piwik no script img

Erregung über Flug des Grünen-ChefsDarf Robert Habeck fliegen?

Selbsternannte Anstandspolizisten werfen prominenten Grünen ihre Dienst- und Urlaubsreisen vor. Ein Plädoyer für mehr Gelassenheit.

Hubschraubereinsatz! Robert Habeck 2016 bei einem Flug zu einer Forschungsplattform Foto: dpa

Es ist noch gar nicht lange her, da warfen Liberalkonservative den Grünen gerne vor, anderen ihre Gesinnung aufdrücken zu wollen. Der harmlose Vorschlag der Ökopartei, einen fleischfreien Tag in Kantinen einzuführen, wurde in der Bundestagswahl 2013 zu einer groß angelegten Verbotsattacke auf fleischliebende Deutsche aufgeblasen.

Die Zeiten ändern sich. Die Grünen – aus Schaden klug geworden – vermeiden heute alles, was nach Veggieday aussehen könnte. Sie betonen, den politischen Rahmen ändern und nicht das Individuum gängeln zu wollen. Grünen-Chef Robert Habeck erzählt bei passender Gelegenheit gerne, auch mal Dosenbier zu trinken, um seine habituelle Aufgeschlossenheit zu demonstrieren. Aber moralische Empörung ist wieder in Mode, und zwar ausgerechnet bei jenen, die angeblich für eine liberale Gesellschaft streiten. Der überbordende Moralismus hat die Seiten gewechselt.

Der rechtskonservative Blogger Don Alphonso wütet auf Twitter gegen prominente Grüne, die es wagen, zu fliegen. Jamila Schäfer, der stellvertretenden Bundesvorsitzenden, wird ihr Skiurlaub in Lillehammer vorgehalten, der bayerischen Fraktionsvorsitzenden Katharina Schulze ein Aufenthalt in Kalifornien, bei dem sie ein Eis isst (mit Plastiklöffel!!1!). Grünen-Chef Robert Habeck wiederum wird von einem übereifrigen Twitterer am Flughafen Hamburg abgelichtet. Erwischt! Die Liste ließe sich problemlos verlängern.

Diese verlogene Bande, so der Subtext, predigt Klimaschutz, bläst aber selbst tonnenweise CO2 in die Luft. Solcher Populismus zielt direkt ins limbische System, ins dumpfe Gefühl. Der Einwand der Grünen-Pressestelle, dass SpitzenpolitikerInnen ihre Wege prioritär mit dem Zug erledigen und dass ihr Terminkalender manchmal den Flug leider nötig macht, entspricht der Realität – entkräftet aber nicht die Wucht der Unterstellung. Ein „Ad hominem“-Argument, also eines, das nicht auf die Sache zielt, sondern auf die Person, triggert billige Reflexe. Ha, haben wir es nicht schon immer gewusst?

Nach oben offene Irrsinnsskala

Dabei ist allen klar, dass eine Flugabstinenz ökologisch orientierter PolitikerInnen Unfug ist. Jedenfalls sofern man nicht im gleichen Atemzug fordert, sie mögen mit dem Tretboot zur nächsten Weltklimakonferenz anreisen. Konsequente Moralapostel werden nie arbeitslos, auf der nach oben offenen Irrsinnsskala sind viele Fragen offen: Dürfen Grüne eigentlich Auto fahren, Schnitzel essen, Bild lesen, die Heizung aufdrehen, die Haare föhnen? Trocknet doch auch so.

Ich meine: Von PolitikerInnen die 100-prozentige Übereinstimmung von persönlichem Lebensstil und Parteiprogramm zu verlangen ist unmenschlich. Winfried Kretschmann argumentiert an dieser Stelle gerne mit Hannah Arendt, die gesagt habe, Argumente ad hominem zerstörten jede politische Debatte. „Die Menschen wollen Heilige, deshalb werden sie enttäuscht“, sagt Kretschmann. Und: In der Demokratie könnten die Gewählten nicht besser sein als die, die sie wählen. Er hat recht.

Die Menschen wollen Heilige, deshalb werden sie enttäuscht

Winfried Kretschmann

Ich wäre deshalb für mehr Gelassenheit. Entgegnet in der Sache, zielt nicht auf die Person oder das Private. Von mir aus darf Katharina Schulze in Kalifornien Eis essen, Jamila Schäfer in Lillehammer Ski fahren und Habeck nach Hamburg fliegen – solange sie eine Ordnungspolitik vertreten, die Fliegen endlich teurer macht. Das Plädoyer für eine Kerosinbesteuerung wird nicht falscher dadurch, dass es von einer Politikerin vorgetragen wird, die die Westküste mag. Und das, was Greta Thunberg sagt, bleibt bedenkenswert, auch wenn sie Toastbrot aus einer Plastikverpackung isst.

Mehr Gelassenheit, das gilt übrigens für beide Seiten des politischen Spektrums. Ich konnte damals auch die Aufregung über Horst Seehofer und seine Geliebte nicht nachvollziehen. Ein Politiker, der die Ehe hochhält, ist vor der Versuchung einer Affäre nicht gefeit. Freier Sex für alle, auch für diejenigen, die stolz auf das C im Parteinamen sind! Eine Debattenkultur, in wir uns als selbsternannte AnstandspolizistInnen unsere Sünden vorrechen, wäre intellektuell dann doch etwas unterfordernd.

Offenlegung: Der Autor arbeitet bei der taz – und plant in diesem Jahr eine Flugreise nach Frankreich.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

166 Kommentare

 / 
  • Manch ein grüner Politiker will heute nicht mal mehr Fiat fahren, sondern nur noch S-Klasse:

    www.youtube.com/watch?v=1NQjeijM-NU

    Früher war alles besser, da fuhren die grünen Politiker noch Fahrrad:

    www.deutschlandfun...:article_id=395599

    Und trugen auch nicht Armani, sondern Jeans und Turnschuhe:

    www.morgenpost.de/...aren-peinlich.html

    Und setzen sich für den Veggieday in der bayerischen Landtagskantine ein:

    veggy-post.de/bei-...ayrischen-landtag/

    Ach ja, die guten alten Zeiten, lang ist es her...

    Aber beim Yoga und Hanf ist man sich wenigenstens treu geblieben:

    www.derwesten.de/s...t-id211657271.html

    Obwohl wer weiß, wie treu werden die Grünen wohl bleiben, in einer Schwarz-Grünen Koalition:

    www.queer.de/detai...p?article_id=32967

  • Genauso legitim wäre es, wenn ein Politiker der Grünen gegen Glyphosat trommelt, aber zu Hause im privaten Garten massiv Glyphosat oder Insektenvernichtungsmittel versprüht, um seine private Obsternte gegen Maden oder die Pflaumensägewespe zu verteidigen.

  • Ich fände es unproblematisch, wenn Herr Habeck gerne mit 250 km/h über die Autobahn brettern würde, aber als Politiker für ein Tempolimit bei 130 km/h wäre. Aus welchem Grund sollte er denn langsamer fahren, solange es erlaubt ist?

    • @CEWE:

      Weil er es so will? Warum wollen Sie das er 250 fährt?

  • Soweit ich weiß fordern die Grünen nicht, dass man nicht mehr fliegen oder autofahren darf. Sie fordern, dass es angemessen verteuert wird, um Anreize zum Verzicht zu schaffen. Insofern ist die Behauptung, sie würden etwas tun, was sie anderen verbieten wollen, einfach Schmarrn. Aber Rechtsradikalen, die sich auch hier im Forum tummeln, ist diese Differenzierung entweder zu poklizier... kompletz... kople... schwierig, oder sie finden es nicht so wichtig, ehrlich zu sein.

  • Die Frage ist natürlich schon, wohin und wozu geflogen wird.

    Nach Kalifornien empfiehlt sich höchstens noch eine Kreuzfahrt, die bekanntlich mehr Dreck ausstößt als der komplette deutsche Autoverkehr eines Monats. Innereuropäisch sieht es schon anders aus.

    Peinlich an Katharina Schulze ist halt deren vehemente Kritik an der Startbahn#3, verbunden mit wirklich vielen (jährlich deutlich 2-stellig) Flügen.

  • Fliegen ist doch noch okay und ein Würstchen am Veggieday auch. Solange Robert keinen Pelzkragen und keine gelbe Weste trägt, ist doch die Welt in der taz noch in Ordnung!

    Und in der taz Kantine gibt es ja ganz offensichtlich auch keinen kompletten Veggieday:

    www.taz.de/Die-Woc...-15022019/!106584/

    Und vermutlich gehören die taz Mitarbeiter, die die Grünen wählen, nicht unbedingt zu den Wenigfliegern:

    www.vice.com/de/ar...-geflogen-sind-co2

    www.spiegel.de/wir...sen-a-1002376.html

    Also alles paletti! Ab in den nächsten Flieger!

    • @Frederik Andersen:

      Und vermutlich vermuten Sie nur wieder einmal schon zuvor vergeblich Vermutetes.

    • @Frederik Andersen:

      „Und in der taz Kantine gibt es ja ganz offensichtlich auch keinen kompletten Veggieday.“

      Dafür sind die Kantinen-Preise immerhin schon reichlich Bio.

      • @Rainer B.:

        Dafür ist die Online-Ausgabe für Sie ziemlich links-grün und versifft billg, nämlich umsonst. Da werden Sie ein paar geizige Cents für ein leckeres Essen wohl noch übrig haben.

        • @Rudolf Fissner:

          Ich esse schon seit Jahren nichts mehr - spart auch mächtig Klopapier.

          • @Rainer B.:

            :-)



            Das Feuerwerk an Bilder, dass sich bei der Schilderung ihres politisch motivierten Essverhaltens auftut überlasse ich mal dem geneigtem Leser



            (-:

            • @Rudolf Fissner:

              Wem denn auch sonst?

  • Von einem Kommentatoren erwarte ich vor allem dass er für einen solch fetten Haufen Popolismus mindest mal einen winzigen Beweiß antreten würde.

    • @Rudolf Fissner:

      „Beweiß“ finden Sie nur im Baumarkt Ihres Vertrauens.

  • Es ist halt so die Art der Konservativen, wenn ihnen die passenden Argumente fehlen (was ja nicht gar so selten vorkommen soll), mit aller Gewalt etwas zu suchen, das sie dem politischen Gegenüber am Zeug flicken können. So armselig das auch ist.

  • Das schöne an der Umweltverschmutzung ist, daß sie prinzipiell nie völlig zu befriedigen sein wird. Selbst wenn der letzte Irgendwasreaktor stillgelegt sein wird, selbst wenn das letzte Schiff nur noch segelt, der letze Wagen tagsüber mit Sonnenscheinkollektor übers nachaltig gedengelte Pflaster rumpelt, wird es irgendjemanden auf dieser schönen Welt geben, der sich seinen frisch gefangenen Fisch ganz lecker an einem Feuerchen brät. Ganz und gar nicht öko- oder biologisch korrekt.

    • 8G
      81331 (Profil gelöscht)
      @Thomas Schöffel:

      ...nö, kann ich mir nicht vorstellen, weil's dann keine Fische mehr gibt, auf dieser, dann nicht mehr so schönen Welt.

      • @81331 (Profil gelöscht):

        Die Erde hat kosmische Katastrophen, Überschwemmungen und sogar den Einschlag eines Meteoriten überlebt. Und da glauben Sie echt, daß unsere Abgasa uns den Graus machen ? Im Leben nicht. Ich mach mal ´ne Wette mit Ihnen: 2040 sollten wir beide noch leben, okay ? Ich wette, daß 2040 weder Tuvalu noch Holland untergegangen sein werden. Und Fische wir´s natürlich auch noch geben. Schlagen Sie ein ? Sie dürfen den Wetteinsatz bestimmen.

      • 9G
        97287 (Profil gelöscht)
        @81331 (Profil gelöscht):

        Ich glaube meine Antwort ist falsch adressiert. War eigentlich an Rainer B. Gerichtet nehme alles zurück. Tut mir leid.

  • »In der Demokratie könnten die Gewählten nicht besser sein als die, die sie wählen.«

    Das sehe ich nicht so. Ich erwarte von einem Politiker neben Selbstverständlichkeiten wie z.B. Ehrlichkeit und Bescheidenheit auch einen insgesamt vorbildhaften Lebenswandel. Eitelkeit, Gier, Geltungssucht, Machtgeilheit, Vetternwirtschaft und all das, womit die Damen und Herren heutzutage von sich reden machen, sollte man in Hirnen von Politikern nicht antreffen. Würde man alle rausschmeißen, die auf diese Vorstellung nicht passen, könnte man Bundestagssitzungen künftig in einer Garage abhalten.

    • @Nichts_als_Gezänk:

      Zum einen würde ich schon meinen, dass die Gesellschaft sich reproduziert. Das gesagt, sollte aber nicht unterschlagen werden, dass es Gesellschaftstteile gibt, Kapitalist*innen, die viel Einfluss haben und diesen auch gelten machen (lassen). Sie besitzen bspw. Medien bzw. Anteile verschiedener Konzerne. Und so wird die Politik auch maßgeblich direkt (anhand Lobbyismus z.B. Gesetzesentwurf"zuarbeitung") und indirekt (Bestimmung der politischen Ausrichtung von Verlagen, Meinungsbildung der Wähler*innen) beeinflusst.



      Dann würde ich meinen, hat der Parlamentarismus den Nachteil, dass wenige Menschen (Abgeordnete ) anstatt vieler, Politik machen sollen. Sie sollen entscheiden und haben theoretisch eine gewisse Macht. Wenn mensch nun mitbedenkt, dass Macht Menschen bzw. deren Entscheidungen korrumpiert, so erscheint nicht nur der Kapitalismus und seine Kapitalkonzentration (Reiche) - die gleichzeitig Machtkonzentration bedeutet - sondern auch der Parlamentarismus ablehnenswert, wenn mensch der Ansicht ist, dass die Gesellschaft bestimmen soll und nicht nur dessen Eliten.

  • Hofreiter pendelt reglmässig nach Berlin mit Flugzeug, obwohl es diese neue schöne ICE-Strecke gibt.



    Wasser predigen....

    • 8G
      81331 (Profil gelöscht)
      @Karl Johansson:

      ...als ich Herrn Hofreiter letztens getroffen haben, kam er mit dem Zug aus Berlin. Woher stammen Ihre Informationen?

      • @81331 (Profil gelöscht):

        "Cicero", incl. Photo.

    • @Karl Johansson:

      Warum lügen Sie? web.de/magazine/po...n-aufwind-33196610

      Ist die im Artikel titel erwähnte Erregung denn wenigstens so groß, dass es auch zu eine Erleichterung kommt? :-)

      • @Rudolf Fissner:

        Sie sind unverschämt und zu einer zivilisierten Debatte wohl nicht fähig.



        Die Information können Sie im "Cicero", incl. Photo, nachlesen.

        • @Karl Johansson:

          Ich würde haltlose Diffamierungen nicht als „Debatte“ darstellen.

          Und posten Sie bitte auch die Quelle, wenn Sie wollen, dass man etwas „nachlesen“ soll. Sie werden ansonsten nicht mal in den „eigenen Reihen“ verstanden, sofern dort überhaupt Wert drauf gelegt wird.

  • 9G
    90634 (Profil gelöscht)

    "Ich konnte damals auch die Aufregung über Horst Seehofer und seine Geliebte nicht nachvollziehen. Ein Politiker, der die Ehe hochhält, ist vor der Versuchung einer Affäre nicht gefeit. Freier Sex für alle, auch für diejenigen, die stolz auf das C im Parteinamen sind!"

    Na, kommen Sie. Wenn der Gegner eine Steilvorlage liefert haut man das Ding rein, egal ob man jetzt links, rechts oder in der Mitte steht. Sich in so einem Fall über mangelnde Toleranz persönlicher Freiheiten zu echauffieren (vor allem bei den eigenen Leuten) ist ironischerweise auch nur ein Ausdruck von Hypermoralismus. Das ist halt Politik.

  • Jede Steuer schräbkt diejenigen ein, die weniger verdienen. Deshalb sollte man aber nicht auf die Lenkungsfunktion (hat schon Sinn, warum es Steuer(n) heißt - verzichten. Also COs-Steuer, ja, Benzin verteuern und dafür an anderer Stelle die Wenigverdiener entlasten...

  • Die Diskussion geht leider am eigentlichen Knackpunkt vorbei, wenn sie das uralt-rechte Laberargument vom Rolls-Royce fahrenden Lenin wiederkäut.



    Diskussionswürdig dagegen ist, wie Umweltfolgen individuellen Verhaltens abgewogen und damit wie sozialverträglich die notwendige ökologische Umgestaltung gemacht werden kann.



    Statt Verboten und Verteuerungen, die die weniger Wohlhabenden ausgrenzen, sollten Verschmutzungsrechte individualisiert und damit basis-demokratisiert werden. Jeder könnte sein Kontingent nach Gutdünken verwenden.



    Wie schon mal angesprochen, sollte man mit folgendem Versuch starten:



    Eine App, die zusätzlich zur normalen Bezahlfunktion noch ein Verschmuzungsrechtekonto verwaltet.



    Man berechne nun für die Menge an Nutzern die Aufwendungen zur Verschmutzungskompensation- CO2 Zerifikate, Recykling und Deponiegebühren, Schadensbeseitigung ect und rechne dies in Punkte um, die jedem Appnutzer zu gleichen Teilen zugeteilt werden.



    Beim Einkauf werden dann dem jeweiligen Gut spezifisch Punkte abgezogen.



    Wer zum Monatsende im Minus ist, muss auf einer Apppunktebörse Punkte für bares Geld von denen kaufen, die welche übrig haben.



    So könnte sich für die Teilnehmer umweltgerechtes Verhalten finanziell lohnen.



    Ansporn zur Teilnahme könnte vom Staat in Form von MWst Nachlässen für Teilnehmer kommen. Wer ausscheidet, muss diese dann nachzahlen.



    Datenschutz? Kein größeres Problem als beim elektronischen Einkaufen bisher und alles freiwillig.



    Grundlegend für die Sozialverträglichkeit ist allerdings, dass Verschmutzungsrechte nicht verzinsbar und beleihbar sind und immer nur für einen bestimmten Zeitraum ausgegeben werden, also nicht langfristig akkumulierbar sind.

    • @Euromeyer:

      Geile Idee allerdings wäre auch hier das Problem für die Wenigverdiener größer als für Reiche. Es muss auch eine politische Steuerung per Gesetz geben, dass es sich für die Produzenten mehr lohnt, klima- und umweltfreundlich zu produzieren.

      • @Karl Kraus:

        Da das individuelle Kontingent der alljährlich neu avisierte Durchschnittsumweltverbrauch wäre, bin ich mir recht sicher, dass der ärmere Teil der Bevölkerung weniger Probleme hätte mit seinem Kontingent auszukommen als der Reichste. Im Gegenteil, umweltbewusstes Verhalten würde sich finanziell Lohnen.

      • 8G
        83379 (Profil gelöscht)
        @Karl Kraus:

        Es wäre sowieso nur auf Freiwiligkeitsbasis machbar. Wäre aber eine interessante Idee.



        Ich sag mal so wer mehrere Hektar Wald pflanzen lässt kann viel fliegen der gleicht das aus. Warum auch nicht, ich verstehe bis heute nicht warum man nicht großflächig aufforstet um den Klimawandel aufzuhalten.

  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    ...ach Die Grünen, da geben sie Tausende und aber Tausende von Euros aus, nur damit sie lernen, wie man(n)/frau sich so gibt, auf diesen (blöden) Parteitagen (Überraschung, Freude vortäuschen, den Jerry-Maguire machen) und dann auf Twitter ein Foto posten, mit Eis und Plastiklöffel... was soll man dazu sagen, vielleicht, der politische Gegner hat kein Problem mit dem Internet? ; )

  • "Die Liste ließe sich problemlos verlängern."



    Echt jetzt? Sie führen buch darüber?



    Ich denke, dass dies doch wohl eher krasse einzelfälle sind. Wwwgs

  • Guter beitrag.



    Mehr gelassenheit tut not.



    Keine panik.



    Es darf mehr als eine sekunde sein.



    WWGS

  • Habeck darf alles. Der darf sogar übers Kuckucksnest fliegen. Wir müssen nur die eine Szene abändern: "Und das ist Professor Habeck. Spezialist für integrative Umweltfragen und nachhaltige Bewältigung" (oder so).

  • Toll die Kommentare und so Intelligente teilweise, klar sollen die doch mit dem Fahrrad ist ja auch gesund.



    Eine Reise um den Globus mit dem Fahrrad. Über den Atlantik oder den



    Pazifik wird's dann schon schwieri ger da braucht man dann evtl. noch



    ein Ruder oder Segelboot.



    Wie hält das den Doni Alphonso Ein Rad? Solche Leute nennt man glaube ich notorische Querulanten.

    • @Sofia Dütsch:

      Es gibt ein Leben ohne Atlantikflug.

      • @Frau Kirschgrün:

        ... aber scheinbar nicht ohne Verteidigung von Rechtspopulisten und deren Jokes? Glauben Sie dass das Alfönschen ihre Ziele verfolgt?

      • @Frau Kirschgrün:

        Das denke ich auch.

  • Es wäre schon schön, wenn zumindest Auslandsurlaubsreisen mit den bislang herkömmlichen Verkehrsflugzeugen und Schiffen ernsthaft gebrandmarkt werden würden und alle Politiker durch Unterlassen ein positives Beispiel abgäben und sich für die Erforschung alternativer umweltfreundlicher Antriebe einsetzten.

    • @Gerhard Krause:

      Und warum?



      Ohne Auto und mit CO2 neutralem heizen ist mein CO2 Fussabdruck geringer als der eines Ottonormal PKWfahrers mit Gasheizung.



      Trotz Dienstreisen mit allen Massentransportmitteln könnte ich also jährlich in die Karbik düsen (Mache ich aber nie)



      Statt Verbotsorgien, die nur den unteren Durchschnitt benachteiligen , sollte mehr Demokratie gewagt werden:



      Verschmutzungsrechte sollten individualisiert werden und jeder könnte sein Kontingent verbraten, verfahren oder versilbern, indem er nicht genutzte Überschüsse an den Jetset, Brikettheizer und Plastetütenfetischisten verkauft.

      • @Euromeyer:

        Sie drehen sich da im Kreis. Verschmutzungsrecht heißt Verschmutzung, und geht indes schon behrifflichvan der Sache vorbei. Gemeint ist ja dann immer: Zerstörung, im besten Fall nachhaltige (Be-)Schädigung, im allerbesten Fall Zerstörung mit womöglicher Aussicht auf Erholung (der Tier- und Pflanzenwelt- Mensch inklusive). Sie können sich davon etwas aussuchen ;-).

  • Don Alphonso. Dann bin ich ja im Bilde.

    Die Grünenhasser kann man nicht besänftigen, die suchen sich einfach was.

    • @Ansgar Reb:

      Jepp. Alphonso das Rumpelstilzchen ;-)

      Amüsant auch, wie die vielen Neurechtspopos versuchen, sich in der taz noch hinter ein pseudolinkes Mäntelchen verstecken.

  • An keiner Stelle war von 100%iger Übereinstimmung von politischer Botschaft und persönlichem Lebensstil die Rede.

    Angeprangert und zwar völlig zu Recht wird die Vehemenz mit der einerseits grüne Forderungen zum Klimaschutz vertreten werden und andererseits die gleichen Politiker sich einen Dreck um diese Forderungen scheren, wenn es ums eigene Vergnügen geht.

    Der ökologische Fußabdruck von Katharina Schulze und Luisa Neubauer hat ungefähr Schuhgröße 5032, derartige Heuchelei wird man ja wohl noch kritisieren dürfen.

  • Grüne sollten nur dienstlich fliegen.



    Privat aber mit dem Fahrrad in den Urlaub fahren oder laufen. Außerdem sollten Grüne ihren Führerschein freiwillig abgeben, dass sie nicht in Versuchung kommen, Auto zu fahren.

    • @Motz Christian:

      Vor allen nur Grüne? Und was haben Sie sich für andere Menschengruppen ausgedacht?

    • @Motz Christian:

      ?????



      Dienstlich?



      Ist herr habeck in irgendeinem dienst?



      Witd im dienst weniger co2 ausgestossen?



      Gerade im dienst ist der sorglose umgang mit resourcen wichtig.

  • Mama Mama der Robert hat eIn Würstchen gegessen!

  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    ...vielleicht sollten Habeck, Schulze, Özdemir etc. einfach nur die Partei wechseln??!

  • "…und die seiner Politik von seinen eigenen, geforderten Ansprüchen ab“"

    Das heißt doch, dass die Glaubwürdigkeit seiner Politik von seinem Verhalten abhängt, weil er Ansprüche an uns und unser Umweltverhalten stellt. Was verstehen Sie da als "…unbegrenzt CO2 in die Atmosphäre blasen…" ?? Verstehe ich nicht.



    Und meine guten Geister haben mich nicht verlassen ;-)

    • @Frau Kirschgrün:

      War für



      @Zwieblinger, 12.02.2019, 13:46.

  • Fein:



    "Ich wäre deshalb für mehr Gelassenheit. Entgegnet in der Sache, zielt nicht auf die Person oder das Private. Von mir aus darf Katharina Schulze in Kalifornien Eis essen, Jamila Schäfer in Lillehammer Ski fahren und Habeck nach Hamburg fliegen – solange sie eine Ordnungspolitik vertreten, die Fliegen endlich teurer macht."



    Soll heißen: Von mir aus darf Katharina Schulze in Kalifornien Eis essen, weil sie es bezahlen kann. Und die dumpfe Masse eben nicht!

    • @Novemberverbrecher:

      Grün sein muss man sich halt leisten können.

      • @Thomas_Ba_Wü:

        Daher wäre Grün auch das erste, was die Pseudolinken abschaffen würden.

    • @Novemberverbrecher:

      Einerseits: In einem Rechtsstaat ist es Bettlern und Millionären gleichermaßen verboten, unter Brücken zu nächtigen.

      Andererseits: Freiflüge zum Eisessen nach Kalifornien für alle!

      Die Folgen des Klimawandels werden alles andere als sozialverträglich.

      • @Zwieblinger:

        Die ökologische Wende lässt sich durch Demokratisierung sozialverträglich gestalten.



        Statt Verboten und Verteuerungen, die die weniger Wohlhabenden ausgrenzen, sollten Verschmutzungsrechte individualisiert werden und jeder könnte sein Kontingent nach Gutdünken verwenden.



        Siehe mein Kommentar weiter oben

  • (-;

    Pseudolinke und Bürger-In-Wut geben sich die Klinke in die Hand.

    ;-)

  • Der Robert darf das natürlich. Der darf auch mit 'nem Drecksdiesel durch die Innenstadt brettern, wenn er Spaß daran hat. Das wird er ja wohl noch mal machen dürfen, wa! Soviel grün muss sein! «(º¿º)»

  • Es ist ein ganz natürlicher Vorgang: Wenn Politiker Ansprüche ans Volk stellen, sucht dieses nach Argumenten, warum es unzumutbar ist, diesen Ansprüchen gerecht zu werden - vior allem der Teil, der selbst politisch anders steht, daher diese Ansprüche NICHT stellen würde un d sich durch sie eingeengt fühlt.

    Da ist es geradezu eine Selbstverständlichkeit, dem betreffenden Politiker jede Abweichung vom selbst gezeichneten Pfad der Tugend vehemment unter die Nase zu reiben. Also bekommt der Grüne das Fliegen, der Linke den Porsche und der verheiratete Schwarze das Krößchen mit der lieben Kollegin angekreidet (und dann war da ja auch noch die Lesbe im Vorstand einer eigenltich gründlich homophoben Rechtsaußen-Partei...).

    Um es mit den Worten unseres Cheflyrikers zu sagen:

    Normal. Mähste nix...

    Bei der SPD muss man wohl auf den Shitstorm wegen Bruch der Parteilinie warten, bis mal jemand in der Parteispitze so richtig Rückgrat zeigt... ;-)

  • (Teil 2/2)

    Auch ist die Vermischung von Fleischverzicht und Autofahr-/Flugverzicht reichlich blödsinnig und hat wenig mit den tatsächlichen Forderungen von Bündnis 90/Grüne zu tun, denn beim Fleisch kann man eben individuell Verzicht üben / ist man eben tatsächlich nicht darauf angewiesen, sich wöchtentlich kiloweise Schnitzel und Aufschnitt reinzupfeifen, während ein großer Teil der arbeitenden Bevölkerung bei der derzeitigen Infrastruktur eben NICHT mal eben auf's Auto oder manchmal auch Flüge verzichten kann. Ergo fordert das auch keiner.

    Zum Gejaule à la "Verbotspartei, die allen Vorschriften macht und jede Aussage auf politcal correctness prüft" etc: Auch der veggie-day war übrigens kein Verbotsplan gegen Fleischkonsum, sondern ein simpler Vorschlag, im durchaus eigenen Interesse der Menschen doch vielleicht mal ein bisschen weniger Fleisch sich reinzupfeifen. Dass sowas hier immer noch mit "Verbotspartei"-Geheule quer durch's Forum gejagt wird, zeugt entweder von kompletter Ignoranz oder böswilliger Verdrehung der Tatsachen.



    Zu denen es übrigens auch gehört, dass es bei dem "veggie day"-Hype überhaupt nicht primär um Fleisch ging - sondern darum, dass die Grünen damals mit einigen Wahlchancen heftigst für Steuererhöhungen in den obersten Vermögensklassen getrommelt haben und dafür, Erben, Großkonzerne und sonstige Reiche vernünftig am Sozialsystem zu beteiligen. Daraufhin gab es - konzertiert von BILD, INSM etc.- eine groß angelegt konzertierte Schmierenaktion zum angeblichen "Fleischverbot" durch die angebliche "Verbotspartei".

     

    Kommentar gekürzt. Bitte bleiben Sie sachlich.

    Die Moderation

    • @kami:

      Sie schreiben: "Auch der veggie-day war übrigens kein Verbotsplan gegen Fleischkonsum, sondern ein simpler Vorschlag, im durchaus eigenen Interesse der Menschen doch vielleicht mal ein bisschen weniger Fleisch sich reinzupfeifen."

      Diese Behauptung über den angeblichen unverbindlichen Vorschlag ist eine Legende, die durch ständiges Wiederholen nicht wahrer wird. Im Wahlprogramm der Grünen für die Bundestagswahl 2013 hieß es wörtlich:



      "Öffentliche Kantinen sollen Vorreiterfunktionen übernehmen. Angebote von vegetarischen und veganen Gerichten und ein „Veggie Day“ sollen zum Standard werden." Link: www.gruene.de/file...m-barrierefrei.pdf Dort Seite 164; daraus habe ich das eben in meinen Kommentar reinkopiert.

      "Sollen zum Standard werden" ist mehr als ein unverbindlicher Vorschlag. Wer in ein Wahlprogramm schreibt, dass etwas zum Standard werden soll, der verspricht seinen Wählern damit, im Falle einer Regierungsbeteiligung und erfolgreicher Koalitionsverhandlungen diesen Standard festzulegen. Wozu sind Wahlprogramme sonst da? Und wozu werden Parteien sonst gewählt? Meinen Sie ernsthaft, ein Wahlprogramm bestehe nicht aus politischen Forderungen, sondern aus Vorschlägen an die Wähler, wie diese sich verhalten sollen? Wieso sollte jemand eine Partei wählen, wenn diese ihre Forderungen nicht auch durchzusetzen bereit ist?

      • @Budzylein:

        "Zum Standard werden" bedeutet nicht "für alle Menschen verpflichtend werden", sondern dass es der Normalfall sein soll.

        So wie Freitags Fisch. Dazu zwingt mich auch niemand, doch jede öffentliche Kantine, in der ich bisher gegessen habe, hatte Freitags Fisch.

      • @Budzylein:

        Es ging um einen Tag in der Woche, der vegetarisch sein sollte. Und da jaulte alles auf.



        Grotesk, wenn man sich anschaut, wie drastisch der Fleischverzehr in der westlichen Welt tatsächlich 'runtergefahren werden müsste, um einen halbwegs sinnvollen Beitrag zum Klimawandel zu leisten.



        Die Verdrängungsleistung war zu dem Zeitpunkt noch extremer als jetzt und die Grünen wurden ob sinnvoller Vorschläge als "Verbotspartei" beschimpft. Was für ein Schwachsinn.

        • 6G
          61321 (Profil gelöscht)
          @cazzimma:

          .



          "Was für ein Schwachsinn."



          Richtig. Und wer ob eines solchen Schwachsinnes nichts Besseres weiß, als daraufhin mit Lichtgeschwindigkeit den Schwanz einzuziehen, sollte Politik schön sein lassen

          • @61321 (Profil gelöscht):

            Bin kein Vegetarier. Wenn es in meiner Kantine nichts gibt, was mir scheckt - egal warum - dann fühle ich mich nicht eingeschränkt, sondern esse woanders. Das darf ich auch nach Grünen-Parteiprogramm. Die Festsetzung eines VEggietags hätte sogar den Vorteil, dass ich weiß: An diesem Tag gibts kein Fleisch. Wenn ich welches Essen will, muss ich anders schauen, wos herkommt...

  • (Teil 1/2)

    Also langsam finde ich es ja selber etwas merkwürdig, als olle linke Socke im taz-Forum zunehmend als Fürsprecherin der Grünen aufzutreten. Aber was hier täglich an Geifer über diese Partei im Forum ausgekübelt wird, geht echt auf keine Kuhhhaut - zumal der Geifer herzlich wenig von Kenntnis tatsächlicher Parteiprogramme oder -Positionen geprägt ist sondern vielmehr ein billiges imaginäres Feindbild-Bashing betreibt, das in der Form intellektuell eher auf pi-news angesiedelt sein sollte.

    Die Grünen fordern nirgendwo ein Flugverbot, oder ein "Flugverbot für die nicht-Reichen" oder was immer hier sonst noch behauptet wird. Es geht darum, die steuerliche Vorzugsbehandlung von Flügen aufzuheben und nachhaltige Mobilität - z.B. Durch Schaffung eines endlich mal enheitlichen europ. Bahnnetzes -- so aufzubauen, dass man auch tatsächlich auf Flüge verzichten kann. (Wo es nicht eh schon möglich ist: Videokonferenzen etc.). Da kann ein Individuum in einem internationalen Arbeitsalltag wenig machen, solange sich nichts systemisch verändert. Das fordert mW auch niemand aus der Partei, insofern ist dieses ganze "Grüner bei EINEM Flug erwischt - Wasser predigen und Wein saufen"-Geblöke ziemlich lächerlich.

    Ebenso übrigens die ganzen Kommentare zum Thema "co2-Steuer = der einfache Bürger kann sich Fahrten ohne Auto nicht leisten, aber die Reichen Parteibonzen ja schon". Schaut doch mal in die tatsächlichen Programme: Da fordern die Grünen (übrigens im Gegensatz zu Macron) nicht nur z.B. eine co2-Steuer für Auto-Individualverkehr, sondern 1.) für alle Menschen die Alternativen auszubauen und 2.) die Einnahmen der Schadstoff-Einpreisung als Bürgergeld auszugeben, so dass der einfache Arbeiter eben NICHT dasteht und sich den Weg zur Arbeit nicht mehr leisten kann.

    • @kami:

      0.) Eine CO2-Steuer schränkt den Individualvergehr ein, insbesondere für diejenigen, die wenig Verdienen.



      1.) Alternativen zum Individualverkehr sind nunmal kein Individualverkehr. Das stört vielleicht nicht in Berlin, aber auf dem flachen Land.



      2.) Das Bürgergeld, also das BGE, dem Arbeiter als Alternative zu einem einkömmlichen Lohn zu verkaufen, dies ist ja wohl schon eine Verhöhnung des Arbeiters.

      • @Erwin Obermaier:

        0.) Pendler*innen können bereits aktuell Fahrtkosten steuerlich geltend machen. Relevanter ist, dass Peak Oil (Ölhöchstfördermenge) wohl bereits erreicht ist. Nicht umsonst wird jetzt Fracking als Fördermethode genutzt trotz der Umweltverseuchung und Förderung am Nordpol erforscht trotz des hohen Risikos für Umweltverseuchung. Womit wollen Sie tanken? Dann - die Klimakatastrophe steht vor der Haustür. Wenn die Förderung und Verbrennung fossiler Energieträger (Öl, Kohle, Gas) nicht schnell radikal reduziert wird, sind Klimaveränderungen nicht mehr umkehrbar. Sind Ihnen die gravierenden Folgen für Sie, Kinder etc. egal?

        1.) Ausnahmen bestätigen die Regel. Die meisten Menschen leben in Städten -> 75%. Menschen auf dem Land arbeiten meistens in größeren Städten, d.h. auch dort teilen sich viele Menschen ihre Fahrtziele und ÖPNV lohnt sich.

      • @Erwin Obermaier:

        PS Die Kapitel zu auskömmlichen Mindestlohn- und Rentenniveaus etc. statt zynischer europaweiter "Wettbewerbsvorteils"-Beschaffung durch Sozialdumping dürften Sie übrigens auch interessieren - ebenso wie der Einsatz der aktuellen Greens/EFA-Fraktion gegen Steuerentzieherei durch Großkonzerne etc.



        Ich wiederhole mich, aber: erstmal informieren vor dem Feindbildgebashe?

      • @Erwin Obermaier:

        Ich sprach hier aber nicht vom BGE, sondern von Einnahnen aus co2-Steuern, die in Form eines Bürger-Energiegeldes ausgezahlt werden sollen - zum Beispiel , damit die Arbeiter auf den flachen Land es sich auch weiterhin gut leisten können, zur Arbeit zu kommen (zumindest, solange keine nachhaltigen Alternativen zu Arbeitspendlerei qua Individualverkehr geschaffen sind). Nachzulesen u.a.im aktuellen Europawahlprogramm.



        Wie gesagt: Erstmal informieren, dann meckern. Würde einigen der "Diskussionen" hier echt mal gut tun.

    • @kami:

      Danke!

      Differenzierte und gut durchdachte Argumentation ist der Feind des Populismus, weswegen differenziert argumentierende auch bevorzugt angegriffen werden.

  • "…ist natürlich kein Argument gegen seine Politik." Warum "natürlich" kein…??



    Selbstverständlich hängt seine persönliche Glaubwürdigkeit und die seiner Politik von seinen eigenen, geforderten Ansprüchen ab – und diesen muss er auch selbst genügen. Was denn sonst?!



    Wenn er fliegen MUSS (wann muss er wirklich?) kann das eine Begründung, aber keine Rechtfertigung sein.



    Wo wollen wir denn sonst anfangen, die Zerstörung der Erde zu verhindern? Jeder Flug ist im Prinzip einer zu viel. Wie auch jede überflüssige Fahrt mit dem Auto ("Sonntag in Venedig Kaffee trinken"), Flugware (aus dem Bioladen(!)), "vergiftete" Rosen, die die Arbeiter vergiften, Gemüse aus dem "mare plastico", jeder Billigscheiß aus China, täglich Fleisch, usw..







    Offenlegung: ein anderes Wort für, ich weiß, dass ich Scheisse baue, mach's aber trotzdem, schließlich kann es mir leisten, hab' ja "hart" (Harzt) genug dafür gearbeitet …







    Könnte es sein, dass diese Schei…-Einstellungen ihre Ursachen im Kapitalismus, in der Arroganz der Besserverdienenden und in der Ignoranz gegenüber der Umweltzerstörung haben?



    Wie soll denn Klimaschutz sonst gelingen?



    Wir werden uns ALLE einschränken müssen, oder wir sagen, eh alles wurscht, lasst uns nochmal "auf dem Vulkan tanzen", und dann tschüß!



    Das Problem ist nur, dass alle glauben, dass es ausgerechnet sie persönlich nicht treffen wird. Wie ignorant muss ein Mensch sein, um sich dermaßen selbst zu belügen?!



    Zur "Vertiefung" Thema Fleisch etc., Hagen Rether:



    www.youtube.com/watch?v=iiDCNdsU4vI

    • @Frau Kirschgrün:

      „Selbstverständlich hängt seine persönliche Glaubwürdigkeit und die seiner Politik von seinen eigenen, geforderten Ansprüchen ab“

      Hängt seine persönliche Glaubwürdigkeit davon ab? Ja.



      Hängt die Richtigkeit seiner Politik davon ab? Nein. Nicht im Geringsten.



      Oder sind Sie ernsthaft der Ansicht, wir dürften weiterhin unbegrenzt CO2 in die Atmosphäre blasen, nur weil Habeck dagegen ist, aber nicht aufs Fliegen verzichtet? Sind Sie von allen guten Geistern verlassen?

      • @Zwieblinger:

        Die Leute, die primär auf solchen Inkonsequenzen herumhacken, finden Habecks Politik eben NICHT richtig - weil sie ihnen nämlich zu anstrengend durchzuhalten ist. Also benutzen sie ihn selbst als Nachweis, dass das ja nicht mal die Grünen selbst durchhalten und frönen weiter ihren Lastern.

        Egoistisch? Ohne Zweifel.



        Dem Egoisten egal, dass es egoistisch ist? Ebenfalls.

        • @Normalo:

          Steile These. Ich habe kein Auto, fahre Rad, kaufe kein Fleisch, fliege nicht in den Urlaub, gärtner selbst ein wenig…



          Grundgütiger, was bin ich egoistisch.

          • @Frau Kirschgrün:

            Klar. Und der Strom kommt aus ner Steckdose, das Gas ausm Rohr, die Milch ausm Tetrapack und tausend kleine Bienchen (Amazon?) liefern Ihnen den Rest bis vor die Haustür.

            Für die politische Teilhabe müssen Sie nicht mehr vor die Haustüre, haben ja Internet und bei politischen Entscheidungen schicken Sie ihren Abgesandten mit nem Rad nd nem Rudeboot auf große Fahrt.

            Sie haben sogar mehrere Abgesandte!? Cool. Da kann man sogar noch mehrere Temine wahrnehmen, wo man sich für ihre Interessen einsetzt.

          • @Frau Kirschgrün:

            Dann müssen Sie nur noch Ihr Handy entsorgen.

  • Nicht dass die Frage des Verkehrsmittels völlig unwichtig wäre, aber gerade in diesen Tagen lenkt sie mir zu sehr davon ab, wohin Habeck (und andere) eigentlich fahren und was sie da genau tun.



    Für nächste Woche ist Habeck beim Kongress "Quo Vadis 2019" der Immobilienwirtschaft angekündigt. "400 der einflussreichsten Stadtgestalter" treffen sich dort zum "Networking auf höchstem Niveau". In einer Stadt, in der Tag für Tag Menschen ihre Wohnungen verlieren, in der eine beispiellose soziale Säuberung im Interesse der Immobilienunternehmen und ihrer Kapitalanleger*innen stattfindet, ist es m.E. relativ egal, ob er mit dem Dreirad oder mit dem Düsenjet anreist. Ich möchte wissen, was er da will, wie er sich in Bezug auf das Grundrecht Wohnen da verhält und was das als nächstes für die Menschen dieses Landes bedeutet.

  • "Great minds discuss ideas; average minds discuss events; small minds discuss people."



    Eleanor Roosevelt

    • @Cynical Inquirer:

      "The only vice that cannot be forgiven is hypocrisy. The repentance of a hypocrite is itself hypocrisy."

      William Hazlitt

    • @Cynical Inquirer:

      Passt! ;-)

    • 8G
      81331 (Profil gelöscht)
      @Cynical Inquirer:

      ...auch schon tot.

      • @81331 (Profil gelöscht):

        „...auch schon tot.“

        Ach je. Wusste ich ja gar nicht.

        Vielen Dank für den informativen Diskussionsbeitrag! Wenn wir Sie nicht hätten …

  • Das Problem haben sich die Grünen, ob in der Partei oder nicht, allerdings voll selbst eingebrockt. Der unablässige Strom von Appellen an freiwilliges klimafreundliches Konsumverhalten prallt ab und fällt den Klimapredigern nun in den Rücken. Der einzige Ausweg aus diesem Fiasko wäre nicht «mehr Gelassenheit», sondern die aktive Verurteilung der Klimapredigten, besonders durch «die Grünen» selbst. Hier gibt es gründliche Artikel über all die Probleme, welche die Klimapredigten verursachen, nun einschliesslich für die grünen Prediger selbst: Die Leugnung des Klimawandels, die Klimastille und vieles anderes mehr: bit.ly/guilt-denial bit.ly/klimaschuldleugnung

  • Stichwort Veggieday: Ja, wirklich schlimm, einmal die Woche auf Fleisch zu verzichten. Wenn das schon ein Problem darstellt, werden wir die ökologischen Herausforderungen nie bewältigen und Mensch sollte die Reproduktion sofort beenden!

    • @Frederik Andersen:

      Unzumutbar ist nicht der eine Tag ohne Fleisch, sondern das übergriffige Besserwissertum: Politiker XY findet den Gedanken gut und beschließt daher, dem Volk nach Möglichkeit gar keine andere Wahl mehr zu geben, als ihm zu folgen.

      Viele verzichten vielleicht gerne auch häufiger auf Fleisch, aber sie wollen das nach eigenem Ermessen und zu selbst gewählten Zeitpunkten tun können. Freiheit beinhaltet eben auch die Möglichkeit, sich für das zu entscheiden, was ein weiserer Mensch für falsch halten würde. Sonst verdient sie ihren Namen nicht.

      Und ja, es war damals nur ein Vorschlag und er sollte erstmal nur in öffentlichen Kantinen umgesetzt werden. Aber wer Politiker im Allgemeinen und die Grünen imn Besonderen ein wenig kennt, registriert in diesem Satz vor allem das "erstmal" - insbesondere wenn die Wortführerin sich nicht entblödet, auch gleich einen bestimmten Wochentag vorzuschlagen...

      • @Normalo:

        Naja, da ist etwas Wahres dran. Aber die Welt der Vielen ist eben auch etwas merkwürdig:

        1) wird es schwer, sich jedes Urteils und Appells hinsichtlich schädlicher Verhaltensweisen und Lebensstile zu enthalten. Es ist genau genommen unmöglich in einer politischen Gemeinschaft in der wir alle "schicksalhaft" gebunden sind.

        2) Freiheit etwas zu tun könnte dazu führen, einsichtig zu sein und zu lassen - aber das Prinzip Hoffnung alleine ist etwas mager. Auch sollte nicht übersehen werden, wie sich Lebensstile fortpflanzen. Da wachen nicht plötzlich alle auf und fangen an, weil sie plötzlich ganz frei entscheiden können und ihre philosophische Ader entdecken, wie Menschen zu leben, denen Ethik mehr bedeutet als Sitteneinhalten, was die Mehrheit immerhin in der Regel hinbekommt. Aber die Sitte fortgesetzt rettet unser Klima nicht und sie rettet auch nicht Millionen Tiere in unseren Schlachthöfen, die in der Heimlichkeit angezüchtet und abgemurkst werden.

        3) wir haben nicht mehr so viel Zeit und die forlaufende Zeit ist ein sehr starkes moralisches Argument, das seine Stärke auch aus wissenschaftlichen Befunden über die Bedeutung der Fortsetzung derzeit laufender Prozesse (Treibhausgasausstoss - und viele weitere!) bezieht.

        Insofern ist ihre Empörung aus individualistischer Sicht verständlich, sie entspricht der Haltung vieler hier. Aber sie ist laissez faire genau an der falschen Stelle.

        Und wir brauchen denke ich auch nicht so tun, als lebten wir in einer Welt der Freiheit - wir sind mannigfaltig reglementiert und viele dieser Reglementierungen sind sinnvoll udn würden wir verteidigen, obwohl sie uns "bevormunden" und unseren Individualismus einschränken. Der Aufschrei ist daher aus meiner Sicht an der eigenen Bequemlichkeit orientiert - der Rest auch vorgeschoben oder falls nicht - nicht so bedeutsam wie das Gut auf der anderen Seite der Waage.

        Und das können sie "Normalo" getrost und gerne als Contra auffassen.

    • 8G
      81331 (Profil gelöscht)
      @Frederik Andersen:

      ...schlimm finde ich, wenn sich 'Die Grünen' selber nicht an ihre eigenen Forderungen an die Gesellschaft halten

      • @81331 (Profil gelöscht):

        ... noch schlimmer ist, dass die Pseuolinke auf Veggiedayniveau debatiert.

  • "Von mir aus darf Katharina Schulze in Kalifornien Eis essen, Jamila Schäfer in Lillehammer Ski fahren und Habeck nach Hamburg fliegen – solange sie eine Ordnungspolitik vertreten, die Fliegen endlich teurer macht. "

    Solange die Täter es sich selbst nur noch finanziell leisten können, ist es also vollkommen in Ordnung? Politiker, die Forderungen stellen, sind idR in der Verpflichtung, hier moralische Vorbilder zu sein. Ansonsten trifft der klassische Spruch zu: Wasser predigen, Wein saufen.

    • @John Farson:

      Ja, Politiker sollten stärker als andere ihre Vorbildrolle erfüllen. Zustimmung.

      Anderer Punkt, Entgegnung: Sehr viele Dinge, die wir konsumieren, werden über Märkte verteilt. Und der Zugriff auf diese Dinge läuft über finanzielle Mittel. Das ist überall so, auch beim Fliegen. Bei anderen Dingen haben wir das weitgehend akzeptiert. Warum beim Fliegen nicht?

      Verschiedene Sichtweisen sidn denkbar:

      1) Märkte sind generell schlecht und es ist ungerecht, dass die Menschen über so unterschiedlich Möglichkeiten verfügen, da ihre Dinge und Produkte usw. zu erwerben.

      2) Fliegen sollte nicht auf Märkten gehandelt werden sondern irgendwie anders



      - weil es ungerecht ist, dass manche so viele Reisen machen können xyz



      - weil so zu viel gereist und das Klima zerstört wird

      Aber falls es zweiteres Argument ist, kann man sagen, dann macht doch Frieden extrem teuer und viele Reisen erledigen sich vons elbst, selbst wenn dann fast nur noch Reiche fliegen.

      Meiner Meinung nach gibt es kein Recht auf Flugreisen, besonders nicht auf viele Flugreisen und nicht auf billige Flugreisen. Und dementsprechend kann man auf die eine oder andere weise reglementieren, wichtig ist, dass reglementiert wird und dass diese Reglementierung effektiv ist.

    • @John Farson:

      Mich stören Argumente, die darauf beruhen:

      Wenn einer etwas Schlechtes tut, sind alle gerechtfertigt, es auch zu tun.

      Und das Argument wird auch nicht besser in der Form:

      Wenn einer, der etwas Schlechtes kritisiert, es dennoch tut, sind alle gerechtfertigt, es auch zu tun.

      Ein für alle mal: Das ist nicht der Fall.

      Auch klar: Man kann und darf das zu Recht schlecht oder unmoralisch finden oder nehmen sie ein anderes Attribut was ihnen beliebt. Aber nichts davon rechtfertigt es selbst schlechtes zu tun.

      Und meine persönliche Meinung: Ja, schimfen oder sachlich kritisieren ist sehr gut; aber nicht das Gegenteil des Schlechten verwerfen und selbst schlecht handeln. Das ist falsch und niedrig.

      Das ist ganz grundsätzlich mein Punkt.

  • 9G
    98589 (Profil gelöscht)

    Es hat nun mal ein Rechter die Kritik geäußert. Das ist doof.



    Die Kritik ist allerdings berechtigt.



    Es sollte sich jeder überlegen ob er Flugreisen unbedingt braucht und er/sie/es sollte diese nach Möglichkeit meiden.



    Dass ausgerechnet die Grünen sich zum Reisen keine Alternativen ausdenken, das macht sie unglaubwürdig, völlig, für mich.

    • @98589 (Profil gelöscht):

      Zu welchem Ergebnis Sie Sie gekommen?

      Dürfen Politike mit auf Forschungsplattformen fliegen? Sollen Politiker ihre Arbeit (für die Bevölkerung) vernachlässigen , Termine ausfallen lassen und für en Treffen in München zwei Tage füs Reisen einplanen?

      Und wie kommen auf solche grundsätzliche Aussagen wie „Dass ausgerechnet die Grünen sich zum Reisen keine Alternativen ausdenken“?

      Und was wollen Sie mit einem generellen Verbot von Reisen erreichen? Äh?!

  • „Ad hominem“ klingt gut und klug.

    Das die Vorträge von Katharina Schulz oder Luisa Neubauer oft voll von solchen Angriffen sind, bleibt dem Leser verborgen.

    Es bleibt der Eindruck eines weissen alten Mannes, der seit 30 Jahren im Sinne von Umwelt und Klimaschutz sein Leben einschränkt, das es eine Generation junger Frauen gibt, die zwar laut von etwas reden, deren Konsequenzen sie aber nicht verstehen.

    Wenn es wirklich darum geht weniger CO2 zu produzieren, dann bedeutet das persönliche Einschränkungen für jeden und es erfordert aber auch technische Lösungen, um die Dinge die wir für notwendig halten, auch weiterhin konsumieren zu können.

    Aber so wie diese Frauen ihre Vorstellung vortragen und wie dann ihr reales Leben ist, kommt es einem vor, dass diese hysterische "wir retten die Welt" Attitüde in erster Linie der eigenen Karriere dienen soll.

  • Ein Argumentum ad hominem ist kein Argument, weil es behauptet, dass eine Forderung falsch ist, wenn jemand sich nicht an deren Maßgaben hält. Aber wenn jemand etwas macht, das er selbst als moralisch falsch bezeichnet, ist das kein Argument gegen seine moraliscche Forderung. Wenn seine Aussage richtig ist, hat er halt falsch gehandelt. Wenn jemand als Politiker Flugeinschränkungen predigt, selbst aber ein Vielflieger ist, zeigt das nur eins: er hat begriffen, dass er in einem Herrschaftssystem Karriere machen will und Gesetze halt nur für die unteren Millionen zu gelten haben. Kretschmann ist halt ein selbstgerechtes Irrlicht ... und intellektuell halt nur ein name-dropper!

  • Rechtskonservativer Blogger oder nicht, wo er recht hat, hat er recht. Wir hatten lange genug verlogene Politiker, auch solchem, die Hartz-IV-Sanktionen predigen, die geradewegs in die Obdachlosigkeit und ggf. den Erfrierungstod führen, während sie selbst von ihren Diäten und den Lobbygeldern Schlampanjer schlürfen.,

    • @Kunz:

      Wie hält es der Don eigentlich selber mit dem Fliegen?

      • @Zwieblinger:

        Der Don verbietet anderen nicht das Auto wegen "Weltrettung".

        • @Thomas_Ba_Wü:

          Habeck verbietet anderen auch nicht das Auto.

      • @Zwieblinger:

        Er hält es nicht für einen Teilgrund, für den Untergang der Menschheit und des Klimas.

        • @dreisekundennichts:

          Wenn Habeck unnötige Flugreisen unternimmt, ist er eine Umweltsau.



          Wenn Don A. unnötige Flugreisen unternimmt, ist er eine Umweltsau.



          Wenn Habeck dafür ist, die Fliegerei einzuschränken, fordert er etwas Vernünftiges.



          Wenn Don. A. dagegen ist, die Fliegerei einzuschränken, stellt er sich gegen etwas Vernünftiges.



          Mir ist die vernünftige Umweltsau lieber. Die Fliegerei sollten beide möglichst bleiben lassen.

  • Ein Argumentum ad hominem ist kein Argument, weil es nur kritisiert, dass jemand sich nicht an seine Maßgaben hält: Wenn jemand etwas macht, das er selbst als moralisch falsch bezeichnet, ist das kein Argument gegen seine Aussage. Wenn seine Aussage richtig ist, hat er halt falsch gehandelt. Der Priester, der sexuelle Enthaltsamkeit predigt und sich immer mal einen Messdiener hernimmt, handelt halt gegen seine Prinzipien. Er begeht nach seinem Verständnis eine Sünde, was aber nichts darüber ausssagt, ob seine Ansichten richtig oder falsch sind. Kretschmann ist halt ein selbstgerechtes Irrlicht am moralischen Horizont... und intellektuell halt nur ein name-dropper!

  • Scheint ja ein beliebtes Thema zu sein.

    Mein Standpunkt: ja, Robert Habeck darf fliegen. Seine Glaubwürdigkeit bei mir hängt jedoch davon ab.

    Ich darf den (oder seine Partei) dafür auch bei der nächsten Wahl auslassen.

    In Wirklichkeit ist es natürlich ein wenig komplizierter: mir liegt daran, dass sich Herr Habeck glaubwürdig darum bemüht, das Fliegen (oder das Reisen im Auto) so weit wie möglich zu vermeiden -- und gleichzeitig politisch dafür kämpft, das eine solche Lebensweise soweit ermöglicht wird, dass sie Mainstream werden kann.

    Andernfalls sind wir verratzt. Oder warum ist Herr Habeck bei den Grünen?

    Zwischenrufe aus der rechten Troll-Ecke würde ich ignorieren.

  • Nun ja, die üblichen Grünenhasser und -basher des Forums regen sich mal wieder auf. Als ihre liebe Sarah mit Pelzmantel für die Gelbwesten warb, war die Kritik an ihr aber natürlich ganz verlogen....

  • Selbstverständlich müssen auch Politiker sich fragen lassen, ob ihr privates Handeln mit den von ihnen vertretenen Werten übereinstimmt.



    Aber auch das widersprüchlichste private Verhalten eines Politikers ist natürlich kein Argument gegen seine Politik. Diese muss unabhängig vom persönlichen Verhalten ihrer Vertreter bewertet werden.

  • 9G
    97684 (Profil gelöscht)

    Warum eigentlich auf die gemeine konservative Doofnase noch eingehen.Jede(r) weiß, wie die tickt.



    Welche psychologische Tricks die Psychooathen von rechts anwenden.Um ihren eigenen Scheiss rechtfertigen zu können.



    Einfach: Klar darf der das, fliegen.

    Und.Emamzipatorische, Linke brauchen mehr Mut. Mut den rechten Konservativen deutlich mitzuteilen, dass sie - schlicht und einfach Kriminelle sind. Niemals sich denen gegenüber rechtfertigen.

  • Wenn man schon eine moralische Diskussion führt, muss man ehrlicher- und korrekterweise sagen, dass in den Programmen der Grünen nie von einem Flugverbot die Rede ist. Es geht darum z.B. die steuerlichen Vorteile abzuschafften etc. bzw. in steuerliche Nachteile zu verwandeln. Wenn man also die "Moral" korrekt messen möchte, müsste man die Flugstrecken des Grünenvorsitzenden mit denen anderer Parteien vergleichen.

    • @drsteffenkleinlich:

      Ganz genau.



      Über das Bundesumweltamt werden weiterhin die Flugreisen von Herrn Resch zu den Gerichtsterminen subv

      • @Thomas_Ba_Wü:

        subventionieren, die Diäten sind hoch genug als dass sich Frau Schulze auch nen Ablasshandel für den Jahresurlaub leisten kann.

        Franzi Keller bekommt die Pendelei nach Brüssel - weil ja Selbstbedienungsladen - sowieso über Steuergelder erstattet und ich denke es ist kein Problem die teuren Reiselimos in sämtlichen Fahrbereitschaften aller Parlamente durch noch teurere Elektrofahrzeuge zu ersetzen.

        Nur der Pendler, der schaut in die Röhre. Außer natürlich er kann man schnell 80.000 Euro in seine Mobilität stecken.

        Ich bin für ein Verbot von Inlandsflügen (nicht nationalistisch in GANZ Europa)



        damit nicht nur die normalen Bürger sondern auch unsere Eliten das Privileg haben durch Verzicht die Welt zu retten.



        Solange aber die Habeck's und Schulzes dieser Welt mehr Bonusmeilen haben als ich überhaupt Flugmeilen können die mich gelinde gesagt am Arsch lecken.

        Von solchen Umweltschweinen lass ich mir keine Moral predigen. Ich fahr mit dem Auto nach Stuttgart - die mit dem Flieger um die Welt.



        Werdet erstmal so nachhaltig, sauber und umweltbewusst wie ich es bin 😉



        Vorbild muss sein - also beim Thema Diesel doch bitte selber die Gelassenheit zeigen die die von anderen fordern.

  • Aha! Die Zeit des Politikers ist knapp, deswegen ist es okay für ihn das Flugzeug zu nehmen. Zum Glück haben alle anderen Menschen keinen Termindruck und können sechs Stunden von München nach Hamburg Bahn fahren statt eine Stunde zu fliegen. Dann lass ich mir das Fliegen gerne (zumindest moralisch) verbieten.

    • @Clara Kreuzer:

      Ihre Empörung ist ein Schnellschuss und es ist bemerkenswert, dass auf den Punkt, den ich gleich benenne, hier noch keiner eingegangen und, noch bemerkenswerter nicht einmal gekommen ist, dabei ist er sehr bedeutsam.

      Ich spreche nicht von privaten Flugreisen, diese sind Thema für sich und da sollten Politiker genau wie alle anderen bewertet werden und man kann ggf. Von ihnen "mehr" erwarten bzw. Zusätzlich eine Erfüllung einer Vorbildfunktion. Okay.

      Aber zu den geschäftlichen Flugreisen ist folgender Punkt elementar wichtig:

      Politiker sind Repräsentanten - ich meine Parlamentarier und noch viel mehr Minister. Diese Gruppen stehen für je 10.000 de und arbeiten an Ordnungen für Millionen. Dienstliche Flugreisen dieser Gruppen sind - unter Berücksichtigung weiterer Randbedingungen - in der Regel viel stärker gerechtfertigt als die anderer Gruppen.

      Und das ist nicht leicht zu relativieren.

      Warum nur ist der Bias so groß um so ein einfaches und starkes Argument nicht einmal hier unter dutzenden Beiträgen zu finden?

      • @JK83:

        So können doch viele argumentieren. Der Vorstandsvorsitzende repräsentiert Millionen von Aktionären, der mittelständische Geschaftsführer von Kapitalgebern, der Salesmitarbeiter ist wohlmöglich für Lohn und Brot von tausenden Arbeitern verantwortlich. Geschäftlich fliegen die Leute selten zum Spaß.

        Wenn man andere einschränken will, sollte man mit gutem Beispiel voran gehen.

        • @Clara Kreuzer:

          Nein. Der eine würde von 100000 gewählt und ist deren Repräsentant. Er ist sehr viel stärker legitimiert.

          Und zweitens ist der Vorstandsvorsitzende immer noch viel stärker legitimiert als einfache Belegschaftsangehörige zum Beispiel oder als ein einfacher Nachwuchswissenschaftler, der auf einen Kongress nach New York fliegen will.

          Es gibt hier große Gradienten und auch große Möglichkeiten Flüge zu sparen und dennoch sind manche Gruppen viel stärker zum beruflichen Fliegen legitimiert als andere. Das muß man anerkennen, sonst ist man gar nicht sachlichen Diskurs sondern nur ein wohlfeiler Relativierer.

  • ich bin schon der meinung, dass wer wasser predigt, nicht wein trinken sollte. was soll das denn sonst sein? jeder mensch muss seinen lebensstil überdenken, sicher ist man kein heiliger, also "man gönnt sich mal was" aber so grundsätzlich sollte das stimmen. die frage ist, wie radikal wir an uns rangehen und das ist eine wirklich interessante frage: für den einen reicht es dann für das ökologische gewissen, wenn er keine erdbeeren mehr kauft im winter - für den anderen geht das eindeutig nicht weit genug. da muss eine öffentliche debatte her! was kann ich geben - was muss ich geben? was darf ich behalten, weil ich will ja auch freude. also klar, für die leute, die gerne fleisch essen ist das eine freude, da wollen sie nicht ganz drauf verzichten, aber einmal die woche sollte das doch gehen. nur müssen wir als gesellschaft es schaffen, dass verzicht zu gunsten unseres ökosystems nicht zu verlust von arbeitsplätzen, wirtschaftsleistung ect. führt. das ist doch die horrorvorstellung der konservativen parteien und, ich behaupte jetzt mal, industriellen freunde. dicke maden sitzen im speck und wollen da bleiben. - ich drifte ab, aber wo ist der gesellschaftliche prozess zu diesem problem? und wo kann er geführt werden?

  • Die Menschen sind schon ein seltsames Völkchen...

    • @Sebas.tian:

      Stimmt & prioritär - gern gelesen.

      kurz - Wat höbt wi lacht.



      &



      Voller Wonne - ab in die Tonne.



      &



      Schnorff Schnoorrff Schnooorrrfff



      Liggers. Nächste Sau durchs Dooorfff.

      unterm—-n Tusch fürn ollen Busch —



      'Jeder Manichäer - ist auch ein Grobian‘

  • & Schon haben die Nationalsozialisten erreicht was sie wollte : Im Mittelpunkt einer Öffentlichen Diskussion stehen - obwohl sicherlich auch Herr ´Alphonso´in seinem Leben bereits einmal Flugzeuge genutzt , Skiurlaub gemacht sowie sein Eis mit Plastik gelöffel hat *Schlimmschlimm*- und den Politischen Gegner mit - eigentlich saubanalen & dummdreisten - Diffamierenden Behauptungen in der öffentlichen Wahrnehmung diskreditieren . Um mehr gehts denen bei dem Spiel doch gar nicht .

  • Den hochmoralischen Standard setzen doch die Grünen! Wenn sie sich selbst nicht daran halten, dann wird man das doch noch anmerken dürfen. Von wüten kann da keine Rede sein, eher von Entlarvung einer Klientel, die von anderen verlangt, was sie selbst nicht einzuhalten bereit ist!

  • Es ist ja schön, dass der Autor sich hier outet, dass er nach Frankreich fliegen will. Aber damit ich verstehen kann warum er als informierter, intelligenter Mensch so was tut, müsste er schon noch ein bisschen mehr zu seinen Beweggründen schreiben.

    Als ich vor einem halben Jahr das erste Mal von einer Freundin gehört habe, dass sie für sieben Tage zum Urlaub aus Norddeutschland in die Normandie fliegen will, dachte ich:

    Krass, das hat jetzt eine neue Dimension erreicht mit dem Fliegen. Das ist neu. Wenn man sieben Tage Zeit hat, kann man auch anders da hin kommen.

    Ich hab der Freundin den Urlaub gegönnt und gleichzeitig ist das für mich ein Verhalten das so in etwa die gleiche Kategorie gehört wie "grundlos-in-den-Badesee-kacken". Und ich finde, da kann man sich auch nicht rausreden mit "das muss auf politischer Ebene gelöst werden" oder so was. Grundlos in den Badesee zu kacken ist auch dann scheisse, wenn es kein Gesetz, keine Verbotstafel am Seerand und keine "Kacksteuer" dazu gibt.

  • Ich kann nachvollziehen, dass Grüne für unökologischeres Verhalten kritisiert werden, da sie ja vorgeben ökologischere Politik zu betreiben. Sicherlich könnte mensch auch AFDler*innen kritisieren. Diese verhalten sich zumindest in dem Punkt übereinstimmend mit ihrer leugnerischen Position des anthropogenen Klimawandels.



    Ich bin durchaus dafür, Menschen für ihr unökologischeres Verhalten zu kritisieren. Bezüglich Klimaschädenverursachung bloß auf das System oder Konzerne zu verweisen, bedeutet eben auch, den eigenen Anteil, die eigene unmittelbare Verantwortung aus dem Fokus zu nehmen. Mensch kann Steak essend, Flugzeug fliegend, Menschen folternd schwerlich (überzeugend) für Tierbefreiung, Abwendung der Klimakatastrophe oder für Menschenrechte eintreten. Dann ist es in Hinsicht des Grades an CO2-Emissionen schon ein Unterschied eingepackte Nahrungsmittel zu kaufen, als omnivor statt vegan zu leben oder per Flugzeug zu reisen statt Bahn zu fahren. Ich frage mich auch, wie ökologisch die Personen leben, die Greta Thunberg für die Toastbrotverpackung kritisieren.



    Zuletzt - eigentlich müssten die Grünen darüber glücklich sein, bedeutet dies doch, dass ihre eigentliche Position verstanden, gehört wurde und parteipolitisch ein gewisses Gewicht hat.

    • @Uranus:

      „Zuletzt - eigentlich müssten die Grünen darüber glücklich sein, bedeutet dies doch, dass ihre eigentliche Position verstanden, gehört wurde und parteipolitisch ein gewisses Gewicht hat.“

      Leider nicht. Die Angriffe auf Habeck haben ja nicht den Zweck, ihn zu einem ökologisch weniger schädlichen Verhalten zu bewegen, sondern die von ihm vertretene richtige Politik zu desavouieren. Seine Kritiker sind daher umso glücklicher, je öfter er beim Fliegen „erwischt“ wird. Gottbewahre wenn er sich nur noch per pedes oder mithilfe eines Fahrrads fortbewegen würde.

      • @Zwieblinger:

        Ja, da ist durchaus etwas dran. Wieviele Christian Ströbele wohl für sein Fahrradfahren verfluchen? ;)

  • Tja. Dazu würde ich jetzt mal diese Webseite eines schwedischen Soziologen zitieren in welcher vier Gruppen von Klimawandelleugnern identifiziert werden:

    1. Professionelle Lobbygruppen



    2. Rechtsnationalistische Ideologen



    3. Wissende aber untätige Politiker



    4. Alltagsleugner

    Zu Punkt 4, den Alltagsleugnern, gehören all jene, die bestimmte Dinge tun (z.B. in den Urlaub nach Frankreich fliegen) für die es verfügbar Alternativen gibt und die nachweislich dem Klima schaden.

    Das charmante an dieser Auflistung ist, dass da die Alltagsleugner mal in einem Atemzug mit den Lobbyisten, Rechten und Kopf-in-den-Sandlern genannt werden - und wie ich finde: zu recht.

    :-)

    Link zu Seite:

    www.chalmers.se/en...g-nationalism.aspx

  • 6G
    61321 (Profil gelöscht)

    Mit Ihrem zur Schau getragenen Stoizismus, Herr Schulte, sind Sie eventuell nicht so ganz auf der Höhe der Zeit. Lesen Sie auch mal die eigene Zeitung? Hat ja alles mit allem nix zu tun, gell?



    www.taz.de/Studie-...nsterben/!5569147/



    Eines ist sicher, was genau mit was etwas zu tun hat, das weiß man erst in Ansätzen. Es gibt viele Systeme, die kann man sehr weit, scheinbar ohne dramatische Konsequenzen in eine Richtung verschieben, bis dann plötzlich an einem gewissen Punkt des Ungleichgewichtes ein sehr stark beschleunigter katastrophaler running away Effekt einsetzt.



    Dem Karnevals-Verein mit dem satirisch immer noch anheftenden Farb-Namen sollte man nicht die Mitgestaltung der Zukunft überlassen. Es ist nicht egal was ich tue, was Sie tun Herr Schulte oder ein Herr Habeck. Lassen Sie das bitte sacken.

  • Die Kritik am Fliegen ist ein Feigenblatt und sie ist oder wird (vorerst) nicht konsequent zu Ende gedacht. Der Grund dafür das so gerne auf dem Fliegen herumgeritten wird ist das man mit einem Flug in sehr kurzer Zeit eine sehr lange Strecke zurücklegen kann. Dadurch ist auch die Umweltbelastung auf einen Schlag sehr groß. Im Extremfall kann man in 18 Stunden so 15.000 Kilometer zurücklegen. Doch die bittere Wahrheit ist das jede Art der Fortbewegung der Umwelt schadet. Doch 15.000 Kilometer legt man mit dem Auto eben nicht an einem Tag oder in einer Woche zurück. Viele schaffen das nicht einmal in einem Jahr. Mit dem Zug ist es ähnlich. Beides ist im Vergleich zum Fliegen wenig komfortabel, nervig und anstrengend.

    Der wahre Grund aus dem das Fliegen so dämonisiert wird ist das es dazu einlädt weite Strecken überhaupt erst zurückzulegen. Nicht das Fliegen sondern das Zurücklegen der Strecke macht den großen Unterschied und richtet den Schaden an. Auch 15.000 Kilometer die mit dem Zug zurückgelegt werden sind sehr schädlich für die Umwelt und mit Sicherheit viel schädlicher als man es sich eingestehen mag. Denn bei Zügen wird schön gerechnet das sich die Balken biegen. Man tut so als sein sie stets gut besetzt, vergisst bei den Umweltkosten die Wartung des Schienennetzes, tut so als gäbe es keine Verspätungen, keine Umleitungen und als sein die Strecken für Züge von A nach B genau so linear wie für Flugzeuge,... noch kreativer sind nur Konzerne bei der Steuervermeidung.

  • @Autor: Nach Frankreich kommt man von Berlin aus nun wirklich mit dem Zug (oder PKW), wenn man nicht mal nur "kurz zum Frühtsück" nach Paris möchte, ist es auch zeitlich vertretbar und es war bis vor wenigen Jahren auch noch üblich, solche Ziele über den Landweg zu erreichen.

    Ich halte nichts von den Flugausreden - auch nicht von transparenten.

  • Schöner Artikel dazu in Vice:

    www.vice.com/de/ar...-geflogen-sind-co2

  • Der Artikel blendet aus, dass gerade Politiker, die sich den Klimaschutz auf die Fahnen schreiben (nicht nur Grüne), von den ihrer Regierungsmacht unterworfenen Menschen ständig verlangen, ihren persönlichen Lebensstil dem Parteiprogramm anzupassen. Es sei daran erinnert, dass z. B. seit einigen Jahren der Verkauf von Glühlampen in der EU verboten ist und dass für Staubsauger eine Leistungsbegrenzung vorgeschrieben ist. Und Rot-Grün hat eine Mineralölsteuererhöhung unter dem Namen "Ökosteuer" durchgesetzt, deren erklärter Zweck darin bestand, die Autofahrer zum (zumindest partiellen) Verzicht auf Fahrten mit dem Auto zu bewegen.

    Daher sehe ich nicht, weshalb man das berufliche oder private Handeln dieser Politiker nicht an denselben Maßstäben messen sollte, die diese an das Handeln der Bürger anlegen.

    Und das Fliegen zu wichtigen Terminen kann man sich häufig (wenn auch nicht immer) sparen, weil es meist auch möglich ist, statt eines persönlichen Treffens Videokonferenzen abzuhalten, wobei man sich die Reisezeit spart und noch mehr Termine wahrnehmen kann.

  • Überbordernder Moralismus ist meiner Meinung auch, dass zahlreiche Grüne, mit denen ich mich unterhalten habe, eine Stromleitung von Europa nach Asien (ec.europa.eu/jrc/e...ntries-and-routes) ablehnen, weil sie durch autokratisch regierte Länder führen würde (Uzbekistan, Turkmenistan, Kazakhstan, usw.). Stattdessen wollen diese regionalistischen Grünen eine "regionale" Energiewende; was aber Unsinn ist, weil in Mitteleuropa viel zu wenig Sonne scheint.

    Dabei wäre eine solche Stromleitung für eine ökologische und umweltfreundliche Energiewende extrem gut - da Asien fast auf der anderen Seite der Erdkugel könnte, wäre dort Tag wenn hier Nacht ist und Photovoltaik-Anlagen dort könnten uns in Europa nachts mit Strom versorgen.



    Energiespeicher (Akkus) enthalten oft giftige Chemikalien, nutzen sich schnell ab und sind pro MW(h) teuer - für Stromleitungen gilt all das nicht. Deshalb sind Energiespeicher der falsche Weg!

  • Ich denke, man muss zwischen beruflich notwendigen und privaten Reisen unterscheiden.



    Wenn Herr Habeck einen Termin auf einer Ölplattform wahrnehmen will, dann gibt es für den Flug kaum eine vernünftige Alternative. Dasselbe gilt für die Kanzlerin, die aus Sicherheitsgründen den Hubschrauber nimmt.



    Da steht dann höchstens noch die Frage im Raum, ob der jeweilige Termin wirklich so wichtig ist, dass da x Tonnen an CO2 dafür in die Luft geblasen werden. Die Frage muss aber jeder für sich selber beantworten.



    Für private Urlaubsreisen per Flieger habe ich da deutlich weniger Verständnis.

    • @Martin74:

      "Wenn Herr Habeck einen Termin auf einer Ölplattform wahrnehmen will, dann gibt es für den Flug kaum eine vernünftige Alternative."'

      Moment, moment. Nicht so voreilig! Wenn die "normalen Bürger" darauf hinweisen, dass es für sie zum Auto keine vernünftige Alternative gibt, so wird ihnen regelmäßig vorgeworfen, sie hingen am "Fetisch Auto". Natürlich kann Herr Habeck auch zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem ÖPNV zu seiner Bohrinsel.



      Was für den "eindimensionalen Pöbel" als Richtlinie gilt, kann für die großen Vordenker ja plötzlich nicht falsch sein, oder? Oder hängt Herr Habeck hier am "Fetisch Hubschrauber"?

  • "...solange sie eine Ordnungspolitik vertreten, die Fliegen endlich teurer macht." Na prima, dann können die Ärmeren nicht mehr fliegen, die gut Verdienenden, zu denen auch die grünen Berufspolitiker gehören, aber weiterhin. Da wird die FDP bestimmt klatschen, denn "Leistung muss sich lohnen".

  • "Ein „Ad hominem“-Argument, also eines, das nicht auf die Sache zielt, sondern auf die Person, triggert billige Reflexe."

    Damit ich es verstehe - wenn der fette, satte König dem hungernden Volk die kulinarische Enthaltsamkeit predigt, weil die ernte schlecht ausgefallen war, darf man seine Völlerei nicht kritisieren, weil es "ad hominem" ist?

    • @agerwiese:

      Damit Sie es verstehen, obwohl ich da wenig Hoffnung habe: Natürlich darf man die Völlerei des Königs kritisieren. Ist ja zudem auch ungesund und damit kontraproduktiv im Sinne der dynastischen Kontinuität. ;-)

      Die übelsten Fressgelage des Königs wären aber kein Argument gegen eine von ihm angeleierte Agrarreform im Königreich zur Vermeidung von künftigen Missernten.

      • @Zwieblinger:

        Ich glaube, Sie haben's nicht verstanden. Hier geht es weniger um vernünftige Vorschläge, sondern um ein Verhalten (meinetwegen Konsumverhalten) was von dem Wasserprediger als schädlich dargestellt wird, obwohl er ihm selber frönt.

        Wenn also z.B. die Strom-/Wasser-/Heizungsrechnung eines Al Gore das Zehnfache eines durchschn. amerikanischen Haushalts beträgt, dann relativiert dies für mich seine Predigten beträchtlich. Nennen Sie es wie Sie wollen: Glaubwürdigkeit, mit gutem Beispiel vorangehen, selber an die Sache glauben etc.

  • 9G
    90857 (Profil gelöscht)

    Nach meinem Eindruck wird hier im Artikel der Schwerpunkt auf dienstlich/beruflich bedingte Reisen gelegt.

    Aber genau dazu habe ich bislang noch keine relevante Kritik gelesen, wird auch hier im Beitrag dahingehend nichts konkretisiert.

    Und abschließend mit so einer "Offenlegung" zu kokettieren, das finde ich schon irgendwie peinlich.

    Im Ernst, bei den Salonkolumnisten, hoffentlich keiner "rechtskonservativen" Attitüde verdächtig, sie titelten kürzlich mit Blick auf die Grünen:

    "Atomkraft? Ja bitte! Und ganz schnell!"

    www.salonkolumnist...-und-ganz-schnell/

    In den USA scheint das bei den dortigen Grünen und ggf. darüber hinaus bereits ernsthaft in der Diskussion zu sein und auch hierzulande sollten sich nicht nur Grüne und deren mediale Follower im Sinne von dann nur wenig kokettierender Offenlegung zu diesen neuen, sicheren, mit wenig Restmüll auskommenden Thoriumreaktoren ernsthaft informieren.

    Gebraucht werden die möglicherweise ...

  • Leider stimme ich dem Artikel nicht so ganz zu. Die Habecks, Kretschmanns, Schulzes, Schäfers, etc. signalisieren mit ihrem Verhalten weiterhin, dass es ja reicht, wenn andere Verzicht üben, nur nicht sie selbst; weil sie ja wichtiger sind. Mich würden gerade grüne Politiker beeindrucken, die wirklich mit dem Zug reisen, die wirklich Urlaub in der Umgebung machen, und die drauf bestehen, zumindest teilweise an fernen Konferenzen per Video teilzunehmen. Alles möglich, und vieles mehr, das man täglich twittern könnte. Und das alles hätte sehr wohl eine Signalwirkung.

    • @Haggi:

      Es gibt grüne Politiker die nicht nicht fliegen.



      Müssen denn alle grünen Politiker so handeln, damit sie beeindruckt sind?

      • @Flo:

        Nein.

        Aber die SPD hat auch keiner gewählt obwohl Kühnert und Stegner in der Partei sind.

        • @Thomas_Ba_Wü:

          „Aber die SPD hat auch keiner gewählt obwohl Kühnert und Stegner in der Partei sind.“

          Fliegen die denn?

  • 9G
    90857 (Profil gelöscht)

    Nach meinem Eindruck wird hier im Artikel der Schwerpunkt auf dienstlich/beruflich bedingte Reisen gelegt.

    Aber genau dazu habe ich bislang noch keine relevante Kritik gelesen, wird auch hier im Beitrag dahingehend nichts konkretisiert.

    Und abschließend mit so einer "Offenlegung" zu kokettieren, das finde ich schon irgendwie peinlich.

    Im Ernst, bei den Salonkolumnisten, hoffentlich keiner "rechtskonservativen" Attitüde verdächtig, sie titelten kürzlich mit Blick auf die Grünen:

    "Atomkraft? Ja bitte! Und ganz schnell!"

    www.salonkolumnist...-und-ganz-schnell/

    In den USA scheint das bei den dortigen Grünen und ggf. darüber hinaus bereits ernsthaft in der Diskussion zu sein und auch hierzulande sollten sich nicht nur Grüne und deren mediale Follower im Sinne von dann nur wenig kokettierender Offenlegung zu diesen neuen, sicheren, mit wenig Restmüll auskommenden Thoriumreaktoren ernsthaft informieren.

    Gebraucht werden die möglicherweise ...

    • @90857 (Profil gelöscht):

      Nuja, der Däne aus dem verlinkten Video nuschelt mir zu sehr für mein schlechtes Englisch, der hätte auch gleich Dänisch sprechen können, aber der Thorium-Reaktor ("Schneller Brüter") ist auch ein "alter Wasserkocher" : de.wikipedia.org/w...kraftwerk_THTR-300.



      Und da wären wir hier: "4. Und es wird wahrscheinlich nötig sein, das Klima künstlich auf eine Betriebstemperatur herunterzukühlen, die Menschen zuträglich ist."



      Um Kälte lokal zu erzeugen, erzeuge ich ganz viel Wärme, tolles Spiel.

      Ich denke nicht, daß das Konzept, alles was ich durch Großtechnik verhummst habe, durch noch mehr und aufwendigere Großtechnik wieder flicken zu können, funktioniert.



      Die Thermodynamik ist zwar doof, regiert aber das Universum.

      Und ich erwarte von Politkern, Lehrern, Polizisten usw.usf. daß die "besser" sind als die, wo sie bezahlen und/oder wählen.

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @90857 (Profil gelöscht):

      Na das ist ja mal was. Die Salonkommunisten lese ich auch gern.

      Die Artikel dort sind immer so angenehm gegen den Strich gebürstet und fordern das Denken heraus.

      • 9G
        90857 (Profil gelöscht)
        @88181 (Profil gelöscht):

        Danke,



        wenngleich die sich nicht Salonkommunisten, sondern Salonkolumnisten nennen. Ich hoffe, wir meinen dieselben ...

        Ansonsten und inhaltlich ...?

        • 8G
          88181 (Profil gelöscht)
          @90857 (Profil gelöscht):

          Ach herrjeh, da hat wohl Freud aus mir gesprochen.

          Salonkolumnisten. Salonkolumnisten. Salonkolumnisten.

          Liegt vielleicht daran, dass ich mal eine Partei hatte: SKP/KGKL

          Salonkommunistische Partei / Kleine Gruppe Kluger Leute.

          Über die Sache mit den Reaktoren muss ich erst noch nachdenken.

          • @88181 (Profil gelöscht):

            Gibt ne interessante Arte-doku zu dem Thema.

  • Menschen an ihren eigenen Maßstäben zu messen, ist kein Ad Hominem. Jemand, der vor der Klimakatastrophe warnt, aber über Silvester zehntausend Kilometer nach Kalifornien fliegt, ist eben unglaubwürdig. Ein PETA-Mitglied, das regelmäßig beim Schweinshaxenessen gesehen wird, wäre auch nicht überzeugend. Dass berufliche Flugreisen etwas anderes sind, versteht sich von selbst.

    "Von mir aus darf Katharina Schulze in Kalifornien Eis essen, Jamila Schäfer in Lillehammer Ski fahren und Habeck nach Hamburg fliegen – solange sie eine Ordnungspolitik vertreten, die Fliegen endlich teurer macht."

    Das ist natürlich ein sehr bequemer Standpunkt für grüne Besserverdiener: Man muss nicht selbst verzichten, sondern nur dafür sorgen, dass die Vergnügungen, die man selbst in Anspruch nimmt, für Andere unbezahlbar werden.

    • @Thomas Friedrich:

      „Das ist natürlich ein sehr bequemer Standpunkt für grüne Besserverdiener: Man muss nicht selbst verzichten, sondern nur dafür sorgen, dass die Vergnügungen, die man selbst in Anspruch nimmt, für Andere unbezahlbar werden.“

      Wenn der Planet nur so zu retten ist, warum nicht?

      Der Klimawandel ist nicht sozialverträglich.

    • @Thomas Friedrich:

      "Ich kenne die Weise, ich kenne den Text,



      Ich kenn auch die Herren Verfasser;



      Ich weiß, sie tranken heimlich Wein



      Und predigten öffentlich Wasser."

      Oder: her mit den 5 Euro pro Liter Benzin. Gut für die Umwelt, weil die Autobahn endlich frei wird. Und mein Porsche hat auch endlich freie Bahn.

      • @Huck :

        Der Heine wollte aber auch nicht, dass wir fliegen:

        „Ja, Zuckererbsen für jedermann, sobald die Schoten platzen!



        Den Himmel überlassen wir den Engeln und den Spatzen.“

  • Wasser predigen und Wein trinken

  • Traurig genug, dass so ein Thema überhaupt beleuchtet werden muss in dieser Art.

    Oder nochmal anders: Wir nehmen ab sofort nur noch die Rechten ernst, die in ihrem Urlaub einen Geflüchteten persönlich rückschmuggeln in das Land dessen Herkunft oder er ist nicht glaubwürdig....echt jetzt!

  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    ...ich könnte jetzt auch sagen, die Grünen predigen Wasser und trinken Wein.



    Skifahren in Lillehammer, Lamareiten in Peru, Dieselmotoren den Menschen als "Übergangstechnologie" verkaufen, Dienstreisen mit dem Flugzeug (ist ja viel bequemer), ach, Herr Fischer lässt grüßen.

  • Eine Partei, die immer neue Verbote, Grenzwerte und Limits für ihre Mitmenschen fordert, die jede Äußerung Andersdenkender auf politische Korrektness überprüft, die sollte auch Funktionäre haben, die diesen hehren Werten entsprechen. Oder still sein.

  • 8G
    88181 (Profil gelöscht)

    Kretsch hat die richtige Antwort gegeben, als man ihm einen Flug mit dem Hubschrauber zu einem Termin vorwarf:

    "Ich kann auch mit dem Zug fahren oder laufen, dann gibt es eben weniger Termine."

    Offenlegung: Der Autor ist taz-kommunarde und wird dieses Jahr mehrere Fernstrecken mit der Bahn fahren und mindestens einen Flug ins europäische Ausland buchen.

  • Man muss es definitiv locker sehen. Wenn Joschka mit Freundin in die Toskana fliegt, oder Sawsan Chebli mit Rolex am Arm über Diskriminierung faselt, dann regt sich doch auch keiner auf. Ausserdem: Wenn Fliegen endlich teurer wird, dann fliegen nur noch Politiker und Superreiche. Alle Anderen nicht mehr. DAS ist Klimaschutz!

  • Erfreulich, dass wir nun dahin kommen, dass wir uns zwar alle nach Kräften bemühen, nicht zu fliegen, aber dass dabei die Einsicht folgt, dass es nicht ganz vermeidbar ist.

    Jedoch ist eine Urlaubsreise nach Californien etwas anderes als ein dienstlicher Flug. Da wird es schon eng, anderen das Nicht-Fliegen zu predigen, es dann jedoch bequem in Anspruch zu nehmen. Da ist eine relativierte Haltung einfach eher angebracht.

    Und auch bei dienstlichen Angelegenheiten ist zumindest zu schauen, ob es nicht andere Kommunikationsmöglichkeiten gibt, die den Flug vermeidbar machen.

    • @J_CGN:

      Ja, selbstverständlich dürfen auch grüne Politiker beruflich fliegen.



      Beim privaten Fliegen hilft vielleicht



      folgender Gedanke weiter: Jeder Mensch hinterläßt einen ökologischen Fußabdruck. Während es in der herkömmlichen Ethik primär um das "ob" ging, kommt es in der Ethik dieses Jahrhunderts auf das



      "wieviel" an. Nur noch einmal pro Jahr fliegen, halb soviel Auto fahren usw. würde auch schon helfen.



      Berthold Schmidt