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Geplantes 49-Euro-TicketZu viel Gemecker

Silke Mertins
Kommentar von Silke Mertins

Ja, 49 Euro sind schwerer zu stemmen als 9 Euro. Trotzdem wäre mit einem 49-Euro-Ticket politisch schon sehr viel gewonnen.

Zug-Demo für das 9-Euro-Ticket am 29.8. in Berlin Foto: Florian Boillot

D er Sommer 2022 – das war gelebte Utopie. Für 9 Euro einen Monat lang durchs ganze Land fahren zu können, kommt dem Traum vom kostenlosen ÖPNV schon ziemlich nah. Natürlich mutet es wie eine kalte Dusche an, wenn das sogenannte Nachfolgeticket nun 49 Euro kosten soll. Die Hürde, 9 Euro auszugeben, ist selbstredend viel, viel niedriger, als 49 Euro auf den Tisch zu legen. Schließlich würde eine vierköpfige Familie nach der geplanten Neuregelung 196 statt 36 Euro für monatliche Mobilität ausgeben müssen.

Dennoch ist das allgemeine Gemecker über das geplante 49-Euro-Ticket völlig übertrieben. Man muss sich nur einmal vor Augen führen, was die Fahrscheine jetzt wieder kosten. Um die 10 Euro für ein Tagesticket müssen in jeder Großstadt hingeblättert werden. Eine Monatskarte kostet fast überall beinahe das Doppelte des 49-Euro-Tickets und ist über die Stadtgrenzen hinaus nicht einmal gültig. Alles, was günstiger ist und überall gilt, hilft nicht nur im Kampf gegen den Klimawandel. Es trägt auch zu einer Demokratisierung von Mobilität bei. Die Bahn diente bisher vor allem denen, die es sich leisten konnten. Ein Verkehrsmittel der gehobenen Mittelschicht, das ärmere Menschen durch den Preis ausgeschlossen hat.

Das wichtigste Etappenziel eines gerechten ÖPNV ist eine 365-Euro-Jahreskarte, 1 Euro pro Tag, um die 30 Euro pro Monat. Ein 49-Euro-Ticket kommt diesem Ziel schon sehr nah. Noch im Wahlkampf vor einem Jahr hätten selbst die Grünen es nicht für möglich gehalten, bei dieser Forderung so schnell voranzukommen. Das eigentlich Bemerkenswerte ist deshalb, dass es nun gelungen ist, eine massive Preissenkung zu verstetigen.

Politisch ist damit viel gewonnen. Lagerübergreifend steht nicht nur die gesamte Ampel hinter der Nachfolgeregelung. Selbst die Konservativen wagen es nach der Popularität des 9-Euro-Tickets nun nicht mehr, gegen eine dauerhafte Preissenkung anzustänkern.

Das Glas ist deshalb nicht halb leer, sondern bereits zu drei Vierteln voll. Darüber kann man nach neun Monaten Rot-Gelb-Grün wirklich nicht meckern.

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Silke Mertins
Redakteurin Meinung
Kommentatorin & Kolumnistin, Themen: Grüne, Ampel, Feminismus, Energiewende, Außenpolitik
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129 Kommentare

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  • An alle, für die aktuell der ÖPNV keine Option ist wegen Zeit und mieser Taktung:



    Wenn ihr wirklich Bus und Bahn nutzen würdet mit dem 50-70€-Ticket, wenn die Verbindungen entsprechend wären, bearbeitet das zuständige Amt (normalerweise Landratsamt) und macht deutlich, dass sich der Ausbau lohnen würde.



    Zur Zeit ist die Situation so, dass Landratsämter und Verkehrsbetriebe nicht investieren wollen, weil die Nachfrage anscheinend nicht ausreicht und die Leute nutzen die wenigen Angebote nicht, weil sie einfach nicht passen. Ein Teufelskreis, den man unterbrechen muss. Von alleine passiert das aber nicht.

  • taz: "Um die 10 Euro für ein Tagesticket müssen in jeder Großstadt hingeblättert werden. Eine Monatskarte kostet fast überall beinahe das Doppelte des 49-Euro-Tickets und ist über die Stadtgrenzen hinaus nicht einmal gültig."

    Seit Ende des 9-Euro-Tickets reiben sich die Verkehrsbetriebe wieder die Hände, denn jetzt können sie erneut ordentlich Reibach machen. Ich hatte weiter unten ja schon gefragt: *Weshalb ist die Deutsche Bahn (DB) eigentlich eine Aktiengesellschaft, obwohl sie doch zu 100 Prozent im Staatsbesitz ist und in erster Linie für die Bürger in diesem Land da sein sollte, aber sicherlich nicht für die Aktiengewinne einiger Aktionäre? Und weshalb bekommen Bahn-Manager bei der "DB-AG" ein Jahresgehalt von zwei Millionen Euro, obwohl die DB-Züge schon seit Jahren nicht pünktlich ankommen und auch nicht pünktlich abfahren?*

    Wenn unsere Politiker es auch nicht einmal hinbekommen, dass man die Autos wenigstens endlich aus den Innenstädten herausbekommt, wie soll man dann dem Klimawandel klar machen, dass er unerwünscht ist? Es müssen endlich Fahrverbote für PKWs in den Großstädten her, damit Umwelt- und Klimaschutz nicht nur leere Worte sind. Das geht natürlich nicht von heute auf morgen, aber wenn man jetzt nicht langsam mit Klimaschutz anfängt, dann muss man sich um die Zukunft keine Gedanken mehr machen, denn dem Klimawandel ist es vollkommen egal, ob er einem armen Menschen den Hals umdreht oder einem reichen Porschefahrer. Aber Politiker sitzen wohl lieber auf dem Schoß der klimazerstörenden Autoindustrie oder der Mineralölkonzerne, und glauben wohl immer noch, dass der Klimawandel nur "spaßt".

    taz: "Die Bahn diente bisher vor allem denen, die es sich leisten konnten. Ein Verkehrsmittel der gehobenen Mittelschicht, ..."

    Soziale Klimapolitik, dazu gehört auch ein günstiges Bahn- und Busticket für arme Menschen (und zwar ohne sich mit einem Ticket-Abo in ein 'Dauerschuldverhältnis' begeben zu müssen), gehört endlich "auf den politischen Tisch".

    • @Ricky-13:

      Reibach machen die Verkehrsbetriebe nicht, was soll dieser Populismus?

      • @Ich1000:

        Das stimmt, denn 'Reibach' machen nur die Manager und die Aktionäre der DB, und zwar auf Kosten der frustrierten Bahnfahrer, der überforderten Bahnschaffner und auch der Lokführer.

    • @Ricky-13:

      "Wenn unsere Politiker es auch nicht einmal hinbekommen, dass man die Autos wenigstens endlich aus den Innenstädten herausbekommt, ..."

      Wie wäre es mit dem Einwand der FDP, das Ramschpreise im ÖPNV keine nennenswerten Verbesserungen für Pendler bringen und das der ÖPNV verbessert werden muss.

      Zu einer sozialen Klimapolitik gehört nicht, dass zusätzlicher Urlaubs-Verkehr generiert wird, sondern das mit Hochdruck schnelle Alternativen für Pendeler mit dem Auto geschaffen werden und der LKW Verkehr reduziert wird.

      Das Geld gehört ins Netz, nicht in billigste Fahrten nach Sylt.

      • @Rudolf Fissner:

        "Wie wäre es mit dem Einwand der FDP, das Ramschpreise im ÖPNV ..."

        Sie müssen nicht extra betonen, dass Sie mit der FDP auf einer Wellenlänge sind. Der ÖPNV soll also nur für die arbeitsamen Pendler verbessert werden, damit diese Leute pünktlich zur Arbeit kommen und ihr Chef sich dann den neuesten Porsche kaufen kann. Und mal einen schönen Ausflug machen, ohne das durch die überteuerten Bahnticketpreise ein großes "Loch" im Portmonee entsteht, das soll der kleine Bürger nach Ihrer Meinung also schon gar nicht. Viele arme Menschen kamen mit dem 9-Euro-Ticket endlich einmal aus ihrer Stadt und konnten Ausflüge machen. Diese kleinen Leute, die sich über das 9-Euro-Ticket gefreut haben, sind halt keine überbezahlten "Volksvertreter", die in ihrem Privatflugzeug zur Hochzeit unseres FDP-Finanzministers fliegen konnten, sondern Menschen für die schon eine Fahrt z.B. an die Ostsee/Nordsee jahrelang unbezahlbar war und sie endlich einmal eine Freiheit genießen konnten, von der die "Freiheitspartei" FDP doch immer so gerne faselt. Ich glaube auch nicht, dass normale Leute nach Sylt fahren würden, wo man seit den 1970er Jahren nur noch die Dekadenz der Reichen "besichtigen" kann. Apropos Sylt. Seit vielen Jahrzehnten versucht man die Insel Sylt künstlich mit Beton-Tetrapoden am Leben zu halten. Friedrich Merz dachte sich aber anscheinend, dass man den Klimawandel beim Untergang der Insel unterstützen sollte und flog kurzerhand mit seiner Diamond DA62 nach Sylt zur "Lindner-Porsche-Hochzeit". Frau Lindner (Franca Lehfeldt) kam nämlich "werbewirksam" in einem Porsche zu ihrer eigenen Hochzeit. Mit solchen Leuten wird wohl nicht nur Sylt bald untergehen und von der Landkarte verschwinden.

      • @Rudolf Fissner:

        Diese zusätzliche Generierung von Verkehr war auch mein Einwand gegen das Billigticket. Das ist ähnlich, wie wenn mehr Straßen gebaut werden und ergo mehr Verkehr erzeugt wird. Das Ziel muss sein, den ÖV attraktiv zu machen, vor allem durch bessere Verbindungen und Pünktlichkeit.

        • @resto:

          Es gab und gibt in den DB-Bahnen nicht "noch mehr Verkehr", denn die Züge haben ihre Fahrpläne, nach denen sie abfahren, egal ob sie nun zu 90%, zu 50% oder nur zu 30% "voll" sind. Mal eine Frage: Weshalb haben Züge eigentlich so viele Sitzplätze? Ach ja, damit die Züge "voll" werden können.

          Zum "Glück" fahren die Regionalbahnen bei den gestiegenen Bahnpreisen - also Preise wie vor dem 9-Euro-Ticket, oder sogar noch etwas teurer - jetzt oftmals wieder "fast leer" von einer Stadt zur nächsten, und dann natürlich auch wieder zurück. Eine 'zusätzliche Generierung' von Verkehr gab es bei der DB folglich mit dem 9-Euro-Ticket nicht, auch wenn Sie dieses sogenannte "Argument" hier geschickt einbauen wollten. Es gab aber endlich mal Bahnen, die nicht sinnlos von Stadt zu Stadt halbleer hin- und hergefahren sind.

          In einem haben Sie aber Recht, dass man den ÖPNV attraktiver machen sollte. Aber dafür hatten die Bahnmanager in den letzten Jahrzehnten keine Zeit und werden wohl auch nie Zeit dafür haben, da sie ihr dickes Managergehalt von 2.000.000 €/Jahr zählen müssen, während die kleinen Bahnschaffner ständig dem Frust der Bahnfahrer ausgesetzt sind, obwohl die Schaffner an diesem katastrophalen Bahnmanagement keinerlei Mitschuld haben.

    • @Ricky-13:

      Die Bahn ist eine Aktiengesellschaft weil der Staatsbetrieb nach Übernahme der DR Anfang der 90er durch die Last der aufgelaufenen Pensionen zu zerbrechen drohte. Eine Situation nicht unähnlich dem ÖR wo mehr als die Hälfte aller Einnahmen für Pensionen aufgewendet werden. Die Scheinprivatisierung wurde durchgeführt um die Pensionen und Altschulden an den Bundeshaushalt abzugeben und sauber neu anfangen zu können. Staatskonzerne sind ja immer so wahnsinnig effizient.



      Wer glaubt die Bahn sei ein Transportmittel der oberen Mittelschicht ist lange nicht mehr Regionalverkehr gefahren. Also ich habe täglich ein sehr proletarisches Gefühl auf dem Weg zur Arbeit. Eher sehe ich da fast nur Leute die sich ein Auto eben nicht leisten können.

      • @Šarru-kīnu:

        Das sieht in Schweizer Zügen anders aus; da finden Sie Menschen aus allen Schichten. Die Züge dort sind aber auch pünktlich und sauber, und die Verbindungen sind super.

  • ... warum nicht wie bei den öffentlich rechtlichen Sendern Verfahren ? Jeder zahlt monatlich seinen Beitrag



    zwangsweise ob er den öffentlichen Nahverkehr nun nutzt oder nicht. Die Leistungsempfänger werden befreit wie bei den Rundfunkgebühren.

    • @Alex_der_Wunderer:

      Dann solten der ÖPNV-Sender aber auch so eingestellt werden, dass überall der gleiche gute Empfang ist.

      Sozialtickets gibt es bereits jetzt (Kleinkinder, Schüler, Studenten ...) und können von den Kommunen ausweitet werden. Berlin hat bspw. ein Sozialticket für 27¥ im Monat.

    • @Alex_der_Wunderer:

      Das ist in der Tat eine sehr gute Idee!

    • @Alex_der_Wunderer:

      Man müsste bei den Beträgen aber die tatsächlich vorhandene ÖV-Infrastruktur in den Regionen berücksichtigen; sonst wird das nicht akzeptiert.

    • @Alex_der_Wunderer:

      guter vorschlag. wie das studenten- und schulerticket, was es schon in einigen regionen und bundeslaendern gibt, einfach ausweiten auf die gesamte bevoelkerung.



      es herrscht krieg.



      es herrscht klimakrise.



      es braucht mutige schnelle loesungen.

      • @the real günni:

        Krieg kostet viel Geld



        Klimarettung kostet noch mehr Geld



        Alle Subventionen zusammen kosten unseren Wohlstand und es bleibt kein Geld für die erstgenannten beiden Punkte!

        • @Levithian:

          ist schwer zu schlucken, dass die deutschen dann nicht auf die 150 kmh auf der autobahn verzichten koennen, und leiber barfuss im winter durch ihre wohnung laufen als das leid der menschen in der ukraine moeglicherweise zu reduzieren.



          obwohl, die mehrheit ist ja fuer tempolimit. woran scheitert es dann?

      • @the real günni:

        Der Vorteil wäre auch , die Verkehrsbetriebe könnten besser kalkulieren und auch sicherer investieren. Also eine runde Sache und umsonst lässt sich eine Verkehrswende nun auch nicht finanzieren.

  • 6G
    650228 (Profil gelöscht)

    Weiß nicht mehr genau, wo es stand: Aber damit kann man einem Obdachlosen im Winter für 49 € monatlich einen warmen Ort schenken.

    • @650228 (Profil gelöscht):

      In Berlin und seinem Ringnetz schon Normalität. Die Pendler freuen sich.

      • @SeppW:

        Och Gottchen, die armen, armen Pendler. Müssen sie tatsächlich den Anblick von Armut ertragen.



        Wie wäre es stattdessen Obdachlosigkeit zu bekämpfen, anstatt Obdachlose zu bekämpfen?

        • @Alfonso Albertus:

          Tuen die armen Pendler ja, indem sie Steuern zahlen.

  • Es geht nicht um das Meckern aus Prinzip, sondern um den tatsächlichen Nutzen. 9 Euro hat zur Not noch jeder auf der Tasche. Bei 50 Euro monatlich denke ich durchaus nochmal darüber nach, ob ich das Ticket denn wirklich brauche oder nicht. Bei einer vierköpfigen Familie wären das Kosten von 200 Euro pro Monat und von einem Kinderticket dieser Art, was zb nur die Hälfte kostet, habe ich bisher nichts vernommen.



    Das werden sich GeringverdienerInnen und Arbeitslose weiterhin nur dann sporadisch leisten, wenn sie müssen.

    Natürlich ist das eine Verbesserung, das bestreitet ja niemand. Reicht es für eine Verkehrswende die dringend nötig ist, denn der Klimawandel real und spürbar angekommen? Das ist doch die Frage und da habe ich meine Zweifel.

    141 Milliarden Euro verursacht der Straßenverkehr jährlich in Deutschland an Kosten für die Allgemeinheit!

    www.zeit.de/mobili...chutz-auswirkungen

    • @Alfonso Albertus:

      Kinder, Schüler und Studierende fahren bereits supergünstig ÖPNV. Verkehrswende bedeutet nicht, dass die Familie nun wie blöd in DE Zug fährt.

      Verkehrswende bedeutet vor allem die Pendler von der Straße zu bekommen. Überfüllte Züge sind da eher abschreckend. Erst recht, wenn man dann sein Rad nicht mehr mitnehmen darf.

      • @Rudolf Fissner:

        Das stimmt nicht, das Kinder günstig fahren. Zumindest hier nicht. Das ist Sache der Kommunen, sie darüber entscheiden was das kostet.

        Das die Züge überfüllt sind, ist jahrzehntelanger autofreundlcher Politik geschuldet

  • Im VVS (Stuttgart) bedeutet das für mich statt 138 Euro nur 49 Euro monatlich. Es bleiben weiterhin längere Fahrzeiten (1:45 statt 50 min mit dem Auto von Tür zu Tür) und leider die Störungsanfälligkeit der S Bahn Stuttgart.



    Aber: da das Tagesticket schlanke 10 Euro kostet, bekomme ich als Homeofficearbeiter für fünf Fahrten zur Arbeit ein Netzticket gratis dazu. Das wiederum ist hochinteressant. Da kann man anfangen, darüber nachzudenken, eines der beiden Autos abzuschaffen. „Nachdenken“ deshalb, weil es eigentlich nichts zu rechnen gibt. Das Auto ist Komfort und Bequemlichkeit. Brauchen tut man es nicht.

    • @schwarzwaldtib:

      Wenn es nicht 2 Stunden Fahrzeit einspart sicher nicht.

    • @schwarzwaldtib:

      wenn Sie im Stadtgebiet unterwegs sind, kommt´s wohl hin. Ausflüge in den Schwarzwald oder in das tolle Cafe im Dorf XYZ machen Sie nicht?

  • Ich lebe in Bremen. Hier dürfte der Reiz für viele von etwaigen Zusatznutzen (in die Fläche? Mitnahme?) abhängen. Ein Ticket für 49 € nur für Bremen stünde einem Jobticket (mit zugegebenermaßen beschränktem Zugang) zum nahezu gleichen Preis, einem Stadtticket für Grundsicherungsberechtigte für 25 € entgegen. Minderjährige in Bezug fahren umsonst. die ersteren beiden Tickets haben Mitnahmeregelungen am Abend und am Wochenende, das Jobticket gilt an Wochenenden und Feiertagen im gesamten Verkehrsverbund, also bis vor die Tore Hamburgs, Hannovers und bis an die Nordsee. Trotzdem lockt es anscheinend noch nicht genug.

  • Überzeugt mich nicht.

    Das 9 Euro Ticket habe ich mir für alle drei Monate gegönnt und ebenso für meine zwei Kinder. Waren also 27 Euro für die letzten drei Monate.



    Den Öpnv nutze ich seit vier Jahren nurnoch sporadisch, da ich irgendwann auf das Fahrrad umgestiegen bin.



    Vor dem 9 Euro Ticket bin ich aus Prinzip ohne Fahrkarte gefahren, da ich die Preise unverschämt finde.

    Mit dem Nahverkehr der Bahn fahre ich nur alle drei Monate mal und ansonsten bleibt der Flixbus günstiger uns schneller für Städtereisen innerhalb des Landes.

    Im Fernverkehr bleibe ich bei Schnellzügen oder einem Leihauto. Im Nahverkehrszügen für eine lange Strecke, kommt man mit dieser deutschen Bahn drei Tage später an als geplant.

    Im Nahverkehr sind es dann auch nur kurze Strecken die ich mal mit der Bahn fahre und zumeist mit meinen Kindern. 3 mal 49 Euro macht 147 Euro. Von einer günstigeren Kinderkarte habe ich bisher nichts vernommen.



    147 Euro gebe ich nicht mal eben für eine kleine spontane Tagesreise aus, 49 Euro auch nicht.



    Ich werde mir dieses Ticket also vielleicht 2 mal im Jahr kaufen, wenn es nötig wird.. Macht 98 Euro für die Verkehrsbetriebe.



    Mit dem 9 Euro Ticket hätten die Verkehrsbetriebe für mich und meine zwei Kinder 324 Euro im Jahr von mir bekommen. Eine Lose-lose Situation für beide Seiten.

    Habe das neun Euro Ticket gerne genutzt, aber jetzt bleibe erstmal wieder in der Stadt am Wochenende. Schade...

    • @Alfonso Albertus:

      Diese Rechnung funktioniert nur unter der Annahme, dass ihr Transport durch den ÖPNV keinerlei zusätzliche Kosten verursacht. Spätestens aber wenn man den Blick darauf lenkt, dass es hier eben nicht nur um sie, sondern ein Konstrukt geht, dass Millionen zusätzlicher Passagiere bedeutet, dürfte wohl klar werden wie abwegig das ist.

      • @Ingo Bernable:

        Die Allianz pro Schiene hat in einer Verkehrstudie die Kosten samt Folgekosten sämtlicher Verkehrsmittel von 2017 errechnet und kommt auf 149 Milliarden Euro für die Allgemeinheit, die nicht vom Nutzer selbst erbracht werden müssen.



        Externe Kosten wie Autounfälle und die finanziellen Folgen von Umwelt und Klimaschäden wurden mit einbezogen. Demzufolge fallen 141 Milliarden( 95 Prozent der Kosten) auf den Straßenverkehr zurück.

        www.zeit.de/mobili...chutz-auswirkungen

        Können Sie jetzt im kleinteiligen Detail meinetwegen kritisieren, aber wohl kaum leugnen, wie einseitig hier finanziert wird. Insofern brauchen Sie mir nicht mit zusätzlichen Kosten zu kommen, wenn Autofahrer finanziell gepampert werden.

        Es geht hier auch nicht nur um mich, das habe ich nie behauptet. Es wird andere Menschen geben, denen es ähnlich ergeht wie mir. Die Bestätigung finden Sie hier in der Kommentarspalte

    • @Alfonso Albertus:

      eine sehr gute Rechnung. Anscheinend ist es den Verantwortlichen nicht klar, das bei einer derartigen potentiellen Kundenreichweite wie der ÖPNV sie nun mal hat, man durch niedrigschwellige, fast kostenfreie Angebote mehr Umsatz machen kann, als durch hochpreisige.



      Genau nach diesem Prinzip funktioniert das Internet.

      • @nutzer:

        Meines Wissens werden die 'fast kostenfreien' Angebote im Internet idR über Werbung und die Daten der User finanziert.

        • @Ingo Bernable:

          ja, deswegen ist das Internet i.d.Regel kostenfrei (bis auf den Flatratezugang beim Provider). Ein ÖPNVticket muß "nur" günstig sein, so günstig das es eine maximale Kundenreichweite hat. Das ist eine Rechnung, die man lösen kann.



          Das der ÖPNV nicht nur finanziell direkt Gewinne bringen muß, sondern auch gesamtwirtschaftlich kommt obendrein auch noch dazu.

      • @nutzer:

        nach dem prinzip funktioniert der gesamte markt. aber da muss erst noch mal ein oekonom bei den verkehrsbetrieben eingestellt werden, damit dass dort gemerkt wird.



        dort wird der preis kalkuliert, dass er moeglichst viel von den kosten abdeckt. eigentlich muesste eine innerstaedtische busfahrt dann ja auch 12 euro kosten. den rest traegt dann die allgemeinheit, dass man den preis noch ertraeglich findet. ist dann aber immer noch teurer, als der pkw, also nimmt man lieber diesen. der ist auch gut verbilligt, da viele kosten beim MIV einfach externalisiert werden. volkswagen hat dann billionen-umsaetze, dafuer aber auch wirklich gar nichts mit dem klimawandel und den trillionen umweltkosten zu tun.



        privatwirtschaft = laeuft.



        oepnv = LMAA

        • @the real günni:

          "aber da muss erst noch mal ein oekonom bei den verkehrsbetrieben eingestellt werden, damit dass dort gemerkt wird."

          Das Problem ist nicht, daß die Verkehrbetriebe keine Volkswirte haben. Das Problem ist, daß die Verkehrsbetriebe keine Busfahrer haben. In meiner "Groß"Stadt fahrne die (neuredings elektrischen, aber nur noch halb so großen) Busse auch unter der Woche nur nach Samstagsplan, weil Personal fehlt. Da ist der Flaschenhals.

        • @the real günni:

          "ist dann aber immer noch teurer, als der pkw"



          Wohl kaum. Bei Berücksichtigung aller Kosten ist selbst ein Kleinwagen nicht unter 200€/mtl. zu haben, im Mittel sind es aber eher rund 300€. Genug also um gleich mehrere Personen mit einem ÖPNV-Abo versorgen zu können.



          www.vehiculum.de/m...skosten-autofahren



          www.verti.de/ratgeber/auto-kosten/



          www.autokostencheck.de/#gsc.tab=0

          • @Ingo Bernable:

            naja, das auto steht vor der tür, kostet also so oder so. der ÖPNV kommt dann zusätzlich obe drauf.



            Ihre Gegenüberstellung klapp tnur, wenn das Auto abgeschafft wird.

            • @nutzer:

              Davon ging ich schon aus. Schließlich geht - zumindest nach meinem Verständnis - darum ÖPNV als Alternative zum PKW zu etablieren und nicht darum lediglich nette Geschenke an die Bürger*innen zu verteilen, die dann dazu führen, dass zusätzlich zu den Emissionen durch den Autoverkehr noch zusätzliche durch den ÖPNV entstehen.

              • @Ingo Bernable:

                ... wer bei Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel doch seine Autos stehen lässt, werden die Emissionen doch nicht höher und uns , dem Staat bleiben die KfZ Steuern erhalten.

                • @Alex_der_Wunderer:

                  " ... wer bei Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel doch seine Autos stehen lässt"



                  Auswertungen zeigten, dass dieser erhoffte Effekt gerade mal bei 10% der verkauften Tickets für wenigstens einige Fahrten eintrat. Da man aufgrund der Anzahl der verkauften Tickets recht sicher davon ausgehen, kann dass die übrigen 90% der Fahrten nicht allesamt ohnehin stattgefunden hätten, gab es eben sehr viele zusätzliche und vermeidbare Fahrten. Was auch daran ersichtlich wurde, dass die Straßen kaum weniger, die Züge aber erheblich mehr ausgelastet waren.

          • @Ingo Bernable:

            na eben doch. eine familie, die einen kleinwagen nutzt, ist rein vom preis her schonmal besser weg. dann ist ein pkw aber nunmal weitaus praktischer, direkt vor der haustuer, keine fahrplaene, faehrt auch nachts. in der peripherie gibt es gar keine alternative zum auto. leider. in den staedten schon, aber man schaue sich mal das endergebnis an, wieviele das fahrzeug IMMER noch haben, obwohl ja soviel teurer, wie sie sagen. das leben ist halt leichter fuer pkw-inhaber, und es wurde (und wird immer noch) ihnen vom staat auch immer unheimlich leicht gemacht. was kostet parken im jahr? dienstwagen? kaufpraemien? abwrackpraemien? kaufen kaufen kaufen hiess hier immer die devise. weiss doch jeder.

            • @the real günni:

              Natürlich lassen sich durchaus Fälle konstruieren in denen ein PKW günstiger sein kann als ein Auto. Der statistische Durchschnitt spricht aber mit nur 1,4 Passagieren je Fahrt und 0,58 PKW je Bundesbürger*in eher dagegen ein solches Szenario als auch nur annährend repräsentativ zu betrachten. Und da in diesem Wert ja auch Personen aus Haushalten ohne PKW einfließen, dürfte die Famile mit 'nur' einem Kleinwagen nun wirklich nicht der typische Fall sein.

              • @Ingo Bernable:

                man brauch hier doch gar nicht rumrechnen. e shaben sehr viele haushalte einen pkw. auch in staedten. nur in berlin noch unter 50%, sonst ueberall drueber, oder weit drueber. von daher ist der preis ueberhaupt kein faktor.



                mit 49 euro ist das ticket kein nice-to-have mehr. es wird niemanden, der ein pkw hat, zum kauf veranlassen.auch nicht die, die ein fahrrad haben. es kaufen nur diejenigen, die sowieso ein monatsticket kaufen.



                die ganze idee dahinter, klimakrise hallo!, ist damit gegessen.

                • @the real günni:

                  "klimakrise hallo!"



                  Eben deshalb braucht es ja eine Entwicklung hin zu weniger Mobilität, auch wenn das vielen nicht schmecken wird. Also eben kein nice-to-have Fast-Gratisticket das dann zusätzlich zum PKW noch weitere Emissionen verursacht, sondern einen allenfalls mäßig subventionierten ÖPNV und eine entsprechende Verteuerung des Individualverkehrs, etwa indem man den Straßenbau ausschließlich über eine entsprechend angehobene Kfz-Steuer finanziert.

                  • @Ingo Bernable:

                    oder beides gleichzeitig, denn die menschen muessen sich ja nun bewegen

  • "Für 9 Euro einen Monat lang durchs ganze Land fahren zu können, kommt dem Traum vom kostenlosen ÖPNV schon ziemlich nah."

    Eigentlich nicht. Das deutschlandweite 9€-Ticket war ein nettes Gadget. Hat aber wenig mit dem Bedarf auf Dauer zu tun. Gebraucht werden günstige Fahrscheine für den NAHVERKEHR nach einheitlichen regeln in ganz D. Die werden täglich benötigt. Nicht eine Urlaubsfahrkarte.

    Die ganze Diskussion läuft am tatsächlichen Bedarf vorbei.

  • 9€ waren eindeutig ein Angebot an die ärmeren Menschen im Lande. Aber auch nicht ernst gemeint von den Verantwortlichen im Verkehrsministerium. Klima lässt sich leider nicht in drei Monaten reparieren.



    Und ein Sondervermögen Rüstung ist offensichtlich wichtiger. Die Grünen haben nicht mal gezuckt.



    49€ sind unpraktisch und zu teuer für die eigentliche Zielgruppe. Man will ja gar nicht einen Monat in der Gegend rumfahren.



    Reguläre Monatskarten sind für ihre Nutzer ebenfalls zu teuer.



    Autofahrer vermissen ihr eigenes Abteil mit Service. Man kann auch nicht auf andere Idioten schimpfen, die sich nicht an Verkehrsregeln halten. Und verhältnismässig viel Fußweg ist auch unbeliebt.



    Es bleibt das 365€ Ticket. Runterbrechbar auf einen Tag.



    Jeder kann entscheiden wann´s abgeht.



    Vielleicht auch ein Autofahrer, 1€ ist verschmerzbar bei einer Neugierfahrt.

  • 365-Euro-Ticket, das sind 30 Euro im Monat oder ein Euro pro Tag … das funktioniert in der Realität leider nicht so, Frau Mertins.



    Wer jetzt schon „von der Hand in den Mund“ lebt, beispielsweise als Geringverdiener, Student oder Hartz4-Empfänger, kann 365 Euro nicht so einfach entbehren, jedenfalls nicht in dem Moment, wo es gerade gebraucht wird … auch 30 Euro monatlich sind da schon schwer zu wuppen. Wie wäre es da gleich mit einem Ein-Euro-Tagesticket? Da könnte ich situativ entscheiden, wann ich es brauche, ohne dass es finanziell weh tut.



    Warum dann nicht gleich kostenfreier ÖPNV im gesamten Bundesgebiet?



    Das muss alles subventioniert werden, ich weiß, und die Schuldenbremse soll 2023 ja auf Biegen und Brechen eingehalten werden.



    Und wer die 365 Euro für das Ticket tatsächlich aufbringen kann, wird möglicherweise gar nicht vom Auto auf Bahn und Bus umsteigen … sondern lieber die höheren Spritpreise zahlen. Ich jedenfalls kenne viele Leute, die ihren Tank nur noch halb voll machen (obwohl eigentlich unsinnig), aber nie auf die Idee kommen würden, den ÖPNV zu nutzen … wie auch als Berufspendler im ländlichen Raum?

  • Ein 49€-Ticket wird lediglich zu Mitnahmeeffekten führen. Hier jubeln schon die Großstädter, dass ihr bestehendes Monatsticket nun billiger wird. Ob deswegen jemand umsteigt? Wohl kaum. Daher eine Verschwendung von Steuergeld.

  • Ob 9,-- EUR oder 49,-- EUR macht schon einen deutlichen Unterschied. Denn viele Haushalte können zwar die 9,-- aber nicht die 49 EUR PRO MONAT MONANTLICH als ZUSÄTZLICHE Kosten stemmen.

    Auch bitte ich das eigentlich mit dem 9 EUR-Ticket verbundene Ziel nicht aus den Augen zu verlieren.

    Angenommen, die allgemein gemeldeten 10% Autofahrer, welche deshalb auf den ÖPNV umgestiegen sind, seien korrekt gemeldet.



    Wieviel dieser 10% werden übrig bleiben, wenn das Ticket nicht 9 EUR, sondern 49 EUR PRO MONAT kostet?

    :-(

    Hinzu kommt, dass mit der Bereitstellung eines solchen Tickets - kostenunabhängig - ja nicht die Problematik bewältigt wird, dass SEHR viele Arbeitnehmer*innen auf dem Land wohnen, und die ÖPNV-Anbindung vielfach SOOO viel beschwerlicher bis unmöglich ist, dass folglich diesen Personen überhaupt nichts anderes übrig bleibt, als weiter ihr Auto zur Arbeit zu nutzen.

    Zur Lösung dieser Thematik bedarf es innovativer und zugleich praxis-taugliche Ideen. Ich schlag einfach mal vor: kommunal organisierte SammelKleinbusse im 15Minuten-Takt zur rush-hour (morgens und abends), welche die Leute zu den nahegelegensten S-Bahn-Knotenpunkten und abends zurück verbringen. UND dies für 49 EUR a month!

    ;-)

  • In der gesamten Debatte schwingt die urdeutsche Fundamentalangst mit, es könne möglicherweise jemand dieses Ticket benutzen, der es wirklich, nun wirklich nicht nachgewiesenermaßen benötigt. Womöglich wurde es einfach nur so, ohne Grund gekauft und schlimmer noch, möglicherweise wurden Fahrten gemacht die wirklich keine andere Notwendigkeit hatten, als eine Existenzsichernde. Hartz4`ler die zum Spaß einmal einen Ausflug machen, mein Gott wie klimaschädlich. Und welch schrecklicher Gedanke jemand könne etwas aus Freude tun... ,wenigstens ein schlechtes Gewissen sollten alle haben. Protestantische Selbstgeißelungsmentalität in modernem bürgerlichem grünen Gewand... dahinter steckt jedoch nichts anderes als der selbe Gedanke, der Mensch ist schlecht und muß gezügelt werden...

    • @nutzer:

      Ist halt immer bequem reale Probleme in die Psyche oder Sozialisierung zu verschieben.



      Klimawandel? Ach, nur German-Angst, christlicher Millenarismus, kollektiver Todestrieb. Und damit lässt sich ja auch prima intellektueller Zeitvertreib im Feuilleton betreiben. Ändert aber eben nichts daran, dass das Problem eben doch real ist und durch ignorieren nicht verschwinden, sondern größer werden wird.

      • @Ingo Bernable:

        Nein, es geht nicht darum die Klimawandelsorgen zu pathologisieren und zu ignorieren.



        Es geht darum den Klimawandel und die soziale Seite zusammen zu denken. Die Energiewende lässt sich nur aufhalten, wenn die Menschen, (die Masse wohlbemerkt!) auch das Gefühl hat mitgenommen zu werden anstatt mit Verzichtsappellen und moralisierenden Belehrungen erklärt zu bekommen einfach weniger zu "leben".



        Diese Verzichtsforderungen kommen aus einer gesellschaftlichen Schicht, die Verzicht als persönliche Bereicherung erlebt, nicht als existenziell. So vergraulen wir die Mehrheit im Lande.



        In einem Land in dem seit Jahren, fast Jahrzehnten die Wirtschaft brummt, die Reallöhne aber gesunken sind, erzeugt solch eine Verzichtsmoral eine falsche Resonanz.



        Es geht ums Energiesparen, klar. Aber im Großen, nicht um Wollpullover in der Wohnung.



        Die Quittung für eine solch herablassende Klimapolitik kommt in Form der falschen Parteien bei den Wahlen...

    • @nutzer:

      Wie recht Sie doch haben!

  • Im diesem Jahr multipler Krisen würde selbst eine Einparteien-Regierung im permanenten Stressmodus operieren, siehe London. Deshalb dient es allen Beteiligten, wenn man sich von Dogmen verabschiedet und sensibler auf die Bedürfnisse der Menschen eingegangen wird als es jene schrecklichen Akteure besonders der CSU(Scheuer,Dobrindt Seehofer) taten, die uns durch jahrzehntelanges Nichtstun und Autofetischismus direkt in die Heisszeit befördert haben. Sie dürfen nie wieder auch nur die Nähe der Macht riechen.

  • 49 Euro wäre ich, auch wenn nur in meiner Stadt gültig, sofort dabei. Jetzt muss ich bei der MoKa immer nachrechnen, ob es sich mit Homeoffice, Geschäftsreisen und Urlaub überhaupt lohnt. Alternativ bleibt eine intransparente Bestpreis-App. Bei 49 kann ich auch verkraften, falls ich dann doch nur mal für 40 Euro fahre. Bei den, ich glaube mittlerweile 75 Euro ist die Antwort nein.

  • Danke.



    Das erkläre ich meinem Umfeld zur Zeit auch.



    Abgesehen davon bin ich überzeugt das es auch davon sowas wie ein SozialTicket geben wird.

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    Wer mag und kann, sollte Obdachlosen 49€-Tickets schenken. Die werden sicher im Winter gern genommen.

    • @95820 (Profil gelöscht):

      49€ für einen Obdachlosen ? Sie haben ja eine ziemlich positives Bild von der deutschen Kartoffel.

      Ich habe in deren Hüten immer nur maximal 9€ gesehen.

      • 9G
        95820 (Profil gelöscht)
        @Rudolf Fissner:

        Was mehr liegt in den Hüten,



        empfehl' ich umzutüten.

    • @95820 (Profil gelöscht):

      Aus dem Grund wird das Bahnticket sicherlich auch nicht besonders günstig werden, weil dann die 52.000 Obdachlosen - die wir laut Schätzungen der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe haben - es sich lieber in der Deutschen Bahn "gemütlich" machen, als auf der Straße zu frieren. Aber mit dem Abo, das Bundesverkehrsminister Volker Wissing auch noch möchte, ist da ja ohnehin ein "Riegel" vorgeschoben, denn ohne Abo und auch noch "günstig", könnten ja sogar die Ärmsten dieser Gesellschaft Bahn fahren. Das würde dann natürlich irgendwann den Bürgern auffallen und womöglich würden sie sogar fragen, weshalb Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD) nicht endlich einmal das theoretische Thema seiner Doktorarbeit - "Tradition und Perspektiven staatlicher Intervention zur Verhinderung und Beseitigung von Obdachlosigkeit" - in die Praxis umsetzt.

      So schaut in diesem Land soziale Gerechtigkeit nun einmal aus. Die Reichen werden immer reicher und fahren mit ihren klimaschädlichen Luxuslimousinen herum und die Armen müssen an der Essentafel anstehen oder "dürfen" sogar als Obdachlose in der kalten Jahreszeit auf der Straße frieren.

      • @Ricky-13:

        Das es auch ohne Tafeln super geht zeigen die Regionen ohne Tafeln.

        Tafeln dienen der Verhinderung von Lebensmittelverschwendung.



        Gäbe es keine Tafeln, wären wir entweder ein armes Land ohne Lebensmittelverschwendung oder so superreich mit einer immensen Verschweigen, wo keiner mehr geschenkte Lebensmittel haben will.

        Für Unterkünfte für Obdachlose sind nicht die Kindergärten, nicht die Busunternehmen und auch nicht das Verkehrsministerium zuständig.

  • RS
    Ria Sauter

    Ich meckere dann trotzdem mal.



    Bin Rentnerin mit nicht üppiger Rente.



    Für uns 2 Rentner wären das fast 100 Euro. Das ist nicht zu stemmen.

    Mit dem 9 Eurotticket konnten wir Familie und Freunde treffen.



    Das war dann wohl auf 3 Monate beschränkt. Richtig Shit!

    • @Ria Sauter:

      Wenn man sich die doppelt so teuren Lebensmittel aus dem kleinen Bioladen nebenan leisten kann, dann sollten auch genügend Euronen vorhanden sein, um Freunde zu besuchen.

      Ein Verbundticket für zwo kostet beispielsweise 27 Euro in Niedersachsen. Also 13,50 pro Person.

      • @Rudolf Fissner:

        Dann ist das Verbundticket in Niedersachsen aber sehr günstig und nicht repräsentativ für deutsche Nahverkehrspreise

  • Wie wäre es denn, statt Millionen Tickets zu verschenken oder billigst abzugeben einfach mal die 150-Milliarden-Investitionsstau der Bahn anzugehen?

    Oder "Güter auf die Schiene" ein bisschen ernst zu nehmen? Nirgendwo kann mehr CO2 eingespart werden.

    Von den etwa fünf Milliarden Fracht-Tonnen, die in Deutschland jährlich befördert werden, gehen 80 Prozent über den LKW-Verkehr. 50 Millionen Tonnen Emissionen.

    Klimatechnisch gesehen ist die Verpulverung von Milliarden Euro in Billig-Tickets die ineffizienteste Lösung. Treibt nur die Leute in die Autos, die keinen Bock mehr auf volle Züge haben.

    Zumal dort die Maskenpflicht von sehr vielen nicht eingehalten wird.

  • 49 Euro sind definitiv eine radikale Verbesserung für mich als Mindestlohnarbeiter, hatte Schiss es werden 59 oder 69 oder noch schlimmer. Bleibt jetzt abzuwarten in welchen Intervallen die Bahnfunktionäre "Kostenanpassungen" durchdrücken werden.

  • 6G
    657969 (Profil gelöscht)

    29 Euro pro Monat als Jahresabo für Regionen wie BW, NRW und Bayern bringen neue Nutzer in den Öpnv und entlasten die jetzigen Nutzer. 1 Euro pro Tag, da ist jedes Parkhaus teurer. Da bleibt mancher Benziner oder E-Auto häufiger stehen.

  • taz: "Ja, 49 Euro sind schwerer zu stemmen als 9 Euro. Trotzdem wäre mit einem 49-Euro-Ticket politisch schon sehr viel gewonnen."

    Wenn es am Ende tatsächlich ein 49-Euro-Ticket wird, dann könnte man das ja als Normalbürger vielleicht sogar noch "stemmen". Wir kennen aber doch die 'Gier', die nicht einmal vor unserem Staat haltmacht. Weshalb ist die 'Deutsche Bahn' (DB) eigentlich eine Aktiengesellschaft, wenn sie doch zu 100 Prozent im Staatsbesitz ist und eigentlich für die Bürger in diesem Land da sein sollte, aber sicherlich nicht für die Aktiengewinne einiger Aktionäre? Und weshalb bekommen Bahn-Manager eigentlich ein Jahresgehalt von zwei Millionen Euro (2.000.000 €), obwohl die DB-Züge schon seit Jahren nicht pünktlich ankommen und auch nicht pünktlich abfahren? In diesem Land läuft seit vielen Jahren einiges schief - und das nicht nur bei der 'Deutschen Bahn'.

    Wenn das Bahnticket mehr als 49 Euro kostet, dann fallen ohnehin schon einmal 15 Millionen Menschen weg, weil die es sich nämlich nicht leisten können (10 Millionen Niedriglohnempfänger und 5 Millionen Bürgergeldempfänger). Und die armen Rentner, die es sich dann auch nicht leisten können, sind da noch gar nicht mit eingerechnet. Aber arme Rentner haben ja ohnehin keine Zeit Zug zu fahren, denn die müssen Pfandflaschen aus Mülleimern sammeln.

    Außerdem möchte Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) das "günstige" Bahnticket als Abo anbieten, damit der arme "Pöbel" auch ja nicht in die Bahnen und Busse kommt. Falls jemand nicht weiß was ein Abo ist, habe ich hier die Definition: *Ein Abonnement (Abkürzung: Abo) ist ein Dauerschuldverhältnis, das im regelmäßigen Bezug einer Leistung, meist gegen ein Entgelt, besteht.* Viele Millionen arme Menschen sollen sich also auch noch in ein "Dauerschuldverhältnis" begeben, damit die Aktiengesellschaft DB wieder satte Gewinne machen kann. Sieht so ein demokratischer Sozialstaat (Art. 20 GG) aus? Nun ja, für die FDP gibt es wohl keine armen Menschen.

    • @Ricky-13:

      Dankeschön. Sehr guter Kommentar. Daumen hoch!

  • Was heißt "Gemecker"? Was heißt "übertrieben"? Ich komme für meine beruflichen Fahrten monatlich auf rund 200 Euro. Da war das Neun-Euro-Ticket eine enorme Entlastung, das wäre es für mich aber auch bei 49 oder selbst bei 69 Euro. Klar, da beschwere ich mich nicht.

    Nur: Ich weiß auch, dass ich finanziell relativ gut dastehe und mir auch in diesen Zeiten (noch) keine großen Sorgen machen muss. Nun gibt es aber nicht wenige Leute, für die bei der aktuellen Preisentwicklung sogar ein Neun-Euro-Ticket zur Herausforderung werden könnte. Diese Leute werden damit wieder ausgeschlossen. Und wenn man ein einigermaßen soziales Wesen ist, denkt man auch an die und nicht nur an sich. Daher würde ich das schwerlich "Gemecker" nennen ...

  • ja, irgendwie besser, als gar nichts.

    trotzdem erfuellt das neue ticket wohl nicht mehr seinen zweck, naemlich leute vom auto in den oepnv zu bringen.



    die 9 euro hat jeder ausgegeben, auch ohne zu wissen, ob sie fahren oder ob es sich lohnt. und wenn man es einmal hat, dann faehrt man auch mal damit.



    49 euro lohnt sich nur fuer die, die sich sowieso jeden monat ihr ticket ziehen.



    kein mensch kauft etwas fuer 49 euro, was er vielleicht gar nicht nutzt.



    gut moeglich, dass die absoluten einnahmen fuer die verkehrsbetriebe sogar geringer ausfallen als bei dem 9 euro ticket.

    • @the real günni:

      Der von der BuReg anvisierte Preis zwischen 50 und 70 Euro, nicht 49, wie hier in den Raum gestellt wurde, brächte mir persönlich, wie allen anderen Wenignutzern tatsächlich nichts, Bei einem solchen Preis werden nur die Bezieher mittlerer Einkommen subventioniert, die ihre zumeist beruflich bedingten Fahrtkosten dann auch noch von der Steuer absetzen können.

    • @the real günni:

      "trotzdem erfuellt das neue ticket wohl nicht mehr seinen zweck, naemlich leute vom auto in den oepnv zu bringen."

      Das war die gesamte Zeit über nicht der Zweck des 9 Euro Tickets. Es ging die ganze Zeit um Entlastung der Bürger in Zeiten hoher Inflation. Das Ticket war Teil des ersten Entlastungpakets, für Autofahrer gabs da die Spritpreisbremse. Das wurde auch mehrfach breit erklärt.

    • @the real günni:

      "die 9 euro hat jeder ausgegeben, auch ohne zu wissen, ob sie fahren oder ob es sich lohnt. und wenn man es einmal hat, dann faehrt man auch mal damit."

      und so haben auch die "nur mal einfach so Käufer" das Ticket anderer Mehrnutzer mitgetragen, vielleicht nicht komplett, aber einen Effekt wird es gegeben haben.

  • Dankeschön für den positiven Artikel. Dem stimme ich voll zu. :-)

    Und wer weiß, vielleicht gelingt es ja beim (voraussichtlich für monatlich 49 Euro) geplanten "Quer durchs Land Monatsticket" ja auch die Intercity Nutzung zu inkludieren.

    Dann dürfte doch wirklich niemand mehr meckern. Einen Monat durch Deutschland inklusive IC Nutzung mit nur einem Ticket.

    Reisekomfort/Schnelle Verbindung von Stadt zu Stadt auch für schmale Geldbeutel! Das wär doch was, oder?

  • 29 Euro für ein regionales Monatsticket und 49 Euro für ein bundesweites fände ich fair.

    Das Problem in diesem Land ist, dass Gratis- oder (wirkliche) Billigangebote durchaus viele Menschen dazu verleiten, entsprechend mit dem Vehikel Bahn umzugehen.

    • @Tenderloin:

      So lange ein regionales Ticket nicht wie die Ländertickets an der Landesgrenze enden, sondern ein Umkreisticket darstellt finde ich das auch ok. Momentan kostet mich ein Ticket von Hildesheim nach Paderborn (120km) mindestens 42€, während ich für die Fahrt nach Norddeich (310km) mit den Nds-Ticket 24€ bezahle. Das ist für mich so nicht stimmig.

  • Ich finde es noch wichtig, dass das Ticket weiter für einzelne Monate und nicht nur im Jahres-Abo gekauft werden kann. Das würde die Hürde nieder halten.

  • 6G
    656279 (Profil gelöscht)

    Nachtrag zu meinem vorherigen Post:

    Als halbwegs solventes Rentnerpaar wohnen wir in einen kleinen, eher wohlhabenden Gemeinde im Südwesten Deutschlands; mit Schadstoffdiesel vor der Tür und auf Privatgrund, versteht sich. Sind also von der Notzung des ÖPNV nicht wirklich tangiert.

    Das 9-Euro Ticket habe ich mir dennoch gekauft, um im Haus der gerade in Texas weilenden Verwandten immer mal nach dem Rechten zu schauen. War schon ein Abenteuer, mit vier verschiedenen Verkehrsmitteln (3 mal umsteigen) und bei drei verschiedenen Betreibern (RMV, VRN, DB).

    Gut 90 statt der ansonsten 30 Minuten mit dem Auto von Tür zu Tür; und glücklicherweise hat das Wetter gehalten und nur einmal hatte die DB soviel Verspätung, das der folgende Anschluß "weg" war.

  • Für arme Rentner, Mindestlohnbezieher , geschweige denn ALGII-Empfänger ist ein 49 € Ticket nicht erschwinglich. Diese Lösung würde die Ärmsten der Armen in unzulässiger Weise ausgrenzen und diskriminieren.



    Wenn ein Land wie Ungarn es sich leisten kann, allen ab 65jährigen alle öffentlichen Nahverkehrsmittel kostenlos nutzen zu lassen, -das gilt übrigens auch für Touristen- sollte das in unserem reichen Land mindestens auch möglich sein. Deshalb ist meine Forderung, dass jeder Bürger in Deutschland mit einem Nettoeinkommen unter 1500 Euro, wie arme Rentner, ALGII-und Grundsicherungsempfänger, Alleinerziehende und Mindestlohnbezieher das geplante 49 €Ticket umsonst, oder zumindest weiterhin für 9 € erhalten sollen, während alle anderen, finanziell besser Gestellten durchaus finanziell in der Lage sind, € 49 bezahlen können. Wenn skandalöserweise große Konzerne in Milliardenhöhe subventioniert werden können und diese Steuergelder dann bei deren Aktionären als Gewinnausschüttung landen, ist diese Lösung nur mehr als gerecht. Das Glas ist tatsächlich nur für das einkommensstärkere 3/4 der Bevölkerung "dreiviertelt voll" .

  • 69 Euro Minimum. Gerne ermäßigte Tarife für Schüler, Studenten, Rentner und Transferempfänger.

  • 6G
    656279 (Profil gelöscht)

    "Alles, was günstiger ist und überall gilt, hilft nicht nur im Kampf gegen den Klimawandel."

    In Sachen Klimawandel sehe ich das eher als Nullsummen-Spiel. Klar, wer jetzt um die 100 Euro pro Monat bezahlen muß, wird zu 49 gern zugreifen. Mehr aber auch nicht.

    Der Dienstwagenfahrer hat das nicht nötig. Die Menschen abseits der gut angeschlossenen Ballungszentren wohnend eh nicht; weil das dort notwendige eigene Fahrzeug sowieso vor der Tür steht.

    Wo also sind die klimarelevanten zusätzlichen Nutzerpotentiale?

    • @656279 (Profil gelöscht):

      Alle die in einem Ballungsraum, Metropolregion oder auch an einer Bahnstrecke wohnen die einen in ertraeglicher Zeit in die naechste Stadt bringt. Man kann ja auch mit dem Auto zur Bahnstationen fahren, immer noch besser als den ganzen Weg mit dem Auto zu machen, wenn man nur kurze Wege macht reicht ja ein kleines altes Auto.

    • 6G
      657969 (Profil gelöscht)
      @656279 (Profil gelöscht):

      Die klimarelevanten Potenziale ergeben sich bei einem Regionalticket zu 365 pro Jahr. 1 Euro pro Tag und Erwachsenen ist preiswerter als jedes Parkhaus, Parkuhr und Diesel. Schon ab dem 7. PKW Kilometer. Es kommt dann Uch häufiger zum Pendeln mit dem Öpnv.



      Und damit auch zu weniger Emissionen von Lärm, Abgasen, Abrieb, usw.



      Es braucht ein preiswertes Jahresticket.



      Der MP von BW sollte den Anfang machen und nicht von Waschlappen schwärmen.

    • @656279 (Profil gelöscht):

      Völlig einverstanden



      Fazit 49 euro sind zu teuer, um auch die Menschen, die sich ein Auto ,eisten können/müssen, dazu zu bewegen öfter die Öffis zu benutzen



      Das wäre aber sooo wichtig!

  • Allerhöchste Zeit sich mal Gedanken über die Preis- und Kostenstruktur im ÖNPV zu machen.



    Ich würde mal postolieren, dass der Vertrieb (also letztlich der Fahrscheinverkauf) sicher 40% der Bus- Bahnkosten verursacht.



    Würde man also die Leistung grundsätzlich verschenken (oder über eine "Flatrate" abrechnen) hätte man die Kosten schonmal um 40% gesenkt.

    • @Bolzkopf:

      40%? Niemals. Die Automaten sind eine einmalige Anschaffung, zumindest für einige Jahre und deren Betriebskosten nebst Wartung sind überschaubar gering. Dagegen werden Busse und Bahnen von Personen gefahren und gewartet und verbrauchen zusätzlich Strom, Treibstoff etc. Da sind 40% mehr als zu hoch angesetzt und doch eher im 0,x%-Bereich zu finden.

    • @Bolzkopf:

      40% scheint mir etwas hoch gegriffen. Aber dass diese unglaublich komplexe Tarifstruktur viel Geld kostet, denke ich auch. Im Grunde könnte man 90% der Automaten und Schalter streichen, ein für alle günstiges Angebot schaffen, dass nur über eine kostenlose App zu erwerben ist, einen großen Teil der Kontrollen einsparen und dafür die Strafen für Schwarzfahren erheblich erhöhen und vor allem jede Menge Bürojobs einsparen, bei den Leuten, die für die komplizierten Tarifstrukturen verantwortlich sind. Und wenn dann die Leute, deren Jobs wegfallen, zu Lokführern und Busfahrer umgeschult werden, gewinnt man tatsächlich auch das Personal, dass im Moment für einen Ausbau des ÖPNV fehlt.

    • @Bolzkopf:

      Da brauche ich nicht viel Fachkenntnis zu betrieblichen Informationen. Aber eines lässt sich in diesem Fall ganz leicht sagen. Die größten Posten für einen ÖPNV-Anbieter sind:



      - Gehälter



      - Fuhrpark (Investition und Wartung)

      Fahrkartenautomaten, App, und dergleichen machen in Summe nur einen Bruchteil der Gesamtkosten aus.



      - Energie (Diesel, Strom, ..)

    • @Bolzkopf:

      40%? Die Fahrscheinautomaten sind eine Einmalanschaffung und halten einige/viele Jahre. Deren Betrieb ist überschaubar. Strom, Papier, Wechselgeldtausch- u. Leerungskosten, Verbindung zum Internet zwecks Kartenzahlung. Evtl. Wartungskosten die aber auch nicht hoch sein dürften. Dagegen wie viele Busse, Bahnen mit verschleißträchtigen Material und Kraftstoff (Strom, Diesel, Wasserstoff) und Personal? Dazu kommt noch die Verwaltung mit allen Einheiten und Aufgaben. Da sind 40% mehr als reichlich hoch gegriffen.

    • 6G
      656279 (Profil gelöscht)
      @Bolzkopf:

      "Würde man also die Leistung grundsätzlich verschenken (oder über eine "Flatrate" abrechnen) hätte man die Kosten schonmal um 40% gesenkt."

      Ein Thema, welches bei den vielen, vielen Tarifgebieten und (fast) ebenso vielen Betreibergesellschaften eher Tabu ist.

  • Schön, dass man auch mal das Postive hervorhebt.



    Es wird zu oft, auch in dem hiesigen Medium, bei jeglicher Massnahme ein Punkt gesucht und oft auch gefunden, wo irgendwer nicht so profitiert, wie andere. Also gemeckert.

    Um das fortzuführen: "Ein Verkehrsmittel [Bahn] der gehobenen Mittelschicht, das ärmere Menschen qua Preis ausgeschlossen hat."

    Der Satz stimmt so nicht. Vielleicht für Fernreisen via ICE. Aber gerade der Nah- und Regionalverkehr für den das 49 Euro Ticket gelten soll, schliesst Ärmere nicht aus.

    • @fly:

      Natürlich schließt es arme Menschen aus, wenn die vierköpfige Familie für die Fahrt in die 30km entfernte Stadt zum Einkaufen 20€ alleine für die Fahrt mit ÖPNV bezahlen soll!

    • @fly:

      Die Fernreisen sind für größere Familien mit der Bahn eine Katastrophe, vor allem wenn man Urlaub auf einem Hof oder Zeltplatz machen möchte. Nicht nur kommt man mit Gepäck kaum hin, nein zusätzlich ist man viel mehr Geld los als Sprit und Auto kosten. Außer man bucht sehr früh. Nicht mal kann man halbwegs flexibel Gepäck und Räder aufgeben (außer Spedition), ein Graus, wenn dann noch Ausland involviert ist. Neulich erst mit Frankreich durchexerziert. Hin ging es noch, der Rest war Mist. So wird’s nix mehr mit Fernreisen.

      • @sachmah:

        So ist es, wir fahren das ganze Jahr nur Fahrrad, fuers Ferienhaus in Dänemark mieten wir uns nen Bullie...

  • Frau Mertins, Sie fallen auf das Geblende der Autolobby-gestützen FDP Irrlichter rein.



    Das 9€ Ticket wurde 52 Mio. mal verkauft und kostete insgesamt 2500 Mio. Mit 48 € trägt es sich bei den Verkaufszahlen also selbst. Sprich da ist noch nicht mal ein Stückchen Förderung seitens des Bundes oder der Länder mit drinne. Und fördern könnte man es sehr wohl, wenn man bedenkt wie viele Billionen an Förderungen mittlerweile ins Auto geflossen sind.

    Hinzukommt, die Rede war von 49 - 69 €, und dass die Politiker das untere Ende nehmen werden, finde ich eine sehr optimistische Annahme.

    • @Shasu:

      Aber 17 Mio mal hat es sich eben nur beim Preis von 9 Euro verkauft. Da haben die meisten nicht groß nachgedacht und einfach erst mal gekauft, bei ein bis drei Fahrten hin und zurück hat sich das gelohnt. Schon bei 49 Euro wird das anders sein, und viele werden es leider im Vergleich zu den puren Benzinkosten des eh’ bezahlten Autos kalkulieren, und gar nicht oder nur bei einem bestimmten Anlass kaufen.



      Ich selbst werde vermutlich auch so verfahren: Ich habe zwar kein Auto, aber die meisten Wege mache ich zu Fuß und mit dem Rad, darum gibt es viele Monate, wo ich unter 20 Euro für den ÖPNV ausgebe.

      • @o_aus_h:

        Man wird es nicht zu den Benzin, sondern zu den Zeit- und Bequemlichkeitskosten kalkulieren.

        Sobald sich der zeitliche Mehraufwand bei ÖPNV Richtung eine Stunde mehr beim täglichen Pendeln bewegt, gewinnt schnell das Auto.



        Und bei vielen liegt der Mehraufwand deutlich über eine Stunde.

        Wir brauchen schnelleren ÖPNV entlang der Hauptpendlerstrecken.

      • @o_aus_h:

        Sicherlich. Die Rechnung sollte auch nur zeigen, dass diese 49-69 EUR vollkommen überteuert sind. Wir reden hier von 10 Mrd. pro Jahr an Kosten. Das kann man mit einem Wegfall der Kerosinsubvention, Dieselsubvention, und Dienstwagenprivileg sofort gegenfinanzieren, und würde damit vielen Millionen Menschen in Deutschland effektiv helfen.



        Da man dieses nicht macht, zeigt sich relativ einfach, dass es der Politik im Autoland (egal welcher Couleur) nicht am Wohl der Bürger gelegen ist, sondern nur die Gewinne der Autoindustrie und Big Oil zählen.

      • @o_aus_h:

        bei 6 Personen im Haushalt: 6 mal 49 Euro im Monat, zwar immer noch günstiger als ein aktuelles Monatsticket, aber dennoch zu teuer. Anlassbezogen vielleicht, eine Dauerlösung und Alternative zum Auto, das vor der Tür steht und eh kostet, wird es so nicht werden.

        • @nutzer:

          6 erwachsene arbeitende Personen in einem Haushalt oder eine Familie, wo die ganz kleinen umsonst fahren und die Schüler und Studenten bereits supergünstige Tickets haben?

        • @nutzer:

          Wie viele Haushalte mit 6 Personen und einem Auto gibt es wohl in Deutschland?



          49 Euro sind weniger als eine Tankfüllung.

          • @Herma Huhn:

            ich habe meinen Haushalt gemeint.



            Die Rechnung sieht aber auch im durchschnittlichen Haushalt mit 3 Personen (falls das überhaupt noch der Durchschnitt ist) auch nicht viel positiver aus...

    • @Shasu:

      "... die Rede war von 49 - 69 €, und dass die Politiker das untere Ende nehmen werden, finde ich eine sehr optimistische Annahme."

      Das glaube ich auch nicht, dass es bei 49 Euro bleibt, denn ein kostengünstiger ÖPNV gefährdet die klimazerstörende Autoindustrie und erst recht die Gewinne der Mineralölkonzerne. Allein der Pkw-Verkehr in Deutschland erzeugt rund 100 Millionen Tonnen CO2 im Jahr. Aber unsere Politiker schwadronieren ja lieber über den Klimawandel, anstatt endlich mal zu handeln. Übrigens wurde das 9-Euro-Ticket nur von der FDP "genehmigt", weil die FDP dafür den Tankrabatt bekommen hat, von dem aber nicht der autofahrende Bürger, sondern nur die Mineralölkonzerne profitiert haben. Greta Thunberg sagte „Deutschland ist ein Klima-Schurke“, während der neoliberale Lindner sagte „Von Kindern und Jugendlichen kann man nicht erwarten, dass sie bereits alle globalen Zusammenhänge, das technisch Sinnvolle und das ökonomisch Machbare sehen“. Die FDP gehört mit ihren Ansichten in die 1950er Jahre des 20. Jahrhunderts, aber nicht mehr in die Welt des 21. Jahrhunderts, wo es um das Klima und die Zukunft der jungen Menschen geht und nicht um noch mehr klimaschädliches Wirtschaftswachstum.

  • Stimme voll zu! Es ist wirklich ein Unterschied wie Tag und Nacht im Vergleich zu dem was wir vor Juni hatten. Es ist besser als was selbst die Grünen 2017 fordern wagten, es ist besser als praktisch jede andere Idee die auch nur als halbwegs realistisch angesehen wurde.

    Und wer redet es sollte lieber investiert werden - es braucht wirklich beides, und jetzt darüber zu jammern dass wir erstmal nur das eine bekommt ist fehl am Platz. So ein 49€-Ticket würde übrigens auch dazu führen dass sich alle weiteren ÖPNV-Investionen viel mehr lohnen würden als sie es zur Zeit tun, weil jede gute Verbindung viel attraktiver ist wenn es relativ günstiges und unkompliziertes Tarifangebot gibt!

  • Danke Frau Mertins!

  • Danke! 49-69€ sind viel besser als die bisherigen 300€!

  • Je günstiger das Ticket, um so mehr Leute gibt es, für die es sich lohnt. Insofern bin ich mir nicht sicher, ob ein Ticket für 49 oder gar 69 Euro mehr Einnahmen generiert, als ein Ticket für 29 Euro.



    Wer bisher jeden Tag mit dem Auto zur Arbeit fährt, obwohl es eine einigermaßen attraktive ÖPNV-Alternative gibt, der wird es auch nicht machen, wenn seine Monatskarte 20 oder 30% billiger ist und theoretisch in ganz Deutschland nutzbar ist. Da geht es um andere Aspekte, Komfort, Zeitersparnis, Flexibilität etc.



    Interessant wird es für diejenigen, für die sich eine Monatskarte bisher nicht lohnt, zum Beispiel weil sie nicht alle Bedarfe mit Bussen und Bahnen decken können oder weil sie nur ein bis zweimal in der Woche zum Arbeitsplatz fahren. Für diese "casual user" sind Einzel- oder Tageskarten bisher aber vielleicht teurer, als dann diese Fahrten mit dem Auto zu machen. Je günstiger so ein Ticket ist, um so mehr davon kann man erreichen.

  • 49,- € ist durchaus ein guter Preis. Meine Frau, die ständig zwischen hier und Hildesheim pendelt spart über 60 % gegenüber ihrer jetzigen Monatskarte. Aber für mich ist das nichts, zum einen, weil ich von zuhause aus arbeite, zum anderen, weil die Orte, in die ich häufig muss, mit dem ÖPNV nicht erreichbar sind, oder nur mit stundenlangen Umwegen. Und morgens und tagsüber komme ich zwar gut in die Stadt und zur Bahn (nahezu Stundentakt), aber abends fährt der letzte Bus ab Hildesheim um 19.30 Uhr. Danach geht garnichts mehr. Samstagnachmittags und Sonntags dann 2-Stundentakt, aber wenn ich mit dem letzten Bus nach Hildesheim fahre, muss ich dort nahezu 8 Stunden verbringen , um um Mitternacht mit dem ersten Nachtbus wieder nach Hause zu kommen. Das ist komplett inakzeptabel. Daher ist das Ticket zu 49 € unattraktiv, weil ich es kaum gebrauchen werde. Bei 30 € sähe das anders aus, das müßte sich im Jahresschnitt rentieren.

  • Da haben Sie eindeutig recht! Bei uns kostet ein Zonen-Monatsticket nur für den Stadtbereich 54 Euro. Zu meiner letzten Firma kostete es somit 160 Euro monatlich. Dieses Zonensystem war einfach eine Katastrophe. Meine Mitfahrer hatten sich irgendwann alle wieder fürs Auto entschieden und ich kann es ihnen nicht verdenken, weil der Verbund jedes Jahr die Preise um 5% anhob wodurch es dann schnell Richtung 200 Euro ging. Also alles ist nun besser als dieses bisherige System sogar ein 69 Euro Ticket bundesweit. Und bitte lasst uns nicht wieder in typisch deutsche Denkmuster verfallen, nach denen erst wieder Berater für Millionen Euro ausloten wie man es denn nun optimiert machen soll und am Ende gar nichts rauskommt! Das Ticket wird es nie allen Recht machen können und ja wer auf dem Land wohnt hat oft nix vom ÖPNV. Aber das weiß man ja vorher, ich lebe z.B. in einer Kleinstadt und ein wichtiger Aspekt für den Kauf der Immobilie war damals die halbstündige Zuganbindung. Und ich konnte nicht verstehen wie sich Freunde ein Haus 5 Kilometer weiter kaufen konnten wo die Grundstücke nur marginal billiger sind aber sich bereits Fuchs und Hase gute Nacht sagen. Die brauchen dann eben 2 Autos aber das war ja bereits vorher klar. Aber die anderen und die meisten leben nunmal direkt in großen und kleinen Städten werden von dem neuen Ticket profitieren und laut Umfrage sind ja auch 75% dafür.

  • Danke. Es gibt viel zu viele pessimistische Reporter*innen, da tut ihr Bericht mal so richtig gut.



    Und ja, 49€ wären schon mal eine gute Lösung, denn es muss ja auch noch viel getan werden. Speziell für den ÖPNV auf dem Land, wo selbst ein 0€ Ticket oft noch keine Lösung wäre.

  • Natürlich ist preiswerter ÖPNV eine gute Sache. Idealerweise wäre er vollständig steuerfinanziert und somit in der Nutzung gratis.

    Aber man muß überlegen, wo es hakt: Am meisten dort, wo der ÖPNV kaum existiert. Schon in Brandenburg, keine 100 km von der Hauptstadt entfernt, gibt es Orte, die am Wochenende gar keinen Bus haben, an Werktagen vielleicht zwei am Morgen, zwei am Nachmittag.

    Wie viele kleine Bahnhöfe gibt es in DE, die schon lange leerstehen oder zu Tankstellen umgebaut wurden? Wie viele ehemalige Bahnstrecken sind jetzt touristische Fahrradwege?

    Um den ÖPNV wiederherzustellen, ganz vor allem den auf der Schiene, braucht man Geld. Daher ist ein 49-Euro-Ticket wohl ein guter Kompromiss zwischen "für alle erschwinglich" und "ganz ohne Einnahmen" geht's nicht.

    Warum aber genau 49 Euro und nicht 48 oder 50, erschließt sich mir nicht. 50 wäre zumindest beim Bezahlen praktischer, weil die Verkäufer (= Fahrscheinautomaten) nicht so viel Wechselgeld vorhalten müßten.

    • @FullContact:

      Der Preis von 49 Euro hat denselben Grund wie all die anderen krummen Preise 0,99 €, 1,99 €, etc. Wirkt einfach etwas preiswerter, obwohl das natürlich völliger Quatsch ist. 😉

  • Es gibt Verhinderer und es gibt solche, die der Rezession etwas entgegenstellen wollen.

  • "Alles, was günstiger ist und überall gilt, hilft nicht nur im Kampf gegen den Klimawandel."



    Wenn gerade mal rund 10% der Nutzenden ihren PKW zumindest gelgentlich mal stehen lassen, spricht das nicht gerade für die Klimabilanz dieser Maßnahme.



    "Die Bahn diente bisher vor allem denen, die es sich leisten konnten. Ein Verkehrsmittel der gehobenen Mittelschicht, das ärmere Menschen qua Preis ausgeschlossen hat."



    Günstiger als das Auto war der ÖPNV schon immer, er wäre es selbst dann noch wenn man die bisherigen Preise verdoppeln würde. Und für diejenigen die so arm sind, dass sie sich bisher weder den ÖPNV noch sonstige Mobilität leisten konnten, gäbe es sinnvollere und gezieltere Unterstützungsmaßnahmen als ein Subventionierung nach dem Gießkannenprinzip die jede Menge vermeidbare Emissionen erzeugt.

    • 6G
      656279 (Profil gelöscht)
      @Ingo Bernable:

      "Günstiger als das Auto war der ÖPNV schon immer" ...

      Bestenfalls, wenn man das Auto singulär und als ÖPNV-Ersatz für den Arbeitsweg nutzt; Wohnlage und Arbeitsplatz halbwegs gut angebunden sind.

      Alles darüber hinaus gehende macht den ÖPNV von den Kosten, dem Komfort und der jeweils benötigten Zeit eher undiskutabel.

    • @Ingo Bernable:

      Nee. Die Öffis waren noch nie pauschal günstiger. Also zumindest nicht bei uns im vergessenen Südwesten. Nicht preislich und schon gar nicht was Zeit anbelangt. Selbst das überteuerte Parken ist bei uns günstiger als die Bahn. Parkticket: 10 Euro, egal wie viel Personen. Und einen halben Liter Sprit für beide Richtungen durchschnittlich. Also gerade um Moment 1,50€ plus minus. Bahnticket: 5,60 Euro pro Person je Strecke. Und dann braucht es mehrere Kilometer, um überhaupt zum Bahnhof zu kommen. Der Zug fährt nur einmal die Stunde. Wenn er denn kommt. Von Bussen brauchen wir gar nicht reden, die gibt's nur für die SchülerInnen morgens und nachmittags.

      • @Tuff:

        Dieser Kommentar illustriert wunderbar den üblichen Denkfehler. Sie vergleichen lediglich Parkschein und Spritkosten mit dem Ticketpreis des ÖPNV, übersehen dabei aber völlig, dass sie ja auch das Auto selbst bezahlen müssen, ebenso Inspektionen, Reparaturen, Kfz-Steuern und Versicherung, ggf. auch einen Stellplatz oder eine Garage finanzieren müssen, etc.



        Grob gepeilt kann man für den Unterhalt eines Autos 200-400€/mtl. rechnen. Mehr als genug also um gleich mehrere Leute mit Monatskarten versorgen zu können.

        • @Ingo Bernable:

          Ihr Denkfehler ist, dass Sie entweder Auto oder ÖPNV vergleichen. In der Stadt gibt es diese Option, auf dem Land will kaum jemand komplett auf das Auto verzichten. Steuer, Versicherung, Anschaffungskosten hat man also so oder so, es bleiben Sprit, Parken und Abnutzung. Wenn das gleich viel oder weniger kostet wie ÖPNV, dann wird das Auto verwendet, weil es flexibler ist.

      • @Tuff:

        Schulbusse dürfen durchaus auch von "normalen" Menschen genutzt werden.

        • @Ano Nym:

          Dürfen sie.



          Aber die Frequenz ist nicht für "normale Menschen" gemacht und der Füllstand auch nur mit Schülern mehr als ausgereizt.

    • @Ingo Bernable:

      Nein, das auto ist, für den Besitzer, nicht gleich günstiger, das ist Blödsinn.



      Es kommt immer auf die gefahrenen Kilometer und Anzahl der Fahrten an. Für 80 Euro fahre ich in ÖPNV einen ganzen Monat quer durch die Stadt und brauche mir dafür kein Auto anschaffen. Fahre ich jedoch immer Kurzstrecke mit Einzelticket ist das Auto günstiger.



      Und ein günstiges Ticket IST eine gute Maßnahme. Damit kommt man dann günstig zur Arbeit, bei der man vielleicht schon per se kaum Steuern zahlt weil das Gehalt so niedrig ist.



      Vermeidbare Emiasionen gäbe es vor Allem im Stadtverkehr mit PKW, halb gefüllte Busse sind wesentlich sparsamer als 1,4 Personen im 1,5-Tonnen-Auto.

      • @WeGu:

        Jein. Die Bahn hat ua das Problem, dass ich für eine Stadt in der Nähe rund 30 km und 20 min Fahrt brauche, mit ÖPNV hingegen nicht nur 1:20 je Strecke, sondern auch den großen Umweg, der die Zeit kostet, bezahlen muss. Das ist teurer als inklusive Verschleiß mit dem Auto. Das ist Murks, vor allem wenn nach dann zu mehreren im Auto fahren kann.

  • Vielen Dank Frau Mertins!



    Sehr gut gesagt.



    "Zu zwei drittel voll".



    Lasst uns weiter machen.