Temperaturmessung im Impfzentrum

Foto: Nikolai Wolff/fotoetage

Corona-Impfkampagne:Bremen Deutscher Meister

Kurze Wartezeiten und hohe Quoten: Der Stadtstaat Bremen zeigt, wie eine Gesundheitskampagne auch Menschen in ärmeren Stadtteilen erreicht.

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2.6.2021, 19:01  Uhr

Vielleicht geht es in der Wartehalle zum Paradies ähnlich zu wie im Bremer Impfzentrum. So friedlich, so überirdisch gut organisiert. Keine Warteschlangen, dafür alle paar Meter helfende Engel in roten Johanniter-Sweatshirts. Schon 40 Minuten nach Betreten des Impfzentrums geht es – inklusive einer Viertelstunde Ruhezeit – durch den Check-out. „Alles Gute für Sie“ – und zurück aufs Bremer Messegelände, auf dem das Impfzentrum beheimatet ist, eins von dreien in diesem Bundesland. Wenn genügend Impfstoff vorhanden wäre, könnten hier bis zu 15.000 Menschen täglich geimpft werden. Derzeit sind es 3.000 bis 5.000.

Von gut organisierten Impfzentren und freundlichen Hel­fe­r*in­nen hört man auch aus anderen Bundesländern. Von sofort erreichbaren Hotlines, deren Mit­ar­bei­te­r*in­nen bei weiterem Klärungsbedarf zurückrufen, sowie einfach und zeitnah buchbaren Terminen schon weniger. Während vielerorts Impfwillige wochen- oder monatelang auf einen Termin warten müssen, den sie erst nach stundenlangem Hängen in Warteschleifen ergattern konnten, werden in Bremen immer erst dann Gruppen zu einem Termin aufgerufen, sich auf Wartelisten einzutragen, wenn auch Impfstoff in absehbarer Zeit für sie da ist.

Der Blick auf die nackten Zahlen zeigt, dass die Bremer Impfkampagne eine Erfolgsgeschichte ist, wie sie das Bundesland selten erlebt. Gewohnt, stets einen der letzten Plätze bei Schülervergleichen, Schuldenstand und Armutsrisiko einzunehmen, findet sich die Hansestadt seit Monaten in der Spitzengruppe des Impfquotenmonitorings des Robert-Koch-Instituts wieder.

Das Institut veröffentlicht jeden Tag, wie viel Prozent der Bevölkerung geimpft sind. Am Mittwoch lag Bremen bei den Zweitimpfungen mit 22,4 Prozent ganz vorne, bei den Erstimpfungen mit 45,1 Prozent knapp hinter Nordrhein-Westfalen und dem Saarland. Einen konstanten ersten Tabellenplatz hat Bremen hingegen, wenn man nur die Gruppe der über 60-Jährigen betrachtet: 86,2 Prozent von ihnen wurden mit Stand vom Mittwoch einmal geimpft.

Am dichtesten dran ist Nordrhein-Westfalen, mit 5 Prozentpunkten Abstand. Der Tabellenletzte Brandenburg kommt nur auf 68 Prozent. Noch deutlicher fällt der Unterschied bei den über 60-Jährigen aus, die schon zweimal geimpft worden sind: In Bremen sind dies 49,6 Prozent.

Impfstoff für die, die es am nötigsten haben

Es gibt noch einen weiteren Grund, sich das Bremer Impfmanagement genauer anzuschauen. Denn hier werden systematisch diejenigen zuerst geimpft, die es am nötigsten haben. Und zwar nicht nur, weil sie aufgrund von Alter oder Vorerkrankung besonders gefährdet sind schwer zu erkranken. Sondern auch weil „aufgrund ihrer Arbeits- oder Lebensumstände ein deutlich erhöhtes Risiko einer Infektion mit dem Coronavirus besteht“, wie es die Ständige Impfkommission formuliert hat. Das betrifft jene, die entweder auf engem Raum leben oder Jobs haben, in denen sie nur bezahlt werden, wenn sie auch erscheinen – ohne eine Option auf Home-Office.

Impfzentrum von oben

Bis zu 15.000 Menschen könnten täglich geimpft werden Foto: Nikolai Wolff/fotoetage

Dieses Vorgehen ist keine Erfindung des rot-grün-rot regierten Bremens, das in manchen Kreisen immer noch als „Volksrepublik“ geschmäht wird. Sondern es steht genau so in der offiziellen Priorisierungsempfehlung des Robert-Koch-Instituts. Aber das wissen die Verantwortlichen mancher Nachbarländer offenbar nicht, so wie das rot-grün regierte Hamburg.

Dort hatte man Ende April eine stadtteilbezogene Impfung mit der Begründung abgelehnt, dies widerspreche der Prio­risierungsempfehlung. Diese Empfehlung wird nun am kommenden Montag auf Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz aufgehoben. Aufgrund des Protests unter anderem aus Bremen ist es Ländern und Kommunen aber weiter erlaubt, in den Impfzentren daran festzuhalten.

Die Bremer Haltung erklären kann Lutz Liffers, der Leiter des hiesigen Impfzentrums und promovierter Soziologe. Eigentlich steht er seit dreieinhalb Jahren einem kleinen Team innerhalb der Finanzbehörde vor. Jetzt managt er eben die Impfkampagne und das gelingt ihm vermutlich deshalb so gut, weil er seit Jahrzehnten Projekte im Kultur- und Bildungsbereich leitet. Projektmanager sind Krisenmanager, weil es immer an etwas fehlt und sie schnell und flexibel auf sich ändernde Bedingungen reagieren müssen.

Lutz Liffers, Leiter des Impfzentrums

„Man kann keine Impfkampagne sozial blind machen, erst recht nicht in Bremen, das sozialräumlich so stark gespalten ist“

Liffers sitzt in einem Besprechungsraum im Obergeschoss der Messehalle 7. Von hier aus steuert er mit 20 überwiegend jungen, weiblichen Mit­ar­bei­te­r*in­nen die Impfkampagne. Durch ein Fenster kann man die Abläufe unten in der Halle beobachten. Aus der Vogelperspektive wirkt alles noch geordneter und ruhiger, als wenn man sich mitten darin befindet. Der Besprechungsraum selbst hat nur ein Oberlicht, dafür eine gute Lüftungsanlage, die Masken dürfen während des Interviews abgesetzt werden.

Liffers spricht schnell, aber prägnant. Innerhalb einer Stunde schafft er es, nicht nur die Bremer Vorgehensweise verständlich zu machen, sondern auch in die Grundzüge von moderner Verwaltungsorganisation und innerstädtischer Segregation einzuführen.

Mehr Neuinfektionen Der Blick auf die aktuellen Zahlen des Robert-Koch-Instituts vermittelte zuletzt den Eindruck, dass der Rückgang der Neuinfektionen gestoppt sei: Der Sieben-Tage-Mittelwert, der zuvor fünf Wochen lang gefallen war, stieg am Mittwoch jedoch erstmals wieder deutlich auf 4.522 Fälle pro Tag an. Diese Inzidenz, also die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner*innen innerhalb einer Woche, stieg von 35,2 auf 36,8.

Statistischer Sondereffekt Tatsächlich dürfte es sich bei dem Anstieg aber um ein statistisches Artefakt handeln, das noch mit Pfingsten in Zusammenhang steht. Durch den Pfingstmontag haben sich die Zahlen in der letzten Woche quasi um einen Tag verspätet und es gab am normalerweise recht meldestarken Mittwoch einen ungewöhnlich niedrigen Wert. Dieser ist nun aus der Sieben-Tage-Statistik herausgefallen und durch einen normalen Mittwoch ersetzt worden, was den Mittelwert im Vergleich zum Vortag steigen lässt. In den nächsten Tagen sollte sich das ausgleichen und der Wert wieder fallen.

Weniger Intensivpatient*innen Die Zahl der Coronafälle auf Intensivstationen sinkt derweil weiter. Mit 2.147 lag sie am Mittwoch 28 Prozent niedriger als vor einer Woche und fast 60 Prozent niedriger als beim Höchststand Ende April. Die Zahl der Coronatoten liegt im Sieben-Tage-Mittel bei 150 pro Tag. (mkr)

Letztere sei der Grund, warum Bremen arme Menschen prioritär impfen will. „Man kann keine Impfkampagne sozial blind machen“, sagt der 59-Jährige, „erst recht nicht in Bremen, das so stark sozialräumlich gespalten ist“. Wenn man das Infektionsgeschehen in den Griff bekommen wolle, sei es „wahnsinnig“, nur die zu impfen, die die Ressourcen hätten, sich den Schuss zu organisieren. Das gelte sowohl im globalen Maßstab als auch im kleinen Bremen mit seinen knapp 683.000 Einwohner*innen.

Deshalb stehen jetzt die Worte „Gröpelingen“, „Huchting“, „Tenever“ und dazu Kalenderwochen auf einer Flipchart im Großraumbüro. Das sind die Namen der Bremer Stadtteile mit überdurchschnittlich hohen Infektionsraten. Die Kalenderwochen geben an, wann vor Ort geimpft werden soll.

Mann vor Messehalle

Lutz Liffers will mit der Bremer Impfkamagne die weniger Privilegierten erreichen Foto: Nikolai Wolff/fotoetage

Gemeinsam ist den Stadtteilen neben den vergleichsweise hohen Sieben-Tage-Inzidenzen, dass hier überdurchschnittlich viele Menschen mit einer Einwanderungsgeschichte leben und das Armutsrisiko besonders groß ist. Frei stehende Einfamilienhäuser muss man hier suchen, Huchting und noch mehr Tenever sind von Geschosswohnbauten geprägt. Von allen drei Stadtteilen sind die Wege in die Innenstadt weit, die meisten Be­woh­ne­r*in­nen legen sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurück. Wenn überhaupt.

Dass es einen Zusammenhang zwischen Armut und Infektionsrisiko gibt, ist in Bremen nicht erst seit Ende April bekannt, als die Stadt Köln erstmals Infektionsraten auf Stadtteil-Ebene veröffentlicht hatte. Für ein paar Tage dominierte das Thema die Coronaberichterstattung; Chorweiler ist seitdem auch außerhalb Kölns als Problemviertel bekannt. In Bremen hat kaum jemand diese Aufregung verstanden. Hier hatte es diese Diskussion bereits ein halbes Jahr zuvor gegeben. Seit November nämlich lässt Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard regelmäßig die Sieben-Tage-Inzidenzen auf Stadtteilebene veröffentlichen.

Damals hatte ein Fernsehbeitrag nahe gelegt, dass die hohen Infektionsraten in den Vierteln Tenever und Gröpelingen vor allem auf die Ignoranz der Abstands- und Hygieneregeln besonders junger Mi­gran­t*in­nen zurückzuführen sei. In dem Beitrag kam auch ein Bremer Virologe zu Wort, der mutmaßte, Menschen mit Einwanderungsgeschichte seien „kommunikativer“, also irgendwie kontaktfreudiger und würden sich daher schneller gegenseitig anstecken. Derartige Stigmatisierungen sind der Grund, warum auf Nachfrage der taz Städte wie Frankfurt am Main begründeten, warum sie ihre Zahlen nicht kleinräumig erheben beziehungsweise diese Daten nicht veröffentlichen.

Katharina Kamp­hoff, Leiterin eines Kindergartens in Bremen-Gröpelingen

„Das Elend sieht man erst, wenn man Wohnungen betritt. Corona war hier die ganze Zeit Thema“

In Bremen führten die im November gewonnenen Erkenntnisse dazu, dass die Gesundheitsbehörde auf die hohen Infektionsraten reagierte. Zunächst wurden Gesundheitsfachkräfte rekrutiert und ausgebildet, die gezielt in den betroffenen Stadtteilen über die Infektionsrisiken aufklären. Und jetzt sucht Lutz Liffers mit seinem Team eben nach Möglichkeiten, die Impfquoten dort zu erhöhen.

Hilfe für Gröpelingen

Einen Anfang haben sie vor drei Wochen in Gröpelingen gemacht, einem ehemaligen Arbeiterviertel an den Häfen, das sich vom Niedergang der Schifffahrtsindustrie in den 1980er Jahren nie erholt hat. Man sieht das nicht auf den ersten Blick. Es gibt keine spektakulären Hochhausschluchten, stattdessen zwei- und vierstöckige Gebäude, einen Grünzug, der sich parallel zur Hauptverkehrsstraße durch den Stadtteil zieht, genau mittig zwischen Weser und Autobahn gelegen.

An diesem liegt die Kindertagesstätte der evangelischen Kirche, 126 Kinder werden hier betreut, von denen 80 Prozent Eltern oder Großeltern haben, die nicht in Deutschland geboren worden sind. Das erzählt Katharina Kamp­hoff, die den Kindergarten seit 25 Jahren leitet.

Sie lädt in den Mit­­ar­bei­te­r*in­nen­raum im oberen Stockwerk, von unten dringen Kinderstimmen aus dem Hof durch das geöffnete Fenster. „Das Elend sieht man erst, wenn man in die Wohnungen geht“, sagt Kamp­hoff. Viel zu klein seien die meistens, zudem häufig von Ver­mie­te­r*in­nen verwahrlost. Die Eltern prekär beschäftigt, oft in Jobs, bei denen sie viele Kontakte mit anderen Menschen hätten: Paketlieferanten, Verkäuferinnen. „Corona war hier die ganze Zeit Thema“, sagt sie. Fast wöchentlich habe es Meldungen gegeben, bei einem Kind seien Eltern oder andere nahe Verwandte an Covid-19 erkrankt.

Deshalb hatte Kamphoff sofort und ohne Rücksprache mit ihrem Vorgesetzten zugesagt, als Lutz Liffers sie und die anderen Lei­te­r*in­nen von 20 Kindertagesstätten in Gröpelingen Anfang Mai gefragt hat, ob sie sich an einer Impfkampagne im Stadtteil beteiligen würden. Nur zwei Tage später ging es los, die Kindertagesstätten vergaben dabei im Auftrag des Impfzentrums Einladungen an die Eltern.

Die Idee dahinter war es, den Kindergarten als Brücke zu nutzen, um Vertrauen zu schaffen. Dabei war das grundsätzlich schon vorhanden, erzählt Kamphoff. Nachdem klar war, dass mit Moderna und nicht wie ursprünglich geplant mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson geimpft würde, hätten ihr die Eltern die Einladungen förmlich aus der Hand gerissen. Eine Erfahrung, die auch die Leiterin des städischen Kindergartens gemacht hat, wie sie am Telefon erzählt. Sie konnte auch keinen Unterschied zwischen den Herkunftsländern der Eltern ausmachen – immerhin 42 Sprachen würden diese sprechen. Kamphoff hingegen war aufgefallen, dass keine der zehn afrikanischen Familien einen Impftermin haben wollte.

Ob das ein Zufallsbefund ist, ob es einen Zusammenhang zur christlich-pfingstlerischen Religionszugehörigtkeit gibt, der viele West­afri­ka­ne­r*in­nen anhängen, weiß in Bremen niemand so richtig. Aber genauso wie der Kontakt zu Moscheegemeinden gesucht wird, fand Ende Mai auch ein Treffen mit Vertretern von acht afrikanischen Religionsgemeinschaften in den Stadtteilen statt. „Es gab überhaupt keine Vorbehalte gegen uns oder das Impfen“, sagt der Leiter des Projekts, das die Gesundheitsfachkräfte im Auftrag der Stadt in die Quartiere schickt.

Nicht als „Seuchenpolizei“ anrücken

Zurück zu Lutz Liffers, der bei dem Treffen in der Messehalle weitere Gründe für die Einbindung der Kindertagesstätten erklärt. Mit den gezielten Einladungen wollte er zum einen verhindern, dass die Impfteams als „Seuchenpolizei“ wahrgenommen werden, die aus der Innenstadt anrücken. Zum anderen konnte er so sicherstellen, dass diejenigen erreicht werden, die die Impfung wirklich gut gebrauchen können. Und nicht einfach schneller und findiger sind als andere – so wie es jüngst in Hannover geschah. Dort hatte die Stadt Ende Mai in zwei Stadtteilen mit mobilen Teams 750 Menschen impfen lassen, nach dem Motto „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“. Die taz berichtete über den Frust bei denen, die erst nachmittags Zeit hatten, als der Stoff ausgegangen war, und bei denen, die gar nichts von der Aktion mitbekommen hatten.

Auch in Bremen-Gröpelingen gab es nicht genug für alle 37.000 Einwohner*innen. 4.500 Impfdosen hatten Liffers und sein Team für die Impfwoche Mitte Mai zusammengekratzt. Am Montag, dem ersten Tag, seien sie „überrannt“ worden, erzählt er. Aber auch am Dienstagvormittag ist der Andrang groß, trotz Regen. In zwei Schlangen, einer kurzen für diejenigen mit Einladung, und einer sehr langen für diejenigen ohne, stehen die Menschen vor dem temporären Impfzentrum an.

Das befindet sich nicht in einem Zelt oder einem Bus wie in anderen Städten, sondern im sogenannten Lichthaus in den ehemaligen ­Hafen- und Werftgebieten. Der vierstöckige Rotklinker-Bau aus dem Jahr 1918 zeugt von einer glanzvolleren Zeit Gröpelingens. Er diente einst als Verwaltungsgebäude der 1983 geschlossenen Bremer Großwerft A. G. Weser; 2.200 Menschen verloren damals ihre Arbeit.

Heute wird das Lichthaus als Kultur- und Veranstaltungszentrum genutzt, die Vermieter sind Teil eines Netzwerks in Gröpelingen, zu dem auch die Kindertagesstätten gehören. Das sorgt dafür, dass es mehr gibt als Hartz IV und Spielkonsole. Liffers ist im Vorstand des Vereins „Kultur vor Ort“, der sich im Lichthaus engagiert, seine Frau dessen Geschäftsführerin. Deshalb hätte er die Impfaktion eigentlich lieber an einem anderen Ort durchgeführt, aber die Möglichkeiten in Gröpelingen sind begrenzt.

Es ist ein Zufall, aber kein unwichtiger. Denn es macht einen Unterschied, ob jemand von außen einfliegt oder die Lage vor Ort kennt. Gröpelingen kennt Liffers besonders gut, denn er lebt hier und weiß, wo der Schuh drückt. „Hier haben die Verkäuferinnen zwei Jobs, um durchzukommen.“

Letztendlich bekommen an diesem Dienstag und den Folgetagen alle die Impfung, sofern sie nur in Gröpelingen gemeldet sind. Auch die, die sich auf gut Glück angestellt haben, nachdem die Nachricht von der Impfaktion die Runde gemacht hat. Darunter sind auch zwei 16-jährige Jungs, die auf ihre Mütter warten, weil die sie begleiten müssen. „Gesundheit geht vor“, sagt einer der beiden, und dass er so im Sommer weniger Stress an der Grenze haben würde, wenn er wie jedes Jahr zur Familie nach Bulgarien fahre. Gehört haben sie von der Impfaktion über ihren Lehrer, der eine Whatsapp-Nachricht verschickt hat.

Buch geführt hat niemand über die Impflinge. Viele Familien seien gekommen, sagt ein Sprecher der Gesundheitsbehörde, darunter viele Frauen alleine mit ihren Kindern. Mindestens zehn verschiedene Sprachen hätten sie zu hören bekommen, der Altersdurchschnitt sei eher niedrig gewesen. Auch die ehemalige Pastorin der evangelischen Gemeinde stand in der Schlange und schwärmt später am Telefon von der guten Organisation und der Hilfsbereitschaft der Impfteams.

Lutz Liffers und sein Team organisieren derweil die Impfungen in anderen Bremer Stadtteilen, Mitte Juni geht es weiter. Dann allerdings sollen nur diejenigen geimpft werden, die eine Einladung bekommen haben. Sie wissen ja jetzt, dass jemand kommen wird.

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