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Niedrige Impfquote in DeutschlandUngeimpft, aber nicht Impfgegner

Die Impfquote in Deutschland ist nicht besonders hoch – die Gründe dafür sind vielfältig. Und etwas komplexer als gemeinhin angenommen.

Hunderte Impfwillige vor einer Station im baden-württembergischen Nürtingen Foto: Daniel Jüptner/7aktuell/imago

Bremen taz | Viel ist derzeit zu lesen und zu hören über die „deutschsprachigen Länder“, die in Europa die höchste Quote an Ungeimpften haben sollen. Zur Erklärung ziehen Jour­na­lis­t:in­nen einerseits oft die angeblich so zahlreichen Anthroposophiegläubigen und Es­o­te­ri­ke­r:in­nen im linken Bürgertum heran, andererseits den fehlenden Zentralstaat. Doch das sind vor allem gefühlte Wahrheiten.

Das beginnt mit der angeblich niedrigsten Covid-Impfquote im eu­r­opä­­ischen Vergleich. Richtig ist: Die Schweiz, Österreich und Deutschland liegen in Europa im Mittelfeld der Corona-Durchimpfung. Doch der Abstand ist teilweise gering. Deutschland hat laut einer Auflistung der Oxford University (Stand vom Freitag) eine Impfquote von 67,33 Prozent. Davor kommen Großbritannien (67,63 Prozent), Schweden (68,82 Prozent), Frankreich (68,95 Prozent, Stand vom Donnerstag) und Norwegen (69,26 Prozent, Stand vom Mittwoch).

Damit ist der Abstand zum Spitzenreiter Portugal (87,78 Prozent, Stand von vor einer Woche) zwar groß. Aber auch in Deutschland gibt es etwa mit Bremen eine Region, die immerhin fast so gut dasteht wie die Dritt- und Viertplatzierten Island (81,56 Prozent) und Spanien (80,26 Prozent): 79,4 Prozent der Bevölkerung in Bremen sind geimpft. Hamburg, das Saarland, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen wären mit über 70 Prozent europaweit unter den Top Ten.

Die hohe Bremer Impfquote lässt sich nicht damit erklären, dass es dort so wenig An­thro­po­so­ph:in­nen gäbe. Mit drei Waldorfschulen existieren anteilig auf die Bevölkerung gerechnet genauso viele Waldorfschulen wie im Steiner-Kernland Baden-Württemberg.

Vertrauen schaffen durch Verzicht auf Ausgangssperren

Tatsächlich haben die Bremer Regierung und Verwaltung die Impfkampagne vorbildlich organisiert. Zudem hat die Regierung das Vertrauen der Bevölkerung gestärkt, unter anderem indem sie auf das Androhen von Ausgangssperren verzichtet hat.

Außerdem haben die Verantwortlichen früh erkannt, dass sie Menschen mit wenig formaler Bildung erreichen müssen und solche, die kaum Deutsch sprechen. Denn dort sind die Wege zum Impfen grundsätzlich am weitesten, wie die alle zwei Jahre durchgeführte Befragung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) über Einstellungen zum Impfen feststellt: „Unter den Befragten mit formal höherer Schulbildung ist der Anteil der Impfbefürworter höher als unter Personen mit niedrigerem oder mittlerem Bildungsniveau.“ Und: „Befragte ohne Migrationshintergrund können etwas häufiger als Personen mit Migrationshintergrund als Impfbefürworter bezeichnet werden.“

Allgemein hätten „Ostdeutsche häufiger eine befürwortende Haltung gegenüber Impfungen als Westdeutsche“. Das trifft allerdings nicht auf die Covid-Impfung zu. Die von der Universität Erfurt koordinierte Cosmo-Studie fragt seit Pandemiebeginn Einstellungen zur Covid-Impfung ab. Sie stellt fest, dass Ungeimpfte „häufiger einen Migrationshintergrund“ hatten, aber auch „eher aus Ostdeutschland“ kamen. Mit Ausnahme von Mecklenburg-Vorpommern liegen die ostdeutschen Bundesländer bei den Impfquoten zum Teil deutlich unter dem Bundesdurchschnitt.

Rund die Hälfte der bisher Ungeimpften fühlt sich gedrängelt

Auch die Gründe haben die Cosmo-Autor:innen abgefragt: „Etwa die Hälfte der bisher Ungeimpften mit niedriger Impfbereitschaft möchte sich nicht impfen lassen, weil sie sich gedrängelt fühlen“, heißt es in der jüngsten Veröffentlichung von Anfang November. Und „für 18 Prozent der Ungeimpften mit niedriger Impfbereitschaft ist das Nichtimpfen eine Möglichkeit, die Unzufriedenheit mit der Regierung auszudrücken“. Zudem würden sie „deutlich die Effektivität der Impfungen“ unterschätzen.

Mitte Oktober hatte auch das Bundesgesundheitsministerium eine Untersuchung zu Gründen von Ungeimpften veröffentlicht. Das größte Hindernis scheint demnach die Angst zu sein: Drei Viertel der Befragten hätten der Aussage „voll und ganz“ zugestimmt, sie hätten sich nicht impfen lassen, weil sie die Impfstoffe „für nicht ausreichend erprobt“ halten.

Viele tun sich schwer mit Entscheidungen

Auch anekdotische Berichte legen nahe, dass der Begriff „Impfgegner“ nicht weit führt. „Die meisten, die jetzt erst zu mir zum Impfen kommen, sind Menschen, die sich schwer mit Entscheidungen tun“, sagte Hans-Michael Mühlenfeld vergangene Woche der taz, er ist Vorsitzender des Bremer Hausärzteverbands. Und Janosch Dahmen, grüner Bundestagsabgeordneter und Rettungsarzt, hatte im taz-Interview seine Beobachtung beschrieben, dass die Ungeimpften auf den Intensiv­stationen „mehrheitlich keine Hardcore-Coronaleugner“ seien, „sondern Menschen mit wenig Geld, wenig Bildung und schlechtem Zugang zum Gesundheitswesen“.

Die These einer tief im deutschen Wesen verwurzelten Impfskepsis lässt sich somit nicht aufrechterhalten. Die Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung besagt, dass der Anteil von Menschen, die Impfungen ganz ablehnen, mit 2 Prozent konstant niedrig ist, in den Vorjahren sogar gesunken war. Hinzu kommen 2 Prozent, die Impfungen „eher ablehnen“.

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114 Kommentare

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  • „sondern Menschen mit wenig Geld, wenig Bildung und schlechtem Zugang zum Gesundheitswesen“



    Sind das Gründe? Nein. Sind das Erklärungen? Ja.



    Die Impfung ist kostenlos, Ärzte findet man in Städten zur genüge, Impfzentren waren bisweilen auch an vielen Orten vorhanden. Damit fallen zwei der drei Punkte schon mal raus. Was also hält die Menschen davon ab? Sie haben es nicht verstanden oder sich nicht darum gekümmert.

    • @Lars B.:

      Der Politik mache ich auch zum Vorwurf, allen Parteien, dass sie gut bunte Flyer im Wahlkampf in die Briefkästen werfen können, aber während der Pandemie kam nichts, bisher nichts. Auch nichts in mehreren Sprachen.

    • @Lars B.:

      Genau, sie haben es nicht verstanden. Auch die guten Infos eines Christian Drosten versteht man mit Bildungshintergrund und vielleicht kleinem Latinum oder wenigstens guten Sprachkenntnissen einer modernen, romanischen Sprache. Und flüssigem Deutsch.

      • @Maria Burger:

        Es gibt eine Menge Möglichkeiten, sich zu informieren - in vielen Sprachen. Allein der Wille muß da sein.

  • Danke für diesen Artikel!

  • Eigentlich ist allmählich alles an Worten ausgetauscht, was es auszutauschen gibt. Fehlende Informationen als Grund für eine niedrige Impfquote anzuführen, ist nach zwei Jahren schlichtweg naiv. Wer telegram und Co. folgt, ist nicht einfangbar. Wem alle Berichte aus den Kliniken egal sind, ist auch nicht durch bunte Plakate zu bekehren. Wer ein Menschenverachter ist, ändert sich nicht ohne Wunder. Wer zerstören will. zerstört.

    • @snowgoose:

      sie argumentieren einfach auf Grund ihrer Gefühle, das ist das selbe Prinzip wie die von Ihnen gescholtenen Querdenker.



      Wenn Sie den Artikel gelesen hätten, wüssten Sie aber, dass die Ungeimpften eben nicht alle in die Querdenkerecke zu drängen sind.



      Unter anderem sind um die 10% davon Kinder bis 12 Jahren.

      • @nutzer:

        Genau, so ist es. Eigentlich sollte das den meisten bekannt sein, aber wenn ich all die Kommentare in verschiedenen Medien so verfolge, eher nicht. Im Gegenteil. Da wir verallgemeinert, Pappageienartig wiederholt und hemmungslos auf die bösen Ungeimpften eingedroschen.

  • Sorry, wenn nach fast zwei Jahren Corona-Pandemie noch der eine oder andere nicht erreicht worden ist, dann liegt es nicht an, dass es nicht genügend Informationen gab. Dann kann das nur an totaler Gleichgültigkeit, absoluter Dummheit oder halt extremer Menschenverachtung liegen. Es geht also nicht mehr darum, auf die Impfgegner Druck auszuüben, sondern nur darum, dass sie Verantwortung übernehmen. Also keine Krankenhausbetten für Impfgegner. Und einen totalen Lockdown für diese (...)

    Kommentar gekürzt. Bitte verzichten Sie auf überzogene Polemik. Danke, die Moderation

  • taz: "Deutschland hat laut einer Auflistung der Oxford University eine Impfquote von 67,33 Prozent. Davor kommen Großbritannien (67,63 Prozent), Schweden (68,82 Prozent), Frankreich (68,95 Prozent) und Norwegen (69,26 Prozent)."

    Die eigentliche Frage ist doch gar nicht, ob alle Menschen in den reichen Ländern "durchgeimpft" sind und man die 100 Prozent erreicht, sondern wie man das Coronavirus weltweit besiegen kann, damit es sich nicht in den armen Ländern zu etwas entwickelt, was man dann gar nicht mehr in den Griff bekommt. Wenn das Coronavirus nämlich irgendwann "gestärkt" und "mutierter" aus den armen Ländern nach Europa oder den USA zurückkommt, dann haben auch die reichen Industriestaaten - trotz Impfungen - ein riesiges Problem. Ich bin übrigens vollständig gegen Corona geimpft und hoffe natürlich, dass die Impfung auch hält, was die Fachleute verspochen haben.

    An der Universität von Pennsylvania forschte man schon lange an mRNA-Impfstoffen. Dass ein COVID Impfstoff in nur zehn Monaten entwickelt werden konnte, liegt daran, dass er auf einer Technologie basiert, die an Universitäten schon 'seit vielen Jahren' erforscht wird. Ein Corona-Impfstoff für alle Menschen dieser Welt wäre jetzt also noch möglich, wenn die Impfstoff-Patente allen Ländern zugänglich gemacht werden. Das Wort heißt "Jetzt", und zwar bevor das Coronavirus sich in etwas mutiert, wo Forscher dann wieder Jahre brauchen, um dagegen einen neuen Impfstoff zu entwickeln. Dafür müssen allerdings erst einmal viele Länder dem TRIPS Waiver zustimmen, aber dann können ja die Pharmaunternehmen keine "dicken Gewinne" mehr machen. Deutschland wollte dem TRIPS Waiver in der GroKo übrigens nicht zustimmen. So sieht die Realität nämlich wirklich aus, die man in den westlichen Ländern auch gerne "Raubtierkapitalismus" nennen darf und die Millionen Menschen noch das Leben kosten könnte.

    • @Ricky-13:

      Das ist richtig, aber wie auf netzpolitik.org vom 07.05.21 zu lesen ist hat die USA es wohl freigegeben. Auch der bekannte Spruch "Was bringt Ärzte+(/Big Pharma) um Lohn und Brot, die Gesundheit und der Tod" wäre hier nicht mehr passend. Die fetten Pfründe schieben die auch weiterhin ein.

  • Impfzentren Berlin, heute:



    Keine Impftermine verfügbar, weder Biontech noch Moderna, weder Messe noch Tegel, weger Erst- noch Folgeimpfung.

    Vor ein paar Tagen gab es noch Termine für Folgeimpfungen im Dezember, aber keinerlei Erstimpfungen zu buchen.

    • @meerwind7:

      In Freiburg gehen auch nur Auffrischungen. Das heißt, wenn es wieder Termine gibt :-(

  • Ein Fehler war sicherlich die Aufhebung der vorher festgelegten Impf-Reihenfolge durch BM Spahn, weil sich dadurch die "ambitioniertesten" Impflinge nach vorn gedrängt hatten, und viele derjenigen, die bis heute immer noch nicht geimpft sind, es schwerer hatten, im Frühjahr einen Temin zu bekommen. Im Sommer waren die Zahlen dann niedrig, da wurde es ebenfalls nicht nachgeholt.

    • @meerwind7:

      Die Priorisierung wurde am 07.06. aufgehoben, insofern ist "Frühjahr" schon mal falsch. Seitdem ist die Zahl verabreichter Impfungen kontinuierlich gesunken (impfdashboard.de/), glücklicherweise steigt sie langsam wieder - wobei das "langsam" durch die Schließung der Impfzentren begründet ist, was sich u.a. Herr Söder fett auf die Stirn tätowieren lassen müsste.

  • "... Menschen mit wenig Geld, wenig Bildung und schlechtem Zugang zum Gesundheitswesen"

    Man hat die Ungeimpften vielleicht schlicht nicht erreicht. Nicht mit den Medien, dem Fernsehen, dem Radio, dem Internet oder persönlich.

    Weil man das Problem als eine politisches von Hardcore-Coronaleugnern gesehen hat?



    Weil die Kommunen nicht in die Brennpunkte gegangen sind?

    Man hat sich eine Brille aufgesetzt mit der man sich die Corona-Realität zurecht gefiltert hat.

    Politisch verortet sah es bspw. Anfang des Jahres nicht nur bei AfD Anhängern übel aus, was die Impfwilligkeit betraf. Fas genau so übel sah bei Anhängern der Linkspartei und der FDP aus. (" Zunächst zu den Zahlen. Laut Politbarometer ist die Bereitschaft zum Impfen bei Wählern der Union (80 Prozent), der Grünen (77) und der SPD (76) am höchsten. Deutlich geringer ist sie bei Anhängern der FDP (58) und der Linken (55), am geringsten bei denen der AfD (32)." www.tagesspiegel.d...ind/26821290.html)

    • @Rudolf Fissner:

      "Weil die Kommunen nicht in die Brennpunkte gegangen sind?"

      In den Medien wurde vor einigen Monaten aber immer wieder über Impfangebote an Brennpunkten berichtet...

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        In Bremen beispielsweise aktuell nicht: www.gesundheit.bre...orona/impfen-38848

        • @Rudolf Fissner:

          Was soll der Link nach Bremen beweisen?

          Bremen impft?

          Ja, in Bremen wird sehr erfolgreich geimpft. Nicht umsonst hat Bremen die höchste Coronoimpfquote in Deutschland.

          • @Gesunder Menschenverstand:

            Richtig. Aber der Link zeigt, dass die Impfbusse selbst im hochgelobten Bremen nicht in den Brennpunkten stehen, jedenfalls nicht offiziell und bekannt. Selbst Bremen kann also noch besser werden.

        • @Rudolf Fissner:

          Und das Bremer Anti-Beispiel sticht jetzt alle anderen aus?

          • @Pia Mansfeld:

            Welche anderen Beispiele?

            • @Rudolf Fissner:

              Alle anderen selbstverständlich. Die, von denen Sie als Anti-Beispiel auf Bremen abgeleitet haben. Ist das so schwer zu verstehen?

  • "dass die Ungeimpften auf den Intensiv­stationen „mehrheitlich keine Hardcore-Coronaleugner“ seien, „sondern Menschen mit wenig Geld, wenig Bildung und schlechtem Zugang zum Gesundheitswesen“." Danke für diese Richtigstellung. Ein rarer Fund in diesen Tagen.



    Ich habe lange überlegt, ob ich das hinzufügen soll, aber ja: ich habe mich gleich & ohne große Aufregung impfen lassen. Aber ich wusste auch mein Leben lang wie privilegiert ich bin.

    • @JulianM:

      Meine zwei Corona-Impfungen waren kostenlos. Meine Schulbildung auch. Am Geld lag es also nicht mit dem Impfen. Und die Bildung? Hat zumindest bei mir gereicht. Privilegien? Ja, habe ich. Hat aber mit dem Thema rein gar nichts zu tun.

    • @JulianM:

      Mir ist nicht klar, dass wenig Geld ein ausschlaggebendes Kriterium für eine nicht erfolgte Impfung sein kann. Ebenso kann auch keine Rede vom schlechten Zugang zum Gesundheitswesen sein. Jeder hier hat die Möglichkeit zu einem Arzt zu gehen, die sind nicht weit weg und man bezahlt keinen Eintritt.



      Das sind alles Scheinargumente. Die einzige Erklärung die ich gelten lassen würde wäre schlechte Bildung. Daraus resultiert leider auch oftmals eine mangelnde Bereitschaft, sich zu informieren und sich um Dinge zu kümmern.

    • @JulianM:

      In Spanien scheinen Wohlstand und mangelnde Bildung überhaupt keine Faktoren zu sein. Man lässt sich impfen und gut ist.

      Nur hier müssen wir offenbar gaaaanz viel Verständnis aufbringen und jede noch so alberne Rechtfertigung für asoziales und unsolidarisches Verhalten reflektieren.

  • Ich hatte mir heute verschiedene Grafiken zu den Corornadaten angesehen.

    Die geographische Karte, die Deutschlands Impfzentren darstellt in der FAZ, zeigt neben der poliischen Neigung zur AfD etwas anderes.

    Würde man diese Karte der Impfzentren über eine Karte legen, die Regionen mit höchsten Inzidenzen und niedrigen Impfquoten im Oktober, November diesen Jahres darstellt, dann ergäbe sich ein Zusammentreffen. So ist beispielsweise der West-Landkreis Cloppenburg nicht nur eine Hochburg der rechtskonservativen CDU, sondern auch eine Region mit wenigen Geimpften im Vergleich der Nachbarlandkreise.



    Ob es sich um einen Zusammenhang handelt etwa in Sachsen und Bayern oder ein zufälliges Zusammentreffen, weil ländliche Regionen besonders schlecht durch infrastrukturelle Schwächen durch Maßnahmen erreicht wurden oder unbeachtet blieben, das wäre eine Frage, die politisch zu lösen sein könnte, um die Impfquote zu erhöhen.

    Impfmobile in die kleinsten Orte und entlegensten Gegenden, nicht nur in Alten- und Pflegeheime oder prekäre Stadtviertel in Großstädten.

    Zusätzlich Impfkampagnen der Gynäkologen für junge Frauen, der Sportmediziner für junge Männer, Abwägungsprozesse Impfung-Krankheit transparent machen: Symptom-Verlauf bei Gesunden und Normalgewichtigen ohne Vorerkrankungen, ohne Risikofaktoren nach Altersgruppen in Zahlen .

    • @louisa:

      Solche selbst gestrickte Erhebungen snd nicht zu gebrauchen. Sie erinnern mehr an den Zusammenhang von Störchenüberflügen und Geburtenrate.

      Die genannten Beispiele lassen sch auch mit gleicher Beliebigkeit auf die Anzahl der Schweine in Cloppenburg oder, in Ostdeutschland auf das dortige vermehrte Vorkommen von Wählern der Linkspartei zurückzuführen.

      Nd woher haben Sie die Information, dass die CDU in Cloppenburg rechtskonservativ ist? Oder meinen Sie die gesamte CDU und wollen Coranainfektionen auf das Wahlverhalten zurückführen, bzw. "CDU" als ansteckungsfördernd bezeichnen?

  • Der Punkt ist doch, dass vor allem die Distanz zur Impfung, sei es örtlich, sprachlich, gesundheitlich oder eben politisch wohl den Ausschlag gibt, sich nicht impfen zu lassen. Dass bei großen Flächenländern weniger geimpft wird, zeigt schon die Bedeutung von Zugänglichkeit auf. Natürlich gibt es Impfgegner in Deutschland, die soll es meinetwegen auch geben. Die Regierung muss überzeugen. Die schnelle Schließung einiger Impfzentren und das Ende von kostenlosen Tests fand ich sehr unvorteilhaft. Aber Tests und Impfungen alleine werden nicht mehr reichen. Delta ist weit ansteckender und ich kenne schon eine geimpfte Person, die trotzdem erkrankt ist. Ohne Maßnahmen anderer Art wird es also nicht gehen. Die eigentliche Frage ist wohl eher: Wann endet das hier? Gibt es dazu noch die Chance? Müssen wir uns auf 15 Jahre Covid und Booster-Impfungen einstellen?

    • @Andreas_2020:

      Es endet nicht. Das Virus bleibt uns erhalten. Wenn alle geimpft, genesen oder gestorben sind (Zitat Jens Spahn), wird sich die Lage "normalisieren", bis dann in einigen Jahren wieder eine Welle (überraschend) über uns hereinbricht, weil es zu wenige Geimpfte und Genesene gibt...

    • @Andreas_2020:

      "Der Punkt ist doch, dass vor allem die Distanz zur Impfung, sei es örtlich, sprachlich, gesundheitlich oder eben politisch wohl den Ausschlag gibt, sich nicht impfen zu lassen."

      Nicht unbedingt. 500m bis zum Impfbus sind offenbar immer noch zu weit.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        der Impfbus, der am 15.12. von 9:30 bis 11:00 auf dem Rewe an der Tangete steht, meinen sie....? und danach in Dorthausen von 12:00 bis 14:30 am Marktplatz?



        Mist da kann ich nicht, aber er kommt ja wieder am 20.12 von 11:30 bis 13:00 Uhr....dann gibts aber nur Zweitimpfungen, weil der Bus kein 3tes Mal fährt...



        oder wer schon mal alle ortsansässigen Arztpraxen abtelefoniert hat, auf der Suche nach einem impfwilligen Arzt, der weiß das die Distanz zur Impfung nicht in Metern berechnet wird, sondern im Organisationsaufwand um eine zu bekommen.

        • @nutzer:

          Nein. Der stand den ganzen Tag. Und die Personen, an die ich denke, hatten reichlich Zeit hinzugehen.

          Übrigens sind die meisten Arbeitgeber inzwischen froh, wenn alle geimpft sind. Die lassen einen auch mal gehen, weil es für sie das Leben auch vereinfacht.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        In welche Richtung muss man zum Impfbus gehen? Wo hat der sich heute versteckt?

        • @Rudolf Fissner:

          Einfach mal googeln. Kommt darauf an, wo man wohnt.

          Im konkreten Fall geht es um eine Kleinstadt in Sachsen.

  • Der Menschen Einfalt ist überwältigend. Fährt der Fahrer auf den Abgrund zu, der Beifahrer mahnt "Brems!", fühlt er sich gedrängelt und tritt erst recht auf's Gas? Glückwunsch zum Massengrab.

  • Dem Virus ist es doch völlig egal, ob jemand Impfverweigerer ist, oder sich nur einfach immer noch nicht hat impfen lassen. Es bleibt so oder so das Problem, dass ca. 20 Millionen Einwohner in Deutschland weiterhin keinen ausreichenden Impfschutz haben - und da sind Kinder und Jugendliche unter 18 schon rausgerechnet. Unter diesen 20 Millionen haben Ältere und Vorerkrankte ein deutlich steigendes Risiko einer schweren Covid-19 Erkrankung mit jeder Infektion, die insgesamt dazukommt. Da die Delta-Variante sechsmal ansteckender ist, als der Urtyp des Virus, gingen doch hier alle Diskussionen über Lockerungen der Maßnahmen ab dem Herbst am Ding vorbei.

  • Ein weiterer Grund, dass die Impfquote nicht höher ist, lautet: Impfwillige bekommen keinen Termin oder müssen sich stundenlang die Beine in den Bauch stehen. Wer hat dazu jetzt bei Regen und Kälte das zu tun und sich eine Erkältung zu holen?

    • @Elena Levi:

      Ja, niederschwellig ist das Angebot zur Zeit nicht. Das war im Sommer bis in den September gut, jetzt wird es schon den Impfwilligen schwer gemacht.

  • "Ungeimpft aber nicht Impfgegner"? Entschuldigung, aber das sind für mich die Schlimmsten. Das sind keine irren Aluhut- Träher, sondern Leute, die ihr nicht zu begründendes, diffuses Unwohlsein über den Schutz ihrer Mitmenschen stellen, der ja mit einer Impfung eindeutig wächst, weil man, egal um wieviel, weniger ansteckend wird.

    • @Benedikt Bräutigam:

      Man munkelt das vom RKI/STIKO Impfempfehlungen ausgesprochen wurden und werden.



      Dazu gehört auch welche Gruppe mit dem Impfen warten sollten wie Schwangere oder Genesene.

      Außerdem wenn nach 7 Monaten kein Schutz mehr da ist ist man eigentlich auch Ungeimpft.

    • @Benedikt Bräutigam:

      Es muss nicht diffuses Unwohlsein sein. Es kann auch extreme Gleichgültigkeit sein. Zitat einer jungen Frau, die zum Impfen anstand: Meine Freundinnen haben sich jetzt impfen lassen, da dachte ich, na ja, warum nicht.

    • @Benedikt Bräutigam:

      Die Impfung dient weiterhin in 1. Linie dem eigenen Schutz und der eigenen Gesundheit.

      • @Elena Levi:

        und trotzdem haben Geimpfte eine geringere Viruslast und Wahrscheinlichkeit, ein Intensivbett zu belegen.

      • 4G
        4813 (Profil gelöscht)
        @Elena Levi:

        Quatsch. Sie dient dazu Infektionsketten abzubrechen.

  • 3G
    33556 (Profil gelöscht)

    Ich bin überrascht.



    Habe soeben den Black Swan gesehen.



    Zum Thema Impfpflicht verhalten sich die Journalisten in Deutschland, auch die der Qualitätsmedien (denen ich die TAZ weit vorn sehe), überwiegend auch die der TAZ, wie die Schafherde, die ich am Wochenende auf der Alb sah: Eine(r) rennt los - alle hinterher.



    Und so schallt's durch den Blätterwald und aus den Rundfunkanstalten: Impfverweigerer, Asoziale, vaterlandslose Gesellen, Irre.



    Hier im Artikel: Journalismus Pur!



    Schade, dass man sich darüber wundern muss.



    Und danke, dass es ihn (noch) gibt.

  • Als Impfskeptiker", der nicht ins Raster passt, weil ich weder was mit der AfD am Hut habe, noch in "sozialen" Netzwerken unterwegs bin, noch in die Kategorie "arm, ungebildet oder des Deutschen nicht mächtig" falle, muss ich leider auch "anekdotisch" argumentieren. Nachdem ich vor der Erst- und Zweitimpfung mein ungutes Gefühl durch rationale Argumente (ich schütze mich, ich schütze andere, ich kann am sozialen Leben teilnehmen) erfolgreich unterdrückt hatte, ließ ich mir Mitte Juli die zweite Spritze Biontec geben. Drei Stunden später hatte ich so heftige Schmerzen im Ellenbogenknochen, wie noch nie. Am nächsten Morgen war mein linker Unterarm über ca. 40% der Fläche: rot, dick, geschwollen, heiß, schmerzhaft. Auch das hatte ich vorher noch nie erlebt! Zum Glück bekam ich diese Impfkomplikation (also keine Impfnebenwirkung) durch Einnahme Antibiotika in den Griff. Ansonsten hätte eine Sepsis gedroht. Aber auch Antibiotika haben Langzeitwirkungen, z. B. im Bereich Magen/Darm. Diesbezüglich hatte ich ca. 6 Wochen Spaß. Mein Fazit: Die Coronaimpfung war die übelste Impfeerfahrung meines Lebens. Und nun also boostern?! Es tut mir leid, aber bei diesem Thema gehöre ich schon wieder zu "diesen Idioten", die sich mit der Entscheidung schwer tun. Was ist, wenn nach der Booster-Spritze nicht nur mein Unterarm, sondern der ganze Körper dick, rot, geschwollen, heiß und schmerzhaft ist? Dann habe ich halt Pech gehabt? In der Pandemie müssen wir alle Opfer bringen? Momentan vertrete ich folgende Position: Die Grundimmunisierung schützt mich vermutlich vor einem schweren Verlauf. Ich werde also niemandem das Intensivbett wegnehmen! Darüber hinaus halte ich mich streng an Maske, Aha und hin und wieder testen, um möglichst niemanden zu infizieren. Risikokontakte vermeide ich bestmöglich. So hoffe ich, auch ohne Booster niemandem zu schaden. Obwohl ich ein "Vollidiot" und Impfskeptiker bin.

    • @Running Man:

      Nachtrag: Was ich sagen wollte, am besten mal dem Impfenden die Ohren lang ziehen!

    • @Running Man:

      Hm, also dann auch kein Lokalanestätikum vom Zahnarzt gespritzt? Antibiotika, um die "Impfkomplikation" in den Griff zu bekommen hat eher was mit unsauberer Nadel o.ä. zu tun. Antibiotika wirken nicht bei Viren und mit mRNA haben die schonmal gar nix zu tun.



      ... also immer schön demnächst beim Zahnarzt die Zähne zusammen beißen, sonst wird evtl. der Mund rot und heiß und ...



      ;-)

    • @Running Man:

      Ich bin ziemlich sicher, daß Ihre Infektion mit Ihrer Impfung nichts zu tun hatte sondern ein unglücklicher Zufall war. Selbst wenn unsauber gespritzt wurde müßte doch die Infektion am Oberarm und nicht am Ellbogen gewesen sein.



      Übrigens habe ich noch nie einen Arzt gesehen der die Einwirkzeit des Desinfektionsmittels beachtet, die spritzen es auf die Haut und wischen es sofort trocken, das kann man dann auch gleich sein lassen denn es muß von selber trocknen um zu wirken.



      Ich habe auch gerade eine Schwellung und Rötung am Ellbogen ganz ohne Impfung.

    • @Running Man:

      Sie sind offensichtlich kein Vollidiot. Sie haben sich ja eine Grundimmunisierung geholt, und auch wenn deren Schutzwirkung nachlässt, wird sie noch lange um einiges besser sein als nichts. Der Booster macht zwar unbedingt Sinn, aber man kann auch mal einen Antikörper-Test machen, um grob abzuschätzen, wie gut der Schutz noch ist.

      Zu Ihrer Impfkomplikation: Also bei mir hat sich auch mein Oberarm angefühlt, als ob jemand mit einer Eisenstange drauf gedroschen hätte, 2, 3 Tage lang, aber keine Rötung.

      Ich frage mich: Die Antibiotika sind Ihnen verschrieben worden? Weil: die würden ja nur bei einer bakteriellen Infektion irgendetwas bringen, und wenn Sie eine solche hatten, dann lag das nicht am Impfstoff, sondern dann ist bei der Verabreichung unsauber gearbeitet worden!

      Wenn es das war, ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie so ein Pech nochmals haben sollten, sehr gering, bzw. lässt sich nochmals reduzieren, in dem man zu einem Arzt geht, dem man vertraut und der weiß wie man steril arbeitet.

      Wenn das nicht der Grund war, hätten Sie die Antibiotika umsonst geschluckt.

      • @kritikderkritikderkritik:

        Danke für Ihre freundliche Antwort! Es war eine bakterielle Infektion. Die Frage ist, wo sie herkam. Von drei Ärzten habe ich vier Vermutungen gehört: Insektenstich, Thrombophlebitis, mangelhafte Sterilisation der Impfnadel, eine versteckte Infektion, die durch die Impfung "geboostert" wurde, weil mein Immunsystem mit der Impfung beschäftigt war, so dass sich die Bakterien ausbreiten könnten. Ich lasse das so stehen. Was ich eigentlich sagen will, ist folgendes: Wer den "Corona Booster" verweigert, muss kein Vollidiot, Esoteriker, AfD Anhänger, Ignorant, Egoist usw. sein, sondern kann schlicht und ergreifend schlechte Erfahrungen gemacht haben. Entscheidend ist, dass alle ihr Bestes tun, um die Infektionsketten zu unterbrechen.

    • @Running Man:

      Ich kann Sie verstehen. Hätte ich solche Nebenwirkungen gehabt, dann würde ich vermutlich auch eine Auffrischungsimpfung ablehnen. Andererseits bekam ich vor einigen Jahren nach einer Grippeschutzimpfung eine üble Erkältung mit Bronchitis. Da sagte ich mir: Nie wieder Grippeschutzimpfung. Letztes Jahr und davor habe ich es doch wieder getan und keinerlei Reaktionen gehabt. Mal sehen, wie es dieses Jahr sein wird. Bei der Covid-Impfung hatte ich nach der 2. eine leichte Reaktion. Ist bei jedem anders und auch von Fall zu Fall beim selben Menschen anders.

  • Das ist die verständnisvolle, komplizierte Erklärung. Die unkomplizierte ist: ein großer Anteil an Deppen in der Gesellschaft.

    • @Vincent Braun:

      Mein Gott, wie angenehm es ist, wenn man auf Deppen herabsehen kann!

  • Ja, es ist komplex, die Ungeimpften zu erfassen. Ein IMHO spannender Denkansatz hat vor ein paar Tagen watson.ch geliefert: www.watson.ch/schw...-der-covid-impfung



    Ich finde das Heranziehen des Nationalsozialismus zwar etwas weit hergeholt, obwohl zumindest die Oberschwurbler (zumindest in CH) wenig Berührungsängste zu der braunen Suppe kennen. Aber dass Gesundheit im besten neoliberalen Verständnis als "Verantwortung des Individuums" propagiert und entsprechend weniger "öffentliche Gesundheit" vom Staat angeboten wird, ist zumindest in CH nachvollziehbar.

  • Aber bitte jetzt nicht die geringe Bevölkerungsdichte als Begründung heranziehen. Norwegen hat eine Impfquote von 70,2 % und Finnland von 71,7%. Auch dort gibt es eine 4. Welle.

    • @tazler:

      Die ursprünglich angepeilten >70% Impfquote waren auf die Corona-Wildvariante bezogen. Für die infektiösere Delta-Variante braucht es wohl eher 85-90%.

      • @Ingo Bernable:

        @Ingo Bernable: auf welcher Grundlage beruht die Schätzung von 85%-90%?

        • @mauersegler:

          Die 85% beruhte auf Daten, die aus Israel stammen, seitdem die Deltavariante als Mutation alle anderen Varianten verdrängt hatte.

          Sie ergibt sich aus der Ansteckungsquote, die bei Delta höher ist als bei den vorgehenden Varianten.



          Der R-Wert ist dafür maßgeblich.

        • @mauersegler:

          Die erforderliche Impfquote wird, ganz grob, wie folgt berechnet:



          Wie viele Leute steckt eine infizierte Person an?



          Beim Wildtyp waren es drei bis vier.



          Wenn aber von 4 Begegnungen 3 geimpft sind (also 75%), steckt man von den vieren nur noch 1 an - die Kurve wächst nicht mehr exponentiell.



          Die Delta-Variante ist viel ansteckender: man schätzt, dass eine infizierte Person ca. 6 bis 9 Personen anstecken kann.



          Dann müssen also von 9 Personen, die ich treffe, 8 geimpft sein, damit ich das Virus nicht mehr exonentiell weitergebe: macht eine Quote von knapp 90%.



          Das gilt für alle impfbaren Krankheiten: es geht immer darum, die Zahl der weitergegebenen Ansteckungen auf möglichst unter 1 zu senken und hängt daher immer davon ab, wie hoch die Infektiosität ist.

        • @mauersegler:

          Auf keine Schätzung, sondern auf statistische Berechnungen, die damit zu tun haben, dass Delta infektiöser ist. Selbst wenn 90% geimpft sind, kommt es zu Impfdurchbrüchen in der Bevölkerung. Hier würde es mich interessieren, wieviel Impfdurchbrüche es gibt und wieviele davon andere Menschen wiederum anstecken können.

  • "Doch der Abstand ist teilweise gering. Deutschland hat laut Oxford University (Stand vom Freitag) eine Impfquote von 67,33 Prozent. Davor kommen Großbritannien (67,63 Prozent), Schweden (68,82 Prozent), Frankreich (68,95 Prozent, Stand vom Donnerstag) und Norwegen (69,26 Prozent, Stand vom Mittwoch)."



    Kann mir jemand erklären, warum Schweden keine 4. Welle hat?

    • @tazler:

      Es ist zu früh, immer eine Unterteilung in Länder vornehmen zu wollen die gut, besser, schlechter durch die Pandemie kommen.

      Es ist falsch, sich immer das für die eigene Position passende Land aussuchen zu wollen, was einem besser erscheint, dessen Kriterien man nicht benennt.

      Beispiel: Australien und Neuseeland haben die geringsten Todeszahlen zu verzeichnen.



      Die Maßnahmen der Ausgangssperren waren rigide. Ich bin froh, dass es das in Deutschland nicht gab.



      Im Sinne der Behauptung, Kontakt- und Ausgangssperren würden nicht greifen, wäre das der Gegenbeweis. Es gibt weniger Todesfälle.

      In Schweden gab es bis jetzt mehr Todesfälle als in Deutschland im Vergleich zur Einwohnerzahl.

      Es könnte sein, dass Deutschland auf dem Weg ist, diese Quote der Schweden zu erreichen, was die Todeszahlen angeht.

      Man weiß, dass die schwedische Ansteckungs-Virus-DNA in Europa verteilt wurde.

      Man kann im Laufe der letzten 20 Monate nachvollziehen, dass das pandemische Geschehen in Europa nicht national begrenzt war.

      Es könnte also durchaus so sein, dass Schweden, Dänemark, Norwegen und Finnland demnächst wieder mehr Ansteckungen haben, mehr schwere Verläufe und mehr Krankenhauseinweisungen.

      Vergleiche sollte man immer genau vornehmen und ein abschließendes Urteil kann man nur nach der Pandemie abgeben.

    • @tazler:

      Jupp, aber am besten können es die Schweden selber. Schau doch mal unter www.krisinformation.se/, direkt unter " Wenn Sie oder eine Ihnen nahestehende Person sich unwohl fühlen". Viel interessanter ist natürlich auch eigentlich die Frage warum die Zahlen der Nachbarn so viel geriner sind. Geht immerhin um den Faktor 3-5 bei allen Nachbarn.

    • @tazler:

      Zumindest ein Teil der Antwort liegt ohne Zweifel in der Altersstruktur des Landes: Schweden sind im Schnitt deutlich jünger als Deutsche. Das hilft.

    • @tazler:

      Weil Schweden in der vorherigen Wellen eine Durchseuchung zugelassen hat und somit wohl mehr Genesene hat.



      Die Kehrseite ist allerdings, dass Schweden pro 100000 auch eine deutlich höhre Todeszahl hat als z.B. Deutschland. Das war quasi der Preis.

    • @tazler:

      Als medizinischer Laie, der aber die Corona Diskussion von Beginn an intensiv verfolgt hat, vermute ich Folgendes: Schweden hat deshalb keine 4. Welle, weil sich in Welle 1-3 aufgrund geringerer Schutzmaßnahmen mehr Menschen infiziert hatten als in Deutschland, so dass das (mutierte) Virus in Schweden jetzt weniger Angriffsfläche findet. Um das zu verifizieren, müsste man in beiden Ländern einen repräsentativen Querschnitt der Bevölkerung auf Sars CoV 2 Antikörper testen. Würde die These stimmen, liefe sie auf ein Nullsummenspiel hinaus: Was Deutschland durch die Lockdowns der früheren Wellen an Infizierten und Toten im Vergleich mit Schweden "gespart" hat, gleicht die Delta Variante nun in der 4. Welle aus.

      • @Running Man:

        Nachweislich sind in Schweden nur 16% der Menschen mit dem Coronavirus infiziert gewesen. Ob man die Dunkelziffer zur Ausgangslage machen sollte eine "Durchseuchung" und Immunisierung auf natürlichem Wege zu vermuten, ohne das belegen zu können?

        Abgerechnet wird immer zum Schluß.

        Zwischenbilanzen, sollten sich nicht auf Vermutungen sondern dezidiert auf einzelne Faktoren und belegbare Zahlen beziehen.

        Man kann es den Schweden wünschen, nicht noch mehr Todesfälle und eine ganze Generation der Älteren in nur zwei Wintern zu verlieren.

        Ob es so eintrifft, oder hier nur wieder die üblichen Verdächtigen ihre theoretischen Seifenblasen bestätigt sehen wollen, bleibt abzuwarten.

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @tazler:

      Weil schon Mal doppelt so viele Schweden tot sind und die Schweden jetzt disziplinierter sind?



      Was wollen sie jetzt sagen?

      • @4813 (Profil gelöscht):

        Das geben offizielle Statistiken aber nicht her! Zwar etwas mehr, als in Deutschland, aber bei Weitem nicht doppelt so viele und trotz allem deutlich weniger, als in vielen anderen (europäischen) Ländern.

        Von doppelt, oder wie einer vorab schrieb, 10fachen Sterberate zu sprechen ist billige Polemik

  • Nach Hunderten von Talkshows und Zeitungsartikeln noch irgendeine Form von Unwissenheit zu behaupten ist sinnlos. Überall hat es auch niederschwellige Vor- Ort- Angebote gegeben, wenn auch nicht so gut und konsequent wie in Bremen. Aber allein schon ein einziger Blick auf die festgefrorenen Zahlen bei den Erstimpfungen macht doch schon klar, wie unbeweglich die Gruppe der Impfunwilligen mittlerweile ist. Da warten ganz viele darauf gezwungen zu werden, das ist wirklich erbärmlich und das ist nicht akzeptabel. Individuelle Angst mag man ja nachvollziehen können, nur worauf beruht diese Angst eigentlich nach weltweit über 7 Milliarden verabreichten Impfungen? Wenn gleichzeitig völlig klar ist, dass man als Geimpfter signifikant weniger gefährlich für seine Mitmenschen ist, dann darf das Verständnis auch ein Ende haben. Überhaupt sind ja eigentlich genau diese, die es eigentlich besser wissen könnten, diejenigen, die eine unhaltbare und unakzeptable Position einnehmen, das eigentliche Problem. Und natürlich auch diejenigen, die meinen für solch indifferentes Nichtstun Verständnis aufbringen zu müssen. Auch diejenigen, die meinen, man dürfe den Einzelnen nicht dröngen, bevormunden oder zwingen. Doch, das darf man, das muss man sogar, wenn man andere damit schützt.

    • @Benedikt Bräutigam:

      Nur schauen sich nicht alle Menschen diese Talkshows an.

      • @Elena Levi:

        Es gibt neben Talkshows noch weitere Möglichkeiten, sich mit diesem Thema zu beschäftigen und sich zu informieren. Oha, wer hätte das gedacht?

  • Auch in Deutschland gibt es also mit Bremen eine Region, die gut dasteht. Ich bin mir sicher, in Island, Spanien und Portugal gibt es einige Regionen, die noch viel besser dastehen als der Landesdurchschnitt und dieses Bremen.

    Man kann sich wirklich alles schön rechnen. Dazu noch die, die sich gedrängelt fühlen oder gerade was besseres zu tun haben und schon wird aus uns eine richtig duffte Impfgemeinschaft mit ein paar zu vernachlässigenden Queerulanten. Also, jetzt bloß nicht mit einer Impfpflicht drängeln.

    • @Berlin:

      Naja, das ist vielleicht nach außen hin keine Statistik, die man präsentieren kann, zeigt aber vielmehr, was passiert, wenn Dinge auf Länderebene entschieden werden. Hier geht es ja um den Vergleich mit anderen Bundesländern, was dort schief(er)gelaufen ist. Soetwas haben Länder wie Portugal nicht. Außerdem hat in Portugal jeder direkt einen Impftermin erhalten. Man stelle sich das mal in Deutschland vor. Da wäre doch sicher wieder irgendwo ein ganzer Server zusammengebrochen.

    • @Berlin:

      "Queerulanten" - made my day!

  • „Etwa die Hälfte der bisher Ungeimpften mit niedriger Impfbereitschaft möchte sich nicht impfen lassen, weil sie sich gedrängelt fühlen“,



    Mir kommen gleich die Tränen!

    Also gibt es Leute, die muss man tröstend an die Hand nehmen, Kimmichs und Querulanten.

  • Nur mal so nebenbei:



    Das wegen seiner Impfquote so vielgelobte Bremen hat bei der 7-Tage-Inzidenz die 150-er Marke geknackt. Das wegen seiner seit Wochen bestehenden 2G-Regelungen hochgelobte Hamburg nähert sich bei der 7-Tage-Inzidenz der 200-er Marke.



    Und Holland hat trotz höherer Impfquote eine meh als doppelt so hohe 7-Tage-Inzidenz wie Deutschland.



    Soviel zum Thema Wirksamkeit der Impfungen und 2G-Regelungen ...

    • @Denkender_Buerger:

      Dann schauen Sie mal in den ÖPV und zack, schon haben Sie die Erklärung. Und nochmal, die Inzidenz ist keine verlässliche Größe mehr seitdem 67% der Bevölkerung geimpft sind. Weshalb da immer noch drauf rumgeritten wird ist mir ein Rätsel. Besser wäre es, die Zahl der erkrankten Personen mit schwerem Verlauf heranzuziehen, um die Kapazitäten im Gesundheitswesen damit zu vergleichen. Dass auch geimpfte Personen Covid-19 haben können, glücklicherweise mit zumeist milden Symptomen und für wesentlich kürzerer Zeit (eben wegen der Impfung), ist Ihnen auch bekannt, nicht wahr?

      • @Pia Mansfeld:

        Dann sehen Sie sich die Zahlen aus den Krankenhäusern in Sacsen, Thüringen oder Bayern an, dann haben Sie die Antwort!



        Und das wird in nächsten Zeit ganz Deutschland betreffen.

    • @Denkender_Buerger:

      Das ist wieder so ein Vergleich ohne wirklichen Vergleich. Wenn man sich jetzt die Zahlen in Sachsen, bei einer deutlich niedrigeren Impfquote von 68% anguckt und sich die 7-Tage-Inzidenz mit 400 bzw. in einigen Landkreisen mit 1000 in einem weit höheren Bereich bewegt, dann wollen Sie damit jetzt WAS genau sagen?

      • @Zwergeule:

        Was von der Impfquote und 2G zu halten ist, sehe ich an Hamburg und Bremen, die beide innerhalb kürzester Zeit einen Anstieg der Inzidenz von unter 100 auf über 200 hatten.



        Das will bloß keiner wahr haben.

  • Ich musste mir in den letzten 2 Wochen von 85 Jährigen erzählen lassen, sie fürchten die Langzeitfolgen der Impfung. Von 84 Jährigen, sie wollen einfach nicht. Das russische TV hat gezeigt, wie Flugzeuge die Viren hier abwerfen, damit Pfirzer mehr Geld verdient.



    Es ist einfach unglaublich, diese Menschen wird man nicht mit Geld und guten Worten erreichen, da hilft nur Druck. Wer nicht an einem bestimmten Stichtag geimpft ist zahlt seinen Korona Aufenthalt im Krankenhaus selber.



    Wir brauchen nicht auch noch die 5. Welle, weil selbstbezogene Ignoranten keine Impfung wollen.

  • 0G
    05989 (Profil gelöscht)

    1. Es ist das Wesen der Welle, dass sie Zeit und Raum durchschreitet. Abrechnen kann man stets erst am Ende der Welle.

    2. Der Vergleich gerade mit Italien, Spanien und Portugal ist ohne Wetter nicht möglich - da fängt der Herbst eben 4 oder 6 Wochen später an.

    Insofern taugen fast alle Erhebungen (derzeit) nicht, um Impfverweigerer sicher mit weiteren Attributen zu markieren.

    Außer sicher dem folgenden: Was den Verweigerer und den Trödler verbindet, ist der fahrlässige, wenn nicht sogar vorsätzliche Mangel an Solidarität. Deswegen mache ich da persönlich keinen Unterschied.

    Schluß mit dem verständnisvollen Geseiere - es ist ein A*schl*ch, wer noch nicht geimpft ist!

  • Interessanter Artikel. Ich würde allen Leser*innen auch den folgenden differenzierten Artikel empfehlen:

    www.berliner-zeitu...nbehagen-li.196263

    Ich denke, das Einzige was wir aus dieser Pandemie gelernt haben, ist das wir nichts gelernt haben. Wir reiten auf einer Welle der Empörung, wenn der oder die sich sofort impfen oder sich nicht impfen lassen wollen oder sich nicht entscheiden können, verfügen aber kollektiv lediglich über ein banales epidemiologisches Halbwissen. Das Internetzeitalter gibt uns jedoch das kuschelige Gefühl, wir wären nun alle zu Genies der Virologie oder eben Anthroposophie avanciert.



    Ich bin geimpft aber mal ehrlich: Wenn nächste Woche 99% der Bevölkerung geimpft wären, würden wir medial-banal die restlichen 1% zu Sündenböcken erklären. Wer das nicht sieht, sollte sich nicht nur ‘ne Maske aufsetzen, sondern auch ‘ne Brille kaufen.

  • "Menschen mit wenig Geld" sind ein guter Ansatzpunkt. Habe erst die Tage erlebt, wie gut Druck vom Arbeitgeber oder Einfluss einer Agentur für Wochenendmucker funktioniert.

    Leider hat man versäumt, den Druck schon vor einigen Wochen auf dieses unsolidarischen Zeitgenossen auszuüben. Und jeder Geimpfte zählt.

  • Ungeimpft, aber kein Impfgegner? Gefühlt ist das eher eine Minderheit. Und welchen Grund sollte es denn sonst geben? Ich habe keine Lust? Ich habe keine Zeit? Ich weiß nicht wo? "...möchte sich nicht impfen lassen, weil sie sich gedrängelt fühlen“, ist ja wohl eine erbärmliche Ausrede, und vorgegeben durch die Befrager.



    Netter Artikel mit viel % aber ohne Erklärung.

  • In meinem Bekanntenkreis gibt es viele Ungeimpfte. Die Meisten hängen keinen Verschwörungstheorien an, sondern sind z. B. durch die "Impfreaktionen" der Geimpften (inklusive meinem Fall) gründlich abgeschreckt und warten auf einen besser verträglichen Impfstoff. Eine Bekannte (genesen) durfte sämtliche Arbeit in einer geschlossenen psychotherapeutischen Anstalt mehrere Tage komplett alleine verrichten, weil alle (außer sie) auf einmal geimpft wurden. Eine Kollegin war erst nach einer Woche wieder einsatzbereit. Ihr graut es schon vor dem Tag, wenn sich alle auf einmal boostern lassen.

    • @Luftfahrer:

      Na klar kann man sich für zwei Tage Kopfschmerzen als Nebenwirkung (hatte ich auch) locker mal drei bis fünf Tage krankschreiben lassen (ich nicht). Meine Geschwister hatten zum Teil einen Tag grippeähnliche Symptome, gut die Hälfte mit denen ich über die Nebenwirkungen sprach, hatten gar keine.



      Was also soll so eine Argumentation, sich nicht wegen möglicher Nebenwirkungen von ein bis drei oder vielleicht vier Tagen nicht impfen lassen zu wollen? Das klingt vorgeschoben! Lieber solche Nebenwirkungen als sich Covid-19 einzufangen mit ungewissem Verlauf!

  • Ich nehme zur Kenntnis, dass viele gut gebildete Menschen über eine eigene Meinungsbildung zu Entschlüssen kommen, die nicht klug sind. Die Geschichte des indischen Königs und von Sissa ibn Dahir im "Bild des Schachbretts" ist legendär und eine gute Illustration für die exponentielle Lage in der Pandemie. Hier geht es dann aber aktuell in Deutschland nicht um Körner, es geht um tödliche Folgen einer mangelnden Einsicht in den Ernst der Lage.//



    //



    www.spektrum.de/ra...e-person/1909840//

  • Frau Bruhn, Sie erinnern sich nicht richtig!



    In Bremen gab es eine zeitlang Ausgangssperren von 22-05 Uhr morgens. Am 25. April in Peterswerder und zwei Wochen später in Bremen Walle wurde auch dagegen protestiert.



    Bloß „autoritärer Populismus“, denn Nicht einmal acht Prozent der Mobilität fallen in den entsprechenden Zeitraum, so gab der Artikel die Argumente wieder



    taz.de/Linker-Prot...angssperre+bremen/

    Frau Betsch aus besagtem Erfurter Institut betonte: "Eine klare, planbare, einfache Strategie könnte wieder motivieren" www.zeit.de/wissen...rt-corona-politik?



    Das stimmt: so ein Impfmobil und eine breite vielsprachige Aufklärung hilft. So sind ja auch die Pflegearbeiterinnen vielfach migrantisch.

    Was ist ein „schlechter Zugang zum Gesundheitswesen“.



    Ich war vor ein paar Tagen beim Hausarzt und bekam eben eine Grippeimpfung. Hatte er gerade vorrätig. Die Hälfte der Patient/innen sind migrantisch.

    • Eiken Bruhn , Autorin des Artikels, Redakteurin
      @nzuli sana:

      Hallo Nzuli Sana,

      dem von Ihnen verlinkten Artikel können Sie entnehmen, dass es in Bremen eine Ausgangssperre gab, als die "Bundesnotbremse" griff. Die Sperre war nicht Teil einer Bremer Corona-Verordnung.

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    Sorry, aber in meinem Umfeld ist der Prozentsatz der Impfgegner zweistellig.



    Und da sind viele Waldorfschüler und Eltern dabei.



    Wenn die sich nicht impfen lassen wollen, finden die Möglichkeiten und schon ist die Statistik außer Kraft gesetzt.



    Unter den Migranten unter meinen Studenten ist es eher die Angst und die Propaganda aus deren Heimatländern. Die kann man überzeugen. Erstgenannte nicht.



    Dreißig Prozent erklärt der Artikel nicht.

  • "..., wie die alle zwei Jahre durchgeführte Befragung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) über Einstellungen zum Impfen feststellt: „Unter den Befragten mit formal höherer Schulbildung ist der Anteil der Impfbefürworter höher als unter Personen mit niedrigerem oder mittlerem Bildungsniveau." "



    Vielleicht sollte dazu gesagt werden, dass die oben genannte Befragung im Zeitraum vom 15.07.-01.09.2020 stattfand und auch Impfungen gegen viele andere Krankheiten abgefragt wurden.



    Die auch genannte und laufend aktualisierte Cosmo-Studie erwähnt in den Zusammenfassungen des Novembers 2021 explizit: "In der aktuellen Befragung (19.11.21) unterscheiden sich Ungeimpfte nicht von Geimpften hinsichtlich demografischer Merkmale wie Geschlecht, Schulbildung oder beruflicher Tätigkeit. Allerdings gibt es anteilig mehr Ungeimpfte in Ost- als in Westdeutschland. Personen mit niedriger Impfbereitschaft und Impfverweigerer haben weniger Vertrauen in die Sicherheit der Impfung. Impfverweigerer halten die Impfung eher für überflüssig und sie wägen auch mehr Risiken und Nutzen ab. Praktische Barrieren spielen eher bei impfbereiten Personen eine Rolle und sollten dort abgebaut werden.



    ...



    Ungeimpfte nehmen die Pandemie anders wahr als Geimpfte. Im Vergleich zu geimpften Personen sorgen sich ungeimpfte weniger um die Überlastung des Gesundheitssystems, sie denken, dass sie sich weniger wahrscheinlich infizieren; haben weniger Vertrauen in die Regierung und die Wissenschaft; hängen eher Verschwörungserzählungen an (Corona ist ein Schwindel, menschengemacht); halten die Maßnahmen eher für übertrieben und halten sich auch weniger an Maßnahmen wie z.B. das Masketragen."



    13.09.21: "Die Zustimmung zu Verschwörungserzählungen (Corona ist ein Schwindel, ist menschengemacht) ist aktuell weiter niedrig um 20%; eine leicht steigende Tendenz sollte jedoch beobachtet werden."



    Also, ich persönlich finde 20% beunruhigend viel.



    projekte.uni-erfur...20/web/summary/56/

  • Alles schön und gut, zeigt aber auch, dass man am besten wie Italien vorgehen soll und einfach eine faktische Impfpflicht einführen soll. Angesichts ökonomischer Zwänge wird dem Zauderer die Entscheidung glücklicherweise aus der Hand genommen - gerade wenn es um wenig privilegierte Milieus geht.

  • Auch die Max Plank Gesellschaft kommt zu ähnlichen Ergebnissen: Die Max-Plank-Gesellschaft kommt in einer lenderübergreifenden Studie zu dem Schluss: "Auffällig war, dass in Osteuropa die Impfunsicherheit und -verweigerung stärker ausgeprägt ist als in den anderen Regionen. Menschen mit geringerem Einkommen oder niedrigerem Ausbildungsniveau lassen sich seltener impfen. Zudem korrelieren die körperliche Gesundheit und die direkte Betroffenheit von Covid-19 im persönlichen Umfeld mit der Impfbereitschaft." ( www.mpg.de/1766811...itschaft-in-europa )

  • "Tatsächlich haben die Bremer Regierung und Verwaltung die Impfkampagne vorbildlich organisiert."

    Vorbildlich war es vor allem von der lokalen Wirtschaft das ohne Aufforderung schnell und effektiv, technisches, logistisches Know How und Personal, z.B. für die Call Center bereit gestellt wurden.



    Siehe auch tagesschau.de: "Deutschland kommt beim Impfen nur schleppend voran. Das kleinste Bundesland Bremen plant jetzt ganz groß - auf Druck und mithilfe der Unternehmer in der Hansestadt." ( www.tagesschau.de/...giebremen-101.html )

  • Ich habe die Fachhochschulreife, verdiene soviel, dass ich meist zufrieden bin, habe einen guten Zugang zum Gesundheitswesen, bin nicht AFD nah, bin mehrfach geimpft und halte einige Impfungen für mich und meine Kinder für sinnvoll. Auch ich halte einige Gründe für die Verweigerung für mindestens wenig glaubhaft, Ebenso bin ich nicht Wissenschaftsfeindlich UND ich bin nicht gegen Corona geimpft.



    Warum ich nicht geimpft bin ? Weil der Umgang mit vielen Menschen unakzeptabel war und ist, egal ob Wissenschaftler, Arzt, Schauspieler, etc. die zum Teil nur sehr vorsichtig Kritik geäußert haben, teilweise anderer Sichtweisen hatten oder schlicht aus dem Geschehen für sich persönlich andere Entscheidungen getroffen haben. Da Fragt man sich das erste mal warum ist dieser (Medien)-Machtbeweis notwendig wenn doch alles so klar und somit ein"Selbstläufer" ist und es kommt ja noch besser "impflotterien" 500 Euro Prämie, etc. als wenn ich zu kaufen sei, Beschimpfung als alles Mögliche, vor allem "Bildungsfern" und Rechts, Erwartungen an Wirkungsweisen der Impfstoffe die als "gegeben" verkauft werden und dann doch nicht eintrafen bzw. deutlich unter dem was versprochen wurde, erst 1-2 mal impfen, dann Bustern und Überlegungen ob es nicht doch eine jährliche Auffrischung geben muss, "nur aus reiner Überzeugung" geimpfte Freunde und Kollegen sehen, die in allen Intensitätsstufen erkranken, Aktuell der "Abschaum" der Nation sein weil man ist ja schließlich Schuld ist an Triage und leidenden Menschen, die nicht die Behandlung bekommen die sie dringend benötigen, obwohl zumindest viele Menschen und Medien WISSEN, dass unser Gesundheitssystem seit Jahren kaputt gespart wird und Pflegekräfte allgemein deutlich unterbezahlt sind und unter mehr als fraglichen Bedingungen arbeiten. Zukünftig Zwang mit der Drohung mich auch finanziell / Beruflich zu ruinieren wenn ich nicht nachgebe.



    Aus DIESEN Gründen bin ICH ungeimpft und werde mich mit den aktuellen Impfstoffen nicht impfen lassen.

    • @Rüsch:

      In Kürze: Mäßige Bildung und Trotzreaktion.

      Für eine Impfentscheidung heute sollte nicht entscheidend sein, was irgendwer irgendwann mal (zu viel?) versprochen hat, auch nicht die Bezahlung im Gesundheitssystem, sondern die Abwägung zwischen heutigem erwarteten Nutzen und Schaden.

      Wenn Sie zuverlässig dafür sorgen, dass Sie weiter "ungenesen" bleiben, spricht ja auch wenig dagegen: Zumal Sie dann, falls es trotz minimierter Ansteckungsgefahr doch zu einer Ansteckung käme, wahrscheinlich keine anderen anstecken würden. Allerdings wäre die eigene Ansteckung ja geerade der Beweis, dass auch eine Ansteckung anderer durch Sie möglich wäre (außer derselben Person).

      Haben Sie diese Konsequenz?

    • @Rüsch:

      Kurz: Du bist aus reinem Gnatz ungeimpft und die Grundlage deiner Entscheidung ist die rein subjektive Sichtweise, welche du hast, weil du dein Umfeld beobachtet hast. Bravo!

    • @Rüsch:

      Das mag ja alles stimmen und ärgerlich sein, aber mit der Entscheidung sich nicht gegen COVID19 impfen zu lassen als reine Trotzreaktion schädigen/gefährden sie sich in erster Linie selbst.

      Man kann sich auch über alles das beschweren und zugleich aus Eigennutz die Impfung mitmachen.

  • Ein guter Artikel. Belastbares darüber wer die Ungeimpften eigentlich sind habe ich bisher noch nirgendwo lesen können.

    Gleichzeitig kann ich nicht erkennen, dass es Anstrengungen gibt, das impfen für Menschen möglichst einfach zu machen, die Covid eher gleichgültig gegenüber stehen.

    Gleichzeitig kann ich a

    • @xvlun:

      Ich kenne genug Ungeimpfte. Die Berichte aus erster Hand über die Impfreaktionen (inklusive meiner Impferfahrung) hat diese erstmal gründlich verschreckt. Die meisten warten auf einen besser verträglichen Impfstoff.

      • @Luftfahrer:

        "Die meisten warten auf einen besser verträglichen Impfstoff."

        Da kann man ja nur schallend lachen! Wann wird denn der neue Impfstoff, welcher auch immer das sein mag, als besser verträglich eingestuft? Wird er nach der Zulassung, wenn Daten von etwa 10.000 bis 40.000 Personen vorliegen so eingeschätzt? Oder wird doch lieber noch etwas gewartet, bis 1 Million oder 100 Millionen oder 5 Milliarden Menschen geimpft sind?

        Die derzeitig verwendeten Impfstoffe gegen Corona wurden insgesamt bei mehreren Milliarden Menschen angewandt, da weiß man gut Bescheid. Ich werde mir in paar Wochen meine Auffrischungsimpfung holen.

        Die ersten beiden Impfungen mit Astra-Zeneca habe ich sehr gut überstanden.

        • @Gesunder Menschenverstand:

          Da haben Sie Glück gehabt. Etliche lagen nach der Impfung (mRNA) ne ganze Woche flach und nahmen schmerz- und fiebersenkende Mittel in Dosen, die deutlich über die maximale Tagesdosis hinausgingen, um das zu ertragen. So ganz schlimm wars bei mir nicht, aber der Booster darf erstmal warten.

          • @Luftfahrer:

            Wenn man ehrlich ist, wird man aber Jahre warten müssen, bis getestet ist, ob ein Impfstoff besser verträglich ist. Der müsste ja erstmal in denselben Mengen wie die anderen verimpft werden. Da ist die Gefahr, an Corona zu versterben deutlich höher als sich relevante Impfreaktionen von den bisherigen Stoffen zu holen.

            • @Zwergeule:

              Mit Tot- oder Proteinimpfstoffen hatte ich bisher nie Probleme. Erst kürzlich FSME, Diphterie und Tetanus gleichzeitig aufgefrischt. Am Tag danach sehr leichte Schmerzen in beiden Oberarmen, einen Tag später alles gut. Die Covid-Impfung war die mit weitem Abstand schlimmste, sodass ich eine Auffrischung mit dem Zeug werde erstmal vermeiden werde. Wenn, dann vielleicht im Frühjahr mit dem Novavax-Kandidaten, wenn er sich da besser schlägt.

    • 0G
      05653 (Profil gelöscht)
      @xvlun:

      Ja, das würde mich auch mal interessieren, ob zu den Ungeimpften zum Beispiel auch Genesene hinzugezählt werden. Bei diesem Thema werden Geimpfte und Ungeimpfte meist nur in politische Lager getrennt. Auch harte Zahlen fehlen, denn die Impfquote ist wegen der Vielschichtigkeit der Ungeimpften eher nicht sehr aussagekräftig. Der Gruppe gesunder Menschen bis 40 Jahre kann Corona sowieso ziemlich am A. vorbei gehen.

      • @05653 (Profil gelöscht):

        Zumindest bei einem positiven Testergebnis werden genesene, deren Infektion länger als 6 Mo zurückliegt, als "ungeimpft" geführt, ja. Ebenso wie "abgelaufene" Geimpfte.



        Statistisch vermutlich auch.

        Ich bin "noch" genesen und werde mir den Luxus erlauben, selbst zu entscheiden, ob und wann (und mit was) ich mich impfen lassen werden.



        Eine größere Gefahr werd ich so sicher nicht mehr darstellen, zumal ich ohnehin wenig "Menschkontakt" habe.

        • @salem:

          Wer genesen ist, hat sich infiziert, hatte also "Menschenkontakt", kann also andere infizieren, es sei denn, es ist nur ein einziger Menschkontakt.

          • @meerwind7:

            Richtig. Nur bin ich mittlerweile umgezogen, seither eher virtueller Kontakt zum alten Bekanntenkreis (viele Pflegekräfte, woher ichs wohl hatte..? :) )



            Auf neue Menschkontakte hab ich erst mal gar keine Lust.... nicht wegen eines Ansteckungsrisikos, sondern wegen des momentan überall herrschenden Tones und Getues.



            Ehrlich, ich war einmal zum (3 G)-Essen eingeladen- nee danke, so nicht. Der nächste möge mir eine Pizza schicken....

  • Interessanter Artikel. Und wenn die Einschätzung zutrifft, sogar mit ner kleinen Hoffnung, hinsichtlich doch noch steigender Impfquoten.