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Debatte über die EnergiepolitikMut zum Befreiungsschlag

Kommentar von Veronika Wendland

Kernkraftwerke sind Marathonläufer, Erneuerbare Energien Sprinter. Eine kluge Klimastrategie setzt auf beide. Der Anti-AKW-Katechismus hat ausgedient.

Die deutsche Kerntechnik war nie gefährlich: das AKW Lingen im Emsland Foto: Jürgen Ritter/imago

M it dem Debattenbeitrag von Silke Mertins ist die Klima- und Atomdebatte nun auch in der taz angekommen, und sie hat recht: Wir müssen reden. Hätte Deutschland ab dem Jahr 2000 die erneuerbaren Energien ausgebaut und gleichzeitig Kohle- statt Kernkraftwerke vom Netz genommen, stünde unser Land bei den CO2-Emissionen heute da, wo die Bundesregierung 2030 sein will.

Die Jahresstromproduktion der drei letzten Kernkraftwerke Emsland, Neckarwestheim-2 und Isar-2 beträgt über 34 Milliarden Kilowattstunden. Würde man Kohlestrom (820 g CO2/kWh) dieser Menge durch Atomstrom (12 g CO2/kWh) ersetzen, ergäbe sich eine rund zehnmal größere CO2-Einsparung als durch ein Tempolimit 120, für das die Fridays for Future-Bewegung trommelt.

Technisch ist eine Laufzeitverlängerung möglich. Dass die AKW-Betreiber nun nicht mehr wollen, ist wenig verwunderlich: Industrie folgt Politik. Es ist die Politik, die solche Entscheidungen per Klimanotstandsverordnung durchsetzen müsste. Es wäre ein Befreiungsschlag für den vergrämt wirkenden Robert Habeck, sich vors Volk zu stellen und zu sagen: Tempolimit, Inlandsflugverbot und Laufzeitverlängerung. Wir verlangen nicht nur euch das Äußerste ab, sondern auch uns selbst. Wir verabschieden uns von unserer Anti-Atom-Identität, um das Klima zu retten.

Doch der Mut fehlt allenthalben, und die Koalitionsraison lässt keinen radikalen Klimaschutz zu. Die bemühten Versuche, den Geist der Rede über die Atomkraft wieder in die Flasche zu kriegen, klingen wie auswendig gelernt. Lassen wir mal die Framings des grünen BASE-Präsidenten Wolfram König beiseite, der die Atomkraft geschickt mit „verdächtiger“ Presse und AfD assoziiert. Was wir hören, ist eine Art Katechismus, dessen Glaubenssätze lauten: Atomkraft ist gefährlich, Atomkraft ist teuer, Atomkraft ist zu langsam, um noch Einfluss auf den Klimawandel zu nehmen. Obendrauf die guten alten Erzählungen aus der Frühzeit der Debatte: Sonne und Wind, sie schickten keine Rechnung.

Veronika Wendland

ist Historikerin in Marburg. Für ihre Habilitationsschrift über die kerntechnische Moderne forschte sie mehrere Jahre lang in AKWs. Die ehemalige Atomkraft-Gegnerin war 2015 bis 2021 Beirätin der Heinrich-Böll-Stiftung. Aus dem Pro-Atomkraft-Verein Nuklearia ist sie wegen rechter Tendenzen einzelner Mitglieder ausgetreten.

Auch die Erde schickt uns übrigens keine Rechnung für das Uran, das sie uns schenkt. Die Rechnungen kommen vom Bergwerk, von der Uran­anreicherungsanlage und vom Reaktorbauer. Doch nicht anders ist es bei den Erneuerbaren: Hier steigen gerade die Rechnungen für den gigantischen Rohstoffbedarf dieser Energie-Ernte-Maschinen, der natürlich auch aus den Bergwerken kommt. Hier muss für Landflächen bezahlt werden und vor allem für den Schatten-Gaskraftwerkspark und die Speicher, die einspringen, wenn Sonnen- und Windkraftwerke nicht verfügbar sind.

Während sich Deutsche in den letzten Tagen trefflich über ausgefallene französische AKWs erregten, merkten sie gar nicht, dass ihre eigene Windkraft und Photovoltaik über Tage hinweg wetterbedingt bis zu 90 Prozent vom Netz waren. Dann übernehmen die Fossilen – und das ist die Lebenslüge der deutschen Energiewende.

Die deutsche Kerntechnik war nie gefährlich – es gibt kaum eine deutsche Industrie mit einer ähnlich geringen Umweltschadens- und Opferbilanz. Weder Fukushima noch Tschernobyl waren auf die deutschen Anlagen und ihr robustes Sicherheitskonzept übertragbar. Das bestätigte der Bundeskanzlerin Angela Merkel 2011 auch ihre eigene Reaktorsicherheitskommission. Follow the science? Nicht hier.

Atommüll ist nicht eine Million Jahre lang monströs gefährlich. Nach 500 Jahren Lagerzeit ist die intensive Gammastrahlung seiner schnell zerfallenden Bestandteile auf eine Dosisrate gesunken, welche für die Biosphäre kein signifikantes Risiko mehr darstellt. Es gibt einen hohen Forschungskonsens über die Art und Weise einer guten tiefengeologischen Langzeitlagerung, kein Anlass also, das Atommüllproblem zu überhöhen. Es müssen auch nicht Hunderttausende Jahre lang Wachleute um dieses Lager patrouillieren, wie immer wieder suggeriert wird. Im Gegenteil: Nach Verschluss des Lagerbergwerks gibt es ein Recht auf Vergessen, die Geostrukturen übernehmen die Wächterfunktion.

Ganz anders die Kohle, die der öko-konservative Solarprediger Franz Alt als kleineres Übel abtut. Hier wird in der Atmosphäre endgelagert. Schaut man sich, ganz abgesehen von der Klimafrage, die Gesundheitsfolgen von Kohleverstromung und die Opferbilanz der montanen Arbeitswelt an, so ist der Killer Nummer eins die Kohle – Hunderte Tschernobyls jedes Jahr. Und natürlich wusste man das, als man begann, sie sich zur harmloseren Alternative schönzureden. Nun rückt das Erdgas in die Funktionsstelle des kleineren Übels ein.

Kernkraftwerke sind nicht teurer als Erneuerbare, wenn man sie in Serie baut und ihnen eine sorgfältige Detailplanung angedeihen lässt – beides war im Falle der beiden Longbuilds in Flamanville und Olkiluoto nicht der Fall, wohl aber bei den deutschen Konvoi-Anlagen, deren Stromentstehungskosten auf Höhe der Windkraft liegen. Betrachtet man die Systemkosten und die Anlagenlebensdauern von Erneuerbaren, so schmilzt ihr scheinbarer Kostenvorteil dahin.

Kernkraftwerke sind teuer im Bau und bei den Kapitalkosten – aber wenn sie am Netz sind, sorgen sie 60 Jahre für gesicherte Leistung, und sie tun das mit Blick auf Klima, Naturschutz und Biodiversität minimalinvasiv. AKWs zu planen und zu bauen dauert nicht länger, als ein Erneuerbaren-System auf nettonull zu bringen, das man ja erst mal mit Wasserstoff von seinem fossilen Ballast befreien muss.

Kernkraftwerke sind Marathonläufer, Erneuerbare Sprinter. Eine kluge Klimastrategie würde auf beide setzen, statt Nullsummenspiele zu spielen und Gazprom-Gas zu verbrennen. Der „material footprint“ einer nuklear-erneuerbaren Strategie liegt weit unter dem einer Nur-EE-Strategie. Der Anti-AKW-Katechismus hat ausgedient, und in Europa weiß man das längst. Wollte Luisa Neubauer wirklich einen spektakulären klimapolitischen Move, dann müsste sie sich mit Greta Thunberg vor dem AKW Isar 2 anketten und für seine Laufzeitverlängerung streiken.

Dieser Kommentar ist Teil einer breiteren Diskussion zu Klimawandel und Atomkraft. Alle Texte finden Sie hier.

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185 Kommentare

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  • Ich sehe ein Hauptproblem der Kernenergie bei der Finanzierung von neuen Kraftwerken. In den meisten Ländern, in denen der Strommarkt privatisiert wurde, gab es danach kaum noch Neubauten. In den USA kam dann noch die Konkurrenz durch Fracking-Gas dazu und hat den Ausbau fast komplett abgewürgt. Das liegt nicht daran, dass Kernkraftwerke sich prinzipiell nicht rentieren, sondern eher an der Kostenstruktur der Projekte: Wie bei anderen großen Infrastrukturprojekten gibt es am Anfang hohe Bau- und Kapitalkosten und dann relativ geringe Betriebskosten über einen Zeitraum von 60 Jahren oder noch länger. Anleger gehen ungern das Risiko ein, das von Bauverzögerungen und der zukünftigen Entwicklung des Strompreises ausgeht. Deswegen wird es teuer das nötige Geld auf dem Kapitalmarkt aufzutreiben und diese Kapitalkosten treiben die Gesamtkosten hoch.

    Das Problem mit den langen Bauzeiten hat die Autorin ja auch schon angesprochen. In der Vergangenheit ging es immer dann schnell, wenn man viele Blöcke der gleichen Baureihe gebaut hat. Das war ja auch früher mal die Idee hinter dem EPR, als zukünftigen deutsch-fanzösischen Vorzeigereaktor ("sicherster Reaktor der Welt"). Dann ist die deutsche Seite ausgestiegen, die Franzosen wollten zwischenzeitlich doch lieber Erneuerbare und es gab für jeden Neubau Extrawünsche. Ergebnis: zu wenig Experten und Facharbeiter, horrende Kostenexplosion und sehr lange Bauzeiten.

    In vielen Ländern hat in den letzten Jahrzehnten der Wille gefehlt, sich für die Zukunft der Kernenergie einzusetzen, meistens weil es fossile Alternativen gab. Anstatt jetzt die Branche zu fördern, die man willentlich kaputt gemacht hat, nimmt man ihren schlechten Zustand als weiteres Argument dafür, dass es Kernenergie halt nicht bringt.

    • @grüzi:

      Tjo, für eine "gewissenhafte Rechnung" braucht mensch offenbar "nur" Kosten für Atommülllagerung und GAU-Folgen "vergessen".



      Und wenn mensch den Gegensatz fossil und AKW aufmacht, hat mensch gleichzeitig die erneuerbaren Energien unterschlagen.

  • ch kann den Schwachsinn hier immer noch nicht glauben: "Die deutsche Kerntechnik war nie gefährlich: das AKW Lingen im Emsland ". Bildunterschrift IN DER TAZ !

    Und @ Boandlgramer (Beitrag hier drunter): 170 Milliarden Folgekosten in Fukushima: für wieviele der kommenden 5000 oder 10000 Jahre is der Schaden denn gerechnet, die mensch auf jede normale Nutzung von Stadt und Region wird verzichten müssen ? End-los kaputt hat garkeinen Preis....

  • Halleluja, hab gerade eine Gehirnwäsche mit Kernseife gekriegt und beantrage nun gegen mein Rheuma eine Kneippkur im Abklingbecken.

  • Wer sagt, Kernkraft sei nicht gefährlich, kann ja beim nächsten Mal laut: "Hier!" rufen, wenn es um die Suche nach dem passenden Ort für ein Endlager gibt. Genau.

  • Bis gerade eben war ich Atomkraftgegner, aber dieser Artikel hat mich total überzeugt.



    Allein der Satz „Nach 500 Jahren Lagerzeit ist die intensive Gammastrahlung seiner schnell zerfallenden Bestandteile auf eine Dosisrate gesunken, welche für die Biosphäre kein signifikantes Risiko mehr darstellt„ hat mir gezeigt, wie sehr mich von den realitätsfremden , naiven Atomkraftgegnern habe blenden lassen. Aber jetzt weiß ich ja besser Bescheid.



    Hey, schon für meine Ururururururururururururururururururenkel ist irgendwo verbuddelter Atommüll quasi ungefährlich. Und der a in so Stahlfässern und die rosten glaube ich eh nicht so schnell durch.



    Und die im Artikel nicht genannten Risiken militärischer oder terroristischer Angriff auf ein KKW (passiert ja eh nicht) und strahlende KKWs und Atommülltransporter (eigentlich gar nicht soo schlimm) sind eigentlich ja auch irgendwie wurscht. Krebs kriegen sowieso nur die anderen.



    Zumal wenn man bedenkt, und das finde ich besonders beruhigend, die deutschen KKWs sind viel sicherer als die ausländischen. Und das Klima wird ja auch geschont.



    Also alles super. Die ausländischen, gefährlichen KKWs sollten aber schon schnellstens abgeschaltet werden.



    Aber bei uns: weitermachen wie bisher. Dann müssen wir uns auch keine lästigen Gedanken machen über so einen Mumpitz wie zB massive Stärkung des ÖPNV, Erdwärme, Lobbyismus, jederzeit verfügbare Mobilität für jedermann und – frau oder Gott bewahre: Energiesparen.



    Denn eigentlich sind das Wichtigste ja die Arbeitsplätze. Und die gibt es halt nur mit starken Konzernen und stetigem Wachstum. Also wenn alles so bleibt wie bisher.

    • @Meister Lampe:

      Hier geht es nicht um ein entweder oder. Man muss Energiesparen UND CO2-arm Strom produzieren. Allein die Umrüstung von fossilen Heizungen auf Wärmepumpen, verursacht einen Mehrbedarf an elektrischer Energie, den Sie nirgendwo so einfach einsparen könnten. Auch "eine massive Stärkung des ÖPNV" macht nur dann richtig Sinn, wenn der elektrifiziert wird und der Strommix dann grün ist. Im Moment haben wir in Deutschland da nämlich auch noch 50-80gCO2 pro Personenkilometer. Dann kommt noch die Sektorkopplung in der Industrie dazu. Wir müssen nicht nur von den fossilen Kraftwerken weg, sondern gleichzeitig auch noch einen Mehrbedarf an elektrischer Energie decken. Für tiefe Erdwärmekraftwerke fehlen uns in Deutschland leider die Lagerstätten.

  • Wir stehn auf ner brennenden Brücke und diskutiern ausführlichst, ob wir zur Flucht ans Ufer lieber die Schienen, die Radspur oder den Fußgängerweg benutzen sollten. Die KKWler allerdings empfehlen: Wir balanciern am allerbesten aufm Geländer ....

    • @lesnmachtdumm:

      Ja, eben, keine Eile! Sind doch bloß "nur" 75 Prozent der Insekten weniger seit den 1980ern. Und die paar Störfälle, pah! Im Falle eines GAUs haben die AKW-Befürworter*innen doch sicher umfassende Versicherungspläne und handfeste Konzepte für groißräumige Umsiedlungen, Beseitigung von kontaminiertem Boden, Versorgung von Strahlengeschädigten usw., oder? Bestimmt haben sie sich auch bereits als Liquidator*innen registrieren lassen für den Fall der Fälle.

      • @Uranus:

        Nach 'nobyl hätte man durchaus Mutterboden (ein paar cm) von den Äckern kratzen und den Haufen an einer Ecke des Feldes unter Plastikplanen liegenlassen können, zum Abklingen über paar Jahrzehnte. Politisch nicht gewollt. Kohlregierung daher bis heute: Brunnenvergiftung, Körperverletzung.

  • Ich weiß nicht ob es Ihnen darum ging, aber gesellschaftliche Kosten seit 1957, inflationsbereinigt auf 2020: Forschung Reaktortechnik ~8Mrd. (mit HTR, Brüter und Fusion wären es 17Mrd.) Beiträge an EURATOM und IAOA ~10Mrd. Rückbau ostdeutscher Kraftwerke, Wismut-Sanierung, Stillegung Morsleben, Asse 5Mrd. In Zukunft kommen dann die Kosten für Zwischen- und Endlagerung noch drauf, falls der KENFO nicht reicht, nehmen wir mal 25% Mehrkosten an, dann wären das nochmal 6Mrd. Das sind selbst mit bequemen Puffer deutlich unter 50Mrd. Euro (heutiges Preisniveau) Förderung, die der Staat übernommen hat. Als Vergleich: Allein die direkten Kosten der Energiewende (EEG-Differenzkosten und KWK Zuschüsse) werden bis 2025 bei über 400Mrd. Euro liegen (wobei gut 240Mrd. aus der EEG-Umlage und nicht aus dem Haushalt kommen). Dazu kommen dann noch immer mehr Systemkosten für Netzausbau, Redispatch, Reserveleistung.

    • @grüzi:

      Das war als Antwort an den Rudi Hamm weiter unten gedacht.

  • "Während sich Deutsche in den letzten Tagen trefflich über ausgefallene französische AKWs erregten"

    Gerade auch wieder im Gerede, Frankreich verliert gerade seinen Einfluß in seinen Ex-Kolonien in Westafrika an russische Söldnergruppen, da die dort wieder auf dem Siegeszug befindlichen Militärdiktaturen keine Lust mehr auf Frankreich u die Europäer i.A. haben. Aus einem Land der Region, Niger, auch hier finden regelm Militärputsche statt, bezieht Frkr allein 1/3 seines Uranbedarfs. Sollte demnächst da auch wieder die Regierung über Nacht wechseln könnte es sein, dass die dann nach Russland liefert u Frkr nicht mehr genug für seine Atommeiler u Mon Dieu! für seine Atomwaffen hat.

    Aber der Hinweis mit den Rohstoffen für die Elektroautos stimmen natürlich auch. In Spanien u Portugal gehen die Leute auf die Barrikaden ebenso wie in Serbien- hier wegen eines Litium- Bergwerkes v Rio Tinto das unschönerweise auch ganze Halden von Arsen abwerfen würde u das Grundwasser u auch noch, weil am Kreuz v Drina u Donau gelegen, mglw auch größere Gegenden vergiften könnte. In Serbien hat die Regierung jetzt doch glücklicherweise einen Rückzieher gemacht. Aber das Problem, dass wir potentiell giftige Stoffe wie Lithium auch für Energiespeicher brauchen stellt sich.

    Und sollte in Amerika der Durchbruch in der Kernfusion kommen, wie immer wieder angekündigt, angeblich soll es bald soweit sein, könnte vllcht hier die Sache ganz schnell wieder zurückgedreht (und nach der ersten Megakatastrophe mit einem Fusionsmeiler, wieder beendet) werden. Wird noch spannend. Der Klimawandel wird uns noch zu vielen Wahlen zwischen lauter schlechten Optionen zwingen.

  • 0G
    05989 (Profil gelöscht)

    Das Problem hier - wie meistens sonst auch bei Artikel die der KKW-Laufzeitverlängerung das Wort reden - dass die gute CO2-Bilanz von KKW irgendwie den Verstand ausknipst.

    Das Problem an der Kernkraft ist ja nicht eine unbegründete Hysterie, sondern mindestes 3 GAUs - Three Mile Island wird immer unterschlagen - und ein Sack ungelöster Probleme.

    Aber selbst wenn man das alles für akzeptabel hält, bleiben die enormen Kosten alleine beim Betrieb und die nicht vorhandene Regelbarkeit.

    Der englische Block Hinkley Point wird nur gebaut, weil die britische Regierung einen Preis von 12 Cent/kWh mit Inflationsausgleich für 35 Jahre garantiert. Nichts ist so teuer wie Atomstrom.

    Und wenn man - wie die Franzosen - dann die Grundlast laufen hat gerät man dauernd in die Bredoullie, wenn der Betrieb nicht aufrechterhalten werden kann - dann müssen doch wieder regelbare Quellen einspringen.

    Atomstrom ist teuer und passt nicht in ein System mit regenerativen Quellen - und hat dann noch ungeklärte Technologie- und Kostenfolgen.

    Denn die Haftung für die Risiken übernimmt praktisch vollständig der Staat. Die Versicherungssummen in der Atomwirtschaft reichen im Falle eine Unfalls nicht mal für den Rückbau des havarierten Reaktors...

    Im Übrigen ist das auch ein Problem der Japaner: Die Folgekosten für den Unfall in Fukushima werden auf mittlerweile mindestens 170 Milliarden Euro geschätzt und die zahlt nicht Tepco sondern der japanische Staatshaushalt. Das ist ein Teil des Strompreises - und zwar ein fetter.

    Also: Teuer jetzt, teuer zukünftig, gefährlich, behindert Energiewende - und ja, emittiert nur wenig CO2. Aber Leute umbringen spart auch CO2 ist als Lösung nicht sehr akzeptiert...

    • @05989 (Profil gelöscht):

      Die Bau- und Kapitalkosten bei Neubauten sind das Problem, nicht die Betriebskosten, die machen nur so 20-30% der Gestehungskosten aus.

      Die Behauptung, nichts sei so teuer wie Atomstrom, stimmt einfach nicht. Laut IEA Bericht von 2020 haben in Europa Kernenergie, Flächen-PV und Gas alle ungefähr einen Median von 70USD/MWh LCOE. Onshore Wind ist günstiger (55USD/MWh), Offshore teurer (90USD/MWh).

      Die neueren Kernkraftwerke sind auf Lastfolgebetrieb ausgelegt und können auch sehr steile Gradienten fahren. Passen also gut zu einem System mit regenerativen Quellen.

      "Behindert die Energiewende" - Wind und PV sind kein Selbstzweck, wenn ich statt acht neuer Solarparks ein Kernkraftwerk baue oder länger am Netz lasse, hab ich dann die Energiewende behindert? Der Effekt aufs Klima ist der gleiche.

  • So einen Unsinn muss ich als jahrzehntelanger Atomkraftgegner nicht auch noch mitfinanzieren, genauso nicht den angesprochenen Artikel von Silke Mertins. Die Redaktion scheint eine neue Leserschaft zu wollen. Wir sind nicht mehr dabei, unser Abo ist nach rund 25 Jahren jetzt gekündigt.

    • @mkboe16:

      Das ist doch genau der Punkt: Sie sind seit Jahrzehnten Atomkraftgegner…vielleicht ist es jetzt soweit Ihre bisherige Meinung zu überdenken, es geht doch nur darum dass angesichts der Klimakatastrophe nicht unbedingt die Kernkraftwerke _vor_ den Kohlemeilern abgeschaltet werden sollten…und auch wenn Sie für die Taz bezahlen: Muß dann immer nur Ihr Standpunkt darin vertreten werden?

  • Den Ausbau der alternativen Energieerzeugung halte ich für Alternativlos aber ISAR 2 wäre problemlos noch 30 Jahre gelaufen und liefert mit einer Woche Revision im Jahr ohne nennenswerte Unterbrechung eine Leistung von 1,45 Megawatt. Die haben über 11 Miliarden kW/h pro Jahr rausgehauen.

    Würde diese Strommenge mit Gasturbinen bereitgestellt dann würde das 3,6 Millionen Tonnen CO2 freisetzen.

    Und bei Steinkohle als Energieträger ist es doppelt so viel und bei Braunkohle mehr als dreimal so viel.

    Ich finde es komplett verantwortungslos das wir dieses Wunderwerk der Technik vom Netz nehmen und dafür Kohle weiterfahren.

    Gruß vom Mondlicht

    • @Moonlight:

      1,45 Megawatt? Mein Auto hat 140 PS oder 105 KW. Sind sie sicher, dass ein AKW soviel Leistung hat wie 14 VW-Passat-Motoren?



      Die 11 Mrd kWh Stunden kommen hin, dafür ist die Einheit "kW/h" falsch.

      Inhaltlich teile ich den Standpunkt, die bestehenden Atomkraftwerke noch etwas laufen lassen.

      • @Stefan74:

        Es war mal wieder spät wie fast immer...



        es sind natürlich Gigawatt und kWh

        Das Mondlicht bittet um Nachsicht

  • 8G
    82289 (Profil gelöscht)

    Na ja, mit ihren Positionen ist sie zumindest



    d'accord mit Bill Gates, der gerade in ein



    Atomkraftwerk investiert.

  • Hm. So sehr ich die quasi-religiöse Ablehnung der Atomkraft durch breite Teile der grünen Wählerschaft als wissenschaftsfernen Weltuntergangsporno empfinde, sosehr wirkt dieser Kommentar arg übertrieben positiv, was Nutzen und Folgen der Atomkraft angeht.



    Und warum melden sich eigentlich immer Fachfremde zum Thema? Wie wäre es denn, liebe tazzis, wenn ihr statt einer Historikerin eine - Achtung!! Voll verrückter Einfall!!! - Atomphysikerin zum Thema befragen würdet? Dann hätte man in der taz mal einen Beitrag, der nicht einfach nur die Gemüter erhitzt (schlechtes Wortspiel beabsichtigt)

  • Eigentlich hat Andreas J ein Stückchen weiter unten alles gesagt und gepostet:

    www.antifainfoblat...tsoffene-atomlobby

    Wie kann man einer Person, die in einem Blatt der neuen Rechten und auf einer Webseite der beknackten neuen Rechten publiziert, in der taz Platz einräumen?

    • @Jim Hawkins:

      Besonders "erhellend" ist, dass die Historikerin Wendland nicht nur Reklame für das e-Book von Rainer Moormann macht (siehe einen Link in dem taz-Artikel), sondern Herr Moormann hier in den Kommentaren auch gleich noch den "Moderator" macht. Ein Moderator dient in einem Kernreaktor übrigens dazu, freie Neutronen abzubremsen.

    • @Jim Hawkins:

      ... und dem Spiegel hat Wendland mal ein Interview gegeben und bei den Salonkolumnisten schreibt sie auch. Und in der taz, wie man sieht. Frau Wendland publiziert offenbar überall, wo man ihre Texte zu veröffentlichen bereit ist. Und einen "radikalen Klimaschutz" will sie auch. Ich übrigens nicht.

      Und die NPD ist gegen Atomkraftwerke. Die AfD ist hingegen für Atomkraftwerke. Das deutsche Kapital ist zurzeit offenbar gegen Atomkraftwerke, es sei denn, die Atomkraftwerke werden im Iran gebaut, da machen die dann wieder gerne mit, wenn man sie lässt.

      Und nun? Ist damit alles gesagt? Sind damit alle Positionen festgelegt? Schließen wir uns der NPD und dem deutschen Kapital an oder der AfD und Frau Wendland?

      Oder kommt es nicht doch darauf an, ob jemand in der Sache recht oder unrecht hat?

      • @Budzylein:

        Ganz schön verwirrend das Ganze.

        Wer hat denn nun recht?

        • @Jim Hawkins:

          Gute Frage. Früher war ich immer gegen Atomkraftwerke, und nach Fukushima war ich entschieden der Meinung, dass jetzt endlich Schluss damit sein muss. Inzwischen sehe ich das anders. Bis jetzt ist hier nichts passiert, und ich gehe davon aus, dass die Technik sich in Bezug auf die Sicherheit noch weiterentwickeln lässt. Mir geht es vor allem um die Versorgungssicherheit. Ein längerer Stromausfall hätte verheerende Folgen. Deutschland ist das einzige Land, das zugleich aus Kohle- und Atomstrom aussteigt, ohne dass verlässliche Alternativen bereitstehen. Die gesamte Energiewende beruht darauf, dass Strom aus Ländern importiert werden kann, die entweder Kohle- oder Atomstrom übrig haben. Und ohne Gas aus Russland läuft hier auch nichts mehr. Die deutsche Politik geht offenbar davon aus, dass sich die ganze Welt um Deutschland dreht und alle ständig bereit sind, Deutschland zu versorgen, wenn es hier mal wieder nicht reicht. Dass das in der allseitigen kapitalistischen Konkurrenz auch mal anders kommen kann, wird ausgeblendet.

    • @Jim Hawkins:

      Nuja - den gesinnungstechnischen Ausgleich hat sie mit der taz ja nun vorgenommen 😜

    • @Jim Hawkins:

      Verdammt weit unten.



      Anschließe mich!

  • Und das in der TAZ. Erstaunlich.

    Grundsätzlich stimme ich der Autorin auch zu. Zumindest als Zwischenlösung hätte man deutsche Atomkraft gebraucht. Das beweisen nicht nur all die fröhlichen "Was tun, wenn der Strom ausfällt?"-Artikel der letzten Zeit oder ein Blick auf die Stromrechnung.

    • @Wonneproppen:

      Nein, mensch hätte den Ausbau der erneuerbaren Energien nicht abwürgen dürfen. Dann wäre mensch diesbezüglich weiter gewesen. Es sind sogar stetig mehr Menschen daran interessiert, mit eigenem bzw. Kollektiv- Vermögens-/Einkommenseinsatz selbst zur Energiewende beizutragen - Photovoltaik auf dem Dach. Leider wird anstatt entsprechende Infrastruktur zu schaffen, zu gunsten großer Windparks u.ä. von Konzernen solches fortwährend behindert.

      • @Uranus:

        Noch nich lang her, da wurde im Ortsteil einer mittelbadischen Mittelstadt das Wiederabmontieren von Dach-Photovoltaik verordnet - nicht vereinbar mit der Satzung zur Erhaltung des Ortsbildes. Nächstens wird in Klima-Land dieselbe Stadtverwaltung dann auf den angrenzenden Bergen womöglich 200-Meter-Quirle genehmigen (müssen). Tja.

  • Es gibt ja auch gute, diskussionswürdige Einwände gegen die Kernenergie: Proliferationsrisiko, schwierig privatwirtschaftlich zu finanzieren, lange Bauzeiten. Die meisten Kommentare hier erschöpfen sich in ad hominem, Beleidigungen, genereller Kapitalismuskritik und Polemik - Ausdruck einer prinzipiellen, hermetischen Ablehnung durch die keine Statistik, Studie, Gegenmeinung dringen kann. Erinnert sehr an die Diskussionen um Gentechnik, Impfen und Homöopathie. Da tun wir Deutschen uns ja auch gerne durch vehemente Technikangst, Natürlichkeitsromantik und Antikapitalismus-Kitsch hervor.

    • @grüzi:

      Ja in Ordnung. Wenn das alles nur Kitsch ist, dann nehmen Sie doch bitte auch zu Folgendem Stellung: Die Klimakrise ist Ausdruck des expansiven menschlichen Lebensmodells. Diese Kulturtechnik bringt aber neben den klimatischen noch immens viele andere Probleme mit sich, die alle zusammenhängen: es gibt heute keine Weltregion mehr, die nicht mit Mikroplastik verseucht wäre, die Schadstoffeinträge in alle Böden und Gewässer ist deutlich zu hoch, der Verbrauch an Wasser und anderen wichtigen Rohstoffen ist grenzenlos, die Form der Bewirtschaftung fördert Bodenerosion, politisch ist der Verbrauch auch von mittlerweile seltenen Gütern (die Dose Thunfisch kostet 0,99ct, seltene Erden, Düngemittel für billigste Schrottlebensmittel, seltene Rohstoffe werden in "Spielzeugen für Gutbetuchte" wie z.B. E-Autos "verkloppt" etc, etc.) nicht nur nicht zu stoppen, der Mehrverbrauch ist gewollt und gefördert. Ich will damit sagen: Die Diskussion um die Form Energieerzeugung, spiegelt in vielen Facetten die Diskussion um das Wirtschaftsmodell Kapitalismus wider. Hier lautet meine These: Dieses Kulturmodell ist zwar sehr attraktiv, aber es ist wegen der (aus ihm heraus) entstehenden Machtunterschiede nicht in der Lage das Problem der Reccourcen-Übernutzung zu stoppen. Wie bereits gesagt: Selbst wenn Atomkraft die Lösung für das Klima-Problem wäre, wäre wenig gewonnen, weil die expansive Form unseres Kulturmodells die Biosspäre an allen Stellen irreparabel schädigt. Daher betrachte ich die Diskussion um den Klimawandel als sehr geeignet, die Logik des Kapitalismus an zu greifen. Oder finden sie, dass die aktuelle Diskussion vermuten lässt, dass z.B. die Ressourcen-Allokation auf dieser Welt ideal verläuft? Dass wir sozial Fortschritte machen (Stichwort Trickle Down)?

      • @Ein Mensch.:

        Zugegeben das war auch von mir sehr polemisch. Ich würde Ihnen in den meisten Punkten auch gar nicht widersprechen. Was ich mit Antikapitalismus-Kitsch meinte ist diese stumpfe Reduktion des Problems auf das Wirtschaftsmodell. Da steht dann die Kernenergie für den Turbokapitalismus und die Erneuerbaren stehen nicht nur für eine Energiewende sondern auch für eine soziale Wende. Das ist eine historisch gewachsene Erzählung, die ja auch von den Grünen immer wieder perpetuiert wird, aber heute halt wenig mit der Realität gemein hat.

        Ich glaube, dass Sparsamkeit, Genügsamkeit, Effizienz vor allem in Industriestaaten unbedingt notwendig sind aber nicht ausreichen um weltweit die Ressourcen-Übernutzung zu stoppen. Der andere Hebel ist Intensivierung statt Extensivierung. Dafür ist Kernenergie ein gutes Beispiel: Wegen der hohen Energiedichte, ist der Ressourcen- und Flächenverbrauch nur ein Bruchteil dessen was bei anderen Kraftwerken benötigt wird.

    • @grüzi:

      Dann versuchen sie es doch mal rein mathematisch. Rechnen sie alle Kosten der deutschen Atomkraft, inkl. Subventionen, Milliarden an Forschungsgeldern, Zwischenlagerungskosten, Aufbereitung und nur 500 Jahre Endlagerungskosten und sie werden sehen, dass Kernkraft die teuerste aller Energiekosten aller System verursacht hat, also real der teuerste Strom ist. Frankreich wird wohl bald finanziell krachend daran scheitern.

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    Anna Veronika „freie (Meinungs)-Republik“ Wendland



    de.wikipedia.org/w..._Veronika_Wendland

    • @95820 (Profil gelöscht):

      "Sie tritt für die weitere, friedliche Nutzung von Kernenergie ein.".

      Das wird schon im Artikel ersichtlich. Und jetzt?

      • @Wonneproppen:

        Liggers. So reden Wonneproppen unter sich. Und nix - jetzt.

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @95820 (Profil gelöscht):

      btw.. „Kernkraftwerke sind Marathonläufer.“



      „Wir haben gesiegt!“ soll der Bote aus Marathon nach seinem Zieleinlauf in Athen verkündet haben, bevor er tot zusammenbrach. Ziel erreicht und gestorben. Welch ein bescheuertes Bild.



      de.wikipedia.org/wiki/Pheidippides

      • @95820 (Profil gelöscht):

        Das einzige was beknackter ist als Sportvergleiche in der Politik sind Autovergleiche. Kann ja nur schiefgehen.

        • 9G
          95820 (Profil gelöscht)
          @Yvvvonnne:

          Sie können auch beides haben. Auto + Marathon 🚲 😎



          www.noz.de/lokales...t-schafft-20645427

  • Ich wunder mich ein bisschen. Habilitation hin oder her, aber ist eine Historikerin wirklich die richtige Person für solche Artikel, in denen sich dann auch noch über die angebliche Ambivalenz der Wissenschaftsgläubigkeit mokiert wird?

    • @Nifty_Monkey:

      Tradtionell kommen bei solchen Artikeln (egal in welchen Medien) in 99% der Fälle entweder vor langer Zeit Emeritierte, oder Fachfremde zum Einsatz.

      • @Kaboom:

        Das stimmt nicht und hat noch nie gestimmt. Jemand, der erfolgreich ein anspruchsvolles Fachstudium absolviert hat, wird hinterher in der Regel arbeiten und angemessen bezahlt werden wollen. Wer stellt Reaktorfachleute ein? Egal was die schreiben sollten, sie sind ja immer "gekauft" und "in der Tasche" der Industrie. Wer gegen Kernenergie schreibt, muß gar nicht studiert haben, um in entsprenden Kreisen als "Fachmann" gehandelt zu werden.



        Es gibt mehrere sehr gute Blogs von hochkompetenten Fachleuten. Ich nenne nur Humpich und Haferburg.

        • @Axel Berger:

          Es stimmt, und hat immer gestimmt. Beispiele gibts themenübergreifend im Dutzend. Lomborg (Statistiker), Vahrenholt (Chemiker), Singer (Physiker) sind 3 Beispiele im Kontext Klimawandel. Undhre Beispiele entbehren nicht eines gewissen Humors. Humpich ist bei EIKE aktiv, sowie im Umfeld der AfD, und wer bei Desinformationsagenturen unterwegs ist, ist jedenfalls eines nicht: Seriös. Humpich ist übrigens Maschinenbauer.



          Haferburg ist ebenfalls am äussersten rechten Rand und bei Desinformations-Agenturen unterwegs (JF, Achgut, Eike, etc.), und ganz schlicht Atomkraft-Lobbyist.

          • @Kaboom:

            Also Physik gilt nicht und Maschinenbau gilt auch nicht. Was dann? Auch mein Diplom ist eines als Maschinenbauer, Reaktortechnik ist nur eine innerfachliche Spezialisierung. Sie ist weder im Zeugnis noch der Urkunde explizit genannt und ergibt sich nur indirekt aus den geprüften Hauptfächern.

    • @Nifty_Monkey:

      Historiker sind jetzt wohl die neuen Reaktoringenieure *LOL*.

      Die Frage nach der "Wiederbelebung" der Kernkraftwerke stellt sich nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima ohnehin nicht mehr - auch nicht mehr für den Großteil der Physiker und Ingenieure. Als 1986 die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl war, da haben alle Kernphysiker und Reaktoringenieure gesagt: "Okay, das war eigentlich zu erwarten, dass man mit einen graphitmoderierten Kernreaktor, der auch noch einen positiven Dampfblasenkoeffizienten hat, nicht "herumspielt", denn sonst fliegt der einem um die Ohren". Wenn man aber sogar bei einem Siedewasserreaktor, der einen negativen Dampfblasenkoeffizienten besitzt, nicht alle Szenarien, die passieren können, ausschließen kann, dann muss der Mensch endlich zugeben, dass er diese Technik nicht beherrscht. Ein KKW nicht zu 100 Prozent zu beherrschen kann aber sehr schnell zu einer Katastrophe führen, die durchaus schlimmer werden kann als Tschernobyl und Fukushima. Und auch wenn Fukushima durch einen Tsunami ausgelöst wurde, war es dennoch eine Nuklearkatastrophe. Das nächste Problem ist die Endlagerung der radioaktiven Abfälle. "Endlagerung" ist ohnehin ein dummes Wort, denn das Zeug wird noch "strahlen" wenn die Menschheit schon lange ausgestorben ist. Es geht hier also nicht darum ob man mit KKWs die CO2-Emissionen etwas eindämmen kann, sondern um Radioaktivität und deren Folgen. Bei der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl ist sehr viel Cäsium-137 frei geworden. Cäsium-137 hat "nur" eine Halbwertszeit von 30,5 Jahren. Und Cäsium-137 ist noch eines der "netten" Isotope die bei einer Nuklearkatastrophe frei werden.

      Man sollte sich ohnehin fragen, ob es wirklich so schlau ist den Teufel (CO2-Kohlekraftwerke) mit dem Beelzebub (KKWs) austreiben zu wollen, oder ob man endlich mal an seine Kinder und Kindeskinder denkt und diesem irrsinnigen Wirtschaftswachstum ein Ende macht - denn die meiste Energie wird benötigt, um unsinnige Dinge zu produzieren.

      • @Ricky-13:

        "Die Frage nach der "Wiederbelebung" der Kernkraftwerke stellt sich nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima ohnehin nicht mehr".

        In Deutschland sind Erdbebenspalten und Tsunamis zu erwarten?

        Und hier geht's nicht darum, "unsinnige Dinge zu produzieren", sondern, Krankenhäuser, Altenheime, Heizungen, Kühlschränke und Herde am Laufen zu halten. Und da war doch noch was mit Benziner abschaffen und Elektroautos her.

      • @Ricky-13:

        Kryptowährungen "schürfen" beispielsweise. Ein Videogame, welches den realen Planeten verbraucht. Next level, bitte.

    • @Nifty_Monkey:

      Ich habe 46 Jahre kerntechnische Erfahrung und habe wg Kritik am Kugelhaufenreaktor meinen Arbeitsplatz früher verlassen müssen. Ich kenne sowohl die Antiatom-, als auch die proAtomseite relativ genau. Bevor ich mit Frau Wendland in saveger6.de zusammengearbeitet habe, habe ich die Frage natürlich geklärt, ob sie als Historikerin eine Gefahr für meinen Ruf darstellen könnte. 5 Monate lang. Ich habe mich danach fürKooperation entschieden und habe das nicht bereut, sie ist auch technisch ausgezeichnet aufgestellt. Mit den "Experten", auch MINTlern, der Antiatomseite habe ich trotz vieler Angebote nie gemeinsame Sache gemacht. die waren mir wissenschaftlich einfach zu flach und zu ideologiefixiert.

      • @Rainer Moormann:

        Much all weesen. But. “Grau mein Freund ist alle Theorie.“

        Dank stroke bin ich in der Reha mit einem Plasmaphysiker - früher Max-Planck München - ins Gespräch gekommen, den gleiches onehandsailing in ner Mangrovenbucht auf Martinique ereilt hatte. Er sagte - das Endlagerproblem sei gelöst - dank ~ einer auf seinen Erkenntnissen basierenden speziellen Glasbautechnik o.s.ä.!



        Als ich ihn fragte - wo das denn in entsprechenden Endlagerstätten umgesetzt sei - meinte er - das scheitere derzeit am öffentlichen Widerstand.

        kurz - anders gewendet - Sie haben - so vollmundig Sie hier im eher etwas fachfremden Tandem auftreten - um nicht auftrumpfen zu sagen - sicher ne handvoll intakter sojet Endlagerstätten in Betrieb!! at hand - so am langen Arm.



        Dank in Voraus.

        unterm—— btw für fachfremdeln —



        War mal im Spruchkörper 1. Instanz in Westfälisch Sibirien tätig - der für den THTR-300 Hamm-Uentrop zuständig war.

      • @Rainer Moormann:

        Danke für den Einblick. Dennoch bleibt meine Skepsis, sehe ich den wissenschaftlichen Schwerpunkt von Frau Wendland und auch, wo sie überall veröffentlicht hat, mit wem sie also im Boot saß.

        Ist denn die Feststellung allein, dass Atomstrom eine potentiell so große Gefahr bürgt, dass die Argumente für eine Nutzung bestechend und langfristig überzeugend sein müssen schon ideologiefixiert?

      • 1G
        164 (Profil gelöscht)
        @Rainer Moormann:

        Solange man nicht zu den (entschuldigung) armen Schweinen gehört, die im Katastrophenfall dann wie in Tschernobyl oder Fukushima (wo der "Restrisikofall" dann entgegen allen Sicherheitsbeteuerungen doch mal eingetreten ist) den Dreck aufräumen mussten, ist das alles ganz prima. Dass die Leute in und um Fukushima/Tschernobyl ihre Heimat und Existenz verloren haben ist sicher auch nur "Ideologie". Dass das heute und v.a. hier am Weltsicherheitsstandort Deutschland nicht passieren kann, klingt genauso wie gleichlautende Beteuerungen vor den genannten Reaktorkatastrophen. Das stimmt ganz bestimmt auch. Bis zu dem Tag wo es dann eben trotzdem knallt. Aber hey - man kann auch an zuviel Aspirin hopps gehen. Haben wir uns also mal nicht so.

        • @164 (Profil gelöscht):

          Vielleicht zeigen Sie dann mal die gravierenden Schwachstellen deutscher Reaktoren auf? Die Geschichte zeigt was anderes.

          • 1G
            164 (Profil gelöscht)
            @Wonneproppen:

            Worum es mir geht: die Folgen eines Unfalls sind bei Atomkraft derartig gravierend, dass es (in meinen Augen) irrelevant ist das ein Unfall unwahrscheinlich ist.Wenn zB. ein Windrad umfällt und da steht tatsächlich einer am falschen Platz und wird erschlagen, das ist sehr bitter. Aber immerhin wird die Umgebung davon nicht gleich unbewohnbar. In Japan hat die Geschichte bis 2011 auch gezeigt dass da nix gravierendes passiert. Geschlagene 40 Jahre lang. Also kurz: ich muss denen nicht ihre Schwachstellen nachweisen, sondern die müssen meiner Meinung nach angesichts der Schwere der Folgen hieb- und stichfest beweisen, dass ein GAU ausgeschlossen ist. Und ich behaupte: das können die einfach nicht. Haben die ja auch nie behauptet. Da war immer die Rede von "1 mal in 1000 Jahren" Ich würde aber mal vorsichtig davon ausgehen, dass die Folgen eines GAUs auch in 1000 Jahren noch inakzeptabel sein werden.

  • Ich bin davon ausgegangen, dass das ein Kommentar aus der Kolumne "Wahrheit" sei. Offenbar ist das aber ernst gemeint.

  • "Atommüll ist nicht eine Million Jahre lang monströs gefährlich. Nach 500 Jahren Lagerzeit ist die intensive Gammastrahlung seiner schnell zerfallenden Bestandteile auf eine Dosisrate gesunken, welche für die Biosphäre kein signifikantes Risiko mehr darstellt."



    500 Jahre. In Worten: fünfhundert Jahre. Das wäre im Vergleich im Jahre 1522 gewesen. Wieviele stabile Gegenden/Nationen hat es in dieser Zeit in Mitteleuropa gegeben?

    "Es gibt einen hohen Forschungskonsens über die Art und Weise einer guten tiefengeologischen Langzeitlagerung, kein Anlass also, das Atommüllproblem zu überhöhen."



    Jo. Deswegen haben wir auch schon so viele tiefengeologische Langzeitlagerstätten. Alles kein Problem.

  • Ich fasse mal zusammen: Wir sollen mit dem Weiterbetrieb der Uralt-Anlagen in D einen GAU in Kauf nehmen. Um mit diesem Risiko 4% (!!) der Emissionen



    (de.wikipedia.org/w...Veronika_Wendland) einzusparen. Das ist "witzig". Für nahezu nichts setzen wir also die Bewohnbarkeit ganzer Landstriche aufs Spiel. Begründet wird das mit zumindest teilweise hochgradig abenteuerlichen Behauptungen ("Kernkraftwerke sind nicht teurer als erneuerbare..." LOL, die (annähernd) realen Kosten kann man sich am Beispiel des AKW Hinckley Point ansehen)

  • Auch mit erneuerbaren Energien kommt man nicht mittel-langfristig um einen generellen Konsumverzicht herum. Was natürlich eine Absenkung des gegenwärtigen Wohlstandsniveaus bedeuten würde.



    Wie man das allerdings in der gegenwärtigen Gesellschaft realisieren kann ,weiß ich ich nicht. Verzicht solange es (noch) keine zwingenden Umstände dafür gibt,ist einfach nicht "mehrheitsfähig".

  • Gefährlicher Artikel mit Verharmlosungen Noch und Nöcher. Wo soll ich anfangen? Etwa bei den radioaktiven Elementen, welche, wenn man sie hunderte Meter tief vergräbt zwar "gerechtfertigt" sind, weil es auf der Welt sowieso Naturreaktoren gibt, aber in der Zeit, wo sie benutzt werden für die Energiegewinnung eine tödliche Gefahr für Mensch und Umwelt darstellen? Siehe die Katastrophen in Fukushima und Tschernobyl oder die vielen russischen Seen, die kein Leben mehr beherbergen, weil radioaktive Substanzen ausgelaufen sind?

    • @Troll Eulenspiegel:

      "die vielen russischen Seen", die nur ein einziger wären, der Karatschai-See, oder?

  • Was aber in dieser Diskussion immer durch scheint, ist mMn folgendes: Vielen Befürwortern merkt man das Unwohlsein darüber an, dass sie das Grundproblem im Grunde verstanden haben -- ihre schlichte Weigerung sich argumentativ damit zu befassen ist Ausdruck des Erkennens tief sitzender Widersprüche. Denn dumm sind diese Leute meist nicht. Was meine ich? Viele dieser Leute haben das Grundproblem des Klimawandels verstanden - der Treibhauseffekt, die resultierenden Folgen - das ist alles auf dm Schirm. Gleichzeitig wird die jetzige Organisation des Zusammenlebens, das auf einer kapitalistischen Wachstumswirtschaft beruht, aber als unverrückbare Basis, als Quell aller Rationalität betrachtet und ist daher nicht zu diskutieren. Ja OK, in diesem Widerspruch: gesetzt ist: ewiges Wachstum, ständiger wachsender Verbrauch (was sich letztlich alles in Energie umrechnen lässt), aber auch: die folgen durch den Klimawandel, ist das Problem nicht rational zu lösen. Das läppische Argument des billigen Atomstroms wirkt auf mich daher oft, wie ein infantiler und weinerlicher Appell daran, dass alles so bleiben möge wie es ist. Dann muss auch nicht über die Notwendigkeit einer Änderung "unseres" Kulturmodells nachgedacht werden. Dieses Kulturmodell ist zu invasiv! Selbst wenn (ich halte es für unmöglich) es gelänge, den Klimawandel auch in diesem Kulturmodell ein zu hegen - Dann hätte die Menschheit kaum etwas gewonnen, weil ihr dann eben ein anderer Teil der Biosphäre um die Ohren fliegt (gibt heute z.B. 75% weniger Insekten als noch vor 30 Jahren... nur z.B.)... von daher: Dieses ewige Atom-Mantra ist die Manifestierung des "Weil nicht sein kann was nicht sein darf" - nämlich die Änderung unserer Lebensweise (das muss man ja immer dazu sagen: dies bedeutet nicht, dass es nicht noch Weltregionen gibt, die immensen Aufbau und immensen Konsum auch bei gegenwärtigem Stand der Technik benötigen).

    • @Ein Mensch.:

      "ihre schlichte Weigerung sich argumentativ damit zu befassen ist Ausdruck des Erkennens tief sitzender Widersprüche."

      Das IPCC hat sich deutlich für die Kernkraft als Möglichkeit zum Kampf gegen den Klimawandel ausgesprochen. Ist es nicht ein Widerspruch, deren Argumente nicht akzeptieren zu wollen?

      • @Mike54:

        Nein, das ist kein Widerspruch. -- Weil man beim IPCC, wie überall sonst, den Klimawandel stoppen möchte, aber sämtliche Kulturtechniken - also auch unser Verbrauchsmodell beibehalten möchte. Wenn ich kein anderes Verbrauchs-Regime fodern kann, muss ich die Atomkraft als Lösung sehen...

    • @Ein Mensch.:

      Ich würde die Debatte um die Kernenergie gar nicht so hoch hängen. Für mich geht es einfach um konkurrierende Technologien zur Deckung unseres Strombedarfs. Deren Nachhaltigkeit kann man ja gerne diskutieren und zu unterschiedlichen Schlüssen kommen. Der "kapitalistischen Wachstumswirtschaft" ist es aber egal ob der Strom aus Windparks, Kohlekraftwerken oder Kernkraftwerken kommt. Wieso erhofft man sich ausgerechnet von Erneuerbaren einen Systemwechsel und die Kernenergie soll für das "weiter so" stehen? Diese ideologische Zuordnung ist doch konstruiert. Selbst wenn wir unsere Lebensweise radikal ändern würden, bräuchten wir weiterhin Kraftwerke, die Frage, welche das sein sollen, bleibt die gleiche.

      • @grüzi:

        Mir ging es gar nicht so zentral um die Form der Energiezeugung. Atomkraft zu nutzen halte ich für unklug, weil es ich für gefährlich und für teuer halte. Das spielt aber zunächst mal gar keine Rolle, ich könnte ja auch falsch liegen. Es ging mir darum, dass Befürworter dieser Technologie sich in den letzten 20 Jahren stur weigern (können), sich mit den Argumenten der Gegenseite auseinander zu setzen. So wird andauernd behauptet dieser Strom sei günstig (was Preis und CO2 Belastung angeht). Das ist er nicht. Ich darf nicht nur schauen was der Strom an Börsen oder für den Endverbraucher kostet (oder wie viel C02 ein AKW produziert). Ich muss die ganzen Kosten: Subventionen, Rückbau, Endlagersuche sowie die Lagerung selbst, möglicherweise Kosten im Gesundheitswesen (und alles was dazu gehört) dazu rechnen. -- Und was das "hoch hängen" an geht - ich finde schon! :) wenn wir über den Zusammenhang Wachstumswirtschaft - Energie sprechen, ist das quasi der Grundzusammenhang. Energie wird für wirklich alles benötigt. Meine These ist, dass der stetig steigende Energiehunger einer Wachstumswirtschaft mit der Maßgabe der ökologischen Verträglichkeit nicht in Einklang zu bringen ist. Nicht beim gegenwärtigen Stand der Technik. Auch nicht mit grüner Energietechnik. Was an Effizienzgewinnen erreicht wird, wird durch Mehrverbrauch zu Nichte gemacht. Dass es seit Jahrzehnten möglich ist, über Atomkraft zu reden, ohne die Rechnung ernsthaft auf zu machen, zeigt dass die Kulturtechnik des Konsumismus einfach wahnsinnig attraktiv ist und es zeigt Machtstrukturen an. Von daher: Ich finde die Zuordnung nicht konstruiert.

      • @grüzi:

        Eine Energiewende mit wachsendem Energieverbrauch gibt es nicht. Entweder runterfahren oder Erneuerbare UND Erdöl UND Atomreaktion. Anders wäre ein wachsender Stromhunger nicht zu stillen.

        • @Wondraschek:

          Da würden Sie sich wundern. Hab letzte Woche die Rechnung mal auf gemacht (speziellen Dank an @Daniel, der den Anstoss gab) -- bei 2% Landesfläche komme ich mit den allerneuesten Anlagen und einer veranschlagten Leistung von nur 30% auf sagenhafte 1800TWH nur durch Wind. Das ist deutlich mehr als ich gedacht hätte und wg. der niedrig veranschlagten Leistung sind in dieser Zahl auch politische Schwieriggkeiten annäherungsweise mit eingepreist. Wind und Solar kann einiges -- an meiner grundsätzlichen Meinung, dass der Klimawandel nur zu stoppen ist, wenn wir anfangen über Kulturtechniken nach zu denken, tut das (leider) dennoch keinen Abbruch... aber es stimmt etwas positiver.

  • Meine Güte, wie sich die Zeiten ändern. Ein Plädoyer für Atomkraft in der TAZ. Da wirds sofort noch 2-3 Grad kälter. Es ist so fürchterlich ermüdend - seit Jahrzehnten verfolge ich die Diskussion um Atomkraft und beteilige mich daran auch selbst. Und in dieser Zeit hat sich die Form der Diskussion und die Art der Argument-Alchemie der Befürworter keinen Deut geändert. Wieso Langzeitfogen mit einrechnen? Wieso auch nur Langzeitkosten einrechnen? Dass die deutschen Atom-Strom-Betreiber gerade den Geniestreich hinbekommen haben das Gros der noch anfallenden Kosten für den Reaktorrückbau (dass der 50Mrd.€-Fond nicht reichen wird, da sind sich alle einig... wie viel es letztlich wird, wissen wir dann in 25 Jahren) dem Steuerzahler ans Bein zu binden -- wieso auch nur einen Gedanken daran verschwenden? Wieso auch nur irgendetwas einrechnen? Fürs Argument des billigen Stroms ists halt auch besser wenn ich diese ganzen irren Kosten (da sind wir noch nicht mal bei Risiken) nicht mitdenke. Da wird über Risiken rübergehobelt, dass die Späne fliegen - Lagerproblem? 500 Jahre, is ja läppisch. Unglaublich, dass den Kritikern hier Katechsimus angedichtet werden soll... ich frage mich, wie man es beurteilen soll, wenn sich Menschen schlicht weigern Argumente zur Kenntnis zu nehmen und sich zu ihnen argumentativ zu verhalten... wäre das dann nicht die Verteidigung eines Glaubensgrundsatz?

    • @Ein Mensch.:

      Stimme voll und ganz zu. Der Artikel könnte aus dem Büro von Öttinger kommen.

  • Ich kannte Veronika Wendland nicht, und will sie auch nicht kennenlernen.



    Zuerst dachte ich, das ist ein Pseudonym in Anspielung auf Gorleben.



    Wenn diese Art der Argumentation Schule macht,



    dann gute Nacht Wissenschaft.



    Entsetzt!

  • Nomen non est omen? ;-) Auch hier wieder ein pro-AKW-Artikel, der Energieverbrauch und Produktionsweise nicht hinterfragt. Schade!



    Und dann noch diese Propaganda,



    die deutsche Atomenergie wäre nie gefährlich gewesen. Das kann mensch nur schreiben, wer zum einen die ganzen Störfälle und glücklichen Zufälle ignoriert[1], dass nichts schlimmeres passiert ist und zum anderen die Opfer vom Uranabbau ausblendet.[2]



    [1] taz.de/Atomausstieg-wird-real/!5823088/



    [2] de.wikipedia.org/w...#Berufskrankheiten

  • Wahrscheinlich wollten Pakistan, Indien, Nordkorea, Iran ..... einfach nur klimaneutral werden.

    Atomkraft ist Proliferation.

  • Inhaltlich wird die Debatte in den Kommentaren hier kaum geführt. Wer sich mit den Argumenten von Frau Wendland (und mir) näher auseinandersetzen möchte, kann das anhand folgender Texte:



    saveger6.de



    Obwohl von 2020, gab es bisher keine fachlich substantielle inhaltliche Widerlegung.

    • @Rainer Moormann:

      Widerlegung: Atomkraftwerke zu bauen ist um vieles teurer als Erneuerbare zu bauen.

      Jeder Euro, der in Atomkraft fließt, fehlt beim Ausbau der Erneuerbaren, die bei gleichen Kosten mehr Strom liefern, und sorgt dadurch für längere Laufzeiten der Kohlereaktoren.

  • 2G
    29449 (Profil gelöscht)

    Schon lange nicht mehr soviel Schwachsinn gelesen.

    Werden die Kommentatoren jetzt schon von der Bildzeitung rekrutiert???

    Am Beispiel Tschernobyl haben wir doch eindeutig sehen können, daß die geografische Lage überhaupt kein Garant dafür ist ”Nichts von der Scheiße abzubekommen.”

    Bis heute ist es so daß die schwedischen Behörden von dem Verzehr gewisser Pilzarten und Wildfleisch abraten aufgrund der hohen Strahlenbelastung.

    Diese ”Verfasserin” würde mit Sicherheit eine glänzende Karriere bei Fox-News machen.

    Wünsche mir zu diesem Thema mehr konstruktive Beiträge als dieses billige Boulevardniveau.

    • @29449 (Profil gelöscht):

      Das ist Quatsch: Weil genau die Beispiele Three-Mile-Island und Fukushima das belegen, was Ihnen auch so jeder Meteorologe sagen würde: das nämlich die weite Verteilung in Tschernobyl vor allem an der Brandthermik lag. Was man auch an der Verteilung von Sr und Actinoiden im Vergleich zu Cs und sieht:



      Die Actinoiden beschränken fast ausschließlich auf die 10km -Zone und das Sr findet sich hauptsächlich in der nördlichen der beiden westlichen Strahlenspuren -hat also Polisske z.B. und den Wetka-Wald (die "Dritte Zone" neben den beiden direkt anschließenden in Ukr. und BY) gar nicht erreicht; genau das ist aber besonders problematische für die Landwirtschaft.



      Das leichtflüchtige Cs dagegen ist wegen der Brandthermik in höhere Luftschichten gelangt und so weiter getragen worden.



      Bei einem Leichtwasserreaktor wie in TMI passiert das nicht.

      Übrigens gab es bereits in Deutschland eine Kernschmelze mit Totalschaden: In Gundremmingen A, noch vor TMI, hat nur damals keiner an die Große Glocke gehängt.

      P.s



      Ich bin selbst aber trotzdem eher gegen AKWs im dicht besiedelten D, wenn nicht sogar überhaupt. Aber man muss schon bei den Fakten bleiben

  • Hurra, das Endlagerproblem ist gelöst: Frau Wendland und alle andern Atomkraftbefürworter lagern je einen Castor in ihrem Keller ein. Damit wäre dann die Bude auch gleich geheizt.

    • @cmkaiser:

      Ja, genau so regeln wir das. Befürworter der Kernenergie erklären sich einfach bereit, ein paar strahlende Rückstände bei sich im Haus zu lagern, dann ist das Lagerproblem gelöst. In dem Fall können wir meinetwegen wieder zur Kernenergie zurückkehren.

      Ach so, die Leute wollen Kernkraft nur, wenn der Dreck woanders gelagert wird, nur nicht bei ihnen? Hmm... tja dann....

      • @Bussard:

        Ist doch bei Windkraftanlagen-Befürwortern auch nicht viel anders: die wenigsten wollen so ein riesiges Teil vor ihrem Haus oder in ihrem Garten stehen haben. Aus den Augen, aus dem Sinn...

  • Da ob dieser überzeugenden Argumente praktisch stündlich damit zu rechnen ist, dass die grünen Minister*innen Habeck und Lemke den Ausstieg aus dem Ausstieg aus dem Ausstieg aus dem Ausstieg verkünden wird es höchste Zeit mal konkret über die Standorte für die neuen Reaktoren zu sprechen. Bei einem "nuklear-erneuerbaren" 50/50-Mix wären das grob geschätzt 50 bis 60 AKWs für die bestimmt jede Menge Kommunen Schlange stehen werden.



    "Kernkraftwerke sind nicht teurer als Erneuerbare, wenn man sie in Serie baut"



    Ist das Konvoi-Konzept wirklich brauchbar? In DE wurden immerhin nur drei AKWs so errichtet und auch der "Longbuild" in Flamanville ist ein standardisierter EPR, der mit kleineren Abweichungen genauso in Hinkley Point und Taishan (der nebenbei bemerkt der bislang einzige in Betrieb ist und mit erheblichen Problemen zu kämpfen hat) gebaut wird. Im Prinzip ist das also genau der Konvoi-Ansatz und trotzdem teuer und langsam. Und während Frankreich und UK schon mit einer Baustelle überfordert sind, will man hier mal eben 50 Stück davon hochziehen? Und das in den 7,5 verbleibenden Jahren die das CO2-Budget bis zur Klimaneutralität noch hergibt?



    "aber wenn sie am Netz sind, sorgen sie 60 Jahre für gesicherte Leistung"



    Die übliche Laufzeit beträgt 40 Jahre und das aus gutem Grund. Frankreich hat sie zuletzt auf 50 Jahre verlängert und auch das ist schon mehr als fragwürdig. 60 Jahre Laufzeit würde bedeuten, dass heute noch Anlagen in Betrieb wären die 1962 ans Netz gegangen und entsprechend in den 1950er-Jahren geplant und gebaut worden wären!

    • @Ingo Bernable:

      Willige Kommunen würden sich schon finden. Ich wohne hier ja in einer der strukturschwächsten Kommunen des Landes. Mit einer gewissen Kompensation ständen wir sicher bereit. Grünenwähler (2% letzte BTW) und die höheren Töchter die die Gegenproteste dominieren gibt es hier auch nur in homöopathischen Dosen. Ich finde ja wir sollten auf die Wissenschaft hören, bezweifle allerdings ernsthaft dass die Klientel die das in den letzten Jahren immer im Munde führte da mitmachen wird.

    • @Ingo Bernable:

      Zur möglichen Laufzeit. In den USA sind mittlerweile 80 Jahre Standard. Die ersten Anträge für 100 Jahre werden dort gestellt.

      Die genannten 40 Jahre sind so etwas wie eine Garantiezeit der Hersteller aus den 70ern für den Druckbehälter. Sie sind längst durch neuere Kenntnisse überholt.

      • @Rainer Moormann:

        "Garantiezeit der Hersteller aus den 70ern für den Druckbehälter"



        Aha, wie kann ich mir diese Garantie denn vorstellen? Darf der Betreiber bei einem Bruch des Reaktordruckbehälters ein Umtausch- oder Rückgaberecht in Anspruch nehmen? Die Schäden in so einem Fall würden in die Billionen gehen und sind deshalb weder durch den Hersteller, noch durch den Betreiber in irgendeiner reellen Form abdeckbar oder versichert.



        Stahl wird unter Neutronenbeschuss spröde und mit der Versprödung steigt das Risiko von Rissen und Brüchen. Deshalb geht es bei der Lebensdauer für die solche Komponenten ausgelegt werden durchaus um Dinge die das Design beeinflussen. Dass es eher keine gute Idee sein dürfte einen Atomreaktor jenseits seiner Spezifikation zu betreiben sollte einleuchten.

        • @Ingo Bernable:

          Die Versprödung wurde in WWER-440 z.B



          durch Durchglühen des Druckbehälters (wie man das beim Drahtziehen auch macht) rückgängig gemacht. Ob das auch bei größeren geht, weiß ich nicht. Aber wenn ein passives Containment-Kühlsystem vorhanden ist, kein Problem, - hat der EPR bezeichnenderweise Weise nicht, der AP-1000, der APR-1400, der ABWR und der ESBWR, sowie selbst der rus. WWER-TOI schon.

          Das heißt, Fukushima wäre so nicht möglich. (Wo die Mannschaft nicht wusste wie man den Notkühler richtig bedient; und der auch technisch, anders als die vorgenannten Systeme, auch bei einem Leitungs- oder Behälter Bruch nicht mehr funktioniert hätte

        • @Ingo Bernable:

          Ja, Stahl kennt Neutronenversprödung. Durch vorauseilende Proben in Hochdosisbereichen wissen wir heute, dass 100 Jahre diesbzgl bei vielen Stahlsorten kein Problem sind. Ist wissenschaftlicher Konsens.

      • @Rainer Moormann:

        Nur kann noch niemand sagen, ob die Anlagen wirklich so lange sicher bleiben.

        Die aktuellen Anlagen zeigen bereits ihr Alter. Verlässliche Wartung ist nicht in Sicht. Mal monatelang mit nur einem Kühlkreislauf fahren? Machen wir. Risse ignorieren, bis es Klagen gibt? Klar doch.

        • @Arne Babenhauserheide:

          Die Aussage gilt nur für den Druckbehälter. Alle anderen Komponenten können ggf ausgetauscht werden

  • Wer darf hier als nächstes als Gastautor seinen Senf abgeben? Holger Thuß von Eike e.V.?

    Das war ja mal Gaslighting vom feinsten. Nach 500 Jahren sind die schnell zerfallenden Isotope weg? Aber nur wenn man Zerfallsketten mit Folgeprodukten ignoriert, ebenso wie Transurane - die Gefährlichkeit besteht nicht in der Gammastrahlung, sondern in der potenziellen Kontamination der Umwelt - allein Plutonium hat eine Halbwertszeit von mehr als 24.000 Jahren und erfordert daher eine sichere Einschlusszeit von mindestens 240.000 Jahren (10 Halbwertszeiten).

    In dem verlinkten 40-Seiten Pamphlet, verfasst mit Herrn Moormann, finden sich Bonmots wie „Bereits nach 50.000 Jahren ist die radiologische Toxizität des eingelagerten Schwermetalls auf die von Aspirin zurückgegangen.“

    „Bereits nach 50.000 Jahren“? Immerhin rückt man selbst von den lächerlichen 500 Jahren ab, die man vorher bis zur Ungefährlichkeit behauptet… um den Faktor 100…



    Und welches Schwermetall, bitte? Was hat Aspirin z.B. mit Plutonium zu tun, das angeblich mit 25% der ursprünglich eingelagerten Menge (2 Halbwertszeiten) nur noch so „toxisch“ ist wie ein mildes Schmerzmittel, erfordert wohl eher keiner weiteren Kommentierung. Das ist völlig offensichtlich antiwissenschaftlicher Stuss, der das Intellekt der Leserinnen beleidigt.



    Oder um es mal klar beim Namen zu nennen: das sind glatte Propagandalügen, die in ihrer Offensichtlichkeit selbst der Atomlobby zu peinlich sein dürften. Selbst verbleibende, stabile Elemente wie Blei dürften in Millionen Jahren die Toxizität von Aspirin geringfügig schlagen…

    Ernsthaft TAZ? Solche Leuten gebt ihr eine Öffentlichkeit? Warum?



    Ihr würdet ja auch nicht David Irving seine irren Thesen zum Holocaust verbreiten lassen, damit zu dem Thema „ausgewogen“ berichtet wird, a la „jeder darf mal“.

    Diese Autorin war ein derber Griff ins Klo - wo bleibt eure Qualitätskontrolle?

    • @hup:

      Einfach eine Frage von naturwissenschaftlicher Logik. Auch wenn es Antiatomaktivisten nicht in den Kram passt.



      Plutonium ist nur bei Inkorporation giftig, Strahlung von aussen ungefährlich. Für Aufnahme mit der Nahrung wird zur Beschreibung der Giftigkeit die letale Dosis LD50 definiert. Und der Vergleich der gut bekannten LD50 zeigt halt, dass nach rund 50.000 a das eingelagerte Schwermetall noch etwa so giftig ist wie Aspirin, also tödl Dosis 15 g.



      Zugegeben, ganz vergleichbar ist das nicht, da Plutonium chronisch wirkt, Aspirin aber akut. Aber um den absurden Vorstellungen von der Giftigkeit im Endlager entgegenzutreten, reicht das durchaus.

      • @Rainer Moormann:

        Na wenn wir's schon naturwissenschaftlich angehen: Für Plutonium gibt's keine Einstufung nach CLP-Verordnung. Das heißt u.a., dass ausreichende Daten zu Auswirkungen von Pu auf die menschliche Gesundheit fehlen. Außer der akuten Toxizität weiß man wenig, also gerade auch zur von Ihnen erwähnten chronischen Wirkung. Ihr Vergleich mit der Wirkung von (sehr gut untersuchtem) Aspirin wird dadurch nicht seriöser. Schaut man sich die Auswirkung von Uran-Munition (DU) auf die Gesundheit von Bewohnern ehemaliger Kampfgebiete an, sollte man vor dem Kontakt mit Plutonium größten Respekt haben (auch wenn es nur noch wenig strahlt).

    • @hup:

      Vielen Dank!

      • @Ein Mensch.:

        Herr Moormann ist einer der wichtigsten Whistleblower zum Thema Reaktorsicherheit, der für seine Kritik am Kugelhaufenreaktor erhebliche berufliche Nachteile in Kauf genommen hat und damals schon von den Medien durch den Dreck gezogen wurde. Ihn und die Autorin jetzt in einen Topf mit Eike, der Atomlobby und David Irving zu werfen ist unterste Schublade.

        • @grüzi:

          Ja, ich denke da haben Sie Recht. Ich hätte wohl genauer lesen sollen.

        • @grüzi:

          Ja, ich denke da haben Sie Recht. Ich hätte wohl genauer lesen sollen.

  • Das erinnert an den Ausruf eines Geisterfahrers: "Einer? Hunderte!"



    Die prinzipielle Ablehnung der Kernenergie ist eine Anomalie weniger überwiegend deutschsprachiger Länder. Keinem einzigen der gegen diesen Beitrag so engagierten Kommentatoren scheint dies Anlass zum Luftholen und Nachdenken zu sein.



    Ob es nicht doch sein könnte, dass ihr euch irrt und fast der gesamte Rest Europas die Dinge richtig einschätzt?

    • @Kai Ruhsert:

      Wieviele Länder setzen denn global Atomkraft ein? Wieviele Länder in Europa?

      Wo fabulieren sie denn bitte ihre Mehrheiten für Atomkraft her? Das Gegenteil ist richtig, Atomkraft war immer eine Nischentechnik, die nur von sehr wenigen Ländern eingesetzt wird.

      So einen Quatsch schreibt man, wenn man es mehr mit "gefühlten" Wahrheiten hat als mit Fakten.

    • @Kai Ruhsert:

      Nachdenken? Schon vor Jahren passiert und dann konsequent umgesetzt.

      Heute energetisch unabhängig, ohne Preisdiktat von den Versorgern, dabei langfristig günstigere Energiekosten trotz der Investitonen. Kein Gesundheitsrisiko am Standort der Erzeugung und kein Endlager notwendig. Also keinen Dreck meinen Kinder und Kindeskindern für die vielleicht auch nur 500 Jahre hinterlassen. Natürlich den Nachteil eingehandelt, keine großen Geschäfte mit staatlich anerkannten Terroristen machen zu können, die gerne den Brennstoff abkaufen würden.



      Wie unverantwortlich doch die Wissenschaft noch immer sein kann, nachdem sie angeblich mit dazu beigetragen hat den tödtlichen Siegeszug zu beenden.

    • @Kai Ruhsert:

      Nicht nur Europas.

  • Redet man jetzt eigentlich über Atomkraftwerke (AKWs) oder über Kernkraftwerke (KKWs)? Beide sind nicht besonders menschenfreundlich. Die einen hauen CO2 raus und die anderen Radioaktivität. So lange der Bürger nicht einmal den Unterschied zwischen Atomphysik und Kernphysik kennt, aber trotzdem meint, dass der Mensch die Technik der KKWs "schon irgendwie beherrscht", wird es auch kein Umdenken in der Wirtschaft geben. Man müsste das Wirtschaftswachstum endlich weltweit eindämmen, dann würde der Klimawandel vielleicht noch etwas Erbarmen mit dem Homo sapiens haben und ihn noch einige Zeit am Leben lassen. Wie es scheint, soll das Monopolyspiel der Reichen und Mächtigen aber immer so weitergehen, egal ob die Menschheit nun den CO2-Tod stirbt oder dem Tod durch Radioaktivität zum Opfer fällt. "The Show must go on" und das Wirtschaftswachstum macht sich schon einmal für die nächste Runde bereit. Frankreichs möchte ja auch wieder massiv in Kernkraftwerke (Coulombkraftwerke) investieren und plant dafür viele kleine KKWs. Man muss auch keine Stochastik-Vorlesung besucht haben, um zu erkennen, dass mit vielen kleinen Kernkraftwerken die Wahrscheinlichkeit größer wird, dass davon einige "explodieren". Das Problem der Endlagerung von "weiteren" radioaktiven Abfällen scheint vielen Befürwortern von KKWs auch wieder einmal vollkommen egal zu sein.

    Das Handelsblatt schreibt übrigens, dass die Energiekonzerne mittlerweile von den Pro-AKW-Demos genervt seien. Eigentlich müsste es ja "Pro-KKW-Demos" heißen, aber als Physiker will ich da mal nicht so kleinlich sein.

    • @Ricky-13:

      Die Kernenergiebranche bevorzugt "Kern" die Gegner meistens eher "Atom".

      Im oberen Abschnitt sprechen Sie vom Monopolyspiel der Reichen und Mächtigen unten sorgen Sie sich um die Interessen der Energiekonzerne. Die machen jetzt eben Geld mit den Erneuerbaren. Wenn einen das stört, muss man am Marktdesign was ändern, nicht an den Kraftwerkstypen.

      Die Herausforderung der Endlagerung ist erstens technisch kein Problem und zweitens ist der zusätzliche Aufwand für zusätzlich produzierten Müll geringer, wenn man sowieso schon welchen hat.

    • @Ricky-13:

      Die "Kernkraft" wurde von der Atomlobby vor Allem deshalb eingeführt weil das halt so nette Assoziationen an Apfelkerne und Haselnüsse evoziert und damit für die doofe Bevölkerung gleich viel weniger bedrohlich klingt als Atomenergie. In der Terminologie der Betreiber gibt es deshalb nur "Kernkraftwerke".

      • @Ingo Bernable:

        Wenn man sich etwas mit der Physik dahinter auskennt, machen die Namen Kernenergie und Kernkraft allerdings auch deutlich mehr Sinn als die von Ihnen bevorzugt-weil-bedrohlich-klingenden Atomversionen.

        Umgekehrt frage ich mich jetzt allerdings, wieso sich überhaupt das weniger treffende Wort "Atomkraft" dermaßen etabliert hat.

        • @Fairchild670:

          Das Wort Atomkraft nimmt man wohl, weil es an das Wort Atombombe erinnert.

          Oha, da habe ich hier wohl etwas "losgetreten". Im Grunde habe ich nur diese Unterscheidung von AKW und KKW gemacht, weil ich damit zeigen wollte, dass weder die 'Gegner' noch die 'Befürworter' der Kernkraftwerke beziehungsweise Coulombkraftwerken - wie Kernkraftwerke eigentlich richtig heißen sollten - viel von der Physik und der Technik, die hinter den KKWs stehen, verstehen. Merkwürdigerweise will aber jeder jetzt seinen "Senf" dazugeben. Jetzt melden sich ja sogar schon Historikerinnen zu Wort. Ich habe vor Jahrzehnten eine Diplomarbeit über Kernphysik geschrieben, aber selbst ich, der sich im Studium lange Zeit mit Kernphysik und Kerntechnik auseinandergesetzt hat, würde mir nicht anmaßen zu behaupten, dass ich viel von Nukleartechnik verstehe. Aber anscheinend ist jetzt in der Klimakrise jeder ein Nuklearexperte geworden; sogar schon Historiker:innen.

          Vielleicht sollten die Bürger mal mehr auf Physiker und Ingenieure hören, anstatt auf selbsternannte "Experten". Übrigens bin ich für Kernkraft , denn sonst würden wir ja alle zerfallen *LOL*. Ich bin allerdings nicht für KKWs.

          ***Energiewende: Harald Lesch zerstört FDP-Großspender Frank Thelen bei Markus Lanz*** www.youtube.com/watch?v=rZQIFAqryyU

          • @Ricky-13:

            Dieser Physiker-Standesdünkel. Harald Lesch hat sich in seiner Forschung überhaupt nicht mit Kernenergie beschäftigt, Frau Wendland schon. Der Artikel ist auch keine Fachveröffentlichung zu Reaktordesign, sondern ein Meinungsbeitrag zur Nutzung der Kernenergie, in dem aber auch leicht überprüfbare Fakten geliefert werden. Bezeichnend, dass dann nur ad hominem kommt.

      • 4G
        4813 (Profil gelöscht)
        @Ingo Bernable:

        Na das ist ja auch Quatsch. Ist ja nun Kernspaltung und das Gegenteil Kernfusion. Und Atomkraft würde es von den Gegnern genannt um es mit der Atombombe zu assoziieren. Aber Hauptsache man versteht worum es geht.

    • @Ricky-13:

      Sprach-und-Sozial-Geschichte gegen Ihre vorgebliche Physiker-Korrekt-Terminologie: Vorab: Heißt ja auch nich "Kernbombe". Dass wir selbstverständlich mit Atomen Chemie betreiben, worauf Sie hier ja wohl rauswollen: geschenkt. Die Termini Kernkraft (der Befürworter) und Atomkraft (der Kritiker) bezeichnen und bezeichneten in der Geschichte dieser Republik stets genau dasselbe. Nur dass die Verwender des "K" stets logen dass sich die Rohre bogen - oder solche Lügen treuherzig glaubten.

      • @lesnmachtdumm:

        Mal Hand auf's Herz. Die Befürworter der regenerativen Energiequellen lügen doch genauso - wenn auch mit weniger, bzw. anders geartetem Gefahrenpotential.

        • @Fairchild670:

          Ich kann den Schwachsinn hier immer noch nicht glauben: "Die deutsche Kerntechnik war nie gefährlich: das AKW Lingen im Emsland ". Bildunterschrift IN DER TAZ !

          Und @ Boandlgramer (Beitrag hier drunter): 170 Milliarden Folgekosten in Fukushima: für wieviele der kommenden 5000 oder 10000 Jahre is der Schaden denn gerechnet, die mensch auf jede normale Nutzung von Stadt und Region wird verzichten müssen ? End-los kaputt hat garkeinen Preis....

        • @Fairchild670:

          Wer seit Jahrzehnten aus allerbesten Gründen Anti-Atom betreibt, muss dafür ja auch keine wasserdichten Älternativkonzepte vorstellen können müssen. Oder sollen bloß ein paar hundert Wissenschaftler von AGORA bis Potsdam-Institut noch gegen Atommeiler protestieren dürfen - weil sie die einzigen sind, die die Feasability von Alternativkonzepten durchrechnen können ? Selbst das Wegener-Institut dürfte dann nix sagen über CO2 und Klima, bis es ne komplette Alternativstrategie für Strom und Benzin aufn Tisch legt für Wirtschaft und Welt - was nu wirklich nich ihre Aufgabe is. Atomklo = ungelöst und unlösbar, Verseuchung rings um sogutwiejeden Meiler während seiner Betriebsdauer, ein Meltdown in der Welt alle paar Jahrzehnte, das sind erstmal wahnsinnmige Wahrheiten. Wer behauptet, die Alternative schon sicher zu kennen, is sicher n Träumer. Aber Atom und Kohle müssen weg.

      • @lesnmachtdumm:

        @Peter Grantz: Doch, es heißt "Kernwaffe"...

        • @Stefan Ries:

          Ja, eben: ATOMbombe und KERNwaffe, und beides meint dasselbe. Also wird auch der Terminus "Atom" gleichrangig für die Kernspaltung benutzt. Deshalb sind ja auch AKW und KKW im Bezug dasselbe, nicht aber in den Konnotationen, und die bei @Ricky implizierte Behauptung, "Atom" verweise ausschließlich auf Chemie (Verbrennung, CO2) , entspricht einfach nicht dem Sprachgebrauch.

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @Ricky-13:

      Im Atomkernspaltungskraftwerk werden ganze Atome gespalten. Die Elektronen werden auseinander gerissen. Ganz traurige Geschichte.

    • @Ricky-13:

      taz (Veronika Wendland): "Atommüll ist nicht eine Million Jahre lang monströs gefährlich. Nach 500 Jahren Lagerzeit ist die intensive Gammastrahlung seiner schnell zerfallenden Bestandteile auf eine Dosisrate gesunken, welche für die Biosphäre kein signifikantes Risiko mehr darstellt."

      In 500 Jahren kann noch viel passieren. 20 Generationen umspannen geschätzte 500 Jahre, wenn durchschnittlich alle 25 Jahre eine neue Generation nachkommt, aber woher soll eine Historikerin so etwas auch wissen?

  • Tja, Unsinn wird nicht dadurch besser, in dem man ihn immer wieder wiederholt. Macht das die TAZ jetzt wie die Zeit? Will man verschiedene Meinungen präsentieren? Meinungsfreiheit postulieren?



    Hm, wie können jetzt noch dreißig Jahre über das Thema reden. Die Fakten sind seit langem auf dem Tisch: Die Kernkraft kann keinen essentiellen Beitrag zu einer wie immer auch gearteten Energieversorgung leisten. Atomstrom und Erneuerbare sind inkompatibel, Kernkraftwerke sind viel zu teuer und der Bau dauert viel zu lange, also, was soll das?

    • @Surfbosi:

      "also, was soll das?"

      Panikreaktion, weil die Energiepreise nach oben schnellen, und man alles verschlafen hat. Daher werden jetzt alte Schuhe rausgeholt, anstatt, dass man mal die Sachen rund um die regenerativen Energien einfach anpackt. Reaktionär hoch drei, aber wenn es ums Wirtschaftswachstum geht, dann ist bekanntlich alles denkbar. Faszinierend zu beobachten.

    • @Surfbosi:

      Frankreich: 50 gr. CO2 / kWh (Kernenergie)



      Deutschland: 500 gr.CO2 / kWh (fast keine Kernenergie): welche Technologie hilft also beim Klimaschutz?

  • Was dem Anti-AKW-Katechismus von Anfang an seit Kalten Krieges 1948-89 fehlt, ist der Blick auf die Vernetzung und gegenseitige Bedingheit ziviler und militärischer Nutzung von Atomkraft, indem über Stromabnehmer Privathaushalte, Unternehmen Gebühr, waffenfähiges Plutonium als AKW Abfall abgebrannter Brennelemente in deregulierten Handel für den Atombombenbau kommt, an dem Deutschland entgegen Atomausstieg 2011 weiter mit atomarer Teilhabe innerhalb Nato beteiligt ist, einhergehend mit seit Jahrzehnten anschwellenden Sicherheitsrisiko Verklumpung durch sog. Business internationalen Terrorismus bei enormen Kostenaufwandanstieg von AKW Nachrüstung für neue Sicherheitsstandards, Bewachung, neue Bewertung vorhandener Gesetzgebung mit einschränkter Wirkung bei Gefahr Abbaus bürgerlicher Rechte, systemische Gefahr Atomstaates, wie diesen Robert Jungk (1913-94) bereits 1972 beschrieb.



    Das alles an Gefahren nicht zuletzt infolge Unfähigkeit globalen Wirtschaftens, Peripherie Länder, Regionen inner-, außerhalb sog. entwickelter Industriestaaten, bei gegenwärtig 240 Millionen Arbeitsmigranten*nnen mit unsicherem Aufenthaltstatus, 84 Millionen Geflüchteten inner-, außerhalb ihrer Länder aus Krisen-, Katastrophen- , Kriegsgebieten lt, UNHCR Bericht 2021 als namenlose "Ersatzheere" privater, staatlicher Söldnerarmeen in allen Erdteilen zu fremdem Zweck, Angst, Schrecken, Terror zu verbreiten, statt auf Augenhöhe fair bei Handel, Wandel, Verkehr mit Personen, Gütern, Dienstleistungen weltwirtschaftlich einzubinden, sozial mit zivilen Lebensperspektiven versehen zu befrieden. Nicht unerwähnt sollte dabei aktuelle Lage um und in der Ukraine sein, die mit ihren Hot Spot Gefahrenbereich fragil gebautem Sarkophag, finanziert von vielen Geberländern, außer Russland, das sich nach Krim Annexion 2014 der Finanzierung entzog, für 26.4.1986 harvarierten AKW Komplex Tschernobyl Block 4 im Fadenkreuz und Zentrum militärischer Optionen Russlands, der Ukraine selber und der Nato steht.

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    Jetzt wird einigen Grünen klar, das es nicht mit Wind und Sonne in Deutschland reicht und nun lancieren sie solche Artikel?

    Deutschland ist zu klein und zu überbevölkert, als dass es kein Energieimportland sein könnte.

    Hätte man die Förderung für Hybridautos und Dienstwagen in die Forschung zur Kernfusion gesteckt, dann gäbe es vieleicht bald eine Alternative. Bitte keine Witze - so wie - das dauert noch 50 Jahre.

    ALTERNATIVE: Politik ala Sonnenkönig Ludwig der XIV.

    • @4813 (Profil gelöscht):

      Wäre das, was alles in Auto-, Öl- Rüstungsindustrie gesteckt wurde, in erneuerbare Energien gesteckt worden, dann ...

    • 1G
      164 (Profil gelöscht)
      @4813 (Profil gelöscht):

      Die Kernfusion stand schon in meiner Kindheit angeblich ganz kurz vor dem Durchbruch. Ich muss den in den ~40 Jahren die seitdem vergangen sind wohl irgendwie verschlafen haben...

      • 4G
        4813 (Profil gelöscht)
        @164 (Profil gelöscht):

        ja, aber jetzt besteht zumindest Hoffnung und nicht nur Illusion.

  • Die spinnen die .....

    Atomkraft als Lösung zu verkaufen ist für mich unfassbar. Ausgebleidet werden dabei alle Risiken, die von dieser Technik ausgehen. Einfach nur blöde.

  • Die hier angestellte Kosten-/Lesitungsrechnung wirkt arg milchmädchenhaft bis naiv.



    Klar können wir von rentablen Fließband-AKWs in mittelferner Zukunft träumen. Dann können wir aber auch Windräder bauen.

    Dieser bedingunglose Glaube an die Sicherheit deutscher Meiler erstaunt mich nicht minder. Wenns dann schief geht, will es Frau Wendland sicher auch nicht gewesen sein.

    Ein AKW ist IMMER eine unsichere Wette auf die Zukunft. Und die Konsequenzen aus einer solch verlorenen Wette sind IMMER dramatisch.

    500 Jahre? Nur? Easy, dann beschäftigen sich ja schon meine



    Ur-ur-ur-ur-ur-ur-ur-ur-ur-ur-ur-ur-ur-ur-Enkel damit.

    Frankreich muss im Sommer immer wieder Strom zukaufen, weil die Wassertemperatur aus Fluss und Meer für die Abklingbecken schlicht zu hoch ist. Beim Bau der Dinger gab es das Wort Klima-Krise halt noch nicht. Wie ist das für die deutschen Flüsse zu bewerten? Erosion, Hochwasser etc. und was weiß ich?

    Niemand kann glaubhaft versichern, dass die Ungewissbarkeiten der Zukunft für solche Planungen immer und immer problemlos aufgefangen werden. Es steht einfach zu viel auf dem Spiel. Darum einfach bleiben lassen.

    • @Nifty_Monkey:

      Die deutschen AKW haben/hatten meist Kühltürme, die brauchen nur wenige Kubikmeter Wasser pro Sekunde. Da reicht auch ein größerer Bach - Wassertemperatur egal.

  • Liebe taz, ich finde eure Satire-Artikel immer wieder sehr erfrischend und heiter.



    Besonders das Highlight hier: nach 500 Jahren Lagerzeit... Ja, jetzt habe ich es endlich kapiert. 500 Jahre tödlicher Strahlungsmüll ist ja wirklich nix im Gegensatz zu etwa 0 Jahren killing time eines Windkraftwerkes nach dessen Produktivzeit... Ihr seit wirklich spitze. Nennt nicht nur und Leser:innen auf den Arm, sondern euch gleich beim Schreiben des Artikels euch selbst. ... Das nenne ich wahre Unterhaltungskunst... LG

    • @Agio19:

      Wir haben in Deutschland ein vielfaches der Mengen an chemotoxischem Müll in Endlagern, genug um alles Leben auf der Erde mehrfach zu vernichten - und der zerfällt nie! Ist aber kein Problem, solange er getrennt von der Biosphäre aufbewahrt wird.

      • @grüzi:

        Prima Idee! Pest UND Cholera, oder wie?

  • Wer das Betreiben von Atomreaktoren weiterhin rundheraus ablehne, so die Sicht seitens ihrer Neuen wie Alten Befürworter, die/der habe den Ernst und das Unmittelbare der CeeoooZwei-Krise nicht verstanden. Auf das bisschen Mehr an Plutonium, was wir dadurch unsern Nachfahren hinterließen, käm es jetz auch nich mehr an. Kann mensch so sehen - bis zum nächsten Three Mile Tschernofukuschima. Den einen lächerlichen Meltdown alle 20 Jahre kann mensch schließlich vernachlässigen.



    PS: Aus einer Tonne PU 239 (ob fein verteilt in die Landschaft gepustet, ins Grundwasser gebrannt oder konzentriert in rostenden Dosen in einem Bergwerk aufbewahrt, wo die Nachfahren oder eher wohl Nachfolger der Menschheit irgendwann mal nichtsahnend wieder Bergbau betreiben werden) wird ja in lächerlichen 20 Halbierungs-Zyklen schon bloß noch ein Gramm, das sind grade mal 20 x 24.000 = 1 Mio Jahre, und in 10 Mio Jahren nur noch ein Milligramm - da haben wir ja jetzt schon mehr gehabt in den Entwässerungsgräben der Landschaft um die Atomschmiede Karlsuhe, die ihr nettes MIMIMIch-gibts-ja-eigentlcih-gar-nicht-mehr-Dasein weiterhin im heimeligen Campus 2 des sogenannten KIT genießt.

    • @lesnmachtdumm:

      PuO2 ist aber nicht wasserlöslich.

      Gefahr geht eher von einzelnen der insgesamt



      7 langlebigen Spaltprodukten aus:



      Iod-129, Technecium als Pertechnetat-Anion und Cs135 (was aber nur in geringen Mengen entsteht und z.B. als Teil des Tschernobyl-Fallouts neben dem sehr häufigeren und höher Becquerel -igen Cs137 kaum eine Rolle spielt.

      Die anderen sind zwei Edelmetalle und das als Zirkon ebenfalls nicht wasserlösliche Zirkon sowie ein Krypton-Isotop

    • @lesnmachtdumm:

      Nur noch mal zur Einordnung: Ein in Granit verbuddelter Castor is nach wenigen Jahrhunderten ein in Granit verbuddelter Haufen Rost (aggressiver Inhalt plus selbsterzeugte Prozesswärme....). Daher heißt das neue Mantra ja "rückholbar". Mit technischem Fortschritt hält die NÄCHSTE Verpackung dann vielleicht doppelt so lang. Und die darauffolgende womöglich noch bisschen länger. Jeweils neu verpackt werden muss der Inhalt samt vorigem Behältnis. Nur etwa, bis aus ner Tonne PU und anderen Zerfallsprodukten ein strahlendes Milligramm geworden ist. Größenordnung ne Million Jahre. Vor ner halben Million Jahren haben wir wohl grade das Feuer erfunden, sapiens sapiens is etwa 200.000 Jahre alt.

    • @lesnmachtdumm:

      Tja sowasvonverrechnet. 20 mal 24.000 sin ja nur ne HALBE Million. Jahre un selbst 30 Schritte von Tonne zu Milligramm brauchen nur ne 3/4-Million Jahre. Puuuh, bin ich aber froh.... Also alles nur 1/10 so schlimm und ganzundgarnicht bedenklich. Nur gut, dass unsre Leserkommentare nich die Welt regieren. Plutonium is ja also völlig UNGEFÄHRLICH !

  • Der Kommentar von Veronika Wendland ist für mich sehr überzeugend ! Die finnischen GRÜNEN sind schon lange soweit,Atomkraft als eine der Möglichkeiten zu betrachten,CO2-Emissionen einzusparen. Wir Deutschen sind wieder einmal auf einem Sonderweg, den die meisten EU-Mitglieder nicht bereit sein werden zu gehen : Ausstieg aus der Atomkraft, Ausstieg aus der Kohle, kein Flüssiggasterminal(!), Technologie-und Wirtschaftsfeindlichkeit !

  • Eigentlich lese ich die taz, um einen solchen Müll nicht lesen zu müssen. Lobpreisungen dieser Art sollten doch eher in anderen Medien ihren Platz finden. Atomenergie als nachhaltige, risikoarme und im Endeffekt preiswerte Energieform - was kommt als Nächstes? Waffenexporte als aktiver Beitrag zur Friedensförderung? Regenwaldrodung als Beitrag zum Artenschutz? Bestimmt findet sich dafür ein spin doctor, der dem ganzen den richtigen Dreh gibt.

    • @Wolfgang Lippel:

      " was kommt als Nächstes? Waffenexporte als aktiver Beitrag zur Friedensförderung?"



      Ist das nicht die aktuelle Politik der Grünen bezüglich der Ukraine?

      • @Mustardmaster:

        na ja, entweder sagt man: Leute ihr seid uns egal, oder man hilft sich gegen den russischen Aggressor zu verteidigen.

        Das was wir jetzt tun ist aber zynisch: wir schicken n Container Helme.

  • Kleiner Tipp, z.B. Neckarwestheim-2 hat Risse im Wärmetauscher des Primärkreislaufs - gehen die durch, werden worst Case Heilbronn, Mannheim, Frankfurt, Köln, Rotterdamm allesamt innerhalb eines Tages unbewohnbar. Zumindest wäre mal das Grundwasser radioaktiv verseucht.

    Und wer Fukuschima kennt: nur mal so: So viel Kühlwasser hätte keiner unserer Flüsse! Das geht bei denen nur, weil es zufällig am Meer passiert ist und man dort "unbegrenzt" Wasser hat.

    "Technisch ist eine Laufzeitverlängerung möglich." ist daher eine stramme Ansage, die das Risiko von Uraltmeilern vollkommen verharmlost. Das Material (Stahl) ist halt einfach nach rund 25 Jahren fertig. Da hilft kein schönreden!

    • @danny schneider:

      Nördlich. Weil da ein Containment-Kühlsystem drumherum ist: Hätte also das selbe Ergebnis wie Three-Mile-Island

      • @Ruhrpott-ler:

        Sry, Autokorrektur: "Nö", nicht "nördlich".

  • Ach was! © Vagel Bülow -

    “…



    ist Historikerin in Marburg. Für ihre Habilitationsschrift über die kerntechnische Moderne forschte sie mehrere Jahre lang in AKWs. 2020 verfasste sie zusammen mit dem Nuklearexperten Rainer Moormann ein Memorandum für den Bundestag, in dem sie aus Klimaschutzgründen eine Laufzeitverlängerung für AKWs fordern.“

    kurz - Und morgen erzählt euch de Tant us Marburg/Lahn ein gern ein anderes Märchen.



    Dank im Voraus. Kann‘s kaum erwarten

    unterm— a weng: step across the border



    www.watson.ch/inte...hen-und-die-umwelt



    & btw - Sicher - mach Bosse -



    Glaube - Lüge - Statistik -



    Ein Freund arbeitet beie GRS Köln - Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit



    deutsche Non-Profit-Organisation



    de.wikipedia.org/w..._Reaktorsicherheit



    “Die frisieren die Unfallstatistiken - daß es nur so kracht. Wirste vorstellig - wirste abgebügelt!“

    So geht das -



    Der veranwortunglose schlechte Hausvater Dr. Helmet Lampenschirm 🥬 - hat gepuscht bis zum Geht nicht mehr & nicht nur er: Der Industrie wollte ums Verrecken nicht ran!



    (Deswegen haben wir heute die exorbitanten Regreßforderungen (Vattenfall läßt - Grüßen - wa!).



    Nur hat der Dicke halt seinen Leib&Saumagenspruch “Entscheidend ist was hintern Rauskommt - nicht beherzigt!



    Wie Sie - mit Verlaub - auch nicht! Gelle!



    (s.o. Meines Wissens gibt es & das weltweit KEINE - tatsächlich(nicht nur Forschungsprojekte!!) funktionierende Endlagerstätte •

    Na Mahlzeit

  • 0G
    05867 (Profil gelöscht)

    Ja, die TAZ ist doch sehr pluralistisch geworden, nicht wahr?



    Wer es letztlich jedem Recht machen will, wird am Ende alle verlieren.

  • Als gelernter Reaktortechniker (RWTH-Aachen) stimme ich Frau Wendland in fast allem zu, nicht aber bei der Verlängerung. Die jetzt am Ende der geplanten Laufzeit angekommenen Reaktoren wurden in den Siebzigern nach Konzepten aus den Sechzigern geplant und um 1980 gebaut. Natürlich hat ihre Sicherheit große Reserven und werden sie nicht schlagartig am Ende der Laufzeit zur Gefahr. Aber Auslegungslaufzeit heißt eben genau das und irgendwann ist sie um.



    Was ich seit jeher und weiterhin fordere, ist der Neubau von Reaktoren mit jetzt aktueller Technik. 1980 waren ein Versagen des Druckbehälters oder eine Kernschmelze unbeherrschbare Störfälle, bei denen eine Reaktivitätsfreisetzung nicht mehr verhindert werden kann. Das ist schon lange anders und gälte für heute gebaute Einheiten nicht mehr. Man kann, und einige Länder tun es schon, ein bewährtes Modell in Serie produzieren anstatt wie bei uns seinerzeit in jedem Einzelfall eine, mit Verfahrenstricks beliebig verzögerbare, Zulassungs und Abnahmeprozedur zu durchlaufen, als sei es der erste und weltweit einzige Reaktor.



    Mit dem "Konvoireaktor" Biblis B waren wir schon einmal auf diesem Weg, bevor eine kleine, wohlorganisierte und aus dem Ausland finanzierte (inzwischen liegen die Stasiakten offen) Gruppe von militanten Gewalttätern es für die Betreiber zum wirtschaftlichen Glücksspiel machte.

    • @Axel Berger:

      Als jemand der neben Biblis aufgewachsen ist, muss ich sagen, ich bin froh das die Anlage (B ist im Jahr meiner Geburt ans Netz gegangen) abgeschalten wurde.

      Ich bin Ingenieur, wir haben mal Philipsburg besucht. Und schon das - obwohl gut 10 Jahre moderner - sah Innen teilweise aus wie das Museum in Sinsheim. OK, gegen die Kraftwerke in Frankreich sind unsere Anlagen wie Raumschiff Enterprise (erschreckende Doku auf Arte), aber nach 30 Jahren ist das Zeug einfach fertig.

      Und so lange kein Kerntechniker auch nur Ansatzweise die Ergebnisse der KIKK Studien erklären kann (ich vermute die erhöhte Strahlung beim Brennelementewechsel, die man dann ja auch außen deutlich messen kann), sind Kernspaltanlagen einfach auch ethisch nicht vertretbar.

      • @danny schneider:

        ein Mainzer Karnevalist machte sich schon 2013



        auf die real existierende Nuklearpolitik



        des Dauerbundestagsabgeordneten



        von Bündnis `90 / Die Grünen



        JÜRGEN TRITTIN und vormaligen



        Bundesumweltministers folgenden Reim,



        den er unter anderem auch der Bürgerinitiative



        Umweltschutz Lüchow-Dannenberg



        zur freien Verfügung übermittelte.



        Der Reim geht so:



        „Als die Atomwirtschaft einst



        am Ihr’m Müll fast erstickte,



        schon am absaufen war,



        und kein Land mehr erblickte,



        wurde JÜRGEN TRITTIN



        ihr Überlebens-Garant,



        weil er für jed‘ Atomkraftwerk



        noch fix ein Zwischenlager erfand.



        Und Bürgerinitiativen und Umweltschützern



        tischte auf er die Mär,



        daß das, was er da macht,



        ein Atomausstieg wär.



        Beim Strahlenschutz hat er



        auch ganz fies geflunkert,



        während hintenrum wurde



        der verstrahlte Dreck eingebunkert.



        in Gorleben und in der Asse,



        braucht der sich nie mehr blicke lasse,



        denn aus so ‘em aalglatten Heißluftverkäufer,



        werd‘n mein Lebkuchentag kein Marathonläufer,



        der ist für gar nichts zu gebrauchen,



        den kannst Du in der Pfeife rauchen.



        Liebe Freunde bleibt wachsam



        stellt ganz scharf die Antennen,



        damit Euch solche Gestalten nicht mehr aufs Kreuz legen können“.

      • @danny schneider:

        Biblis B ging vor über vierzig Jahren ans Netz. Sollten Sie übersehen haben, daß ich in Bezug darauf genau dasselbe gesagt hatte wie Sie?

        • @Axel Berger:

          Richtig... das eigentliche Problem ist ja auch dieser Satz "Was ich seit jeher und weiterhin fordere, ist der Neubau von Reaktoren"

          Denn ob die Betonwannen dauerhaft einem geschmolzenen Kern Standhalten ist nicht bewiesen, und ja es gibt ein paar neue verbesserte Stahlsorten. Ob die nach 25-30 Jahren Betrieb dann aber besser aussehen als die alten hat noch nie jemand wirklich in der Praxis ausprobiert. Zu sagen die neuen Reaktoren seien per se sicher ist daher eine Aussage mit Bias. Sicherheit sollte vorgehen - und wie die KIKK Studie zeigt, haben Kernspaltanlagen wider aller Aussagen doch einen Einfluss auf die Umwelt.

          Und sooo CO2 frei ist der Betrieb in Toto ja auch nicht. Selbst wenn wir die Reaktoren morgen hätten, so stehen schon heute hat saubere Alternativen zur Verfügung, die in ausreichender Menge auch die Grundlast sicher liefern können. Wurde ja schon oft genug durchgerechnet.

  • Was denn jetzt? 12 gCO2/kWh oder 117 gCO2/kWh - wie Silke Mertins das UBA zitiert? Ist immerhin eine ganze Größenordnung auseinander.

    Wenn schon in der anti-atombewährten Taz die Debatte (die man ja nun führen muss weil andere das auch tun!!1) derart faktenvariabel geführt wird, dann vielleicht doch lieber nicht...

    Und warum man aus progressiver Position überhaupt zwischen Pest und Cholera wählen will? Keine Ahnung!

    Die militärische Funktion von AKWs in einer klimagewandelten Welt ist noch mal ein ganz eigenes Kapitel...

    Diese 'Nicht-Debatte' klingt, als wären Jahrzehnte an wissenschaftlich fundiertem Anti-Atomkraft-Kampf irgendwie nicht mehr so ganz nachzuvollziehen.

    P.S.: Wir sind jetzt bei der Halbwertszeit zum nächsten GAU angekommen. Wenn dann rein rechnerisch Mitte der 30er der nächste Meiler Bumms macht möchte ich wetten, dass das dem Kampf gegen den Klimawandel nicht gerade behilflich sein wird (wie ist denn die Klimabilanz der Dekontamination in der Präfektur Fukushima eigentlich so?).

    • @Hannes Hegel:

      Auch das UBA hat inzwischen die IPCC Zahlen übernommen: Median 12gCO2/kWh.

    • @Hannes Hegel:

      Rein sachlich betrachtet tätigt das UBA folgende Aussage: “Laut ⁠IPCC⁠-Bericht von 2014 liegen die Treibhausgasemissionen von Kernkraftwerken über den gesamten Lebenszyklus im Bereich von 3,7 bis 110 Gramm CO2-Äquivalenten pro Kilowattstunde mit einem ⁠Median⁠ von 12 CO2-Äquivalenten pro Kilowattstunde.“ Nachzulesen unter www.umweltbundesam...-wirklich-co2-frei

    • 2G
      27814 (Profil gelöscht)
      @Hannes Hegel:

      Die 12 gCO2/kWh sind der Median verschiedener Studien, die im IPCC-Bericht von 2014 gesammelt wurden.

      Die 117 gCO2/kWh sind das Ergebnis einer Untersuchung des World Information Service on Energy, einer erklärten Anti-Nuklear-Gruppe.

      Auf dieser Basis kann man selbst beurteilen, welchen Wert man für zuverlässiger hält.

  • Das sie im Vorstand von Nukleria e.V ist, der mit der AFD kuschelt und das Frau Wendland in der rechten "Junge Freiheit" und bei "Achse des Guten" pro Atomkraftartikel veröffentlicht und sich als Opfer der Anti-Atom-Lobby stilisiert, ist euch scheinbar entgangen.



    www.antifainfoblat...tsoffene-atomlobby

    • @Andreas J:

      Also Gesinnungsprüfung und Sippenhaft als Voraussetzung eine Meinung haben und zur Sache schreiben zu dürfen? Statt purem ad hominem könnte man auch auf ihre Aussagen eingehen und ggf. da widersprechen. Mir scheint, ich sei hier fast der einzige, der das getan hat.



      Wenn die Gesinnung stimmt, wird das Netz zum Speicher. Auch gut.

      • @Axel Berger:

        Dann Glauben sie auch, dass sich das mit der Strahlung nach 500 Jahren erledigt hat und das Atomstrom günstig ist wen man nur genug Reaktoren baut. Frankreich zeigt genau das Gegenteil. Gigantische Kostenexplosion in Flamanville. Aber die deutschen werden ja alles besser machen. Was für ein Witz. Die weltweite Uranförderung kann schon heute den Bedarf nicht decken. In Westafrika stürzt eine Regierung nach der anderen, wegen des Krieges gegen den Islamischen Terrorismus, der allein der Sicherung der Uranvorkommen dient. Korrupte Regierungen werden toleriert wenn sie der Förderung nicht im Wege stehen. Im Tschad werden durch den Uranabbau die Umwelt und Menschen geschädigt . 40% des Urans das in Frankreich benötigt wird kommt aus Afrika. Uran ist einer der Hauptgründe des Neokolonialismus in Westafrika. Übrigens unter Weltmarktpreis. Das war Bedingung für die Unabhängigkeit. Die Verträge haben noch heute ihre Gültigkeit. Die Länder gehören zu den Ärmsten! Was an Entwicklungshilfe zurückfließt, ist ein Witz gemessen an den Verlusten.

    • @Andreas J:

      Oh, aufmerksam! Danke für den Hinweis!

    • @Andreas J:

      Nun, die Nuklearia hat immerhin einen Grundsatzbeschluss verabschiedet, der zu polit Neutralität verpflichtet.

      Ansonsten, Frau Wendland ist nicht mehr Nuklearia Mitglied. Im Vorstand ist sie schon seit längerem nicht mehr.

      Ihre Artikel, die zB auch in der jungle world oder im SPON erschienen, sollten nach Inhalt beurteilt werden. Von der AfD hat sie sich mit www.salonkolumnisten.com/afd-und-akw/



      deutlich distanziert.

    • @Andreas J:

      Danke für den Hinweis.



      Nichtsdestotrotz ist die fachliche Einschätzung davon doch durchaus zu trennen. Auch linke und mittig eingestellte Expert*innen sprechen sich für die Atomenergie aus. Es gibt auch rechte Ökofaschos, ist der Klimawandel deswegen weniger real?

    • @Andreas J:

      Danke. Auch du heiliger Strohsack - wa!

      Was gist das denn für ein Griff ins Klo.



      Recherche & taz - das gelingt nur selten mein Schatz! eso.



      Erst Mielke auf Rädern - Chefinnensache



      Für Demokratie - 😡 - & jetzt dieser fettbrowning Schuß ins Knie!

      kurz - alles nix ze Lache! - 🙀😱 -

  • Tja, das kommt dabei heraus, wenn der mit weitsicht geplante Atomausstieg der einen Regierung durch das Nichthandel der folgenden 4 Regierungen torpediert wird. Wenn heute aber schon der Bau einer Windkraftanlage kaputtprotestiert wird, wo sollen denn die so preisgünstigen neuen Meiler entstehen?



    Daß der Stresstest der europäischen AKW nach Fukushima auch nicht gerade glänzende Noten ergeben hat, verschweigt die Autorin. Sie postuliert einfach deutsche Kernkraft sei sicher, eine Quelle dazu verschwiegt sie, wo sie sich doch sonst so viel Mühe gegeben hat. Schon allein die Wasserversorgung der Kühltürme steht nach mehreren Jahren extremer Dürre im Land in Frage.



    Hab ich ein ebessere Lösung? Leider nein. Aber realistisch betrachtet - mit Blick auf BER und Stuttgart21 halte ich eine Wiederbelebung der Kernkraft hier im Land für genauso illusorisch wie alle bisher halbherzig ausgehandelten Klimaziele.



    Sorry, junge Generation, haben wir halt verkackt. War halt der Konsens, mehr war nich drin. Wir sind bald weg, schönes Leben noch.

    • @SuedWind:

      Witzig, der Ausstieg aus der Kernkraft ist der einzige Punkt, bei dem man gegenüber den Nachfolgegeneration gerade nicht „verkackt“, sondern endlich nachhaltig gehandelt hat. Nach 50 Jahren Widerstand.

  • Und alles nur, um den Kapitalismus zu retten.



    Ein System das auf billige Energie angewiesen ist, wie ein Abhängiger auf seine Dosis, benötigt der Kapitalismus seine billige Energie, um weiterhin das zu tun, was er tun muss: Wachsen.



    Und in der TAZ feiert man seit einigen Monaten nun wieder die Atomkraft, die dieses viel besser leiste als die Regenerativen.



    Chapeau!

    Schon gemerkt? der Kapitalismus ist das Problem und die Klimakrise nur ein kleiner Ausschnitt aus der planetaren Gesamtkrise, die sich, und damit sind wir wieder am Anfang, aus den zerstörerischen Ausbeutungsmechanismen eines auf ewiges Wachstum angelegten Kapitalismus ergeben.

    • 8G
      83379 (Profil gelöscht)
      @Favier:

      Auch sozialistische Staaten haben massiv Energie gebraucht, was sie hier dem Kapitalismus zuschreiben finden sie in jedem System, die Menschen wollen einen immer weiter steigenden Lebensstandard und der braucht Ressourcen und Energie.

      • @83379 (Profil gelöscht):

        Welchen Lebensstandard haben eigentlich Wohnungslose, HartzIV-Empfänger*innen, Flaschensammelnde Rentner*innen, Textilfabrikarbeiter*innen in Bangladesh, Foxconn-Arbeiter*innen in China ...? Von welchem steigenden Lebensstandard kann da ausgegangen werden?

        • @Uranus:

          So zynisch es klingt, auch den Armen geht es besser als vor x Jahren, auch deren Lebenserwartung steigt. Das heißt nicht, dass ich die Zustände verteidige, aber facts are facts.

          • @resto:

            Zum einen würde ich das als Systempropaganda/-ideologie betrachten. Arbeitskostenintensive Arbeit wird in Länder ausgelagert, wo sich Löhne, Arbeitsschutz, Umweltschutz usw. einfach nach unten drücken lassen. Dann ist Armut teils so groß, dass bspw. Kinder und Jugendliche Müllhalden durchsuchen und Müll verbrennen, um an Metalle zu kommen und hierbei giftige Dämpfe einatmen und mit Schwermetallen in Berührung kommen - wie in Ghanas Hauptstadt Accra.[1] Es gibt auch Hinweise aus der Forschung: Je gleicher die Gesellschaftsverhältnisse, desto höher die Lebenserwartung. Der Gesamtwohlstand spielt eine geringere Rolle. So das Ergebnis der Forschung des Gesundheitswissenschaftlers Richard G. Wilkinson[2].



            [1] www.planet-wissen....ektromuell100.html



            [2] en.wikipedia.org/w...chard_G._Wilkinson

      • @83379 (Profil gelöscht):

        Um es mit Immanuel Wallerstein zu sagen: die sozialistischen Staaten waren nicht mehr als Teil der kapitalistischen Peripherie und damit randständiger Teil des kapitalistischen Weltsystems.

        • 8G
          83379 (Profil gelöscht)
          @Favier:

          Wenn Sozialismus nur global funktioniert funktioniert er nicht. Wenn etwas in kleinem Maßstab nicht funktioniert kann es erst recht nicht auf globalem Maßstab funktionieren.

  • Veronika Wendland ist Historikerin mit Schwerpunkt Osteuropa und schrieb auch gern mal für den rechtspopulistischen Blog "Achse des Guten".

    Taz mal wieder einen Normalen am Haben.

  • Frage an die Autorin: Wie bewerten Sie in Ihrem Plädoyer für den Betrieb von AKWs den von der Allgemeinheit zu tragenden versteckten hohen Energiepreis? Ich ziele insbesondere ab auf das von der Gesellschaft zu tragende Betriebsrisiko (durch gesetzliche Begrenzung der Haftpflicht, die es in diesem Ausmass in keinem anderen Bereich gibt) und auf das gesellschaftlich zu tragende Risiko der ungeklärten Endlagerung.

    Motto: Sozialisierung der Risiken, Privatisierung der Gewinne.

    • @Flachköpper:

      Und welche Verantwortung übernehmen die Bertreiber von Anlagen mit fossilen Energieträgern? Genau, keine.



      Da wir nicht darum herum kommen werden weiter und vor allem mehr Strom zu brauchen, habe ich lieber saubere Luft und Atomenglager, statt Atomendlager, die wir ja sowieso schon brauchen und dazu noch mehr Feinstaub und CO2.

      • @Kaideus:

        Warum haben Sie denn nicht lieber saubere Luft und EE?

  • Für diese Meinungsvielfalt zahle ich an die taz :)

    • @Manfred MIlde-Büttcher:

      Und welche 60er-Jahre-Mode würden Sie als nächstes gern finanzieren ? Autobahnanschluss für jedes Dorf ? Autogerechte Stadt mit Fußgängerunterführungen allüberall unter 6-spurigen Asphaltschneisen ? Mami zurück an den Herd ? Steinzeit, das. (Wobei Mami in der wahren Steinzeit sicher Besseres zu tun hatte als ums Feuer rumzustehn - und in manch anderem auch vernünftigere Ansichten gehabt haben dürfte als die hippen 2020er Neo-Atomiker ...)

    • @Manfred MIlde-Büttcher:

      in diesem Sinne halte ich eine eigene Kolumne für die Querdenker in der Taz auch für angebracht. jede noch so randständige Meinung verdient schließlich eine ausführliche Würdigung und anschließende Diskussion. Ganz besonders wichtig halte ich das am Ende der Diskussion ein Konsenz stehen sollte, damit sich alle Stimmen möglichst gleichberechtigt im Ergebnis wiederfinden. Ungefähr so: Es gibt kein Covid aber Impfpflicht machen wir trotzdem. Oder auf die Kernkraft bezogen, wir bauen neue AKWs und benutzen den Atommüll um die verbliebenen Windräder klimaneutral anzutreiben, für den Fall das mal ein AKW Sehnsucht nach Fukushima bekommen sollte...

      • @nutzer:

        Randständige Meinung? Die Mehrheit der EU Mitgliedsstaaten, die meisten anderen großen Industrienationen der Weltklimarat und andere wissenschaftliche Institutionen teilen die Haltung der Autorin zur Kernenergie. Albern das auf eine Stufe mit Querdenken zu stellen. Und typisch deutsch, es wieder besser als alle anderen zu wissen.

    • @Manfred MIlde-Büttcher:

      Liggers. Und solange nicht Historiker die AKWs & Juristen nicht die Brücken* - ist mir allles recht!

      unterm—- * aus dem Skat —



      Antwort eines StA-Weggefährten auf mein Mokieren - daß in MeckPomm ein Brückenbau-Ing JuMi wurde - statt eines gestandenen VerwRi!;)(

  • Unglaubliche AKW-Lobbyarbeit in einem linken Medium.



    Ich habe diesen Bericht gelesen und bin zu tiefst erstaunt. Es ist pure Lobbyarbeit für Kernkraft.



    "Die deutsche Kerntechnik war nie gefährlich " ?



    Am 13. Januar 1977 kam es zu einem schweren Störfall im AKW Gundremmingen, bei dem radiaktives Kühlwasser den Block A flutete und Druck im Reaktorgebäude aufbaute. Der Block war war Totalschaden und ging nie wieder in Betrieb.

    Und sie erzählen hier ""Die deutsche Kerntechnik war nie gefährlich ", welch ein Märchen.



    Dieser Artikel läuft für mich unter "Lobbyarbeit für Atomkraft", Pfui!

    • @Rudi Hamm:

      @RUSI HAMM

      Es kommt doch immer alles auf die Relationen an, nicht? Wie viele Tote gab es seinerzeit in Grundremmingen? Irgendwelche Schwerverletzte? Bleibende Umweltschäden?

      Auch wenn es Ihnen nicht gefällt, man kann in diesem Punkt durchaus argumentieren, wie Frau Wendland es tut.

      • @Grünspecht:

        Na dann geben sie mal die Begriffe Uranabbau, Opfer und Umweltschäden in ihre Suchmaschine ein. Ist nicht vor unserer Haustür aber real! Davon spricht Frau Wendland nicht.

      • @Grünspecht:

        "Wie viele Tote gab es seinerzeit in Grundremmingen? Irgendwelche Schwerverletzte? "



        Weil es zufällig nicht zum Supergau kam, war es also "harmlos"? Auch eine Art der Argumentation, der ich mich nicht anschließe.

        • @Rudi Hamm:

          Genau das bestätigt aber gerade, dass mit einem funktionierenden Containment (was für das Mark I-Containment von GE in Fukushima nicht galt und das war schon seit den 80erm bekannt) eben keine Gefahr besteht. (siehe auch kaum Belastung durch Three-Mile-Island)

          • @Ruhrpott-ler:

            Ach Leute, laßt Euch doch nicht kirre machen. Die Forderung: 'wir wollen keine Atomenergie, wir wollen Sonne und Wind' war völlig richtig und ist es auch heute noch. Jetzt geht es aber erst einmal darum, die Geschäftemacher aus dem Energiebereich herauszuhalten, sonst geht die große Ressourcenverschwendung und Naturzerstörung unter anderen Vorzeichen weiter.

            Wenn wir es dann noch schaffen, daß der Reihe nach die richtigen Maßnahmen ergriffen werden:



            1) Stop der Ressourcenverschwendung



            2) Verzicht auf unnötigen Energieverbrauch



            3) Nutzung von Sonne und Wind



            4) Aufbau einer dezentralen Energieerzeugung mit Energiegenossenschaften im Besitz der Verbraucher

            Ohne den Wachstums-Wahn brauchen wir auch nicht so furchtbar viele Windräder, und wenn dazu noch Speicher entwickelt werden, die wesentlich effizienter sind, als die vielbeschworene Wasserstofftechnik,



            können wir uns auf ein ziemlich gutes Leben in einigermaßen gesunder Natur freuen.

            Nur die riesigen Fabriken, in denen die SUV-Autos gebaut werden, müssen wohl dauerhaft auf Energie-Diät bleiben.