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Ende der AtomenergieUnsozialer Ausstieg

Leon Holly
Kommentar von Leon Holly

Das Ende der AKW-Nutzung verschärft die sozialen Verwerfungen der Energiewende. Unter den Preisen werden in erster Linie die Ärmeren leiden.

Das AKW Emsland wurde im April abgeschaltet Foto: Sina Schuldt/dpa

M itte April war es also vorbei. In Deutschland gingen auch die letzten drei Kernkraftwerke vom Netz. Vor allem im Lichte der Klimakrise erschien die Reihenfolge der deutschen Energiewende – erst aus der Atomkraft raus, dann aus der Kohle, und dann irgendwann auch aus dem Gas – mit der Zeit immer merkwürdiger. Statt mit der Kohle anzufangen, entledigte man sich zunächst einer fast CO2-freien Energiequelle.

Neben dem Weltklima leidet aber auch das oft beschworene soziale Klima unter dem Atomausstieg. Der Plan, das Stromnetz von fossiler und atomarer Grundlastversorgung auf 100 Prozent Erneuerbare umzustellen, bringt nämlich gewaltige Kosten mit sich, unter denen besonders die Ärmsten ächzen.

Zwar können Fotovoltaik und vor allem Windkraft im Alltag recht billig Strom gewinnen. Doch die Gesamtkosten für die Transformation des Energiesystems sind gewaltig. So wollen die Treiber der Energiewende in den kommenden Jahrzehnten eine riesige Infrastruktur aus Kurzzeit- und Langzeitspeichern aus dem Boden stampfen, die bei Bedarf für die wetterabhängigen Erneuerbaren einspringen können.

Darüber hinaus muss Deutschland auch das Stromnetz aus- und umbauen, neue Versorgungsleitungen legen und zur Harmonisierung der vielen dezentralen Energiequellen die Digitalisierung voranbringen. Schon heute sehen sich die Netzbetreiber häufig gezwungen, mit teuren „Redispatches“ (Anpassungen) einzugreifen, um Stromproduktion und -nachfrage im Gleichgewicht zu halten.

Die Maßnahmen vergrößern die Rechnung für Energiewende

Alle diese Maßnahmen vergrößern die Rechnung für die Energiewende. Man könnte diese Kosten abmildern, würde man statt der Totaltransformation die Atomkraft als CO2-armen Grundlastsockel für Wind und Sonne beibehalten oder sie gar weiter ausbauen, wie es andere Länder planen.

Die kleine Stromverbraucherin subventionierte industrielle Windparkbetreiber und gut betuchte Eigenheimbesitzer

Schon 2021 zog der Bundesrechnungshof bittere Bilanz: Die Energiewende „droht Privathaushalte und Unternehmen finanziell zu überfordern“; die Kosten des Netzumbaus „treiben den Strompreis absehbar weiter in die Höhe“. Dazu kommt der Preis der CO2-Zertifikate, der in den kommenden Jahren weiter steigen und die noch fest verankerte fossile Grundlastproduktion mit Kohle und Gas verteuern wird.

Am Ende zahlen die Verbraucherinnen. Erst vor Kurzem hat die Bundesregierung die EEG-Umlage gestrichen, mit der alle Stromkunden jahrelang den Ausbau von Solar- und Windkraft bezuschussten. Auch die kleine Stromverbraucherin subventionierte darüber großindustrielle Windparkbetreiber und gut betuchte Eigenheimbesitzer, die Solarzellen auf ihre Dächer pflasterten – eine Umverteilung von unten nach oben. Nach über zwanzig Jahren Energiewende und Subventionen in Höhe von Hunderten Milliarden Euro hat Deutschland nicht nur das fossillastigste Netz Westeuropas, sondern auch mit die höchsten Strompreise auf dem Kontinent.

Neoliberale Methoden

Teuer an der Kernenergie wiederum ist vor allem der Bau von AKWs. Im Alltagsbetrieb produzieren sie hingegen effektiv und damit auch günstig Strom, wie Zahlen der Internationalen Energieagentur zeigen – Endlagerungs- und Rückbaukosten eingeschlossen. Besonders eine Laufzeitverlängerung bestehender Meiler hätte also ein Gegenmittel für steigenden Strompreise sein können.

Die Politik hat mittlerweile erkannt, dass der Abbau gesicherter Leistung zum Problem werden könnte – und setzt deshalb bei der Nachfrage an. Das Umweltbundesamt bezeichnet „die Reduktion des Energieverbrauches“ als „eine der größten Herausforderungen der Energiewende“. Um das Stromsparen zu erleichtern, sollen alle Anbieter variable Stromtarife anbieten: Der Preis wird dann stündlich schwanken, abhängig davon, ob die Sonne gerade scheint oder der Wind weht.

Bis 2032 will die Bundesregierung zudem digitale Strommessgeräte in jedes Haus bringen. Auf den sogenannten Smart Metern können Kunden in Echtzeit erkennen, wie hoch der Strompreis ist und ihr Verhalten daran anpassen. „Demand Management“ nennt die Regierung das. Was nach neoliberalem Sprech klingt, atmet auch ebenjenen Geist: Sind die Strompreise in der Dunkelflaute gerade hoch, werden sich Menschen mit geringem Einkommen wohl zweimal überlegen, ob sie sich den Tarif leisten können. Sie werden einfach aus dem „dynamischen“ Markt gedrängt – oder müssen entsprechend Geld berappen.

Es war nicht alternativlos

In Großbritannien will die Regierung Smart-Meter-Nutzern nun sogar Geld für eingesparten Strom bezahlen. Kritiker warnen zu Recht: Arme Menschen, die bereits nicht viel Energie nutzen, könnten ihren Basisverbrauch noch weiter einschränken, um am Ende des Monats etwas mehr Geld auf dem Konto zu haben. Die gesicherte Leistung aus AKWs könnte solche Angebots- und Preisschwankungen abschwächen. Der Kurs der Bundesregierung droht indes auch hierzulande, den Armen eine neue Art der Austeritätspolitik aufzuerlegen: Sobald die Gesellschaft zum Sparen aufgerufen wird, spüren es die Armen als Erste.

Die Haupteinwände der Atomgegnerinnen bleiben die Sicherheitsrisiken sowie der Atommüll. Schaut man sich jedoch statistisch die Todesfälle pro erzeugter Terawattstunde an, so ist die Kernenergie ungefähr so sicher wie Solar- und Windkraft. Und dass die Atommüllfrage keineswegs unlösbar ist, zeigen die Finnen, die bereits ein Endlager gefunden haben.

Die Dekarbonisierung der gesamten Energiewirtschaft ist eine gewaltige Aufgabe, die angesichts der Klimakrise nicht verhandelbar ist. Sie allein wird mit vielen Kosten und sozialen Verwerfungen einhergehen. Der Ausstieg aus der Kernenergie war hingegen keine alternativlose Entscheidung. Wenn Deutschland freiwillig auf diese Stromquelle verzichtet, verknappt sie das Angebot unnötig und schraubt die Transformationskosten in luftige Höhen. So eine Politik muss man sich eben leisten können.

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Leon Holly
Jahrgang 1996, Studium der Politikwissenschaft und Nordamerikastudien in Berlin und Paris. Seit April 2023 Volontär der taz Panter Stiftung. Schreibt über internationale Politik, Klima & Energie, und Kultur.
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108 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

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  • Vielen Dank für eure Beiträge. Wir haben die Kommentarfunktion geschlossen.

  • "Auch die kleine Stromverbraucherin subventionierte darüber großindustrielle Windparkbetreiber..." während Aomkraftwerke in der Regel Familienbetriebe sind oder was?

    Die erneuerbaren sind zu über 40% im Besitz von Privat oder Landwirten, Atomkraft 0%.



    Quelle: www.unendlich-viel...neuerbare-energien

    Ja, da mögen auch ein paar private dabei sein, die keine Subvention gebraucht hätten, die Großindustriellen findet man aber eher in der Atomwirtschaft..

    1970 - 2016 Subventionen für Atomenergie: 237 Mrd. Euro



    gleicher Zeitraum Erneuerbare: 146 Mrd. Euro.



    Quelle: Deutscher Bundestag, Wissenschaftlicher Dienst www.bundestag.de/r...90-21-pdf-data.pdf

  • Hier werden zwei brisante Themen ungünstig vermixt. Die Frage ist, ob eine ökologische Wende ohne eine Umgestaltung der Gesellschaft funktionieren kann.

    Im Moment haben wir mehr Augenwischerei als alles andere (ich mag mich irren): LNG Terminals, Braunkohle, das Setzen allein auf Strom, der aus den Nachbarländern kommt, immer mehr technische Geräte als angebliche Lösung , mehr E-Autos etc. Vermutlich sind Gewinnmaximierung und Umweltschutz nur schlecht miteinander vereinbar.

    (Ansonsten: Spannend wie in den Kommentaren teilweise Armut definiert und Lösungen angedacht werden - "mein Haus in den Niederlanden", Eigenheimbesitzer, die sozial dazu beitragen, dass der Strompreis sinkt ... - Arme haben in der Regel kein Haus in den Niederlanden, das sie günstig umrüsten können, und ich verstehe nicht, was der Konsum von Eigenheimbesitzern mit dem Sinken des Strompreises zu tun hat. Ein Aspekt ist doch, was mit Putzfrau, Pizzabote, Krankenschwester passiert, die sich kaum noch ihren Lebensunterhalt leisten können.

  • Der Autor möge sich mal bitte ins Thema Merit-Order-Prinzip der Strombörse einlesen, und danach seinen Artikel überdenken. Vielen Dank!

  • Die Idee, die Kosten schlichtweg den Verbrauchern aufzubürden und fantasielos eine Streckung der Investitionskosten über die EIB/KfW nicht einmal anzudenken, ist neoliberal.



    Da unterscheidet sich Grün nicht im geringsten von der FDP.

  • Durch Angebotsverknappung die Preise senken zu wollen ist spiegelbildlich dieselbe Voodoo-Ökonomie wie Erdogans Inflationsbekämpfung durch Zinssenkung.

  • "Teuer an der Kernenergie wiederum ist vor allem der Bau von AKWs"

    Stimmt nicht. Vor allem der Abriss und die noch nicht gelöste Entsorgung verursachen Kosten die Größenordnungen über den Baukosten liegen.

  • Was soll denn das jetzt bitte?



    Atomenergie als Lösung für den Umbau auf erneuerbare Energie???

    Der Anteil der Atomenergie betrug im Jahr 2023 gerademal 3,4 % siehe



    strom-report.com/strom/



    Und diese 3,4 % sollen nun die Rettung sein?

    Weiter macht man sich mit Atomenergeie wieder von Russland abängig.

    Weiter ist Atomenergie keine Lösung, da man für den Bau eines AKWs ca. 20 - 30 Jahre benötigt, wie uns das jetzt helfen soll ist mir ein Rätsel.

    Zudem sieht man doch, was in Frankreich mit der Atomenergie los ist, dort konnten viele AKWs nicht betrieben werden, weil schlicht das Kühlwasser gefehlt hat.

    Und das Problem mit dem Atommüll so einfach wegzuwischen, mit dem Verweis auf Finnland, ist einfach nur zynisch!

    Wieso drehen wir uns immer wieder im Kreis???



    Atomengerige ist sau teuer und sau gefährlich und keiner will den Müll haben, können wir das einfach mal so festhalten und nicht alle zwei Wochen wieder mit AKWs als Lösung kommen?

  • Durchaus nachvollziehbar...!

  • Mit Verlaub so einen groben Unfug habe ich schon lange nicht gelesen!



    Weitgehend kenntnisfrei von der Thematik werde Schlagworte ohne Zusammenhang aneinandergepfuscht. Ich dachte auch erst ich sei auf der "Wahrtheit" Seite gelandet.



    Bei so einem wichtigen Thema wie die Energietransition sollte zumindest mal ein kundiger Redakteur gegenlesen.



    Ihr habt bei der TAZ eine Menge kluger Köpfe etwa wie taz.de/Bernward-Janzing/!a219/ der hat richtig Ahnung von der Thematik und auch etwas zu sagen.



    Den Atomausstieg als asozial zu bezeichnen - da muss ich @Surfbosi im letzten Kommentar recht geben, das geht Richtung AfD Niveau und den rechten Kreisen der CDU/CSU, die sich schon seit langem auf die Fahne geschrieben haben ein erneuerbares, nachhaltiges Energiesystem zu sabotieren.



    Das ist dann schliesslich wirklich a-sozial und nicht der Ausstieg aus der Atomkraft.

    • @Andre Marg:

      Ich finde es immer wieder ueberraschend, dass die Mehrheit der Kommentatoren davon ausgeht, dass die Laender, die Atomkraft nutzen oder wieder in diese einsteigen, die Argumente bezueglich der Sicherheit nicht kennen oder nicht verstehen.

      Dabei ist es genau umgekehrt. Sie kennen die Sicherheitsrisiken, sind aber bereit diese zu tragen.

      Nur wir Deutschen stellen unsere persoenliche Sicherheit ueber CO2-Vermeidung und die Bekaempfung des Klimawandels.

      Sogesehen sind wir wirklich asozial.

      Die Energiewende basierte auf der Verfuegbarkeit von russischem Pipelinegas als Uebergangstechnologie. Mit verfluessigtem Frackinggas geht diese Rechnung weder bei der Finanzierbarkeit noch beim CO2-Ausstoss auf.



      Und da das zum Zeitpunkt des Abschaltens der Atomkraftwerke bekannt war, liegt der Autor in Bezug auf das "Unsozial" richtig.

    • @Andre Marg:

      Man kann unterschiedlicher Meinung sein und inhaltlich mit Sachargumenten streiten. Aber diese Argumentationsmuster: wer nicht meiner Meinung ist hat AfD Niveau ist echt Gift welches wir in der Debattenkultur zur Zeit überhaupt nicht gebrauchen können. Ich persönlich finde dieses Argument echt überheblich und ubd es wirkt billig.

      Und damit wir uns nicht falsch verstehen, ich halte den Atomausstieg für richtig.

    • @Andre Marg:

      Ich weis nicht, wie tief der Autor dieses Kommentars in der Thematik "drin" steht. Ich tue es nicht - aber die enormen Gefahren der Atomkraft kann ich schon sehen.



      Aber ich widerspreche hier in Bezug auf Ihren Kommentar, dass der Artikel "inhärent" wie von selbst mich auf die energiepolitische Linie der Union oder gar der AfD "ver-führen" würde. Und sich schon von daher verbieten würde, zumindest in der Taz.



      Mich interessiert zur knallharten Frage der "sozialökologischen Transformaton", dem sich gerade die Taz widmen sollte, auch sehr der Aspekt "Armut".



      Dazu zeigt der Kommentar doch eindringlich existierende Problematiken auf.



      Ja, es kann auch sog. "falsch" gestellte Fragen geben. Aber wie kommt man denn darauf, dass jetzt z. B. sehr wenig begüterte Menschen beim lesen des Artikels sofort pro Atomkraft sprechen und gleich AfD oder Union wählen?



      Dahin geht die Argumentation des Artikels doch gar nicht. Wenn wir jetzt alle hingehen, und Fragen ausschließen wollen, weil die zu stellen allein schon Leute "nach rechts treiben" - wie sollen wir dann der enormen Frage der sozialökologischen Transformation von ihren sachlichen Problematiken gerecht werden können?

      Nach folgenden "Motto". Vor Tschernobyl sagte mir einer vom Marxistischen Stundenbund MSB, die sowjetischen Antomkraftwerke seien sicher, weil das Gesellschaftssystem der Sowjetunion das garantiere. Vor Fukushima hörte ich den damaligen Wirtschaftsminister Michel Glos sagen, dass die Demokratie und das marktwirtschaftliche System so angelegt seien, dass Atomunfälle in den Kraftwerken so gut wie ausgeschlossen seien.



      Nichts für ungut, aber wo spielt "links-rechts" jetzt, wo wir es schlechter wissen für eine Rolle?



      Das ist da nicht egal, jedenfalls für mich, dass "Links" aufgerufen ist, Lösungen zu finden.

    • @Andre Marg:

      Sie glauben wohl eher, dass man durch Angebotsverknappung die Preise senkt?



      In der Marktwirtschaft würde ich eher das Gegenteil erwarten.

  • Wie kann es sein, dass ein Artikel für die Atomkraft in der taz veröffentlicht werden kann, nachdem Generationen von taz-Redakteuren dagegen kämpften?

    Die statistische Spielerei mit der Zahl der Toten pro Unfall im Vergleich der Stomerzeugungsarten ist so unseriös als hätte hier eine Blaupause der Atomlobby als Grundlage gedient.

    Die Autor hätte es bei der grundsätzlichen Diskussion der Kosten der Energiewende zu Lasten der Armen belassen sollen. Eine notwendige Debatte, die bei der Energiewende viel zu kurz kommt.

    Der CO2-Preis soll es laut CDU und FDP mit Hilfe des CO2-Zertifikatehandels wie ein Wunderwerk beim Klimaschutz richten.



    Trotz aller Ausgleichsmaßnahmen an Arme wird der Preis für Ökostrom enorm steigen und Politiker werden die ersten sein, die die CO2-Bepreisung nach Massenprotesten wieder streichen, um bei Wahlen nichts ins Bodenlose zu fallen.

    Dieses Manöver ist von CDU und FDP politisch längst eingepreist. Denn es geht diesen Politikern vor allem darum, mit diesem Trick sofortige notwendige Maßnahmen im Klimaschutz - wie z. B. beim Verkehr (Tempolimits, Fluglimits, PKW-LKW-Kilometerfahrlimits) - mit aller Macht zu verhindern.

    Die Politik (Scholz rechnete im Wahlkampf mit einer Verdreifachung des Stromberbrauchs der Industrie, damit diese wachsen kann) und Wirtschaft rechnen mit enorm steigenden Stromverbräuchen für die Industrie, die auch noch subventioniert werden sollen, danit die Industrie gegenüber den USA wettbewerbsfähig bleibt, obwohl aus technischen Gründen niemals genug Ökostrom für ein derartiges Wachsen der Wirtschaft zur Verfügung stehen wird. Es ist technisches innovatives Phantasma, dass das möglich machen soll.



    Wenn die taz über Atomkraftwerke diskutiert, bewegt sie sich genau im Rahmen der FDP-CDU-Agenda, statt sich wie die taz-Autorin Ulrike Herrmann mit einer Diskussion über das Schrumpfen statt Wachsen der Wirtschaft ehrlich zu machen, was die Diskussion über Klimaschutz auf eine ehrliche Grundlage stellen würde.

    • @Lindenberg:

      Zahlenspielerei? Wohl eher harte Fakten. Quelle: Our World in Data, Oxford University.

  • Dieser Kommentar enthält so viel Unsinn, dass es kaum zumutbar ist, darauf einzugehen.



    Nur ein Punkt zur sozialen Komponente: Auch, wenn die Konzerne, wegen der Subventionen, den Strom günstig verkaufen können, bleiben die Kosten, die der Staat übernimmt. Diese werden zwar über Steuern finanziert, so dass die Menschen mit geringem Einkommen es nicht direkt spüren, aber natürlich wird der Haushalt an anderen Stellen, vorzugsweise im Bereich Arbeit und Soziales, gekürzt, so dass es allein auf diese Klientel durchschlagen wird!



    Somit hilft der "gut betuchte Eigenheimbesitzer" den Mitbürgern mit geringeren Einkommen, weil er dazu beiträgt, dass die Strompreise sinken!

    • @felixul:

      die "gut betuchten Eigenheimbesitzer" haben mit der ürspünglichen EEG Umlage eine risikiolose garantierte Rendite erhalten, was zur Belastung finanzschwächerer Stromkunden geführt hat, damit war sie unsozial. Es wäre von Anfang an besser gewesen, hauptsächlich die deutsche Solarindustrie zu fördern. Denn gutbetuchte "EigenheimbesitzerInnen" wählen ihre PV Anlagen ausschliesslich nach dem Preis aus -> kaufen Produke aus CHN.

  • Der Artikel ist wirklich bemerkenswert - Kompliment an Autor und TAZ!

    Er zeigt sehr deutlich die Problematik rund um die Energiewende.



    - zu viele unausgereifte Ideen als „vermeintliche Heilsbringer“



    - hohe Komplexität, die dazu verführt Nichtwissen durch „Glauben“ zu ersetzen



    - abnehmende Toleranz gegenüber neuen oder anderen Perspektiven



    - Suche nach Sündenböcken als scheinbare Problemlösung



    Und so weiter

  • Hätte nicht gedacht, dass in der Taz solche Artikel erscheinen. Da weiß man gar nicht wo man anfangen soll. Die drei AKW sind ja nur noch mit Sondergenehmigung gelaufen, da wäre eine große Revision angestanden, die ja auch mal ein Jahr dauern können. Die können also gar nicht einfach weiterlaufen. Dann waren die ja auch schon älter. Der Neubau ist aber wegen den Kosten und dem Widerstand in der Bevölkerung praktisch nicht möglich. Worüber reden wir denn eigentlich? Kraftwerke, die nicht kurzfristig regelbar sind, bringen einem Netz mit überwiegend EE nichts, das funktioniert nicht. Es gehen also nur Gaskraftwerke, die man dann mit H2 betreibt. Kurze Stromnachfrage bedient man am besten mit Akkuspeicher. Dazu gibt es ja auch Studien z. b. vom Frauenhofer. Die kommen zu einem positiven Ergebnis. Besser gesagt rechnen diese mit sinkenden Strompreisen. Man kann auch PKWs als Stromspeicher nutzen, da haben wir ja demnächst einige Millionen. Smart Meter sind doch sinnvoll, da große Verbraucher wie Waschmaschine dann zu Zeiten laufen können wenn der Strom billig ist. In den Niederlanden ist das schon seit Jahren Standard. Wo ist das Problem? Ich habe ein Haus in den Niederlanden mit smartmeter, PV und WP. Erzeuge 100% meiner Energie selber über das Jahr gesehen und habe Null Energiekosten. Habe circa 8000 Euro bezahlt. Luft-Luft-WP sind gerade für ärmere Leute ideal, da geht's doch schon für 2000 Euro los.



    Muß man denn prinzipiell gegen jede Neuerung sein? Das kenne ich eigentlich nur von der AFD so

    • @Surfbosi:

      Ihnen kann ich mir voll und ganz anschließen! 21.06. 14.44 h

  • Es gibt durchaus einige Aspekte, die gegen Atomkraft sprechen. Das stärkste und kaum zu widerlegende ist der Punkt fehlende Endlager. Solange es die nicht gibt, ist es schwer, für eine Zukunft der Atomkraft zu plädieren. Und klar ist die Sicherheit natürlich auch ein gewichtiges Thema.



    Die Kritik daran, dafür wieder verstärkt auf Kohlekraft zu setzen, ist trotzdem nachvollziehbar. Wären die Bilder der immensen Schäden und der Folgen für die Gesundheit der Menschen, die durch Kohle entstehen so deutlich sichtbar, wie die von Tschernobyl oder Fukushima, würde das Thema sicher anders diskutiert.



    Am Ende gehört zur Wahrheit dazu, dass der Ausstieg in dieser Situation zum jetzigen Zeitpunkt in erster Linie auf dem Gründungsgedanken und dem Selbstverständnis der Grünen beruht und gleichzeitig mit dem Anspruch kollidiert, den CO2 Ausstoß schnellstmöglich zu reduzieren.



    Und da dem so ist, muss der Energie-Kurs, den die Regierung fährt, natürlich sozial gerecht gestaltet werden. Ansonsten sind die immens gestiegenen Energiekosten eine rießige Angriffsfläche, die die Koalition und insbesondere die Grünen da bieten. Die Schärfe der Debatte um das Gebäude Energie Gesetz hat das klar aufgezeigt.

  • Der Atomausstieg ist durch was soll das geheule lieber mal in die Zukunft schauen und anpacken. Die Sozialfrage auf die Atomenergienutzung zu reduzieren ist lächerlich.



    187 Milliarden Euro Steuergelder wurden in den vergangen vierzig Jahren für Steuervergünstigungen, Subventionen und anderen Finanzhilfen für Bau, Instandhaltung und Entsorgung in D für Atomkraft ausgegeben. Was hätte man damit im Bereich der Regenerativen machen können ................

  • "Teuer an der Kernenergie wiederum ist vor allem der Bau von AKWs. Im Alltagsbetrieb produzieren sie hingegen effektiv und damit auch günstig Strom, wie Zahlen der Internationalen Energieagentur zeigen – Endlagerungs- und Rückbaukosten eingeschlossen."



    Hm. Solche Zahlen kenne ich nicht. Im Gegenteil wird aktuell herausgestellt, dass die Rückbaukosten für ein Kernkraftwerk in derselben Größenordnung wie beim Bau liegen und dass Kosten für Endlagerung etc. bislang niemand sicher kalkulieren kann. Hinzu kommen die Betriebskosten in Verbindung mit der offenen Frage der Entwicklung der Kernbrennstoffpreise, und es erscheint wenig logisch, davon auszugehen, dass nur die Preise für fossile Energieträger steigen sollen.



    Wenn wir dann bedenken, dass wir als Volkswirtschaft den Euro nur einmal ausgeben können, erscheint es sinnvoller, diesen in die regenerativen Energien zu investieren anstatt neue Kernkraftwerks zu bauen.



    Also: Ich kann dieser Argumentationslinie von Leon Holly wenig abgewinnen.

  • Deutschland hat seit wann keine neuen AKW mehr gebaut?



    Die angebliche Sicherheit der Atomenergie stammt zum großen Teil auch aus der Praxis, alte Meiler abzuschalten bevor sie so marode sind, dass sie kollabieren. Von dieser Praxis abzurücken ist keineswegs sinnvoll.



    Die Energiekonzerne wissen seit langer Zeit, dass Atomenergie abgeschaltet wird, und dass die Kohle ebenfalls weg muss. Dass es beim Gas nicht ebenfalls so eindeutig war, verdanken wir der Union, die sich von den Konzernen hat einlullen lassen, um Gas noch weiter auszubauen, als es für die Brückentechnologie notwendig gewesen wäre.



    Denn auch das war klar: Gas sollte lediglich eine Brücke darstellen, um den Übergang zu 100 % Erneuerbaren einfacher zu gestalten.



    Hätte einfach werden können.



    Nach Jahrzehnten ohne sinnvolles Handeln jetzt zu jammern, dass es schwierig wird, macht das Problem nicht kleiner.



    Im Gegenteil:



    Je mehr gejammert wird, desto mehr bohren die Konzerne dünne Bretter. Könnte ja noch mal eine Änderung kommen.



    Die Atomkraft in Deutschland ist Geschichte. Die Kosten, die jetzt in den Bau neuer Kraftwerke gesteckt werden müsste, sind viel zu hoch. Das Geld ist besser direkt in Speichertechnik gesteckt.



    Hört endlich auf über verschüttete Milch zu klagen und verlangt, dass die Konzerne endlich an der Lösung des von ihnen verursachten Problems arbeiten. Je schneller wir die Reform durchhaben, desto schneller kann der Strom wieder billiger werden.

    • @Herma Huhn:

      Sehr richtig!

    • @Herma Huhn:

      Super auf den Punkt gebracht!



      Vielen dank für die wahren und klaren Worte :-)

  • Atomkraft ist CO2 neutral, und Contrails sind Chemteails?

    Ja, aus dem Türmen eines AKW’s kommt tatsächlich Wasserdampf raus.



    Um bis zu 30g Uran aus dem Gestein zu gewinnen, muss ca. 1 Tonne Gestein aus der Erde gebracht und verarbeitet werden. Und das ganze durch sehr lasche und intransparente Genehmigungen. Die Maschinen (mit elektronischen Antrieb) die das Gestein hin und her Transportieren schlucken bis zu 4000 Liter Diesel am Tag. Unnötige mehrfache Kastor Transporter, denn es gibt praktisch weltweit kein einziges Endlager für den Müll.



    Die Atomenergie ist außerdem nur das Melantonin um in den Schumer Modus zu fallen, denn das Kerngeschäfts dass wir Kunden aufrecht erhalten ist ja wohl die atomare Aufrüstung. Weltweit.

    Zu den Contrails: ich finde es auch immer wieder erstaunlich, wie schwer es mir fällt, mich über die Streifen an Himmel zu unterhalten, ohne dass mir jemand einen Alu Hut aufsetzen möchte. Chemtrails? Ganz böse. Contrails? Wasserdampf der durch Temperaturunterschieden in den jeweiligen Luftschichten entstehen. Ok, soweit so gut. Und trotzdem tankt ein Jumbo immer doch Kerosin das in einen Triebwerk verbrannt wird. Also entstehen Dampfstreifen durch heißer Angst der Turbine. Lediglich ein Chemiestreifen der nichts mit Aluhüte zutun hat. Oder?

    Roberto

  • Was soll denn das jetzt bitte?



    Atomenergie als Lösung für den Umbau auf erneuerbare Energie???

    Der Anteil der Atomenergie betrug im Jahr 2023 gerademal 3,4 % siehe



    strom-report.com/strom/



    Und diese 3,4 % sollen nun die Rettung sein?

    Weiter macht man sich mit Atomenergeie wieder von Russland abängig.

    Weiter ist Atomenergie keine Lösung, da man für den Bau eines AKWs ca. 20 - 30 Jahre benötigt, wie uns das jetzt helfen soll ist mir ein Rätsel.

    Zudem sieht man doch, was in Frankreich mit der Atomenergie los ist, dort konnten viele AKWs nicht betrieben werden, weil schlicht das Kühlwasser gefehlt hat.

    Und das Problem mit dem Atommüll so einfach wegzuwischen, mit dem Verweis auf Finnland, ist einfach nur zynisch!

    Wieso drehen wir uns immer wieder im Kreis???



    Atomengerige ist sau teuer und sau gefährlich und keiner will den Müll haben, können wir das einfach mal so festhalten und nicht alle zwei Wochen wieder mit AKWs als Lösung kommen?

  • Noch etwas: Strom ist nicht teuer! Der Preis an der Strombörse ist seit Januar im Schnitt 8 - 10 Cent / kWh. Seit Abschaltung der AKW ist er sogar gesunken.



    www.agora-energiew.../21.06.2023/today/



    Was den Strom für uns teuer macht, ist die sehr unschöne Struktur unserer Netze: Übergangs- und Verteilnetze in privater Hand oder im Besitz des Niederländischen Staates (Tennet). Das sind quasi Monopole, die die Preise für die Netznutzung diktieren können. Um ein Haar wären vor einige Zeit Teile unserer Stromnetze nach China.



    Hinzu kommen Extra-Stromsteuer, Offshore-Zuschläge ...



    www.enbw.com/strom...eiszusammensetzung



    Ich denke, Infrastruktur gehört in die öffentliche Hand. Genau wie Autobahnen und Wasserversorgung. Marktwirtschaft kann bei regionaler Monopolstellung einfach nicht funktionieren.

  • Die Verschärfung der Verwerfung kommt ja nicht durch den Atomausstieg sondern durch das Versagen [bzw. die bewusste Unwilligkeit] der Politik [insbesondere der Grünen] an der sozialen Ungerechtigkeit was zu ändern.

    Und das ist des Pudels Kern !

  • Ich möchte noch etwas ganz anderes zu bedenken geben. Sieht man sich die weltweiten Beteiligungen an der Versorgung mit Kernbrennstoffen an, hat Russland fast überall die Finger drin.

    Selbst die USA müssen Kernbrennstoffe in Russland kaufen.



    www.nytimes.com/20...r-russia-ohio.html

    Was eine Abhängigkeit von Russland wert ist, wissen wir doch schon - oder nicht?

    • @Jörg Schubert:

      Tja, daran wollen die AKW-Ideologen sicher nicht erinnert werden!

    • @Jörg Schubert:

      Man findet eben immer ein Haar im Energie-Süppchen, egal ob im links drehenden oder rechts spaltenden. Ob sich diese Art des deutschen Hirsutismus behandeln lässt, bleibt fraglich. taz.de/LNG-Termina...-Betrieb/!5900874/



      Immerhin blendet das kasachische Pech mit einem akzeptablen Urangehalt, was der nuklearen CO2-Bilanz sehr sehr zuträglich ist.



      Aber zur Not geht die Spaltung auch ohne Putin und wahrscheinlich auch weit länger als wir ahnen. link.springer.com/...26-008-0223-1#Tab1

    • @Jörg Schubert:

      Die Aktivitäten Russlands muss man genau beobachten bzw. dagegen vorgehen. Sie versuchen in der Tat sich bei vielen Förderern einzukaufen und Kontrolle auszuüben.



      Russland selbst hat aber eher kleine Vorkommen, so dass eine Abhängigkeit leicht vermieden werden kann.

  • Schließe mich @DESCARTES an.



    Was das "Demand Management" betrifft: Das wird die Wärmepumpenheizer in Winter aber freuen...



    Man kann entweder Strom sparen oder mit Wärmepumpen heizen. Beides zusammen geht nicht.



    Wenn man dann noch aus Holz und Bioenergie aussteigen will, brauchen wir keine Klimakatastrophe mehr. Die Katastrophe ist dann schon durch die fehlgeleitete Klimapolitik vorprogrammiert.

  • Danke für den klaren Artikel.

    Ich möchte noch ergänzen: Angesichts der Stromimporte (9%) und des Kernkraftanteils daran (20%) ist faktisch ein KKW Neckarwestheim II am deutschen Netz - es steht nur woanders.

    Das ist die typische deutsche Verlogenheit: wir bezahlen lieber andere für die Drecksarbeit und sind stolz wie Bolle, wie toll und sauber wir sind. Rohstoffe aus Afrika, Seltenerdmetalle aus China, (für lange Zeit) Gas aus Russland, Kleidung aus Bangladesh, Lithium aus Bolivien, ...

    • @Carsten S.:

      Nur was folgt aus diesem Vorwurf der Verlogenheit? Die Notwendigkeit zur bundesrepublikanischen Rückkehr ins Atomzeitalter? Oder nicht doch eher die Einsicht, dass man eben mal über Regelungen für den importieren Strom nachdenken sollte, so wie es ja auch Mindeststandards für den Import von Textilien aus Bangladesh gibt?

      • @Ingo Bernable:

        Was aus der Feststellung der Verlogenheit resultiert?



        Vielleicht der Appell zu etwas mehr Ehrlichkeit.



        Was erwarten Sie, wenn wir Mindeststandards für importierten Strom einführen? Preissenkungen etwa?

    • @Carsten S.:

      Nur dass das bloße Effekte des liberalen Strommarktes sind.

      Deutschland hat 2022 27TWh Strom exportiert. Das heißt, wir haben für ein Neckarwestheim II anderen Ländern auch 2 oder 3 KKW erspart zu bauen. Und das nennen ich tatsächlich einen Fortschritt.

  • Und nochmal: Der Kernenergieausstieg wurde beschlossen, lange bevor man von Energiewende sprach oder die Klimakastrophe unabwendbar wurde.



    Die letzte Regierung, die Kernkraftwerke baute, war Schmidt III.



    40 Jahre später sind die Anlagen einfach am Ende der konzipierten Lebensdauer.



    Wäre aber kein Problem gewesen, hätte man nicht zwischenzeitlich auch noch den PV-Ausstieg gemacht. Und die Windkraft beschränkt. Und das Stromnetz verrotten lassen.

    • @metalhead86:

      Das ist nicht ganz richtig. Die Anlagen sind nicht am Ende sondern dank ständiger Wartung und Modernisierung noch in super Zustand und könnten auf Jahre weiter Produzieren, ohne Einschränkung bei der Sicherheit.

      Ein schnellerer Ausbau der Erneuerbaren hätte ein wesentliches Problem leider nicht gelöst: Fehlende Speicher. Solange die nicht da sind brauchen wir ein fossiles oder nukleares Backup.

    • @metalhead86:

      "Wäre aber kein Problem gewesen, hätte man nicht zwischenzeitlich auch noch den PV-Ausstieg gemacht. Und die Windkraft beschränkt. Und das Stromnetz verrotten lassen."

      ---------------------------------

      Und in den Flaute-Monaten überwintert die Bevölkerung und die Industrie mangels Energie dann geschlossen im Ausland ?

      • @SeppW:

        Speichertechnologie existiert, auf dem Papier. Aber warum sollte ein Konzern an deren Marktreife arbeiten, solange noch Kraftwerke existieren, deren Preise man damit kaputtmachen würde?

        • @Herma Huhn:

          Es existiert vieles "auf dem Papier". Und es ist leicht die Schuld auf die "Konzerne" abzuwälzen. Die Frage ist doch ob diese Speichertechnologien jeden Haushalt, jedes Unternehmen und jede Industrie ausreichend versorgen können, ohne das es zu Ausfällen kommt. zB. während der Winterflauten wo weder Photovoltaik noch Windkraft liefert.

          Und da sollte man ehrlich sein...um diese wochen-/monatelange Flaute zu überbrücken haben wir keine Speichertechnologien. Nicht jetzt und auch nicht in 20 Jahren. Wir sollten da nicht den Blick auf die Realität verlieren.

  • Ich bin positiv überrascht. Ein Kommentar in der taz, der die mit dem Atomausstieg verbundenen Nachteile problematisiert. Wenn das so weiter geht, mit dem kritischen Denken auch dann wenn es mit tief eingefleischten Vorurteilen kollidiert - vielleicht kann das ja doch noch klappen mit der Klimawende?

  • 3G
    31841 (Profil gelöscht)

    AKW nee. O.K.



    Und Holz verheizen geht durch?

  • Mutiger und exzellent recherchierter Artikel. Chapeau!

    Qualitätsjournalismus in der TAZ.

    • @Pi-circle:

      excellent recherchiert?



      Dieser Artikel ist so voller Humbug, dass ich mir erspare auf alle einzelnen Fehler einzugehen..



      Und das in der taz.

    • @Pi-circle:

      da habe ich so meine Zweifel - siehe Kommentare von Ingo Bernable - inklusive Quellen.

  • Die hohen Subventionen für Kernkraft die den Strom für den Verbraucher ja erst billig macht in Sozialtarife für Einkommensschwache wandeln. Dann passt es wieder. Atomstrom ist die teuerste Energie.

    • @Andreas J:

      "Die Gestehungskosten für Atomenergie beliefen sich aber ungefähr auf 13 Cent pro Kilowattstunde." [1]



      "Hinzu kommt, dass der Strompreis nicht die wahren Kosten der Atomkraft wiederspiegelt. Das Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft hat in einer Studie die gesamtgesellschaftlichen, realen Kosten verschiedener Energieformen verglichen. Eine Kilowattstunde (kWh) Atomstrom kostet so bis zu 42,2 Cent. Die Windenergie liegt hingegen nur bei etwa 8,1 Cent/kWh." [2]



      "Würden bei Atomkraftwerken die gleichen Haftungsregeln gelten wie in allen anderen Wirtschaftsbereichen, wäre Atomstrom um bis zu 2,70 Euro pro kWh teurer - und damit weder bezahlbar noch wettbewerbsfähig." [3]



      Der ehrliche Marktpreis für Atomstrom incl. Subventionen, externalisierten Kosten und Haftpflicht müsste also bei ungefähr 3,12 €/kWh (zzgl. Steuern und Neztentgelt) liegen. Und trotzdem wird immer wieder und wieder das Märchen von der angeblich so billigen und sozialen Atomenergie erzählt.



      www.quarks.de/tech...t-am-guenstigsten/



      www.bund-sh.de/ene...ten-von-atomkraft/



      www.greenpeace.de/...uro-subventioniert

      • @Ingo Bernable:

        Die von Ihnen aufgeführten Kosten sind völliger Unsinn. Wäre es so, dann wären Länder wie Frankreich längst pleite: bei 70% Kernenergie und 430 TWh Verbrauch würden bei einem Preis von 3 Euro/kWh jährliche Kosten von 900 Milliarden Euro anfallen. Da Frankreich seit über 40 Jahren Kernkraft einsetzt, wäre die Pleite bereits vor langer Zeit eingetreten!

      • @Ingo Bernable:

        Bund und Greenpeace berufen sich beide auf einer "meinungsunterstützenden" Studie vom FÖS um es gelinde auszudrücken. Dort sind unteranderem beim FÖS die Subventionen für die deutsche Kernenergie um über 800 Mrd. Euro von 2010 von 200 Mrd. auf über 1000 Mrd. auf 2020 gestiegen. Wenn man die Abbaukosten und Endlagerungskosten der teuersten Studie, die auch ähnlichen politischen Hintergrund hat, mit 176 Mrd. Euro anstatt den bei den anderen Studien um die 50 Mrd. durch jede durch Atomstrom produzierte Kilottstunde teilt kommt man auf rund 3 Cent. 2,8 Cent kostet die Kilowattstunde einer abgezahlten Anlage, 5 Cent eines normalen Neubaus und 12 Cent beim EPR. Was haben sie sonst noch für Kosten? Manche erfinden noch die Kosten für eine Versicherung. 100 bis 430 Mrd. Euro. 4 Sondervermögen für die Bundeswehr bei dem Speicherersparnis und Kostenersparnis, dass kann notfalls auch mal der Staat bei der Sicherheit unserer Anlagen oder eines neugebauten EPRs bezahlen. Bei negativen Reaktivitätskoeffizienten, mehrfach redundanter hochwasserschutzgebunkerter Notstromversorgung, Nasskondensationsanlagen, bei den Anlagen die noch nach 2011 liefen Rekombinatoren, und ein flugzeugabsturzsicheres Containment, da kann so leicht passieren. Wobei manche schon bezweifeln der Auslegungsüberschreitene Störfall (Super-GAU) spektakulär sein wird oder noch nicht mal bisschen Material aussuppt. Ein Reaktivitätsstörfall und eine Knallgasexplosion würde uns schonmal ersparrt bleiben. Die Strahlenbelastung wäre deutlich geringer als in Fukushima und erst recht als in Tschernobyl wo das Kernmaterial explodiert ist und nicht wie in Fukushima das "nur" Knallgas. Falls sich beim BN-800 einen ausreichend stark und schnell fallender Reaktivitätskoeffizient beim Transmutations und 100% MOX-Betrieberweisen sollte, könnte man mit so einem Reaktor, wenn man ihn mit flugzeugabsturzsicheren Containment ausstattet hätte man dank passiver Wärmeabfuhr sicher bis auf wenige spaltprodukte transmutieren.

        • @Daniel Käsler:

          Das scheint mir im Wesentlichen eine lange Liste all der Versprechungen zu sein die die Atom-Lobby seit Jahrzehnten immer wieder vorbringt aber doch nie einhalten konnte. Es ist einfach nicht möglich einen sicheren Reaktor zu bauen und es gibt bislang auch keine einzige Anlage mit der in großtechnischem Maßstab Transmutation möglich wäre, aber selbst wenn man die bauen würde wäre das ein Verfahren, das wegen der kontinuierlich notwendigen Wiederaufarbeitung zur Isotopentrennung mit irrsinnimgem Aufwand und Energiebedarf verbunden wäre.



          Aber ich schätze es geht gar nicht darum was tatsächlich möglich und machbar ist, sonder vor Allem darum sich an den Glauben zu klammern es gäbe ja doch eine Möglichkeit mit endloser, billiger Energie die klimawandelbedingt notwendigen Veränderungen vermeiden zu können. Und wenn dann irgendwann ein EPR eine Super-GAU erleidet wird man sich dann wieder den Märchen der Atomlobby anschließen die absehbar erklären wird, dass mit der nächsten Reaktorgeneration dann aber wirklich alle Probleme gelöst sind, so wie sie es seit bald 70 Jahren tut.

      • @Ingo Bernable:

        Das ist Anti-AKW Propaganda. Ich finde damit sollten wirallmählich mal aufhören. Diese Art von Rechnungnen können leicht widerlegt werden. Ihre Rechnungen lassen wesentliche Kostenfaktoren außen vor (Netzausbau,Back-up-Kraftwerke, Speicherung u.a.). Die Gestehungskosten von Offshore-Strom liegen außerdem bei > 10 cent/kwh. Die Kosten für Rückbau und Endlagerung liegen bei 1-2cent/kwh (weltweit) und das wird über die Gestehungskostenn abgerechnet. Die Gestehungskosten für amortisierte Kernkraftwerke liegen bei 2-3cent/kwh. Bei einer Laufzeit von 80 Jahren liefern die Kraftwerke damit 60 Jahre lang spotbillig Strom.

        PS: Die theoretischen Versicherungskosten eines großen Wasserkraftwerks sind mindestens so hoch wie bei einem großen Kernkraftwerk und wieviel ein großflächiger Blackout kostet (verursacht durch Windparks) will man auch nicht so genau wissen..

        • @Pi-circle:

          "Bei einer Laufzeit von 80 Jahren liefern die Kraftwerke damit 60 Jahre lang spotbillig Strom."



          Allerdings sind die AKWs und damit auch die Reaktordruckbehälter nur für eine Lebensdauer von 40 Jahren ausgelegt und zwar uA deshalb weil Stahl unter Neutronenbeschuss mit der Zeit versprödet.



          "Die theoretischen Versicherungskosten eines großen Wasserkraftwerks sind mindestens so hoch wie bei einem großen Kernkraftwerk"



          Das würde ich bezweifeln. In Fukushima hätte man im Worst Case einer massiven Freisetzung und ungünstigerer Windverhältnisse eine dauerhafte Sperrzone von 250 km Radius einrichten müssen. Nur eine glückliche Wetterlage und das Vorhandensein von Core Catchern, die es übrigens in keinem einzigen deutschen AKW gibt verhinderten diesen Verlauf.

        • @Pi-circle:

          Das kann man Ihnen beim besten Willen nicht vorwerfen. Hört sich eindeutig nach vollkommen überholter Pro-AKW-Propaganda an. Was aber auch aus Sicht der Energieunternehmen in D völlig unnötig ist. Die sind froh, diese teure und gefährliche Technik (ein Blick nach Frankreich, Ukraine, Japan genügt) endlich los zu sein.

        • @Pi-circle:

          Anderen Propaganda vorwerfen und selbst unablässig die Kernkraft in den Himmel loben und die Märchen der Atom-Lobby wie Nuklearia verbreiten.

      • @Ingo Bernable:

        Die Debatte um Atmkraft in DE in den letzten paar Jahren bezog sich aber nicht auf den AKW-Neubau, sondern auf den Weiterbetrieb bestehender AKWs.

        Die Kostendebatte geht aber immer vom Neubau aus. Das weiß man zwar, wird aber trotzdem immer wiederholt.

        • @Rudolf Fissner:

          Da die bestehenden Anlagen aber inzwischen im Rückbau, ohne Betriebserlaubnis und auch kurz vor Ende ihrer Lebensdauer sind wird man die Frage einer potentiellen zukünftigen Nutzung von Atomenergie wohl anhand neu gebauter Reaktoren klären müssen.

          • @Ingo Bernable:

            Da machen Sie aber ein fettes Fass auf! 🤓

        • @Rudolf Fissner:

          Ja aber die Kosten für Bau, Zwischenlagerung, Endlagersuche,Rückbau etc sind trotzdem auf den Strompreis zu berechnen und da zählt nicht nur der Neubau.

          • @Opossum:

            Sicher! Selbst wenn der AKW Strom heute nüscht mehr kosten würde bei bestehenden Dingens müsste man die vergangenen Kosten mit einbeziehen um im Vergleich mit anderen aktuellen Lösungen möglichst schlecht da zu stehen? Oder 🤔 ?

  • "Teuer an der Kernenergie wiederum ist vor allem der Bau von AKWs. Im Alltagsbetrieb produzieren sie hingegen effektiv und damit auch günstig Strom, ..."

    Nun ja. Das war bekannt auch schon vor der Stilllegung.

    • @Rudolf Fissner:

      Tschernobyl, Fokushima, 5 Miles Island, La Hague ...



      alles schon vergessen oder ?

      • @Opossum:

        Nö.



        Aber gerade haben wir heftige Probleme mit dem Klimawandel.

        Schon vergessen?

  • Das einzig wahre daran ist, dass der Steuerzahler die Lasten der Atomkraft trägt und die arme Bevölkerung zumindest keine Einkommensteuer zahlen muss, aber die immensen Kosten gehen doch bes. zu ihren Lasten, weil die hunderte Milliarden irgendwo anders fehlen und in D vorzugsweise im Haushalt für Arbeit und Soziales.



    Nein, nach den Studien des Autors kann ich ihn nicht einmal mehr mit seinen jungen Jahren entschuldigen!



    Intellekt sollte auch genutzt werden!!!

  • Es bereitet geradezu körperliche Schmerzen, einen solchen Artikel an dieser Stelle lesen zu müssen. Erinnert er doch stark an die Argumentation der Gegner der „Erneuerbaren Energien“



    Natürlich hat der Autor recht wenn er ausführt, dass der weniger Bemittelte, der Arme, zuerst Probleme bekommt, wenn die notwendigen Mittel zum Leben teurer werden. Das gilt aber für alle Bereiche, ob das nun bei der Energie ist, beim Wohnen oder bei der Ernährung.



    Und wenn sich die klimatischen Bedingungen so entwickeln, wie uns das die Wissenschaft schon seit Jahrzehnten vorrechnet, dann werden die elementarsten Dinge wie Wasser und fruchtbarer Boden, und damit auch Lebensmittel, erheblich knapper. Und damit auch teurer.



    Und um ein Weniger werden wir daher nicht herumkommen.



    Man sollte sich daher verstärkt damit beschäftigen, wie das bestehende soziale Ungleichgewicht ausgeglichen werden kann. Und nicht einzelne Maßnahmen kritisieren, für die es in der Regel immer ein Für und ein Wider gibt.



    Mein Vorschlag wäre ein indexbasiertes „Basis-Geld“, das die zu einem menschenwürdigen Leben notwendigen Mittel berücksichtigt. Dieser Warenkorb enthält eine bestimmte Menge an Energie, Lebensmittel und sonstig notwendige Dinge. Die sich daraus ergebende Zahlung erfolgt monatlich an jede in Deutschland lebende Person und wird in der Steuererklärung berücksichtigt. Je vermögender eine Person ist, umso stärker wird das bei der persönlichen Steuer berücksichtigt.



    Mit diesem Basis-Geld könnte schnell und unbürokratisch auf Inflation und andere Entwicklungen reagiert werden. Das Gezerre um die steigenden Energiepreise der letzten Monate wäre damit erheblich entschärft und eine schnelle Reaktion wäre möglich gewesen.



    Außerdem könnten so Sparanreize entstehen: wer weniger verbraucht als ihm zugestanden wird, hat was davon, wer mehr verbraucht muss eben dafür aus seinem Vermögen bezahlen. Damit wäre auch eine Stellschraube installiert, mit der der Verbrauch gesenkt werden könnte.



    Finanziert wird das aus

  • Zeile für Zeile schaute ich nach, woher der Unsinn?



    Ab der Behauptung: die Endlagerkosten seien ja schon drin in den AKWs, war ich raus.



    Sollte das ein Wahrheitsartikel gewesen sein - bitte kennzeichnen.



    Ansonsten: Schröder/Merkel Ausstiege waren nie rational mit dem BraunKohledreck diskutiert.

    • @oldleft:

      ... ist doch ganz klar - gibt bestimmt so eine Art Dosenpfand für das kernige Material beim Abbau.



      Ich fand ja auch, daß dieser Artikel alles andere als lösungsorientiert ist ... nur wurde meine Meinung dazu leider nicht veröffentlicht. Dabei gebe ich mir immer so viel Mühe, positiv zu formulieren ;-)

  • Es kostet exakt 1 Kugel Eis pro Monat (Umweltminister Jürgen Trittin im Jahr 2004). "Ich habe mich verschätzt", gibt er heute zu.



    Wann gibt Habeck zu, dass er sich total verschätzt hat und die Energiewende zur Armutswende wird?



    Ideologisch Kopflos durch die Wand, nenne ich diese Umweltpolitik.

    • @Rudi Hamm:

      Jürgen Trittin hat seinerzeit etwas frühzeitig erkannt und die Preisentwicklung von Eiskugeln richtig vorhergesagt. Ganz so extrem wie von ihm befürchtet kam es dann glücklicherweise doch nicht.

    • @Rudi Hamm:

      Angesichts der inflationär angestiegenen Eispreise lag Herr Trittin doch gar nicht so weit daneben. Am Ende der Energiewende wird eine Kugel Eis sicherlich EUR 20,00 kosten.

    • @Rudi Hamm:

      Merkwürdig. Es gibt unendlich viele Wissenschaftler, die die gleichen Zielvorstellungen wie Robert Habeck haben. Auch die Kommentare hier sind in ähnlicher Richtung unterwegs. Es hat den Anschein, als wollten sehr viel eher die Verhinderer "kopflos durch die Wand". Das ist wie den 100 Geisterfahrern, die der EINE wahrnimmt.

      • @Perkele:

        "Merkwürdig. Es gibt unendlich viele Wissenschaftler, die die gleichen Zielvorstellungen wie Robert Habeck haben."

        Ohne jetzt Quellen parat zu haben, aber ich kann mir kaum vorstellen, dass Trittin sich das damals einfach selbst ausgedacht hat. In die Zukunft zu sehen, ist immer schwer, selbst für Wissenschaftler (deren Anzahl nebenbei sicherlich endlich ist).

  • Hm. Kein Wort über Frankreich?

    "Die Haupteinwände der Atomgegnerinnen bleiben die Sicherheitsrisiken sowie der Atommüll."

    Nein. Mittlerweile ist's die Investition pro installierter Leistung [1]. Und auch noch die Schnelligkeit von Planung bis zur fertigen Anlage.

    [1] en.wikipedia.org/w...urce#Capital_costs

    • @tomás zerolo:

      Für die SMR (200MW) liegen die Bauzeiten bei 3-5 Jahre. Schelller geht es mit Windkraft auch nicht und die Investitionskosten pro GWh über die gesamte Laufzeit von 60-80 Jahren sind deutlich niedriger als bei Windkraft.

      • @Pi-circle:

        Ich hätte ja so meine Zweifel ob es allgemein und insbesondere in Zeiten von Terrorismus und Sabotage eine gute Idee ist überall im Lande kleine SMRs zu verteilen die sich mit einer handlichen Portion Sprengstoff problemlos zur schmutzigen Bombe umfunktionieren oder auch für Proliferationszwecke ausplündern oder abtransportieren lassen.

      • @Pi-circle:

        Ah.. tolle Sache, das. Wo bitte steht dieses SMR mit 3-5 Jahren Laufzeit und Kosten geringer als Windkraft? Dass man es mal in Echt sehen kann, nicht nur auf Konzeptpapier?

        • @Don Bef:

          Meinst wohl Bauzeit, nicht Laufzeit!

  • Das Problem ist weniger der AKW-Ausstieg an sich, als viel mehr der Versuch einen Großteil der Stroms von wetterabhängigen Quellen wie Wind und Photovoltaik zu beziehen.

    Es gibt sehr wohl Länder die erneuerbar, günstig und zuverlässig ihren Strom produzieren, solange es eben keine wetterabhängigen Quellen sind sondern Wasserkraft und Biomasse.

    Der nächste Schritt ist nicht der Wiedereinstieg in die Atomenergie, sondern breiten Konsens herzustellen dass Wind+Sonne niemals das Rückgrat der deutschen Stromversorgung sein werden, und dann zu überlegen wie wir wirklich in 25 Jahren Strom produzieren wollen.

    • @Descartes:

      Ich kann ihnen schon heute sagen, wie wir in 25 Jahren unseren Strom produzieren. Und ja, nicht nur den, den wir heute verbrauchen sondern auch den der unsere Kraftstoffe für den Verkehr ersetzt und unsere Wohnungen wärmt: Wind und Sonne.



      Das Problem ist, dass sich keiner wirklich mit der Entwicklung dieser beiden Technologien auseinander setzt. V.a. natürlich bzgl. der immer noch sinkenden Kosten.



      Und dann dieses herumreiten auf dem "Zappelstrom" und der "Dunkelflaute". diese Angstmacherei! Bei den Speichern sind wir in der Lernkurve bei weitem noch nicht dort wo wir bei Photovoltaik und Windkraft sind. Allerdings müssen Sie sich auch hier nur mit der Entwicklung der letzten Jahre auseinander setzen und sie sehen sofort: Die Preise fallen auf Werte die noch vor 10 Jahren unerreichbar schienen. Und gerade hier stehen wir noch vor großen technologischen Sprüngen (z.B. bzgl. Vermeidung kritischer Rohstoffe, zyklenfestigkeit, skalierbarkeit der Speicherkapazität).



      Ein "weiter so" mit Atom, Gas und Kohle ist auf jeden Fall viel teurer als die Umstellung auf Erneuerbare.



      Und wo sollen die ganzen Anlagen hin? Einfach mal rechnen:



      Primärenergiebedarf D: 13.600 PJ = 3.800 TWh (Endenergiebedarf: 9.000 PJ = 2.500 TWh Entspricht ca. 65% des Primärenergiebedarfs)

      Erzeugung 3.800 TWh --> 3.800 GWp = 3.800.000.000 kWp PV-Leistung --> 0,2 kWp/qm ---> 19.000.000.000 qm = 19.000 qkm = 1,9 Mio Hektar

      Fläche D: 357.588 qkm



      Für die Erzeugung des Primärenergieverbrauchs ausschließlich durch PV wird ca. 5,3% der Fläche Deutschlands benötigt.



      Zum Vergleich: Anbaufläche Energiepflanzen (brauchen wir dann nicht mehr) in D ca. 2,5 Mio Hektar oder ca. 7,0% der Fläche Deutschlands.

    • Leon Holly , Autor des Artikels,
      @Descartes:

      Danke für Ihre Rückmeldung. Deutschland hat leider keine großen Wasserkraftkapazitäten mehr und das Verbrennen von Biomasse ist auch nicht besonders sauber. Wenn Sie trotzdem der Meinung sind, dass Wind + Sonne es allein nicht bringen, wo soll der Strom dann herkommen, wenn nicht aus AKW?

      • @Leon Holly:

        Ihre Kollegin Herrmann analysiert: das kapitalistische Wachstumsmodell ist am Ende, weil in Zukunft nicht genug Ökostrom produziert werden kann, um das jetzige auf stetigen Wachstum beruhende Wirtschaftsmodell am Laufen zu halten. Ein langsames Schrumpfen der Wirtschaft plus einem massiven Ausbau der erneuerbaren Energien innerhalb einer Postwachtsumsökonomie ist die einzige Alternative zum Klimakollaps, was auch viel weniger Stromverbrauch zur Folge hätte.

        CO2-Reduktion aus der Luft, CO2-Speicherung im Boden, Herstellung von Wasserstoff als Energiespeicher, etc. diese Techniken befinden sich in in einem Anfangsstadium oder verbrauchen zu viel Strom.

        Die Politik streut den Menschen Sand in die Augen, wenn sie diese Techniken anpreist.



        Der ökonomische und nachhaltige Betrug, der mit der Atomenergie einhergeht, füllt ganze Bibliotheken.

      • @Leon Holly:

        Fusion, die Antwort ist: Fusion.

    • @Descartes:

      Es gibt zahlreiche Ideen, wie die Energie gespeichert werden könnte. Und damit meine ich nicht ausgediente Autobatterien, obwohl die auch schon einiges wettmachen.



      Die plotischen Weichen sind momentan aber nicht auf Speicher gestellt. Es lohnt sich für Unternehmen bei der aktuellen Strombörsenpraxis nicht, in Speichertechnologie zu investieren. Das muss sich ändern.

  • Wow.



    In der TAZ.



    AKWs, damit die Alleinerziehende noch die Stromkosten bezahlen kann.



    Aber freien Markt möchte man auch nicht.



    Und das Umweltbundesamt als politischer Gehilfe geoutet - nein, eine Reduktion des Energieverbrauchs, nicht nur eine Umstellung, ist schon lange in den Szenarien inkludiert (unabhängig davon, ob das realisitisch ist).

  • "Eine Gesamtbewertung des Systems Atomkraft ergibt heute dasselbe Ergebnis wie auch in den letzten Jahrzehnten: Selbst bei Vernachlässigung externer Kostenfaktoren (...) ist der Bau und der Betrieb von Kernkraftwerken nicht ökonomisch, und es gab und gibt kostengünstigere Alternativen."

    www.n-tv.de/wirtsc...ticle24042557.html

  • Richtig, am Ende zahlen es die Ärmsten. Nicht unbedingt die Wählerschaft der Grünen oder der FDP. Aber das interessiert die nicht. Es wird gnadenlos durchgezogen.

    • @uffbasse:

      Im Artikel steht nicht dass die Ärmsten zahlen - und ich bin mir sicher, dass die Ärmsten nur einen relativ kleinen Teil zahlen werden - aber auch das belastet halt.

      Weniger Wohlstand ist immer als Preis für den Umbau kommuniziert worden. Das klang damals vernünftig: Ein bisschen Wohlstand aufgeben um das Ganze zu retten. Und dieser Gedankengang ist heute nicht unvernünftiger als damals. Aber heute haben wir halt kein vages, undefiniertes "bisschen Wohlstand", sondern ziemlich konkrete Ideen worauf wir verzichten.

      Und wenn es konkret wird, dann ist das Mobiltelefon irgendwie doch wichtiger als "unseren Beitrag zu leisten"

      • @Questor:

        Natürlich steht im Artikel, dass es die Ärmsten besonders treffen wird. Und es wird noch mehr damit erreicht. Wir haben die höchsten Strom- und Energiekosten. Dank Grüne und dem dreckigen LNG. Und auch der Kohle aus Kolumbien. In Holland kostet der Strom 8 Cent, in Schweden 8,1 Cent, in Spanien 12 Cent. Wenn es dazu führt, dass Firmen die Zelte hier abbauen, dann reden wir nicht mehr von Wohlstand für Alle, sondern von Armut für Viele.



        Wollen Sie das? Ich nicht.

  • Das ist eine Betrachtungsweise, die dem klassischen Kapitalismusmodell entspricht. Alles (!) wird nahezu ausschließlich an den Kosten orientiert. Aber eine politische -hier auch eine existenzsichernde- Massnahme- sollte zuerst mal ein Ziel setzen das der Gesellscheft (gar der gesamten Menschheit) gerecht wird. Es ist keineswegs zwangsläufig, dass die Einkommensschwachen wieder mal die Zeche zahlen, man sollte aber den Mut haben, Änderungen durchzuführen, die eben NICHT dem althergebarchten Buchhalterbrauch entsprechen, sondern sich von sozialen und gerechteren Linien leiten lässt. Dazu gehört allerdings Mut zur Wahrheit und das sehe ich bei den Politiker*innen nicht, schon gar nicht bei CDSU und FDP.



    Und wenn es schon millionenfach gesagt wurde: Atomkraft ist nicht sicher, ist und bleibt teuer und die Abfallprobleme bleiben dem Planeten Millionen Jahre erhalten.

  • Deutschland fährt die Kohlekraftwerke hoch.



    Die 6 letzten KKWs weiterzubetreiben würde 70 Mio. T CO2 pro Jahr einsparen ab sofort. Das GEG soll in ersten Jahr ca. 1 Mio. Tonnen CO2 einsparen im zehnten Jahr 10 Mio. t. p.a.. Das GEG verursacht extreme Investitionskosten die Umsetzung könnte schon an nicht vorhandenen Handwerkern scheitern. DIe KKWs reduzieren die Stromkosten sofort.

    • @Miriam:

      "Deutschland fährt die Kohlekraftwerke hoch."



      Ja, man hat 10 Blöcke aus der Reserve wieder angefahren und 9 für die Abschaltung vorgesehene länger laufen lassen. Weil man flächendeckende, wochenlange Blackouts, Deindustrialisierung, Volksaufstände, Chaos und Plünderungen befürchtete. Demgegenüber stehen folgende Stilllegungszahlen: 2021: 16 Blöcke, 22: 8 Blöcke, 23: 6 Blöcke, 24: 18 Blöcke, ... und wenigstens im Rheinischen Revier ein vorgezogenes Ende der Förderung 2030. Nach einem generellen Wiedereinstieg in die Kohle sieht das mE nicht aus.



      "DIe KKWs reduzieren die Stromkosten sofort."



      Die meisten davon sind längst im 'Rückbau' und damit gar nicht mehr betriebsfähig, aber selbst wenn sie es wären, stünden erstmal Sicherheitsüberprüfungen, Nachrüstungen und Neugenehmigung und wenn man damit durch wäre könnte man in 2-3 Jahren den mit Abstand teuersten Strom produzieren.

      • @Ingo Bernable:

        Mit Solaranlagen produzieren Sie nachts weder billigen noch teuren Strom, sondern gar keinen. :|

        • @Carsten S.:

          Natürlich sind Sie der erste, der die neue alternative Lunaranlage bekommt. Hat nur den einen Nachteil, daß tagsüber wenig Strom geliefert wird. Aber dann schläft man halt eine Runde, dann macht das nix.

  • Man schaue sich nur mal das "Agorameter" an, das die Stromerzeugung (Aufgeschlüsselt in Wind, Soplar, Wasser, Biomasse und Koventionell) und den Stromverbrauch anzeigt. Hier ist praktisch kontinuierlich ein Verbrauch sichtbar der deutlich höher liegt als die Erzeugung, mit anderen Worten: Wir importieren Kohle- ud Atomstrom aus den Nachbarländern und bezahlen natürlich dafür. www.agora-energiew.../20.06.2023/today/



    Ich bin kein Freund der Kernkraft, aber ein Ausstieg ohne Ersatz ist schlicht ignorant. Habeck eben. Das kostet einen Haufen Geld das die Verbraucher (nicht Habeck) zahlen müssen, alternativlos natürlich. Wo die jetzt für die Energiewenden benötigtent 26 bis 40 GW Gaskraftwerke und das für selbige notwendige Gas herkommen sollen weiss keiner, wer dafür bezahlen wird ist hingegen schon jetzt klar. Ist das die so wichtige "soziale Komponente" von der Ricarda Lang (glaube ich) letzthin gesprochen hat? Ich sehe die Grünen auf dem glatten Weg nach unten, man kann die Realität nicht für längere Zeit ignorieren bzw durch rosarote Träume ersetzen.

    • @Gerald Müller:

      Wieso Habeck eben?



      Er hat das Wirtschaftsministerium übernommen, als der Ausstieg lange beschlossen und bekannt war.



      Habeck hat die Kraftwerke sogar 3 Monate länger laufen lassen.



      Dass fürs Abschalten keine Alternative vorhanden war, liegt doch nicht an Habeck, sondern an der Union.

    • @Gerald Müller:

      Soziale Belange interessieren die Grünen nicht. Die meisten leben gutsituiert. Prekär bezahlte oder ALG2-Empfänger gehören weder zur ihren Mitglieder noch zu ihren Wählern oder Anhängern.

      • @FalconFutura:

        Sie haben gegenüber den Grünen Vorurteile. Die muß man hier nicht in BLÖD-Manier posten.

      • @FalconFutura:

        Aber was spricht dafür die soziale Frage und das Wohlergehen von Prekarisierten und ALG2-Beziehenden ausgerechnet und wesentlich mit dem Festhalten an einer extrem teuren und irrsinning gefährlichen Art der Stromerzeugung zu verknüpfen. Diese Menschen sind nicht deshalb so arg klamm weil man die AKWs abschaltet, sondern weil es unser Sozial- und Wirtschaftssystem so will. Wenn man daran etwas ändern will sind Diskussionen über neue oder alte Atomreaktoren kaum zielführend, eher wäre da mal die Frage nach der angemessenen Höhe von Bürgergeld und Mindestlohn zu sprechen.

        • @Ingo Bernable:

          Vielleicht, dass uns nicht erzeugter Strom noch teurer zu stehen kommt?



          Mit unseren aktuellen Stromimporten ist faktisch ein KKW in der Grössenordnung von Neckarwestheim am deutschen Netz - es steht nur woanders.



          Es ist die typische deutsche Verlogenheit: wir nehmen Geld in die Hand und lassen andere machen, wofür wir uns zu fein sind: Rohstoffe aus Afrika, Seltenerdmetalle aus China, Lithium aus Bolivien, Kleidung aus Bangladesh. Nicht zuletut Gas aus Russland. Und zum Schluss jammern wir über Abhängigkeit....

          • @Carsten S.:

            Wenn man bei der Energieversorgung auf den nationalen Alleingang und komplette Autarkie setzen will statt auf den europäischen Verbund wird es auf jeden Fall teuer.

          • @Carsten S.:

            Lügen zu wiederholen macht sie nicht wahrer. Deutschland hat 2022 27TWh Netto exportiert. Die 6% Atomstromimporte haben, wenn sie schon so unsinnige Rechnungen anstellen wollen, in anderen Ländern den Bau neuer KKW unnötig gemacht.

            Und DARIN liegt der Fortschritt.

          • @Carsten S.:

            Wenn Sie den Stromimporten Deutschlands dessen Exporte in Richtung Frankreich (dem Mekka der Atomkraft) gegenüberstellen, sehen Sie klarer und wahrer. Was nutzen AKWs, wenn sie dank mangelnder Kühlung nicht betrieben werden können, ja selbst bei Abschaltung noch stetige Kühlung erfordern - die heutzutage nirgends mehr zu 100 % gewährleistet werden kann ? Es hat seine Gründe, warum kein Versicherer solche Monster versichert.

            • @Zebulon:

              2022 liefen drei deutsche KKW noch.



              Jetzt müssten wir dafür einen ganzen Haufen Kohle verbrennen,