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Forscher über die „Letzte Generation“„Ein Ausdruck der Verzweiflung“

Die Diskussion um die Klimakrise habe sich darauf reduziert, wie man demonstrieren solle, sagt Protestforscher Simon Teune. Das sei bequem.

Protestbaumhaus gegen eine neue Straße in der Berliner Wuhlheide Foto: M. Golejewski/AdoraPress
Interview von Tabea Kirchner

taz:­ Herr Teune, dieses Jahr überschlagen sich die Extremwetter­ereignisse. Die Klimakrise ist so präsent wie nie. Eigentlich müssten die Menschen doch alarmiert sein. Wieso gehen trotzdem immer weniger Leute zu den Klimastreiks?

Bild: Chris Grodotzki/jib collective
Im Interview: Simon Teune

ist politischer Soziologe und forscht am Institut für Protest- und Bewegungsforschung (ipb) zur kulturellen Einbettung von Protesten.

Simon Teune: Es gibt immer einen Kern von Leuten, die sind politisch sehr aktiv und leicht mobilisierbar. Dann gibt es Leute, die gehen vielleicht einmal im Jahr auf die Straße oder seltener. Das sind die Leute, die 2019 bei den Klimastreiks waren. Die kommen jetzt nicht mehr. Viele sind zwar frustriert von der Klimapolitik der Bundesregierung, setzen das aber nicht mehr unmittelbar in Protest um, weil sie das Gefühl haben, sie würden nicht gehört. Nicht nur von der Regierung, sondern auch von den Medien. Allein die Tatsache, dass Sie damit einsteigen, dass es wenig Leute waren. 250.000 Leute an einem Tag in Deutschland auf die Straße zu bringen, das ist im Kontext einer allgemeinen Flaute immer noch ein sehr großer Protest.

Was müsste jetzt passieren, um auch enttäuschte Menschen wieder zu mobilisieren?

Was es braucht, ist das Verständnis, dass ich tatsächlich den Unterschied machen kann, wenn ich mich an einem Protest beteilige. Das kann zum Beispiel passieren, wenn die Klimadebatte auf konkrete politische Entscheidungen zuläuft. Die verkehrspolitischen Initiativen in Berlin zum Beispiel sind gerade gegen den Trend besonders mobilisierungsfähig, weil der Senat die Priorität für Radverkehr rückgängig macht. Da gibt es wie 2019 bei den Klimastreiks die Haltung, dass man mit dem Protest etwas verändern kann. Dieses Momentum fehlt in der Klimapolitik, auch wegen der Enttäuschung, dass trotz der bedrohlichen Situation selbst Maßnahmen, die man relativ schnell umsetzen könnte, liegen bleiben.

Zum Beispiel?

Zum Beispiel Tempolimit, ein 9-Euro-Ticket, Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs und der Radinfrastruktur, Abbau von fossilen Subventionen. Da ist sehr viel Luft nach oben auf der Ebene von politischen Maßnahmen. Aber auch auf der Ebene von politischer Kommunikation fehlt die klare Ansage, dass die Bedrohungen der Klimakrise ernst genommen werden. Es gibt kein Angebot für eine Politik, die uns auf das 1,5-Grad-Ziel führt, zu dem Deutschland sich in Paris verpflichtet hat.

Das heißt, wenn die Politik die Klimakrise anders kommunizieren würde, wäre die Bereitschaft auch größer, sich für Klimaschutz einzusetzen?

Die Klimabewegung und diejenigen, die es mit Klimapolitik ernst meinen, sind mit einer großen Herausforderung konfrontiert. Sie müssen innerhalb von sehr kurzer Zeit und gegen massiven Widerstand eine radikale Transformation durchsetzen. Dafür muss man klar sagen, in welcher Situation wir uns befinden, sodass die Menschen sich von den einzelnen Maßnahmen nicht nur bedroht fühlen, sondern für sich darin auch eine positive Perspektive sehen. Sie haben es zu Beginn gesagt, dieses Jahr hat sehr deutlich gezeigt, womit wir in Zukunft rechnen müssen. Die Verwüstungen durch Extremwetterereignisse sind das eine. Es ist aber auch absehbar, dass die Konflikte, die mit der Klimakrise einhergehen, beträchtlich sein werden. Davon werden alle Menschen betroffen sein. Jeder Zehntelgrad weniger wird die Entwicklung abmildern. Das muss die Perspektive sein, mit der Maßnahmen angegangen werden.

Wie sieht es aus mit der radikaleren Protestgruppe Letzte Generation? Lösen deren Aktionen die Klimastreiks bald ab?

Es ist eine Situation entstanden, wo die Letzte Generation zum Buhmann geworden ist

Ablösen werden sie die Fridays for Future mit Sicherheit nicht. Es braucht weiterhin das Zeichen, dass viele Leute mit der Regierungspolitik nicht zufrieden sind, und das kann eine Straßenblockade nicht leisten. Die Aktionsformen der Letzten Generation sind Ausdruck der Verzweiflung, weil es keine Anerkennung dafür gibt, dass wir uns in einer Notsituation befinden. An den Aktionen zeigt sich aber auch das Problem, die Bedrohung durch die Klimakrise zu kommunizieren. Viele Menschen verstehen nicht, was die Aktionen sollen. Die Blockaden schaffen kein Symbol für das Unrecht einer fossilen Wirtschaft, sondern allenfalls für unsere Unfähigkeit, uns damit zu konfrontieren.

Eine Umfrage zeigte kürzlich, dass der Zuspruch zu Klimabewegungen drastisch nachgelassen hat.

Es ist eine Situation entstanden, wo die Letzte Generation zum Buhmann geworden ist. Die ganze Diskussion um die Klimakrise hat sich darauf reduziert, in welcher Form man demonstrieren soll. Das ist für alle, die eine Klimapolitik bremsen wollen, sehr bequem. Diejenigen, die Straßenblockaden und symbolische Aktionen mit Terrorismus gleichsetzen, wollen von der Dringlichkeit einer konsequenten Klimapolitik ablenken. Diese vergiftete Atmosphäre färbt auch auf andere Leute ab, die in der Klimabewegung aktiv sind. Es hat sich eine feindliche Haltung gegenüber Klimaaktivismus insgesamt entwickelt.

Amnesty International hat Deutschland in Bezug auf die Versammlungsfreiheit erstmals als Problemland aufgelistet. Könnte das Menschen auch abschrecken, zu protestieren?

Ich denke, dass die Leute, die sich der Letzten Generation anschließen, nicht dadurch abschrecken lassen. In der Gruppe wird ja eine Haltung erzeugt, dass man mit vollem Einsatz reingehen muss. Da macht es kaum einen Unterschied, welche Konsequenzen einen erwarten. Aber die Einschränkung von Klimaprotest, die Vorverurteilung als kriminelle Vereinigung und die Vorbeugehaft erwecken den Eindruck, dass die Proteste das Problem sind. Da verstärken sich die öffentliche Debatte und die staatlichen Maßnahmen gegenseitig. Und das erzeugt sehr wohl eine Atmosphäre, in der Menschen, die eine bessere Klimapolitik wollen, eher nicht dafür auf die Straße gehen. Es geht um sehr viel und dabei beschränkt sich die Klimabewegung auf gewaltfreie Aktionen. Eine Verengung des zivilgesellschaftlichen Handlungsspielraums ist schlecht für die demokratische Auseinandersetzung mit einem Problem, das nicht kleiner wird.

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81 Kommentare

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  • "Das Gejammer all der alternativlos Autofahrenden auch hier in den Kommentaren ist zum würgen."

    Sie werden mit der Forderung von zwei Stunden zusätzlichen Pendlerstunden täglich zur und von der Arbeit nichts gegen den Klimawandel ausrichten.

    "Zum würgen" ist daher, dass immer wieder behauptet wird, dass der jetzige ÖPNV ausreichend häufig fährt, schnell genug sei auf langen Strecken, genügend häufig getacktet sei und Arbeitsplätze nahe genug zu den Wohnorten verteilt sind.

  • Die LG ist mit ihrem Anspruch, die Welt zu retten, ist eine moralische Institution und deshalb die richtige Adresse für Verbesserungsvorschläge!



    Das haben schon viele richtig erkannt.



    Ich bitte alle, die Vorschläge haben, was die LG besser machen könnte, das hier als Antwort zu posten.



    Ich leite sie dann gesammelt an die LG weiter!

    Vielen Dank!

  • Faktencheck in der taz:



    taz.de/Erneuerbare...-Fossile/!5959839/



    Verzweiflung ist überbewertet und fehl am Platz.

  • Ein Kaffeeverbot würde 8,7 Mio Tonnen CO2 einsparen, ein Flaschenwasserverbot würde 3 Mio Tonnen CO2 sparen. Ein allgemeines Tempolimit würde 6,7 Mio Tonnen CO2 einsparen. Warum fordern die Klimakleber und fff-Aktivisten nicht ein Kaffee- und Wasserflaschenverbot? Beides braucht wirklich niemand und es brächte rund doppelt so viel CO2 Einsparung wie ein Tempolimit. Könnte eine Ursache für die sinkende Akzeptanz ggü den selbsternannten Klimaaktivisten darin liegen, dass weder die Mittel noch die Ziele überzeugend sind?

    • @Klaus Kuckuck:

      Nur Wasser in Flaschen gehört verboten? Bier, Wein, Limo, Säfte etc. ist ok? Komische Ansicht. Und das mit dem Kaffeeverbot, naja, klingt auch bisschen strange.

    • @Klaus Kuckuck:

      Beim Kaffee wäre ich noch dabei, aber aus kolonialistischen Gründen, doch die menschliche Trinkwasserversorgung kann nicht angetastet werden. Der Mensch benötigt Trinkwasser zum Überleben. Und selbst wenn alle 200m ein Trinkwasserbrunnen auf jedem Punkt der Erde verfügbar ist, benötigt er auch mobiles Wasser, beispielsweise in der Fahrt eines Linienbusses.

      Generell, alleine dass ein Mensch lebt, ist eine hohe Belastung fürs Klima.

      Doch mich macht es suspekt, dass du dich lieber für ein Kaffee- und Wasserflaschenverbot einsetzt, als ein Tempolimit. Ich vermute daher einen autofahrenden Troll.

    • @Klaus Kuckuck:

      Amen.



      Oder ein Smartphone plus social Media-Verbot würde massiv Co2-einsparen

  • Das die LG mit ihrer Öfflichkeitsarbeit ganz mächtig was falsch macht und Gegenpositionen bis tief in die Gruppe der Klimabewegten erzeugt ist ja nun absolut nichts neues.



    An dem Tag, als die Blockade von Rettungsdiensten verniedlicht wurde und die eigene Verantwortung in dem Zusammenhang abgestritten wurde ist das Kind n den Brunnen gefallen.



    Eine moralische Überheblichkeit die jedem, der nicht hinter der Aktionenwahl der LG stand, in die Wutbürgerecke steckte, tat ihr übriges.

    Mit Ende Gelände/Interventionistische Linke und der LG wird es niemals eine breit aufgestellte Klimabewegung geben. Was es braucht ist eine starke bürgerliche FFF-Bewegung!

    • @Rudolf Fissner:

      Rudolf, deine Einschätzung trifft genau den Punkt. Nachdem die LG lange genug mit dem Leben und Gesundheit anderer Menschen gespielt hatte und nun aus der Möglichkeit die zu erwartende bittere Realität wurde, hätte man seine Klebstoffe und sonstigen Krempel einpacken sollen und ernüchternd nach Hause gehen müssen. Die Ignoranz und Rücksichtslosigigkeit ggü. allen anderen Menschen ist es, warum die LG von allen abgelehnt wird.

  • Die Letzte Generation hat es tatsächlich hinbekommen, dass ich mich als jemand, der selbst Klimaschutz betreibt, schäme und mich mehr und mehr aus dem öffentlichen Klimaschutz zurückziehe. Dass so etwas passiert, hätte ich noch vor ein oder zwei Jahren nicht zu träumen gewagt. Auch die Klimawahl im März war ähnlich gelagert. Ist es denn nicht klar, dass man Leute abholen muss um sie mit ins Boot zu holen und Erfolg mit seinen Aktionen zu haben? Dass man den breiten Zuspruch braucht? Letztlich ist es so, dass die Letzte Generation eine ähnliche Perversion der Klimaschutzbewegung ist, wie die RAF eine Perversion des Kommunismus war. Bewirkt werden kann damit nichts. Nach der RAF-Zeit glitt die Bundesrepublik mit einem gemeinschaftlichen Aufatmen in die braun-beigen 80er Jahre unter Kohl ab. EIne Ära, die lange anhielt. Ähnliches beführchte ich nach der Letzten Generation beim Klimaschutz und der Öko-Bewegung. Einen gemeinschaftlichen Rückschritt, der sogar von der Mehrheit begrüßt werden wird. Ob zurecht oder nicht sei dahingestellt …

    • @Astroboy:

      "Die Letzte Generation hat es tatsächlich hinbekommen, dass ich mich als jemand, der selbst Klimaschutz betreibt, schäme und mich mehr und mehr aus dem öffentlichen Klimaschutz zurückziehe."

      Klingt irgendwie unlogisch. Aber gut....Gegen Gefühle lässt sich schwer argumentierten.



      Wenn Sie sich unter Ihren Mitmenschen unwohl fühlen, lassen Sie es besser.

  • Dieser ganze sinnfreie Schmarrn ums Tempolimit ist doch völlig kontraproduktiv. Die Klimaaktivisten verschießen ihre wenigen Körner auf Themen die hinterher verschwindend bis Null Effekt hätten - und im Umkehrschluss sinkt die Akzeptanz in der Bevölkerung für die wirklich wichtigen Punkte der Transformation zusehends.

    Protest sollte kein Selbstzweck sein, und übertreibt man bei dessen Mitteln, spielt man effektiv Jenen in die Hände, die das Gegenteil erreichen wollen.

    Regierungskritik ist natürlich richtig und wichtig, aber so konsequent die demokratischen Zwänge zu ignorieren wie es die LG tut hilft nicht weiter.

    Am besten wäre: Partei gründen, Menschen überzeugen und sich wählen lassen.

    • @Onkel Heinz:

      ....Das sind nur ein paar Beispiele dafür, was die LG alles besser machen könnte.



      Ich habe schon mal eine Liste angefangen.



      Ich bitte alle, die noch weitere Verbesserungsvorschläge haben, sie hier zu posten. Ich leite sie dann gesammelt an die LG weiter!

  • Ja, die Grünen waren zu machtgeil. Für echte Klimamassnahmen reichen die Stimmen nicht einmal ansatzweise. Da konnten wir nur verlieren. Warum sollte nach diesen Erfahrungen der faulen Kompromisse noch Grün wählen? Weil die anderen Parteien noch schlimmer sind vielleicht..

  • Naja, die einen sind halt mit wichtigen Entscheidungen beschäftigt, ob z.B. das neue E-Auto Innenausstattung A mit dem Bienchenmuster kriegen soll oder B mit nem nüchternen schwarz-weiß Dreieckmuster. Dann muss noch der Flug für den nächsten Öko-Urlaub gebucht werden ... da ist eben noch viel zu tun und es bleibt keine Zeit mehr für den Demo-Besuch.



    Und die anderen sind resigniert aufgrund der Politik und das Handeln der zuvorgenannten und der ganzen Anderen, die noch weniger machen. ;-)

    • @Uranus:

      Und manche sind beides:

      Erst engagiert und resigniert aufgrund der Politik, und zur Erholung dann ab nach Ostasien.

  • „Das Wirtschaftswachstum der Moderne versprach uns ein Leben im Wohlstand. Jedoch wird durch die Umweltkrise des Anthropozäns klar, dass es ironischerweise gerade das Wirtschaftswachstum ist, das die Grundlagen des menschlichen Wohlstands untergräbt.“



    (Kohei Saito)

    Nachdem nun alle deutschen Parteien ihren Frieden mit dem Kapitalismus gemacht haben, ist jede Verzweiflung nachvollziehbar, denn alle Lösungsvorschläge dieser Parteien behaupten, mit kapitalistischen Maßnahmen eine existenzielle Krise bewältigen zu können, die durch eben diesen Kapitalismus hervorgerufen wurde.



    Da ist es doch verlockend, über Demonstrationsformen zu diskutieren. Weiter weg vom Problem kann man ja überhaupt nicht mehr sein. Und selbst Klimabewegte beteiligen sich an dieser sinnlosen, weil Verantwortung verschiebenden Diskussion.



    Hat die Politik doch alles richtig gemacht. Man will nichts ändern am "weiter so", da bietet sich die Verschiebung der Debatte doch an .... und alle machen mit.

    • @Favier:

      Unsinn. Das Problem ist industrielle Produktion, Mobilität, ein ressourcen- und energieintensives Leben. Sprich: Wohlstand

      Letzlich ist Materialismus die Ursache und das Streben nach einem bequemeren Leben. Das ist völlig unabhängig vom Kapitalismus - siehe die industrielle Produktion in der DDR und anderen sozialistischen Staaten.

      Kommunismus u.ä. bringt klima- und umwelttechnisch NICHTS, wenn trotzdem industriell produziert wird. Für ein klimaneutrales Leben müssen wir in Agrargesellschaften zurück...

      Nur wollen das die wenigsten...

  • Wenn ich schon wieder Tempolimit lese... 🙄



    Immer diese sinnlose Alibidiskussionen.



    "In einer Studie von 2010 bis 2014 hat die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) herausgefunden, dass ein Tempolimit den Verkehr auf der Autobahn kaum ausbremsen würde. (...) Bei erlaubten 80 km/h betrug die durchschnittlich gefahrene Geschwindigkeit 87,4 km/h. Bei Tempo 100 waren es 103,3 km/h im Durchschnitt. Auf Autobahnabschnitten mit erlaubten 120 km/h wurden durchschnittlich lediglich 115,6 km/h gemessen. Bei erlaubten 130 km/h wurden im Durchschnitt sogar nur 118,3 km/h gefahren. Auf Strecken ohne Tempolimit betrug die Durchschnittsgeschwindigkeit 124,7 km/h."



    Aus: www.autozeitung.de...ml#google_vignette



    ...und seit 2014 ist der Verkehr weiter gewachsen -> vollere Straßen = langsamere Durchschnittsgeschwindigkeit.



    Dieser ganze sinnfreie Schmarrn ums Tempolimit ist doch völlig kontraproduktiv. Die Klimaaktivisten verschießen ihre wenigen Körner auf Themen die hinterher verschwindend bis Null Effekt hätten - und im Umkehrschluss sinkt die Akzeptanz in der Bevölkerung für die wirklich wichtigen Punkte der Transformation zusehends.



    Man stelle sich vor die Ampel oder die nächste Regierung ringen sich zu nem 120er Limit durch - die Aktivisten kämen dann logischerweise mit dem nächsten Thema um die Ecke - und aus der Bevölkerung (und auch der Politik) käme umgehend - jetzt haltet mal die Klappe ihr habt euer Tempolimit bekommen...



    Inlandsflüge verbieten, 100 Milliarden Sondervermögen für den Schienenausbau, den Doppelwumms für PV-Anlagen (jedes Hausach darf nur noch mit PV oder Solarziegeln (damit auch unsere Freunde von der unteren Denkmalschutzbehörde ihren Frieden finden) gedeckt werden - es gäb so viele wirklich sinnvolle Dinge wofür der geneigte Aktivist seine Energie einsetzen könnte, mit spürbarem Effekt auf den CO2 Ausstoß - aber man pappt sich lieber fürs Tempo auf die Straße oder hockt sich ins Baumhaus wegen drei Meter Autobahn 🙄

    • @Farang:

      Nicht schlecht. Gehen Sie mit der LG auf die Straße und bringen Sie Ihre Anliegen vor.



      Gebe Ihnen noch ein Argument an die Hand: Auf der A6 läuft der Verkehr trotz mehrerer Großbaustellen*, verengte 2 Fahrbahnen, mit Tempo 80 super.



      *Ausbau auf 6sprurig

    • @Farang:

      UBA 2023: "Bei Einführung eines Tempolimits von 120 km/h auf Bundesautobahnen würden die Treibhausgasmissionen des Straßenverkehrs durch die Verringerung der durchschnittlichen Geschwindigkeit um 2,9 Prozent gesenkt (minus 4,5 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente im Jahr 2018)."

      Uni Studie 2017: "..etwa 55 % der identifizierten 629.252 Pkw bei ihrer Fahrt in Autobahnabschnitten ohne Tempolimit eine Maximalgeschwindigkeit von über 140 km/h erreicht haben"

      Und da die CO2 Emission mit Geschwindigkeit überproprotional ansteigt, kommt es nicht nur auf den Durchschnitt, sondern auch auf die Maximalwerte an.

      • @fly:

        Umgekehrt muss man aber auch sagen, dass ein Stadtverkehr der nicht Flüssig ist, weil die Ampeln blöd geschaltet sind, den Verbrauch nach oben schrauben. Nicht umsonst wird der Stadtverkehr mit einem deutlich höheren Verbrauch angegeben, als der Verbrauch Außerorts.



        Insofern ist auch das eine Möglichkeit indem man den Stadtverkehr flüssiger macht mit mehr Grünen Wellen!

        • @Walterismus:

          Aber dann bitte nur für den ÖPNV diese Grüne Welle.

    • @Farang:

      Genau wegen solche Besserwisserei sind wir Deutschen erstens richtig beliebt auf dem Planeten und kriegen zweitens nix gestemmt. Weder Tempolimit noch die Energiewende im Gebäudesektor noch eine "Klimaneutraliät bis...." Es kommt aufs Anfangen an, und jede beschissene Tonne zählt. Und je unbeliebter das Autofahren hoffentlich recht bald wird, um so besser. Das Gejammer all der alternativlos Autofahrenden auch hier in den Kommentaren ist zum würgen.

      • @Wiesenfeldt Jörg:

        Danke, Jörg, genau meine Meinung. Es kommt mittlerweile auf jede beschissene Tonne CO2 an. Und anfangen muss endlich jeder. Aber derzeit zeigt man immer auf andere (aber in China, aber Indien, aber mein Nachbar, aber, aber, aber...)

      • @Wiesenfeldt Jörg:

        Autofahren unbeliebt? 😀 Es gibt global gesehen 1,4 Mrd Kfz und deren Nutzer. Und Sie haben die Hoffnung dass das Autofahren in Deutschland bald unbeliebter wird??? Sie sollten mal über Ihren Tellerrand hinaus blicken.

  • -Das Tempolimit ist ja gut, die Weigerung ist sogar empörend weil es so einfach umsetzbar wäre, aber zahlenmäßig ist es nicht wichtig.

    -Das 9€ Ticket war keine Klimaschutzmaßnahme sondern war eine Entlastung der Abonnenten. Der Klimanutzen ist bisher nur vermutet und nicht wirklich gemessen. Besonders im Vergleich zum bereits beliebten D-Ticket gibt's da wenig Untersuchungen.

    -ÖPNV Ausbau findet ja statt, ist nur schwierig und langwierig, besonders wenn die Bevölkerung ständig gegen soziale Steuerreformen stimmt. Trotzdem ist da bei der Ampel noch viel Luft nach oben.

    -bei fossilen Subventionen kommt es sehr darauf an welcher Punkt aus der Liste des UBA gemeint ist. Diesel und Benzin werden bereits gut besteuert. Sozialer Wohnungsbau (steht auch drin) wird eher noch zu wenig gefördert. Flugverkehr wäre schön ist aber international.

    -Zum größten Klimaschutzprogramm, dem GeG, äußert sich die LG dagegen gar nicht. Obwohl es beim GeG den Abbau von über 100.000.000t CO2 jährlich geht.

    Ehrlich gesagt sind die Forderungen der LG ziehmlich lasch und stehen im Widerspruch zur Protestform und zur zurecht markierten Dringlichkeit.

    • @SPD-Versteher:

      "Ehrlich gesagt sind die Forderungen der LG ziehmlich lasch und stehen im Widerspruch zur Protestform ..."

      Die Taktik der LG ist, dass zumnächst nur "leichte" Ziele in Angriff genommen werden, damit diese im Falle einer Umstezung als Erfolge verbucht werden können. Daraus verspricht sie sich Zulauf und einen Zuspruch der Legitimität ihrer Protestform.

      Genau aus dem Grund werden die "niedrig hängenden Früchte" politisch nicht mal diskutiert.

      Die Proteste halten damit trotz der Dringlichkeit der Ziele deren Umsetzung bis auf Weiteres massgeblich auf.

    • @SPD-Versteher:

      Der Klimaschutz Effekt des GeG ist ebenfalls fraglich. In der aktuellen Legislaturperiode gab es nur eine einzige Maßnahme die schnell wirksam ist und eine große Menge CO2 eingespart hätte, und das war die Laufzeitverlängerung und Wieder-Inbetriebnahme von 6 Kernkraftwerken.

      Dagegen sträubten sich die Grünen aber mit Händen und Füßen, und servieren seitdem zur Ablenkung eine Serie irrelevanter Nebenkriegsschauplätze.

      • @Descartes:

        Schon wieder die Mär von der sicheren, sauberen Kernenergie! Wie wäre es mal Energiesparen!! Weniger ist am Ende mehr.

  • Die teils hektisch und oft undifferenziert geführte Diskussion über die LG hat ihre Ursache in dem Glauben, dass nur biedere und brave Protestformen in dieser zum Konservatismus neigenden Gesellschaft Erfolg haben können.

    • @Rolf B.:

      Sicher doch. 85% der Bevölkerung sind konservativ. ROFL

      "Im Sinne der kognitiven Psychologie nach Leon Festinger reduzieren Rationalisierungen kognitive Dissonanzen und helfen der Person, ein stringentes Selbstbild aufrechtzuerhalten. Sie dienen der nachträglichen Selbstbestätigung von getroffenen Entscheidungen sowie der übergreifenden Selbstrechtfertigung.

      Beispiel: Ein Schüler, der schlechte Noten bekommt und dadurch in eine Kognitive Dissonanz zu seinem Selbstbild gerät, könnte diese durch eine Veränderung seines Verhaltens auflösen, indem er mehr lernt. Stattdessen kann er sich selbst und anderen gegenüber die Rationalisierungen vorbringen, dass Noten sowieso nichts über die Intelligenz oder den späteren Erfolg aussagten und Beispiele von erfolgreichen Menschen anführen, die schlecht in der Schule waren." de.wikipedia.org/w...nitive_Psychologie

    • @Rolf B.:

      Achja, kleine Ergänzung: NICHTS ist so bieder und brav (und, wie ich ergänzen möchte: spießig) wie die Proteste von LG. Die Proteste treffen Leute, die in mindestens 99 von 100 Fällen keine Anwälte bemühen. Der "ganz normale" Bürger hat dafür weder Zeit noch Geld. Bei Aktionen in Museen wird peinlichst darauf geachtet, die Kunstwerke nicht zu beschädigen, dann kämen nämlich die Versicherungsgesellschaften (bzw. ihre Anwälte), und würden die Aktivisten zur Rechenschaft ziehen.



      Und die "Schwergewichte" bei den CO2-Emissionen, sei es Öl, Chemie oder Kohle, werden weitestgehend in Ruhe gelassen.

    • @Rolf B.:

      Keineswegs. Wie allerdings das Blockieren von "Omma Elfriede" mit ihren 3.000 p.a. gefahrenen km das Klima retten soll, konnte mir noch niemand wirklich stringent erklären.

    • @Rolf B.:

      Es ist kein Glaube sondern Logik, dass sich in einer zum Konservativismus neigenden Gesellschaft die Emotionen zu eskalierenden Protestformen und zu deren Inhalten ungesund vermischen können. Protest sollte kein Selbstzweck sein, und übertreibt man bei dessen Mitteln, spielt man effektiv Jenen in die Hände, die das Gegenteil erreichen wollen.

      • @Normalo:

        Manche haben die Erfahrungen der Novemberrevolution und den Januaraufstand 1919 einfach vergessen (oder nie was darüber gelernt). Diese Bildungsferne macht es nicht einfacher, gerade bei engagierten jungen Aktivisten findet man oft ein erschreckendes Unwissen über Geschichte, oft noch gepaart mit einer gewissen Arroganz gegenüber der Vergangenheit, als sei das alles nicht wichtig. Mir persönlich entfremdet diese Geschichtsvergessenheit auch das Anliegen.

      • @Normalo:

        Lieber @NORMALO,



        ich gehöre zu der Generation, die darauf gepfiffen hat, was die Spießer denken. Denn in deren Augen haT Protest immer etwas Anrüchiges. "Geh doch nach drüben!" hieß die Antwort.



        Zugute kam uns das Potential linker Denker, die in den Medien nicht totgeschwiegen wurden und die es heute so nicht mehr gibt.

      • @Normalo:

        "Protest sollte kein Selbstzweck sein, und übertreibt man bei dessen Mitteln, spielt man effektiv Jenen in die Hände, die das Gegenteil erreichen wollen."

        Woran erkennen Aktivisten, wann sie übertreiben?

        • @Onkel Heinz:

          Wenn sie auf das Feedback außerhalb ihrer Blase schauen und merken, dass der Diskurs sich von ihren Inhalten zu ihren Methoden verschiebt und da bleibt.

          • @Normalo:

            Dann sollen die Konservativen aber auch keinen einzigen Cent für extremwetterbedingte Schäden an ihrem Haus, Gut, oder Leben erhalten!

            Eigenverantwortung und so.

            Die haben sich die Suppe eingebrockt, dann sollen sie sie auch auslöffeln. Ganz alleine. Die Gesellschaft schuldet Realitätsverweigerern NICHTS.

          • @Normalo:

            Es wäre aber natürlich wünschenswert, aber tja, der Horizont. Irgendwo hört der ja immer irgendwo auf.



            Es kann von niemand verlangt werden, einen weiteren Horizont zu haben, als da ist.

            Außerdem war und ist das Feedback meistens eher unkonstruktiv bis bösartig. Es kann einfach nicht schnell genug gehen mit der Bestrafung und hart sollten die Stafen auch sein. Einfach die Behörden machen lassen, reicht nicht.

            Dann gibt es noch so viele, die wissen , wie es besser geht. Demnach müsste der Klimawandel schon längst gestoppt sein. Vielleicht sollten die sich mal einen Demonstranten mieten und mit ihren Forderungen auf die Straße schicken, wenn sie sich selbst nicht auf die Straße trauen, weil Freunde und Nachbarn das mitbekommen könnten.

  • Die Aktionen wirken schon jetzt wie aus einer anderen Welt, wie Petticoat und Netzstrümpfe. Der Klimawandel ist längst da, das Wasser steht uns bis zum Hals, bzw. verschwindet es als Grundwassser. Wir sollten Fremdsprachen lernen, denn französische Winzer müssen jetzt bei uns im Norden neu anfangen, Spanier und Italiener werden womöglich demnächst bei uns die Sommermonate verbringen, wenn es zuhause unerträglich ist. Und die Migration wird nun unser ständiger Begleiter sein, das ungeliebte Englisch mutiert zur Alltagssprache. Auch wir selbst müssen zumindest gedanklich weiterziehen, wer nicht unter die Räder kommen will, muss mitlaufen. Festkleben passt da irgendwie gedanklich schon nicht.

    • @hedele:

      Ich verstehe auch die Regierungskritik in ihrer fundamentalen Art nicht.

      Wir haben eine Regierung die gerade von Rechtsextremen und Konservativen in den Umfragen überrumpelt wird und trotzdem versucht sie noch entgegen der Stimmung im Land Klimaschutz zu betreiben (Moorschutz, GeG, LKW-Maut für die Schiene).

      Steile These: Die Regierung ist gerade zum Glück deutlich grüner eingestellt als die Bevölkerung. Trotzdem fällt der LG nichts besseres ein als auf die Regierung zu schimpfen. Glaubt man die Regierung wäre nicht von der Bevölkerung abhängig?

      Man tut so als wären wir gar nicht in einer Demokratie und Regierungen könnten im luftleeren Raum einfach mal beschließen was nötig ist.

      Regierungskritik ist natürlich richtig und wichtig, aber so konsequent die demokratischen Zwänge zu ignorieren wie es die LG tut hilft nicht weiter.

      • @SPD-Versteher:

        Ich nehme es wie Sie war.

        Allerdings habe ich die Befürchtung, man tut nicht nur so, als ob wir nicht in einer Demokratie wären.

        Es macht sich, so fürchte ich, unter den Aktivisten eine Form von elitärem Denken breit, nach dem Demokratie verzichtbar wird.

      • @SPD-Versteher:

        Ich halte es auch für falsch, was die LG macht. Aber warum sollte sie verantwortlicher in ihrem Handeln sein, als andere. Einen Rechtsruck gibt es nicht wegen der LG, sondern, weil viele glauben, so ihre Schäfchen ins Trockene zu bringen.

        Was mich vor allem an der LG Zweifeln lässt ist, dass sie ihre Aktionen damit begründen, dass es sich in der Geschichte gezeigt hat, dass diese Art von Protest langfristig zu Veränderungen führt. Darauf scheinen sie ihre Hoffnung zu setzen. Das ist mir aber zu technisch gedacht.



        Es gibt natürlich keine Garantie dafür, dass wer vorne Protest hineinsteckt, Veränderungen im eigenen Sinne hinten herauskommt und das noch unter Zeitdruck.



        Ich finde es traurig, wenn Menschen sich an solch einen Strohhalm klammern. Pragmatismus bleibt dann auf der Strecke. Deshalb mag ich ihnen keinen Vorwurf machen.



        Das einzige, was man tun kann, ist für das einzutreten, was man selbst für richtig hält.

  • Ich staune, dass Herr Theune es schafft, wichtige Aspekte wegzulassen.

    Da sind zum einen die Forderungen selbst.

    Wer die Forderungen nach einem 9-Euro-Ticket statt einem 49-Euro-Ticket oder die Einrichtung eines Gesellschaftsrates für unbedeutend hält, weil sie sich nicht direkt positiv auf das Klima auswirken, .geht nicht zur Demo.

    Insbesondere die Forderungen der LG erwecken den Eindruck, niemand habe eine bessere Idee als die Regierung.

    Darüber hinaus lässt Herr Theune die Diskussion über die Protestform und den Adressaten ja komplett weg.

    Die nicht abgehende Farbe am Brandenburger Tor wird als Destruktivität wahrgenommen.

    Sie ist in aller Munde.

    Dazu hat in Berlin jeder eine Meinung - und zwar keine positive, befürwortende.

    Da wird sich aktuell kaum noch jemand outen und zu Klimaprotesten gehen.

    Hat womöglich die Farbe auf dem Brandenburger Tor den Klimaprotesten mehr geschadet als die Kriminalitätsdiskussion?

    Dazu hätte ich gern mal die Antwort eines Soziologen gehabt.

    • @rero:

      Ich kann es nicht verstehen, warum Menschen, die die Aktionen, wie das Beschmieren der Brandenburger Tores ablehnen, sich generell vom Klimaschutz abwenden.



      Sie könnten sich auch generell von der Verwendung von Farbe abwenden. Das wäre ebenfalls logischer Schluss.

      • @Onkel Heinz:

        Leider hilft uns da der Soziologe nicht weiter.

      • @Onkel Heinz:

        "Ich kann es nicht verstehen, warum Menschen, die die Aktionen, wie das Beschmieren der Brandenburger Tores ablehnen, sich generell vom Klimaschutz abwenden."

        Sie tun es aber (oder vielmehr sie wenden sich ihm nicht mit der nötigen Konsequenz ZU - Greta zu applaudieren rettet ja allein nicht das Klima...). Das ist so. Die Erklärung, WARUM sie es tun, könnte dabei helfen, dieser Tendenz den Boden zu entziehen. Die ist ja auch nicht ganz fernliegend: Sich "berechtigt" über den Protest zu echauffieren, gibt ihnen die minimale Maß an moralischer Bodenfreiheit, um vor sich selbst mit ihrer Trägheit noch einigermaßen bestehen zu können. Sie liefert zu deutsch eine Ausrede.

        • @Normalo:

          Ja... das hatte ich in einem anderen Kommentar selbst auch schon mal so ähnlich formuliert wie Sie.



          Es ist seltsam, dass es für so viele unmöglich ist, sich getrennt von anderen Menschen zu sehen. Es muss schrecklich sein, immer zu fürchten, von der eigenen Gruppe ausgestoßen zu werden, wenn man eine abweichende Meinung hat.

          • @Onkel Heinz:

            Menschen sind Gesellschaftstiere. Ich meine, wenn man wirklich verbohrt genug ist, findet man heute dank sozialen Netzwerken für so ziemlich Alles an Einstellungen eine Gesellschaft. Aber die ist außerhalb der jeweils geteilten "Gewissheiten" nicht unbedingt immer die, die zu einem passt. Am schönsten ist es daher immer noch, wenn die Gesellschaft, in der man sich schon und gerne bewegt ("peer group"), die Dinge so sieht wie man selbst. Solche leichten Aufregungsziele wie das ungehörige Verhalten der LGs sind da echter Sozialkitt...

            Zu dem hier: "Es muss schrecklich sein, immer zu fürchten, von der eigenen Gruppe ausgestoßen zu werden, wenn man eine abweichende Meinung hat."

            Das kommt wohl auf die Gruppe an. Ich denke, dass man eher bei irgendwelchen Extremen für die abweichende Meinung wirklich exkommuniziert wird (oder wenn die abweichende Meinung extrem ist - mit AfDlern z. B. trinkt man vielleicht auch als Normalspießer nicht so gerne mal ein Bierchen...). Abseits dieser Exzesse geht es wahrscheinlich eher um ein wohliges Gefühl der meinungsmäßigen Geborgenheit als um blanke Angst.

  • "Ausdruck der Verzweiflung"? Wie verzweifelt kann oder muss man sein, wenn man glaubt, dass Tempo 100 und Bürgerräte die Welt verändern. Die Gesellschaftsform ist das, was stinkt und die letzte Generation glänzt da leider mit Einfältigkeit.

    Auch die Klimakriese wird eine super Chance sein, richtig Profit zu machen. Irgendwann kaufen wir nicht mehr nur Wasser in Flaschen, sondern auch saubere Luft zum Atmen!

    • @EDL:

      Aha, wir ersetzen unseren Kapitalismus durch Sozialismus und alles wird gut!?



      In welchen Ländern mit welcher Gesellschaftsform gibts es denn eine nenneswerte Klimabewegung? Und was hat die Erderwärmung mit sauberer Luft zu tun?

  • Mir erschließt sich der Zusammenhang nicht, was ein besudeltes Brandenburger Tor mit dem 1,5° Ziel zu tun hat? Form und Inhalt stimmen bei der letzten Generation nicht überein. Die Aktion mit der Blockade von Privatflugzeugen war sinnfälliger. Am besten wäre: Partei gründen, Menschen überzeugen und sich wählen lassen.

    • @fraesdorff:

      Genau dazu sind eben die LGs ihrerseits wieder zu "bequem": Sie wollen den GANZ kurzen Weg zur Gestaltungsmacht nehmen, lieber der Schwanz sein, der mit dem demokratischen Hund wackelt, als umständlich den Hund überzeugen zu müssen.

      (Oder sie haben Demokratie nicht kapiert und denken, man müsste nur "den Mächtigen" genug auf den Geist gehen...)

    • 4G
      42798 (Profil gelöscht)
      @fraesdorff:

      „Es ist gut, dass das Nationaldenkmal an die Zerstörungen erinnert, die wir aktuell anrichten, die vom Bundesverfassungsgericht als verfassungswidrig benannt wurden und gegen die wir viel zu wenig unternehmen.“

      www.berliner-zeitu...ldenkmal-li.434789

  • Momentan besteht in der Politik gerade eher nicht die Bereitschaft, klimapolitische Themen zu erörtern, da dies eine Stärkung der LG zur Folge hätte. Aus meiner Sicht zeugt sich die Politik gerade deshalb in dieser Frage ganz besonders zurückhaltend.

    Ein großer Teil der Bevölkerung ist möglicherweise für den Klimaschutz, ein großer Teil der Bevölkerung scheint jedoch die LG abzulehnen. Insoweit scheint abwarten das Gebot der Stunde.

    • @DiMa:

      Genau. Abwarten, bis uns endgültig alles um die Ohren fliegt. Bis "ein großer Teil der Bevölkerung" mit dem Geschrei anfängt: "Warum haben die da oben nichts getan!" Und vermutlich sogar noch behauptet, man sei ja nicht einmal gewarnt worden. ...



      Dann doch lieber zu denen gehören, die von sich sagen können, sie hätten es wenigstens versucht.

      • @Woodbine:

        "Dann doch lieber zu denen gehören, die von sich sagen können, sie hätten es wenigstens versucht."

        Das ist ja dem Grunde nach nicht zu beanstanden, nur ist spätestens seit April diesen Jahres klar, dass dieser Versuch kontraproduktiv ist. Wenn nur über die LG gesprochen wird und nicht über deren Ziele, dann ist der Versuch letzten Endes wohl als gescheitert zu betrachten.

        Das Problem ist dabei meines Erachtesns, dass dieses Scheitern der Protestform von einem harten Kern der LG nicht akzepiert werden wird, daher ist eine Blockade der Diskussion erst einmal absehbar.

        Ferner nimmt die Diskussion über die LG so viel Platz ein, dass eine parallele Diskussion über das Klima momentan nicht möglich erscheint.

  • Leider fehlt auch in diesem Interview der Gedanke, wenn man immer mehr über die Aktionsformen diskutiert wird als über den Inhalt, dass dies auch an den Aktionsformen selbst liegen kann.

    • @Hans aus Jena:

      Weil's bis zum vergleichsweise neuen Phänomen der LG ja auch keine anderen Prioritäten gab, es im Zusammenhang mit den meist braveren Vorgängern immer nur um's Wesentliche ging und die Klimakatastrophe eigentlich schon sogut wie gelöst war. Gleich der erste Kommentar ein gutes Beispiel für die Bequemlichkeit, mit der man sich auf den Protest einschiesst statt auf seine Ursachen. Und dabei ist er da noch diplomatisch. Man stelle sich vor bedürftige Menschen gingen stattdessen wegen Armut auf die Barrikaden und dann kommt einer: Solche Aktonsformen lenken von den Inhalten ab. Hätten die nicht angefangen zu schimpfen und zu stören, hätten wir den Sozialstaat ausbauen können.

    • @Hans aus Jena:

      Der Forscher beschreibt, was in der Gesellschaft passiert:



      Die Abwendung vieler Menschen vom Klimaprotest, weil die Protestform der LG abgelehnt wird.



      Ist es nicht eine ziemliche Dummheit der Menschen, ein für sie schlechtes Beispiel zu verallgemeinern?



      Der Forscher nennt es nur Bequemlichkeit.



      Besser wissen zu wollen, wie demonstrieren richtig geht, aber selbst nichts zu tun, nenne ich aber sogar faul.

      Diese Menschen glauben, sich diese Bequemlichkeit leisten zu können.

      Kaum zu glauben:



      Man kann die Aktionen der LG falsch finden und trotzdem für Klimaschutz sein!



      Und man kann die Aktionen falsch finden und trotzdem die Not der Aktivisten anerkennen.



      Das viele das nicht können, liegt in einem immer stärker um sich greifenden Lagerdenken, das verbietet, dem Gegner Zugeständnisse zu machen, weil man sich andernfalls in der eigenen Gruppe unbeliebt machen könnte.

      • @Onkel Heinz:

        Wählerbeschimpfung gewinnt keine Wahlen, und genauso sieht es mit diesen Befunden über die Wirkung von LG-Aktionismus aus: Das man über die Reaktion der Mehrheit die Nase rümpfen kann, hilft dem Klima nicht weiter. Im Gegenteil erhöht das Naserümpfen die moralischen Mauern nur noch, hinter denen sich die "Bequemen" verschanzen.

        Der Gegenentwurf wäre, diese Neigung zur Such nach bequemen Ausreden einfach mal zu akzeptieren und die Ausreden zu entfernen, so dass am Ende nur noch die schwache Position "Ich will trotzdem nichts ändern, weil MIR das keinen Spaß macht" übrig bleibt, an der Aktionen wie FFF besser ansetzen können, die (weitgehend ohne eigene Angriffsfläche zu bieten) an das Gewissen der Bequemen appellieren.

        • @Normalo:

          In wie fern ich in Ihren Augen Wählerbeschimpfung betreibe, ist mir nicht klar.



          Wenn sich jemand durch meine Worte gekränkt fühlen will, dann habe ich darauf keinen Einfluss. Ich kann ja auch nur das sagen, was ich für richtig halte und werde niemand beleidigen.

          Wenn ich schreibe :

          "Besser wissen zu wollen, wie demonstrieren richtig geht, aber selbst nichts zu tun, nenne ich aber sogar faul.



          Diese Menschen glauben, sich diese Bequemlichkeit leisten zu können.",

          mag das vielleicht etwas drastisch ausgedrückt sein.



          Ich akzeptiere die Neigung zur Suche nach bequemen Ausreden, respektiere sie aber nicht.



          Ihren Gegenentwurf möchte ich gerne mit Leben gefüllt sehen.

    • @Hans aus Jena:

      Welche Aktionsformen wäre denn hilfreicher?

      • @Reinhard Muth:

        Konsequenter Verzicht auf ( unnötigen ) Konsum ! Wenn die Jüngere Generation ( sagen wir bis 35 Jahre ) geschlossen weniger konsumieren würden, kein Urlaub, Kleidung auftragen, kein Streamen, usw. würden sie ein größeres Signal senden als mit umstrittenen Aktionen.

        • @Günter Witte:

          Zumindest sollte die Mitglieder der letzten Generation dies tun und nicht z.B. in den Urlaub nach Bali fliegen und dann noch verlautbaren lassen, daß wäre rein privat gewesen.



          Entweder ist das Private politisch oder nicht.

  • Das Problem ist ja nicht nur in der Kilmakrise. Momentan ist es so, daß es vollkommen egal ist wen man wohin wählt. Am Ende kommt etwas bei raus was man so garnicht wollte. Sonst geht man ja wenigstens mit einem in der Demokratie typischen "Ist nicht alles gut, aber wenigstens der eine Punkt den ich wollte, den habe ich." nach Hause.

    Momentan ist rein garnichts besser als bei der Vorgängerregierung. Weder im Land (SH), noch im Bund. Und das schlimmste ist, es gibt keine Alternativen mehr die wählbar sind.

    Die Minimalziele der Letzten Generation sind ja zudem verhandelbar. Eine Einigung auf 120kmh auf Autobahnen und ein 20€ Ticket wenigstens im Regionalverkehr waren für mein Empfinden problemlos möglich.

  • Es fehlt mir die Einordnung ins große Ganze. Die Diskussion um die Demonstrationsmethoden (und Teile der Forderungen insbesondere der LG) wird ja auch deshalb geführt, weil idealerweise eine Mehrheit für den Klimaschutz mobilisiert werden soll und die Gefahr besteht, dass Klimaschutz-Engagierte und sogar "nur" Befürworter von Klimaschutzmaßnahmen zu einer Minderheit werden. Das kann man "bequem" finden, aber auch realistisch.

    Und wenn Herr Theune ein 9-Euro-Ticket als "relativ schnell" umsetzbare Maßnahme bezeichent, aber wohl die Diskussionen rund um die Finanzierung des Deutschlandtickets nicht mitbekommen hat, dann scheint ein fundamentales Missverständnis der Situation vorzuliegen. Natürlich wäre ein noch günstigeres Ticket schön, aber da müssten auch die Länder sich dran massiv beteiligen - würde da z.B. Sachsen, das sich im Würgegriff der AfD befindet, mitziehen? Das Tempolimit hingegen ist bezüglich der CO2-Reduktion eine eher symbolische Forderung, die hoch polarisiert. Viel wichtiger, und auch mehrheitsfähiger, wäre eine Einschränkung von Dienstreisen.

    • @argie:

      Einschränkung von Dienstreisen? Mehrheitsfähig vielleicht fuer die Mitglieder der Blase, die eine Tätigkeit haben, bei der man nicht reisen muss. Niemand reist dienstlich zum Spaß durch die Gegend, weil das weder per Bahn, Auto oder Flugzeug Spaß macht und durchaus anstrengend sein kann.

  • Daß die FDP nur Lobbyismus, Geld und Porsches im Kopp hat, ist bekannt. Daß der SPD so ziemlich jeder Anstand und jedes echte Verantwortungsgefühl abhanden gekommen ist, auch. Aber was sagen denn eigentlich die Grünen zu egal welchen Klimaprotesten ? Ich finde, die Performance der Grünen ist extrem schwach, dafür, daß sie doch an einigen politischen Schalthebeln sitzen. Nix gegen Frau Baerbock, ist schon in Ordnung, Herrn Xi als das zu bezeichnen, was er ist ... aber Habek, Özdemir : warum seid ihr bei den Grünen ? Der eine baut Frackinggasanlagen, als ob es egal wäre - der andere läßt sich komplett unterbuttern von der Agrarlobby. Letzteres war allerdings absehbar. Wer aus "langjähriger Zugehörigkeit zum Verein" einen solchen Ministerposten bekommt ... dabei gab es einen unzweifelhaft sehr viel besseren Kandidaten für diese Arbeit. Den Herr Hofreiter nämlich. An dem Tag haben es die Grünen bei mir versch..... .



    Postenhuberei anstatt Politik zu machen, bah !

  • Beleidigung, Verleumdung, üble Nachrede - Unbequemes wird in Deutschland reflexartig diffamiert, das ging auch anderen schon so, interessant z.B. das Resümee einiger Künstler bzw. Künstlerkollektive, die auf der letztjährigen Documenta dabei waren.

    Monopol



    „Was ist die wichtigste Lektion, die Sie auf der Documenta Fifteen gelernt haben?“

    Project Art Works



    „Das Gefühl, dass es eine globale Gemeinschaft von ethisch und entwicklungspolitisch engagierten Künstlerkollektiven gibt, die sich für den weltweiten Wandel einsetzen. Aber auch, das der Vorwurf des Antisemitismus zu einer Waffe geworden ist, um die kulturelle Freiheit und den kulturellen Ausdruck anzugreifen.“

    www.monopol-magazi...llektiven-gebracht

  • Warum sind eigentlich immer alle in Deutschland verzweifelt und nicht im Rest der Welt?

    • @sandoftime:

      Die veröffentlichte Verzweiflung ist in Deutschland gewiss am größten. Aber die Neigung zu Weltschmerz scheint bei uns auch höher zu sein als in anderen Ländern.

    • @sandoftime:

      Ich glaube nicht, dass Menschen, die weltweit durch Dürre, Erosion, Wirbelstürme, Überschwemmung, Brände alles verloren haben, Ihnen bei dieser Bewertung zustimmen würden.

  • Wie kann man den direkten Zusammenhang zwischen der falschen Protestform und dem Rückgang der gerade erst rekrutierten Protestierenden ignorieren? Die meisten hatten gerade eingesehen, dass man handeln muss und sich durch die FFF Schüler motiviert gefühlt. Die Politik konnte das nicht wegdiskitieren und musste handeln, weil jetzt nicht mehr nur zukünftige Wähler, sondern auch aktive Wähler dabei waren.



    Dann kamen die Chaoten, die meinten, die Demokratie ist zu langsam und wollten es lieber mit Drohungen und Erpressungen probieren. Das hat sehr viele Menschen, die FFF unterstützen verschreckt. Man wollte sich nachsagen lassen, man würde solche Typen unterstützen. Ganz abgesehen von denen, die unter der Protestform gelitten haben. Damit war der Druck weg, die Politik konnte durchatmen, die Lobbyisten wieder nachhebeln und man verlagerte die Diskussion. Ja, auf die Protestform...aber da war sie ohnehin längst. Viele wollten die Typen nur aus dem sweg haben, um wieder in Ruhe zu protestieren.

    Das ist der Zusammenhang.

    • @Hefra1957:

      "Wie kann man den direkten Zusammenhang zwischen der falschen Protestform und dem Rückgang der gerade erst rekrutierten Protestierenden ignorieren? "

      Wer ignoriert denn das?



      Das steht doch genauso im Artikel.

      Es klingt ziemlich unlogisch, nicht mehr den Klimaschutz zu unterstützen, weil einem die Protestform nicht gefällt und das nur, weil man im Bekanntenkreis nicht untendurch sein will.



      Vielen ist das aber offenbar wichtiger. Dafür habe ich persönlich weniger Verständnis, als sich aus Sorge um die Zukunft an die Straße zu kleben.



      Das ist wenigstens konsequent.

      Wer Klimaschutz will, sollte in der Form dafür eintreten, wie es für richtig gehalten wird.



      Gute Ratschläge sind nur eine faule Vermeidungsstrategie.

  • Ich glaube einfach, die Mehrheit hat sich entschlossen, einfach die Augen zu verschließen und gemeinsam stoisch in den Untergang zu marschieren, dann sieht man weiter. Wenigstens sind sie dabei dann nicht allein und solange es noch irgendwie geht, kann man einfach so weitermachen wie bisher. Das ist so auch völlig erwartbar, alles andere wäre ein Wunder.

    Sich nicht auszusondern und von fast allen angefeindet zu werden ist fast bei allen immer die Hauptmotivation. Es gibt immer nur sehr wenig Leute, die das in Kauf zu nehmen bereit sind.

    Wenn nach aktuellen Studien allein schon 98% der Menschen in Deutschland in Gebieten leben, in denen die Feinstaubbelastung gesundheitliche Folgen hat, erscheint einem das geradezu als grotesk, aber die merken das ja nicht, ist ja "normal", weil bei fast allen so, also kein Problem.

    Es ist zum Kotzen, aber was will man tun? Wahrscheinlich wäre eine globale Klimadiktatur nötig, aber wer will das schon wirklich? Freiheit heißt halt auch, dass man sich so richtig in die Scheiße reiten kann. Wenigstens trifft es dann in der Mehrheit die Richtigen, damit tröste ich mich immer. Selber schuld.

    • @Mustardman:

      "Sich nicht auszusondern und von fast allen angefeindet zu werden ist fast bei allen immer die Hauptmotivation. Es gibt immer nur sehr wenig Leute, die das in Kauf zu nehmen bereit sind."

      Ich sehe es genauso.

      Die globale Klimadiktatur wird kommen. Aber es werden, wie viele befürchten, nicht die verhassten Grünen sein, die sie ausrufen, sondern autoritär geführte Regierungen.



      Das Erstarken der Rechten halte ich für einen Vorboten davon, denn in nicht ganz ferner Zukunft wird es nicht mehr um Klimaschutz gehen, sondern ums nackte Überleben. Viele scheinen zu spüren, dass etwas nicht stimmt und schlagen sich schon mal in das Lager, das vermeintlich Sicherheit verspricht. Daraus folgt natürlich auch Lagerdenken.



      Das beginnt damit, wenn die als falsch empfundenen Aktionen von Aktivisten als Beleg dafür genommen werden, Klimaschutz als unnötig zu sehen, nur um im eigenen Lager nicht anzuecken.



      Nicht einmal Katastrophenschutz ist ein Thema, weil es den Anschein erwecken könnte, etwas sei nicht unter Kontrolle.

      Die menschliche Natur scheint den Herausforderungen der Zukunft nicht gewachsen zu sein.

      Ich weiß nicht, warum ich immer wieder auf dieses unlogische Zeug antworte, das viele, die nicht in der Lage sind, außerhalb der Ebene von Beziehungen zu denken, von sich geben. Ich weiß, dass es nichts bringt...aber muss es das?



      Was ist diesem Irrsinn entgegenzusetzen?