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DUH will teureres AnwohnerparkenKein Parken für 8 Cent täglich

Die Deutsche Umwelthilfe kritisiert die vielerorts niedrigen Preise für eine Jahresvignette. Anwohnerparken soll mindestens 1 Euro am Tag kosten.

Zugeparkte Straße in wuppertal Foto: Andreas Gora/imago

Berlin taz | Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert die Anhebung der Gebühren für das Anwohnerparken auf mindestens 360 Euro im Jahr. Länder und Kommunen machen zu wenig Gebrauch von den neuen Spielräumen, die sie bei der Festsetzung der Gebühren haben, kritisiert die Organisation.

In vielen Städten können dort lebende Au­to­be­sit­ze­r:in­nen sogenannte Anwohnerparkausweise beantragen. Damit dürfen sie ohne weitere Kosten auf ausgewiesenen Flächen parken. Damit verbunden ist allerdings nicht der Anspruch auf einen Stellplatz. Bis zum Jahr 2020 wurde der Preis dafür bundesweit geregelt, er dürfte 30,70 Euro im Jahr nicht überschreiten. Nach der Änderung der Straßenverkehrsordnung haben Bundesländer die Möglichkeit, eine eigene Gebührenordnung zu erlassen oder das den Kommunen zu überlassen. Andernorts sind die Gebühren fürs Anwohnerparken teilweise sehr hoch, in Stockholm kostet es nach Angaben der DUH bis zu 1.309 Euro im Jahr.

Die meisten Bundesländer nutzen die neuen Möglichkeiten nicht, kritisiert die DUH. Nur die fünf Länder Baden-Württemberg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Thüringen ermöglichen Kommunen, Gebühren zu erhöhen, hat die Organisation bei einer Abfrage festgestellt. Bayern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein haben bislang keine Entscheidung dazu getroffen.

Berlin, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, das Saarland und Sachsen diskutieren noch über die Ausgestaltung – in den Augen der DUH „verschleppen“ sie die Angelegenheit. In Berlin kostet ein Anwohnerparkausweis derzeit 10,20 Euro im Jahr. Hamburg hat die Gebühr zwar angepasst. Aber die Höhe von 65 Euro im Jahr hat nach Auffassung der DUH keine Lenkungswirkung.

„Die flächendeckende Parkraumbewirtschaftung zu angemessenen Preisen ist nachweislich ein wichtiges Instrument, um die Zahl der Autos in Städten zu reduzieren“, sagt Robin Kulpa, Referent Verkehr und Luftreinhaltung bei der DUH. Nach Auffassung der Organisation sollte das Anwohnerparken mindestens etwa 1 Euro pro Tag kosten – statt wie jetzt meistens 8 Cent.

Höhere Preise sollen dazu führen, dass sich Haushalte von Zweit- und Drittwagen trennen und Gelegenheitsfahrer aufs Carsharing umsteigen. Als vorbildlich sieht die DUH die Regelung im baden-württembergischen Freiburg an. Hier beträgt die Jahresgebühr 360 Euro, für besonders große SUVs und Pick-ups müssen Hal­te­r:in­nen 480 Euro zahlen.

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170 Kommentare

 / 
  • 360 Euro im Jahr, gerne - ich nehme dann gleich vier Parkplätze. Bis jetzt zahle ich 80 Euro im Monat in der Tiefgarage.

  • Nach dem zweiten Weltkrieg wurden die zerstörten deutschen Städte wieder aufgebaut - allerdings nicht für die Menschen, sondern für die Autos, denn die Straßen wurden "autogerecht" gemacht.

    ***Vier Räder, sie zu knechten! | ZDF Magazin Royale*** www.youtube.com/watch?v=ybTHWzmlw70

    Im Juli 2021 zog ein heftiges Starkregengebiet (der Klimawandel hat schon mal kurz "Hallo" gesagt) über den Westen Deutschlands. Die Schäden belaufen sich auf ca. 30 Milliarden Euro; aber bezahlen darf das natürlich der Steuerzahler. Es wird sich nichts ändern, denn wie schon der Sozialpsychologe Harald Welzer sagte, sind zwar alle Menschen für Klimaschutz, aber nur solange sie keine Abstriche in ihrem eigenen Leben machen müssen. Der Aktionär möchte weiterhin seine Dividende bekommen, die wohlhabenden Rentner möchten weiterhin auf Kreuzfahrtschiffe sinnlos herumreisen und die Yuppies möchten mit ihren SUVs die Städte weiterhin "verschönern". Und wenn dann die DUH einen Vorschlag zum "nachdenken" macht, dann prügelt man auf die DUH ein. Zum Glück will der Klimawandel ja nur spielen und zieht sich sicherlich 2030 in seine Höhle zurück.

  • 8G
    82286 (Profil gelöscht)

    Eine Kurzstrecke mit der DB-Regio-Rhein-Neckar:



    vor Corona 2,20



    heute 3,10

  • Zur Erinnerung

    Es pendeln Millionen täglich, denen kein ÖPNV-Angebot gemacht wird um in angemessener Zeit zum Arbeitsplatz zu kommen.

    Die Debatte um Autos und Parkplätze klappert scheuklappenmäßig am Problem vorbei.

    • @Rudolf Fissner:

      Zur Erinnerung: Hier gehts um Anwohnerparken in Städten. Also dort, wie die beste ÖPNV Anbindung im Land gegeben ist.

      • @Flo:

        Es geht deswegen auch um Anwohnerparken von Pendlern zwischen Kommunen wo der ÖPNV schlicht viel zu lange dauert. Es nutzt auch gar nichts, wenn die Starthaltestelle 1000 mal am Tag angefahren wird, die Zielhaltestelle aber nur 1 mal

  • Beim Nachdenken über das Auto sollte man endlich anerkennen, dass es dabei nicht um "A nach B" geht. Jede einzelne Fahrt von "A nach B" lässt sich irgendwie durch Carsharing, Öffis, Fahrräder usw. bewältigen.

    Aber das Auto bietet darüber hinaus strukturelle Freiheiten (vergleichbar dem Einfamilienhaus). In den bestehenden Strukturen haben die Leute ihre Lebenshaltung darauf eingestellt, und nutzen die erweiterten Möglichkeiten.

    Zum einen ist es zusätzlicher Wohnraum, was durch den hier gemachten Vorschlag auch angesprochen wird. Weiter geht es um Lebenszeit und Koordination von Menschen und Sachen. Nach dem Theater nach Hause, jemanden vom Bahnhof abholen, einen Ausflug mit der Familie, täglich zur Arbeit, Freunde zu Hause besuchen, Material transportieren, Sachen drin sicher einschließen, sich selbst sicher fühlen.

    Wie gesagt, jede einzelne Tour geht irgendwie auch anders als mit Auto. Aber viele viele Aktionen gehen leichter, zeitlich unabhängiger, mit weniger Koordinationsaufwand, wenn man ein Auto in der Nähe hat.

    Daher ist es richtig, über strukturelle Lösungen nachzudenken, über Wohnraum, städtische und ländliche Raumnutzung, Freizeit, Arbeitszeit usw. Derzeit ist alles so ausgerichtet, dass es mit dem Auto am leichtesten genutzt werden kann. Das Auto muss auch nicht generell abgeschafft werden. Es reicht, wenn es nicht mehr zentral für die gesamte Lebensqualität so vieler ist.

  • "bei längerem Nachdenken:



    Wohnungen ohne eigene Stellplätze werden doch gerade für wohlhabende Leute mit einem oder mehreren Autos unattraktiver, wenn zu der hohen Miete auch noch hohe Parkgebühren kommen.."



    Das denken Sie?-



    Leute die wohlhabend sind, scheuen für ihren eigenen Luxuswünsche keinen Preis! Natürlich werden mit solcherart Preiserhöhung vor allem, die Leute, welche auf jeden Euro achten müssen, vertrieben.

    • @Lästige Latte:

      Dann kommen Sie mal nach Spandau und gucken sich die Panzer der Wohlhabenden im Falkenhagener Feld oder Heerstrasse Nord an. Alternativ die tiefergelegten Kisten in der Donaustrasse oder rund um den Herrmannplatz, gerne auch Neukölln und F‘hain. Dies scheint besonders ein Viertel von Wohlhabenden zu sein. Wer mit offenen Augen durchgeht findet dort umgebaute Lkw‘s und Bullies aus dem letzten Jahrhundert, verdeckt am Straßenrand. Mit diesen Autos wird dann der tägliche Einkauf erledigt. Kein Wohlhabender würde seinen Tesla dort am Straßenrand, über Nacht, stehen lassen. Es sind die Anwohner/Bewohner die die Straßen zu müllen ,die Matratzen und Sofas auf dem Gehweg entsorgen, gerne mit Hinweis zum weiteren Gebrauch. Mein Kietz, meine Straße, mein Revier, haut ab Auswärtige und Touristen. Dies ist der Tenor in Berlin. Die Landschaft um Berlin ist nur als Müllkippe interessant wenn Tiergarten, Mauerberg, Görli und Volkspark zugemüllt sind. Es ist scheinbar immer noch nicht angekommen, dass die Mehrheit der Zugewanderten, in Berlin, die Alteingesessenen an den Stadtrand verdrängt haben und dies mindestens seit den 1970 er Jahren. Wieviel Berliner in Neukölln und Mitte sind denn auch dort geboren, noch nicht mal einer in der Spitze der lokalen Behörden in Neukölln und Kreuzberg. Frau Herrmann stammt aus Reinickendorf die Anderen aus sonstewo.

    • @Lästige Latte:

      @RUEDIGER

  • Wohlhabende haben kein Problem mit Parkgebühren, wie die DUH sie fordert.



    Im Gegenteil.

    Wer sich Mieten ab 2000 € aufwärts leisten kann und keine Tiefgarage hat, zahlt gern 360 € im Jahr, wenn sich der Konkurrenzdruck bei der Parkplatzsuche dadurch verringert.

    Das kann man sich dann leisten.

    Studenten-WGs verhindern keine Gentrifizierung.

    Sie sind ein Indikator dafür.

    Wenn die Studenten nämlich mit dem Studium fertig sind, kriegen sie oft gut bezahlte Jobs.

    Wer während des Studiums einen Partner gefunden hat, möchte nicht mehr zurück in die Kleinstadt, aus der man stammt.

    Man bleibt in dem Wohnviertel, wo man heimisch geworden ist, und gründet dort auch eine Familie.

    Teurere Wohnungen kann man sich dann leisten.

    In Berlin lief es erst im Prenzlauer Berg so, dann in Friedrichhain.

    Gerade Friedrichshain war keine Gegend, wo man hinzieht, wenn man eine Familie gründen möchte.



    interaktiv.morgenp...e/babys-in-berlin/

    Viele Leute wohnen aber mitten in der Stadt, ohne einen urbanen Lebensstil zu wollen.

    Früher waren dort die billigeren Wohnungen.

    Die Leute leben dort einfach schon immer oder zumindest sehr lange.

    Manche einfach, weil sie dort arbeiten.

    Heutzutage ist es die Frage, wo man eine Wohnung bekommt.

    Ich erlebe kaum, dass Nichtzugezogene sich in Berlin den Bezirk bewusst gewählt haben.

  • Das hier immer wieder angebrachte Gentrifizierungsargument gegen höhere Parkgebühren finde ich auch bei längerem Nachdenken nicht stichhaltig. Wohnungen ohne eigene Stellplätze werden doch gerade für wohlhabende Leute mit einem oder mehreren Autos unattraktiver, wenn zu der hohen Miete auch noch hohe Parkgebühren kommen. Wenn die Attraktivität für diese Leute sinkt, geht dir Nachfrage runter, sinken die Preise oder steigen zumindest nicht mehr dementsprechend. Gleichzeitig sinkt die Attraktivität für diejenigen, die Gentrifizierung verhindern, aber nicht in dem Maße - für Studenten-WGs oder Leute, die sich sowieso kein Auto leisten können oder wollen ist die Parkgebühr irrelevant.

    Man darf nicht vergessen, dass die Verschlechterung der Parksituation in innerstädtischen Altbauvierteln oft eine Folge der Gentrifizierung ist, weil dadurch der Anteil der Besitzer von einem oder mehreren Autos unter den Bewohnern der Wohnungen gestiegen ist, ohne das Stellplätze dazu gekommen sind. Diese Leute wollen mitten in der Stadt wohnen, ohne die für einen urbanen Lebensstil notwendigen Kompromisse zu machen, das sieht man ja auch an anderen Dingen, Lärm etc. Es gibt kein besseres Mittel, Gentrifizierung entgegenzutreten, als ihnen das zu vermiesen.

    • @Ruediger:

      Gentrifizierung bedeutet, dass das die gut verdienenden Gruppen sind, die sic teure Parkplätze leisten können. Hohe Parkplatzgebüren sind kein Steuerungsinstrument gegen Gentrifizierung.

      Das wären allenfalls weniger Parkplätze: z.B. indem man als Anwohner gerichtlich gegen die Stadt vorgeht, wenn diese das aufgesetzte Parken toleriert. In Bremen hat das gut funktioniert 🤫 Dann können die restlichen Anwohnern sich um die Restposten streiten 🤪

    • @Ruediger:

      Na, das haut nicht ganz hin. Treiber der Gentrifizierung sind Menschen mit 5-Stelligen Monatseinkommen. Denen ist völlig wurscht, ob der Anwohnerparkausweis 10 oder 2.000€ im Jahr kostet. Die bezahlen einfach. Die meisten anderen haben dann eben kein Auto mehr oder müssen umziehen. Wäre es anders, würde die DUH sich ja nicht damit befassen.

      • @Samvim:

        Treiber der Gentrifizierung ist auch die Mittelschicht, die sich die Mieten innerstädtischen Vierteln noch leisten kann, die zuvor eher von Menschen mit geringem Einkommen, Arbeitslosen, Studenten etc. bewohnt wurden. Wer wirklich reich ist und ein entsprechend hochwertiges Auto hat, der hat üblicherweise auch einen privaten Stellplatz.

        Es ist diese urbane Mittelschicht, die sich zwar zumindest in Teilen als sozial und ökologisch begreift, aber Menschen in prekären Verhältnissen verdrängt und völlig selbstverständlich erwartet, vor der Haustür kostenlos oder zu einem geringen Preis einen öffentlichen Parkplatz beanspruchen können, deren Aufschrei man in dieser Kommentarspalte hört.

        • @Ruediger:

          Ich glaube, sie haben falsche Vorstellungen, was Mittelschicht bedeutet - die kann sich nämlich roundabout 3.000€ Nettokaltmiete im angesagten Teil Berlins definitiv nicht leisten. Die "prekären" Gegenden wie Hellersdorf, Marzahn etc. sind derzeit weit davon entfernt Gentrifiziert zu werden.



          Ich warte übrigens auf die ersten findigen Kapitalisten, die Wohn- und Geschäftsgebäude kaufen, um Parkhäuser daraus zu machen...

        • @Ruediger:

          "Wer wirklich reich ist und ein entsprechend hochwertiges Auto hat, der hat üblicherweise auch einen privaten Stellplatz."

          Definieren Sie "wirklich reich". Denn in Bremen hat die Mittelschicht nicht automatisch auch einen Stellplatz.

          Treiber der Gentrifizierung ist übrigens nicht die Mittelschicht. Welche geheimen Prozese sollte die auch mit ihrer Schwarmintelligenz fördern?

          Treiber ist die kommunale Flächenpolitik, die das knappe Gut "Raum" mittels Gewerbegebiet vergibt ohne gleichzeitig für entsprechenden Wohnraum zu sorgen, geschweige denn, Pendeln, ÖPNV und den Parkraum mit zu denken.

  • Wie will man eigentlich Anreize schaffen aus Autofahren und - fast noch wichtiger - aufs Autobesitzen zu verzichten? Mit lächerlichen Parkgebühren von gerade mal 100 Euro jedenfalls nicht. Hohe Gebühren sind völlig richtig, auch wenn sie die sozial Schwächeren stärker treffen, aber die haben natürlich in der Summe auch mehr Autos. Denkbar wäre natürlich schon ein Hebesatz je nach Auto- Klasse, die Anwohnerparkausweise müssen ja ohnehin beantragt werden, da gibt es eigentlich keinen Bearbeitungsmehraufwand. Nachdem der Bund bislang die Gebühren gedeckelt hat, sollte man jetzt mindestens dringend mal zu einer allgemeinen Untergrenze übergehen. Für bestimmte Bereiche von Städten sollte man ergänzend auch dazu übergehen, Neubaugebiete oder Wohnkomplexe bereits autofrei zu planen. Zugang nur für Liefer- und Beförderungsdienste. Damit spart man Raum, belohnt Nichtautofahrer, belebt möglicherweise auch Stadtgebiete, ermöglicht Spielstraßen, kann so auch mehr innerstädtischen kleinen Wohnraum für Senioren, Studenten etc. anbieten. Nicht jeder hat ein Auto und braucht ein Auto und nicht jedes Wohnungsbauprojekt muss notwendigerweise eine Tiefgarage haben oder gar einen Parkplatz. Gerade in größeren Städten sind die Bedürfnisse der Bürger vielfältig und komplex und werden derartige Angebote sicherlich gerne angenommen. Solche Projekte können dann ansteckend wirken und ganze Stadtteile verkehrsmäßig entlasten und die Wohnqualität verbessern. Vorerst hilft aber nur Abschreckung, über hohe Kosten.

    • @Benedikt Bräutigam:

      Klingt gut. Vor allem das mit der Planung von autofrei. Da gibts leider nur den einen oder anderen Haken. U.a. muss z.T. bei Neubau und stellenweise auch bei grundlegender Modernisierung, Sanierung (?) Fläche bzw. Parkplätze nachgewiesen werden da das in den verschiedenen Bauverordnungen der Länder und Kommunen steht.

    • @Benedikt Bräutigam:

      "Hohe Gebühren sind völlig richtig, auch wenn sie die sozial Schwächeren stärker treffen, aber die haben natürlich in der Summe auch mehr Autos."



      Heißt das wir haben in D mehr "sozialschwache" Menschen, als reiche Menschen, und/oder selbst die haben noch mehr Autos pro Haushalt als die reichen Menschen? Das können sie wie belegen?

      • @Daniel Drogan:

        Vermutlich meinte er: Wenn wir die 10% Reichen nehmen und dort haben im Schnitt 2 Autos pro Haushalt, sind das weniger Autos, wie die 90%, die vielleicht nur 1 Auto pro Haushalt haben. Ich glaube zumindest, dass es um eine absolute Zahl ging. Und da haben die unteren 90% in Summe mehr Autos als die oberen 10%.

        • @Strolch:

          Naja aber auch das wäre ja zu kritisieren. Denn dann sind wir ja wirklich angelegt bei Thema Verdrängung durch das Kapital.

          Das DUH hat durchaus Recht, Parken muss teurer werden, aber dann sollten Parkplätze nicht 10-20x fach (bestenfalls) überzahlt nur vorhanden sein.



          Wir haben 60€/2Jahre. Finde ich viel zu billig. Aber wenn das jetzt auf 300-400€/Jahr steigen soll. Dann erstens nur 1 Parkausweis pro Haushalt, und 2. keine 10-20fache Anzahl an Parkausweisen (bestenfalls). Ebenso sollte man sie nicht auch noch künstlich klein schrumpfen wie aktuell mit der ganzen Außengastronomie. Aktuell sehe ich da keine Bewegung das dies wieder zurückgebaut werden soll. Bei uns im Einzugsbereich heißt dies ca. 1/3 weniger Parkplätze...

  • 4G
    47351 (Profil gelöscht)

    Schlimm, wie diese Straße auf dem Bild zugeparkt ist. Aber genauso schlimm, wie sie mit Häusern zugebaut ist.

  • Zur Erinnerung:



    - in Detuschland leben 83 Millionen Menschen (die wenigsten hiervon sind schichtarbeitende Krankenpfleger*innen ;-))



    - es gibt 48 Millionen Autos



    - derzeit wird Klimaerhitzung und Massensterben der Tiere weiter befeuert.



    - in Deutschland sind letztes Jahr 190 Menschen in Folge der Flutkatastrophe gestorben



    - Anderswo sterben auch Menschen und sind aufgrund widriger werdender Bedingungen auf der Flucht ...



    - Wenn die Lebensbedingungen lebensfeindlich werden, hilft auch kein Autoparkplatz. Autos kann mensch auch nicht essen oder trinken.

    • @Uranus:

      "- in Detuschland leben 83 Millionen Menschen (die wenigsten hiervon sind schichtarbeitende Krankenpfleger*innen ;-))"

      Jupp, aber es gibt noch Bäcker, Feuerwehrleute, Polizisten, Ärzte, Fabrikarbeiter etc. pp.... Laut Statistik arbeiten über 15 Prozent der Menschen in Schichten, meist in den sog. systemrelevanten Berufen

      de.statista.com/st...in%20Schichtarbeit.

      • @Samvim:

        Hier geht es ja um Städte. Aufgrund der höheren Einwohner*innenzahl ergibt sich auch ein größeres Nutzer*innenpotenzial und somit eine gute Grundlage für einen differenzierten ÖPNV. Desweiteren sind Fahrstrecken in der Stadt teils so kurz, dass sie auch mit Fahrrad zurückgelegt werden können. Das mache ich bspw. auch - Fahrtwege 26 km hin- und zurück. Ansonsten ist Mobilität offenbar nicht das einizige Problem sondern auch Einkommenshöhe und Mietenhöhe. Wären untere Einkommen höher und Mieten niedriger, könnten Menschen näher an ihre Arbeitsstätte ziehen.

    • @Uranus:

      Weitere Ergänzungen bezüglich Treibhausgase und Verfehlen von Klimazielen (auch durch Deutschland):



      "Katastrophen werden häufiger



      Ein neuer UN-Bericht schlägt Alarm: Die Menschheit unterschätze die Risiken der Klimakrise massiv ..."



      taz.de/Warnung-der...Nationen/!5847165/



      "Folgen des Klimawandels: „Nothilfe reicht nicht“



      Wenn sich Krise an Krise reiht: Dem Klimawandel begegnet Thandie Mwape vom Roten Kreuz Afrika in ihrer Arbeit immer häufiger ..."



      taz.de/Folgen-des-...awandels/!5838008/



      "Stand der Klimaforschung: Die Welt am Scheideweg



      Die Energiewende geht global viel zu langsam voran, zeigt ein neuer Bericht des Weltklimarats. Es gibt aber auch Fortschritte ..."



      taz.de/Stand-der-K...orschung/!5843281/



      "Neuer Klimabericht: Anpassen oder aussterben



      Der Weltklimarat IPCC veröffentlicht seinen Bericht zu Folgen der Erderhitzung. Er sieht große Schäden, aber auch Chancen zur Anpassung ..."



      taz.de/Neuer-Klimabericht/!5837958/

    • @Uranus:

      Die Arbeitswelt ist auf das Auto aufgebaut. Nennt sich Pendeln.



      Das eine gibt es nicht ohne das andere.



      Mit eindimensionalem Gedankengut ( Auto, Auto, Auto ) wird man keine Änderungen hervorbringen.

    • @Uranus:

      Es sterben auch Menschen an anderen Dingen. Dieses Argument lasse ich nicht zählen.



      Auch wenn Sie ein Gegner des Autos sind, sollten Sie verstehen, dass das Auto für die meisten Menschen Freiheit bedeutet. Die Bürger möchten nicht in überfüllten Zügen stehen, um dann am Ende nicht dahin zu kommen, wohin sie eigentlich wollten. Oder die Bürger wollen nicht für eine Strecke die mit dem Auto in 30 Minuten zurückgelegt werden kann doppelt so lange fahren.



      Sie können es als Luxus abstempeln, ok. Aber für diese Menschen bedeutet es viel.



      Es bedeutet auch viel, wenn eine Familie aus der Stadt ihren Urlaub außerhalb verbringen kann. Und ja, bis letztes Jahr war es z.B. günstiger mit dem Campingbus nach Kroatien zu fahren, wie eine Flugreise für 4 Personen zu buchen.



      Sie können und sollen gerne spartanisch leben, auf Fleisch, Reisen etc verzichten. Sie dürfen auch gerne Ihre Argumente aufzählen, warum Sie so leben wollen.



      Aber die finanziellen Probleme der Bürger damit klein zureden, dass es anderswo auf der Welt noch weit mehr Elend gibt, um den Menschen hier zu suggerieren, dass diese ja weit mehr verzichten können, ist moralisch schon sehr verwerflich.

      • @Hennes:

        Noch eins - es gibt nicht nur anderswo Opfer. Die Klimakrise ist global. Auch hierzulande und auch in der Gegenwart macht sie bzw. die Folgen sich bemerkbar. Häufung von Wetterextremen bedeuten auch mehr Tote wie die 190 der Flutkatastrophe Juli 2021.

        • @Uranus:

          *macht sie sich bemerkbar bzw. sind die Folgen bemerkbar.

      • @Hennes:

        Die Freiheit endet dort, wo die der Anderen beginnt. Auf diesem Grundsatz lässt sich durchaus gut zusammenleben. Ihre Ansichten und Lebensweise hingegen sind egoistisch, unsozial und zerstörerisch. Und es ist moralisch legitim solch schädliches Verhalten einzuschränken.



        Sie haben ein falsches Bild von mir. Ich lebe nicht spartanisch, weil ich auf Fleisch verzichte. Wer sich für vielfältiges Essen interessiert, weiß, dass veganes Essen ebenso lecker ist. Ich lebe auch nicht spartanisch bezüglich Reisen. Denn ich mache ja Reisen. Diese allerdings mit Bus und Bahn. Urlaube mit Bus, Bahn, Fahrrad ... sind ebenso schöne Urlaube. Und um zum Thema zurückzukommen - es müsste die Anzahl der Autos in Deutschland massiv abgesenkt werden. Fair ist hierfür der Ansatz, Autonutzung in der Stadt einzuschränken (autofreie Stadt) und die erlaubten nur noch Tempo 25/30 fahren zu lassen. Das würde Treibhausgase reduzieren und Städte lebenswerter machen.



        Ich rede nicht finanzielle Probleme klein und ich nehme Ihnen nicht ab, dass Sie sich ernsthaft für deren Probleme interessieren - so egoistisch, wie Sie hier argumentieren. Autofreie Stadt und Tempolimits benachteiligen nicht die Armen. Im Gegenteil sie hälfen den Armen - denn jene wohnen meist an Schadstoff- und Abgasbelasteten Hauptstraßen. Gerade besserer ÖPNV und sicherere Straßen hälfen den Armen. Denn diese sind oftmals so arm, dass sie sich nicht einmal ein Auto leisten können.

        • @Uranus:

          Die Freiheit endet für Sie dort, weil ed nicht in Ihr Weltbild passt.



          Wenn ich Ihre Kommentare lese, muss ich mich immer wieder wundern, dass Sie den Menschen Egoismus vorwerfen, die Ihrer Sicht der Dinge nicht teilen.



          Sie wollen die Autoindustrie in Deutschland verkleinern bzw am liebsten abschaffen. Diese Industrie ist halt aber auch die größte in Deutschland und mit verantwortlich für den Reichtum Deutschlands. Wie sieht denn Ihre Finanzierung der Sozialleistungen etc aus, wenn diese Einnahmen wegfallen?



          Auch kritisieren Sie Fernreisen. Nun ist es eben auch so, dass viele Länder/Regionen in fernen Ländern auf den Tourismus ausgeleg sind. Wie wollen Sie hier das Problem lösen?



          Landwirtschaft in Deutschland, klar können wir alle auf Fleisch verzichten und Gemüse essen, gint es aber dann noch Nutzvieh wie Kühe, Schafe etc? Was passiert mit der freigewordenen Fläche? Nicht jedes Ackerland kann zum Getreide oder Gemüseanbau verwendet werden. Auch sind viele Insekten nur da, weil es eben Nutzviehhaltung gibt speziell auf Almen.



          Sie sehen, es ist eigentlich nicht egoistisch zu sagen, dass man seinen Lebenstil ungern einschränken möchte, sondern eher ist es egoistisch zu meinen, dass nur seine Lebensweise die Welt vor dem Verderben rettet.



          Ich persönlich bin ein Freund ded Technik. Ich glaube fest daran, dass es möglich sein wird, dass wir in naher Zukunft CO2 neutral oder fast, reisen können. Daher bleibe ich dabei, warum mein Leben einschränken, wenn es nicht notwendig ist..

        • @Uranus:

          "... müsste die Anzahl der Autos in Deutschland massiv abgesenkt werden. Fair ist hierfür der Ansatz, Autonutzung in der Stadt einzuschränken"

          Es ist eben nicht fair. Weil der Klimawandel sich nicht auf (Innen) Städte reduzieren läßt, weil es nicht nur die vielbeschworene Krankenschwester ist, der kein ÖPNV zum Pendeln zur Arbeit in angemessener Zeit zur Verfügung steht.

          Es ist nicht fair, wenn sich die Arbeitnehmer von außerhalb die Stunden um die Ohren schlagen müssen um zur Arbeitsstelle in die Stadt zu kommen (Bremen 120.000 täglich) , damit die dortigen den Luxus des kurzen & schnellen ÖPNV mit prompter persönlichen Versorgung & Bedienung vor Ort haben.

  • Sollen sie da machen wo es keine Parkplätze gibt - Angebot und Nachfrage.



    Kleinstadt yay, Großstadt nei.

  • AAAH! AAAH AAAH! Nur die Reichen können dann parken1

    Darüber, dass nur die Reichen eine 15-Meter Segeljacht haben können oder ein Swimmingpool ärgert sich hier niemand.

    Ey, Leute: ist Euch das Benzin zu Kopf gestiegen?

    Können wir das Problem des Ressourcenverbrauchs und das der ungleichen Verteilung trennen?

    Was passiert, wenn wir es nicht hinbekommen sehen wir jetzt. Irgendwo verhungern dann Menschen. Oder haben keinen Zugang zu Medizin. Oder Bildung.

    • @tomás zerolo:

      Der Reiche hat eh eine oder mehrere Garagen auf seinem Grundstück.



      Was allerdings Verhungern mit adäquaten Preisen für Anwohnerparken zu tun hat erschliesst sich mir nicht.



      VIelleicht Auto verkaufen und für den Erlös und die Einsparung was zum Essen kaufen :-)

    • @tomás zerolo:

      Wer will schon eine Yacht? Oder überhaupt ein Wasserfahrzeug, das selbst nach der teuren Anschaffung nochviel zu teuer zu unterhalten ist und dafür - in den meisten Fällen - im Verhältnis kaum genutzt wird? Dann lieber sehr gut mit jemandem befreundet sein, der ein Wasserfahrzeug besitzt - oder vielleicht auch ein eigenes Ruderboot.

    • @tomás zerolo:

      Ja. das ist der einzige Effekt solch einer Aktion. Nur das die Reichen natürlich keine Luxusjachten parken sonder auch nur teure Minis und den zweit oder ditt-Kleinwagen.



      Es werden dadurch keine Parkplätze abgeschafft, keine Radwege gebaut und kein ÖPNV gestärkt oder verbilligt.

    • @tomás zerolo:

      Es ist ein Unterschied, ob eine Maßnahme vielleicht nicht ganz sozial ausgewogen ist, oder ob sie maßgeblich wirkt, weil und wenn den finanziell schwächsten Betroffenen die Luft ausgeht.

      So hier: Anwohnerparkausweise betreffen Menschen, die ein Auto im Stadzentrum parken wollen, weil sie da wohnen, sonst niemand. Sollte das Anwohnerparken wirklich so massiv verteuert werden, haben die im Zweifel die Wahl, zu zahlen, umzuziehen oder ihr Auto abzuschaffen (das sie nicht hätten, wenn sie dächten, sie bräuchten es nicht). Nur die dritte Alternative brächte wirklich etwas im Sinne einer autorfreieren Innenstadt. Jene, die sich für sie entscheiden, werden aber absehbar nur zu einem geringen Teil die Zusatzkosten problemlos tragen können. Hauptsächlich wird es die treffen, die sich ihr Auto jetzt schon kaum leisten können.

      Übrigens: Eine 15m-Yacht leisten sich deshalb nur Reiche, weil

      a) es wirklich schweineteuer ist, eine zu bauen und zu unterhalten und



      b) weil so ein Ding einen im Vergleich dazu extrem geringen echten Nutzwert hat.

      Solange die Alternativen zum Auto nicht tauglicher werden, ist vor allem b) bei ihm nicht erfüllt. Und mal Hand aufs Herz: Ist die autofreie Innenstadt WIRKLICH ein primär vernunftgesteuertes Klimaschutzziel, oder geht es nicht vielmehr darum, sie als Lebensraum für urbane Ruheliebhaber zu verschönern? (Ich bin ein großer Fan von Naturschützern, die Natur vor allem da geschützt haben wollen, wo man es als lustwandelnder Wohlstandsbürger auch sehen kann, oder Tierschützern, bei denen die Solidarität mit den Mitgeschöpfen urplötzlich schwindet, wenn die nicht ausreichend süß sind...).

      • @Normalo:

        Anwohnerparken ist nur in relativ großen Städten überhaupt Thema. In solchen Städten gibt es Alternativen zum Auto! Das ewige Gerede der fehlenden Alternativen ist das Totschlagargument derer, die einfach nichts ändern WOLLEN.

        Und: Wenn ich unterwegs bin und angesichts der absolut verstopften Straßen die Krise kriege, hat das nicht nur den Grund, dass mir Luft und Platz fehlen und ich es vor meiner Haustür gern ruhiger und schöner hätte, sondern vor allem damit, dass ich weiß, was genau dieser Zustand im Großen anrichtet.



        Nämlich Zerstörung des gesamten Klimas und damit der Welt auch jenseits meiner kleinen Welt vor der Haustür....



        Und ich wünsche mir, dass auch Menschen wie Ihnen das langsam klar wird. Die Zusammenhänge und dass es womöglich wichtigere Fragen gibt, wie bequem und schnell man zur Arbeit kommt.



        Dass der ganze Wahnsinn möglichst schnell aufhören muss. Hoffnung hab ich da leider wenig..

        • @blutorange:

          Sie könne sich viel wünschen. Am Ende bleibt aber die Erkenntnis, die auch dem Sozialismus schon überall da zum Verhängnis geworden ist, wo er ausprobiert wurde: Wenn Sie Menschen unselektiert und in großer Zahl, am Ende sogar insgesamt, von einer als schädlich empfundenen Verhaltensweise abbringen wollen, dann geht das nur mit einem Übermaß an Angst vor den Folgen dieser Verhaltensweise oder mit mindestens einer ganz persönlich vorteilhaften Alternative.

          Von beiden war die Angst immer schon die WENIGER wirkungsvolle Motivation, und jegliche Versuche, sie von Staats wegen so drastisch zu erhöhen, dass sie doch hinreichend wirkt, sind gerade in Europa stets jämmerlich gescheitert. Auch die Corona-Pandemie hat uns vor Augen geführt, wie fragil jeder Konsens zu sozialverträglichem Kollektivverzicht ist, selbst wenn das Angstmoment greifbar und höchstpersönlich daherkommt.

          Also ganz pragmatisch mal an meinem Beispiel betrachtet: Mein Auto kostet mich - einschließlich Kaufpreisabschreibung - etliche tausend Euro im Jahr. Die hätte ich GERNE für etwas anderes übrig. Ich habe auch schon länger ohne eigenes Auto gelebt, bin da also kein Dogmatiker. Aber die Voraussetzungen dafür sind in meiner aktuellen Lebenssituation nicht gegeben, und mein Verlust an Lebensqualität und Lebenszeit durch einen Verzicht wäre - subjektiv betrachtet - massiv. Der Beitrag, den ich dadurch leisten könnte, wäre dagegen höchst überschaubar und ohne erkennbare Hebelwirkung auf meine Mitmenschen, die sich im Zweifel mehr über den Raumgewinn für sich selbst freuen würden als sich ein Beispiel an mir zu nehmen.

          Ergo: Was ich aktuell bräuchte, um vom eigenen Auto abzulassen, wäre eine REALISTISCHE Alternative, die mindestens ähnlichen Funktionswert und Preis-Leistungs-Verhältnis hat. Nennen Sie das kurzsichtig, aber ja, so bin ich halt, und so tickt nach meiner Erfahrung auch die große Mehrzahl meiner Mitmenschen. Deshalb sehe ich die Lösung eher in autonomen Carsharing-Modellen als in Repression.

      • @Normalo:

        für autofreie Stadt sprechen viele Punkte:



        -Teile freiwerdende Fläche können begrünt werden. Das Klima wird heißer und damit insbesondere die Städte



        - weniger Autoabgase ->bessere Gesundheit



        - sichere Mobilität für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen -> weniger Kollisionen mit bleibenden Gesundheitsschäden und weniger Verkehrstote



        Sind Sie denn auch Fan direkt von Tieren und leben vegan oder nur Fan von den Tierschützer*innen? ;-)

        • @Uranus:

          Alles hehre Ziele und natürlich wunderbar umzusetzen, WENN Alle die konsequent verfolgen würden. Tun sie aber nicht. Stattdessen fragt sich Jeder, warum ausgerechnet ER der erste sein soll, der von selbst oder auf Staatsdruck damit anfangen soll.

          Und ja, ich bin ein großer Fan von Tieren. Aber nicht so, wie Sie das gerne hätten... ;-)

          • @Normalo:

            Hier geht es um gesellschaftliche Regeln, die Alle betreffen. Autofreie Stadt betrifft alle Einwohner*innen jeweiliger Stadt. Es ist also niemensch die*der Erste. Da können die Autofans beruhigt sein. Wenn Sie KFZs in autofreien Städten weiterhin fahren wollten, könnten sie Rettungssanitäter*innen, Feuerwehrmensch, Lieferdienst-Fahrer*in ... werden. Denn die dürften dann noch in autofreien Städten fahren.



            Und ja, warum nicht auch autofreie Dörfer? So etwas gibt es bspw. in den Niederlanden:



            www.easyvoyage.de/...ungsparadies-48397

            • @Uranus:

              ÖPNV IST KEINE LÖSUNG.



              Niemand will 3 Stunden in Bussen und Bahnen tagtäglich hocken

              Die Regeln sollte lauten: keine weiteren Arbeitsplätzeausbau in Agglomerationsräumen, die nicht gleichzeitig eine Zuzug von Menschen in bezahlbare Wohnungen garantieren können.

              Daher sofortiger Stopp der Ausweisung von Gewerbegebieten in Hamburg, Frankfurt, Berlin und München.

            • @Uranus:

              Wie sie weiter oben schon schreiben: Die Freiheit des Einen hört da auf, wo die Freiheit des Anderen beginnt.

              Allgemeine Verbote, Dinge zu tun wie z. B. Auto zu fahren oder auch Fleisch zu essen, SIND Freiheitsbeschränkungen. Und die Freiheiten, die Sie dagegen setzen wollen, müssen Sie erstaml als schwerwiegender und von den Betroffenen tatsächlich gewollt darstellen können.

              Ich z. B. hätte vielleicht auch gerne frische Landluft um die Nase, wenn ich auf meinen Innenstadtbalkon trete, aber mir wäre der Preis dafür an anderer stelle zu hoch. DESHALB wohne ich in der Stadt - mit all ihrem Lärm und ihrer Geschäftigkeit und Enge und Vielfalt. So will ich die Stadt haben. Ihr Wunschbild ist mir dagegen ein Graus - eine piefige Spießerwelt, in der sich Alle nach dem kleinsten gemeinsamen Nenner richten müssen und eine Meinungs- und Regelhegemonie einer selbsterklärten geistig-moralischen Elite herrscht, die meint bestimmen zu können, was gut für den Menschen ist und das dann gleich auch erzwingt - für manche vielleicht ungemein lebenswert, für mich geistig tot.

              Also hören sie bitte auf, IHRE Vorstellungen für allgemeingültig zu erklären, und IHRE Wünsche, was Sie mit "Freiheit" anstellen wollen, für die Definition von Freiheit zu halten.

              • @Normalo:

                Zur Ihrer Rhetorik - "geistig tot", "piefige Spießerwelt", "Regelharmonie einer selbsterklärten geistig-moralischen Elite" - da fahren Sie ja mächtige Geschütze auf. Sicher, dass Sie da nicht zum einen mit zu großem Kaliber schießen und zum zweiten sogar "etwas" über das Ziel hinausschießen? ;-)



                Also primär um Ruhe geht es mir nicht sondern um Ökologie, also u.a. um Senkung von Ressourcenverbrauch und Treibhausgasemissionen. Die Wissenschaft zeigt seit Jahrzehnten, dass in Deutschland da einiges schief läuft - gelinde gesagt. Die schiere Autozahl ist ein Teil davon. Mit einer Reduzierung der Autozahl käme mensch den Klimazielen näher und könnte darüberhinaus die ökologische Belastung ebenfalls vermindern. Das sind Fakten, keine persönliche Meinungen und Befindlichkeiten. Davon ab kann ich mir andererseits vorstellen, dass sich Menschen an Hauptstraßen sicher weniger Verkehrslärm und Dreck wünschen würden. Wie wäre es, wenn die Autofans zumindest an Hauptstraßen ziehen würden und die Menschen ohne Autos bspw. in die Stadtvillen von Zehlendorf, Frohnau und Pankow zu gleicher Miete? ;-)

                • @Uranus:

                  Zu Ihrer Frage: Nein, denke ich nicht. Ich habe das so kraftvoll formuliert, weil es nach meiner Ansicht vielen Gemeinwohl-Aposteln (und da sind Sie für mich ein sehr reinrassiger Repräsentant) guttäte, die Übergriffigkeit mal kritisch zu hinterfragen, die sie zur Durchsetzung ihrer, ja inhaltlich durchaus vertretbaren, Gedanken für selbstverständlich zu halten scheinen. Deshalb habe ich mal - sehr richtig: als rhetorisches Mittel - einen Ihren Vorstellungen an etlichen Punkten zuwiderlaufenden Lebensentwurf genauso absolut hingestellt wie Sie den Ihren. Wenn Sie sich jetzt über die Rigorosität der resultierenden Wertungen mokieren, dann gibt Ihnen das vielleicht ein Gefühl dafür, wie Sie selbst mit Ihren Forderungen nach Verbot von diesem und Durchsetzung von Jenem rüberkommen.

                  Abstrakter: Es gibt unterschiedliche Vorstellungen von Freiheit und Gemeinwohl, und wer es mit "Freiheit" ernstmeint, setzt den seinen nicht absolut. Sonst läuft er zwangsläufig Gefahr, Andere unterdrücken zu wollen. Und in einer Demokratie wirkt das in aller Regel für die Zwecke, die man mit der Unterdrückung verfolgen will, eher kontraproduktiv.

                  Ähnliches gilt übrigens für Spießigkeit: Wenn Sie glauben, die sei exklusiv im Lebensraum der Gartenzwerge, Jägerzäune und akkurat gesäbelten Hecken verwurzelt, ist Ihr Begriff davon möglicherweise auch etwas eng. Für mich ist z. B. Spießigkeit weniger an Äußerlichkeiten festzumachen als am repressiv vertretenen engen moralischen wie kognitiven Horizont, insbesondere an der Unfähigkeit, die Freiheit Anderer zu ertragen, andere Prioritäten oder Wertungen zu setzen als man selbst. Aber die einzig wirklich treffsichere Definition von Spießertum ist wohl eh, dass sie immer auf etwas ANDERES zutrifft als das Selbstbild des jeweils Definierenden... ;-)

              • @Normalo:

                Es geht nicht darum, dass Hecken haargenau auf eine gleich niedrige Höhe geschnitten werden sollten oder, dass Sie sich einen Gartenzwerg auf den Balkon stellen sollten, sondern um grundlegende Freiheiten - Gesundheit und Erhaltung der Lebensgrundlagen und um Gerechtigkeit. Der 4. Mai 2022 ist für Deutschland der Overshoot Day. D.h. wenn alle Menschen so leben würden wie im Durchschnitt die Deutschen, wären bereits am 4.5. die ökologische Kapazitäten aufgebraucht.[1] Es bräuchte 2,9 Erden, wenn Alle wie die Deutschen leben würden.[2] Dann kommt noch die Ebene des Reichtums hinzu. Je Reicher desto mehr Umweltschäden.[3]



                Es gibt jetzt bereits Regeln. "Spießigerweise" gibt es jetzt bereits Fußgänger*innenzonen und Fahrradstraßen, durch die Autos nicht einfach durchfahren können. Jetzige Regeln sind allerdings offenbar nicht ausreichend, um das Wohl Aller zu sichern. Deutschland verfehlt u.a. die Klimaziele und sollte sich darüberinaus im allgemeinen seine zerstörerische Lebensweise anpassen, so es für die Gleichheit der Menschen eintritt. Zu der Lebensweise gehören auch Autos, die einen relativ hohen Ressourcenverbrauch bedeuten. Mensch könnte statt Fahreinschränkungen und damit indirekter Reduzierung die Autozahl auch direkt begrenzen. Ihr Freiheitsverständnis aber tendiert offenbar dahin, für Spaß und Freiheit weniger Menschen das Leben und Gesundheit von Mitmenschen zu opfern.



                Mit Fleisch kommt zur menschlichen Ebene die der (anderen) Tiere dazu. Da ginge es neben Landverbrauch und Treibhausgasen dann um das Wesen (Schmerzempfinden) und die Interessen (für Leben) der Tiere. Letztgenannte Aspekte werden derzeit durch vorherrschende Haltung und Tötung der Tiere durch den Menschen ignoriert.



                [1] www.overshootday.o...ry-overshoot-days/



                [2] utopia.de/news/res...-deutschland-erde/



                [3] www.oxfam.de/ueber...a-doppelt-so-stark

  • Bremen geht den richtigen Weg. Es verbietet das illegale aufgesetzte Parken. Muss es sogar, weil dies von Anwohnern vor Gericht erstritten wurde.

    Dadurch werden Parkplätze automatisch weniger.

    Und das! sollte auch das Ziel sein. Gleich viele Autos in den Städten, deren Unterhalt nur teurer ist, führt zu null Änderungen und bewirkt nichts.

  • „… bis zu 1.309 Euro im Jahr.“

    So kann man auch ganze Viertel gentrifizieren.

  • Wenn es nicht gebraucht wird, steht mein Auto auf einem Mieterstellplatz für knapp 400 Euro im Jahr. Laut Artikel kann ich mich privilegiert fühlen, weil mir mein Parkplatz sicher ist.

    Das Geld bekommt der Grundeigentümer, wieviel davon über Steuer an die Stadt geht, weiß ich nicht. So funktioniert eben Kapitalismus.

    Wenn ich per Auto unterwegs bin, muss ich evtl. für das Abstellen eine Gebühr bezahlen, finde ich ok, das ist Marktwirtschaft.

    Anwohnerparkzonen einzurichten, in denen Anwohner keinen Parkplatz mehr finden, ist für mich unlogisch.

    • @M.Wistrach:

      Ist aber schon lange der Ist-Zustand. Wenn mein Schatz abends spät von der Arbeit nach Hause kam (40km, Arbeitsplatz in einer Stadt ohne Bahnanbindung) hab ich auch schon öfter gefragt, in welchem Stadtteil eigentlich das Auto abgestellt wurde.



      Und wir wohnen nicht dort, sondern hier, weil ich meinen Arbeitsplatz schon länger habe und zu Fuß hinkomme, knappe halbe Stunde.

  • Wer denkt sich denn bitte solche Maßnahmen aus? Mein Eindruck ist das es nicht darum geht wirkungsvolle Maßnahmen zu implementieren, sondern darum ideologische Standpunkte klarzumachen.



    Der SUV-Fahrer, dessen Karre über den Arbeitgeber geleast wird und mit der Tankkarte seine Spritrechnung begleicht den werden die 30€ im Monat nicht kratzen. Ich habe den ganz dringenden Verdacht, dass derartige Initiativen von Menschen getragen werden, die aus dieser Schicht kommen. Die fahren vielleicht nicht selbst SUV, sondern Lastenrad aber die finanziellen Umstände sind ähnlich.



    Derartige Gesetze sind nichts anderes als künstliche Preiserhöhungen. Was man hier bewundern darf ist die grüne Verwertung von „der Markt regelt das!“ und das wird er auch und zwar auf Kosten der zahlungsschwachen. Denen erzählt man dann am besten noch das die gelegentliche Taxifahrt ohnehin günstiger ist als ein eigenes Auto. Als würde einem das die gleiche Lebensqualität bieten,…

    • @Julius Anderson:

      Vielleicht aber handelt es sich gar nicht um eine künstliche Preiserhöhung, sondern eher um die Aufhebung einer jahrzehntelangen künstlichen Preis-Niedrig-Haltung, oder auch Subventionierung. Alles andere ist ja schließlich auch teurer geworden, wieso also nicht das Anwohnerparken?

  • Interessante Diskussion. Es treffen wieder mal die üblichen Fronten aufeinander.

    Dabei ist der Gedanke, Anwohnerparken zu verteuern, nicht schlecht. Allerdings kann es auch nicht sein, dass eine Sache, mit der viele Menschen langfristig planen, mit einem Schlag ca. das 10-fache kostet.

    Wie wäre es mit einer schrittweisen Anhebung über ein paar Jahre? Dann haben die Einwohner Zeit, sich umzustellen.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      "Wie wäre es mit einer schrittweisen Anhebung über ein paar Jahre? Dann haben die Einwohner Zeit, sich umzustellen."



      Wie stellt man sich denn so um? Einfach wegziehen, oder einfach mehr Geld verdienen? Oder bezieht sich die Umstellung darauf, dass man sich halt daran gewöhnt weniger Geld zu haben?



      Etwas wolkig, dieser Vorschlag.

      • @Encantado:

        Wir reden ja nicht von Dörfern, sondern von großen Städten. Da kann man schon über Alternativen zum Auto nachdenken.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Wir reden hier nicht von den paar Haltestellen von A nach B in einer Stadt, alle 20 min, 1 x Umsteigen, währenddessen ein Buch lesen und alles unter 1. Stunde

          Wir reden von Städten zwischen denen Pendler hin- und herfahren um zu einem Arbeitsplatz zu gelangen, der sich nicht im Stadtzentrum befindet. Von Strecken auf denen man mit dem jetzigen miesen ÖPNV mehr als 3 Stunden und mehr täglich unterwegs wäre.

          • @Rudolf Fissner:

            Gibts dafür ein tatsächliches Beispiel? Ich kann nicht so recht glauben, dass es wirklich viele Menschen gibt, die im Zentrum einer großen Stadt wohnen, aber stundenlang aus dieser Stadt rauspendeln, um zu arbeiten, und zwar an einen Ort ohne ÖPNV Anbindung.



            Das ist ja das absolute Gegenteil des normalen Pendelnd aus dem Umland in die Stadt. Eine Kombination aller Nachteile quasi...

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Wenn dem dann noch eine deutliche Verbesserung des ÖPNV vorausgeht, wäre das sogar eine Idee.

      • @Devil's Advocate:

        Ja. Das ist sogar Voraussetzung, dass die Rechnung aufgeht.

  • Ein Großteil der hiesigen Kommentare ist wirklich amûsant..!!

    Bei durchschnittlichen monatlichen Kosten von etwa 300,-€ bis 700,-€ für den Unterhalt eines privaten PKW, wird hier beim Vorschlag die Kosten fürs Anwohner parken auf 1€ pro Tag anzuheben, gejammert und geklagt als stünde das Ende des Abendlandes an...

    Private Autonutzer sind schon eine sehr interessante Spezies...

  • 4G
    49732 (Profil gelöscht)

    Unterstützt die ärmere Bevölkerung die ohne Auto in der Stadt leben muss!

    Das Geld könnte man ja an die Haushalte ohne Auto zum Teil auszahlen.

  • Schade, dass die Wellen bei Autos und Einfamilienhäusern gleich so hoch schlagen. Ich finde es merkwürdig, dass davon ausgegangen wird, dass jeder sich ein Auto leisten kann. Für viele meiner Freunde und Bekannte gilt das nicht und das zieht sich bis ins viel geschmähte prenzlberger Akademikermilieu hinein. Mir scheint, als werden hier Mittelklasseprivilegien verteidigt und die Mittelklasse dann mit den "einfachen Leuten" gleichgesetzt. Übrigens führt billiges Anwohnerparken bei gleichzeitig teurem Nicht-Anwohner dazu, das viele Autos tendenziell nicht im Innenstadtverkehr genutzt werden, eigentlich das Gegenteil von Mobilität. Umgekehrt wäre es meines Erachtens sinnvoller.

  • Wird die DUH eigendlich schon vom V-Schutz beobachtet ?

    Erscheinen die schon im Jahresbericht ?

    • @Bolzkopf:

      Ich glaube, die schaffen es höchstens wie vegane Lebensmittel in das Kühlregal eines Supermarktes. Vielleicht werden sie dann sogar noch vor Ablaufdatum gerettet.

      Aber mal im Ernst: Warum sollte der VS einen Ideengeber beobachten, der Parkplätze nur für Reiche propagiert?

    • @Bolzkopf:

      Ja, sollten die eigentlich! Das ist ja Anti-Auto-Terror!1elf ;-S

  • Danke, dass ich schon saumäßig teure Mieten zahlen darf und dann dazu für das Auto als Anwohner auch noch was draufzahlen muss, damit die Auswärtigen mit ihren dicken Karren die Stadtausfahrt mit Parkplatz beenden können. Jahrelang die Bahnstrecken zurückfahren, öffentliche Anbindung verschlechtern und jetzt das Auto unbezahlbar machen. Ein Schelm, wer Böses denkt.

    • @Colette:

      Ja, wer wählt Parteien wie SPD, CDU, FDP usw. denn eigentlich? Wer setzt sich für fahrradfreundliche Stadt, besseren ÖPNV, niedrigere Mieten ... ein?

      • @Uranus:

        Rofl.... und welche Partei ist das nun wo? Ich würde gerne was zu lachen haben.

    • @Colette:

      Anwohnerparken gibt es nur da, wo Parken gebührenpflichtig ist. D.h. die Kommunen haben alle Möglichkeiten, das Parken der "Auswärtigen" zu regulieren, entweder über den Preis fürs Parken oder über Parkverbote.

      • RS
        Ria Sauter
        @Flo:

        Das stimmt do nicht. Unsere Strasse gibt Anwohnerausweise aus, da sonst alles bei Veranstaltungen zugeparkt wäre. Diese Ausweise dürfen auch nur dann benutzt werden.



        In den Tagendazwischen ist alles von den Leuten, die die Stadt besuchen oder zur Arbeit müssen, zugeparkt.

        • @Ria Sauter:

          Dann lassen Sie es mich anders formulieren: Da, wo Anwohnerparken gilt, hat die Stadt auch Möglichkeiten, Parken von Auswärtigen zu regulieren. Das ist kein Grund, Anwohnerparken spottbillig zu machen.

      • @Flo:

        Nope. Bei uns gab es eine schöne Zeit ausschließlich Bewohnerparkflächen. Hat natürlich niemanden abgehalten, trotzdem dort zu parken. Deshalb dachte man sich in Frankfurt wohl - okay, dann bitten wir wenigstens zur Kasse, aber irgendwie nur unter der Woche, am Wochenende machen wir es irgendwie ganz frei. Der Artikel und der Gedanke zielen darauf ab, es für Anwohner schwerer zu machen und eben nicht, für Besucher die Anreise mit dem Auto unattraktiv zu machen.

  • "...sollte das Anwohnerparken mindestens etwa 1 Euro pro Tag kosten"



    Nehmen wir mal an, auf einen PKW-Parkplatz passen zwei der viel gelobten Lastenräder. Das wären dann je Lastenrad 50 Cent pro Tag, 180 €/Jahr.



    Puh, was gäbe DAS für einen Wind in den Kommentarspalten...

    • @sollndas:

      Tja, es geht eben nicht nur um Platzverbrauch sondern Herstellungs- und Nutzungsaufwand und Umweltschäden, nicht wahr. Das interessiert einige Auto-Freaks aber nicht und so verursachen diese hier Wind in den Kommentarspalten.

    • @sollndas:

      Auf einen normalgroßen Autoparkplatz passen mindestens 4 Lastenräder.

      • @Flo:

        Kinderlastenräder?

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Es gibt sehr unterschiedliche Lastenräder, aber 5m lang und 1m breit ist kleines

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Ohje, wenn die Kleinen dafür zur Kasse gebeten werden, wird man sich von links bis rechts wohl mal einig sein, wie man das findet. Wobei sich dafür sicherlich der ein oder andere Antinatalist finden würde...

  • So ein pauschales Autofahrer-Feindbild!!

    Was ist mir Leuten wie mir?



    Rentnerin, wenig Geld, schwerbehindert, auch gehbehindert, "leider" nicht genug für einen Schwerbehinderten-Parkplatz. Ich muss einkaufen, benutze mein Auto einmal die Woche und auch als Lagerraum, weil ich nicht alles auf einmal hoch schleppen kann... Und auch zur Physiotherapie.

    Ich wohne in einer Kleinstadt-Zentrum, wo im übrigen auch jede Menge Fahrräder Platz auf den Gehwegen belegen.

    Ihr glaubt doch nicht im Ernst, dass ich meine Lebensmittel zur Bushaltestelle schleppe, viel Geld für zwei Busstationen bezahle, dann wieder einen Fußmarsch nach Hause, dann auf dem Sofa Eiskompressen gegen die Schmerzen???

    Ihr seid nicht hilfreich.

    • @Soniarosa:

      Gegen Einkäufe-schleppen können helfen: Einkaufstrolley, barrierefreier Wohnraum (entweder Erdgeschoss oder Wohngebäude mit Fahrstuhl), Lastenfahrrad, Fahrrad mit Sattelstaschen, Dreirad, Hilfsnetzwerk aufbauen, weniger Getränke kaufen, (höhere) Pflegegradeinstufung beantragen, höheren Behinderungsgrad beantragen bzw. Widerspruch schreiben ... Einkaufshilfe (zumindest für schwere Sachen) engagieren ...



      sich für sozialere Politik einsetzen: Anhebung unterer Einkommen, Absenkung von Mieten, mehr Unterstützung für behinderte Menschen ...

      • @Uranus:

        Für wie blöd haltet ihr mich??

        Na klar habe ich einen Trolley.

        Parterre-Wohnung: wurde ich wegen Eigenbedarf raus gekündigt...

        Mit meiner Krebskrankheit habe ich glaub mir ALLES getan was ich noch konnte.

        Ind in meiner Jugend habe ich so reichlich gegen soziale Ungerechtigkeit gekämpft, dass es jetzt für euch noch reicht. Toll für dich.

        • @Soniarosa:

          Wenn Sie mir da ähnlich trollig wie manche Autfans hier quergerrutscht sind, und meine Antwort etwas taktlos formuliert war, dann tut mir das leid.



          Jetzige Verhältnisse benachteiligen viele Menschen und das sollte meiner Ansicht nach möglichst schnell geändert werden. Leider sehe ich kaum in der Politik die benötigten Reformen. Autofreier Städte inkl. Ausnahmen für Lieferdienste, Menschen mit Behinderungen, Tempo 25 wär fände ich bspw. die elegantere Lösung als Verteuerung von Autos und damit unfaire Automobiliätsbegrenzung auf Wohlhabende. Aber solche Vorschläge kese ich hier viel zu selten. Oftmals geht es darum, dass dies oder das nicht ginge oder zu teuer wäre ... währenddessen schließt sich das Zeitfenster für Maßnahmen, um die Klimakatastrophe noch irgendwie abbremsen zu können.

          • @Uranus:

            *lese



            das "wär" bitte gedanklich streichen.

    • @Soniarosa:

      Zum einen kann es ja Ausnahmen geben für Gebrechliche etc.

      "Ich wohne in einer Kleinstadt-Zentrum, wo im übrigen auch jede Menge Fahrräder Platz auf den Gehwegen belegen."

      Ach ja? Interessant, dass Fahrräder Gehwege belegen ist mir neu. Das müssen ja sehr breite Fahrräder sein. Wieviele tausendstel Prozent sind das im Vergleich zum Platzverbrauch durch geparkte PKW?

      "Ihr glaubt doch nicht im Ernst, dass ich meine Lebensmittel zur Bushaltestelle schleppe, viel Geld für zwei Busstationen bezahle"

      Sie wohnen im Stadtzentrum und haben keine Einkaufsmöglichkeiten die zu Fuß erreichbar wären? Wie seltsam.

      • @Eduard Welzke:

        Wir haben in Bremen oft solche Probleme in einigen Vierteln, in denen Autos durch aufgesetztes Parken von der einen Seite und an Zäunen abgeschlossene Fahrräder auf der anderen den Bürgersteig soweit einengen, dass mit dem Rolley kein durchkommen mehr ist.

        Auch mit mehr Parkgebühren sind solche Probleme nicht beseitigt.

    • @Soniarosa:

      Ich will jetzt keine schlauen Tipps geben, aber wenn ein Auto nur einmal die Woche benutzt wird, dann ist ein Taxi wesentlich billiger als das eigene Auto.



      Gegen Trinkgeld hilft der Taxifahrer vielleicht noch beim Hochtragen der Einkäufe...

      • @Flo:

        Solche Kurzstrecken wollen Taxifahrer nicht

        • 1G
          164 (Profil gelöscht)
          @rero:

          Zum Glück haben Taxen Beförderungspflicht. Ist egal was die wollen ;-)

      • @Flo:

        wirklich sehr schlau!!



        Aber: Das Auto ist alt, die Kosten extrem niedrig...



        Also: 1-2 x die Woche Taxi = sagen wir 20 Euro mal 4 = 80 + 20 Trinkgeld



        Da komme ich auf 100 Euro... Mein Auto ist billiger (Einkommen ca. 1000 Euro!!!)



        Echt schlauer Rat. Danke trotzdem.

        • @Soniarosa:

          Für unter 100€ pro Monat können Sie kein Auto finanzieren. Auch kein altes. Das kostet ja schon fast Steuer und Versicherung. Das sollten Sie sich wirklich mal durchrechnen lassen.

      • @Flo:

        Oder man lässt sich die Einkäufe liefern, nutzt Carsharing, ...

        Wir leben in 2022, wir haben doch schon so viele Möglichkeiten, ohne dafür ein eigenes Auto zu brauchen, die auch so schön viel billiger sind.

        • @Ruediger:

          Carsharing existiert z.B in Niedersachen/Bremen nur in den Großstädten. Und dort, wie in Bremen, auch nur im engeren Innenstadtbereich.



          Der allergrößte Teil der Menschen in DE hat diese Möglichkeit nicht.

        • @Ruediger:

          Ich habe Jahrelang ein Carsharing Angebot genutzt. Für mich war das gangbar, die nächste Station war etwa 500m entfernt. Wer jedoch in seiner Mobilität stark eingeschränkt ist für den sind 500m aber eine echte Herausforderung.

          Insgesamt ist meine Erfahrung das sich hinter der Aussage "wir wollen die Stadt doch nur lebenswerter machen" oft eine ziemlich autoritäre und egoistische Haltung verbirgt. Da gehen vorgeschobene und reale Interessen häufig weit auseinander und vor Kollateralschaden hat man oft auch keine Scheu.

    • @Soniarosa:

      Wenn ich wenig Geld habe, Rentnerin bin, dann kann ich mir schlicht kein Auto leisten. Real und andere Lebensmittelmärkte bieten kostengünstige Lieferdienste an, die eine günstigere CO2 Bilanz aufweisen. Kein Schwerbehinderter braucht unabdingbar ein Auto, wenn Er/Sie es sich nicht leisten kann, dann schon garnicht. Es gibt viele Bürger, die sich kein Auto leisten können obwohl sie nicht schwerbehindert sind.

      • @Pepi:

        Klar gibt es Lieferdienste. Aber haben Sie auch mal daran gedacht, dass ein PKW für viele Menschen die einzige Chance ist, sich frei zu bewegen?



        Mit dem gleichen Argument könnte ich sagen, wer sich die hohen Mieten nicht leisten kann, soll halt im Zelt schlafen...

        • @Hennes:

          Wieso ist das Auto die einzige Möglichkeit sich frei zu bewegen? In einer Blechkiste auf 1m2 und auch noch schwerbehindert? Wenn das Merkmal G im Ausweis eingetragen ist, ist es noch nachvollziehbar, aber dieses Merkmal haben die wenigsten. Dies ist die Voraussetzung um einen Stellplatz vor der Tür einzufordern. Die Mehrheit der Schwerbeschädigten ist gut zu Fuß. Was soll ein Blinder mit einem Auto . Damit kein Missverständnis entsteht, ein Diabetiker oder Hypertoniker, Übergewichtiger oder Krebserkrankter ist zu bedauern, aber einen Anspruch auf ein Auto samt Stellplatz damit zu begründen ist einfach dreist. Es gibt in Deutschland 8 Millionen Schwerbehinderte die Einschränkungen hinnehmen müssen und von der Allgemeinheit unterstützt werden( Steuererleichterungen, Zuwendungen usw.) Freiheit bedeutet eben nicht, bequem mit dem Auto von A nach B zu kommen.

        • @Hennes:

          Danke!!!!

          Ich staune, wieviele Leute mir mein beschwerliches Leben und auch meine Entscheidungen nicht glauben.

          Es gibt hier auch keine Lieferdienste, die Innenstadt ist teilweise billig zum wohnen, der "Gehweg" ist Teil der Fußgängerzone/Spielstraße.

          Im Übrigen bin ich siebzig und SCHWERBEHINDERT.

          Ihr Anti-Auto-Fanatiker, Euch möchte ich in meiner Situation erleben!!

          Was für eine scheiß-unsoziale Einstellung!!

          • @Soniarosa:

            Ihre private Situation zu schildern war ihr Anliegen und die meisten Beiträge sind konstruktiv. Ich kann da nichts unsoziales erkennen. Der Wunsch nach lebenswerten Innenstädten mit weniger Autos ist auch nicht unsozial.



            Die größten Einschränkungen durch die vielen Autos tragen Kinder. Und der Gedanke, dass 70 oder 80 jährige Menschen mit schweren Behinderungen und anderen Einschränkungen Autos durch die Innenstädte lenken ist doch keine Lösung.



            Von mir aus können die Kommunen aus den höheren Parkgebühren aber doch Taxigutscheine an Menschen wie Sie ausgeben.



            Wäre das eine Lösung?

          • @Soniarosa:

            Wo Sie von scheiß-unsoziale Einstellung sprechen - mit Hennes schreiben Sie jemanden, dessen Beiträge ich nicht gerade als solidarisch wahrgenommen habe. Bspw. ist der*dem Klimaschutz, damit Zukunft der Jüngeren Generationen sowie aktuelle Lebensbedingungen im globalen Süden recht egal.

          • @Soniarosa:

            Es gäbe ja immernoch die Möglichkeit Auto auf Krankenschein. So würde ich das z.B umsetzen wollen. Weil es auch wirklich nur sehr wenige Special Snowflakes gibt, die aufgrund von körperlichen Beschwerden sämtliche andere Alternativen ausschließen. Je mehr ausgeschlossen wird, desto geringer wird die Personenanzahl, die das betrifft, desto höher ist die Möglichkeit auf ein Auto.

            Fallen somit gute 90% weg. Weil ich mir nicht vorstellen kann, dass 50 Millionen erwachsene Menschen alle schwerwiegende Beeinträchtigungen haben.

            Also: Stadt nur für Nutzfahrzeuge und Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen.

  • "Isch 'abe gar keine Anwohnerausweis..."

    Das trifft vor allem solche Leute, die in Innenstadtlage wohnen und sich keinen Garagenplatz leisten können.

    Also vielen Dank, DUH! Deren Armut kotzt uns SUV- und Sportwagenfahrer eh schon lange an. Höchste Zeit, dass diese Leute Straßenbahn fahren lernen und die Städte nicht mehr mit ihren Normalverbraucherkarren verschandeln. Dann ist auch endlich Platz genug, den Drittwagen/Stadtflitzer direkt vor der Haustür zu parken...

    [/Satire]

    • @Normalo:

      Na klar, an der Stelle entdeckt der SUV Fahrer seine soziale Ader.



      Wenn dadruch weniger Autos in der Stadt rumstehen, dann profitieren davon alle, die in der Stadt leben. Von mir aus auch die SUV Fahrer.

      • @Flo:

        Klar! Wie auch angesichts hoher Benzinpreise und Pendler*innenpauschalen FDP und CDU plötzlich auch ihre soziale Ader entdecken. Und bei Tempolimit denken FDP & Co an die Arbeiter*innen in der Autoindustrie. Das sind eigentlich die einizig wahren Arbeiter*innenparteien! Und Verbote sind sowieso ganz schlecht. Die autofreie Stadt ist bpsw. ein Angriff auf die Freiheit der Autofahrer*innen. Wir sollten uns endlich mehr für die Autofahrer*innen einsetzen! ;-S

        • @Uranus:

          *und der Kritik an Pendler*innenpauschale

      • @Flo:

        Ob dadurch wirklich weniger Autos rumstehen würden oder einfach nur der ANTEIL derer sinken würde, der tatsächlich Anwohnern gehört, steht noch in den Sternen. In erster Linie würde doch eine Abnahme der Anwohnerausweise vor allem bedeuten, das neuer Parkraum für Andere frei wird. Preiserhöhung ist ja kein Rückbau - vor allem aus Sicht maroder Kommunalkassen.

        Aber sind es wirklich die Anwohner, die man mit ihrem fahrbaren Untersatz aus den Innenstädten fernhalten müsste? Wären es nicht eher die Einkaufs- oder Berufspendler?

        Zu meiner "sozuialen Ader": Ich fahre ganz sicher und aus Überzeugung kein SUV, wohne aber in der Tat zentral mit Mietgarage und brauche entsprechend keinen Parkausweis. MIR ist es auch das Geld wert, und das wäre es natürlich nach einer kräftigen Preiserhöhung der Anwohnererlaubnis noch mehr. Ich habe aber z. B. eingige nette Leute in meinem Haus wohnen, für die so eine Erhöhung wirtschaftlich einfach nur eine erhebliche Wohnkostenerhöhung und damit Gentrifizierung wäre.

        • @Normalo:

          Die DUH setzt sich doch nicht dafür ein, mehr Geld in die Kassen der Kommunen zu bekommen. Die Preiserhöhung auf ein angemessenes Niveau muss natürlich kombiniert werden mit anderen Lenkungsmassnahmen wie Citymaut, Parkgebühren, autofreie Innenstädte, Fahradstrassen, Spielstrassen, Shanigärten und was es da sonst noch gibt.



          Das wird doch schon in allen Städten rauf und runterdiskutiert und teilweise auch umgesetzt.

          • @Flo:

            In der Theorie wären solche Paketlösungen natürlich wirksamer. Die Praxis sieht aber so aus, dass Kommunen immer erstmal die einfachen Dinge tun - wie eben Gebühren erhöhen, deren Erhebung bereits organisiert ist. Die anderen Maßnahmen werden auf die lange Bank geschoben.

            Und nein, wenn die DUH jetzt meckert, die Städte "nutzten die Möglichkeiten nicht", dann ist das genau ein Hinarbeiten auf diese Reihenfolge und nicht etwa ein geduldiges Arbeiten an einem Gesamtpaket (für das auch erstmal der demokratische Rückhalt hermüsste). Hier geht's wieder mal nur darum, rechtliche Möglichkeiten isoliert von anderen Maßnahmen linear umzusetzen.

    • RS
      Ria Sauter
      @Normalo:

      Das trifft genau den Punkt.



      Vielleicht sollte mal genauer hi geschaut werden, wer die DUH finanziell unterstützt

      • @Ria Sauter:

        Die DUH wird in erster Linie von Leuten unterstützt, die sich eine Zukunft für ihre Kinder und Enkelkinder wünschen. Die Frage ist auch nicht, wer die DUH unterstützt, sondern wer die DUH gerne "weghaben" möchte.

        Die CDU/CSU will der Deutschen Umwelthilfe e.V. (DUH) schon seit geraumer Zeit die Gemeinnützigkeit aberkennen, denn die DUH engagiert sich für den Klimaschutz, die Erhaltung der biologischen Vielfalt, eine auf Effizienz und regenerativen Quellen basierende Energieversorgung, Ressourcenschonung und Kreislaufwirtschaft, saubere Luft, nachhaltige Mobilität und Verbraucherschutz - und gefährdet damit wohl nach Ansicht vieler CDU/CSU-Politiker die Gewinne der Wirtschaft.

        • @Ricky-13:

          Ein elendes Lästermaul könnte auch meinen, die DUH engagiere sich möglicherweise primär für die finanziellen Interessen ihrer hauptamtlichen Mitarbeiter und der Anwälte, die sie beschäftigt. Die hehren Ziele, die Sie aufzählen, sind halt nebenbei AUCH hervorragende Aufhänger, um massig Spendengelder einzusammeln.

          Wie jede Lobby-Organisation lebt auch sie davon, dass es ein Problem gibt und sie dafür möglichst einfache Lösungen propagiert. Im Fall der DUH ist dieser Weg für gewöhnlich, die gewünschte Politik schlicht einzuklagen. Dank der zum Symbolhaften neigenden Gesetzgebung der letzten Jahrzehnte ist das ein kluger Schachzug, aber letztlich auch nur Symbolik - dafür wieder ziemlich gut bezahlt.

          Ich weiß nicht ob so ein elendes Lästermaul richtig läge. Aber für Heldenverehrung ist mir diese Meinung jedenfalls nicht abwegig genug.

          • @Normalo:

            "Im Fall der DUH ist dieser Weg für gewöhnlich, die gewünschte Politik schlicht einzuklagen."

            Wenn gewählte Politiker die Politik machen würden, die für alle Menschen von Vorteil wären, dann müsste man diese Politik auch nicht einklagen. Leute wie das "elende Lästermaul" sind beim Klimawandel sicherlich sehr beliebt, denn durch die "Hilfe" solcher naiven Menschen, muss der Klimawandel sich keine Sorgen machen, dass er vielleicht in Zukunft nicht mehr genügend CO2 bekommt.

            • @Ricky-13:

              Politik einzuklagen, weil gewählte Politiker sie sonst nicht umsetzen, ist letztlich antidemokratische Winkeladvokaterei. Dieser Befund sollte nicht dadurch beeinflusst werden, dass man etwa selbst zu den Leuten gehört, die diese Politk gerne umgesetzt sehen möchten.

              Es gilt der Primat des demokratisch gelenkten politischen Prozesses, denn DER ist in einer Demokratie auch der finale Maßstab dafür, was "für alle Menschen von Vorteil" ist, nicht die Erkenntnisse irgendwelcher Besserwisser - selbst wenn die es wirklich "besser wissen". (Ein Staatssystem, in dem die Klugen für den Pöbel entscheiden, was gut für ihn ist, hat schon Platon für das Optimum erklärt, das ist richtig. Er hat aber auch eingesehen, dass auch die Klugen nicht hinter jede Stirn schauen könnten oder vor der Machtbesoffenheit gefeit wären und dieses System daher mit echten Menschen nicht funktionieren würde.) WEIL wir in einer Demokratie leben, wird sich der "dümmere" Volkswille auch gegen die Rechthabereien à la DUH faktisch immer durchsetzen, was ihre "Siege" dann zu symbolischen Nichtigkeiten degradiert.

              Und was man von Winkeladvokaten halten kann, die ihre Mandantschaft unter heißen Versprechungen in Streitigkeiten führen, die selbst im besten Fall nur Pyrrhussiege liefern, aber so oder so ordentlich Geld in ihre Taschen spülen, sollte eigentlich unstreitig sein...

              • @Normalo:

                "... die selbst im besten Fall nur Pyrrhussiege liefern ..."

                Ja, da haben Sie recht, denn die "Pyrrhussiege" der DUH werden von Politikern, (die dann irgendwann bei Lobbypedia auftauchen - lobbypedia.de/wiki...im_%C3%9Cberblick) oftmals vereitelt.

                "Um wirksamen Klimaschutz durchzusetzen, führen wir mittlerweile 20 Klimaschutz-Verfahren gegen die Bundesregierung, diverse Landesregierungen und drei Milliardenkonzerne. Nach unserem Erfolg der beiden von der DUH initiierten und finanzierten Klimaklagen vor dem Bundesverfassungsgericht wurden zwar die Klimaschutzziele für 2030 verschärft. Gleichzeitig verweigern aber Bundes- wie Landesregierungen die Einleitung konkreter Maßnahmen, die kurzfristig gestartet werden und so überhaupt sicherstellen, dass wir das verbindliche 1,5 Grad Ziel erreichen." [Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH)]

                "Politik einzuklagen, weil gewählte Politiker sie sonst nicht umsetzen, ist letztlich antidemokratische Winkeladvokaterei."

                Nun ja, durch diese "Winkeladvokaterei" der DUH hat das Bundesverfassungsgericht 'Recht gesprochen'. "Das verfassungsrechtliche Klimaschutzziel des Art. 20a GG ist dahingehend konkretisiert, den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur dem sogenannten „Paris-Ziel“ entsprechend auf deutlich unter 2 °C und möglichst auf 1,5 °C gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen." Auf gut deutsch: Am 29. April 2021 hat das Bundesverfassungsgericht das Klimaschutzgesetz der Bundesregierung als in Teilen verfassungswidrig erklärt und damit den Klimaschutz in Deutschland gestärkt. Das Gesetz muss nun bis spätestens Ende 2022 nachgebessert werden. Man sieht also, in einer Demokratie ist es oftmals sinnvoll, dass man "Winkeladvokaten" hat, die darauf achten, dass Volksvertreter nicht den 'Obersten Zehntausend' zu hörig sind. Platon wäre das sicherlich alles zu suspekt, denn im alten Athen gab es nur für die Reichen eine "Demokratie" und Frauen durften gar nicht wählen.

                • @Ricky-13:

                  Das mit den "oberen 10.000" müssten Sie erstmal nachweisen. DANN wäre ich auch an Bord.

                  So wie es sich bislang darstellt, gibt die Behäbigkeit der Politiker aber eigentlich recht präzise die Mentalität auch ihrer nicht so begüterten Wählermehrheit wider: "Klimaschutz ja, aber bitte nur den, der ohne nenneswerte persönliche Einschnitte auskommt. Nichts darf teurer, schlechter oder umständlicher sein als vorher (und schon gar nicht in meinen Vorgarten gestellt werden)!" Genauso läuft doch Klimapolitik bislang.

                  Die DUH versucht nun, mit dem Hebel juristischer Schwarz-Weiß-Denke diese Ambivalenz zugunsten des Klimaschutzes aufzulösen. Dass sie damit tatsächlich den Mehrheitswillen umsetzt, ist alles andere als sicher.

                  Aber wie gesagt: Wenn es NICHT dem Mehrheitswillen entspricht, wird die Behäbigkeit ohnehin faktisch obsiegen und außer den Spesen der beteiligten Streihähne ist nichts gewesen...

                  • @Normalo:

                    "Klimaschutz ja, aber bitte nur den, der ohne nennenswerte persönliche Einschnitte auskommt. Nichts darf teurer, schlechter oder umständlicher sein als vorher (und schon gar nicht in meinen Vorgarten gestellt werden)!" Genauso läuft doch Klimapolitik bislang.

                    Richtig, und das hatte der Sozialpsychologe Harald Welzer ja auch schon gesagt (siehe meinen Kommentar weiter oben). Die meisten Menschen haben anscheinend auch immer noch nicht kapiert, dass es sich bei dem Klimawandel nicht um eine 'Seifenoper' eines Fernsehsenders handelt, sondern ernste Realität ist. Während viele Bürger immer noch an den Lippen der "Volksvertreter" hängen, die weiterhin erlauben möchten, dass das CO2 aus der Karbonzeit "befreit" wird, fängt die Smartphone-Generation zum Glück aber endlich an zu denken und will sich ihre Zukunft nicht mehr von der Gier nach immer mehr Wirtschaftswachstum zerstören lassen - und um die nachfolgenden Generationen geht es ja auch in Art. 20a GG: "Der Staat schützt auch in Verantwortung für die künftigen Generationen die natürlichen Lebensgrundlagen und die Tiere im Rahmen der verfassungsmäßigen Ordnung durch die Gesetzgebung und nach Maßgabe von Gesetz und Recht durch die vollziehende Gewalt und die Rechtsprechung."

                    Und wenn die DUH dafür kämpft, dass die nachfolgenden Generationen noch eine Zukunft haben dürfen, und man auch eigene Kinder und Enkelkinder hat, dann sollte man die DUH darin unterstützen und sie nicht noch mit Dreck bewerfen. Und damit wären wir wieder bei der CDU/CSU, die der Deutschen Umwelthilfe e.V. (DUH) seit geraumer Zeit die Gemeinnützigkeit aberkennen möchte, damit die 'Oberen Zehntausend' (die anscheinend keine Kinder und Enkel haben) ihr klimaschädliches Monopolyspiel weiterspielen können.

                    • @Ricky-13:

                      Auch wenn's schwerfällt: "Die meisten Menschen" (die alles mögliche noch nicht kapiert haben) sind genau die Gruppe, deren Ansichten und Wünsche in einer Demokratie grundsätzlich mal maßgeblich sind, nämlich die Mehrheit. Die kann man nicht einfach als lästiges Hindernis behandeln, dessen kognitive Beschränktheit es durch Hebel außerhalb des politischen Prozesses zu überwinden gilt - zumindest wenn man sich noch "Demokrat" schimpfen will.

                      Aus diesem Grund ist es auch nicht logisch, Politiker als Handlanger der "oberen 10000" zu desavouieren, weil sie einfach nur nicht tun, was eine Mehrheit der Wähler auch nicht will. Wir haben eine repräsentative, nicht eine bevormundende Demokratie.

                      Also: Wenn Sie eine Technokratie haben wollen, in der Besserwisser die Politik bestimmen, indem sie darüber streiten, was das Volk wollen müsste, wenn es denn (endlich mal) das "Richtige" wollte, dann ist die DUH genau Ihr Verein. Nur hat das halt nicht viel mit Demokratie zu tun. Deshalb bin ich froh, dass unser Staatswesen noch genug Schranken für die Entfaltung solcher Vereine hat.

                      • @Normalo:

                        "Wenn Sie eine Technokratie haben wollen ..."

                        Nun drehen Sie mir mal nicht die Sätze in der Tastatur um, denn davon habe ich nie gesprochen.

                        "... (die alles mögliche noch nicht kapiert haben) sind genau die Gruppe, deren Ansichten und Wünsche in einer Demokratie grundsätzlich mal maßgeblich sind ..."

                        Dann gehen wir also alle demnächst "demokratisch" unter - die "kleinen Leute" und die "großen Leute". Die Passagiere der 1. Klasse auf der Titanic konnten sich auch nicht vorstellen, dass sie, wie die Menschen aus der 2.- und 3. Klasse, auch elendig ersaufen werden. Übrigens, unserer Erde ist es völlig egal, ob die Menschheit einen Klimawandel verursacht und daran sterben wird oder ob die Menschen sich mit Atombomben selbst vernichten. Wenn die Menschheit weg ist, dann regeneriert sich die Erde einige Millionen Jahre und erblüht von neuem. Aber ich sehe schon, dass Sie mich heute mal wieder nicht "verstehen" wollen, obwohl Sie ganz genau verstehen, was ich sage.

                        • @Ricky-13:

                          Ich habe Ihnen gar nichts rumgedreht sondern Ihren Ansatz nur zuende gedacht: "Alle Macht geht vom Volke aus, ES SEI DENN irgendeine selbsterklärte Intelligenzia kommt zu dem Schluss, dass das Volk gerade Mist baut, und überstimmt es daher." ist genau das, worauf Ihre Argumentation hinausläuft - und damit das, was man in Bezug auf Russland immer so schön eine "gelenkte Demokratie“ nannte, als Putin-Verharmlosung noch en vogue war.

                          Nennen Sie mich naiv, aber ich "glaube" tatsächlich an die Demokratie. Ich erwarte von ihr, dass sie die Kurve kriegt - vielleicht nur unter Verlusten und nicht so elegant, wie eine benevolente Technokratie das hinbekommen würde, aber letztlich doch mit erträglicherem Ende, als eine andere Staatsform das realistisch hinbekommt (weil es eben besagte benevolente Technokratie mit Menschen nicht geben wird). Dieser Glaube unterscheidet meine Sichtweise von Ihrer Befürchtung des demokratischen Suizids.

                          • @Normalo:

                            "... irgendeine selbsterklärte Intelligenzia kommt zu dem Schluss, dass das Volk gerade Mist baut, und überstimmt es daher." ist genau das, worauf Ihre Argumentation hinausläuft ..."

                            Dann haben Sie mich missverstanden oder ich habe mich zu "schwammig" ausgedrückt. Ich halte die Demokratie („Herrschaft des Staatsvolkes“) auch für die beste aller Herrschaftsformen, bin mir aber nicht sicher, ob "Alle Macht geht vom Volke" wirklich in einer kapitalistischen Gesellschaft funktioniert (die meisten Medien sind z.B. in den Händen der Super-Reichen; Lobbyisten die "ihre" Politiker fest im Griff haben, etc.). Aber das wäre jetzt ein neues Kapitel.

                            Ich hoffe natürlich auch, dass der Bürger (egal wo auch immer auf diesem Planeten) seinen Denkapparat endlich mal benutzt und erkennt, dass es "5 vor 12" ist und jetzt etwas getan werden muss. De FFF-Bewegung der jungen Leute hat das erkannt, aber alle anderen begreifen anscheinend immer noch nicht dass die "CO2-Party" jetzt zu Ende 'sein muss', falls die Menschheit überleben möchte. So gesehen, sind wir ja dann mit Ihrem Satz - "Ich erwarte von ihr, dass sie die Kurve kriegt, vielleicht nur unter Verlust ..." - wieder auf einer Linie.

          • @Normalo:

            Angaben finden sich im Jahresbericht 2021, Seite 34 ff.:



            www.duh.de/fileadm...21_JB_final_01.pdf



            Die dicksten Brocken sind "Projektzuschüsse", "Erträge Ökologisch Marktüberwachung"(aka Abmahnungen?), "Privatspenden", "Spenden von Institutionen/Unternehmen". Mitgliedsbeiträge kommen erst dahinter.



            Interessant erscheint die Auflistung von Institutionen, die "jeweils mehr als 1 % zum Haushalt beigetragen haben":



            Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit



            Bundesamt für Naturschutz



            Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz



            Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt



            Europäische Kommission



            ....



            ....



            Die DUH scheint gut darin, öffentliche Fördermittel loszueisen.

  • Sollen sie doch Kuchen essen!

  • Die Anhebung der Gebühren mag Sinn machen, die Begründung ist allerdings falsch. Vollkommen egal wie groß, klein, schwer oder ökologisch sinnvoll ein Fahrzeug ist, es benötigt genau EINEN Parkplatz. Dieser ist immer gleich groß und dafür bezahlt man. Für die Möglichkeit ein beliebiges Fahrzeug erlaubt dort abstellen zu dürfen. Das gilt für Private, Firmen, Carsharing Fahrzeuge etc. gleichermassen. Ob ich jeden Tag oder nur unregelmässig dort abstelle, nur über Nacht oder den ganzen Tag spielt dabei keine Rolle. Nachvollziehbar das der Preis da überhaupt keinen Einfluß hat, wenn überhaupt dann die Überlegung irgendwo anders zu parken, wo es günstiger ist.

  • Ist erschreckend, für wie unattraktiv selbst die Deutsche Umwelthilfe die Alternativen zum privaten Pkw hält.

    Jede Forderung, privates Autofahren teurerzumachen, bedeutet stets, dass man keine Idee hat, wie man die Alternativen attraktiver machen könnte.

    Wo sind hier die Konzepte?

    • @rero:

      Sehe ich nicht so. Hinter der Verteuerung steckt aus meiner Sicht vor allem der Wunsch, dass Autofahrer*innen sich angemessen an den Schäden und Folgekosten beteiligen, die ihr Mobilitätsverhalten nach sich zieht.



      Da gibt es noch immer ein ganz krasses Missverhältnis, auch wenn viele Autofahrer*innen ein anderes Gefühl haben.

    • @rero:

      Es gibt sicher Leute, denen die Alternative zum Auto fehlt. Aber auch in innenstädtischen Gegenden, wo der öffentliche Nahverkehr gut bis sehr gut ist, es gute Radwege gibt und jede Menge Carsharing-Angebote, hat ein sehr hoher Anteil der Bewohner ein oder mehrere Autos. Das ist ok, aber es ist keine Notwendigkeit, es ist ein Luxus. Und zu diesem Luxus gehört auch, dass man einen angemessenen Preis für die Fläche bezahlt, auf der man das Fahrzeug abstellt, egal ob man sich einen privaten Stellplatz mietet oder öffentliche Flächen nutzt.

      Ich glaube, ein Auto besitzen ist für viele so ein Mindset, dass Alternativen die es längst gibt gar nicht als möglich erachtet werden. Dabei ist es viel entspannter, kein Auto zu haben

      Die Frage ist auch, ob sich das Problem so löst, wie es möglich wäre wenn die technischen Alternativen da sind. Was ich meine: wenn wir autonom fahrende Autos haben, wäre Carsharing viel attraktiver, weil man ein Auto per App einfach nach Hause bestellen kann und man nicht dorthin muss, wo das Auto steht. Aber werden die Menschen dann aufs eigene Auto verzichten? Meine Vermutung ist eher, das riesige Parkplätze kilometerweit außerhalb der Städte entstehen und eine Unmenge leerer Autos zwischen diesen Parkplätzen und ihren Besitzern hin und her pendeln. Ich fürchte, dass viele Autobesitzer gar keine Alternativen wollen.

      • @Ruediger:

        "... und jede Menge Carsharing-Angebote ..."

        Selbst in Bremen, einem der Schwerpunkte von Cambio in DE, finden sich Cambio Stationen nur in einem eng begrenzten Innenstadtbereich. Nicht in den Außenbezirken und schon gar nicht in den Bremen umgebenden Kommunen.

        Die Mär von existierenden guten Alternativen für die 180.000 Pendler mit dem Auto (rein und raus) in Bremen, existiert nicht.

        Und ja, jeder Autofahrer würde sich lieber morgens in seinem Bus- oder Bahnsitz verkrümmeln, Augegen zu, rumdaddeln, lesen oder auch schon arbeiten, statt angestrengt öde auf den Verkehr zu achten.

        Aber ich fürchte die Städter gönnen dies den Pendlern nicht weil es ja was kostet und lassen diese deshalb weiter mit dem Auto zur Arbeit antanzen.

  • Ich bin eher dafür Parkmöglichkeiten abzuschaffen. Gerade dort, wo Bürgersteige und Fahradsreifen eng sind haben Parktaschen und Plätze imho nichts zu suchen, und in Spielstraßen schon gar nicht.

    Passionierte Fahrer dürfen von mir aus auch gerne z.B. 500m zu ihren Lieblingen gehen lernen - ist auch besser für die Kondition!

  • @cuba : Sie haben recht. Bei 360 € im Jahr werden die Autos wirklich nicht weniger. Die Gebühren müssten noch viel höher sein.

  • Platz ist ein rares Gut vor allem in Innenstädten. In Berlin kostet ein privater Stellplatz (keine Garage sondern ein einfacher stellplatz) locker mal 100 € pro Monat. Und ein Freund von mir, der gerade ein neues Haus gebaut hat, musste auf seinem Grundstück ebenfalls zwei Stellplätze schaffen. Das hat ihn 10000 € gekostet. Das zeigt was der freie Marktwert von Stellplätzen ist. Dass Anwohner einen Parkplatz fast geschenkt bekommen ist somit kaum zu rechtfertigen.

    • @MartinSemm:

      Wieso ist das kaum zu rechtfertigen? Sie wohnen doch da.



      Es geht doch gerade darum, die Ungerechtigkeit auszugleichen, dass der Platz wegen der vielen von auswärts in die Innenstadt kommenden Autos so knapp ist, dass diejenigen, die ihn natürlicherweise beanspruchen können, weil sie da leben, keinen mehr finden oder teuer dafür bezahlen müssen.



      Was Sie da fordern ist unregulierter Marktliberalismus, der Marktversagen einfach hinnimmt und die dadurch Belasteten einfach untergehen lässt, ein Unding.



      Gerade *weil* der Markt die Preise zum Nachteil der eigentlichen Wohnbevölkerung, die am ehesten dort parken muss und darf, verzerrt, gibt es das Instrument des günstigen Anwohnerparkens doch. Dass Anwohner einen Parkplatz fast geschenkt bekommen, ist kein Bug, sondern ein Feature.

      • @Günter Picart:

        Ich bin ja oft auf Seite der Autofahrer. Aber weshalb erlaubt mir das Wohnen, dass ich umsonst (!) einen Parkplatz bekomme. Die Bauordnung schreibt mittlerweile vor, dass man bei einem Neubau eine bestimmte Anzahl an Stellplätzen braucht, um die zu erwartenden Fahrzeuge gleich aufzuräumen. Oder anders gesagt: Wenn ich einen Container auf die Straße stelle und dort drin meine Sachen lagere, da die nicht in meine Wohnung passen, wäre das auch damit zu begründen, dass ich dort halt wohne?

        Die Personen, die von außerhalb kommen, zahlen zudem recht kräftig für den Parkplatz. Da sind oft drei, vier Euro für die Stunde drin.

      • @Günter Picart:

        Das stimmt nicht. Ich habe jahrelang, abends nach der Arbeit einen Parkplatz in der Nähe meiner Wohnung gesucht, weil die Parkplätze von den lokalen Müssiggängern schon belegt waren. Schließlich bin ich Anden Stadtrand zu meinem Arbeitsplatz gezogen. Schauen Sie mal abends in die Parkhäusern, fast nur Auswärtige, die nach Kino und Theater wieder nach Hause fahren. In Berlin gibt es 2 Millionen PKW, die die Bewohner einfach auf die Straße stellen, genauso wie sie den Nachbarn, mittels Hund, vor die Tür kacken. Das würde sich kein Auswärtiger erlauben. Was machen die Städter? Die fahren am Wochenende raus aufs Land mit den Kisten und den Hunden, zerfurchen und durchpflügen die Landschaft und den Wald und schmeißen die Hundekotbeutel ins Gebüsch oder an den Wegrand. Scheisse in Plastikverpackt, dies,alles,für Lau, nicht mal Stellplatzgebühr. Kann man auch so sehen.

      • @Günter Picart:

        "Individualverkehr ist ein Grundbedürfnis"

        "Das eigene Auto verursacht dagegen nur Kosten und Sie brauchen es für den Lebensunterhalt"

        Inwiefern ist Autobesitz ein Grundbedürfnis? Und warum braucht man es für den Lebensunterhalt? Ich bin berufstätig und besitze seit 2006 kein Auto. Offensichtlich können ich und Millionen andere sehr gut ihren Lebensunterhalt ohne Auto bestreiten, ohne dass uns dadurch ein Grundbedürfnis fehlt.

        • @Eduard Welzke:

          Kinder? Familie?

          • @André Schlebes:

            Inwiefern zwingt denn eigentlich Kinderbesitz zu Autobesitz?



            Das ist ein häufig vorgebrachtes Argument, vermutlich wenig hinterfragt. Wie so viele Argumente der Autoverteidiger.



            Kinderbesitz ist vielleicht eher ein Grund, das eigene klimaschädliche Verhalten gründlich zu überdenken und im Anschluss das Auto abzuschaffen. Denn Zukunft soll der Nachwuchs ja auch haben.

      • @Günter Picart:

        Gemessen an den Quadratmeterpreisen in Berlin beansprucht ein geparkter PKW öffentlichen Raum im Wert eines 5-stelligen Betrages. Wenn der Anwohnerparkausweis nur ein paar Euro im Jahr kostet ist das also eine extreme Subventionierung von Autobesitzern, zum Nachteil der meisten anderen.

        • @Eduard Welzke:

          Ja, das bestreitet ja keiner. Nur ist eben der Individualverkehr alternativlos und ein unausrottbares Grundbedürfnis virtuell aller Menschen. Menschen, die aus Armut, Philanthropie oder auch Ideologie darauf verzichten wollen oder müssen, mögen ja zum Teil ehrenwerte Motive haben, sind aber einfach kein Maßstab.



          Wenn Sie beispielsweise den Brotpreis subventionieren, wenn es irgendeine gefährliche Teuerung gibt, grenzen Sie auch die wenigen Menschen aus, die aus irgendwelchen Gründen kein Brot essen. Das ändert aber nichts daran, dass eine Brotpreissubvention virtuell alle begünstigt und deshalb kein Gerechtigkeitsproblem darstellt.



          Wenn Sie das eurozentristisch finden, können Sie je nach Landstrich gern auch Brot durch Reis oder Mais ersetzen, Grundnahrungsmittel halt.

  • Lobby-Organisation für führenden



    japanischen Autohersteller mit drei



    Buchstaben? DUH, genau!



    Deutsche ( naja, gibt Schlimmeres )



    Umwelt ( perfekt, ist in aller Munde)



    Hilfe ( wer bei dem Begriff Einwände hat, ist ein schlechter Mensch)



    Schade, dass es keine jungen ambitionierten



    Journalisten gibt, die da mal investigativ



    recherchieren.

    • @Capitan Ituarte:

      Meinen Sie? Was hat ein japanischer Autohersteller denn davon, wenn Anwohnerparken teurer wird und die Leute in der Stadt weniger Autos haben?



      Ausserdem steckt nicht nur ein japanischer Autohersteller dahinter. Daimler hat die DUH auch schon finanziert.

    • @Capitan Ituarte:

      sorry aber das ist nun echt Käse



      Die DUH hat sich in vielen Bereichen schon mit Ruhm bekleckert, klar dass sie nicht der Freund des deutschen Autoliebhabers sein kann.

    • @Capitan Ituarte:

      Herrlich, wie die DUH hier die Gemüter erhitzt. Das zeigt, dass man sie ernst nehmen muss. "They first ignore you, then they laugh at you, then they fight you, then you win" (M.Ghandi). Wir sind anscheinend in der 3. Phase, also habe ich gerade meine THG-Quote an die DUH gespendet verbunden mit dem Wunsch, die Forderungen noch mal um Faktor 3 zu erhöhen. Gleichzeitig den ÖPNV ausbauen und drastisch günstiger anbieten. Das muss so lange verschoben werden, bis es funktioniert.

  • @CUBA LIBRE

    Doch, die Autos werden dann weniger.

    Ich habe die Schnauze voll, in der Stadt teures Geld für jeden Quadratmeter Wohnung zu zahlen, und dass die Autofahrer*innen wie selbstverständlich kostenlos über ein Vielfaches der Fläche verfügen.

    • @tomás zerolo:

      Wohnungen werden nicht billiger durch teuerere Parkplätze. Nur das Wohnen in der Stadt insgesamt wird teurer für Menschen mit Auto, insbesondere für jene die nicht den Luxus genießen, auf ein Auto verzichten zu können.

    • @tomás zerolo:

      Nhja kostenlos ist es nicht, außerdem hat man ja kein Garantie auf ein Parkplatz. Was bei uns im Freiburger stadtteil Stühlinger oft ein Problem ist. Das Geld muss aber trotzdem Bezahlt werden, auch wenn ich irgendwo kostenpflichtig Parken muss, weil alle Parkplätze vergeben sind. Ein weiteres Problem ist dass sich die Oberschicht (nicht selten in Besitz von ein SUV) sich ohne Probleme die höhere Parkgebuhr leisten können. Ich persönlich bin Handwerker und hab schon Angst das ich das alles nicht mehr Zahlen kann. Die lebenshaltung Kosten gehen hoch, die Energiepreise und nun auch die Parkgebühre.... Eine Soziale Staffelung der Gebühre wäre sinnvoller gewesen, aber dies ist laut Gemeinderat wohl mit ein zu hohe burokratische Aufwand verbunden. Ps: Sorry für mein schlechtes Deutsch, ich Arbeite dran.

    • @tomás zerolo:

      Neid ist immer ein gutes Argument!

      • @Thomas Zwarkat:

        Was hat das mit Neid zu tun?

    • @tomás zerolo:

      Schlimm, dass man sie zwingt in der bösen, teuren Stadt zu wohnen.

    • @tomás zerolo:

      Nachtrag:



      Am Ende wird es bei entsprechend hohen Kosten wieder dahingehen das sich nur noch wohlsituierte das Parken leisten können. Naja treibt wenigstens die Gentrifizierung weiter an.

    • @tomás zerolo:

      Niemand zwingt Sie in einer Stadt zu wohnen. Die zugeparkten Flächen sind nicht kostenfrei sondern benötigen im Allg. eine Parkgenehmigung. Das die meistens lachhaft billig ist, klar. Jetzt ist es aber so, das für die Genehmigung keine Fläche zu bevorraten ist, heißt das die Quoten wohl bei 1 (Parkfläche) zu 3 (verkaufte Genehmigungen) und mehr liegen.



      Aber ich kann Sie verstehen.

  • RS
    Ria Sauter

    Das ist unverantwortlich was diese selbst ernannten Schützer fordern. Führt noch mehr dazu, dass sich nur die reichen Leute wohnen in der Stadt leisten können.



    Unfassbar!

    • @Ria Sauter:

      "Führt noch mehr dazu, dass sich nur die reichen Leute wohnen in der Stadt leisten können."

      Und Menschen, die kein Auto haben! Warum wird hier in den Kommentaren eigentlich so getan, als könne man (zumal in Großstädten) nicht ohne Auto leben, als sei der Besitz eines eigenen Autos so eine Art Menschenrecht? Man könnte echt denken, das wäre die ADAC Motorwelt.

  • Generell ist es natürlich sinnvoll, wenn Autos weniger subventioniert oder eben teurer werden, allerdings träfe das vor allem wieder ärmere Menschen, die ihr Auto im Gegensatz zu den Porsche-Leuten tatsächlich brauchen. Kostenlosen öffentlichen Verkehr finde ich sinnvoller.

  • Richtig so. Autos in der Stadt nerven. Überall stehen die scheiß Dinger rum.

    • @Andreas J:

      Wir waren schonmal weiter. In den 70er Jahren hatten wir das Leitbild der autofreundlichen Stadt.

  • Was sind eigentlich die Ziele der DUH?



    Ob man nun 70€ oder 365€ pro Jahr für einen Anwohnerparkplatz bezahlt, macht die Luft kein Prozent sauberer. Was also soll dieses Schikane, es wird keiner auf sein Auto verzichten.

  • In Freiburg wird zurecht dagegen geklagt.



    Die DHU sollte respektieren, dass die Bürger vor Ort bestimmen und nicht ein Verein.



    Traurig, dass die DHU noch immer den Status eines Vereins genießt

  • Ist doch nice. Wie sieht das mit Hartz-4-Empfängern und Niedriglöhnern aus? Müssen die das auch zahlen? Oder kriegen Soialhilfeempfänger die Kosten erstattet bzw. werden sie vom Amt übernommen? Falls ja, wäre das für Niedriglöhner ein stabiler Anreiz, arbeitslos zu werden, weil man am Ende mehr in der Tasche hätte denn als Geringverdiener oder Mindestlöhner.

    • @John Farson:

      Kosten für Stellplätze vom Vermieter sind vom ALG2-Empfänger selber zu zahlen. Gleiches gilt für Anwohnerparkausweise.



      Bei 365,-€/a wären es ca. 30 € pro Monat, theoretisch stemmbar, aber nur mit eisern ansparen, da solche Summen i.Allg. auf einmal zu zahlen sind.

  • "Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert die Anhebung der Gebühren für das Anwohnerparken auf mindestens 360 Euro im Jahr."

    Und was bezweckt man damit außer Abzocke?



    Was hilft das? Die Autos werden nicht weniger, der Ärger größer.



    Wir zahlen doch schon genügend Steuern.



    Was mischen dies sich jetzt da ein?

    • @cuba libre:

      Wenn ich in Berlin mit dem ÖPNV fahre, dann kostet der Fahrschein 3 Euro. Das ist Abzocke.

      1 Euro pro Tag für einen Parkplatz ist ein Schnäppchen.

    • @cuba libre:

      Abgaben sind keine Steuern. Wer etwas haben möchte muss in unserer Gesellschaft dafür bezahlen. Schön wäre aber, wenn stattdessen der ÖPNV günstiger würde.



      UND Anwohnerparken garantiert keinen Parkplatz, nur die Möglichkeit. Dennoch hat es in Hamburg im Innenstadtbereich sehr viel gebracht. Es kommen (trotzt Corona) nochmal weniger Menschen mit Autos zur Arbeit.

      Und wer ist "wir" beim Steuerzahlen?

      Aber ich teile die Ansicht, dass die DUH die Kompetenz massiv überschreitet. Aber gut, es ist ein Lobbyverein, der nun einmal Einfluss haben will.

    • @cuba libre:

      Wieso Autofahrende immer glauben einen Anspruch darauf zu haben, öffentlichen Raum (nahezu) kostenlos in Anspruch nehmen zu können. Wenn ich mir ein Pony kaufe muss ich auch vorher zusehen, wo ich es unterbringe und darf es nicht im nächsten Park grasen lassen.

      • @hokuspokus666:

        Schräger Vergleich. Individualverkehr ist ein Grundbedürfnis, Ponyreiten ein Hobby, mit dem man außerdem Geld verdient.



        Wenn Sie sich ein Pony kaufen, können Sie es vermieten und es amortisiert sich, da ist es nur gerecht, dass Sie die Stall- und Betriebskosten tragen. Bei Investitionsobjekten ist das auch normal.



        Das eigene Auto verursacht dagegen nur Kosten und Sie brauchen es für den Lebensunterhalt, ohne daran verdienen zu können.

        • @Günter Picart:

          Komisch. Wenn ich ein Auto mieten will, fallen mir gleich zig große Firmen ein. Ich kenne aber nicht eine große Firma, die Ponys verleiht.

          • @Strolch:

            Das ist auch logisch, denn wie ich schon sagte ist Individualverkehr ein unausrottbares Grundbedürfnis, Ponyreiten dagegen nur ein Nischenhobby für Kinder. Dass für Ponys eine viel geringere Nachfrage besteht als für Autos und es dementsprechend auch viel weniger Anbieter gibt, ist doch nicht verwunderlich.