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Stagnierende Impfquote in DeutschlandPeitsche statt Zuckerbrot

Kommentar von susanne knaul

Noch immer sind 30 Prozent der Erwachsenen nicht gegen Covid-19 geimpft. Dabei könnten wir längst viel weiter sein. Wo Aufklärung ins Leere läuft, braucht es Druck.

Impfverweigerung als Propagandainstrument: „Querdenken“-Demonstrant in Berlin Foto: Christophe Gateau/dpa

S eit Ende Juni ist ausreichend Impfstoff in Deutschland vorhanden. Alle Erwachsenen können sich impfen lassen, vorausgesetzt, es sprechen keine gesundheitlichen Gründe dagegen. Allein die Tatsache, dass sich Menschen nicht impfen lassen können, nimmt die, die es können, in die moralische Pflicht, es auch zu tun.

Ich möchte wissen, wer von meinen KollegInnen noch nicht vollständig geimpft ist.

Wir hätten schon viel weiter sein können. Aber gut zwei Monate nach dem Ende der Impfpriorisierung liegt die Quote der vollständig Geimpften knapp über 60 Prozent. 90 Prozent braucht es, wie der Virologe Christian Drosten rät, um die Pandemie Pandemie sein zu lassen und sich wieder schöneren Dingen des Lebens zu widmen. Stattdessen drohen uns bei steigenden Neuinfektionen im Herbst neue Einschränkungen.

Hätten die 30 Prozent, auf die wir noch immer warten, das Impfangebot wahrgenommen, könnten wir das neue Schuljahr entspannt in Angriff nehmen. Stattdessen diskutieren wir über Quarantäneregeln für SchülerInnen. Sollen nur die positiv Getesteten, die ganze Klasse oder doch nur das direkte Umfeld der Infizierten nach Hause geschickt werden? Und für wie lange?

Allein in Nordrhein-Westfalen sitzen, kaum dass die Ferien vorbei sind, 30.000 quarantänisiert daheim vor Glotze, PC, Tablet oder Handy. Und viel zu lange hat die Stiko mit ihrer Empfehlung für die Impfung von Jugendlichen gewartet.

Wir hätten schon viel weiter sein können. Aber weil 30 Prozent der für eine Impfung infrage Kommenden sich aus Nachlässigkeit verweigern, aufgrund unbestimmter Angst, vielleicht auch aus der schrägen Überzeugung heraus, Corona sei ein Mythos – nur deshalb müssen wir jetzt über 2 G und 3 G reden, über Persönlichkeitsrechte am Arbeitsplatz und ob MitarbeiterInnen ihren Impfstatus preisgeben müssen.

Ich möchte wissen, wer von meinen KollegInnen noch nicht vollständig geimpft ist, um dann entsprechend auf Abstand zu gehen oder meine FFP2-Maske hervorzukramen. Zu viel verlangt? Viel zu wenig! Die Ungeimpften sollten ins Homeoffice verwiesen werden oder auf eigene Kosten so lange beurlaubt, bis sie infiziert, erkrankt und wieder genesen sind. Beim US-Fernsehsender CNN gibt es schon Kündigungen – hart, aber verständlich.

Es könnte ein Vielfaches sein

Bei der Auskunft über den Impfstatus, den wir im Übrigen bei jedem Restaurantbesuch oder beim Haareschneiden preisgeben, wenn wir unsere Covid-19-App vorlegen oder ein aktuelles Testergebnis, wird die Privatsphäre nicht maßgeblich verletzt. Schließlich geht es nicht darum, Informationen über eventuelle psychische Probleme zu enthüllen, über Geschlechtskrankheiten, Alkohol- oder Drogenabhängigkeiten, Dinge, die man lieber für sich behalten mag und die niemanden etwas angehen, weil sie keine Gefahr bergen.

Von Verhältnismäßigkeit ist die Rede. 92.301 Todesfälle in Zusammenhang mit Covid-19 meldete das Robert-Koch-Institut am Freitagmorgen. Klar, werden jetzt viele sagen, der eine oder die andere wäre auch ohne Pandemie nicht mehr unter uns. Stimmt vermutlich, nur ist es kein schöner Tod, über viele Tage langsam zu ersticken, weit ab von allen Lieben, weil niemand ans Krankenbett darf. 92.301!

Von besserer Aufklärung ist die Rede, dabei erklären uns im Radio, in Talkshows, Zeitungen und Magazinen die ExpertInnen mantraartig viel mehr, als wir wissen müssen. Rund 200.000 Impfungen finden täglich statt. Es könnte ein Vielfaches sein. Aufklärung und Werbung haben ihr Ziel nicht erreicht. Von Impfprämien ist jetzt die Rede. Das fatale Fehlverhalten noch zu belohnen, wäre nicht zuletzt den Geimpften gegenüber ungerecht.

In den USA erhöht eine Krankenversicherung die Beiträge für Ungeimpfte, StudentInnen müssen Testgebühren selbst tragen, Krankenhäuser wollen bei Bettenknappheit zuerst geimpfte Intensivpatienten unterbringen. Wenn es mit Zuckerbrot nicht geht, muss die Peitsche ran.

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95 Kommentare

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  • Paula , Moderatorin

    Wir haben die Kommentarfunktion für diesen Artikel geschlossen. Vielen Dank für die zahlreichen Beiträge

  • Meine Solidarität gilt den weltweit willigen Ungeimpften. Weniger den genervten Geimpften hierzulande.

    Es ist ja nicht so, dass die Impstoffe keinen Abnehmer finden. Noch immer sind die meisten Menschen auf der Welt nicht geimpft. Viele von ihnen gehören Risikogruppen an.

    Insofern sehe ich die dummen Entscheidungen der Impfgegner anders. Es eigene Dummheit, wenn diese sich untereinander kalt machen.

    Für die Impfungen von Risikogruppen anderswo bin ich gerne bereit weiterhin auch als Geimpfter mit Einschränkungen (Masken, Tests) zu leben.

    Wenn der Pott der Impfwilligen weltweit voll ist, kann man weiter denken.

  • "Wo Aufklärung ins Leere läuft, braucht es Druck."

    Habe nicht mehr weiter gelesen. Da geht der Artikel 1 des Grundgesetzes vollkommen flöten. Mein Körper, meine Entscheidung , mein Risiko.

    • @lulu schlawiner:

      Ich verstehe, dass es Leite gibt, die es einen Schei******* interessiert, wenn sie andere anstecken. Und somit - zumindest potentiell - verantwortlich für das Ableben anderer sind. Wie man eine solche Position vertreten kann, und sich morgens noch im Spiegel ansehen kann, verstehe ich allerdings nicht.

    • 1G
      17900 (Profil gelöscht)
      @lulu schlawiner:

      Klar, die anderen Mitbürger sind ihnen offenbar auch scheißegal. Aber das scheint ja die neue Haltung zu sein. Hauptsache ich! Und sich dann auf das Grundgesetz zu berufen ist schon ein starkes Stück.



      Sie haben da grundlegend etwas nicht verstanden! Nachsitzen bitte!!

    • @lulu schlawiner:

      Ich habe keine Alufolie umme Kopp!



      Weil



      "Der Sozialismus ist die beste Prophylaxe".



      Dit kommt immer gut!



      .. Seit den 1950er-Jahren setzte die DDR eine gesetzliche Impfpflicht durch, die immer umfassender wurde: gegen Pocken, Kinderlähmung, Diphterie, Tetanus, Keuchhusten, Tuberkulose und ab den 1970er-Jahren auch gegen die Masern. Empfohlen wurde, wie auch heutzutage, eine Grippe-Impfung. Bis zu ihrem 18. Lebensjahr bekamen Heranwachsende insgesamt 20 Schutzimpfungen - staatlich verordnet. ...



      www.mdr.de/zeitrei...zialismus-100.html



      Ich lebe noch!

      ... Das kollektive Sicherheitsversprechen steht noch heute für die guten Seiten des Sozialismus. In der Retrospektive lässt sich schon fast vom letzten Sieg des Sozialismus sprechen...



      Malte Thießen Professor für Geschichte in Münster



      Klaro, das macht wieder munter.



      Ansonsten, @JIM HAWKINS!

    • @lulu schlawiner:

      in dem artikel werden drastische maßnahmen angesprochen ...

      denen ich zum überwiegenden teil zustimme.



      allerdings ist in der abwägung immer die interessenslage gegenseitig abzuwägen und das mildeste mittel des eingriffs in individualrechte zu wählen.

      dennoch kann auch das mildeste mittel in seiner auswirkung erheblich sein.

    • @lulu schlawiner:

      tatsächlich ... ?

      selbstverständlich soll es ihre entscheidung bleiben.

      doch wer sich in der öffentlichen allgemeinheit bewegen wollte, sollte dies risikolos für andere tun können.

      wer darauf verzichtet entsolidarisiert sich.

      oder sehen sie dies anders ?

    • @lulu schlawiner:

      " Mein Körper, meine Entscheidung , mein Risiko."

      Wenn es doch so wäre, dann wäre es eben ihr Problem.

      Ist es aber nicht. Sie und die anderen, die sich nicht impfen lassen, obwohl sie könnten, sind verantwortlich für Krankheit und Tod.

      Damit müssen Sie dann eben auch leben.

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @lulu schlawiner:

      Das passiert, wenn sie das GG zu individuell lesen.



      Sie haben aber Mitmenschen.



      Von denen viele keinen Bock mehr haben, ihretwegen eingeschränkt zu leben.

      Ja zur Peitsche. Es reicht.

    • @lulu schlawiner:

      Okay, dein gutes Recht. Obwohl ich mit dem Inhalt dieses Artikels sympathisiere, sehe ich doch auch, dass er eher womöglich überspitzt formuliert ist.

      Trotzdem meine Frage an dich: Kannst du nachvollziehen, wenn Menschen, die Gesundheit, Leben und Freiheit (Lockdown wegen Ansteckungsgefahr) der anderen Menschen objektiv gefährden, anders behandelt werden, als Menschen, die das im signifikant geringeren Ausmass tun?

    • @lulu schlawiner:

      Neee, auch das meines guten Freundes, der an Leukämie leidet, gut unter Kontrolle durch eine Therapie, bis jetzt. Aber die 2x Impfung schlägt bei ihm nicht so an, wie gewünscht. Bekanntes Problem, leider. Er wird wohl ein 3. Mal geimpft. Bis dahin sind besonders Leute wie Sie für ihn ein besonderes Problem. Genau Sie. Auch Masern, Pocken oder Röteln würden das Aus für ihn bedeuten, doch da ist die Republik zum Glück gut durchgeimpft und es gibt Herdenschutz.

  • Es gibt nur sehr, sehr wenige Gründe, dass Menschen nicht geimpft werden können. Es gibt aber viele Mitbürger*innen, die gerne vorgeben, dass sie aufgrund in diesem Zusammenhang irreevanter Grunderkrsnkungen (häufig allergische Erkrankungen) nicht geimpft werden können. Larvierte Impfgegner sozusagen.



    Was es leider tatsächlich gibt sind Erkrankungen, aufgrund derer die Impfung weniger gut schützt.



    Die Argumentation von Frau Knaul ist konsistent, aber deswegen auch eindimensional und kurzsichtig. Mit derselben Logik müssen von jetzt an dann auch alle, die irgendwelche Infektsymptome haben, zu Hause bleiben Auch die können bei manch anderen Menschen lebensgefährliche Erkrankungen verursachen.



    Wollen wir wirklich in einer solchen Gesellschaft leben?

    • 1G
      17900 (Profil gelöscht)
      @Ignaz Wrobel:

      Ich glaube mittlerweile, dass viele Impfgegner schlicht Angst vor der Spritze haben und nun irgendwelche Argumente hervorzaubern, die sie dann selbst glauben.



      Mit Feiglingen kommt man allerdings nicht weiter.



      Darüber hinaus gibt es aber auch die ganz normalen Irren.



      Bill Gates ist an allem Schuld und Elvis lebt.

    • @Ignaz Wrobel:

      "dann müssten alle mit irgendwelchen Infektsyptomen zuhause bleiben.



      Falsch.



      Der Unterschied liegt in der Wahrscheinlichkeit, mit der ein Covid-Infizierter eine Gefahr für Leben und Gesundheit anderer darstellt. Und die ist mindestens um den Faktor 10 höher, als bei den meisten anderen Infektionen. Wenn nicht noch mehr.

      • @Flachköpper:

        In dem Fall geht es aber um Personen, bei denen eine Impfung nicht oder kaum anschlägt, weil das Immunsystem eben nicht richtig funktioniert, und die haben tatsächlich mit jeder Viruserkrankung ein größeres Problem, nicht nur mit einem aufgrund seiner Neuheit für alle gefährlichen Virus wie Sars-CoV2.

  • Dass ihr jetzt Kommentare wegen angeblich "überzogener Polemik" löscht, die sich einfach nur scharf mit einem Artikel in eurer Zeitung auseinandersetzen, der bezüglich Impfung tatsächlich Aufklärung für gescheitert erklärt, Datenschutz für lässlich und einen großen Teil der Bürger die "Peitsche" spüren lassen möchte, damit sie einen körperlichen Eingriff vornehmen lassen, damit "Wir" vorankommen, macht auch wirklich gar nichts besser.

    Ich meine dieser Satz steht da tasächlich in einer humanistischen linken Zeitung:

    "Die Ungeimpften sollten ins Homeoffice verwiesen werden oder auf eigene Kosten so lange beurlaubt, bis sie infiziert, erkrankt und wieder genesen sind."

    Hier sind Demokratiedefizite zu beobachten liebe Redaktion.

    • @relation:

      "Hier sind Demokratiedefizite zu beobachten liebe Redaktion."



      Warum sollte es denn ein Ausweis demokratischer Gesinnung sein Ungeimpften uneingeschränkt den Aufenthalt im Betrieb zu erlauben und damit auch jene zu gefährden die sich nicht impfen lassen können? Demokratie ist eben nicht nur ein Katalog an individuellen Rechten und Freiheiten, die man selbst noch auf Kosten Dritter ausüben kann, sondern auch, dass alle entsprechend ihren Möglichkeiten zum Gemeinwohl beitragen. Sich impfen zu lassen ist(!) möglich und zumutbar, aber statt das halt einfach mal durchzuziehen führt ausgerechnet der Umstand, dass allzuviele es für einen Ausdruck persönlicher Freiheit halten sich nicht impfen zu lassen paradoxerweise dazu, dass wir aktuell auf dem besten Weg in den nächsten Lockdown sind.

      • @Ingo Bernable:

        Ingo, Sie wissen aber schon, dass Geimpfte weiter Viren verbreiten, ja?

        Ihr reasoning von den ansteckenden und daher gefährlichen Ungeimpften versus den guten weil nicht ansteckenden Geimpften fällt damit in sich zusammen, rein logisch jetzt.

      • @Ingo Bernable:

        Zum Beispiel, weil ein Ungeimpfter, der völlig gesund ist, niemanden gefährdet und daher solche Maßnahmen, die in dem Satz gefordert werden, extrem übers Ziel hinaus schießen würden und zum Glück von jedem Gericht in Deutschland kassiert würden?

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    „Wir hätten schon viel weiter sein können. Aber weil 30 Prozent der für eine Impfung infrage Kommenden sich aus Nachlässigkeit verweigern,..“



    Die „Nachlässigkeit“ sehe ich beim Bundesgesundheitsministerium. Machen Sie sich doch bitte mal die Mühe, nachzuvollziehen, was da seit Anfang Juni 2021 an Verlautbarungen gelaufen ist, dieses unsägliche Hüh und Hott,. Impfzentren ja, Impfzentren nein, Impfstoff nicht verfügbar Terminvergabe ausgesetzt ür Erstimpfungen und und und.. Nachdem die bevorzugte Versorgung der Priosierungsgruppen abgeschlossen war, hat sich um die Erwachsenen der Altersgruppen unter 60 niemand mehr gekümmert. Die wurden nicht angesprochen. Aber die Werbeindustrie hat den Regierenden unsinnige, vermutlich wirkungslose Kampagnen von Zeitungsanzeigen, Plakatierungen und TV-Spots angedreht. Zeitungsverlage waren sicher dankbar für die generierten Umsätze.



    Die persönliche Ansprache fand nicht mehr statt. Parallel wurden Impfkampagnen in Betrieben. „Brennpunkt“-Ortsteilen, Sportvereinen usw. durchgeführt, bei denen wohl nicht einmal die Zählung der geimpften Personen funktioniert hat, so dass das RKI den eigenen Zahlen nicht mehr traut und Meinungsforschungsinstitute durch Volksbefragungen versuchen sollen, die Quote geimpfter Personen zu ermitteln. Grotesk. Totalversagen der Politik. Und jetzt holt selbst die taz die verbale Peitsche raus, um die Ungeimpften (angeblich Unwilligen) zu beschimpfen. Beschimpfen statt Impfen.

  • Ich finde, hin und wieder kann man auch von den Amerikanern lernen. Duke University (#12 in Ranking der besten US-Unis) verlangt bis zum 1. Oktober Impfnachweise für sämtliche Angestellten, vom Hausmeister bis zum Professor. Wer das nicht beibringt, dem wird nicht nur fristlos gekündigt, sondern sie oder er landet zusätzlich lebenslang auf einer Wiedereinstellungs-Sperrliste. Duke ist einer der begehrtesten Arbeitgeber in NC.

  • Dass die Stiko „viel zu lange mit ihrer Empfehlung für die Impfung von Jugendlichen gewartet hätte“, ist doch komplett bullshit. Die Stiko hatte schlicht gar keine Datenbasis, auf der sie eine Empfehlung früher hätte aussprechen können. Anders als JournalistInnen kann sich die Stiko niemals auf eine nur gefühlte Datenlage berufen - und das ist auch gut so.

  • DasGesellschaftbild des Autors ist unterirdisch. Höhere KV-Beiträge wären dann für eine Menge Dinge vereinbar, die solidargemeinschaftschnell Geschichte, Intensivbetten nach Impfstatus zu belegen ist völlig verfehlt - oder soll der besoffene geimpfte Autofahrer, dem nüchternen Ungeimpften, den er ins Krankenhaus gebracht hat, vorgezogen werden?

    Solange wir keine Impfpflicht einführen wollen, müssen wir akzeptieren, dass manche Menschen sichnicht impfen lassen wollen. Moralisiererei ist frhl am Platz.

    Leider macht die Politik derzeit aus Wahlkampfgründen hier ihren Job nicht. Eine Impfpflicht wäre durchaus diskutabel, aber es wird aus Feigheit nicht darüber diskutiert.

    • @J_CGN:

      Vielen Dank.



      Wenigstens ein paar Geister, die Menschlichkeit und Freiheitswerte nicht bei der erstbesten Krise für Firlefanz erklären.

  • Okay, alle haben die freie Wahl - aber wenn sie sich falsch entscheiden, dann kommt die Impfpflicht, die "Peitsche".

    Wie ernst meine ich es mit der Freiheit, wenn sie nur gilt, solange die Menschen funktionieren, wie ich es will?

    Wie leicht "wir" hier gerade autoritären Phantasien erliegen, ist erschreckend.

  • "Seit Ende Juni ist ausreichend Impfstoff in Deutschland vorhanden. Alle Erwachsenen können sich impfen lassen"



    Gleichzeitig fehlt in den meisten Ländern des globalen Südens der Impfstoff für die am meisten gefährdeten Menschen - so sind z.B. auf dem afrikanischen Kontinent im Schnitt gerade einmal 3% der Bevölkerung geimpft, in vielen Ländern nahezu 0%.



    Mit der COVAX-Initiative hat sich auch Deutschland für eine FAIRE und GERECHTE Impfstoffverteilung ausgesprochen. Offenbar empfinden "wir" es als gerecht, wenn wir im globalen Norden mal wieder im (Impfstoff-)Überfluss leben, während unfassbar viele Menschen im globalen Süden auf Grund von Impfstoffmangel sterben müssen.



    Es ist schlimm, so einen Kommentar, der genau diese Entwicklung forciert, in der TAZ lesen zu müssen.

  • Wir brauchen jetzt die Impfpflicht. Ist nicht neu, wurde schon gemacht. Also kein Problem. Ich bin nicht bereit, für Impfverweigerer und Demokratiefeinde den Kopf hinzuhalten. Wirtschaftlich nicht und gesundheitlich schon gar nicht.

    • @Zahnow Gregor:

      Bei Masern geht's doch auch.



      Wirtschaftlich und gesundheitlich!

  • Kommentar entfernt, bitte bleiben Sie beim Thema und verzichten Sie auf Unterstellungen. Die Moderation

  • Das ganze ist ein komplexes Problem.

    Einserseits möchte man keinen zur Impfung drängen, der evtl. Bedenken für seine Gesundheit hat.

    Andererseits gibt es da nun mind. drei Szenarien:

    (a) Ungeimpfte können Geimpfte nicht in Gefahr bringen, also alles gut

    (b) Werden viele Ungeimpfte krank, können sie das Gesundheitssystem belasten und so auch die Versorgung von geimpften Patienten mit anderen Krankheiten behindern.

    (c) Ungeimpfte können einen Pool für Erkrankungen (unter sich) bilden, damit aber auch das Potential für neue Mutationen des Virus darstellen. Und diese könnnen nun auch Geimpfte wieder in Gefahr bringen.

    Frage an die Mediziener: Wie wahrscheinlich sind (b) und (c)?

    • @Bunte Kuh:

      Zu a), schützt eine Impfung auch vor einer Long Covid Infektion? Weil wenn der Virus sich weiter ausbreiten kann und es ja auch Imofdurchbrüche gibt, wäre das ja der wichtigste Punkt. Wenn ea keinen 90% igen Schutz für Long Covid gibt, dann würde ich a) nicht unbedingt zustimmen.

      • @curiouscat:

        Auch eine Frage an die Mediziner. Kann Long Covid auftreten, obwohl es keinen von Symptomen begleiteten aktuten Krankheitsverlauf gab?

      • @curiouscat:

        Auszuschliessen ist das nicht (Long Covid bei Geimpften).



        Aber:



        Der Unterschied liegt in der Wahrscheinlichkeit des Eintretens. Und der ist mindestens um den Faktor 10 geringer. Wenn nicht noch mehr. Siehe z.B. Vergleich der Inzidenzen von Geimpften gegenüber Ungeimpften.

        10fach besser - ich halte das für eine super Quote!

        • @Flachköpper:

          Schonmal gut. Nur was passiert, wenn "wir" auf einmal die Schutzmaßnahmen aufgeben, und man dann ggf. von sehr vielen Ungeimpften umgeben ist? Ist das dann egal oder erhöht die höhere "Virenlast" in der Umgebung das Risiko wieder?

          • @Bunte Kuh:

            nach jetzigem Stand:



            1) wir werden Sars Cov 2 nicht mehr los und damit leben müssen



            2) die Inzidenzen werden steigen und fallen abhängig von vielen Faktoren (Jahreszeit, Kontaktbeschränkungen, Virusvarianten, Impfquote, allgemeiner Gesundheitszustand etc. etc)



            3) je mehr Viren man abbekommt desto höher ist das Risiko sich zu infizieren



            4) je besser der Immunstatus (geimpft/genesen) desto geringer ist das Risiko, sich zu infizieren und damit für andere infektiös zu werden oder bei einer Infektion zu erkranken (symptomlos - leicht - krankenhauspflichtig - intensivpflichtig - LongCovid)

            Also ja: das Risiko, sich zu infizieren, steigt bei Wegfall der Kontaktbeschränkungen.

            Aber auch ja: wenn der Anteil von Menschen mit hohem Immunstatus eine gewisse Höhe erreicht, wird sich die Infektionsgeschwindigkeit so verringern, dass wir Sars Cov 2 mit unserem Gesundheitssystem in den Griff kriegen werden, auch wenn sämtliche Kontaktbeschränkungen fallen.

            Anmerkung: es sieht so aus, als ob die Impfung einen besseren Schutz bietet als eine durchgemachte Infektion. Insbesondere bei neuen Varianten.

            Ich sehe keine Alternative zur flächendeckenden Impfung.

            • @Flachköpper:

              "Anmerkung: es sieht so aus, als ob die Impfung einen besseren Schutz bietet als eine durchgemachte Infektion. Insbesondere bei neuen Varianten."

              Gibt es dazu eine Quelle? Logisch wäre für mich tatsächlich das Gegenteil. Hier auch ein Artikel darüber auf spektrum.de:



              www.spektrum.de/ne...gisch-sind/1916935

  • Wie schon gesagt: Die Politik hat so gut wie jedes Vertrauen verspielt - und jetzt haben wir den Salat mit den Impfgegnern.

    Denn diese Skepsis kommt ja aus dem fehlenden Vertrauen gegenüber der Politik bzw. den Politikern.

    Und vor dem einzigen richtigen Schritt (der Demission der Verantwortlichen) scheuen Kanzlerin bzw. Bundespräsident wie der Teufel das Weihwasser.

    • @Bolzkopf:

      "Denn diese Skepsis kommt ja aus dem fehlenden Vertrauen gegenüber der Politik bzw. den Politikern."



      Letzteres ist aber ein Unterschied von entscheidender Bedeutung. Meiner Einschätzung nach ist das Misstrauen dieser Millieus eben keines das rational begründet gegen einzelne Akteur*innen gerichtet ist, sondern eines das sich ganz grundsätzlich und fundamental gegen 'das System' und 'die Eliten' wendet. Um diese Leute wieder ins politische System einzubinden bräuchte es mindestens eine Verfassungsreform und es gab ja seitens der Querschwurbler tatsächlich Versuche in dieser Richtung auch wenn die natürlich kläglich gescheitert sind.

    • @Bolzkopf:

      Ganz genau. Das linke Lager hat sonst Mißtrauen an jeder Ecke in den Staat, seine Behörden und in viele Maßnahmen.

      Dass es einen bestimmten Prozentsatz Menschen gibt, die den auch jetzt hinsichtlich einer Impfung haben, scheint gar nicht vorstellbar. Dabei reichen allein die Maskenskandale der Union aus, grundlegend skeptische Menschen in ihrer Ablehnung zu bestärken.

      Und wenn dann auch noch autoritäre Maßnahmen gefordert werden, dann vergisst man dabei auch, dass jeder Zwang, jeder Beschneidung von Persönlichkeitsrechten und jede Resrtriktion auch in Zukunft von Regierungen durchgesetzt werden, egal, wie sehrs die dann mit der Solidarität haben.

      Ich halte es für fatal eine Impflicht einzuführen, nachdem man monatelang das Mantra gepredigt hat, "es wird keine Impfpflicht geben". Für mehr Vertauen in den Staat, würde das zumindest nicht sorgen.

      • @Deep South:

        Genau daran krankt die Republik: Man korrigiert Fehler der Vergangenheit nicht.

        Zum Einen weil man damit Fehler zugibt



        Zum Anderen weil damit an Glaubwürdigkeit verliert



        Zum Dritten weil man die damaligen Entscheider nicht vor den Kopf stossen will.

        Aber weiter in die falsche Richtung zu segeln (oder zu fahren :-) ) führt definitiv nicht ans Ziel.

      • @Deep South:

        "autoritäre Maßnahmen"



        Nicht autoritärer als andere Gesetze auch und der demokratische Modus in dem ein solches Gesetz zustande käme wäre ebenfalls unberührt und nicht etwa der erste Schritt in eine Diktatur. Eigenartigerweise werden solche Überlegungen offenbar stärker ausgehend vom gewohnten status quo als von ihrem normativen Gehalt her bewertet. So wird es etwa als ganz selbstverständlich gesehen, dass der Handel mit Drogen verboten ist, würde dieses Verbot aber auch auf Alkohol ausgedehnt würde dies wohl ebenfalls als 'autoritär' gesehen werden.



        "Ich halte es für fatal eine Impflicht einzuführen, nachdem man monatelang das Mantra gepredigt hat"



        Die Einschätzung ist wohl richtig, allerdings war der Fehler hier, dass definitive Zusagen gemacht wurden obwohl eigentlich klar war, dass man die zukünftige Entwicklung nicht absehen konnte. Was wenn Theta, Kappa oder Lambda nochmal infektiöser und tödlicher sind als die bisherigen Varianten?

        • @Ingo Bernable:

          Der "Handel mit Drogen", dessen Liberalisierung ich aufgrund der völlig gescheiterten aktuellen Verbotspolitik übrigens absolut offen gegenüberstehe, ist aber kein Eingriff in grundlegendste Persönlichkeitsrechte, wie es eine Impfpflicht wäre. Ich halte generell gar nichts von autoritären Ansätzen.

          Für mich ist Politik immer Konsens, immer eine Abwegung von verschiedenen Interessen und Ansichten. Mich interessiert nicht nur die Bewältigung der Pandemie, sondern auch Dinge wir sozialer Zusammenhalt, Vertrauen in Politik, Bekämpfung von Korruption, Kampf gegen rechte Verschwörungsmythen, die die Gesellschaft vergiften.

          Die Dinge sind unmittelbar miteinander verknüpft. Und die Politkverdrossenheit, das Mißtrauen in staatliche Maßnahmen und die Stärke der AfD sind für mich klare Folgen von politischer Arroganz, von Fehlverhalten der Entscheidungsträger, das uns jetzt auf die Füße fällt. Da hat Bolzkopf ganz Recht.

          Und solange sich auch Leute wie Drosten und Lauterbach gegen eine Impfpflicht aussprechen, sehe ich überhaupt keinen Sinn darin, solche Forderungen aufzmachen.

        • @Ingo Bernable:

          Dann gibts halt die eventuell böseren Buchstaben des griechischen Alphabets von woanders her, solange mensch ned aktiver dran arbeitet, daß das Impfprogramm weltweit wenigstens in nen zweistelligen Prozentbereich rutscht, ist alles "Ausreizen" in den G7(+)-Staaten Quatsch. Und die 90%, die Christian Drosten vorschweben, sind eh ned zu erreichen; es gibt hier mehrere Mio. Kinder und auch mittlerweile mehrere Mio Genesene...



          Und wie ein Rückwärtsaliasnamen-Mitkommentator schrob: "Der Deal war: Impfe gegen Freiheit. Bin geimpft, Freiheit her!"



          Auf imaginäre 90% Geimpfte zu warten, bis wieder der normale Wahnsinn losgehen kann, kann mir (geimpft) auch keine*r schlüssig erklären.

          • @Hugo:

            Kurzer Hinweis: Die 90% von Drosten beziehen sich auf die vulnerable Gruppe ab 50 Jahre, nicht auf die Gesamtbevölkerung.

            @Ingo: Delta ist bereits nahe am oberen Ende der Infektiosität angekommen. Und da eine Impfung eben nicht sehr effizient vor einer Infektion und Weiterverbreitung schützt, ist fraglich, ob eine Verringerung der Mutationswahrscheinlichkeit überhaupt gegeben ist.

  • Viel zu lange hat die stiko gewartet. Unglaublich einer unabhängigen Kommission so was zu unterstellen.



    Gerade jetzt wo in England das Gegenpart der stiko keinen Sinn darin sieht Kinder ohne Vorerkrankung zwischen 12 und 15 impfen zu lassen.

    Zusätzlich sollten Mal alle zusammen die Zahl der Menschen zusammen rechnen die nicht geimpft werden können.



    Da ist dann plötzlich der Erfolg nicht so wenig

  • „Die Ungeimpften sollten ins Homeoffice verwiesen werden oder auf eigene Kosten so lange beurlaubt, bis sie infiziert, erkrankt und wieder genesen sind.“

    OK, viele werden ja gerne ins Homeoffice „verwiesen“, aber egal.

    Mit der Beurlaubung wird’s schon schwieriger, man müßte mal nachsehen wie sich die 30% verteilen. Aber irgendwie habe ich da doch das Gefühl, dass dieser Massenurlaub zu einer Art ungewolltem „Generalstreik“ führen würde, man kann nicht 1/3 der Produktiven einfach folgenlos heim schicken…

    Ich sehe nicht, dass das „Nudging“ helfen wird, es hilft ja schon jetzt nicht… Prämien bringen vielleicht noch ein paar Zauderer umgestimmt und dann ist aber Ende.

    Eine Impfpflicht ist auch nicht die Lösung, sowas auf dem Verwaltungsweg durchzusetzen dauert viele Jahre. Sehr viele… Und auf die Bilder wie das SEK kommt um die Verweigerer dem Amtsimpfarzt vorzuführen bin ich ja auch noch gespannt.

    Hinzu kommt ganz generell das Problem der Fälschungen. Impfpässe sind leicht zu fälschen und die ollen QR-Codes kuckt im Alltag niemand genau an. Ich habe testweise eine Woche den QR meiner Mutter verwendet, hat niemand gemerkt. Zur Beruhigung, bin geimpft.

    Wir werden im Endeffekt nur eines tun können, es bald wieder ganz ohne Lockdown laufen lassen. Vielleicht sollten wir dann „Sterbezentren“ einrichten, also so große Zelte mit Liegen und da gibt’s dann auch Beruhigungsmittel, damit die Impfmuffel beim kollektiven Ersticken nicht so wild machen. So irgendwie halt.

    Dauerlockdown mach ich nicht mit, auch kein Maskenkram mehr und auch sonst nix. Der Deal war: Impfe gegen Freiheit. Bin geimpft, Freiheit her!

    Was jucken mich die Muffel?

  • Man sollte auch noch erwähnen - und das ist für die Politik, gerade für die, die die Ungeimpften verteidigen - scheinbar vollkommen normal, das die Solidargemeinschaft auch für die Kosten der Ungeimpften aufkommt.

    Was kostet ne Impfung? 50€ incl. Arzt und Bürokratie? Ein Witz!



    Was kostet ein Ungeimpfter, der auch noch andere ansteckt und davon landen dann nur 10% im Krankenhaus, 1% auf der Intensiven und alle in der Reha? Da reden wir doch sofort über Hundetausende von Euro!

    Ungeimpft? Vor allem mal asozial!

    • @danny schneider:

      Das Argument sollte dann zum Verbot von Tabak, Alkohol und ungesunder Ernährung führen, denn das in Summe führt zu noch ganz anderen Dimensionen in der Belastung des Steuerzahlers: Lungenkrebs, Diabetes, Krebs, Herzleiden, Fettsucht - alleine Rauchen und Alkoholkonsum haben 2020 zu rund 170.000 Todesfällen in Deutschland geführt.



      Zum Glück haben wir ein solidarisches Gesundheitssystem, von dem wir alle (z.B. auch Schwangere) früher oder später profitieren!

      • @Sonja Stiges:

        Mag sein. Aber diese Argumentation ist definitiv die schlüssigste. Das Abgewöhnen des Rauchens oder das Abnehmen ist ungleich schwieriger als sich impfen zu lassen.

        Eine Impfpflicht ab einem gewissen Alter wäre medizinisch wie gesundheitsökonomisch definitiv sinnvoll.

  • Jetzt mal halblang. Nach Kekulé können auch Geimpfte sehr wohl Sars-CoV-2 weiterverbreiten. Im Großen und Ganzen ist die Impfung erstmal reiner Selbstschutz. Wer sich nicht impfen lässt, bekommt halt mit höherer Wahrscheinlichkeit Covid-19. Ob jemand von einem Ungeimpften oder Geimpften infiziert wird, spielt da keine große Rolle, Sars-CoV-2 wird selbst von einer Impfquote von 100% nicht gestoppt werden.

    • @Luftfahrer:

      Aber auch Kekule wird nicht bestreiten, dass sich Ungeimpfte um mindestens den Faktor 10 häufiger infizieren als Geimpfte. Und dass dann zusätzlich nochmal die Intensität der Viruslast differiert. Wenn wir also die Anzahl der Menschen mit 10fachem Spreader-Risiko (Ungeimpfte) auf unter 10% der Gesamtbevölkerung drücken, dann wird auch die Ausbreitung der Infektion signifikant verlangsamt.



      Und guckst du: Herdenimmunität !! :-)



      Vergleichbar Influenza, mit der wir in den letzten Jahrzenten ganz gut klargekommen sind.

      • @Flachköpper:

        Wenn Sie behaupten würden, dass "Ungeimpfte um mindestens den Faktor 10 häufiger" erkranken - gut. "Infektionen" bedeuten einen positiven Virusnachweis und setzen einen PCR-Test voraus, der bei asymptomatischen Ungeimpften genau um welchen Faktor häufiger durchgeführt wird?



        Ihre Behauptung einer "differierenden Viruslast" ist bezogen auf die aktuelle Delta-Variante durch mehrere Vorkommnisse und Studien bereits widerlegt, womit auch Ihre Behauptung eines "10fachen Spreader-Risikos ... (das) auf unter 10% der Gesamtbevölkerung" 'gedrückt' werden könnte, ad absurdum läuft.



        Und zur Herdenimmunität meint das RKI: "Das Robert-Koch-Institut geht von einer Zielimpfquote von 85 Prozent für 12- bis 59-Jährige und von 90 Prozent für Personen ab dem Alter von 60 Jahren aus (Stand 28. Juli 2021). Damit könne man die 7-Tage-Inzidenzen unter 100 beziehungsweise 50 Fälle pro 100.000 Personen halten...Vor allem, wenn man bedenkt, dass 12- bis 15-Jährige bisher nur zurückhaltend geimpft werden und es für jüngere Kinder noch keinen zugelassenen Impfstoff gibt, wird klar, dass diese Zielquote quasi unerreichbar ist. Kinder und Jugendliche machen nämlich rund 15% der deutschen Bevölkerung aus, Kinder unter zwölf mehr als 11%."



        Strategiepapier des RKI:



        "Die Vorstellung des Erreichens einer „Herdenimmunität“ im Sinne einer Elimination oder sogar Eradikation des Virus ist (...) nicht realistisch."

        Ohnehin ist der Kern der Diskussion hier gar nicht von den bekannten - und (noch) nicht bekannten - medizinischen Fakten geprägt, sondern ausdrücklich von der Angst vor weiteren oder erneuten Einschränkungen des öffentlichen Lebens (also den politischen Entscheidungen).

        Und was die medizinische Indikation für eine Impfung betrifft, so müsste diese zunächst mal eine bereits natürlich erworbene Immunität ausschließen - was allerdings unterbleibt. Damit wird übrigens auch die Zahl der sog. 'Genesenen' systematisch unterbewertet und verlässliche Aussagen zur Herdenimmunität verunmöglicht!

  • Eine Impfpflicht hätte schon längst kommen müssen.

    • @m4rtin:

      In der Tat. Wenn die Hälfte der Argumente, die in den Medien breitgetreten werden, richtig sind, dann hätten wir eine Impfpflicht schon vor Wochen beschließen müssen. Korrekterweise vor Monaten, wenn unsere Regierung nicht Impfstoffbeschaffung und Impfkampagnen vergurkt hätte.

      Was die interessante Frage aufwirft, ob die Argumente falsch - und die Vorteile der Impfung übertrieben dargestellt - sind. Oder ob die Regierung durch ihr Rumeiern um die Impfpflicht die Impfkampagne sabotiert.

  • Kommentar entfernt. Bitte verzichten Sie auf überzogene Polemik. Danke, die Moderation

    • @fiona berlin:

      "Und nun? Ein Lager?"



      Nun bitte mal halblang. Nicht jedes Nachdenken über Ver- oder Gebote (aka. Bürger*innenpflichten) ist sofort mit autoritären oder gar totalitären Tendenzen gleichzusetzen. So gilt etwa seit Jahrzehnten die Gurtpflicht und ist als völlig selbstverständlich akzeptiert und das obwohl es dabei, anders als bei einer Infektionskrankheit, nur um die eigene Gefährdung geht. Sicher ist die Hürde bei einem Eingriff in den Körper höher anzusetzen aber da die Risiken einer Impfung erwiesenermaßen um einige Größenordnungen geringer sind als jene sich zu infizieren und dabei den Tod oder lebenslange Beeinträchtigungen zu erleiden ließe sich sogar argumentieren, dass die Einführung und Durchsetzung einer Imppfpflicht sogar eigentlich aufgrund der Schutzpflicht des Staates geboten wäre.

      • @Ingo Bernable:

        Bezeichnenderweise werden in den Diskussionen die Ursachen der Pandemie völlig ignoriert und das ist typisch für unsere Gesellschaft.

        Auch wenn es noch nicht vollständig geklärt ist, so ist bei der Annahme, das Virus sei Ursache einer Zoonose, aus meiner Sicht eine andere Perspektive bei der Frage nach der Vernunft und Verantwortlichkeit geboten.

        Es gibt nämlich nicht wenige Menschen, die eine Freiheit für sich beanspruchen, die auf Kosten anderer geht. Gemeit ist der ungebremste Lebensstil einer Gesellschaft, die eine rohstoffintensive Wegwerfmentalität und Reisen um den Globus in die entlegendsten Ecken zelebriert.

        Wer spricht hier von Verantwortung und Schutzpflichten? Mir fällt hier niemand auf?

      • @Ingo Bernable:

        „… dass die Einführung und Durchsetzung einer Imppfpflicht sogar eigentlich aufgrund der Schutzpflicht des Staates geboten wäre.“

        Das Problem ist, es sind zu viele. Diese Pflicht auf dem Verwaltungsweg durchzukämpfen wäre ein sehr langwieriges Unterfangen. Es würde wohl schon Jahre dauern bis die Behörden die Ungeimpften identifiziert hätten… Das wird nix… Darum fasst das die Politik auch nicht an, das wäre ne Blamage mit Ansage.

        Zum Vergleich, bei bisherigen Impfflichten (zB Pocken) hat man das fast immer im Schulalter angesiedelt. Da hatte man es dann immer nur mit einem Jahrgang zu tun, der auch noch im Schulsystem steckte und gut zu überblicken war, und die paar Verweigerer konnte man dann schön langsam und gemütlich auf dem Verwaltungsweg umstimmen.

        Wie auch immer, der Vergleich mit der Gurtpflicht hinkt, ganz einfach weil wir nicht Jahrzehnte Zeit haben um die Muffel von der Polizei mittels Knöllchen umerziehen zu lassen.

        Und zuletzt, wenn ich mir ansehe woran Übergewichtige so alles leiden, dann ließe sich auch argumentieren, dass einmal wöchentlich ein Bundeswehr-Feldwebel kommt und die Fetties paar Stunden durchs Gelände jagt. Also von der Schutzpflicht des Staates her und so…

        • @Nafets Rehcsif:

          Das wäre dann aber ein Bundeswehreinsatz im Inneren und gegen die eigene Bevölkerung. Ich verwendete besusst die Formulierung "ließe sich sogar argumentieren" weil ich mir diese Position eben nicht zu Eigen mache aber aufzeigen wollte, dass die vermeintlichen Grenzen staatlichen Handelns bei Weitem nicht so starr und absolut sind wie manche meinen.

  • Dieses Land pflegt geradezu eine mimosenhafte Aversion gegenüber jeder Form von Regularien. Besonders verbreitet ist diese Aversion bei Menschen zu beobachten, die ansonsten gerne mal so richtig durchgreifen wollen.

  • Die "Peitsche" hat schon 1,5 Jahre Schulschließung gebracht, eine Kampagne von und für unendliche Dummheit wider die Expertise der Kinderärzte.



    Die Anhänger der "Peitsche" finden offensichtlich immer weniger Gehör, vor allem nicht außerhalb ihrer eigenen Milieus der gehobenen Mittelschichten.



    Sollten die Einpeitscher nicht mal überlegen, wo die Lücken ihrer Strategie sind, und sich darum bemühen, Bündnispartner in den ihnen fern stehenden Milieus zu finden?



    Mit anderen Worten: Wie wäre es mit Empathie?

    • @Rosmarin:

      Okay, Peitsche ist sicher nicht die schönste Lösung.

      Aber mit Empathie haben wirs dich nun lange probiert. Richtig erfolgreich war das auch nicht.

  • Spätestens wenn die Taz nach der Peitsche ruft um die bockigen Bürger zu züchtigen, weißt du dass es Long Covid gibt.

    Unterirdisch in Haltung und Stil.

    • @relation:

      Die Peitsche wäre ein vom frei gewählten Parlament beschlossenes, mit Sanktionen bewehrtes Gesetz. So ist das Verfahren in einer repräsentativen Demokratie wie der unseren.

      Genausowenig wie die taz habe zumindest ich kein Problem mit diesem Verfahren.

  • Bei dem Typ mit dem Pulli stimmt der ✔️ nicht. Gesund ist er nicht im Kopf.

  • Leider deckt sich der Artikel nicht länger mit der Datenlage. So ist etwa Israel - gerne auch als Impfweltmeister betitelt - mittlerweile zum Inzidenzweltmeister geworden.



    Es ist an der Zeit zu hinterfragen, ob mit einer hohen Impfquote all unsere "Probleme" gelöst werden können. Ein professioneller Umgang mit einer Krise impliziert einen wissenschaftlichen Diskurs.

    Nun, Menschen mit "der Peitsche" zu einer Impfung zu bewegen, obwohl die Datenlage eine andere Sprache spricht, erscheint mir arg vereinfacht und fahrlässig. Impfung ist nun einmal nicht Impfung. Gewisse Menschen haben aus verschiedenartigsten Gründen eine Abneigung. Zielführender wäre es auch hier sich um deren Motive zu kümmern anstelle - leider recht oft - diese als dumm oder gar Impfgegner zu attackieren.

    Die Geschichte sollte uns lehren, dass Freiheitsrechte ein hohes Gut ist. Dementsprechend hoch sollten die Anforderung an alle Maßnahmen sein, die freiheitseinschränkend sind.

    • @Andreas Schmitt:

      Sorry, aber es wohl eher deine Datenlage, die falsch ist. Israel Stand 1.9.2021: 62% komplett Geimpfte. Deutschland: 60%.

      www.corona-in-zahl...e/weltweit/israel/

      Bitte nenne mir eine ernsthafte Quelle, die einer signifikanten Herdenimmunität beim Impfquote 90% widerspricht.

      • @Flachköpper:

        "Bitte nenne mir eine ernsthafte Quelle, die einer signifikanten Herdenimmunität beim Impfquote 90% widerspricht."

        Der Begriff Herdenimmunität bedeutet im ursprünglichen Sinne dem, was wir bei Masern haben: das Virus zirkuliert nicht. Es gibt also keine "signifikante Herdenimmunität". Es gibt nur entweder/oder.

        Eine richtige Herdenimmunität wird auch bei 90% Impfquote nicht der Fall sein, da auch Geimpfte das Virus mit reduzierter Wahrscheinlichkeit verbreiten und die Infektiosität von Delta einfach sehr hoch ist.

  • Betr. JOAQUIM



    Die Freiheit des Bürgers hört da auf, wo die Rücksichtslosigkeit und Gefährdung gegenüber den Anderen beginnt. So ist das Argument mit der Peitsche zu verstehen und für mich nachvollziehbar.

    • @Klaus Waldhans:

      Sorry, aber von Gesunden geht keine Gefährdung aus, und die sind auch nicht rücksichtslos, unabhängig ob geimpft oder nicht. Auch geimpfte können anstecken und krank werden, wie in Israel in großer Zahl festzustellen.

      • @Martin_25:

        Gesunde können krank werden. Das ist ja das Problem. Man müsste schon sehr in einer eigenen Welt leben um zu glauben, man könne sich an Corona nicht anstecken. Es sind schon sehr viele eines besseren belehrt worden die glaubten, gesunde Ernährung oä könnten ganz einfach COVID verhindern. Für mich war von den ersten Meldungen von Hobby- und Profisportlern (zB Mattia S. aus Italien, Elham Scheichi aus Iran, und ein bekannter Triathlet) , die um ihr Leben kämpften (die Fußballerin starb), klar, dass auch ich als einer mit vielen Stunden Sport pro Woche mal lieber aufpassen und sobald möglich eine Impfung abholen sollte. Das würde ich jedem anraten, und erst recht jedem, der unsportlich ist.

        • @sachmah:

          Die Sache mit den Profisportlern wird gerne herangezogen, ist aber eher logisch und folgerichtig.

          Leistungssport ist ab einem gewissen maß nämlich alles andere als gesund. Und wer Leistungssport betreibt, hört eben auch tendenziell nicht auf erste Anzeichen und schaltet dann mal einen Gang runter, weil das eben ein Zurückfallen in der Leistung bedeuten würde. Und wenn der Körper wenig Zeit für Erholung hat, dann ist er nunmal anfälliger.

    • @Klaus Waldhans:

      Aber man sollte sich zumindest darüber bewusst sein, dass dieselben Argumentation auch dazu dienen kann, linke und progressive "Freiheitsräume" zu beschneiden.



      Es ist eine schwierige und heikle Angelegenheit, es gibt sicher viele gute Gründe für Impfpflicht/Impfdruck, aber auch ein paar sehr gewichtige dagegen. Wer das ignoriert, macht mir Angst.

      • @Amandas:

        Ich kann am Statement von Klaus nicht erkennen, dass er Gegenargumente ignoriert. Er wägt die Freiheit des Gefährders gegen die des Gefährdeten geneinander ab und kommt als Folge zu einer Einschätzung der Situation.

        Nein, das Risiko, das von gesunden Ungeimpften ausgeht ist nicht genauso klein wie das von gesunden Geimpften, sondern ist ca. um den Faktor 10 grösser. Jeder von uns wird in den nächsten Jahren voraussichtlich mit dem Virus in Berührung kommen. Doch wenn es einen Ungeimpften trifft, wird mit einer 10fach höheren Wahrscheinlichkeit die Verbreitungsgeschwindigkeit erhöht. Konzept Herdenimmunität.

        Nein, die Inzidenz in Israel ist kein Argument gegen diese Überlegung. Denn die Impfquote in Israel ist auch nicht deutlich höher als unsere: Stand 01.09.2021: 62% Israel gegen 60% Deutschland. Bitte Daten checken, bevor sie als Beleg angeführt werden.



        www.corona-in-zahl...e/weltweit/israel/

        Ich kann zur Zeit nur zwei medizinische Gründe erkennen, die objektiv gegen eine Impfung mit Biontech sprechen: Allergie gegen Impfstoff-Inhaltsstoffe und Kinder unter 12.

        Wenn sich jemand trotzdem gegen eine Impfung entscheidet, dann sollte er sich nicht wundern, wenn ihm als potentiellen Gefährder in einem rechtsstaatlich sicheren Gesetzesverfahren eines frei gewählten Parlaments weniger Rechte eingeräumt werden. Ich finde den Vergleich mit dem Führerschein gar nicht schlecht: wer keinen hat, darf nicht Auto fahren, geschweige denn Berufskraftfahrer werden. Das wird wohl auch keiner als Freiheitseinschränkung werten, oder womöglich als Berufsverbot.

  • Genau das würde ich auch sagen. So langsam reicht es mit der Gutmütigkeit. Man hat es im Guten versucht, nun müssen hier andere Saiten aufgezogen werden.



    In einem Staat gibt es eben nicht nur Rechte, sondern manchmal gilt es auch, seine staatsbürgerliche Pflicht zu erfüllen.



    Es ist mir auch unbegreiflich, wie man an den Impfstoffen zweifeln kann. Der Inhalt wurde von den Herstellern transparent veröffentlicht, sie übernehmen die Haftung für mögliche Folgeschäden und stellen die Impfstoffe zu Selbstkosten zur Verfügung. Das halte ich alles für sehr seriös.

    • @wollewatz:

      Zum Selbstkostenpreis? Interessant, dass der sich in jedem Staat so massiv unterscheidet…

    • @wollewatz:

      "sie übernehmen die Haftung für mögliche Folgeschäden"

      Nein, das tun sie eben nicht. Bei z.B. der Tagesschau wird der Sachverhalt erläutert:

      "Im Vertrag ist sinngemäß geregelt: Wenn der Hersteller für einen Schaden aufkommen muss, dann übernimmt der jeweilige Mitgliedsstaat diesen Schaden." (www.tagesschau.de/...fschaden-101.html)

      Die Hersteller sind also fein raus. Nachvollziehbar, da auch die Hersteller in der Kürze der Zeit nicht sagen können 1. wie lange der Impfschutz hält und 2. zu welchen mittel- und langfristigen Nebenwirkungen bzw. Impfschäden es kommen kann.

      Frage an die Geimpften: Wurde euch das in dieser Deutlichkeit beim bzw. vor dem Impfen gesagt?

    • @wollewatz:

      Glaubst Du was Du da sagst? Die Pharma-Industrie ist transparent? Ich würde gerne wissen, wo man so etwas lesen kann ausser in den Pharma-Eigenen Infos!

  • Bald fällt die Entgeltfortzahlung für quarantänisierte ungeimpfte Kontaktpersonen, da werden schon sich noch einige Beschäftigte impfen lassen.

  • " Wenn es mit Zuckerbrot nicht geht, muss die Peitsche ran." Eine sehr merkwürdige Einstellung für freie Bürger oder haben wir jetzt schon die Entscheidungsgewalt über uns selber verloren? Diese Einstellung sollte man überdenken, auch wenn man kein Querdenker ist. Vorsicht mit solchen Vorschlägen. Das kann ins Auge gehen!

    • @joaquim:

      Die Peitsche wäre ein vom frei gewählten Parlament beschlossenes, mit Sanktionen bewehrtes Gesetz. So funktioniert das in einer repräsentativen Demokratie wie der unseren.

      Ich halte mich auch für einen freien Bürger. Und zumindest ich habe kein Problem mit diesem Verfahren.

    • @joaquim:

      Überhaupt nicht merkwürdig angesichts der Pandemie. Man muss die Aussage schon im Kontext lassen. Und da ist sie absolut richtig. Nicht nur dass wir den Luxus genießen ausreichend Impfstoffe jeglicher Art zur Verfügung zu haben. Wir erlauben es einem Teil unserer Mitmenschen sogar, andere ohne Grund gesundheitlich zu gefährden, weil es ja die eigene Freiheit einschränkt sich impfen zu lassen. Solidarität und Miteinander sind diesen Menschen fremd.

      • @Gnutellabrot Merz:

        Wir leisten uns einen erheblichen Teil der Bevölkerung zu ignorieren und links liegen zu lassen. Die Infos kommen bei weiten nicht bei allen an.ich habe auch keine Impfkampagne mit Flyern in verschiedenen Sprachen mitbekommen,was ein leichtes wäre. Sich auf das Deutschsprachige Fernsehen zu verlassen und das als Impfkampagne verkaufen zu wollen ist ungenügend.

      • @Gnutellabrot Merz:

        Ein Ungeimpfter gefährdet per se erstmal niemanden. Ein Infizierter schon. Da die Impfungen nur zu ca. 80% vor einer Infektion schützen und das auch etwa der Sensitivität der Schnelltests entspricht, ist die Argumentation, dass getestete Ungeimpfte eine größere Gefahr für andere darstellen als ungetestete Geimpfte nicht plausibel.

        Abgesehen davon wäre es ehrlicher, wenn jene, die wie die Autorin eigentlich eine Impfpflicht wollen, dies klar sagen, statt immer weitere Druckmittel zu fordern, die die freie Entscheidung zur Farce verkommen lassen.

        • @Trollator:

          Genau richtig. Bei einer Impfpflicht müssten nämlich die Karten offen auf den Tisch gelegt werden, und dann müsste die Verhältnismäßigkeit nachgewiesen werden, statt mit zukünftigen Varianten zu argumentieren

        • @Trollator:

          Falsch



          Die Viruslast ist beim Ungeimpften immer höher und potenter.



          Aber wegen mir können sie weitere die Intensivstation belegen. Ich werde erst sauer,wenn ich wegen Ihnen meine Krebsoperation verschiedenen muss.

          • @fmraaynk:

            > Die Viruslast ist beim Ungeimpften immer höher und potenter.

            Bei Ungeimpften ist die Viruslast null, solange sie nicht infiziert sind. Und die Wahrscheinlichkeit einer Infektion kann man ganz gut selbst minimieren -- zumindest wenn man keine Kinder im Haushalt hat.

            Abgesehen davon ist die aktuelle Studienlage meines Wissens, dass bei geimpften Infizierten die Viruslast ähnlich hoch sein kann wie bei ungeimpften.

            > Aber wegen mir können sie weitere die Intensivstation belegen. Ich werde erst sauer,wenn ich wegen Ihnen meine Krebsoperation verschiedenen muss.

            Ich bin geimpft, habe keine Risikofaktoren und vermeide Situationen, in denen ich mich anstecken könnte. Die Wahrscheinlichkeit mich aufgrund einer Corona-Infektion auf der ITS anzutreffen ist eher gering.

        • @Trollator:

          "Ein Ungeimpfter gefährdet per se erstmal niemanden. Ein Infizierter schon."



          Die Frage ist aber nicht ob, sondern ledglich wann aus dem Ungeimpften ein Infizierter wird. Und intensiv getestet wird ja nun auch nicht erst seit gestern, bislang konnten die Infektionen damit allerdings nicht unterbrochen werden. Es braucht also entweder eine höhere Impfquote oder kontinuierliche Lockdowns.

        • @Trollator:

          Die Impfungen schützen vor symptomatischen Erkrankungen und schweren Verläufen/Tod. Eine Infektion kann immer stattfinden. Mit den Schnelltests hat das gar nichts zu tun. Der Ungeimpfte kann sich auch bei einem Geimpften anstecken, hat dann aber wieder das Risiko der Erkrankung mit allen Facetten, da ja ungeimpft und massiv ansteckend.

      • @Gnutellabrot Merz:

        Ich sehe auch keinen Grund für Erwachsene, sich nicht impfen zu lassen.



        Allerdings hat man die Impfpflicht sehr früh schon ausgeschlossen und hält sich nunmal jetzt dran. Eine komplette Impfpflicht gibt es meines Wissen auch fast nirgends, auch nicht in Ländern, die viel härter mit Corona zu kämpfen haben als wir.

        Ein großes Problem habe ich mit dem Narrativ, dass dass Ungeimpfte ihre Mitmenschen gefährden. Spätestens seitdem alle geimpft sind, die das wollen und seitdem klar ist, dass Geimpfte das Virus auch mit signifikanter Wahrscheinlichkeit weitergeben können, ist das komplett an den Haaren herbeigezogen und resultiert einzig und allein in weiterer Spaltung der Gesellschaft.

        Aufgrund weiterhin überschaubarer Anzahl Covid-Patienten auf ITS und eines beginnenden Rückgangs im R-Wert überlege ich eher, ob es nicht Zeit wird für eine Bewegung "Geimpfte für die Freiheit aller"

      • 8G
        83191 (Profil gelöscht)
        @Gnutellabrot Merz:

        Das Dilemma ist ja im Bild über dem Artikel gut erklärt. Die Menschen halten sich für gesund, sind es meistens auch, und auch wenn 92.301 tote viel klingt, ist das nur ein Bruchteil der Todesfälle in Deutschland (ca ein Zehntel, zumeist mit Vorerkrankungen)

        Jetzt kann man natürlich sagen, jeder ist einer Zuviel. Aber gelten diese drastischen Einschränkungen dann auch wegen zB Verkehrstoten? Allergischen Schocks auf Insektenstiche?

        Wollen wir also künftig gezielt alle Bienen und Wespen auslöschen und Autos bei 120 km/h abriegeln? Wohl kaum.

        Genau aus dem gleichen Grund rechtfertigt die aktuelle Lage eine drastische „Peitsche“ meiner Meinung nach nicht.

        Was ich mir vorstellen kann, ist die Behandlung einer Covid Erkrankung und Tests als kostenpflichtig für ungeimpfte zu erklären. Aber dieses Werkzeug einmal eingeführt kann schnell aus dem Ruder laufen. Sie haben HIV oder eine andere STD? Ihr Problem, sie hätten sich ja schützen können.

        • @83191 (Profil gelöscht):

          Mir kommt es momentan so vor, als würde die Politik eher Tempolimits aufheben nach dem Motto, wir haben noch Kapazitäten im Krankenhaus frei. Da geht noch was. Freie Fahrt für Freie Bürger. Weg mit Spielstrasse und Tempo 30.