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Inflation und steigende PreiseGeringverdiener müssen entlastet werden

Anja Krüger

Kommentar von

Anja Krüger

Die Inflation ist wieder da. Das trifft vor allem Menschen mit kleinen Einkommen, für die vor allem teure Lebensmittelpreise ein Ballast sind.

Auch Obst ist teurer geworden Foto: Sebastian Kahnert/dpa

D ie Inflation ist wieder Thema. Sie hatte mit 2,4 Prozent im September den höchsten Wert seit letztem Dezember. Das lässt bei vielen die Alarmglocken schrillen, denn Geldentwertung wird in Deutschland regelmäßig mit der Hyperinflation und dem Niedergang der Weimarer Republik verbunden. Zum Glück ist eine Inflationsangst unbegründet: Von so einem Szenario ist Deutschland sehr weit entfernt.

Öko­no­m:in­nen weisen darauf hin, dass die Septemberinflation ein Ausreißer ist, etwa weil im Vorjahresmonat die Rohölpreise besonders niedrig waren. Sie erwarten schon für den Oktober eine Besserung und auch für 2026 eine niedrige Preissteigerung. Das ist angesichts der Wirtschaftspolitik von US-Präsident Donald Trump nicht selbstverständlich. Jetzt wird sichtbar, dass es klug von der Europäischen Union gewesen ist, seine drakonischen Zölle nicht mit ebenso hohen Importabgaben zu beantworten. Das hätte die Inflation sehr viel stärker angetrieben

Aber: Auch was volkswirtschaftlich gesehen kein Problem ist, kann für Menschen im wahren Leben eine immense Belastung sein. In den vergangenen Jahren sind gerade Lebensmittelpreise zum Teil drastisch gestiegen, und sie sind weiterhin auf einem hohen Niveau. Auch im September sind die Preise für manche Lebensmittel stärker geklettert als die Inflationsrate. Obst kostet im Schnitt 5,1 Prozent mehr, Molkereiprodukte und Eier 3,6 Prozent. Die Kosten für Wasserversorgung und andere Dienstleistungen für die Wohnung sind im Jahresvergleich um 3,8 Prozent teurer geworden.

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Für Haushalte, die nicht oder gerade so über die Runden kommen, sind höhere Lebenshaltungskosten kaum zu stemmen. Bürger.innen mit geringem oder durchschnittlichem Einkommen müssen entlastet werden. Aber die Bundesregierung hat das nicht vor, sie hält sich nicht einmal an die eigene Ankündigung, die Stromsteuer für alle zu senken. Und noch fataler ist vor diesem Hintergrund das gebrochene Versprechen der SPD, den Mindestlohn ab 2026 für viele Millionen Menschen auf 15 Euro in der Stunde anzuheben.

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Anja Krüger
Parlamentskorrespondentin
Schwerpunkte Wirtschaft- und Energiepolitik
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109 Kommentare

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  • Völlig unabhängig von der Intention des Artikels: ich finde die Über-Überschrift 'Inflation und steigende Preise' schwierig....

    • @EffeJoSiebenZwo:

      "Inflation und steigende Preise" - was genau ist daran "schwierig"?

      • @Auweiowei:

        Dass das ja quasi ein und dasselbe ist?

  • Umschichtungen per Steuern (Vermögenssteuern und co.) hin zu Geringverdiener pämpern nur jene Firmen, die auf Kosten der Allgemeinheit viel zu geringe Löhne zahlen. Was es braucht sind höhere Mindestlöhne und höhere Steuern auf Ramschpreisimporte, wo auf Kosten der Umwelt produziert wird

    • @Rudolf Fissner:

      Dies ändert aber nichts daran das die Abgabenlast für Geringverdiener in keinem EU Land höher ist, und dennoch das Rentenniveau deutlich unter dem OECD durchschnitt liegt.



      www.fr.de/wirtscha...o-zr-93842436.html

  • Die Mehrwertsteuer für Lebensmittel halbieren oder noch niedriger, würde schon vielen Bürgern Entlastung bringen. Eine Luxussteuer beim Kauf von Segeljachten und PKW's ab 100.000 Euro und auf Handtaschen, Schuhe, Uhren & Schmuck ab 1.000 Euro Kaufpreis, würden massig Einnahmen für unseren Staatshaushalt generieren.

    • @Alex_der_Wunderer:

      Die Luxussteuer ab 100.000€ würde zunächst einmal die deutschen Hersteller treffen.



      Also die, die gerade sowieso massenhaft entlassen.

      Bei einem Monatseinkauf von 250€ bei Lebensmitteln sind davon 16€ Mehrwertsteuer. Eine Halbierung bedeutet 8€ Ersparnis. Das kostet allein schon das Deutschlandticket nächstes Jahr mehr.

      • @Yannis Pappas:

        Beim Autokauf aus deutscher Herstellung, bei einem Kaufpreis von 100.000 Euro fließen bei 10 % Luxussteuer ersteinmal 10.000 Euro in unseren Staatshaushalt, da brauchte dieses Deutschland Ticket nicht mehr im Preis steigen, bei richtiger Verwendung unserer Steuergelder.



        Lebensmittel für einen Haushalt mit vier Personen etwa 700 - 1.000 Euro Monatseinkauf - gehen wir mal von 30 Euro Ersparnis in 12 Monaten = 360 Euro im Jahr X 10 Jahre 3.600 Euro - die in ETFs angelegt



        ui jui jui jui juiii 😉

    • @Alex_der_Wunderer:

      Absolut richtig!



      Und für Lebensmitrel ein Verbot, dass kleinere Packungsgrössen relativ gesehen, teurer sind als grössere Packungsgrössen - bis auf ein paar Cent. Denn im Augenblick müssen gerade die Personen, die am wenigsten Geld haben, oft 50% mehr pro Gramm zahlen. Und Lebensmitrelhändler verdienen an denen besonders gut.

    • @Alex_der_Wunderer:

      Das Geld wird bereits für die Klimatransformation verwendet. Für Geringverdiener bleibt da nichts.

    • @Alex_der_Wunderer:

      *Eine Luxussteuer ...*

      Dazu müssten wir echte Volksvertreter in der Regierung sitzen haben und keine Marionetten, die nur auf dem Schoß der Wirtschaftsmanager und der Superreichen sitzen.

      "Reicher Mann und armer Mann standen da und sah'n sich an. Da sagt der Arme bleich: Wär ich nicht arm, wärst du nicht reich." [Bertold Brecht]

      Die Reichen werden immer reicher, versorgen die konservativ-neoliberalen Parteien mit großen Geldspenden und versuchen jetzt mit einem Black-Rocker den Sozialstaat vollends zu zerstören.

      *Die Mehrwertsteuer für Lebensmittel halbieren ...*

      Wie ich schon sagte, dazu müssten wir echte Volksvertreter in der Regierung haben, aber wir haben jetzt sogar schon einen (ehemaligen) BlackRock-Lobbisten als "Kanzler", der armen Bürgern demnächst wohl noch den Rat gibt, sich bei der Essentafel anzustellen.

      Jochen Brühl (Vorsitzender des Tafel-Dachverbands) sagte 2022: „Wir helfen so viel wir können, aber bleiben ein Zusatzangebot. Dass alle Menschen in Deutschland genug zu essen und zu trinken haben, muss der Staat gewährleisten, nicht das Ehrenamt.“

      ***Mehrwertsteuersenkung - Tagesschau/Pressclub - Maurice Höfgen*** www.youtube.com/shorts/f69Zd0dfk_g

      • @Ricky-13:

        Eine Mehrwertsteuersenkung ist ein Gastgeschenk für die Produzenten, das Geld, was zuvor bezahlt werden konnte auf die Preise aufzuschlagen. Krass wäre auch der andere fall, wenn die erhöhte Kaufkraft sich in noch mehr klimaschädlichen Konsum niederschlägt.

      • @Ricky-13:

        Recht haben Berthold Brecht, Jochen Brühl, Maurice Höfken & Ricky-13 ‐---- LEIDER 👍👍

        • @Alex_der_Wunderer:

          BB wollte lieber -t-hart statt d-hold sein.

        • @Alex_der_Wunderer:

          Und Reinhard Mey: "Der Minister nimmt flüsternd den Bischof beim Arm: "Halt' du sie dumm, ich halt' sie arm!"" (aus "Sei wachsam")

  • Arme Menschen spielen in der Bundesregierung kaum eine Rolle. Die CDU/CSU möchte sich lieber mit den sogenannten Totalverweigerern beschäftigten, das können je nach Zählung und Schätzung etwa 200 bis 2000 Personen sein.

    Die sollen aber im Fokus stehen, während die 5,7 Mio. SGB-2-Leistungsempfänger, die 800.000 Aufstocker, als Menschen die arbeiten, aber SGB-2-Leistungen brauchen, die 3,5 Mio. Rentner, die armutsgefährdet sind oder die 1,6 Mio. Kinder unter 15, die SGB-2-Leistungen erhalten, nicht vorkommen - diese Menschen zählen nicht (mehr).

    Damit zeigt die Regierung, wo ihr sozialpolitisches Profil ist, wo ihr Fokus ist, diese Regierung will sich fitt machen für einen möglichen Krieg mit Russland, sie investiert Mrd. in Waffen, aber kann Armut nicht lindern, sondern nur skandalisieren und sanktionieren.

    Während es Sondervermögen für Waffen gibt, Steuergeschenke für Gutverdiener, muss das Geld bei den ärmsten Menschen reingeholt werden, weil diese Regierung davon ausgeht, dass die Ärmsten auch die Schwächsten sind. Und dann geben CDU und CSU vor, sie seien christlich-sozial ...



    Diese Regierung macht Politik für 10-15 Prozent Menschen mit hohem Wohlstand. Das ist die Essenz.

    • @Andreas_2020:

      Diese 10-15% sind wohl eher die mit 'höchstem Wohlstand'. Zum hohen W. (oder hohen C?) zählen nach meinem Eindruck heute schon mindestens 20%. Die wachsenden Heerscharen großer und größerer Erben und - mindestens im Fall von Einzelkindern - deren Hinterbliebenen sowie all der 'Verantwortungsträger' und derer, die gern von 'Sozialneid' sprechen, etc. etc.

      Neulich habe ich mich schon wundern müssen, dass ein taz-Forist zu unserem Blackrocker die flotte Spitze äußerte (sinngemäß): na und, 12 Mio. Vermögen? (Und er meinte es erkennbar nicht ironisch.)

    • @Andreas_2020:

      Arme Menschen spielen in der Gesellschaft eine äußerst wichtige Rolle.



      Wem sonst gegenüber könnten die Reichen sich überlegen und generell besser fühlen?



      Auf wen sonst könnten sich verächtlich hinunterschauen?

      Ich frage mich immer öfter, wie weit Arme überhaupt noch zum "Volk" gehören, zu dessen "Wohl" immer häufiger zweifelhafte Amtseide geleistet werden.

    • @Andreas_2020:

      "Diese Regierung macht Politik für 10-15 Prozent Menschen mit hohem Wohlstand. Das ist die Essenz."

      Diese 10-15% ist m Wesentlichen die Gesamtbevölkerung als Teil der weltweiten 10% der hauptverantwortlich ist für den Klimawandel.

    • @Andreas_2020:

      👍👍

  • Das wäre gut, habe als eher guter Verdiener, der aus Corona noch ein paar Schulden hat, mehrere Kinder versorgen muss und möchte, wäre eine Entlastung oder wenigstens keine weitere Belastung auch nicht schlecht … denn es ist schwer klarzukommen.



    Ich hab das ehrlich gesagt, satt, und für mich ist die AfD bestimmt keine Alternative.

    • @Debro:

      Die AfD kann ja auch keine Alternative bieten, abgesehen von ihren, in teilen rechtsextremisten Tendenzen, würde eine AfD Regierung noch teurer werden. Die Schulpflicht soll laut Wahlprogramm abgeschafft werden, dass bedeutet private Schulen für die Kinder der Eltern, die Wert auf eine gute Bildung ihrer Kinder legen, also Schulgeld für jedes Kind.



      Zudem strebt die AfD bezüglich der Altersversorgung mehr private Vorsorge an. Von Gewerkschaften hält sie nicht viel und verhindert so eine stetige Anpassung der Gehälter. Für ein Wiederinkrafttreten, der in unserem GG verankerten Vermögenssteuer, setzt sich die AfD auch nicht ein. Also insgesamt ein großes Minusgeschäft die AfD - für die Gesellschaft , für die Menschenrechte, für den Geldbeutel.

  • Auch wenn der Wunsch nach einem neuen (versprochenen) Wirtschaftsaufschwung verständlich ist, der letztlich auch die Kaufkraft für alle wieder verbessert: Leider gibt es trotz großer Innovationskraft vor Allem des Mittelstands kaum Anzeichen dafür, dass diese Kreativität, die ja gleichzeitig auch Investoren benötigt, die glauben, damit Erträge erwirtschaften zu können, erfolgreich umgesetzt werden kann. Es sind auch nicht nur die Sünden der Vergangenheit, die Infrastruktur vernachlässigt zu haben, sondern es ist die Tatsache, dass das Kapital immer den günstigsten Weg sucht und dafür sind manpower zu teuer und der Rohstoffmangel hierzulande einfach gravierend, um auf globalisierten Märkten in Deutschland noch erfolgreich wirtschaften zu können. Es trifft -wie immer im Kapitalismus- die Ärmsten und den Staat und seine Chance über Sozialleistungen einen Ausgleich hinzubekommen. Erschwerend kommt für die Ärmeren hinzu, dass die Unternehmen in ihrem Wachstums- und Profitdrang die Preise erhöhen : Autos wurden deutlich teurer und die Handelsketten schlagen ebenfalls zu und drangsalieren zusätzlich noch die Produzenten. Die Alternative wäre Wirtschaften nach einem Gemeinwohl für alle!

    • @Dietmar Rauter:

      Ach Herr Rauter... wie viele Freifeldversuche braucht es für Sie noch um zu erkennen, dass in den Staaten die Ihr favorisiertes Wirtschaftsmodell umgesetzt haben, das "Gemeinwohl für alle" nur auf dem Papier präsent war und stattdessen die Menschen durch Stacheldraht und Schießbefehl daran gehindert werden mussten dieses Paradies zu verlassen. Die von Ihnen gedroschenen Phrasen waren schon vor 50 Jahren leere Hülsen, daran hat sich bis heute nichts geändert.

      • @Tom Tailor:

        Ach Herr Tailor... wie viele Fallbeispiele brauchen Sie denn noch, um zu erkennen, dass das von Ihnen bevorzugte Wirtschaftsmodell letzten Endes zur Verelendung großer Bevölkerungsgruppen führt, zur Zerstörung des Planeten für kurzfristige Gewinne und letzten Endes in den Faschismus? Oder ist Ihnen das bekannt, aber egal?

      • @Tom Tailor:

        Gemeinwohlorientiertes wirtschaften mit Stacheldraht und Schießbefehl gleichzusetzen ist kein Argument, sondern libertäre Propaganda. Sie haben sich noch nie mit Gemeinwohlwirtschaft auseinandergesetzt. Die jetzige Form zu wirtschaften basiert auf Ausbeutung von Mensch und Natur, fördert zum Selbsterhalt autoritäre, antidemokratische Strukturen und ignoriert den Klimawandel.

      • @Tom Tailor:

        Hmm, erzahlen Sie doch mal Ihre Vorschläge für Verbesserungen. Vorausgesetzt Sie haben welche?

        • @sedeum:

          Verbesserungsvorschläge abseits vom "sozialistischen Arbeiterparadies" werden Sie von mir immer wieder finden, dazu müssen Sie sich nur mein Profil ansehen.

  • Das Spannendste an diesem Kontext ist: Wenn es darum geht, die oberen 1 % zu entlasten, dann sind die üblichen Verdächtigen immer sofort mit der "trickle-down"-Hypothese (die noch nie funktioniert hat) dabei. Dass aber die Haushalte, die "paycheck to paycheck" leben, wie der Lateiner sagt, in aller Regel 100% ihrer Einkünfte für Konsum ausgeben, und somit eine Mehrwertsteuersenkung das effizienteste Konjunkturprogramm überhaupt ist, wird irgendwie kaum bis nie erwähnt. Aber das ist sicherlich reiner Zufall

    • @Kaboom:

      Werden denn Steuersenkungen zu billigeren Produkten führen?



      Marktwirtschaft setzt keine Preise fest. Kapiert kaum einer. Da muss man das ganze System abschaffen, aber das könnte ein sehr teurer Versuch werden.

      • @Debro:

        In einem System, das für Konkurrenz sorgt, wird es immer jemand geben, der die Preise senkt. Und was passiert, wenn ein Anbieter billiger ist, als die anderen, können Sie in der Geschichte von Aldi & Co nachlesen. Diese Mechanismen zu bezweifeln, halte ich für albern.

  • Die Politik müssre dafür sorgen, dass die oberen 1-10% nicht schneller reich werden als die mittleren 30-70%. Denn wenn das passiert, liegt das daran, dass die Regeln, bspw. das Steuerrecht, die obere Schicht bevorteilt.



    Im Augenblick ist es aber so, dass die reichstrn 500 Deutschen ihr Vermögen von 2020-2024 um 80% erhöhen konnten( =500 Mrd. € ), während die 70% ärmeren froh waren, die Jahre überhaupt überstanden zu haben. So kann eine Gesellschaft auf Dauer nicht überleben.



    Dazu wäre eine konstruktive Schuldenrefek helfen. Wenn das Budget zu mehr als 3% nicht gedeckt ist, muss es zwangsweise eine Vermögensabgabe für alle mit mehr als 10 (oder 100) Mio € Vermögen geben, die diesen Teil über 3% deckt.

    • @EchteDemokratieWäreSoSchön:

      Das trickled nämlich nicht von ganz oben runter, sondern von der Mitte. Ein sinnvoller Beitrag, wie ich finde.

  • Insgesamt sind die Preise für Obst und Gemüse auch aktuell niedrig. Wenn die Erzeuger und deren Beschäftigte fair bezahlt werden sollen, kann es diese Produkte nicht zu Ramschpreisen geben.



    Nur die Abschaffung der Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel könnte die Preise um rund sechseinhalb Prozent Senken.



    Es gibt schon lange die Forderung, unverarbeitetes Obst und Gemüse von der Mehrwertsteuer zu befreien. Diese Forderung kann man auf weitere Grundnahrungsmittel ausdehnen.



    Das würde es den Beziehern geringer Einkünfte erleichtern, sich gesund zu ernähren.

    • @e2h:

      Steuerfreie Grundnahrungsmittel hört sich immer gut an - allerdings halte ich das für eine Nebelkerze.



      1. Können sie die Supermärkte nicht verpflichten den Steuererlass weiterzugeben.



      2. Schwanken die Preise sowieso ständig, so dass eine Senkung/Steigerung ggü den Preisen vor dem Steuererlass nicht nachvollziehbar wäre



      3. Klingt das nach einem weiteren Bürokratiemonster - allein schon: wer bestimmt was befreit wird und was nicht? Auch Fleisch und Wurst? Da gäbe es bestimmt Stimmen die sagen würden, nur klimafreundliche Grundnahrungsmittel sollen befreit werden, etc...



      4. Machen die paar Cent keinen Unterschied für Menschen mit geringen Einkünften. Was soll da zusammenkommen wenn es nur um Grundnahrungsmittel geht...



      Bier, Zigaretten, Benzin, ist da ja alles nicht dabei - DAS sind aber die teuren Luxusartikel des armen Mannes, siehe bspw den Raucheranteil unter Geringverdienern im Gegensatz zu Gutverdienern.



      Steuerfreiheit für Grundnahrungsmittel wäre ein Rohrkrepierer

      • @Saskia Brehn:

        Klar, am besten Steuerfreiheit für Grundnahrungsmittel.



        Wie schön, auch für Sie Frau Brehn, dass die Linke seit den 70er Jahren erfolgreich für Meinungsvielfalt & Meinungsfreiheit gekämpft hat.



        So dürfen wir auch Ihre Ansichten hier zur Kenntnis nehmen, teilen muss man diese als sozial sozialisierter Bürger jedoch nicht.

      • @Saskia Brehn:

        Zu 1 :



        Doch, man könnte sowas regeln, nur der Wille fehlt.

        Zu 2.:



        Das ist kein Argument. Anhand von Stichdaten kann man sehr genau verfolgen was wann teurer wurde und was nicht.

        Zu 3.:



        Auch das ist kein Argument. Den Umfang der Befreiung kann man gesetzlich regeln. Das von vornherein als Bürokratiemonster zu verteufeln ist Stimmungsmache.

        Zu 4.:



        Die "paar Cent" läppern sich über Zeiträume zusammen und gerade Menschen mit geringeren Einkommen merken die deutlicher als Menschen mit höheren Einkommen.

        Und Ihre letzten beiden Absätze sind (mal wieder) ziemlich abschätzig und pauschalisiert, also nicht zu gebrauchen.

        • @Barnie:

          Vielen Dank für diese sinnvolle Klarstellung.

    • @e2h:

      Woher haben Sie die Garantie das die MWST Senkung vom Handel weitergegeben wird ? Wer sollte das überprüfen ? Im Endeffekt werden die Schwarz und Albrechts noch reicher und die Nahrungsmittel kosten das selbe (oder noch mehr) wie jetzt.

      • @Günter Witte:

        Der Lebensmitteleinzelhandel steht im harten Preiswettbewerb. Wenn ein Konzern die Steuersenkungen nicht weitergibt (oder auch die Einkaufspreise nicht genug drückt), kann ihn ein anderer unterbieten. Das passiert auch andauernd.

  • Es ist übrigens auch volkswirtschaftlich ein Problem, dass man in einer Nachfragekrise großen Mengen von Menschen die Kaufkraft nimmt. Bei Bürgergeld, Mindestlohn und dank Wuchermieten auch darüber müssen Menschen sich dreimal überlegen, ob sie eine neue Waschmaschine kaufen können. Das ist im Beispiel auch für die Waschmaschinenhersteller und -verkäufer ein Problem.

    Und zuzulassen, dass Menschen bis zur Hälfte ihres Einkommens für Miete ausgeben müssen (53% wohnen in Deutschland zur Miete), verringert die Kaufkraft auch nicht unerheblich. Die Gesetzeslage ist hier quasi eine Lizenz zum Verarmen von MieterInnen, die man VermieterInnen und Immobilienkonzernen erteilt hat.

    Mit Mitmenschlichkeit und Gerechtigkeit muss man natürlich beim Club Deutscher Unternehmer (CDU) oder der Steigbügelhalter-Partei Deutschland (SPD) gar nicht erst kommen

    • @Jalella:

      "Die Gesetzeslage ist hier quasi eine Lizenz zum Verarmen von MieterInnen, die man VermieterInnen und Immobilienkonzernen erteilt hat."

      Ich glaube, die Immokonzerne sind bei den Vermietern eine Minderheit und die Renditen bei Vermietungen liegen über ganz Deutschland gesehen nicht wirklich hoch. Wenn nicht mal 5% rauszuholen sind, wer möchte dann noch bauen und vermieten?

      • @Micha.Khn:

        Glauben ist bei der Meinungsbildung nicht der richtige Ansatz. Es gibt Zahlen, nicht nur zur derzeitigen Lage, sondern auch zur längerfristigen Entwicklung. Die Statistiken bestätigen eher Jalellas Meinung.

        • @Christine_Winterabend:

          Die längerfristigen Statistiken belegen, dass Mieten nicht schneller steigen als die Inflation.

          • @Moby Dick:

            Nö, tun sie nicht.

            www.fr.de/wirtscha...t-zr-93707415.html

            Die Mieten sind in den letzten 10 Jahren wesentlich mehr gestiegen als die Inflation hergibt

            • @Kaboom:

              Na dann kann einem ja nichts besseres passieren als ein Indexmietvertrag 😉

            • @Kaboom:

              Die Inflationsraten wirken sich bei kleineren Einkommen wirken bei kleineren Einkommen viel stärker als bei Einkommen, die eine größere Vielfalt des Konsums oder gar einen Sparanteil ermöglichen. Die Mietkosten wachsen im Verhältnis zu kleinen Einkommen definitiv überdurchscnittlich, das gilt auch für die Nebenkosten, und Mieter haben da kaum Spielraum. Durchschnittsstatistiken geben das nicht her, aber es gibt Zahlen. Man muss mehr Rechercheaufwand treiben, auf Mietervereine und Sozialverbände hören, mehrere Quellen einsetzen und z.B. die Info von www.bpb.de/kurz-kn...en-und-wohnkosten/ selbst zur Inflation ins Verhältnis setzen. Das statistische Bundesamt, zuständig für unsere Versorgung mit entsprechenden Daten (www.dashboard-deut...wohnen_bau/wohnen) bietet da auch nichts Übersichtliches. Die sollen ja eigentlich die Bürger mit Datenmaterial erhellen und werden dafür mit Steuergeld bezahlt. Statt dessen landet man mit wichtigen Fragen dauernd bei Statista und soll Geld einwerfen. Kriegen die eigentlich auch Steuergeld, das dann beim Bundesamt fehlt? Oder wie funktioniert der demokratische Auftrag?

            • @Kaboom:

              Das typische Framing: Die Angebotsmieten in Großstädten werden stellvertretend für alle Mieten gesetzt.

              Die im Durchschnitt gezahlten Mieten steigen nicht schneller als die Inflation. Bestandsmieten typischerweise sogar deutlich weniger, wie die Mietspiegel ausweisen.

  • Bin für eine Steuerreform, der Mindestlohn für eine 40-Stunden-Woche wäre demnach der neue Steuerfreibetrag für alle. Dann würde ich einen Progressiven Grenzsteuersatz bis 100.000 Euro pro Jahr über dem Mindestlohn einführen, der bei 15 % beginnt und bei 60 % endet.

    P.S. Dies wäre für 2024 ein Freibetrag von über 26.000 Euro.

    • @tehabe:

      Bei der Einkommenssteuer laesst sich nicht mehr viel umverteilen. Das untere 50% zahlte 2024 nur 5,x % des gesammten Aufkommens.

      • @elektrozwerg:

        Ja, für den Mindestlohn ist die Steuerlast nicht hoch, doch die Entlastung bringen doch schon etwas für die Person. Es gibt noch einiges was bei der Steuer geändert werden sollte. Zum Beispiel weiß das Finanzamt bei den meisten Menschen bereits alles was zur Steuer eingereicht werden muss, da kann das Finanzamt denen auch gleich eine Steuerabrechnung schicken und wer da noch etwas ergänzen will kann dies im Anschluss machen. Oder das man auf Energie- und Mineralölsteuern noch Mehrwertsteuer bezahlen muss.

      • @elektrozwerg:

        Nennen Sie die gesamte Verteilung. Wer behält wie viel übrig?



        Ab wo bereits Spitzensteuersätze beginnen, welche Abzugsmöglichkeiten gewährt werden, bei Adenauer ging es noch teils bis 90 %, aber das zahlte nicht bereits schon so mancher.



        Doch, wenn Sie sagen wollten, dass es erst mit greifender Kapital-, Vermögens- und Erbschaftssteuer komplett wäre, und das mit deutlich weniger Tricks-Chancen, bitte; dann stimme ich selbstmurmelnd ein.

      • @elektrozwerg:

        Trotzdem werden untere und mittlere Einkommen zu stark steuerlich belastet. Die Freibeträge müssen steigen und die Progression später greifen um wenigstens ein bisschen Gerechtigkeit ins System zu bringen.

  • Überschrift vs. Text: "Bürger.innen mit geringem oder durchschnittlichem Einkommen müssen entlastet werden". Eben und bitte keine Gießkanne. Unterstützung bis in den Mittelstand?



    Wir neigen dazu Leute zu entlasten die sich das alles leisten könnten. Das muss alles viel bedarfsgerechter laufen.

    • @Tom Farmer:

      Gießkanne ist super, wenn es schnell und unbürokratisch gehen muss!



      Geben wir einfach allen 200€/Monat mehr. Für Geringverdiener ist das viel, für Leute, die mehr als 100.000€/Jahr verdienen, kaum spürbar.



      Und wer dann neidisch auf die Geringverdiener ist, dem ist auch nicht mehr zu helfen.

      • @Aurego:

        Warum sollten Menschen mit mit mehr als 100.000€/Jahr 200€/Monat mehr bekommen? Geringverdiener verkonsumieren das Geld für das Lebensnotwendige. Jene die viel Verdienen würden es anlegen weil sie es nicht brauchen und somit den Abstand zwischen Arm und Reich vergrößern.

    • @Tom Farmer:

      Nur das würde wieder sehr viel Bürokratie und Formulare bedeuten, Vermögen und Einkommen müssten geprüft werden, und klar abgegrenzt werden. Wieder Streitigkeiten über Grenzen und Härtefälle etc. pp. Und das ist ja das was mich an der aktuellen Regierung so ärgert, sie wollen die Wirtschaft von Bürokratie entlasten aber die Bürger mit mehr Bürokratie belasten.

      Was eben Geringverdiener wirklich entlasten würde, eben auch eine Senkung der Mehrwertsteuer. Oben habe ich ja schon gesagt, dass der Mindestlohn steuerfrei sein sollte.

      • @tehabe:

        Wenn wir die MwSt absenken werden auch alle reichen Konsumenten mit entlastet. Vom Porschekäufer bis Sekttrinker! Dito wenn man nur Lebensmittel bevorzugen würde...



        Mindestlohn frei von Einkommensteuer schreiben Sie nich... und wenn einer 10 Cent über Mindestlohn liegt zahlt dann dennoch und hat weniger netto als der Mindestlöhner!



        Ihre beiden Beispiele zeigen das Grundproblem: Egal wie gut wir was meinen, es gibt immer Profiteure oder Verlierer die man so gar nicht haben will. Ein Dilemma!!

  • Damit die Löhne steigen, würde auch eine Erhöhung der Grundsicherung helfen, denn dann hat der AG weniger Macht bei den Lohnverhandlungen.



    Ganz elegant könnte dies durch eine Negative Einkommensteuer zu 50 Prozent erreicht werden:



    Jede:r ab 0 Jahren erhält am Monatsanfang ein halbes Prokopfeinkommen (zur Zeit 1.583,60 €/Monat) - als Ersatz für Grundsicherung und Grundfreibetrag - und muss dafür am Monatsende die Hälfte seines gesamten Bruttoeinkommens (Löhne und Gewinne) ohne (!) Gewährung des Grundfreibetrages abgeben, ESt und KSt entfallen. Eine Nullsumme also, da auch heute schon die Ertragsteuern betragsmäßig die Grundsicherungen finanzieren. Selbst wenn man von diesem halben Prokopfeinkommen eine KV/PV-Kopfpauschale abzieht, verbleibt immer noch deutlich mehr als mit heutiger Grundsicherung. Wohngeld wäre weiterhin finanziert durch die Gewerbesteuer. Das bGE würde als anzurechnendes Einkommen den Sozialstaat von unten auffüllen. Durch die 50%-Besteuerung müssten die gesetzl. Renten und das ALG 1 nur noch zur Hälfte ausgezahlt werden, wodurch auch Selbständige nur noch den AN-Beitrag zahlen müssten (die vier AG-Sozialbeiträge wären in der 50 %-Steuer enthalten).

  • Ein Staat der durch Steuern daran interessiert ist dass Preise hoch sind, wird keine effektiven Maßnahmen (Grundnahrungsmittel mehrwertsteuerfrei z.B.) ergreifen um "Geringverdiener" -> die Wahrheit - > Armen Menschen zu helfen.

  • Die Lebensmittelpreise werden weiter steigen, wenn Lebenmittel dank EU ab dem kommenden Jahr hinsichtlich der Herkunft gekennzeichnet sein müssen.

    Schaue ich mir die jetzigen Preise von Kaffee, Schokolade und Fleisch an, wurd das heftig.

    • @DiMa:

      Die Preise für Kaffee und Kakao steigen wegen schlechter Ernten, bedingt durch den Klimawandel. Diese Produkte sind auch von Spekulation auf den Weltmärkten betroffen. Erklären sie doch mal wie das Kennzeichnen der Herkunft von Lebensmittel zu angeblichen Preissteigerungen führt.

    • @DiMa:

      Das ist kaum der Grund für die aktuellen Preissteigerungen, also bitte keine Nebelkerzen werfen.

    • @DiMa:

      Der Kaffee und Schokoladenpreis hat andere Gründe als die eigentliche Herkunft. Das sind Ernteausfälle von Dürre zu nennen.



      Beim Fleisch kommt es darauf an. Schweinefleisch ist gerade



      günstig wie nie, weil Überproduktion.



      Beim Rindfleisch sieht es anders aus, da werden gerade Kapazitäten abgebaut und das Angebot verkleinert.



      Hat nichts mit der EU zu tun.

      • @Captain Hornblower:

        Ich habe auch nicht behauptet, dass die bisherigen Preise etwas mit der EU zu tun haben. Das kommt ja erst noch oben drauf.

    • @DiMa:

      Ich verstehe Sie nicht. Die Kennzeichnung wäre ein solcher Faktor Ihrer Meinung nach, oder passt die Ihnen aus anderen Gründen irgendwie nicht?



      Bei Fleisch sollten ansonsten wohl so langsam mal die massiven ökologischen externen Kosten eingepreist werden, sonst frisst/lügt man sich da in die eigene Tasche und zahlt es anderweitig teuer.

      • @Janix:

        Die kommende Kennzeichnungspflicht (EUDR) betrifft die Frage der "Entwaldungsfreiheit" und hat nichts mit der Frage sonstiger "ökologischer Kosten" zu tun. Wenn es dann um die Frage der Bepreisung geht, ist die Inflation ja nur halb so schlimm.

    • @DiMa:

      Könnten Sie bitte erläutern, inwiefern eine Kennzeichnungspflicht bzgl. der Herkunft eines Lebensmittels die Preise steigen lässt?

      • @Nickname 01:

        Der mit der Kennzeichnungspflicht verbundene bürokratische Aufwand wird einfach auf den Preis aufgeschlagen.

        • @DiMa:

          Der Aufdruck "Herkunftsland X" kostet so viel? Klingt lächerlich. Besonders wenn man bedenkt, dass bei einem sehr großen Teil der Lebensmittel die Herkunft jetzt schon angegeben wird. Häufig wird damit sogar geworben.

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            Es geht nicht um den Aufdruck... Es geht darum, daß der Inhalt des Aufdrucks zwecks Durchsetzung der korrekten Einhaltung der Kennzeichungspflicht nachvollziehbar sein muss. Eine "halbe Angabe" wie in der Auslage von Feinkost Albrecht mit Tomaten aus 'siehe Etikett' neben Gurken aus 'siehe Sticker' wäre voraussichtlich ebenfalls nicht mehr zulässig... da müsste dann schon entsprechend der jeweils gerade ausliegenden Charge 'Niederlande' / 'Spanien' / 'Marokko' / ... stehen - und die Filialleitung für den Fall der beabsichtigten amtlichen Durchsetzung mit der entsprechenden Dokumentation versorgt werden...

            • @FriedrichHecker:

              Also wenn unsere Firma Dinge einkauft, steht auf dem Lieferschein, wo sie her sind. Nicht kompliziert.

              Der Aufwand, der für Kennzeichnungen tatsächlich betrieben werden muss, ist deutlich geringer, als uns diejenigen weismachen wollen, die uns über die Herkunft im Unklaren lassen wollen.

              Wer kann ernsthaft dagegen sein, dass Angaben wie "aus EU und nicht EU Ländern" verschwinden?

              • @warum_denkt_keiner_nach?:

                "Also wenn unsere Firma Dinge einkauft, steht auf dem Lieferschein, wo sie her sind. Nicht kompliziert."

                Und sie duplizieren die Unterlagen nicht, um sie an alle Verkaufsstellen und/oder Verarbeitungsbetriebe weiterzugeben?



                Erster böser Fehler.

                Und womöglich glauben Sie auch noch blind, was auf dem Lieferschein steht?



                Zweiter böser Fehler...

                • @FriedrichHecker:

                  Also wir haben schon Computer...

                  • @warum_denkt_keiner_nach?:

                    Stellen Sie sich nur vor, ich auch...



                    Trotzdem habe ich immer noch einen Stempel "Kopie stimmt mit Original überein, gez. ..."



                    Und "der Staat" will von mir bei Kontrollen und Anträgen regelmäßig Papierunterlagen und Originalunterschriften haben.

                    Bei einer bestimmten Behörde brauche ich in der ersten Woche nach Einreichung gar keine Nachfragen stellen - nachdem die Poststelle ihren Eingangsstempel draufgedrückt hat, gehen die an einen Dienstleister zum Einscannen. Das Original wandert dann direkt ins Archiv und der Sachbearbeiter bekommt nur die digitalen Scans. Digitalisierung und Bürokratieabbau Made in Germany...

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            Die Geolokalisierung nach dem EUDR bedeutet ja gerade nicht die Angabe des Herkunftslandes. Wenn es nur das wäre, wäre es ja einfach.

            • @DiMa:

              Und das soll im 21. Jahrhundert ein Problem sein?

              Nur wenn man noch mit dem Sextant arbeitet.

              • @warum_denkt_keiner_nach?:

                Ich habe nicht behauptet, dass das ein "Problem" sei (das entzieht sich meiner Kenntnis), sondern lediglich, dass es hierdurch zu weiteren Kostensteigerungen kommen wird (was bisher niemand ernsthaft bestreitet).

  • Doof nur, dass auch der Mindestlohn einen erheblichen Einfluss auf die Preissteigerungen hat.

    • @Samvim:

      Nicht ganz so doof, weil es reine Mutmaßung ist, dass die Löhne im unteren Bereich einen "erheblichen" Anteil an den Kosten der Einzelhandelskonzerne hat.

      • @nihilist:

        Die Personalkosten sind in den meisten Branchen der (oft mit großem Abstand) größte Kostenfaktor. Und es ist ja nicht nur der Einzelhandel, sondern auch jedes produzierende Unternehmen, dessen Produkte im Regal stehen, die Energieunternehmen, Wasserwerke etc. Oder ganz einfach aus dem täglichen Leben: Friseur, Taxi, Fleischer. Es betrifft alle, da der Mindestlohn auch alle Gehälter darüber beeinflusst.

        • @Samvim:

          Mehr Mutmaßungen machen die erste nicht unbedingt stichhaltiger. Branchen unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht, wie sehr Mindestlöhne das allgemeine Lohnniveau beeinflussen, ist durchaus umstritten.

          Als Denkanstoß: Wie erklären Sie, dass weder die Einführung des Mindestlohns noch die Anpassungen seitdem irgendeinen messbaren Effekt auf die Lebensmittelpreise hatten, aber stark steigende Energiepreise in Folge des Ukraine-Kriegs sich sofort und gravierend bemerkbar gemacht haben?

        • @Samvim:

          Das waren noch Zeiten, als es keinen Mindestlohn gab, oder?

  • Geringverdiener müssen mehr verdienen! So einfach ist das.



    Ich schaue mich gerade in den USA um und sehe, dass Lebensmittel in Deutschland wirklich sehr günstig sind. In New York und Chicago kosten sie locker doppelt so viel oder noch mehr.

    • @Aurego:

      Das mit den niedrigeren Preisen ist so eine Sache: In der EU wird Landwirtschaft im Vergleich zu den USA stark subventioniert; je größer der Betrieb, desto höher die Subventionen. Subventionen werden aus Steuern finanziert, der größte Einzelposten an Steuern ist die Mehrwertsteuer. Und nun raten Sie mal, wer anteilig vom Einkommen die meiste Mehrwertsteuer entrichtet? Genau, Menschen mit geringem Einkommen, da deren gesamtes Einkommen in dem direkten Konsum gehen muss.

    • @Aurego:

      Absolut richtig. Auch weil die Konzerne die Bauern ausbeuten, sind Lebensmittel in Deutschland sooo billig.

      • @Vegan_Yoga:

        Leider lassen sich die Landwirte aber auch ausbeuten.

      • @Vegan_Yoga:

        Die Ausbeutung hört jetzt unter dem neuen Landwirtschaftsminister bestimmt ruckzuck auf.

  • Lebensmittelpreise steigen weil wir "Einzel"-handelskartelle haben und das Bundeskartellamt nichts dagegen unternimmt.



    Marktwirtschaft gibt es in Deutschland nur noch auf dem Papier-



    Oder auf dem Flohmarkt und ebuy Kleinanzeigen.

  • wie die ärmeren entlasten? eine möglichkeit: mietpreis deckeln, forderung einer kampagne der LINKEn.



    meine miete frißt 3/4 meiner rente + die ist unterdurchschnittlich.

    • @Brot&Rosen:

      Man könnte die Kappungsgrenzen verschärfen. Das würde den Anstieg von Bestandsmieten bremsen. Dazu sollten die Mieter aber dann auch die Parteien wählen, die sich zutrauen, so etwas umzusetzen.

  • Ich verstehe nicht, wie Sie jetzt wieder beim Mindestlohn landen??



    Der hilft doch nur wenigen Menschen weiter, Selbstständigen gar nicht und Aufstockern kaum.



    Viel interessanter wäre ein Klimageld, wie es die Ampel mal einführen wollte, oder andere Zahlungen an alle, z.B. das Basisgeld von Prof. Alexander Spermann.

  • Geringverdiener werden belastet, nicht entlastet. Wo kämen wir denn hin?



    Geringverdiener müssen zukünftig mehr bezahlen und zahlen mehr Abgaben. Für Krankenversicherung, Zuzahlungen für Medikamente, für Heizung und Strom (u.a. durch CO2 Abgabe). Während Reiche und die gutverdienende Mittelschicht sich über üppige Einkommenssteuerentlastungen freuen können, werden Geringverdiener an anderen Stellen immer mehr zusätzlich belastet und haben von Einkommensteuersenkungen nicht viel.

    • @TeeTS:

      Wer soll denn sonst mehr belastet werden, wenn nicht die, die sich nicht wehren können?



      Das Pampern der Superreichen funktioniert sogar ohne die FDP zuverlässig.

  • Steuern den Palästen! Nicht den Hütten!

    Dafür wird man wohl eine hierzulande seltene Mehrheit ohne rechte Parteien haben müssen. Oder eine Union, die ihren sozialchristlichen Flügel wiederbeleben würde, statt widerlegte neoliberale Streberei zu betreiben.

  • die Reichen haben das Geld, die Armen die Fördergelder und die Mitte wird gesprengt.

    • @Usch Bert:

      So ist es. Und die Mitte kann sich ausrechnen, wer die Entlastung der Geringverdiener zu bezahlen haben wird (Was manches Wahlverhalten erklären könnte).



      Und mit der Zinspolitik der EZB hat die Inflationsrate natürlich ü-ber-haupt nichts zu tun...

  • Da möchte ich @shantivanille zustimmen. Gewiss sind die Lebensmittelpreise gestiegen, aber das ist der Bereich, wo man in Deutschland am ehesten noch durch Preisvergleiche und bewussten Einkauf sparen kann. Schwerer wiegen die Ausgaben für Mieten, außerdem für Zuzahlungen im Gesundheitswesen, nicht zu reden von der Ungewissheit hinsichtlich möglicher Pflegekosten. - Darüber redet man nur nicht gern im Alltag, während die Preisverdreifachung für eine Tafel Schokolade immer ein anschlussfähiges Thema ist.

  • Der echte Megahammer sind die Mieten. Oder überhaupt eine Wohnung zu bekommen. Das wird auch schon längst für die Mittelschicht zum Problem.

    In einem Land, das seit Jahrzehnten eine Fertilitätsrate von unter 1,6 aufweist.

    • @shantivanille:

      Das ist eine sehr urbane Sichtweise. Außerhalb der großen Städte existiert dieses Problem nur in sehr exklusiven Lagen. In den meisten Teilen Deutschlands leben sie weiterhin sehr günstig

      • @Samvim:

        Also ein Kollege hat ca. ein 3/4 Jahr eine bezahlbare Wohnung gesucht. Nicht in Freiburg, sondern im weiten Umfeld.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Weites Umfeld heißt in Freiburg üblicherweise Rheintal vielleicht noch Südrand Schwarzwald (Todtnau etc). Also dort, wo die Grenzpendler in die Schweiz dank Schweizer Löhnen und deutschen allgemeinen Lebenshaltungskosten vergleichsweise hohe Mieten zahlen können (die immer noch weit unter den Preisen der linksrheinischen Agglo Basel liegen) und die Preise versauen... Das würde ich schon als 'exklusive Lage' bezeichnen...

          In den Ortsteilen von beispielsweise Eisenbach oder Bräunlingen wäre schon eher etwas günstiges zu bekommen, aber da wollen viele (Wahl-)Freiburger nicht hin...

      • @Samvim:

        Bei ca. 78 % der Bevölkerung in Städten ist das ja auch ein Thema, das nicht der Rede wert ist.

        • @Erfahrungssammler:

          Diese nichtssagende Aussage mit Zitierfehler ist wohl auch nicht mehr auszurotten...

          Korrekt heißt das: 78% der Bevölkerung leben in Städten bzw. Gemeinden mit mehr als 10.000 Einwohnern.

          Das trifft selbst auf manchen einsam im Wald gelegenen Schwarzwaldhof zu (der kann dank mehrerer Verwaltungsreformen durchaus zu einer Gemeinde mit 27 Ortsteilen und gut 10000 Einwohnern gehören).

          Andererseits sind 65 der 84 Städte in Mecklenburg-Vorpommern Kommunen mit Stadtrecht, aber (z. T. deutlich) weniger als 10.000 Einwohnern.

        • @Erfahrungssammler:

          Ich habe nicht behauptet, dass das Thema nicht der Rede wert ist. Ich sage dass es Lösungen gibt. Erfordert natürlich etwas Flexibilität

    • @shantivanille:

      Mehr bauen wollen sie angeblich alle - von Union bis Grün.



      Schaffen tuts keiner - Fachkräftemangel, explodierte Kosten durch aberwitzige Bauvorschriften und eine quälend zähe Bürokratie lassen sich halt nicht durch ein paar schöne Worte beeinflussen.



      Auf die Bürokratie könnte man noch am einfachsten Einfluss nehmen.



      Bei den explodierten Baukosten wirds schon schwieriger, man könnte mit Lockerung der Bauvorschriften entgegenwirken, aber die ambitionierten Klimaziele wären damit nicht zu halten.



      Nahezu keinen Einfluss hat die Politik auf den Fachkräftemangel. Da in allen Branchen Menschenmaterial fehlt und die Baby Boomer erst noch in Rente gehen, ist da keine Entspannung zu erwarten. Hinzu kommt, dass man die letzten Jahrzehnte kontinuierlich das Handwerk minder geschätzt hat, freiwillig macht das heute kaum noch einer - echte Arbeit, Hände schmutzig machen - sind out.



      Unterm Strich: der Wohnraummangel wird bleiben, sich eher verstärken.



      Und bitte nicht blenden lassen - "In einem Land, das seit Jahrzehnten eine Fertilitätsrate von unter 1,6 aufweist" - sie vergessen die Zuwanderung. Wider aller Prognosen leben immer mehr hier, mittlerweile 84 Millionen.

      • @Saskia Brehn:

        Wollen Sie noch mehr bauen?

        Die Städte sind hochverdichtet, wollen Sie noch mehr Wälder roden für weitere seelenlose Trabantenstädte?

        Und Fachkräftemangel?

        Handelsblatt: "Fast drei Millionen junge Menschen ohne Ausbildung"

        Sorry, man muss das nicht auf die Spitze treiben.

        Frustration erzeugt Aggression. Was ist wenn diese Leute keinen Job kriegen? Die Wegdigitalisierung von Jobs geht erst grade los.

        www.handelsblatt.c...ung/100126416.html

      • @Saskia Brehn:

        Ab 2035 sinkt die Bevölkerungszahl in Deutschland und weltweit rapide. Das wäre ohne externe Effekte bei uns sogar jetzt schon der Fall. Einen Wohnraummangel dürfte es in 15-20 Jahren wahrscheinlich bereits nicht mehr geben.

    • @shantivanille:

      Die Geburtenrate ist zwar niedrig, aber dafür ist der Zuzug von außen umso höher: in den letzten 10 Jahren ist die Gesamtbevölkerung in Deutschland um 1,5 Millionen Menschen gewachsen.



      Dazu kommt der Umzug im Inneren: vom Land in die Großstadt, von verarmten Gebieten in die Boomregionen.



      Und als Drittes: immer mehr Singles und Kleinfamilien, die eigene Wohnungen benötigen und ältere Leute, die zu zweit oder alleine in großen Wohnungen leben, da die Kinder ausgezogen sind. Ein Umzug kommt aber auch nicht in Frage, da die Altverträge für die alte, große Wohnung viele günstiger sind als Neuverträge für neue, kleinere Wohnungen. Die benötigte bzw. genutzte Quadratmeterzahl pro Einwohner nimmt daher auch immer mehr zu.