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Regierungsversagen in der PandemieTeure Unterlassungen

Wer Ungeimpften die Schuld an der vierten Welle gibt, macht es sich zu leicht. Stattdessen sollten die wahren Verantwortlichen Rechenschaft ablegen.

Die Debatte fokussiert sich derzeit leider auf die mutmaßliche geistige Anatomie der Ungeimpften Foto: Moritz Frankenberg/dpa

D eutschland erlebt die vierte Welle. Das Entsetzen darüber ist fast so groß wie im März 2020. Nach 21 Monaten Pandemie tun die Entscheidungsträger so, als seien sie erneut überrascht worden, dabei gibt es nicht einmal eine neue Virusvariante. Schuld an der misslichen Lage sollen die ominösen 24 Prozent „Impfgegner“ sein, über die nicht einmal präzise Daten zur Verfügung stehen.

Bürgerinnen und Bürger gehen in ihrer Frustration aufeinander los, statt die Regierenden zur Rechenschaft zu ziehen, die verantwortungslos handelten. Man kennt das Phänomen von der Klimakrise: Die teuren Unterlassungen eines politischen Apparats, der auf Trägheit setzt. Diese vierte Welle ist kein Naturphänomen, sie ist das Ergebnis von Unterlassungssünden der Regierenden. Die Coronadebatte fokussiert sich derzeit leider vorwiegend auf die mutmaßliche geistige Anatomie der Ungeimpften.

Dabei gibt es bei uns nur etwa 10 Prozent weniger Geimpfte als in vergleichbaren Ländern. Auch aufgrund der späten Stiko-Empfehlung hinken wir bei den Jüngsten hinterher. Leider sind diese 10 Prozent entscheidend für die Kontrolle über die Ausbreitung. Nun beugt man sich über „die Ungeimpften“, als wären sie Kaspar Hauser, statt die Verantwortungsträger zu fragen: „An welcher Stelle ist eure Impfkampagne gescheitert?“

Wenn wir aus dieser Krise herauswollen, sollten wir sie als Führungskrise erkennen und den Fokus der Analysen zurück auf die Verantwortungsträger lenken. So wie die Bundesregierung mit Projektträgern umgeht, die staatliche Förderung erhalten, muss mit dieser Bundesregierung verfahren werden. Jedes kleinste Sozialprojekt muss heute Projektziele definieren, Maßnahmen beschreiben und überprüfbare Meilensteine benennen.

Dorothee Piroelle
Jagoda Marinić

ist Schriftstellerin, Dramatikerin und Kolumnistin. Sie lebt in Heidelberg und ist Mitglied des PEN-Zentrums. Ihr letztes Buch, „Sheroes. Neue Hel­d*in­nen braucht das Land“, erschien 2019.

Späte Booster-Kampagne

Die Rechnungsprüfungsämter prüfen auch in Coronazeiten kleine Sozialprojekte. Wer aber prüft mit derselben Präzision die Ziele und Meilensteine der Bundesregierung? Was sich derzeit an kruden Verallgemeinerungen über die „Impfgegner“ ergießt, ist kontraproduktiv. Texte, die von einer irgendwie gearteten deutschsprachigen Seele erzählen, die angeblich wissenschaftsfeindlicher sei als jede andere Nationalseele, sind mindestens so realitätsfern wie die Milieus, die sie zu beschreiben meinen.

In Großbritannien etwa fing Ende September die Booster-Kampagne an. 22,4 Prozent haben inzwischen die dritte Spritze erhalten, geordnet wurde nach Vulnerabilität. In Deutschland sind es nur knapp 5 Prozent. Im gleichen Zeitraum wurden in Deutschland Impfzentren geschlossen! Welche Botschaft senden die Verantwortlichen an die Bevölkerung, wenn sie Impfzentren schließen? Ein unklares „Geht bitte impfen, während wir die Zentren schließen!“ Doppelbotschaften in diesem Pandemiemanagement – wohin man auch sieht.

Die vierte Welle rollt nicht, weil in Deutschland in der Summe mehr Bürgerinnen Impfgegner sind als andernorts. Sie rollt, weil die Verantwortungsträger keine Strategie hatten, jene kritischen 10 Prozent mehr zum Impfen zu bewegen, die es für einen entspannten Herbst gebraucht hätte. So banal ist das Drama dieses Herbstes. Bis Oktober sprach kaum mehr jemand über die Impfkampagne.

Im September gab es zur ­Hauptsendezeit ein langweiliges TV-Kanzler­kan­di­da­t_in­nen-­For­mat nach dem anderen. Übernimmt irgendjemand Verantwortung für dieses Versäumnis? Jens Spahn wird jetzt abdanken, ohne sich rechtfertigen zu müssen für seine Untätigkeit. So wie andere sich aus der Politik verabschieden und die Konsequenzen ihrer Politik in Sachen Klimakrise den Nachfolgenden überlassen.

Diese vierte Welle ist kein Naturphänomen, sie ist das Ergebnis von Unterlassungs­sünden der Regierenden

Eine politische Kultur, in der Diskurse ohne die Verantwortungsfrage geführt werden, verliert ihre Glaubwürdigkeit. Verantwortliche müssen klare Ziele formulieren, an denen sie sich messen lassen. Sie müssen Fehler eingestehen und eine Aufarbeitung ermöglichen. Und sie müssen zurücktreten, wenn das Vertrauen verspielt ist. Medienvertreter, die Politikern das Mikro vor die Nase halten, um schlaffe Impfaufrufe zu verkünden und Ungeimpfte zu schelten, tragen dazu bei, dass Regierungsverantwortung an Bürgerinnen outgesourct wird.

Verantwortung wird outgesourct

Alle wissen jetzt, wie quer die Querdenker denken. Es sind aber nicht 24 Prozent der Bundesbürger_innen Querdenker! Hinter der Zahl steckt ein politisches Scheitern. Es braucht jetzt Journalist_innen, die über den deutschen Tellerrand hinausblicken und Grundrechte schützen. Die meisten hier bewerten das Ende der Pandemienotlage kritisch, dabei sieht man etwa in Spanien, wie und dass es geht: Im Juni wurde dort die Notlage beendet, weil eine Notlage, die 21 Monate lang dauert, ein Missmanagement wäre.

In Spanien lag die Impfquote bei ca. 60 Prozent, als die Notlage beendet wurde. Eine vierte und fünfte Welle folgten, die vor allem junge Menschen traf. Trotz der traumatischen ersten Welle blieb man in Spanien ruhig und der spanische Alltag gestaltet sich bis heute weitgehenden barrierefrei, auch aus Gründen des Datenschutzes. Cafés und Restaurants gelten als öffentliche Räume, zu denen jedem Bürger freier Zugang ermöglicht werden muss – ohne Covidpässe.

In Deutschland hingegen tun viele so, als seien die Alltagsbarrieren zwingend; dabei sind sie ein Symptom der Unfähigkeit, die sich hinter immer neuen bürokratischen Erlassen versteckt. Das Durcheinander in der Debatte erzeugt bei vielen Ängste. Selbst Geimpfte haben wieder Angst. Die Verantwortungsträger sollten endlich ihre Fürsorgepflicht wahrnehmen und erfüllen. In diesem Herbst werden wieder Kinder und Jugendliche in Depressionen versinken, die vermeidbar gewesen wären.

Es ist herzzerreißend zuzusehen, wie immer mehr Milieus aufeinander losgehen. Repräsentative Demokratie heißt auch, die Verantwortlichen müssen Verantwortung übernehmen für Unterlassungen. Die Einschränkung von Grundrechten ist kein Joker für Missmanagement, an dem keiner schuld sein will.

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130 Kommentare

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  • Dass solche Texte bei der Taz noch erlaubt sind?

  • vielen Dank für Ihre herausragende Kolumne, ich stimme Ihnen in Gänze zu.

  • Der Impfstoff ist da, das impfzentrum im Juli in dem ich mich impfen ließ war aber ziemlich leer.



    Wir haben die AFD, Querdenker, anders Denkende und so weiter,



    um die Sicherheit der Impfstoffe geht es schon lange nicht mehr, sonder um das "ich lasse mich nicht impfen aus Prinzip".



    Gut, es war Wahlkampf, aber es kann nun keiner behaupten, es wurde zu wenig Informiert.



    Was ist mit der Eigenverantwortung der Bürger?.



    Muss die Politik bei jedem Händchenhalten?



    Es gibt den weg aus der Pandemie, was auch für jeden klar ist, entweder geimpft, genesen (Durchseuchung) oder gestorben, das Impfen wäre der beste weg, das andere kommt, wenn man sich gegen da Impfen entscheidet.



    Seht nach Israel, Portugal, Indien, UK, Brasilien......



    Impfen ist eine aktive Entscheidung, genesen einen passive Entscheidung. Ich habe schon so viele Krude Thesen von Impfgegner gehört, so das mir diese Menschen einfach egal sind, man kann niemanden gegen seinen willen beschützen.

    • @udo123:

      Also erstmal: Ein Zitat sollte als solches gekennzeichnet sein. Du nimmst hier Worte von Spahn (geimpft, genesen oder gestorben) und tust ohne Quellenangabe so als ob das dein Schlussfolgerung wäre. Aber top daneben ist die verallgemeinerung, das genesen eine passive Entscheidung ist. Was unsachlicheres kann man ja kaum äußern und auch ein Schlag ins Gesicht aller Menschen, die sich gern impfen lassen wollen, aber nicht können und dann krank werden. Sowa trifft nur auf Impfgegner zu, bitte nächstes mal erst denken dann schreiben

    • @udo123:

      das bringt es eigentlich auf den Punkt...

  • Fortsetzung meines obigen Kommentars:



    Beispiel 2: Spanien und UK als leuchtendes Beispiel des Corona-Managements anzuführen - in einem Artikel, der die deutsche Regierung des Missmanagements bezichtigt - also das verschlägt mir den Atem!

    In UK und Spanien sind ca (nach Bevölkerung gewichtet) cirka doppelt so viele Menschen gestorben wie in Deutschland. Das staatliche Corona-Management dort war eine pure Katastrophe.

    Hat die Autorin in den letzten 2 Jahren keinerlei Nachrichten konsumiert - oder wie kann man derart verquere Thesen vertreten?

    Spanien, dort wo die Leichen in Eissporthallen gestapelt wurden, dort wo die Armee die Toten aus Pflegeheimen holen musste, weil die Pfleger sich einfach aus dem Staub gemacht haben...

    UK, wo die Regierung lange Zeit die Strategie Coronaleugnung gefahren hat und daher gezwungen war, die Impfstoffe (anders als in der EU) per Notfallzulassung unter voller Übernahme aller Risiken durch den Staat in unverantwortlicher Weise einzuführen?

    Leider scheint die Autorin immer noch nicht verstanden zu haben, dass a) Infektionskrankheiten sich durch soziale Kontakte weiterverbreiten



    b) die von ihr beklagten "Alltagsbarrieren" aka Kontaktbeschränkungen das einzig verbleibende kurzfristig wirkende Mittel des Pandemiemanagements ist



    c) diese Kontaktbeschränkungen keinesfalls im Konflikt mit "den Grundrechten" stehen - denn nicht nur das Recht auf Bier in einer vollen Kneipe gehört dazu, sondern auch das Grundrecht auf Leben und körperliche Unversehrtheit (Artikel 2). Daher ist die Forderung der Autorin, inmitten explosiv steigender Infektionszahlen die "Alltagsbarrieren" abzuschaffen in einer Situation mit nicht ausreichend hoher Impfquote sowohl rechtlich, moralisch als auch epidemiologisch völliger Blödsinn.



    c) für die Impfung die Menschen selbst zuständig sind - und daher auch für fehlende Impfung die Verantwortung tragen

  • Forsetzung meines obigen Komentars:



    Beispiel 1: die Regierung soll Schuld an der niedrigen Impfquote sein.

    Hierzu ist festzustellen: seit dem späten Frühjahr/Frühsommer kann sich jeder völlig unkompliziert und kostenlos an jeder Ecke impfen lassen. Damit hat die Regierung ihren Teil m.M.n. getan. Wer jetzt noch behauptet, die Impfquote sei Schuld der Regierung, der muss wohl der Ansicht sein, die Regierung muss einen persönlich aus dem Bett holen und an der Hand nehmen, damit man das kostenlose Impfangebot an der Strassenecke auch findet.

    Eine derart paternalistische Ansicht von staatlicher Verantwortung halte ich für höchst fragwürdig!

    Und dass der Staat die Impfzentren zugemacht hat, nachdem dafür keine Nachfrage mehr existierte, ist schlicht und einfach eine rechtliche Verpflichtung zum Umgang mit Steuermitteln.

    Hochbezahltes medizinisches Fachpersonal in leeren Messehallen herumstehen zu lassen kann ja wohl kaum sinnvoll sein. Und der Regierung daraus jetzt einen Strick drehen zu wollen (sollen diejenigen, die sich impfen lassen wollen zum Haus- oder Betriebsarzt gehen - oder zu den verbleibenden Impfzentren) ist ja wohl komplett abwegig

  • Das Versagen geht ungebremst weiter. Die Menschen sollen sich impfen, doch die Impfstoffe werden jetzt künstlich verknappt, man bekommt keine kurzfristigen Termine in den Impfzentren, ohne Termin steht man 2-4 Stunden in der Kälte in einer Warteschlange, etc. pp. Jahr 2 der "Pandemiebekämpfung". Zum Heulen.

  • 2G
    23025 (Profil gelöscht)

    Richtig. Wir brauchen dringend ein effektives Haftungsregime für staatliche Institutionen, Beamte und Richter. Andererseits sollte das keine Entschuldigung für die Rücksichtslosigkeit von Partytouristen, Impfpassfälschern und Maskenverweigerern sein. Und wer als Erwachsener ungeimpft auf der Intensivstation landet, möge bitte selber zahlen.

    • @23025 (Profil gelöscht):

      "....keine Entschuldigung für die Rücksichtslosigkeit von Partytouristen, Impfpassfälschern und Maskenverweigerern sein..."

      Bin ich dafür. Allerdings denken viele beim Thema "selber zahlen" und "selbst schuld" nicht wirklich mit.

      Jeder der in die gesetzliche Krankenkasse einzahlt hat genauso Anspruch wie jeder Geimpfte. Ich hoffe Sie oder Ihre Verwandte sind Nicht-Raucher oder adipös. Wäre ja nur fair solche Personen auf eigene Kosten behandeln zu lassen. Schließlich > selbst schuld.

  • Hervorragender Artikel. Frau Marinić, Sie retten das journalistische Niveau der taz.

  • Ich muss es leider sagen, das war das Beste, was ich seit langem bei der taz gelesen habe.

  • Mit der richtigen Strategie wäre vieles vermeidbar gewesen. Und die richtige Strategie konnte nur laufen:

    Die Infektionsketten möglichst unterbrechen.

    Hat man aber nicht gemacht und macht man bis jetzt nicht:



    Mit einer regelmäßigen Testpflicht für jedermann und Quarantäne für die so gefundenen Infizierten hätte man die Infektionsketten an vielen Stellen unterbrochen und so die Infektionszahlen niedrig gehalten.



    Statt dessen hat man auf die Impfungen gesetzt, obwohl man von Anfang an wußte, daß diese weder eine Infektion noch eine Ansteckung Dritter verhindern, die Infektionsketten also nicht unterbrechen.



    Das mußte ja schief gehen!

    Und zu allem Überfluß hat man die Geimpften mit 2G auch noch privilegiert, so daß diese ihre Viren ungehemmt und unkontrolliert verteilen können!



    Sind die dafür Verantwörtlichen eigentlich noch zu retten?!

    Meine Oma hat immer gesagt:



    "Das beste Mittel gegen eine Krankheit ist, wenn man sie gar nicht erst bekommt."



    Warum ignoriert man solche alten und simplen Weisheiten?!

    • @Denkender_Buerger:

      Warum man das nicht gemacht hat? Auf die Antwort sollten sie eigentlich selbst kommen - aber ich leiste gern etwas Hilfestellung:

      -eine generelle Testpflicht für jedermann war keineswegs wie von Ihnen behauptet sinnvoll, denn in einer Situation mit niedrigen Inzidenzen (letzter Sommer/Herbst) hätte man viel mehr falschpositive Fälle bekommen als echte Infektionsfälle. Der logistische und finanzielle Aufwand steht in keinerlei Verhältnis zum epidemiologischen Effekt.

      -die Geimpften und Genesenen wurden deshalb priorisiert, weil sie eben eine signifikant reduzierte Wahrscheinlichkeit haben, sich zu infizieren (und dann erneut eine signifikant geringere Mengen an Viren ausscheiden und daher das Virus deutlich seltener weitergeben). Die Antwort ist also wieder: eine NICHTpriorisierung der Geimpften/Genesenen ggü den Ungeimpften wäre unverhältnismäßig!

    • @Denkender_Buerger:

      Jo tut doch keiner. Aber früher oder später wird jeder mit dieser Krankheit in Kontakt kommen, ob geimpft oder ungeimpft. Nur dass die Geimpften bessere Karten auf einen milderen Verlauf und weniger Viruslast haben, so dass sie es weniger weiter geben.



      Ihre Oma hat es mit Viruskrankheiten sicher so gehandhabt wie die meisten aus alterer Zeit: wenn jemand Masern hat geht man hin und steckt sich an, dann bekommt man es und ist in der Folge "immun".



      Heute geht das einfacher mit impfen.

      Dass die Politik (auch grade wegen Wahlkampf) hier sich nicht mit Ruhm bekleckert hat steht auf einem anderen Blatt...

      • @söckchen1706:

        "Aber früher oder später wird jeder mit dieser Krankheit in Kontakt kommen, ob geimpft oder ungeimpft. Nur dass die Geimpften bessere Karten auf einen milderen Verlauf und weniger Viruslast haben, so dass sie es weniger weiter geben."

        der punkt ist, die krankenhäuser sind voll. wenn sie jetzt einen unfall oder ähnliches haben haben sie schlechte karten, ob geimpft oder nicht. da hilft auch nicht der verweis, dass oma das auch so gemacht hat.

  • Ob die schnellere Imfpung der Jugendlichen die Anzahl der Menschen, die auf Intesiv liegen, redzuiert hätte, wage ich zu bezweifeln. Denn Jugendliche habe ausgesprochen wenig schwere Verläufe und sorgen sicherlich nicht für überlaufende Intensivstationen. Man hätte sich diese ganze Aufregung um diese Diskussion im Sommer sparen können, und gezielt auf Boosterimpfungen ab 60 Jahren vorbereiten sollen. Diese Menschen sind gefährdert, da auch der Immunschutz wohl maximal 6 Monate anhält laut einer Studie aus Schweden und abhängig vom Impfstoff. Das wusste die Politik alles schon im Sommer, es steht in einem RKI-Bericht, wie man durch den Herbst und Winter kommt, und stattdessen hat man die Impfzentren geschlossen. Mit einem nicht sterilen Impfstoff wird man keine Herdenimmunität schaffen, nur die Quote hochzudrücken, indem man auf die Impfung von ungefährdeten Menschen setzt, ist wohl strategisch nicht besonders klug gewesen. Es ist wohl eher ausschlaggebend, ob die Risiokgruppen in ausreichend großer Anzahl geimpft sind und nachgeimpft werden.

    • @Gewitterhexe:

      nein, das stimmt nicht ganz. Delta erzeugt Impfdurchbrüche bei den vorhanden Impfstoffen, so dass es auch bei einer geringen protzentualen Wahrscheinlichkeit trotz Impfung zu erkranken und einer noch geringeren Wahrscheinlichkeit ins Krankenhaus zu müssen eine rein mathematische Berechnung ist wie viele ins Krankenhaus kommen.



      Ist die Grundmenge nur ausreichend groß genug sind auch Wahrscheinlichkeiten im Promillebereich in absoluten Zahlen groß, und evtl zu groß, um durch die vorhandenen Kapazitäten versorgt werden zu können. Rechenbeispiel, angenommen 0,1 % also 1 Promille der Geimpften müssen ins Krankenhaus, dann sind das bei 70% der Bevölkerung rund 58.000 bei 0,2 % wären es schon 116.000. Das wäre einfach zu viel für die Krankenhäuser. Entscheidend ist, wie schnell die Ansteckung in der Bevölkerung voranschreitet und damit wie schnell diese Menschen ins Hospital kommen. Nur eine Verzögerung, ergo Streckung der Ansteckung kann da eine Überlastung noch verhindern.



      Hinzu kommen noch die Ungeimpften die ins Krankenhaus müssen.. und derenAnzahl ist ungleich größer

      • @nutzer:

        ...und 2G oder auch 3G (Kinder immer ausgenommen!) tragen dann wohl auch zur Verzögerung bei, richtig? Ihre Mathematik kann man auch anders auslegen: Wenn durch Boosterung der vulnerablen Gruppen die Anzahl der Impfdurchbrüche nur um einen geringen Faktor gesenkt wird, dann macht ein Unterschied von unter 10% auf über 40% dieser Bevölkerungsgruppe einen enormen Unterschied. Die Daten aus Israel (zu sehen auf ourworldindata) zeigen deutlich den Unterschied ob ein Land mit 60% Impfquote auf Boosterung oder neue Impfungen setzt. Deutschlands Weg könnte grundfalsch sein und keiner macht darauf aufmerksam oder tut etwas dagegen, es wird lediglich die Schuld auf unliebsame Sündenböcke geschoben. So wird mein Vertrauen in die Politik sicher nicht gesteigert werden können.

  • „erzeugt bei vielen Ängste“ - Impfverweigerung aus Angst? No way! Aus meiner Sicht eher aus maßlosem Egoismus, Aversion gegen Fremdbestimmung, Confirmation Bias und der Illusion, schlauer als Wissenschaft und Politik zu sein.

    • @Phineas:

      Darf ich fragen, wer Sie zu sein glauben, dass Sie entscheiden dürfen wovor ein anderer Mensch Angst hat? Ein kleines Bisschen Demut würde Ihnen sicher gut zu Gesicht stehen. Oder würden Sie Ihr gesundes Kind einem Arzneimittel aussetzen, von dem Sie selbst nicht restlos überzeugt sind? Wie der Artikel schon sagt: Sie machen es sich viel zu einfach. Die Verantwortung tragen nicht nur diejenigen, die eine Impfung für sich oder ihr Kind ablehnen. Etwas mehr Toleranz bitte!

      • @KS21:

        soso, Demut. Ab wann ist dann bei Ihnen der Punkt erreicht, wo Sie sagen... Jetzt kann ich mich und mein Kind impfen. 10.000.000 Geimpfte, 100.000.000 oder gar eine Milliarde weltweit ? Und wenn die Zahl erreicht worden ist...würden sie dann noch warten bis alle Ergebnisse bezüglich Nebenwirkungen ausgewertet wurden.



        Demut, von dem sie schreiben, bedeutet auch auf das Leben und die Gesundheit andere zu achten und sie durch mein Handeln nicht zu gefährden...also ja, wer sich jetzt nicht impfen lässt ist nicht demütig sondern rücksichtslos... so lei es mir tut..

      • @KS21:

        Demut und Toleranz (wie Sie sie verstehen) hat uns die vierte Welle beschert und vielen Menschen das Leben gekostet. Ich hoffe, dass auch die Politik bald begreift, das Impfen in der aktuellen Situation keine Privatsache ist.

    • @Phineas:

      Und nciht zu vergessen: der Dunning-Kruger-Effekt.

      • @DaBa:

        "Der Hauptgrund für die Schwierigkeiten liegt darin, dass in der modernen Welt die Dummen vollkommen sicher sind, während die Intelligenten voller Zweifel sind." Quelle, Wiki, Dunning-Kruger-Effekt

  • Es ist nicht nur die Schließung der Impfzentren sondern auch die Abschaffung der Homeoffice-Pflicht gerade als sich die 4. Welle abzeichnete und die Abschaffung der kostenlosen Tests.

    Das Grundproblem ist das wissenschaftliche Erkenntnisse regelmäßig ignoriert werden und durch Marketing-Gerede ersetzt wird.

    Man weiß zum Beispiel seid geraumer Zeit, dass Geimpfte genauso zur Infektion beitragen: www.theguardian.co...ers-study-suggests (Studie veröffentlicht in The Lancet, dem führenden medizinischen Fachjournal in Grossbritannien)

    Und dass es für einen Teil der Bevölkerung keinen Sinn macht, sich impfen zu lassen: www.theguardian.co...memory-finds-study (dies trifft auf 15 % (!) aller Pflegekräfte in England zu)

    Wir haben bei den Erwachsenen nach RKI eine Impfquote von 80 %, über den Sinn und Unsinn der Impfung von Kindern kann man sich streiten. Wir haben außerdem 4,6 Millionen Genesene, wozu nach dem RKI noch eine erhebliche Dunkelziffer nicht erkannter Fälle hinzukommt. Beides kan man nachlesen beim RKI: www.rki.de/DE/Cont...ob=publicationFile

    Was bleibt als Konsequenz? Wenn man Genesene und natürlich Immune rausrechnet, haben wir bei den Erwachsenen nur noch sehr wenig Ungeimpfte, die sich impfen lassen müßten. Deswegen ist es absolut unverständlich, wenn all die Aussagen der Regierung und des RKI richtig sind, dass es uns diesen Winter schlechter gehen sollte als letztes Jahr.

    • @Stefan Müller:

      sorry, aber Ihre Rechnung ist leider völliger Blödsinn.



      Erstens geht sie von geschönten Zahlen aus, und zweitens nehmen sie mit diesen Zahlen dann völlig sinnfreie Berechnungen vor.

      Kein Mensch weiss, ob er zu den glücklichen 15% gehört - deshalb wird der allergrößte Anteil dieser Personen genau innerhalb der von Ihnen behaupteten 80% der Geimpften liegen (richtig wäre eher ca 70%). Also kann man die eben nicht einfach zu den (behaupteten) 80% noch oben mit dazurechnen.

      Ihr Ansatz, Genesene und natürlich Immune rauszurechnen ist mathematisch hanebüchen.

      Und wenn Sie schon dabei sind, freihändig mit Zahlen zu jonglieren, dann empfehle ich, nicht nach Prinzip Hoffnung alles auf den bestmöglichen Fall zurechtzuschneidern und sich die Situation schönzurechnen, sondern auch z.B. diejenigen Personen aus der von Ihnen aufgeblähten Impfquote herauszurechnen...

      a) die Impfversager sind und daher nie einen vernünftigen Schutz hatten

      b) die wegen der Priorisierung sehr früh geimpft wurden und deren Schutz jetzt langsam abgelaufen ist

      Kurzzum: ihre Schlussfolgerung dass es kaum noch Menschen gibt, die geimpft werden müssten, ist schlichtweg falsch.

    • @Stefan Müller:

      Zur Konsequenz: Die vollen Intensivstationen sprechen eine andere Sprache; das ist vor allem in einigen Regionen ein dringendes Problem.

  • Der allergrösste Teil der schwerst Betroffenen, die auf der Intensivstation liegen oder elendig sterben, sind Migranten, die vor allem in der Türkei und auf dem Südbalkan Urlaub gemacht haben:



    www.nzz.ch/zuerich...45175?reduced=true



    www.nzz.ch/meinung...41925?reduced=true

    Die Mitschuld des Erdogan-Regimes an all dem menschlichen Leid sollte nicht ignoriert werden.

    • @VanessaH:

      Das würde aber nicht erklären, warum derzeit die Inzidenzen in sächsischen und thüringischen Landkreisen so extrem hoch sind. Dort leben verhältnismäßig wenige Menschen aus der der Türkei. Welche Mitschuld die türkische Regierung hierbei tragen soll, ist mir nicht ganz klar.

    • @VanessaH:

      Mag sein. Aber man fragt sich schon, warum in Deutschland lebende Menschen mit türkischem oder (süd)osteuropäischem Migrationshintergrund sich so wenig impfen lassen.



      Vielleicht sollte man die Antwort in Bremen suchen. Extrem hohe Impfquote trotz extrem hohem Migrantenanteil? Wie geht das?



      Und da sind wir wieder bei den Versäumnissen der Regierenden. Schon in der zweiten Welle waren diese Bevölkerungsgruppen überproportional betroffen. Dass wir hier also ein Problem haben, hätte bekannt sein müssen

  • 2G Hotspot???



    Für eine anonymisierte Auswertung für den Oktober wurden laut Betreibern über 181.000 ausgespielte Warnmeldungen analysiert.



    Knapp drei Viertel aller Warnungen der Gesundheitsämter in Deutschland, die aus dem System der Luca-App generiert wurden, gingen an Besucherinnen und Besucher von Bars und Clubs. Das geht aus einer anonymisierten Auswertung für den Oktober hervor, bei der über 181.000 ausgespielte Warnmeldungen analysiert wurden.



    Fast die Hälfte der Warnungen betrafen Clubs (49,1 Prozent), knapp ein Viertel Bars (23,2 Prozent). Erfasst wurden Warnhinweise per App und Anrufe bei Nutzerinnen und Nutzern der App durch das Gesundheitsamt. Vergleichsweise wenige Warnmeldungen gingen dagegen an Restaurant-Gäste. Sie erhielten 10,9 Prozent aller Warnmeldungen, zeigen die Zahlen, die vom Betreiber der Luca-App am Montag in Berlin veröffentlicht wurden.



    Knapp neun Prozent der Warnungen gingen an die Besucherinnen und Besucher von Events und Festivals. Kaum eine Rolle spielten der Einzelhandel (1,0 Prozent), Kinobetriebe (1,7 Prozent) sowie Theater, Museen und Kultureinrichtungen (zusammen 0,9 Prozent). Auch die Bereiche Sport (0,8 Prozent) und Spass/Schwimmbäder (0,6 Prozent) erwiesen sich nicht als Hotspots.

    • @tazler:

      Kannst du mir die Quelle dieser Auswertung nennen?



      Sonst trau ich mich nicht, die Zahlen zu zitieren....

      Dankeschön

    • @tazler:

      Das könnte so ziemlich genau dem Anteil an Logins entsprechen, die in den einzelnen Bereichen mit Hilfe der Luca-App getätigt werden. Die wird meiner Beobachtung nach nämlich sehr häufig im Gastro-Bereich eingesetzt.

  • Danke für diesen Artikel, die taz, so wie ich sie kenne, ist zurück.



    Mehr dieser kritschen Berichte! Anlässe gibt es genug, die taz hat sich bisher in der Pandemie leider weggeduckt.

  • Wie toll, wenn man mit dem Finger auf die Auch-Verantwortung von anderen zeigen kann.

    Endlich können Impfgegner auch auf die TAZ verweisen. Denn für ihr dämliches Verhalten haben eine weitere Rechtfertigung.

    Wer bezweifelt denn, dass die Merkel-Regierung den größten Teil der Schuld für die Schwere der Ausbreitung hat. Dort und bei vielen anderen Verantwortlichen gehen doch die Interessen der Wirtschaft vor denen der Bevölkerung.

    Wo bleibt da das NAchdenken über die Folgen der journalistischen Tätigkeit"

    • @fvaderno:

      Was bedeutet denn das Wort «Auch-Verantwortung»? Schöne Erfindung. Könnte glatt von einem Hauptverantwortlichen für diesen oder jenen Schlamassel stammen.

  • Danke für diesen Artikel! Tatsächlich fehlt in unserem politischen System eine institutionalisierte Evaluation die im laufenden Regierungsbetrieb überprüft was gut funktioniert und was dringend geändert werden muss und dabei Fehlentscheidungen in einer Kritikkultur die selbstverständlicher Bestandteil künftigen Regierens werden muss. Die statt Blaming Veränderung zum Besseren betreibt. In der Pandemie wie in der Klimakrise müssen die Entscheidungen zwingend dem Problem entsprechen und den Interessen der Gesamtbevölkerung. Global betrachtet gibts ein ganz einfaches Beispiel für einen institutionellen Fehler mit großer fataler Wirkung. In Deutschland sind Beziehungen zur Wirtschaftslobby traditionell innig. In der Pandemie verhindert Deutschland EU weit die Aufhebung der Impfpatente und entschied dies vorab in geheimen Kamingesprächen mit Pharmavertretern und setzte es über die Abhängigeitsbeziehungen politischer Karrieren im Politikbetrieb durch. Diese eine Entscheidung verwehrt der Mehrheit der impfwilligen Weltbevölkerung den Zugang zu bezahlbaren Impfstoffen und begünstigt die ungehinderte Zirkulation und das Entstehen immer neuer Varianten (auch Impfresistente möglich) UND kommt spätestens im nächsten Winter zu uns allen zurück. Eine einzige Fehlentscheidung verlängert also die Pandemie und tötet viele Menschen die keinen Impfstoffzugang haben und schwer erkranken. Ähnlich sieht es in der Eindämmung der Klimakrise aus. Auch da wirken nur Entscheidungen die a dem Problem angemessen sind und b die Interessen der Weltbevölkerung priorisieren. Bei der Pandemie erhöht sich die Todeszahl mit Fehlentscheidungen. Bei der Klimakrise führen Fehlentscheidungen mittelfristig zum Aussterben unserer Spezies.

    • @Nina Janovich:

      Volle Zustimmung!



      Schade, dass meine Kommentare dazu nicht freigeschaltet wurden. Dem Virus sind Macht und Geld egal. Die Verantwortung nach unten schieben hat in diesem Land Tradition. (Für andere kann ich nicht sprechen, lebe hier.) Und ja, in diesem Winter sterben die Verletzlichen wieder vermehrt. Die monetane Regierung sagte der Bevölkerung: impft euch und die Pandemie ist vorbei. Doch so einfach ist es nicht. Biologie hört nicht auf Politik. Biologische Prozesse gehen ihren eigenen Weg. ( Mutationen, Resistente etc. ) Und der Mensch sollte sich in Demut üben. Denn alles ist endlich.

  • Wie soll die Impfung uns aus der Pandemie bringen, wenn die aktuellen Impfstoffe eventuell nur vor schweren Verlauf schützen?



    Sie schützen nicht und das ist ja mittlerweile bewiesen und sollte jedem bekannt vor Verbreitung und Ansteckung.

    Und dabei hieß es mal, wir müssen die 12 bis 18-Jährigen impfen, so das sie keine anderen Personen anstecken!

    Und die Jungegeneration wird gedrängelt, sich Impfen zu lassen, obwohl das Risiko eines schweren Verlaufes geringer ist als die Nebenwirkungen.

  • ...Inzwischen bin ich genesen.War ungemütlich, aber machbar. Krank sein, ist nie schön.



    Ich fokussiere weiterhin den Totimpfstoff, weil ich diesen wie bei allen anderen Impfungen gut vertrage. Da er in anderen Ländern eingesetzt wird, versteh ich das Hinauszögern in D für eine Zulassung nicht. Wenn die Regierung und die Wissenschaft sich einig sind, dass 90% der Bevölkerung geimpft werden sollten, warum nicht alles dafür tun, jeden Impfstoff zur Verfügung zu stellen? Ich denke, es geht um Menschenleben und den Schutz des Gesundheitssystems vor Überlastung?



    Trotz meiner Genesung tobe ich nicht durchs Nachtleben oder in die Restaurants, muss unbedingt verreisen oder konsumieren. Ich habe keine Angst vor dem Virus. Ich habe Respekt. Ich warte ab. Eine Pandemie muss man aussitzen. Die hört nicht nach einem Jahr auf ( siehe spanische Grippe). Ich denke auch, dass Kultureinrichtungen, Tourismus und Gaststätten zum Bsp durchaus selbstständig in der Lage sind, Konzepte zum Schutz ihrer Gäste aufzustellen. Dafür brauchen sie einen angemessenen rechtlichen Rahmen. Den gibt es nicht. Verordnungen über Verordnungen über Verordnungen, mal so, mal so. Überregulierend, übergriffig und kontrollsüchtig. (3G ÖPVN)



    ÖPVN-ich fahre tgl Bahn, bin darauf angewiesen. Diesen Herbst haben alle vergesen, dass das Virus sich über Aerosole verteilt. Volle Bahn, alle Fenster zu. Wenns nicht so traurig wäre (der Mensch ist dumm), wäre es



    zum lachen.



    Kann man nichts machen, Politik hat ja gesagt, impf dich und die Pandemie ist vorbei. Und was Politiker sagen, muss ja stimmen, weil...



    Die beste Freundin meiner Tochter, geimpft und auf ner 2G Party gewesen, ist an Covid erkrankt. Inkl. Atemnot. Sie hats überstanden, hat jetzt aber eine anderen Blick auf die Sache. Es gibt kein Schwarz/Weiß in der Biologie. Wir wissen, dass wir nichts wissen. Meine Bitte an die Berichterstattung: weniger Überheblichkeit (der Mensch ist nicht der Herrscher der Erde), mehr Respekt und Demut. Alles ist endlich.

  • 0G
    06438 (Profil gelöscht)

    Geimpfte haben die weitaus besseren Überlebenschancen - völlig egal aus welcher Altersgruppe.

    Geimpfte aus der Altersgruppe + 60



    ====



    Hospitalisiert mit Covid-19



    44,9%



    ungeimpfte Hospitalisiert = 65,1%

    Auf der Intensivstation mit Covid-19



    34,5%



    ungeimpfte auf der Intensiv = 65,5%

    Verstorben an Covid-19



    43,0%



    ungeimpfte verstorbene in Verbindung mit Covid = 57%

    In der Betrachtung aller Altersgruppen gibt es sehr wohl einen Unterschied darin, welche Menschen auf der Intensivstation landen: Während es bei Geimpften eher Patienten sind, die ein schwaches Immunsystem oder schwere Krankheiten haben, sind es es bei den Ungeimpften eben auch junge, sonst eigentlich gesunde Fälle.

    Grundsätzlich gilt, dass aktuell eher jüngere Patienten mit Covid-19 auf der Intensivstation liegen und deren Liegedauer länger ist. Ein Umstand, auf den auch schon im April 2021 hingewiesen wurde. Darin versteckt sich eine gute Nachricht und ein Problem:

    Zum einen halten die jüngeren Behandelten länger durch und überleben das Ganze auch eher. Zum anderen blockieren sie aber auch länger das Bett für andere - gerade auch für die Patienten, die aus anderen Gründen als Covid eine dringende Behandlung benötigen.

    Wirklich erschreckend an der Covid Diskussion ist der patielle Rückfall in eine vorurteilsbehaftete Debatte die sehr stark an das Niveau der Auseiandersetzungen über Pandemien an das Mittelalter erinnern.

    500 Jahre weiter - aber trotzdem nichts dazu gelernt?

    • @06438 (Profil gelöscht):

      Die Zahlen zeigen eher, dass der Anteil der Verstorbenen ungimpften niedriger ist, als der die in der Klinik liegen.

      Und was die Zahlen des RKI auch zeigen, die Patienten werden immer älter. Die Daten findest du hier:



      www.rki.de/DE/Cont...ische_Aspekte.html

      Der altersmedian der Intensivbetten (ITS Median) der letzten acht Wochen:



      62



      63



      63



      65



      66



      67



      68



      68

      Ein Zunahme von 62 auf 68. Die verstorbenen sind im Schnitt 84. Auch das ist gestiegen. Das mit den immer jüngeren war mal im Sommer eine zeitlang so. Auf eher niedrigen Level von 200-300 Fällen insgesamt U60.

  • Richtige superspreaderevents gehen gerade in den KiTas um ... Beschäftigte werden trotz Impfung infiziert, liegt diese ja nun fast 6 Monate zurück und wurde eben nicht geboostert. Statt Konsequenzen zu ziehen bleiben betroffene Einrichtungen geöffnet, nur Kranke bleiben daheim... unverantwortlich!



    Wo bleiben da Arbeitnehmerinnenrechte???

  • ...Warum liegt der Fokus nicht auf der Pflege? Wo sind die Maßnahmen, dass das Personal nicht ausbrennt oder diesen Beruf verlässt? Was nutzen die Betten, wenn kein Personal da ist? Wo bleibt die Aufklärung für jeden Menschen so einfach wie möglich, dass die Gefahr durch das Virus diesen Herbst nicht vorbei ist. Geimpft hin oder her? Der Impfstoff wurde nicht an die Delta-Variante angepasst, obwohl es heißt, dies ginge schnell aufgrund der neuen Technologie. Wissen die Menschen, dass sie einen Impfstoff mit der ersten Variante bekommen und dass es deshalb zu Erkrankungen trotz Impfung kommen kann? Und dass es von der Genetik abhängt, wie er vertragen wird und wie viele Antikörper hergestellt werden, um diesen 90%(ca.)Schutz zu bekommen? Und dass die Wirkung nachlässt und somit auch die Auscheidung des Virus sich erhöht, wenn ich infiziert bin trotz Impfung?



    Sterile Immuninät st nicht gegeben. Fakt. Herdenimmunität ist nonsens. Wie oft soll die Virologie dies nicht betonen, damit der falsche Begriff aus den Medien und somit aus den Köpfen verschwindet? Das nenne ich Verantwortung. Sachliche Berichterstattung, statt "Geschrei" und Meinungsmache.



    Ein Virus scherrt sich nicht um Macht und Geld und Lobbyismus und politischen Geplänkel und Uhrzeiten. Für Eigenverantwortung braucht es Aufklärung. Der Mensch vergisst schnell. In der Studie von BionTech zur Wirksamkeit des Impfstoffes nahmen keine ü60 und Vorerkrankte teil. Diese Gruppe Menschen probiert den Impfstoff aus. Es geht gut oder auch nicht. Ich bin vorekrankt und habe mich sehr genau belesen zum Thema mrna. Für mich war der Fakt, dass sie entzündlich wirken kann ( wenn auch nur kurz) von entscheidener Bedeutung. Gehe ich das Risiko eines Zytokinsturmes ein? Ich habe eine ruhendes Rheuma, muss keine Medikamente (Zytostatika) nehmen. Ich habe mich für den Totimpfstoff entschieden auf den ich noch warten muss. Aus persönlichen Sicherheitsgründen...

  • Ja, es ist angenehm zu lesen, dass auch unsere Regierenden ihren Teil der Mitverantwortung an der versemmelten Situation haben.



    Die haben ihren Regierungsauftrag nicht erledigt.



    Zum Glück fliegen sie jetzt eh raus 😃.



    Ja, auch viel persönliche Unvernunft ist mitverantwortlich.



    Und ja, auch gezielte Desinformation schadet.



    Aber es gibt Hoffnung:



    Mit Inzidenzen über 1000+ trägt die Bevölkerung dort aktiv zu einer Immunisierung bei - auf die harte Tour, aber im Ergebnis effektiv (Das ist schließlich 1 % der Bevölkerung pro Woche). Noch ein Monat bei solchen und höheren Quoten, und wir haben die fehlenden 10% auch durchimmunisiert. Mit Schwerpunkt auf den Unbelehrbaren.



    So gesehen ist jeder Querdenkverweigerer-Demo ein wertvoller Beitrag zum Ende der Pandemie...

  • Dass Spahn über so lange Zeit völlig ungestört sein Unwesen treiben kann ist die eigendliche Schande.

    Schwarze Schande ! - Und das dürfen die Menschen bei keiner Wahl jemals vergessen !



    Selbst auf kleinstkommunaler Ebene nicht!

    Denen darf man keine einzige Wählerstimme gegen. Keine !

  • Danke für diesen Artikel. Verantwortung ausgesourct an den Bürger, ist eine treffende Beschreibung, wie in diesem Land mit Mündigkeit und der daraus folgenden Verantwortung für den Bürger umgegangen wird.



    Und ja, dies wirft Fragen auf. Wissenschaftliche Fakten zum Virus liegen offen bereit, sind nachlesbar und erfordern logisce Schlussfolgerungen. Prinzip Vorsorge. In D ein Fremdwort in der Pflege und der Bildung. Vorsorgliches Handeln erspart Spätschäden an Mensch, Gesellschaft und Wirtschaft. Politik ist ein Kurzstreckenläufer. Posten sichern, Geld sichern, Macht ausüben, Ego pflegen, dem Schaden den Rücken zu kehren. ( es gibt Ausnahmen, kommunal, regional)



    Der Herbst kommt, die Atemwegserkrankungen holen auf plus Grippe und Corona. Eine biologische Logik. Wen schütze ich?



    Die Empfindsamen ( Alte, Kranke, Vorerkrankte) sind zum größtenteil im Frühling geimpft wurden. Wirksamkeit lässt nach, weiß man. Boostern im August/September mit Fokus auf diese Gruppen? Nein. Geplänkel, Witrschaftsfragen, Tourismus, Wahlkampf und als Ablenkung eine Prise Unfrieden in der Bevölkerung verteilen durch Medienvertreter querbeet. (Ausgenommen naturwissentschaftliche Fachzeitschriften- lesen wenige ;-) )

  • Ich muss dringend widersprechen: Es sind nicht die Impfverweigerer, es sind die Politikverweigerer, die statt zu handeln lieber 'Blinde Kuh' spielen , es sind Kubicki. Lindner & Co, die den Grünen Schals umbinden, um an die Macht bzu kommen, koste es, was es wolle. Schon längst hätte man -und das Grundgesetz, das uns alle schützen muss, gibt es her, eine Impfpflicht einführen MÜSSEN: Wir wissen und wußten es doch ! Viel schlimmer: Wieder ist es eine FDP, aber auch ein total schwacher Olaf Scholz, der erst dann etwas von der Klimakatastrophe bemerkt, wenn das Dach des -gut geschützten- Kanzleramtes davon fliegt. Es sind Populisten und Demagogen ('Verbote'), die unsere Lebensgrundlagen zerstören.



    Demokratie ?

  • Der Artikel bringt es auf den Punkt. Aber die Bürger machen es sich bequem und weisen die Schuld lieber den Ungeimpften zu. Ein Ausdruck der Machtlosigkeit.

    • @Blaoderwahr:

      Nö, die Ungeimpften verursachen das Hauptproblem in den Kliniken. Dabei gab ausreichend Impfstoff für alle und keine wirklichen echten Kontraindikationen. Wer jetzt anderen die Schuld daran gibt, dass er noch nicht geimpft ist, der hat bislang immer noch nicht begriffen, wie gravierende Corona für die Gesellschaft ist und für jeden einzelnen sein kann. Immer den mündigen Bürger raushängen lassen und dann diese Zusammenhänge nicht kapieren...frustrierend!

      • @DaBa:

        Nein, der Pflegenotstand verursacht die Problememe. Und ja, es soll auch Ärztinnen und Pfleger geben, die eher ihren Job aufgeben würden, als sich jetzt Impfen zu lassen, wo die Limitiertheit der Impfstoffe immer sichtbarer wird.

  • Sie spielen Blinde Kuh !



    Wer gestern die Schlangen vor den Impfstellen erlebt hat, muss konstatieren, wie weltfremd Politik inzwischen geworden ist. Keiner der gewählten 'Volks'vertreter*innen wird ihrer / seiner Verantwortung gerecht: Schon im Sommer hatten die Mediziner gewarnt, jetzt haben wir den Salat: Um 10 Uhr sollte an einem Samstag in einem Kieler Einkaufszentrum weiter geimpft werden. Um 8.30 Uhr war der Impfstoff bereits ausgegangen, ab 6 Uhr hatten die Leute schon gewartet. In einem Ort zwischen Kiel und Eckernförde standen vor dem Gemeindezentrum mehr Menschen als der Ort Einwohner hatte, die größte Demo, die Gettorf je gesehen hatte, im nasskalten Wetter schon ab 7 Uhr, ab 9 Uhr sollte geimpft werden. Viel zu spät kommen auch die Abwehrmaßnahmen, die das schlimmste Desaster dieser Klimakatastrophe noch verhindern sollen. Nein Lindner, Kubicki & Co spielen mit den Grünen gerade 'Blinde Kuh' ... Wie werden wir diese Ignoranten wieder los ? Und zwar schnell !

  • Die Autorin nennt die späte Impfempfehlung der Stiko. Diese ist aber nicht Bestandteil der Regierung. Die Regierenden haben ja sogar versucht, die Stiko zu beschleunigen, wofür sie aber auch wieder Kritik bekommen haben. Man kann es den Kritikern einfach nicht recht machen.

    Zudem ist die Impfempfehlung der Stiko inzwischen fast zwei Monate alt. Man kann also festhalten, dass die Impfgegner für eine einfache Entscheidung – nämlich der Empfehlung von Experten zu folgen – länger brauchen als die Experten für eine nicht einfache Entscheidung.

  • 10 Prozent sind nicht "nur". Das ist das Doppelte, da man das auf den Anteil der Ungeimpften beziehen muss. Z.B. 80% vs 90% Impfquote bedeutet eben 20% vs 10% Ungeimpfte. Bei aktuell 13-facher Inzidenz unter den Ungeimpften macht das einen gewaltigen Unterschied, auch aufgrund der Exponentialfunktion.

    • @janwesend:

      Wobei wir auch berücksichtigen sollten, dass die Inziedenzen seit Wochen in der Altersgruppe 0-14 (also zum allergrößten Teil ungeimpft) sind.



      Danach kommen die Altersgruppen bis 29.



      Allesamt tragen sie also besonders stark zu den Inzidenzen aber kaum (

    • @janwesend:

      Die Inzidenz kann man zur Zeit nicht vergleichen, da die Geimpften und Genesenen so gut wie gar nicht getestet werden.

    • @janwesend:

      die 13 fache inzidenz unter ungeimpften hast du aber nur, weil ungeimpfte getestet werden und geimpfte nicht.



      Somit fallen viele geimpfte, die nur leichte oder keine symptome haben nicht auf. aber verbreiten das virus weiter.

      meine Kinder werden in der schule nicht mehr getestet, da sie ja geimpft sind...

      du musst auch keine tests machen an irgendwas teil zu nehmen.

      wir sind zwar geimpft, und testen halt zusätzlich. Aber das werden wenige. tun.

      im momet macht mir aber ein getesteter ungeimpfter weniger sorgen, als die ganzen geimpften die nicht testen.

  • Nur Immunität durch Impfung oder überstandene Krankheit kann die Pandemie beenden. Alle anderen Maßnahmen sind zeitweise nötig, verzögern aber nur den Verlauf und bringen keine dauerhafte Lösung. Die für uns selbst und auch andere gefährliche Krankheit wollen wir nicht, sondern lieber die im Vergleich harmlose Impfung mit einem der am besten erprobten Medikamente aller Zeiten (über sieben Milliarden Anwendungen)!

    Der größte Fehler der Regierung aber auch der Medien ist somit, die Impfung nicht genügend zu forcieren. Die Autorin macht es sich zu leicht, indem sie hiervon durch den Verweis auf andere – kleinere – Fehler ablenkt. Ein Impfzwang wäre vor Monaten noch nicht durchsetzbar gewesen. Erst langsam setzt sich (hoffentlich) die Erkenntnis durch, dass die verbleibenden Unvernünftigen nur durch harte Einschränkungen zu bekehren sind.

    • @janwesend:

      Das grosse Problem ist, dass die Intelligenz des Körpers den Geimpften als auch den Genesenen einen grossen Streich spielt. Was nützt eine Impfung, wenn deren Wirkung nach 4 Monaten verpufft ist? Ob ein Booster länger hält?? Die Chancen stehen gut, dass paar Wochen der nächste Booster.



      Cochrane hat der Fachwelt mitgeteilt, dass FFP2 Maske bei Influenza unwirksam ist..und Influenza ist ein bisschen grösser wie Corona. Ob da das kleinere Virus im Filter hängen bleibt??? Corona freut sich über jeden Esel der mit FFP2 rumgeistert. Leider hat die Impfung die Erwartungen NICHT ERFÜLLT.

    • @janwesend:

      Ein paar Argumente werden immer wieder genannt: a) das Tempo der Entwicklung des Impfstoffes, b) die Nebenwirkungen, c) die Langzeitwirkungen und d) die genetische Wirkung.



      Auf alle vier Argumente bzw. Fragen gibt es präzise und einleuchtende Antworten, man muss sie nur öffentlich äussern.



      Stattdessen Stille oder wahlweise Durcheinandergeplärre, gerne auch mal widersprüchliche Aussagen, kein Wunder, dass Leute skeptisch sind. Zu diesen zähle ich Querdenken ausdrücklich nicht, das sind m.M.n. Sektenangehörige, mit den zu diskutieren ohnehin vergebene Liebesmüh ist. Aber diejenigen, die ihren Denkapparat nicht vollständig ausgeschaltet haben, müsste man schon mit deutlichen Ansagen und klaren und belegten Fakten erreichen können.



      Und doch wird es nicht gemacht. Gewollt oder ungewollt fördert die Regierung den Zustrom zu Querdenkern.

      • @Stechpalme:

        "Auf alle vier Argumente bzw. Fragen gibt es präzise und einleuchtende Antworten, man muss sie nur öffentlich äussern." (Stechpalme)



        Sorry - aber in welchem Lande leben Sie? Meine Wahrnehmung sagt mir dass bereits seit Monaten schon in Permanenz diese Scheinargumente widerlegt und durchaus einleuchtene Argumente für eine Impfung durch die Medien gehen.



        Das Problem sind vielmehr die Leute die ständig die Klappe weit aufreissen ohne auch nur einen Hauch an fachspezifischer Kompetenz zu haben - und Medien die solchen selbsternannten "Experten" eine mediale Plattform zur Verbreitung hirnrissiger Thesen bieten. Hauptsache die Einschaltquoten und Clickraten stimmen. Kein Wunder dass das verängstigte Publikum zum Teil irrational reagiert.

      • @Stechpalme:

        Sie sind scheinbar eine*r, der wenigen im Volk, die/der da unterscheidet. Das ist korrekt. Ob die Q-denker Sektenangehörige oder Marsianer sind ist letztlich egal. Die Politik scheut vor deutlichen Aussagen und Fakten , da ist es genau so, wie mit der Haftungsfrage. Die Unsicherheit bestimmt das Verhalten aus Angst vor möglichen Regressforderungen.

  • Jein.

    Sicher wurde viel falsch gemacht. Sicher hätte man eine bessere "Kampagne" für die Impfung machen können. Hätte besser aufklären können. Eindringlicher sein und gleichzeitig mehr auf Unsicherheiten eingehen. Das hätte wohl jetzt einen positiven Effekt. Ein paar Prozent mehr währen mindestens geimpft.

    Aber schlechte politische Kommunikation ist keine gangbare Rechtfertigung für vernunftwidriges Verhalten.

    Wenn wir so anfangen, können wir die repräsentative Demokratie gleich zu Grabe tragen, und leider jede Idee einer freiheitlicheren Gesellschaftsform gleich mit. Nicht mal eine Diktatur funktioniert, wenn die Menschen nicht auch ihre eigene Vernunft mit in jede essentielle Entscheidung mit einfließen lassen.

    Sich auf den Staat rauszureden, ist einer emanzipatorischen Sichtweise nicht zuträglich.

    Die Fakten liegen offen auf dem Tisch. Die Impfung ist nicht der einzige Baustein auf dem Weg aus der Pandemie, aber trotzdem wohl der wichtigste. Trotz Schwächen gebietet es die Vernunft, dass sich zumindest jeder erwachsene Mensch impfen lässt.

    Warum das so viele nicht von sich aus einsehen, ist die Frage, die wir uns stellen müssen, nicht was Spahn oder sonst wer daher redet oder ob er hätte etwas besseres sagen oder eine bessere "Kampagne" hätte machen sollen. Das eigentliche Problem liegt viel tiefer.

    • @kritikderkritikderkritik:

      "Hätte Hätte Fahrradkette." Wir leben übrigens in einer Diktatur; der Bourgeoisie.

    • @kritikderkritikderkritik:

      Das eigentliche Problem ist evolutionspsychologisch erklärbar. Auf Bedrohung reagiert man Aktivierung aller Notfallaggregate im Gehirn. Das Reflektieren über komplexe Zusammenhänge wird so nachgerade unmöglich. Stattdessen ist Flucht angesagt. Wenn das nichts bringt - auch zuhause gibt's Radio, TV und Internet, das Virus kommt einem mindestens in Form von Nachrichten hinterher - wird auf aggressive Weise eine Lösung herbeizuführen versucht. Das Phänomen der Querdenker ist zeigt sich öffentlich in der Dominanz des Stammhirns über den Rest der Vernunft. Wir können hier wunderbar erkennen, einem wie grossen Teil der Bevölkerung die Resilienz fehlt, mit einer solchen Belastung wie einer Jahre dauernden Pandemie umzugehen. Es geht nicht um ihr dummes Geschwätz und ihre erfundenen Argumente, es geht darum, dass diese Menschen seit einer gefühlten Ewigkeit auf Adrenalin laufen, ohne das selbst regulieren zu können, und dadurch Denkgewohnheiten verfestigen, die nicht verschwinden werden, wenn eines Tages mal keine Pandemie mehr herrscht. Ich weiss nicht mal, ob ich ihnen eine Impfung noch empfehlen würde. Sie haben sich die Gefährlichkeit der Impfung über einen so langen Zeitraum einsuggeriert, dass sie garantiert im schwerste Nebenwirkungen erleiden werden, sollten sie sich doch eines Tages impfen lassen - Nocebo heisst der üble Kumpel des Placebos. Es ist dringend vonnöten, sich diesen Menschen zuzuwenden, ihr überstrapaziertes Nervensystem herunterzuregeln und ihnen sanft aber bestimmt einen Weg zurück in die Gemeinschaft zu zeigen. Die Alternative wäre eine weiter gehende Selbstisolierung und Radikalisierung, die am Ende zur Bildung neuer terroristischer Strukturen führt.

      • @Stechpalme:

        Das ist einfach nur Blödsinn

    • @kritikderkritikderkritik:

      hm, wie erklären sie sich die teils erheblichen Prozente der NPD bei einigen Wahlen? Sind wirklich alle Menschen tatsächlich vernünftig, logisch zugänglich und am Gemeinwohl orientiert? Ich glaube zumindest zeitweilig sind manche Menschen genau dies nicht, was nicht heißt, das sich das individuell auch nicht wieder ändern könnte, nur die Wahrscheinlichkeit ist sehr gering.



      Wieso ging alle Welt davon aus, das alle Menschen sich impfen lassen wollen? Das entspricht jeder Lebenserfahrung im Umgang mit anderen Menschen. Es gibt immer andere Meinungen und auch den Rand der gar nicht erreichbar ist, immer. Das dürfte auch schon jeder erfahren haben, besonders Menschen die linke Gedanken hegen, dürften oft genug diese Erfahrung gemacht haben (andere wahrscheinlich genauso).



      In meinen Augen ist es einfach schlicht naiv, vorauszusetzen dass die Impfung aufgenommen wird, wie Wasser nach einer Wüstenwanderung. Auf grund dieser naiven Annahme auf Organisation, Kampagnien, Management, Werbung zu verzichten und dann als sich herausstellte, dass diese Grundannahme wohl falsch ist, hemmungslos auf die Ungeimpften einzudreschen. Das ist keine Politik, das ist Chaos.



      Von den anderen Faktoren den rein mathematischen Zahlen einmal ganz abgesehen... Wir sind nicht alle erwachsen. Es gibt keinen Impfstoff für unter 12jährige (wieviel Prozent sind dann überhaupt möglich? ). Wie schnell wirkt die Impfung um die Ausbreitung zu stoppen ? etc....

      • @nutzer:

        Auf die Ungeimpften einzudreschen mit aktuell fast 70% Geimpften im Rücken ist doch ein einfaches und wirksames Tool, um von den wahren Ursachen (Politikversagen) des jetzigen Desasters abzulenken. So geht Politik.

  • Als Rentner fällt es mir relativ leicht, in freigewählter Isolation/Quarantäne zu leben und außer seltenen Besuchen bei den Enkeln jegliche Fremdkontakte zu meiden - aber das ist auch kein Lebenskonzept für den Rest vom Leben. Mein Leben ist mir wichtig, das meiner Enkel ebenso. Daher habe ich mich impfen lassen sobald es ging und warte momentan geduldig auf den Booster - und habe auch die Tochter (selbstgeimpft und in der Pföege tätig, aber äußerst skeptisch gegenüber den von ihr irgendwie als willkürlich empfundenen "Freigaben" und Empfehlungen der STIKO) dazu gedrängt, nun auch die älteste Enkelin (12 J.) impfen zu lassen. Wir hoffen alle, unbeschadet über den Winter zu kommen und da aus unserem Bekanntenkreis bisher lediglich eine beiläufige Bekannte im Alter von Ü80 an Corona verstorben ist, kann ich aus eigener Erfahrung nichts Negatives über die Pandemie berichten/aussagen und verstehe weder die Panikmacher noch die Verharmloser, noch das Problem der unschlüssigen Politiker.



    Wenn das Virus das Leben vieler tatsächlich akut bedroht = Notlage = Impfpflicht/Quarantäne/Lockdown! Wenn das Virus (nur) die Kapazitäten des Gesundheitsystems bedroht = Notstand = Impfen was geht/Schützen wer sich schützen läßt/"Spaß" und "Party" runterfahren - aber vor allem endlich mal das besch...-totgesparte Gesundheitssystem dafür ausbauen/aufstocken!

  • So machen es rationale Länder: amp.theguardian.co...ccinated-by-choice



    Wir haben hier die Früchte einer irrationalen Politik, nur darin stimme ich dem Artikel zu. Wenn 30-40 Prozent der Toten ü60 zwar geimpft sind, aber aus 90 Prozent der Bevölkerung ü60 stammen in Deutschland, der Rest von 60-70 Prozent der Toten sich aus nur zehn Prozent der ü60 rekrutiert, was sich auch in den übrigen Zahlen widerspiegelt (KKH, Intensiv,..,), dann verursachen zehn Prozent eine völlig überdimensionale Belastung unseres Gesundheitssystems. Ein ungeimpfter belastet um ca. Faktor 13 mehr. Die geimpften gehören trotzdem getestet.

  • 2G plus sage ich nur.

    • @sachmah:

      2G+3, denn wenn 2g noch enen Test brauchen, wieso wollen Sie die anderen mit Test dann außen vor lassen? Sinnlos.

    • @sachmah:

      Eh, je früher, desto besser, je länger man wartet, desto eher wird irgendwann (bald) nur noch ein kompletter Lockdown als Ausweg übrig bleiben.

  • Schaut man sich mal den Beschluss der Ministerpräsidentenkonferenz an, in dem es um die Impfzentren ging, so wurde da ja keine Schließung, sondern ein Stand-By-Betrieb beschlossen. Einige Impfzentren lassen sich inzwischen aber gar nicht mehr einfach wieder hochfahren, weil sie anderweitig genutzt werden.



    Dass der Impfschutz nach ca. 6 Monaten an Wirksamkeit verlieren würde, war auch zu dem Zeitpunkt schon wohl bekannt. Es stellt sich also durchaus die Frage, warum man da nicht längst gezielt Termine für Boosterimpfungen vergeben hat, anstatt über leere Impfzentren und zu hohe Kosten zu klagen. Die Hausärzte werden das jetzt gar nicht leisten können, weil der Impfstoff ja erst auf mehrere Einzeldosen gezogen werden muss. Da müssten dann schon immer entsprechend viele Patienten zur Impfung bereitstehen, wenn man nicht am Ende des Tages einen Teil des Impfstoffs wegschmeißen will.



    Also: Lange Rede, kurzer Sinn - die Schließung von Impfzentren war ganz klar ein schweres Politikversagen.

  • Danke für diesen Artikel!

    • @HanM:

      Ja, mehr davon.

  • 3G
    33556 (Profil gelöscht)

    Das Virus ist eine Bedrohung.



    Und ein Gegner, den man nicht greifen kann.



    Den man nicht hassen und gegen den man nicht hetzen kann.



    Also muss ein anderer Gegner her, der für schlichte Gemüter und Populisten als Ziel all dieser Emotion dient.



    Und das sind die Impfverweigerer.



    Was da oft an stinkendem Hass und pöbelnder Hetze aus den Giftkämmerlein der sog. sozialen Netzwerke und Foren dringt, ist mindestens so widerwrtig wie das Virus selbst.



    Aber: Kennt man das nicht?



    Selbst staatliche Repräsentanten, deren Aufgabe es eigentlich wäre, zu überzeugen und umzustimmen wie der Bundespräsident, Minister und Miniserpräsidenten können liefern den Geiferern noch weitere Argumente.



    Das Land zeigt in der Krise eine soziale, gesellschaftliche und politische Unreife, wie sie zu befürchten, aber nicht zu erwarten war.

  • Wie war das noch "Wir weden am Ende viel zu verzeihen haben" sagt der EGo-Vermarkter Jens Spahn, dersich als Gesundheitsminister ausgab, aber nichts richtig machte. Bezeichnend war, dass er gemeinsam mit Andy Scheuer ein Team bildete. Das sagt doch schon alles, oder?

    • @J_CGN:

      Mit Commander "Mutti" undundund eine wirkungsvolle looser Truppe. Den Schaden kann auch die Ampel nicht wieder Richten.

  • Die Ausführungen zu Spanien sind unvollständig und leiten daher in die Irre. Spanien hat nicht bei 60% Impfquote aufgehört und die Hände in den Schoß gelegt.

    Laut Tagesschauf vom 12.11.2021 sieht die Lage so aus:



    Heute liegt die Impfquote bei knapp 80 Prozent, bei den Über-12-Jährigen bei rund 90 Prozent.

    Solche Werte sind bei der in D. grassierenden Dummheit nicht zu erwarten.

  • Hallo Berlin,



    Absage des Spiels BAK 07 gegen BFC Dynamo. Laut Aussage vom Technischen Direktor hat sich das Corona Virus explosionsartig bei der BAK Mannschaft ausgebreitet.



    In der Mitteilung stand leider nicht, ob die infizierten Spieler alle nicht geimpft.



    Nur testen für alle bringt Klarheit.

  • Zum Zitat »Selbst Geimpfte haben wieder Angst.« kann ich beitragen, dass ich als optimal Geimpfter erkrankt bin, nicht schwer aber scheinbar langwierig. Das Virus ist wirklich sehr tückisch. Es ist ärgerlich, dass berechtigte Kritik mal wieder mit diffusen Verharmlosungen gemischt wird. In Spanien liegt die Impfquote mittlerweile übrigens bei fast 80 Prozent. Das die staatlichen in Deutschland Organe Fehler gemacht haben, entbindet den mündigen Bürger nicht von seiner Verantwortung.

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @jan ü.:

      Gute Besserung!

  • Stimmt, die Politik hat versagt. Das spricht die Ungeimpften aber lange noch nicht von ihrer Verantwortung frei. Alle notwendigen Informationen sind seit langem vorhanden und gesunder Menschenverstand ist zum Glück auch nicht von der Regierung abhängig. Nur weil wir (leider) kein Tempolimit haben, fährt ja auch nicht jeder mit Vollgas, sondern nur die Unverbesserlichen und Leichtsinnigen, die damit sich UND andere gefährden.

    • @Stille Post:

      Ich denke, die einzelnen Ungeimpften haben vielleicht eine Art moralischer Mitschuld, aber nicht die Verantwortung. Die Verantwortung, die nötigen Maßnahmen und Entscheidungen zum Schutz der Bevölkerung zu treffen, hat die Regierung. Dem reichen Steuersparer wird ja gemeinhin auch nicht die Verantwortung dafür zugeschoben, dass es Obdachlose in der Stadt gibt und der SUV-Fahrerin nicht , dass die Seychellen im Meer versinken. Was sagt es über eine Gesellschaft und Politik, wenn sie schädliche Verhaltensweisen gestattet und dann die Schuld, dass erwartungsgemäß nicht funktioniert, denen zuschiebt, die sich im Rahmen dieser Regeln bewegen?

  • Hallo Berlin,



    am S.18.30 Union gegen Hertha.



    wir folgen jetzt dem schwedischen Weg durch natürliche Herdenimmunisierung.



    Übrigens hat Schweden keine 4. Welle.

    • @tazler:

      Es gibt auch gar keinen anderen Weg.

      Wir haben uns dazu entscheiden, stärker nichtmedizinisch einzugreifen, um möglichst vielen die vorherige Immunisierung durch Impfung zu ermöglichen.

      Das haben wir geschafft. Weitere Ziele gibt es nicht zu erreichen. Einzig eine Impfpflicht ab Alter X hätte das jetzige Szenario noch abmildern können. Jede weitere Einschränkung verlängert die Pandemie.



      Wo akute Überlast droht, wird im Sinne von "Flatten the Curve" im nötigen Maß moderiert, aber auch nur so lange bis ein Wiederabflachen des Krankheitsgeschehens erkennbar ist.

      Auf dem Weg befinden wir uns gerade und danach nimmt auch die Belastung im Gesundheitssystem dauerhaft wieder ab. So lange die Mehrheit der Bevölkerung noch als Überträger in Frage kommt, droht die Belastung immer.

    • @tazler:

      "Übrigens hat Schweden keine 4. Welle."

      Noch nicht.

    • @tazler:

      Es gibt auch gar keinen anderen Weg.

      Wir haben uns dazu entscheiden, stärker nichtmedizinisch einzugreifen, um möglichst vielen die vorherige Immunisierung durch Impfung zu ermöglichen.

      Das haben wir geschafft. Weitere Ziele gibt es nicht zu erreichen. Einzig eine Impfpflicht ab Alter X hätte das jetzige Szenario noch abmildern können. Jede weitere Einschränkung verlängert die Pandemie.



      Wo akute Überlast droht, wird im Sinne von "Flatten the Curve" im nötigen Maß moderiert, aber auch nur so lange bis ein Wiederabflachen des Krankheitsgeschehens erkennbar ist.

      Auf dem Weg befinden wir uns gerade und danach nimmt auch die Belastung im Gesundheitssystem dauerhaft wieder ab. So lange die Mehrheit der Bevölkerung noch als Überträger in Frage kommt, droht die Belastung immer.

  • "Leider sind diese 10 Prozent entscheidend für die Kontrolle über die Ausbreitung"



    Faktencheck liefert: In den Laendern mit



    hoeherer Imfquote steigt die Inzidenz genau wie bei uns:



    coronalevel.com/de/Portugal/



    coronalevel.com/de/Spain/



    Die Herdenimmunitaet laesst sich nicht erreichen. Das ist bei Wikipedia nachzulesen, das hat RKI festgestellt ( www.rki.de/DE/Cont...ob=publicationFile ), das hat Herr Lauterbach inzwischen kapiert ( www.rnd.de/politik...KTAKGJGQQXQ7Y.html ).



    Zum Verstaendnis Herdenimmunitaet heisst der Redpruktionfaktor ist unter 1, die Pandemie wird eingedaemmt.



    Auch bei 100% Impfquote wird die Pandemie nicht eingedaemmt.

  • Hallo Berlin,



    am Sa. 18.30 Union gegen Hertha.



    Volles Haus, ausverkauft. 2G Regel. Und am Sonntag dann zu Oma und Opa auf zum Kaffeetrinken. Das sind echte Schutzkonzepte. Nur testen hilft!!!!!!!!

    • @tazler:

      2G plus wäre die Devise. Wie bei uns auf Arbeit.

      • @sachmah:

        Das kann auf der Arbeit nur auf freiwilliger Basis oder in Betrieben unter zehn Vollzeitbeschäftigten durchgesetzt werden.



        Der Arbeitnehmer muss seinen Impfschutz nicht offenlegen. Die Angestellten kleiner Betriebe haben quasi keinen Kündigungsschutz und sind entsprechend erpressbar.

  • "Dabei gibt es nicht einmal eine neue Virusvariante" - doch, ohne die seit Mai beobachtete und fast stetig wachsende Delta-Variante sähe es weitaus entspannter aus.

    Problem ist aber, dass die dt. Regierung keinen "Delta-Impfstoff" und dessen Erprobung in Auftrag gegeben hat, sondern weiter den alten Impf-Schrott kauft. 2020 vergingen weniger als einhalbes Jahr von der Sequenzierung des Virus bis zur Breitenerprobung des mRNA-Impfstoffes; so weit könnten wir jetzt auch schon mit einem Delta-Impftstoff sein, gern auch als Booster.

    • @meerwind7:

      Die Diffamierung des Impfstoffs ist ungerechtfertigt.



      Er wirkt bei Delta genauso gut.



      Das Problem der Variante ist die besonders hohe Ansteckungsgefahr - da kann der Impfstoff nix dran ändern...



      Die Ansteckung erfolgt nun mal in den schwach durchbluteten oberen Schleimhäuten - und da sind meist weniger Antikörper.

  • Nein.



    "Stattdessen sollten die wahren Verantwortlichen Rechenschaft ablegen."



    Es ist so einfach alles Geschehene zu kritisieren. Es gibt immer irgendwo etwas, was besser gemacht wurde.



    Ja, es sind viele Fehler gemacht worden in der gesamten PAndemie.



    Und den Jens mit seinem Hüh und Hott kann man nicht mehr ernst nehmen - sprich er hat sich hoffentlich für alles weitere disqualifiziert.

    Aber, konnte man alles früher erkennen? Die Stiko hat eben kein Boostern freigeschaltet, die Impfzentren waren nur noch leer, alle in D sind informiert und trotzdem lassen sich nicht alle impfen, alle wollten doch so gerne wieder zusammen ausgehen.

    Und Impfzwang? Wird selbst in der TAZ sehr kontrovers gesehen.

    Es ist nicht nur Missmanagement der Politiker.

    • @fly:

      "Aber, konnte man alles früher erkennen?"



      -> Ja, seit März 2020 fast alles exakt für jeden halbwegs normalen Menschen so voraussagbar. Man schaut sie sich die Grippe verhält und schon hat man über 80% den Überblick. 10% logisches Denken und 10% Unvorhersagbarkeit. Deutschland hat bis heute ungefähr 0% verstanden.

      • @Marc Schulze:

        Sorry, aber dieses Politikversagen konnte ich mir so nicht vorstellen - also nicht voraussagen.



        Nun ja - das geht vorbei.



        Aber:



        Wenn unsere Politik aber schon nicht in der Lage ist, einen Monat vor dem direkt absehbaren Nutzen die Kritik für Einschränkungen auszuhalten.



        Was heißt das für den zu erwartenden Umgang mit der Klimakrise?

    • @fly:

      aber Politik vermittelt gerade, das es allein an den Einzelnen läge, die Pandemie zu organisieren und zu bekämpfen. Es ist aber die Politik, die die Rahmenbedingunen schaffen muß, damit Einzelne das überhaupt können und da reicht es nicht zu sagen informiert euch und dann handelt alle richtig. Dazu gehört Organisation, niedrigschwellige Impfmöglichkeiten, unpopuläre Entscheidungen treffen und auch Druck. Außer dem letzten Punkt ist aber von dt Verwaltungen und der Politik nicht viel unternommen worden.



      Eine Stiko die sagt es müssen 90% geimpft sein und bei der Beurteilung der Impfung der Kinder den individuellen Nutzen in den Vordergrund stellt und ein Impfung nicht empfehlen möchte (da geht aber nur das eine oder das andere) ein Spahn der sich hinstellt und eine Impfkampagne ausruft ohne sie zu organisieren.... etc. Von Boostern ganz zu schweigen, das geht nämlich bisher gar nicht, nur bei wenigen Ärzten, die anderen lehnen mit Berufung auf die Stiko ab, es ist sehr wohl das Missmanagment der Politik.

  • Stimme der Autorin total zu. Es handelt sich um Politik- und Regierungsversagen, doch die Aufmerksamkeit wird immer wieder auf die vermeintliche Schuld des Individuums gelenkt; Entscheidungsverantwortung wird konsequent nach unten abgegeben. Keine Lockdowns, aber die Länder und Kommunen dürfen gern den Buhmann spielen. Keine Impfpflicht, aber wehe ihr impft euch nicht, dann seid ihr schuld dass Leute auf den Intensivstationen sterben.



    Doch für die Situation auf den Intensivstationen ist nicht der/die einzelne verantwortlich, sondern die regierenden. Was haben die seit Beginn der Pandemie eigentlich getan, um das Gesundheitssystem zu stärken?

    • @Soda:

      Die Politiker, zumindest die mit Verstand, haben immer zum Tragen von Masken aufgerufen. Sollten sie die Masken persönlich vorbeibringen? Auch die Polizisten können nicht im Dauereinsatz kontrollieren. Das und Deppenunzufriedenheit ist der Grund, warum harte Regeln nur temporär eingesetzt werden können. Nach meinem Gefühl zu selten. Aber ich habe auch in anderen Bereichen ein deutlich ausgeprägteres Disziplingefühl als manch andere.

    • @Soda:

      Was sie getan haben? Nichts.

      Was sie gemacht haben? Geld.

      Kann man eine Regierung eigentlich in Regress nehmen wegen fortgesetzter wissentlicher und willentlicher Arbeitsverweigerung?

  • Schlagende Logik: Die ‚Sünden‘ der ‚Verantwortungsträger‘ (!) sind schuld, weil sie notorische Impfgegner (die Weltverschwörung, Big Pharma, der grosse Austausch und was des Irrsinns mehr wäre) nicht überzeugen konnten. Mehr Impfzentren überzeugen diese wohlstandsverwahrloste Schwurblerszene ganz sicherlich. Ist überaus entlastend, dass Verantwortung so einfach abgegeben werden kann – dann muss auch die Frage nicht mehr gestellt werden, warum in manchen Gegenden Realitätsverweigerung und Verantwortungslosigkeit verbreitet.



    Gerne schauen wir über den 'Tellerrand: Impflicht für medizinisches Personal, Green-Pass am Arbeitsplatz (bei Verweigerung: Freistellung ohne Gehalt oder Tests/selbst zu bezahlen), ebenso in Taxis, Zügen (sonst: Aussteigen und 400 Euro), Maskenpflicht. Impfquote: 84,28% vollständig geimpft, 86,82 erste Dosis, 53,31% Booster. www.governo.it/it/...19/report-vaccini/, 21-11-17). Hier keine endlose Mitnehmpalaverei mit Realitätsverweigerern.

    • @hamann:

      Man muss schon schauen, was man da vergleicht. Die italienischen Zahlen sind für Personen über 12 Jahren. Tatsächlich sind 73,9% der Gesamtbevölkerung geimpft, also 6 Prozentpunkte mehr als in Deutschland. Wobei die tatsächliche Quote in Deutschland aufgrund fehlender Meldedaten wohl höher liegt. Ein wirklich großer Unterschied zu Italien ist das jedenfalls nicht. Was angesichts der Dramatik der ersten Welle in Italien eher überrascht.

      Die bisher geringe Quote der Drittimpfungen ist jedenfalls nicht der Bevölkerung anzulasten. Bis vor wenigen Tagen war die offizielle Empfehlung der Stiko nur, die über 70-jährigen zu boostern.

      Und nur mal ein Blick über den Tellerrand in eine andere Richtung: Israel hat eine schlechtere Impfquote als Deutschland (62,5%) und auch keine strengeren sonstigen Maßnahmen als Deutschland (3G und Masken), aber Dank Boosterung haben sie ihre letzte Welle unter Kontrolle gebracht. Da fragt man sich doch, warum in Deutschland die Ungeimpften an allen über Schuld sein sollen, wenn es anderswo mit mehr Ungeimpften besser läuft.

    • @hamann:

      Die Regierenden sind nicht allein schuld! Sie tragen aber eine mitschuld daran, wie beim klimawandel, und ebenso wie die, die sich eben wider besseren wissens nicht impfen lassen.



      oder die die ihre klimaschädlichen emissionen nicht allein senken.

      Die politiker haben auch wissen, dem sie eben auf grund gewisser dispositionen, die sehr wohl beabsichtigt sind in der ideologie, keine relevanz beimessen.

      diese fehler und dieser unwillen sozial zu handeln, taucht nicht nur in der corona pandemie auf, wird hier aber sehr deutlich.



      das sind eben die fehler, die auch schon vor der pandemie dagewesen sind und die dann in radikalen fällen sogar zu erheblichen missmanagment führt. siehe brasilien.

      es geht hier also nur darum, genau zu erkennen, wie groß dieser fehler ist und wie maßgeblich er ist. dieser fehler ist auch nicht auf die politiker beschränkt. wie gesagt, jeder der wieder besseren wissens die gesellschaft gefährdet, ist hier relevant.

  • Liebe Frau Marinic,

    vielen Dank für Ihren Artikel.



    Schön was zu Corona zu lesen, das auch mal eine andere Seite aufzeigt... :)

    Ich verstehe selbst nicht die Relation in der nun gehandelt wird. Ungeimpfte werden weiter in ihren Grundrechten eingeschränkt, während Massenveranstaltungen - wie Karneval - zu tausenden / zehntausenden (?) völlig ok sind?

    Es sind nicht nur die Querdenker an allem schuld, die wiederum nicht ergo gleich alle Ungeimpften sind, wie gerne angenommen wird.

    • @TofuTiger:

      "Es sind nicht nur die Querdenker an allem schuld..."



      Das sicherlich nicht, aber zu einem großen Teil, der aufgrund seiner Irrationalität schwer hinzunehmen ist, dass er überhaupt in erkennbarer Größe existiert.



      "...die wiederum nicht ergo gleich alle Ungeimpften sind, wie gerne angenommen wird."



      Alle Gespräche/Diskussionen, die ich mit Impfunwilligen führen durfte, ließen die Unterschiede leider nur schwer erkennen. Schlussendlich lief es immer auf ein irrationales trotziges "Ich will aber nicht" hinaus. Kein Wunder, dass in der allgemeinen Debatte dann keine großartige Differenzierung stattfindet.

    • @TofuTiger:

      Sie verkennen etwas die Situation.

      Ungeimpfte belegen eben mit viel größerer Wahrscheinlichkeit einen ITS-Platz. Von daher macht es Sinn, dass deren Kontakte eingeschränkt werden, so lange die Gefahr einer ITS-Überlastung real ist bzw. in 3 Bundesländern de facto schon Realität ist.

      Neue Einschränkungen für die gesamte Bevölkerung sind zumindest in den West-Ländern mit Inzidenz unter 300 derzeit weder rechtlich noch argumentativ vorstellbar, seitdem jeder geimpft ist, der das wollte. Zusätzlich zum deutlich niedrigeren Krankheitsgeschehen ist auch der Anstieg der Fallzahlen in diesen Ländern bereits wochenlang konstant niedriger.

      Es war klar, dass sich diesen Winter der übergroße Teil der Bevölkerung infizieren wird. Die Übertragungsrate ist im Winter nunmal extrem erhöht und sinkt erst dann wieder merklich ab, wenn genügend Immunität da ist (bzw. externe Nachimmunisierung der Geimpften, die auch deren Übertragungswahrscheinlichkeit dann auf absehbare Zeit minimiert).

      Kontaktbeschränkende Maßnahmen verlängern jetzt nur noch die Pandemie. Je mehr Maßnahmen jetzt, um so mehr Maßnahmen über den gesamten Winter, je mehr Immunität jetzt, um so leichter wird der Winter.

      Das ist der Grund, warum es derzeit eben nicht mehr Maßnahmen seitens der Politik gibt, weil diese eben ein Fehler wären.

      Wer bislang weder geimpft noch genesen und Ü30 oder Risikogruppe ist, sollte das zeitnah nachholen, am besten durch Impfung. Sollte klar sein.

    • @TofuTiger:

      "wie gerne angenommen wird" — wo, von wem?

  • Man muß es so sagen: Bei der vierten Welle handelt es sich um Staatsversagen, um Versagen der Noch-Regierungsparteien. Und natürlich kann es nicht sein, dass Ungeimpfte in Berufen arbeiten die möglicherweise dort Menschen anstecken und damit ihren Tod verursachen können. Es kann auch nicht sein, dass Ungeimpfte sich mit gefälschten Impfdokumenten irgendwo reinschleichen, wo der/die Veranstalten nur Geimpfte oder Genessene tolerieren. Und komplett inakzeptabel sind Moobingaktionen von Impfgegnern gegen Lehrer, Ärzte und Mitbürger. Mit der falschen Toleranz und Liberalität muß jetzt Schluß sein. Eine Pandemie ist ein Notstandsfall und muß auch so behandelt werden.

  • Also: die Kritik an unsere illustren Lenker ist nur angemessen. Die verkacken in Serie, keine Frage. Schlimmer noch: die unübersehbare Beimischung politischer Opportunität, deren Grenzen den Akteur*innen selbst oft nicht klar sind, und die ihren widerlichen Gipfel bei Nüßlein, Löbel und Co. fanden. Aber auch die rührenden Erfolgsstorys von BioNTech an der Goldgrube: wo hört Pioniergeist (den ich den dort hart arbeitenden durchaus zugestehe) auf, wo fängt die Raffgier der Pharmakapitalisten (die zweifelsohne hier auch eine Rolle spielt) an? Ist das eine gute Chance für Frau Merkel, das "made in Germany..."? Warum stellt sich gerade DE quer wenn es um Freigabe von Patenten gibt?

    Wundert es da einem noch, dass Verschwörungstheorien [1] nur so ins Kraut schiessen?

    Wenn die niedergelassenen Ärzt*innen durch ihre Verbände immer bruddeln, man müsse die Impfzentren schliessen: Dummheit? Betriebsblindheit? Opportunismus? Vermutlich eine Mischung aller drei, bei der nicht einmal der Giftkoch die genauen Mischverhältnisse kennt.

    Die Mischung aus Opportunismus, Inkompetenz und Überforderung ist tatsächlich zum Verzweifeln.

    Aber: Querdenker, renitente Impfgegner etc. gibt es auch. Und sie agieren auch opportunistisch.

    Nicht "statt", Frau Marinić: "sowohl als auch", würde ich sagen. Zumal wir alle politische Akteur*innen sind.

    [1] Als einer, der's mal mit Naturwissenschaft zu tun hatte zucke ich natürlich zusammen, wenn in diesem Kontext "Theorie" verwendet wird. Hat sich nun mal leider eingebürgert.

    • @tomás zerolo:

      "sowohl als auch" - Klaro, eine Impfkampagne z.B. kann nur gelingen, wenn sie gut organisiert ist, UND wenn auch alle hingehen. Einseitige Schuldzuweisung (egal welche Richtung) bringt uns nicht weiter.

      Der Begriff "Verschwörungstheorie" ist doch schon halbwegs ausgebürgert :) Ich denke, "-erzählungen" trifft es ganz gut, und ist auch schon üblich. Oder zur Not auch "-mythen".

    • @tomás zerolo:

      "Verschwörungsmythen", "Verschwörungsmärchen", oder - meine Lieblinge - "Verschwörungsglaube" bzw "Verschwörungskulte".

  • Wo waren denn die kritischen Stimmen in den vergangenen eineinhalb Jahren? Sie wurden entweder nicht gehört, nicht veröffentlicht oder niedergebrüllt. Da gab es nur Herrn Droste und Herrn Lauterbach und Punkt. Und abgesehen von denen. Es wurde kaum bis gar nicht Kritik an dem Krisenmanagement der Bundesregierung geübt, wenn man mal vom Maskendeal und der Bestellung des Impfstoffes absieht. Wo waren also die kritischen Stimmen der Journalisten zu dem Flickenteppich an Maßnahmen und Hin und Her der Landes- u. Bundesregierung? Wo?

    • @Lars B.:

      Recht haben Sie! Wo waren und sind die Journalisten die sich darum kümmern wie es den Opfern der Regierungsunfähigkeit geht? Denen die Corona bekamen, weil die Regierenden keine Lockdown/Shutdown Maßnahmen ergriffen und man sich trotz Isolation und Distanz angesteckt hat und nun an Long COVID Leidet und WIEDER vor einer Krise steht weil die Regierenden es versäumt haben die Infrastruktur vorzubereiten die diese Masse an Menschen irgendwie auffängt?



      Wo sind die Journalisten die sich mit alten Menschen unterhalten und fragen wie sie die Äußerungen von Linder und Co. bewerten? Wie sie sich fühlen wenn ihr Leben als nicht schützenswert bezeichnet wird?



      Weiß man alles nicht weil die angebliche 4. Macht in der Demokratie abhängig ist vom Kapital, so wie auch die 1., 2. und 3.

    • @Lars B.:

      Vielleicht mal andere Zeitungen lesen?



      Ich habe in den allgemeinen Medien durchaus einiges an - berechtigter - Kritik wahrgenommen.



      Wurde z. B. Spahns Hin und Her verschwiegen? Nicht in den Medien die ich gesehen habe.

  • "Die Einschränkung von Grundrechten ist kein Joker für Missmanagement, an dem keiner schuld sein will."

    Schön auf den Punkt gebracht.

    Danke!

  • Die wahren Verantwortlichen..... Ja, bei Corona hat unsere Politik immer zu kurz gedacht. Im Sommer nicht an den Winter, beim Impfen nicht daran dass boostern notwendig wird. Da haben sich eben Laien in den Medien wichtig gemacht.

  • Den Artikel verstehe ich jetzt nicht, auch wenn er zunächst sehr überzeugend geschrieben ist. Soll jetzt die Bundesregierung handeln und klare Ge- und Verbote zum Schutz der vulnerablen Gruppen aussprechen? Oder soll sie die Pandemie kraft Ordre du Mufti für beendet erklären und einfach mal gucken, was so passiert? Man muss sich schon entscheiden.

    • @hedele:

      Zurücklehnen ... fragt sich nur, WARUM sie das kann, die Regierung. Irgendwas stimmt nich mit den Mechansimen.

    • @hedele:

      Tja genau die Frage kam mir auch. kurz vor Zieleinlauf des Artikels.

  • Schon blöd, wenn man auf die Vernunft setzt - jetzt ist auf einmal ein Regierungsversagen? Es wurde ausführlich informiert und berichtet. Wer sich jetzt immer noch nicht impfen lässt spielt Russisches Roulette.

  • Danke für diese klaren Worte!

  • lebe in Spanien, kann ich nur unterschreiben.

  • Einerseits völlig richtig. Andererseits viel zu spät - das politische Komplettversagen hätte spätestens im letzten Herbst mindestens lautstarke Proteste, eigentlich Strafanzeigen zur Folge haben müssen.



    Danach war, naja, Wahlkampf. Ist ja schließlich wesentlich wichtiger, wer sich die nächsten 4 Jahre auf unsere Kosten in Berlin amüsiert, als irgendwelche Intensivstationen oder Toten oder so.



    Und jetzt kann die geschäftsführende Regierung sich prima zurücklehnen und nicht mehr zuständig sein, und die noch nicht Ernannte sich für unschuldig an sämtlichen Versäumnissen erklären.



    Was allerdings, und da muss ich der Autorin widersprechen, nichts daran ändert, dass man schon ein echter Vollidiot sein muss wenn man heute noch nicht mindestens zweimal geimpft ist.



    Es sei denn man hat einen harten Grund dagegen, und den hat von den Leuten über 12 praktisch niemand. An der Stelle zu sagen "aber wenn die Politik das anders gemacht hätte, dann" zählt noch nicht mal als schlechte Ausrede.

  • "Eine vierte und fünfte Welle folgten, die vor allem junge Menschen traf."

    Diejenigen dieser jungen Menschen, die jetzt immer Long COVID haben, danken sicher denen, die die pandemische Notlage in Spanien beendet haben.

  • Danke!