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Nach Druck der BundesregierungDas Verbrenner-Aus kippt

Die EU-Kommission will die Flottengrenzwerte für Autos aufweichen. Die Union feiert. Doch Wissenschaftler warnen.

Das „Verbrenner-Aus“ galt als wichtigstes Symbol für eine klimafreundliche Politik Foto: Marijan Murat/dpa
Eric Bonse

Aus Brüssel

Eric Bonse

Das Aus vom „Verbrenner-Aus“ ist offenbar ausgemachte Sache. Nach massivem Druck von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und dem bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) will die von der deutschen Europapolitikerin Ursula von der Leyen (CDU) geführte EU-Kommission ihren Vorschlag zu Flottengrenzwerten für Autos aufweichen.

Die EU-Behörde werde am Dienstag vorschlagen, auch nach 2035 noch Neuwagen mit Verbrennermotoren zuzulassen, heißt es in Brüssel. Das Ziel, den CO₂-Ausstoß der Autoflotten um 100 Prozent auf null zu verringern, werde auf 90 Prozent abgesenkt, erklärte der CSU-Politiker Manfred Weber nach einem Gespräch mit von der Leyen.

Damit würde der Green Deal, den von der Leyen 2019 nicht zuletzt auf Druck der Klimabewegung ausgerufen hatte, zu Makulatur. Die EU-Kommission hat bereits eine ganze Reihe von Umwelt- und Klimagesetzen ausgehöhlt oder auf die lange Bank geschoben. Das „Verbrenner-Aus“ galt als wichtigstes Symbol für eine klimafreundliche Politik.

Nun feiern CDU/CSU einen „Sieg der Vernunft“. Weber hatte bereits vor Wochen medienwirksam angekündigt, dass er persönlich für das „Aus vom Aus“ kämpfen werde. „Damit ist das Technologieverbot für den Verbrenner vom Tisch“, erklärte Weber. Alle in Deutschland gebauten Motoren könnten damit weiterproduziert werden. Das gelte auch für Hybride.

Weber macht Druck

Allerdings können Weber und von der Leyen nicht allein entscheiden. Für die Revision der Flottengrenzwerte braucht es die Zustimmung des Europaparlaments und der 27 EU-Staaten. Weber spricht nur für die konservative Europäische Volkspartei, die die größte Fraktion im Parlament stellt. Er setzt von der Leyen immer wieder unter Druck.

Selbst in der EU-Kommission gibt es noch Vorbehalte gegen den abrupten Kurswechsel. Dort sind nicht weniger als sechs EU-Kommissare mit dem Thema beschäftigt. Die fürs Klima zuständige Kommissarin Teresa Ribera hat vor einer Aufweichung der Klimaziele gewarnt. Die spanische Sozialistin könnte noch Änderungen durchsetzen.

Unklar ist auch, ob alle EU-Staaten mitziehen. Frankreich und Spanien hatten sich im Oktober in einem gemeinsamen Brief dafür ausgesprochen, die EU-Vorgaben weitgehend beizubehalten. Allerdings scheint Paris nun zu Zugeständnissen bereit – wenn dafür neue Anreize für eine industriefreundliche Produktion in Europa geschaffen werden.

Im Europaparlament stößt vor allem die Art der „Einigung“ auf Widerspruch. „Anscheinend haben EVP-Chef Weber und Präsidentin von der Leyen sich im Hinterzimmer auf eine Abänderung der Flottengrenzwerte geeinigt“, kritisiert der SPD-Europaabgeordnete Tiemo Wölken. Dabei würden sie mit Rechten und Rechtsextremen gemeinsame Sache machen.

Grüne: Schlingerkurs schafft Planungsunsicherheit

„Eine Aufweichung der Ziele ist schlecht für den Wirtschaftsstandort Europa“, kritisierte die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Terry Reintke. Der Schlingerkurs schaffe Planungsunsicherheit. Von „verkehrspolitischem Irrsinn“ spricht der linke EU-Abgeordnete Martin Günther. Die Industrie brauche klare Orientierung.

Patrick Plötz, Wissenschaftler am Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung in Karlsruhe, nannte eine Aufweichung des Null-Gramm-Ziels für 2035 grundsätzlich falsch. Der Absatz von Pkws mit Verbrennungsmotor sinke seit Jahren. Der Verband der Automobilindustrie VDA betonte, man müsse erst noch die Details der Neuregelung abwarten.

Neben Vorschlägen zu den Flottengrenzwerten dürfte die EU-Kommission am Dienstag auch begleitende Maßnahmen wie eine Batterie-Strategie und Vorschläge für umweltfreundlichere Dienstwagen vorlegen. Damit will von der Leyen offenbar ihren Kritikern entgegenkommen und für Akzeptanz werben, bevor sie beim Klimaschutz auf die Bremse tritt.

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57 Kommentare

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  • Es scheinen viele Kommentierende zu wissen, das man die Autoindustrie an die Wand fährt, nur nicht die Manager in den Firmen.

    Vielleicht geht es aber auch anders aus. Die Aufweichung auf 90% Reduktion bedeutet immer noch, grob, dass nur ein Verbrenner auf 9 E-Autos verkauft werden darf. Kein Autobauer kann deshalb die E-Auto Entwicklung stoppen.

    Zu befürchten ist allerdings, dass eine erstmalige Aufweichung nicht die einzige Aufweichung bleibt. Denn je näher 2025 rückt (und das ist bald...), desto höher könnte der Druck werden, auch von der Strasse. Bleibt es aber beim 1 vom 9, wird vielleicht gelost, wer noch einen Verbrenner bekommt. Aber vielleicht möchte aber auch keiner mehr einen (unwahrscheinlich, solange noch Benzin/Diesel angeboten wird).

    Das eigentliche Problem ist ein anderes. Es wurde ja schon oft diskutiert, dass man von dem Individualauto weg müsste - das wird außerhalb des S-Bahnrings viel viel schwieriger zu erreichen sein. Die Bahn bestellte gerade Busse, aber viel zu wenige für eine komplette Umstellung und die Produktionskapazitäten reichen bei Weitem nicht.

  • Die Ölstaaten und alle, die dranhängen freuen sich über weitere Profite,



    China freut sich über den wachsenden Vorsprung bei Technologie und den Absätzen,



    Trump freut sich über die EU, die sich selbst schwächt,



    Merz freut sich bestimmt auch, nur worüber eigentlich?

  • Man wird sich 2035 fragen wie man damals noch so blöd sein konnte. 10 Jahre sind viel Zeit für eine Batterieentwicklung die rasend schnell fortschreitet. So wie das I-Phone den Telefonmarkt umkrempelte so wird es auch beim E-Antrieb kommen. 2035 wird niemands mehr ein Auto mit Wählscheibe, sorry mit Verbrenner kaufen wollen. Bitte etwas mehr Vertrauen in unsere Wissenschaft.

    • @mwinkl02:

      Da unterschätzen Sie aber die Nachfrage nach solchen Autos. Denn nicht nur die Batterie sondern auch die Infrastruktur muss sich mitentwickeln.



      Und noch gravierender: Der Markt ist nicht nur Deutschland. Für die Marken sogar ein eher kleiner Markt.



      In 90% der Welt werden auch in 50 Jahren noch verbrenner die Regel sein, denn manche Länder haben nichtmal ein solides Stromnetz, da braucht man über E-Autos nicht mal theoretisch nachdenken.

    • @mwinkl02:

      Nur hat man für das I-Phone nicht das Wählscheibentelefon verboten, und genau das ist der springende Punkt !



      Last doch die Verbraucher selber Entscheiden was sie haben möchten, wenn ( ??) die E-Autos technisch, finanziell, so viel besser sind als Verbrenner werden sie sich auch ohne Verbote durchsetzen.

    • @mwinkl02:

      Ich fahrer selbst ein nicht sehr günstiges Elektrofahrzeug. So einfach wie sie es darstellen ist es aber nicht. Zum einen fehlt in Deutschland eine kostengünstige und CO2-neutrale Stromerzeugung. Die wird es auf mittlere Sicht auch nicht geben. Außer sie haben eine eigene Wallbox sind die Preise an Ladestation zum Teil schlicht absurd. Zum anderen bleibt abzuwarten, ob Elektrofahrzeuge erschwinglicher werden und insbesondere, ob es überhaupt einen Elektrogebrauchwagenmarkt mit für die Mehrheit bezahlbaren Fahrzeugen geben wird. Ein Verbrenner läuft heutzutage 15 Jahre, ein E-Fahrzeug Akku, insbesondere der verbreitete NCM-Typ, wird 15 Jahre tendenziell nicht schaffen. Fraglich ist, ob ein Akkuwechsel nach 10 Jahren wirtschaftlich sinnvoll darstellbar sein wird. Hoffentlich gibt es dafür dann einen Markt. Eines stimmt allerdings - wer es sich leiten kann fährt in 10 Jahren elektrisch. Wir werden sehen, wieviele Menschen das in Deutschland dann sind.

  • Mit Vollgas ins wirtschaftliche Abseits. Die deutsche Mehrheitsgesellschaft lümmelt wirtschaftlich scheinbar noch immer in den 1960er Jahren rum. Amerika brennt, Europa pennt, der Sieger heißt China. Der Postillon hat's mal wieder auf den Punkt gebracht (beste News-Ressource neben der taz) : www.der-postillon....12/verbrenner.html

  • Das Verbrenner-Aus kippt

    Die EU-Kommission will die Flottengrenzwerte für Autos aufweichen. Die Union feiert. Doch Wissenschaftler warnen.



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    Eindeutig im Sinne des Volkes! ;-( Wenigstens der paar Prozent, die an Öl, Autos usw verdienen. Was kümmer den CO² Ausstoß. Das Klima kippt doch für die o.a. findet sich bestimmt ein kühles Plätzchen, das von Klimaflüchtlingen frei sein wird! :-(

    Die wiss. Daten sind allgemein bekannt, die jetzt schon entstehenden Kosten & Probleme auch. Solide, beziffert, nachrechenbar, man(n) muss nur wollen.

    Btw. Und dann denken EU, die Regierungen, vor allen Dingen unsere, für eine "kleine Gruppe & deren Geschäft" Politik zu machen!

    Ps. Oh Herr wirf... nein stop ,,,, wirf 3l Hubraum-Dieselmotoren mit gefälschten Daten vom Himmel. Da kann vielleicht Kollateralschaden entstehen, aber das ist wirksamen als Ersatzteile für LEUTE, die sich weigern, die zu nutzen! :-(

  • taz: *Nach massivem Druck von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und dem bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) will die von der deutschen Europapolitikerin Ursula von der Leyen (CDU) geführte EU-Kommission ihren Vorschlag zu Flottengrenzwerten für Autos aufweichen.*

    Müsste es nicht eher so heißen? *Nach massivem Druck von einem deutschen BlackRock-Vertreter und der bayerischen "Bratwurst- und BMW-Lobbyvertretung", will die EU-Autolobby (unter der Führung einer Mutter von sieben Kindern, die aber alle auf wundersamer Weise von dem herannahenden Klimawandel verschont werden) in Brüssel ihren Vorschlag zu Flottengrenzwerten für Autos aufweichen.*

    taz: *„Damit ist das Technologieverbot für den Verbrenner vom Tisch“, erklärte der CSU-Politiker Manfred Weber nach einem Gespräch mit von der Leyen.*

    Die Chinesen werden sich über so viel Dummheit sehr freuen und Europa in den nächsten Jahren mit ihren günstigen und guten E-Autos "überfluten". Das kommt halt davon, wenn man Unions-Politiker - bei denen der Verstand noch im vorigen Jahrhundert steckt - auf hohe politische Chefsessel setzt, obwohl sie da nicht hingehören.

  • "Das Ziel, den CO₂-Ausstoß der Autoflotten um 100 Prozent auf null zu verringern, werde auf 90 Prozent abgesenkt..."



    Wozu die Aufregung? Da wird doch nur ein Ziel, das nicht zu erreichen ist, durch ein anderes Ziel ersetzt, das genau so wenig zu erreichen ist, siehe die Rechnung von @Axel Berger weiter unten [1] (dabei war er noch so freundlich, mit Durchschnittsstrom zu rechnen statt mit Marginalstrom).



    Erhaltungssätze (Energie, Materie...) scheinen nicht so das Ding der EU zu sein, und auch nicht das einiger "Wissenschaftler".



    Ich könnte mich schief lachen, wenn die Sache nicht so ernst wäre.



    [1] taz.de/Nach-Druck-...bb_message_5137792

    • @sollndas:

      Ich sehe es so, dass das Ziel nicht erreicht werden will - von wem auch immer.



      Mein Nachbar will das genau so wenig wie Christian Lindner.



      Loriot modifiziert zitiert: "Ein Leben ohne Verbrenner ist möglich, aber sinnlos".

  • Meine Güte, man muss doch nur mal auf den Stromverbrauch in Deutschland schauen. In der Nacht von 12-13.12. 60 GWh/h, davon 13.7 erneuebare, 9 Import und 36 konventionell erzeugt. Eine größere Zahl an E-Autos würde nur den Strombedarf und daher die Erzeugung durch konventionelle Krfatwerke und den Import erhöhen, von CO2 Einsparung keine Spur. Um neue E-Autos klimafreundlich zu betreiben müsste es mehr erneuerbare Energie, vor allem aber Stromspeicherung geben denn wenn die Sonne tagsüber scheint, man aber das Auto bei der Arbeitsstelle abstelllt dann hilft das auch nicht. Eine geeignete und wirtschaftliche Speichertechnologie gibt es aber nicht und wird es wohl in nächster Zukunft auch nicht geben. Wunschdenken und Vorschriften setzen die Gesetze der Physik nämlich nicht ausser Kraft. Leider sieht es so aus als ob die meisten Befürworter des Verbrenner-Aus die Zusammenhänge nicht mal im Ansatz verstehen können. Bei er Fachkompetenz von Göring-Eckhard (Atomstrom verstopft die Netze, haha) , und auch den neuen Vorständen der Grünen wundert mich das allerings überhaupt nicht.

    • @Gerald Müller:

      Den Aspekt, daß Elektroautos im Gegensatz zu Verbrennern im Winter einen erheblich höheren Verbrauch haben, als im Sommer (Verbrenner auch mehr, aber nur wenig mehr), habe ich bewußt weggelassen. Das ist zu schwer zu quantifizieren und es gehen zu viele Annahmen ein, auf die man sich nur schwer einigen könnte. Auch habe ich nur den Betrieb gerechnet.



      Die 30 000 Kilometer bis zum Abtragen des Herstellungsaufwandes stammen aus der Werbung der Elektrobefürworter. 30 000 km sind bei typischer Nutzung dieser Fahrzeugklasse zehn Jahre. Danach ist nach den meisten Quellen der Akku auch ohne Nutzung so gealtert, um getauscht werden zu müssen. Der Ertrag resp. die Einsparung wäre dann im Vergleich zum Verbrenner selbst bei völlig emissionslosem Strom (mit dem die o.g. Zahl berechnet wurde) null.

    • @Gerald Müller:

      E-Autos selbst mit Bidirektionalem Laden zusammen mit Gas- bzw. Wasserstoffkraftwerken werden die Lösung sein zusammen mit vielen weiteren Mosaiksteinen….

  • Anstatt konkurrenzfähige E-Fahrzeuge zu produzieren bestückt man das Technologiemuseum.



    Der Markt wird dieses Retrodenken hart bestrafen, man kann nur hoffen, dass die Vorstände der Konzerne dazulernen, sonst werden sie von den chinesischen Herstellern überrollt.

  • Selbst wenn die ganze Erde brennt,



    Die Christ-Union zeigt ihr Talent



    Und lobbyiert - hocheffizient.



    Sie löscht die Feuer mit Benzin



    Und denkt: „Wer weiß, was ich verdien.“

    • @StarKruser:

      Die Retromänner von der Union,



      leben im Gestern und klammern,



      bei der Neuerung wollen sie nur jammern,



      die Grünen, die Grünen, die verbieten,



      dabei will ich mir nen Hummer mieten.



      Donnere raus das CO2, wird nicht so schlimm sein,



      außerdem machts nix aus,



      die Chinesen blasens doppelt raus.

  • Widerlich, wie die wenigen positiven Dinge die zur Erhaltung unserer Lebensgrundlage beschlossen wurden, nun wieder rückgängig gemacht werden, nur um die Gier von Menschen zu befriedigen, die sowieso schon mehr haben als sie brauchen.

  • Ich verstehe die Aufregung nicht. Die EU erlaubt im Zweifel den Verkauf von Verbrennerprodukten. Damit ist nix darüber gesagt, was entwickelt, gebaut und gekauft wird. Das tarieren Kunden und Hersteller immer wieder neu aus. Gut so!

  • Die aktuelle Koalition steigt aus dem Pariser Klimavertrag aus.



    Nichts Neues bei den KlimaleugnerInnen der Union.

    Bei der SPD war es angeblich immer unklar. Obwohl auch Scholz sich sehr oft auf die Seite der FDP gegen Habeck gestellt hat.

    Nun also die offizielle inhaltliche Entkernung der SPD: Panzer statt Diplomatie, Sanktionen statt sozialer Gerechtigkeit, CCS statt Windkraft.



    Traurig, das die Tochter des großartigen Hermann Scheers diese Aufweichung der Klimaziele mitträgt.



    Ganz zu schweigen übrigens von Özdemir und seinen BW-„Grünen“

  • Amerika nimmt Europa in die Mangel und ist bestrebt seinen energieabhängigen Wohlstand mit billigem Öl zu überschwemmen. Europa hat geopolitisch die A.....karte und bezieht nicht unwesentlich aus amerikanischen Handelsbeziehungen seine Energie. Dumm ist, wer nicht an seiner CO2-reduzierten Perspektive arbeitet.

  • Endlich haben unsere Manager in der Autoindustrie und die Koryphäen der Union die Marktlücke erkannt. Demnächst fabrikneue Oldtimer im Angebot und in ein paar Jahren gibt es dann wie zu Zeiten von Bertha Benz das Benzin wieder in der Apotheke. Ich habe ein gutes Gefühl :-)

    • @Axel Schäfer:

      Selbst wenn das Verbot gekommen wäre, würden auch 2065 noch Verbrenner fahren und für die wird auch Benzin gebraucht.



      Eines meiner Motorräder ist 47 Jahr Jahre alt und läuft noch wie eine eins. I

    • @Axel Schäfer:

      Bitte vergessen Sie nicht das auch die sog Koryphäen der SPD und der Grünen all dies mittragen.

      Konsequenter Klimaschutz in wird in D aktuell leider nur noch von der Linkspartei befürwortet.

  • Momentan gibt es einen Markt für Beides: e-Autos und Verbrenner.



    Unternehmen, die nur Verbrenner anbieten, bedienen einen kleineren Markt, damit weniger Umsatz.



    Was sie anbieten möchten, muss jedes Unternehmen selber entscheiden. Je nachdem kann es Sinn machen, nur eines oder beide Antriebsarten anzubieten.



    Eine gesetzliche Vorschrift für e-Autos macht mMn nur Sinn, wenn der Strom weitesgehen emissionsfrei produziert wird. Da sind wir hier noch weit von entfernt (im Gegensatz zu etwa Schweiz, Frankreich oder Finnland).

    • @T-Rom:

      Sie leben offenbar, wie auch CxU, in der Vergangenheit.

      Wetten, dass in 10 Jahren keiner mehr einen stinkenden Verbrenner kaufen will. Ausnahmen sind vielleicht Hamsterkäufer wie bei Glühbirnen, die auch unverkäuflich gehortet wurden.

      Der EE Anteil am Strommix hat in 2025 bereits 60% überschritten. Bis 2030 werden es 80%, es sei denn die AfD kommt an die Macht und lässt Windkraftanlagen abreißen. Da ist vielleicht der Unterschied zum dritten Reich. Damals wurden wenigstens Autobahnen gebaut, allerdings mit Zwangsarbeit.

      Bei unverändert stetigem EE und Speicherausbau wird der Anteil 2035 beim Strommix dann bei über 90% liegen.

    • @T-Rom:

      2035 sind wir doch schon weiter. Dann wird ca. 70 - 80 % des Stroms ohne CO2 produziert. Deshalb verstehe ich Deine Logik nicht.



      Es geht um Neuwagen mit einer Lebensdauer von 15 Jahren. Also um den Zeitraum 2035 bis 2050. 2050 müssen wir auf netto-null bei CO2 sein. Denk noch mal nach.

      • @stephan44:

        Da sind wir dann mal gespannt, ob das so kommt. Aktuell sieht es ja eher nicht danach aus. Nur Polen hat von unseren Nachbarn einen noch höheren CO2 Ausstoss pro kWh Strom.

    • @T-Rom:

      Unternehmen verhalten sich aber nicht immer logisch. Gerade die Autoindustrie müsste eigentlich langfristig planen. Viele Manager tun das aber nicht, sondern planen nur bis zur nächsten Boni-Zahlung. Deshalb braucht es manchmal einen Anstoß der Politik.

      Was jetzt gemacht wird, ist eine kurzfristige Hilfe. Langfristig wird es dazu führen, dass uns die chinesische Industrie einfach platt fährt, weil deutsche Autobauer weiter Kapital in altertümliche Technik stecken, statt sich voll darauf zu konzentrieren, den vorhanden Rückstand bei modernen Autos wenigstens aufzuholen.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Das ist sicher ein mögliches Szenario. Wenn die Unternehmen so entscheiden, dann ist das eben so in einer Marktwirtschaft. Konnte ja auch keiner Nokia dazu zwingen, auf Smartphones umzugsteigen. Die Finnen haben es trotzdem überstanden.

  • Nicht wenige Autobauer haben sich bereits für 100% E-Auto entschieden. Und die Produktion von Verbrennern runtergefahren.



    Wie sieht VW das Ganze eigentlich?



    Und was ist mit den vielen Zulieferern, die ja auch bereits die Weichen in Richtung E-Mobiität gestellt haben?



    Und schließlich: Wie viele Verbraucher in D werden nun, ähnlich wie bei den Gas- und Ölheizungen, doch noch mal auf einen Verbrenner setzen?



    Weber und die Rechten fahren gerade die deutsche Autoproduktion an die Wand.

  • csU-Weber sagt, dass es ideologische Spinnerei sei, die Verbrenner zu verbannen - Klima ist bei dem gar kein Thema. Die Menschen in D sollten endlich erkennen, dass diese Regierung nur und ausschließlich zeitnahe Vorteile aka Profite für die Wirtschaft (hier Automobilkonzerne) im Blick hat. Ein paar Jahre später wird diese Industrie wieder lautstark zetern, der Staat möge helfen, da der Markt dann von E-Autos aus China, Frankreich oder sonstwoher gesättigt werden wird. Das hatten wir schon mal, auch in der Solarbranche. Wie kann man nur so verblendet, so kurzsichtig, so lobbygesteuert regieren???

    • @Perkele:

      > Klima ist bei dem gar kein Thema



      Sicher? Ein Elektroauto stößt im Betrieb, ganz ohne Berücksichtigung der Mehraufwandes der Herstellung, halb so viel Kohlendioxid aus wie ein Verbrenner. Ist eine Verbesserung, aber keine so besonders große. Mit dem neuen Gesetz wird die Reduktion um 90 % gefordert. Das macht wirklich einen Unterschied. Fordern kann man viel.

      • @Axel Berger:

        Ein Elektroauto stößt im Betrieb überhaupt kein Kohlendioxid aus, alles andere ist Bullshit.

        • @Flix:

          Dem habe ich jetzt wirklich nichts mehr hinzuzufügen.

      • @Axel Berger:

        Fachleute belegen, dass ein E-Auto in 2 - 3 Jahren trotz der Herstellungskriterien dem Verbrenner turmhoch überlegen ist, was Klimascädlichkeit angeht. Das ist unbestritten. Hinzu kommt, dass man eine moderne Technologie zugunster der des letzten Jahrhunderts vernachlässigt, gestrig ist und sich damit selbst die Chance nimmt, im Welthandel der Zukunft eine in diesen Dingen wichtige Rolle zu spielen. Ich wiederhole: bei der Solarenergie und der Windkraft haben wir diesen Kardinalfehler gemacht - lernt man da nix draus, will man nicht lernen?

  • Dummheit wird früher oder später bestraft. Ausbaden werdens die folgenden Generationen. Die deutsche Autoindustrie wird's auch nicht mehr retten.

    • @Okti:

      Das ist ja das Problem. Die Autoundustrie ist (fast) weg und mit ihr die entsprechenden Arbeitsplätze. Wird sich die zukünftige Generation überhaupt noch ein Auto leisten können?

    • @Okti:

      "Retten" wird die deutsche Autoindustrie nur eines: wenn sie Fahrzeuge produziert die vom Konsumenten nachgefragt werden. Die gegenwärtige Nachfrage an E-Autos beträgt 20 Prozent, 80 Prozent der Verbraucher bevorzugen Verbrenner. Dies verschiebt sich aber stetig in Richtung E-Auto. Am Markt werden also diejenigen bestehen, die die gegenwärtige Nachfrage bedienen können und die Entwicklung von E-Autos voran treiben. Ich gehe fest davon aus, dass dies auch von den Inhabern und Konzernlenkern der deutschen Automobilhersteller so gesehen wird.

  • Da geht es um politisch motivierte, rechtspopulistische Zugeständnisse an Teile der Autolobby. Aber da sind dann auch die Firmen, die es dann bald nicht mehr gibt?

    Mehr Sorgen würde mir machen, dass ja auch die schönen US-amerikanischen Fahrzeuge betroffen wären. Hoffentlich merken die das einfach nicht.

    Und sonst werden wir Europäer auch weiterhin für die ganze Welt Verbrenner produzieren, so lange das auf den anderen Kontinenten so gefragt bleibt. Das bleibt doch das Hauptproblem.

    • @ttronics:

      Hier wird in Kürze nüscht mehr produziert, zumindest in Schland. Was weg ist, ist weg.

  • Wann hat der „Staat“ denn das letzte erfolgreiche Wirtschaftsunternehmen gegründet?

    • @Altlinkerkonservativer:

      Die Bahn war sehr erfolgreich, bis 1933 der erste Autokanzler ans Ruder kam.



      Die französische Rüstungsindustrie ist auch recht erfolgreich.



      Sind nur mal 2 Beispiele...

    • @Altlinkerkonservativer:

      Das muss er ja auch gar nicht. Was er hingegen tun muss, ist Unternehmen und Maßnahmen fördern, die in die Zukunft investieren und der Gesellschaft dadurch von Nutzen sind. Was die Bundesregierung an jeder möglichen und unmöglichen Stelle macht, ist das genaue Gegenteil. Sie schadet der Gesellschaft zum Wohle weniger, in diesem Fall einigen Automanagern, die noch mal mit veralteter Technologie ihre Boni sichern wollen.

  • In China werden Elektrofahrzeuge wegen der Luftqualität in Millionenstädten gefördert. Für die stimmt es, kein Auspuff und keine Abgase. Kohlendioxid wird aber wegen der Klimawirkung begrenzt und dafür ist es völlig irrelevant, wo auf der Welt es emittiert wird, allein die Menge zählt.



    Vorher war das Gesetz klar, keine Verbrennungsmotoren. Jetzt heißt es "90 % weniger CO2". Rechnen wir nach, was das heißt und ob nach 2035 Elektroautos erlaubt sein werden.



    Nehmen wir einen Benzinmotor mit 7 l/100km. Benzin hat 750 kg/m3, rund 82 % Kohlenstoffanteil und aus 12 kg Kohlenstoff werden 44 kg CO2. Das ist eine Kohlendioxidemission von 15,8 kg/100km. Ein Elektroauto verbraucht rund 20 kWh/100km. Der Strom darf also für einen Gleichstand der Emission mit 790 g/kWh erzeugt werden. Da ist der heutige Strommix besser, laut Agora ist es knapp die Hälfte. Elektroautos sind im Betrieb also besser, aber bei weitem nicht so viel, wie die Werbung glauben machen will.



    Jetzt sollen nur noch 10 % davon erlaubt sein, also 79 g/kWh. Das ist mit Backupkraftwerken illusorisch und wird es auch 2035 noch sein. Das heißt also, wird das Gesetz so beschlossen, gar keine Auto mehr, auch keine elektrischen.

    • @Axel Berger:

      "In China werden Elektrofahrzeuge wegen der Luftqualität in Millionenstädten gefördert."

      In Ländern wie China oder Indien geht es dabei hauptsächlich um die Vermeidung von Smog. Der in europäischen Gefilden nur sehr selten vorkommt.

      Co2 ist ein natürlicher Bestandteil der Luft und hat lediglich gesundheitliche Auswirkungen auf den Menschen wenn er in zu hoher Konzentration vorkommt. Ganz anders verhält es sich bei Feinstaub und Mikroplastik, diese haben schon in geringen Konzentrationen zellverändernde Wirkung und sind in hoher Konzentration verantwortlich für Herz-Kreislauf und Lungenkrankheiten.

      Der Reifenabrieb bei E-Autos ist um ein vielfaches höher als bei Verbrennern. Bei uns in Norwegen ist der Anteil der E - Autos relativ hoch und in allen Städten ist ein rapider Anstieg der Feinstaubbelastung zu verzeichnen.

      Die Metastudie Global Burden of Disease berechnete 2021 das die jährliche Erhöhung des PM 2,5 (particulate matter) Wert schon bei Konzentrationen um 10 µg/m3 zu einer absoluten Erhöhung von Diabetes, Schlaganfall, Herzinfarkt führt und langfristig die Lebenserwartung um über 3 Jahre senkt. In norwegischen Städten lag die Erhöhung deutlich über den angegebenen Wert.

    • @Axel Berger:

      Sie haben die Speicher vergessen, die dafür sorgen, dass die fossilen Backup-Kraftwerke bis 2035 nur noch bei seltenen langen Dunkelflauten angeworfen werden müssen. Bis 2045 gibt es dann so viele EE Überschusszeiten, dass zB Wasserstoff und durch Methanisierung erneuerbar erzeugtes Gas als Backup verwendet wird.

  • Als wenn in 10 Jahren noch irgendwer neue Verbrenner aus Europa haben wollen würde. Aber die Konkurrenz in China wirds freuen.

    • @pumble:

      Nennen Sie mir einen Grund, warum in 10 Jahren keiner mehr Verbrenner haben wollen soll. Aktuell sind deutschlandweit drei Viertel der Wahlberechtigten für das Aus vom Verbrenner-Aus.

      Das wird auch in 10 Jahren nicht anders sein. Kaum jemand will bei ansonsten identischen Bedingungen ein E-Auto. Sie verkaufen sich nur durch staatliche Förderungen.

    • @pumble:

      Branchenverbände schätzen den globalen Marktanteil von E-Autos in 2035 mit 32% in Europa, 40% in China und 10% in den USA. Der Rest der Welt hat dann immer noch keine nennenswerte Ladeinfrastruktur. Dort werden auch in 10 Jahren noch 90% Dieselfahrzeuge betrieben werden.

      • @Šarru-kīnu:

        Also in China liegt der Marktanteil von Elektroautos schon heute bei 48%. Irgend etwas scheint mit den Schätzungen der "Branchenverbände" nicht zu stimmen.

      • @Šarru-kīnu:

        Das stützt sich jetzt aber eher auf den Gedanken, dass die Entwicklung in sog. Entwicklungsländern stehen bleibt, da aber dort China ziemlich aktiv ist ändert sich dort an manchen Orten die Infrastruktur schneller als wir unsere reparieren können. Davon mal ab fährt man in Ländern wo der Sprit billig ist auch kaum Diesel-Pkw das ist dort den Lkw vorbehalten.

  • Na, wenn die Planungsunsicherheit der Industrie für die grüne Abgeordnete das einzige Problem darstellt, dann ist es ja gut. Als ich sie 1983 bei meiner ersten Wahl in den Bundestag gewählt habe, war das noch eine ganz andere Partei mit fast dem gleichen Namen.

    Politische Entscheidungen sind offenbar keine politischen Entscheidungen, sondern schlichte Klientelpolitik für die jeweils reichsten Industriezweige. So geht Demokratie - offenbar. Dazu kommt noch, dass niemand sich in irgendeiner Weise der Zukunft unseres Planeten verpflichtet fühlt. Meine Legislaturperiode und mein fetter Sitz sind gesichert, was wäre sonst noch wichtig? Und die Gartenparty bei VW war ja so toll.

    Ach, wären wir doch noch von absoluten Herrschern regiert! Dann könnte man wenigstens sage "die sind halt nur mit sich beschäftigt". Aber das Ganze bekommt eine giftige Note wenn wir es mit gewählten Vertretern des Volkes zu tun haben. Dann muss man sagen "das Volk ist offenbar der Meinung, dass Zukunft nicht so wichtig ist". Auch, oder gerade die mit Kindern. Voll Maso, die Menschheit.

    • @Jalella:

      Das Problem der hiesigen Demokratie, gelesen als Oligarchie, ist, dass die Interessen einiger weniger sehr viel wichtiger sind als die der Mehrheit. Aber es ist unser aller Schuld, dass wir diese egomanischen Blutsauger gewähren lassen. Insofern ist es nur angebracht, wenn diese Zivilisation beizeiten den Preis bezahlen wird müssen.

      • @Okti:

        Widerspruch, die Mehrheit kauft Verbrenner nicht E-Autos. Die Interessen der Mehrheit - welcher?



        Die meisten wollen Essen, Trinken, Urlaub, Dach überm Kopf und V...., alles andere ist zweitrangig.



        Der Mehrheit ist das Klima egal!

      • @Okti:

        Sie können getrost sein, dass es auf dem Gebiet von Schland in ca. 20 Jahren (vielleicht auch eher) eine industrielle Wüste geben wird.