piwik no script img

Leistungsloses EinkommenWarum Erben lieber über „Neid“ reden als über Gerechtigkeit

Jährlich werden Milliarden vererbt – ein leistungsloses Einkommen. Kritiker werden als neidisch diffamiert. Dabei haben sie gute Argumente.

Wer nicht erbt, gehört zu den Verlierern des Wohnmarktes Foto: Stefan Jaitner/picture alliance

G erade wird wieder viel über das Thema „Erben“ geschrieben, denn in den nächsten Jahren werden in Deutschland etwa 400 Milliarden Euro vererbt. In den Artikeln geht es aber meistens nicht um die Ungerechtigkeit, die so ein leistungsloses Einkommen darstellt, sondern die Umstände, die es macht: Streit mit den Geschwistern, Probleme mit der geerbten Immobilie, Unsicherheit wegen Steuertricks.

Probleme, die andere – also die Nichterben – gerne hätten. Da in den Städten sicheres Wohnen nur noch im Eigentum möglich ist, Wohneigentum sich aber nicht mehr durch normale Lohnarbeit erwerben lässt, wird das Erben zum alles bestimmenden Standortvorteil bei der Problemsache Wohnen. Aber who cares?

Konservative und Liberale haben von Haus aus kein Problem mit dem ­Erben – wer nicht erbt, hat eben Pech gehabt. Aber auch die linke Erbscham hält sich in Grenzen. Auch wer eher woke und links ist, verteilt in der Praxis nicht gerne um. Schließlich haben die Eltern dafür gearbeitet (oder die Großeltern?).

Das Geld wurde ja bereits versteuert! Der Mietenmarkt ist das Allerletzte! Wir haben Kinder! Die Eltern wollten es uns unbedingt schenken! Wir leben selbst prekär!

Der linksgrüne Erbe steckt das Geld vielleicht in eine Baugruppe und baut was ökologisch Sinnvolles, was die Sache aber auch nicht gerechter macht. Denn diese Möglichkeit bleibt Menschen mit leistungslosem Einkommen durch Elternhintergrund (Erben) vorbehalten.

Feudale Praxis des Erbens

Kritik an der undemokratischen, letztlich feudalen Praxis des Erbens wird allgemein gerne als Neid diskreditiert. Dabei können die Gefühle der Nichterben von leichter Resignation über Vergeblichkeitsgefühle bis zum tiefen Empfinden sozialer Ungerechtigkeit durch die Aushebelung des angeblich herrschenden Leistungsprinzips in der Gesellschaft reichen.

Was gegen Neidgefühle getan werden kann: die angeborene Überlegenheit der Eliten akzeptieren

Statt Mitgefühl zu zeigen, wird den Nichterben eine hässliche Charaktereigenschaft unterstellt: Neid. Dieses uralte Gefühl gehört ja zu den sieben Todsünden und gilt schon in der Bibel als verachtenswert. Mit den neueren Komposita wie „Sozialneid“ oder „Neiddebatte“ lässt sich zudem jede Kritik an sozialer Ungleichheit einfach als Neid denunzieren. Dabei ist die „Neiddebatte“ nichts anderes als ein Begriff zur Verteidigung von Klassenunterschieden und Privilegien. So weit, so ungut.

Da dies aber auch eine Ratgeberkolumne ist, wollen wir den Nichterben an dieser Stelle hilfreich beiseitestehen und haben deshalb recherchiert. So gab der konservative Soziologe und Neidforscher Helmut Schoeck in seinem Standardwerk „Der Neid und die Gesellschaft“ prima Tipps dazu, was ­gegen Neidgefühle getan werden kann:

Hoffnung auf Entschädigung im Jenseits, Glauben an die Rechtsordnung, Bescheidenheit und einfach mal die angeborene Überlegenheit der Eliten akzeptieren.

Die Kolumnistin hingegen gehört eher der nichtkonservativen Neidforschung an und empfiehlt: soziale Gerechtigkeit politisch einfordern, effektive Besteuerung großer Erbschaften, Mietendeckel, Übergewinnsteuer, Vermögensteuer, Vergesellschaftung.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

179 Kommentare

 / 
  • Moderation , Moderator

    Vielen Dank für Eure Beiträge, wir haben die Kommentarfunktion geschlossen. 

  • Erben ist also leistungsloses Einkommen.



    Weil das so Igitt ist, wollen Leute, in deren Familien viel und gut arbeiten und sparen nicht so angesagt war und damit erben flach fällt, an anderer Leute hinterlassener Kohle gefälligst beteiligt werden.



    Dieses Abgreifen fremder Kohle ist dann aber kein leistungsloses Einkommen.



    Sondern...?

  • Beruhigend zu wissen ist doch, durch die sogenannte Verschonungsbedarfsprüfung kann es vorkommen, dass Millionenerben von der Steuerbehörde als bedürftig eingestuft werden können und sie keine Erbschaftssteuer entrichten müssen. Diese Regelung gilt schon ab einem Erbe von mehr als 26 Millionen Euro.

  • Wow, inzwischen 156 Kommentare. Irre. Ein paar Linktipps für die Besitzstandswahrer, die sich hier offenbar in großer Zahl eingefunden haben:

    Stefanie Sargnagel, wenn die Erben schlüpfen



    x.com/stefansargna...521701074037612544

    Linke Stylekunde (0 Kommentare bisher, aber ähnliches Thema)



    taz.de/Linke-Stylekunde/!6074409/

  • Neid gibt es, nicht nur bei Geld, sondern auch bei Autos, Frauen/Männern, Kindern , Schweinsbraten, Gehalt, Aufstieg etc.



    Es ist eine häßliche Charakterlosigkeit! Man kann sich glücklich schätzen, wenn man nicht neidisch ist :-)

    Was sich absurd finde: Wenn man endlich die Steuern so eintreiben würde, wie es unserer Gesetze vorsehen, hätten wir das Problem nicht. Also mehr Beamte in die Finanzämter wäre die konsequente Forderung, um das Problem zu lösen!

    Leistungsloses Einkommen: Sollte es jemals gelingen, die Erben so zu erleichtern, dass nun endlich JEDER 1.500 EUR Rente bekommt (800 plus 700 "Aufstockung"), wäre das ja nur ein Verschieben des leistungslosen Einkommens.



    Und das ist dann nicht leistungslos/verwerflich, weil es andere Menschen bekommen, die ggf. n i e Volllzeit gearbeitet haben und ggf. in der Sonne lagen (soll es geben) während wir gearbeitet haben und 25% Abzüge hatten?

    Und der Arzt/Pflegepersonal soll weiterhin Wochen-/Nachtschichten schieben, um am Wochenende nix im Gasthaus zu bekommen, weil Köche/Bedienungen nicht mehr zu diesen Zeiten arbeiten wollen (Familienzeit)?

  • Was ich mit meinem versteuerten Geld anfange, ob ich es ausgebe, spende oder meinen Freunden oder Familie vererbe, geht den Staat nichts an.

    • @PeterArt:

      Es geht auch nicht um Sie, sondern um die Empfänger*innen Ihres Erbes. Sie sind raus aus der Sache. Und: ohne die Infrastruktur des Staates (vergleichsweise Rechtssicherheit, Bildung, Währungsinstitutionen usw.) hätten Sie gar nichts zu vererben.

  • Das Beste sind ererbte Urheberrechte.



    Da hat der Erblasser schon zu Lebzeiten ein leistungsloses Einkommmen gehabt und jetzt haben die Erben das auch noch geerbt.

    Also Leistungslos zum Quadrat gewissermaßen.

    • @Bolzkopf:

      Urheberrecht heißt doch aber, dass der Erblasser etwas dafür getan hat, sei es eine kreative Schöpfung oder eine Erfindung.

  • Was manche verwechseln: ja, für das Erbvermögen haben die Erblasser gearbeiteit (wenn nicht selbst geerbt), aber *bezüglich der Erben* ist es leistungslos und unversteuert.

    • @Ciro:

      Wenn ich eine versteuerte Summe von A nach B transferiere, warum sollten darauf neue Steuern anfallen? Es wird nichts produziert, keine Dienstleistung erbracht, keine Ware bewegt, das BIP nicht erhöht. Wo also ist der Mehrwert, der eine Steuerzahlung auslöst? Nur weil jemand plötzlich zu Geld kommt erwächst daraus nicht automatisch eine Steuerpflicht, Lottogewinne z.B. sind ja ebenfalls steuerfrei.

      • @Tom Tailor:

        Muss sich ja nicht um eine Mehrwertproduktion handeln.

        • @Ciro:

          Das ist aber der übliche Vorgang bei dem eine Steuerpflicht ausgelöst wird.

      • @Tom Tailor:

        Wieso sollte Summe A versteuert worden sein.



        Die Vermögenssteuer wurde seit 1997ausgesetzt.



        Und das man 1 Mio durch erliche Arbeitet erreicht, ist Blödsinn. Einfach mal den Taschenrechner bemühen.



        Dann das vererbte Vermögen in Deutschland (ca. 57 Milliarden) mit einem Lottogewinn zu vergleichen, nennt man, glaub ich, Watheboutism.

        • @Thomas Böttcher:

          Weil das, was man vererbt, üblicherweise vom Netto ansparen muss. Also handelt es sich um versteuertes Vermögen. Wieso Sie darauf kommen das nicht möglich ist durch ehrliche Arbeit 1 Mio zusammen zu bekommen erschließt sich mir nicht. Es gibt Manager die verdienen ein vielfaches davon im Jahr. Ferner habe ich beim Lottogewinn nicht die Summe verglichen, sondern das Prinzip.

  • Erfahrungsgemäß erben ja de facto nicht die wahrhaft Bedürftigen, wenn die bisher Erbberechtigten ausgeschlossen werden, sondern einfach nur andere (Neu-) Begünstigte, die dann wieder Wege finden, dass die Verfügbarkeit in ihren Händen bleibt. Die grundsätzliche politische Orientierung der Handelnden scheint da keine größere Rolle zu spielen.

  • Wo finden sich im Artikel denn die guten Argumente, die im Anreißer angekündigt werden? Mir ist kein einziges über den Weg gelaufen, nicht einmal der Versuch einer Argumentation.

    • @Julius Anderson:

      Ich helfe mal: legitimes Anliegen (Gerechtigkeit) wird delegitimiert durchs falsche Register (Neid).

  • Ist vielleicht kein Konstruktiver Beitrag.



    Aber in Deutschland existieren 3,3€ Billionen BAR-Vermögen gegenüber 2, 34€ Billionen Staatsverschuldung?????

    • @Thomas Böttcher:

      Die hohe Staatsverschuldung beruht halt auf die hohen Ausgaben, gegenüber Verwendung der Einnahmen. Das Ziel eines demokratischen Staates ist das Wohl der Allgemeinheit., und nicht die Gewinnmaximirung.



      Anders bei Unternehem, die zum Ziel eine Gewinnmaximirung haben.



      In 2024 betrugen die Steuereinnahmen vom Bund, Ländern und Gemeinden ( ohne Gemeindesteuern ) 861,3 Milliarden Euro. Hier könnte es sinnvoll sein, wenn den Bürgern, für die Verwendung der Einnahmen, ein Mitspracherecht eingeräumt werden würde. Die Einflußnahme von Lobbyisten ist, bezüglich, von Regularien und benötigte Subventionen für Unternehmen, ja auch gegeben.



      Da die enorme Staatsverschuldung auch auf immer höhere Ausgaben als Einnahmen beruht, wäre schon eine Überlegung angeraten, vorhandenes Geld, nicht nur von unten nach oben umzuverteilen. Hier muss halt dringend etwas an der Gesetzgebung, bezüglich



      vorhandener Vermögen umgestaltet werden. Natürlich auch einerzu großen Einflußnahme, von mega Reichen auf die Regierungen, entgegenwirken. Da sollte sich aber Global etwas ändern, nicht nur in Deutschland.

  • Dieser komische sozialromantische Ansatz, das jeder Mensch bei Null starten sollte ist einfach nur Absurd. Die Eltern haben das erarbeitet, der Staat hat seinen Anteil längst bekommen, Erbschaftssteuer ist Diebstahl.

    • @Mendou:

      Sie meinen jetzt die " Eltern " von z. B. Volkswagen AG, Merzedes Benz Group AG, & anderen Großkonzernen und Reedereien mit 519 Schiffen von Coso Shipping CO Ltd , bis Mediterra Shg Co mit 890 Schiffen ?

    • @Mendou:

      Es geht nicht darum, dass der Staat von den Vererbenden seinen Anteil bekommen hat, sondern darum, dass Erben leistungsloses Einkommen erhalten. Die Erben haben dafür keine Steuern gezahlt.



      Bei Null startet in diesem Falle niemand.



      Selber habe ich auch Erbschaftssteuer bezahlt, was bei den hohen Freibeträgen aus meiner Sicht kein Problem dargestellt hat.

      • @christian berg:

        WEnn es eine Untenrhmen mit Gewinn ist, wird es Stuern bezahlen: alle Steuerarten, die in der Produktion so anfallen, sowie Ertragssteuern/Körperschaftssteuern.

      • @christian berg:

        "Die Erben haben dafür keine Steuern gezahlt."

        Müssen sie ja auch nicht. Ein reiner Vermögenszufluss generiert nicht automatisch eine Steuerpflicht, Lottogewinne z.B. sind ja ebenfalls steuerfrei. Und ob ein Einkommen durch Leistung generiert wird oder nicht ist für die steuerliche Veranlagung ebenfalls irrelevant.

        • @Tom Tailor:

          "Und ob ein Einkommen durch Leistung generiert wird oder nicht ist für die steuerliche Veranlagung ebenfalls irrelevant." Man nennt es Klassenherrschaft.

    • @Mendou:

      Das ist der Gedanke einer Leistungsgesellschaft.

      Von allen wird Leistung gefordert nur von denen die mit ausreichend Geld überschüttet wurden nicht.

      • @Hitchhiker:

        Könnte sein, dass diese Menschen ein Unternehmen durchaus sozial und verantwortlicih führen und in die nächste Generation retten wollen?



        Was haben Sie gegen Leistung? Ich fühle mich gut, wenn ich etwas geleistet habe. Sie nicht?

      • @Hitchhiker:

        Wieso? Mein Vater hatte nichts und wird mir etwas vererben. Er hat Leistung erbracht und darf damit tun, was er will. Verprassen oder vererben. Wenn andere nichts erben, weil die Eltern sich für verprassen entschieden haben, warum sollen deren Kinder dann was von den sparsamen Eltern bekommen? Verstehe ich nicht.

        • @Strolch:

          "Mein Vater hatte nichts und wird mir etwas vererben" - falls wahr, ist das die historische und soziologische Ausnahme. Außerdem: es geht um SIE, nicht um Ihren Vater. Sie haben sich möglicherweise nichts oder weniger erarbeitet, oder wenn doch, dann nur deshalb, weil Sie wussten, "dass da was kommt" und Sie Ihren beruflichen Werdegang anders strukturieren konnten. Dieses Privileg sollte ausgeglichen werden durch hohe Erbschaftssteuern, aus denen dann sozialer Wohnungsbau und Mietpreisdeckel und Vergesellschaftung bezahlt werden.

        • @Strolch:

          Gegenfrage, warum sollen die die wenig, beziehungsweise nichts haben, die Infrastruktur für die die viel haben, mitfinanzieren ?



          Warum nehmen sich Milliardäre ein Recht heraus, auf Regierende Einfluss zu nehmen ?

        • @Strolch:

          Es geht nicht um Ihren Vater. Es geht um die Kinder. Jedem wird gesagt, willst du mehr musst du mehr leisten. Manchmal soll man sogar mehr leisten ohne dafür mehr zu bekommen. Nur eine Gruppe fällt da raus.



          Dazu kommen noch sozioökonomische Vorteile.

          Unabhängig davon finde ich es schwer vermittelbar warum Menschen die ein niedriges Erbe bekommen mehr Prozente an Steuern zahlen müssen als Menschen die über 26 Millionen vererbt oder geschenkt bekommen.



          Man könnte die Steuern senken von denen die was Leisten müssen, wie Ihr Vater, damit man sich was aufbauen und weiterverben kann.



          Entweder man fordert von allen Leistung oder nicht. Wenn nicht kann man aufhören herabzublicken auf Menschen die die Energie oder die kognitiven Eigenschaften oder den Willen nicht haben, um mehr zu leisten.

          Ich versteh aber beide Argumente.

          Naja, und wenn die wirklich Reichen gerne mehr Steuern auf Einkommen in Kauf nehmen und bloß nicht aufs Erbe, dann wird klar warum das so ist. Die sind ja nicht blöd und falls doch haben sie das Geld für gute Berater.

  • Leistungsloses Einkommen?



    Ihr führt hier immer die paar Superreichen ins Feld, die Milliardenunternehmen erben - aber, 99,9% der Erben erben nicht Milliarden sondern eben ein Haus, eine Eigentumswohnung, etc



    Und die wurde nicht leistungslos erworben, dafür haben sich Mama und Papa, Oma und Opa den Arsc* abgerackert.



    Erben ist der Antrieb nach 50 auch noch arbeiten zu gehen. Erben war mein Antrieb unser Haus nochmal komplett umzubauen - auf Wärmepumpe, PV und komplett neu gedämmt. Wüsste ich nicht sicher, bzw hätten wir nicht bereits mit dem Vererben über Freibeträge begonnen, hätte ich das bestimmt nicht gemacht.



    Erben und vererben ist eine Art des Generationenvertrags wie es die Rente ist.



    Das Wohnungseigentum für Normalverdiende in Städten nicht mehr erschwinglich ist, ist nicht die Schuld von Erben - das ist die Schuld von Jahrzehnten verfehlter Baupolitik, von völlig überzogenen Bauvorschriften und der Realität der Endlichkeit von Ressourcen und Raum geschuldet.



    So lange doppelt so viele Menschen in Berlin leben wollen wie Platz haben wird es nicht billiger werden - Mietendeckel und Erben haben da wenig Einfluss drauf

    • @Farang:

      >So lange doppelt so viele Menschen in Berlin leben wollen wie Platz haben wird es nicht billiger werden -

      Welche vorher alle Menschen, die nur deshalb noch in Berlin leben, weil sie aus beruflichen Gründen keine Möglichkeit haben wegzuziehen, wird für alle, die herkommen wollen, genug Platz sein.

    • @Farang:

      👍👍💯% tig

    • @Farang:

      Nun ja, es geht ja nicht um zu verebende Einfamilienhäuser. Bei den hohen Freibeträgen (400.000 für jedes Kind alle 10Jahre, 500.000 für Ehepartner alle 10 Jahre) sind die Erbschaftssteuern relativ moderat.



      "Das Wohnungseigentum für Normalverdiende in Städten nicht mehr erschwinglich ist, ist nicht die Schuld von Erben" > nicht wirklich, das stimmt, baer ise tragen einen Anteil daran.



      Erben haben den Vorteil, die hohen Preise in beliebten Städten finanzierne zu können, wenn sie das Haus der Eltern verkaufen. Eine Umfrage hat ergeben, dass ca. 2/3 derer, die sich eine Immobilie i.d. Stadt kaufen, zuvor geerbt haben.



      Hätten diese Erben dieses Gewld nicht, wäre die Nachfrage nach Eigentumswohnungen deutlich geringer.

      • @christian berg:

        Da ist sicherlich was dran. Ich bin auch durchaus ein Fan von der Idee eines Grunderbes für jede Person über 18 von 20.000€ wie es teilweise angedacht wird - damit löst man aber auch nicht die Probleme der astronomischen Kosten in urbanen Lagen für Wohneigentum 🤷‍♂️



        Singapur hat da eine sehr galante Lösung, dort haben Residents die Möglichkeit verbilligt eine Erstimmobilie/Wohnung zu erwerben, wenn sie bestimmte Kriterien der 'Bedürftigkeit' erfüllen, sie dürfen mit diesen Immobilien allerdings keine Gewinne durch Weiterveräußerung generieren...



        Ich weiß nicht wie das mittlerweile ist, es ist 20 Jahre seit wir wieder in Deutschland leben, damals war es so, dass wer die Immobilie nicht mehr nutzen wollte, sie wieder an den Staat zu einem bestimmten Preis zurückverkaufen musste.



        Untervermietung zur Verschleppung des Besitz, wie es aktuell in Berlin ja auch mit Mietwohnungen rege betrieben wird, war ebenfalls nicht erlaubt.



        Vielleicht wäre das ein System um Eigentum in urbanen Lagen erschwinglich zu machen 🤷‍♂️



        Setzt natürlich hohe staatliche Kapazitäten voraus - Wien hätte solche Kapazitäten, Berlin nicht mehr, da wurde ja alles in private Hände verscherbelt...

  • In unserer Gesellschaft ist es quasi selbstverständlich, Arbeit zu versteuern (warum eigentlich?). Und zwar so, dass eine gut verdienende Person mit einem Durchschnittssteuersatz von ca 30-35% in einer deutschen Großstadt einigermaßen über die Runden kommt, aber kaum in der Lage ist, Vermögen oder gar Immobilieneigentum aufzubauen. Das gilt erst recht für kleinere Einkommen, die von der Hand in den Mund leben.

    Gleichzeitig werden Milliarden vererbt und Menschen erhalten gigantische Summen, ohne dafür einen Finger krumm gemacht zu haben.

    Ich bin OK damit, dass manche vielleicht einfach Glück gehabt haben, aber bei sehr großen Vermögen kann man dies nicht mehr rechtfertigen. Schließlich sind diese Vermögen auch entstanden, weil ihnen der Staat u.a. Ausbildung, Rahmenbedingungen und Infrastruktur zur Verfügung gestellt hat.

    Deswegen muss der Staat bei diesen Erbschaften deutlich höhere Steuersätze verlangen. Wer 10 oder gar 100 Mio. erbt, kann problemlos 50% oder mehr Erbschaftssteuer zahlen und wird immer noch sehr reich sein. Und wenn es Betriebsvermögen ist, kann man Möglichkeiten schaffen, dies zu gestalten.

  • Was ich persönlich sehr bezeichnend für unsere Gesellschaft finde, ist dass es zwei komplett unterschiedliche Neiddebatten in Deutschland gibt:



    Auf der eine Seite der vollkommen unberechtigte und zersetzerische Neid gegenüber leistungslosen Einkommen, die die priveligierten Schichten erzielen - das ist der negative, zerstörerische Neid- und auf der anderen Seite der berechtigte, konstruktive Neid gegenüber Sozialleistungsbezieher*innen, die, nur weil sie alleinerziehend sind aber außer kinderkriegen (da muss frau nicht studiert für haben) noch nichts für die Gesellschaft geleistet haben, mit Steuerknete zugeschüttet werden - ganz zu schweigen von den 0,6% Totalverweigerern im Bürgergeld- die Filzläuse am S*ck des Deutschen Steuerzahlers- das ist der gute Neid, der Neid der uns als Gesellschaft nach vorne bringt.

    Wer Ironie oder Sarkasmus gefunden hat, darf das gerne behalten.

    • @Elmudo:

      Hat mich zum Lächeln gebracht, Danke!

    • @Elmudo:

      Als alleinerziehende Mutter ,die Vollzeit in Schichten in der Pflege arbeitet, bekomme ich keine Sozialleistungen.



      Ich habe sehr viel Zeit und Mühe in meine Weiterbildungen investiert und kann trotzdem kein Eigentum erwerben.



      Da ich auch nicht erben werde ,werde ich wohl weiter meinen Dienst an der Gesellschaft tun bis ich tot umfalle.



      Mein Kind wird zum 18.Geburtstag rund 20.000€ als Startgeld für Bildung von mir bekommen ( hart erarbeitet und von Herzen gespart).



      Und ich hoffe sie nutzt das Geld um einen Beruf zu ergreifen der gut bezahlt und nicht im Sozialwesen ist.



      Ich brauche kein Eigentum aber ich würde gern,wenn ich das Rentenalter von 67 in meinem Beruf überhaupt noch erlebe, meine Miete bezahlen können ohne Pfandflaschen sammeln zu müssen.



      Das ist kein Neid auf Bessergestellte sondern nur der Wunsch nach Würde auf dem letzten Meter vor dem Tod. Über den Tellerrand schauen schadet der Gesellschaft nicht und pauschalisieren ist dumm.



      Und Geben ist etwas schönes...sollten sie mal ausprobieren.

    • @Elmudo:

      Gefunden!



      Ich bin jedoch nicht geizig und möchte teilen.



      Darf ich? 😉

  • Leute, je mehr Geld sich in den Händen weniger reicher Personen konzentriert, desto stärker kippt die Demokratie, siehe alle Länder mit hoher sozialer Ungleichheit und starken Arm-Reich-Gefälle. Ein sehr aktuelles Beispiel geht gerade die Medien rauf und runter. Der Zusammenhang ist nun wirklich offensichtlich und immer noch zu glauben, reiche Menschen würden der Gesellschaft und Wirtschaft was Gutes tun, das ist echt naiv. Investitionen sinken mit steigenden Gewinnen und Topf-Gehältern, es gibt da Studien zu, z.b Le Mond diplomatique. Alles andere ist BWL-Theorie, die leider etwas realitätsfremd ist.

    • @t-mos:

      Also sollten Unternehmer am besten gar keine Gewinne mehr machen und ihren Angestellten Hungerlöhne zahlen. Dann klappts jedenfalls wieder mit den Investitionen :D

  • Man muss nicht intelligent sein um den Umstand der Erbschaftssteuer zu verstehen! Neid ist genauso zu sehen wie Gier, beides ist destruktiv, im Artikel geht es aber nicht darum, sondern um etwas anderes.

    Hier werden welche gleich mit dem Haus der Oma um die Ecke kommen, das ist genauso billig wie dumm, denn die Oma ist überhaupt nicht mit der Veränderung der Erbschaftssteuer gemeint, dafür haben wir ja die Freibeträge, sondern die unverschämt hohen Erbschaften im 3 stelliger Millionen und Milliarden höhe! Jetzt kommt gleich der nächste um die Ecke der sagt das ist doch alles Betriebsvermögen, das kann man gar nicht machen, wieso bekommen ander Länder das besser hin.

    Die USA haben mit 40 Prozent den vierthöchsten Erbschaftssteuersatz in der OECD; die weltweit höchste Rate, 55 Prozent, liegt in Japan, gefolgt von Südkorea (50 Prozent) und Frankreich (45 Prozent).

  • Das Framing vom "leistungslosen Einkommen" macht mich sehr skeptisch. Da wird die Leistungsideologie herausgekramt, um Geldflüsse zu steuern, das klingt nach Musk. Das ist auch eine liberalkonservative Ideologie, Leistung mit Geld zu bemessen und das Geldverdienen als Beweis für hohe Leistung hinzustellen. Menschen mit geregeltem Einkommen leisten bei Licht besehen nicht mehr als Menschen ohne Einkommen oder eben Menschen mit "leistungslosen Einkommen".

    • @Günter Picart:

      Arbeiten Sie?



      Ich hatte nach 10 Stunden Lohnarbeit doch den Eindruck, dass "leistungslose" Geldempfänger deutlich frischer sind?



      Insbesondere Männer ohne Haushaltsallüren...

    • @Günter Picart:

      Bei Sympathie für den Grundgedanken unterschiede ich schon gerne



      ein Leben mit Koks bis zum Abwinken und teuren "Begleitern" durch Dividendenwogen



      von dem eines aufstockenden Bürgergeldempfängers.



      Beim Erstgenannten kann man die offen selbstwidersprüchliche neoliberale Ideologie vor allem gut illustrieren.

    • @Günter Picart:

      Ich habe den Eindruck, Sie verstehen das bewusst falsch. Der Begriff leistungsloses Einkommen beschreibt akkurat, dass Erben da Einkommen (ist ja Einkommen, wenn auch nicht monatlich) aufs Konto gespült wird, für das sie a) nicht gearbeitet haben und b) nur lächerlich geringe Steuern bezahlen.

      Ich frag mich außerdem, was das für ein Licht ist, unter dem Sie Menschen mit leistungslosem Einkommen besehen:

      • @derzwerg:

        Ich halte nichts von diesem "Leistungs"-Gedanken. Jeder Mensch sollte ein Aus- und Einkommen haben, egal was er "leistet". Die Leistungsideologie dient nur dazu, das hohe Einkommen einiger zu rechtfertigen, indem so getan wird, als wäre ihre Lebensleistung mehr wert, weil sie hoch bezahlt werden. Hausfrauen, Künstler und Kindergärtnerinnen arbeiten genauso, bekommen dafür aber kein oder nur sehr wenig Geld. Das Geld ist kein Maßstab für Leistung bzw. ein irreführender Maßstab. Solange man das nicht verinnerlicht, unterstützt man nur den Kapitalismus, der auf Ausbeutung der Arbeitskraft anderer basiert.



        Die Kritik an den "leistungslosen" Erben reiht sich da ein und folgt derselben Logik. Wenn Menschen vom Ererbten leben und dann vielleicht privat etwas leisten, was nicht bezahlt wird, ist das immer noch besser als wenn sie sich in Lohnarbeit verdingen und damit irgendein bezahltes, aber gesellschaftsschädliches Ding unterstützen, was man ihnen vorgibt und für das sie keine Verantwortung übernehmen.



        Sicher kann ererbtes Geld auch von den Vorfahren unrechtmäßig erworben sein, aber das mit Lohnarbeit erworbene Geld ist darum nicht "sauberer", sondern genauso schmutzig wie alles Geld.

  • Das Vererben können, ist ein großes Motiv für Menschen zu arbeiten und das anderen zu Gute kommen zu lassen.

    Wenn das Geld, das ich (durch Konsumverzicht oder durch Mehrarbeit!!) erst verteure und dann spare und nach meinem Tod, dem Staat zu Gute kommt, werde ich keinen Konsumverzicht üben - zudem würde ich, wenn genug Geld für den Lebensabend da ist, die Arbeit einstellen. Ich werde sodann alles bis auf den letzten Euro verprassen. Wenn mir erlaubt ist, es zu verprassen, wieso darf ich es dann nicht verschenken/vererben?

    "Statt Mitgefühl zu zeigen, wird den Nicht- Erben eine hässliche Charaktereigenschaft unterstellt: Neid."

    Nein, das wird sicher nicht den Nicht-Erben zugeschlagen, sondern Menschen, die das Erbe allein aus dem Grund abschaffen wollen, da sie selber nichts erben.

    Zum Thema Gerechtigkeit: Es gibt doch bereits Erbschaftssteuern mit (großzügigen) Freibeträgen. Und das ist eine gerechte Lösung, die man sicher an der ein oder anderen Stelle anpassen kann. Aber der Artikel scheint 100% der Erbmasse besteuern zu wollen und das ist keine Gerechtigkeit.

    • @Strolch:

      Sparen ist die perfideste Art, Steuern zu minimieren ;)

    • @Strolch:

      Ich gebe Ihnen Recht. Zumal der Begriff "leistungslos" falsch ist. Was in der Familie vererbt wird, wurde in der Familie erwirtschaftet. Vererben gehört zum Kern familiärer Autonomie. Was daran "undemokratisch" sein soll, erschließt sich mir nicht.

    • @Strolch:

      Das ererbte Vermögen will ja auch erhalten bleiben - und schafft so ja auch wieder vielfälltige Arbeitsplätze, in Unternehmensberatungen, Wirtschaftstreuhand Gesellschaften / Steuerberater, Haus und-Grundstücksvewaltingen, bei Banken/Broker/ Börsen und zuletzt auch in Handwerksbetrieben für Instandhaltung und Modernisierungsarbeiten der geerbten Immobilien. Für die Erben bedeutet dies viel Verantwortung und Investition ihrer Zeit, um alles zu Organisieren. Also sind Erben schon eine soziale Stütze unserer Gesellschaft. Sie bringen so viele Mitmenschen in Beschäftigung und sorgen so für deren Ein/-Auskommen. Neid wäre da wohl auch voll deplatziert.

      • @Alex_der_Wunderer:

        Wäre dem so, müsste es, nach den in den letzten Jahrhunderten vererbten Vermögen, inzwischen vielleicht mindestens etwa fünfmal mehr Vollzeitarbeitsplätze geben als erwerbsfähige Personen.



        Wo sind die denn?

        • @Olga terMark:

          Innovationen, Effizienzgewinne, Digitalisierung???

        • @Olga terMark:

          Im Jahr 1900 bevölkerten 1,65 Milliarden Menschen unseren Planeten - im Lauf des 20. Jahrhunderts wird sich diese auf etwa 6,15 Milliarden entwickeln, also etwa vervierfachen.

    • @Strolch:

      Ja gut, wenn Sie ihr Geld verpassen, dann bezahlen Sie in jedem Fall 19% MWSt. Also hat der Staat da was von. Konsum kurbelt die Wirtschaft an, Konsumverzicht, je nachdem wie Sie das Ersparte anlegen, schadet eher.



      Also Sie sehen.... das ist nicht konsistent was Sie schreiben.



      In einem Punkt haben Sie aber sehr recht uns der Artikel geht da allein deswegen auch fehl: Schenkungen und Vererbung wird steuerlich exakt gleich behandelt. Schenkung sind viel weniger leistunglos, zumindest nach meiner Erfahrung: Firmenanteil verschenken gegen Verantwortung übernehmen, beispielsweise.

      • @Tom Farmer:

        19% Mehwertsteuer zu 100% an den Staat ist nicht ganz vergleichbar. Zudem: ich kann das Geld auch im Ausland verprassen.

        • @Strolch:

          Steuern zahlen Sie überall auf der Welt.



          Da unsere Wirtschaft global vernetzt ist, wäre ein rein nationale Betrachtung dahingehend eine weiter eingeschränkte Sichtweise.

  • Merkwürdige Diskussion, dabei leben in Deutschland gerade einmal 3.300 Superreiche mit mehr als 100 Millionen Dollar Finanzvermögen pro Familie. Gerade auf Platz 3 liegt Deutschland damit.



    Laut Boston Consulting Group, Global Wealth Report 2024

    • @Alex_der_Wunderer:

      Da muss ich Ihnen recht geben, wir bräuchten viel mehr Reiche ;)

    • @Alex_der_Wunderer:

      Im vergangenen Jahr wurde geerbtes oder geschenktes Vermögen in Höhe von insgesamt 121,5 Milliarden Euro registriert. Das ist ein neuer Höchstwert in Deutschland. Das geerbte und geschenkte Vermögen in Deutschland erreichte 2023 einen Rekordwert.

      www.destatis.de/DE.../PD24_273_736.html

      • @taz.manien:

        Bei einer Bevölkerung von 83,28 Millionen in Deutschland, doch schon ganz ordentlich. Da könnte uns die Regierung ruhig öfters einmal loben.



        Was aber iwie versucht werden sollte, Regularien zu installieren, die nicht nur die wirklich Superreichen vorm Staat schützen, sondern ebend auch andersrum - die Staaten-/ die Regierungen weltweit vor deren unregulierten Einflussnahme auf politische Entscheidungen.

  • Die Erbschaftssteuer gehört komplett abgeschafft.

    Stattdessen sollte Einkommen aus Erbschaft versteuert werden wie jedes andere Einkommen.

    • @Don Geraldo:

      Wenn ich eine Wohnung erbe und diese vermiete, kommt das auch so zum tragen?

    • @Don Geraldo:

      Wie wird dann bewertet, dass ein Vermögenswert übertragen wird? Nach dem Marktwert? Also, wenn ich schon etwa 60.000 € Arbeitseinkommen habe und dann eine Besenkammer in München (Wert 200.000 €) erbe, werden in dem Jahr zusätzlich 42% (plus anteilig Soli), also mindestens 84.000 € Einkommenssteuer fällig? Coole Idee. Ein Großteil der privat vererbten Immobilien wären dann der Zwangsversteigerung unterworfen, da können dann Miethaie u.ä. noch günstiger als bisher ihre Portfolios aufbauen. Aber die würde man natürlich enteignen, oder?

      • @Wurstprofessor:

        Was will denn Erbe mit der von Ihnen genannten Besenkammer anstellen ?



        Wenn er es sowieso verkaufen will, kann er auch Steuern zahlen. Wenn er es selbst bewohnen will, kann man das steuerlich vollkommen anders bewerten, bis hin zu einer Steuerbefreiung. Und natürlich könnte man auch eine erbende Witwe nach zwei Jahren Ehe anders besteuern als nach 40 Jahren Ehe. Indem z.B. das Erbe auf 2 bzw. 40 Jahre versteuert werden kann .



        Es gäbe viele Möglichkeiten, wenn man nur wollte das Erben überhaupt zahlen.

        • @Don Geraldo:

          Die "Besenkammer" ist rein hypothetisch und so gewählt, dass der Betrag unter der Freigrenze der Erbschaftssteuer liegt... inzwischen fällt die Steuer ja bei fast jeder Behausung in halbwegs attraktiver Stadtlage an (okay, auch z.B Halle/Saale hat schöne Ecken, aber das ist nicht der Punkt).



          "Normalos" zahlen also idR bereits Erbschaftssteuer. Es geht doch darum, dass dies alle tun.

      • @Wurstprofessor:

        Die Kinder der Miethaie hätten dann aber auch das Problem....übrigens könnte man die Steuersätze durch eine Verbreiterung der Basis absenken.

        • @Altunddesillusioniert:

          Sie wollen die Einkommensteuersätze absenken? Wenn man die ESt anwenden möchte, aber wiederum ganz andere Sätze, dann sollte man das bleiben lassen und lieber die "Firmenvermögen" in die bestehende Erbschaftssteuer einbeziehen, das wäre viel vernünftiger.

      • @Wurstprofessor:

        Falls sie Probleme haben mit den zu entrichtenden Steuern!

        Sind Sie nicht in der Lage, Ihre Steuerschulden zu begleichen, können Sie eine Stundungsvereinbarung mit dem Finanzamt treffen. Eine Stundung wird Ihnen in Form eines Zahlungsaufschubs oder einer Ratenzahlung durch das Finanzamt gewährt. Dafür verrechnet die Behörde Stundungszinsen zulasten der Steuerzahler. Sie können in der Zwischenzeit ihre Besenkammer in München an Studenten vermieten. :-)

        • @taz.manien:

          Haben Sie praktische Erfahrungen mit der Steuerstundung? Das geht Mal so, Mal anders aus. Für Sie getestet. Aber ja, wenn das zuverlässig vorhersehbar angewendet würde, wäre es ein geeignetes Instrument. Wird's aber nicht, gerade bei jenen, die sich keine guten RA-StBs leisten können.

    • @Don Geraldo:

      Vielleicht erlauben wir dabei noch ein Verteilen auf einige Jahre, dass man sich noch die Liquidität von der Bank besorgen kann, falls nötig.



      Ansonsten aber völlig diskussionswürdig: Mindestens das Einkommen ohne eigene Leistung so hoch besteuern wie das aus eigener Arbeit. Klingt irgendwie nachvollziehbar.

    • @Don Geraldo:

      Dem ist ja auch so, aber nicht bei allen Einkommensarten. Mieteinnahmen aus Immobilien werden voll versteuert, Erträge aus Beteiligungen an Unternehmen ebenfalls. Anders sieht es bei Zinserträgen und Dividenden aus: hier greift die Pauschalversteuerung von 25 Prozent. Die Idee generell alle Einkunftsarten zusammen zu zählen und zu versteuern ist nicht neu und hat Vorzüge, nur ist die Pauschalversteuerung der EU-Harmonisierung geschuldet, damit Steuerpflichtige sich nicht aussuchen können (bzw. es macht für sie keinen Sinn) in welchem Land es am günstigsten ist.

      • @Tom Tailor:

        Seit wann werden Mieteinnahmen zwingend versteuert? Immobilien die an Privatpersonen vermietet werden sind oft steuerfreie Vermietungen, da es sich hierbei um Einnahmen aus Vermögenverwaltender Tätigkeit handeln kann. Hierzu wird lediglich eine GmbH mit Vermögensverwaltender Tätigkeit gegründet. Dann fällt lediglich 15% Körperschaftsteuer und Soli an an Steuern an. Aber schaffst du es deinen Jahresüberschuss gen Null zu rechnen oder gar negativ werden zu lassen, dann zahlst du praktisch keine Steuern.

        Das Mieteinnahmen voll versteuert werden, ist daher so nicht richtig.

        • @Walterismus:

          Ich nehme an, Sie haben auch mal berechnet, wie schnell das Vermögen aufgebraucht ist?



          Wie kommt man denn auf die Null-Einnahme? Durch Schulden, Investitionen, ausbleibende Mieteinnahmen?



          Wie auch immer, "leistugnslos" reicher wird man so eher nicht :-)))

        • @Walterismus:

          Richtig, aber nicht zu Ende gedacht. Die Ausschüttung aus der GmbH werden noch mit 25%+Soli (ggf. + Kultussteuer) besteuert, das ggf. anfallende Gehalt des Geschäftsführer-Gesellschafters sowieso als Arbeitseinkommen. Unterm Strich kommt so jemand etwas günstiger weg als die "normale" Privatvermieterin - aber nicht sehr viel günstiger.



          Dennoch haben Sie damit Recht, daß das so nicht sein muß.

        • @Walterismus:

          In Ihrem Beispiel ist die Mieteinnahme am Ende ja keine Mieteinnahme mehr, sondern eine Einnahme aus Vermögen bzw. Vermögensverwaltender Tätigkeit.



          Und das Beispiel zeigt ja, daß unser Steuerrecht die reichen enorm bevorzugt. Ich vermiete eine einzelne Wohnung im eigenen Haus. Ich bezweifle, daß das Finanzamt in dem Fall so ein Konstrukt durchwinken würde. Und selbst wenn, der ganze Aufwand wäre für eine einzelne Wohnung etwas zu groß.



          Und schon sind wir wieder beim Erbrecht. Würde ich statt einer Wohnung 300 Wohnungen vererben, müßten meine Erben überhaupt keine Erbschaftssteuer zahlen.

        • @Walterismus:

          Na gut Sie haben Recht: es gibt immer Schlupflöcher - aber die ließen sich ja schließen. Ich meinte schon den privaten Vermieter / Zinshausbesitzer der sich um seine Objekte kümmert und den Mietzins entsprechend versteuert. Großkonzerne der Immobilienwirtschaft sind bei diesem Strang nicht gemeint.

  • Hier mal die Definition des Begriffes Neid, da wird viel klar.



    de.wikipedia.org/wiki/Neid

    • @Günter Witte:

      " ... Bei der Verwendung des Begriffes Neid kann hinterfragt werden, ob er nicht von der bevorteilten Seite zur Diskreditierung des Gerechtigkeitssinnes der benachteiligten Seite im Sinne eines Kampfbegriffes verwendet wird im Sinne von: „Neid ist das böse Wort, das die Reichen für den Gerechtigkeitssinn der Armen verwenden.“ ... "

      • @Janix:

        Kann und sollte in der Tat hinterfragt werden. Aber wenn das "Gerechtigkeitsempfinden", das da gemobbt wird, sich nunmal prinzipiell darauf bezieht, von etwas profitieren zu wollen, was Jemand Anderem gehört, woran man selbst aber AUCH keinen Verdienst hat, ist diese Frage nicht schwarz-weiß zu beantworten. An dem Neidvorwurf ist schon was dran, selbst wenn man unterstellt, dass das Gerechtigkeitsempfinden nicht bloß zweckgerichtet ist.

        • @Normalo:

          "...von etwas profitieren zu wollen, was Jemand Anderem gehört, woran man selbst aber AUCH keinen Verdienst hat..." - unwahrscheinlich im real existierenden Kapitalismus.

        • @Normalo:

          Ich hatte aus dem zitierten Wikipedia-Artikel zitiert, der eben nicht so schlicht ist, wie vom Vorautor angedeutet.

          Gerechtigkeitsempfinden gehört bereits zum Menschen, weil wir seit der weitaus größten Zeit unserer Spezies-Geschichte zusammen arbeiten und zusammen erwirtschaften.



          Neid ist wohl ein Gefühl, das uns daran erinnert und signalisiert, wenn etwas womöglich da nicht mehr stimmt.



          Wie jedes Gefühl kann es gewiss auch anderes maskieren oder auch ins Ungute kippen. Positiv betrachtet ist es dabei eine Handlungserinnerung.

          • @Janix:

            Sie klingen ein wenig wie Gordon Gekko (nur mit anderer Vokabel): "Neid ist gut. Neid funktioniert. Neid bringt die Gesellschaft wieder ins Gleichgewicht..."

            Gekko fand Gier gut, weil sie Leistung mobilisiert. An Beidem ist etwas dran, aber möchten Sie wirklich in einer Gesellschaft leben, die so wertet?

      • @Janix:

        👍👍

  • Das "Wohneigentum [dass] sich aber nicht mehr durch normale Lohnarbeit erwerben lässt" findet sich eigentlich nur in gründerzeitlich geprägten Großstadtkernen. Erbaut in einer Zeit des Kapitalismus, als Erben selbstverständlich war. Allerdings reicht es auch dort mit einem leicht überdurchschnittlichen, damit noch "normalen" Einkommen für den Wohnungskauf, aber halt nicht "5-Zimmer-Stuckaltbau, saniert und ruhig".

    In anderen Regionen gibt es preiswertes Land, da reicht auch ein mäßig unterdurchschnittliches Einkommen für den Eigentumserwerb. Woran unsere Gesellschaft scheitert ist der Neubau von Städten mit vergleichbarer Lebensqualität, aber niedrigeren Wohnkosten durch zusätzliches Angebot. Oder der Ausbau von verschlafenen Mittelstädten zu attraktiven Großstädten.

    Der "Neuen Heimat" ist es nicht gelungen. Mit den heutigen Bauvorschriften, insbesondere den Stellplatzverordnungen, bekommt man aber auch keine Urbanität mehr neu gebaut. Dort an den Bauvorschriften anzusetzen wäre nutzbringender als - neidisch - darüber zu klagen, dass andere Gesellschaftsteile schon früher ihre gebauten Lebensentwürfe verwirklicht (und zum Teil vererbt) haben.

    • @meerwind7:

      "... In anderen Regionen gibt es preiswertes Land, da reicht auch ein mäßig unterdurchschnittliches Einkommen für den Eigentumserwerb. ..." Da wo es so billig ist, das alle schon abgehauen sind, gibt es in der Regel auch keine Arbeit, selbst für ein unterdurchschnittliches Einkommen.

  • Neid ist die falsche Kategorie, es geht um Gerechtigkeit. Warum soll der eine mit einem hohen Vermögen qua Geburt bedacht werden, während der andere sich dieses erarbeiten muss?



    Natürlich muss es Freigrenzen geben, das Geschrei der Reichen instrumentalisiert aber Omas Häuschen gerne zur Diffamierung des gierigen Staates. Und was Unternehmen angeht, der andere gerne genannte Punkt gegen die Besteuerung von Erbschaften: der Unternehmer muss dann eben zu Lebzeiten eine Nachfolgeregelung treffen, so dass das Unternehmen eben dann nicht mehr Teil der Erbmasse ist. Ist alles machbar, aber kaum gewollt. Die Made im Speck zieht ungern aus diesem aus.

    • @Bambus05:

      "Warum soll der eine mit einem hohen Vermögen qua Geburt bedacht werden, während der andere sich dieses erarbeiten muss?"

      Weil der Gedanke dahinter zutiefst menschlich ist: die eigenen Kinder sollen es einmal besser haben als man selbst. Dies trifft letztendlich auf nahezu alle heutigen Familiendynastien zu: das erste Glied der Kette, das den Reichtum begründet hat, wurde i.d.R. nicht mit einem goldenen Löffel im Mund geboren sondern hat die Grundlagen durch eigene Arbeit geschaffen. Sei es durch eine geniale Erfindung, durch Gründung einer Firma, der Sicherung eines Patents oder durch geschickte Beteiligungen. Auf jeden Fall kam an irgendeiner Stelle in der Vergangenheit der Stein ins Rollen, und dies nicht durch Faulheit. Da ist es doch nur gerecht, wenn die Kinder und Kindeskinder von der Umsicht des Gründervaters profitieren und genau das ist auch für mich der Antrieb, zu Lebzeiten mehr als normale zu geben. Übrigens ist es keine Selbstverständlichkeit das Erbschaften über Generationen hinweg Bestand haben: dies beweisen diverse Fälle, in denen die Hinterlassenschaften ohne Sinn und Verstand von den Nachkommen verjuxt wurden.

      • @Tom Tailor:

        "sondern hat die Grundlagen durch eigene Arbeit geschaffen" - das ist die kapitalistische Illusion, die die Arbeit der anderen, die in vererbten Vermögen steckt unsichtbar macht.



        "Da ist es doch nur gerecht, wenn die Kinder und Kindeskinder von der Umsicht des Gründervaters profitieren" - das ist die biologistische Illusion und ein Unterschieben von Motivationen (kann im Zweifelsfall stimmen, lässt aber die Psychologie des Geldverdienens - und im übrigen wieder: unsichtbare Arbeit, beispielsweise von Frauen - außen vor).

      • @Tom Tailor:

        Das ist das gleiche, wie man heute sagt, der FC Bayern hat in den 70er-Jahren clevere Entscheidungen getroffen, weswegen er bis in alle Ewigkeiten die Bundesliga dominieren soll.



        Sie lassen die Perspektive der Nachkommen komplett außen vor. Ob meine Eltern arm oder reich sind kann doch nicht entscheidend für meine Lebensschancen sein. Gerade die, die doch immer das Leistungsprinzip hochhalten müssten doch für eine Chancengerechtigkeit eintreten. Wer leistet soll bekommen, sich einfach nur gebären lassen ist keine Leistung.

        • @Bambus05:

          Ich habe nicht das geringste gegen Chancengerechtigkeit und befürworte sie ohne Ausnahme. Sie machen aber den Fehler, dass Sie den Begriff "Leistungsprinzip" automatisch mit Lohnerwerbstätigkeit gleichsetzen. Das ist aber eine Fehlinterpretation. Leistung kann vieles sein: künstlerische Tätigkeiten, Reisen und Kultur studieren, aber auch Verantwortung für geerbte Unternehmen übernehmen. Sogar Vermögensverwaltung hat etwas mit Leistung zu tun, ich weiß wovon ich spreche. Also: mein streben ist es, das meine Kinder eine Wahl haben, wie sie ihr Leben gestalten wollen, etwas was ich selbst nicht hatte. Sie können entscheiden ob sie Vollzeit, Teilzeit oder gar keiner Erwerbstätigkeit nachgehen wollen. Ob sie das ganze Leben nur genießen oder sich selbst verwirklichen. DAS ist Chancengleichheit. Und wenn sie etwas clever sind nutzen sie diese Chance und mehren das Vermögen für die nächste Generation. Dann sind wir auch wieder beim Leistungsprinzip ;-)

      • @Tom Tailor:

        das erste Glied der Kette, das den Reichtum begründet hat, wurde i.d.R. nicht mit einem goldenen Löffel im Mund geboren sondern hat die Grundlagen durch eigene Arbeit geschaffen. Sei es durch eine geniale Erfindung, durch Gründung einer Firma,...



        .. oder durch Enteignung von jüdischen Unternehmen, Zwangsarbeit, kolonialistische Ausbeutung usw.

        • @Blechgesicht:

          War ja klar das jetzt die ad hominem Karte gegen diese Personen gespielt wird, wenn es in der Sache nicht reicht. Nichts desto weniger kommen mind. 10 "ehrliche Karrieren" (darunter alle die nach 1945 den Grundstein ihres Unternehmens legten) auf eine, die durch Verfehlungen ihren Lauf genommen hat. Und dies nur bei den Superreichen. Bei den Wohlhabenden werden Sie fast gar keine mehr finden, die sich unrechtmäßig bereichert haben. Und dann müsste man auch noch prüfen, welche Familien ausschließlich oder zum größten Teil ihr Vermögen durch die von Ihnen genannten Praktiken zusammen gebracht haben.

          • @Tom Tailor:

            Ich wollte gar keine "Karte" spielen sondern nur darauf aufmerksam machen der Grundstein einer Vermögens nicht immer auf positiven Dingen beruht. Genauso falsch ist es natürlich auch alles auf Ausbeutung oder Glück zurück zu führen.

            • @Blechgesicht:

              „dass der Grundstein einer Vermögens nicht immer auf positiven Dingen beruht.“



              Das gilt für Überschuldung oder Armut genauso.



              Inwiefern hilft diese Erkenntnis nun weiter?

    • @Bambus05:

      "Natürlich muss es Freigrenzen geben, das Geschrei der Reichen instrumentalisiert aber Omas Häuschen gerne zur Diffamierung des gierigen Staates."

      Warum muss es das? Der Kommentar thematisiert ja genau die Vererbung von Immobilien.

  • Auch ich werde wohl in absehbar kurzer Zeit das Haus meiner Eltern erben. Die Verteilung, welche meine Eltern notariell bereits festgelegt haben, sieht halt vor, das ein Kind das Elternhaus und das andere Kind (meine Schwester) die landwirtschaftlichen Flächen erbt. Allerdings mit der (von meinem Vater verfügten) Einschränkung, das die landwirtschaftlichen Flächen nur verpachtet werden dürfen, weil Familienbesitz seit 17..., und das elterliche Wohnhaus in Köln nicht vermietet oder verkauft werden darf. Es soll irgendwann dann den Enkeln zugute kommen. Also außer eventuell Erbschaftssteuer kein Nutzen für mich, da ich bereits Wohneigentum habe. Das Erbe ablehnen werde ich aber auch nicht, allein aus Respekt für die Lebensleistung meiner Eltern.

    • @Oleg Fedotov:

      "mit der (von meinem Vater verfügten) Einschränkung, das die landwirtschaftlichen Flächen nur verpachtet werden dürfen, weil Familienbesitz seit 17..."

      Je nach Status der Flächen würde ich das sowieso nicht anders machen - immerhin steht die Gefahr im Raum, dass da noch ein ruhenden Betrieb herumwabert.



      Und dann dürfen Sie beim Verkauf für die Entnahme von Betriebs- ins Privatvermögen Einkommenssteuer bezahlen.



      Wenn die im Eigentum bleibende Fläche unter eine kritische Größe (die darf das Finanzamt selbst bestimmen) fällt, wegen "Erlöschen des Betriebs" sogar für die nicht verkauften Flächen (persönliches Einkommen aus Betriebsauflösung). Und bei einem späteren Verkauf wäre der Verkaufserlös dann nochmals einkommensteuerpflichtig. Dagegen wird man beim Verpachten fast schon reich; auch wenn in manchen Regionen die Pachtpreise mangels Zahlungskraft der bäuerlichen Betriebe - zumindest derjenigen, die noch nicht aufgegeben oder an die Agrarindustrie verkauft haben - gerade sinken und sich der reformierten Grundsteuer von oben annähern...

  • Die Leistung bei Erbschaften haben die Erblasser erbracht, indem sie gearbeitet und gespart haben. Oder, am Beispiel eines über viele Generationen weitergegebenen Landwirtschaftsbetriebs, indem sie die Leistung erbrachten, das Vermögen zu erhalten.



    Das dies keine ganz selbstverständliche Leistung ist, zeigen je gerade die Schuldenpläne der Regierung.



    Feudalistisch ist lediglich der Pflichtteilsanspruch, ohne den das Erbe eine freie Zuwendung der Erben würde.

    Übrigens, wenn zwei Ehepartner bei gleichem Anteil an den Hausarbeiten unterschiedliche Einkommen haben, sich aber die Summe ohne Unterschied teilen, würde dann auch von einem leistungslosen Einkommen des weniger verdienenden geschrieben, soweit der gemeinsame Verbrauch auf dem höheren Verdienst des Partners/in beruht?

  • Auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos 2024 forderten 250 Millionäre / Milliardäre aus 17 Staaten in einem Pamphlet um die Einführung einer angemessenen Versteuerung von Vermögen. Begründung : " Wir leben in einer Zeit, wo Milliardäre mit ihrem extremen Reichtum hantieren, um politische Macht an sich zu ziehen, während sie gleichzeitig Demokratie und die globale Wirtschaft untergraben. "

    • @Alex_der_Wunderer:

      Damit sich keiner darüber wundert wieso wir die Steuergesetzgebung haben wie wir sie haben, das hat absolut gar nichts mit Neid zu tun.

      Teile von diesen Bericht sind von der damaligen Bundesregierung unter Merkel zensiert worden, Andrea Nahles musste sich Merkel fügen und Passagen daraus zensieren. Ein Bericht wird Zensiert, es gab damals keine Demonstration gegen diese Zensur, und das in einer Demokratie!

      www.lobbycontrol.d...same-studie-27430/

      • @taz.manien:

        Die Studie war ja von 2017 unter Merkel, Zensur - ist echt krass. Schade, da hätte ja unsere Ampelregierung unter Scholz ja mal für eine Veröffentlichung sorgen können. Bestimmt mega interessant.



        Ich bin ja in der Steuergesetzgebung so garnicht auf dem Laufenden. Ich weiß aber von unserer, für uns tätigen Wirtschaftstreuhand, Steuergesetze sind auch einem ständigem Wandel unterworfen.



        Ich meine die Organisation der Lobbycontrol ist schon einmal ein guter Schritt in die richtige Richtung, um die Öffentlichkeit sensibler in Bezug der Einflussnahme, von Lobbyisten und Lobbyvereinen, auf unsere Parlamentarier zu machen.

  • Ganz genau. Der Neid findet übrigens ersatzweise "ganz unten" statt, angefacht von der servilen Springerpresse und ihren parlamentarischen Freunden.



    Solidarität den Hütten, 'Neid' den Palästen!

  • Versteuert richtig hohe Einkommen richtig, nicht die Erbschaft.



    Ich unterstelle Nicht-Erbern rein gar nichts, auch keinen Neid. Denn auch ich habe nie etwas geerbt, dafür vieles selbst erschaffen. Und wenn ich gehe und es verteile, dann soll es auch denen gehören, die ich ausgesucht habe und rein gar nichts dem Staat. Denn ich habe es erarbeitet, ich habe jede verdiente Mark versteuert, also gehört es mir alleine. Und somit bestimme ich, wer was bekommt. Und ich bestimme, der Staat soll nicht nochmals bereits versteuertes Eigentum nochmals versteuern dürfen. Wer nicht auf den Kopf gefallen ist, weiß ohnehin, wie man eine Erbschaftssteuer legal umgehen kann.

    • @Hans Dampf:

      Ohne staatliche Infrastruktur und die vielfältige Daseinsvorsorge, auch für diejenigen, denen Sie bei Ihrem Aufstieg nicht ihren fairen Anteil gegeben haben, hätten Sie wohl nichts.

    • @Hans Dampf:

      Arbeitseinkommen wird schon im nächsten Rewe mit Mehrwertsteuer erneut besteuert.



      Gewisse Argumente werden durch noch so viele teils bewusst gestreute Wiederholungen leider nicht stimmig.

      Wir sind keine Inseln: wir waren auf Schulen, evtl. Hochschulen, genießen die Infrastruktur, ein soziales Schutznetz, ... und so ist es auch ein viel effizienteres, besseres System als eine Ich-ich-ich-Betrachtung.

      Ja, bei Erbschaftssteuer ist einiges an Schlupflöchern zu schließen, doch konzentrieren wir uns darauf. Sohn, Partner(in) und Tochter pflegen einen sehr vermutlich auch liebevoll, wenn man nichts an den Füßen hat.

      • @Janix:

        "Arbeitseinkommen wird schon im nächsten Rewe mit Mehrwertsteuer erneut besteuert."

        Und mit geerbtem Geld darf ich dort mehrwertsteuerfrei einkaufen? 🤔

      • @Janix:

        Unschlüssige Argumentation, denn zu Schulen, Infrastruktur, Soziales gehört eben auch: Wir haben ein Leben lang Einkommensteuern, Mehrwertsteuer, Mineralölsteuer, etc. gezahlt, eben damit oben genannte Punkte finanzierbar sind.



        Wir haben diesem Staat also viel gedient durch Steuern, viele auch durch Ehrenamt und sozialem Engagement.



        Der Vorwurf, dass jeder der gegen Erbschaftssteuern ist unsozial sei, ist genau so falsch wie die Behauptung, dass jeder der nicht erbt neidisch ist.



        Der Staat soll sich die Steuern rechtzeitig da holen, wo Einnahmen fließen. Mich ärgert es maßlos, dass manche Millionen verdienen können und dabei kaum Steuern zahlen - schafft das ab, das wäre wichtiger als die Erbschaftssteuer.

        • @Hans Dampf:

          Ich bin gar nicht dagegen, dass mehreres wieder beiträgt: sehr hohe Arbeitseinkommen, sehr hohe Vermögen, übrigens auch Kapitaleinkommen wieder und eben auch das offensichtlich leistungs-lose Einkommen, dass da jemand anders starb oder schenkte ...



          In Athen war es ein Quell des Stolzes und des Ehrgefühls, eine hohe Steuer zu zahlen. Das vermisse ich gerade in der öffentlichen Diskussion - _nicht bei Ihnen, ich meine Lobbyisten, die Milliardären einen niedrigeren Steuersatz bescheren als ihren Sekretärinnen.

          Nebenpunkt: Ihr Auto - lesen Sie es bei UBA und FÖs nach - ist von der Allgemeinheit mitfinanziert worden. Beim Rest danke ich Ihnen und allen auch noch mal für alles sonstige Engagement für unser Gemeinwesen. Das brauchen wir. Und wir brauchen wohl auch, dass es nicht auseinanderdriftet. Und nicht bei Ihnen oder mir, bei den Quandts, Reimanns, Albrechts & Co. droht es auseinanderzudriften.

          • @Janix:

            "Und nicht bei Ihnen oder mir, bei den Quandts, Reimanns, Albrechts & Co. droht es auseinanderzudriften."



            Ja, hier sind wir auf gleicher Wellenlänge.

    • @Hans Dampf:

      Kein einziger Satz zu der Frage, warum Arbeitseinkommen versteuert werden sollen, arbeitslose Einkommen (und was ist eine Erbschaft anderes?) aber nicht?

      • @Django:

        Wenn der Wert ihrer Eigentumswohnung sich verdreifacht hat, wenn ihr Sparfonds sich Dank Zinsen verdoppelt hat, ist das dann auch "arbeitsloses Einkommen".



        Wenn ich etwas aufgebaut habe, immer ordentlich meine Steuern auf alle Einnahmen gezahlt habe um den Kindern eine gute Zukunft zu sichern, dann ist nicht "arbeitsloses Einkommen", sondern mein Werk für meine Kinder.



        Andere haben dafür nichts getan, wieso sollten sie partizipieren? Ich habe ja schon die steuern gezahlt.



        Mir egal wie sie denken, ich werde alles tun, dass der Staat keine Erbschaftsteuern erhält, weil ich dies zu tiefst ungerecht finde.

        • @Hans Dampf:

          Warum reden wir über Steuern eigentlich fast immer so, als wären das zu "löschende" Vermögenswerte?



          Steuern sollten natürlich prinzipiell ihrem Namen nach erhoben / eingesetzt werden: um etwas zu steuern.



          Abgesehen davon geht Steuergeld auf verschiedensten Wegen wieder in Wirtschaftskreisläufe zurück. Egal, ob investiv oder konsumtiv.

      • @Django:

        Würden Sie das Einkommen, das der Erblasser erwirtschaftet hat, aber nicht selbst nutzen möchte (sondern vererben, wo Einkommensteuern beim Erben anfallen würden), bei diesem Erblasser dann nicht besteuern?

        Wie behandeln Sie ein Kind, das auf dem Rücksitz einer Mercedes S-Klasse Limousine mitfährt und damit mehr bereichert wird als ein anderes auf einem Polo-Rücksitz?



        Müssen die Kosten des Autos, soweit aus versteuerten Einkommen der Eltern bezahlt, nochmal besteuert werden, wenn damit das Kind eine leistungslose Zuwendung erhält?

        Konsequenterweise müssten Sie die Eltern, die ihre Kinder auf dem Weg einer Mitnahme beschenken, höher besteuern als Paare mit leerem Rücksitz, bei denen kein Kind eine leistungslose Zuwendung erhält, weil die Erwachsenen das Konsumgut "Autofahrt" alleine verbrauchen. Der Unterschied zum Vergleich von Eltern, die ihr gesamtes Einkommen konsumieren, mit denen mit geringerem Konsum und einer Erbschaft ist nicht so gross.

      • @Django:

        Mieteinnahmen sind auch arbeitsloses Einkommen und werden voll versteuert. Ihr Ansatz ist fehlerhaft.

        • @Tom Tailor:

          Vermieter sind auch ein Feudales Relikt das Ageschafft werden sollte

          • @Kaninchen sind keine Nagetiere:

            Na Hauptsache mal wieder eine Phrase aus der Kommune gedroschen :D

            Den Segen der sozialistischen Immobilienwirtschaft konnte man ja gleich nebenan "bewundern".

          • @Kaninchen sind keine Nagetiere:

            Wer würde dann jemals noch Mietwohnungen bauen? Wie sie sehen, unser Staat tut es nicht in ausreichendem Maße. Was glauben sie wie hoch der Wohnungsnotstand wäre, gäbe es keine privaten Vermieter. Dabei meine ich nicht einmal Vonovia und Co.

  • Ob ein Einkommen leistungslos ist oder nicht spielt für die Besteuerung überhaupt gar keine Rolle. Der Neidgedanke wird damit von der Autorin selbst schon im ersten Satz initiiert.

    • @Tom Tailor:

      "Ob ein Einkommen leistungslos ist oder nicht spielt für die Besteuerung überhaupt gar keine Rolle. " Doch, es spielt eine große Rolle. Warum soll ich Geld, das mir beim Ableben meiner Eltern in den Schoß fällt, nicht versteuern, das Geld, das mein Arbeitgeber mir monatlich als Ausgleich für eine erbrachte Leistung überweist, sehr wohl? Wenn schon, sollte es doch umgekehrt sein.

      • @Django:

        Die Eltern hätten ihr versteuertes Einkommen auch einfach selbst konsumieren können, haben sich aber entschieden dieses ihren Kindern zur Verfügung zu stellen. Weshalb sollte der Staat dann doppelt kassieren?



        Zusätzlich sind die Eltern zu Lebzeiten noch ein Risiko eingegangen, da das Ersparte im Falle eines Pflegefalls weg gewesen wäre, während diese Kosten bei anderen Leuten mit gleichen Einkommen und einer eher konsumorientierten Lebensweise u.U. vom Staat übernommen werden müsste.

        • @stefschu:

          Ihre Pflege-Argumentation ist mindestens schräg und auch wenig kenntnisreich. Das Risiko in einer institutionalisierten Menschenrechtsverletzung wie dem Pflegesystem die letzten Jahre komplett würdelos und leidend zu verbringen, ist ohne Vermögen ziemlich hoch. Falls Erspartes da ist, eher nicht so.

      • @Django:

        Weil deine Eltern das Geld, das "dir in den Schoß fällt" -sofern sie nicht im Lotto gewonnen haben- bereits versteurt haben. Diesen Fakt zählt die Autorin zwar als Neidargument auf, versucht es aber nicht einmal zu entkräften. Für die allermeisten Menschen ist das Erbe nicht der große Geldsegen. Und natürlich wurde das in den meisten Fällen auch erabeitet und versteuert. Selbst wenn es Kapitalerträge sind, wurden die versteuert.



        Da wo große Millionenvermögen vererbt werden, kann man mit dem Solidaritätsprinzip argumentieren und in der Spitze gern auch die Erbschaftsteuer anheben. Man kann auch über Vermögensteuern reden, wenns um soldiraische Gerechtigkeitz gehen soll. Das Erbe aber prinzipiell als leistungsloses, unversteuertes Geschenk zu bezeichnen, von dem vermögensunabhängig alles was abhaben sollen, verdreht schlicht die Tatsachen.

        • @Deep South:

          "Weil deine Eltern das Geld, das "dir in den Schoß fällt" -sofern sie nicht im Lotto gewonnen haben- bereits versteurt [sic!] haben." Die schon, Du aber nicht (ich bleibe mal beim "Du" wegen der stilistischen Kohärenz). Es ist quasi neues Geld, weil es einen neuen Besitzer hat.

      • @Django:

        Ganz einfach: bei der Erbringung von Arbeitsleistung wird eine Wertschöpfung erzeugt und Ware bewegt/Dienstleistungen erbracht, das BIP wächst. Auf den Bruttogewinn wird daraufhin eine Steuer erhoben und der Arbeitgeber versteuert den Rest. Bei einer Erbschaft wird nichts erzeugt, versteuertes Vermögen fließt von A nach B ohne das dabei ein Mehrwert erzeugt wird. Ähnlich wie bei einem Lottogewinn.

        Abgesehen davon ging es mir auch um etwas anderes: die Autorin versucht den Eindruck zu erwecken das leistungsloses Einkommen verwerflich sei und daher einer besonderen Besteuerung unterliegen müsste. Das Steuerrecht unterscheidet aber nicht ob ein Einkommen mit viel, wenig oder gar keinem Arbeitsaufwand erzielt wurde. Daher ist die Betonung auf ein "leistungsloses Einkommen" für die Diskussion irrelevant.

  • Hier kollidiert gutgemeinte linke Theorie mit der "Natur des Menschen", die ja im Marxismus gerne an externalisiert wird.

    Das Sippendenken, das Ziel der Weitergabe des eigenen Genmaterials und das Schaffen guter Ausgangsbedingungen für den eigenen Nachwuchs, ist nun mal Teil der biologischen Programmierung. Das Recht zur Vererbung wird daher über alle Schichten hinweg als Menschenrecht angesehen, egal wir archaisch es im Kern ist ("Blutrecht").

  • Manche der Kommentare hier lesen sich so, als betrage die Erbschaftssteuer in Deutschland 100%

  • Der humoristische Teil der Debatte ist ja, dass beide Seiten vollkommen Recht haben. Letztlich ist es egal, ob das Gefühl zu kurz zu kommen Neid oder Gerechtigkeit genannt wird. Und es ist bekannt, dass die am Ende des Kommentars benannten Forderungen dieses Gefühl zwar lindern, aber objektiv eher Schden als nutzen.



    Als Kind der DDR sind meine Eltern natürlich reich - an Kindern und Erfahrung. Und aus der DDR weiß ich wie es ist, auf eine sehr gerechte Weise sehr arm zu sein. Ist das das Ziel?



    Und wie ist es eigentlich mit den anderen Umständen der "Geburtslotterie" - Geburtsort, Gesundheit, liebende Eltern etc.?

  • Wer viel erbt hat gegen das Argument der Ungleichbehandlung eigentlich nur ein wirklich stichhaltiges Argument: Neid der Nichterbenden. Einst habe ich das Erbe meiner Eltern wohltätigen Zwecken zur Verfügung gestellt. Damit habe ich zwar keinen riesigen- aber doch gewichtigen - Beitrag für mein Gewissen geleistet. Allerdings gab es da nicht das Argument des Verlustes von Arbeitsplätzen.

  • Natürlich geht es um Neid, selber den A... hochbekommen und selbst etwas reißen. Stamme selbst aus prekären Verhältnissen (Eltern ungelernte Hilfsarbeiter) und habe mittlerweile ein Haus mit 180m2, 3 Kinder und seit 28 Jahren mit der selben Person verheiratet. Habe aber abgeschlossene Lehre und abgeschlossenes MINT Studium.



    Gebe der Dame Recht in dem Belang, dass ich viele Linke in meinem Bekanntenkreis habe, die nach dem Erben die grassesten Kapitalisten wurden, auf Opa-Na... geschimpft und trotzdem alles genommen.

    • @Reinero66:

      Ja, du hast den A*** hochbekommen und etwas gerissen. Die Chance sollen deine 3 Kinder doch auch haben, oder? Die sollen doch nicht ins gemachte Nest plumpsen.

      • @Django:

        Bei drei Kindern wird das mit dem Erben eng. Daher investiere ich zur Zeit in meine Kinder, da ist die Rendite höher und deren Chancen sind jetzt besser als später zu Erben.

      • @Django:

        Es ist ein typisches Vorurteil, dass diejenigen, die "ins gemachte Nest plumpsen", dann alle den Rest ihres Lebens auf der faulen Haut liegen.

        Und warum soll man den A*** hoch kriegen und sich einen gewissen Lebensstandard erarbeiten, wenn all' das nach dem Tod vom Staat einkassiert wird, der sich ja schon während des Lebens seinen Anteil geholt hat?

        • @ PeWi:

          Typisches Schwarz-Weiß denken! Niemand hat vor eine Erbschaftssteuer von 100 % zu fordern!

          Mir persönlich geht es nur darum, die Gesellschaft gerechter zu machen, nicht darum alle Menschen gleich zu machen.

          • @Truhe:

            Wirklich "niemand"? Der Kommentar von @ Django liest sich für mich schon so, als sollten Reineros Kinder nichts erben, damit sie, wie er, "bei Null" anfangen können.

            Ob eine Gesellschaft wirklich "gerechter" wird, wenn der Staat manchen Leuten viel Geld wegnimmt, wage ich auch zu bezweifeln. In einer komplexen Welt, wie der unsirigen, wird zuviel von diesem Geld durch die Verwaltung verbraucht, die es eintreibt und dann die Anträge der möglichen Bedürftigen bewertet.

            Bis hin zur Finanzierung von Projekten, die irgendeine Klientel bedienen und ihr Jobs bringen soll. Denn es werden ja nicht die Bürgerinnen und Bürger entscheiden, wer Geld bekäme, sondern die Abgeordneten bzw. deren Anführer. Was dabei herauskommt, sieht man ja gerade bei den Koalitionsverhandlungen, oder der "Anschlußverwendung" für "Annalena". Das mit der Fürsorge für Bedürftige nichts zu tun.

      • @Django:

        Warum nicht , kannst ja an Bedingungen knüpfen wie erst nach abgeschlossener Lehre etc ...



        Klar ich arbeite auch für meine kinder mit , dh versteuert ist doch eh jeder Cent und das mehrfach ... Staat holt sich real 70-80% von jedem Euro gefühlt 150% , und nein nur weil eventuell man selbst, Eltern und Großeltern nicht s Geleistet haben , anderen dad erarbeitete nicht gönnen... Also bin für eine Steuerfreiheit beim erbe von 5mio Euro pro erbe , + 20 Mio in Haus und grund sowie von Firmen mit weniger als 10 Mio rein Gewinn p.A.



        Und dann staffel Sätze bis 50/250/500/1000mio und alles was darüber ist mit 60% ...

  • Neidvorwurf als Immunisierungsstrategie.



    Neid ist die Bezeichnung den die Betuchten für den Gerechtigkeitssin der Nichtbetuchten verwenden.



    Bereits Aristoteles postulierte einen gerechten Neid bei ungleicher Verteilung der Güter.

  • Was mich interessiert:



    was sind denn für die Kolumnistin „große Erbschaften“?



    Ansonsten gehöre ich zu denen, die sagen, „Pech gehabt“ wenn man nichts erbt. Aus den oben bereits genannten Gründen.



    Und klar ist es sch….e, wenn man nichts zurücklegen kann um es an Kinder oder Enkel zu geben, es gibt aber genauso die Fälle, wo nichts zurückgelegt werden will, sondern die Kohle durchgebracht wird.



    Und oft ist mit dem Erbe auch Verantwortung verbunden, sei es für eine Firma und Mitarbeiter, sei es für die Pflege der Oma.

    • @kiwitt:

      Keine Sorge, Friede Springer, deren Propaganda Sie hier wieder geben hätte sich auch mit 10 % ihres Erbes die Pflege für die Oma locker leisten können. Und auch ein Döpfner müsste nicht am Hungertuch leiden, nicht mal, wenn er 90 % Schenkungssteuer hätte zahlen müssen.

      Steuerschlupflöcher müssen abgeschafft werden, wenn wir die Demokratie erhalten wollen. Eine funktionierende Demokratie muss immer versuchen, das Leben für ALLE Menschen lebenswert zu machen und versuchen immer gerechter zu werden.

      Wird leider nichts draus, denn jetzt bekommen wir einen "Nimm es von den Armen und gib es den Reichen" Kanzler. Dies wird nicht dazu führen, dass die Menschen zufriedener werden und es ist zu befürchten, dass in näherer Zukunft die Faschisten die Mehrheit bekommen, was für fast alle Menschen zu einem totalen Horror führen würde. Gut zu beobachten in Russland und den USA.

      Wir brauchen eine echte Zeitenwende zu mehr Demokratie und Gerechtigkeit, weg von grenzenloser Gier hin zu sozialer Kompetenz, sonst sieht die Zukunft für fast alle Menschen extrem düster aus.

    • @kiwitt:

      Nach meiner (nicht empirischen) Erfahrung nach ist die Gruppe der Personen, die sich über Erbungerechtigkeit echauffiert, ziemlich Deckungsgleich mit der Gruppe welche nicht vorhat den eigenen Kindern (so es denn solche überhaupt gibt) irgendetwas zu vermachen.

    • @kiwitt:

      Sie schreiben das mit dem "die Kohle durchgebracht" so, als wäre das etwas schlechtes.



      Im Gegenteil: Ohne den großen Fokus auf das Erbe, das man den Kindern hinterlassen muss (Weil sie es sonst deutlich schwerer haben) würden Menschen weniger auf die hohe Kante legen, stattdessen mehr Geld ausgeben. Weil mehr Konsum irgendwann auch nicht mehr glücklich macht, geht das Geld in Dienstleistungen, was die Wirtschaft in der eigenen Region deutlich ankurbelt und somit allen hilft, auch den Kindern von denen, die nichts zurücklegen können.

      • @Herma Huhn:

        Ein tolles Argument gegen Erbschaftssteuer, Vergesellschaftung etc.

      • @Herma Huhn:

        Klar, es ist super, alles jetzt und heute zu verjubeln. Später beantrage ich dann Sozialleistungen und die Steuerzahler können dann für mich aufkommen. Ironie off

        Weil ich heute von meinem schon reichlich versteuertem Einkommen spare und eben nicht sinnlos konsumiere oder 3x im Jahr in den Urlaub fliege, bin ich asozial? Das scheint mir eine sehr verschobene Sicht auf die Dinge...



        Kinder von Eltern, die Wohneigentum schaffen oder erhalten durch Renovierung müssen gegenüber den anderen viele Abstriche machen und sollen dann dafür auch noch Erbschaftssteuer zahlen? Nein!

        Und sagen Sie nichts von hohen Vermögen...ich glaube der Politik gar nichts mehr...vor der Wahl haben sie viel versprochen und schon jetzt ist davon nichts mehr wahr. Die Politiker füllen ihre Taschen und statt mal die Ausgaben sinnvoll zu begrenzen, werden unseren Kindern Höllenschulden hinterlassen und nach immer neuen Abgaben und Steuern verlangt.

        • @fritzigil:

          "Kinder von Eltern, die Wohneigentum schaffen oder erhalten durch Renovierung müssen gegenüber den anderen viele Abstriche machen und sollen dann dafür auch noch Erbschaftssteuer zahlen?" - jetzt lassen wir doch mal die Kirche im Dorfe, ja? Renovierungen/Umbau - wir haben eigentlich immer die Hälfte vom Staat geschenkt bekommen (Bafa- und KfW-Förderungen; steuerliche Absetzbarkeit). Dafür haben andere, mutmaßlich weniger gut verdienende Menschen hart arbeiten und Steuern abdrücken müssen.

    • @kiwitt:

      Solange mit dem Erbe Verantwortung verbunden ist, liese es sich doch als Stiftungsgeld organisieren, damit es eben der Sache dient und nicht als leistungsloses Einkommen der Erben. Warum wird das zu selten gelebt?

  • Fred Feuerstein hat recht.



    Wenn Eltern Eigentum erwerben und erwirtschaften, dann zahlt immer die ganze Familie dafür - nämlich in den Jahren, in denen gespart wird, statt das Geld gleich wieder restlos auszugeben.

    2.) Das Gemeinwesen sollte sehr froh sein, wenn Eltern Eigentum erwerben, denn das Gemeinwesen WILL, dass alle für das Alter vorsorgen. Das Eigentum der Eltern wird ZUERST für Pflege und Altenheim zur Verfügung stehen müssen. Und das entlastet alle Steuerzahler. Und erst danach ist die Frage, ob etwas zum Vererben übrigbleibt. Wer aber nichts gespart hat oder nicht sparen konnte, der wird Sozialleistungen beantragen (müssen).

    Drittens: Wenn ich etwas erarbeitet habe, dann will ich selbst bestimmen können, wer das bekommt. Die Erbschaftssteuer missachtet die Familien und behandelt alle Menschen wie anonyme, isolierte Subjekte. Die Erbschaftssteuer ist das LEISTUNGSLOSE Einkommen des Staates.

    4.) Schauen Sie mal, "Omas Haus" in Süddeutschland kostet, nach jahrelanger Inflation. Die Freibeträge sind von der Inflation überholt worden und lächerlich gering.

    5.) Ein Staat der die Selbstbestimmung des Erblassers entwertet fördert AUSWANDERUNG der Gebildeten u. Werktätigen.

    • @Raumzeitgenosse:

      Erbschaften, die außer Landes geschafft werden könnten, sollten überhaupt nicht angehäuft werden können.



      Die Immobilie, die den Lebensabend sichern soll, emigriert nicht mal eben.



      Der bloße Haufen Geld auf Konto und in Aktienfonds, könnte auch von denen ausgegeben werden, die es erwirtschaftet haben. Nämlich für ihre eigene Alters-Sorge.



      Genug anzuhäufen, um bis zum 150. in Saus und Braus leben zu können, ergibt nicht wirklich Sinn.



      Reste, die bleiben, weil man es doch nicht bis zum 90sten geschafft hat, übersteigen in den meisten Fällen nicht die Freibeträge.

      • @Herma Huhn:

        Die Erbschaft muss nicht außer Landes geschafft werden. Es reicht, wenn Erbblasser und Erbnehmer ihren dauerhaften Wohnsitz in ein anderes Land verlegen. Bei den "großen Vermögen" passiert das oft genug. Solange es für diese einfache Art der Steuervermeidung keine Lösung gibt, ist die ganze Diskussion heiße Luft.

        • @Abid Kidoh:

          Auswanderungssteuer bis hin zur Enteignung bei Auswanderung in extremen Fällen könnte da Abhilfe schaffen.

    • @Raumzeitgenosse:

      zu 1 und 2 liese sich aber aktiv mit der Erbschaft im Sinne der Sache handeln ohne die Erben oder Familie auf Abwege zu drängen und im Ernstfall das ggeerbte Vermögen mit Tricksereien vor der tatsächlichen Verwendung für Pflege und Altersversorgung zu schützen.



      3 und 4 ist natürlich ein überheblicher staatlich hilfloser Akt das geschaffene Vermögen der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen, denn Besitz verpflichtet in unserer Gemeinschaft für die Gemeinschaft. Da gilt es natürlich Vieles im Sinne aller Beteiligter zu verändern.

  • Die Kolumnistin spannt einen weiten Bogen - und benennt im Mittelteil dann auch vollkommen richtige Argument - um dann unter dem Aspekt der "sozialen Gerechtigkeit" alle möglichen Umverteilungsforderungen zu erheben. Nur was sollte daran eigentlich gerecht sein, wenn durch Leistung Erschaffenes (und sei es auch nur durch die Vorgenerationen) ohne jede Leistung umverteilt werden soll? Wenn man als Nichterbe (ich gehöre dazu) Erbschaften beäugt sollte das doch eher Ansporn sein, selbst an seine Nachfolger zu vererben. Die zum Vermögensaufbau notwendige Leistung wird dabei bereits mehr als hinreichend besteuert.

    Anders als die Autorin meint, ist das Recht auf Erbschaft grundgesetzlich demokratisch gesichert.

    • @DiMa:

      Niemand will das "Recht auf Erbschaft" abschaffen.

      Vererbte Vermögen seien schon mal versteuert worden ist ein unzutreffendes Totschlagargument.

      1. denn dann müsste sofort die Mehrwertsteuer abgeschafft werden, denn ich bezahle Lohnsteuer, also wurde das Geld das ich z. B. für Lebensmittel im Supermarkt ausgebe schon einmal versteuert.

      2. im Gegensatz dazu wurde das Erbe objektiv gesehen noch gar nicht versteuert, denn die erbende Person erhält durch ein Erbe ein Einkommen. Ohne Erbschaftssteuer hätten die Erbenden ein steuerfreies Einkommen!

      Wollen wir eine gerechte Gesellschaft und die Demokratie stärken, müssten Erbschaften immer höher versteuert werden, je mehr vererbt wird. Keine Sorge, die Erbenden großer Vermögen müssten trotzdem nicht fürchten zu verarmen.

      Demokratie verstehe ich so, dass die Regierung dafür sorgen muss, dass die Gesellschaft gerechter wird und es ALLEN Menschen möglichst gut geht.

      Wir haben keine "Neid-" sondern eine "Missgunst"-Debatte! Denn den ärmsten Menschen wird nicht einmal ein menschenwürdiges Leben gegönnt (trotz Art. 1 GG), wenn ständig darüber debattiert wird, im soz. Bereich alles wegzukürzen.

      Stark vereinfacht, 1200 Z. reichen nicht.

      • @Truhe:

        Falsch: Bei zeitnah konsumierten Einkommen zahlen Sie Einkommensteuer und Mehrwertsteuer. Bemessungsgrundlage ist jeweils die Wertschöpfung bzw. das Entgelt für die Leistung. Beim Erbe zahlte der Erblasser Einkommensteuer und der Erbe zahlt Mehrwertsteuer, wenn er das geerbte Geld ausgibt. Erbschaftsteuer kommt als drittes hinzu. Also eine Ungleichbehandlung zu Lasten des Erbes.

        Wenn das Geld nicht gleich ausgegeben wird, kommen auch noch Kapitalertragsteuern und Gewinnsteuern der Unternehmen dazu, hier wird es aber komplizierter.

        • @meerwind7:

          Das verstehe ich nicht, erst behaupten Sie ich liege falsch, indem ich schreibe, dass der Erbe dieses Geld nicht versteuert hat und dann schreiben Sie, dass der Erblasser das Geld schon versteuert habe. Der Erblasser ist aber nicht der Erbe, ergo hat der Erbe das Geld nicht versteuert und ohne Erbschaftssteuer wäre es also doch ein Steuerfreies Einkommen.

      • @Truhe:

        Zu 1) Sie vergleichen bewusst unterschiedliche Besteuerungsmomente.



        Zu 2) Das Wort "Einkommen" ist unterschiedlich zu betrachten. Es gibt Einkommen in Sinne des Einkommensteuergesetzes und Einkommen im Sinne des Erbschaftsteuergesetzes.



        Zu 3) Wir haben eine gerechte Gesellschaft, da jeder hier die Möglichkeit hat, eine Ausbildung zu genießen, die ein auskömmliches Leben ermöglicht. Diese Chance muss man halt auch nutzen.

        Einfach nur irgendwo (bei anderen) mehr zu besteuern ist schlichtweg unlauter, egal ob keine Verarmung droht. Das ist doch kein Maßstab.

        • @DiMa:

          "Diese Chance muss man halt auch nutzen." - Diese Chancen muss man erst mal allen auch wiederholt (wir sind keine Automaten) zur Verfügung stellen. Dafür braucht es Geld, das man am besten da holt, wo viel ist.

        • @DiMa:

          Zitat: "Diese Chance muss man halt auch nutzen."

          Es freut mich für Sie, dass Sie trotz Ausbildung nie erwerbsunfähig erkrankt sind. Andere hatten leider nicht das Glück.

          • @Truhe:

            Für diesen Fall bezahle ich eine ziemlich teure Versicherung.

            • @DiMa:

              Haben viele dieser Erkrankten auch gemacht und werden jetzt trotzdem von den stärksten Parteien im Bundestag wider besseren Wissens als "Totalverweigerer" diffamiert, während sie in extremer Armut leben und durch Druck und Zwang weiter zerstört werden.

              Falls Sie mit der "ziemlich teuren Versicherung" eine private Versicherung meinen, viele Menschen haben ein so geringes Einkommen, dass sie sich eine solche Versichrung nicht leisten können, da sollte man auch mal über den eigenen Tellerrand hinausschauen und nichtnur egoistisch an sich selbst denken.

              Ich selbst habe gerade ein sehr lange und mit Sicherheit sehr teures Projekt (Koop. vom Jobcenter mit zwei anderen Instituten) absolviert, wovon einige Menschen die ich dort kennengelernt habe stark profitiert haben. Für mich war es die erste Maßnahme von vielen, die mir wirklich geholfen hat und obwohl ich es nicht für möglich gehalten habe, als ich vor 18 Monaten dort angefangen habe, denke ich, dass ich jetzt wieder arbeitsfähig bin und habe schon nächste Woche mein erstes Vorstellungsgespräch. Natürlich habe ich dabei auch das Glück, eine Ausbildung in einem Bereich zu haben, in dem Hände ringend nach guten Leuten gesucht wird.

    • @DiMa:

      Der Vermögensaufbau über den eigenen Bedarf hinaus ist bereits ein Problem für die Gesamtwirtschaft.



      Das Geld, das sich nur um sich selbst dreht, statt Realwirtschaft (Produktion und Dienstleistung) zu finanzieren, fehlt genau an der Stelle, an der Werte geschaffen statt bloß verwaltet werden.

      • @Herma Huhn:

        Man könnte dann ruhig feststellen, dass die 10 Mäntel, die in meinem Eigentum stehen auch über den eigenen Bedarf hinaus erworben wurden. Es könnte einer auf die Idee kommen, sie zu "vergesellschaften". Das Problem wird dann aber regelmäßig in dem Fortgang und Wegzug der Leute mit 10, 20 oder 40 Mänteln bestehen, denn man ist hier eher davon abgeneigt, den eigenen Kleiderschrank dem Staat zu überlassen.

        • @Croissant:

          Wenn Sie aus welchem Grund auch immer 10 Mäntel brauchen, um sich selbst gut zu fühlen - geschenkt - ich gönne es Ihnen, aber kein Mensch braucht Milliarden Euro! Zumal das auch wegen der Möglichkeit finanzieller Einflussnahme auf die Politik Demokratie feindlich ist.

          Ihr Beispiel weckt den Eindruck, dass Sie auf rechte Diktaturen wie in der DDR anspielen (Dikt. sind IMMER Rechts!). Kein Mensch mit Verstand will in einer Diktatur leben, in der der größte Teil der Menschen mit Zwang und Gewalt unterdrückt und ausgebeutet wird, damit eine selbsternannte Elite in Saus und Braus leben können.

          Ich möchte in einem Land (eher in einer Welt) leben, in der jede und jeder in Würde leben kann, dabei ist es mir auch egal, wenn es Menschen gibt die ein paar Millionen Euro besitzen. Wenn die das brauchen um sich besser zu fühlen, auch das gönne ich denen, ich selbst habe andere Werte wie z. B. soziales Miteinander, das macht nämlich mehr Spaß als in Geld zu baden.

          Leider entwickelt sich die Welt gerade in die entgegengesetzte Richtung und es ist beängstigend, wie viele Menschen das durch ihr Wahlverhalten noch voran treiben.

          Ob Sie Ihre 10 Mäntel in einer Diktatur behalten dürfen?

      • @Herma Huhn:

        Zunächst gehen mehr als 50 Prozent des Vermögensaufbaus im Zeitpunkt der Entstehung unmittelbar an den Staat.

        Bei einem vernünftigen Vermögensaufbau spielt eine Bargeldrücklage nur eine untergeordnete Rolle. Der weitaus überwiegende Teil wird investiert und ist damit mindestens unschädlich.

        • @DiMa:

          „Bei einem Venünftigen Vermögensaufbau spielt eine Bargeldrücklage nur eine untergeordnete Rolle... "

          Frage: Wiso haben dann die Deutschen ein B A R-Vermögen (ohne Immos, ohne Betriebsvermögen, also, reines Bargeld) von 3,3 Billionen € in den letzten Jahrzenten anhäufen können. Im Gegensatz dazu haben wir eine Staatsverschuldung von 2,34 Billionen €.

      • @Herma Huhn:

        Ohne Vermögensaufbau über den eigenen Bedarf gäbe es überhaupt keine Zivilisation und auch den modernen Menschen nicht.

        • @Samvim:

          Das Problem ist nicht, dass es Vermögensaufbau über den eigenen Bedarf gibt. Das Problem ist, dass es durch Ausbeutung extremen Vermögensaufbau gibt, durch den immer mehr Menschen in unwürdigen Verhältnissen vor sich hin vegetieren.

          Ich persönlich wünsche mir eine Gesellschaft in der sich ALLE Menschen frei entfalten können, aber das bitte mit Rücksichtnahme und nicht mit Ausbeutung und auf Kosten der Freiheit anderer Menschen (eigentlich eine blödsinnige Ergänzung, denn dann sind es ja schon nicht mehr ALLE!).

          Wer glaubt sich mit Anbiederung nach "oben" und Treten nach "unten", sicher fühlen zu können, vergisst dabei, dass das Gebilde z. B. durch Krankheit schnell zusammenbrechen und man alles verlieren kann.

        • @Samvim:

          s



          Und was wäre das für ein unermesslichen Verlust gewesen.



          /s

          • @Systemknecht:

            Och, ich lebe ganz gern.

  • Warum sollte ich mein Erbe nicht meinen Kindern vermachen? Ich habe 50 Jahre dafür geschuftet,die Kinder mussten notgedrungen in dieser Zeit auf manches verzichten.Soll das Erbe an irgendjemand gehen, mit dem mich absolut nichts verbindet? Im übrigen wird schon seit Jahrhunderten überall auf der Welt vererbt. Zum Ausgleich gibt es ja eine Erbschaftssteuer.Wer zusätzlich „reich“ werden möchte, darf gerne ab morgen selbständig werden :Bäckereien, Schreinereien, Arztpraxen, landwirtschaftliche Betriebe usw werden nahezu jeden Tag in D verschenkt. Da können sich „Nichterben“ gerne nützlich machen. A bisserl arbeiten müssens dann aber schon dafür.

    • @Fred Feuerstein:

      "Ich habe 50 Jahre dafür geschuftet,die Kinder mussten notgedrungen in dieser Zeit auf manches verzichten."

      Welchen Sinn hat ein Erbe, dass durch Verzicht zustande gekommen ist? Ihre Kinder haben mehr davon mit Ihnen gemeinsam Dinge zu erleben, als nach der Beerdigung ohne Sie Geld zu zählen.

    • @Fred Feuerstein:

      Dass vor allem die eigene Arbeit zählte, war ein eher kleines Fenster so in den 1970ern plus.



      Was heute laut Studien Vermögen bestimmt, ist zu mehr als der Hälfte, aus einem vermögenden Hause zu kommen.



      Wenn das mal kognitiv bei allen angekommen ist, werden wir eine andere Stimmung in der Gesellschaft haben als jetzt schon. Auch für Ihre Kinder nicht gut.

      • @Janix:

        "Dass vor allem die eigene Arbeit zählte, war ein eher kleines Fenster so in den 1970ern plus." - korrekt, eine historische und soziologische Ausnahmesituation. Siehe Piketty.

    • @Fred Feuerstein:

      Ein Erbe, welches dadurch entstanden ist, dass die ganze Familie Verzicht üben musste, fällt in den seltensten Fällen in die Kategorie, die mit der erhöhten Erbschaftssteuer abgfangen werden soll.



      Große Erbschaften gibt es in Familien, in denen die Erben bereits mit dem goldenen Löffel im Mund geboren wurden.



      Selbst die gerne genannten Häuser am Starnberger See würden nicht von der Erbschaftssteuer "gefressen" wenn die Erben selbst dort wohnen wollen würden. Diejenigen, die hier am lautesten Jammern, "müssen" solche Häuser nur verkaufen, weil sie sich nicht (mindestens) dreiteilen können, um jedes geerbte Haus gleichzeitig zu bewohnen.

    • @Fred Feuerstein:

      Da sollte etwas differenziert werden, um welche Größenordnung es beim Erben geht. Es macht schon einen Unterschied, ob ein Handwerksbetrieb mit allen Pflichten vererbt wird, oder ein Milliardenvermögen, dass nur zum geringen Teil Verantwortlichkeiten in voller Höhe mit sich bringt.

      • @Sonnenhaus:

        Die Pflichten, die der Handwerksbetrieb mit sich bringt, wirken dich wie auf den zu versteuernden Wert aus? Gar nicht! Bestenfalls auf den Steuersatz - damit dieser Schuss nicht nach hinten losgeht, sollten aber Werkstatt und Wohnung an komplett getrennten Adressen liegen, sonst darf man ganz schnell fünfstellige Summen dafür ausgeben, dass jemand eine Immobilie fiktiv auf Wohnung (einschließlich allem "Zubehör" - als Privatvermögen voll zu versteuern) und Betrieb (vergünstigt versteuert) aufteilt. Dreimal dürfen Sie raten, wo beispielsweise Finanzamt von sich aus die Zufahrtsfläche zur Werkstatt zuordnet - 100% Privatvermögen mit Wegerecht für den Betrieb (Fiktiveinnahmen), selbst dann wenn die extra für den 12-Tonner verbreitert und stärker befestigt wurde...