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21.11.2024 , 01:23 Uhr
Zitat: -----"Um gegen Putin bestehen zu können, müssen die Demokratien demokratisch bleiben, unterschiedliche Einschätzungen zulassen und respektieren."-----
Auch das sehe ich ganz genauso, der Forderung schließe ich mich an! Nicht nur um gegen Putin zu bestehen, sondern weil ich das auch ganz unabhängig davon für ein lohnendes Ziel halte.
zum Beitrag19.11.2024 , 12:31 Uhr
Die Leute stellen ihr Privateigentum auf mehr oder weniger öffentlichen Flächen ab und wundern sich, daß es dort geklaut wird? Die wohnen noch nicht so lange in Berlin, oder?
zum Beitrag11.11.2024 , 07:29 Uhr
Ich wohne in Berlin, an der Grenze zum Wedding. Es gibt zahlreiche Imbissläden; es sind alles Döner. Man bekommt hier, mitten in Berlin, kaum noch eine ordentliche Currywurst.
Ich mag Döner und Falafel, ich finde das gut. Aber der durch die hohe Dönerdichte verursachte Mangel an Currywurst und Chinesen ist letztlich ein Mangel an Diversität, den ich so nicht gutheißen kann.
Wir haben auf 150 m Straße bald vier Dönerläden, und jetzt schon vier Spätis. Dazu zwei oder drei Barbershops. Die Barbershops stören mich nicht und auch nicht der Mangel an anderen Läden, da ich eh im Internet einkaufe und mir die Haare selbst schneide; aber ich kann jeden verstehen, der das etwas einseitig findet, vor allem das Imbissangebot.
zum Beitrag21.10.2024 , 21:13 Uhr
Das Marktproblem bei Fahrrädern liegt in ihrer Umweltfreundlichkeit begründet, die wiederum aus der Langlebigkeit herrührt.
Sicher verschleißen Teile und müssen ersetzt werden -- aber da normale Fahrräder (anders als viele E-Bikes oder dieses Vanmoof-Experiment) aus standardisierten Teilen bestehen, lassen sich diese Teile eben auch einzeln tauschen, anstatt dass gleich ein komplett neues Fahrzeug fällig wird: Oder wie viele Fahrradrahmen haben Sie schon verschlissen?
Die Technik entwickelt sich zwar, aber bei weitem nicht mehr so schnell wie zB bei Autos: Da gibt es mit jedem Modellwechsel neue Gimmicks, für die man aber idR ein neues Fahrzeug braucht -- während wenn ich zB einem Singlespeed mit technischem Stand 50er Jahre ein Gimmick verpasse, dann profitiert davon Garmin, aber kein Fahrradhersteller.
Fahrräder veralten auch "moralisch" nicht so stark wie Kraftfahrzeuge, dh. es gibt viel weniger Leute, die grundsätzlich alle paar Jahe ein neues brauchen, obwohl das bisherige noch tadellos läuft. Fahrrad-Oldtimer sind auch in Anschaffung wie Betrieb preiswerter als PKW-Oldtimer.
Und es trägt zum Reiz des Fahrrads bei, dass es so nachhaltig ist, dass der Neuabsatz stockt.
zum Beitrag21.10.2024 , 12:55 Uhr
Was die Leute in die Arme von MLM treibt, ist die dort propagierte Aussicht darauf, am Ende von den Provisionen auf die Arbeit anderer Leute leben zu können, das berühmte "leistungslose Einkommen".
Es ist materielle Gier, durch die Leute sich ja auch in anderen Bereichen zu Entscheidungen verleiten lassen, die sich im Nachgang als unvorteilhaft herausstellen.
Es ist auch nicht verwunderlich, daß diese Unternehmen am liebsten auf Menschen in prekären Lagen zielen, die zB als Alleinerziehende anscheinend keine Aussichten auf einen Job haben, mit dem sie über solche Offerten nur lachen können.
"You can't cheat an honest man." -- Denn die Grundvoraussetzung für die Teilnahme ist ja der Wunsch, von dem Geld zu leben, für das andere Leute gearbeitet haben.
zum Beitrag09.10.2024 , 20:58 Uhr
Gilt die Parität dann auch für andere gesellschaftlich relevante relevante Gruppen, wie zB Industriearbeiter, Landwirte oder Handwerker?
zum Beitrag04.10.2024 , 12:47 Uhr
> Eine "Friedensbewegung", deren Teilnehmer sich aggresiv gegenüber einem Redner verhalten, nur weil er nicht deren Meinung vertritt?
Stegner wurde nicht angegriffen, sondern ausgepfiffen. Das ist ein übliches und legitimes Mittel einer Menschenmenge, ihre Ansicht über einen Redner kundzutun.
zum Beitrag04.10.2024 , 12:31 Uhr
> Generell verstehe ich aber nicht wie man gegen etwas sein kann, was irgendjemand glaubt.
Es geht um die Bekämpfung von Straftaten.
zum Beitrag02.10.2024 , 08:28 Uhr
Dazu hat der Iran gestern Abend noch die Kleinigkeit von 180 MRBMs über ganz Israel verteilt, was mit einiger Wahrscheinlichkeit zu einer Ausweitung der Gefechtshandlungen führt, und möglicherweise zu israelischen bzw US-Angriffen auf den Iran.
Das würde ich schon auch als eine Eskalation ansehen.
zum Beitrag10.09.2024 , 04:14 Uhr
> unter dem Deckmäntelchen mit Friedenstaube
Unter diesem Deckmäntelchen steckt möglicherweise der Wunsch, dass das nutzlose Blutvergießen ein Ende nimmt, anstatt dass es weitergeht und sich womöglich noch ausweitet.
zum Beitrag09.09.2024 , 13:27 Uhr
Die strategische Lage der Ukraine ist mit der der Alliierten im WK2 nicht vergleichbar.
Die Alliierten damals hatten zB genug Leute, um die ganzen Waffen auch einsetzen zu können. Sie hatten funktionierende Volkswirtschaften im Rücken, die zusammengenommen die des 3. Reichs weit übertrafen. Sie hatten Rohstoffe ohne Ende.
Unter solchen Umständen kann man einen Krieg gewinnen. Andernfalls läuft man Gefahr, ihn lediglich zu verlängern.
Heute gibt es zudem das Risiko einer massiven nuklearen Eskalation, das damals in der Form auch nicht gegeben war.
zum Beitrag09.09.2024 , 09:45 Uhr
> die Ukraine wird mit Waffen zugeschmissen, die die russische Armee binnen Monaten komplett in Schutt und Asche legen!
Solche Waffen gibt es nicht. Es gab sie damals nicht, und es gibt sie immer noch nicht, bzw "wir" haben sie nicht. Der Glaube an sie führt in den Untergang, er hat es damals getan und wird es wieder tun. Diesmal wird der Untergang allerdings nachhaltiger sein.
Und sobald der Ukraine die wehrwilligen Bürger ausgehen, bringen auch die schönsten Waffen keinen Sieg mehr.
zum Beitrag03.09.2024 , 12:08 Uhr
> die modernen Demokratien sind mit dem Kapitalismus entstanden ... und werden wohl mit ihm untergehen
Der Kapitalismus ist eins der sehr wenigen Systeme, die bisher nicht untergegangen sind.
zum Beitrag12.07.2024 , 08:02 Uhr
> Am Samstag trifft Spanien im EM-Finale im Olympiastadion auf England.
In anderen Zeitungen las ich, das Finale fände am Sonntag statt.
zum Beitrag28.12.2023 , 10:00 Uhr
Für Otto Normalverbraucher ist es fast unmöglich, einen Softwarefehler konkret nachzuweisen, indem er ihn unter kontrollierten Bedingungen mit Testfällen nach der Spec des Herstellers reproduziert, und zwar gerichtsfest, also mit Zeugen, und schriftlichem Protokoll.
Neben dem Equipment und den Dokumenten fehlt dem Verbraucher dazu idR auch Sachkenntnis und Erfahrung.
(Ich habe über zehn Jahre Software getestet und dann immer noch Monate gebraucht, um mir aus ISO-Normen und Gesetzen zusammenzureimen, wie man die Ergebnisse justiziabel macht. Wenn man das jahrelang beruflich tut, hat man eine Chance, sonst eher nicht.)
@Axel Berger Und mit den 99% Benutzerfehlern gebe ich Ihnen Recht. Deswegen mache ich auch keinen 1st-Level-Support für Softwarehersteller, um mir all diese vor ihren Monitoren sitzenden Probleme nicht mehr anhören zu müssen.
Will man sich erfahrene Leute hinzuziehen, gibt es aber idR das Problem, dass der Anwender nicht mehr weiß, was er da eigentlich gemacht hat. Man steht dann ohne brauchbare Fehler-Repro da, kann nur ganz hart nach Hersteller-Spec validieren ... und dabei kommt idR raus, dass das Teil einwandfrei funktioniert.
zum Beitrag15.11.2023 , 12:31 Uhr
Solch eine Gesetzgebung kann gefährlich werden, wenn sie in die Hände einer völlig anders ausgerichteten Regierung gerät, und dann gegen Leute eingesetzt wird, für die sie momentan gar nicht gedacht ist.
zum Beitrag15.11.2023 , 10:02 Uhr
Das Problem ist nur: Wenn es solche Regelungen einmal gibt und dann später irgendwann eine neue und vielleicht ganz anders ausgerichtete Regierung an der Macht ist, werden die gehorsamen oder ausgewechselten Behördenleitungen diese Regelungen gegen Leute anwenden, die man jetzt dabei gar nicht im Blick hat.
zum Beitrag13.11.2023 , 12:41 Uhr
"Embedded Journalists" werden zum organischen Bestandteil der jeweiligen Truppe, in die sie eingebettet sind. Sie sind auf den Schutz dieser Einheit angewiesen.
Und wenn diese Einheit diesen Schutz nicht bieten kann, dann haben sie letztlich dieselben Rechte wie andere Kombattanten auch -- zu welchen Rechten eben gerade nicht gehört, Kampfhandlungen unversehrt zu überstehen.
Auch Journalisten, die sich in der Nähe militärischer Ziele aufhalten (die es im Gazastreifen anscheinend überall gibt), haben keinen rechtlichen Schutz davor, als Kollateralschaden zu enden. Niemand hat den.
Das klingt grausam, und ist es auch. Aber so ist die Realität.
zum Beitrag25.09.2023 , 07:11 Uhr
Dieses Ding mit dem für nur einen Marathonlauf ausgelegten 500-Euro-Laufschuh halte ich für vernachlässigbar.
-- In der Formel 1 gab es vor einer Weile mal einen Streit darum, ob es eine Regel geben sollte, die vorschreibt, dass ein Motor während des Rennens nicht getauscht werden darf. Man darf jetzt nur noch einen Motor pro Rennen "verbrauchen".
Da ist ein Laufschuh, der ein ganzes Rennen durchhalten soll, doch deutlich preiswerter und ressourcenschonender.
Es ist Spitzensport, und da kommen halt hochoptimierte Sportgeräte zum Einsatz, seien es Laufschuhe oder auf 1000 PS aufgebohrte 2-Liter-Motoren. Die sind naturgemäß nicht für den Dauereinsatz ausgelegt, sondern für Hochleistung auf begrenzten Strecken.
-- Und da finde ich das Laufen dann immer noch ökologischer als das Fahren, zumal wenn es 40k+ Teilnehmer gibt.
zum Beitrag24.09.2023 , 16:40 Uhr
> Es fahren Autos für die Marathon-Strecke. Gute Aktion also.
Für Biomärkte fahren auch Autos. Sollten die auch blockiert werden? Autos fahren auch für die Bahn, für die Straßenreinigung und für die Herstellung von Fahrrädern. Autos fahren für praktisch alles, was wir hier haben.
Autos fahren auch für die LG. Autos fahren für Grüne, für Rechte, für Kinder, Frauen und Transpersonen. Selbst für Kätzchen und Hundewelpen fahren Autos, und für Websites wie diese hier.
Alles blockieren?
zum Beitrag19.09.2023 , 06:18 Uhr
Ich bin mir gar nicht sicher, wie sinnvoll es an dieser Stelle ist, die Chinesen zu verärgern: Denn ohne Produkte aus China würde unsere Wirtschaft spätestens in ein paar Monaten komplett zusammenbrechen.
(Schauen Sie doch mal zu Hause oder im Büro nach, wie viele elektronische Geräte es dort gibt, die _nicht_ in China hergestellt wurden, oder ohne Komponenten von dort; viel werden Sie da nicht finden.)
zum Beitrag15.09.2023 , 08:19 Uhr
"Klimageld" bedeutet ja, dass man Leuten Geld wegnimmt, die dafür gearbeitet haben, und es Leuten gibt, die nicht dafür gearbeitet haben. Dies mag eine der vielen möglichen Vorstellungen von "Gerechtigkeit" sein, aber bei den Leuten, die ich so kenne, wird sie eher nicht geteilt.
"Soziale Wohltaten" sind stellenweise sicher eine gute Sache, lösen aber ein Problem wie den Klimawandel nicht.
zum Beitrag02.09.2023 , 00:25 Uhr
"Gerade die Verwaltungen und Marketingabteilungen sind meiner Erfahrung nach sehr aufgebläht. Wie viele Leute könnten da frei werden für andere Jobs?"
Das funktioniert so nicht. Wenn Sie zB Leute suchen, die Software entwickeln, können Sie da einen ehemaligen Marketingfuzzi oder Buchhalter nicht für einsetzen. Und ein paar Wochen Umschulung ersetzen auch kein mehrjähriges Studium.
In anderen Bereichen, die eine technische Qualifikation erfordern, sieht es nicht anders aus. Zahlenmäßig wären genug Leute da, aber um arbeiten zu können, brauchen Sie halt qualifizierte Leute, und von denen gibt es zuwenig.
Selbst für die "niedrigsten" Aufgaben etwa in der F&E müssen die Leute zumindest einen Schraubenzieher richtigrum halten und löten können; schon kurz darüber müssen sie auch schon kritisch denken und kreativ sein können, und da wird die Luft schnell eng.
zum Beitrag06.08.2023 , 18:30 Uhr
Es kann ja sein, dass es einigen Leuten schwerfällt, sich in der Zeit zurechtzufinden, und es aus ihrer Perspektive kein Morgen mehr gibt. Dafür gibt es Gründe.
Aber das alles, weil es regnet?
zum Beitrag06.08.2023 , 18:14 Uhr
Es gibt hier kein "wir", es gibt nicht "die Menschheit". Es gibt einen Haufen Individuen, die alle was anderes wollen, und das auch dürfen.
Selbst wenn 80 Millionen Deutsche Ressourcen sparen wollen -- was ja bereits nicht der Fall ist -- wird das eine Milliarde Inder nicht davon abhalten, genauso leben zu wollen wie wir; und wer wollte ihnen das verdenken?
Der Glaube, dass irgendeine zentrale Instanz wie das IPCC einen globalen Bewußtseinswandel herbeiführen könnte, ist Hybris.
zum Beitrag06.08.2023 , 17:30 Uhr
> Menschen können sich ändern und auch anders wählen, wenn Themen ihnen wichtig erscheinen. Ein Verbot kann sehr viel ändern
Sie meinen, dass man das Mittel des Parteiverbots nutzen kann oder sollte, um die Bürger politisch zu erziehen?
Erwachsene haben aber keine Erziehungsberechtigten. Niemand hat das Recht dazu -- auch diejenigen nicht, die nach dem jeweils aktuellen Diskurs moralisch höher stehen.
zum Beitrag05.08.2023 , 22:59 Uhr
Sind alle Nazis Verbrecher, oder sind viele von ihnen möglicherweise Leute, denen dieses Label angeklebt wird, weil sie auf den falschen Demonstrationen falche Ansichten äußern, oder falsche Parteien wählen?
Derlei ist ja nicht verboten, sondern bewegt sich im Rahmen der Verfassung. Die Aufforderung, diese Leute zu schlagen, ist dagegen eine Straftat.
(Die Tatsache, dass im Namen linker Ideen allerhand Grausamkeiten verübt wurden, rechtfertigt ja auch keine pauschale Aufforderung, Linke zu schlagen.)
zum Beitrag05.08.2023 , 21:03 Uhr
Die Aufforderung "Punch a [whoever]" ist eine Aufforderung zu einer Straftat. Es hat gute und auch historische Gründe, dass die Fordeung, andere Leute wegen ihrer politischen Ansichten zu schlagen, nicht öffentlich vorgetragen werden darf.
Mit dem Verprügeln Andersdenkender hat man in Deutschland schlechte Erfahrungen gemacht.
zum Beitrag05.08.2023 , 12:10 Uhr
Die CDU hat sich unter Angela Merkel verändert und einige ihrer rechteren Kernpunkte aufgegeben, wie etwa die Begrenzung von Zuwanderung.
Die Wähler aber, die so eine Begrenzung befürworten, hatten dann auf einmal "ihre" Partei nicht mehr, bis eine neue Partei auftrat, die diesen Kernpunkt aufnimmt, und damit für die "freigesetzten" Wähler attraktiv wird, und an Zustimmung gewinnt.
Verbietet man nun diese neue Partei, verschwindet damit nicht der Anteil der Wähler, die eine Partei wählen möchten, die für eine Begrenzung der Zuwanderung eintritt, und diese Leute werden ihre Meinung auch nicht ändern. Dann tritt eine andere Partei an, um dieses Vakuum zu füllen; mit den BiW in Bremen hat man gesehen, wie fix sowas gehen kann.
Daraus kann man schließen, was man möchte; aber überzeugt bin ich davon, dass man rechtes Gedankengut und das resultierende Wählerpotenzial durch ein Verbot von rechten Oppositionsparteien nicht beseitigen kann.
zum Beitrag31.07.2023 , 19:09 Uhr
Wie , bitte, wollen Sie denn sonst düngen? Mit Luft und Liebe? Das wird bei autotrophen Organismen nicht gelingen.
zum Beitrag30.07.2023 , 17:18 Uhr
> Man ist ja nicht verpflichtet die Produkte zukaufen.
Natürlich nicht, es herrscht ja Vertragsfreiheit. Niemand ist gezwungen, Lebensmittel einzukaufen; man ist ja auch nicht verpflichtet, eine Wohnung zu mieten.
Und wer sich Premiumpreise nicht leisten kann, der findet doch bestimmt genug Alternativen.
-- Aus dieser Perspektive sind absurde Preissteigerungen völlig legitim.
zum Beitrag30.07.2023 , 16:34 Uhr
Der Effekt wird sein: Bei Penny vergammeln die Würstchen im Regal und landen im Container, und die Leute kaufen sie stattdessen woanders. Dann werden mehr Würstchen zu mehr Umweltkosten produziert.
Gelungene Aktion. Rentner und Mindestlohnempfänger werden es außerdem lieben, auf diese Weise erzogen zu werden. So gewinnt man die Herzen und Köpfe der Menschen, es wird ganz sicher funktionieren.
-- Ich habe mich auf Arbeit bisher immer bei Penny versorgt. Es wird Zeit, den Edeka auszuprobieren, der nur wenige hundert Meter weiter liegt. Etwas Bewegung soll ja auch gesund sein.
Diese Aktion hilft nicht der Umwelt, sondern der Konkurrenz.
zum Beitrag20.07.2023 , 06:35 Uhr
Ich empfinde es als großen Vorteil meines ganz normalen Rennrads, dass es herstellerunabhängig ist. Ich kann Ersatzteile dafür im freien Fachhandel kaufen, kann sie idR selbst einbauen, und kann die Mäntel draufziehen, die ich für richtig halte. Ich kann mir Lampen und Navis ranklemmen, die ich mir selbst aussuche. Es ist alles kompatibel.
Und auf- und zuschließen kann ich es mit einem physischen Schlüssel, für den ich keine App mit Serveranbindung und keinen Akku brauche. Ich brauche auch keine Netzabdeckung dafür, es funktioniert noch in der hinterallerletzten Provinz.
Der große Vorteil des Fahrrads ist, dass es einfach ist. Man muss keine Ahnung von Computern haben, um es zu fahren und zu warten. Man braucht auch keine Steckdosen und letztlich Ahnung von Elektrik, um es startklar zu machen. (Ich selbst habe sowohl Computer als auch Elektrik studiert, und bin aber froh, dass mein Fahrrad auch ohne sowas funktioniert.)
VanMoof ist ein Beispiel dafür, dass keineswegs alles besser wird, wenn man nur genug Elektronik reinstopft; insbesondere solche Sachen nicht, die auch ohne jede Elektronik seit Jahrzehnten durchoptimiert und ausentwickelt sind, wie zB Fahrräder. Man tut sich damit keinen Gefallen.
zum Beitrag26.06.2023 , 06:12 Uhr
> Wann wird diese Partei endlich verboten?
In Deutschland kann man Parteien verbieten. Aber nirgendwo auf der Welt kann man Gesinnungen verbieten. Autoritäre Maßnahmen wie Parteiverbote helfen nicht gegen diese Gesinnungen.
Ein Verbot der AfD würde am zugrundeliegenden Problem genau gar nichts ändern, und es im Gegenteil vermutlich eher noch verstärken.
Die Leute wollen sich ihre "falschen Meinungen" nicht mehr verbieten lassen.
zum Beitrag24.06.2023 , 23:58 Uhr
> weil Russland sich damit selbst schwächt
Natürlich gibt es diesen Effekt. Er hält sich im vorliegenden Fall aber in mE engen Grenzen, da es ja bis auf ein paar abgeschossene LKWs und Hubschrauber im Grunde zu keinen Kampfhandlungen gekommen ist.
Es ist überhaupt kein Vergleich zu den Größenordnungen der Verluste im eigentlichen Ukraine-Gefechtsgebiet.
Es war eine Disruption für Moskau, ja, und hat ja auch medial allerhand Wellen geschlagen; aber es war mE kein substanzieller Effekt.
Höchstens die Umordnung der russischen Armeeführung könnte nochmal etwas turbulent werden. Wäre ich Schoigu oder Gerassimow, würde ich mich von Fenstern fernhalten.
zum Beitrag24.06.2023 , 18:59 Uhr
An sich bin ich ja auch für Radwege, und würde auch dafür demonstrieren, habe es bereits getan.
Aber wer eine Demo an einem Montagmorgen um 08:15 Uhr beginnen lässt, schließt Berufstätige effektiv davon aus.
zum Beitrag24.06.2023 , 18:45 Uhr
Ich teile Ihre Einschätzung und Befürchtung, auch wenn ich (noch) nicht direkt betroffen bin.
Leider sehen viele Leute da so ein Hollywood-Schema: "Weil Putin als der Böse deklariert wurde, muss jeder, der gegen ihn kämpft, ein Guter sein." Das ist auf Twitter sehr verbreitet.
Tatsächlich kämpft dort vor Moskau aber nicht Gut gegen Böse, sondern Böse gegen Böse.
zum Beitrag06.06.2023 , 20:53 Uhr
> dass Innenbehörde und Polizei es bewusst auf Eskalation ansetzen
Ich war erst am Sonntag auf einer riesigen Fahrraddemo in Berlin, auf der ich die Polizei durchweg als kooperativ und freundlich erlebt hatte.
Der ADFC hatte allerdings auch nicht vorher angekündigt, Sachschäden anrichten zu wollen, und ich habe auch nicht mitbekommen, dass irgendwelche Teilnehmer die Polizei angegriffen, Barrikaden errichtet oder Feuer gelegt hätten.
Möglicherweise beruht das auch auf Gegenseitigkeit, wie so viele soziale Interaktion.
zum Beitrag06.06.2023 , 19:51 Uhr
> müssten doch massenhaft besonders clevere junge Leute Politiker:in werden wollen.
Clevere junge Leute ergreifen einen sinnvollen Beruf, in dem sie mit ihren Kollegen kooperieren, anstatt gegen sie zu konkurrieren, und verdienen noch einen Haufen Schütte dabei.
Dafür muss man halt nur irgendwas nützliches gelernt haben. Die, denen diese Voraussetzung fehlt, gehen dann in die Politik.
Möglicherweise ist der dadurch so hohe Anteil an Ungelernten der Grund, warum sich manche Leute von manchen Parteien abwenden.
zum Beitrag31.05.2023 , 06:23 Uhr
> verharmlosendes Vokabular
Ich versuche, die Sache möglichst neutral zu bezeichnen. Aus der Sicht eines Linken sind Nazis Andersdenkende, so wie Linke aus der Sicht eines Nazis Andersdenkende sind.
Gewalt gegen Menschen ist dann gerechtfertigt, wenn sie selbst Gewalt ausüben. Sonst nicht; abweichende politische Ansichten allein rechtfertigen mE keine physischen Angriffe.
Jedenfalls ist das, soweit ich es verstanden habe, die aktuelle Gesetzeslage.
(Das "damals" bezieht sich auf die Zeit, in der die SA ungehindert gegen Leute vorgehen konnte, deren Gesinnung ihr nicht gepasst hat. Will ich nicht wiederhaben.)
zum Beitrag30.05.2023 , 21:19 Uhr
> daß diese Art von Gewaltverbrechen einfach ganz wenige Menschen gut finden
Das Problem ist auch: Wenn man gegen Nazis ist, weil Nazis zu Gewalt gegen Andersdenkende neigen, und man dann selbst Gewalt gegen Andersdenkende ausübt, wirkt das auf viele Leute halt etwas schräg.
Tatsächlich finden die meisten Leute das anlasslose Verprügeln anderer Leute nicht gut, und zwar unabhängig davon, wer genau wen verprügelt.
Alle, die solches tun, stehen dann am Ende auf derselben Stufe, auf der das Sozialprestige halt nicht sehr hoch ist.
zum Beitrag30.05.2023 , 19:56 Uhr
Das Verprügeln von politischen Gegnern hat hierzulande ja eine gewisse Tradition.
Verboten war es damals auch schon, und wurde halt nur oftmals nicht bestraft. Inzwischen haben wir aber einen Rechtsstaat -- und, ganz offen gesagt, finde ich das auch gut so.
Ich habe mit Gewalt an sich kein Problem, wenn es sich um Notwehr oder Nothilfe handelt; been there, done that. Aber Leute anzugreifen, weil sie eine falsche Meinung vertreten, ist mE nicht ok.
zum Beitrag30.05.2023 , 19:38 Uhr
Es gibt halt gewisse Regeln. An die muss man sich nicht halten, aber wenn man es nicht tut, dann hat das ggf halt Konsequenzen, vor allem dann, wenn man sich selbst dabei fotografiert und die Bilder ins Internet stellt.
Ich fotografiere mich ja auch nicht selbst dabei, wie ich bei Rot über die Ampel fahre, und stelle die Bilder dann online. Dafür reicht mein Geltungsdrang einfach nicht aus.
Man kann ja darüber streiten, ob es gerechtfertigt sei, irgendwelche Ventile zuzudrehen. Unstrittig ist mE aber, dass das nicht erlaubt ist, und man es daher möglichst heimlich tun sollte.
zum Beitrag30.05.2023 , 19:29 Uhr
Es stellt sich dabei ja auch die Frage, wer dafür aufkommen soll? Soll der Steuerzahler das Privatvergnügen einiger Leute finanzieren, das darin besteht, einmal im Jahr in bunten Kostümen auf der Straße herumzuhüpfen?
Vielleicht fragt man bei den Besuchern dieses "Karnevals" nach, die danach ja offenbar ein Bedürfnis haben. Ich lebe in Berlin und kenne niemanden, der Wert auf diese Veranstaltung legt.
Die Müllbeseitigung danach ist teuer genug, da können doch die Teilnehmer wenigstens ihre Kostüme selber bezahlen. Ich selbst verkleide mich nicht, aber wenn ich es täte, würde ich nicht erwarten, dass andere Leute mir Geld dafür geben.
zum Beitrag23.05.2023 , 20:53 Uhr
> Nicht andere Menschen, bloß Nazis.
Sind die, die man heutzutage alle "Nazis" nennt, nicht auch andere Menschen?
zum Beitrag23.05.2023 , 20:48 Uhr
> da sich Deutschland niemals vom weißen Patriarchat abwenden wird.
Die meisten Polizisten, auf die ich treffe, sind keine weißen Männer.
Das war früher mal so, in den 90ern, aber es sind immer mehr Frauen und Migranten dabei, was ich gut finde.
Möglicherweise braucht man an der Stelle ein neues Narrativ.
(Ich selbst erlebe die Polizei als freundlich und kooperativ, seitdem ich mich ihr gegenüber ebenso verhalte. Auf Fahrraddemos kriegt die Fahrradstaffel der Berliner Polizei regelmäßig Applaus, was ich auch gut finde.)
zum Beitrag22.05.2023 , 05:52 Uhr
> Schade?
Einer moralischen Bewertung möchte ich mich enthalten. Aber rational betrachtet, lautet die Antwort: Diese Entwicklung ist unausweichlich.
Gewinnstreben und Erfindungsdrang der Menschen ist eine feste Größe, die sind einfach so. Deswegen haben wir zB Computer wie den, an dem Sie gerade sitzen.
zum Beitrag22.05.2023 , 05:38 Uhr
> für nix
Der strategische Wert von Bachmut für beide Seiten liegt darin, dass die Stadt das letzte befestigte Hindernis vor den Städten Kramatorsk und Sloviansk ist, bzw anscheinend war.
Diese Städte sind deutlich größer, und es wird mE noch ekliger werden.
Es ist ein Abnutzungskrieg. Prigoschins Sträflingstruppe mag jetzt abgenutzt sein, aber da ist dann ja auch noch die reguläre russische Armee.
zum Beitrag21.05.2023 , 10:43 Uhr
Das ist Diversität. Man informiert sich in den Blättern verschiedener Sichtweisen. Politischer Diskurs lebt davon, auch andere Meinungen zu kennen.
(Und ich rechne es der taz übrigens hoch an, dass sie ihren Leserkommentatoren diese Freiheit zugesteht.)
Aber zur Sache: Das Problem sind mE nicht juristische Feinheiten, sondern der bedauerliche Umstand, dass die LG durch ihre Straßenblockaden einen Haufen Leute gegen sich aufbringt, die -- wenn man sie weniger anpissen würde -- möglicherweise Verbündete im Kampf um eine gute Sache sein könnten.
(Ich selbst fahre nur ÖPNV und Fahrrad, und trotzdem lehne ich Leute ab, die willkürlich den Betrieb der Stadt aufhalten.)
zum Beitrag30.04.2023 , 17:01 Uhr
> LG betont doch gerade stetig, dass sich die Bloackadeaktionen sich nicht gegen (einzelne) Autofahrer*innen richten
Die können ja betonen, was ihnen beliebt; aber es ändert doch nichts daran, dass ihre Blockadeaktionen eben nicht irgendwelche Regierungspolitiker behindern, sondern eben genau die einzelnen Autofahrer, gegen die sich die Aktionen angeblich nicht richten sollen, und es aber effektiv doch tun.
Überhaupt sind Straßen und motorisierter Verkehr für eine Stadt wie Berlin lebensnotwendig, sie würde ohne das nicht funktionieren: Supermärkte würden nicht beliefert, Handwerker und Arbeiter kämen nicht zur Arbeit, etc pp. Ein Angriff auf diese kritische Infrastruktur ist ein Angriff auf alle Menschen, die in Berlin leben.
Ein Sanitärtechniker kann nicht im Homeoffice arbeiten, einen Supermarkt kann man nicht mit dem Lastenrad beliefern, und es können auch nicht alle an Orten arbeiten, die zu jeder Jahreszeit mit dem Fahrrad erreichbar sind. (Kennen Sie die B1 stadtauswärts, so etwa ab Lichtenberg bis zur Stadtgrenze? Deren Zustand ist der Grund, warum ich nicht mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren mag, obwohl ich es könnte.) Berlin ist halt nicht Bullerbü.
Und was das ganze Theater für den Klimaschutz nun genau gebracht haben soll, wurde bisher auch noch nicht schlüssig dargestellt.
zum Beitrag23.04.2023 , 12:37 Uhr
> also ist es ein Teil unserer Aufgabe ihnen vegane Produkte in den Mund zu schieben.
Versuchen Sie das nicht bei mir. Ich habe nichts gegen vegane Produkte, aber ich habe etwas gegen Leute, die mir und anderen ungefragt irgendwas in den Mund schieben.
Diese Methode funktioniert nicht. Wenn Sie die Leute nicht überzeugen, stoßen Sie auf Widerstand, und zwar um so härter, je persönlicher die Betroffenheit der Leute ist.
Und weder überzeugt die LG mit ihrer Kleberei irgendjemanden, noch dieser Tadzio Müller mit seinem Gerede, das mit der Lebensrealität von Arbeitern und Angestellten genau gar nichts zu tun hat.
zum Beitrag23.04.2023 , 11:56 Uhr
> Bleibt die Frage, woher haben die Mitglieder:innen dann die Kompetenz für Klimafragen?
Wenn dieser Rat repräsentativ ist, hat er statistisch genauso viel Klimakompetenz wie die Bevölkerung, oder die Politik, also praktisch keine. Nicht nur hätten 87% einen Führerschein, sondern es gäbe genauso viele AfD- wie Grünen-Anhänger darin, es wären welche von CDU und FDP dabei, sowie Leute, die total auf Gas- und Ölheizungen stehen, auf Kolbenmotoren, billiges Fleisch und zwei Wochen Malle.
Ich glaube allerdings nicht daran, dass es möglich ist, so ein Gremium repräsentativ zu besetzen, da viele Arbeiter und Angestellte nach Feierabend weder Zeit noch Lust haben, sich in länglichen Sitzungen über ein Thema zu unterhalten, in dem sie sich nicht auskennen, das sie auch nicht interessiert, und bei dem am Ende nur herauskommt, dass deswegen jetzt wieder die Steuern, Mieten und Preise steigen. Die meisten Leute haben einfach andere Sorgen als das Klima, das muss man als Realität anerkennen -- denn andernfalls gäbe es ja mehr wirksames Engagement für das Thema.
Wenn jetzt eine Mehrheit der Wähler keine Lust auf Klimaschutz hat, wird die Mehrheit eines repräsentativ besetzten Rates auch keine Lust auf Klimaschutz haben.
Außerdem haben wir mit dem Bundestag bereits so einen Rat, der diese Funktion erfüllt. Warum sollte ein weiteres Gremium dieser Art andere Entscheidungen treffen?
zum Beitrag23.04.2023 , 10:40 Uhr
Ich frage mich auch, ob man wirklich Jugendlichen zweihundert Euro für Konzertkarten geben sollte, während Rentner im Müll nach leeren Flaschen suchen müssen, um sich eine warme Mahlzeit leisten zu können.
Aber wir haben halt eine Kulturstaatsministerin, und keine Sozialstaatsministerin. Ich glaube, dass immer noch recht viele Leute die Grünen für eine linke Partei halten.
zum Beitrag03.04.2023 , 08:57 Uhr
> Es wäre daher das Beste, die Politik würde endlich ein Gesetz/ Gesetze beschließen, die den KW aufhalten
Möglicherweise ist es aber auch so, dass sich der Klimawandel durch Gesetze in Deutschland überhaupt nicht beeinflussen lässt, weil der deutsche Anteil an den weltweiten CO2-Emissionen dafür viel zu gering ist.
Und von irgendwelchen Leuchtturm- oder Vorreiterrollen, mit denen Deutschland andere Länder beeindrucken könnte, sollte man sich inzwischen verabschiedet haben.
zum Beitrag02.04.2023 , 12:45 Uhr
> denn sie würden ja nicht "stattdessen" kaufen
Natürlich würden sie es kaufen, denn sonst würden sie verhungern. Das tun sie aber nicht. Sie verbreitern das Angebot, indem sie es aus den Müllcontainern holen.
Hielte man sie davon ab, würden sie sich ihr Essen vielleicht nicht bei Rewe, sondern beim türkischen Supermarkt holen; aber auch das würde ja auf den Gesamtumsatz des Lebensmitteleinzelhandels einzahlen.
Es geht darum: Lebensmittel müssen erzeugt werden, und das kostet Geld. Und die Gesamtheit der Produzenten ist daher natürlich daran interessiert, dass möglichst viel Geld für Lebensmittel bezahlt wird, weil das ja das Geld ist, von dem sie leben.
Und so eine Gesamtheit gibt es dabei durchaus, obwohl ich sonst kein Freund von Pauschalisierungen bin; aber der Lebensmitteleinzehlandel hat selbstverständlich auch Lobbyorganisationen, die sowohl den Pankower Rewe als auch den Weddinger Ali Gümüs vertreten.
zum Beitrag02.04.2023 , 12:39 Uhr
> Woher kam den das ganze Geld für die massive Plakatwerbung für diesen Bürgerentscheid?
Das kam halt aus dem Land, das ein Schweinegeld damit verdient, dass Deutschland infolge politischer Entscheidungen teures Frackinggas aus den USA verbrennt, anstatt teures Erdgas aus einem ehemals befreundeten Land.
Niemand gibt anderthalb Millionen aus, ohne irgendwelche Interessen damit zu verfolgen. Die Klimabewegung fordert Dinge, die ich an dieser Stelle nicht moralisch bewerten möchte, und die aber darauf hinauslaufen, dass die deutsche Energiewirtschaft ins Hintertreffen gerät.
Daran haben die Energiewirtschaften anderer Länder ein Interesse, weil Energie europaweit über Leitungen und auch weltweit über Tanker gehandelt werden kann. Es ist marktwirtschaftlicher Nihilismus, wenn Sie so wollen.
("Follow the money.")
zum Beitrag02.04.2023 , 10:08 Uhr
> die Gründung einer neuen grünen, feministischen und sozialen Partei mit der Klimaliste Deutschland
Dann wird dasselbe passieren, was mit den Grünen passiert ist, mit der Linken, und was auch mit der AfD passieren wird:
(1) Gründe eine Partei, um die Stimmen der Leute aufzufangen, die gegen die etablierten Parteien sind.
(2) Sei ein Paria, sei Außenseiter, und sammle dadurch immer mehr dieser Stimmen ein.
(3) Wenn du genug Stimmen hast, bist du koalitionsfähig, kannst mitregieren. Geld und Ämter winken.
(4) Werde so wie die etablierten Parteien, und guck dann hilflos einer neuen Protestpartei bei der Gründung zu.
Es ist immer dasselbe Schema, begünstigt durch diese merkwürdige Parteienwirtschaft in der BRD.
zum Beitrag02.04.2023 , 09:56 Uhr
Ich halte an der Stelle Filterblasen für ein Problem: Manche Leute neigen dazu, sich meinungsmäßig abzuschotten, und alles wegzublocken, was nicht auf ihrer Linie ist.
Dadurch können diese Leute den Eindruck gewinnen, dass alle anderen Leute genauso denken wie sie. Dieser Eindruck ist idR falsch.
Und wenn man daraufhin den klaren und unverstellten Blick darauf verliert, wie "die Bevölkerung" (eine heftige Pauschalisierung) eigentlich tickt, kann man zu dem Glauben gelangen, dass so ein Projekt von einer Mehrheit getragen und unterstützt wird, die es aber so überhaupt nicht gibt, da man die ganzen anderen Leute mit abweichenden Sichtweisen lediglich aus dem eigenen Sichtfeld verbannt hat.
Man mag es unschön finden, wie weite Teile der Wähler die Sache sehen, aber durchs Unschönfinden allein wird man daran nichts ändern, und auch nicht durch Wehklagen auf Twitter. Dafür bräuchte man konkrete und plausible Vorschläge, was genau zu tun sei, und die hat die Klimabewegung halt nicht geliefert, wenn man jetzt mal von Alibi-Maßnahmen wie Tempolimit oder 9-Euro-Ticket absieht, die offenbar nicht überzeugend genug waren.
(Bin kein Klimaaktivist, war aber mal beim Militär, und arbeite jetzt in der Gesundheitsindustrie: Und da tritt dieses Phänomen oft auf. Man plant irgendetwas, eine Operation oder ein Projekt, und Hinweise auf mögliche Hindernisse werden dabei gern ausgeblendet, weil sie die ganze Unternehmung möglicherweise in Frage stellen würden. Dann legt man los, die möglichen Hindernisse werden real, und man steht vor einem Scherbenhaufen. Menschen und Organisationen aus Menschen sind einfach so. Eine KI hätte vielleicht keine besseren Ideen gehabt, aber einen besseren Überblick über die Stimmungslage, und wäre daher nicht so überrascht über den Ausgang gewesen.)
zum Beitrag02.04.2023 , 09:26 Uhr
Der Schaden entsteht dadurch, dass die Menschen dann Abfälle essen, anstatt neues Essen zu kaufen. Es ist eine Umsatzeinbuße.
Dennoch finde ich es einigermaßen abartig, dass in einem der reichsten Länder der Welt in der Bundepolitik darüber diskutiert wird, ob man Menschen erlauben sollte, Abfälle zu klauen und zu essen.
Also, ich meine ... das abartige daran ist, daß so etwas überhaupt ein Thema sein muss.
zum Beitrag27.03.2023 , 20:19 Uhr
taz.de/Geld-fuer-K...istInnen/!5616000/
There you go. Follow the money.
zum Beitrag26.03.2023 , 20:21 Uhr
Es wäre nichts umgesetzt worden, so wie jetzt auch nichts umgesetzt werden wird. Klagen hätten daran nichts geändert, denn eine Verwaltung, die fünf Jahre für das Aufstellen einer bescheidenen Toilette braucht, wäre so oder so nicht in der Lage gewesen, eine 4-Mio-Metropole in 7 Jahren "klimaneutral" zu machen.
zum Beitrag26.03.2023 , 20:14 Uhr
Die Klimakampagne mag in den Köpfen einiges bewirkt haben, auch wenn der grobe Unfug, den die "Letzte Generation" stellenweise veranstaltet, vermutlich nicht hilfreich dabei war, für das Thema "Klima" zu mobilisieren.
Aber Gedanken sind keine Taten, und Einfluss aufs Klima können Menschen -- vermutlich sehr begrenzt, aber immerhin -- eben nur durch Taten ausüben.
Auch nur ein einziger Baum wäre bereits eine Tat ... anders als 1200 Leute, die vor einer durch einen Dieselgenerator betriebenen Bühne stehen und sich Show-Acts anschauen.
(Verzicht auf Auto und Flugreisen, nicht soviel unnützes Zeug kaufen, weniger Fleisch essen etc ... das kann jeder selber machen, aber auf die Änderung des persönlichen Verhaltens hat die Kampagne ja gar nicht abgezielt.)
zum Beitrag26.03.2023 , 19:35 Uhr
Bei aktuellem Auszählungsstand von 95% und bisher 405k Ja-Stimmen waren die 1,2 Mio für die Mobilisierung dann wohl in den Sand gesetzt. Hätte man stattdessen ein paar Bäume dafür gepflanzt, wäre mehr für das Klima erreicht worden ... aber für so eine profane Aktion hätten die Großspender aus der US-Ölindustrie vermutlich nicht so viel lockergemacht.
zum Beitrag25.03.2023 , 21:07 Uhr
Ein Gesetz, das nicht umgesetzt werden kann, weil die technischen Voraussetzungen wie Handwerker oder Strom fehlen, ist sinnlos.
(Ein Gesetz, dass es mehr Handwerker oder mehr Strom geben muss, wäre ähnlich unnütz.)
zum Beitrag24.03.2023 , 07:54 Uhr
Tatsächlich halte ich es nicht unbedingt für eine Ausgeburt an Demokratie, wenn die Exekutive willkürlich privatrechtlich agierende Vereine fördert. Es ist nicht ihre Aufgabe.
Und die Tatsache, dass diese Vereine als "demokratisch" bezeichnet werden, sagt mE auch wenig darüber aus, inwieweit sie der "Demokratie" wirklich weiterhelfen.
Nebenbei ist auch die AfD eine "demokratische" Partei; sie steht rein rechtlich auf derselben Ebene wie SPD, CDU oder Grüne.
zum Beitrag06.03.2023 , 06:22 Uhr
Ich finde ja, dass die Parteitage egalwelcher Parteien des politischen Spektrums kein Anlass zu Ausschreitungen sein sollten.
Ausschreitungen helfen niemandem, sie führen nur zu Verdruss. Ich habe früher selbst an solchen Ausschreitungen teilgenommen, und sehe mittlerweile aber keinen Sinn mehr in ihnen.
Man bringt politische Gegner nicht zur Umkehr, wenn man sich stattdessen mit der Polizei prügelt. Und auch das direkte Prügeln mit dem politischen Gegner wird diese Leute nicht zum Umdenken bewegen.
Es mag gerade jungen Menschen ja Spaß machen, aber ganz generell sehe ich ich Prügeleien inzwischen für kein brauchbares Mittel der Meinungsfindung mehr an.
zum Beitrag05.03.2023 , 15:11 Uhr
Es ist neutral, wenn man weder will dass russische Menschen getötet werden, noch, dass ukrainische Menschen getötet werden -- weil einen die Unterscheidung in Nationalitäten nicht interessiert, und man einfach nur möchte, dass weniger Menschen im Krieg getötet werden.
Man muss sich in einem Krieg dafür auch auf keine Seite stellen, vor allem, wenn die Führungen der beteiligten Länder ungefähr gleich unsympathisch wirken.
-- Das ist aber nicht Punkt, wenn man einfach nur nicht möchte, daß lauter Menschen auf beiden Seiten getötet werden, die für den Schlamassel überhaupt nichts können; und die jetzt, anstatt einer sinnvollen Tätigkeit nachzugehen, all das kaputtmachen, was zuvor in Jahrzehnten durch solche sinnvollen Tätigkeiten aufgebaut wurde.
-- Weil selbst ein schlechter Frieden noch unendlich viel brauchbarer ist als selbst der beste Krieg.
zum Beitrag20.02.2023 , 05:39 Uhr
Streumunition ist das letzte. Eine "normale" Rakete oder Granate ist geradezu ehrlich dagegen: Kommt angeflogen, explodiert, und dann ist der Vorgang abgeschlossen; zwar nicht für Verwundete oder Hinterbliebene, aber die physische Wirkung der Waffe ist vorbei.
Streumunition -- insbesondere aus alten NATO- oder russischen Beständen -- hinterlässt dagegen jede Menge Blindgänger, die das damit angegriffene Gebiet auf Jahre hinaus in ein Minenfeld verwandeln. Da die Bomblets teilweise wie Spielzeug aussehen, sind insbesondere arglose Kinder betroffen.
Wer so einen Mist auf dem eigenen Territorium einsetzen will, dem ist die eigene Zivilbevölkerung egal, zumal sich das Zeug auch rein bauartbedingt kaum gezielt einsetzen läßt.
Den Einsatz von Waffen, die nicht nur akut Schaden anrichten, sondern darüber hinaus ganze Landstriche für die landwirtschaftliche und sonstige Nutzung unbrauchbar machen, wird jeder humanistisch denkende Mensch verurteilen, und habe er selbst Verständnis für "gerechten" Krieg.
-- Ich selbst habe kein Verständnis für irgendeinen Krieg, da es keinen guten oder gerechten Krieg gibt; Krieg ist immer schlecht und ungerecht für die Zivilbevölkerung, ganz egal, wer welche Munition einsetzt.
zum Beitrag08.02.2023 , 20:24 Uhr
> Verwunderlich ist doch, dass MINDESThaltbarkeitsdauer immer als HÖCHSThaltbarkeitsdauer gelesen wird.
Dies ist nicht verwunderlich, sondern gesetzlich so vorgeschrieben. Nicht bei Joghurt, möglicherweise, aber jedenfalls bei Medizinprodukten. Das Zeug DARF nach Ablauf des MHD nicht mehr verwendet werden, egal, in welchem Zustand es ist.
Tut man es trotzdem, und es treten dann Probleme damit auf, ist man dafür haftbar. Dagegen für Probleme, die vor dem MHD auftreten, ist der Hersteller haftbar.
Und deshalb werden Sie in der Gesundheitsindustrie keinen ernstzunehmenden Player finden, der Medizinprodukte nach Ablauf ihres MHD noch einsetzt.
zum Beitrag07.02.2023 , 18:54 Uhr
Das ist nicht nur Plastik, es sind Sterilgutverpackungen mit einer Kunststofffolie auf der einen, und einer dampfdurchlässigen Gaze auf der anderen Seite; das Zeug wird ja vor der Sterilisation darin verpackt und gesiegelt. Diese dampfdurchlässige Sterilbarriere hält halt nicht ewig, weil es am Ende doch irgendein Zellulosezeugs ist.
Und deswegen haben diese Verpackungen eine begrenzte Lebensdauer, und ebenso das darin verpackte Zeug; dabei ist es völlig unerheblich, wie sinnvoll es ist, daß im Alltag getragene Masken steril sein müssen; es ist vorgeschrieben, dass diese Masken als Sterilgüter verpackt und behandelt werden müssen, und damit auch, dass sie ein MHD haben.
Diese Vorschriften können auch nicht mehr geändert werden, denn das kommt inzwischen alles von der EU.
Die Gesundheitsindustrie ist nicht irgendein Gemüsehandel, wo noch die Salatblätter und der Kassenbon vom letzten Kunden im Korb liegen, sondern dort herrscht, jedenfalls auf dem Papier, Ordnung.
zum Beitrag07.02.2023 , 07:01 Uhr
So ist es.
Der standardmäßige Lagerzeitraum für Sterilgüter liegt in Deutschland idR bei 180 Tagen. Danach muss das Zeug erneut verpackt und sterilisiert werden, bevor es zum Einsatz kommen kann, weil die Hersteller der Sterilverpackungen idR nicht für einen längeren Lagerzeitraum garantieren.
Für Medizinprodukte der Klasse kritisch-A sind möglicherweise längere Lagerzeiträume bestimmt, und möglicherweise fällt dieses Maskenzeugs darunter. Wie lang auch immer aber der Lagerzeitraum ist: Wenn der und damit das MHD überschritten wird, kann man sich in Teufels Küche bringen, wenn man es ohne Resterilisation trotzdem einsetzt oder in Verkehr bringt.
(Quelle: Ich arbeite in der Branche und sehe, was da abgeht. All diese dem Laien ggf. absurd erscheinenden Regelungen sind sehr notwendig.)
zum Beitrag07.02.2023 , 06:42 Uhr
Die Hersteller können an der Stelle nichts dafür. Die Angabe und Einhaltung zwingender MHDs sind durch das Medizinproduktegesetz und als mitgeltendem Dokument in der EN-ISO-13485 vorgeschrieben.
Das mag an manchen Stellen zu komischen Effekten füren, wenn zB Masken entsorgt werden müssen, die ganz sicherlich noch nicht vergammelt sind, nur weil das MHD abgelaufen ist.
Aber insgesamt ist diese Vielfalt an Regelungen in der Healthcare-Industrie ein Segen für die Patientensicherheit, auch wenn sie hier und da zu Mehrkosten führen mag.
(Und es ist ein Segen für Leute, die gern in bequemen Büros sitzen und gegen Geld den ganzen Tag QM-Dinge tun.)
zum Beitrag23.01.2023 , 21:24 Uhr
> Ein Panzer ist so gut wie die Motivation des Panzerfahrers.
Die Motivation ist schon auch wichtig, wird aber zweitrangig, wenn davor noch die Frage auftaucht, woher man so viele Panzerbesatzungen überhaupt nehmen soll. Die wachsen ja nicht auf Bäumen, oder kommen fertig von der Uni. Das dauert etwas, sich mit so einem Ding einzufuchsen.
(Und dass Polen die veralteten A4 loswerden will, kann ich gut verstehen.)
zum Beitrag23.01.2023 , 20:56 Uhr
Sinnvoller wäre es, auf bereits fertig entwickelte Systeme dieser Klasse zurückzugreifen.
Wieso muß ein durch die BW verwendeter SPz unbedingt in Deutschland gebaut worden sein, wenn etwa Schweden oder Franzosen fertige Lösungen von der Stange dafür anbieten, und das deutlich preiswerter?
Der Leo 2 mag ja ein Meisterwerk deutscher Ingenieurskunst sein, aber was Schützenpanzer angeht, scheinen wir nicht sehr weit vorne mitzufahren. Bereits der HS-30 war ja fürwahr kein Ruhmesblatt. de.wikipedia.org/wiki/HS-30-Skandal
zum Beitrag23.01.2023 , 20:49 Uhr
Ein Bürgerrat klingt ja erstmal ganz gut, aber möglicherweise sollte man trotzdem versuchen, politische Entscheidungen im Rahmen der Verfassung zu treffen.
Wenn man nämlich erstmal von diesem Weg abweicht, dann werden das auch andere Leute probieren, deren Forderungen deutlich unappetitlicher sind als die der Klimabewegung.
zum Beitrag16.01.2023 , 03:43 Uhr
Lange Unterhosen (und langärmelige Funktionstextil-Oberteile) sind gut fürs Klima, weil man dann im Büro die Heizung runterdrehen kann.
Und man friert auch nicht so, wenn man beim Öko-Pendeln mit der Bahn mal wieder zwanzig Minuten am zugigen Bahnsteig steht, weil die Bahn mal wieder nicht kommt.
Wegen fehlender langer Unterhosen sind schon ganze Feldzüge gescheitert, und ich weiß nicht, weshalb man dieses Kleidungsstück aus einer anderen als einer rein praktischen Perspektive betrachten sollte.
zum Beitrag10.12.2022 , 17:08 Uhr
> Ein Protest der niemandem weh tut kann auch nichts erreichen.
Gilt diese Rechtfertigung des Wehtuns für alle Proteste, oder nur für gute Proteste?
zum Beitrag10.12.2022 , 09:12 Uhr
> Komplettes Verkaufsverbot muss sein.
Natürlich. Wenn die Leute sich nicht so verhalten, wie man es selbst gern hätte, muß man ihnen die Handlungen verbieten, die einem nicht gefallen, und sie bestrafen, wenn sie sich nicht daran halten. Am besten ins Gefängnis stecken, wenn sie das Bußgeld nicht zahlen können!
Allerdings braucht man für sowas ein autoritäres System, das aber bei allem Aufwand den praktischen Vorteil hat, daß man den Leuten neben der Böllerei auch noch andere Sachen verbieten kann, die sie gerne machen, und die einem nicht gefallen.
Man kann ihnen dann auch gleich verbieten, falsche Meinungen zu äußern, für die falschen Ziele zu demonstrieren, oder falsche Medienangebote wahrzunehmen.
Beim letzten Mal, als man sowas nachhaltig versucht hatte, fanden die Leute es nicht so geil, und man hat dann lieber die Demokratie eingeführt, um den Betroffenen etwas mehr Mitspracherecht zu geben.
Aber das ist ja nun offenbar auch nicht mehr richtig.
zum Beitrag28.11.2022 , 18:33 Uhr
> Dann sind wir ja wohl bald weltweit 8 Milliarden Softwareentwickler die auf Einhörnern reiten.
Nein. Um Automaten zu entwickeln und zu bauen, benötigen Sie deutlich mehr kognitive Kapazität, als für das Umhertragen von Kisten.
Nicht jeder hat die, und manche, die sie vielleicht haben, nutzen sie leider nicht.
Deswegen haben wir einen Fachkräftemangel, dessen Ursachen im Bildungswesen liegen. Es fehlt nicht an Menschen, sondern an Kenntnissen.
(Es gibt in Deutschland die Möglichkeit, arbeitsmarktrelevante Kompetenzen zu erwerben; Sie zahlen dafür keinen Cent Schulgeld, und können mit Ende dreißig noch mit einer Schülermonatskarte durch die Gegend fahren. Die Möglichkeiten sind da, aber man muss sie nutzen können und wollen.)
zum Beitrag27.11.2022 , 10:30 Uhr
> Die Welt sieht doch jetzt schon so aus: Regelungstechnisch gesteuerte Fabrikstraßen; selbst Fahrkartenautomaten werden schon durch das Smartphone ersetzt und benötigen keine Wartung mehr; computergesteuerte Lager mit digitalisiertes Bestandsmanagement
Haha ... ich mache sowas beruflich. Sie glauben nicht, wieviele Leute dafür gebraucht werden, und wie knapp die sind. Wir finden keine; nicht, weil wir ihnen zuwenig bezahlen würden, sondern weil es zuwenige gibt.
Und "Automaten, die keine Wartung benötigen, weil Smartphones" sind ungefähr so realistisch wie Einhörner. Für ein Lagersystem mit Bestandsmanagement und ERP-Anbindung brauchen Sie keine fünf Lagerarbeiter mehr, sondern drei Softwareentwickler, einen Betriebstechniker und einen Support-Typen, die nichts anderes tun, als diesen _Shoggoth_ am Laufen zu halten.
zum Beitrag26.11.2022 , 23:41 Uhr
> wird Arbeit [...] durch Automation, Regelungstechnik, Robotik [...] ersetzt
Die Leute, die all diese Wunderwerke erschaffen, werden gerade stark gesucht; mancher Automat mag vieles können, aber sich selbst entwickeln, bauen, reparieren oder verbessern kann er nicht.
Alte Berufsbilder verschwinden, neue entstehen. -- Wobei Berufe wie Softwareentwickler, Maschinenbauer oder UI-Designer auch nicht mehr wirklich neu sind.
Beispiel: Die Bahnbeamten an den Fahrkartenschaltern sind nicht (ganz) verschwunden, sondern wurden durch Leute ersetzt, die Fahrkartenautomaten entwickeln, bauen, installieren, anbinden und warten.
Das Alte ist schon immer dem Neuen gewichen, und der Mensch scheint anpassungsfähig genug zu sein, um dabei nicht überflüssig zu werden. Schauen Sie sich nur um auf dem Arbeitsmarkt: Händeringend werden Leute gesucht! Große Unternehmen, Behörden, öffentliche Betriebe -- denen gehen gerade die ganzen Boomer aus, und sie finden nicht genug Nachwuchs.
Freilich keine Hufschmiede und Stellmacher mehr, aber in der Industrie ist der Fachkräftemangel real.
zum Beitrag26.11.2022 , 23:16 Uhr
Der Artikel spiegelt Sentimentalitäten wieder, die aus irgendeiner guten alten Zeit herrühren, als alles irgendwie noch echter und ehrlicher war, auf einem jugenderinnerungsverklärten Amateurbolzplatz. Hier geht es aber nicht primär ums Fußballspielen; das ist nur der Aufhänger, um ein zahlreiches Publikum anzulocken.
Während des ganzen Spiels ist Bandenwerbung zu sehen. Und je länger gespielt wird, desto mehr Werbezeit kann man verkaufen.
(Private Unternehmen werden nicht von Leuten betrieben, denen das jeweilige Produkt ans Herz gewachsen ist, sondern von Leuten, die im Auftrag von Investoren Geld verdienen müssen.)
zum Beitrag31.10.2022 , 10:47 Uhr
> ist Artillerie die beste Lösung für das Problem Russland
Artillerie löst das "Problem Russland" sicherlich nicht. Wie soll das funktionieren? Mit Artillerie kriegen Sie alles mögliche kaputt, aber gedeihliche internationale Handelsbeziehungen bauen Sie damit nicht auf.
zum Beitrag02.10.2022 , 14:37 Uhr
> Gedanken machen, ob WIR für die Ukraine die Waffen in die Hand nehmen wollen.
Ich habe mir diese Gedanken gemacht, und das Ergebnis ist eindeutig: Nee, ohne mich. (Bin dran ausgebildet, aber trotzdem nicht.)
Die Überlegung war schnell abgeschlossen: Warum sollte ich im Dreck herumkriechen und Leute umbringen, die für den Schlamassel überhaupt nichts können -- um den finanziellen und geostrategischen Interessen skrupelloser Machthaber zu dienen, die selber schön und sicher im Warmen sitzen?
Schlimm genug, dass genug andere Leute bei sowas mitmachen. Von denen will ich keiner mehr sein.
zum Beitrag02.10.2022 , 10:52 Uhr
Bei uns im Haus leben Russen, Franzosen und und vor dem Krieg geflohene Ukrainer friedlich beieinander. Als es noch wärmer war, haben wir auf dem Hof zusammen gegrillt und Würste und Salate gegessen.
Die Kinder spielen miteinander, und die Leute betrachten sich als das, was sie sind: Nicht Angehörige irgendeiner Nation, sondern Nachbarn, die in einem Haus zusammenleben.
Es geht anscheinend auch ohne "Retraumatisierung".
zum Beitrag30.09.2022 , 07:32 Uhr
> wir geben ukrainisches Territorium gegen den Willen der Ukrainerinnen und Ukrainer auf
Kann man etwas aufgeben, das man gar nicht hat? Das ukrainische Territorium gehört uns ja gar nicht.
zum Beitrag29.09.2022 , 12:46 Uhr
Es ist doch ganz gleich, wer einen Mißstand aufdeckt; ein Mißstand ist es ja unabhängig vom Aufdecker, und dieser Mißstand wurde ja nun auch von neutraleren Instanzen bestätigt.
Der Staat hat sich hier selbst delegetimiert, weil er anscheinend unfähig war, eine der Grundlagen der Demokratie -- freie Wahlen -- ordnungsgemäß zu gewährleisten, was aber zu seinen Aufgaben gehört.
zum Beitrag29.09.2022 , 12:32 Uhr
> Wer hat etwas von der Zerstörung der Pipelines?
Davon haben alle diejenigen etwas, die uns NLG in Tankern verkaufen können, da nun endgültig geklärt ist, ob wir über NS1 und NS2 beliefert werden können. Ein Staatschef hatte ja bereits Anfang Februar zu Protokoll gegeben, dass NS im Fall eines russischen Einmarsches nicht geduldet werden wird.
Und die Mittel dazu hat jedes moderne Industrieland mit Meereszugang.
zum Beitrag20.09.2022 , 17:00 Uhr
> fragt man sich, warum der Wunsch nach Frieden mit Russland was ganz besonderes zu sein scheint im Gegensatz zu Frieden allgemein
Frieden ganz allgemein ist gut für alle Menschen, die dann nicht mehr im Krieg leben müssen. Und Frieden mit Russland hat nicht nur diesen Vorteil, sondern dazu noch den, dass dann das Gas hier billiger wäre.
zum Beitrag19.09.2022 , 07:46 Uhr
Die Linke wird nicht zerbrechen, sondern sie ist schon zerbrochen. Die Tatsache, dass die innere Führungsspitze der Partei so gegen eine ihrer prominentesten Galionsfiguren austeilt, legt beredtes Zeugnis davon ab. Die Linke ist ein Schiff mit gebrochenem Kiel, das nur noch durch ein paar Stahlplatten und Farbschichten zusammengehalten wird.
Es gibt einen grundsätzlichen Konflikt zwischen den "modernen" Linken, die an der Seite der USA für Diversität, Gender etc kämpfen, und den "alten" Linken, die auf Frieden, Wohlstand für alle und Frieden mit Russland stehen.
Ich habe erst gestern wieder mit welchen von den letzteren geredet, auf dieser Kuba-Fahrraddemo in Berlin. Sie sehen allesamt die Gefahr, dass die Zielgruppe der "alten" Linken nach Rechts abwandert, wenn die Politik im Sinne der "modernen" Linken dazu führt, daß der Ofen ausgeht, und sie zu allem Überfluss auch noch als rückständig bezeichnet werden. Die andere Protestpartei empfängt diese Leute dagegen mit offenen Armen, wird durch den Riss in der Linkspartei de facto gestärkt.
Das ist ein Problem: Die Schwäche der Linken an sich wäre erstmal kein großes, aber es wird groß, weil es zugleich eine Stärkung der Rechten bedeutet.
(Quelle: Ich demonstriere gern, und rede dabei gern mit den anderen Demonstranten. Auf beiden Seiten, es ist einfach soziologisch interessant.)
zum Beitrag19.09.2022 , 07:23 Uhr
Ja, die gibt es. Und Munition dafür sollte auch noch massenhaft in irgendwelchen Depots liegen. Es hat Gründe, dass die da einfach so rumstehen.
Das Ding ist, dass die Ukrainer keine Leo1 wollen, weil die einfach mal total veraltet sind. Technischer Stand Ende WK2 (entspricht etwa dem projektierten E50), und seitdem nichts dran gemacht. Völlig analog, der T-72 ist ein Flugtaxi dagegen.
Außerdem bliebe die Frage, wie lange die Industrie braucht, um Oldtimer-Panzer wieder flottzumachen, die seit Jahrzehnten nicht bewegt wurden. Auf Anhieb wird kein einziger von denen anspringen.
zum Beitrag19.09.2022 , 07:18 Uhr
Die KZ der Nazis wurden durch Panzer befreit, die heute niemand mehr würde haben wollen, wenn es sie überhaupt noch gäbe.
zum Beitrag18.09.2022 , 11:30 Uhr
Ich denke auch, dass es gute Gründe dafür gibt, akute Konflikte nicht mit Waffenlieferungen noch weiter zu befeuern, durch die nur noch mehr Leute sterben.
Mir persönlich sind Menschenleben wichtiger, als die formalen Grenzen einer Nation.
zum Beitrag18.09.2022 , 11:25 Uhr
Das Problem bei deutschen Panzerlieferungen an die Ukraine ist doch in Wirklichkeit, daß wir dafür überhaupt nicht genug Panzer haben.
270 Leo2 aktuell, von denen weniger als die Hälfte einsatzbereit sind: Wenn wir der Ukraine also Kampfpanzer in nennenswerter Stückzahl liefern wollen, haben wir anschließend selbst keine mehr.
Man kann nicht etwas verschenken, das man gar nicht hat. Und so einen Kampfpanzer können Sie halt nicht bei Amazon bestellen, und am nächsten Tag wird er aus dem Depot geliefert. Die Depots würde sich rasch leeren, und neue Produktionszyklen dauern bei sowas Jahre.
Und die (mE guten) Gründe dafür, keine Waffen in Kriegsgebiete zu liefern, verschwinden in meinen Augen nicht, nur weil dieses Kriegsgebiet jetzt die Ukraine ist.
zum Beitrag06.09.2022 , 21:03 Uhr
Die Motorsteuerung muß ein Update kriegen, oder falls das nicht möglich ist, ausgetauscht werden. Das ist ein Chip auf einer Platine, nichts großes.
Technisch ist das kein Problem, aber rechtlich ist es eins.
zum Beitrag30.08.2022 , 16:43 Uhr
Wenn Leute das Vertrauen in die Medien verlieren, kann man die Ursachen dabei natürlich bei den Leuten suchen. Oder bei den Medien, was vielleicht zielführender ist.
Und wenn man sich anschaut, wieviele "Verschwörungstheorien" sich inzwischen als gelebte Praxis herausgestellt haben, ist der "Glaube" an solche Theorien jedenfalls auch nicht völlig abwegig.
zum Beitrag28.08.2022 , 13:54 Uhr
Viele studieren dann allerdings irgendein Laberfach, für das es keine Nachfrage gibt, und landen dann am Ende doch wieder bei einer Fastfood-Kette.
Die STEM-Abschlüsse, die auf dem Markt nachgefragt werden, sind nicht ganz leicht zu erwerben; sonst hätten mehr Leute welche davon, und sie wären nicht so knapp.
zum Beitrag19.08.2022 , 05:18 Uhr
> der Mensch als Arbeitskraft überflüssig
Natürlich werden immer mehr Jobs von Automaten übernommen.
Aber irgendjemand muß die Dinger entwickeln, bauen, einrichten, warten, reparieren ... und dafür braucht man dann doch wieder Menschen, wenn auch mit anderen Qualifikationen als bei denjenigen, deren Jobs wegautomatisiert werden.
Aber Leute braucht man. Den ganzen QM-Overhead in überregulierten Branchen wie Healthcare oder Defense kann man auch nicht so einfach automatisieren; es gibt Ansätze, aber sie stecken noch in den Kinderschuhen.
Das reine Programmieren wird zunehmend automatisiert, aber die eigentliche Entwicklung nicht einmal ansatzweise. Dafür ist auch eine Menge Kommunikation mit Anwendern notwendig, und die sind nunmal Menschen, die mit anderen Menschen reden wollen, und nicht mit irgendwelchen Chatbots.
Die Idee, daß die ganze Arbeit irgendwann nur noch von Maschinen erledigt wird, ist bestechend, aber ein Irrglaube. Technischer Fortschritt braucht Kreativität, und die haben Automaten derzeit noch lange nicht.
zum Beitrag13.08.2022 , 11:54 Uhr
Auf die Beine zu zielen, ist unsicher. Sie sind schwer zu treffen, vor allem, wenn der Gegner gerade läuft. Möglicherweise ist er auf unter Armlänge heran, bevor Sie ihn getroffen haben.
Deshalb lernt man: Haltepunkt ist Körpermitte, und das ist aus taktischer Sichet auch völlig richtig so.
Eine MP5 statt einer Pistole zu benutzen, ist sicher etwas drüber, aber bei korrekter Anwendung wären die Ergebnisse mit Pistolen keine anderen gewesen. Ist beides 9mm.
zum Beitrag13.08.2022 , 11:48 Uhr
Beim Versuch, einen Konflikt mit einem mit einem Messer bewaffneten Jugendlichen friedlich zu klären, müsste der Sozialpädagoge sich einem ganz erheblichen persönlichen Risiko aussetzen; Messer sind auf kurze Distanz gefährlicher als jede andere Waffe, da potentiell tödlich und enorm beweglich.
Das mit der MP5 mag übertrieben gewesen sein, aber ich würde mindestens eine Pistole mitnehmen, und spätestens ab sieben Meter oder weniger proaktiv tätig werden, Haltepunkt Körpermitte. (Auf die Beine zu zielen, ist unsicherer als Roulette.)
Es ist einfach eine Frage der Eigensicherung. Einsatzkräfte werden in sowas geschult, aus Gründen. Keiner will sterben, auch Polizisten nicht.
zum Beitrag02.08.2022 , 09:20 Uhr
Diese Systeme benötigen proprietäre Munition, also nicht irgendwelche Allerwelts-155mm-Granaten, die es überall gibt. Die Frage ist: Wieviele solcher Raketen sind überhaupt lieferbar?
Und weiter ist die Frage: Wieviele davon liegen in Depots, und wieviel kommen aus der aktuellen Produktion?
Wenn die Ukraine davon in einem gegebenen Zeitraum mehr verbraucht, als die westlichen Hersteller nachproduzieren können, ist diese Hilfe nicht nachhaltig, denn dann stehen die großartigen (und teuren) MLRS nutzlos (bzw eher schadlos) auf dem Acker herum.
Noch wieder eine andere Frage ist, ob die für den Betrieb solchen Großgeräts zwingend notwendige Wartungslogistik existiert -- Ersatzteile müssen ja nicht nur herangeschafft, sondern auch in einer geeigneten Werkstatt eingebaut werden, und durch qualifiziertes Fachpersonal. Wenn das nicht gegeben ist, sind sie nach ein paar Tagen Schrott, auch ohne Feindeinwirkung.
zum Beitrag01.08.2022 , 12:13 Uhr
> Ideologie oder Gewinnstreben
Ich arbeite im Gesundheitswesen, und ich kann Ihnen versichern, dass die Motivation hinter praktisch allen Handlungen dort Gewinnstreben ist. Ohne Geld würde das niemand machen.
Ideologie mag mit reinspielen, aber ohne Geld würden auch Ideologen dort nicht arbeiten.
zum Beitrag31.07.2022 , 12:14 Uhr
Lokale Kunst und Kultur sind wichtig, tragen sich aber idR nicht selbst. Sie sind kein Ersatz für eine nachhaltige Stadtentwicklung, die auch wirtschaftliche Parameter berücksichtigen muss.
Der Zuzug kulturell interessierter Pensionisten mag einen Ort bunter machen, aber wenn er vorher anscheinend nicht attraktiv für mehrwertschaffende Unternehmen war, wird er es dadurch auch nicht werden.
Wo sollen Leute mit einer ordentlichen Ausbildung arbeiten, wenn es nur noch Serviceindustrie und Kulturbranche gibt? Die ziehen dann halt weg, und bringen die Entwicklung andernorts voran. Einem Ort wie Loitz gehen sie verloren.
zum Beitrag26.07.2022 , 18:28 Uhr
Und wenn die hiesige Bevölkerung keine Lust hat, Abstriche wegen Taiwan zu machen, wird man sie eben dazu zwingen müssen.
China macht ja vor, wie sowas geht.
zum Beitrag26.07.2022 , 18:21 Uhr
> tatenlos mit an sehen
Genau, wir können ja die "Gorch Fock" schicken, falls die jemals wieder aus der Reparatur kommt.
Wir könnten ja nicht mal unsere eigenen Landesgrenzen gegen die Luxemburger Gendarmerie verteidigen, geschweige denn die von Taiwan gegen die Chinesen. Das ist doch völlig illusorisch, dass unser Außenministerium dazu mehr als hohle Statements erzeugt, oder unser Vertedigungministerium mehr als lustige Versprecher.
zum Beitrag26.07.2022 , 15:33 Uhr
> unerheblich ob T-72 oder Leopard 2
Wenn dies unerheblich wäre, würde Polen ja nicht auf den Leo2 bestehen, sondern wäre mit den angebotenen Leo1 zufrieden.
Es ist aber nicht unerheblich, denn der Leo1 ist technologisch etwa auf dem Niveau des T-72, sprich: komplett veraltet, er ist obsolet, taugt noch fürs Museum -- aber nicht für Panzergefechte mit einer modernen Armee wie der russischen.
Der Witz dabei ist, dass "wir" von diesen deutlich moderneren und tauglicheren Leo2 selber nur 200 Stück haben, von denen ungefähr die Hälfte funktioniert. Und KMW kann davon einen pro Monat bauen, oder auch drei, wenn sie auf Dreischichtbetrieb umstellen.
Kampfpanzer unterliegen einer zügigen "Evolution", wenn Sie so wollen, sie veralten rasch, ebenso wie Kampfflugzeuge und dergleichen. Panzerung, Feuerkraft, Sensoren etc, das entwickelt sich alles weiter, und in so einer alten Schüssel haben Sie gegen modernes Gerät kaum eine Chance.
Es hat Gründe, warum Polen gern 44 Leo2 für 200+ T-72 hätte ... weil die modernen Leos nicht nur finanziell deutlich mehr wert sind, sondern auch auf dem Gefechtsfeld.
(Source: Been there, done that. Nichts für ungut :-)
zum Beitrag26.07.2022 , 14:58 Uhr
Das Ding ist halt, dass eine in diesen Dingen weitestgehend unbewanderte Ministerin den osteuropäischen NATO-Staaten im Rahmen dieser Ringtausch-Aktion Waffen versprochen hat, die es noch gar nicht gibt, oder die die BW nicht abgeben kann, weil sie die selber braucht, oder zu brauchen glaubt.
Wenn man unfähiges Personal einsetzt, gelingt kein Projekt, und es gibt am Ende nur schlechte Presse.
zum Beitrag26.07.2022 , 14:52 Uhr
Ich finde ja auch, dass die Lieferung von nur noch mehr Waffen nicht geeignet ist, einen Krieg zu verkürzen.
zum Beitrag21.07.2022 , 15:14 Uhr
Ich bin dagegen, sich so dermaßen zu betrinken, daß man die Kontrolle verliert. Ich bin auch dagegen, überall leere Flaschen liegenzulassen, oder sie gar kaputtzuschmeißen (ich fahre Fahrrad). Ich bin auch dagegen, andere Leute zu verprügeln, ohne einen vernünftigen Grund. Gegen sexuelle Belästigung bin ich auch; das ist schlicht und ergreifend verboten, aus gutem Grund.
Aber genauso bin ich dagegen, den Leuten das Biertrinken in Parks zu verbieten.
Man verbietet ja auch nicht allen Leuten das Autofahren, nur weil ein paar Bakaluten dabei über die Stränge schlagen. Man verbietet auch nicht das Bahnfahren, obwohl es dabei manchmal zu Vorfällen kommt. Selbst die Industrieproduktion ist erlaubt, obwohl es dabei nachweislich zu Arbeitsunfällen und Dreckemissionen kommt.
Aber man soll im Park kein Bier mehr trinken dürfen? Was für ein piefiger Biedermeier ist das denn?
zum Beitrag11.07.2022 , 06:46 Uhr
Das Problem ist, dass die Bauämter ihre offenen Stellen nicht besetzen können, weil Bauingenieure in der freien Wirtschaft mehr verdienen.
Wohnungen werden nicht von Sachbearbeitern geplant und gebaut, sondern von Fachkräften. An denen mangelt es.
zum Beitrag11.07.2022 , 06:32 Uhr
> Wenn eine Idee die Massen ergreift, wird sie zu materieller Gewalt. > Und ohne Gewalt, fürchte ich, wirds nichts mit dem Klimawandel.
Ich versuche gerade, Beispiele in der Geschichte dafür zu finden, dass eine durch eine Idee beseelte Masse mit Gewalt irgendetwas konstruktives erreicht hätte. Dafür fallen mir umgehend jede Menge Beispiele für ideologisch beseelte Massen ein, die mit Gewalt immensen Schaden angerichtet haben.
Gewalt kann Ziele erreichen, das ist völlig richtig. Allerdings muss sie sorgfältig gezielt und dosiert werden, idealerweise durch erfahrene Profis, um nicht mehr Schaden als Nutzen anzurichten. Sorgfältiges Zielen und Dosieren ist aber oft nicht das, was Massen von Amateuren tun.
Ändern können Sie freilich viel, auch mit ungezielter und falsch dosierter Gewalt. Es passiert ja ständig. Allerdings stellt sich in den meisten Fällen heraus, dass es dadurch keine effektive Verbesserung gab.
(Außerdem: Gucken Sie sich die Rebellen der letzten Generation doch mal an. Dünne Arme, keine militärische oder sonstige Ausbildung, und ihre schärfste Waffe ist es, sich mit Sekundenkleber auf der Straße festzukleben. Wieviel wirksame Gewalte wollen Sie da erwarten?)
zum Beitrag08.07.2022 , 09:37 Uhr
Na, da wird es nochmal etwas Sahne obendrauf geben.
Es sei ihnen ja gegönnt, aber möglicherweise hätte man da jemanden einstellen sollen, der die ihn finanzierenden Steuerzahler vorher etwas weniger verunglimpft hat.
zum Beitrag04.07.2022 , 18:41 Uhr
> Deutschlands Standortnachteil ist eine schwere Sprache
Deutschlands Standortnachteil sind hohe Steuern und Abgaben. Das ist gut für Gering- oder Gar-nicht-Verdiener, weil sie wenig Steuern zahlen, und ggf von hohen Sozialleistungen profitieren können.
Fachkräfte dagegen sind idR Gutverdiener, müss(t)en hier Steuern ohne Ende zahlen. Sie würden von den dadurch finanzierten Sozialleistungen aber nicht profitieren, weil sie sie idR nicht brauchen.
Es ist nicht die Sprache, die qualifizierte Fachkräfte einen Bogen um Deutschland machen lässt, sondern es ist eine Steuerlast, die weltweit ihresgleichen sucht.
(Und dass wir uns hier mehr oder weniger einhändig von einer zuverlässigen Energiezufuhr abgeklemmt haben, sieht von Weitem möglicherweise auch nicht wie ein Standortvorteil aus.)
zum Beitrag04.07.2022 , 18:15 Uhr
Ich finde ja, dass Kochrezepte keine Nationalität haben. Nationalismus ist in vielen Fällen ohnehin fragwürdig, aber ihn an einer Gemüsesuppe festzumachen, halte ich für völlig absurd.
zum Beitrag28.06.2022 , 20:59 Uhr
Ich habe aus praktischen Gründen nicht verweigert. Es war zwar streckenweise ein idiotischer Gammeldienst, aber ich habe dabei ein paar Sachen gelernt, die ich nicht missen möchte.
Allerdings entscheide ich gern selbst, gegen wen ich Gewalt anwende und gegen wen nicht, und irgendein Nationalstaat oder irgendeine "Friedensmission" würde mir als Motiv nicht ausreichen, um andere Leute umzubringen.
So haben damals etliche gedacht. Diejenigen, die damals unbedingt freiwillig nach Jugoslawien wollten, wurden von den meisten anderen für etwas meschugge gehalten.
zum Beitrag22.06.2022 , 11:45 Uhr
Es ist das eine, sich gegen einen Angreifer zu wehren, oder auch dem Angegriffenen Waffen zu liefern. Militärische Auseinandersetzungen gibt es, seit der spitze Stock erfunden wurde.
Etwas anderes ist es aber, die Feindseligkeiten von der militärischen auf die kulturelle Ebene zu tragen: Denn Militäroperationen mögen taktischer Notwendigkeit geschuldet sein; der Boykott der Kultur des "Feindstaates" aber ist Barbarei.
Es ist Barbarei, Medien zu verbieten, Bücher und Musik, nur weil sie aus dem "Feindesland" stammen. Es ist auch Barbarei, völkerverbindende Jugendprojekte nicht zu prämieren, weil irgendjemand etwas dagegen haben könnte, oder weil die betreffende Völkerverbindung gerade nicht dem aktuellen Narrativ entspricht.
Krieg sollte eigentlich gar nicht geführt werden. Aber wenn er geführt wird, sollte er sich auf die militärische Ebene beschränken, auf taktische Gefechtshandlungen; es sollten schlimmstenfalls Truppen gegen Truppen kämpfen, wobei oft schon genug Schaden angerichtet wird -- wenn diese Feindeligkeiten aber auch auf die kulturellen Beziehungen zwischen den Ländern ausgeweitet wird, auf eindeutig zivile Bereiche, sind die Kollateralschäden deutlich höher.
Ich finde diese Entwicklung sehr schade. Ich bin als Ingenieur kein großer Freund von Gesten und Zeichensetzen, und auch für den Besuch eines Jugendtheaters bräuchte ich schon wichtige Gründe; aber in diesem Fall und der jetzigen Situation hätte es mich gefreut, wenn so ein Projekt -- das ja letztlich die Hoffnung auf eine Reparatur der Beziehungen zwischen den Völkern transportiert -- unterstützt worden wäre.
Wir schütteln hundert Milliarden für die Rüstungsindustrie aus dem Ärmel, aber für so eine konstruktive Veranstaltung ist dann nichts mehr übrig. Ich finde das beschämend.
zum Beitrag21.06.2022 , 15:33 Uhr
> mit 1990 Technologie kämpfen
Moderneres Zeug kriegt die Ukraine kaum. Die Entwicklung der vielgelobten (und tatsächlich ziemlich guten) PzH2000 begann 1987.
Waffensysteme aus den 90ern sind heute noch ziemlich modern. Als obsolet gilt das Zeug aus den 60ern und 70ern, obwohl das gegen ähnliche Systeme durchaus noch brauchbar ist.
(Wir hatten beim Bund noch Panzer und Gewehre aus den 50ern. Die Produktzyklen in der Branche sind deutlich länger als bei zivilen Produkten.)
zum Beitrag21.06.2022 , 14:51 Uhr
> wären [...] Tierquälerei egal?
Ich behaupte: Sie _sind_ egal, wie der menschliche Umgang mit Nutztieren und mit dem Lebensraum von Wildtieren zeigt.
Das ist ein milliardenfaches, globales und alltägliches Problem, an dem das Schicksal einer einzelnen Haustaube genau gar nichts ändert.
Der Einsatz von drei Industriekletterern hätte daran ebensowenig geändert, selbst wenn er stattgefunden hätte.
zum Beitrag20.06.2022 , 14:29 Uhr
Mir fehlt hier etwas die Verhältnismäßigkeit. Wenn diese Haustauben eine besonders bedrohte Art wären, könnte ich einen gewissen Aufwand zur Rettung eines einzelnen Exemplars einsehen; aber sie sind nicht bedroht, sondern eine Plage. Auf manchen S-Bahnhöfen wachsen richtiggehende Stalagmiten von Taubenkot empor, und erfahrene Anwohner meiden die Stellen unter den Bahnbrücken, die besonders dicht "gekennzeichnet" sind.
Für so eine Aktion drei Industriekletterer anreisen zu lassen, die dann nicht mal zum Einsatz kommen -- das ist nicht nur aus ökonomischer, sondern auch aus ökologischer Perspektive grober Unfug.
zum Beitrag15.06.2022 , 15:27 Uhr
Sie haben darin Recht, dass die Ausbeutung Afrikas durch Europäer dort stellenweise unschöne Zustände herbeigeführt hat.
Zählen dazu auch ungewollte Schwangerschaften?
zum Beitrag15.06.2022 , 08:27 Uhr
Wenn ein Job notwendig ist, sollte er marktüblich bezahlt werden. Zwangsarbeit ist in Deutschland verboten.
zum Beitrag15.06.2022 , 08:05 Uhr
> Und wir tun so, als ginge uns das nichts an
Der Glaube daran, dass weiße Mitteleuropäer für die Geschicke von Afrikanern zuständig seien, ist ein Relikt aus vergangenen Zeiten.
Es geht uns tatsächlich nichts an. Wir würden uns ja auch die Einmischung anderer Länder in den hiesigen Umgang mit Schwangeren verbitten.
zum Beitrag11.06.2022 , 10:53 Uhr
Ich möchte alle Radfahrer aufrufen, sich an der Sternfahrt zu beteiligen: Zum einen ist es für eine gute Sache, und zum anderen macht es einfach großen Spaß, mit vielen anderen zusammen mit dem Fahrrad auf breiten Straßen zu fahren, ohne dabei durch Autos gestört zu werden.
Und die Gelegenheit, auf der A100 oder der A115 entlangzuradeln, gibt es auch nicht jeden Tag.
zum Beitrag07.06.2022 , 12:53 Uhr
Die telefonische Krankschreibung habe ich nicht genutzt; Tatsache ist aber, daß man nicht viele Allgemeinmediziner ausprobieren muss, um mit etwas Schnupfen gelbe Zettel für zwei Wochen zu bekommen.
Eine andere Errungenschaft der Corona-Zeit ist das Homeoffice, auf das wir die gesamte Entwicklung seit Q1/20 umgestellt haben. Es erspart jeden Tag etliche Mannstunden an Pendelei, wir brauchen weniger Bürofläche, die Kollegen nerven sich nicht mehr gegenseitig im Büro, und verfahren weniger Sprit, bzw setzen sich im Berufsverkehr auf dem Fahrrad weniger Unfallgefahren aus.
Für vollständig digitalisierbare Jobs war Corona im Grunde ein Segen.
zum Beitrag06.06.2022 , 07:31 Uhr
Ich finde, dass Sie das Problem sehr schön zusammengefasst haben, formal wie inhaltlich.
Es ist dem im Grunde nichts mehr hinzuzufügen, außer: Infolge der nicht stattfindenden Mobilitätswende im Städtebau sind Radwege oft entweder nicht vorhanden, oder bucklig und schmal. Auf denen will man nicht fahren; und ein ordentliches Lastenrad könnte man auf ihnen auch nicht überholen, selbst wenn man es wollte.
Ihre Argumentation stimmt wegen des Logistikproblems aber leider auch dann noch, wenn es die notwendige Radverkehrsinfrastruktur gäbe, wovon wir aber noch noch sehr weit entfernt sind.
(Berlin hier, Rennrad. Radfahren ist lebensgefährlich; das kann man hier freiwillig machen, aber es wäre unverantwortlich, irgendjemanden -- direkt oder indirekt -- dazu zu zwingen.)
zum Beitrag06.06.2022 , 07:16 Uhr
Wir sind deshalb nicht vom Pferdewagen auf das Lastenrad umgestiegen, weil es nicht genug Fahrer gäbe, die Lust haben, das ganze Zeug in der Gegend herumzufahren, das heute in Vierzigtonnern über hunderte Kilometer transportiert wird.
Sie können die Logistik einer arbeitsteiligen Industriegesellschaft -- die wir nun einmal sind -- nicht mit Fahrzeugen bewältigen, mit denen eine Person bestenfalls eine Vierteltonne bewegt, und das auch noch mit einer erbärmlichen Geschwindigkeit.
Ohne den Verbrennungsmotor wären wir nicht da, wo wir heute sind, und müssten uns die Lastenräder selber bauen.
Und zwar aus Holz. -- Denn wie wollen Sie die ganzen Rohstoffe für ein modernes Lastenrad, gar ein elektrisches, ohne Verbrennungsmotoren hierherschaffen?
Handbetrieb funktioniert nicht mehr, dafür sind wir zu weit fortgeschritten.
zum Beitrag06.06.2022 , 07:07 Uhr
Das sehe ich ähnlich. Damit das funktioniert, bräuchten wir andere Menschen.
Und wir wären dann nicht das erste System, das daran scheitert, dass es diese anderen Menschen einfach nicht gibt, oder jedenfalls nicht genug von ihnen.
(Die Dinosaurier haben es versäumt, etwas gegen Meteoriteneinschläge zu unternehmen, und sind ausgestorben; nach ihnen sind dann andere gekommen, und denen wird es irgendwann genauso ergehen. History happens.)
zum Beitrag03.06.2022 , 13:49 Uhr
> Es ist vollkommen irrelevant, ob die AfD-Abgeordneten "demokratisch gewählt" wurden.
Das sehe ich nicht so. Sie sind gewählte Volksvertreter, auch wenn einem das durch sie vertretene Volk nicht gefallen mag.
Daher haben sie dieselben Rechte und denselben Status wie ihre Abgeordnetenkollegen der anderen Parteien.
Und ich sehe es als eine der Stärken unseres politischen Systems, derlei auszuhalten.
zum Beitrag03.06.2022 , 08:46 Uhr
Man muss die AfD ja nicht mögen, aber ihre Abgeordneten wurden genauso demokratisch gewählt, wie die aller anderen Parteien.
Sie haben dieselben Rechte. Sie dürfen Anträge einbringen und auf die Zustimmung anderer Abgeordneter hoffen, und dürfen auch deren Anträgen zustimmen. Sie vertreten ihre Wähler nicht mehr und nicht weniger als die Abgeordneten der anderen Parteien.
Unabhängig vom konkreten Antrag mit den Windrädern sollten alle Abgeordneten dieselben Rechte haben und gleich behandelt werden. Der Ansatz, einige von ihnen durch ein "Kooperationsverbot" quasi von der demokratischen Willensbildung auszuschließen, ist nicht im Sinne der Verfassung.
zum Beitrag26.05.2022 , 18:06 Uhr
> der Umzug in die Stadt ist jederzeit möglich
Natürlich. Wenn Sie das Glück haben, jemanden zu finden, der Ihnen in einer passablen Lage noch um 13 Euro kalt was vermietet. Und das ist noch ein Schnäppchen.
Das Problem ist: Es ist nicht einfach nur teuer, sondern Sie müssen auch erstmal was finden. In Berlin ist es jedenfalls keineswegs mehr so, dass der Umzug dorthin jederzeit möglich wäre.
zum Beitrag21.05.2022 , 13:02 Uhr
Ich hab auch noch einen:
Wenn alle Hierarchiebenen vom Peon bis zum Vorstand selbst erfahren haben, dass Homeoffice besser ist als Pendeln, und auch die wöchentlichen "Präsenztage" stillschweigend abgekündigt wurden, macht die Entwicklung einfach weiter Homeoffice.
Niemand kann sie daran hindern, solange Entwickler auch noch von anderen Firmen gesucht werden, die freudig Homeoffice anbieten, um überhaupt noch Leute zu finden.
zum Beitrag18.05.2022 , 11:24 Uhr
Man kann ordentliche Fahrräder im Grunde nicht mehr draußen lassen, vielleicht für maximal 20 Minuten vorm starkfrequentierten Rewe, und auch dann nur mit fettem Abus-Bügel am Rahmen gesichert. Sonst muß man sie mit reinnehmen -- bei Freunden in die Küche, im Büro hinter den Schreibtisch, zu Hause in den eigenen Keller; die Tiefgarage ist schon nicht mehr sicher genug.
Schnellspanner verbieten sich. Man braucht große Westentaschen, um Tacho, Navi, Licht etc immer mitzunehmen, auch wenn man mal eben nur im Späti ein Bier holt.
-- Und die Politik tut wenig bis nichts; jeder Dorfsupermarkt stellt mehr brauchbare Fahrradbügel auf, als die Berliner Bezirke.
zum Beitrag16.05.2022 , 08:40 Uhr
Als überwiegend Dienstreisender hätte ich mit einer Entschleunigung der Bahn kein Problem, es zahlt ja die Firma.
Die würde das naturgemäß völlig anders sehen.
zum Beitrag16.05.2022 , 08:16 Uhr
> Wie wär's mit "Fuck you, Impfgegner" T-Shirts?
T-Shirts sind reine "Sprechakte", sie bewirken in der Realität nichts.
Hier in Berlin etwa werden jeden Tag so viele und auch teilweise so absurde Aussagen getätigt, dass eine weitere Aussage einfach niemanden mehr interessiert.
T-Shirts mit politische Parolen sind reines virtue signalling, sie haben keine Auswirkung auf die Realität.
Hinzu kommt, dass die Beschimpfung des politischen Gegners idR nicht dazu führt, dass dieser seine Ansichten ändert.
zum Beitrag16.05.2022 , 07:52 Uhr
> leihst du eine Passende gebrauchte Mehrweg- Verpackung
Das wird ein teurer Spaß. Um haftungsmäßig auf der sicheren Seite zu sein, müssten die Anbieter solcher Verpackungen deren Aufbereitung nach dem Gebrauch zertifizieren lassen -- dafür braucht es validierte Prozesse komplett mit Pflichtenheft und Pipapo, Audits etc, was alles einen Haufen Geld kostet.
Dieser Aufwand wird durch Einwegverpackungen bisher vermieden; nicht jede Imbissbude kann sich eine QM-Abteilung leisten.
Man kann das so machen, aber dann wird man damit leben müssen, dass eine Menge Anbieter vom Markt verschwinden.
zum Beitrag15.05.2022 , 10:14 Uhr
An sich bin ich kein großer Freund von Kindern, habe keine, und will auch keine.
Aber für sichere Fahrradinfrastruktur für Kinder habe ich gestern allein deshalb demonstriert, weil die ja zugleich auch sichere Fahrradinfrastruktur für Erwachsene wäre. (Ich bin aus Pankow zu der Kidical Mass in Marzahn-Hellersdorf gefahren, um wenigstens ein paar zügige Kilometer bei der An- und Abfahrt auf die Uhr zu bekommen. Hinwegs bin ich über große Achsen gefahren, da geht das mit den Radwegen inzwischen eingermaßen; den Rückweg aber habe ich mir von OSMR zeigen lassen, das mich durch Straßen geschickt hat, deren Erbauern das Konzept "Fahrrad" anscheinend völlig fremd war.)
Unabhängig von meinen persönlichen Ansichten über Kinder gereicht es einer Gesellschaft weder zu Ehre noch Vorteil, wenn sie die Sicherheit und das Wohlergehen ihres Nachwchses vernachlässigt. Und es mag zwar ein Segen für die KFZ-Hersteller sein, aber die Ausrichtung von Städtebau auf Autos ist alles andere als ein Segen für die Lebensqualität in diesen Städten.
-- Ein herzlicher Gruß und Dank gilt übrigens der Fahrradstaffel der Berliner Polizei: Korken können die so gut wie die CM-Testosteronbrigade, und sie ist (in meiner Erfahrung) eine freundliche, hilfsbereite und nahbare Abteilung. Bürgernah halt ... Fahrradfahren verbindet die gegensätzlichsten Gruppen, weil die im Straßenverkehr auf zwei Rädern alle dieselben Probleme haben.
zum Beitrag15.05.2022 , 09:25 Uhr
Ich finde den Bremer Vorstoß gut: Denn der Verkauf von Lebensmitteln in Einwegverpackungen bedeutet ja auch, daß private Anbieter einen Teil ihres Aufwands -- eben die Entsorgung des benutzten Geschirrs -- der Allgemeinheit aufdrücken, ohne die dadurch entstehenden Kosten zu tragen.
Wenn nun eingewandt wird, dass etwa eine Imbissbude gar keine Möglichkeit hat, die Extralogistik für Mehrweggeschirr zu stemmen -- je nun, dann ist das eben so. Wer keine Möglichkeit hat, die Kosten seines Betriebs zu decken, muss anders kalkulieren, oder den Betrieb einstellen. Das ist in einer Marktwirtschaft ja kein unüblicher Vorgang.
zum Beitrag30.04.2022 , 18:55 Uhr
Tatsächlich sind die Radwege auf der Schönhauser eines sich als fahrradfreundlich rühmenden Bezirks unwürdig.
Zwischen kurzen glatten Abschnitten tauchen regelmäßig kopfsteingepflasterte Hauseinfahrten auf, falls nicht der ganze Radweg in einer krummen und schiefen Plattenbuckelpiste besteht, deren Löcher mit nicht sehr viel Liebe zugeschmiert wurden. -- Fahren Sie da mal mit einem hart aufgepumpten Rennrad entlang, und Ihr Fahrvergnügen wird sich in engen Grenzen halten.
Zu schmal sind diese Radwege auch, angesichts der dortigen Fahrraddichte.
Ob die Autos nach der Umwidmung einer Fahrspur in einen Radweg dort im Stau stehen, ist im Grunde unerheblich, denn das tun sie jetzt bereits. Die Maßnahme würde dem MIV also kaum noch schaden können (er ist dort eh kaputt), aber einen gewaltigen Nutzen für eins der umweltfreundlichsten Verkehrsmittel ever bringen können.
Hilfreich wäre auch, wenn nicht bei gefühlt jeder Baumaßnahme die ganzen Container und Sandhaufen der Bauunternehmen zielsicher auf dem Radweg zu stehen kämen.
zum Beitrag21.04.2022 , 08:30 Uhr
Ich weiß gar nicht, wie große Hoffnungen man sich da machen kann oder sollte.
Immerhin regieren die Parteien heute wieder, die Hartz4 damals eingeführt haben.
zum Beitrag20.04.2022 , 09:08 Uhr
Ich stimme Ihnen zu.
Jeder hat ein Recht auf Selbstverteidigung -- Sie, ich, alle anderen auch. Das bestreitet niemand.
Etwas anderes ist es jedoch, daraus einen Anspruch auf die Bereitstellung der dafür notwendigen Hardware abzuleiten -- der einfach mal nicht besteht, nicht für Privatpersonen, noch für Staaten.
zum Beitrag28.02.2022 , 20:58 Uhr
> dass man mit Reden allein den Frieden sichern kann?
Das kann man freilich nicht.
Aber wenn man redet, anstatt Waffen oder noch Leute dazu zu liefern, verstärkt man den Krieg jedenfalls auch nicht; und das wäre unter den obwaltenden Umständen ja bereits ein zumindest relativer Beitrag zur Friedenssicherung, verglichen mit PzF3 und Stinger-Raketen.
zum Beitrag28.02.2022 , 20:52 Uhr
> warum arbeiten wir nicht darauf hin [...]
Der Grund ist einfach und allgegenwärtig: Geld.
Schauen Sie sich mal die jüngsten Kurse der deutschen Wehrindustrie an. Rheinmetall, Hensoldt, Thyssenkrupp: Die gehen durch die Decke, da knallen bei den Aktionären die Sektkorken.
Mit Krieg wird Geld verdient, und zwar primär durch Leute, die eh schon viel davon haben. Und da Geld zugleich weltliche Macht bedeutet, dient die Politik also den Interessen dieser Leute, und nicht den Interessen von Leuten wie Ihnen und mir, die (von Ihnen kann ich es nur vermuten) keine Rüstungsaktien halten.
Es gibt zwischen denen und uns kein "wir", soweit es die Interessenlage bezüglich bewaffneter Konflikt betrifft.
zum Beitrag28.02.2022 , 20:43 Uhr
Ich kann Ihnen nur zustimmen. Gerade arbeite ich Shirers "Rise and Fall of the Third Reich" nochmal im Original durch, und die Verweigerung des Appeasement durch GB und FR in München 1938 hätte wohl in der Tat nichts geändert.
Gewalt gebiert nur noch mehr Gewalt, und bereits die Androhung von Gewalt steigert die Wahrscheinlichkeit, daß ihr Einsatz überhaupt stattfindet, oder ihr bereits stattfindender Einsatz eskaliert wird.
Das ändert freilich nichts daran, dass ein zur Gewaltanwendung entschlossener Unhold seine Absichten am Ende umsetzen wird; und dennoch macht sich jeder mit der Eskalation gemein, der in so eine Situation noch zusätzliche Waffen und Truppen wirft.
So unbillig das Handeln der Russen sein oder erscheinen mag -- sowenig setzt es uns (gerade als Deutsche) aber ins Recht, ihnen mit Waffen zu drohen; was wir aber tun, wenn "wir" der Ukraine welche liefern.
zum Beitrag17.02.2022 , 17:14 Uhr
Von Freiheit sprach ich nicht, sondern von Individualismus. Niemand ist wirklich frei, der physischen Sachzwängen unterliegt, und das tun wir alle.
Aber in einem demokratischen und *relativ* freien System ist es eben nicht vorgesehen, dass eine kleine Gruppe einer großen Mehrheit etwas aufdrückt, das diese Mehrheit gar nicht möchte, wie etwa eine blockierte Stadtautobahn im Berufsverkehr. (Verstehen Sie mich nicht falsch: Ich mag die A100 auch nicht, aber für die Leute, die darauf gerade zur Arbeit fahren wollten, war sie in dem Moment wichtiger als der CO2-Eintrag aus Lebensmittelresten, der in DE etwa vier Prozent ausmacht.)
Das kann man so oder so bewerten, aber die Mehrheitsverhältnisse waren jedenfalls eindeutig.
Aktivist zu sein, macht das eigene Anliegen nicht berechtigter als die Anliegen von Leuten, die keine Aktivisten sind. Die muss der Aktivist erstmal auf seine Seite ziehen, um eine politisch wirksame Masse oder gar Mehrheit zu erreichen, mit der sich Forderungen dann auch politisch umsetzen lassen.
Aber mit solchen Aktionen wird das vermutlich nichts.
zum Beitrag17.02.2022 , 15:58 Uhr
Wasserdampf entsteht *immer*, wenn organisches Material wie Holz, Erdöl oder Erdgas verbrannt wird. Es ist das natürliche Verbrennungsprodukt des Wasserstoffs, das in all diesen Brennstoffen enthalten ist.
Das hat mit der Restfeuchte des Holzes nichts zu tun, die an sich aber noch zur Wasserdampf"emission" eines Holzofens beiträgt, wenn auch nur in geringem Umfang.
zum Beitrag17.02.2022 , 15:44 Uhr
Es gibt in diesen Fragen kein "wir". Diese Gesellschaft ist nicht kollektivistisch, sondern individualistisch ausgerichtet.
Und wenn dieses "wir" einen höheren Stellenwert haben soll, als der "Großteil der Bevölkerung", dann finde ich das bedenklich.
(Ich komme aus einem Land, wo es früher mal üblich war, dass der Wille des Kollektivs über dem Willen des Einzelnen stand. Es war nicht schön, und auch der Umwelt ging es damals deutlich schlechter als heute.)
zum Beitrag03.02.2022 , 06:08 Uhr
Anwesenheitsverfolgung geht doch heute so, zuletzt im Restaurant: "Sind Sie geimpft?" -- "Ja, doppelt und geboostert." -- "Können Sie das nachweisen?"
Das kann ich, und hole drei digitale Impfzertifikate auf Papier hervor. Der Kellner guckt kurz, ob ein QR-Code drauf ist, liest den aber nicht ein, und will auch meinen Ausweis nicht sehen.
Für so einen Blödsinn braucht man doch nun wirklich keine App.
zum Beitrag31.01.2022 , 10:56 Uhr
> müssten sich auch FFF anschließen
Es ist allerdings keine neue Erkenntnis, dass die Menschen überwiegend nicht so sind, wie sie sein müssten.
Gesellschaften, für die Menschen notwendig sind, die so sind, wie sie sein müssten, funktionieren nicht, weil es von diesen Menschen nicht genug gibt, und Umerziehungsmaßnahmen bisher durchweg gescheitert sind.
zum Beitrag23.01.2022 , 15:04 Uhr
Das eigentliche Problem bei einer Impfpflicht ist doch kein ethisches, sondern ein technisches: Es gibt in diesem Land überhaupt kein nationales Impfregister.
Niemand weiß, wer hier schon alles geimpft, und wer noch nicht.
Damit ist eine allgemeine Impfpflicht überhaupt nicht implementierbar. Die Krankenhaus-IT ist stellenweise auf dem Stand von vor dreißig Jahren, es gibt keine Schnittstellen zu den Systemen anderer Bereiche, Zulieferer und Behörden. Die Verantwortlichen sitzen auf vollgelaufenen Access-DBs, und wollen nur noch die Zeit bis zur Rente rumkriegen. Teilweise wird noch mit der Hand dokumentiert, auf Papier, obwohl es dafür einen ganzen Markt voller funktionierender automatisierter Lösungen gibt.
Wenn ein ambulander Pflegedienst in einer (unvalidierten!) Excel-Tabelle dokumentiert, mag das erschreckend erscheinen -- bis man dann feststellt, dass das im Vergleich zur Behörden-"IT" noch äußerst fortschrittlich ist.
Da werden Tabellen ausgedruckt, per Fax verschickt, und am anderen Ende wieder eingetippt. In Westeuropa, im Jahr 2022!
Kurzum: Wir brauchen uns über die ethischen Implikationen einer Impfpflicht doch gar nicht zu unterhalten, solange wir zu ihrer technischen Umsetzung nicht einmal ansatzweise in der Lage sind.
zum Beitrag20.01.2022 , 05:29 Uhr
> wissenschaftsgesteuerte Politik
Das Problem ist, daß es "die Wissenschaft" nicht gibt. Wissenschaft ist ein Prozeß, der sich nach und nach an die Wahrheit herantastet, aber noch weit davon entfernt ist, sie gefunden zu haben.
Daher gibt es innerhalb dieser Wissenschaft stets widerstreitende Ansichten, deren unsinnige Anteile durch empirische Forschung nach und nach eliminiert werden; man sieht es jetzt gerade in der Corona-Affaire, zu der es ja auch in als seriös zu betrachtenden Kreisen durchaus gegensätzliche Ansichten gibt.
Daher möchte ich lieber in einer Demokratie leben, als in einer Technokratie, in der einige wenige (durch wen ausgewählte?) Wissenschaftler über die Geschicke entscheiden.
zum Beitrag20.01.2022 , 05:17 Uhr
Ich geben Ihnen völlig Recht; insbesondere darin, daß SACLOS-Systeme wie Milan weit davon entfernt sind, immer zu treffen.
Allerdings hatte sich mein Unmut auf den Begriff "defensive Waffen" bezogen, worunter man bestenfalls unschädliches Zeug wie Schutzwesten, Nebelmittel und Täuschkörper verstehen kann, aber eben gerade keine Raketenwerfer.
Daß die Ukraine gegen die Russen keine Chance hat, auch wenn man ihr obsolete Milan und ein paar Javelin liefert, ist mE unstrittig.
(Die ganze Panzerjägertruppe ist obsolet. In der BW hat man die schon vor zwanzig Jahren abgeschafft.)
zum Beitrag19.01.2022 , 10:39 Uhr
> Der Ausdruck "damit müssen WIR leben" > ist in meinen Augen ein Euphemismus.
Ich mag dieses "Wir" sonst auch nicht, aber hier ist es mE zutreffend: Denn mit Folgen wie überlasteten Krankenhäusern, fliehendem Pflegepersonal, Ausfällen in anderen kritischen Bereichen -- damit müssen tatsächlich "wir" als Gesellschaft leben, und nicht nur die individuellen Erkrankten.
zum Beitrag19.01.2022 , 10:27 Uhr
> Und nun?
Was den Leuten aufgezwungen wird, entscheidet der demokratisch gewählte Gesetzgeber. Das mag im Einzelfall nicht ideal sein, aber die anderen bisher getesteten Methoden zur Entscheidungsfindung waren noch weniger ideal.
zum Beitrag19.01.2022 , 10:13 Uhr
Mich stört (unter anderem) dieses Herumreiten darauf, daß das alles nur "defensive" Waffen seien.
Das ist Quatsch. Eine Panzerabwehrrakete dient nunmal dazu, einen Panzer *anzugreifen*. Dabei ist es ihr völlig egal, ob dieser Panzer gerade in das eigene Territorium eindringt, oder dem eigenen Angriff auf das gegnerische Territorium in die Quere kommt.
Hier wird seitens der NATO -- mE mit Absicht -- verwischt, daß der Begriff "Abwehr" auf der strategischen und der taktischen Ebene zwei völlig verschiedene Bedeutungen hat.
zum Beitrag16.01.2022 , 07:14 Uhr
Das Problem ist immer dasselbe: Qualifizierte Fachkräfte sind teuer, weil es erst lange dauert, überhaupt welche zu finden, und dann nochmal so lange, um sie für ihren spezifischen Job einzuarbeiten.
(Ein Jahr rechnet man für einen Softwareentwickler: Ein halbes Jahr, um ihn zu finden, und nochmal ein halbes Jahr, bis er so drinsteckt, daß er produktiv wird. Und dieses Jahr ist nicht billig, beiden Hälften sind es nicht.)
Wenn man dagegen Leute sucht, die nichts können und nichts lernen müssen (außer Fahrradfahren und Treppensteigen, so wie hier), kann man es sich leisten, sie schlecht zu behandeln, da sie jederzeit ersetzbar sind, und der Nachschub quasi unbegrenzt verfügbar ist.
Das mag jetzt zynisch klingen, und ist es vermutlich auch -- aber nichtsdestotrotz ist das halt die Realität. Ich sehe das bei meinem eigenen Arbeitgeber: In der Produktion -- wo die Anlernzeiten kurz sind -- ist die Fluktuation hoch, und der Stundenlohn gering.
In der Entwicklung und im QM dagegen müssen die Leute erstmal langwierig an organisch gewachsene Prozesse und Systeme herangeführt werden, und mit entsprechender Qualifikation verlangen sie dann natürlich auch mehr. Die behandelt man ganz anders -- weil es einfach zu teuer wäre, die Stelle nachbesetzen zu müssen, wenn der Kandidat sich angewidert davonmacht.
Das Problem ist nicht Flink oder die Gig-Economy, sondern das Problem ist unqualifizierte Arbeit. Die kann jeder machen, dafür gibt es immer genug Nachschub, und deswegen wird sie -- reine Marktlogik -- immer schlecht bezahlt.
Die Forderung, daß sich das dann eben ändern müsse, mag inhaltlich berechtigt sein, fordert aber im Subtext zugleich einen Systemwechsel weg von der Marktwirtschaft. Das wäre dann schon ein etwas größeres Projekt, als zwölf Euro Mindestlohn.
zum Beitrag12.01.2022 , 07:20 Uhr
Vom Pfeifenkraut wir rauchen und stellen fest: Wir brauchen einen Bundestagspoeten, um die Probleme wegzubeten.
zum Beitrag12.01.2022 , 07:12 Uhr
> Noch kein Gedicht da, aber die Kritik steht schon.
Das Problem sind nicht die Gedichte, die in der Poesieverwaltung erlassen werden -- sondern es ist die Tatsache, dass in einer Lage wie der jetzigen überhaupt über solchen Tinnef beraten wird, während eigentlich handfeste Probleme gelöst werden müssten.
zum Beitrag11.01.2022 , 18:14 Uhr
> Dann lieber doch alle impfen.
Ich frage mich, wer dies durchsetzen soll. Die Ordnungsbehörden sind auch ohne Corona bereits überlastet, und ein bundesweites Impfregister, das man dafür bräuchte, haben wir nicht einmal ansatzweise.
Und so, wie hierzulande die "Digitalisierung" betrieben wird, werden wir auch so schnell keins hinbekommen.
Die können es nicht. Die fordern Dinge, die ganz einfach technisch nicht umsetzbar sind. Es sind Traumtänzer.
zum Beitrag05.01.2022 , 10:03 Uhr
SUVs sind keine Geländewagen, sondern letzten Endes Kombis auf Steroiden.
(Und kein Zivilist, der noch bei Verstand ist, würde sich ein Kettenlaufwerk antun, gegen dessen Verbrauch, Verschleiß und Ersatzteilbedarf ein SUV wie ein Spielzeugauto wirkt.)
zum Beitrag04.01.2022 , 13:22 Uhr
"Serielles Bauen" nennt man das heute also.
Wir haben dazu früher "Plattenbauten" gesagt.
zum Beitrag03.01.2022 , 13:20 Uhr
(1) Sorgen Sie dafür, dass Ehepartner, Kinder und Hunde außer Reichweite sind.
(2) Der ideale Hintergrund ist eine weiße Wand.
(3) Stellen Sie die Kamera auf schwarzweiß, und regeln Sie den Kontrast hoch.
(4) Sorgen Sie für hartes Seitenlicht, um auf dem kleinen Bildchen deutlicher sichtbar zu sein.
(5) Pro-Tipp: Stellen Sie die dienstliche Webcam auf oder unter den Monitor des privaten Rechners, um zumindest visuell volle Aufmerksamkeit zu simulieren.
zum Beitrag28.12.2021 , 10:20 Uhr
> Billiglebensmittel verursachen, erhalten Armut in der Lieferkette
Und teure Lebensmittel verursachen Armut bei den Verbrauchern, und zwar besonders bei denen, die es eh schon nicht so dicke haben.
Wie man's macht, macht man's falsch; irgendjemand ist immer gekniffen.
Wenn mehr Geld in die Lieferkette soll -- was ich unterstütze -- müssen die Leute mehr für das Endprodukt bezahlen ... falls sie es noch können.
zum Beitrag25.12.2021 , 11:37 Uhr
"Bereits die alte rot-rot-grüne Regierung war sehr großzügig."
Das ist nichts als Realismus. Die Berliner Behörden wären doch schlichtweg überfordert damit, weitere Regelungen auch wirklich durchzusetzen -- nachdem sie es ja bereits nicht schaffen, die bestehenden Regeln durchzusetzen.
Die schaffen es ja nicht mal, die Leute vom Parken auf Radwegen abzuhalten.
Es ist suboptimal; aber wenn eine Behörde etwas nicht kann, dann halte ich es nicht für falsch, dass sie dann auch nicht so tut, als hätte sie es vor.
zum Beitrag25.12.2021 , 11:07 Uhr
> Was ist "gebonded"?
Das ist, wenn man sich persönlich kennenlernt, und eine entsprechende Bindung aufbaut.
Dass mehrsprachige Leute solches Denglisch in ihre Sprache einfließen lassen, ist nicht ungewöhnlich, da Englisch als Lingua Franca oftmals das Zwischenstück, sozusagen das Schmiermittel zwischen der Muttersprache und dem Deutschen ist.
Ich selbst bin deutscher Muttersprachler, und erlebe es aber auch bei mir; vermutlich, weil ich mich auch viel in englischsprachigen Communities herumtreibe.
(Ha! Eben gerade wieder!)
Ohne sowas bewerten zu wollen, meine ich aber, dass es einfach ein unvermeidlicher Effekt von Multikulturalität ist.
zum Beitrag09.12.2021 , 14:52 Uhr
"in der Realität bekommt man blöde Sprüche wenn man 1 Woche vor Fristablauf einen Termin erfragt"
In meiner Realität gab es keine blöden Sprüche, aber ich wurde trotzdem wieder weggeschickt, weil acht Tage gefehlt haben.
-- Nachdem ich stundenlang angestanden habe, und mir dabei, passenderweise, animierte Werbespots fürs Boostern angucken durfte. In einem anderen Impfzentrum gab es keine Schlange, sondern nur einen Haufen unzufriedener Leute, weil der Impfstoff ausgegangen war. Die senatseigenen Impfzentren hatten Termine ab Ende Januar, wenn überhaupt.
(Gelobt sei der Betriebsarzt, gepriesen sei er! Über den gab es dann Termine für nächste Woche.)
zum Beitrag09.12.2021 , 14:38 Uhr
Das Problem ist in der Tat logistischer Natur. Wie der Artikel richtig anmerkt, lassen sich 70'000 Pflegekräfte auch für viel Geld nicht mal eben so ersetzen. Die BW hätte gar nicht genug qualifiziertes Sanitätspersonal dafür, und das wird ja auch noch an anderen Stellen gebraucht.
Und wenn die bereits jetzt am Anschlag arbeitenden Stationen und Wohnbereiche weiteres Personal verlieren, wird das für viele Leute kein gutes Ende nehmen.
Es gibt mE nur zwei Möglichkeiten: Entweder überzeugt man genug Pflegekräfte, sich doch noch impfen zu lassen ... oder man läuft sehenden Auges in einen Notstand, gegen den die jetzige Situation noch komfortabel ist.
Hinausgezogene Stichtage und großzügige Übergangsfristen können das Problem eindämmen, aber nicht lösen.
zum Beitrag07.12.2021 , 16:54 Uhr
Es kann meines Erachtens auch nicht die Aufgabe der Bürger sein, andere Bürger zur Einhaltung staatlich verordneter Maßnahmen zu bewegen.
Dass man im ÖPNV so eine Maske tragen soll, ist eine Regel, an die sich glücklicherweise die meisten Menschen halten. Dass es die Aufgabe der Polizei oder von Sicherheitsdiensten ist, solche Regeln durchzusetzen -- auch das ist eine Regel, an die sich zum Glück die meisten Menschen halten.
zum Beitrag05.12.2021 , 06:05 Uhr
Sicher ist es richtig, dass der Arbeitsmarkt durch das staatlicherseits mehr oder weniger garantierte Existenzminimum kein völlig freier Markt ist.
Dennoch wirken zwischen Anbietern (Arbeitnehmern), Kunden (Arbeigebern), der Ware (Arbeitsleistung) und deren Preis (Gehalt) dieselben Mechanismen, die auch auf dem Markt für PKWs oder Kartoffeln wirken.
Wenn die Kunden die Wahl zwischen mehreren Anbietern haben, können sie den Preis drücken; Anbieter dagegen, die mehrere Kunden zur Wahl haben, können den Preis hochtreiben. Und knappe Ware wie zB Programmieren erzielt höhere Preise als reichlich verfügbare Ware, wie zB eine Bauhelfertätigkeit.
Bisher war man es gewohnt, dass bestimmte ungelernte Tätigkeiten -- wie zB Kellnern -- reichlich verfügbar sind, und hat also nur niedrige Preise dafür bezahlt. Dies ändert sich anscheinend gerade; die Anbieter können nun entweder höhere Preise bieten, oder stehen halt sonst ohne Ware da ... wie der Typ, der einen Porsche kaufen will, aber nur zehntausend Euro dafür hat. Oder der McDonalds, der um sieben Uhr abend schließen muss, weil er für den Hungerlohn die Schichten nicht mehr vollkriegt.
Mein Punkt war ja: Wenn der Mangel an einer bestimmten Ware (hier: Arbeitsleistung) beklagt wird, dann idR durch Leute, die einfach nicht bereit oder in der Lage sind, einen marktgerechten Preis dafür zu bezahlen.
Ein Freund von mir schrieb mal: "Gehen tut alles, es ist oft nur ne Frage der Investitionsbereitschaft."
Praktisches Beispiel: Suchen Sie eine Servicekraft für zehn Euro die Stunde, und der Zettel mit dem Angebot wird lange in Ihrem Schaufenster hängen. Aber sobald sie zwanzig Euro die Stunde bieten, werden die Leute Ihnen die Bude einrennen; wenn dies kein Marktmechanismus ist, was dann?
zum Beitrag04.12.2021 , 12:09 Uhr
Das Problem mit den privatwirtschaftlich betriebenen Benannten Stellen, die durch die zu zertifizierenden Betriebe beauftragt und bezahlt werden, ist branchenübergreifend, und tritt so zB auch in der Gesundheitsindustrie auf.
Es mag jetzt etwas übertrieben klingen, dass man sich solche Zertifikate über die Einhaltung diverser ISO-Normen einfach kaufen kann -- aber de facto läuft es darauf hinaus, seit dieses ganze Zertifizierungswesen vor einer Weile liberalisiert, und an private Player übergeben wurde.
Man kann nicht etwas "durch den Markt regeln" lassen, und dann glauben, dass es dabei dann noch um irgendetwas anderes als Geld gehen würde.
zum Beitrag04.12.2021 , 11:18 Uhr
Die Arbeitgeber, die sich jetzt darüber beklagen, dass sie keine Leute finden: Die kommen mir vor wie jemand, der für zehn Scheine einen fabrikneuen Porsche kaufen möchte, keinen bekommt, und sich dann über einen Porschemangel beklagt.
Es gibt keinen Mangel an Arbeitskräften. Es gibt einen Mangel an Gehältern, für die diese Leute zu arbeiten bereit sind.
Auf einem Markt für Produkte wundert sich niemand, dass Preis, Angebot und Nachfrage sich wechselseitig beeinflussen, und gefragtere Produkte dann eben teurer werden; und auch nicht darüber, daß höhere Preise für eine Ausweitung des Angebots sorgen.
Und wenn dieselben Mechanismen jetzt auf einmal auch auf dem Markt für Arbeitskräfte sichtbar werden, reiben die Arbeitgeber sich verwundert die Augen; was genau haben die an einer Marktwirtschaft nicht verstanden?
zum Beitrag03.12.2021 , 08:59 Uhr
An der Überlastung des Gesundheitssystems tragen nicht Ungeimpfte die Schuld, sondern diejenigen, die dieses Gesundheitssystem ökonomisiert und so dafür gesorgt haben, dass (scheinbare!) Überkapazitäten abgebaut wurden, und die verfügbaren Ressourcen auf Kante genäht sind.
(Quelle: Ich arbeite für diese Leute.)
zum Beitrag30.11.2021 , 07:26 Uhr
Sie haben völlig Recht. Wir suchen zum Teil monatelang nach Leuten, die wenigstens überhaupt irgendwie programmieren können.
Das Problem dabei ist: Fachinformatiker kann man nicht einfach so backen, wie Eierkuchen.
Die müssen Mathe können, um überhaupt zu verstehen, was sie da tun. Und wenn da die Lücken zu groß sind, kriegt man das mit einer späteren Fortbildung nur noch mühsam bis nicht mehr glattgezogen.
Der Mangel an Ingenieuren und Softwareentwicklern ist dabei hausgemacht, ist eine Funktion des hiesigen Bildungssystems. Die Mängel beginnen in der Grundschule, und setzen sich über den gesamten Bildungsweg hinweg fort. Angesichts dessen, was im US-amerikanischen Bildungssystem abläuft, wird es voraussichtlich auch nicht besser.
Insofern kann man jedem mit ein bißchen Zahlenverständnis nur raten, auf Java, C# oder Python zu gehen, da ist der Job mittlerweile so sicher wie der eines Beamten. (Und SQL! Befassen Sie sich unbedingt mit SQL, auch wenn es erstmal eklig aussieht; aber ohne DBs läuft heute im Grunde nichts mehr.)
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