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Gesundes Essen für wenig GeldOhne Kochen geht es nicht

Wer wenig Geld hat, kann sich nicht gesund und wohlschmeckend ernähren, heißt es oft. Der Rentner Kurt Möbus zeigt, dass es doch möglich ist.

Suppengrün gibt's günstig beim Discounter Foto: imago

Kurt Möbus mag es gern frisch. Blumenkohl, Brokkoli, Rosenkohl. Morgens gekauft, vormittags zubereitet, mittags gegessen. Das muss sein, sagt Möbus, „so als alter Naturfreak“, der er sei.

Möbus ist 66 Jahre alt, Ökologe und Naturfotograf im Ruhestand. Er hat nicht viel Geld. 650 Euro Rente monatlich, manchmal verdient er sich ein paar Euro dazu. Davon gehen 300 Euro weg für die Miete seiner kleinen Singlewohnung in Friedrichsdorf im Hochtaunuskreis und etwa 130 Euro Nebenkosten. Hinzu kommen Strom, Internet, das Übliche. Am Ende, sagt Möbus, bleibe ihm für Lebensmittel, Kleidung, Hygieneartikel etwa so viel wie Hartz-IV-Empfänger:innen. Aber gesund ernähren, das will er sich trotzdem.

Geht das überhaupt? Das Narrativ hierzulande, das auch in der taz schon oft nacherzählt wurde, lautet: Wer wenig Geld hat, kann sich nicht gesund, frisch und wohlschmeckend ernähren.

Das ist nicht falsch. Wie Studien vielfach belegen, ist eine Ernährung mit frischem Obst und Gemüse, von dem man viel essen muss, um auf die nötige tägliche Kalorienmenge zu kommen, insgesamt teurer, als würde man sich von Pommes, Pizza und Fertigprodukten ernähren. Aktuell kommen die Folgen der Coronapandemie hinzu: Während die Lebensmittelpreise um 5 Prozent gestiegen sind, Obst und Gemüse sogar um 9 Prozent, bekommen Hartz-IV-Empfänger:innen demnächst nur 3 Euro mehr im Monat.

Nudeln, Hülsenfrüchte, Reis

Aber fast kein Mensch ernährt sich ausschließlich von Gemüse und Obst, nicht einmal Veganer:innen. Um satt zu werden, landen auf Tellern von Menschen, die auf tierische Produkte vollkommen verzichten, selbstverständlich Nudeln, Kartoffeln, Hülsenfrüchte, Reis. Produkte, die nicht teuer sein müssen und die es in jedem Supermarkt gibt. Auch Bioprodukte und frisches Gemüse kann man mittlerweile im Discounter kaufen.

Nichts anderes macht Kurt Möbus – der sich allerdings hin und wieder in kleinen Mengen Hühnerfleisch oder Speck leistet, möglichst in Bioqualität.

Möbus rechnet es vor: Eine Tüte braune Linsen gibt es bei Rewe für 1,09 Euro, in Bioqualität 1,69 Euro. Damit könne er, sagt Möbus, sechs Mal jeweils für zwei Tage eine Suppe kochen. Für die braucht er noch ein Bund Suppengrün, 99 Cent bei Rewe. Dazu ein bisschen Speck, 100 Gramm für 68 Cent (Edeka). „Wenn ich Biolinsen und Schinkenspeck nehme, koche ich die Linsensuppe für 1,95 Euro und esse davon zwei Tage.“ Lässt Möbus das Fleisch weg, wird es noch preisgünstiger.

Oder „Oweblätze“, wie Möbus sie nennt, eine Art Kartoffelpfannkuchen. Die werden mit Hefeteig, Kartoffeln und Mehl in ein wenig Fett gebacken, Möbus isst sie mit gebratenen Zwiebeln und etwas Speck. Dafür kauft er: 2 Kartoffeln, 2 Bio-Eier, 3 Zwiebeln, alles für jeweils 60 Cent, dazu 1 Würfel Biohefe, 30 Cent, und Speck für 50 Cent. Das Biodinkelvollkornmehl (1 Kilo, 1,89 Euro, Penny) hat er auf Vorrat zu Hause. Insgesamt nicht mal 3 Euro. Möbus sagt: „Reicht für zwei Tage, am zweiten Tag esse ich sie nur mit Butter. Schmeckt auch.“

Auch Fenchelauflauf mit Kartoffeln und Mozzarella, Gemüselasagne und Erbsensuppe stehen bei Möbus auf dem Ernährungsplan: „Mein Essen ist nie langweilig, obwohl es nicht teuer ist.“

Die These, dass sich Menschen mit wenig Geld nicht ausgewogen ernähren können, „stimmt in dieser Absolutheit nicht“, sagt auch Friedrich Schorb. Der Soziologe an der Universität Bremen muss es wissen, er beschäftigt sich seit Jahren mit Gesundheitsökonomie, Übergewicht und der dabei mitschwingenden Klassenfrage. Schorb verweist als Positivbeispiel auf Studierende: „Sie haben in der Regel wenig Geld und kaufen Brot vom Vortag zum halben Preis oder gehen containern.“

taz am wochenende

Dieser Text stammt aus der taz am wochenende. Immer ab Samstag am Kiosk, im eKiosk oder gleich im Wochenendabo. Und bei Facebook und Twitter.

Hatte der einstige Berliner Finanzsenator Thilo Sarrazin also doch recht, als er 2008 einen „völlig gesunden, wertstoffreichen und vollständigen“ Speiseplan für Arbeitslose und Hartz-IV-Empfänger:innen für 3,76 Euro zusammenstellte? „Nein“, sagt Schorb: „Das war eindeutig abwertend gemeint.“ Sarrazin, den die SPD mittlerweile aus der Partei ausgeschlossen hat, sah für ein Mittagsmenü für eine Person unter anderem eine Bratwurst (38 Cent), 150 Gramm Sauerkraut (12 Cent), Kartoffelbrei (25 Cent) vor. Solche Vorschläge sind auf Dauer nicht gesund und stoßen bei Menschen mit wenig Geld schon deshalb auf Ablehnung, sagt Schorb, „weil sie sich nicht vorschreiben lassen, wofür sie ihr weniges Geld auszugeben haben“.

Dafür betrifft ärmere Menschen ein Phänomen, das der französische Soziologe Pierre Bourdieu als „Notwendigkeitsgeschmack“ bezeichnete: Wer nur bis zu einer bestimmten Summe investieren kann, identifiziert sich mit dem Erreichbaren. Bezogen auf Essen heißt das: Dann können Fischstäbchen, Pizza oder Pommes mit Ketchup und Mayo durchaus zu einem guten Essen umgedeutet werden. Erst recht, wenn Kinder im Haushalt leben, denen man etwas Gutes gönnen möchte. Nur sonderlich gesund ist das nicht. Und richtig gekocht eigentlich auch nicht.

Doch ohne Kochen geht es nicht, sagt Nanette Ströbele-Benschop, Ernährungspsychologin an der Universität Hohenheim: „Wer kochen kann und weiß, wie man Lebensmittel kombiniert, kann sich auch mit wenig Geld gesund ernähren.“ Von einem Kilo Kartoffeln könne man lange essen, ergänzt mit gekochtem Gemüse „kann das eine gute und gesunde Mahlzeit sein“.

Das Problem ist nur: Nicht alle Menschen können kochen. Und nicht alle haben Zeit und Lust dazu. „Eine alleinerziehende Mutter mit zwei Jobs und trotzdem wenig Geld schafft es gar nicht, nach der Arbeit gezielt einzukaufen und dann auch noch zu kochen“, sagt Ströbele-Benschop: „Da muss es einfach, schnell und befriedigend sein.“ Und schon landet man wieder bei Fischstäbchen. Um dieses Problem zu lösen, schlägt die Ernährungspsychologin Ganztagsschulen mit Ernährungsbildung, die Unterstützung von Alleinerziehenden und die soziale Integration von Alleinstehenden vor.

Helfen Kochshows im Fernsehen? Nur bedingt, sagt Nanette Ströbele-Benschop: Man müsste Zutaten mitschreiben, Einkaufslisten machen, einkaufen. Am Ende kann es an teuren Gewürzen scheitern. „Kochshows steigern das Interesse, ein Essen selbst zuzubereiten, nur minimal.“

Kurt Möbus hat Glück. Als Kind hat er seiner Mutter beim Kochen zugeschaut und schon als Jugendlicher selbst gekocht. Er hat auch ein selbstangelegtes Kochbuch. Darin stehen etwa 50 verschiedene Rezepte. „In Gesellschaft zu essen wäre sicherlich schöner“, sagt er. „Aber ich genieße mein Essen auch allein.“

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284 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

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  • Was mir an dem Artikel fehlt. Wenn jemand nicht auf das Geld achten muss, ernährt er sich doch nicht automatisch gesünder. Er ernährt sich in dem Moment gesünder, in dem er beschließt, dies zu tun.

    Wenn er also nach Hause kommt, muss der Reiche genauso kochen wie der Arme. Die Zeit ist die selbe, die dabei verloren geht. Er kann Zeit nur sparen, wenn er Essen gehen würde. Dies würde aber Essen voraussetzen, dass zubereitet wird und sofort verfügbar ist (sonst spart er keine Zeit). Fastfood erfüllt diese Anforderung ist aber überwiegend auch nicht gesünder. Also müsste er in ein Restaurant gehen und dort bestellen. Das dauert aber auch ca. 30 bis 40 Minuten, bis man da durch ist. Zeit, die man auch zum kochen verwenden kann. Schneller könnte m.E. höchstens eine Kantine sein, in der man das Essen sofort bekommt. Die Kantinen und Mensen, die ich in meinem Leben gesehen habe, bieten aber auch tendenziell Sachen an, die gerne gegessen werden, wie Schnitzel und Pommes und damit auch nicht gesund sind. Mittlerweile wandelt sich das ein wenig.

    Lange Rede, kurzer Sinn: Beim gesund ernähren, ist doch das Hautproblem, die Kenntnis zu haben, was man kochen kann, um gesund zu leben, satt zu werden und zugleich etwas zu haben, was man GERNE ISST UND GUT SCHMECKT. Wenn man dieses Wissen hat, kommt man auch mit wenig Geld halbwegs klar. Wenn man akuten Zeitmangel hat, wird einem auch Geld nur begrenzt helfen, sich gesünder zu ernähren.

    • @Strolch:

      Meine Klienten, nebenbei bemerkt beschwerten sich auch häufig über den Inhalt der Tüten, die sie von der Tafel in die Hand gedrückt bekamen, zuviel Gemüse!

    • @Strolch:

      M.E. ist das Hauptproblem nicht das Geld und auch nicht das Wissen, sondern der Geschmack. Chips, Eiscreme Pommes Frites und Chicken Wings schmecken besser und sind leicht erreichbar. Ich be über 30jahre in derr Bewährungshilfe gearbeitet und bin in etlichen Küchen gewesen. Einmal habe ich dort Feldsalat gesehen, der war für den Leguan vorgesehen. Statt dessen aber viele Verpackungen von keinesfalls billigen Burgern und Dönern.

      Man muss nicht nur wissen, (blöd sind die Leute ja keineswegs) man muss auch wollen.

  • Der Artikel spricht das Problem bei der Realisierung ja bereits an, wenn man wenig Geld hat, braucht man dafür viel Zeit, um sich gesund zu ernähren. Das Problem lösen auch Kochkurse nicht, zeitaufwändig ist Kochen trotzdem. Außerdem ist es manchmal nötig, durch mehrere Supermärkte zu gehen für die Billigsachen, auch das kostet Zeit und setzt evtl. außerdem körperliche Fitness und gute Kleidung voraus (einiges an Fahrrad fahren)

    Das ist genau die Erfahrung, die ich gemacht habe. Wenig Geld, aber dafür Zeit zum Kochen - kein Problem sich lecker und gesund zu ernähren.

    Aber viele Leute leben in einer Konstellation, wo sie an beidem knapp sind, Geld und Zeit, und Kochkurse lösen da das Problem nicht. Sondern da muss die Politik an zeitlicher und finanzieller Entlastung ansetzen.

    • @Waja:

      "...zeitaufwändig ist Kochen trotzdem."

      Das kann man so pauschal nicht sagen. Es gibt eine Menge Gerichte, die auch nicht länger dauern, als eine Pizza aus dem Tiefkühlfach.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Eine Tk-Pizza wird ausgepackt und in den Backofen geschoben. Arbeitszeit, 20 Sekunden. Welches Gericht geht noch schneller?

        • @Alfonso Albertus:

          Dann ist sie noch nicht fertig.

  • Die erste Kochshow, die ich im TV sah, war "Kochduell". Da hat der Kandidat für 15 € eingekauft und der Koch ihm gezeigt, wie man aus diesen Lebensmitteln ein Drei-Gänge-Menü kochen konnte.



    Natürlich möchte kein Geringverdiener oder Rentner täglich für 15 € essen, aber ein ähnliches Konzept wäre vielleicht nicht schlecht. Wie verwendet ich Reste, Vorräte, Angebote, um ein vollwertiges Essen zuzubereiten, das mir auch schmeckt? Welche Gewürze sollte ich kaufen, welche brauche ich nicht? Wie mache ich Lebensmittel haltbar?



    Selbsttest: Man bekommt für 10 € eine ganze Tüte Gemüse von Aldi (heute vielleicht minimal weniger). Davon kann man als Single, wenn man Gewürze zu Hause hat, eine Woche Mittagessen kochen.



    Vielleicht sollte man sich mehr an der älteren Generation von früher orientieren, die mit wenig Rente lokal und saisonal vorausschauend kochte (Wochenplan, einkochen, einfrieren, vorkochen, Resteverwertung). Oft ist dieses Wissen verloren gegangen.

    Jeder kann sich eine fortlaufende Liste günstiger Lebensmittel erstellen und immer wieder mal Rezepte dazu recherchieren, ausprobieren, seinem Geschmack anpassen.

    Menschen künstlich durch Hartz-IV und geringe Renten in Armut zu halten, sollte nicht gefördert werden, aber wer in dieser Lage ist, sollte ermutigt werden, sich auch gesund und lecker zu ernähren und nicht zu glauben, dass er fade Fertiggerichte oder immer das gleiche essen müsste.

    • @BlauerMond:

      15 Euro täglich wären 450 Euro im Monat für Essen. Das können sich Geringverdiener/innen nicht leisten.

      Natürlich kann mit 10 Euro in der Woche Gemüse für das Mittagessen gekauft werden. Dann gibt es 5 mal Kartoffeln mit Tk-Spinat und zur Abwechslung Reis mit Tk-Blumenkohl und Erbsen aus der Dose. Am Sonntag vielleicht mal zur Abwechslung Spaghetti mit Dosentomaten. Das ergibt ungefähr 10 Euro.



      Wer auch immer das eine Woche lang Essen möchte...Frühstück und Abendessen fehlen dabei immernoch.

      Tipps sind gut und sinnvoll, solange nicht die Verhältnisse verschleiert werden

      • @Alfonso Albertus:

        Ihnen ist schon klar, dass Sie mit ihren 10€ flunkern? Bereits H4 sieht 35€ die Woche vor.

        • @Rudolf Fissner:

          Bevor Sie mir unterstellen ich würde flunkern, sollten Sie vielleicht den Kommentar lesen auf den ich mich beziehe. Danke

          • @Alfonso Albertus:

            Dann beziehe ich mal auch ihren Vorredner in meine Kritik mit ein. Euer 10€-Thema hat mit der Realität wenig zu tun.

            • @Rudolf Fissner:

              Dann wäre es hilfreich, einmal von Ihrer Seite aus zu erklären, was "viel" mit der Realität zu tun hat. Selbst wenn man dabei "Gefahr" läuft, dass nur mit oberflächliche Kritik geantwortet wird.

              Ich nehme mich ja gar nicht davon aus, unzureichend zu kommentieren, zu polemisieren usw.

              Aber ich schreibe hier doch nicht zum Jux.

              Es geht hier immerhin darum, die Lebensrealität von c. a. sechs Millionen Empfängerinnen und Empfängern der Grundsicherung in eben einer deren Realität nahen Weise zu erfassen! Sonst bräuchte man die Frage nach der Ernährungsbasis dieser Menschen gar nicht erst stellen.

              Die Frage nach der Ernährungsgrundlage unserer Gesellschaft stellt sich nämlich schon länger und wird sich "demnächst" sehr verschärft stellen. Und dann möchte ich nicht erleben, wenn da die Verteilngskämpfe offen oder verdeckt los gehen, dass von welcher politischen Richtung auch immer, noch ein mal so realitätsfern und "empirisch blind" gehandelt wird, wie weiland von jener Rot-Grünen Regierung, die diese Grundsicherung damals eingeführt hat. Ich will das nicht noch mal, dass Menschen via BILD, BamS u. Unterschicht-TV zu sich selbst verfettenden Wesen herabgewürdigt werden, die kulturell nur in der Lage sind zu "fressen", nicht zu "essen", wie es höherstehende Wesen zu tun pflegen. Ich will das auch nicht noch mal erleben, wie eben diese "höheren Wesen" dabei eine "Analysefähigkeit" bezüglich der Gesellschaft an den Tag legen, deren Dumpfheit der entspricht, die sie den niederen Hartz IV-Wesen unterstellen. Schau an. Weil mit Verblödung ausgestatte Macht doppelt gefährlich wirkt.

              Sie sehen, mich kann es auch packen. Denn:

              Es geht um sehr viel.

  • Ihren ersten Absatz kann ich in dieser Absolutheit nicht ansatzweise nachvollziehen.

    Ob sich Arbeiten lohnt oder nicht, hängt zunächst mal massiv davon ab, wie attraktiv man die Alternative gestaltet. Ein zwar nicht luxuriöses, aber im Wesentlichen sorgloses Leben, ohne dafür arbeiten zu müssen, kann leicht unter die 80:20-Regel fallen, wenn man betrachtet, wie viel Arbeit nötig ist, um den von der Gesellschaft ohne Gegenleistung garantierten Standard auch nur marginal zu verbessern.

    Zum Zweiten: Ob Arbeit adäquat bezahlt ist, kann man auch nicht einfach am Lebensstandard, den die Bezahlung erlaubt, bestimmen. Am Ende muss auch das Arbeitsergebnis dafürstehen. Wenn jemand den lieben Tag lang schafft, und dabei nur(?) ein Produkt oder einen Dienst zustandebringt, für die niemand mehr als genau jenen Tagessatz zahlen will, dann kann man auch nicht sagen, dieser Mensch sei zu schlecht bezahlt.

    • @Normalo:

      Sie empfinden also eine Erhöhung des Arbeitslosengeldes als zu attraktiv? So könnten Geringverdiener/innen noch auf die Idee kommen das ihr ach so systemrelvanter Job in der Pflege oder an der Kasse irgendwie nicht fair entlohnt wird und das darf natürlich nicht sein. Das Arbeitsergebnis erlaubt also keine bessere Bezahlung? Ich hoffe es lesen Pflegekräfte mit.

      Also lieber weiter nach unten treten und die Tatsache einfach akzeptieren, das die Reichen auch in Krisenzeiten noch Profit machen und ihr Geld für sie arbeitet. Ist das schon der Lindner-Einfluss der sich hier bemerkbar macht?

      Alg2 wäre auch mit 100 Euro mehr im Monat nicht attraktiv. Ist Arbeit derart unattraktiv geworden, das auf solche Argumente aus der Westerwelle-Zeit zurückgegriffen werden muss?



      Der Niedriglohnsektor in Deutschland ist ein Problem geworden. Wer konnte es schon ahnen...

      Die möglichen Folgen der kommenden Digitalisierung auf den Arbeitsmarkt, haben wir damit noch nicht einmal mit einbezogen.

      • @Alfonso Albertus:

        "Der Niedriglohnsektor in Deutschland ist ein Problem geworden. Wer konnte es schon ahnen..."

        Für diejenigen, die an der Armut und der Not in Deutschland gut verdienen, ist der Niedriglohnsektor sicherlich kein Problem. Wir haben ca. 10 Millionen Bürger in Deutschland, die für weniger als 12 Euro die Stunde arbeiten gehen müssen. "Wir haben einen der besten Niedriglohnsektoren aufgebaut, den es in Europa gibt." sagte Gerhard Schröder (SPD) 2005 in Davos. Die Hartz Reformen gibt es seit 2003 und die Ausweitung des Niedriglohnsektors wird immer noch betrieben, damit die deutsche Wirtschaft innerhalb Europas ihre Stellung als Exportweltmeister halten kann; was die übrigen europäischen Länder natürlich wirtschaftlich extrem unter Druck setzt. Viele Milliarden Euro werden deshalb seit Jahren aus Steuermitteln aufgewendet, um nicht existenzsichernde Arbeit aufzustocken. Die Gesellschaft "subventioniert" also schon seit vielen Jahren Arbeitgeber, die ihren Angestellten nur Niedriglöhne zahlen.

        Wir haben des Weiteren mehr als 5 Millionen Hartz IV Empfänger, die am Tag gerade einmal 5 Euro für Lebensmittel zur Verfügung haben. Wir haben laut des grünen Sozialexperten Sven Lehmann 2,5 Millionen arme Kinder in Deutschland und wir haben Rentner, die so wenig Rente bekommen, dass sie schon Pfandflaschen aus den Mülleimern sammeln müssen. Aber das Wichtigste scheint jetzt zu sein, dass wir den armen Menschen beibringen, wie sie sich für ein paar Euro am Tag "gesund" ernähren können - auch wenn so etwas in Wahrheit mit ein paar Euro am Tag nicht funktioniert. Sie haben es weiter unten mit dem "Gemüsegarten im Wohnzimmer" und "dem Schwein auf dem Balkon" ja schon auf den Punkt gebracht, deshalb erspare ich mir weiteren Sarkasmus, obwohl man diese ganze Idiotie nur noch mit Sarkasmus ertragen kann.

        Seit der Agenda 2010 kann man frei nach Shakespeare sagen: "Es ist etwas faul im Staate Deutschland."

      • @Alfonso Albertus:

        Jemand, der Lindner ziemlich gut kennt, hat mich in der Tat mal beschuldigt, ich würde immer sagen, was er sagen würde... ;-)

        Nein im Ernst: Wenn Sie mit plakativen Äußerungen wie jenem Absatz kommen, kommt's halt plakativ zurück. 100 € mehr Alg II sind auch nicht der Maßstab, von dem wir hier reden. Um die Sorte Sorglosigkeit zu erlangen, die Sie postulieren (es geht ja auch immer was für die kleinen Sünden drauf, die man sich zuerst gönnt), müsste mehr her. Und um dieses - aus meiner Sicht etwas bodenlose und letztlich leistungsfeindliche - "Mehr" ging es mir.

        Was die Profite der Rechen betrifft: Die durchschnittliche Umsatzrendite so ziemlich aller Unternehmen, die nicht komplett von der Leistung des Inhabers getragen sind (Freiberufler, ganz kleine Handwerksbetriebe etc.) liegt bei einem Bruchteil der Lohnquote. Spekulationsgewinne dagegen kommen im Wesentlichen von Geld, dass die Vermögenden untereinander hin- und herschachern. Bei Pflegeberufen etc., also Tätigkeiten, die eine unwägbaren Mehrwert schaffen, ist es die Angebotssituation, die den Bedarf schafft, aber AUCH die Prioritätensetzung der Finanziers - Beispiel: Pflegekräfte verdienen "zu wenig", aber einerseits finden sich trotzdem immer Menschen, die lieber diese Berufe ergreifen als einen, wo sie mit gleichem Bildungsniveau und Arbeitseinsatz deutlich besser verdienen könnten. Das ist auch irgendwo schön, drückt aber effektiv die Preise. Andererseits reicht die generelle Klage über zu wenig Geld für die Pflegekräfte nicht aus, einen hinreichenden Teil der Beitragszahler davon abzuhalten, bei jeder Beitragserhöhung laut aufzujaulen.

        Will sagen: Wo immer ich den sehr sozialen Gedanken sehe, dass es X oder Y doch eigentlich besser zu gehen habe, sehe ich auch immer sofort den Finger, der auf irgendwen ANDEREN zeigt (natürlich am allerliebsten jene amorphe, stets bedarfsgerecht definierte Masse der "Reichen"), der das bitteschön bezahlen soll. Da war Westerwelle schlicht ehrlicher, nicht schlimmer.

        • @Normalo:

          Sie kennen die Situation persönlich wohl nicht. Macht nichts, dann sage ich es Ihnen. 100 Euro sind ungefähr( sehr pauschal) der Maßstab, der den Unterschied macht. Wofür die Leute dann das Geld ausgeben ist wiederum ihre eigene Sache. Wer sich dazu entschließen sollte, das Geld in Champagner zu investieren, hat dann keine Ausrede mehr. Das lässt sich alles errechnen, wobei Inflation und steigende Nebenkosten diesen Betrag natürlich nicht auf ewig zementieren. Das zu Alg2.

          Wie kapitalistische Prozesse funktionieren ist mir bekannt. Die Bezahlung orientiert sich nämlich nicht an dem gesellschaftlichen Nutzen der Arbeit und auch nicht an einem Leistungsprinzip. Da wären wir wieder bei den sogenannten systemrelvanten Berufen, über die seit Corona so ehrfurchtsvoll gesprochen wird. Erben ist keine Leistung, in gehoben Verhältnissen aufzuwachsen erst recht nicht. Wir haben kein Leistungsprinzip. Das ist eine hohle Phrase von privilegierten Besserverdienenden die damit die ökonomische Ungleichheit rechtfertigen.

          Speziell in der Pflege kann nicht gestreikt werden wie bei der deutschen Bahn. Das würde ganz real Menschenleben kosten. Eine durchschnittliche Pflegekraft arbeitet nur 4.5 Jahre in diesem Beruf, so mein letzter Stand. Wenn da also haufenweise Menschen verheizt werden, dann fällt das in Zeiten wie diesen auf alle zurück. Die Arge ist deshalb auch ganz wild darauf, Hilfskräfte für die Pflegearbeit zu verpflichten.

          Das Vermögende das von ihrem rechtmäßig zustehenden Reichtum bezahlen müssten, empfinde ich im Ansatz schon als absurd. Sie gehen davon aus, das Vermögenden ihr Reichtum einfach zusteht, ohne Verpflichtung gegenüber der Gesellschaft? Das Geld vermehrt sich quasi von alleine und das ist alles richtig so?

  • Grundsätzlich kann man bezüglich gesunde Ernährung zustimmen, wobei Obst und Gemüse hier weitgehend unter den Tisch fallen. Doch ist gesunde Ernährung eben nicht alles. Essen darf durch bspw. Vielfalt auch Freude machen. Gerade wenn Kinder im Haushalt leben, ist es ein Kampf den Tisch zum Event zu machen. Und Kinder wissen auch um die Reichhaltigkeit in anderen Haushalten. Es geht also um Gerechtigkeit und darum sind Kinder für solch asketischen Lifestyle nicht sehr empfänglich. Es ist schwer zu vermitteln spartanisch leben zu müssen, wenn nebenan Lukullus ständig zu Gast ist.

    • @zeroton :

      Gerade in Familien findet sich eher eine Vielfalt an Essen als in Single Haushalten. Sicher auch eher in ärmeren Haushalten mit Familien / Kindern als in den Küchen reicher Würstchen.

      Das kommt allein schon dadurch zustande, dass für unterschiedliche Geschmäcker gekauft und gekocht wird und dadurch das man als größere Gruppe ganz andere Möglichkeiten des Einkaufs hat.

  • Ich hab mich über den Artikel gefreut. Weil hier genau beschrieben wird, wie man eben doch mit minimalsten Mitteln schmack- und nahrhaftes Essen zubereiten kann.



    Es fällt vielen schwer, sich diese -im Übrigen sehr kreative- Arbeit zu machen. Sich ggf. mit anderen zusammen zu tun. Sich darüber zu beklagen, dass Hartz 4 Sätze zu gering sind ist ein völlig anderes Thema!



    Es gibt nichts Gutes- außer man tut es.



    Trefft euch mit Nachbarn, kocht zusammen!



    Was ich seit 15 Jahren mache:



    tafelrunde-freiburg.blogspot.com/



    Genau was wir brauchen: Inspiration und Aktion.

  • Ich denke die soziale Isolation ist auch einer der Gründe warum sich Menschen nicht preiswert billig ernähren können oder wollen. Ich habe einige Jahre in einer Wohngemeinschaft gelebt, die finanzielle fast immer in den Seilen hing. Dennoch haben wir zusammengelegt und gemeinsam gekocht. Das fehlt Menschen, die alleine leben.

  • „Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen.



    (Franz Müntefering am 09.Mai 2006 zum geplanten SGB II-Optimierungsgesetz)



    Bei dem ganzen Dreck, der heute so angeboten wird, ist das vermutlich auch die gesündeste Ernährung. Tierfutter wird in Deutschland weitaus besser überprüft als Nahrungsmittel für Menschen. Warum? Weil vieles sonst erst gar nicht auf den Markt kommen dürfte.

      • @Chutriella:

        Ich habe Franz Müntefering hier zwar zitiert, teile seine Meinung allerdings ganz und gar nicht. Sie war und ist aber nach wie vor weit verbreitet und diente insbesondere schon bei der Einführung der Agenda 2010 durch Rot-Grün als Leitgedanke.

  • Wird hier tatsächlich Armut mit der finanzielle eingegrenzten, aber zeitlich stark begrenzten Studienzeit verglichen? Wow

  • Na, dann ist ja doch alles in Ordnung mit der Erhöhung um 0,2% im nächsten Jahr.



    Wie konnte es auch anders sein?

  • taz: "Möbus rechnet es vor: Eine Tüte braune Linsen gibt es bei Rewe für 1,09 Euro, in Bioqualität 1,69 Euro. Damit könne er, sagt Möbus, sechs Mal jeweils für zwei Tage eine Suppe kochen."

    Rentnerarmut, Kinderarmut, Hartz-IV-Armut. Was könnte man dagegen machen? Ganz einfach! Wir geben den armen Menschen Tipps, wie sie sich mit 3 Euro am Tag drei "leckere" Mahlzeiten zubereiten können.

    Wahrscheinlich werden die Jobcenter demnächst sogar eine 'Weiterbildung' in Kochen anbieten - "Kochen mit wenig Geld". Dann können die sogenannten Weiterbildungsinstitute sich wieder dumm und dämlich an der Armut in diesem Land verdienen und die Bundesagentur für Arbeit kann die Arbeitslosenquote auch wieder "nett schönen". Die Teilnehmer dieser "Kochkurse" bekommen dann noch eine Wegbeschreibung, wo sie den nächsten Tafelladen finden, und das Containern wird irgendwann auch wieder erlaubt. Dass 1,65 Millionen Menschen in Deutschland schon auf 956 Tafeln und auf mehr als 2100 Tafelläden angewiesen sind, scheint in diesem reichen Land anscheinend niemanden zu stören.

    Bei uns werden arme Menschen weiterhin gedemütigt, während es gleichzeitig in diesem Land Manager gibt, die Jahresgehälter beziehen, wofür eine Krankenschwester zwischen 50 und 300 Jahre arbeiten müsste. So sieht soziale Gerechtigkeit in unserem Land aus. Die Reichen werden immer reicher und die Armen müssen an der Tafel für Lebensmittel anstehen und bekommen jetzt sogar noch Tipps, wie sie sich für 1,09 Euro tagelang mit Linsensuppe "verköstigen" können. Da kann man eigentlich nur noch sagen: "Guten Appetit".

    • @Ricky-13:

      Finde die Idee mit den Kochkursen eigentlich nicht verkehrt.



      Armut muss nicht zwingend bedeuten, sich nur von Fertigprodukten etc. ernähren.

      • @Hennes:

        Der Hartz IV Regelsatz für eine allein stehende Person beträgt 446 Euro (Stand 2021) im Monat. Davon sind 154,78 Euro für Lebensmittel und Getränke vorgesehen - macht 1857,36 Euro im Jahr. Auch wer keine höhere Mathematik beherrscht, kommt schnell auf 5,09 Euro am Tag. Ja, davon kann man sicherlich "wie Gott in Frankreich schlemmen" und sich dabei auch noch gesund ernähren *lol*.

        Gegen Kochkurse ist ja gar nichts einzuwenden, nur wenn man Kochkurse dazu benutzt, dass man sie den armen Menschen aufzwingt (§ 10 SGB II), damit die Bundesagentur für Arbeit die Arbeitslosenquote "schön" aussehen lassen kann, und der Steuerzahler das wieder bezahlen muss, dann sollte man als mündiger Bürger vielleicht endlich einmal darüber nachdenken, was in diesem Staat seit der Agenda 2010 alles schiefläuft. Übrigens ist das Internet voll mit Kochtipps, aber nur in teuren und unnötigen "Weiterbildungsinstituten" kann die Bundesagentur für Arbeit/Jobcenter auf einen Schlag Tausende Arbeitslose aus der Arbeitslosenstatistik "verschwinden" lassen. Der große Zauberkünstler 'Houdini' hätte diesen Trick nicht hinbekommen.

    • @Ricky-13:

      Herr Möbus hat keine Tafel erwähnt. Es geht also ach ohne.

      Trotzdem finde ich, dass die Tafeln ein tolles Angebot sind und dem Wegwerfen von Lebensmitteln vorbeugen.



      Das das Angebot auf Menschen mit niedrigen Einkommen begrenzt ist halte ich für angemessen.

      Es widerspricht zwar dem neoliberalen Freiheitsprinzip, beugt aber dem Ansturm der reicheren Sparfüchse vor, die nicht umsonst aus Jux und Dollerei vom Angebot der Tafeln ausgeschlossen sind.

      Das mit dem Beispiel "Linsensuppe" haben Sie glaub ich falsch verstanden. Von "tagelang" war bei Herr M. nicht die Rede. Jeder, der selber kocht, weiß, dass dem nicht so ist. Man kocht i.d.R. nur für maximal zwei, manchmal drei Mahlzeiten vor.

      • @Rudolf Fissner:

        1/5



        Hier entzündet sich eine Kontroverse zweier hier im Forum sehr konstruktiv argumentierender Kommentatoren unglücklich an der falschen „Sollbruchstelle“.



        Nach meiner Lesart argumentiert Ricky-13 zu Recht, weil mit Gründen, wider das verbreitete Denken um eine gesunde Ernährung nach dem Paradigma *Arm sein leicht gemacht durch „Aufklärung“*. „Aufklärung“ bedeutet erst mal „wertfrei“ und richtig, der Kulturtechnik Kochen und dem „Drumherum“ wieder mehr Verbreitung zu verschaffen: Das Wissen um die „Nährwerte“ von Nahrungsmitteln, ihrer Haltbarkeit und so viel mehr... Wie wichtig das ist, darauf weisen Sie mehrfach hier im Forum richtiger Weise hin. Ricky-13 wendet sich gegen die „Rahmenbedingungen“ in denen eine wirkliche Aufklärung wohl auch in Ihrem Sinne deshalb besser nicht stattfinden sollte: Als paternalistische Veranstaltung von oben herab, wie sie z. B. in Maßnahmen verordnet durch die Jobcenter stattfinden können (aber auch dort nicht in dieser Weise stattfinden müssen/müssten) und als auf das Selbstbewusstsein armer Menschen (z. B. in H 4) destruktiv einwirkender Tenor (oder muss ich sagen Duktus?) wirken. Tun sie, kann ich aus Erfahrung bestätigen. Das gilt auch für so viele Produkte einer „Belehrungsindustrie“, die für sie profitable Ratgeber als leutselige Belehrungsliteratur a lá „Kochen in Hartz IV – Alles wird gut“ auf den Markt wirft. In dem Rahmen kann noch der beste Kurs im Kurs „Tipps zum Energiesparen“, wie ich ihn kenne, als Affront wirken. Man sieht auch, die Debatten um das „gesunde Essen“ werden als „Kulturkampf“ auch zwischen Schichten/Klassen geführt - auch vor dem Hintergrund einer sich durch den Klimawandel abzeichnenden Notwendigkeit der Veränderung der Ernährungsgrundlagen, der Ernährungsgewohnheiten in Folge.

      • @Rudolf Fissner:

        2/5



        Weil nachweisbar die Unterdeckung des Regelsatzes in der Grundsicherung schon seiner Berechnungsgrundlage nach existiert. Und dann wirkt es nicht nur wie „etwas geschwindelt“, wie etwas „den Leuten vom Pferd erzählt“, wenn man diesen Gaul dann von hinten aufzäumt. Weil die Armen natürlich aus Erfahrung WISSEN, dass man das „preisgünstige Kochen“ dann mit jeweils mehr oder weniger geschickten Strategien drehen und wenden kann wie man will, die dafür zur Verfügung stehenden Gelder können objektiv letztendlich nicht reichen. BLOS DIE ERFAHRUNGEN WERDEN NICHT ERNST GENOMMEN; NICHT GEHÖRT. Jedenfalls längst nicht immer. Und wenn, werden sie oft gar nicht ausreichend verstanden.



        Bitte folgendes zur bildlichen Verdeutlichung weil das Thema wichtig ist – aber ohne Belehrung. Angenommen: Wenn ich nur „zusammengerollt“ schlafen kann, weil meine Bettdecke zu schmal und zu kurz ist. Und es angenommen so ist, das „zusammengerollt“ schlafen auf Dauer ungesund ist. Und mir „Hartzer“ der Hausarzt das dann sagt aber die Anamnese zu kurz greift, weil der an mein Zusammenrollen denkt, aber nicht an meine Bettdecke, dann bleibe ich krank oder angeschlagen. Wenn er aber sagt, dann kaufen sie sich mal eine schöne breite, lange Steppdecke. Dann kann ich als „Hartzer“ ein Problem kriegen. Ich kann innerhalb meines Budgets Verschiebungen vornehmen aber keine „Erweiterungen“. Wo spare ich dann, bis ich das Geld für die Bettdecke habe? Eine individuelle Strategie ist es von sehr vielen in Hartz IV, beim Essen zu sparen. Ja. Das weiß ich, das geschieht. Dann werde ich vielleicht nach drei Wochen noch nicht krank, aber es geht mir schlechter. Und das Wohlgefühl durch die neue Bettdecke ist erst mal konterkariert worden. Und weil das aber bei gegebenem, unterdeckten Budget andauernd „mit allem“ so weiter geht, tun sich auch an den verschiedensten Stellen meines alltäglichen Lebens Probleme auf, die letztendlich krank machen können. So geht weiter, weil die Bettdecke zu kurz zu schmal bleibt.

      • @Rudolf Fissner:

        3/5



        Diese Problematik können die Möglichkeiten einer dauerhaft preiswerten guten Ernährung deshalb nicht hinreichend kompensieren! Geschweige denn aus der Welt der „Hartzer“ schaffen.



        SO DENKEN SIE NATÜRLICH NICHT! Wirklich keine Unterstellung von mir.



        Man schaue mal in *Politik für eine nachhaltigere Ernährung - Eine integrierte Ernährungspolitik entwickeln und faire Ernährungsumgebungen gestalten* / Gutachten Juni 2020 / Wissenschaftlicher Beirat für Agrarpolitik, Ernährung und gesundheitlichen Verbraucherschutz beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft.



        www.bmel.de/Shared...ge-ernaehrung.html



        Dort „4.2.3 Gesundheitsfördernde Ernährung in Armut?“ (den Abschnitt habe ich gelesen)

        Dort gestellte Fragen lauten:

        *Kann man sich mit derart begrenzten Einkommensressourcen gesund ernähren?* (S. 102)

        „Der Umgang mit geringem Einkommen und damit einhergehenden



        materiellen Entbehrungen kostet Zeit, bindet kognitive Aufmerksamkeit und führt langfris-



        tig nachweislich zu chronischem Stress […] Diese Bedingungen und Kontextfaktoren können die Umsetzbarkeit der o. g. Budgetrechnungen wesentlich erschweren.“ (S. 102)

        *Gibt es armutsbedingte Mangelernährung und Hunger in Deutschland und welche Auswirkun-



        gen hat dies?*

        „In Armutshaushalten gibt es eine Fülle an unterschiedlichen Umgangsweisen mit materi-



        ellen Einschränkungen – darunter auch Verzicht und Hunger. In Armutshaushalten wird



        unterschiedlich mit materiellen Einschränkungen umgegangen. Grundsätzliche, in allen Be-



        dürfnisfeldern beschriebene Bewältigungsstrategien sind „permanentes Sparen” und der



        „Verzicht auf Qualität und/oder Quantität” [] Im Bereich der Ernährung äußert sich dies in einer deutlich eingeschränkten Vielfalt an ausgewählten Lebensmitteln und verzehrten Speisen [] und der Bevorzugung günstiger, aber eher satt machender Lebensmittel gegenüber frischen Produkten."

      • @Rudolf Fissner:

        4/5

        Ein Fazit daraus lautet:

        „Die in Armutslagen auftretenden materiellen Einschränkungen gehen mit verminderten



        soziokulturellen Teilhabemöglichkeiten einher und führen tendenziell zu sozialer Isolation



        und gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Armutslagen bedingen, dass Menschen an in



        der Gesellschaft verbreiteten Alltagsroutinen nur noch begrenzt teilnehmen können (bspw.



        Vereinssport, Ausflüge, Urlaub, gemeinsame Restaurantbesuche; [...] Dies kann zu einer verminderten Einbindung in soziale Netzwerke, fehlenden Bewältigungsressourcen und tendenziell zu sozialer Isolation und einem allgemein schlechteren Gesundheitszustand führen..“ (S. 106)

      • @Rudolf Fissner:

        5/5



        Man sieht, hoffe ich, die beiden Ebenen, die hier in den beiden Kommentaren „drohen“ fälschlich aneinander zu geraten. Ihre Kommentare, Herr Fissner, zielen nach meiner Lesart richtig und sehr wichtig, auf die Bewusstmachung individueller Strategien, in Armut gesündere Ernährung zu ermöglichen. Ihr Hinweis z. B., dass neben der eigentlichen „Bio-Kost“ auch die konventionellen Lebensmittel durchaus gesund sein können (nur von der Industrie immer ungesünder gemacht werden) ist für die Debatte wie ich meine unverzichtbar. Und natürlich können Lebensmittel so zubereitet werden, dass sie über zwei Tage wohlschmeckend u. gesund geblieben, verzehrt werden können. Wie Sie es sagen: „Die Schulen müssen sehr viel stärker Koch- und Ernährungswissen vermitteln. Kinder sollten in Schulkantinen in bestimmten Jahrgängen bei der Zubereitung von Mahlzeiten eingebunden sein. Im Unterricht kann Ernährungswissen umfassend zusätzlich angeboten werden.“ Die von @Ricky-13 angestoßene Debatte muss aber als Rahmenbedingung berücksichtigt werden. Da sehe ich Bedarf einer inhaltlichen Aufarbeitung der Problematik, die erst mal keine Kontroverse notwendig mit sich bringt.

        Auch geht es mir nicht darum, mit meinen Anmerkungen zu den „Maßnahmen“ in H 4 z. B. gegen @ Éttenne zu polemisieren, der aus der Erfahrung langjähriger Sozialarbeit mit Erwerbslosen spricht.

        Ich erfahre dieses Forum hier als insgesamt sehr konstruktiv. Dafür Dank an alle Teilnehmerinnen u. Teilnehmer.

      • @Rudolf Fissner:

        "Herr Möbus hat keine Tafel erwähnt. Es geht also auch ohne."

        Da haben Sie recht, denn für alle diejenigen, die etwas mehr Geld zur Verfügung haben, oder die sich schämen zu eine der fast schon 1000 Tafeln in Deutschland zu gehen, hat man ja Aldi und Lidl. Man kann aber froh sein, dass wir in unserem reichen Land, in dem 195 Milliardäre und ca, 17.400 Millionäre zu Hause sind, diese Billigläden wie Aldi und Lidl überhaupt haben, sonst kämen unsere "Volksvertreter" wohl in Erklärungsnot, weshalb nicht nur 1,65 Millionen arme Menschen jeden Monat an eine der 956 Tafel anstehen müssen, sondern es dann wohl 10 Millionen Menschen wären, die auf die Tafeln angewiesen sind. Wie gesagt, zum Glück hat man die "Armenspeisung" solchen Discountunternehmen übertragen, die sich natürlich dumm und dusselig verdienen, weil sie den Erzeugern (z.B. Milchbauern, etc.) keine vernünftigen Preise zahlen.

        Prof. Dr. Butterwegge (Politikwissenschaftler und Armutsforscher): "Wer wenig Geld hat, wie eine Kurzarbeiterin, geht zum Discounter, um Geld zu sparen. Damit macht sie die Familien, denen Ketten wie Aldi oder Lidl gehören, noch reicher".

        • @Ricky-13:

          Die Tatsache, dass bei den Tafeln eine Berechtigung verlangt wird, zeigt durchaus, dass da auch Menschen vorbeikommen, die null Probleme damit haben, leckere Nahrungsmittel für umsonst zu bekommen.

          Und für was muss man sich bei den Tafeln schämen? Muss man sich auch schon schämen wenn man bei Aldi einkauft? Ist der Bioladen in der nächsten Stadt das einzige moralische Optimum?

          Diese ganze Debatte dreht sich immer wieder um das künstlich aufgebaute Konstrukt, dass Bio und Bioläden die einzig wahre Option sind. Ohne bricht der Einkaufswagen schnell zusammen. :-)

          • @Rudolf Fissner:

            Sie wissen ja, dass ich Ihre Sophisterei mag. Dass Sie meine Kommentare immer absichtlich fehlinterpretieren, obwohl Sie ganz genau wissen, was ich damit aussagen will, ist ja seit vielen Jahren auch schon zum "Sport" geworden. Allerdings sollten Sie aufpassen, dass Sie sich nicht zu sehr verheddern und dabei ins Stolpern geraten.

        • @Ricky-13:

          So ist es.

  • Laut Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung sind die Empfehlungen der DGE für eine ausgewogene Ernährung nicht möglich mit dem derzeitigen Hartz 4 Satz. Die DGE Empfehlungen bei frischem Obst und Gemüse können in keiner Weise von 5,09 € bezahlt werden! Da sind sich alle seriösen Experten einig. Die haben wohl mal genau nachgerechnet und nicht nur gleichgültige Behauptungen aufgestellt!

    www.hartziv.org/ne...v-macht-krank.html

    • @Jonas Goldstein:

      Danke für den Link. Guter Tipp. Konnte die Studie, zu welcher der Link dann weiter führt (DGE) in kleinen Teilen einsehen. Prima.

  • Natürlich ist es überhaupt kein Problem, sehr günstig gesund zu kochen und auch zu essen.



    Aber darum sollte es nicht gehen.



    Essen wird sehr viel teurer werden, wenn die Arbeit der Bäuerinnen entsprechend gewertschätut wird.

  • ähnliche erfahrung ...

    wochenmarkt, gezielt einkaufen, selbst schnibbeln ... lecker.

    • @adagiobarber:

      Der Wochenmarkt verlangt Apothekerpreise. Beim Discounter gibt es super Qualität wesentlich günstiger.

    • @adagiobarber:

      Der Wochenmarkt ist aber meiner Erfahrung nach, außer im Sommer samstags kurz vor Schluss, eher teurer als der Supermarkt.



      Samstags kurz vor Schluss gibt es im Sommer meist Obst, das sich bis Montag nicht mehr hält oder Salat etc. Das bekommt man dann günstig und kann es ggf. über WE verwenden oder einfrieren oder einkochen.



      Aber sonst: Ich war schon auf dem Wochenmarkt und habe 20 € für eine viertel Tüte Obst und Gemüse ausgegeben vs. 10 € bei Aldi für eine ganze Tüte Gemüse.

  • Hmmm, so ein Moment, wo du immer wieder verzweifet auf die Titelseite zurückblätterst, um dich zu vergewissern, dass du doch taz und nicht aus Versehen die BamS in der Hand hast.

    Natülich kann man sich durchaus auch mit Hartz4 gesund ernähren und natürlich kann man kochen lernen, natürlich kann man sich Radieschen am Fensterbrett züchten.

    Aber worauf soll das hier hinauslaufen? Dass sich der prekäre Teil der Gesellschaft nur ein Beispiel an Opa Kurt nehmen müsste und dann auch als Niedriglöhner, mit Minirente oder ALG2 die gleichen Gesundheitsstandards und die gleiche Lebenserwartung haben könnte, wie die Besserverdienenden?

    Dass dieses Klientel eben einfach nur ein bisserl den Kopf anstrengen und den Hintern hochkriegen müsste?

    Dass "Ganztagsschulen mit Ernährungsbildung" gesellschaftlich produzierte Bildungsungerechtigkeit, Niedriglöhne und soziale Abgehängtheit relativieren könnten?

    Das ist bestimmt Alles nicht so offen abwertend gemeint, wie der Sozialdarwinismus des zitierten Sarrazin. Aber es zeigt auch, wie weit weg von den Problemen der sozialschwachen Basis heute auch Vertreter des vermeintlich linken Spektrums sind.

    • @Deep South:

      Danke, dass Sie die Worte gefunden haben, nach denen ich fassungslos suchte.

    • @Deep South:

      Genau mein Gedanke. Unfassbar.

    • @Deep South:

      Tja aber irgendwie isses in diesem Beispiel schon schon so.



      Die Ausrede, dass man sich ins Restaurant zur goldenen Möwe begeben MUSSTE um dort den aufgewärmten Mülleimer zu essen, weil es "die Reichen" verabsäumt haben, einem das Geld fürs Sternerestaurant in die Hand zu drücken ist ebenso absurd. Der Artikel beschreibt schlicht Fakten. Sollte man nicht ignorieren

  • Schon der Film "Themroc" (FR, 1973) zeigt den großartigen Michel Piccoli, wie er als entlassener Arbeiter ohne viel Geld für frisches Fleisch sorgt.

    • @Toto Barig:

      En leckerer Film über die französische Küche :-)

  • Der gute Herr Schorb hat offenbar noch nicht mitbekommen, dass es beim Bäcker kein Brot vom Vortag mehr gibt, weil das den Bäckern untersagt ist, und dass Containern strafbar ist.



    Als Studentin habe ich das noch gekonnt, aber das ist 40 Jahre her.

    • @Schnetzelschwester:

      In meiner Jugend, gab es Hefeteilchen von gestern für 5 Pf das Stück, für eine Familie mit 4 Kindern ab und zu mal als Luxus-Freude.



      Das mit dem Verbot (Brot von gestern) kann nicht stimmen, es gibt Extra- Läden mit „Brot von gestern“.



      Aber nichts von allem rechtfertigt die sich immer weiter öffnende Schere zwischen Profiteuren und ungerecht mit Armut Bestraften.



      Der Mensch lebt nicht von Brot, Linsen und Suppengrün allein.

    • @Schnetzelschwester:

      Ich muss hier für Schnetzelschwester eine Lanze brechen, denn ich bin mir sicher wegen irgendwelchen Hygienevorschriften ist es untersagt, Ware vom Vortag zu verkaufen.

      Ich meine, ich kann mir in der Innenstadt in einer bestimmten Bäckerei auch einen Kaffee in meiner eigenen Tasse servieren lassen. In fünf anderen Bäckereien wird das "wegen Hygienebestimmungen" nicht durchgeführt. Offenbar herrscht Uneinigkeit und Schnetzelschwester hat eine Bäckerei erwischt, die rigoros die Hygienebestimmungen umsetzt.

      • @Troll Eulenspiegel:

        Ob Sie sich sicher sind, ist hier irrelevant, dann neben mir kennen einige andere auch Läden, in denen das geboten wird. "Meine" Bäckerei unterhält sogar eine eigene Filiale für diese Artikel.

    • @Schnetzelschwester:

      "...dass es beim Bäcker kein Brot vom Vortag mehr gibt, weil das den Bäckern untersagt ist..."

      ? Dann ist mein Bäcker ein Verbrecher.

    • @Schnetzelschwester:

      Unsinn. Gibt's sehr wohl. Gutes von gestern zum halben Preis.

    • @Schnetzelschwester:

      "...noch nicht mitbekommen, dass es beim Bäcker kein Brot vom Vortag mehr gibt, weil das den Bäckern untersagt ist,"

      Selbstredend gibt es nach wie vor Brot vom Vortag, jedenfalls bei allen von mir frequentierten Bäcker(inne)n. Stehen die alle mit einem Bein im Kittchen?

    • @Schnetzelschwester:

      Den Bäckern ist nix verboten: Natürlich gibt es Brot vom Vortag - wenn welches übrig ist.

    • @Schnetzelschwester:

      So ein Unfug. Viele Bäckereien in Köln bieten Brot vom Vortag zum halben bzw. reduzierten Preis an.

  • Die Logik warum Pizza, Pommes, Fertiggerichte und Hackfleisch-in-Gebackenem so billig sind ist die:



    Große Firmen schaffen sich Anbietermärkte und diktieren die Preise. Die Produkte sind zu billig was die Herstellungskosten betrifft, aber in großen Serien geht es.



    In Lebensmitteln ohne Chemie und in Tierprodukten ohne Antibiotika steht viel mehr Arbeitskraft drin.



    Also muss das jede Diskussion über Sozialpolitik unbedingt miteinbeziehen und darf das nicht dem Markt und der FDP überlassen.



    Ergo: den Großkonzernen die Subventionen streichen.



    abl / Bioland bekannter machen, d.h. gehen sie raus mit Infomobilen in die Arbeiterstadtteile und informieren Sie die Leute mit Kundgebungen.



    Es gibt große Milieus, die nicht wissen, dass es die taz gibt!

  • Nach sorgenfältigem Lesen und kommentieren der Kommentare fasse ich für mich folgendes zusammen.

    Hartz4-Empfänger/innen sollten sich einen Gemüsegarten im Wohnzimmer anlegen, die Hühner legen im Kinderzimmer ihre Bio-Eier und die Sau wird auf dem Balkon gehalten und jährlich einmal geschlachtet.

    Nach 12stündigem Arbeitstag hat sich der bzw die Geringverdiener/innern dem Kochen zu widmen. Kohlsuppe, Kartoffelsuppe und Linsensuppe im Wochenvorrat. Dann wird das Pausenbrot selbst gebacken, da Billibrot vom Discounter quasi an Kindesmisshandlung grenzt.



    Die Suppe wird im XXL-Gefrierfach(gesponsert von...) wochenlang eingelagert und dann geht es um Mitternacht zum Containern.

    Alg2-Empfänger/innen sollten ihre Freizeit nutzen und beim nächstgelegenen Wochenmarkt in der Nachbarstadt die Reste abzustauben. Vielleicht zwischendurch auf dem Wegesrand noch ein paar Pfandflaschen aufsammeln. Dann reicht es ohne die jährliche Schlachtung vom Schwein auf dem Balkon zwischendurch für Biofleisch. Ihre Better Life AG, die Tipps gab es umsonst.

    Da ich persönlich weiß was es heißt kein Geld zu haben und mittlerweile glücklicherweise nicht mehr in der Situation bin, kann ich nur sagen: Ich bin froh das es mich nicht mehr zu kümmern braucht, ob der Salat nahrhaft ist oder nicht, wenn ich Lust darauf habe. Ich kaufe mir richtig frische Kräuter zum Kochen und finde es super. Der Tee ist richtiger Tee und der Kaffee Bio und Fairtrade. Mandelmilch vertrage ich so viel besser als Kuhmilchwas kümmert mich der Euro mehr? Fantastisch!

    Das Gehalt macht also keinen Unterschied im Konsumverhalten? -soso...

    • @Alfonso Albertus:

      So maßlos eng muss man es auch nicht sehen. Die Probleme, die sie ansprechen, sind auch letztlich einkommensunabhängig. Auch Gutverdiener arbeiten in der Regel tagsüber und müssen sich Zeit nehmen, um sich gesund zu ernähren (von ein paar Ausnahmen abgesehen, die sich ständig was bringen lassen oder vom Partner die Teilzeit querfinanziert bekommen). Vielleicht sind da teurere Zutaten möglich - also ja, klar, sind sie; bin immer wieder übrrascht was man am oberen Ende ausgeben kann, um für eine selbstgekochte Mahlzeit einzukaufen. Aber zubereitet muss das ganze auch im Yuppie-Haushalt werden. Und die Zeiten, wo "man" dafür Personal hatte, sind vorbei. Das Leben, das der Professor da beschreibt, entspriicht genau dem Lebenswandel einer Bekannten von mir, die etwa 200k€ jährlich verdient. Sie kocht sonntags für die Woche vor, hat da Spaß dran, und kann sich unter der Woche auf ihren 60-Stunden-Job konzentrieren. Unzumutbar? Nein: Einstellungsfrage.

      Der Punkt ist der: Der Artikel richtet sich gegen die These, mit Hartz IV-Budget gut und gesund zu essen, wäre "unmöglich". DAS stimmt nicht. Genauso wie es nicht unmöglich ist, mit dem Rauchen aufzuhören und dadurch massig Geld zu sparen oder eben eine Teil des Lebensbedarfs in Eigenarbeit zu decken, wenn man keinen Job hat. Die Liste ließe sich fortführen. Natürlich ist es gegen die Menschenwürde, Hartz IV-Empfängern vorzuschreiben, dass sie diese Liste gefälligst in toto zu befolgen hätten. Aber darum geht es nicht. Es geht darum, dass wer Wert darauf legt, den einen oder andern Punkt auf dieser Liste durchaus abhaken kann, und dass es nicht Aufgabe der Gesellschaft ist, Menschen, die darauf schlicht keinen Bock haben, von allen Folgen ihrer privaten Entscheidungen sorglos zu stellen.

      • @Normalo:

        DER PUNKT ist politisch viel brisanter, ich meine auch, dass Sie dies erkennen und oftmals quer in der Sache argumentieren: Das doch hoffentlich einflussfreie 😉 Öffentliche bekennt und schafft hier Grenzen nach unten, nein, besser: Grenzen für Unten nach oben, jedoch keine Grenzen für Oben nach oben. .. Dies ist folglich Bestandteil des, plastischer Begriff, Klassenkampfes von Oben nach Unten. .. Herzliche Grüße

        • @Gerhard Krause:

          Es wird immer den Zwiespalt im Freiheitsbegriff geben, denke ich: Die Einen meinen rechtliche Handlungsfreiheit, die zu wirtschaftlichen Ungleichheiten führt, weil die Handlungsfreiheit verschieden genutzt wird, was dann wieder die Konsummöglichkeiten der Wettbewerbsverlierer einschränkt. Die Anderen meinen wirtschaftlich garantierte Konsumfreiheit - gerne auf Kosten der Handlungsfreiheit derer, die das "wirtschaftlich" beisteuern sollen.

          Ich gehöre eher zur ersten Gruppe, betrachte mich aber deshalb ganz sicher nicht als Klassenkämpfer. Für mich gehört einfach nur das Nicht-Schaenken von Konsummöglichkeiten nicht zu den Dingen, die ich als "Freiheitsberaubung" sehen könnte.

          • @Normalo:

            Was romantisch als Freiheit erscheint, dürften wohl Interessen sein. Interessen werden durchgesetzt. Daher sind, auch das Wording des Verlierers bereitet den Geist vor, als handele es sich um eine Spielart, Verlierer möchte wohl niemand sein, Unterlegene das Ergebnis. Deshalb soll man wohl auch nicht an Überlegene denken. Wir tun dies dennoch manchmal mit dem blöden Wort Chancengleichheit, aber wir denken zumindest gelegentlich daran. Besser ist wirklich der Gedanke, wer sich zu welchen Konditionen das Ergebnis von Arbeit aneignet.

      • @Normalo:

        Konservative lieben Aufsteiger-Geschichten. Die Story vom brasilianischen Favela-Kind das ohne fremde Hilfe ein Unternehmen aufgebaut hat.



        Konservative stören sich an ungewaschenen Obdachlosen die ins Gebüsch urinieren. Es gibt ja schließlich Anlaufstellen zum Duschen und öffentliche Toiletten.



        Nichts ist unmöglich mit ausreichender Disziplin und Planung. Dabei wird eine Disziplin und Enthaltsamkeit von anderen eingefordert, die selbst nicht zu erbringen ist.

        Yuppies müssen nicht kochen. Es gibt tausende Restaurants die gute und gesunde Küche anbieten. Yuppies können kochen, wenn sie das wollen.

        Normalverdiener/innen müssen nicht auf das Rauchen verzichten, um gesunde Nahrungsmittel zu kaufen. Sie können das tun.

        Unmöglich ist wenig. Unmöglich ist ein Strohmann in dieser Debatte. Es geht um deutlich erschwerte Bedingungen für Geringverdiener/innen vs einfacher Handhabe für Normal und Gutverdiener/innen.

        Wie es der Zufall will, habe ich gestern gut gekocht. Mit frischem Koreaner und Ingwer, Biolachs, Frühlingszwiebeln, Bio-Knoblauch, Naturreis, Himalaya-Salz, gutem Kurkuma, Mango, Sojasauce, Stevia-zucker, Chillis, Zitronengras, Maisstärke, Erdnussöl, Reisessig.



        Kleine Aufgabe für Hobbydetektive: Finden Sie die eine Zutat, die ich mir auch als Geringverdiener geleistet hätte.

        Ich kann kochen seit meiner Jugend. Ich weiß wie gesunde Ernährung ungefähr auszusehen hat. Ich weiß auch, das ich mir früher niemals frischen Koreaner für eine einzelne Mahlzeit geleistet hätte.



        Nun mögen Sie einwenden das dies auch nicht zwingend nötig ist, um sich gut und gesund zu ernähren. Das ist richtig, aber es erleichtert die gesunde Ernährung ungemein, wenn es auch gut schmeckt.



        Zwei Wochen deutsche Weltkriegssuppe mampfen ist eher nicht mein Ding und das trifft wohl genauso auf 90 Prozent der meisten Menschen zu.



        Das wird anscheinend nur von Alg2-Empfänger/innen und Geringverdiener/innen erwartet und das stört mich. Wein saufen, Wasser predigen

        • @Alfonso Albertus:

          Stimmt, diese Menschenverachtung ist unerträglich. Mittelalterdenken von denen, die sich überlegen wähnen.

        • @Alfonso Albertus:

          Aber wird uns nicht immer nahegelegt, saisonal und lokal zu kochen?



          Ich gebe zu - im Winter fällt mir das extrem schwer und ich mache es nicht. Bananen esse ich das ganze Jahr über. Avocados auch.

          Aber: Vielleicht wäre es besser, wenn man den Trend so weit es geht verfolgen würde und auf teure, importierte Lebensmittel immer mal wieder verzichtet und schaut, wie man lecker mit günstigen, lokalen LM kochen kann. Gemüsesuppe statt Weltkriegssuppe. Beim Obst müsste man Kompromisse machen, wenn man sich nicht wie seine Urgroßeltern ernähren möchte, aber man könnte wenigstens darauf achten, eingeflogenes Obst nur hin und wieder zu essen oder zu strecken.

          Trotzdem: Hier meine Liste günstiger Discounter-Lebensmittel zum Sparen:



          Frisch:



          Tomaten,



          Äpfel,



          Zwiebeln,



          Gurken,



          Zucchini,



          Kartoffeln,



          teilweise Süßkartoffeln,



          Möhren,



          Kürbis,



          grüne Bohnen,



          manchmal Paprika,



          Äpfel,



          Birnen,



          Bananen.



          Dosen:



          Mais,



          Thunfisch,



          stückige Tomaten,



          Kichererbsen,



          Kidneybohnen,



          Rotkohl (Glas),



          Grünkohl (Glas).



          teilweise Obst.



          TK:



          Erbsen,



          Erbsen/Mais/Möhren,



          Spinat.

          Trocken:



          Reis,



          Gries,



          Milchreis,



          Haferflocken (auch für Milch und "Frikadellen").

          Die List eist nicht vollständig, dient aber zur Orientierung, was man bei wenig Geld kaufen könnte, um länger satt zu bleiben.

          Jeder kann sich so eine erweiterte Liste erstellen und erst mal schauen, ob er mit den günstigen LM und entsprechenden Rezepten - Internet, Bücherei, eigene Sammlung - nicht doch lecker und günstig, aber auch vielfältig kochen kann. Nicht extrem vielfältig, aber auch nicht monoton.

        • @Alfonso Albertus:

          Schmeckt frischer Koreaner anders als getrockneter Koreaner?

          • @Tina Mar:

            Anders ja...In Korea wird übrigens viel Koriander beim Kochen benutzt.

        • @Alfonso Albertus:

          Der frische Koriander (ich nehme an, Ihr T9 meinte den) an meinem Thai-Curry gestern Abend kam von einem Drei-Euro-Büschlein, das ich irgendwann mal gekauft habe.

          Aber das nur am Rande. Ihnen scheint es darum zu gehen, einen (von einigen Sünden abgesehen)"vernünftigen", aber an sich komplett mangelfreien Lebensstadard als notwendige Untergrenze dessen zu definieren, was der Sozialstaat für Jeden zu leisten hat. Da bin ich halt anderer Meinung. Wenn der Sozialstaat das leisten würde, würde es sich für zu viele Menschen nicht mehr lohnen, arbeiten zu gehen. Und was den Konservativen die Aufsteiger-geschichte, ist den Umverteilern die Mär vom intrinsisch leistungsmotivierten Transferempfänger: Die gibt es, aber mit ihnen kann man keinen Staat machen.

          Ergo liegt die Wahrheit wahrscheinlich irgendwo in der Mitte. Aber der kommen wir nicht näher, wenn wir auf der einen Seite mit purer Askese und auf der anderen Seite mit allseitiger Zufriedenheit als Ziel operieren.

          • @Normalo:

            Wenn es sich für Menschen nicht mehr lohnt arbeiten zu gehen (ich sprach übrigens nicht nur von Alg2-Empfänger/innen sondern ebenfalls von Geringverdiener/innen), dann stimmt mit der Entlohnung für harte und ehrliche Arbeit etwas nicht.

            Natürlich kann nicht erwartet werden, das Arbeitslose jeden Abend essen gehen und arbeitende Menschen das finanzieren. Das hat auch niemand behauptet. Eine mangelfreie Ernährung sollte aber drin sein. Auch dann wenn mal die Schuhe kaputt gehen und extra Ausgaben für den Monat anfallen.



            Zumal es auch Kinder von Arbeitslosen und Geringverdiener/innen trifft.

            Natürlich können Sie Kräuter zuhause anbauen. Ich kann es mir momentan leisten auch ohne Planung diese Kräuter zum Kochen zu kaufen, also mache ich es einfach ohne das es mir finanziell wehtut. Das ist der kleine aber feine Unterschied, der meine Ernährung ohne viel Planung am Ende gesünder macht. Zumal es nicht ausschließlich um Kräuter geht.

          • @Normalo:

            "Wenn der Sozialstaat das leisten würde, würde es sich für zu viele Menschen nicht mehr lohnen, arbeiten zu gehen."

            Das war ja wieder klar, dass das Märchen vom faulen Bürger auch wieder erzählt werden muss. Hätten wir mehr echte Journalisten - so wie in der taz - und nicht diese Journaille, die im Auftrag der Oberen Zehntausend sogar das Märchen erzählen, dass sogar "Vollbeschäftigung" wieder möglich sei, dann wäre das Lügengespinst von genügend gut bezahlten Jobs und faulen ungebildeten Arbeitslosen wohl schon lange entlarvt worden und die Jobcenter, wo die hohe Arbeitslosigkeit nur noch verwaltet wird, könnte man endlich dichtmachen und das eingesparte Geld für nützlichere Dinge verwenden.

            Aber wir waren ja eigentlich beim Essen. Allein 2,5 Millionen Kinder leben in Deutschland in Armut, sagte der grüne Sozialexperte Sven Lehmann im Jahr 2018 .Sven Lehmann: „Fragen Sie mal eine Mutter, die mit 2,80 Euro am Tag ihr Kind ernähren soll. Das ist unmöglich“. Dann kann man ja nur hoffen, dass die Grünen jetzt endlich etwas gegen Kinderarmut machen und sich nicht nur das obige Rezept "Oweblätze" des Rentners Möbius abschreiben.

        • @Alfonso Albertus:

          Franz Müntefering (SPD): "Nur wer arbeitet, soll auch essen."

          Tja, so sah sie aus, die soziale Gerechtigkeit der Schröder-SPD. Ob es jetzt mit der "neuen" SPD wieder besser und sozial gerechter wird? Nun ja, die Armen werden wohl weiterhin an der Tafel um Lebensmittel anstehen und der Mittelstand kauft – um sein Gewissen zu beruhigen – bei Rewe für 5 Euro Tüten, die dann an die Tafeln gehen, während die Reichen teuren Champagner in ihren Villen schlürfen und sich darüber freuen, dass Gerhard Schröder (SPD) damals den Spitzensteuersatz von 53% auf 42% gesenkt hat. Vielleicht bringt die 'Ampel (SPD, Grüne und FDP)' sogar ein Kochbuch heraus: "Wie man mit 50 Cent am Tag sich etwas leckeres kocht".

          • @Ricky-13:

            Ehrlicherweise ist das aber die Arbeitsethik im Sozialismus. So wurde es auch in allen sozialistischen Ländern damals gehandhabt inklusive der Verfolgung und Kriminalisierung von Obdachlosen und einer Pflicht zur Arbeit (nicht Recht). Arbeitslose wären in der DDR beispielsweise verhaftet worden. Ich glaube es standen bis zu 2 Jahre Haft auf Arbeitslosigkeit. Die Haltung lässt sich also nicht einfach einer neoliberalen SPD in die Schuhe schieben. Das war lange Konsens.

          • @Ricky-13:

            Sie sind zu kritisch. Es sollte doch kein Problem sein diese Woche Bohnen mit Reis und nächste Woche Kartoffeln mit Sauerkraut zu essen. Morgen, mittags, abends. Denken Sie immer daran, das die Bauern im Mittelalter auch nicht mehr zu essen hatten und freuen Sie sich, denn in drei Wochen ist dann Kohlsuppe dran und vielleicht fällt noch ein Stückchen Fleisch vom Knochen ab, den der fette Nachbarshund im Garten versteckt.

            Im Sommer gibt's auch wieder Blaubeeren im Wald. Da können Sie dann Marmelade für die nächsten fünf Jahre daraus machen. Die Marmelade schmieren Sie dann auf die Kartoffeln, oder ins Sauerkraut-lecker süß-sauer Sauce auf deutsche Art. Da wird sogar der Lindner hungrig.

            • @Alfonso Albertus:

              "Da wird sogar der Lindner hungrig."

              Christian Lindner (FDP) kann sich sicherlich in jedem Deutschen Hotel den Magen mit kulinarischen Köstlichkeiten umsonst vollschlagen, denn seit der Senkung der Mehrwertsteuer für Hotelübernachtungen von 19 auf 7 Prozent (wir erinnern uns an die 1,1 Millionen Euro Spende eines reichen Hoteliers an die damals mitregierende FDP) muss kein "Alpha-Tier" der FDP jemals wieder Kartoffeln mit Sauerkraut essen.

              • @Ricky-13:

                Davon wird auszugehen sein. Ich weiß nur, das der Lindner gerne 2 Euro Trinkgeld bei Lieferando gibt und darauf mächtig stolz ist.

                • @Alfonso Albertus:

                  Da ist ja mein Trinkgeld besser, was ich meinen Corona-Lieferanten zahle, allerdings nicht mit Stolz sondern mit Freude.

                • @Alfonso Albertus:

                  Christian Lindner (FDP) hat eben ein Herz für die ausgebeuteten Fahrradkuriere *lol*.

                  ***Wie Lieferando Restaurants und Fahrer ausnutzt | heute-show vom 12.03.2021 *** www.youtube.com/watch?v=wAwIR1CEqP0

        • @Alfonso Albertus:

          Koreander natürlich...

        • @Alfonso Albertus:

          Lecker, mit frischem Koreaner...

      • @Normalo:

        Die Empfehlungen der DGE und vom Gesundheitsministerium können mit dem Hartz 4 Satz nicht eingehalten werden. Ich habe bisher keine Mengen- und Preisauflistung gefunden, die nachweist, dass eine Ernährung nach den Empfehlungen der DGE möglich ist mit Hartz 4. Deswegen hören Sie bitte auf etwas zu behaupten, was Sie nicht belegen können. Ansonsten rechnen Sie mir das bitte mal detalliert vor und das möchte ich sehen, wo das dann noch übereinstimmt mit den Empfehlungen der DGE!

    • @Alfonso Albertus:

      Zumindest ein wenig übertreiben Sie. Herr Möbus stellt sein Modell lediglich vor. Was Sie den Kommentaren entnehmen, ist natürlich Ihre Sache. .. Ich bin gegen solch niedrige Renten und gegen Hartz4. Mir kam es bei meiner Antwort nicht darauf an, den politischen Inhalt Ihrer Aussage zu kritisieren. Herzliche Grüße

      • @Gerhard Krause:

        Ich habe nichts gegen den Herrn und empfand den Artikel beim ersten Lesen nur als minimal problematisch. Allerdings ist an den Kommentaren zu erkennen, was die Leute diesem Artikel inhaltlich entnehmen und das ist mitunter ganz schön harter Tobak.

        Natürlich übertreibe ich. Die Sau hat auf dem Balkon nichts verloren, das wäre ja Lärmbelästigung.

        Schöne Grüße zurück

        • @Alfonso Albertus:

          Die Sau hat auf dem Balkon nichts verloren...Wer weiß....

          Für mich ist Ihr Anfangskommentar sehr gelungen. In der "Verdichtung" der Aussagen tritt deutlich hervor, wie ungeeignet bis weltfremd manche so gern abgegebenen "Tipps u. Tricks" fürs "Arm sein leicht gemacht" in Wirklichkeit sind. Dabei hat die Wiederbelebung dieser Idee, z. B. hinsichtlich des Schreebergartens, auch schon wieder eine lange Tradition:



          Ende der 1970er Jahre, während meines Studiums, erreichte uns im Studi-Heim eine Nachricht aus Italien. Dort hatten Wissenschaftler eine besonders keine Schweinerasse gezüchtet. So wie es Mini-Pferde gibt, die kaum größer als eine Dogge sind. Diese Schweinchen waren - ehrlich - tatsächlich dafür gedacht, auf den Balkonen der Arbeiterwohnungen in den "Blocks" gehalten zu werden. Um die Fleischversorgung der Bevölkerung zu verbessern. Gefüttert werden sollte u. a. mit den Küchenabfällen.



          Mal angenommen, die Balkongröße hätte ausgereicht. Ein riesen Wohnblock hätte widergehalt vom OINK der lieben Tierchen. Es hätte schlicht gestunken und die Frage der Hygiene bei der Massenhaltung von Mensch u. Tier zusammen (wie bei die ollen Germanen im Langhaus) im Wohnblock hätte sich über kurz oder lang aber unweigerlich gestellt.



          Auch in Deutschland wurde von wissenschaftlicher Seite in D. schon die Wiederbelebung des Kleingartenwesens besonders für ärmere Familien vorgebracht. Nichtsgegen Kleingärten. Nach wie vor o. k. und nützlich. Aber darauf heute eine Selbsversorgung mit breiter Wirkung aufzubauen? Geht nicht. Meine Großeltern haben in den 60ern ihre Hühner abgeschafft. Die Eier waren im Geschäft billiger geworden.



          Bei der "Beureilung" der Armut ist viel Projektion im Spiel. Man möchte selber wieder Koche u. hat keine Zeit dafür. Man "ergeht sich in "Landliebe-Gedanken" hat aber weder Ahnung von Landleben noch vom Leben der Armen. Da sollte Wissenschaft helfen, aufzuklären und die eigene Beobachtung hinerfragt werden.



          Ihr Kommentar hilft dabei. Danke.

          • @Moon:

            Dem habe ich kaum etwas hinzuzufügen. Vielleicht noch die Erwähnung das auch Kleingärten ihre ursprüngliche Funktion verloren haben und mittlerweile zu Ziergärten am Wochenende umfunktioniert wurden. In vielen Städten werden die Schrebergarten mittlerweile plattgemacht um Wohnraum zu schaffen

    • @Alfonso Albertus:

      Lieber Alfonso: Volle Zustimmung! Bei manchen fragt man sich wirklich in welcher Realität sie leben und ob ihnen jegliches Mitfühlen für andere abhanden gekommen.

      Zweifellos kann man manches besser machen; auch mit wenig Geld. Doch die traurige Wahrheit ist: Am Ende zählt allemal dennoch das Geld in der Menge, die man hat.

      Mit mehr Offenheit und Ehrlichkeit würde man bei manchem Kommentar vom Klugscheißern sprechen. Doch ich vermute mal: Zu viel Offenheit - verstößt gegen die Nettiquette ...

      • @Kahnt Karl-Heinz:

        Guten Abend.



        Danke für Ihren freundlichen Kommentar. Sie haben Recht, aber die Nettiquette verhindert anderseits auch Kommentare die noch deutlicher wirken, wie aus einer Trash-Talkshow in den Neunzigern.



        Grüße

    • @Alfonso Albertus:

      Dass einige Kommentare von recht viel Platz und Freizeit zeugen - geschenkt. Das macht die Aussage des Artikel nicht weniger wahr. Gerade in D kann man mit wenig Geld gut Essen, man muss eben nur selbst kochen.



      Und diese simple zivilisatorische Fähigkeit ist vielen mittlerweile zu anstrengend, zu komplex, was weiß ich, Ausreden finden sich immer. Also soll das der Rest der Gesellschaft übernehmen

      • @Samvim:

        Ich warte hier immernoch auf den Wochenplan mit fünf Euro Budget- Frühstück, Mittagessen, Abendessen. Ausreden gab es hier genug, ich möchte jetzt einen konkrete Antwort haben.

        • @Alfonso Albertus:

          Die anderen Kommentare geben dazu ausreichend Beispiele. Sie selbst zu lesen nehme ich ihnen nicht ab (genauso wenig wie das Kochen).

          • @Samvim:

            Also haben Sie keine Rezepte für dieses Budget für eine Woche? Gut, Frage beantwortet.

    • @Alfonso Albertus:

      Den letzten Satz schieben Sie dem Artikel unter, das ist unlauter.

      • @Chutriella:

        Ich antworte polemisch auf neoliberale Polemik in den Kommentaren

    • @Alfonso Albertus:

      Genialer Kommentar, das einzige was mich daran stört ist, das er nicht von mir ist :-)

  • Mir fehlt eine Auflistung was Frühstück, Mittag- und Abendessen kosten nach gesundheitlichen Aspekten. Mengen- und Preisangaben wären interessant. So viel Gemüse wie die DGE empfiehlt, ist da vermutlich nicht dabei und das bisschen Suppengrün ist doch eher albern in diesem Kontext!

    • @Jonas Goldstein:

      Da stimme ich Ihnen zu.



      Was den restlichen Speiseplan angeht, kann ich Ihnen sagen, was bei mir auf den Tisch kommt.

      Ich habe auch sehr wenig Geld zur Verfügung. Zum Frühstück gibt es in der Regel 50g Haferflocken (500g = 10 Port. für unter 1 Euro) mit einem Schuß Milch/Saft/Kaffee, ein paar Rosinen (250g unter 1 Euro) oder einem kleingeschnittenen Apfel (2,5kg für 2 Euro, bleiben locker 1 Monat frisch) oder einem Löffel Dosenobst, alternativ Brot vom Discounter mit Butter, oder mit Marmelade ohne Butter, oder mit kleingeschnittenem Obst.



      Dasselbe am Abend. Dann auch mal Brot mit selbstgemachtem Bohnenaufstrich (Hülsenfrüchte aus der Dose pürieren und würzen, auch

      • @Schnetzelschwester:

        Bekamen die Kinder morgens auch Haferflocken mit in die Brotbox, oder haben Sie keine Kinder?

        • @Alfonso Albertus:

          Ich rede nicht von früher und nicht von Kindern, sondern davon, wie ich als 60jährige Langzeitarbeitslose aktuell, im Jahr 2021 lebe.



          Jonas Goldstein wollte wissen, was außer der Hauptmahlzeit morgens und abends bei den Hartzern auf den Tisch kommt. Ich habe geantwortet.

      • @Schnetzelschwester:

        Das entspricht halt nicht den Empfehlungen der DGE, das ist deutlich zu wenig frisches Obst und Gemüse. Das sagen alle seriösen Experten.

        www.hartziv.org/ne...v-macht-krank.html

        Der Hart 4 Satz muss angepasst werden bis die Rechnung aufgeht! Verstehe die Kommentare hier nicht, die ignorant meinen, dies sei möglich ohne es zu belegen.

        • @Jonas Goldstein:

          1. sind das nur Frühstück und Abendbrot. Das Mittagessen besteht bei mir zu 100% aus Gemüse. Von zuviel Obst bekomme ich Sch***erei.



          2. erzählt die DGE auch viel Quatsch und musste bereits einige Empfehlungen revidieren (zu Kohlehydraten, vegetarischer Ernährung und Fetten).



          3. habe ich nicht behauptet, dass meine Ernährung gesund sei. Man wird satt und kann ohne knurrenden Magen schlafen. Sie wollten wissen, was bei den Armen morgens und abends gegessen wird, ich habe geantwortet.

          • @Schnetzelschwester:

            Ich bin dafür, dass der Hartz 4 Satz erhöht wird, damit die Armen mehr die Möglichkeit haben sich gesund nach den momentanen ernährungswissenschaftlichen Empfehlungen ernähren können. Sind Sie auch dafür oder was ganz konkret spricht aus Ihrer Sicht dagegen?

  • 1/3 Narrative



    „Das Narrativ hierzulande, das auch in der taz schon oft nacherzählt wurde, lautet: Wer wenig Geld hat, kann sich nicht gesund, frisch und wohlschmeckend ernähren: Geht das überhaupt?“



    Vorweg nochmal, es ist ein fairer Artikel, weil er der auch methodischen Problematik um das Verstehen (lernen) des gesell. Problem der Ernährungslage in Armut nicht aus dem Weg geht, sondern diese Problematik in den Artikel ein bezieht und von diesem Hintergrund aus argumentiert. Wie sein Gegenüber, dem Narrativ des Nichtgelingens gesunder Ernährung in der Armut, „stützt“ sich dieser Artikel auf die Schilderung des Einzelfalls, weil in ihm verallgemeinerbare Fakten erkennbar und belegbar (Preise, Arten von Nahrungsmitteln u. mehr) werden, welche zuletzt unterstreichen, gesunde Ernährung ist bei knappen finanziellen Mitteln möglich. Dem entgegenstehendes wird nicht ausgeklammert sondern geht in die Überlegungen mit ein. Was den Artikel produktiv macht. Da sind u. a. die (direkt u. indirekt) zitierten Gedanken des Soziologen Friedrich Schorb oder der inhaltlich ebenfalls bearbeitete Verweis auf den „Notwendigkeitsgeschmack“ (Pierre Bourdieu).



    Wie gesagt auf produktive Art angestoßen bringt mich das auf den Gedanken, dass es mit der „Gegenüberstellung“ zweier „Narrative“ nicht getan sein wird, die Situation der Armut und der Frage der Ernährung in der Armut klarer zu beantworten – obwohl damit die Bearbeitung der Frage und die Debatte darum Fahrt auf nimmt. Die Frage der gesunden Ernährung z. B. in der Grundsicherung darf nicht übersehen, dass Armut eine anhaltende Lebenssituation in anhaltendem Mangel an sehr vielem ist. Armut (auch als Lebensabschnitt in der Grundsicherung) ist dann immer und mit allem.

  • 2/3 Narrative



    Wie enorm komplex die Problematik dadurch auch gesellschaftlich ist, zeigt schon positiv der Artikel. Z. B.: Wann sind Ernährungsratschläge nur paternalistische Nackenschläge, die mich nur tiefer über die „Fischstäbchen“ beugen, bzw. was und wie könnten sie zu einer Emanzipation in und trotz der Not beitragen? Die Armut allein von der dort existierenden Ernährungslage her zu verstehen, um insgeheim ihre Unschädlichkeit zu belegen, wird nicht gelingen (das will und tut der Artikel ja auch nicht). Vielleicht sind deshalb aber die Bemühungen, es genauso zu „machen“ enorm zahlreich. Selbst die Wissenschaft bleibt davon nicht ausgenommen. Die Ausdifferenzierung der Einzelfälle in ihre zahllosen Varianten mit anschließend künstlicher Aufsummierung und Abgleich am Preisniveau, kann kein realistisches „Narrativ“ darüber schaffen, was Armut ist und auch nicht, was dort „gesunde Ernährung“ bedeutet. Auch nicht, wenn das z. B. als ein sich wissenschaftlich gebendes Fliegenbein- u. Erbsenzählen erfolgen soll.



    Genau das kritisiert der Artikel nämlich im Grunde alles, wenn er sein „alternatives“ Narrativ aus einer anderen Perspektive in den Blick nimmt.

  • 3/3 Narrative



    Und macht sich an die Arbeit. Die Quellenlage dafür hat sich aus schlechtem Grund verbessert. Das neoliberale Projekt Hartz IV (nach Bettina Grimmer) dauert an und entlässt nun seine Kinder. Die melden sich zu Wort und schildern auf unterschiedliche Weise an unterschiedlichen gesell. Orten, wie es ist, in Hartz IV aufzuwachsen. Sie geben Grund, genau hinzuhören! Da sprechen zuerst auch „Einzelfälle“. Die aber erklären Armut sehr genau u. tiefgehend. Sie setzen denjenigen die Realität entgegen, die behaupten, man könne Armut „erlernen“, wenn man z. B. kulturell nur aufgeweckt genug sei, dann würde „alles gut“. Aber die genannten sind „vom Fach“ und meiden deshalb falschen Beifall dafür. Sie sind sie „empirisch“ unbequem aufschlussreich! Den frechen Schnabel riskiere ich gern, wenn ich sage, dass z.B. eine Wissenschaft da die richtigen forschenden Ansatzpunkte finden kann, die Sache um die Armut und die Ernährungslage dort aufzuklären:



    Zum Beispiel: Anna Mayr, „Die Elenden. Warum unsere Gesellschaft Arbeitslose verachtet und sie dennoch braucht“. Im Umschlagtext des Buches heißt es: „Dieses Buch erweitert Horizonte nicht nur, es sprengt sie.“ Ich habe es gelesen und kann sagen: Das stimmt.

  • Alleinerziehend, berufstätig und damals ergänzende Sozialhilfe, nicht geraucht, kein Kino, second hand Kleidung- aber selbst frisch gekocht und hin und wieder im Bioladen eingekauft. Hat sehr gut geklappt mit dem Konsumverzicht.

    • @Rubió:

      Second Hand Kleidung ist spätestens seit den Hipstern zu Vintage umgedeutet worden und somit teilweise teurer als neue Klamotten.



      Für das Kino hätten Sie als alleinerziehende Person vermutlich eh keine Zeit gehabt, da Ihre Kinder alleine zuhause gewesen wären und es bei Geringverdiener/innen nicht für den Babysitter reicht.

      Wenn Sie sonst gerne auf alles verzichten was andere selbstverständlich machen, dann ist das Ihre persönliche Entscheidung. Andere würden das als ungerecht empfinden wenn Kinder betreut, gearbeitet und dann zwischen gesunder Ernährung oder Kino entscheiden muss.

    • @Rubió:

      Warum damit aufgehört, wenns so toll war?

  • Ich bin Ernährungsberaterin und wollte in unserer Volkshochschule hier am Ort vor einigen Jahren einen entsprechenden Kochkurs anbieten.



    Die VHS hatte kein Interesse.

  • Ein Artikel mal ganz ohne Gejammere - vielen Dank dafür. Tatsächlich ist es völlig problemlos möglich sich gesund und preiswert zu ernähren, wenn man unter kochen mehr versteht als einfach Fertigfraß auftauen.

    • @Samvim:

      Preiswert? Ja.



      Gesund? Einigermaßen.



      Schmackhaft? Eher nicht. Oder essen Sie jeden Tag Pellkartoffeln?

      • @Schnetzelschwester:

        Pellkartoffeln/Backofenkartoffeln sind lecker - solange man sie nicht gezwungenermaßen isst.

    • @Samvim:

      Ihr Resümee zeigt auf, was das Problem an diesem Artikel ist.

      • @Alfonso Albertus:

        Auf die Erklärung bin ich gespannt

  • Nun, ich will ja niemandem zu nahe treten, aber die Erklärung des Ganzen fängt schon mit dem Anfang an:

    "Der Rentner (...) zeigt, dass es doch möglich ist. - Morgens gekauft, vormittags zubereitet, mittags gegessen." Wie ideal doch das Ganze. Aber für andere heißt es stattdessen: Morgens aus dem Haus zur Arbeit - und zum Nachmittag oder gar erst zum frühen Abend zurück. Und zu seiner Zeit hat man damals auch noch Kochen gelernt (Und mal abgesehen davon: Auch das soziale Milieu spielt eine Rolle: Ökologe und Naturfotograf.).

    Nun: Ich bin selber Rentner, 67 Jahre alt - aber noch VOLL in die Arbeit integriert. Der Arbeitstag 8,5 ARBEITSSTUNDEN lang. Dazu noch die Fahrt und die gesetzliche Pause. Da sieht die Welt schon ganz anders aus.

    Aber man liebt halt die einfachen Storys. Und ehe es jetzt Wellen der Empörung schlägt: Ja, auch ich koche noch selbst und VOR ALLEM auch GERN. Doch ich kann verstehen, wenn's bei vielen dazu nicht mehr reicht. An Zeit und am geistigen Vermögen.

    • @Kahnt Karl-Heinz:

      Vor allem, weil viele Langzeitarbeitslose in Maßnahmen zu Tode gelangweilt oder ausgebeutet werden mit vollen Arbeitstagen ohne Erhöhung des Regelsatzes

      • @Fluor Säure:

        Oh, Gott, Ihnen muss es ja wahrhaftig dreckig gehen - weil Ihnen die Langzeitarbeitslosen scheinbar auch noch die Butter vom Brot nehmen.

        Es ist zwar prima, wie Sie hier so konsequent Ihre EIGENEN VORURTEILE zur Schau stellen, aber kein einziges Wort Ihrer Zeilen - stellt die von mir festgestellten TATSACHEN infrage. Die sind - wie von mir aufgeführt. Also: Wow, eine Wahnsinnsleistung an Geist, was Sie da als Geschütz aufbieten. Ihr Einsatz hat sich wirklich gelohnt: Mit Kanonen – auf Spatzen …

    • @Kahnt Karl-Heinz:

      Oder es reicht einfach die Kraft nicht mehr.



      Mit meinem letzten Burnout, der mich direkt in die Arbeitslosigkeit geführt hatte, war ich kaum in der Lage, aus dem Bett aufzustehen, geschweige denn Essens- und Einkaufspläne zu machen.

  • Ich meinte kein kleingarten, ich meinte selbst 1m sonniges Fenster kann einiges hergeben an Käutern.

    Wer sein Leben so gestalen will, dass man in der Großstadt ohne essbare Pflanzen weit und breit lebt ist das jedem überlassen,

    Arbeiten und leben kann man überall. Ich finde wenn ich einen erheblichen Teil meines Einkommens nutze für die Miete sollte es auch geeignet sein mehr als ein Dach über dem Kopf zu sein.

    Auch in einer Stadt wie Tokio geht das. Indoor mit Hydroponic und LED, alles machbar. Sie könnten in einer Fensterlosen Küche eine Wand mit 50 frischne Kräutern haben. Platz ist kein Argument!

    Wer sich entscheidet nur das zu essen was es im Supermarkt gibt arbeitet mehr für weniger Auswahl und Qualität.

    • @Obscuritas:

      Natürlich können Menschen mit Job, familiärer Verwurzelung, Kindern an der Schule, eventuell alleinerziehend, nicht einfach umziehen. Das müssen Sie auch weder wollen noch können. Die Verhältnisse müsssen geändert werden, damit niemand in einem erste Welt Land am Existenzminimum leben muss.

      Desweiteren ist gegen ihre Tipps nichts einzuwenden. Natürlich ist es nett ein paar Kräuter zuhause zu haben. Was darüber hinausgeht erfordert dann wieder spezielle Bedingungen, was oftmals nicht möglich in der Umsetzung ist

    • @Obscuritas:

      ups douplepost.

  • taz: "Doch ohne Kochen geht es nicht, sagt Nanette Ströbele-Benschop, Ernährungspsychologin an der Universität Hohenheim: „Wer kochen kann und weiß, wie man Lebensmittel kombiniert, kann sich auch mit wenig Geld gesund ernähren.“

    Ich habe keine Ahnung wie hoch das Gehalt dieser Ernährungspsychologin an der Universität Hohenheim ist, und ob sie auch am Essen sparen muss, aber dass man seit geraumer Zeit das wahre Problem (Rentnerarmut, Kinderarmut, Hartz-IV-Armut, etc.) mit solchen "Bildzeitungs-Tipps" verschleiern will und die taz hier sogar noch mitmacht, ist mehr als bedenklich.

    Die Reichen werden immer reicher und wissen nicht mehr wohin mit ihrem ganzen Geld und die Armen müssen seit vielen Jahren an den mittlerweile schon 956 Tafeln um Essen anstehen und bekommen von ihrem "schönen Leben" Depressionen. Und jetzt will man den Armen sogar noch erzählen, wie sie sich aus den weggeworfenen "Lebensmitteln", die sie sich an der Tafel abholen dürfen - oder sich bei Aldi für ein paar Cent kaufen - etwas 'Schmackhaftes' zubereiten können. Gegen Rentnerarmut, Kinderarmut, Hartz IV Armut, sowie 52.000 Obdachlose wird aber weiterhin in diesem reichen Land nichts unternommen.

    Art. 1 Abs. 1 GG: "Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt." - Von welcher "Würde" spricht man in Art. 1 GG eigentlich, wenn jeden Monat 1,65 Millionen Menschen in Deutschland schon an eine der fast schon 1000 Tafeln anstehen müssen um nicht zu hungern? Nun ja, darüber können unsere "Volksvertreter" ja mal bei einem trockenen Rotwein nachdenken, denn Politiker müssen sich um ihr eigenes Wohlbefinden natürlich keine Sorgen machen.

    ***Lisa Fitz rechnet nach: Politiker-Gehälter | SWR Spätschicht*** www.youtube.com/watch?v=YFs8ooE7Nzk

    • @Ricky-13:

      Als Ergänzung ein beispielhafter Vergleich:



      HartzIV-Satz-Anhebung zum 1.1.2022 von 446 Euro auf 449 Euro. Das sind 0,7 % mehr.



      Während die Diäten der Abgeordneten des Berliner Abgeordnetenhauses "zum Jahresanfang 2021 um 4,5 Prozent auf monatlich 6.532 Euro" stiegen [1], sieht es für Bundestagsabgeordnete ein wenig anders aus: "Die Diäten der Abgeordneten des Bundestages sinken nach Angaben der Bundestagsverwaltung ab dem 1. Juli um 0,7 Prozent. Abgeordnete bekommen dann eine steuerpflichtige Entschädigung von 10.012,89 Euro - 70,58 Euro weniger als bisher."[2]



      Dennoch 449 Euro gegenüber 10.012 Euro bzw. 6532 Euro ist immer noch ein gewaltiger Unterschied und die Anhebung von 0,7 % bei so einem niedrigen Hartz-Einkommen lächerlich - gerade angesichts steigender Lebenshaltungskosten (Preiserhöhungen für Brot, Strom etc.).



      [1] steuerzahler.de/ak...021-um-45-prozent/



      [2] www.tagesschau.de/...geordnete-101.html

      • @Uranus:

        Allein die Unart der prozentualen Anpassung ist (ebenso wie bei Gehältern) die ewige Fehlentscheidung. Die Begründung dafür hat mich schon auf dem Wirtschaftsgymnasium im Volks- und Betriebswirtschaftunterricht auf die Palme gebracht.



        Sockelbeträge erschienen mir immer logischer.

  • 0G
    03998 (Profil gelöscht)

    Vielleicht kann ich hier mein Kochbuch vorstellen, "Schnelle Gerichte für kleine Leute", es sind dies meine gesammelten Erfahrungen aus Jahrzehnten kochen für Kinder, erhältlich bei Amazon als E-book für 99 Cent. Ich habe(unter anderem) viele günstige und schnelle Rezepte mit Kartoffeln gesammelt zum Beispiel Tortilla oder Colcannon, Kartoffel-Lauchsuppe(Vichysoisse), Potatoe-Cakes usw. Meiner Erfahrung nach schmeckt der Rohkostteller mit kleingeschnittenem Gemüse Kindern besser als irgendwelche Gemüsebeilagen. Das ist doch auch eine Idee für uns Ältere. Es gibt ja immer Angebote, Kohlrabi oder Paprika-Mix sind oft günstig.

    • @03998 (Profil gelöscht):

      Bei Amazon nicht mehr erhältlich. Verschicke doch PDF zum Preis von 99 Cent. Ich wäre dabei.

      • 0G
        03998 (Profil gelöscht)
        @Reiner Ehm:

        Ich habe nachgesehen, es kann noch bei Amazon gekauft werden oder auch kostenlos gelesen werden.

  • Mir fehlt das man komplett umsonst das letzte Stück einer Zwiebel nutzen kann um regelmäßig frisches grün zu kriegen.

    Samen sind auch preiswert online erhältlich. Basilikum Wächst wie Unkraut und Blüht auch wunderschön. Habe so ein kleines Bienenparadies geschaffen auf der Terasse. Geht aber auch auf sonnigem Balkon, Fenster., Guerillia Gardening, oder Kräuter sammeln im Park der Stadt

    Wer das in der Wohnung nicht kann mietet das falsche aus meiner Sicht. Es ist echt wenig investierte Zeit. Wenn ich einen Kräutertee will habe ich die Zutaten frisch da. Zitronenminze, Minze, Zintronen Basilikum. Ich kaufe auch Mathe und andere nicht Beutel Tees und mische, je nach Lust.

    Frischer Basilum auf selbst gemacht Pizza ganiert mit frischen Chalapenjos auch selbst angebaut.

    Was oft fehlt ist das Wissen und die Zeit und Muße. Aber die inverstierte Zeit und Ressourcen sparen am Ende jede Menge Geld. Und ich kann regelmäßig Sachen genießen, die es nich zu kaufen gibt.

    Am meisten gebe ich aus wenn ich mal keine Zeit und Bock habe zu kochen, der Umstände wegen (2Jobs und so). Da hat der Artikel also absolut recht. Aber ich arbeite daran das zu reduzieren, auch weil es einfach besser schmeckt wenn man es selbst macht.

    Und wer dafür keine Zeit hat, der macht etwas falsch im Leben. Aber das ist nur meine persönliche Meinung.

    • @Obscuritas:

      Wer eine Terrasse hat, diskutiert aus einer privilegierten Position heraus.

    • @Obscuritas:

      Jede kann umziehen! Es gibt keinen Wohnunsmangel.

    • @Obscuritas:

      Von Kräutern wird man aber nicht satt.



      Auch bei selbstgemachter Pizza braucht man außer dem Boden einen Belag.



      Und man braucht ein Frühstück und ein Abendbrot.

      Die ganzen Niedriglohnsklaven, die 10 Stunden am Tag arbeiten müssen, plus Weg zur Arbeit (weil vom Mindestlohn kann man nicht in der Stadt wohnen), und vielleicht noch eine Spätschicht in einem anderen Mindestlohnjob abreißen, oder alte Eltern nebenher pflegen müssen, oder kleine Kinder haben - ich sach nur Homeschooling - sind also selber schuld?

    • @Obscuritas:

      Wer sich also keinen Kleingarten in der Wohnung leisten kann, oder keine Terrasse hat, macht also etwas falsch im Leben?



      Wer keine Zeit hat (weil zb. Kinder und alleinerziehend )für Guerilla-Gardening oder ähnliche Hobbys, der macht etwas falsch?



      Zeit ist übrigens Geld. Geld das vorhanden ist, oder auch nicht.

      • @Alfonso Albertus:

        Ich meinte kein kleingarten, ich meinte selbst 1m sonniges Fenster kann einiges hergeben an Käutern.

        Wer sein Leben so gestalen will, dass man in der Großstadt ohne essbare Pflanzen weit und breit lebt ist das jedem überlassen,

        Arbeiten und leben kann man überall. Ich finde wenn ich einen erheblichen Teil meines Einkommens nutze um ein Dach über den Kopf zu habem sollte es auch geeignet sein mehr als ein Dach über dem Kopf zu sein. Das geht auch Indoor mit Hydroponic und LED, alles machbar. Sie könnten in einer Fensterlosen Küche eine Wand mit 50 frischne Kräutern haben, Platz ist kein Argument!

        • @Obscuritas:

          "Wer sein Leben so gestalen will," ja die Armen die einfach nicht reich sein wolln^^

        • @Obscuritas:

          Sie bauen also Weizen in der Küche an? Und Gemüse? Und halten noch ein paar Hühner im Schlafzimmer?



          Sory, wer Ernährung auf Küchenkräuter reduziert, hat keine Ahnung.

        • @Obscuritas:

          äh platz ist kein argument?? in meine wohnung passt kein einziger kräutertopf, wenn ich noch 50cm breit platz zum schnippeln haben will....und wohnungsgrößen werden für viele menschen vom amt festgelegt. 1 m fenster hab ich auch nicht. und schon garnicht sonnig. die sonnigen wohnungen sind denen gegenüber gegönnt, die keinen wbs zum mieten brauchen. auch wo manche menschen wohnen, können sich nicht alle frei aussuchen. zum beispiel menschen, die fürs dorf nicht mobil genug sind und auf guten öffentlichen nahverkehr angewiesen sind. oder menschen, denen der staat das umziehen untersagt oder schlicht nicht bezahlt...ihr kommentar ist n schlag ins gesicht!

  • RS
    Ria Sauter

    Freue mich für Herrn Möbus, dass er so gut kochen kann und geldlich klar kommt.



    Frage mich nur, wie er es mit den anderen Mahlzeiten macht.



    Wenn das hier genannte einkommen stimmt, dann bleibt nichts mehr für Frühstück und Abendessen über.



    Kein Geld für sonstige Extras, ein Getränk in einem Café, usw.



    Was will die TAZ uns mit diesem Artikel sagen? ist gar nicht so schlimm, wenn man arm is(s)t?

    • @Ria Sauter:

      Frage ich mich auch.

  • „Eine alleinerziehende Mutter mit zwei Jobs und trotzdem wenig Geld schafft es gar nicht, nach der Arbeit gezielt einzukaufen und dann auch noch zu kochen“, sagt Ströbele-Benschop: „Da muss es einfach, schnell und befriedigend sein.“

    Ich weiss ja nicht, was für Alleinerziehende sie so kennen, aber die, dich ich kenne sind zwar zumeist ökonomisch arm, aber nicht arm an Kreativität, Intelligenz und kullinarischer Versiertheit. Ich wünschte mir einige monetär arme Alleinerziehende in der taz Redaktion, möglicherweise gäbe es dann auch Artikel mit einem geistigen Nährwert äh Mehrwert für die Leser und weniger Fischstäbchen für die der Armut entronnennen Alleinerziehenden.

  • 1G
    10283 (Profil gelöscht)

    Gut beschrieben.



    Aus eigener Erfahrung (ich beziehe kein ALGII, das ist eine andere Geschichte) kann ich sagen:



    1. Kochen ist wichtig



    2. Wer wenig Geld hat, sollte sich mit anderen zu "Ernährungsgemeinschaften" zusammentun. es ist deutlich einfacher, mit 4 x 2,50 € für vier Leute zu kochen, als mit 1 x 2,50 € für sich alein.

    • @10283 (Profil gelöscht):

      Wir kochen auch mit mehreren nicht nur für eine Mahlzeit.

  • Würden alle Hartz IV Empfänger/‑innen reihenweise Kochkurse belegen, würden sie lernen sich Kartoffelrösti mit selbstgesammelten Waldpilzen an Wildkräutersalat zubereiten, brav meditieren und ihr Leben auf 25qm im Plattenbau zum Tiny-Flat-Movement erklären, würden sie also irgendwie den Eindruck erwecken, sie wären zufrieden und gesund, dann würden die Hartz-Sätze neu berechnet werden. Die Sätze würden so berechnet werden, dass es dann eben nur noch für Kartoffelschalen-Rösti reicht, und statt des Tiny-Flats darf es dann halt nur noch ein Zimmer in einem Heim sein. Der Artikel ignoriert die Tatsache, dass Hartz IV immer nicht reichen soll. Sobald Empfänger/‑innen Nischen finden, wird nachjustiert.

    • @Sandor Krasna:

      For real. Mutiert die TAZ etwa zum neoliberalen Selbstoptimierermagazin? Hartz4 ist eingerichtet worden, um den größten Niedriglohnsektor in Europa zu schaffen und somit Armutsarbeitsverhältnisse zu subventionieren, die sonst nur mit Obdachlosigkeit und massiven Ordnungsproblemen möglich wären und eine Reservearbeiterarmee zu unterhalten, die für wechselnde wirtschaftliche Anforderungen an den Stellenbedarf des einheimischen Kapitals zur Verfügung steht. Ich hasse diese ganzen elenden Armutsromantiker-Boomer, die sich vielleicht mal durch 5-6 Jahre auf diesem Niveau durchquälen mussten und jetzt aus ihrer priviligierten 90er-Jahre-Journalistenverträge-Position schreiben. Lebt doch selber von Hartz4, wenn ihr das so geil findet!

  • Nein das ist richtig: der Artikel taugt nicht zur Diskussion von Regelsätzen; auch klar: wer Fischstäbchen essen will, soll das tun. Doch das alles wiederlegt nicht die These, dass gesunde Ernährung nicht gerade eine Frage des Geldes ist. Es ist schlicht die Frage, wieviel Bedeutung wir der Zubereitung einer Mahlzeit und der (möglichst gemeinsamen) Einnahme derselben zumessen.

    • @Zahnow Gregor:

      Das mit den Fischstäbchen würde ich anders sehen. Aus tierrechtlicher Sicht aber auch aus menschlicher Existenzschutzsicht ist das zur Diskussion zu stellen. Zum einen haben auch Fische tierliche Interessen und es ist anzunehmen, dass Fische Schmerzen spüren. Aus tierethischer Sicht ist es damit höchstproblematisch ohne Not Fische - "weil es schmeckt" etc. - zu töten. Desweiteren sind die Meere überfischt, bedeuten Fischstäbchen Tierfabrikschiffe, die armen Fischer*innen des Südens ihre Versorgung erschweren sowie bedeutet Tierproduktion - auch Fischproduktion - Emissionen und Umweltschäden.

      • @Uranus:

        Ganz anderes Thema.

    • @Zahnow Gregor:

      Die nächste Frage wäre: Was hat Renter Kurt an Resourcen?

      Einen in 40 Jahren optimierten Hausstand, eine Küche mit Platz zum Kochen (die nicht als Abstelllager für zwei zusammengeführte Haushalte dienen muss), Kochutensilien (die auch alle funktionieren), eine Wohnung nah genug am nächsten Laden, um täglich einkaufen zu können, keine kleinen Kinder zu versorgen oder für Geburtstage zurückzulegen (inzwischen wird erwartet, dass alle Kinder nach der Geburtstagsfeier noch ein Päckchen Gegengeschenke mitbringen. Der Sinn erschließt sich mir nicht, aber das sind die Kosten für soziale Teilhabe heute).

      Auch wenn es sich nicht im täglichen Einkommen niederschlägt: Renter Kurt hat deutlich mehr als Leute mit Hartz4.

    • @Zahnow Gregor:

      Gesunde Ernährung ist definitiv eine Frage des Geldes.



      Ein alleinstehender Rentner hat nunmal anders Zeit und die Möglichkeit für eine vorausschauende Planung der Ernährung.

      Das haut für Geringverdiener/innen in Schichtarbeit genauso wenig hin im Alltag, wie für Alg2-Empfänger/innen mit Kindern.

      Dann sollte auch die Bereitschaft vorhanden sein, dreimal in einer Woche Linsen zu essen und in der nächsten Woche dreimal Kartoffeln. Klingt leicht zynisch, das von einkommensschwachen Menschen zu erwarten, wenn der Rest der ersten Welt im Ernährungsüberfluss einmal die Woche fein essen geht und die Frage "Biomarkt Ja oder Nein?" rein ideologisch ist.

      6 Brötchen zum aufbacken gibt es bei Aldi für 60 Cent. Ein Dinkelbrötchen beim Biobäcker um die Ecke kostet 1.40 Euro, ein halber Laib Brot 5 Euro. Insofern die Linsen also nicht schon zum Frühstück verzerrt werden, wird es spätestens beim Brot schwierig, eine ganze Familie gesund zu ernähren.

      Tipps für gesundes und günstiges Essen sind sicherlich hilfreich. Von einem gut organisierten Rentner der allen Anschein nach alleinstehend ist und viel Zeit hat, auf gesellschaftliche Maßstäbe zu schließen wirkt dagegen wie eine typische Rechtfertigung der wohlhabenden Schichten.

      Wenn ich es mir gerade leisten kann, dann kaufe ich ausschließlich Bioprodukte.

  • Interessant, mit wieviel Unwissen hier geantwortet wird: auch Diabetiker können Kohlehydrate essen nd müssen das manchmal sogar! Mehr Kohlehydrate, mehr Insulin! So einfach ist das. Ich finde den Artikel nicht ausschließlich gut, aber er gibt Denkanstöße. Man kann sich günstig ernähren, einfach etwa mehr selber aktiv werden.

    • @Peter Hansen:

      Können Sie das einer alleinerziehenden Mutter mit zwei Kindern die nebenbei arbeiten muss, mit gutem Gewissen ins Gesicht stehen sagen, das sie doch bitte einfach mal noch ein bißchen aktiv werden sollte?

      Also vielleicht in den zwei Stunden Freizeit pro Tag noch einen Gemüsegarten anlegen, oder Containern gehen?

      • @Alfonso Albertus:

        Wobei Containern auch noch verboten ist.

      • @Alfonso Albertus:

        Gerade von einer Mutter mit zwei Kindern sollte man erwarten, dass sie sich in punkto Ernährung kundig macht und ihre Kinder nicht mit scheinbar billigen Pommes, Nudeln und Dosenfutter ernährt. Das das besser geht zeigt das Beispiel von Herr M.

        • @Rudolf Fissner:

          Gut verdienend, männlich, privilegiert.



          Auch noch ein treusorgendes Hausfrauchen für’s Ehegattensplitting daheim ?

        • @Rudolf Fissner:

          Es geht einiges besser und das gilt für alle. Abgesehen von diesem unsäglichen Klischee sind Nudeln nicht zwangsläufig ungesund. Die Bio-Dinkelnudeln für 2.50 Euro sind nicht ungesund.

          Rote Bete aus der Dose bzw dem Glas sind übrigens auch nicht ungesund, um es einmal von der anderen Seite aufzurollen.

          Brot für 60 Cent kann nicht sonderlich gesund sein. Die Biovariante kostet dann locker das Fünfache.

          Die Mutter hat auch eine Verantwortung an der gesellschaftlichen Teilhabe ihres Kindes. Sportvereine, Kinderfreizeit, anständige Klamotten.



          Der verlorene Turnbeutel des Kindes mit Sportklamotten, ist für manche ein kleines Ärgernis und für andere Familien finanzielle Katastrophe.



          Kinder sollten auch nicht von den Freizeitaktivitäten der Freunde ausgeschlossen sein. Kinobesuch Mut Freunden vs. Biobrot für den Pausenhof.



          Das sind die Rechnungen die alleinerziehende Mütter vornehmen müssen.

          • @Alfonso Albertus:

            Ich habe nicht von Preisen, sondern von Wissen geredet. Wissen kann man sich aneignen, unabhängig vom Einkommen.

            Für eine gesunde Ernährung muss man sich nicht bio ernähren. Bio ist i.d.R. nur immer besser für die Umwelt, nicht zwangsläufig gesünder, wie unzählige Tests zeigen.

            Die Debatte um "teuer Bio" wg. der Gesundheit wegen ist meist eine die von jenen aufgezogen wird, die eine gesunde Ernährung für unbezahlbar halten.

            • @Rudolf Fissner:

              Die Debatte kenne ich aus eigener Erfahrung. Je mehr Geld ich habe, desto einfacher ist gesunde Ernährung. Das ist eigentlich ganz simpel zu verstehen.



              Natürlich ist selbstgemachtes Dinkelbrot vom Biobäcker gesünder, als die Lidl-Massenware.

              Es gibt die Möglichkeit sich mit wenig Geld halbwegs gesund zu ernähren. Das stelle ich nicht in Abrede. Es ist nur wesentlich komplizierter und es stehen deutlich weniger gesunde Nahrungsmittel zur Verfügung. Das schränkt die Auswahl beim Kochen deutlich ein.

              • @Alfonso Albertus:

                Sie stellen es sehr wohl in Abrede indem Sie übertreiben und den Gegensatz zwischen teuremBiobrot vom Biobäcker aus der nächsten Stadt und billigster Massenware aufstellen und einfach nur gesundes schmackhaftes normalpreisiges Brot vom fast jedem Bäcker um die Ecke außen vor lassen.

      • 2G
        21659 (Profil gelöscht)
        @Alfonso Albertus:

        Alle Menschen, die Vollzeit arbeiten sind zeitlich eingeschränkt. Dies betrifft nicht nur Geringverdiener. Dann muss man sicherlich gut organisiert und diszipliniert sei, um gut und preiswert einzukaufen. Es ist jedoch grundsätzlich möglich und es stimmt nicht, dass sich Menschen mit geringen finanziellen Mitteln nur ungesund ernähren müssen. Ich arbeite seit vielen Jahren mit Arbeitslosen. Da gibt es viel Zeit, teilweise geringe Kochkenntnisse und nicht selten wenig Lust zum Kochen. Für die Verbesserung der Kochkenntnisse gibt es in verschiedenen Maßnahmen Förderungsmöglichkeiten. Interesse und Lust können auch gefördert werden, müssen jedoch überwiegend von den Betroffenen selber kommen.



        Also, geringere finanzielle Möglichkeiten sind ein Hemmniss für gesündere Ernährung. Mit größerer Eigenverantwortung ist dies jedoch möglich. So meine berufliche Erfahrung.

        • @21659 (Profil gelöscht):

          Was glauben Sie eigentlich wer die zigtausenden Restaurants in Deutschland regelmäßig besucht? Geringverdiener sind es nicht und normalverdienende Personen brauchen nicht preiswert und diszipliniert einzukaufen.

          Die alleinerziehende Mutter und Geringverdienerin muss schon beim gesunden Pausenbrot für ihre Kinder scheitern. Beim Biobäcker kostet Brot mindestens fünfmal so viel, als bei Aldi oder Lidl-konservativ geschätzt. Aber sicherlich erwarten Sie nach einem Arbeitstag plus Versorgung der Kinder jetzt noch eine disziplinierte Backaktion von ihr?



          Oder vielleicht sollte auf den Schulausflug oder neue Schuhe verzichtet werden, damit die biologische Ernährung finanzierbarer wird?



          Vielleicht haben die ihnen zugewiesenen Arbeitslosen auch schlicht keine Lust auf eine Zwangsmasnahme von der Arge.

          Ein bißchen genauer hinsehen müssen Sie schon. Natürlich gibt es die Option mit Tiefkühlgemüse und Obst aus der Dose zumindest ansatzweise den Vitaminbedarf zu decken. Natürlich können auch Nüsse von Lidl einiges. Niemand muss tagtäglich Pommes und Billigwurst essen. Das machen auch die allermeisten nicht.

          Der Unterschied liegt im Detail. Salat als Beilage ist zum Beispiel ein typisches Mittelschichts-Ding. Salat für einen einkommensschwachen Menschen hat keinerlei sättigende Funktion.



          Ob Fisch gesund ist oder schädlich, hängt stark von der Qualität und der Herkunft ab, was sich deutlich im Preis niederschlägt.



          Für die normalverdienende Person ist die Biomilch nur 60 Cent teurer. Davon kauft sich eine Alg2-Empfänger/in eine zweite Packung Milch.

          Beispiele würden an dieser Stelle nicht ausgehen

          • @Alfonso Albertus:

            "Die alleinerziehende Mutter und Geringverdienerin muss schon beim gesunden Pausenbrot für ihre Kinder scheitern. Beim Biobäcker kostet Brot mindestens fünfmal so viel, als bei Aldi oder Lidl-konservativ geschätzt."

            Ein gesundes Pausenbrot muss weder ein teures vom "Bio" sein noch ein schlaberiges vom Aldi sein. Es gibt dazwischen noch 80% weitere leckere gesund Alternativen vom Bäcker um die Ecke.

            Ihre Argumentation funktioniert nur mit teuren Bioprodukte und billigster Massenware. Da es dazwischen noch 80% anderes gibt taugt ihre Argumentation nicht.

          • 2G
            21659 (Profil gelöscht)
            @Alfonso Albertus:

            Leider offenbart ihre Antwort, dass ihre Haltung dogmatisch zementiert ist. Eine Diskussion erübrigt sich da wahrscheinlich. Nur noch eine kleine Anmerkung, auch Normalverdiener können/müssen diszipliniert einkaufen. Eigene Erfahrung.

            • @21659 (Profil gelöscht):

              Nun habe ich eher den Eindruck, als ob Sie ihr Pulver bereits verschossen haben und sich deshalb die Diskussion für Sie erübrigt.

              Meine Haltung ist keineswegs dogmatisch, eher geprägt durch persönliche Erfahrung.



              Da ich Armut persönlich kennengelernt uns erfahren habe und es mich mittlerweile nicht mehr betrifft, weiß ich auch um den Unterschied im Konsumverhalten.

              • @Alfonso Albertus:

                Welche Erfahrung haben Sie den mit ganz normalen Kartoffeln aus dem Supermarkt, die nicht teuerste Bioware sind?

              • 2G
                21659 (Profil gelöscht)
                @Alfonso Albertus:

                Ja ja, Pulver verschossen...guter Gag...das passt dann wieder ins Bild der eigenen Meinungshoheit...Zwangsmaßnahme der Arge, da ist doch schon alles klar, bezüglich ideologisch zementiert. Anderes Beispiel: mit einem sogenannten "Querdenker" ist es auch sinnlos übers Impfen zu reden. Dennoch ein kleiner Versuch, die Hoffnung, wissen Sie ja...Wenn man nicht von einem Staat ausgeht, in dem alle die gleichen Möglichkeiten zur Verfügung haben, eine völlig unrealistische und ungerechte Idee, würden sich sofort Unterschiede bezüglich des Kosumverhaltens, der Eigenverantwortung und so weiter ergeben. Dies führt sachlich nicht zu einer gerechten Welt ohne Unterschiede.



                Wer bei uns weniger Geld zum besitzt, verfügt logischerweise über weniger Möglichkeiten es auszugeben, bspw. für Nahrung. Der Artikel soll zeigen, dass es dennoch möglich ist, sich gesünder zu ernähren, als dies viele Bürger mit wenig Geld tun. Was in der Praxis häufig fehlt ist die Kenntnis des Zubereitens von Speisen und auch der Wille zum Kochen. Es muss aber nicht überwiegend Nahrung sein, die man nur erwärmen muss. 300 € mehr im Monat würden nach meinet Einschätzung nicht dazu führen, dass das Essverhalten gesünder wird. Dies können eher Angebote in Maßnahmen sein. Nach meiner Erfahrung führte dies eher zur Veränderung als mehr Geld aus der Gießkanne. Bei Frauen häufiger als bei Männern. Was ist gesunde Ernährung? Ich gehe nicht davon aus, dass wir alle nur Bio, vegetarisch, vegan, etc. essen. Mache ich auch nicht. Es wäre schon gesünder, mehr Gemüse, weniger zubereitetes Essen, weniger Zucker usw. zu konsumieren. Diese Möglichkeiten haben die meisten Menschen. Aber natürlich gibt es Menschen, die wenig Zeit und Geld haben, 3 Kinder alleinerziehend. Dann muss schnell etwas warm gemacht werden. Dafür gibt es aber keine staatliche Maßnahme, die ausgewogen und realistisch unterstützt.

                • @21659 (Profil gelöscht):

                  Sie halten eine Welt in der alle die selben Möglichkeiten haben für eine ungerechte Idee? War das ein freudscher Verschreiber oder ist das wirklich ihre Meinung?

                  Auf meine Beispiele haben Sie gar nicht reagiert

                  • 2G
                    21659 (Profil gelöscht)
                    @Alfonso Albertus:

                    Die neue Bundesregierung könnte allen Besitz zusammenzählen, durch die Zahl der hier lebenden Bürger teilen und dann den Besitz verteilen. Dann hätten alle zumindest die gleichen finanziellen Möglichkeiten. Das wäre gerecht? Es spielt keine Rolle, was man unternimmt? (Ja ich weiß, das das Erben ein heikles Thema ist. Ich werde vermutlich wenig bis nichts erben). Besitz kommt nicht nur durch Erben zustande. Es hängt natürlich auchvom eigenen Engagement ab. Verteilung mit der Gießkanne? Dies wäre für mich nicht gerecht.

                    Wünschenswert wäre es, wenn alle Menschen mit den gleichen Aufstiegschancen auf die Welt kämen. Ein solches Land gab es nie und wird es auch nicht geben, eine Art kommunistische Utopie. Dies ist unrealistisch, dies kann man bedauern, ändert jedoch nichts. Ich habe in mehrfacher Hinsicht Glück, dass ich nicht in Bangladesh geboren wurde. Jmd. anderer als ich könnte an meiner Stelle die Tatsache, dass die Eltern keine millionenschweren Industriellen sind, als Pech empfinden.

                    Zu Ihren Beispielen, ich will hier nicht haarklein alles berechnen. Wenn ich den Anteil, den Alg II monatlich dafür vorsieht, hochrechne auf meine Familie, dann geben wir mehr aus. Das ist bei 2 Berufstätigen auch drin. Luxus könnte vermieden werden, bspw. Alkohol. Ich habe auch schon von wenig Geld gelebt, sowohl während des Zivildienstes, Studiums als auch zu berufstätigen Zeiten. Recht haben Sie sicher, dass reine Bio-Nahrung vermutlich nicht erschwinglich ist. Ich denke auch nicht, dass man sicher Bio ernähren muss oder soll.

                    Was mich interessiert, wenn ich Ihre Beiträge lese, viel Kritik eigentlich nur Kritik an den bestehenden Verhältnissen. Wie stellen sie Sich den unser Land vor? Wie könnten realistisch alle Menschen genug Geld für gesunde Nahrung zur Verfügung haben und sich auch gesund ernähren. Wie sollte dies finanziert werden? Systemwechsel? Durch Wahlen oder Revolution? Oder Einsicht bei allen Bürgern, egal welcher Herkunft oder Prägung?

                    • @21659 (Profil gelöscht):

                      Das sind zu viele Fragen und Themen auf einmal und es ist unmöglich befriedigend auf jeden Aspekt in einem einzelnen Kommentar einzugehen. Ich picke mir also die prägnanten Thesen und Fragen heraus.

                      Die Demokratie war die erste linke Utopie die umgesetzt wurde. "Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit".



                      Vergessen wurde dabei die Demokratisierung von Arbeitsverhältnissen und da setzt der Sozialismus an.

                      Sie können froh sein nicht in Bangladesch zu den armen Menschen zu gehören, aber die Menschen sind aus dem selben Grund in Bangladesch arm, wie hierzulande. Wegen der ungleichen Verteilung von Vermögen.

                      Das Verhältnis von Armut und Reichtum misst sich immer innerhalb einer Zeitspanne und einer Gesellschaft und verhindert oder ermöglicht die Teilhabe an gesellschaftlichen Events, oder Mitsprache.



                      Im Vergleich zum Bauern im Mittelalter sind auch polnische Arbeitslose vermögend und im Vergleich zur Steinzeit hatte der Bauer im Mittelalter wohl mehr Nahrungsmittel zur Verfügung. So geht die Rechnung eben nicht.

                      Die Frage ist also, warum trotz Digitalisierung, geplanten Reisen zum Mars und fortschreitender Entwicklung in jedem technischen Bereich, das Leben für Wenige einfacher und für Viele wieder schwieriger wird? In den USA stirbt die Bevölkerung sogar wieder jünger.

                      Es ist kein Pech wenn die Familie hart arbeitet und arm ist, während andere wie kleine Könige aufwachsen. Das ist ungerecht und schäbig in einer Welt wo niemand mehr hungern müsste.

                      Zurück zum Thema. Ich warte ja dir ganze Zeit auf eine haarkleine Aufrechnung die ich genauso haarklein widerlegen werde.



                      Wirklich niemand konnte bisher eine vernünftige Antwort liefern, wie das gesunde Pausenbrot für die Kinder von einkommensschwachen Haushalten bezahlt werden soll. Es gibt kein gutes und gesundes Brot bei Lidl und bei Aldi und Brot backen ist für arbeitende Menschen mit geringem Einkommen neben sonstigen Aufgaben kaum zu bewerkstelligen.



                      Ein Beispiel von vielen

                      • 2G
                        21659 (Profil gelöscht)
                        @Alfonso Albertus:

                        Demokratie als erste linke Utopie ist diskutabel. Genauso, ob die französische Revolution ein gelungenes Experiment gewesen ist. Robespierre wat als großer Moralist für den großen Terror verantwortlich, soll sich aber besonders für das Wort Brüderlichkeit eingesetzt haben. Was ist links? Sicher einem Wandel ausgesetzt. Heutige Burschenschaftler hätten 1848 als links und progressiv gegolten.

                        Utopien, auch linke, sind sicher wichtig für gesellschaftliche Prozesse. Ich halte jedoch Theorien, die in eine Art kommunistische oder eben in diesem Sinn sozialistische Gesellschaft münden mittlerweile für vollkommen unrealistisch. Die bestmögliche soziale Variante wäre wohl ein Staat der irgendwo zwischen den Sozialdemokratien Skandinaviens sowie der Bundesrepublik der (jeweils) 70er Jahre. Allerdings führten wirtschaftliche und gesellschaftliche Faktoren dazu, dass keines dieser Länder heute so aufgestellt ist wie vor rund fünfzig Jahren.

                        Zurück zum ursprünglichen Artikel, viele Menschen könnten sich auch mit wenig Geld gesünder und ausgewogener ernähren. Sicher nicht jeden Tag nur mit Bio. Dazu müssten die Regelsätze massiv erhöht werden, nachfolgend die Gehälter der Geringverdiener, nachfolgend usw.. Dies ist jedoch total unrealistisch, dafür wird es keine gesellschaftliche Mehrheit geben. Sie haben recht, bisher konnte niemand eine vernünftige Antwort auf diese Frsge geben. Ich denke es gibt keine.

                        Und, bei dem Punkt bleibe ich, auch 300 oder 500 € mehr würden nach meiner Einschätzung nicht zu einer Veränderung der Ernährung bei diesen Menschen führen.

            • @21659 (Profil gelöscht):

              Was ist das denn bitte für eine arrogante Antwort? Alfonso hat doch genug Beispiele geliefert wie schwierig es für eine/n Alleinerziehende/n in prekärer Arbeit bzw. Arbeitslose ist sich gesund und genußvoll zu ernähren, ist also auf Ihr Argument eingegangen. Darauf fällt Ihnen nur ein, dass sich eine Diskussion wohl erübrige wegen "Dogmatismus". Nicht verkneifen können Sie sich trotzdem darauf zu antworten und zwar mit einem Widerspruch zu Ihrer eigenen Position: Anscheinend ist es schon für Normalverdiener (sprich Leute mit mehr Geld) schwierig zu Haushalten.

              • 2G
                21659 (Profil gelöscht)
                @Fluor Säure:

                Mein Punkt war, dass es auch mit wenig Geld möglich ist, sich gesünder zu ernähren als dies viele Menschen tun. Hier fehlt es oft an Kenntnissen, Struktur und auch Motivation. Auch bezogen auf das grundsätzliche Konsumverhalten. Dies meine ich nicht abwertend, sondern es entspricht meinen langjährigen beruflichen Erfahrungen. Mir geht es nicht um Bio, vegan, etc., sondern um grundsätzlich gesündere Nahrung,von der man auch satt wird.

                Wir als Familue mit zwei Berufstätigen sparen auch bei vielen Dingen, um uns andere Dingen leisten zu können die sonst nicht drin wären. Das ist aber sicher normal. So meinte ich das mit dem Sparen. Lso kein Widerspruch, denn nur sehr wenige Menschen können sich leisten, nicht auf die Preise zu schauen.

                Mit Dogmatismus nehme ich Bezug auf den Begriff "Zwangsmaßnahme ". Der Begriff drückt eine Haltung aus, die ich nicht teile der meine berufliche Erfahrung, auch der Austausch mit Menschen, die Maßnahmen absolvieren, nicht entspricht. Dier überwiegende Anteil der Maßnahme-Teilnehmer empfand/empfindet die jeweilige Maßnahme als Gewinn und Unterstützung. So meine Erfahrung aus 25 Jahren Sozialarbeit.

  • Bei uns wurde immer gekocht, unsere Kinder tun das meist auch.



    Hier habe ich bei einigen usern den Eindruck, als hätten sie das zu Hause einfach nicht gelernt. Und deshalb ist dass für sie so dermaßen unvorstellbar.

    Natürlich kann ich als H4-Empfänger oder Aufstocker nicht einfach mal ein 800 g T-Bonesteak für 25 € vernaschen, aber davon geht die Welt nicht unter.

    Ich bin jedenfalls fest davon überzeugt, dass man sich mit 5€/Tag sehr gut, inkl. Fleisch, Obst und Gemüse, ernähren kann.

    • @Berlin:

      Einen interessanten Eindruck haben Sie da. Könnten Sie dann bitte mal einen 5 Euro Wochenplan mit Frühstück, Mittag und Abendessen erstellen und Ihre Behauptung untermauern?



      Oder meinten Sie Haferberei mit Wasser morgens, eine Packung Nüsse am Mittag und Reis mit Erbsen aus der Dose abends? Zwischendurch noch einen Apfel, Himmel lecker...



      Es soll also möglich sein mit fünf Euro pro Tag auch noch gesundes Fleisch zu sich zu nehmen? Helfen Sie mir, ich komme nicht drauf welches Fleisch Sie damit meinen?

      • @Alfonso Albertus:

        Diese Leute sind wirklich absolut lost. Man kann sich für 5€ pro Tag ernähren*, aber wenn man nicht seit Kindesbeinen in einem wirklich sehr kochaffinen Haushalt aufgewachsen ist oder gar eine Ausbildung als Koch gemacht hat und sich rein vegetarisch ernährt, funktioniert das nicht und das sind schon eine Menge "Wenns", vor allem wenn man bedenkt, dass die meisten Leute am unteren Rand der gesellschaft aus traumatischen Kindheitsverhältnissen kommen und auch kein kulturelles Kapital mitbekommen haben. Wenn man in dieser Gesellschaft bisher keine großen Erfolge feiern konnte oder wie auch immer zu einer kritische Analyse der Ökonomie und wie diese mit der bisher gelebten eigenen Erfahrung zusammenhängt gekommen ist, wie soll man das bitte leisten sich darauzuwühlen?

        Und dass auch nur wenn man wie Sie sagen, sich jeden Tag von nicht besonders abwechslungsreichem Porridge ernährt und Zeit und Fähigkeit hat sich Brot selber zu backen.

        • @Fluor Säure:

          Da spielen eine Menge Faktoren eine Rolle.

          Zum Beispiel ist das Schulessen von Waldorfschulen und Privatschulen die etwas auf sich halten, in aller Regel gesund, biologisch und vielfältig. Anders als in Regelschulen lernen dort Schüler/innen von kleinauf was gesunde Ernährung bedeutet. Diese Schulen kosten Geld und sind somit für Geringverdiener/innen nicht finanzierbar.

          Die Erfahrung sich nicht satt essen zu können, prägt genauso das Essverhalten. Da nimmt Sättigung einen anderen Stellenwert ein, als eine Esskultur oder gar die Figur.

      • @Alfonso Albertus:

        Rechenbeispiele dazu habe ich hier bereits in mehren Kommentaren und Antworten gebracht. Lesen Sie einfach mal nach.



        Und viel Spaß beim Kochen.

        • @Berlin:

          Danke, aber ihr Beispiel würde mir als ambitionierten Hobbykoch nicht schmecken. 700 g Billigfleisch ist nebenbei nicht gesund. Letzte Frage, warum geht es immer nur um Suppe?

          • @Alfonso Albertus:

            Letzte Antwort, Sie können das Wasser auch weglassen und aus Ihrem Qualitätsrotwein eine Soße zaubern, Sie schnöseliger Hobbykoch.

  • Die Schulen müssen sehr viel stärker Koch- und Ernährungswissen vermitteln. Kinder sollten in Schulkantinen in bestimmten Jahrgängen bei der Zubereitung von Mahlzeiten eingebunden sein. Im Unterricht kann Ernährungswissen umfassend zusätzlich angeboten werden

    • @Rudolf Fissner:

      Ich stimme Ihnen zu. Den Spott habe ich noch in den Ohren, als ich im Alter von 15 Jahren an unserem Gymnasium vorschlug, einen Kochkurs als Wahlfach einzuführen. Der Kurs kam dann überraschenderweise doch zustande und von den Kenntnissen, die ich da erworben habe, profitiere ich noch heute.

  • Wenig Fleisch, viel Gemüse und Herr M. kann sch das auch noch leisten.

    Dafür wird er Haue bekommen von allen Seiten: Vegetarier, Vegane, Fleischwölfe und Chefköche der Armut, die das für unmöglich halten.



    Da findet sich bestimmt noch ein Haar in der Suppe. 🤪

    • @Rudolf Fissner:

      Naja, dies ist ja ein freies Land und Ihnen steht es natürlich zu überall so viel zu kommentieren, wie Sie möchten. Das kann ich Ihnen nicht verbieten. Aber welchen Nutzen ziehen Sie eigentlich daraus? Ich habe Sie schon sehr häufig unter verschiedensten Artikeln mit sehr reaktionären Kommentaren wahrgenommen und irgendwie scheint es mir so, als wollen Sie hier überhaupt nicht diskutieren, sondern sich immer nur Ihr eigenes Weltbild bestätigen, was Ihnen auch ganz selbstbewusst ohne Beachtung jeglicher Gegenargumente gelingt.

      • 2G
        21659 (Profil gelöscht)
        @Fluor Säure:

        Aktuell lese ich wieder mehr in diesem Forum. Ich habe mir auch einige Beiträge von Herrn Fissner durchgelesen. Reaktionär?? Liebe Flour Säure, wie sagte John McEnroe so schön "...you cannot be serious!" Eigentlich kann man zu solch eineg Einschätzung nurkommen, wenn man linksradikal ist, bspw. Wähler der DKP oder MLPD. Damit will ich nicht gesagt haben dass Sie dies sind. Nachvollziehbar ist Ihr Vorwurf jedoch in keinster Weise.

      • @Fluor Säure:

        ROFL. Wenn Sie mich schon für reaktionär halten, was ist dann die taz für Sie, die diesen Artikel veröffentlicht hat?

        Setzen Die sich also bitte mit der Bedeutung des Wortes "reaktionär" auseinander, bevor Sie hier anfangen mit unbelegbaren unverständlichen Beleidigungen zu agieren.

  • Rechenbeispiel für Kartoffelsuppe/4 Personen mit Dicounterpreisen:



    1,5 kg Kartoffeln Bio 1,90 €



    1 kg Möhren Bio 1,30 €



    700 g Fleisch 4,50 €



    1 Bund Petersilie 0,80 €



    Gewürze 0,50 €



    1,5 L Wasser 0,30 €



    ______________



    = 8,50 € / 2,33 €

    • @Berlin:

      Biomöhren kosten selbst bei Lidl mehr (selten 1,30€, ganz selten 1€), bei 4,50€ für 700g kann man das Billigste vom Billigsten erwarten, was Ausbeutung von Mensch, Tier und Umwelt voraussetzt. Petersilie kostet vielleicht im Türkenladen in der Großstadt so viel wie Sie schreiben, die Miniportionen, die man überall sonst für 1€ bekommt, reichen auf jeden Fall nicht um eine Kartoffelsuppe für 4 befriedigend damit auszustatten. Von nicht mal 400g/Kartoffeln/Person werden erwachsene Menschen im jungen Alter, die eventuell sogar arbeiten müssen nicht satt. Unabhängig davon haben Sie sich natürlich behelfsmäßig einer der günstigsten Rezepte bedient, die man überhaupt zubereiten kann. Es gibt mal abgesehn von Kohl buchstäblich kein günstigeres Gemüse als Karotten und Kartoffeln. Was darf der Mensch, denn für die restlichen 2,77€ bei Ihnen zum Frühstück/Abendbrot und zwischendurch essen? Den billigsten Gouda von Ja! oder Milbona aufs Brot legen, der so widerlich schmeckt, dass man besser bedient ist nur Butter aufs Brot zu schmieren? Jeden Tag Haferporridge mit der billigsten Kuhmilch? Aber ja keine Variation bei den Toppings erwarten außer zwischen Tiefkühlbeeren und den gerade günstigsten Äpfeln zu alternieren. Zwischendurch ist es vielleicht auch mal drin ne Hand voll Nüsse zu essen, aber dann keine neue Kleidung mehr, wenn die früher als erwartet kaputt ist.

      • @Fluor Säure:

        "...nur Butter aufs Brot zu schmieren? Jeden Tag Haferporridge mit der billigsten Kuhmilch? Aber ja keine Variation bei den Toppings erwarten außer zwischen Tiefkühlbeeren und den gerade günstigsten Äpfeln zu alternieren."



        Doch, ganz genauso ist es. Ist billig, macht satt, hängt einem aber spätestens nach 2 Jahren zum Hals raus. Nur, dass ich nicht die billigste Kuhmilch nehme, sondern Hafer"milch".

      • @Fluor Säure:

        Man braucht keine Biomöhren für eine gesunde Ernährung. Es ist unverantwortlich, gerade Geringverdienern diese unbelegte Behauptung aufzuschwatzen

        Die Bedeutung von Bio-Lebensmitteln liegt woanders, beim Schutz von Umwelt und Natur.

  • Da haben wir es doch!

    Sarrazin hatte recht.

    Jetzt noch einen zweiten Pullover an und schön die Linsensuppe mümmeln.

    • @Jim Hawkins:

      Ich nehme an, dass Sie Ihren Kommentar polemisch meinen. Dennoch will ich auf ein paar Aspekte eingehen.



      Sozialdarwinistische Tendenzen und Klassismus sind zu bekämpfen. Ebenso bedarf es einer Neubewertung veganer Nahrungsmitteln. Aus Ignoranz und grotesker, zerstörerischer Wohlstandansprüche u.a. sind diese zugunsten der Tierprodukte abgewertet worden und zu Beilagen degradiert worden. Zum Glück - wobei mit gewisser Wahrscheindlichkeit hinsichtlich des Ökozids zu spät - gibt es eine Gegenentwicklung. Immer mehr Menschen ernähren sich vegan und entdecken eine extrem vielfältige vegane Küche. Auch eine Linsensuppe kann mit diversen Gewürzen und Gemüse vielfältig zubereitet und abgeschmeckt werden. Andererseits kann mensch antibiotika- und hormonbelastetete Billigtierprodukte "mümmeln". Es bräuchte also (wie es so schön heißt) einen Paradigmenwechsel bezüglich der Verteilungsfrage, unter Berücksichtigung der von Ökologie und tierlichen Interessen.

      • @Uranus:

        Freilich war der polemisch.

        Ansonsten bin ich ja ganz bei Ihnen. Natürlich ist die Art, wie wir uns ernähren aus vielen Gründen eine Katastrophe.

        Ethisch wegen der Tierhaltung und der Produktionsweisen tierischer Nahrungsmittel und ökologisch sowieso.

        Ich selbst bin ja Vegetarier mit Schlag ins Vegane. Seitdem ich so lebe, habe ich viel Gewicht verloren, meine Vitalwerte sind deutlich besser, ich bin fitter und Frauen lächeln mich ein bisschen öfter mal an.

        Dazu kommt, dass ich nicht fliege, keinen PKW habe, hochwertigere, lange haltende Bekleidung kaufe und das selten.

        Ich bin also fast ein Musterknabe. Und dennoch bräuchte man 1,5 Erden, würden alle so leben wie ich.

        Der Artikel ist vielleicht differenzierter als mein Geschreibsel, dennoch bleibt haften:

        Arm und gut ernährt, das geht!

        Und das ist für mich die Unverschämtheit dabei.

        • @Jim Hawkins:

          Es ist oft nur deswegen eine Unverschämtheit weil mit solchen Artikeln wie dem obigen Glaubensgrundsätze ins Wanken geraten, die die mageren, verhungernden Menschen der Welt in DE verorten und eine gesunde leckere Ernährung für ein Ding der Unmöglichkeit erklären, welche nur mit den allergrößten Verbiegungen zu erreichen ist.

        • @Jim Hawkins:

          Ich würde meinen, armen Menschen als pragmatische Hilfe Ernährungs- und Einkauf- bzw. Nahrungsmittelbezugstipps an die Hand zu geben, ist eine gute Sache, SOLANGE daran nicht eine Sozialpolitik aufgebaut wird bzw. diese mit solchen Tipps gerechtfertigt wird, nach dem Motto: "Siehste, so wenig Hartz/Grundsicherung/Rente reicht doch. Dann brauchen wir denen ja nicht mehr zu geben."



          Zum anderen, ja, wenn wenige ihren Konsum verändern, üben sie wenig Einfluss aus. Würden dies viele/Alle machen, sähe das allerdings anders aus. Lebten Alle in Deutschland vegan, hätten kein Auto usw., wäre die Bilanz durchaus eine Andere. Ich sehe aber auch die Problematik, dass die Veränderungen immer noch zu gering wären. Da müsste mehr passieren. Zumal viele Menschen gar nicht die Mittel und die Macht haben, in wichtigen Teilen etwas zu ändern, bspw. hat mensch als Mieter*in keinen Einfluss auf Dämmung und Heizung der Wohnung und ist mensch dazu noch arm, könnte mensch dazu nicht dämmen und die Heizquelle ändern, selbst wenn mensch es dürfte. Neben Strukturpolitik, die hieran vieles ändern muss, bräuchte es letztlich einen grundlegenden Systemwandel, das Ende des jetzigen, wachstumsbasierten Systems, das ja noch weitere negative Aspekte wie Ungleichheit hat, denen meines Erachtens begegnet werden sollte.

          • @Uranus:

            Natürlich ist so eine pragmatische Hilfe eine gute Sache.

            Nur sehe ich das nicht als meine Aufgabe an. Ich bin mehr für die nicht konstruktive Kritik zuständig.

            Würde es in diesem Artikel nicht um einen von Altersarmut betroffenen gehen, sondern beispielsweise um einen verschrobenen Oberstudienrat, er wäre wohl nicht tagelang auf Platz Eins gestanden.

            So aber hat jeder die Möglichkeit, den Armen vorzurechnen, wie man gesund über die Runden kommt.

            Anstatt ihnen zu sagen, dass ihnen Unrecht geschieht, dass sie sich organisieren sollen, sich wehren sollen, meinetwegen Supermärkte plündern.

            Das wäre der richtige Vorschlag.

            • @Jim Hawkins:

              Kann ich gut nachvollziehen. Den Vorschlag hätte ich auch gut und passend gefunden. Bezeichnend, dass dieser kaum geäußert wird.

          • @Uranus:

            "Ich würde meinen, armen Menschen als pragmatische Hilfe Ernährungs- und Einkauf- bzw. Nahrungsmittelbezugstipps an die Hand zu geben, ist eine gute Sache"

            Angesichts der vielen Übergewichtigen in DE ist es eine gute Sache, wenn es erstens nicht nur Tips wären sondern umfassendes Wissen, dass zudem auch in reicheren Schichten auf fruchtbaren fetten Böden fallen würde.

    • @Jim Hawkins:

      "Hatte der einstige Berliner Finanzsenator Thilo Sarrazin also doch recht, als er 2008 einen „völlig gesunden, wertstoffreichen und vollständigen“ Speiseplan für Arbeitslose und Hartz-IV-Empfänger:innen für 3,76 Euro zusammenstellte? „Nein“, sagt Schorb: „Das war eindeutig abwertend gemeint.“"

      Steht doch alles im Artikel!

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Was wollen Sie mit dem dummen Sarrazin beweisen?

        • @Rudolf Fissner:

          Schauen Sie bitte auf den ersten Beitrag von JIM HAKINS. Darauf bezog sich mein Post. Er ist nur weit nach unten gerutscht.

    • @Jim Hawkins:

      Danke!

    • @Jim Hawkins:

      Sie meinen der Rentner lügt wegen Sarrazin?

      Und warum das verächtlich machende "Linsensuppe mümmelm"?

  • Wieso wird es in Artikeln über Ernährung eigentlich immer als schicksalhaft hingestellt, dass jemand nicht kochen kann? Wer selbst kochen will, kann es sich auch selbst beibringen, wie es die meisten Leute gemacht haben, die kochen können.

  • Bezweifele doch stark, dass eine Ernâhrung, die überwiegend aus Nudeln, Reis und Kartoffeln besteht, gesund ist. Zumindest ist dass nichts für Menschen, die sich tendenziell eher Low Carb ernähren. Insbesondere für Diabetiker ist die Methode des Herrn Möbius völlig ungeeignet. Was bezweckt man mit diesem Artikel? Will man nachweisen, das die Regelsätze nicht weiter erhöht werden müssen? Und das in Zeiten mit hoher Inflation und zusätzlicher Belastung durch CO2-Bepreisung?

    • 2G
      21659 (Profil gelöscht)
      @vulkansturm:

      Höhere Regelsätze sind sicherlich diskutabel. Ich bezweifle jedoch, dass mehr Geld bei den dann finanziell besser ausgestatteten Bürgern zu gesünderer Ernährung führt. Dies erwarte ich gestützt auf meine beruflichen Erfahrungen nur in Einzelfällen.

    • @vulkansturm:

      "Was bezweckt man mit diesem Artikel? Will man nachweisen, das die Regelsätze nicht weiter erhöht werden müssen?"

      Eindeutig nein. Steht auch am Ende des Artikels.

      Vielleicht will der Artikel ja Mut machen, sich über die eigene Ernährung mehr Gedanken zu machen? Günstig und einigermaßen gesund essen ist ja nicht nur ein Thema für Harz IV Empfänger.

    • @vulkansturm:

      Natürlich ist die Ernährung von Herrn Möbius nichts für eine Low Carb-Ernährung, weil die Mengen bereits dem natürlichen Bedarf entsprechen, da brauchen Sie Low Carb nicht mehr, wenn es um verringerte Kalorienzufuhr geht.

      Ja, für Diabetiker passt es so nicht.

      Nun sind Erkrankungen ohnehin ein Sonderfall, der eine andere Ernährung notwendig machen kann.

      Weshalb soll dieser Artikel etwas anderes bezwecken als das, was drinsteht?



      Ist Frau Schmollack für Sie Teil einer großen Verschwörung?

    • @vulkansturm:

      Ich möchte Die noch mal auf den ersten Satz des Artikels verweisen: "Kurt Möbus mag es gern frisch. Blumenkohl, Brokkoli, Rosenkohl."

      B, B & R gehören nicht zu den Kartoffeln und sind auch keine Getreidesorten.

      Eine kohlenhydratarme Ernährung ist so und mit de Hülsenfrüchten, die Herr M. ebenfalls nutzt bestens möglich, auch für Diabetiker.

  • Ich finde es großartig, wie Herr Möbus sein Leben managt, und ich wünsche ihm von Herzen, dass er einen lieben Menschen findet, mit dem er seine gesunden Mahlzeiten gemeinsam einnehmen kann, und mehr.



    Daraus kann man nicht ableiten, dass es OK ist, Menschen mit einer unzulänglichen Grundsicherung abzuspeisen. Gesund leben, eine menschenwürdige Bleibe, medizinische Versorgung und gesellschaftliche Teilhabe sollten allen zugänglich sein.

  • Sorry aber von der kleinen Packung Linsen mag ja ein Rentner statt werden aber ich halt nicht.



    So wie so aber erschreckend wie die taz mal wieder nach unten tritt

    • @Oskar:

      Von Ihrer subjektiven Wertung mal abgesehen - wovon sollen vor dem Hintergrund der Klimakrise und des Massen(aus)sterbens der Tiere eigentlich die Menschen morgen satt werden?

      • @Uranus:

        - unter der Annahme, dass sie sich omnivor ernähren, ansonsten ist meine Frage hinfällig.

        • @Uranus:

          bzw. unter der Annahme, Sie wollten damit Tierproduktion/konsum rechtfertigen

    • @Oskar:

      Das zeigt, dass Sie noch nicht einmal versucht haben, einen Linseneintopf zu kochen. Mit 500g rohen Linsen für 1,09 € (beim Discounter schon für 0,79 €) füllen Sie im garen Zustand einen 3L-Topf. Dass will ich sehen, wie Sie den in einer Mahlzeit verputzen.

    • @Oskar:

      Das sind 500 Gramm Trockengewicht. Kein Mensch kann so viel mit einer Mahlzeit essen. Noch nicht mal ein Oskar.

      • @Chutriella:

        Die soll ja auch nicht in einem Zug gegessen werden

      • @Chutriella:

        Woran man auch erkennt, wie oft Oskar und andere hier tatsächlich selbst kochen... 😁

      • @Chutriella:

        Im Artikel werden aus den 500g 12 Portionen. Also 42,6g. Das ist sehr wenig. Aber vielleicht handelt es sich um einen Druckfehler?

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          42,6g Rohlinsen ergeben ca. 300 g gekochte Linsen, dazu Kartoffeln und Suppergrün. Bei Bedarf noch 200 g Discounzerfleisch, kostet ca. 1,20 €.

          • @Berlin:

            Das ist klar. Ist trotzdem eine sehr kleine Portion.

            • @warum_denkt_keiner_nach?:

              500-700g "ist trotzdem eine sehr kleine Portion."?



              Null Ahnung von Massen, tut mir leid. Dazu kann man nichts anderes sagen.

              • @Berlin:

                Ich koche seit ca. 40 Jahren und habe schon ein gewisses Gefühl für Portionen...

                Und ich kriege aus 500g Linsen keine 12 Portionen, obwohl meine Kollegen ständig lästern, wie wenig ich auf dem Teller habe.

                PS: Wer haut in 300g Linsen 200g Fleisch? Was soll das für ein Gericht sein? Mischmasch der irgendwie sättigt?

      • @Chutriella:

        Wissen Sie was so ein Oskar bei einer Mahlzeit verdrückt? 🤪

  • Einige Aussagen des Artikels zu "Armut - gesunde Ernährung" sehe ich schon kritisch.



    Aber der Artikel gibt mir die Gelegenheit dazu. Inhaltsreich, differenziert, informierend, viele Aspekte aufgreifend. Das provoziert nicht auf falsche Art, sondern mobilisiert das Nachdenken.



    Gut gelungen, gut.

  • Schluss mit dem Fischstäbchen-Bashing! ;) Wenn man sie nicht jeden Tag isst, ist doch dagegen nix zu sagen.

    • @Katrina:

      Echt jetzt?



      Ich hatte die aus meiner Kindheit als soo gut in Erinnerung, allerdings mit Kartoffelsalat. Als ich sie dann vor ein paar Jahren noch mal probiert habe, musste ich bemerken, wie sehr die rosige Erinnerung trügen kann.

    • @Katrina:

      Weil die schwimmenden Fischfabriken besser wären, wenn sie nur alle paar Wochen ausfahren?

    • @Katrina:

      Genau! Die sind total lecker, schön mit Kartoffelbrei, auf den dann noch was vom Bratfett (bei mir Butterschmalz) mit den beim Braten abgegangenen Panadekrümeln kommt. Und Pommes und Pizza sind auch nicht "ungesund" und schmecken vorzüglich.

      • @Budzylein:

        Neben lecker und gesund sollte auch die Ebene der klimaeinflüsse berücksichtigt werden:



        "1. Butter



        Auch wenn es sich um ein vegetarisches Produkt handelt, gilt Butter als der Klimakiller Nummer eins. Für die konventionelle Produktion von einem Kilogramm Butter werden laut Öko-Test circa 24 Kilogramm CO2-Äquivalente ausgestoßen. Ein CO2-Äquivalent gibt an, wie viel eine bestimmte Masse eines Treibhausgases (zum Beispiel Methan) zur Erderwärmung beiträgt. Dazu wird es mit der gleichen Menge an C02 verglichen. Somit beschreibt der Wert der CO2-Äquivalente, welchen Anteil ein Produkt am Treibhauseffekt hat.



        Die klimaschädliche Wirkung der Butter liegt insbesondere daran, dass Öko-Test zufolge für ein Kilogramm Butter ungefähr 18 Liter Milch benötigt werden. Das führt wiederum dazu, dass viele Kühe gehalten werden müssen. Schon bei der Herstellung des benötigten Tierfutters werden jede Menge Treibhausgase freigesetzt. Zudem stoßen Kühe bei der Verdauung Methangas aus, welches noch klimaschädlicher ist als CO2 ...



        4. Mit 5,7 Kilo CO2-Äquivalenten liegt ein meist sogar veganes Produkt auf Platz vier der klimaschädlichsten Lebensmitteln. Der Grund dafür sind jedoch nicht die Kartoffeln selbst, sondern die aufwendige Herstellung der Pommes, welche getrocknet, frittiert und tiefgekühlt werden müssen. Für diese Vorgänge wird extrem viel Energie benötigt. Dies trifft übrigens auch auf Trockenpulver für Kartoffelbrei zu, für dessen Herstellung circa 3,8 Kilogramm CO2-Äquivalente benötigt werden.



        Du musst jedoch nicht völlig auf Pommes und Kartoffelbrei verzichten, sondern kannst beides ganz einfach selbst herstellen. Das ist nicht nur klimafreundlicher, sondern auch gesünder. Rezepte und Tipps bekommst du hier: Kartoffelbrei selber machen: Ein schnelles und einfaches Rezept und hier: Pommes selber machen: Anleitung und ein fettarmes Rezept"



        utopia.de/ratgeber...msten-fuers-klima/

        • @Uranus:

          Ich käme niemals auf den Gedanken, Kartoffelbrei aus Trockenpulver zuzubereiten, den mache ich immer aus gekochten Kartoffeln. Das von Ihnen verlinkte Rezept ist aber bezüglich des Energieverbrauchs verbesserungswürdig: Man muss die Milch nicht erhitzen; die Kartoffeln haben genügend Hitze. (Ich nehme übrigens statt Milch und Butter, wie im Rezept vorgesehen, nur Sahne, die natürlich auch nicht erhitzt wird, und hau noch ein Ei rein.)

    • @Katrina:

      Ja! Klare Unterstützung!

  • Als Rentner ist viel Zeit vorhanden und die Möglichkeit auf Wochen zu planen. Abseits von Alg2 gibt es viel beschäftigte Geringverdiener/innen, denen der Luxus von Zeit und Vorausplanung fehlt. Besserwisser/innen möchten hier bitte schwiegen, denn in Schichtarbeit verdirbt auch schnell der Grosseinkauf im Kühlschrank.

    Also schnell noch in den Supermarkt und schnell etwas zubereitet. Am Besten für wenig Geld. Sicherlich kosten Kartoffeln nicht viel, aber Salat beispielsweise macht nicht satt. Genauso wenig wie Tomaten, Äpfel usw. Obst und Gemüse füllt den Magen nicht.



    Eine Packung Pommes kosten einen Euro, soviel wie zwei Kiwis.

    Es sind genau die 50 Cent Unterschied zwischen Biolinsen und den andern Linsen, die bei den letzten 10 Euro für die letzten 5 Tage des Monats den Unterschied ausmachen. Zum Glück entspricht das nicht mehr meinem Lebensstandard heute, aber die Situation kennengelernt zu haben schützt vor Arroganz.

    • @Alfonso Albertus:

      Ich arbeite bis zu 12 h täglich, inkl. An-/Abfahrt zum Arbeitsplatz und habe trotzdem Zeit zum Kochen. Bei uns gibt's so gut wie nie Fastfood. Das tut nicht weh, spart viel Geld und ist Gesund.

      • @Berlin:

        Schön wie Sie Ihr Leben optimieren, Glückwunsch.

        • @Alfonso Albertus:

          Nicht optimieren, organisieren.

    • @Alfonso Albertus:

      Auch ich habe schon mal auf Hartz IV Niveau gelebt und kann nicht bestätigen, was Sie schreiben. Kartoffeln, Reis und (Vollkorn-)Nudeln z.B. sind nicht teuer, aber gesund und machen satt. So schwer ist es nicht, wenn man sich ein BISSCHEN Gedanken macht.

      • @schokolinski:

        Da steht schwarz auf weiß in meinem Kommentar das Kartoffeln günstig sind? Nun ist der Mensch ungern Kartoffeln ohne Beilage und spätestens beim Gemüse wird es wieder teuer. Teurer wirkt alles, wenn wenig Geld vorhanden ist und die 50 Cent mehr für Vollkorn-Nudeln sind manchmal 50 Cent zuviel, wenn eine unerwartete Rechnung ansteht, oder andere Ausgaben angefallen sind.

        Es iat nicht unmöglich, sich mit wenig Geld gesund zu ernähren. Es ist wesentlich komplizierter, zeitaufwendiger und schwieriger-das ist die Aussage.

        Bio schmeckt besser, frisches Gemüse schmeckt in der Regel besser und wäre es finanziell für alle machbar, hätten Alnatura-Märkte längst den Aldi um die Ecke verdrängt.

        • @Alfonso Albertus:

          "Bio schmeckt besser, frisches Gemüse schmeckt in der Regel besser und wäre es finanziell für alle machbar, hätten Alnatura-Märkte längst den Aldi um die Ecke verdrängt."



          Aktuell nicht. Eine ökologische Agrarwende wie auch eine konsequentere Umverteilung haben die Regierenden bisher eben nicht umgesetzt.

  • Das Kochbuch von Herrn Möbus würde ich sofort kaufen.

    • 8G
      86548 (Profil gelöscht)
      @GCG:

      das dachte ich mir auch sofort

    • @GCG:

      Buchempfehlung "Ich Koche gut", 12,95€



      Bei Auktionsportalen ab 1 € plus Versand.

    • @GCG:

      Ich auch. :-)

      Wäre mal eine Idee für die Taz.

  • Mensch braucht keine Tierprodukte für eine ausgewogene Ernährung. Vegan ist zudem nicht teurer. Wer ähnlichen Geschmack wie bisher haben will, findet sogar vegane Alternativen wie Räuchertofu für Speck, Kichererbsenmehl + Kala Namak +Gemüsebrühe für "Rührei" ...



    Anonsten - wie wäre es mit 25 Stundenwoche und mit höheren Mindesteinkommen? Dann hätten Menschen mehr Zeit für Reproduktion und Freizeit und könnten sich leichter Bio (+ vegan) leisten, ins Kino gehen ...

    • @Uranus:

      Man kann auch mit Tierprodukten, selbst in Bioqualität, preiswert kochen. Dann gibt's eben nicht pro Person 500 g Fleisch, sondern 250 g (Schweinekamm 12€/kg), dazu Kartoffeln und Mischgemüse. Oder Pommes, 1 kg Tüte kostet 1 €

      • @Berlin:

        Weniger Tierprodukte und dafür Bio ist sicherlich besser, eine gute Option ist dies mit Blick auf Tierrechte, Klimakrise und Massen(aus)sterben der Tiere jedoch nicht. Biovegan schneidet da besser ab - so lange dies nicht Avocado, Palmöl, Tiefkühlpommes u.ä. heißt. ;-)

        • @Uranus:

          "Bio" ist gut für Umwelt-, Natur- und Artenschutz. Das darf "reich" sich gerne leisten, muss es moralisch vielleicht auch. "Arm" darf sich gerne ohne jegliche Gewissensbisse auch nicht bio, gesund und günstig im Supermarkt verköstigen.

        • @Uranus:

          Ja, es gibt immer einen Schritt nach vorn'. Ich hoffe, Sie können von sich sagen, diesen bereits getan zu haben.

          • @Berlin:

            Ja, ich lebe seit fast 13 Jahren vegan und vermeide palmölhaltige Produkte, Avocado etc.. Glücklicherweise ist mein Einkommen groß genug, so dass ich mir Bio leiste(n kann).

            • @Uranus:

              Sie sind ja soo ein Vorbild, für die Reichen.

    • @Uranus:

      Das sieht die Deutsche Gesellschaft für Ernährung anders.

      www.dge.de/ernaehr...10-regeln-der-dge/

      www.dge.de/ernaehr.../ernaehrungskreis/

      • @avatar4:

        Auch die DGE, die lange Zeit generell von einer veganen Ernährung abriet, hat mittlerweile ihre Position verändert. Sie verweist auf Supplementierung - was wichtig und gut ist und auch viele vegane Organisationen schon lange empfehlen. Noch die DGE Schwangeren, Kindern und Jugendlichen von veganer Ernährung ab. Allerdings ist dies keine allgemeine Position von Ernährungswissenschaftler*innen. Es gibt Ernährungswissenschaftler*innen, die Belege anführen, dass vegane Ernährung auch für Schwangere und Kinder gesund ist, wenn die Ernährung ausgewogen ist und gecheckt wird. Erste Informationen könne hier auf die schnelle eingesehen werden, wie bspw. hier:



        veganhealth.org/tips-for-new-vegans/



        bzw. hier (veganhealth ist englischsprachig, Quellen sind vermerkt):



        veganhealth.org/life-cycle/



        Oder auf deutsch von der Seite der Veganen Gesellschaft Österreich. Dort bereitet eine Ernährungswissenschaflter*innen die Informationen bezüglich veganer Ernährung auf. In einer Stellungnahme geht sie auf Vorurteile gegen vegane Ernährung ein. Am Ende ist eine lange Literaturliste angefügt:



        www.vegan.at/stellungnahme-oeaz-artikel

        • @Uranus:

          *Noch rät die DGE ...



          Opps, da fehlte das Verb/Tu-Wort.

        • @Uranus:

          Klar, das veganer Seiten diese Ernährung empfehlen, habe auch hier nichts erwartet was dieser Ideologie widerspricht.

          Nicht von der Hand zu weisen ist das



          bei veganer Ernährung leicht ein Mangel an Vitamin B12 entsteht. Auch die Aufnahme von Protein, Vitamin D, Eisen, Zink und Jod kann schwierig sein.



          Q: www.tk.de/technike...ng-2033920?tkcm=ab

          Eine Ernährungsempfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung finden Sie übrigens unter



          www.dge.de/index.php?id=52



          hier wird eine Versorgung mit tierischen Lebensmittel unter Punkt 4 empfohlen

          • @avatar4:

            Ich sehe Ihre Verweise bzgl. der Versorgung bestimmter Nährstoffe (Protein ausgenommen) bei veganer Ernährung in Teilen durchaus ähnlich wie Sie bzw. die Quellen, auf die ich verweise, kommen auch zu einem ähnlichen Ergebnis und informieren darüber, worauf bei veganer Ernährung geachtet werden sollte. In ähnliche Richtung hat sich die DGE ja auch verändert. Anstatt komplett von einer veganen Ernährung abzuraten, informiert Sie nun über kritische Punkte. Diesen Ansatz sehe ich als wesentlichen Fortschritt an. Die Zahl der Veganer*innen bzw. die Zahl der Leuite, die sich mit immer mehr veganen Produkten ernähren, steigt an. Diese sollten Informationen erhalten, damit sie gesund bzw. womöglich gesünder leben können. Versicherungen wie die TK aber auch bspw. Allianz haben grundsätzlich keine Vorbehalte gegen. Es komme dann auf die Ausgestaltung an: "Gut durchdacht, [...] eine vegane Ernährungsweise gesund und sogar eine effektive Maßnahme gegen Übergewicht sein. Allerdings sollte man wissen, wie man einen Mangel an Nährstoffen vermeidet." [aus Íhrer TK-Quelle] Die Allianz gibt als Orientierung für eine gesunde vegane Ernährung bspw. eine vegane Ernährungsmittelpyramide an. Siehe:



            www.allianz.de/ges...vegane-ernaehrung/



            Die desolaten sozialen und ökologischen Zustände sind Alarmsignale, gesellschaftlich und politisch radikal umzuschwenken: Absenkung der Einkommensungleichheit und Absenkung des ökologischen Fußabdrucks einschließĺich des CO2-Fußabdrucks. Hierfür ist eine ökologische Agrarwende einschließlich einer massiven Absenkung der Tierproduktion notwendig. Vegane Ernährung hat den Vorteil, dass die Erzeugung hierfür benötigter pflanzlicher Nahrungsmittel Flächen- und Wasserverbrauch sowie Treibhausgas-Emissionen am niedrigsten sind. Im Zuge der Klimakrise und des sechsten Massenaussterben der Tiere liegt der Umstieg auf vegan als eine Lösung auf der Hand.

            • @Uranus:

              Das Sie schon die Allianz Versicherung, die maßgeblich am Hunger der Welt mitbeteiligt ist für Ihre Missionierung heranziehen, hätte ich Ihnen nicht zugetraut.

              www.augsburger-all...or-id20041421.html

              www.welthungerhilf...-dem-hungermacher/

              • @avatar4:

                Danke für die Hinweise. Ich stieß bei einer Recherche zufällig darauf und fand es im Zuge der Diskussion interessant zu lesen, dass eine gewinnorientierte Versicherung über vegane Ernährung informiert, allerdings nicht von dieser abrät. Als ein (großes) Risiko scheint die Versicherung, Veganismus nicht einzuordnen bzw. es wichtig(er) zu finden, aufzuklären. Wie dem auch sei, ich wollte nicht für diese Werbung machen, noch mich mit ihr gemein machen.



                Und zum Begriff Missionierung - wären Menschen, die sich für Menschenrechte einsetzen eigentlich auch "Missionar*innen"?

                • @Uranus:

                  Nein, Missionierung hat etwas mit Religion zu tun, aber das wissen Sie ja bereits.



                  Eine private URL Schlacht zu diesem Thema erspare ich mir.

                  • @avatar4:

                    Dann sind es offenbar "nur Tiere" - egal, ob sie Schmerzen spüren können, wie intelligent sie sind, was für ein Sozialleben sie haben ...?



                    Ihre Gleichsetzung von Tierrechten mit Religion ist schon schräg. Wäre dem so, dann wäre konsequenterweise die Gegenseite, Vertreter*innen des Karnismus, wohl auch Missionar*innen ...

    • @Uranus:

      *die* ausgewogene Ernährung gibt es nicht. Unterschiedliche Menschen profitieren von unterschiedlichen Ernährungsweisen. Ich beispielsweise habe Diabetes, ich mache daher Low-Carb mit vielen Proteinen - ohne tierische Produkte fast nicht (preiswert) zu schaffen.

      • @BazaarOvBirds:

        Ausgewogen meint eine vielseitige Ernährung bzw. eine, die die nötigen Nährstoffe liefert.



        Es braucht keine Tierprodukte, um sich mit genügend Proteinen zu versorgen. Hier eine Liste mit veganen Proteinquellen - und damit sind keine Proteinshakes oder so gemeint sondern Hülsenfrüchte, Samen, Nüsse etc.



        www.vegan.at/die-3...nen-proteinquellen



        Viele Veganer*innen treiben Sport. Es gibt auch mittlerweile recht viele Leistungssportler*innen, die vegan leben:



        www.vegan-athletes...-in-der-weltelite/

        • @Uranus:

          Ihr Welbild auf alle. Ich habe diverse Krankheiten und vertrage keine vegangen Proteinquellen und auch keine Tiermilchen. soll ich mich jetzt aufhängen?!

          • @schönBehindert:

            Ich machte eine allgemeine Aussage. Beschreibend, nicht wertend, will ich hinzufügen, dass solche Krankheiten, wie Sie sie haben/nennen, nicht die Regel sondern die Ausnahme sind. Hierfür müsste es dann individuelle Lösungen geben. Damit sind allgemeine Aussagen und Empfehlungen nicht falsch. Ich wünsche Ihnen jedenfalls alles Gute und einen guten, machbaren Weg, sich gesund zu ernähren, bei dem Sie ethische Aspekte wie tierliche Interessen und auch menschliche Interessen wie Erhalt der Ökosysteme gut berücksichtigen können.

  • 3 € kostet das vorgestellte Gericht. Aktuell, darf man ca. 5 € tgl. bi H4 für Essen ausgeben. Der Herr hier hat noch nicht gefrühstückt, kein Abendessen gehabt, Kein Obst und kein Eiweiss (hier min 70 g tgl. im Alter). Ständig Brot essen als Lösung, von einem Kilo Kartoffeln habe ich 5 Portionen, ob das als so lange hinreichend bezeichnet werden kann. Ich verbrauche ein Kilo Kartoffeln innerhalb einer Woche. Und ich ess schon Kalorien reduziert, muss aber auch keiner anstrengenden Tätigkeit mehr nachgehen.

    • @schönBehindert:

      Die 3€ bedeuten Mittag (i. d. R. die teuerste Mahlzeit des Tages) für jeweils 2 Tage... Passt schon

    • @schönBehindert:

      2 €/Person für Obst, Frühstück und Abendessen, kein Problem.



      500 g Vollkornbrot gibt's ab 0,98 €



      1 Brötchen ab 0,09 €



      100 g Wurst ab 0,79 €



      200g Marmelade ab 0,79 €



      1 kg Äpfel/Mandarinen/Weintrauben... ab 1,99 €



      ...

      • @Berlin:

        Ich habe doch geschrieben, dass bei mir krankheitsbedingt eine Menge Dinge wegfallen- wieso bieten sie mir jetzt Brot, Wurst, Marmelade an. Im übrigen fehlen 2 Portionne Gemüse oder nehmen Sie nur Mittags Gemüse zu sich. Komisch ihre og genannten Aldipreise. Die Discounter bei mir sind teurer. Ihr aufgezähltes Gemüse ist sehr pestizidbelastet wenn nicht bio, von den Arbeitsbedingungen zu schweigen. Ist Ihnen wohl egal. Billliiiisch.

      • @Berlin:

        ...

        100g Hühnchen 0,40€

        100g Kassler-Lachs 0,49€

        100g Rinderbraten 0,70€

        etc. pp. für alle, die auf Fleisch nicht verzichten können. Ansonst z. B.

        100g Paprika 0,15€

        100g Weißkohl 0,05€

        100g Eisbergsalat 0,05€

        eine ganze Salatgurke 0,49€

        100g Möhren 0,06€



        ...

        Das lässt sich ewig so fortsetzen. Man muss halt nur grundlegend existenzfähig sein. Das kann und sollte einem die Solidargemeinschaft nicht abnehmen.

        • @Samvim:

          Die Fleischpreise stammen aber aus der Massentierhaltung.

          Salatgurke REWE vorgestern:

          Niederländisch-Wasser 0,99€



          Bio 0,69€

          Paprika ab ca. 5€ das Kilo.

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            Bei Rewe sind ja auch die Preisschilder vergoldet - da geht man nicht hin wenn man aufs Geld achten muss oder möchte.

            O. g. Preise habe ich selbst so in der letzten Woche bezahlt (naja fast - die Preise für Fleisch stammen aus den aktuellen Werbeprospekten). Ja, das mag kein Bio sein, ist mir aber bei Obst und Gemüse recht egal, zumindest bis die Wissenschaft nachweist, dass die Möhre Schmerz empfindet (dann wirds aber echt eng für einige 😉), man musses halt ordentlich abwaschen. Der Gewinn für die Umwelt bei Bio wird meist durch den massiv erhöhten Flächenverbrauch aufgebraucht.



            Beim Fleisch ist meine Meinung: Wer kein Tierleid will, lässt es ganz, alles andere ist Augenwischerei.

            • @Samvim:

              "Bei Rewe sind ja auch die Preisschilder vergoldet..."

              So ist das längst nicht mehr. Allerdings gibt es dort ein Mindestmaß an Qualität. Wer eine Gurke haben will, die nach auch nach Gurke schmeckt, kommt mit 0,49€ nur selten hin. Holländische Wasserfrüchte in verschiedenen Farben gibt es natürlich zum Billigstpreis.

              • @warum_denkt_keiner_nach?:

                Ich denke bei einer Blindverkostung wird sie das Ergebnis überraschen.



                Rewe kauft bei den gleichen Großhändlern das gleiche Zeug wie die Discounter. Es wird nur teurer verkauft, weil der Kunde die Mär von "Qualität kostet" immernoch verinnerlicht hat

                • @Samvim:

                  Nein. Es ist ein Unterschied, ob man regionale Produkte oder niederländischen Schrott kauft. Und natürlich muss man auch bei REWE schauen, was man kauft.

                  • @warum_denkt_keiner_nach?:

                    Mh - die Discounter-Gurken hier sind aus Brandenburg..

            • @Samvim:

              Na ja. Es besteht schon ein Unterschied zwischen Nahrung und Abfall :-)

  • Ich freu mich immer, wenn berichtet wird, für wie wenig Geld man essen kann. Dann wird ein Gericht vorgestellt. Es wird nicht gefragt, ob der tägliche Nährwert Bedarf und die Portionen nach DGE (5 x Gemüse, Obst als min) erfüllt werden. Schon gar nicht wird gefragt, wie das bei Krankheiten ist. Da kann es nämlich sein, dass nur eine deutlich teurere Dauerdiät in Frage kommt. Nicht jeder verträgt Hülsenfrüchte, Nüsse, Tiermilchen, Schwereverdauliches wie Kohlsorten u.A.. Dass Getreide genügend Eiweiss liefert, das ist ja wohl ein Gerücht. Es muss dann eben sehr viel Getreide verzehrt werden, ohne den Magen eines Widerkäuers zu haben. Leute, allesamt Laien, die ihre persönliche Ernährung anderen vorschreiben, nerven nur. Passt aber zu einer Zeit, wo ständig belehrt werden muss und so getan wird, als könnten alle sich günstig, vegan, vegetarisch ernähren, wenn sie nur wollten.

  • Natürlich kann man sich mit relativ wenig Geld einigermaßen gesund ernähren. Vor allem, wenn man weglässt, was ungesund und relativ teuer ist: Zigaretten, Schokolade, Bier, etc.

    Aber es braucht ein gewisses Maß an Eigeninitiative, Zeit, Bereitschaft, Dinge auszuprobieren, Lust und Spaß daran, selbst etwas zu machen. Und wer das hat, der hat auch ganz gute Chancen, einen Job zu bekommen, mit dem er genug Geld zur Verfügung hat, um nicht das Brot vom Vortag nehmen zu müssen oder sich auch Mal eine Flasche Wein zu gönnen.

    Das ist nicht abwertend gegenüber denen gemeint, die es nicht schaffen. Jemand mit einer Suchterkrankung oder einer anderen psychischen Krankheit, jemand, der körperlich nicht mehr in der Lage ist, einzukaufen und zu kochen, jemand, der sich selbst aufgegeben hat oder dee alleinerziehende Vater, der aufstocken muss, kann das einfach nicht schaffen. Da braucht es gezielte, individuelle Hilfe (aber eben nicht unbedingt pauschal höhere Sätze oder gar die BGE-Gießkanne)

  • Für Menschen, die nicht selbst kochen können, vor allem ältere, die das körperlich nicht mehr schaffen, gibt es fahrbare Mittagstische. Die Qualität des Essens ist bei denen i.d.R. leider unter aller Kanone. Fast nur industriell verarbeitete Lebensmittel und mit "vegetarischen" Optionen, die man kaum als Lebensmittel bezeichnen kann.

    Nur ein Beispiel unter vielen:

    www.gloria-menue.d...ia_einweg_46kw.pdf

    Die vegetarischen Optionen sind an vier von sieben Tagen Süßspeisen! Weil ältere Leute besonders selten unter Diabetes leiden? Und die Zähne sowieso nicht mehr echt sind?

    Ich frage mich, ob es in Berlin oder anderen Metropolen fahrbare Mittagstische mit gesunden Gerichten gibt, die Vegetarier&innen nicht für Müllschlucker halten?

    • @Toto Barig:

      Nicht nur Senioren sind davon betroffen. In der Schulspeisung besteht "vegetarisch" 3 mal die Woche aus Nudeln mit Soße (ohne Gemüse!) und zwei mal aus Suppe. Leider kapieren die Köche und Anbieter nicht, dass es kein "Schnitzelersatz" braucht, sondern einfach Reis oder Kartoffeln mit einer guten Portion wohlschmeckendem , nicht zerkochten Gemüse! Kriegen die nicht hin. Letztlich gebe ich meiner Tochter dann mindestens 7 mal im Monat früh schnell gekochtes Mittagessen warm mit.

      • @Elli Pirelli:

        Selbst kochen ist immer die beste Option, wie im Artikel auch gut beschrieben! Das ist die gesund, lecker und macht Spaß.

        • @Toto Barig:

          Richtig..