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Zoff in der LinksparteiLinker Rosenkrieg

Seit Sahra Wagenknechts von der AfD bejubelten Rede im Bundestag herrscht offener Kampf in der Partei.

An ihr entzündet sich der Streit, mal wieder: Sahra Wagenknecht Foto: Clemens Bilan/epa

Die Explosion fand am Donnerstagvormittag vor einer Woche im Bundestag statt. Die Erschütterungswellen sind bis heute zu spüren. Für die Detonation sorgte Sahra Wagenknecht, die der Regierung vorwarf einen „beispiellosen Wirtschaftskrieg gegen unseren wichtigsten Energielieferanten vom Zaun zu brechen“.

Die Sanktionen würden die „deutsche Wirtschaft“ ruinieren. Die AfD applaudierte. „Sie haben recht!“ rief AfD-Fraktionschefin Alice Weidel begeistert. Die Hälfte der Linksfraktion blieb der Show demonstrativ fern. Die Linkspartei unterstützt eigentlich Sanktionen gegen Putin wegen des Ukrainekrieges. Nach Wagenknechts Tirade steht man wieder als Putins fünfte Kolonne mit AfD-nahen Postionen da.

Seitdem hagelt es Angriff und Gegenangriff, Austritte und Vorwürfe. Partei und Fraktion sind im Ausnahmezustand. Ulrich Schneider, Geschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes und prominenter Genosse, gab sein Parteibuch zurück. Was Wagenknecht „vom Stapel ließ, war zu viel“, so Schneider.

Sein Austritt tut der Linkspartei derzeit besonders weh. Denn eigentlich will diese jetzt überall zusammen mit Sozialverbänden gegen die unbrauchbaren Entlastungspakete der Regierung demonstrieren. Ein Abgang zur Unzeit. Genauso wie der Streit um Wagenknecht. So richtig heiß sind in diesem Herbst bislang nur die internen Schlachten in Linkspartei und -fraktion.

Es herrscht Streit um fast alles. Auch darüber, was warum geschehen ist. Wieso durfte Wagenknecht, die in der Fraktion keine Funktion hat, in der im Parlament zentralen Haushaltsdebatte überhaupt reden? Dass Wagenknecht einen Feldzug gegen die Sanktionen führt, war bekannt, der Eklat absehbar.

KritikerInnen sehen die Verantwortung bei der Fraktionsspitze aus Dietmar Bartsch und Amira Mohamed Ali. Beide hätten Wagenknecht als Rednerin gegen skeptische Einwände aus der Fraktion durchgesetzt. Bartsch widerspricht: „Der Vorschlag kam von den Haushältern und nicht von der Fraktionsspitze. Niemand hat in der Fraktionssitzung den Antrag gestellt, dass Sahra Wagenknecht nicht reden möge“, so Bartsch zur taz.

Offener Brief: Wir sind es leid“

Linke Abgeordnete, die schon damals das Kommende ahnten, haben das etwas anders in Erinnerung. Mohamed Ali habe jede Kritik lautstark abgeschmettert. Die Fraktionsspitze wollte diese Rede. Die einzige Bedingung war, dass Wagenknecht nicht wieder die Öffnung der Pipeline Nord Stream 2 fordern dürfe. Bartsch, eigentlich Reformer, hat schon vor Jahren ein Bündnis mit Wagenknecht geschlossen.

Manche linke Abgeordnete halten Wagenknecht für das größte Problem und Fraktionschef Bartsch, der der Eigenwilligen immer wieder den Rücken frei hält, mittlerweile für das zweitgrößte Problem der Partei. Es geht dabei um mehr, als um Wagenknechts Egotrip. Es geht darum, wer die Fraktion führen soll. Und wie lange es die noch gibt.

Der erste Protest nach dem Eklat im Bundestag kam von drei Landtagsabgeordneten aus dem Osten, Katharina König-Preuss aus Thüringen, Jule Nagel aus Sachsen und Henriette Quade aus Sachsen-Anhalt. „Wir sind es leid“, heißt ihr offener Brief. Ob es um die Aufnahme von Geflüchteten, die Coronapolitik oder um das Verhältnis zu Russland gehe, immer wieder schieße Wagenknecht quer.

Sie müsse aus der Fraktion ausgeschlossen werden, Mohamed Ali und Bartsch müssten als politisch Verantwortliche zurücktreten, so die Forderung. Ähnlich sieht es die Bundestagsabgeordnete Cornelia Möhring.

Den offenen Brief der drei Ostfrauen hat sie noch nicht unterschrieben, sie will erst sehen, was die Fraktionssitzung am kommenden Dienstag bringt. „Ich erwarte von der Fraktionsführung, dass Konsequenzen gezogen werden“, sagt Möhring zur taz am wochenende. So könne es nicht mehr weitergehen. Es gebe völlige „Führungslosigkeit der Fraktion“.

Christian Leye, früher Wagenknechts Büroleiter in NRW, heute Bundestagsabgeordneter, zählt zu der überschaubaren Unterstützergruppe, die Wagenknecht in der Fraktion noch hat. Die Rede war „politisch richtig und trifft einen Nerv in der Bevölkerung“, so der Linke aus Duisburg gegenüber der taz am wochenende. Man müsse „über Entspannung im Wirtschaftskrieg“ debattieren dürfen. Der AfD-Applaus ficht ihn nicht an: „Die NPD fordert auch den Mindestlohn. Sind wir deshalb jetzt dagegen?“

Das Blame Game hat begonnen

Die Wagenknecht-Anhänger sehen sich nicht als Brandbeschleuniger der innerparteilichen Krise, sondern als deren Opfer. „Es wird eine harte Linie gegen Wagenknecht und den Teil der Partei durchgezogen, der sich politisch dort verortet.

Angesichts des Tempos der Eskalation kann ich keine Prognose für die Zukunft abgeben“ so Leye. Also Spaltung der Fraktion? Das würde Leye „bedauern“, doch wenn es so komme, gehe es auf das Konto jener, die „den Ausschluss von Wagenknecht aus der Fraktion fordern“.

Wagenknechts Auftritt hat wie ein Katalysator gewirkt. Der Riss, der nun sichtbar geworden ist, geht tief. Die linke Anhängerschaft ist bei den Russlandsanktionen gespalten. Die eine Hälfte ist dagegen, die andere dafür. Viele WählerInnen im Osten haben Sympathien für eine putinfreundliche Haltung. Manche glauben, dass im Osten die Hälfte der Partei und auch der Landtagsfraktionen auf Wagenknechts Seite steht – wenn es hart auf hart kommt.

Möhring hält eine Trennung jedenfalls für besser, als einfach so weiter zu machen. „Lieber eine Linke Gruppe im Bundestag, die klare linke Positionen vertritt, als eine Fraktion, bei der niemand weiß, wofür sie steht“. Das Blame Game, wer an der möglichen Trennung Schuld ist, hat längst begonnen.

Die Konsequenzen einer Abspaltung wären schmerzhaft und hart. Falls Wagenknecht und ihre AnhängerInnen die Fraktion verlassen, würde die Linksfraktion im Bundestag zu einer Gruppe mit weniger Rechten und weniger Geld schrumpfen.

Schon drei Austritte reichen, damit die 39-köpfige Fraktion ihren Status verliert. Dieses Szenario wäre einmalig in der Parlamentsgeschichte, doch die Fraktionsführung spielt es schon durch. Welche juristischen Folgen hätte das? Wie viele Mit­ar­bei­te­rIn­nen könnte man in diesem Fall halten?

Kein zweiter Wagenknecht-Fall

Die Parteiführung steht bei alldem etwas hilflos an der Seitenlinie. Wagenknechts Auftritt hat Janine Wissler und Martin Schirdewan kalt erwischt. Sie hatten nach dem Bundesparteitag Ende Juni in Erfurt gehofft, die Streitereien erstmal eingedämmt zu haben.

Die Kampagne eines „heißen Herbstes der sozialen Proteste“ lief an, die Umfragen zeigten eine zaghafte Aufwärtsbewegung. „Gerade in diesen Zeiten braucht es eine starke Linke, vielleicht mehr denn je“, so Wissler gegenüber der taz am wochenende. Doch stattdessen beschäftigt sich die Partei mit sich selbst.

Die Kommunikation zwischen Partei und Fraktion ist wieder auf dem Nullpunkt angelangt. Für Donnerstag war eine gemeinsame digitale Sitzung der Parteispitze mit den Landesvorsitzende anberaumt. Auch die Fraktionsspitze war dazu geladen. Doch Bartsch und Mohamed Ali kamen nicht. Jetzt sollen sie erneut eingeladen werden.

Wie geht es nun weiter? Janine Wissler fordert: „Wer in Parlamenten für Die Linke spricht, muss die Positionen der Partei vertreten.“ Doch der Parteivorstand hat keine formelle Möglichkeit, das gegenüber der Fraktionsspitze durchzusetzen. Bei der Fraktionssitzung am kommenden Dienstag wollen manche Wisslers Forderung durchbringen. RednerInnen im Bundestag sollen dann die Parteiposition vertreten müssen – einen Fall Wagenknecht 2.0 soll es nicht geben.

taz am wochenende

Dieser Text stammt aus der taz am wochenende. Immer ab Samstag am Kiosk, im eKiosk oder gleich im Wochenendabo. Und bei Facebook und Twitter.

Der öffentliche Zoff geht derweil munter weiter. Wagenknecht koffert Parteichef Schirdewan als „Fehlbesetzung“ an. Sie sieht sich in der selbst geschneiderten Rolle der Volkstribunin, während die „Parteifunktionäre in ihren Twitterblasen“ lebten. Katina Schubert, Vizechefin der Partei, kontert, Wagenknecht sei „offenkundig auf Zerstörung aus“. Der alte Spruch „Freund, Feind, Parteifreund“ war selten so treffend.

Der Streit dreht sich auch um die Frage: Was dürfen Linke sagen? Wo ist die Grenze des Erlaubten? Diether Dehm, Ex-MdB und treuer Vasall von Wagenknecht, hat diese rote Linie kürzlich mit Schwung übertreten, als er öffentlich eine Konkurrenzkandidatur bei der Europawahl 2024 forderte. Das sei „eindeutig parteischädigend“ und müsse „zwingend zum Parteiausschluss führen“, sagt Katina Schubert. In der Parteizentrale will man Dehm loswerden. „Wir prüfen unter Hochdruck einen Ausschlussantrag“, so Schubert.

Der Zoff hat tiefere Gründe. Es geht um die existentielle Frage, was die Linkspartei eigentlich sein soll. Eine Partei, die der AfD Konkurrenz macht – putinaffin und EU-skeptisch? Oder eine internationalistische, weltoffene und moderne Partei, die mit SPD und Grünen konkurriert?

Ausschluss, Fehlbesetzung, Zerstörung: Die Linkspartei hat bis jetzt jede Krise irgendwie überstanden, mit halbseidenen Kompromissen oder einfach aus Erschöpfung. Doch jetzt kann es anders kommen. Es ist offen, ob Bartsch mit dem Appell an die Einheit wie immer das letzte Wort haben wird. Seine Macht bröckelt. Besonders übel nehmen viele dem Fraktionschef seine Unfähigkeit zu begreifen, dass Wagenknechts Auftritt ein Fehler war. Sein Fehler. Ulrich Schneider begründete seinen Austritt intern auch damit, dass Bartsch Wagenknecht eisern weiter verteidigt. Und auch, wenn sich wieder ein Formelkompromiss findet – die Spaltung ist längst da. Die Frage ist, wer Schuld hat am Zustand der Linken.

In der Partei geht es aktuell zu wie in einer ruinierten Ehe: Man erträgt sich kaum noch gegenseitig, und wartet auf einen günstigen Zeitpunkt für die Scheidung. Oder ist die Angst, die Wohnung und das Auto zu verlieren am Ende doch wieder größer?

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131 Kommentare

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  • Ich habe jetzt mal eine Bedeutung der Worte "Etwas vom Zaun brechen" gefunden:

    "etwas absichtlich herbeiführen/heraufbeschwören, mutwillig herausfordern, plötzlich und für die Gegenseite unerwartet anfangen"



    (www.redensarten.net/vom-zaun-brechen)

    Das trifft alles nur auf Putin, aber nicht auf uns zu!

    Putin hat die Grenze vom Gewaltfreien zum Gewalttätigem überschritten, während wir nur Gewaltfrei reagieren. Wir hatten bereits auf den Überfall auf die Krim mit Sanktionen reagiert. Daher musste Putin wissen, dass es gegen seine Gewalt friedliche Sanktionen geben wird.

  • Man kann es so nennen oder so, Sanktionen oder Wirtschaftskrieg. Am Ende ist es das Selbe. Außerdem ist es wenn man einen Blick in die Geschichtsbücher wirft oder in Zeitungen der letzen Jahre und Jahrzehnte ein ziemlich gängiger Begriff, so wurde sogar schon wg des Handelsdefizits zw Amerika u Japan und der Maßnahmen die Amerika dagegen ergriff von Wirtschafts- oder Handelskrieg gesprochen. Also wahrscheinlich die Aufregung nicht wert. Dabei tendiert die Wahl natürlich nach politischer Präferenz. Man kann Wagenknecht nicht vorwerfen, dass sie den Krieg der Russen nicht klar verurteilen würde, ihr Fehler ist freilich, dass sie die Verbindung zwischen "Wirtschaftskrieg" und dem Krieg Russlands in der Ukraine, erster als unausweichliche Folge des zweiten, nicht eindeutig benennt. Ansonsten ist die Analyse richtig. Und wenn es tatsächlich stimmt, dass eine Mehrheit der Ostdeutschen inzwischen gegen eine Unterstützung der Ukraine mit Waffen sind – weil sie angeblich den Krieg verlängern (Olaf unterstützt ja auch nur halbe Kraft, könnte den auch verlängern) und damit unsere Lebenshaltungskosten auf noch unabsehbare Zeit in die Höhe treiben dann könnte sie der Linkspartei sogar noch ein paar Stimmen mehr beschert haben. Wenn natürlich alle nicht fertig werden den Zusammenbruch der Linkspartei herbeizureden, werden sich diese Wahlerwägungen wohl nicht in valide Stimmen bei zukünftigen Wahlen manifestieren. So oder so, die Nicht- Wagenknecht- Anhänger werden von einer Spaltung nicht profitieren. Um mal eine Prognose zu geben: eher würde im Falle einer Spaltung eine Partei Wagenknechts (vorerst) in die (ostdt) Parlamente einziehen als der Rest der Linkspartei, wenn sie es schafft Mitglieder zu finden (eine solche Partei würde aber wahrschl auch nicht lange halten, Wagenknecht kann keine Partei zusammenhalten, das kann sie nicht)Wie es auch immer kommt, die Linkspartei hat ohnehin keine Macht. Mit oder ohne Wagenknecht. Wird die SPD dadurch profitieren? Nö.

    • @ingrid werner:

      Ich stimme Ihnen insoweit zu, dass das Hauptproblem an der Rede von Wagenknecht ist, dass sie so tut, als wären die Sanktionen völlig isoliert und hätten nichts mit dem Anggriffskrieg von Putin zu tun. Dann kommt aber ninzu, dass sie die Sanktionen bewußt Krieg nennt, weil dieses Wort negativ besetzt ist. Sie nennt es nicht Verteidigungskrieg oder Hilfe bei der Verteidigung der Ukraine oder Sanktionen. Warum? Um die Aversionsreflexe gegen das Wort Krieg hervorzurufen. Das ist dumpfer Populismus! Nach dieser Meinung waren die Sanktionen gegen das Apartheid-Südafrika auch ein "Wirtschaftskrieg vom Zaun brechen" und damit böse!

      Sie ist entweder so dumm oder völlig bei den populistischen Meinungsmachern angekommen, die lieber mit knackigen Begriffen und Parolen als mit sachlichen Argumenten um sich werfen. Das hat sie mit den AfD-Ideologen gemein.

      • @Immanuel:

        Wagenknecht tut nicht so, als hätten die Sanktionen nichts mit dem Angriff auf die Ukraine zu tun, sie bezweifelt lediglich, dass es sich bei ihnen um eine "unausweichliche Folge" handelt; die Ukraine wurde angegriffen, nicht Deutschland, es stand der deutschen Regierung also frei, ob und wie sie darauf reagiert - und natürlich muss auch diese Reaktion einer kritischen Revision unterzogen werden. Das Insistieren auf Unvermeidbarkeit oder Alternativlosigkeit hat immer etwas undemokratisches an sich, weil es Regierunghandeln der Hinterfragbarkeit entzieht. Muss man Wagenknecht zustimmen? Keineswegs - aber man sollte ihr, wenn man anderer Meinung ist, sachlich widersprechen, statt den Zweifel an der Sinnhaftigkeit von Sanktionen per se zu skandalisieren.

        • @O.F.:

          @ O.F.



          Und warum behauptet Wagenknecht dann fälschlicherweise, dass wir einen "beispiellosen Wirtschaftskrieg vom Zaun gebrochen" hätten, so als ob wir Schuld an dem zerrütteten Verhältnis zu Putin hätten?

          Und warum sagt Sie nicht, dass einzig und allein Putin hier einen Krieg "vom Zaun gebrochen" hat und dass sich die Ukraine lediglich dagegen verteidigt und wir der Ukraine bei ihrer Verteidigung lediglich durch Sanktionen helfen und dass wir nicht mit einem Abverkauf von Gas den Krieg finanzieren wollen, aber keinen "Krieg vom Zaun gebrochen" haben?

          Sie macht hier eine Opfer-Täter-Umkehr! Sie macht die Helfer des Opfers (Deutschland) - und damit auch das Opfer - zum Täter (Wir hätten einen Krieg angefangen!).

          Sie will mit dieser Verfälschung der Tatsachen wohl unsere Hilfe für die Ukraine bei deren Verteidigung sabotieren!

          Und das unterscheidet - vereinfacht gesagt - Linke von Rechten:



          Linke setzten sich für Unterdrückte und Überfalle und gegen Diktatoren ein.



          Rechte sympathisieren mit Überfällen und Unterdrückern und Diktatoren und setzen sich nicht für ihnen fremde Menschen ein.



          Nach diesen Kriterien gehört Wagenknecht sicher nicht zu den Linken und wohl eher zu den Rechten. Deshalb wurde ihre Rede ja auch so von der AfD gefeiert.

          Das Problem ist nicht so sehr der Beifall der rechten AfD, sondern vielmehr, dass ich bei ihr nichts Linkes (mehr) finden kann: keine Solidarität mit der Ukraine, keine Sanktionen und keine Waffen. Die Ukraine soll verhandeln, ohne Russland etwas entgegensetzen zu können. Sie soll verhandeln, obwohl Russland die Kapitulation zur Verhandlungsbedingung macht. Die Ukraine soll aufgeben und sich in die Kolonisation dieses finsteren Diktators begeben. Das verlangt Wagenknecht in letzter Konsequenz!

          Und damit macht sie sich zum - freiwilligen oder unfreiwilligen - Helfer Putins beim Aufbau seines Diktaturimperiums!

          Abgesehen davon ist die Kapitulation nicht das Ende des Krieges, sondern der Beginn der Terrors gegen die Ukrainer!

          • @Immanuel:

            -?-Und warum behauptet Wagenknecht dann fälschlicherweise, dass wir einen "beispiellosen Wirtschaftskrieg vom Zaun gebrochen" hätten"-?-



            Weil eben nicht Putin einen Wirtschaftskrieg gg Deutschland vom Zaun gebrochen hat. Eigentlich hält er sich in Sachen Wirtschaftskrieg jedesmal auffällig im Zaum weil es ihm wohl um das Wohl der eigenen russischen Wirtschaft geht.

          • @Immanuel:

            -?-Und warum behauptet Wagenknecht dann fälschlicherweise, dass wir einen "beispiellosen Wirtschaftskrieg vom Zaun gebrochen" hätten"-?-



            Weil eben nicht Putin einen Wirtschaftskrieg gg Deutschland vom Zaume gebrochen hat. Eigentlich hält er sich in Sachen Wirtschaftskrieg jedesmal auffällig im Zaum weil es ihm wohl um das Wohl der eigenen russischen Wirtschaft gehen will.

            • @Lästige Latte:

              Es gibt aber keinen separaten "Wirtschaftskrieg". Die Sanktionen sind Folge und damit Teil des von Putin "vom Zaun gebrochenen Krieges".

              Genausowenig, wie die Ukraine einen Verteidigungskrieg "vom Zaun gebrochen hat", sondern nur auf das von Putin "vom Zaun Gebrochene" reagiert, haben wir keinen Krieg, auch keinen "Wirtschaftskrieg" "vom Zaun gebrochen", sondern nur auf das von Putin "vom Zaun Gebrochene" reagiert.

              Putin & Co. haben allein den Krieg und all seine Folgen "vom Zaun gebrochen".

              Wenn A den B würgt und C dann daraufhin dann A erschießt, um B zu retten, dann hat hier auch nicht C eine Schießerei "vom Zaun gebrochen", sondern A hat den Konflikt mit all seinen Folgen "vom Zaun gebrochen"!

              • @Immanuel:

                Darüber ließe sich reden!-Aber viele meiner jedesmal mühsam erarbeiteten Kommentartexte wurden u werden erst so spät veröffentlicht, daß die Mitforisten schon längst zu einem neueren Taz-Artikel weiter gezogen sind. Oder werden erst gar nicht veröffentlicht. Naturgemäß sind unter meinen Kommentartexten auch Antworten an andere Foristen. Also verzeihen Sie mir bitte aus diesbezüglichen Gründen das Ausbleiben einer Weiterführung unserer begonnenen Debatte. Ab einem bestimmten Punkt werde ich -wenn überhaupt- nur noch mit möglichst kurz gehaltenen Kommentartexten antworten weil die oben beschriebenen Verhältnisse so nach u nach eine Lahmlegung des eigenen Interesses hervorrufen.-Sorry

  • Linkspartei ueber der 5%-Huerde?

    de.m.wikipedia.org...undestagswahl_2021

    Die Direktmandate haben sie letztes Jahr in den Bundestag gebracht.

    • @Volker Scheunert:

      Sollte @ALFONSO ALBERTUS

  • Wenn man (wie ich) davon ausgeht, dass Wagenknecht nicht dumm ist, kann man IMHO getrost annehmen, dass die Aktionen und Statements der letzten Wochen dazu dienen, den Absprung vorzubereiten. Mit möglichst viel öffentlicher Beachtung, wie immer. Anschließend wird es die Gründung einer Putin-affinen Querfront-Partei geben.

    • @Kaboom:

      Ein schlauer Mensch hat mal (sinngemäß) gesagt "Dumm ist es, bei gleicher Vorgehensweise andere Resultate zu erwarten."



      Wenn ich Wagenknechts Aktionen auch und vor allem im Zusammenhang mit ihrer implodierten "aufstehen"-Nummer betrachte, sehe ich der näheren Zukunft mit eher mäßigem Interesse entgegen.

  • Der Spruch heißt

    "Feind, Todfeind, Parteifreund"

  • Die Linke wird nicht zerbrechen, sondern sie ist schon zerbrochen. Die Tatsache, dass die innere Führungsspitze der Partei so gegen eine ihrer prominentesten Galionsfiguren austeilt, legt beredtes Zeugnis davon ab. Die Linke ist ein Schiff mit gebrochenem Kiel, das nur noch durch ein paar Stahlplatten und Farbschichten zusammengehalten wird.

    Es gibt einen grundsätzlichen Konflikt zwischen den "modernen" Linken, die an der Seite der USA für Diversität, Gender etc kämpfen, und den "alten" Linken, die auf Frieden, Wohlstand für alle und Frieden mit Russland stehen.

    Ich habe erst gestern wieder mit welchen von den letzteren geredet, auf dieser Kuba-Fahrraddemo in Berlin. Sie sehen allesamt die Gefahr, dass die Zielgruppe der "alten" Linken nach Rechts abwandert, wenn die Politik im Sinne der "modernen" Linken dazu führt, daß der Ofen ausgeht, und sie zu allem Überfluss auch noch als rückständig bezeichnet werden. Die andere Protestpartei empfängt diese Leute dagegen mit offenen Armen, wird durch den Riss in der Linkspartei de facto gestärkt.

    Das ist ein Problem: Die Schwäche der Linken an sich wäre erstmal kein großes, aber es wird groß, weil es zugleich eine Stärkung der Rechten bedeutet.

    (Quelle: Ich demonstriere gern, und rede dabei gern mit den anderen Demonstranten. Auf beiden Seiten, es ist einfach soziologisch interessant.)

    • @Carcano:

      "Ich demonstriere gern, und rede dabei gern mit den anderen Demonstranten. Auf beiden Seiten, es ist einfach soziologisch interessant."



      Das mal ganz sicher. Bei Auflistungen wie "Frieden, ... und Frieden mit Russland" fragt man sich, warum der Wunsch nach Frieden mit Russland was ganz besonderes zu sein scheint im Gegensatz zu Frieden allgemein.

      • @Encantado:

        > fragt man sich, warum der Wunsch nach Frieden mit Russland was ganz besonderes zu sein scheint im Gegensatz zu Frieden allgemein

        Frieden ganz allgemein ist gut für alle Menschen, die dann nicht mehr im Krieg leben müssen. Und Frieden mit Russland hat nicht nur diesen Vorteil, sondern dazu noch den, dass dann das Gas hier billiger wäre.

        • @Carcano:

          Frieden ist gut für alle Menschen, Frieden mit Russland gut für die Brieftasche?



          In der Tat, soziologisch interessant.

          Anyway, ich glaube nicht, dass wir in dieser Dialogform weit kommen. Ich würde Ihnen bei Ihren Äußerungen gerne in die Augen sehen. So kommt mir vieles seltsam vor, was Sie vielleicht so gar nicht meinen.

  • Sanktionen sind KEIN KRIEG - und erst recht kein "beispielloser Wirtschaftskrieg" -, sondern eine absolut FRIEDLICHE Reaktion auf einen verbrecherischen Angriffskrieg einer Diktatur gegen eine Demokratie!

    Frau Wagenknecht scheint völlig der Sinn der Begriffe Krieg und Frieden zu fehlen!

    • @Immanuel:

      "einen Wirtschaftskrieg gegen Russland "vom Zaun zu brechen"

      Auch das anstehende sechste Sanktionspaket Deutschlands werde dazu beitragen, Russland derart zu schädigen, dass „es volkswirtschaftlich jahrelang nicht mehr auf die Beine kommt.“

      Außenministerin Baerbock , Anne Will, 2.5.22.

      Habeck: "Wir sind quasi Wirtschaftskriegspartei"

      30.3.2022

      Das klingt schon etwas nach "Wirtschaftskrieg".

      • @drafi:

        Wenn schon das böse Wort "Krieg" hier verwendet wird, dann bitte aber korekt VERTEIDIGUNGSkrieg! Dann führen wir eben einen Verteidigungskrieg der Demokratien gegen einen imperialistischen Diktator, der die Demokratie dezimieren will, indem er sie in der Ukraine vernichten will. DAS hätte Wagenknecht sagen müssen! Und nicht, dass wir angeblich einen "Wirtschaftskrieg vom Zaun gebrochen" hätten. Wenn ich als Inhaber eines Messergeschäftes meinem Nachbarn keine Messer für die geplante Tötung seiner Frau mehr verkaufen will, dann führe ich auch keinen Wirtschaftskrieg gegen ihn!

        Im Übrigen hat das ingrid werner, Montag, 14:54, ganz gut herausgestellt, dass das Problem ist, dass Wagenknecht die Sanktionen völlig vom Putins Angriffskrieg loslöst (WIR und nicht Putin "brechen einen Krieg vom Zaun"!) und das sie bewußt das Wort "Krieg" statt dem Wort "Sanktionen" benutzt und auch bewußt das Wort "Verteidigung" meidet, weil das Wort "Verteidigungskrieg" nicht die populistisch gewollte Aversion hervorruft!

  • Das ist doch wirklich nun endgültig lächerlich.

    Sarah Wagenknecht spricht das Offensichtliche aus, die AfD findet das gut und deswegen bekommt sie Schelte. Ahja.

    Ich rate der Linkspartei mal, sich wirklich zu ihrer ehemaligen Kernklientel hinzubegeben und die zu fragen, was sie so vom Ukrainekrieg und all dem halten. Das wäre eine sehr hilfreiche, erdende Erfahrung für diese, denn viele werden das sicher ähnlich sehen und sich von der Linkspartei gleichzeitig enttäuscht geben, weil sie fast nicht gegen die Sache für sie als Wähler tun.

    • @Herbert Eisenbeiß:

      "Das Offensichtliche" entspricht dem von AfD-Anhängern so geschätzten "gesunde Menschenverstand", bzw. dem von Sarrazin-Jüngern so gerne verwendete Term "er hat in allem Recht" nehme ich an?

    • @Herbert Eisenbeiß:

      Herbert Eisenbeiß:



      "Ich rate der Linkspartei mal, sich wirklich zu ihrer ehemaligen Kernklientel hinzubegeben und die zu fragen, was sie so vom Ukrainekrieg und all dem halten."

      Was meinen Sie mit "von dem Ukrainekrieg halten"?

      Meinen Sie, was sie vom Angriffskrieg des Diktators Putin halten? Oder meinen Sie, was Sie vom Verteidigungskrieg der demokratischen Ukraine gegen das imperialistische Russland halten?

      Bitte konkret!

      • @Immanuel:

        Ich verstehe es so, dass das den Trägern jener Meinung, die Herr Eisenbeiss meint, genau diese Differenzierung - wie auch der Krieg insgesamt - im Vergleich zu ihrem frei verfügbaren Einkommen relativ egal ist. Da jetzt die aus der Gegensicht(!) richtige Wortwahl einzufordern, löst das Problem nicht.

  • Im Gegensatz zu den Autoren und der Autorin halte ich den Austritt von Fabio De Masi für wesentlich katastrophaler als den Austritt von Schneider. Dessen Gründe werden hier genannt. Von De Masi keine Rede, der die Politik der Parteispitze für seinen Austritt verantwortlich machte. Mit De Masi verlor die Partei einen sehr kompetenten Finanz- und Wirtschaftsfachmann. Wenn es so weiter geht, besteht das Programm der PDL nur noch aus "Wagenknecht raus".

  • Was die Linkspartei von der CDU, SPD und den Grünen unterscheidet: die Linkspartei hat gar nicht den Anspruch an sich selbst, eine sogenannte Volkspartei zu sein. Die AFD wäre gerne eine Volkspartei, ist es zum Glück aber nicht.

    Die einzigen beiden Parteien über der 5 Prozent Hürde die diesen Anspruch nicht haben, sind die Linkspartei uns die FDP. Für das Überleben der FDP ist das aber nicht so wichtig, die Parteispenden vom Klientel stimmen trotzdem und die geile hedonistische Bonzenparty geht weiter...läuft also bei der FDP, aber bei den Linken dagegen nicht so richtig.

    Nach dem Lesen der Kommentare hier lässt sich festhalten: die Einen sind der Meinung das die Linkspartei wieder ein bisschen mehr SED ohne Stasi sein sollte. Also Ost und provinzorientiert, für den kleinen "Mann", die "normale Familie"( die anderen sind abnormal?...) für das Dorf und den Hartz4 Empfänger.



    Das Problem hierbei ist schonmal ein demographisches, was die AFD bei der letzten Bundestagswahl selbst zu spüren bekommen hat( Meuthen: "Wahlen werden nicht im Osten gewonnen"). Man kann im Osten und auf dem Land stimmen gewinnen und trotzdem bei der Bundestagswahl Stimmen verlieren, denn Fläche macht noch keine Einwohnerzahl und damit auch kein WählerInnenpotential aus. Fast Prozent der Menschen in Deutschland leben mittlerweile im urbanen oder suburbanen Umfeld und diese Realität sollte endlich zur Kenntnis genommen werden.







    Die Anderen hätten gerne eine urbane Linkspartei die vorallem Anti-AFD, Öko, "Grenzen auf", Glitzer und divers ist.



    Hier gilt andersrum : Zwar leben fast 80 Prozent der Menschen im urbanen oder suburbanen Umfeld, aber längst nicht alle innerhalb der Berliner Ringbahn/ Hamburg-Aktona /Leipzig-Connewitz sondern auch in Bottrop, Kaiserslautern und Jena.

    Linke sollten sich nicht über Ost vs West, Land gegen Stadt oder Hetero vs LGBTQ ausspielen lassen.



    Würde die Linkspartei wenigstens nur den Versuch wagen Volkspartei zu sein, dann ließen sich viele Positionen vereinen

    • @Alfonso Albertus:

      Was veranlasst Sie denn zu der Vermutung, die Linke wäre nicht gern Volkspartei?

      Gerade im Osten gibt sie sich bei Wahlkämpfen genau so.

      Deutschlandweit wirkt es jedoch recht relitätsfern, wenn man kaum die 5-%-Hürde schafft und dann so tut als sei man Volkspartei.

      Die Linke braucht niemanden, der sie ausspielt.

      Das schafft sie schon ganz allein.

  • Liebe Frau Wagenknecht, die AfD wird Sie sehr willkommen heißen im rechten Populismus und in der Verteidigung des Angriffskrieges von Putin durch Verurteilung der Sanktionshilfe für die überfallene Demokratie der Ukraine!

  • Der Vorwurf von Wagenknecht, die Regierung hätte "einen beispiellosen Wirtschaftskrieg (...) vom Zaun gebrochen", ist UNFUG!

    Wir haben keinen Krieg angefangen! Einzig und allein Putin hat einen Krieg vom Zaun gebrochen, und weder die Ukraine, noch wir! Die Ukraine verteidigt sich lediglich gegen den Angriffskrieg von Putin. Und wir helfen lediglich der Ukraine bei dieser Verteidigung, indem wir Putin nicht mehr das Geld für diesen Krieg (als Gegenleistung für billiges Gas: Rabatt für ein Wohlverhalten gegenüber Putins imperialer Kriegspolitik!) geben!

    Wir haben hier nicht agiert, sondern reagiert auf den von Putin "vom Zaun gebrochenen Krieg"!

    Wir haben also NICHTS vom Zaun gebrochen!!!

    Das dem Terroristen kein Geld mehr für seine Terrortaten zu geben, ist KEIN Krieg, auch kein Wirtschaftskrieg!

    Es sieht so aus, als ob Wagenknecht nun populistische Stimmung machen will, und zwar RECHTE populistische Stimmung, um rechte Wähler zu erreichen! Was für ein Wahnsinn: Die rechte Rhetorik übernehmen, um mit den Rechten zu konkurrieren!

    Eine linke Meinung ist es jedenfalls nicht, die (wirtschaftliche) Unterstützung der Verteidigung einer angegriffenen Demokratie gegen einen terroristischen Diktator als "Krieg-vom-Zaun-brechen" zu bezeichnen und zu verurteilen!

    • @Immanuel:

      Sie haben die Sachlage sehr treffend dargestellt, danke dafür. Leider sind einige Idelogisierte für Fakten nicht zugänglich und schreiben hier was von "Verschiebung der Grenzen des Sagbaren" und meinen, linke Politik müsse immer und unter allen Umständen solidarisch mit Russland sein und die Freiheit der Ukrainer unserem Wunsch nach niedrigen Gaspreisen opfern. Schon traurig zu erleben, wie vernagelt manche Genossen sind.

  • Ich bin alle anderen Linken außer Sahra Wagenknecht leid, die als einzige MdB aktuell erhaltenswert scheint.



    Wird wohl Zeit zu ihrer Unterstüzung in Die Linke einzutreten.

  • Eines ist klar: Wir dürfen die Opposition zur Ampelpolitik weder Herrn Merz noch Frau Weidel überlassen! Wir dürfen keinen Wochentag und kein gutes Argument den Rechten überlassen. Wer richtige und populäre Positionen räumt, nur weil sie teilweise auch von der AfD vertreten werden, hat den Kampf schon verloren, bevor er begonnen hat.

    • @matze38:

      "Wer richtige und populäre Positionen räumt, nur weil sie teilweise auch von der AfD vertreten werden, hat den Kampf schon verloren, bevor er begonnen hat."



      Wer populistische Positionen von der AfD übernimmt, allerdings auch.

    • @matze38:

      matze38:



      "Eines ist klar: Wir dürfen die Opposition zur Ampelpolitik weder Herrn Merz noch Frau Weidel überlassen!"

      Aber auch nicht Frau Wagenknecht!

      matze38:



      "Wir dürfen keinen Wochentag und kein gutes Argument den Rechten überlassen. Wer richtige und populäre Positionen räumt, nur weil sie teilweise auch von der AfD vertreten werden, hat den Kampf schon verloren, bevor er begonnen hat."

      Die Position, die Unterstützung der Verteidigung der Ukraine durch Sanktionen, um nicht den Krieg mitzufinanzieren, sei ein "beispielloser WirtschaftsKRIEG - also ein KRIEG - ist zwar populär, aber nicht richtig!

      Wenn ich eine Ladenkette boykottiere und damit sanktioniere, weil sie andere Menschen ausbeutet oder gar mit den Gewinnen Angriffskriege finanziert, ist das genausowenig ein (Wirtschafts)KRIEG, wie wenn wir Russland sanktionieren und uns weigern, den Angriffskrieg mitzufinanzieren!

      Dann wäre damals der Boykott gegen Südafrika auch ein (Wirtschafts)KRIEG gewesen und die Sanktionen gegen Nordkorea ein aktueller WirtschaftsKRIEG!

      Es zeugt von einem mangelndem komplexen Denkvermögen, die wirtschaftlichen Sanktionen völlig losgelöst von dem Angriffskrieg zu betrachten und als Krieg anstatt als friedliche Hilfe bei der Verteidigung der Demokratie zu bezeichnen!

      Sanktionen sind kein (Wirtschafts)Krieg, sondern eine total friedliche Reaktion auf ein Verbrechen!

  • resto:



    "@Questor Nur sehe ich die Haltung Wagenknechts nicht als "putinfreundlich", sondern als freundlich gegenüber der Bevölkerung in Deutschland - in dem sie nämlich deren Interessen vertritt."

    ... im Gleichklang mit den Interessen des Diktators und Kriegsverbrechers Putin gegen die Interessen der angegriffenen Ukraine!

    • @Immanuel:

      Nutzt es der Ukraine, wenn Deutschland verarmt? Sie versuchen rhetorisch, eine andere Meinung als Putinunterstützung zu framen. Das ist dermaßen durchsichtig und fällt auf Sie zurück.

    • @Immanuel:

      Doch, es ist putinfreundlich, die Hilfe (durch Sanktionen) für die überfallende Ukraine als "Krieg-vom-Zaun-brechen" zu bezeichnen! Denn wir haben keinen "Krieg vom Zaun gebrochen". Der Einzige, der hier einen "Krieg vom Zaun gebrochen" hat, ist Putin und seine Gehilfen! Wir haben nicht agiert, sondern nur reagiert auf den Angriffskrieg, indem wir die Ukraine bei der Verteidigung helfen! Das als "beispiellosen Wirtschaftskrieg vom Zaun brechen" zu bezeichnen ist irrer, verschwörungswahnsinniger (rechter) Populismus!

  • Die Linken haben sich doch schon längst selbst abgeschafft. Sie leben eigentlich nur noch in der Artikeln der TAZ.

  • "Die Frage ist, wer Schuld hat am Zustand der Linken."

    ich glaube, es gibt keine Schuldfrage, sondern es sind sehr unterschiedliche Milieus, die den Kern der Partei ausmachen, ich nenne mal welche: Enttäuschte SPD-Linke, Trotzkisten der Linksruck-SWP (UK), alte Maoisten, Anhägner der PKK, ehemalige DKP-Mitglieder, ehemalige SED-bzw.PDS-Mitglieder und dazu noch Leute aus Gewerkschaften und der 'linken' Szene. Im Westen ist es nochmals deutlich bunter und gemischter als im Osten, wo die Partei vor Ort immer war, in der Kommunalpolitik, in Kreistagen, in Rathäusern oder örtlichen Versammlungen, das war dann im Westen oft nicht so, dort sind die Linken gerne und oft aufeinander losgegangen, weil sie das aus ihrer bisherigen politischen Biographie so kannten, die Bühne war zu groß, zu offen und es wurde vielerorts auch klar, dass die Partei mit schwachen Führern und schwachen Anhängern angetreten ist. Momentan hat sie nur wenige Orte, wo sie überhaupt überleben kann, Hamburg könnte so eine Stadt sein.

    Aber insgesamt wird die Partei sich langsam aber sicher aus der politischen Landschaft verabschieden im Westen. Es mag im Osten anders ablaufen. Für den Gesamtzustand kann das alles nicht gut oder ausreichend sein. Was Wähler oder soziale Milieus sich von dieser Partei wünschen, ist wohl leider nicht das, was die Partei überhaupt liefern kann. Vielmehr eher so, dass die Mitte-Rechtsparteien Grüne, SPD, CDU/CSU und FDP der Sozial- und Armutspolitik vollständig ihren Stempel aufdrücken können.

    Wer sich die Debatten der Linken anschaut, der erkennt, dass es um Personen und ihre Unterstützergruppen geht.



    Es ist für arme Menschen nicht wichtig, ob es überhaupt einen Wirtschaftskrieg gegen Russland gibt, sondern es gibt eine sich dramatisch verschlechternde soziale Lage und es könnte einen harten Winter mit erfrorenen Obdachlosen und Ukrainern in Turnhallen geben. Das diskutiert die Partei aber nicht primär ... und wer schnell aus einer Partei austritt, erzeugt Ratlosigkeit.

    • @Andreas_2020:

      Schuld ist die Ära Kipping/ Riexinger die haben den Kurs geändert, hin zu jungen grünen Akademikern und dabei ihre Urklientel vergessen bzw. abgeschrieben. lasst sie doch ziehen zur AFD, nicht schlimm, wir bekommen junge Grüne lol.

      • @matze38:

        Wann haben die beiden das denn als Ziel ausgegeben? Und welche Maßnahmen wurden dazu ergriffen?

  • Dass ein Ulrich Schneider die Linke verlassen hat, halte ich noch für verkraftbar - viel schlimmer ist, dass Fabio de Masi die Partei verlassen hat. Damit hat die Linke 100% ihrer Wirtschafts- und Finanzkompetenz verloren.

    • @Samvim:

      Für SPD, grüne und Linke gibt es nicht genug Wähler, da hat die Linke keine Chance, erst recht wenn man sich nicht groß unterscheidet. eine Linke muss ein anderes Milleu ansprechen als das grüne urbane. aber diese Klientel auf dem land, die Geringverdiener, die normale Mittelschicht haben sich abgewendet, seit unter Kipping die Linke ihren Kurs hin zum urbanen Volk geändert hat, darüber muss man in der Partei streiten und nicht wegen Wagenknecht, wenn man die AFD klein machen will, muss man auf Wagenknecht hören, aber mir scheint man will die AFD gar nicht klein bekommen, weil wer das versucht wird ja selbst als rechter gebrandmarkt. Scheinbar brauchen linke und Grüne einen starken Gegensatz der AFD für die eigene Ideologie. 27% Wähleranteil für die AFD im Osten, Tendenz steigend, wenn das der Plan der Linken war, dann herzlichen Glückwunsch. Wäre unter der alten PDS nie passiert, die hätten sich ihren Proteststatus nicht ohne Gegenwehr weg nehmen lassen.

      • @matze38:

        Ich bin nicht ganz sicher, was das mit meinem Kommentar zu tun hat...

    • @Samvim:

      de Masi ging nicht wegen wagenknecht, sondern wegen der links grünen Blase innerhalb der Linken. Er ging weil die Linke nicht mehr als soziale Partei für die kleinen Leute wahrgenommen wird sondern als Grossstadt Partei für das urbane Milieu

      • @matze38:

        Wenn sie sich da mal nicht irren: Den Hang zum Grünen-Wähler gibt es schon lange, der Rücktritt erfolgte aber unmittelbar auf die im Artikel bezug genommene Rede. Dass er nicht im Abgang gegen S. W. nachgetreten hat spricht für ihn, sollte aber keinen Interpretationsspielraum lassen.

    • @Samvim:

      Dass Fabio De Masi einer der wirklich kompetenten in der PDL war, ist unbestritten. Aber die 100% musste er sich mit S.W. teilen, die in der PDL von niemenadem angezweifelt wurde. Oder kennen sie aus der Partei KritikerInnen, die S.W. wegen ihre ökonomischen Expertise angegriffen haben?

      • @Rolf B.:

        Nein, die muss er sich mit ihr nicht teilen, tut mir leid. Und ihre Argumentation hinkt etwas - auch ich bin noch nie wegen meiner ökonomischen Expertise angegriffen worden und habe nicht wirklich eine.

  • Die Strategie der Partei, die Wähler der Grünen und der SPD abzugreifen ist voll in die Hose gegangen, weil dabei die linkskonservativen Wähler in der Ex-DDöR zur AfD rüber wanderten.

    Man mag ja Wagenknecht berechtigt kritisieren in ihrer von der AfD beklatschten Art.

    Das ändert aber nichts an dem dahinter stehenden Ziel,die Wähler wieder zurück zu gewinnen. Das ist der Punkt über den die Linke offen debattieren muss.

    • @Rudolf Fissner:

      27% hat die AFD im Osten, wenn das der Plan der Linken war, dann herzlichen Glückwunsch.

      • @matze38:

        Es war sicher nicht der Plan. Aber vergeigt hat man es!

    • @Rudolf Fissner:

      Genau.

    • @Rudolf Fissner:

      Ja, schon richtig, dass ein gewisser Teil des Linken-Spektrums zur AfD abgewandert ist, im Osten ein nicht unwesentlicher Anteil … dieses Millieu als „linksnational“ zu charakterisieren, trifft es auch ganz gut, denn es verweist auf den Umstand, dass 30 Jahre DDR-Sozialisation bzw. SED-Indoktrination nicht ganz spurlos an den Menschen vorbeigegangen sind. Das sind natürlich alles nur begriffliche Konstrukte/Kategorien, die Phänomene bzw. ideologische Strömungen nur annähernd erfassen können, Übergänge sind da immer fließend … eine klare Grenzziehung zwischen “Wagenknechtianern” und “Bewegungslinken” findet so ohnehin nur im öffentlichen Diskurs statt oder noch auf der Funktionärsebene, um sich jeweils gegen den anderen Parteiflügel zu profilieren. Selbstverständlich haben auch die politischen Gegner ein Interesse daran … Ampel und Union, um die Linkspartei zu „zerstören“, die AfD, um das verbliebene Wählerpotential zu beerben. Für die meisten Linken-Wähler ist das jedoch unerheblich - vielmehr war es das bis zu Wagenknechts problematischen Positionierungen in der Flüchtlingspolitik, gegenüber Putin-Russland etc. (obwohl die Linken-Wähler, die ich persönlich kenne, die Partei meistens wegen und nicht trotz Wagenknecht wählen und schon gar nicht wegen irgendwelcher klima- oder flüchtlingsaktivistischen Bewegungslinken) … hier stehen die sozialpolitischen Aussagen der Linken eher im Vordergrund oder anders formuliert: die mangelnde Glaubwürdigkeit von SPD und Grünen in diesem Politikfeld.



      Mit der Spaltung der Linkspartei wird dann der Switch vom Linkskonservatismus einer Sarah Wagenknecht hin zum Sozialfaschismus eines Björn Höcke stattfinden (ob das die Linken-„Zerstörer“ so gewollt haben?) … das sind dann aber immer noch zwei verschiedene Ideologien mit unterschiedlichen ideengeschichtlichen Herkünften, Wurzeln, die unterschiedlicher nicht sein können. Das bitte ich zu bedenken bei allem wohlfeilen Wagenknecht-Bashing derzeit.

    • @Rudolf Fissner:

      Woher soll die Partei denn sonst Wähler "abgreifen" und was ist ein "linkskonservativer Wähler" anderes als ein verkappter Faschist oder wenigstens ein Opportunist, dem es letztlich am A... vorbeigeht, wenn ein Potentat mit nationalistischen Großmachtfantasien ein Nachbarland mitten in Europa überfällt, so lange er im Warmen sitzen kann.

      • @Augustin:

        Nun, als linkskonservativ würde ich beispielsweise auch etliche SPD-Wähler einstufen … wollen Sie die auch alle als Faschisten denunzieren?

      • @Augustin:

        Sie wissen wohl nicht, was Faschist sein bedeutet. Niemandem geht der Krieg am A... vorbei. Aber jede/r ist frei, auf eigene Weise darauf zu reagieren. Wie reagieren Sie denn auf alle anderen Angriffskriege, die es gibt oder gegeben hat - und zwar auch von Seiten unserer "Freunde"?

        • @resto:

          Wie stets keine Argumente sondern ein schwacher whataboutism Versuch. Im gegensatz zu Gestern wollen Sie die Vertreter unliebsamer Meinungen zumindest nicht gleich an die Front schicken, das macht doch Hoffnung.

          • @BluesBrothers:

            "Whataboutismus" wird immer moniert, wenn man die Realität nicht sehen, sondern auf "schwarz-weiß" beharren will.

  • Es ist ganz einfach: Die Linke schafft sich selbst ab. Bleibt zu hoffen, dass es auf der rechten Seite genauso kommt.

    • @Rema:

      Bei den Problemen muss selbst die Linke sehr blöd sein, nicht davon zu profitieren.

  • Die Personalquerelen bei der Linken verdecken eine viel wichtigere Tatsache: dass trotz unübersehbarer und teilweiser wachsender gesellschaftlicher Ungerechtigkeiten die Partei, vielleicht sogar deren Idee, im politischen Bewusstsein der Menschen keinen Anschlusspunkt finden und daher Bedeutung haben.

    • @Jossito:

      natürlich sollte es heißen

      'keine Bedeutung haben'

    • @Jossito:

      Das liegt vermutlich schlicht und einfach daran, dass Armen und Entrechteten mit Fundamentalopposition exakt gar nicht geholfen ist.

  • Die Frau Doktor Querdenken-Ikone bezeichnet sich selbst als konservativ links. Mehr konservativ als links ist zumindest ihr Einkommensprofil www.abgeordnetenwa.../nebentaetigkeiten



    welches sich aus Skandalen und Provokationen speist, das sie sich von den entsprechenden Nutznießern üppig vergüten lässt. Die Linke ist dafür voll verantwortlich.

    • @Paule :

      Auch Dehm trägt am Handgelenk gern mehr, als seine vorgebliche Klientel im Jahr an Geld zur freien Verfügung hat.

      Es sagt viel über den Zustand der deutschen Linken im Allgemeinen und der Partei DIE LINKE im Speziellen aus, dass dieser Oligarchenaufstand nicht klar als solche bekannt wird.

    • @Paule :

      Unabhängig davon, was man über Wagenknechts Ansichten denkt, ist der Verweis auf ihr Einkommen billig: Jeder Spitzenpolitiker und nicht wenige bekannte Aktivisten und Publizisten sind relativ wohlhabend. Na und? Dürfen sich Politiker nicht mehr für den ärmeren Teil der Bevölkerung engagieren, weil sie selbst nicht arm sind?

      • @O.F.:

        Das ist nicht das Problem. Sondern das: Wagenknecht provoziert offensichtlich absichtlich. Sie verursacht so viele Skandale wie nur möglich, ohne Rücksicht auf ihre Partei oder ihre angebliche Klientel, um genau mit diesen Provokationen und Skandalen Geld zu verdienen. Aufregung ist ihr "business model". Welches natürlich nur funktioniert, solange sie in der Linken jemand ist. Denn ohne die Reibung mit der Linkspartei gäbe es keinen Skandal mehr, an dem sie verdienen kann. So ein Geschäftsmodell halte ich für unethisch.

        • @FullContact:

          Wagenknecht provoziert mich nicht, regt aber zum Denken an. Solche Leute muss es geben.

      • @O.F.:

        Das ist die Frage, die mich beschäftigt. M.E geht es vielen Aktivist:innen und Politiker:innen um die eigene Macht und weniger um die Ärmeren. Andernfalls müsste die Linke zunächst demokratischere Strukturen fordern, wo diejenigen, die bisher nicht sichtbar sind, eben auch etwas zu sagen hätten - und was gleichzeitig die Macht der Sichtbaren einschränken würde. Das sehe ich jedoch nirgends.

  • Die Partei ist schon lange nicht mehr handlungsfähig.



    Selbst wenn bei der BTW RGR möglich gewesen wäre, die Linke wäre gar nicht in der Lage gewesen, das logistisch umzusetzen.



    Das Einzige, aber wirklich Einzige was mich sorgend macht ist, dass ein Wegfall der Linken die AGd stärkt.



    Sieht man jetzt schon, die prozente, die bei der Linken wegfallen, kommen Coregatabs zugute..

    • 6G
      651741 (Profil gelöscht)
      @Rasmuss:

      Die Linke hat bei aktuellen Umfragen (yougov) derzeit 7%, SPD klägliche 16%, Grüne 19%, AfD 14%, CDU 29%, FDP 6%. Wer hier von Niedergang redet, scheint die Realität auszublenden.

      • @651741 (Profil gelöscht):

        "Ich traue nur den Umfragen ,die ich selber bestellt habe." ;-)



        Die täglichen Meinungsstandsmeldungen sind letztlich



        unerheblich ,da diese keine Auswirkungen auf die Zusammensetzung des Parlamentes haben.Zudem sind diese auch unverbindlicher als die Entscheidung an der Wahlurne.

      • @651741 (Profil gelöscht):

        "Wer hier von Niedergang redet, scheint die Realität auszublenden." (Happy Moon)



        Denk ich mir auch. Aber wir kennen sie ja - diejenigen, deren Wunsch sehr oft der Vater des Gedankens ist.

  • Momentan fällt es schwer wie selten, irgendwo eine vernünftige Aussage aus der Politik zu hören.



    Die Wagenknecht will anscheinend immernoch nicht einsehen, was der Putin für eine Person ist und die Wirtschafsanktionen gegen ihn sind besser als nichts.



    Gleichzeitig ist die Empörung um die Aussage Wagenknecht bezüglich eines Wirtschaftskrieges etwas seltsam übertrieben, denn genau dieses Wort hatten auch Habeck und Baerbock schon zuvor in den Mund genommen. Ging wohl irgendwie unter. Die Forderung Wagenknechts die Wirtschaftsanktionen zu stoppen, ist ziemlich daneben.

    Gleichzeitig verteilt der Linder beinahe ungestört in Krisenzeiten weiterhin schön von unten nach oben und verabschiedet Steuererleichterungen für Vermögende und Superreiche in Milliardenhöhe.



    So richtig scheint niemand in der Politik die Auffassung lautstark zu vertreten, das dies ziemlich harter Tobak ist.

    Vielmehr erklären dann Linke hypermoralisch überlegen , daß man doch jetzt bitte mal einen Winter lang aus aus Solidarität mir der Ukraine ein bisschen frieren, oder seinen Betrieb schließen könnte. -"Denn was ist schon eine Pleite und ein Leben mit Hartz4 im Vergleich zu Leid der Menschen in der Ukraine?"

    Genauso argumentieren übrigens diejenigen die für Sanktionen, Zwang und geringere Leistungen für Arbeitslose fordern seit Jahren- "die haben doch kein Problem im Vergleich zu den Kindern in Afrika".....

    Ich würde ja einen Winter lang auch ein bißchen frieren wenn es denn Menschen in der Ukraine hilft. Nur der Glaube daran, der fehlt mir und wenn es sich der Staat dann noch leisten kann den Gutverdienenden den Hof zu machen, dann ist etwas faul im Staate Germania

    • @Alfonso Albertus:

      Im Großen und Ganzen stimme ich Ihnen zu. Aber dass Frau Wagenknecht nicht einsehen wolle wer Putin ist wohl eher falsch. Gerade in dieser umstrittenen Rede hat sie zweimal betont ausgesprochen dass dieser Krieg ein Verbrechen ist. Wer damit gemeint war, war nicht mißzuverstehen.



      Und zu den Wirtschaftssanktionen: Von wegen "besser als nichts". (Das hört sich ja wie eine resignative Konkursandrohung an): Fakt ist, dass Deutschland neben den USA einer der Hauptlieferanten von Waffen in die Ukraine ist. Es ist nur so, dass das ewige "mehr, mehr, schwer-und noch schwerer-Geschrei" aus Kiew schon lange den Lärm der anliefernden Güterzüge übertönt - sprich die Wahrnehmung verschoben hat. Was dabei auch in Vergessenheit geriet ist das jahrzehntelange Geschrei Konservativer über den angeblich schlechten Ausrüstungszustand der Bundeswehr hierzulande. War das damals Kokolores? Entwaffnen wir nun die Bundeswehr zu Gunsten der Ukraine? - Wahrscheinlich eher nicht, aber endlos unerschöpflich dürfte der Bestand ja auch nicht sein.



      Aber zurück zu den Sanktionen: Wenn es so ist, dass diese schwere soziale Verwerfungen im eigenen Lande produzieren, während sie bei Putin eher nur überschaubaren Schaden anrichten, oder von uns selbst durch Einkäufe von russ. Öl und Gas via Drittländer umgangen werden müssen, dann sollte man doch wohl so souverän sein dies mal in Ruhe zu betrachten und zu überlegen ob das der richtige Weg zum Erfolg ist, oder ob man nicht ein paar Stellschrauben anders justieren sollte.



      Bislang erzeugt aber jegliches Begehren nach einem Moratorium nur das hysterische Kriegsgeheul selbsternannter weißer Sofa-Ritter. Allerdings geraten diese zunehmend ins Abseits.



      Das permanente Ingnorieren menschlicher Grundbedürfnisse unserer Bevölkerung (siehe Maslow'sche Bedürfnishierarchie) wird sich rächen in künftigen Wahlergebnissen. Gerade auch die Grünen werden einen hohen Preis für diese Ignoranz zahlen müssen.

      • @LittleRedRooster:

        Absolut richtig, danke.

      • 0G
        06455 (Profil gelöscht)
        @LittleRedRooster:

        Sie haben alles Wichtige und Zutreffende gesagt.



        Leider sind manche Ohren taub dazu.

  • Bleibt so: In den Medien ist die Linkspartei = Sarah Wagenknecht.

    So kann man die Partei leichter kaputtschreiben.

    • @neu_mann:

      Also eigentlich gar nichts passiert, nur die Medien berichten schief? Ich denke sie übersehen da zweierlei: 1.) Dass Wagenknecht eine erhebliche Medienpräsenz hat, die eben nicht nur auf das Konto der Medien geht, sondern von ihr auch bewusst und gewollt gesucht wird. Dabei ist auch klar, dass sie dort als Vertreterin ihrer Partei und als Privatperson wahrgenommen wird. 2.) Die Frage wie eine Partei mit den Irrläufern und Durchgeknallten, die es ja auch in anderen Parteien gibt, umgeht, gerade auch dann wenn derartige Vorfälle eben kein einmaliger Fauxpas sind, sondern kalkulierte und regelmäßige Aktionen.

      • @Ingo Bernable:

        1)Dass Wagenknecht eine bessere Medienpräsenz hat als die meisten anderen in den Linkspartei, kann man ihr wohl kaum vorwerfen.



        2)Ihre letzte Rede im Bundestag war mit der Zustimmung der Mehrheit der Fraktion und dem Fraktionsvorstand abgesprochen, also kein Fauxpas.



        Nachvollziehbar ist bei den Kritikern eigentlich nur ihre Aussage, der Wirtschaftskrieg gegen Russland sei „vom Zaune gebrochen“. Alle anderen Aussagen sind für eine Oppositionspartei gut nachvollziehbar.



        Der Kern ihrer Kritik ist, dass Wirtschaftssanktionen keinen Sinn machen, wenn es Deutschland mehr belastet als es Russland schadet. In dem Sinne hat sich auch Klaus Ernst bei Maischberger geäußert.



        Ein interessantes Argument, das man mal genauer bedenken sollte.

        • @Egon Schmitz:

          Genaues lesen hilft.



          "Dass Wagenknecht eine bessere Medienpräsenz hat als die meisten anderen in den Linkspartei, kann man ihr wohl kaum vorwerfen."



          Tue ich ja auch nicht, sondern dass sie diesen Hebel nutzt um ihre Agenda gegen die Partei zu betreiben.



          "Ihre letzte Rede im Bundestag war mit der Zustimmung der Mehrheit der Fraktion und dem Fraktionsvorstand abgesprochen, also kein Fauxpas."



          Auch das ist ja kein Widerspruch zu meiner Aussage. Der Fehler liegt klar in der Fraktion und damit in der Partei. Entsprechend ist es auch nur legitim und konsequent wenn die gesamte Partei die Folgen dieses Vorfalls und der dabei vertretenen Positionen zu spüren bekommt.

  • Wagenknecht lobbyiert für intensive Wirtschaftsbeziehungen mit einem Kriegsverbrecher, Frauenfeind, Homohasser etc. Wie man das immer noch "links" nennen kann, bleiben Ley and Friends schuldig. Vielleicht sollten sie doch lieber eine Querfront-Fraktion mit Teilen der AfD gründen. Dann wüssten die Menschen die diese stalinistischen Witzfiguren (bei AfD und Linken) wählen, dass deren "links" und "rechts" nur moralisch korrupter Antiliberalismus ist.

    • @jens richter:

      Und wo ist die Herrschaftsfamilie von Qatar, wo wir nun so dringend um Gas betteln, oder die Sauds aus Saudi Arabien da anders? Auch die sind Kriegsverbrecher, Frauenfeinde, Homohasser...

      Aber weil wir nun von denen etwas wollen, schauen wir großzügig darüber hinweg, denn es sind ja nun unsere Spezis. Daher tut das nun niemandem weh, wenn die das machen.

      Bei Putin ist das jetzt natürlich ganz anders, weil wir ihn jetzt offiziell als böse anerkannt haben.

    • @jens richter:

      Sind wir nicht alle ein bissl Kriegsverbrecher? Tanklaster in Afghanistan, Bomben auf Belgrad?



      Beim Irakkrieg haben wir die Position von Belarus eingenommen - wie jetzt die Russen beim Putschversuch in Kiev, kamen die Amis über Deutschland in den Irak.

      Unser zukünftiger Gaslieferant Aserbaidschan hat grad einen Angriffskrieg gegen Armenien vom Zaun gebrochen.

      Unser Wirtschaftsminister rutscht vor Sklavenhändlern und Kriegsverbrechern auf den Knien - und entwertet damit nebenbei eine der grössten Gesten des letzten Jahrhunderts, den Kniefall von Warschau.

      Von Saudiarabien oder den USA reden wir erst garnet.

      Kriegsverbrechen sind nicht das Problem. Kein Mensch interessieren Kriegsverbrechen, ausser die anderen machen sie uns nach - dann ist die Kacke aber am dampfen.

      • @elektrozwerg:

        Also sind Kriegsverbrechen ok und wir sollten ganz einfach großzügig über sie hinwegsehen?



        Und meinen sie über das Massaker von Butscha wird in Russland auch nur annähernd so kontrovers gestritten wie einst hierzulande über die Bombardierung des Tanklasters in Afghanistan für den es ja durchaus eine taktische Begründung gab?



        "Putschversuch in Kiev"



        Welcher Putschversuch? Die ukrainische Armee kämpft ge- und entschlossen für Freiheit und Souveränität der Ukraine.



        "Wirtschaftsminister rutscht vor Sklavenhändlern und Kriegsverbrechern auf den Knien"



        Bitte bei den Fakten bleiben. Man kann sicher darüber streiten ob ein demokratische Minister vor einem absolutistischen Monarchen den Kopf neigen sollte, einen Kniefall wie in Warschau gab es aber nicht.

    • @jens richter:

      SW stellt vor allem die Frage, nach den Folgen der Sanktionen für Deutschland; über ihre Einschätzung kann man diskutieren, allerdings diesbezügliche Sorgen per se zu skandalisieren ist aber autoritär und letztlich unrealistisch. Im übrigen werben ihre Gegner - darunter der gegenwärtige grüne Wirtschaftsminister - für engere wirtschaftliche Beziehungen zu Staaten wie Katar und Aserbaidschan. Ich weiß nicht recht, was damit moralisch gewonnen sein soll.

      • @O.F.:

        Katar und Aserbaidschan versuchen nicht, den Westen zu vernichten. Russland will dies aber unbedingt und sieht sich auch seit Jahren im Krieg mit uns.

        • @Suryo:

          Auch Russland will den Westen nicht vernichten; aber davon abgesehen: natürlich kann man argumentieren, dass andere Staaten zwar auch Verbrecher sind, aber eben Verbrecher, mit denen wir gut auskommen - und realpolitisch widerspreche ich auch nicht. Nur ist es eben wenig glaubwürdig, wenn man dann moralische Einwände gegen Russland geltend macht, statt sich nur auf geopolitische Erwägungen zu berufen.

          • @O.F.:

            Natürlich will Russland den Westen vernichten.

      • @O.F.:

        Die Niederlande, Norwegen und die USA liefern mehr Gas - im Gegensatz zu Katar und Aserbaidschan. Wobei beide letztere Staaten auch die Nachkriegsordnung in Europa nicht in Frage stellen und bei allem Autoritarismus wohl keine faschistische Diktaturen sind.

        • @jens richter:

          Katar und Aserbaidschan sind wesentlich repressiver als Russland (der Faschismus-Begriff wird mir ohnehin zu beliebig benutzt, aber sei es drum); dass beide Staaten im Augenblick nicht in einen Konflikt mit der EU verwickelt sind, stimmt ohne Zweifel - aber das ist ja der Punkt: unsere Außenpolitik orientiert sich an strategischen, nicht an moralischen Erwägungen. Ob diese richtig sind, darf und sollte aber Gegenstand einer Diskussion sein.

  • Erinnert sehr an die Piratenpartei. Nach der Europawahl wurden es durch den Hype statt 2000 20000 Mitglieder. Trotzkisten, Marxisten und Pöstchenliebhaber, sie kamen alle - teils mit Bussen, um die Basisdemokratie zu übernehmen. Aus den Piraten wurde die Linke2.0, das Ende ist bekannt und war vorhersehbar.



    Nachdem der Patient tot war gingen die üblichen Verdächtigen dann wieder zu den Grünen und Linken zurück - teils weil sie vorher dort schon erfolglos waren oder weils ideologisch schon immer dazu gehörten.

    Warum sollte es nun bei der Linken anders laufen?



    Auch hier wird die ehemalige Wählerschaft, die "Kleinen Leute", vertrieben.



    Und da alles, was nicht die eigene Meinung hat, rechts sein muss, ist Wagenknecht nun also "AFD-Groupie" - somit wissen die ehemaligen Wähler auch gleich, wen sie aus Protest wählen müssen.



    Die AFD wird mehr Stimmen bekommen und die Restlinke kann dann wieder im Krampf gegen Rechts brillieren, effektiv gegen die ehemalige eigene Wählerschaft, die sie selbst dorthin getrieben hat.

    • @elektrozwerg:

      Die Piraten waren aber auch zu blöde, Ponader nicht einen gescheiten Lohn zu bezahlen.

  • Wie wär's denn mal mit nem Faktencheck?

    》... der Regierung vorwarf, einen „beispiellosen Wirtschaftskrieg gegen unseren wichtigsten Energielieferanten vom Zaun zu brechen“《 - mal "vom Völkerrecht her": die Ukraine war/ist ein souveräner Staat, als Russland dort am 24.2. einmarschierte.

    》Wirtschaftssanktionen sind in Wahrheit kriegerische Akte《 hat Antje Vollmer vor Kurzem erklärt (und sie verstehe nicht, dass ihre Partei da mitmache. Mag ja sein, dass dieses Baerbocksche "egal, was meine Wähler denken" von russischen Propagandisten aus dem Zusammenhang gerissen wurde - vor der letzten Wahl aber hat sie als Kanzlerkandidatin 'keine Waffen in Kriegsgebiete' im Wahlprogramm ausdrücklich auch in Hinsicht auf die Ukraine bestätigt. Und (Wikipedia): 》Am 1. Mai 2022 kritisierte Ströbele die Parteispitze der Grünen [...] bezüglich deren Reaktion auf denrussischen Überfall auf die Ukraine 2022. Er betonte, „bei dem Vorgehen, keine Waffen in Krisengebiete zu liefern“, handele „es sich um erprobte, international seit Jahrzehnten anerkannte und auch gute Grundsätze der Friedenspolitik“《 )

    Habeck erklärte in Bezug auf diese Turbine, Gazprom habe nicht den "Mumm", klar zu benennen) dass es sich um eine 'wirtschaftskriegerische Auseinandersetzung' handle - die doch unbestreitbar Baerbock begonnen hat, als sie zu den Sanktionen erklärte: "Das wird Russland ruinieren"

    Klar, als Reaktion auf den Einmarsch, aber eben rechtlich keine Selbstverteidigung. Und wan kann doch einerseits nicht die territoriale Integrität der Ukraine schützen wollen, und dann so tun, als sei es rechter Nationalismus, diese von Deutschland (mit)initiierten Sanktionen und ihre Folgen im Parlament in Frage zu stellen.

    Gleich drei Taz-Redakteur*innen beugen sich hier über diese nicht mal 5%-Partei, Wagenknecht habe u.a. keine Funktion in der Fraktion - aber Schneiders Intervention 》... begründete seinen Austritt intern auch damit, dass Bartsch Wagenknecht eisern weiter verteidigt《 soll legitim sein?

    • @ke1ner:

      Sorry, aber das Erbsenzählerei und zudem komplett am Thema vorbei.

      Wagenknechts Rede war nichts Anderes als eine knallhart geplante Provokation gegen die eigene Parteiführung. Sie ist sicher schlau genug, zu wissen, mit welchen Worten sie welche Reaktion erzeugt.

      Sie nimmt eiskalt in Kauf, dafür von der AfD im Bundestag wiederholt beklatscht zu werden. So naiv kann man gar nicht sein, zu glauben, Kritik an der Bundesregierung könne man nicht üben, ohne das zu akzeptieren.

      Und natürlich war die Rede nur der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat. Man könnte eine ganze hier Seite füllen, mit den egozentrischen Machtspielchen, Provokationen und Anbiederungen nach Rechts.

      Sie ist sicher nicht allein Schuld an der Spaltung der Partei. Aber ist sie ist die treibendste Kraft dahinter. Ihre eigenen Positionen und ihr Ego sind ihr in jeder Hinsicht wichtiger, als eine geschlossene und damit handlungsfähige Partei. Das hat sie immer wieder ganz offen klar gemacht.

      Dass ihr Lager jetzt auch noch die Opferkarte spielt, passt perfekt ins Bild. Das ist die gleiche Strategie, die diejenigen fahren, von denen man sich schamlos applaudieren läßt.

      • @Deep South:

        Sorry, aber können Sie mir sagen wieso sich ihr in sich selbst verschraubter Text in meinen Augen liest wie eine der handelsüblichen Verschwörungstheorien?



        Ich mein: Sie türmen da einen Berg von Annahmen, Unterstellungen, Interpretationen, Behauptungen und Pseudologien übereinander auf und erwarten nun dass das Publikum das ohne Belege schluckt?



        Man kann es auch übertreiben!

  • Die SPD und die Grünen sollten den echten Linken eine echte Heimat und eine echte Exit-Strategie anbieten. Sahra macht aus gekränkter Eitelkeit alles nur kaputt.

    • @VivaHamburgo:

      SPD und Grüne sind aus lauter Opportunismus schon lange keine Parteien mehr, an denen Linke teilhaben können.

      Was ne linke Heimat sein soll, erschließt sich mir aber auch nicht.

      • @Piratenpunk:

        Grüne und SPD sind nicht mehr links, weil sie einem faschistischen Diktator kein Öl und Gas mehr abkaufen wollen? Wie stehen sie eigentlich zum Hitler-Stalin-Pakt?

        • @jens richter:

          Boah ey.. willst du offensiv Leute missverstehen?

          Grüne und SPD haben in den letzten Jahren allerhand Unsinn verzapft, der die ärmere Hälfte der Bevölkerung massiv benachteilit (Agenda2010 und das Tarifeinheitsgesetz taugen da gut als Beispiele).



          Das ALG2 jetzt Bürgergeld nennen und die Bezüge um 50€ zu erhöhen ist auch ein schlechter Witz.

          Das meine ich mit "sind nicht mehr links": Es geht primär um Posten und Macht.



          Dass man sich Mühe gibt, die Menschen in der Ukraine mittels Sanktionen zu unterstützen, finde ich begrüßenswert (ebenso würde ich deutsche Panzer für der Ukraine begrüßen). Würde mir aber auch wünschen, dass man mit anderen Staaten (wie der Türkei, die seit Jahren die gleichen Sachen macht), ähnlich verfahren würde.

          • @Piratenpunk:

            Für Dich ist "links" offensichtlich nur ein Begriff der früher oder später in ein fürsorgliches Kollektiv führt. Ich verstehe "links" als emanzipatorisch und auf das Individuum gerichtet. Da muss man nichts "offensiv missverstehen" um deinen regressiven Ansatz deutlich heraus zu stellen.

        • 6G
          651741 (Profil gelöscht)
          @jens richter:

          Und wo kriegen sie jetzt das Öl und das Gas her? Sind das lupenreine Demokraten? Und was ist mit dem Uran, ohne dem in den östlichen Ländern und auch in Frankreich die Lichter ausgehen würden? Warum hat der Export von Kupfer, Aluminium, Kupfer aus Russland in die EU und den USA um 40% zugenommen?



          Die SPD, Grüne und FDP sorgen derzeit dafür, dass Millionen von Menschen verarmen, dass Arbeitsplätze vernichtet werden, dass eine Rezession kommt, dass die energieintensive Industrie sich überlegt die Koffer zu packen. Was dann weg ist, ist für immer verloren.



          So eine Politik hat nichts mit links zu tun.

    • 6G
      651741 (Profil gelöscht)
      @VivaHamburgo:

      Echte Linke, was ist das? Und was sollen denn Linke in so einer SPD? Und Linke bei den Grünen?

    • @VivaHamburgo:

      Wo gibt es denn in der SPD und bei den Grünen noch "echte" Linke?

      Das Angebot von SPD & Grünen an Mitglieder der Linkspartei lautet:



      - Mit uns in den gerechten Weltkrieg!



      - Wirtschaftssanktionen zulasten der Armen & Mittelschicht



      - Rekarbonisierung statt Energiewende & Wärmewende



      - Massentierhaltung statt Naturschutz

      Nicht sehr attraktiv für verantwortungsvolle und fortschrittlich orientierte (ex-)Linke.

      • 8G
        82286 (Profil gelöscht)
        @neu_mann:

        Daumen hoch.



        "Nicht sehr attraktiv für verantwortungsvolle und fortschrittlich orientierte (ex-)Linke".



        Stellt sich die Frage: "Warum wird der verantwortungsvolle Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen als "Links" bezeichnet?

  • Frau Wagenknecht sollte mit ihrem Gatten nach Moskau ziehen; wenn Oscar nicht mitzieht eben eine Fernbeziehung Moskau - Saarbrücken …

    • @Rufus:

      ... auf dem Niveau sind wir in Deutschland inzwischen wieder angelangt.



      Auch nicht soviel besser als das, was in Russland läuft.

      Abwertung statt Auseinandersetzung.

      Hört sich irgendwie nicht danach an, was hier angeblich immer verteidigt wird:



      Eine offene, tolerante Zivil-Gesellschaft, in der jeder seine Meinung sagen kann und soll.

      • @neu_mann:

        In einer offenen, toleranten Zivilgesellschaft kann jede:r, auch Sie und Sahra Wagenknecht, seine:ihre Meinung sagen, Ihre Toleranz scheint aber da Grenzen zu kennen, wenn jemand eine andere Meinung äussert als die ihrige. RUFUS haelt Frau Wagenknecht halt fuer eine Putin-Verbuendete, deren pflichtgemaesses "voelkerrechtswidriger Angriffskrieg" nur eine Floskel ist, die verschleiern soll, dass sie Putin insgeheim doch ganz gut findet. Sollte in einer "offenen, toleranten Zivil-Gesellschaft, in der jeder seine Meinung sagen kann und soll" doch köstlich sein...

        • @Volker Scheunert:

          Nicht "koestlich", sondern moeglich. Wenn ich nur wuesste, wie man die verdankte Autokorrektur ausschaltet...



          : (

  • Viel interessanter wäre die Frage ob sich die Linke einen Rauswurf von Frau Wagenknecht überhaupt leisten kann. Ehrlich gesagt kenne ich ausser Herr Gysi und Frau Wagenknecht keinen einzigen Linken Politiker. Wer mögen Sie sein, die anderen unbekannten Linken? Gesichtslose Puppen. Und ja, auch wenn ich Frau Wagenknecht nicht mag, die Rede hatte wirklich Pepp. Und war auch nicht wirklich weit von den Tatsachen, wie sie nunmal sind, entfernt. Ja und die AfD hat geklatscht, diejenigen die Frau Wagenknecht in der eigenen Partei ablehnend gegenüberstehen sind erst gar nicht gekommen um zur Abwechslung mal eine aus den eigenen Reihen auszubuhen.

    Und Sie ist populär, polarisierend aber populär. Und ich denke das Sie durchaus beide Lager anspricht. Sie ist quasi eine Links Konservative falls das überhaupt möglich ist.

    • @Legion72:

      Gerade für Linke würde es sich ziemen,jeglichen Personenkult zu vermeiden und abzulehnen.



      Gerade aber in faschistischen und kommunistischen Diktaturen blüht aber der Kult um Personen,die nahezu gottgleich gesetzt werden.Es gibt sogar Staaten, die von einer Familie beherrscht werden



      In Erbfolge . Quasi wie in absolutistischen Monarchien.



      Ich kenne linke Freunde,die Frau Wagenknecht als schon immer ein "Hascherl" bezeichnen...oder als Eine ,die Ich ags vertritt usw.



      Also: weg mit Personenkult!

    • @Legion72:

      Da die Gefühlt-Linken in der Linkspartei ja auch ihre Wähler haben: ja. Die Linke wird es überleben, wenn auch geschwächt.

    • @Legion72:

      "Sie ist quasi eine Links Konservative falls das überhaupt möglich ist"



      Ja so eine ist sie. Sie vertritt eher SPD Positionen aus den siebzigern. Ich glaube nicht, dass sich Willy Brandt und Egon Bahr im Grab umgedreht hätten, wenn sie die Rede von Frau Wagenknecht gehört hätten. Im Gegenteil, sie hätten gedacht, na endlich redet jemand hier klar und vernünftig.

      • @Anna Deiport:

        Sie schreiben was ich mir schon länger denke.



        Und wenn Willy Brandt's einstiger Kurs heute derartig hysterische Reaktionen auszulösen vermag, dann sagt dass weniger etwas über Frau Wagenknecht aus, als vielmehr wie weit dieses Land bereits wieder nach Rechts gerutscht ist. Da hört man mittlerweile Statements die man eigentlich aus den 50er und 60er Jahren schon kannte. Damals allerdings aus den Reihen von CDU und CSU.

        • @LittleRedRooster:

          So empfinde ich das auch. Links ist nicht mehr links, sondern irgendwie etwas Kulturkämpferisches und Waffenbefürworterisches.

  • 6G
    651741 (Profil gelöscht)

    Wenn man etwas genauer recherchiert und sich informiert, dann kann man erfahren, dass Frau Wagenknecht auch innerhalb der Partei Die Linke doch noch große Zustimmung findet. Den Satz kann ich durchaus nachvollziehen: „Die Rede war „politisch richtig und trifft einen Nerv in der Bevölkerung“, so der Linke aus Duisburg gegenüber der taz am wochenende.“



    Und schon mal recherchiert warum Fabio de Masi Die Linke verließ? Nicht wegen Wagenknecht, sondern wegen den ständigen Zoff in einer Partei, die sich gefälligst mehr um die Bedürfnisse ihrer Wählerschaft kümmern möge, als sich vor jeder Kamera zu den oder jener zu äußern.

    • @651741 (Profil gelöscht):

      Klar - ich schätze auch viele Teile ihrer Reden, aber in wesentlichen Punkten irrt sie meiner Meinung nach.



      Wenn sie nationale Interessen über die Weltinteressen stellt, dann stimmt was nicht (Internationale?) und hat sie was nicht verstanden. Dass es dem Arbeiter bei Porsche gut geht ok, dass dafür auf der Welt viele leiden müssen . nee. Und die Linke ist momentan eine Katastrophe - ja - kann aber noch werden oder eben eine andere Partei...

  • Eine Zerlegung kann oft sehr konstruktiv sein. Soll Wagenknecht und Konsort*innen doch machen und bei der Trennung unterstützt werden. Es gibt so viele Linke in Deutschland wie Schneider, die endlich eine progressive umweltbewusste soziale friedensorientierte weltoffene Partei wollen. Marx kennt da kaum einer und der ist ja auch eher für die Geschichte. Trennt euch von den Leuten von gestern und lasst die Kommunisten mit zwei Prozent Kommunismus machen, die Linke ist nach dem Abgang der Grünen die einzige Volkspartei, wenn sie ihren Vergangenheitsballast los wird, und da sind locker 19 Prozent bei Wahlen drin statt drei Prozent mit Wagenknechten und Ernstens BMWS.

    • @StefanMaria:

      "Ernstens BMWS"

      Porsche.

    • @StefanMaria:

      Und was genau bewirkt eine Partei, die sich mit Nationalökonomie nicht auskennt, sich damit nicht einmal mehr beschäftigt?

      Anders gefragt: Ist die Art ud Weise des Wirtschaftens und sind die wirtschaftlichen Strukturen nicht für viele Probleme - Umweltzerstörung, Klimawandel, Demokratiedefizite - verantwortlich? Aber wenn das so ist - und es ist meine tiefste Überzeugung, nichts anderes erklärt diese Probleme so gut bzw. macht sie so plausibel und schwer zu managen - dann sind Parteien, die dort keine Impulse bringen langfristig irrelevant und selbst wenn sie ein paar mal gute Wahlen schaffen, nutzen sie sich ab weil sie den Probleme - oben genannt - keine Lösungen zuführen.

      Das ist eine sehr klare Erwiderung an ihre Richtung und auch eine sehr klare Erwiderung dahingehend, wo der Populismus allgemein herkommt und warum er nicht verschwinden wird, solange wir wirtschaftspolitisch den Kräfteverhältnissen entsprechend (Industrie, Konzerne, Arbeitgeberverbände in erster Linie, aber an sie gebunden auch die Gewerkschaften, die deren Interessen notgedrungen zu einem großen Teil übernehmen, da ihre Existenz udn Relevanz vom Wachstum und Profit der Firmen abhängen) weiter einfach weiterlaufen lassen.

      Nochmal anders: Eine Linkspartei ohne ökonomisches und strukturelles Verständnis (echte Strukturen - Recht, Lohnarbeitsverhältnisse usw.) hat dieser Welt nichts hinzuzufügen, besonders nichts, was es nicht anderswo (Grüne, SPD u.a.) schongibt.

      • @JK83:

        Genau das bremsen Wagenknechte wie auch die Grünen aktuell aus und die anderen Parteien sowieso.: Die bisherige Nationalökonomie hat konsequent die Welt an die Wand gefahren. Sorry wegen dem BMW… Porsche ist aber das gleiche Prinzip …



        Für jedes Stückchen nationaler Wohlstand leiden an anderer Stelle auf der Erde Menschen, Tiere oder Umwelt. Und die Menschen bzw, Wähler in reichen Ländern werden genau damit gekauft. Früher hat es den Ablass in der Kirche gegeben, heute im Vergnügungspark oder bei McDonalds.



        Es muss politisch in Verbindung zur Ökonomie neu gedacht werden und neu gehandelt werden. Natürlich braucht es Regionalökonomie, regionale Traditionen und so weiter, aber die meisten Ideen für Nation haben sich überlebt, an der klebt nur AFD und Co, und damit auch die Nationalökonomiegedanken. Wirtschaft hat sich doch längst von fast jeder nationalen Regulierung befreit. Deswegen können die Konzerne doch für den Fetisch Geld und Macht die Welt überall schädigen ohne so richtig politisch kontrolliert zu werden. Dagegen klebt Politik heute noch am nationalen Gedanken und ist nicht mehr demokratisch orientiert. Um den Wähler mit Zucker zu befriedigen, nähren sich die Politiker am Busen der Wirtschaft und lassen sich entmündigt wie Kleinkinder von ihr lenken.



        Dass die Lösung nicht einfach ist und die Linke momentan ganz sicher nicht den Rahmen bietet, stimmt wohl, ist aber ohne die Traditionalisten die einzige Partei momentan für mich, die ein bisschen Hoffnung macht. Vielleicht kommen ja noch die richtigen Personen oder andere Parteien, dies besser zu machen.

  • Als hätte jemand vor ein paar Jahren einen Auftrag erteilt:

    "Schrieben Sie eine Anleitung dafür, wie sich eine linke Partei möglichst spektakulär selbst zerlegt."

    Mission accomplished.

    • @Jim Hawkins:

      > Als hätte jemand vor ein paar Jahren einen Auftrag erteilt:

      Ja, so wirkt das …

    • @Jim Hawkins:

      Richtig.

      „Es herrscht Streit um fast alles. Auch darüber, was warum geschehen ist.“

      Das deutet drauf hin, dass da schon zu lange zuviel schiefläuft.



      Was Interessierten aber längst klar war.

  • Ich als Ostdeutscher kann die These bestätigen, wenn Wagenknecht geht wird die Linke in Ostdeutschen Flächenländern irrelevant. Ramelow, Nagel usw. sind Mediengeschöpfe, in der breiten Bevölkerung sind sie unbekannt. Ich denke Die Linke weiß das alles. Sie zögert den RausRauswurf hinaus, weil sie weiß, dass sie sonst zur regionalen Berlinpartei schrumpft.

  • Mit Kipping als Parteivorsitzende hat sich die Linkspartei offiziell zum Populismus bekannt. Nun dreht die Partei Wagenknecht und Konsorten einen Strick daraus.

    Die Partei muss als ganze eine Position zum Populismus entwickeln um wieder glaubhaft in der Bevölkerung Stimmen zu gewinnen

  • "Viele WählerInnen im Osten haben Sympathien für eine putinfreundliche Haltung. Manche glauben, dass im Osten die Hälfte der Partei und auch der Landtagsfraktionen auf Wagenknechts Seite steht – wenn es hart auf hart kommt."

    Wow, ich glaube ich habe in den seriösen Medien noch keine hoffnungslosere Einschätzung zur Linkspartei und ihrer Perspektive gelesen.

    Man stelle sich vor die Wahl zwischen dem Versinken in politischer Bedeutungslosigkeit und dem Bedienen dieser Wählergruppe zu haben...

    • @Questor:

      Nur sehe ich die Haltung Wagenknechts nicht als "putinfreundlich", sondern als freundlich gegenüber der Bevölkerung in Deutschland - in dem sie nämlich deren Interessen vertritt.

  • Was soll man da noch sagen.?

    ...wie wärs damit:

    -> lieber ein Ende mit Schrecken..als ein Schrecken ohne Ende...