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Aktion der „Letzten Generation“Scharfe Kritik an BER-Blockade

Die „Letzte Generation“ stört den BER-Flugbetrieb. Es werden drastische Strafen gefordert. Die Behörden in Brandenburg übernehmen die Ermittlungen.

Klimaaktivistin am BER: Zaun einfach durchgeschnitten Foto: reuters

Berlin taz/dpa/epd | Die Aktion war spektakulär: Am Donnerstag gelang es Kli­ma­ak­ti­vis­t:in­nen der „Letzten Generation“, auf das Rollfeld des Hauptstadtflughafens BER zu gelangen. Rund zwei Stunden lang war der Flugbetrieb blockiert. Nach Angaben der Bundespolizei hatten sich einige Menschen am Boden festgeklebt. Die Aktion wurde live auf Twitter gestreamt.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) äußerte sich unmittelbar zur Aktion. „Den Flughafen zu blockieren, ist eine erneute Eskalation und absolut inakzeptabel“, twitterte Faeser. „Diese Aktionen zerstören wichtige gesellschaftliche Akzeptanz für den Kampf gegen den Klimawandel.“ Die SPD-Politikerin bedankte sich zudem bei der Bundespolizei für ihr schnelles Einschreiten gegen diese Straftäter.

In einem Interview mit dem Focus verurteilte auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) die Blockade-Aktionen der Klimaaktivist:innen. „Ich will klar sagen, dass ich diese Aktionen für verfehlt halte“, sagte Scholz. Auf die Frage, ob er sich selbst als junger Mensch an solchen Aktionen beteiligt hätte, entgegnete der Kanzler, dass er diese Frage als 60-Jähriger nicht beantworten könne – „weil es unangemessen ist, aus meinem Blickwinkel über die Perspektive eines 17-Jährigen zu urteilen“.

Tatsächlich wirft die Aktion insbesondere Fragen dazu auf, wie die Ak­ti­vis­t:in­nen in den Sicherheitsbereich des Flughafengeländes eindringen konnten. Flughäfen zählen zur sogenannten kritischen Infrastruktur, die besonders geschützt werden soll und muss. Wie ein Sprecher des Bundesinnenministeriums am Freitag mitteilte, ist die Bundespolizei zuständig für die Sicherheit an den Flughäfen. Die Ermittlungen lägen bei den Behörden in Brandenburg.

Wenig Verständnis für die Aktion

Von der Staatsanwaltschaft Cottbus und dem Polizeipräsidium Brandenburg hieß es am Freitag, dass sich sechs Personen am Donnerstag gegen 16.20 Uhr „unerlaubt Zutritt zum Sicherheitsbereich des Flughafens BER“ verschafft hätten. Vier Personen klebten sich im Bereich der Start- und Landebahnen an. Fünf Männer und eine Frau im Alter zwischen 20 und 32 Jahren wurden in Polizeigewahrsam genommen. Fünf von ihnen wurden dann wieder enttlassen und erhielten einen Platzverweis. Eine Person befindet sich nach richterlicher Anordnung weiterhin im Gewahrsam.

Konstantin von Notz, Innenpolitiker der Grünen, bezeichnete die Aktionsform der „Letzten Generation“ als „kontraproduktiv, anmaßend und potenziell gefährlich“. Dem Klimaschutz dienten solche Eingriffe in den Betriebsablauf eines Flughafens nicht, twitterte der Grünen-Politiker. Er wies in diesem Zusammenhang auf empfindliche Strafen hin. Aber: Es gelte genau zu prüfen, wie es den Aktivistinnen und Aktivisten so einfach gelingen konnte, in den relevanten Sicherheitsbereich des Flughafens, nämlich auf das Rollfeld des BER, zu gelangen, so von Notz.

Auch Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) kritisierte das Vorgehen der Ak­ti­vis­t:in­nen scharf. Das Demonstrationsrecht sei zwar ein Grundrecht, doch die Aktionen der Gruppe würden „immer skrupelloser“, erklärte der FDP-Politiker. „Die Gesellschaft kann ein solches Verhalten nicht hinnehmen.“ Der Rechtsstaat müsse dagegen „entschieden vorgehen“. Linken-Chef Martin Schirdewan verteidigte dagegen die „Letzte Generation“, deren Protest lege „den Finger in die Wunde der politischen Untätigkeit angesichts der Klimakatastrophe“.

„Klimaprotest darf keine negativen Folgen für andere haben“

Die deutsche Sonderbeauftragte für internationale Klimapolitik, Jennifer Morgan, mahnte die Verhältnismäßigkeit der Proteste an. „Wir brauchen das Engagement der jungen Menschen und der Zivilgesellschaft. Aber jeder Einsatz für den Klimaschutz muss im Rahmen der Gesetze unserer Demokratie bleiben“, sagte die Staatssekretärin im Auswärtigen Amt den Zeitungen der Funke Mediengruppe: „Klimaprotest darf keine negativen Folgen für andere Menschen haben.“

Morgan zeigte aber grundsätzliches Verständnis für die Proteste: „Ich kann verstehen, wie frustriert junge Menschen über die Klimapolitik sind.“ Man sehe, was die Wissenschaft sage: „Und zugleich sehen wir, wie weit wir von unseren Zielen etwa bei der Begrenzung der Erderwärmung entfernt sind. Das ist für die jungen Menschen und ihre Zukunft eine Krisensituation.“

Die Aktion wird vermutlich gravierende Folgen haben. Laut Polizei wurden mehrere Menschen in Gewahrsam genommen. Es wurde Anzeige erstattet wegen gefährlichen Eingriffs in den Flugverkehr, Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung, teilte das Polizeipräsidium Brandenburg am Abend mit.

Ak­ti­vis­t:in­nen der „Letzten Generation“ hatten in den vergangenen Wochen immer wieder den Straßenverkehr blockiert, sich an Gemälden in Museen festgeklebt und sie mit Flüssigkeiten beworfen. In dieser Woche klebten sie sich in der Hamburger Elbphilharmonie an einem Dirigentenpult fest. Sie wollen mit ihren Aktionen Aufmerksamkeit auf die Klimakrise und deren Folgen lenken. Und dadurch die Politik zum Handeln bringen.

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138 Kommentare

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  • Moderation , Moderator

    Vielen Dank für Eure Beiträge, wir haben die Kommentarfunktion geschlossen.

  • Jeder, der es hier wagt, auch nur zaghaft auf demokratische Verfahren und Rechtsstaatlichkeit hinzuweisen, wird ungespitzt in den Boden gerammt. Das finde ich schon bemerkenswert. Kann es sein, dass manche hier einen Klima-Hitler herbeisehnen, der den Klimaschutz zur Chefsache erklärt, dem demokratischen Hickhack ein Ende setzt und SUV-Fahrer hinrichten lässt?

    • @Jochen Laun:

      Oh, gibt´s das auch noch ne Nummer kleiner?¿

    • @Jochen Laun:

      Oh, gibt´s das auch noch Nummer kleiner?¿

  • Übrigens ist in Deutschland der CO 2 Ausstoß seit 1990 um 40 % gesunken während er weltweit um 60 % gestiegen ist. Ist doch schon mal was. Zeigt aber auch dass wir die Klimawende allein niemals schaffen werden.

  • Wie soll denn bitte die schweigend Mehrheit gewertet werden ? Wohl eher als mutlos Zustimmung, oder ?

    • @Alex_der_Wunderer:

      Das ist optimistisch gedacht. Die Stimmung der „schweigenden Masse“ ist klar gegen die LG-Aktivisten, das zeigen auch alle Umfragen, aber noch ignorieren die meisten die Aktionen schlicht und äußern sich nicht dazu. Wenn mehr Leute stärker betroffen sind wird das in offene Gegnerschaft umkippen. Das diskreditiert dann auch viele praktische Umsetzungen für Klimaschutz die gesellschaftliches Verständnis benötigen - ein echter Schuss ins Knie, Aktionismus zur Selbstinszenierung und zum Frustabbau, im besten Fall ohne Effekt für den Klimaschutz, im schlimmsten Fall nachhaltig kontraproduktiv.

  • Mit dem Auspringen auf bzw. Befeuern des Kriminalisierungsdiskurses wollen Politiker*innen von ihrer eigenen Verantwortung ablenken. Sie versuchen die Opfer (der Klimakrise) zu Täter*innen zu machen und damit die Tatsachen auf den Kopf zu stellen. Dabei sind es die deutschen Regierungen seit den 1980ern, die notwendige (!) Maßnahmen für Klima- und Umweltschutz bis heute sabotiert und verschleppt haben. Sogar das Bundesverfassungsgericht hat darauf hingewiesen, dass notwendige Maßnahmen für das Erreichen der Klimaziele ergriffen werden MÜSSEN.



    Mein Eindruck ist teils auch, dass das Warnen vor Spaltung selbst den Effekt hat, Wasser auf den Mühlen der Spalter*innen zu sein. Es wird eine Atmosphäre der Empörung, Hysterie, der Hetze geschaffen, durch die die Protestierer*innen als Böse, Kriminelle, Feind*innen erscheinen. Es wird extrem übertrieben, aus dem Zusammenhang gerissen und Sündenböcke geschaffen.



    Die Aktuer*innen in Medien, die Medien teils selbst wie auch große Teile der Gesellschaft versagen darin, selbst, schnell tätig zu werden. Diplomatisch ausgedrückt "verkennen" viele Menschen zudem die große Dringlichkeit radikalen Handelns und meinen, wie Jörg Tadeusz zuletzt in den Tagesthemen, dass Forschung für CO2-freie Flüge jetzt angebracht sei. Vollkommen abstrus und lächerlich. Fakt ist, es werden viel zu viel Treibhausgase emittiert. Bspw. ist der Flugverkehr zu Urlaubs-, vielen Wirtschafts und Forschungszwecken Luxus und Verschwendung. Dies kann durch Bahnreisen und Konferenzen ersetzt werden. Wie auch immer Flugreisen müssen massiv reduziert werden. Dies ist nur ein Teil notwendiger Veränderungen.

    • @Uranus:

      Die Aktivist:innen sind nicht "die Opfer der Klimakrise". Man sollte sich vor Übertreibungen hüten. Übrigens "versagen" wir alle darin, schnell tätig zu werden. Andernfalls würden wir hier nicht ständig in der taz kommentieren, sondern schön unseren Computer ausschalten.

    • @Uranus:

      Äh, das ist kein „Kriminalisierungsdiskurs“, die Aktivisten selbst erkennen die Illegalität ihres Handelns an, das steht gar nicht zur Diskussion. Es kann schlicht nicht jeder einen Notfall deklarieren und dann beliebiges Handeln damit rechtfertigen und sich ausserhalb des Rechtes stellen. Das ist im Kern autoritäres Denken - ich setze meinen Willen mit Gewalt durch.

      Dass die Politik versagt ist in einer Demokratie das Problem des Versagens der WählerInnen - man könnte es ja ändern. Das ist ja der Witz des Systems.



      Es tut nur keiner, auch nicht die LG Aktivisten. Wäre das Anliegen so mehrheitsfähig, dann wäre der schnellste Weg der, der Gründung einer Partei und Änderung der Gesetze nachdem man in der Regierung ist.

      Oder in Kurz: den absurden Spin betreibst du hier, nicht die, die Straftaten halt auch bestraft sehen wollen. Die fordern nur Grundprinzipien der Rechtsstaatlichkeit ein.

    • @Uranus:

      "... wollen Politiker*innen von ihrer eigenen Verantwortung ablenken."

      Der Eindruck entsteht wirklich. Deshalb finde ich es auch merkwürdig, dass ein Grüner wie Konstantin von Notz auch noch Öl ins Feuer gießt. Von einem Grünen erwarte ich etwas anderes, als das was Konstantin von Notz da von sich gegeben hat. Man fragt sich wirklich, ob man die Grünen noch wählen sollte, wenn sie den Klimawandel genauso "ernst" nehmen wie die FDP oder die Union. Man kann ja gerne Kritik üben, und die Aktionsform(en) der „Letzten Generation“ als wenig zielführend bezeichnen, aber man sollte sich nicht wie eine wirtschaftsnahe Partei äußern, die noch mehr klimaschädliches Wirtschaftswachstum für den richtigen Weg hält - denn dafür haben wir schließlich schon die FDP in der Regierung sitzen.

      Es ist gut, dass die Klimaaktivisten "Druck" machen, aber es wird wohl noch lange dauern, bis der Bürger kapiert dass es schon "eine Minute vor Zwölf" ist und man mit dem klimaschädlichen Wahnsinn, der 'Wirtschaftswachstum' heißt, endlich mal aufhören muss. Und die Aktionäre, die weiterhin am klimaschädlichen Wirtschaftswachstum verdienen, haben anscheinend alle keine Kinder und fahren mit dem Kinderwagen nur ihre Aktienpakete spazieren.

      Sie haben es ja schon angesprochen, dass das Bundesverfassungsgericht 2021 das Klimaschutzgesetz der Bundesregierung (2021 war das noch die GroKo) als in Teilen verfassungswidrig erklärt und damit den Klimaschutz in Deutschland gestärkt hat. Bundesverfassungsgericht: "... den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur dem sogenannten „Paris-Ziel“ entsprechend auf deutlich unter 2 °C und möglichst auf 1,5 °C gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen."



      www.bundesverfassu...24_1bvr265618.html

  • gut gemacht.



    Danke

  • „Klimaprotest darf keine negativen Folgen für andere Menschen haben.“

    Also ist Protest nur so erlaubt, dass er im Alltagsrauschen untergeht?

    Auch dann wenns um Menschenleben geht?

    Ich weiß ja nicht.

    • @metalhead86:

      "Also ist Protest nur so erlaubt, dass er im Alltagsrauschen untergeht?"

      Ja! Aber das ist ist nichts besonders neues.

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    „Sperrt Sie weg!“ (Andreas -Mautminister- Scheuer)



    „Die kritische Infrastruktur muss besser geschützt werden!“ (Philipp Amthor)



    Mit jeder Äußerung von verkrachten Polit-Figuren steigt die Reputation von der Demonstrierenden. Liebe LGler: „Viel Feind, viel Ehr“

    • 6G
      659428 (Profil gelöscht)
      @95820 (Profil gelöscht):

      "Es hat keine Menschenjagd gegeben" (Horst Seehofer nach tatsächlichen Straftaten)

    • @95820 (Profil gelöscht):

      Dass Andreas Scheuer es sich überhaupt noch wagt irgendetwas zu äußern ist schon sehr frech von diesem "Politiker". Dem Steuerzahler wird die "PKW-Maut" des Herrn Scheuer hunderte Millionen Euro 'Schadenersatz' kosten. Dafür hätte man sehr viele 9-Euro-Tickets finanzieren können.

    • @95820 (Profil gelöscht):

      👍👍

  • Überfliege ich so die Beiträge, dann bin ich tatsächlich hoch erfreut, dass die "Rübe ab"-Rhetorik doch klar in der Minderheit ist.

    Danke dafür.

  • Ich kann nur hoffen das die Täter an den entstandenen Kosten maßgeblich beteiligt werden

    • @Ramaz:

      Sie meinen hoffentlich die Täter in den Ministerien und Chefetagen der Großkonzerne die an den durch Klimawandel verursachten Folgeschäden und dadurch entstehenden Kosten beteiligt werden sollen...

  • Und dafür gab es dann im Nachhinein wahrscheinlich Leerflüge um die umgeleiteten Flugzeuge zurück in den Flugplan zu bringen..

  • 0G
    05867 (Profil gelöscht)

    Für die Diskussion sei noch angemerkt, das die LG-Aktivisten wohl zu keiner Zeit auf dem Rollfeld der Start- und Landebahnen waren. Genau wie neulich auf der Autobahnbrücke haben sie also selbst den Verkehr nicht blockiert, sondern die Sicherheitskräfte, die mit der Räumung beauftragt waren.

  • Erinnert an die couragierten Einbrüche der Berrigan Brothers in den USA gegen den Atomrüstungswahn.Endlich eine zielführende Aktion während die heuchlerische Politik gemeinsam mit den Leuten, die nicht weniger, sondern noch mehr Verbrennermotoren nutzen, die Klimabewegung mit Valium beregnen. Diese Aktivist*en haben die Hoffnung auf die Wende vielleicht noch nicht verloren.30 Jahre lang ist viel zu wenig passiert und keine Regierung mit einem Lindner wird je etwas bewegen. Dieses Land hat den Abgrund gewählt.

  • Liebe LG, ich werde bald Großmutter, ich neige nicht dem Radikalen zu, versuche stets alle Seiten zu verstehen, mein Liebster beispielsweise findet eure Aktionen völlig kontraproduktiv - aber icke sage euch hier und heute und aus einem erdrückenden Gefühl der Vergeblichkeit allen biederen Bittens, Appellierens, Argumentierens, Grün-Wählens, Radelns und Jemüse-Futterns heraus einfach mal Danke! Danke, dass ihr die ganze Wut und Empörung auf euch nehmt und euch traut radikal zu sein. Ich schließe mich @Goyo an, bleibt gewaltfrei und umsichtig! So sehr ich manche Kritikpunkte auch nachvollziehen kann, ich finde eure Flughafen-Aktion gut!

  • Aber das sind doch junge Leute, aber das "Anliegen, sie sind halt verzweifelt, aber fliegen ist doch eh Luxus."

    Sorry, aber wehrhafte Demokratie gilt auch für Klimakleber.

  • Liebe LG,



    Egal was die Politiker sagen, diese Aktion fand ich echt super!



    Dass CDU, FDP, AFD und die anderen Mitte bis rechts Parteien daran herummotzen ist klar und war zu erwarten aber von den Grünen hätte ich eine verhaltene Form der Unterstützung erwartet. Vor Allem, die Aktion war ja angekündigt, dass sie trotzdem geklappt hat zeigt eure tolle Organisation!

    Besonders cool fand ich auch das, oh graus- oh Schreck kurzstreckenflüge ausfallen müssten die man in ein zwei Stunden mit dem Zug zurücklegen kann. Wer schadet denn der Gesellschaft, die Nadelstreifen-FDP-ler die nichts besseres zu tun haben die Welt mit dummen Ideen und Abgasen zu vergiften oder Die jungen Leute, die auf die Misstände aufmerksam machen?



    Ich bin bei Protest und Kritik eher mäßig darum Danke, dass Ihr extrem seid!

    Passt auf, dass niemand verletzt wird.

    • @Goyo:

      Zustimmung!

  • Zu krass?



    Verspielen die Klimaschutzsympathien?



    Eine sehr schöne und auch hoffnungsvoll stimmende Einordnung des Diskurses rund um die Letzte Generation hat der Podcast „Piratensender Powerplay“ letzte Woche vorgenommen.



    Absolut hörens- und verbreitenswert!



    piratensenderpower...o/129-neue-episode

  • Sie sind jung und mutig. Und verzweifelt, weil sie die Wissenschaft ernst nehmen. Ihre Forderungen sind dagegen Minimalkonsens. Es geht um 9-Euro-Tickets und Tempo 100. Da es im politischen Establishment keine Partei gibt, die die Fakten der Wissenschaft in politische Entscheidungen übernimmt, wollen sie auf diese Weise die Politik zum Handeln bringen. Die Etablierten sollten ihre Ängste ernst nehmen und sie zu einem konstruktiven Gespräch bitten. Es ist die Zukunft unser Kinder und Enkelkinder.

    • @Thomas Heufers:

      Danke! Schliesse mich an!

  • 6G
    655170 (Profil gelöscht)

    Was anderes als "drastische Srafen" fällt den eigentlichen Verursachern der Situation, die zu diesen Protesten führte, nicht ein.



    Ein Armutszeugnis.



    Da wird Jahrzehnte mit offenen Augen zugesehen, wie das Erdklima nach und nach kippt.



    Und jetzt sollen diejenigen kriminalisiert werden, die sich endlich lauthals aufschreien gegen diesen Polit-Irrsinn.

  • "Linken-Chef Martin Schirdewan verteidigte dagegen die „Letzte Generation“, deren Protest lege „den Finger in die Wunde der politischen Untätigkeit angesichts der Klimakatastrophe“."



    Nicht nur zur Klimakatastrophe, sondern auch zur Sicherung von kritischer Infrastruktur.

    Unsere Politik, inkl. der Grünen, reagieren leider immer nur beleidigt, mit vollkommen überzogenen Maßnahmen, wenn wir Bürger sie auf ihre Versäumnisse und Untätigkeiten hinweisen. Nur äußerst selten kommt es zu überzogenen Handlungen um uns Bürgern vor Ihren Versäumnisen zu bewahren.



    Eine Vertretung von uns Bürger*Innen sieht in einer Demokratie anders aus.



    Liebe Nancy Faser, Deine Protestübung in Katar war sehr nett, aber hat eben nichts ausser einem freundlichen Lächeln der "FIFA" bewirkt. Wenn es definitiv ansteht reicht eine Armbinde eben nicht mehr. Deshalb BER-Blockade.



    Werdet ihr netten Politiker noch jemals aufwachen!

    • @Sonnenhaus:

      "Eine Vertretung von uns Bürger*Innen sieht in einer Demokratie anders aus."

      Wie stellen Sie sich denn eine Vertretung der Bürger in einer Demokratie vor?



      Wahlen und politische Mehrheiten sind es ja wohl Ihrer Meinung nach nicht.

      • @haukehain:

        Danke.

  • Für mich sind das immer noch Ersatzhandlungen, die überhaupt nichts für den Klimaschutz ausrichten, im Gegenteil. Andere vor den Kopf zu stoßen und zu behindern, führt zur Spaltung, aber nicht zum "Mitnehmen" für die Sache. Symbolpolitik allerorten. Und auch wir tippen uns die Hände wund und verbrauchen dabei Ressourcen.

    • @resto:

      Über die letzten Jahrzehnte hat man schon alle mitgenommen, die sich mitnehmen ließen. Und es reicht nicht.

  • taz: "Die „Letzte Generation“ stört den BER-Flugbetrieb – und dringt damit in kritische Infrastruktur ein. Es werden drastische Strafen gefordert."

    Drastische Strafen für Klimaschutzaktivisten werden ja immer sofort gefordert. Wer fordert eigentlich mal drastische Strafen für die Verursacher des Klimawandels? Dass Bundesverkehrsminister Volker Wissing das Vorgehen der Ak­ti­vis­ten scharf kritisiert, war klar, denn sonst wäre er ja nicht in der FDP. Dass aber sogar der Grüne Konstantin von Notz die Aktionsform der „Letzten Generation“ als „kontraproduktiv, anmaßend und potenziell gefährlich“ bezeichnet, zeigt wieder einmal, dass sobald die Grünen mit in der Regierung sitzen, alles das was sie dem Wähler versprochen hatten (Klima- und Umweltschutz, soziale Gerechtigkeit etc.) ganz schnell wieder vergessen wurde. Bei uns hat eben die Wirtschaft das Sagen und deshalb gibt es auch weder Klimaschutz noch soziale Gerechtigkeit. Und damit das auch so bleibt, hat man ja jetzt auch Hartz IV unter einem anderem Namen beibehalten, damit das klimaschädliche Monopolyspiel mit billigen "Arbeitsknechten" weitergehen kann. Und derweil verzocken die Aktionäre weiterhin den Planeten Erde an der Börse, während der Klimawandel schon mal den großen Knüppel aus dem Schrank holt, mit dem er der Menschheit dann zeigen wird, dass er weder bei den kleinen Leuten noch bei den großen Leuten Gnade walten lässt.

  • Den Protest am Flughafen finde ich sinnvoller als auf der Straße. Fliegen ist ein Luxus. Autofahren meist nicht. Allerdings wäre klimatechnisch eine Blockade von großen Bauvorhaben noch sehr viel wirksamer, wenn man sie den CO2 Ausstoß vergleicht.

    • @Nobodys Hero:

      Klasse Idee, besonders der Ausbau des Kanzleramts wäre da eine gute Möglichkeit.

      • @Müller Christian:

        Lebte ich in Berlin, wäre ich da dabei.

  • Dieser Flughafen war jahrelang überflüssig und ist es noch ! Die Auto,Kohle,Atom Grüne etc Lobby sollte mal ihre Wohlstandsgedanken abschalten denn der Point of NO RETURN im Klimawandel ist erreicht ! Die allerletzte Generation seid ihr Politiker die seit über 20 Jahren nur Luftblasen erzeugen !

  • Nach Locke's liberaler Theorie der Volkssouveränität ist eine Regierung und ein Regierungssystem in welchem der Schutz der vorstaatlichen Naturrechte Leben, Freiheit und Eigentum nicht mehr gewährleistet ist, nichtig. Mann kann mit Recht argumentieren, dass wenn wissenschaftlich erwiesen ist, dass derzeitiges (Nicht) Handeln, bzw. der status quo zur Vernichtung unserer Zivilisation führen wird, dieses Widerstandsrecht den zukünftigen Opfern schon heute zusteht. Denn nochmal für alle zum Mitschreiben: es geht hier nicht um apokalyptische Fantasien, sondern um unumkehrbare Realitäten. Die Spinner, Ignoranten und Leugner sind die selbsterklärten "Realisten", "Technokraten" und "Pragmatiker," die bewusst oder unbewusst den Ernst der Lage verdrängen. Ob sinnvoll oder nicht, aus Sicht der politischen Philosophie halte ich die Aktionen der LG und selbst gewaltsamen Widerstand an diesem Punkt für legitimierbar.

  • Ich entnehme den Medien, dass Politik und Gesellschaft sich wesentlich mehr über die Blockade von Flughäfen aufregen als über den Klimawandel.

    Im Sudan führt der Klimawandel zu katastrophalen Überflutungen. In Pakistan führte er zum gleichen, einschließlich sich über das Wasser ausbreitender Erkrankungen. In Afrika verursacht er laut OXFAM 9 Millionen vom Hungertod bedrohte.

    Wir befinden uns in einer internationalen Notlage, die in einigen Teilen der Welt bereits das Ausmaß einer humanitären Katastrophe erreicht hat.

    Diejenigen in den wohlhabenden Staaten, die diese Katastrophe verursacht haben, werden sie wohl auch noch selbst in weiterem Ausmaß erleben, aber die junge Generation wird ihr komplett ausgesetzt sind.

    In Afrika und anderswo hat die tödliche Wirkung bereits eingesetzt.

    Das Scheitern des Klimagipfels lässt kaum noch einen Weg erkennen, aus dieser Katastrophe herauszukommen.

    Wir werden Zeug:innen eines historischen Lehrstücks, wie ganze Gesellschaften komplett versagen und sich an denen abarbeiten und diese verfolgen wollen, die auf das Problem aufmerksam machen und wenigstens versuchen, die Gesellschaft wachzurütteln.

    Es ist zu hoffen, dass die "letzte Generation" weitere Verbündete finden wird und dass sie sich auf einen der destruktivsten Faktoren überhaupt stärker konzentrieren wird; nämlich die Tiere, Menschen und das Klima zerstörende Tierausbeutungsindustrie.

    • 6G
      654782 (Profil gelöscht)
      @PolitDiscussion:

      Die Garstigkeit der öffentlichen Empörung und die Drastigkeit der (angekündigten) Strafen steht doch im direkten Zusammenhang mit der durchaus gewollten Eskalation der Mittel der Protestierenden.

      So bekommt die Bewegung mehr mediale Aufmerksamkeit (und Achtung durch Symphatisantinnen). Aber natürlich auch mehr Verachtung und Abstrafung.

      Es wäre doch recht naiv zu glauben, dass immer konsequentionellere Aktionen, der Sache nach allein in Richtung medialer Aufmerksamkeit ausgerichtet, eben diesen medialen Shitsturm nicht erzielen würden. Oder habe Sie geglaubt, die Aktionen würden das Klima ändern?

  • Ich bin ja immer noch etwas zwiegespalten, was die Aktionen der LG anbelangt.

    Fast alle hassen sie, das ist schon klar. Aber sie tun das, was sie tun müssen, weil sie es für richtig halten.

    Sie wollen Sand im Getriebe sein und nicht Öl.

    Und das klappt ganz hervorragend.

    "Nein, schlaft nicht, während die Ordner der Welt geschäftig sind!

    Seid mißtrauisch gegen ihre Macht, die sie vorgeben für euch erwerben zu müssen.

    Wacht darüber, daß eure Herzen nicht leer sind, wenn mit der Leere eurer Herzen gerechnet wird!

    Tut das Unnütze, singt die Lieder, die man aus eurem Mund nicht erwartet!



    Seid unbequem, seid Sand, nicht das Öl im Getriebe der Welt!"

    Günter Eich

    • 1G
      14397 (Profil gelöscht)
      @Jim Hawkins:

      "Fast alle hassen sie, das ist schon klar. Aber sie tun das, was sie tun müssen, weil sie es für richtig halten."

      Was für ein Aussage! Gilt übrigens für Finanzamtsmitarbeitende oder die AfD gleichfalls.

      Aber ernsthaft: Warum werden die Aktivisten von "Letzte Generation" so offen gehasst? Ich denke, weil sie den PKW-Führer*innen oder aktuell Flugzeug-Benutzer*innen klar und deutlich und spürbar machen, das ihr Verhalten und ihre Einstellung zum Thema Klimaschutz und -gerechtigkeit unwiderlegbar falsch und zerstörend sind. Darauf kann mensch aber nur auf zwei Arten reagieren:

      Erstens kritikunfähig sein und die Vorwürfe ablehnen, insbesondere weil sie nicht zu widerlegen sind. Also statt Selbstreflexion mit Aggression gegen den Kritisierenden angehen.



      Zweitens kritikfähig sein und in Selbstreflexion die Falschheit und Zerstörungskraft des eigenen Denkens und Handelns zu erkennen und Konsequenzen daraus zu ziehen.

      Sind also die von ihnen beschriebenen "fast alle" nicht kritikfähig oder unfähig konsequent zu handeln?



      Ich hoffe nein, befürchte aber ja.

      • @14397 (Profil gelöscht):

        Der Unterschied ist doch das Ziel, nicht das Mittel.

        Würde die AfD Blockaden machen, dann vor Flüchtlingsunterkünften oder Beratungsstellungen für Trans-Menschen.

        Und "fast alle" wissen, dass es den Bach runtergeht, aber sie leben eben auch ihr Leben und das ist oft schon schwer genug.

        Schon klar.

        Nur, wenn nichts Nachhaltiges geschieht, dann wird es in absehbarer Zeit deutlich schwerer und härter sein als heute.

        Das ist das, worauf die LG hinweist. Und hinweist und hinweist und hinweist.

        • 1G
          14397 (Profil gelöscht)
          @Jim Hawkins:

          Oh, vielleicht habe ich mich mißverständlich ausgedrückt. "Sie tun was sie tun müssen, weil sie es für richtig halten", das ist für mich eine so allgemein gefasste Äußerung, damit kann man doch letztlich alles rechtfertigen oder verurteilen.



          Sie schrieben "fast alle hassen sie", darauf habe ich geantwortet. Und das ist doch etwas völlig anderes als "fast alle wissen es".



          Und ich bewundere den Mut und die Konsequenz der "Letzten Generation"!



          Da können sich die, die nur ihr Leben leben gerne mal eine dicke Scheibe von abschneiden. Niemand hat gesagt, das es einfach ist...

          • @14397 (Profil gelöscht):

            Wahrscheinlich war es eher so, dass ich antwortete bevor ich ihren Kommentar richtig gelesen hatte.

            Das passiert mir öfter.

            Ich denke, im großen und ganzen sind wir uns einig.

            Man muss möglichst viele Leute wach rütteln, nicht unbedingt "by any means necessary", aber ein paar Grenzen wird man schon überschreiten müssen.

            • @Jim Hawkins:

              Hier ein Videozusammenschnitt der Letzten Generation ... u.a. zu sehen, wie Polizei und Autofahrer*innen auf sie reagieren:



              www.youtube.com/watch?v=qlqf57l0rWA



              und hier /Triggerwarnung/ Schmerzgriffe:



              www.youtube.com/watch?v=hxCxXIDuyw8

              • @Uranus:

                Sehr eindringlich, danke für die Links.

                Und ein Déjà-vu gab es noch oben drein:

                Der nervöse Weg zur Blockadestelle,



                das Hinsetzen. Allerdings ohne Kleber, dafür untergehakt.

                Die Polizei kam auch nicht mit Speiseöl, sondern mit Wasserwerfern und zerrten uns an den Haaren von der Straße.

                Die wurden in der Folge abrasiert und die Gewaltfreiheit bekam ihre ersten Risse.

  • Diese Öko-Terroristen müssen sofort hinter Schloss und Riegel. Wenn alle Parteien (ausgenommen Linke) diese Aktion scharf kritisieren ist ja die Demokratie gefährdet!

    Wo kämen wir dahin wenn Minderheiten sich für Umweltschutz einsetzen, da kommen unsere Parteien in eine Konfliktsituation, Umweltschutz ist ok, aber bitte weiter so wie bisher. Klimakonferenzen ohne Wirkung!

    Ironie Off.

    • @AndreasHofer:

      Ja, finde ich auch voll frech, dass sich junge Menschen für ihre Zukunft einsetzen! Und Großeltern und Eltern (die gibt es ja auch unter den Aktivistis) für die Zukunt ihrer Enkelkinder und Kinder! Frech, sag ich! Sie sollen Alle lieber den Kopf in den Sand stecken! Alle!

      /zustimmend, ironisch/

  • Das wird teuer. Da hilft nur Spenden. Höchster Respekt für solche Aktionen.

  • Ja sicher. Das ist klar.



    Infrastruktur, Grundversorgung, darf nur der Staat schrotten, blockieren verteuern. Zum Zwecke des politischen Ziels. Der Rendite. Und vor allem natürlich des Pragmatismus. Und des wesenhaften Wesens "Markt"

    Denn eigentlich...was sind schon 2 Stunden blockierter Flugverkehr, gegen die Blockade die eine Politik-Praxis verursacht, die in 30 Jahren die vertraglich vereinbarte Güterschienen-Schnellstrecke Rotterdam /Antwerpen - Genua in Deutschland einfach nicht baut.



    Was soll man tun, blockiert diese Politik und Praxis den Zugverkehr, weil einmal mehr auf den zu knapp bemessenen Trassen Bauarbeiten stattfinden. Da steht man halt ne Stunde zwischen Leipzig und Berlin. Oder sperrt die Bahn-Linie Hamburg- Berlin in 2025 gleich mal 6 Monate. Braucht auch nur einen Unfall, um nicht mehr von Hannover Berlin, oder umgekehrt zu erreichen.



    Nur mal so. Wie Realität ist.

    Und hier gehts übrigens nicht um Moral, Empörung, der Gegenseite mal was vorwerfen.



    Sondern um die faktischen Ergebnisse einer Blockade- Verhinderungs- Nicht-Umsetzungspolitik, die mehr Verantwortet als ein Flughafen- oder Strassenblockierer auf sich nimmt.

  • In der Tat ist der Betrieb von Flughäfen eine äußerst kritische Angelegenheit, ist es doch absehbar, dass wir lernen müssen, auf das Fliegen zu verzichten, zumindest so lange, bis es (wundersamerweise) doch noch zu CO²-freien Flugzeugen kommen könnte. Autobahnen, Großprojekte wie Stuttgart 21 oder die Fehmarn-Belt-Querung sind unter Klimaschutz-Aspekten äußerst kritisch zu betrachten. Wir haben es mit einer völlig unsolidarischen ,vom kapitalistischen 'Luxus', erzogenen Generation zu tun, vor der sogar die Grünen kuschen. So wird das nichts mit der Verhinderung des Klimakollapses, es bleibt zu hoffen, dass die Fettbäuche sich bald verabschieden.

  • "Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) äußerte sich unmittelbar zur Aktion. ...... Die SPD-Politikerin bedankte sich zudem bei der Bundespolizei für ihr schnelles Einschreiten gegen diese Straftäter."

    Was hätte denn die Bundespolizei sonst tun sollen, nachdem sie von den Aktivisten selbst informiert wurden?

    Frau Faeser hätte sich besser bei den Aktivisten für die schnelle Ermöglichung des Einsatzes der Polizei bedanken so11en.

    • @0 Substanz:

      Warum haben die Aktivisten die Polizei gerufen?

      Die Frage ist doch viel interessanter. Gab es vielleicht potentielle Gefahrensituationen? War es Teil deren Mediengedöns?

      • @Rudolf Fissner:

        Die Frage ist meiner Ansicht nach eher weniger interessant, da Sie ja die offensichtlich wesentliche Ursache - "Mediengedöns" - ja schon genannt haben. Eine weitere möchte ich aufgrund meiner Beobachtungen der Aktionen noch anmerken: Die LG versucht mit Ihren Aktionen - neben dem "Mediengedöns" - zu gewährleisten, daß durch Ihre Aktionen möglichst niemand körperlichen Schaden erfährt.

        Jedoch ist die wesentliche Ursache für den schnellen Polizeieinsatz in der sofortigen Benachrichtigung der Sicherheitskräfte zu suchen, deshalb gebührt der LG ein Teil des Dankes dafür.

  • Skrupellos!! Jetzt vergreifen sie sich schon am Flugverkehr! Langsam beginnt bei mir Sympathie für diese Aktionsformen zu wachsen.

  • vollsten Respekt und allergrößte Hochachtung, dass die LG die Untätigkeit der Politiker*innen so vehement aufzeigt!



    und die hohen Strafforderungen der Verursacher unterscheiden sich auch nur noch marginal von repressiven Regierungen-



    Friede-Freiheit-Menschenrechte!



    oder anders ausgedrückt Liebe ist dei einzige Antwort (und hiermit ist die Liebe eines holistischen Weltbildes gemeint!)

  • 0G
    05867 (Profil gelöscht)

    Hr. von Notz ist sicherlich genau der Falsche, der hier die Aktivisten der LG kritisieren könnte.



    Schließlich sind die Grünen ja in den Bundestag gewählt worden, weil sie versprochen haben, endlich all dies zu tun, was die anderen Parteien seit Jahrzehnten verweigert haben: die Erfüllung der Verpflichtungen aus dem Pariser Klimaabkommen.

    Nach der Wahl organisieren sie stattdessen unter dem wohlfeilen Vorwand des Krieges eine gigantische Rekarbonisierung mit Verlängerung der Kern- und Kohlekraft.



    Die LG, FFF und andere haben mW viele Mittel zur Kommunikation mit den Politikern erfolglos ausprobiert und sehen offenbar nun leider keine anderen Möglichkeiten mehr, um unsere Regierung und die Gesellschaft hier von der Dringlichkeit umfassender Veränderungen zu überzeugen.



    Sie bezahlen dafür mit dem Gang ins Gefängnis.



    Sehr krass, das wir es in Deutschland soweit kommen lassen.

    Gerne könnten die Grünen und die SPD ja beweisen, das auch sie sofort mit einer aktiven Klimapolitik in Deutschland beginnen wollen.



    Das wäre dann aber sicherlich mehr Aufwand, als mit dem großen Zeh am Strand eines untergehenden Inselstaates im Sand zu bohren und andere für's Nichtstun zu kritisieren ...

  • Skrupellos, unangemessen, anmaßend sind die Reaktionen einer politischen Kaste, die nicht genug tut, das weiß und trotzdem ein Monopol darüber beansprucht, zu entscheiden, was richtig und falsch ist. Das hat weit mehr negative Folgen für andere Menschen als die Aktionen der Letzten Generation. Da würde ich mehr von allen Seiten deutlich mehr Demut erwarten anstatt sich radikalisierende autoritäre Fantasien. Aber wie heißt es so schön: Der betroffene Hund bellt.

    Was zudem auffällt: Als Pegida u.a. auf die Straße gegangen sind, um gegen die drohende Islamisierung des Abendlandes zu demonstrieren, waren das "besorgte Bürger." Bis heute wird der politische Diskurs immer wieder durchdrängt von Sorgen, dass Teile der Gesellschaft nach rechts abdriften oder der gesellschaftliche Konsens flöte geht, wenn man nicht ... Auf der linken Seite wähnt man Kriminelle und Terroristen, gegen die man entschieden vorgehen muss. Hat die Letzte Generation schon Asylantenheime angezündet? Nicht dass ich wüsste.

  • SKRUPELLOS, Herr Wissing, sind DIE POLITISCH UND IN DER WIRTSCHAFT VERANTWORTLICHEN - häufig ja sogar in Personalunion (!) -, die in den letzten zwanzig Jahren sich auf faule Kompromisse mit der Wirtschaft hinsichtlich Klimaschutzes - entgegen aller wissenschaftlichen Einwände - eingelassen haben, da Deutschland angeblich sonst in den Ruin gestürzt wäre.

    Bei der Vorstellung, die letzte Generation zu sein, die den Klimawandel – gegen alle derzeitige Ignoranz bei den im Amt befindlichen (siehe COP 2022) - aufhalten könnte und muss (!), fielen mir noch ganz andere Aktionen ein!

    Wachen Sie und Ihresgleichen endlich auf; der Klimawandel wird uns noch ganz andere Kosten und Maßnahmen AUFZWINGEN als ein für zwei Stunden stillgelegter Flughafen!!

    Mann, hören Sie endlich auf sich an den Klimaaktivisten zu reiben!

    Legen Sie sich mit Ihren Kolleginnen und Kollegen mit den echten „Störern“ an!!!

  • „Klimaprotest darf keine negativen Folgen für andere Menschen haben.“



    Das übernimmt dann die Klimakatastrophe.

  • 1G
    14397 (Profil gelöscht)

    Die hysterischen Überreaktionen der Spitzenpolitiker erinnert mich frappant an die frühen RAF-Zeiten. Die Aktionen der "Letzen Generation" haben aber in ihrem immer noch vollständig friedlichen Ausdruck keinerlei Parallele zum Terrorismus der 70er.

    Auch beim BER gefährden sich die Aktivisten offensichtlich ausschließlich selbst, wenn sie im laufenden Betrieb ein Rollfeld betreten. Dazu bedarf es eines Mutes und einer Entschlossenheit für gesellschaftliche Ziele einzutreten, die den o.g. Politikern vollständig abgeht.

    Wenn Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) meint „Die Gesellschaft kann ein solches Verhalten nicht hinnehmen“, ist dies in Bezug auf die Proteste nur heuchlerisch. Die Gesellschaft kann allerdings die halsstarrige, realitätsleugnende Handlungsverweigerung der Politik bei Klima- und Artenschutz keinen Moment und keinen Millimeter länger hinnehmen.

    Wenn die Bundespolitik nicht einmal die Minimalforderungen der "Letzen Generation" - die auch die Bevölkerungsmehrheit befürwortet - nämlich Tempolimit 100 und 9€-Ticket umzusetzen bereit ist, hat sie jegliche Legitimation verspielt.

    • @14397 (Profil gelöscht):

      Dito! Ich schrieb weiter oben sinngemäß das gleiche. Naja, das kann mensch aktuell nicht oft genug äußern!

    • @14397 (Profil gelöscht):

      "Die Aktionen der "Letzen Generation" haben aber in ihrem immer noch vollständig friedlichen Ausdruck keinerlei Parallele zum Terrorismus der 70er."

      Das hat Tazido Müller von Ende Gelände mit seinem "Grüne RAF" Anspielung ja auch gar nicht behauptet.

    • @14397 (Profil gelöscht):

      Danke! Dem schließe ich mich gern an.

    • 0G
      06455 (Profil gelöscht)
      @14397 (Profil gelöscht):

      Wahre Worte!

    • @14397 (Profil gelöscht):

      ein Punkt für Sie. Danke.

    • @14397 (Profil gelöscht):

      Danke. …anschließe mich.

    • @14397 (Profil gelöscht):

      Danke!



      Sinngemäß wollte ich gerade das gleiche schreiben.

    • @14397 (Profil gelöscht):

      exakt so is'es, danke dafür!

    • @14397 (Profil gelöscht):

      Danke!!!!



      Schließe mich an.

    • @14397 (Profil gelöscht):

      Danke. Schließe mich an.

    • @14397 (Profil gelöscht):

      Flugzeug im Anflug bzw. Landevorgang bereits eingeleitet und plötzlich tauchen diese selbsternannten Klimakämpfer auf - da haben Sie eindeutig nicht mehr nur einer Selbstgefährdung dieser Straftäter, sondern sind im Bereich der Gefährdung von Sicherheit und Leben anderer Menschen.



      Von den wirtschaftlichen Schäden, die durch die provozierte Einstellung des Flugverkehrs veursacht wurden, gar nicht zu reden: da saßen möglicherweise Selbständige fest, die wegen der Verzögerung Aufträge nicht erfüllen konnten und somit Einkommenseinbußen hinnehmen müssen, gleichzeitig aber auf den Kosten/Flugtickets sitzen bleiben. Oder Urlaubsreisende, die Anschlußflüge verpaßt haben.



      Strafrechtlich kommt da auf die Störer noch einiges zu, aber auch die zivilrechtlichen Konsequenzen dürften sie noch einige Jahre beschäftigen.

      • 1G
        14397 (Profil gelöscht)
        @Johannes Cibo:

        "Oder Urlaubsreisende, die Anschlußflüge verpaßt haben."



        Ich befürchte, sie meinen das ernst.

      • @Johannes Cibo:

        Jung! “Sei ehrlich - das Leben ist lebensgefährlich.“ Erich Kästner



        & bedenke alter Bedenkenträger =>



        »Wer sich nicht in Gefahr begibt, kommt darin um. « ©️ Wolf B.



        & dedicated



        www.wilhelm-busch....s/2015/11/S4B1.jpg

        un liggers - Scheun Wochenend -

  • Der Protest ist eigentlich noch viel zu zahm. Daß daher die Aktivisten derart drastisch angegriffen werden, erscheint völlig überzogen. Um wirklich etwas zu erreichen, müßte der Flugverkehr drastisch reduziert werden und, ja, das meint u. a. keine Urlaubsreisen mit dem Flugzeug mehr. Genauso sollten Kreuzfahrten abgeschafft werden, da diese ein ebensolches ökologisches Verbrechen darstellen, wie die massive Luftfahrt.

    • @S.R.:

      Schließe mich an.

    • @S.R.:

      Soll wohl erst ein grosses Unglück mit vielen Menschenleben passieren ?



      Ein Flugzeug im Landeanflug zu stören ist kein dummer Jungen Streich.



      Die Aktion am BER war sowieso kontraproduktiv. Die umgeleiteten Maschinen haben jede Menge Kerosin mehr als nötig verbrannt. Urlaubsreisen mit Flugzeug etc. enscheiden immer noch die Bürger. Ob mit diesen Aktionen das Bewußtsein der Urlauber sich ändert wage ich zu bezweifeln. Die Foristen die hier jubeln verhalten sich bestimmt klimaneutral. Also keine Heizung mit fossilen Brennstoffen, Strom nur aus Eerneuerbaren, Nahrung nur vom Erzeuger nebenan, kein Mobil Tel. etc. Wer hat sein Haus energetisch auf Vordermann gebracht ? Die Energiewende dauert meiner Meinung nach wenigstens 25 Jahre um die techn. Vorraussetzungen herzustellen. Alles andere ist Wunschdenken.

      • 3G
        31841 (Profil gelöscht)
        @Klempner Karl:

        @: "Fast alle hassen sie, das ist schon klar. Aber sie tun das, was sie tun müssen, weil sie es für richtig halten."



        Sie werden von denen gehasst, die wissen, dass sie nicht tun können, was sie selbst eigentlich müssten.

      • 3G
        31841 (Profil gelöscht)
        @Klempner Karl:

        Luisa Neubauer sagte es neulich wieder: Es geht zuerst um die Macht. Die ist auch wichtig, wenn die, die Pfründe haben, diese retten müssen, um die Macht zu erhalten, die sie brauchen, wenn das Chaos ausbricht, weil es nur um Macht geht.

      • 3G
        31841 (Profil gelöscht)
        @Klempner Karl:

        @: "Die Energiewende dauert meiner Meinung nach wenigstens 25 Jahre um die techn. Vorraussetzungen herzustellen."



        Demnach ist es zu spät. Alles andere ist - unter solchen Umständen nur verständliches - Wunschdenken.

        Die Aktivisten erzwingen mit Blockaden von den Blockierten symbolisch einkonsequentes "Innehalten" vor der Gewohnheit, den Zwangsläufigkeiten des Systems zu folgen. Wirtschaftlich findet die Gesellschaft dazu jedoch keinen Weg. Vor diesem Eingeständnis scheu(er)t die Gesellschaft zurück. "Aufscheuern" ist auch ein Ventil dafür.

    • @S.R.:

      Kreuzfahrtschiffe machen 0.6% der Schifffahrt aus, alle Schiffe dieser Welt machen 3% des CO2 aus.



      Kreuzfahrtschiffe machen also 0.0018% des CO2 Ausstoßes Weltweit aus.



      Klingt aber immer schön populär diese zu kritisieren, statt der eigenen Heizung, des eigenen Autos, der vielen Online-Bestellungen,...

      • @Rudi Hamm:

        Bevor Sie anderen Heuchelei vorwerfen: Ich habe kein Auto, fliege nicht und bestelle nichts online, wenn es sich vermeiden läßt. Die Dusche läuft auch nur noch kalt und das nicht erst seit dem Kriegsausbruch.

      • @Rudi Hamm:

        Und? Machen Sie es denn? Kein Auto fahren, Online-Bestellungen gering halten, vegan ernähren ...?

      • @Rudi Hamm:

        Zustimmung. Viele Heuchler unterwegs. Was viele im Leben immer erhofft haben erledigen jetzt die letzte Generation ? Nur wenn alle Menschen dieser Erde ihre Ansprüche zurückschrauben ändert sich etwas . Also ein hoffnungsloses Unterfangen.

      • 8G
        8190 (Profil gelöscht)
        @Rudi Hamm:

        Sieben Tage Kreuzfahrt macht ca. zwei Tonnen CO2.



        Mehr als 1 Jahr Autofahren. Und man kann sich wirklich angenehmer erholen, als die Kioske in Venedig und Dubrovnik zu überrennen.

      • @Rudi Hamm:

        Kreuzfahrten braucht aber kein Mensch. Sie sind ein umweltschädliches und ausbeuterisches Konsumprodukt, gewissermassen das massenkulturelle Analog zur Plutokraten-Superyacht, dem ultimativen Symbol einer selbstzerstörerisch-narzisstsischen Kultur.

  • Wenn selbst die Grünen sich lieber über Aktivist:innen echauffieren, statt zu handeln, muss sich keiner wundern, wenn sowas passiert.

    Im Gegensatz zum Bekleckern von Bilderrahmen gibt es hier auch einen direkten, nachvollziehbaren Bezug zum Klimawandel - dass die Bonusmeilen-Sammler im Bundestag auch davor die Augen verschließen, überrascht aber nicht weiter.

    Ein Armutszeugnis für unsere Regierung. Hier ist nicht das Strafrecht gefragt, sondern Eure Energiepolitik.

    • @Tentacle_Therapist Lalonde:

      Man mus hier schon mal festhalten, dass Notz nicht für alle Grünen spricht.

      So sehr ich seine Expertise schätze, so sehr ist er auch ein sicherheitspolitischer Ausreißer.

      Daraus direkt Schlüsse auf die Gesamtpartei oder gar die "Letzte Generation" abzuleiten, wäre verfehlt.

      • @hoax:

        das mag vielleicht sein. Aber wo bleibt die relativierende Aussage der "anderen, dem Rest (?) Grünen"?

    • @Tentacle_Therapist Lalonde:

      Über 5 Millionen Flugreisende pro Jahr von deutschen Flughäfen nach Mallorca. Das sagt mehr als jedes Bashing auf Bundestagsabgeordnete.

  • Fasse wir mal zusammen: Die Linke, die rund 5% der Bevölkerung repräsentieren, findet die Aktion gut, alle anderen Parteien, inklusive Grüne, welche 95% der Bevölkerung repräsentieren, finden es zumindest falsch, die meisten sogar ungesetzlich bis kriminell.

    Bei einer solch deutlichen Mehrheit sollte man der "letzten Generation" also sofort das Handwerk legen und weitere Aktionen unterbinden, denn auch das Volk ist laut Umfragen in deutlichster Mehrheit gegen diese Aktionen.



    Oder zählen Demokratie und Mehrheiten heute gar nicht mehr, nur weil man glaubt im Recht zu sein.

    • @Rudi Hamm:

      Schon eine reichlich infantile Vorstellung von der repräsentativen Demokratie.

    • @Rudi Hamm:

      Rudi rallela - wennste dess erforderliche Handwerk nicht kannst - vulgo keine Ahnung von nix was hest! Gelle.

      kurz&knapp - Einfach mal den Rand halten •



      &



      Auch fürderhin: Dank im Voraus servíce



      (btw Uni-Mensa Mbg/L Trojedamm 1968



      “Leute! Esst Scheiße - 2 Millionen Fliegen können sich nicht irren!“ Toilettentür Herren! (Ooch wieder klar!)

    • @Rudi Hamm:

      Schirdewan, nicht "Die Linke".

      Für die Wagenknecht-Fraktion sind das ganz schlimme Deindustrialisierer die den Standort Deutschland kaputtmachen wollen.

    • @Rudi Hamm:

      Zu einer Demokratie gehört aber auch, dass auch 5% ihren Standpunkt vertreten dürfen, besonders dann wenn dieser eigentlich deckungsgleich mit den Interesssen der übrigen 95% ist auch wenn diese sich den Tatsachen konsequent verweigern.

      • @Ingo Bernable:

        "Zu einer Demokratie gehört aber auch, dass auch 5% ihren Standpunkt vertreten dürfen."

        Stellt das gerade irgendwer in Frage?



        Nö. Das Fass hat niemand aufgemacht.

        Und was soll "sich den Tatsachen verweigern" bedeuten? Dass die LG oder die Linke kein Wort über im Durchschnitt zu große Wohnungen verliert? Das wir Frakinggas einkaufen, das noch mal extra 10% Energie kostet um verschifft werden zu können statt selber hier zu fördern?

    • @Rudi Hamm:

      Und wie gehen wir damit um, wenn 95 % der Leute, oder lassen wir es 70 % sein, einfach ohne Rücksicht auf Verluste weiter so geil konsumieren wollen und sich um ein Morgen schlicht nicht kümmern? Mehrheit! Dann war's das halt bald mit der Menschheit, zumindest in halbwegs zivilisierten Form.

    • @Rudi Hamm:

      Nu ja -- es gibt so etwas wie Grundrechte, und die gelten für alle, unabhängig von der Mehrheitsmeinung. Darüber hinaus gilt das Gesetz (sofern verfassungskonform angewandt).

      Und was Meinungen angeht: Auch die Meinung der Minderheiten zählen -- oder wollen Sie allen, die nicht so denken wie die Mehrheit, das Maul stopfen? Na dann Prost!

      Zudem wäre ich mir gar nicht so sicher, dass die Mehrheit der Deutschen bzw. 95% gegen diese Aktionen sind. Aber offenbar gibt es ein Menschenrecht auf Autofahren und Fliegen in dieser Republik.

    • @Rudi Hamm:

      Natürlich zählen Demokratie und Mehrheiten und die Umfragen lauten ja darauf, ob die Menschen die Aktionen befürworten oder nicht und nicht ob mensch für oder gegen Klimaschutz ist. Ich denke schon, dass mehr und besserer Klimaschutz in D-Land durchaus mehrheitlich gewollt wird im Gegensatz zu den aktuellen Aktionen der LG.

    • 1G
      14397 (Profil gelöscht)
      @Rudi Hamm:

      Art. 20a Grundgesetz lautet seit dem 1. August 2002:

      Der Staat schützt auch in Verantwortung für die künftigen Generationen die natürlichen Lebensgrundlagen und die Tiere im Rahmen der verfassungsmäßigen Ordnung durch die Gesetzgebung und nach Maßgabe von Gesetz und Recht durch die vollziehende Gewalt und die Rechtsprechung.

      Wenn die Mehrheit billigend eine Verweigerung dieses Schutzes der natürlichen Lebensgrundlagen hinnimmt oder unterstützt, dann zählt diese Mehrheit tatsächlich nicht, weil sie faktisch NICHT im Recht ist.

      • @14397 (Profil gelöscht):

        Dann sollten sich die fünf Prozent allerdings auch nicht darüber empören, dass die vermeintlich unmaßgebliche Mehrheit ebenfalls auf Einhaltung gesetzlicher Normen pocht. Ist natürlich einfach, wenn sich jeder aus dem Konvolut nur noch das raussucht, was ihm/ihr ins Weltbild passt.

      • @14397 (Profil gelöscht):

        Sie verwechseln die Pflicht auf bessere Umweltpolitik, hinter der auch die Mehrheit der Deutschen steht mit den Aktionen einer Klimabande, die sich nicht an Recht und Gesetz hält.



        Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.

        • 1G
          14397 (Profil gelöscht)
          @Rudi Hamm:

          Meinen sie mit "Klimabande, die sich nicht an Recht und Gesetz hält" die Bundespolitik, die das Grundgesetz Art. 20a ignoriert?

    • @Rudi Hamm:

      Bezüglich um Recht sein hatte das BVerfG ja auch schon festgestellt, dass die Bundesregierung ihren verfassungsmäßigen Pflichten ja auch nicht ganz nachkommt.

  • Über die Formen des Protestes und des öffentlichen Dialoges sollten wir uns ganz allegemen unbedingt weiter unterhalten. Da investiere ich einen großen Teil meines Vertrauens in die Arbeit von Nancy Faser.

    Noch mehr sollten wir aber sehr schnell und wirkungsvoll Maßnahmen für die soziale und ökologische Stabilisierung unsere Gesellschaften umsetzen.

    Die hoffnungslos verschleppte und ergebnisarme Diskussion über Kerosinsteuer muss schon auch als eine Aspekt hinter dieser Protestform mitdiskutiert werden - und Kerosin sehr bald sehr angemessen besteuert werden.



    Ist doch eigentlich klar.

    • @Nilsson Samuelsson:

      Also auf der einen Seite ein wenig punktuelle Steuererhöhung, der man des Sozialen wegen gleich wieder breite Subventionen entgegen setzt und auf der anderen harte Law & Order-Politik um den nervigen Protest einzudämmen? Bis zum Überschreiten der 1,5°-Grenze bleiben weniger als sieben Jahre und um klimaverträglich, nicht einmal klimaneutral, zu werden müssen die Emissionen um etwa 75-80% reduziert werden. Es braucht keine Kerosinsteuer, sondern ein Ende des Flugverkehrs.

      • @Ingo Bernable:

        Ich bin da 100% bei Ihnen. Mir interessiert der politischen Weg dahin. Bisher konnte ja weder Poltiker:innen noch Aktivist:innen genug erreichen.



        Ich gehe ja davon aus, dass eine "angemessene" (im Sinne der notwendigen Wirkung um das vereinbarte 1,5° Ziel in Zusammenspiel mit weiteren Maßnahmen zu erreichen) Steuer auf Kerosin so hoch sein müsste, so dass die Höhe dieser Kerosinsteuer den Flugverkehr so wie wir ihn bisher kenne praktisch unmöglich macht, weil globalklimatisch nicht finanzierbar = Ende Flugverkehr.

      • @Ingo Bernable:

        Es gibt immer diese Frage nach Theorie und Praxis.



        Das 1,5 Grad Ziel ohne Überschreitung ist doch längst obselet. Die Maßnahmen, die dafür notwendig wären, haben keine Mehrheiten. Und selbst Mehrheiten würden nicht reichen, wenn China und die USA weitermachen können wir uns in Europa auf den Kopf stellen, es würde maximal etwas verzögert.



        Ein Ende des Flugverkehrs zu fordern ist demnach natürlich möglich. Aber deutlich weniger realistisch als eine vernünftige Kerosinsteuer. Und selbst die muss sinnvollerweise wenigstens EU (Europa)Weit abgestimmt sind damit sie nicht komplett ins leere läuft, weil dann einfach jeweils im anderen Land getankt wird.

        • @Mangahn:

          Man hat sich aber ganz demokratisch legitimiert und verbindlich im Pariser Klimaschutzabkommen auf die 1,5°-Grenze (ein Ziel ist das nicht) verpflichtet.

          • @Ingo Bernable:

            Das ist eine Lesart. Ja. Das war damals Schwachsinn und ist es heute noch viel mehr.



            Da haben Politiker zugestimmt, die wussten, dass sie das Versprechen nie einlösen müssen.

            • @Mangahn:

              Wenn man eherlich und nüchtern auf die verschiedenen Prognosen und Szenarien schaut kann man daraus aber nur den Schluss ziehen, dass die Einhaltung der 1,5°-Grenze eben nicht optional, sondern zwingend geboten ist. Die Anzeichen, dass bereits deutlich unterhalb von 2° Kippunkte überschritten und Kaskadeneffekte angestoßen werden mehren sich.

              • @Ingo Bernable:

                Der Konsenz, der hier (in der TAZ und von Ihnen) vorausgesetzt wird, ist m.E. nach einfach nicht gegeben. Das Beste Indiz dafür ist, dass einfach nicht genug passiert. Insbesondere weltweit nicht genug passiert, um jetzt radikal runter zu regeln.



                Persönlich habe ich durchaus Respekt vor den Kipppunkten. Latente Angst. Die Behauptung, dass das willkürlich festgelegte Ziel das einzig seligmachende sei, die kann ich einfach nicht teilen.



                Zudem, wir DÜRFEN es nicht vergessen, leben wir ohnehin in einer Kaltzeit, die sich schon auf natürlichem Weg langsam erwärmt. Die 0,3x grad, die wir noch zur Verfügung haben laut Paris bzw. dem Konsenz hier, hält eh nicht. Wir können ohnehin nur den menschengemachten Anteil reduzieren.

        • @Mangahn:

          Es ist nicht obsolet, es gibt die Technik, die Ressourcen und sehr viel mehr als genug Geld, um selbstverständlich inklusive persönlicher Einschränkungen, dieses Ziel zu erreichen. Die Wissenschaft sieht nur zwei Gründe warum es scheitern kann: Fehlender Wille der Politik und fehlender Wille der nicht-armen Bevölkerung.



          Dass Bürger die im Existenzminimum leben sich gar nicht einschränken können und Bürger die in absurdem Überfluss leben (150qm Haus, jährliche Flugreise, zwei PKW, Shopping als Freizeitaktivität etc) sich stark einschränken müssen ist selbstverständlich.

          • @Eva Kern:

            Ich bin beeindruckt. Leute und Aussagen wie die Ihre sind der Grund, warum ich hier in der TAZ mitlese. Es ist wichtig seinen Standpunkt immer mal wieder zu ändern um von dem anderen Blickwinkel aus gegebene Dinge neu zu betrachten.

            Die Normalität der Mittelschicht als "absurden Überluss" zu benennen ist tatsächlich nachdenkenswert. Aus Sicht der nachfolgenden Generationen ist das sicher denkbar.

            Allerdings glaube ich einen massiven Trugschluss zu erkennen: Die Annahme, dass wir in 30 oder 50 Jahre alle gleich leben, ohne Elite, ohne Slum, dass glaube ich nicht. Wenn die Mittelschicht sich einschränken muss, dass müssen die Armen das sicher auch. Wo steht geschrieben, dass Bürger am Existensminimum mehr brauchen als 20-30m"? Und je nach Katatrophe kann ich mir vorstellen, dass es noch viel enger wird, für die paar Überlebenden in den Höhlen.

        • @Mangahn:

          Eine Kerosinsteuer, selbst EU-weit (unwahrscheinlich) hätte lediglich die Zunahme von Kurz- und Mittelstreckenflügen aus DE heraus zur Folge. Nach Asien? Via Istanbul, Kairo oder den arabischen Golfstaaten. Nord- und Südamerika? via UK oder Island. Afrika? via Nordafrika, arabischer Golf oder Istanbul. Natürlich statt non-stop Flügen.



          Mal ganz abgesehen, dass die die viel Fliegen auch bei höheren Steuern fliegen werden. Die Menschen die dies nur ab und zu tun werden dagegen ausgeschlossen.



          Es würde deutlich mehr Sinn machen endlich die Entwicklung von alternativen Antriebsarten und synthetischem Kerosin stärker zu fördern und die Kompensation voranzutreiben. Mal ganz abgesehen davon, dass es nicht unerheblich viele Menschen gibt, die Ihren CO2 Ausstoß aus der Fliegerei bereits heute auf verschiedenen Wegen kompensieren.

          • 3G
            31841 (Profil gelöscht)
            @HerrReise:

            Da bisher niemand auf Ihren Beitrag eingeht:



            @: "Die Wissenschaft sieht nur zwei Gründe, warum es scheitern kann: Fehlender Wille der Politik und fehlender Wille der nicht-armen Bevölkerung."



            Da beide Gruppen sich weitestgehend stützen, weil ihre Mitglieder in beiden Gruppen sind, kann die Sache bisher nicht anders laufen. Die ernsthafte Diskussion über eben dieses Problem kann nicht stattfinden, weil diese Gruppen den Diskurs beherrschen. Kennt jemand eine historische Beispielsituation, in der ein solches grundsätzliches Problem in einer Lage massiver Instabilisierungsdynamik auf friedlichem Weg zu einer sozialen und humanen Lösung gebracht werden konnte?

  • "Linken-Chef Martin Schirdewan verteidigte dagegen die „Letzte Generation“, deren Protest lege „den Finger in die Wunde der politischen Untätigkeit angesichts der Klimakatastrophe“.

    Die Linke ist in Berlin Regierungspartei.

    Warum tut er dann nicht mehr?

    Hauptsache Populismus ...

    • @rero:

      Stimmt, deshalb kann die Linke alles für den Rest des Landes regeln.



      Nur die armen Grünen in der Bundesregierung können nichts bewirken, denn die sind ja Zwängen in der Koalition unterworfen, und überhaupt bremst die böse FDP alles aus! 🤡

    • @rero:

      Wahre Worte!

  • Ich sehe den großen Unterschied zwischen Flughafen und Straße nicht. Beides ist verwerflich und unangemessen. Beides stört ohne Not normale Bürger bei dem Weg zur Arbeit oder zur Freizeit und behindert den normalen Fluss des Lebens.

    Ich gestehe natürlich zu, dass man über "ohne Not" diskutieren kann. Aber jugendliche waren schon immer Extremisten. Erst mit einer gewissen Lebenserfahrung gleicht sich das aus.

    • @Mangahn:

      Da gibt es schon einen Unterschied was die potentiellen Gefahren angeht: Ein Auto kann im Stau anhalten. Ein Flugzeug in der Luft nicht. Das muss mit begrenztem Treibstoff umgeleitet werden. Zu anderen Flughäfen wo die Kapazitäten aber auch schon knapp sein können. Und so zieht so eine Aktion einen großen Rattenschwanz hinter sich her. (Von den Leerflügen die es jetzt wahrscheinlich gibt um wieder zum regulären Flugplan zurückzukehren will ich gar nicht anfangen..)

      Natürlich sind Flugleitung, Treibstoffreserven und Flughäfen dafür ausgelegt dass das alles klappt. Aber das Risiko für Fehler oder Probleme wird durch so eine Aktion definitiv erhöht.

    • @Mangahn:

      Der normale Bürger schreiben Sie.



      Meinen Sie den geht das alles nix an? Ja dann hat der aber wohl am wenigsten recht!

      • @Tom Farmer:

        Natürlich geht es alle an. Außerhalb der TAZ-Blase bzw. der "letzten Generation" ist man aber nicht der Meinung, dass es hilft, Autos im Stau stehen zu lassen oder Flugzeuge real auszubremsen. Damit wird kein bisschen weniger CO2 in die Luft gestossen. Real wird mehr erzeugt, weil die Autos ja im Stau weiter verbrauchen.

        Demonstrieren ist legal. Wenn sich genug dazu finden, vorzugsweise nicht während der Schulzeit, dann weckt das auch genug Aufmerksamkeit. Wenn sich nur die üblichen paar Idealisten und Extremisten finden, dann geht die Welt halt weiter seinen Gang.

        Real finde ich die immer wärmer werdenden Sommer auch unschön und bedrohlich. Die Lösungen der Grünen sind aber zumindest jetzt noch deutlich schlimmer.

  • Immer wieder schön, der Schaum vor dem Mund der betroffenen Flieger, Autofahrer im TV.



    Die werden erst wach, wenn das letzte Fluzeug gestartet, der Zündschlüssel ein letztes mal gedreht ist. Darin sitzen die priviligiertesten Menschen dieses Landes. Auf der Flucht. In ein Klima, von dem sie hoffen, zu überleben.



    Dabei kann das alles vermieden werden. Einfach anfangen mit Klimaschutz, nicht nur labern.

    • @Hans Jürgen Langmann:

      Das liegt mit daran, dass statt mit technischem Fortschritt, Alternativen und Kompensation oft einfach Plump mit Verzicht bis hin zum Verbot für die Sache geworben wird, obwohl es Alternativen gäbe.

  • 6G
    655170 (Profil gelöscht)

    Was anderes als "drastische Srafen" fällt den eigentlichen Verursachern der Situation, die zu diesen Protesten führte, nicht ein.



    Ein Armutszeugnis.



    Da wird Jahrzehnte mit offenen Augen zugesehen, wie das Erdklima nach und nach kippt.



    Und jetzt sollen diejenigen kriminalisiert werden, die sich endlich lauthals aufschreien gegen diesen Polit-Irrsinn.

    • @655170 (Profil gelöscht):

      Dann gehört aber jedes Haus, welches aus Beton gegossen wurde, ebenso zu den relevanten Verursachern. Und jeder der in einem Haus mit schlechter Dämmung wohnt und mit Gas oder Öl heizt, gehört auch zur Verursacherfraktion. Und wenn der verbrauchte Strom nicht aus EE stammt, kommt die weitere Verursacherquelle mit dazu.



      Mit diesen simplen drei Beispielen sind jedoch bereits über 50% der CO2-Emissionen genannt. Wir diskutieren hier jedoch über die letzten 10%, weil man auf die ja angeblich verzichten kann. Klimaprotest grotesk!

  • Ich halte derlei Aktionen für gerechtfertigt. Und ich denke viele andere auch. Politiker bewegt euch endlich! Merci 1.



    Das andere Thema: Ja, das habe ich auch nie verstanden warum Flugzeuge entführt werden. Die Rollfelder und deren Peripherie stehen ja letztlich offen für jeglichen Wahnsinn. Schön, dass da die letzte Generation auch mal drauf hingewiesen hat. Merci 2.

    • @Tom Farmer:

      Für Sie scheint es offenbar keine Grenzen des Protestes zu geben.



      Zu Ihrem "anderen Thema"...



      FlugzeugentführerInnen kapern also die Maschinen auf dem Rollfeld!? Wirklich?

      • @Andy Krisst:

        Mein Hinweis: Lesen-denken-schreiben. Andere Reihenfolgen führen zu nix.

  • 99 % der Politik sind ideologisch so dermaßen verblendet. "tfg" - too far gone, wie man sagt. Und was bitte ist aus den Grünen geworden?

    • @Orwell1984:

      FDP mit einem kleinen Grünstich. Aber das nicht erst seit kurzem, das ist schon länger so, wenn man genau hingeschaut hat.