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Urlaub nach Autobahn-BlockadeKli­ma­grüße von Bali

Ak­ti­vis­t*in­nen der „Letzten Generation“ flogen in den Urlaub nach Bali, statt zu ihrem Prozess zu kommen. Dürfen sie das? Ein Pro und Kontra.

Traumziel ohne schlechtes Klimagewissen? So schön ist Bali Foto: blickwinkel/imago

Ja, sie dürfen

Es ist aber auch wirklich inkonsequent: Da warnt die Gruppe „Letzte Generation“ ständig vor der Klimakrise, manchmal verursacht sie sogar Staus – und dann steigen zwei der Ak­ti­vis­t:in­nen einfach so in ein Flugzeug nach Bali? Das passt natürlich nicht zusammen. Der Luftverkehr verursacht rund 3 Prozent der globalen CO2-Emissionen. Wäre er ein Land, hätte dieses eine noch schlechtere Klimabilanz als Deutschland. Und Deutschland hat eine wahnsinnig schlechte Klimabilanz, liegt trotz der wenigen Ein­woh­ne­r:in­nen auf Platz 6 des internationalen Rankings.

Es fällt herrlich leicht, sich über die zwei Ak­ti­vis­t:in­nen aufzuregen, wie es unter anderem in der Bild geschieht. Von „dreist“ ist da die Rede und von „Doppelmoral“, was offenbar schlimmer ist als gar keine Moral. Schließlich fliegen Millionen von Menschen jedes Jahr aus Deutschland in die Welt. Im vergangenen Jahr gab es laut Statistischem Bundesamt 72.650.226 solcher Flugbewegungen. Über die meisten von ihnen gibt es keine Schlagzeilen. Der Unterschied: Kaum ei­ne:r von denen setzt sich außerhalb des Flugzeugs für den Erhalt eines halbwegs sicheren Klimas ein – obwohl das die Flüge logischerweise nicht klimafreundlicher macht.

Hämisch mit dem Finger auf diejenigen zu zeigen, die einen Klimanotstand verhindern wollen, aber dabei nicht perfekt sind, folgt einem Reflex zur Gewissensberuhigung: Die sind ja auch nicht besser! Das ist kein neues Phänomen. Die Geg­ne­r:in­nen von FfF-Aktivistin Luisa Neubauer haben seit Jahren den Spitznamen Langstrecken-Luisa für sie, weil auf ihrem Instagram-Account Bilder früherer Fernreisen zu finden waren. In der Regel handelt es sich dabei nicht um Super-Ökos, die selbst die große sozial-ökologische Wende fordern und Sorge tragen, dass Neubauers Lebenswandel dem im Weg steht.

Richtig ist: Die Konsequenz aus den Forderungen von Fridays for Future, der Letzten Generation oder anderen Klimagruppen wäre eine stärkere Regulierung des Luftverkehrs – und weniger bis so gut wie gar nicht fliegen für Menschen in Deutschland. Auch für Kli­ma­ak­ti­vis­t:in­nen natürlich. Allen Prognosen nach wird die Nachfrage nach Flügen weltweit sogar steigen. Schließlich ist das gewohnheitsmäßige Fliegen bisher nur eine schlechte Angewohnheit in reichen Industrieländern, während die große Mehrheit der Menschen noch nie in einem Flugzeug gesessen hat. Mit steigendem Wohlstand in anderen Ländern ändert sich das. Dass Flugzeuge sich in nächster Zukunft durch neue Kraftstoffe einfach CO2-neutral durch die Atmosphäre bewegen, ist indes leider nicht zu erwarten.

Es geht also mal wieder um Verteilungsfragen. Wer darf wie viel fliegen und zu welchem Zweck? Da gehen die Ansichten auseinander, manch ei­ne:r wird Dienstreisen am wichtigsten finden, andere den Familienbesuch, Bildungsurlaub oder einfach Erholung. Es gibt Ideen, wie man das Fliegen reduzieren könnte. Beispielsweise könnte man es durch einen angemessenen CO2-Preis sehr stark verteuern. Nur wäre es dann eben noch stärker nur den Reichen vorbehalten, den eigenen Dunstkreis mal zu verlassen. Manche Ver­kehrs­ex­per­t:in­nen fordern auch feste Flugkontingente pro Person. Wer mehr fliegen will, als ihm zugeteilt wurde, müsste die Rechte anderen Menschen abkaufen. Es gibt also viel zu diskutieren – abseits vom Privatleben einzelner Klimaaktivist:innen. Susanne Schwarz

Nein, sie dürfen nicht

Klimaschützer:innen, vor allem die der „Letzten Generation“ mit ihrem Klebeprotest, sollten in eine besondere Pflicht genommen werden. Straßen blockieren und sich daran festkleben und dann mit dem Flieger um die Welt jetten? Das klingt nach Doppelmoral.

Eins vorweg: Auch Kli­ma­ak­ti­vis­t:in­nen haben natürlich die freie Wahl, wann, wo und wie sie Urlaub verbringen wollen. Es ist eine Frage des privaten Konsums. Auch weil sie bei ihren Protesten betonen, dass das Ziel ein systemischer Wandel sein muss und nicht die Inpflichtnahme privater Verbraucher:innen. So weit, so richtig. Doch gerade ihr Protest widerspricht dieser Forderung. Denn die Klebeaktionen auf Deutschlands Straßen richten sich nicht nur gegen die seelenlose Massenproduktion von Autos oder gegen klimaunfreundliches Verhalten von Politik und Wirtschaft. Nein, sie richtet sich gezielt gegen­ Verbraucher:innen.

Stellen wir uns vor, die Protestierenden würden sich bei ihren Aktionen andersherum hinsetzen, als sie es bisher tun. Also dass ihre Gesichter und Banner von den Autos weg zeigen, so würden die Protestierenden die Masse hinter sich vereinen. Diese Bilder wären ein starkes Signal. Die Protestierenden würden damit sagen: Wir sind ein Teil von euch. Wir sind gemeinsame Opfer eines Systems, das wir verurteilen und gegen das wir gemeinsam kämpfen müssen.

Stattdessen setzen sich die Demonstrierenden unmittelbar vor die einzelnen Autos und damit den Fah­re­r:in­nen demonstrativ entgegen. Sie schauen sie an, zeigen Banner in ihre Richtung anstatt von ihnen weg. Es werden zwei Seiten konstruiert, der Protest auf der einen, die Autos auf der anderen. Damit richten sich die Aktionen in der bisherigen Form eindeutig auch gegen einzelne Ver­brau­che­r:in­nen und nehmen sie in die Pflicht.

Womit wir zum Kernpunkt kommen: Der Klebeprotest ist legitim, auch weil er sich ­gegen private Konsumentscheidungen richtet. Die vorherrschende Meinung vieler klima­krisenbewusster Personen ist, dass es eine klare Unter­scheidung zwischen dem zu kritisierenden System und den in ihm lebenden Menschen gibt.

Das ist aber nicht wahr, ein System besteht nie ohne Menschen; es besteht aus Menschen, die es mittragen. Natürlich liegt der größte Hebel für systemische Veränderungen in der Hand von Politik und Wirtschaft – und dies sollte der Fokus von Kritik und Protest bleiben.

Doch dieses System wird eben auch durch bestimmte Konsumentscheidungen von Bür­ge­r:in­nen gestützt. Wer also aufs Auto statt auf den Zug setzt oder nach Bali fliegt statt an die Ostsee fährt, handelt klimaschädlich. Das bedeutet nicht, dass jede Person die Pflicht hat, CO2-intensive Entscheidungen kategorisch zu vermeiden, und sein ganzes Leben auf Vergnügen verzichten muss.

Doch wer öffentliche Kritik am Autofahren übt und sich Menschen in den Weg setzt, die zur Arbeit, zum Einkaufen oder ins Fitnessstudio fahren, macht sich eben unglaubwürdig, wenn er seinen Urlaub auf dem rund 20 Flugstunden entfernten Bali verbringt. Am besten wäre es, wenn die „Letzte Generation“ ihren Klebeprotest fortführt und beim nächsten Gerichtstermin ein Foto aus dem Zug postet. Dariusch Rimkus

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97 Kommentare

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  • Käptn Blaubär , Moderator*in

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  • Wenn sich die Klimaschützer in einer ihrer nächsten Aktionen an Jeff Bezos 75m Versorgungsyacht festkleben, wäre ich mit dem Urlaub auf Bali durchaus wieder versöhnt.

    Denn ganz ehrlich, derart obszöner Konsum in Zeiten des Klimawandels kotzt mich weit mehr an, als ein Flug nach Bali. Während unsereins sich auf dem Wertstoffhof gängeln lassen darf und manuell trennt, was Maschinen deutlich besser vermögen.

  • Nach Bali geflogen?



    Das kann man sich nicht ausdenken!



    Ich hatte es im ersten Moment für Satire gehalten...



    Bin jetzt auf die Kommentare gespannt, dass so ein Flug bzw. Verhalten doch irgendwie ganz okay ist...

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    Protest ist auch nur ein Geschäfte.



    Da geht‘s mit Kleber und mit Brei.



    Und geht er über Deine Kräfte,



    Dann nimm Dir ein paar Tage frei.



    Um dann die Menschen zu verwirren,



    Kannst Du auf Bali demonstrieren.



    (Frei nach Bert Brecht – Mutter Courage)



    Und trinkst Du Wein, sei der vegan.



    Wir müssen schließlich Wasser spar’n.

  • Vielleicht haben alle etwas gepennt. In der FAZ habe ich heute gelesen, dass die beiden Aktivisten dort für viele Monate bleiben wollen (www.faz.net/aktuel...and-18647923.html).

    Dann wäre es für mich etwas anderes wie der zweiwöchige Kurztrip. Dann läge aber ein Kommunikationsdesaster vor.

    • @Strolch:

      Viele Monate bleiben?



      Also alle drei Monate ins Nachbarland fliegen um das Visum zu erneuern?

      Nicht viel besser.

    • @Strolch:

      Der Link ist leider tot.

      Ich habe aber einen lebendigen gefunden:

      www.faz.net/aktuel...land-18647923.html

      Das steht auch drin:

      „Sie haben den Flug als Privatleute gebucht, nicht als Klimaschützer. Das muss man auseinanderhalten.“

      Übersetzung:

      Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps.

  • Es ist doch nicht die Frage ob die das dürfen. Natürlich dürfen sie das. Es steht ihnen frei wie allen anderen Menschen hier auch.



    Aber villeicht ist es mal ein Wink mit dem Zaunspfahl, dass die manchmal herbeimoralisierte gut/böse, schwarz/weiß, Klimakativisten/SUV Rambo Welt so einfach nicht existiert. Dass der Kampf gegen den Klimawandel zu allererst bei sich selbst anfängt, bevor man sich in pauschalen Schuldzuweisungen ergeht.

    Mit einem Urlaubsflug nach Bali verusacht man laut CO2-Rechner mehr als doppelt soviel CO2, wie ein durchschnittlich gefahrenes Auto im gesamten Jahr.

    Natürlich warten die Gegner der Klimabewegung nur auf solche Schlagzeilen. Das ändert aber nichts daran, dass sich jemand, der öffentlichkeitswirksam Kritik austeilt, auch Kritik für sein eigenes Handeln einstecken muss.

  • Die Unterscheidung zwischen Privatpersonen, die ruhig in Bali ihren Urlaub verbringen dürfen und Klimaaktist*innen, die sich Menschen auf dem Weg zur Arbeit in den Weg setzen dürfen, finde ich schon hanebüchen. Sehr privilegiert , diese jungen Aktivist*innen.

  • Was hatte ich als sonst so umweltbewusster Mensch für ein schlechtes Gewissen als ich mal vier Jahre lang das Traumauto meiner Jugend gefahren bin, einen 280 CE Benz, W123er Baureihe:

    „…ich fahre ja nur max. 6000 km im Jahr, der hat nen nachgerüsteten 3-Wege-Kat mit grüner Plakette, alte Autos weiter nutzen spart Ressourcen…“ usw.

    Tja, wir sind wohl alle kleine(?) Sünder*innen… ;-)

  • Ich sehe diese - und auch andere AktivistInnen - als DarstellerInnen, die aufmerksam machen, auf die gesellschaftlichen Verfehlungen. Wenn man so will, eine neue Art von Theater mit LaienschauspielerInnen. Die einzelnen Personen - und ihre (moralischen) Handlungen - sind mir aus dieser Perspektive völlig gleichgültig. Die Forderungen nach einem Tempolimit und einem vergünstigten ÖPNV sind wichtige gesellschaftliche Forderungen und in dem Laienstück gut inszeniert.

  • Für meinen Seelenfrieden finden sich hoffentlich ein paar investigative Journalisten, die bald hieb- und stichfest belegen können, dass diese beiden in die Aktivistenszene eingeschleust wurden, und zwar aus der, hm, FDP- oder Schwurblerecke oder einfach vom lokalen Ortsverband der Jungen Union...



    Weil sonst, sonst ist es schon sehr bescheuert.

  • "Ja, die Hungerstreiker im Jahre 2021 haben gegessen. Aber nicht als Klimaschützer, sondern als Privatpersonen. Das darf man nicht vermischen!"

    Das ist die Logik, mit der die LG sich verteidigt.

    Auch, wenn ich normalerweise das typisch deutsche Argument der "Heuchelei" nicht mag, hier zieht es mal wirklich.

  • Die beiden auf Bali hätte die Letzte Generation vermutlich noch überlebt. Das "Privatsache"-Argument dürfte der Bewegung aber den Rest geben.

  • Einfach nur ärgerlich! Wenn man sich überlegt, wie sich z.B. Greta Thunberg verbiegt, um irgendwie einigermaßen CO2-arm zu reisen. Der Urlaubsflug der Aktivisti fühlt sich für mich (der verkrampft versucht klimamäßig nicht zu viel Mist zu bauen), wie ein Schlag ins Gesicht an. Wie wird es erst vielen Mitaktivisti damit gehen. Total doofe Aktion! Danke auch!

  • Das Contra kann man in einem einfachen Satz zusammenfassen:

    "Wir haben uns darauf verlassen, dass wir nichts für Klimaschutz machen brauchen, weil ihr ja da seid, und das habt ihr uns jetzt weggenommen. Schämt euch!"

    Die Kritiker sind Menschen, die sich selbst als abgrundtief böse verstehen. Menschen, die von sich selbst wissen, dass sie vorsätzlich und aus reinem Egoismus versuchen, unsere Lebensgrundlagen zu zerstören.



    Und eben Menschen, die sich gesagt haben "Ist ja nicht so schlimm, wenn ich das mache, wir haben ja die Klimaaktivisten, die kümmern sich."

    Und nun haben die Klima-Aktivisten den Kritikern einfach die Ausrede weggenommen. Pfui, wie gemein.

    • @kleinalex:

      Ich denke nicht, dass IRGENDWER glaubt, mit Klebeaktionen oder dem Wohlverhalten einiger weniger besonders Überzeugter sei alles Nötige für das Klima getan - gerade nicht die Kritiker der LG-Klebeaktionen.

      Aber von Menschen, die sich herausnehmen, Anderen strafrechtlich relevant in ihre Freiheiten einzugreifen, um genau solches Wohlverhalten anzumahnen, kann man wohl erwarten, dass sie selbst das Wasser trinken, dass sie derart aufdringlich predigen, und nicht ausgerechnet den guten Wein, gegen den sich ihr Wirken richtet. Doppelmoral ist einfach das blödeste, was man an den Tag legen kann, wenn man sich auf der anderen Seite so viel im Dienste der Moral herausnimmt.

  • Echt jetzt? Einen Gerichtstermin saussen lassen und statttdessen Urlaub in Bali?



    Fliegen statt kleben?

    Warum erinnert mich die Pressemitteilung der LG an die des Moderators von "Hart aber fair":"Alles Privatsache"

    "Jeder versagt so gut wie er kann (Mick Jagger)

  • Ich sage es mal so, wenn die sich außen an die Flugzeuge dafür festgeklebt haben und es zufällig ein Flug nach Bali war, ja dann war das ok.

  • Liebe Frau Schwarz,

    NATÜRLICH ist es bigott, seinen Mitmenschen mit sanfter Gewalt den eigenen erhobenen Moralfinger ins Gesicht zu strecken - nichts anderes sind die Klebeaktionen -, und sich dann an dem dabei vertretenen Moralkodex nicht zu stören, wenn es um den eigenen Urlaubsgenuss geht. Und dann auch noch Bali - geht's noch weiter, einkommensgefälle-nutzender und hedonistischer??

    Das Argument "das machen doch Alle" zieht halt nur (und im Sinne des Klimaschutzes auch nur als faule Ausrede), solange man auch Andere machen lässt, was "Alle" so machen - z. B. mit dem Auto am Berufsverkehr teilnehmen.

  • Hätte es eigentlich ein noch unpassenderes Ziel als ausgerechnet Bali geben können?



    Die Raumstation vielleicht, sonst fällt mir nix ein

    • @Hamza :

      Vanuatu, Tuvalu, Kiribati, Pitcairninseln. Also Orte, wo man mindestens zwei weitere Flüge und ne Schifffahrt unternehmen muss, um Urlaub zu machen.

  • Kann mir jemand den Satz "Der Klebeprotest ist legitim, auch weil er sich gegen private Kaufentscheidungen richtet." erklären.



    Oder ist das die neue künstliche Intelligenz schon?

  • Meine Meinung: wenn ich meine private Meinung zu klimaunfreundlichem Verhalten aktivistisch zum Politikum und öffentlichen Gegenstand mache in dem ich bewusst öffentlich die Ordnung störe, dann ist es sehr wohl auch legtim, öffentlich ein Verhalten zu besprechen, das dem sonstigen übermoralischen Handeln deutlich in Konflikt steht.

  • Die Argumente von Susanne Schwarz klingen so, als ob sie beim TAZ-internen Schnick-Schnack-Schnuck verloren hatte und dann die Pro-Position vertreten musste.



    Erinnert ein bisschen an die katholische Kirche, wo alle Verfehlungen vergeben werden, wenn man nur aufrichtig bereut.

  • Ob nun der Politiker, der seine Wähler auf karge Zeiten einstimmt, während er selbst im Luxus schwelgt und sich die Diäten erhöht. Ob der erzkonservative Prediger, der LGBTQ+ verteufelt, aber selbst gleichgeschlechtliche Beziehungen hegt. Ob der Sektenguru, der Enthaltsamkeit von seinen Jüngern verlangt, selbst aber 365 Luxusautos hat und sich auftafeln lässt.



    In diese Ecke passen auch diese Kapeiken. Die einen daran hindern, die Wege mit dem Auto zu fahren, die sich kaum umgehen lassen, einen vorwerfen, man würde falsch handeln, aber dann selbst noch mehr CO2 freisetzen. Weil man ja auch mal Spaß haben möchte.



    Hier muss mit anderem Maßstab gemessen werden. Wer als Hauptbeschäftigung den Verbrauch anderer kritisiert, muss mit eigenem Beispiel vorangehen, sonst verpufft jede Kritik an anderen. Besonders perfide war dann die Antwort, sie wären ja als Privatpersonen geflogen und nicht als Klimaschützer. Ach? Dann ist ja alles gut... *facepalm*



    Es sollte auch klar sein, dass sie damit der gesamten Bewegung massiv geschadet haben. Sobald jetzt irgendwo irgendwer was kritisiert, wird als Frage kommen, ob denn der Flug nach Bali schon gebucht ist. Sprechchöre mit "Bali!Bali!" werden geschmettert. Ab jetzt gilt JEDER Aktivist als unglaubwürdig und ihre Argumente, auch wenn sie richtig sind, in Personalunion als falsch. Die Rechten bedanken sich schon mal, da ihre Häme nun gerecht erscheint. Wirklich toll gemacht.



    Wer nicht in der Lage ist, die offensichtlichen Konsequenzen seiner Entscheidungen zu erkennen, sollte auch nicht als "erwachsen" bezeichnet werden. Wie war das mit der Senkung des Wahlalters doch gleich.. ?

  • Also mir kann keiner erzählen, dass das nicht Teil einer Strategie ist. Ausgerechnet Bali, das Klischee-Fernreiseziel schlechthin.



    Ich denke, dass es sich um eine weitere garnicht so dumme PR-Aktion handelt. Die Reaktionen waren für die beiden ja wohl im Vorhinein mehr als abzusehen. Und was passiert jetzt? Der gesellschaftliche Mainstream wendet sich von "Schaut mal, die blockieren Straßen und Startbahnen, ich ändere mein Verhalten aber trotzdem nicht" hin zu "Schau mal, die fliegen nach BALI, sowas mach ich ganz bestimmt nicht und wie kann es sein, dass die das dürfen".

    Wenn sogar Bild und Co. in ihrer Kritik erklären müssen, warum ein solcher Langstreckenflug so sehr klimaschädlich ist, dann haben die Leute der Letzten Generation doch einiges geschafft, weil diese Art von Diskurs in Bereichen angekommen ist, in denen er noch bis vor ein/zwei Jahren undenkbar war.

    Meiner Meinung nach spielen die ganz clever mit den erwartbaren Trotzreaktionen der Gesellschaft.

    • @Dilo Simit:

      Wenn es eine PR-Aktion braucht, damit die Bildzeitung sich zu Klimazielen bekennt, dann sollte man das nicht für bare Münze nehmen. Die Zeitung ist das Sprachrrohr des deutschen Durchschnittsmichels. Wenn es der Argumentation nützt, dann wird auch mal die Dringlichkeit des Klimaschutzes ernst genommen. In diesem Fall jedoch um Klimaschützer zu bashen. Dann plötzlich kann man berichten, wie schädlich Linienflüge sind. Ansonsten heißt es immernoch "Freie Fahrt für meinen Diesel!", weil das ist das, was der Durchschnittsdeutsche so haben will.

      • @Troll Eulenspiegel:

        "weil das ist das, was der Durchschnittsdeutsche so haben will.



        "Es ist halt mal so dass man sich nach dem Durchschnitt richtet. Ist schon in der Schule so. Wegen paar Ausreissern nach unten oder oben, passt man sich denen halt deswegen nicht an. Einer bleibt sitzen, der andere überspringt ne Klasse.



        Bei den 2 "Klebern" muss man sich aber schon fragen ob sie zum Unter- oder Überdurschnitt zählen.



        Zu was zählen Sie sich eigentlich: Halten Sie sich für über- oder unterdurchschnittlich?

  • „Leute, könnt ihr die Klebeaktion am Flughafen bitte auf übermorgen verschieben? Morgen wollen wir in den Urlaub und haben keinen Bock, den Anschlussflug nach Bali zu verpassen.“

  • Was am absurdesten ist, war die Verteidigung der beiden durch die LG: sie flögen ja nicht als Klimaschützer, sondern als Privatpersonen.

    Sorry, aber das ist nun wirklich exakt so, wie wenn sich die Vorsitzende von PETA als Privatperson einen Pelzmantel kauft.

  • Sie dürfen. Sie dürfen aber dann auch Kritik aushalten.

    Mich macht das traurig.

  • "Von „dreist“ ist da die Rede und von „Doppelmoral“, was offenbar schlimmer ist als gar keine Moral."



    Zumindest ist es ehrlicher!

    • @Mustardmaster:

      Ja genau! Wenn einem garnichts mehr einfällt dann "ehrlicher".

      • @GregTheCrack:

        Nicht erst dann. Ehrlicher bzw. ehrlich sollte stets vornan stehen.

  • Bei aller berechtigten Kritik an der BILD. Hier hat sie journalistisch einen wichtigen Punkt gemacht durch Recherche und Offenlegung dieser Balireise der Klimaaktivisten.

  • Ich finde dieses Verhalten absolut indiskutabel. Liebe Autorin, das ist doch nicht Ihr Ernst. Wenn ich mich dazu entscheide, öffentlich in neutral gesprochen radikaler Manier auf Klimaschädliches Verhalten hinzuweisen und damit zudem bewusst die öffentliche Ordnung störe, ist mein privates Konsumverhalten mit Nichten mehr Privatsache, sondern Teil einer kompletten Berichterstattung. Vor Allem dann nicht, wenn man durch die Fliegerei auch noch einen entsprechenden Gerichtstermin sausen lässt, bei dem man zu seinem Aktivismus mit Rückgrat gerade stehen muss. Ich mache mich als Aktivist definitiv unglaubwürdig wenn ich zum urlaub nach Bali fliege. Gar keine Frage.

  • Schade, dass die ihren Flug nicht verpasst haben, da Klimakleber den Flughafen lahm gelegt hatten.

  • ...natürlich "dürfen" die das nicht. Was hat die denn geritten? Gerade Bali - viel mehr CO2 geht fast gar nicht. Warum hat denen das keine/r ausgeredet? Es ist zum Verzweifeln manchmal

  • Ich konnte im "Ja, sie dürfen"-Teil irgendwie kein Argument dafür finden.

    Etwas merkwürdig.

  • 9G
    90118 (Profil gelöscht)

    Das stechende Argument lautet wohl: "Schließlich fliegen Millionen von Menschen jedes Jahr aus Deutschland in die Welt. ... Der Unterschied: Kaum ei­ne:r von denen setzt sich außerhalb des Flugzeugs für den Erhalt eines halbwegs sicheren Klimas ein – obwohl das die Flüge logischerweise nicht klimafreundlicher macht."

    Sich mit Schnappatmung an Artgenossen abzuarbeiten und paternalistische Ratschläge zu erteilen ist jedoch leider eher hierzulande die geBILDete Meinung.

    Also: Lasst all Eure Häme, Weisheit und Euren Hass fließen. Und danach, auf nach Malle...

    • @90118 (Profil gelöscht):

      Das ist nun wirklich albern.

      Einige Mitglieder der LG waren vorletztes Jahr im Hungerstreik und drohten, sich zu töten, wenn man ihre Forderungen nicht sofort umsetze, aber wenn Mitglieder derselben Organisation "als Privatpersonen" nach Bali fliegen, ist das rechtfertigbar?

      Wären die Hungerstreiker auch nur als Klimaschützer, aber nicht als Privatpersonen verhungert?

    • @90118 (Profil gelöscht):

      Wenn man sich auf ein Rollfeld festklebt, um gegen das Fliegen zu protestieren, dann darf man halt nicht 12.000 km nach Bali in den Urlaub fliegen. Und die Begründung der letzten Generation, dass der Urlaub Privatsache sei und man ihn von der Tätigkeit als Aktivist zu trennen habe, ist lächerlich.



      Ich fliege auch privat in den Urlaub.



      Warum darf ich nicht fliegen, aber die Mitglieder der letzten Generation schon?

  • Ich fliege seit über 30 Jahren nicht mehr und hatte mir, als meine Tochter in England arbeitete, überlegt, unter welchen Bedingungen ich nach England zu ihr fliegen würde. Mir fiel dazu nur eine ein: Eine schwere Krankheit, ein Unfall und sie liegt auf der Intensivstation und ist vielleicht in 24 Stunden tot.



    Aber um sie einfach zu besuchen, gibts Alternativen, der Eurostar oder Zug an den Atlantik und Schiff. (Zum Glück konnte ich es so machen)

    • @Zeit und Raum:

      Ja am besten mit dem Kreuzfahrtschiff...tuuut....tuuut

  • Diese ad hominem Kacke wieder...Schnurzegal, was irgendwelche Aktivisten tun oder nicht tun. Warum sind nicht schon längst die Öl- und Energiemultius zwangsverstaatlicht, die aktiv gegen jede Klimapolitik agitieren, hinter ihrer Greenwashing Fassade, und die für den künftigen, sicheren Tod von Millionen Menschen verantwortlich zeichnen? Das sind die Dimensionen, um die es hier geht.

    • @hessebub:

      Meinen Sie im Ernst, das Klima wird besser geschützt, wenn klimaschutzbewegte Jugend zukünftig mit STAATLICH geliefertem Kerosin um die Welt jettet?

  • Was für ein Empörungsgrund für die Heuchler, "Freie Fahrt für freie Bürger", "Ohne Fleisch kann ich nicht leben" und Dauerstreamer, die sich einen Teufel darum scheren, dass die gesetzlichen Klimaziele nicht eingehalten werden, ein BverfG-Urteil nicht zählt, LNG-Gas und Terminals nebst langfristigen Verträgen für Gas aus dem Senegal, Kanada, Katar ... unter Dach und Fach sind, Braunkohle gebaggert, neue Autobahnen ("Lückenschlüsse"), Industrien, Chip- und Batteriefabriken gebaut werden, Flächen versiegelt und Hunderte Milliarden an Subventionen verteilt werden (zusätzlich zu den weltweit 780 Milliarden für die Förderung und Suche nach neuen Gas- und Ölfeldern) etc.



    Weil ja für "grünes Wachstum" die Gesetze der Physik außer Kraft gesetzt werden können, alles demnach zum CO₂-Nulltarif zu haben ist und falls doch dafür CO₂ freigesetzt wird, es per Regierungsbeschluss nur für die Dauer einer Legislaturperiode in der Atmosphäre verbleiben wird und nicht für Jahrhunderte!



    Vielleicht wollen die "letzten" Reisenden noch ein paar schicke Fotos in ihrer Timeline posten, wie sie sich auf Bali auf einer Straße festgeklebt haben. Wir müssen alle mit unseren kognitiven Dissonanzen leben. Sie an die große Glocke zu hängen, ist aber nicht sonderlich klug.

  • Mitglieder der letzten Generation haben sich auf einem Rollfeld des Berliner Flughafens festgeklebt.



    Das interpretiere ich als Kritik am Fliegen.



    Auf der anderen Seite fliegen Mitglieder der letzten Generation nach Bali.



    Als Rechtfertigung wird von der letzten Generation argumentiert, dass dies eine Privatreise ist. Dies müsse vom Aktivismus getrennt werden.



    Aber andere Menschen, die in Urlaub fliegen, tun dies doch auch privat.



    Wo ist dann bitte der Unterschied?



    Ich sage nur, Wasser predigen aber selber Wein trinken.

  • Artiklel: "...die einen Klimanotstand verhindern wollen, aber dabei nicht perfekt sind, ..." Wer fliegt, schadet massiv der Umwelt, auch als Einzelperson. Einmal fliegen verurascht mehr CO2, als dann im ganzen Leben Auto zu fahren. Dies zu erfahren, zu bedenken und für sich die Konsequenz zu ziehen: zu verzichten, erwartze ich bei Leuten, die sich fürs Klima engagieren. Sonst sind sie dumm. Und sie leben -trotz des exotischen Urlaubsort - offenbar fern von konkret erlebter, empfindlicher Natur. Dies könnte ihrem Handeln/Verzicht die entscheidende Anreegung geben.

  • Die Anzahl von Flugbewegungen ist doch ohne jede Relevanz. Wenn ich von Anderen ein klimafreundliches Leben einfordere und in deren Rechte eingreife, dann muss ich mich an diese Vorgaben auch halten.

    Diese Erwartung hat nichts mit Verteilungsfragen zu tun.

    Andere zu beschränken und selbst in den Flieger einzusteigen wirkt wie "wasch mich aber mach mich bitte nicht nass".

  • Es geht niemanden etwas an, was die Leute privat machen und hier machen sie nichts Verbotenes.



    Ich persönlich fliege nicht, aber wenn, dann würde ich kein schlechtes Gewissen haben.



    Die Struktur, das System und die Politik muss sich ändern. Da hilft es nicht, wenn die Aktivisti sich privat überkorrekt verhalten.



    So ein Blödsinn.



    Es sieht natürlich blöd aus, aber wenn die Presse sich hier so ins Privatleben dieser Menschen einmischt, ist das unanständig.



    Also bitte, fliegt möglichst wenig, wenig Urlaub auf dem Kreuzfahrtschiff, ökologisch korrekt Skifahren und Autofahren und und und, alles nicht so oft, aber nicht mit schlechtem Gewissen, sondern mit Köpfchen. Ich gönne den Aktivisti diesen Urlaub und den Flug mehr als den ganzen Vielverdienern dieser Welt ihre zehn Luxusurlaube.

  • protest gegen private konsumentscheidung.... so so. ihr könnt euch hinkleben und hinfliegen wo ihr wollt. aber meine konsumentscheidungen treffe noch immer ich, wann, wo und so oft ich will. da haltet euch gefälligst raus.

    • @maestroblanco:

      Ohne Zweifel bleibt das eine private Entscheidung. Die moralische frage lautet aber ja hier, ob es auch im Falle von genannten Klimaaktivisten eine reine Privatsache bleibt. Und da sage ich ganz klar nein. Aktivisten müssen zwar auch keine Übermenschen sein, dennoch haben sie sich dazu entschieden, ihre Einstellung gegenüber Klimaunfreundlichem Verhalten anderer zu einem öffentlichen Politikum zu machen, vor Allem wenn sie damit bewusst die öffentliche Ordnung stören um Aufmerksamkeit zu generieren.

    • 9G
      90118 (Profil gelöscht)
      @maestroblanco:

      Der Protest richtet sich NICHT gegen die privaten Konsumentscheidungen, sondern gegen die systematischen Schwächen, die zu den meist gar nicht so privaten Konsumentscheidungen führen.

      Zb. kann man sich einen funktionierenden ÖPNV nicht kaufen, da wo er fehlt - im Gegensatz zu einem Auto.

      • @90118 (Profil gelöscht):

        Wenn sich der Protest dagegen richtet, frage ich mich aber, warum Privatleute durch die Aktion blockiert werden.

    • 1G
      14397 (Profil gelöscht)
      @maestroblanco:

      Sie sollten noch zusätzlich trotzig mit dem Fuß aufstampfen. Das hilft dann noch effektiver gegen die Klimakatastrophe und die Artenausrottung.

  • Wäre die LG eine basisdemokratische Organisation, würden die Bali-Touristen wohl Zunder von den eigenen Leuten kriegen.

    Bei einer professionellen NGO sieht das wohl anders aus.

    Da heißt es dann, man müsse das Private vom Engagement trennen.

    Guter Witz.

    Jedenfalls war das eine teure Scheiß-Idee und die Glaubwürdigkeit nimmt ganz zurecht Schaden.

    Das ist so, als wären Aktivisten mit der S-Klasse nach Lützerath gefahren.

    Als Privatperson natürlich.

    • @Jim Hawkins:

      Hat jemand die Letzte Generation befragt, was die davon halten: Was für (angebliche?) Mitglieder das sind? Wie oft die dabei waren?



      Erst dann ließe sich die demokratische Struktur der LG beurteilen.

      Und im Übrigen: Dass Angestellte wohl situierter NGO niemals Flugreisen-Urlaube machen, dafür würdest Du keine Hand ins Feuer legen - oder ...

      Urlaub auf Bali ist noch bescheuerter als Urlaub auf Mallorca.

      • @Rosmarin:

        Nun denn, klingt das hier sehr demokratisch:

        "Intern seien sie danach kategorisiert, wie weit sie bei den Aktionen gehen. Es gebe eine Einstufung in die Kategorie „Jas“ für die Bereitschaft, sich festnehmen zu lassen, die Kategorie „Jakk“ für „Ja, aber kein Knast“ und die Kategorie „Neins“ für logistische Unterstützer. Anhand der Kategorisierung würden zur Durchführung von Aktionen Bezugsgruppen gebildet. Festgenommenen Aktivisten stehe ein Ermittlungsausschuss zur Verfügung, darüber hinaus Psychologen der Gruppe „Psychologists for Future“. Organisatorisch habe sich eine Kerngruppe entwickelt, die Entscheidungen trifft. Darüber hinaus gebe es verschiedene kleinere Arbeitsgruppen. Hinter der Gruppe stecke ein strukturiertes System mit einem internationalen Unterstützerwerk."

        Für mich klingt das mehr nach Arbeiterinnen und Königin.

        Ich verstehe es schon, dass Mitglieder von NGO zu internationalen Konferenzen reisen, das geht eben manchmal nicht anders.

        Aber ein privater Urlaub ist schon ein anderer Schnack.

    • @Jim Hawkins:

      +1 !

  • 1G
    14397 (Profil gelöscht)

    Jawoll, endlich haben all die Öko-Pharisäer, die zum Auto fahren erpressten, bei anderen auf Gesetzestreue pochenden Obermoralisten das lange gesuchte Haar in der Klimaklebersuppe gefunden. Herzlichen Glückwunsch, ergötzt euch an euren selbstgerechten Kommentaren. Nichtsdestotrotz wird die Klimakatastrophe euren so hart und unerbittlich verteidigten Atmosphäre und Biosphäre zerstörenden Lebensstil beenden. Je mehr ihr euch gegen die unvermeidlichen Umwälzungen wehrt, desto schmerzhafter wird es für euch...

    • @14397 (Profil gelöscht):

      Stimmt alles, das unterschreibe ich Ihnen, aber es ist trotzdem mehr als blöd, damit eigentlich der ganzen Klimagerechtigkeitsbewegung zu schaden. Man weiß doch, wie die Menschen ticken und wie sich Teile der Medienwelt darauf stürzen. Es wird doch nur auf solche "Verfehlungen" gewartet und gelauert. Und dann gleich Bali...

    • @14397 (Profil gelöscht):

      Wer mit erhobenem Zeigefinger vor seinen Mitmenschen steht, muss sich schon gefallen lassen, dass andere lachen, wenn dann ein Urlaubsflug nach Bali öffentlich wird.

    • @14397 (Profil gelöscht):

      Ich klebe an keiner Straße und verursachen weniger CO2 als die beiden Klimaaktivisten, die nach Bali fliegen, obwohl ich Auto fahre. Wenn hier wer die Atmosphäre zerstört, sind es die beiden. Und von so jemand soll man sich sagen lassen, dass man selbst zu wenig tut?

      Sicher. Die 1000 anderen Aktivisten fliegen nicht nach Bali Baden es aber trotzdem aus. Ist ungerecht. Ist aber Politik und überall anders auch so. Wenn die Aktivisten klug gewesen wären, hätten sie sich distanziert.

      • 1G
        14397 (Profil gelöscht)
        @Strolch:

        Wenn sie sich "von so jemand" nicht sagen lassen wollen, das sie selbst mehr tun müssen, von wem wollen sie es sich denn sagen lassen?

        • @14397 (Profil gelöscht):

          Wie man das Klima schont lasse ich mir von jemandem sagen, der durch sein klimafreundliches Verhalten privat und beruflich, als Vorbild und positives Beispiel taugt. Was soll ich denn von diesen LG Langstrecken Fliegern lernen? Wie man Frühbucher Kontingente der Fluggesellschaft für Fernreisen abgreift? Kein Interesse, denn ich fliege nicht, ich fahre mit dem Auto in Europa in den Urlaub.

        • @14397 (Profil gelöscht):

          Vielleicht von dem Vorsitzenden einer Ölgesellschaft?



          Vielleicht von jemanden, der die Werte lebt, die er predigt?



          Vielleicht brauche ich auch niemanden?

          Auf jeden Fall: die beiden Klimaaktivisten und der Vorsitzende der Ölgesellschaft scheiden aus Glaubwürdigkeitsgründen aus.

    • @14397 (Profil gelöscht):

      Hallo ELM62: deine Sprache ist ja erfrischend offen: "Je mehr ihr euch ... desto schmerzhafter wird es für euch".

      Aha, die Schuldigen sind natürlich die anderen, die es nicht begriffen haben, das haben eben nur die LG Aktivisten.

      Aber Du irrst: es wird -wahrscheinlich- auch für DICH und die LG-Bali-Aktivisten und mich (fliege nicht mehr, fahre manchmal Auto) schmerzhaft. Allen das Gleiche.

    • @14397 (Profil gelöscht):

      Was heißt "Euch"? Bist du außen vor??

      • 1G
        14397 (Profil gelöscht)
        @dator:

        Genau. Zum einen echauffiere ich mich nicht über Menschen, die etwas richtiges fordern, aber es selber nicht immer in aller Konsequenz umsetzen, und werfe die auch nicht gleich alle in einen Topf, nur weil einige inkonsequent sind. Zum anderen wehre ich mich nicht mit missionarischem Eifer gegen unvermeidliche und sinnvolle Veränderungen.

  • Der zentrale Gesichtspunkt fehlt mir in beiden Artikeln. Die Antwort soll doch ein "Systemwechsel" und "Degrowth" sein - solche Begriffe sind geradezu eine Ohrfeige für Leute, die finanziell sich mit Mühe zum Monatsende hangeln, als Pflegekraft oder Polizist, als Installateur oder Taxifahrer aber die Straßen benutzen müssen. Für die erscheint es wirklich wie der blanke Hohn, wenn die Prediger des Verzichts sich dann einen Urlaub leisten, der den meisten von ihnen kaum finanzierbar wäre. Das Bild vom Klassenkampf von oben drängt sich auf.....Bürgerkinder gegen die Arbeiter.

  • Ohje, hoffentlich haben sie wenigstens CO2 kompensiert.



    Apropos, gibt es eigentlich überhaupt vernünftige CO2 Kompensation? Gibt es grüne Treibstoffe für Flugzeuge? Ich habe in der letzten Zeit viel gruseliges darüber gelesen. Flugzeuge selbst sind ein Wahnsinnstransportmittel. Ich selber hab zwar Höhenangst und fahre fast ausschließlich Fahrrad, für viele ist Aerotransport aber eine Einladung die Welt zu sehen und zu verstehen, Urlaub zu machen oder Verwandte und Freunde zu besuchen, zu arbeiten



    Darum brauchen wir Masseninvestitionen in grüne Treibstoffe für Flugverkehr!!



    Und wir brauchen Massen auf der Straße die unseren Politikern und uns allen klarmachen, dass wir ein dickes Wirtschaftswachstum brauchen, durch den Umbau unserer Wirtschaft auf öko.

  • Natürlich dürfen sie weit weg in die Ferien fliegen. Nur kann ich so jemanden bzw. deren Anliegen nicht Ernst nehmen. Und das Blockieren anderer erscheint dann einfach nur noch übergriffig ohne Sinn.

  • Ist Aktivist jetzt ein Beruf ? (Die Trennung zwischen "Privatperson" und "Aktivist" bei der Verteidigung deutet wohl darauf hin..)



    Zumindest dachte ich bis jetzt, dass Aktivisten ihre persönlichen Werte verteidigt und leben....



    Irgendwie erinnert mich das an Reinhard Mey: "25 00 30 und Kasulzke protestiert"



    (www.songtexte.com/...zke-63da06b7.html)

  • Das gilt auch im Großen, so sind grüne Bundestagsabgeordnete Spitzenreiter bei Flügen genauso wie deren Wähler am meisten fliegen:



    www.tagesspiegel.d...-erde-4090264.html



    www.tagesspiegel.d...issen-6609748.html

    Ich wähle nicht grün und es wäre leicht, hier die Heuchelei und Doppelmoralkarte zu spielen. Ich will aber auf etwas anderes hinaus. Wenn selbst Menschen, die sich der Problematik bewußt sind und die es eigentlich besser machen wollen, derart offenkundig scheitern, wie soll es dann der Rest schaffen, der viel weniger überzeugt vom Ausmaß des Klimawandels ist? Gesetze und Verbote helfen wenig, eine solche Regierung würde hinweggefegt, man sehe nach Schweden, Italien, Dänemark, wie schnell das gehen kann. Mittlerweile bin ich pessimistisch, was den Kampf gegen den Klimawandel angeht, zumal das in etlichen Ländern kein Thema ist.

  • vielleicht haben sie sich aus versehen am Flieger statt an der Startbahn festgeklebt ups



    Vielleicht war es ihnen nicht mehr hip genug zu kleben und sie wollten ins "Aussteigerparadies" Bali

    Wenn alles war ist, sind sie so was von daneben, ich versuche verkrampft für viel Aufwand, Zeit und Geld Urlaube mit dem Zug zu planen, bin ich dumm ?

  • Mir gefällt der Flug, sollen sich die jungen Leute doch am Strand erholen und in die faszinierende Kultur Indonesiens eintauchen👍

  • Was hätten sie wohl gesagt, wenn sie 6 Stunden im Flieger am Flughafen gesessen wären, weil ich mich auf die Startbahn geklebt habe, mit deren Plakat "Öl sparen statt bohren" und dann ihren Anschlussflieger verpasst hätten?

    • 1G
      14397 (Profil gelöscht)
      @Rudi Hamm:

      Sie haben die Eier sich auf eine Startbahn zu kleben ... möcht' ich sehen!

      • @14397 (Profil gelöscht):

        "Sie haben die Eier sich auf eine Startbahn zu kleben..."

        Geht das nicht mit den Händen? Anders würde es interessant aussehen :-)

  • könnten wenigstens ...

    eine grußkarte mit sonnenuntergang auf bali an das gericht oder die b..d zeitung versenden.

  • Die pro Argumentation dreht sich und windet sich, aber der Widerspruch wird nicht aufgelöst. Nein, wer groß plakatiert, dass der CO2 Fußabdruck hier zu groß ist, und andere drängt das zu reduzieren, sollte selbst so viel reflektieren, dass er nicht fliegt. Wenn doch, war die aktivistische Aktion nicht echt.



    Und schadet der ganzen Bewegung.

    Warum ausgerechnet Bali?!?

  • So kann man es auch sehen.

    ….Richtig ist: Die Konsequenz aus den Forderungen von Fridays for Future, der Letzten Generation oder anderen Klimagruppen wäre eine stärkere Regulierung des Luftverkehrs – und weniger bis so gut wie gar nicht fliegen für Menschen in Deutschland....

    ...Am besten wäre es, wenn die „Letzte Generation“ ihren Klebeprotest fortführt und beim nächsten Gerichtstermin ein Foto aus dem Zug postet....

    Doch ist es nicht so, dass Verbote so wenig bringen wie Freiwilligkeit? Sind Verbote nicht dazu da, dass man sie umgeht. Sportlich natürlich. Führt Freiwilligkeit nicht dazu, dass die, die freiwillig verzichten, nur das nutzbare Kontingent derer, die nicht verzichten, erhöhen?

    Wie wäre es stattdessen mit Flugbenzin verteuern, dass nicht mehr jeder Hüpfer sinnvoll erscheint? Langstreckenflüge extrem viel Geld abwerfen, um damit Forschung zu fördern, die Alternativen erkundet.



    Statt nicht mehr fliegen, mit Wasserstoff aus Solarkraftwerken, kommend aus den Ländern, wo die Wüste endlich auch Gewinn abwerfen könnte.

    Ich denke, dass es sich mehr lohnen würde für Alternativen zu demonstrieren anstatt für Restriktionen.

    Zudem, warum sollte jemand kein Fleisch mehr essen, nur weil er für eine Verminderung dessen Verzehres eintritt.



    Dem unbegrenzten Konsumrausch zu widersprechen kann nicht bedeuten, dass ich gar nichts mehr konsumiere.

  • Habe mir den ganzen Ja-Teil nicht durchgelesen. Nein, sie dürfen nicht. Das ist Heuchelei, wenn man Klima predigt, aber mit dem Flugzeug umherfliegt. Absolut unklug in den Urlaub zu fliegen, es wirkt unglaubwürdig und spielt nur dem Gegner in die Karten.

  • In jedem Fall haben die beiden den PR-Supergau für die Kleberbewegung zu verantworten. Es wird in nächster Zeit keine Debatte zum Thema ohne den Bali-Flug mehr geben.

    In der Tat muss ein Klimaschützer kein Heiliger sein, aber morgens mit der einen, nicht angeklebten Hand auf den CO2-Ausstoß anderer zeigen und mittags im Flieger selbst CO2 in die Welt kübeln - das geht nunmal nicht auf.

  • Ausgerechnet Bali,



    von dort aus geht derart viel Dreck und Plastik in die Meere, die von "Sinnsuchenden" verursacht werden.



    Wegen mir können die Leute dahin fliegen: das ist zwar das Letzte, weil unvernünftig und überflüssig; mit der LG Turbomoral aber nicht vereinbar. Nomen est omen.



    Ich wäre auch mal gerne in oder auf Bali; geht aber im Moment nicht, Fliegen ist ökologisch nicht verantwortbar. Wenn ich Zeit habe und in Rente bin dann vielleicht, aber nie mit dem Flieger. Das geht nicht, weil...

  • Das ist schon ziemlich heftig und dass man es nicht auf "jung und naiv/dumm" schiebt, sondert auch noch mit "ist privat, geht uns nichts an" schulterzuckend zur Kenntns nimmt.

    Man muss nicht nach Bali.

    Die Dimensionen sind so vollkommen irrwitzig. Einerseits behindert man die werktätige Bevölkerung, weil die ja so blöd sind und das mit der Klimakrise ansonsten nicht mitbekommen würde, wenn man ganz normal demonstrieren würde.

    Und nach getaner Arbeit - ja, Arbeit, weil es wahrscheinlich bezahlte bzw. angestellte Aktivisten sind, die damit einen beruf ausüben - fliegt man dann ca. 12.000 km weit und jeweils ca. 4 Tonnen Co2 schwer in den Urlaub. Weil Ski-Urlaub in den Alpen wäre wahrscheinlich zu spießig.

    Ich meine, wenn sie sich in einen PKW gesetzt hätten und irgendwo in Europa Urlaub gemacht hätten ... . Aber nein, nicht Garmisch, Tirol oder sonstwas .... Bali ... Sonne, Tropen, Wärme, Exotik, Tänzerinnen und halt so 12.000 km weg.

    Mir fallen da so klimabewegte Begriffe wie, regional, nachhaltig ein. Und die Frage, ob die auch schön klischee-mäßig im SUV zur Demo fahren?

    Man spinnt sich ein satirisches Weltbild und muss feststellen, dass die Realität noch viel irrwitziger ist. Freu mich schon auf den nächsten NUHR.

    Was ist der Unterschied zwischen Realität und Fiktion? Fiktion muss Sinn machen ... und wer sich das ausgedacht hätte, wäre von Klimaklebern gesteinigt worden

  • Naja, sollen sie machen, wenn Sie es für vertretbar halten, dass das kritikwürdig ist, sollten ihnen jedeoch bewusst sein. Der Hinweis der PR-Leute der Letzten Generation, dass die Reise als Privatperson und nicht als Klimaktivisten unternommen wurde, ist die Kirsche auf dieser Kommunikationskatastrophe. Da braucht man sich m.E. nicht zu wundern, dass das Ganze genüsslich ausgebreitet wird.

    • @unbedeutend:

      Kommunikationskatastrophe. Gutes Wort. An genau der Stelle zeigt sich, dass dort nicht viel Erfahrung hinter steht. Alles Amateure.

  • Natürlich dürfen sie. Ist ja ein freies Land.



    Was sie dann aber nicht dürfen: hypermoralisierend auftreten und Menschen drangsalieren, die genau dasselbe tun. Sprich, für die Blockade von Flugplätzen oder dergleichen haben sie sich damit disqualifiziert.



    Trage die Konsequenzen deines Handelns.

    • @Encantado:

      Richtig guter Kommentar, trotz weniger Sätze voll auf den Punkt gebracht, Respekt!

  • Wasser predigen, Wein saufen

    Mir das Auto verbieten wollen, aber selbst um die halbe Welt in den Urlaub fliegen.



    Am schlimmsten finde ich die Aussage des Sprechers der LG: "Sie haben den Flug als Privatleute gebucht, nicht als Klimaschützer. Das muss man auseinanderhalten.“



    Huhu, ich fahre auch als "Privatperson" Auto, gehts noch?

    Unglaublich! Aber sie sind bei mir eh schon lange völlig unten durch sind. Das ist keine seriöse Umwelt-Gruppe, das ist ein selbstgerechter Ego-Club, welcher sich das Recht so zurecht biegt, wie es ihnen gefällt. Wer Unrecht mit Unrecht bekämpft ist trotzdem nicht im Recht!

    • @Rudi Hamm:

      Was sind denn seriöse Umweltgruppen? Die, die nicht stören wahrscheinlich. Rechtmachen kann es die Klimabewegung ja eh keinem. Schulstreik? Falsch! Festkleben? Falsch! Lützerath? Antidemokratisch!



      Und ja, der Baliurlaub war eine Sch...idee. Trotzdem geht es nicht um diesen blöden Flug. Es geht immer noch darum, dass alles versucht werden muss, um die Katastrophe (die alle betreffen wird) noch irgendwie einzudämmen. Darum ist die Diskussion um den Urlaub von 2 (zwei!) Aktivisti schon wieder Zeitverschwendung (siehe CO2-Uhr oben!).

    • @Rudi Hamm:

      Die wollen nicht ihr Auto verbieten sondern Tempo 130 auf der Autobahn. Mal bei den Tatsachen bleiben.

    • @Rudi Hamm:

      und es wirkt, ob mit hindernder Blockade auf den Strassen oder sonst wo, oder mit selbstgefälligen Flügen in bekannte Urlaubsziele; Die Entrüstung ist groß. Dabei verbietet niemand, sonder weist nur auf die Folgen des Handelns hin. Es scheint wohl eher das ertappte Gewissen zur Entrüstung zu verhelfen. Aber es wird nichts helfen, das entrüstete Anprangern der selbstgerechten Aktivistis. Erst wenn jeder selbst vor der eigenen Türe kehrt, wird sich etwas verändern und das Überleben sicher. Denn wie geschrieben - niemand wird etwas verbieten, weder Verbrenner fahren noch Kerosinfliegen.



      Sage am Ende nur niemand, das haben wir nicht gewusst, oder warum haben sie es nicht verboten, dann hätte ich es nicht mehr getan. Viel Spass bei der weiteren Anbahnung von mehr Selbsterkenntnis

    • @Rudi Hamm:

      Danke. Wasser predigen und Wein saufen war auch mein erster Gedanke.

      Was mich nur wundert, ist, dass sich die Sprecher der LG sonst nicht mit drastischer Rhetorik (Klimakatastrophe, Untergang, nicht mehr bewohnbar) gerne gepaart mit dem Verweis, dass jedes Kilo Co2 eingespart werden muss. Allen voran Frau Hinrichs, die mit diesem Potpourri durch die Talkshows der Republik zieht und uns allen die Welt erklärt.

      Geht es aber um die eigenen Leute, ist auf einmal alles Privatsphäre und das Schweigen im (abgeholzten) Walde.

      Und zur Frage der Autorin der ja sie dürfen Fraktion: Ja, Doppelmoral ist schlimmer als gar keine Moral. Denn die Doppelmoral ist die Steigerung der Morallosigkeit. Es bedeutet, dass man selbst amoralisch bzw. antimoralisch ist, anderen aber die Gesetze der Ethik und Moral aufzwingen möchte.

      Der Klassiker der Weltliteratur Animal Farm dreht sich in Teilen um diese Frage.