Wiederaufbau braucht es doch besonders junge Männer (die die größte Gruppe der Syrer in Deutschland bilden), die in der Bauwirtschaft arbeiten können. Wer soll das Land denn sonst wieder aufbauen? Oder warten wir und sagen immer wieder, "Es ist dort alles zerstört, da kann keiner zurück!"?

      • @si tacuisses:

        Es sah auch in D nach dem Krieg nicht überall so aus wie in Hamburg oder Berlin.

      • @si tacuisses:

        Die meisten Menschen wollen sicherlich irgendwann in ihre !Heimat zurück und das sind Herkunftsorte, nicht das Land. Im Süden gibt es nahe Israel mehr Sicherheit, aber die Drusen, die Aleviten und die Kurden haben jetzt nicht ihre Differenzen beigelegt, auch ist die Gesellschaft nicht befriedet durch einen entsprechenden Konsens.



        Die Teilung des Landes könnte sich sogar abzeichnen (zwei oder drei Teile), die wirtschaftliche Situation bedarf natürlich schon jetzt der Unterstützung von außen.



        Die häufigste Verwendung von freien Mitteln für die "Sicherheit mit Militär", also Waffenkäufe, ist aus deutscher Sicht diesbezüglich wohl klar abzulehnen.



        Wer sollte jetzt freiwillig nach Aleppo oder Homs heimkehren, um seine Sicherheit zu gefährden?



        www.daserste.de/in.../ndr/homs-102.html

        • @Martin Rees:

          "Die meisten Menschen wollen sicherlich irgendwann in ihre !Heimat zurück und das sind Herkunftsorte, nicht das Land."



          Entweder Sie wollen das nicht verstehen, oder verdrehen ihre eigenen Aussagen. Sie hatten von den Menschen geredet, welche im 2. WK vom Land, also nicht den Großstädten, nicht sofort wieder zurückgegangen wären.

          Syrien besteht nicht nur aus am meisten zerstörten Städten. Es gibt auch andere Städte zum Beispiel an der Küste, wie Latakia, Tartus und Baniyas. Die sind relativ gut (also ohne viel Zerstörung durchgekommen). Allein in den drei Städten zusammen leben etwa 550000 Menschen. Ein paar der Syrer aus denen werden bestimmt auch nach Deutschland gekommen sein. Und es gibt natürlich auch die Landbevölkerung, die etwa 42 % stellen.



          Niemand hat jetzt behauptet, dass in Syrien alles super wäre, aber für die meisten wird es Zeit zurückzukehren.

          • @si tacuisses:

            Vielleicht sehen wir die Welt durch unterschiedliche Brillen, aber dafür brauche ich keine Lupenbrille:



            /



            "Syrien: Massaker an alawitischen Zivilist*innen müssen als Kriegsverbrechen untersucht werden"



            www.amnesty.de/akt...n-kriegsverbrechen



            /



            Juni 2025 bei zdfheute.de



            "Angriffe und Anschläge auf Alawiten, Drusen, Christen



            "Nach der Freude über den Sturz eines Diktators hatten wir keine Massenmorde erwartet. Was mich besonders wütend macht: Dass Einwohner von Baniyas beim Plündern und Morden mitmachten. Ich fühle mich seitdem wie ein Fremder im eigenen Land", sagt Aboud mit Tränen in den Augen.

            Syriens religiöse Minderheiten sind so verunsichert wie noch nie. Nach den Massakern an Alawiten folgten kaum zwei Monate später Auseinandersetzungen mit drusischen Bewaffneten - und erneut Dutzende getötete Zivilisten."

            • @Martin Rees:

              Herr Rees, Ihre vorgebrachte Argumentation und die des Artikels und vieler anderer Kommentatoren bestätigen bei mir und vielen, vielen anderen Bundesbürgern wieder einmal meine Meinung.



              Das Asylrecht wird immer dann, wenn es Durchsetzung des Rechts auf Außerlandesbringung argumentativ als Migration missbraucht. Asylrecht hat NIX mit Migration zu tun, sondern ist lediglich ein Schutzstatus vor politischer Verfolgung.



              Im Ergebnis wird immer so Argumentiert, dass eine Asylrückführung durch aufheben des Schutzstatus nicht möglich sei.

              Genau dieser Umstand führt, dass man extrem kritisch gegenüber dem Asylrecht steht, weil der Asylstatus nicht aufgehoben wird wenn die Lage im Herkunfsland es zuläßt.



              Dieser Zustand ist unhaltbar, deshalb muß jetzt gesellschaftlich eine Debatte über das WIE geführt werden.

              Darüber hinaus muß man die Hoffnung haben, dass wir keine Personen aus dem Gazastreifen nach Deutschland holen, auch keine Kindern wie von einigen Kommunen angedacht wurden.



              Kinder allein geht ja nicht, da müsste die als Mutter als Begleitperson mit.



              Danach geht die gleiche Diskussion wie hier wieder los, denn zurück geht ja nicht weil.... ABER der Familiennachzug wäre doch wichtig!

              • @AuchNeMeinung:

                "Dieser Zustand ist unhaltbar, deshalb muß jetzt gesellschaftlich eine Debatte über das WIE geführt werden."



                Ist im Gange:



                "Syrien-Debatte



                Steinmeier kritisiert Stil der Debatte um Abschiebungen



                Bundespräsident Steinmeier hat den Ton der Debatte über Äußerungen von Außenminister Wadephul zu Syrien-Rückkehrern kritisiert."



                Der Stil einiger Beiträge im Forum ist hier sicherlich auch annonciert u. adressierbar.



                Quelle deutschlandfunk.de



                "Im Streit über die Äußerungen von Außenminister Johann Wadephul (CDU) zu einer Rückkehr syrischer Flüchtlinge in ihre Heimat hat der Unions-Fraktionsvorsitzende Jens Spahn (CDU) Wadephul vorgeworfen, das Bild der Koalition zu beschädigen."



                Quelle faz.net



                Das sagt der "Richtige".



                Beschädigt ist hier etwas ganz anderes, u. schädigen...



                "Die Lage in Syrien bleibt politisch und gesellschaftlich angespannt. Nach dem Sturz von Diktator Baschar al-Assad Ende 2024 ist das Land durch schwere Konflikte zwischen verschiedenen Bevölkerungs- und Glaubensgruppen gespalten. Der neue Präsident Ahmed al-Scharaa steht unter internationaler Beobachtung, seine Miliz wird von mehreren Staaten als Terrororganisation eingestuft. Besonders sunnitische Araber..."



                derwesten.de

            • @Martin Rees:

              Man sieht halt immer was man so sehen möchte:

              Festgenommener Syrer ist in U-Haft:



              www.tagesschau.de/...me-berlin-108.html

              Eine 39-Jährige soll 15 Menschen am Hamburger Hauptbahnhof mit einem Messer verletzt haben:



              www.faz.net/aktuel...lig-110500431.html

              Amokfahrer von Mannheim



              Getrieben von der Psyche?:



              www.tagesschau.de/...hrt-motiv-100.html

              Welche Brille hätten Sie denn gerne?



              Bei uns ist auch nicht alles in bester Ordnung. Das sind jetzt nur drei Beispiele. Sind wir jetzt ein unsicheres Land? Würden Sie sich jetzt noch nach Mannheim, Berlin oder Hamburg trauen? Oder ist es Ihnen dort zu gefährlich?



              Natürlich sind das in Syrien andere Kategorien, aber meinen Sie wirklich, dass es in Syrien nur Gewalt/Anschläge/Massaker gibt?



              Syrien ist etwa halb so groß wie Deutschland, wobei viel Wüste dabei ist. Also halbieren wir noch mal grob, so das man sagen kann, das etwa dort die Menschen auf einem Viertel der Fläche Deutschlands leben, so grob ein viertel weniger Menschen wie bei uns. Nicht überall passiert dort was, genauso wie in Deutschland.

              • @si tacuisses:

                "Natürlich sind das in Syrien andere Kategorien, aber meinen Sie wirklich, dass es in Syrien nur Gewalt/Anschläge/Massaker gibt?"



                Das Problem ist, was es !nicht ausreichend gibt: Schulen mit Ausstattung zum Lernen, Wohnraum mit erträglicher Infrastruktur, Sicherheit für die Zivilbevölkerung, dass keine Verfolgung durch die jetztigen Machthaber droht.



                Schauen Sie nach Libyen, in den Irak usw. Von einer Verbesserung kann man träumen, aber der "Abstand zu den Gräueltaten" u. ihren Folgen hat sogar d. Bundespräsidenten auf den Plan gerufen.



                "Ich kenne die Situation"



                Steinmeier wirbt in Syrien-Frage für Besonnenheit"



                www.n-tv.de/politi...ticle26140585.html



                Vielleicht sollten einige der Protagonisten der Abschiebung das Agieren n. dem Studieren der Lage vor Ort überdenken, weil es sicher ist, kann man dort bestimmt Stippvisite machen.



                Es könnte auch reichen, die hier lebenden Personen nach ihren Einschätzungen zu fragen, wie sie sich friedliches Miteinander vorstellen.



                Polemik hilft hier nicht!



                (griechisch πολεμικός polemikós ‚feindselig‘ bzw.πόλεμος pólemos ‚Krieg, Streit‘).



                Das Hochjazzen der Debatte ist hier kontraproduktiv.

                • @Martin Rees:

                  So wie "AuchNeMeinung" es beschrieben hat.



                  "...weil der Asylstatus nicht aufgehoben wird wenn die Lage im Herkunfsland es zuläßt."



                  Denn die Argumentation, "Das Problem ist, was es !nicht ausreichend gibt: Schulen mit Ausstattung zum Lernen, Wohnraum mit erträglicher Infrastruktur..." hat doch mit dem Asylrecht nichts zu tun.



                  Wohnraum mit erträglicher Infrastruktur? Was soll das denn bitte sein? Das ist doch kein Asylgrund, Oder kein Grund warum jemand nicht in die Heimat zurückgeschickt werden sollte! Die große Anzahl der deutschen Haushalte wird bessere Wohninfrastruktur haben als es der Durchschnitt in Syrien hat. Weil auch die deutsche Wohninfrastruktur weit besser ist als der Durchschnitt weltweit. Wo findet man bei uns noch Toilette auf der Etage, oder sogar noch ein Außenklo?



                  Nur in den äußerst seltensten Fällen.

                  Solche Argumente sind einfach nur unsinnig in dieser Debatte. Sie haben dort auch nichts zu suchen.

                  "Es könnte auch reichen, die hier lebenden Personen nach ihren Einschätzungen zu fragen, wie sie sich friedliches Miteinander vorstellen."



                  Und so ein Vorschlag, impliziert auch gleich, dass gar keiner abgeschoben wird und das niemand wieder gehen muss.

  • Wieso kann man denn nicht die Schutzzusagen hunderttausender Syrer überprüfen?



    Man wird ja wohl bei Ankunft den Wohnort der Ankommenden aufgenommen haben...



    Das gleicht man ab mit den Berichten des BND oder der Bundeswehr oder wer immer sonst verlässliches Material zur Sicherheitslage bieten kann und dann wird nach Lage entschieden.



    Wo es sicher ist werden an alle aus dieser Region stammenden Personen Rückreiseaufforderungen verschickt.



    Wer dann im Antwortschreiben einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz vorweisen kann oder anderweitig belegt, dass er aus eigenen Mitteln seinen Lebensunterhalt bestreitet, fällt von der Liste. Nur der Rest muss dann in Einzelfallentscheidungen überprüft werden, ob eine Bleibeperspektive positiv oder negativ beschieden werden kann.



    Ich stimme dem Autor vollumfänglich zu, es geht darum, "dass in Deutschland bleibt, wer bleiben möchte und sich einigermaßen in die Gesellschaft einfügt" hat - sprich Arbeit oder Ausbildung und Sprachkenntnisse B1 aufwärts hat.



    Denn die meisten Syrer sind seit 10 Jahren im Land, Zeit genug sich integriert zu haben. Wer jetzt noch keine Weichen gestellt hat muss schon hinterfragt werden bezüglich seines Integrationswillen.

    • @Saskia Brehn:

      Die Informationslage scheint wenig übersichtlich, unser Außenminister scheint schon bei einem einfachen Ortsbesuch zu neuen Erkenntnissen gekommen zu sein.

      Die Ausländerämter sind heillos überfordert und unterfinanziert. Die entsprechenden Lageberichte sind zuhauf vorhanden.

      Zigtausende Einzellfallentscheidungen sind zeitaufwendig und teuer. Gerichte sind ebenfalls nicht für ihre freien Kapazitäten bekannt.

      Syrien wird wenig Interesse daran haben, die "Aussortieren" aufzunehmen. Dort werden ebenso gut ausgebildete und rechtstreue Menschen benötig wie hier. Das würde absehbar ebenfalls viel Geld kosten.

      Ich möchte nicht behaupten, dass es generell unmöglich ist. Aber unter der Wahrung unserer rechtsstaatlichen Prinzipien wird doch absehbar Folgendes passieren:

      A) Der Prozess zieht sich über Jahre hin und die Abschiebezahlen werden gering sein

      B) Rechtspopulisten schlachten das Ganze aus, als Beleg dafür, dass unser Rechtsstaat nicht funktioniert

      C) Es wird sehr viel Humankapital verschwendet und Biografien geprägt um einen Punkt zu machen, der volkswirtschaftlich nutzlos und moralisch fragwürdig ist

      • @drum:

        Rund 90 Prozent der hier lebenden Syrer (ohne deutsche Staatsbürgerschaft) haben subsidiärer Schutz, d.h. dieser ist befristet (in der Regel zwei Jahre). Das bedeutet, dass bei allen diesen Menschen immer wieder Entscheidungen zu treffen sind (wenn es um die Verlängerung des Schutzstatus geht).

        Die Anzahl der Entscheidungen ist also stets gleichbleibend. Die einfachste in Betracht kommende Behördenhandlung wäre es, Aufenthaltsgenehmigungen nicht zu verlängern.

        Der subsidiäre Schutz ist immer nur ein vorübergehender Schutz.

        • @DiMa:

          Der Vorschlag auf den ich mich bezog lautete, eine vorgezogene Überprüfung durchzuführen - was zweifellos eine akute Mehrbelastung der prüfenden Institutionen nach sich zieht.



          Ein individuelles "nicht verlängern" in Abhängigkeit der regionalen Gefahrenlage, der individuellen Sprachkenntnisse, der beruflichen (und der familiären) Situation halte ich erstmal für komplizierter für alle Beteiligten als eine Verlängerung. Der Klageweg ist offen und wenn unser Außenminister für ein würdiges Leben in den überwiegenden Teil der Gebieten gerade keine Perspektive sieht (wofür er vermutlich schon auch einen Grund hat), werden Gerichte da genau hinschauen (müssen).

          • @drum:

            Nur steht eine "vorzeitige Überprüfung" meines Wissens überhaupt nicht zur Debatte.

            Die maximale Zeit, im der fast alle Aufenthaltsgenehmigungen zu überprüfen sind, ist zwei Jahre. Das ist so kutz, da muss man dan nix mehr vorziehen.

            • @DiMa:

              Danke für den Hinweis. Das hatte ich wohl nach dem Lesen der Artikelunterschrift und dem Kommentar auf den ich mich bezog missverstanden.

        • @DiMa:

          aus 10/25



          "Zahlen zu Asyl in Deutschland



          Demografie von Asylsuchenden in Deutschland



          Infografiken zu Alter, Geschlecht und Herkunft von Asylsuchenden"



          Mit weiteren Links



          www.bpb.de/themen/...en-in-deutschland/

          • @Martin Rees:

            Na das ist durch die Jahreseinteilung alles doch recht unübersichtlich. Hier eine für die Diskussion besser geeignete Darstellung: www.rbb24.de/polit...enthaltstitel.html

    • @Saskia Brehn:

      Ich weiß auch nicht wo das Problem liegen soll die Angaben der Heimatorte zu prüfen? Im Normalfall, oder ich hoffe es zumindest, sollten diese Daten alle digital verfügbar sein. Das sollte dann eigentlich nur eine recht einfache Suche in der Datenbank werden. Die Daten wurden ja schon einmal aufgenommen.



      Bei der Aussage...



      "...dass in Deutschland bleibt, wer bleiben möchte und sich einigermaßen in die Gesellschaft einfügt." muss ich dann dem Autor sehr widersprechen.



      "Einigermaßen"? Wirklich? Wie Saska Brehn hier schon schrieb, die Leute hatten ihre Zeit. Wer sich bisher noch nicht wirklich richtig in die Gesellschaft eingefügt hat, hat hier auch nichts verloren. Muss man einfach so sagen. B1 Sprachniveau finde ich dann auch etwas zu wenig. B2 sollte es nach 10 Jahren dann schon sein. Die Syrer die auch schon lange einer Arbeit nachgehen und integriert sind, haben das auch drauf. Die die sich hier was aufgebaut haben und auch wollten, haben das geschafft, die anderen eben nicht.

    • @Saskia Brehn:

      Warum so kompliziert: Wir deklarieren Syrien ganz einfach als sicheres Land, ohne den BND oder sonst jemanden zu fragen und schon muss man auch nichts mehr überprüfen.

      Man muss halt nur einmal ehrlich sein und zugeben, dass man BND etc lediglich braucht um das eigene schlechte Gewissen zu beruhigen, weil man Menschen in ein zerstörtes, kaputtes Land abschieben will.



      Wenn man ehrlich ist dann sagt man einfach: Mir doch egal wie schlimm die Bedingungen in dem Herkunftsland sind und schon ist das Problem gelöst.

      Ich selber verstehe diese Unterscheidung nach Migrant / Einheimischer nicht.



      Mir ist es doch völlig wurscht ob jemand Migrant oder Einheimischer ist.



      Mich interessiert ob jemand anständig (im einfachsten Fall heißt das einfach nicht kriminell) ist, ob ich mit ihm/ihr als Nachbarn leben kann, ob derjenige/diejenige einen Job hat usw.

      Asoziale/Kriminelle/Faule Einheimische gibt's schließlich auch genug.

      Wie man mit Asozialen/Kriminellen/Faulen umgeht ist eine gute Frage aber mir ist es doch völlig egal ob das ein Asozialer/Krimineller/Fauler Einheimischer oder Migrant ist.

      Asozial/Kriminell/Faul ist das Problem; doch nicht Einheimischer oder Migrant.

      • @lundril:

        Wer soll denn Syrien wieder aufbauen wenn nicht die Syrer selbst?



        Natürlich sind die Bedingungen in Deutschland bequemer, die Versorgung deutlich besser, aber es geht nicht um Bequemlichkeit, es geht um die Sicherheitslage.



        Wenn wir alle Gebiete aufgeben, auf denen aktuell ein Krieg herrscht oder eine Diktatur waltet, dann ist der Siedlungsraum auf der Erde ganz schnell erschöpft.



        Assad ist weg, die Russen auch und der Bürgerkrieg beendet.



        Und - aus den Nachbarstaaten sind bereits über 1 Mio Syrer zurückgekehrt, das sollte die Frage nach der Möglichkeit dort wieder gefahrlos leben zu können mindestens als Indikator dienen

        • @Saskia Brehn:

          Es ist ja nicht so, dass Syrien menschenleer wäre. Es leben dort noch genügend Leute, die das Land wieder aufbauen können.

    • @Saskia Brehn:

      Damit schicken Sie dann aber genau die nach Hause, die sich in Syrien kein würdiges Leben aufbauen können und die sich hier "benehmen"- alte Menschen, chronisch Kranke und Frauen. Das löst also weder Syriens Probleme noch unseres mit kriminellen jungen Männern (die sind dazu noch vermutlich das Letzte, was man in Syrien gerade braucht). Dazu kommt eine jetzt schon heillos überlastete Ausländerbehörde, die bei einem Monate, beim anderen aber Jahre braucht, um über Asyl zu entscheiden. Viele Syrer sind auch später gefligen und noch gar keine zehn Jahre hier - es ist da bestimmt nicht ganz einfach, einigermaßen fair zu entscheiden, wer von sich aus nicht genug getan hat, um seinen Lebensunterhalt selbst zu finanzieren und wem die Behörde oder die vergleichsweise kurze Aufenthaltsdauer einen Strich durch die Rechnung gemacht hat.

      Für mich persönlich kann hier jeder bleiben, der sich halbwegs benimmt (ist ja auch nicht immer ganz einfach, besonders bei den unbegleiteten und weitgehend sich selbst überlassenen Jugendlichen. Was bei Deutschen so als "naja, sind halt Jungs" durchgeht, wird da halt direkt angezeigt).

      • @ANonnyMouse:

        "Damit schicken Sie dann aber genau die nach Hause, die sich in Syrien kein würdiges Leben aufbauen können und die sich hier "benehmen"- alte Menschen, chronisch Kranke und Frauen."



        Deshalb schrieb ich, dass die ohne Arbeit, Ausbildung oder Nachweis von eigenen Mitteln leben zu können ins Einzelfallverfahren müssen.



        Da können dann Härtefälle geprüft werden und natürlich sollen alle die weiterhin besonderen Schutz benötigen diesen auch gewährt bekommen.

      • @ANonnyMouse:

        Was für ein Unsinn! Anders kann man es nicht sagen.



        "...alte Menschen, chronisch Kranke und Frauen. Das löst also weder Syriens Probleme noch unseres mit kriminellen jungen Männern (die sind dazu noch vermutlich das Letzte, was man in Syrien gerade braucht)."



        Wie viele alte Syrer sind denn in Deutschland? Und natürlich braucht Syrien junge Männer für den Aufbau, das ist mit weitem Abstand die größte Gruppe hier.



        "...jeder bleiben, der sich halbwegs benimmt..." Wirklich? Wollen Sie hier verharmlosen?

  • …..warum ist das so schwer zu verstehen? Das ist neben der Herzenskälte/-wärme auch eine Frage des Begreifenkönnens.



    Wenn wir uns solches Führungspersonal leisten können, kann es uns nicht so schlecht gehen .

  • Haltlos!



    Es ist gut, dass Ross und Reiter genannt werden.



    Die Union meldet ist hier, wieder einmal, mit widersprechenden Stimmen, zu Wort.



    Ich halte wenig von Menschen wie Wadephul, die in erster Linie sich selbst inzenieren. Die Einschätzung, dass im Kriegsversehrten Syrien das Leben derzeit sehr schwierig ist, ist allerdings zutreffend.



    Wieder einmal führt die Union eine Diskussion, die an der Realität vorbei führt und sie führt sie mit sich selbst.



    Dass die Union, auch in der Öffentlichkeit, ein derart zerstrittenes Bild abgibt, ist ein Novum.



    Merz ist ein Fliegengewichtskanzler, der nicht einmal in der eigenen Partei überzeugt.



    Täglich treten neue Konflikte der Partei zu Tage.



    Wenn auf eins Verlass ist, dass auf die Union kein Verlass ist.



    Das trifft derzeit insbesondere die AfghanInnen und Afghanen, die trotz Zusage noch nicht in Deutschlands sicherem Hafen anlanden konnten. Ein Armutszeugnis von Innen - und AußenMini gemeinsam!



    Verlässlichkeit ist ein Grundpfeiler internationalen Ansehens. Den beschädigt die Union .



    Ihren "eigenen Kanzler" beschädigt sie durch öffentlichen Ungehorsam.



    Die Koalition beschädigt Sie durch Kritik am Partner .



    Das Recht durch Fehlverhalten.

    • @Philippo1000:

      "Die Einschätzung, dass im Kriegsversehrten Syrien das Leben derzeit sehr schwierig ist, ist allerdings zutreffend"



      Das Problem der Schulbildung ohne Schule und ohne Lehrer*innen ist schon lange bekannt für viele Orte und es droht eine unangepasste Versorgungslage im Winter, denn Syrien ist nicht Ägypten.



      "Den kältesten Tag in diesen 64 Jahren vermeldete die Wetterstation Aleppo. Hier fiel die Temperatur im Februar 2001 auf -17,0 °C. Aleppo liegt dabei auf einer Höhe von 384 Metern über dem Meeresspiegel. Den kältesten Winter (Dezember bis Februar) gab es im Jahr 1992 bei nur durchschnittlichen 6,3 °C. Üblich sind in Syrien etwa 3,4 Grad mehr bei 9,7 °C für diesen Dreimonatszeitraum."



      Quelle laenderdaten.info



      Nahrungsmittel, Strom und Benzin, alles wird durch viele Heimkehrende nicht zwangsläufig auch zur Verfügung stehen ohne die Unterstützung einer erprobten Logistik von außen.

  • Es geht hier überhaupt nicht um inhaltliche Fragen. Es soll einfach die öffentliche Empörungskurve hochgehalten werden. Und man kann gewiss sein, dass das angesichts des mehrheitsfähigen deutschen Rassismus auch wunderbar klappt.



    Im Windschatten des Lärms dieser öffentlichen Empörung über Themen, die für die meisten Mitdiskutanten in ihrem Alltag vollkommen ohne Bedeutung sind, kann dann der Staat wunderbar das machen, wozu er vom Kapital beauftragt ist:



    - 8-Stunden-Tag abschaffen



    - Pflegestufe 1 abschaffen



    - Familienversicherung in der Krankenkasse abschaffen



    - und als Krönung muss jeder Arbeitslose spätestens nach einem Jahr jeden noch so schlecht bezahlten Job annehmen oder sein so genanntes Schonvermögen aufbrauchen

    - schlicht und einfach gesagt: den Sozialstaat schleifen

    • @Tiene Wiecherts:

      Merci! Und auch in der taz-Leser-Kommine klappt es hervorragend. Die Einen können es gar nicht erwarten und verkürzen gedanklich schon Verwaltungs(gerichts)verfahren, um endlich die ganzen § 4 AsylG-Syrer locker loszuwerden. Die Anderen verfallen in die gleiche Nützlichkeitsargumentation, die sie beim "Stadtbild" noch kritisierten, und finden, dass Dtl. die syr. Ärzte und Handwerker braucht.

      Menschenwürdig, langfristig orientiert könnte Dtl. mit freundlicher Aufbauhilfe im Kleinen wie im Großen vermutlich eher den Einzelnen Leuten helfen, die zurückkehren wollen, und nebenbei politische und wirtschaftliche Beziehungen zu diesem Land aufbauen - ohne Schaum vorm Mund und ohne Abwertung. Wäre das aber mal klug, ob Merz da in der Lage ist, als Kanzler in Generationen zu denken?

    • @Tiene Wiecherts:

      Danke, genau so ist es. Aber wie heißt es so schön: Die dümmsten Kälber...

  • Ich kenne keinen einzigen Politikerin oder Politiker die der Ansicht ist, das gut integrierte Menschen egal welcher Nationalität, Hautfarbe,Geschlechts, abgeschoben werden soll!

    Jedoch hört und liest man viele, viele Äußerungen die dies immer wieder zum Thema machen, auch wenn es gar nicht darum geht.

    So es ist mittlerweile leider eine Standardäußerung geworden, auch dann, wenn es bspw. um das Thema Abschiebungen von Straftätern geht. Ich bin der Meinung man sollte damit nicht so inflationär umgehen, da ich befürchte, dass es schlussendlich leider nicht positiv auswirken wird.

    Es sollte ein Grundsatz sein, dass gut integrierte, die ihren Beitrag leisten und die Gesetze befolgen sicher sein können hier bleiben dürfen!



    Wäre dann für manch andere Personen sicher auch eine Motivation, sich ebenso zu verhalten.

    • @Christian Walser:

      :Ich kenne keinen einzigen Politikerin oder Politiker die der Ansicht ist, das gut integrierte Menschen egal welcher Nationalität, Hautfarbe,Geschlechts, abgeschoben werden soll!"



      Thorsten Frei hat sich durchaus so geäußert.

    • @Christian Walser:

      "Ich kenne keinen einzigen Politikerin oder Politiker die der Ansicht ist, das gut integrierte Menschen egal welcher Nationalität, Hautfarbe,Geschlechts, abgeschoben werden soll!"

      Soso. Dann erklären Sie doch mal die Differenz zwischen den von der AfD ständig geforderten "millionenfachen Abschiebungen" und der Anzahl jener, die tatsächlich in D kein Aufenthaltsrecht haben

    • @Christian Walser:

      Das stimmt für alle demokratischen Parteien, nicht für die AfD und die NPD/Heimat. Und auch die CDU/CSU erweckt den Eindruck, dass Migration ein Riesenproblem sei, dass zu viele hier rechtswidrig herkommen oder bleiben.

  • „ Es ist ja ganz einfach: In Zeiten des Fachkräftemangels, der Überalterung und der kriselnden Sozialsysteme muss jedem noch so herzenskalten Politiker daran gelegen sein, dass in Deutschland bleibt, wer bleiben möchte und sich einigermaßen in die Gesellschaft einfügt.“

    Werden denn diese qualifizierten Fachkräfte in ihrem Heimatland nicht gebraucht?

  • Die Quintessenz des heute Gehörten ist: Die kriminellen Syrer werden nach Hause verfrachtet und bauen das Land wieder auf. Alle anderen dürften Erkundungsfahrten machen und sich danach entscheiden, ob sie hier bleiben oder zurückkehren. Jetzt muss man nur noch den ganz "Rechtsaußen" in dieser Republik von diesen Plänen überzeugen. Es darf gelacht werden!

    • @Il_Leopardo:

      Wenn mir bei dem, was vom rechten Flügel der Union zu hören noch lachen könnte. Bei dem, was von Spahn und Co. von sich gegeben wird, bleibt mir das Lachen im Halse stecken. Dort wird gerne von Werten geredet, um solche wie z.B. Humanität anschließend mit Füßen zu treten.

  • Wie war es möglich dass in einem zerstörten Deutschland noch Millionen Vertriebene unterkamen? Die Syrer müssen ihr Land wieder aufbauen, finanzielle Unterstützung und Maschinen bekommen sie schon.

    • @Kant Unbe:

      Andersherum: Wurden denn die Deutschen, die vor den Nazis z.B in die USA geflohen waren, nach dem Krieg zurückgeschickt?

    • @Kant Unbe:

      Die Menschen, die nach Ende des 2. WK aus den verlorenen Gebieten nach Deutschland kamen, waren alles andere als willkommen. War also genauso wie bei den Flüchtlingen aktuell.

      • @Kaboom:

        Nein, natürlich ist es nicht genauso wie damals.



        Die einzige Gemeinsamkeit ist, dass beide Gruppen Flüchtlinge genannt werden. Ansonsten gibt es keine Übereinstimmung.

        • @Katharina Reichenhall:

          Soso. Nennen Sie doch mal ein paar Unterschiede. Abgesehen vom offensichtlichen Unterschieden bei den Pässen. Das könnte spannend werden.

    • @Kant Unbe:

      Der Vergleich funktioniert nicht mal ansatzweise, und nicht nur bei Syrern.

      • @Erfahrungssammler:

        Warum nicht? Es sind zudem ansässige Syrer, keine "Fremden" wie die Vertriebenen 1945. Vielfach werden sie in der Heimatregion auch noch Familie haben, die sie beim Ankommen unterstützen kann. Sie sind die eigentlich Privilegierten, die im Unterschied zu jedem der nicht fliehen konnte gut versorgt überleben, das Leben vergleichsweise "normal" fortsetzen konnten. Sollen diese Menschen ihre Landsleute nicht jetzt auch unterstützen? Oder warten, Bus alles wieder schön ist und dann mit (vergleichsweise) dickem Geldbeutel nach Syrien zurückkehren, vielleicht mal für einen kleinen Urlaub in der alten Heimat oder sich sogar eine Immobilie kaufen, die sich diejenigen die nie weg waren nicht leisten können? Das ist doch hochgradig unfair.

  • 'In Zeiten des Fachkräftemangels, der Überalterung und der kriselnden Sozialsysteme muss jedem noch so herzenskalten Politiker daran gelegen sein, dass in Deutschland bleibt, wer bleiben möchte und sich einigermaßen in die Gesellschaft einfügt.'

    Das kolonialistische, ausbeuterische Denken existiert immer noch. Die Menschen werden in ihrer Heimat, in Syrien gebraucht. Der Autor denkt nur an sich und an Deutschland.

    • @Stiefel:

      Das paternalistische Denken besteht immer noch. Ob die Leute in Syrien gebraucht werden, geht uns michts an.

  • Die Forderung in dem Artikel, das in Deutschland bleibt wer bleiben möchte und dabei auf den Fachkräftemangel zu verweisen ist von der geltenden Auffassung des Asylrechts ebenso weit entfernt, wie Wadepuhls Aussage, dass Menschen in Syrien nicht würdig leben können, was ja eindeutig auf die Lebensbedingungen vor Ort abzielt.

    Individuelles Asyl ist ein hohes Gut und das Recht darauf lässt sich langfristig nur bewahren, wenn es nicht für individuelle Interessen oder ideologische Anschauungen herhalten muss.

    Asyl als Starthilfe aus wirtschaftlichen Gründen, also zur Verbesserung der materiellen Situation und der eigenen Lebensbedingungen stellt ebenso einen Missbrauch im Sinn des Asylrechts dar, wie die willkürliche Abschiebung von Straftätern.

    Es geht einzig darum, ob Syrien als sicheres Herkunftsland eingestuft wird in dem die Menschenrechte eingehalten werden oder nicht. Eine einfache Begründung wie das Ende des Bürgerkriegs reicht dafür nicht aus, da die Gesamtlage maßgeblich ist.

    Gilt ein Herkunftsland als sicher, dann entfällt auch der Schutzstatus und das bedeutet für diejenigen die hier nicht Fuß fassen konnten dann auch das Land zu verlassen. Fachkräftemangel hin oder her

    • @Sam Spade:

      Die gängige Auffassung ist, dass wer lange genug unbescholten und ohne dem Staat auf der Tasche zu liegen hier legal lebt, sich ein dauerhaftes Aufenthaltsrecht erwirbt. Unabhängig davon, ob der Grund, warum er ursprünglich hier aufgenommen wurde, noch besteht.

  • Es wird schon Syrer geben, die bald zurück gehen werden, aber das betrifft dann eher Leute, die in eine Wohnung, ein Haus, eine Existenz zurückkehren, das ist nur eine Minderheit der Syrer. Und es gibt die Kurden, sie leben immer noch bedroht von IS, pro-türkischen Milizen und in wackeligen wirtschaftlichen Verhältnissen. Wohin sollten sie zurückkehren. Es werden ab und an eher noch welche hierher kommen, weil sie der Regierung in Damaskus eben nicht trauen. Ähnlich wird es einigen Christen und Alawiten auch ergehen, aber der große Exodus ist vorbei. Deutschland kann eine Rolle beim Wiederaufbau spielen, wenn die Regierung liefert, wenn sie wirklich die Standards einhält. Die syrische Regierung wird nicht wahllos den Flughafen öffnen und jeden so einfach aufnehmen. Es mag vielleich mal dem einen oder anderen in der AfD vorkommen, als ob es jetzt die Lösung gebe ... Tatsächlich brauchen wir die Syrer in Deutschland. Sie sind hier zu einer Hoffnung geworden, aber eben nur für die, die wirklich nachdenken und die in 20 Jahren auch gut leben wollen und versorgt sein wollen.

  • Na ja, Wadephul hat ja auch "kaum" gesagt und nicht "unter keinen Umständen" ...

  • Ein Schutzrecht besteht nur solange, solange ein entsprechender Grund besteht. Dies ist langsam nicht mehr der Fall und die entsprechenden Verwaltungsverfahren sollten eingeleitet werden. Sind diese zu komplex, müssen sie halt vereinfacht werden.