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Ulf Poschardt zur Mobilitätswende„Teslas sind öde Autos“

Elektromotoren passen gut in Waschmaschinen, aber nicht in Autos, findet „Welt“-Chef Ulf Poschardt. Ein Gespräch über Sportwagen als Kulturgut.

Ulf Poschardt in seinem Ferrari Testarossa, der meist in der Werkstatt steht Foto: Doro Zinn
Ulrich Schulte
Interview von Ulrich Schulte

Ulf Poschardt ist für ökologisch denkende Linke der Darth Vader der Medienwelt. Chefredakteur und Sprecher der Geschäftsführung der konservativen Welt-Gruppe, Autoliebhaber und Turboliberaler. Poschardt schreibt gegen vermeintliches grünes Verbotsdenken an, er hasst das Tempolimit und fährt gerne schnell. Triggerwarnung: Die heimliche Hauptrolle in diesem Interview, das in einer Werkstatt in Berlin-Steglitz beginnt, spielt ein schwarzer Ferrari Testarossa, 12 Zylinder, 390 PS, der „entspannt“ (Poschardt) 280 km/h fährt.

taz: Herr Poschardt, eigentlich wollten wir eine Spritztour mit Ihrem Ferrari Testarossa machen. Die muss leider ausfallen. Was ist da los?

Ulf Poschardt: Dieses Stück Blech ist eine Diva. Mit so einem Auto führt man eine eher dramatische Beziehung. Jedes Mal, wenn ich einsteige, hoffe ich, dass er anspringt, losfährt, durchhält. Der ADAC hat dieses Jahr nach einer Zusatzversicherung gefragt, weil ich so oft anrufe. Im Moment läuft der Motor nicht – wie so oft.

Ist diese Divenhaftigkeit der Reiz? Sonst läuft in unserer Welt ja vieles perfekt und effizient.

Enzo Ferrari war ein Tyrann der Schönheit und Performance, er hatte ein poetisches Konzept: Baut mir das schnellste, schönste, aufregendste und krasseste Auto, das es gibt. Die Aura von Ferrari war unmissverständlich: Wenn du was Vernünftiges und Austariertes willst, bist du hier falsch.

Fehlerfreiheit ist – anders als bei deutschen Autos – keine entscheidende Kategorie.

Exakt. Wenn man so will, ist der alte Ferrari ein sehr ökologisches Auto. Er steht fast nur in der Werkstatt herum. Und er wird nie verschrottet werden, weil er zu selten und wertvoll ist. Der Club of Rome hat zurecht erklärt: Dinge, die vererbt werden, sind nachhaltig. Schönheit ist ein konstituierendes Element von Nachhaltigkeit.

Nachhaltig? Wie viel Liter Benzin verbraucht der Wagen auf hundert Kilometern?

Keine Ahnung. Habe ich noch nie ausgerechnet.

Für junge Leute war ein Auto früher ein Stück Freiheit, auch deshalb, weil sie plötzlich weg konnten. Weg aus dem Dorf, weg aus der Kleinstadt. Wie war das bei Ihnen?

Ich habe 68 im Kinderwagen gegen die Notstandsgesetze demonstriert. In diesen Milieus wurde Audi oder Volvo gefahren. Ich lebte mit Anfang 20 in einem spottbilligen WG-Zimmer in München und habe mir mit meinem selbst verdienten Geld einen alten, klapprigen Porsche gekauft. Ein unnützes Auto, ich habe mich kaum getraut, ihn zu fahren. Der Kauf war auch ein Abschied von der Welt, in der ich groß geworden bin.

Sie haben mal bei „Hart aber fair“ gesagt, dass E-Autos keine Seele hätten. Dafür haben Sie viel Prügel bekommen, auch von Luisa Neubauer. Ist die Zeit, in der man Verbrenner hemmungslos romantisieren konnte, einfach vorbei?

Daran ist nichts hemmungslos. Das verstehen die Leute nur nicht, die Autos hassen, weil sie ein seelenloses Auto fahren, das sie hassen. Die kulturelle und emotionale Bedeutung der Autos auch für unsere Kultur und Kulturgeschichte hat damit zu tun, dass diese Artefakte nie in ihrer Funktion aufgegangen sind. Und verrückte, schnelle Autos sowieso nie. Diese Autos sind eher Kunstwerke als Nutzgegenstände.

Warum fehlt einem Tesla die Aura?

Schade, dass der Motor von dem Ferrari nicht anspringt. Wenn Sie bei einer Tour über die Avus hören würden, wie der Heckmotor hinter Ihnen hochdreht, würden Sie diese Frage nicht stellen. Teslas sind öde Autos. E-Motoren stecken auch in Waschmaschinen.

Wie ist es, Ferrari zu fahren? Geht es dabei um Spaß, Status oder Macht – oder um alles gleichzeitig?

Ferrari fahren ist eher wie einer Oper zu lauschen und sich an der Schönheit der Gerüche, der Klänge, der Beschleunigung zu berauschen und gleichzeitig konzentriert zu sein. Am liebsten habe ich leere Straßen. Wenn ich mit Freunden in den Alpen fahre, stehen wir morgens um vier Uhr auf, damit wir vor den Bikern und Radfahrern auf der Straße sind. Im Ideal sieht und hört uns niemand.

Bild: imago
Im Interview: Ulf Poschardt

54, ist Chefredakteur und Sprecher der Geschäftsführung der Welt-Gruppe. Er ist Autor mehrerer Bücher über Sportwagen und hat zum Beispiel über die Geschichte des Porsche 911 geschrieben. Sein neuestes Buch „Mündig“ ist bei Klett-Cotta erschienen.

Sie schreiben in Ihrem Buch „Mündig“ über das „Driften“, also die Technik, ein übersteuerndes Rennauto in die Kurve zu legen. Ihnen geht es aber um ein Lebensgefühl. Um welches genau?

Driften ist im Filmklassiker „The Fast and the Furious: Tokyo Drift“ gut dargestellt worden als eine Subkultur unangepasster Jugendlicher. Daraus ist ein globaler Drift-Underground geworden, auch in Deutschland. Und es ist – ohne das sein zu wollen –, eine Art Gegenentwurf zu den woken, waspen Collegekids mit ihrer Tesla- und Fahrradliebe. Drift heißt für mich: Die gerade Linie von A nach B ist uninteressant. Warum sollte man sein Leben verschwenden für die naheliegende Lösung?

Ist das nicht ein irre bornierte These? Als hochbezahlter Springer-Manager können Sie entspannt ins Risiko gehen, eine alleinerziehende Krankenschwester kann das nicht.

Die alleinerziehende Krankenschwester wird ja gerne instrumentalisiert. Aber um Sie zu beruhigen. Ja, ich weiß, dass ich privilegiert bin, aber ich finde, man kann auch ohne materiellen Reichtum existenziell driften. Greta Thunberg hat das mit ihrem Pappschild vor der Schule getan: eine rebellische, hyperindividualistische Freiheitsgeste, der absolute Drift.

Klingt bewundernd.

Wie Greta die Welt verändert hat, ist beeindruckend.

Autos erzählen etwas über die Gesellschaft, die sie herstellt. Wie erklären Sie sich, dass grotesk hässliche SUVs bei den Deutschen so beliebt sind?

Viele SUVs sind scheußlich. Diese Autos markieren einen Übergang von Mobilität in Immobilität. Ein SUV ist im Grunde ein fahrendes Stück Architektur. Es mauert dich ein, es erhebt dich über andere. Der Sportwagenfahrer ist daran gewöhnt, dass alle, auch Radfahrer, an der Ampel auf ihn herabschauen. Der SUV-Fahrer schaut lieber auf andere hinab.

Es geht um das Bedürfnis nach Sicherheit.

Klar, Leute sind überfordert von den Unsicherheiten der Gegenwart und sehnen sich nach Sicherheit. Im Sportwagen macht dich deine eigene Verletzlichkeit wach.

Sie hätten jetzt die Chance, erstmals in Ihrem Leben für ein Verbot im Sinne der Ökologie zu plädieren. SUVs raus aus Städten?

In mir steckt kein Bedürfnis, irgendjemand irgendetwas zu verbieten. Sorry. Wenn die Grünen den Leuten SUVs verbieten, landen sie bei 12 Prozent. Tun sie deshalb nicht.

Sie werfen den Grünen in Kommentaren vor, sie wollten Autofahrer gängeln und entmündigen. Wie kommen Sie eigentlich darauf?

Ein Tempolimit ist – wie Luisa Neubauer so richtig bei uns sagte – aus klimapolitischen Erwägungen mehr als zweitrangig. Viel wichtiger ist, dass – so Neubauer – die großen Raser in diesem Land diejenigen werden, die in Hyper-schnell-Zügen sitzen. Stimmt. Die Autobahn ist ein bizarres Freiheitsreservat, was so überhaupt nicht mehr zu diesem verkniffenen, illiberalen Land passt, zu dem wir uns gerade entwickelt haben. Die Moralisierung von Mobilität bedient hier vor allem den Freiheitsneid jener, die in ihren Autos, die sie hassen, anderen gerne deren Glück tilgen wollen. Es wird wohl kommen, wenn die Grünen an der Macht sind. Es wird für sie ein großer symbolischer Sieg. Ich bin glücklich, über 30 Jahre im Zweifel Tag und Nacht die freien Autobahnen artgerecht genutzt zu haben.

Ein Tempolimit wäre für die allermeisten ein Freiheitsgewinn. Der Verkehr fließt besser, es gibt weniger schwere Unfälle, man fährt entspannter. Das weiß jeder, der mal in unseren Nachbarstaaten unterwegs war.

Das weiß jeder. Lustig, dass Sie das sagen. Und die 48 Prozent, die gegen ein Tempolimit sind, die wissen es also nicht? Bestimmte Milieus – und die der Grünen gehören dazu – meinen es sehr gut mit Leuten wie mir und wollen mir ein besseres Leben aufdrängen, das ich aber nicht will. Und Millionen andere Bürger auch nicht. Dieser neue, gerne ökologisch begründete ­Pietismus macht keine Gefangenen. Und der Schrauber, der gerne BMW fährt und abends ein Steak auf den Grill legt, spürt die Verachtung. Das halte ich für wenig hilfreich.

Ein weites Feld. Ich sehe nicht, dass Robert Habeck oder Annalena Baerbock einen Kulturkampf anzetteln. Aber ich sehe Liberale und Konservative, die ihn herbeireden.

Sie sehen das so, wie Sie denken. In diesem Wahljahr ist ja wohl eher wichtig, wie eine Mehrheit der Wäh­le­r:in­nen das sieht.

Sie genießen es doch in Wirklichkeit, als liberaler Desperado gegen Tempolimit und Co zu kämpfen. Was ist Pose, was ist Überzeugung?

Posen sind Zeitverschwendung. Jedem Abgeordneten, der uns 130 Stundenkilometer als Tempolimit serviert, werde ich das nachtragen (lacht).

Was finden Sie wichtig, um die ökologische Wende im Verkehr hinzubekommen?

Für das Fahrrad, immer! Ich bin dafür, dass Radwege in Städten umfassend ausgebaut werden, wir brauchen Schnellbahnen und Parkhäuser für Räder, all das. Beim Autoverkehr werbe ich seit Ewigkeiten für Road Pricing, also eine tageszeiten- und streckenabhängige Maut. Parken in Städten muss teurer werden, auch die Spritpreise sollten über eine CO2-Bepreisung steigen.

Würden Sie einen CO2-Preis, der Benzin verteuert, sozial ausgleichen, den BürgerInnen also Geld zurückgeben?

Die ökologische Transformation kann nicht die soziale Frage lösen. Die Lenkungsfunktion von einem – im Ideal auf einem CO2-Zertifikate-Handel basierenden – marktwirtschaftlichen Preisfindungsverfahren ist doch gewollt. Oder? Nur so ändern Leute ihr Verhalten.

Wohlhabende wie Sie könnten weiter Auto fahren, Niedrigverdiener schauten in die Röhre.

Nein, Menschen, die Autos lieben, werden dafür mehr Geld ausgeben müssen. Aber für all diejenigen, die ihre Autos hassen, muss es attraktive, funktionale Alternativen geben. Gerne von Leuten wie mir über Road Pricing finanziert. Es wird wichtig sein, einen kostenlosen ansehnlichen, öffentlichen Nahverkehr anzubieten. Sauber, dicht getaktet, sicher – sodass es Spaß macht, ihn zu nutzen. Busse und Bahnen müssen sexy sein.

Haben Sie eigentlich Angst vor einer Kanzlerin Annalena Baerbock?

Nö. Vor dieser Aussicht haben so viele Leute Angst, dass meine Angst überflüssig ist. Eine Grüne im Kanzleramt, das wird erst mal nicht passieren. Luisa Neubauer wird das dann in zwanzig Jahren sein.

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105 Kommentare

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  • Der arme… Poschardt:



    „bedenken Sie die astronomischen Folgekosten, die ein Ferrari mit sich bringt. So kostet eine große Motorrevision ab 25.000 Euro, und ist die Wasserpumpe undicht, dann muss der V12 komplett raus: hui, 3500 Euro weg. Einige typische Schwachstellen: Mengenteiler, Düsen, Druckspeicher und Pumpen der K- und KE-Jetronic, aufplatzende Differenziale, Fahrwerkbuchsen, Radlager und Antriebsmanschetten. Außerdem schlecht lösende Bremsen, lahmende Fensterheber sowie durchbrennende Kontakte im Sicherungskasten und gebrochene Sitzgestelle.“

  • Als erster Schritt könnten alle Autofahrer die Wahl erhalten, sich auf Tempo 130 zu beschränken oder für ihren Wagen ausschließlich Sprit zu verwenden, der mit Solarstrom und CO2 aus der Luft erzeugt worden ist.

  • Launige Wochenendlektüre zum Frühstück. So geht Zeitung. Danke.

  • Ich habe jetzt schon mehrfach Elektroautos gefahren. Das Fahrgefühl ist 1000 mal geiler, als in einem Verbrenner. Ich weiß es nicht, was der Mann da an dummen Zeugs labert.

    Diese Art Menschen sind irgendwie in der Pubertät stecken geblieben, oder trauern ihrer verlorenen Jugend nach. Oder glauben, mit großen und lauten Auspuffen etwas kompensieren zu können.

    Ich möchte auf jeden Fall so schnell wie möglich ein Elektroauto. Und nicht mehr diese lahmen, lauten, vibrierenden, stinkenden Verbrenner.

    Und damit schone ich auch Straßenanwohner, die unter dem Motorenlärm der Verbrenner leiden.

  • Poschardt schwärmt vom artgerechten Umgang mit dem Auto wie der Amokläufer vom Schnellfeuergewehr. Nett, die Befriedigung der niedersten eigenen Bedürfnisse zum heroischen Freiheitskampf gegen angebliche Neider zu sublimieren. Freiheit für wen?



    Da er davon spricht, was hilfreich ist: hilfreich wäre, den Planeten Erde nicht in Schutt und Asche zu legen. Gruselig, dass so jemand über die WELT so viel Reichweite erhält.

  • Nehmen wir einmal an das Interview ist echt und keine Satire oder ähnliches.

    Einmal mehr wirft das alles ein sehr bescheidenes Licht auf unsere Gesellschaft, wenn solche Charaktere wie Herr Posch. zu Geld und Ansehen kommen.



    Herr P. ist wohl ein alter weißer Mann der sich verzweifelt an seine pupertären Ambitionen klammert.



    Es scheint ihm Spaß zu machen zu provozieren und mit der Gewalt zu kokettieren.(Ich halte schnelles Autofahren [> 160km/h] dafür!) Sein Begriff von Freiheit ist, sofern ernst gemeint, infantil und dumm.Dass diese Person noch zu akademischen Ehren (in welcher "Bananenfakultät" eigentlich?) trägt offensichtlich nicht dazu, dass er (sich) reflektiert und sich weiterentwickelt.

    Ich bedauere, dass die Mehrheit seiner Gegnerschaft zu schwach ist.

    • @Petra Hansen:

      „Nehmen wir einmal an das Interview ist echt und keine Satire oder ähnliches.“



      Natürlich ist es das. Sogar sehr gut gelungen, wie man an den Reaktionen sieht.

    • 9G
      97287 (Profil gelöscht)
      @Petra Hansen:

      Herr Poschardt ist mitnichten ein alter weißer Mann . Mit 54 Jahren war er 1968 gerade mal 2 Jahre alt. Nein, dieser Mensch ist ein Produkt der 90er und 2000er Jahre, nach der Wende und mit den Grünen aufgewachsen, Adenauer ein fernes Echo aus der Vergangenheit, die Nationalsozialisten im Orkus der Vergangenheit untergegangen. Er ist noch nicht mal alt und die Weisheit fehlt ihm auch. Der Ferrari Testarossa dient dazu das Loch im Ich zu füllen und spart den Gang zum Psychologen. Alte weiße Männer fahren keine Ferraris, sie lassen sich fahren.

  • Ulf Poschardt - Fremdschämen

  • Teslas sind öde, stimmt soweit.

    Noch öder sind nur die abgestandenen Provokationen Porschardts, die jeder Drittklässler mittlerweile zum Gähnen langweilig findet.

    Wäre Ulf Porschardt ein Auto, wäre er ein Opel Astra aus den 90ern.

  • Da sieht man, was dabei herauskommt, wenn man im Kinderwagen gegen die Notstandsgesetze demonstriert.

  • Poschardt ist nicht wirklich libertär, der ist vom Gestus her ein Aristokrat. Freiheit ist das Privileg der Bessergestellten ihre Idiosynkrasien ausleben zu können während der Buur front.

  • Ein klares Beispiel, dass Testosteron erst bei 80dBA anspringt. Männer brauchen Lautstärke.

  • Ich bin dafür, dass Radwege in Städten umfassend ausgebaut werden, wir brauchen Schnellbahnen und Parkhäuser für Räder, all das. Beim Autoverkehr brauchen wir eine tageszeiten- und streckenabhängige Maut. Parken in Städten muss teurer werden, auch die Spritpreise sollten über eine CO2-Bepreisung steigen.

  • Dass die TAZ so zur PimmelVerlängerungsPostille verkommt, ist einfach traurig.



    Der alte "FassadenPimmel" war ja noch ganz lustig.



    Aber DAS - vom Niveau her einfach BLÖD!!!

    • @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

      Blöd? Ich finde es interessant, so eine Haltung (die ich nicht teile) mal so unverfroren mitgeteilt zu bekommen, gerade auch da, wo sie so tut, als wäre sie progressiv.

  • Von Menschen, die einem Stück maßlos überteuertem Blech, eine Seele! zuschreiben, die von einer artgerechten Nutzung von Autobahnen schwafeln und nachts um vier aufstehen um Menschen und Tiere mit ihren ohrenbetäubenden Motoren um den Schlaf zu bringen



    ....von solchen Menschen muss man sich fernhalten, und zwar so fern, wie irgend möglich!!! Borniertheit und Arroganz gepaart mit Ignoranz und einer Übelkeit erregenen Überheblichkeit kommen hier wunderbar zum Ausdruck..



    Danke für dieses sehr erhellende Interview.



    Wenn es um Autos geht, kommt die wahre Gedankenwelt auch von scheinbar intelligenten Menschen sehr deutlich zum Vorschein.

  • 8G
    8190 (Profil gelöscht)

    Wie man scheinbar mit schlafwandlerischer Sicherheit 1. das vulgärste und hässlichste Modell (Testarossa) und 2. einen Ferrari nicht in rot wählen kann, das muss mir auch mal jemand erklären.

    Geschmack kann man lernen, Herr Pochardt! Das Autodesign ist leider tief in der Krise, Dinge werden zunehmend unwichtig, das hat auch unlängst einer der wichtigsten Designer unserer Zeit festgestellt: Für Dieter Rahms z.B. zählt mittlerweile viel mehr die Art und Weise, wie wir zusammenleben.

    Vielleicht sagt das bald mal ein Italiener, dann können Sie es als letzter auch glauben.

  • Der Mann sitzt offensichtlich in einer - wie auch immer zu nennenden - Blase.

  • Schwer erträglich solche einfach gestrickten "Schnösel" die letztlich ziemlich beschränkt sind, aber weit davon entfernt das zu erkennen, da sie sich erstens durch eine dumpfe Masse von dümmlichen "Gehirn-gewaschenen" PKW-Fans und durch einen schrägen "Ablaber"-Doktortitel bestätigt fühlen.

    Nicht allein er ist beklemmend sondern vor allem die Tatsache, dass solche Typen noch ein gutes Ansehen seitens einer breiten Masse genießen.

  • 6G
    68514 (Profil gelöscht)

    Naja, artgerechte Nutzung der Autobahn ist so 'ne Sache. Für manche steht das weitgehend ungehinderte Vorankommen, für andere das Tempo im Vordergrund. Ich zähle mich zur erstgenannten Kategorie, und muss nicht schneller als mit Tempo 130 unterwegs sein. Das Treiben machen dann die verrückt, die wesentlich schneller unterwegs sind, völlis sinnlos meist. Schnell fahren mach ja Laune, aber btte nicht auf normalen Straßen.

    Und was öde Autos betrifft, ja meine Waschmaschine ist auch öde, hat ja 'nen Elektromotor. #n ordentlicher Diesel würde das gute Stück wahrscheinlich aufpeppen.

  • Voll unfair - die Grünen werden erst Kanzler, wenn die Karre dermaßen im Dreck steckt, dass sie auch nichts mehr ändern können - aber dann mit Schuld sind!

    • @mensch meier:

      oder, Hr. Poschardt wird erst dann zum Bus- oder SEV-fahrer wenn seine Ferraris immer wieder von sturmgeknickten Bäumen aufgehübscht werden - auf das sie ihm nicht mehr gefallen - an den wenigen Tagen an denen das Häuflein Dinosaurier-Schrott mit über 12-16ltr./100km überhaupt fährt.

  • @MICHAEL LOGIES

    "daß die CO2-Hypothese der globalen Erwärmung als widerlegt gelten kann."

    Da sieht mensch, wie Sie naturwissenschaftliche Artikel lesen. Nicht sehr aufmerksam, scheint's.

  • Das Interview ist erfrischend. Hier spricht halt ein Lebemann, der es sich leisten kann, ein Hedonist. Was daran ist verkehrt, außer, dass es vielleicht nicht grad die Stammklinetel der taz ist? Und natürlich hat er Recht: Er als Gutverdienter finanziert manches - auch Radwege. Und er hat Recht damit dass eine Lenekungswirkung alle treffen muss - das CO2 aus dem Aufpuff eines hartz-IV-Empfängers ist kein bisschen weniger klimaschädlich als das CO2 aus seinem Ferrari.

    • @Martin Vogt:

      Wie viele Hartz IV Empfänger besitzen denn überhaut noch ein Auto? Hartz IV Empfänger werden ja immer gerne von der Springerpresse als "Schmarotzer" hingestellt. Wer die wahren Schmarotzer sind, das kann man im obigen Bild gut sehen. Ferrari Testarossa, 12 Zylinder, 390 PS.

    • @Martin Vogt:

      sollten Sie die Realwelt kennengelernt haben, wüssten Sie das ein Hartz4 Empfänger sich nicht mal den Spritverbauch von solch einem Schrottwagen leiten könnte, abgesehen von der Anschaffung eines Kleinstwagen.



      Der Hartz4 Empfänger hat eher noch Probleme sich eine schnöde Elektromotorbetriebe Waschmaschine zu kaufen weil sein Geld im Gegensatz zu Ihrem Einkommen einfach nur zu gering zum sterben ist.

    • @Martin Vogt:

      "das CO2 aus dem Aufpuff eines hartz-IV-Empfängers ist kein bisschen weniger klimaschädlich als das CO2 aus seinem Ferrari."



      Grundsätzlich richtig, allerdings wäre da doch noch der Unterschied, dass so ein Testarossa mal eben, je nach Situation, zwischen 10 und 23L/100km durchbrät. Am Verbrauch gemessen ist das eher ein LKW. Und ich stelle mir schon die Frage was unsere Ur-Ur-Enkel sich wohl denken werden, wenn sie in den Überresten der Zivilisation nach Verwertbarem suchen und dabei auf das Datenblatt von so einem PS-Monster stoßen.

      • @Ingo Bernable:

        Vielleicht machen sich unserte Ur-Ur-Enkel aber auch über unsere apokalyptischen Visionen lustig.

        • @rero:

          "apokalyptischen Visionen"



          An guten und präzisen Modellen welche Entwicklungen bei welchen Reduktionspfaden zu erwarten sind besteht ja nun wirklich kein Mangel mehr. Man kann nun entweder aus dieser Datenbasis die notwendigen Handlungen ableiten oder gegen alle Quoten darauf wettten, dass sich die nahezu komplette Wissenschaftsgemeinde auf ganzer Linie irrt und es doch ganz anders kommt. Auch wenn natürlich auch Klimaforscher*innen nicht in die Zukunft schauen können und diese Modelle deshalb nie absolut exakt und 100% fehlerfrei sein werden, würde ich eher dazu neigen diese Prognosen als gesichertes Wissen zu betrachten als mit dem Planeten va banque zu spielen.

        • @rero:

          "Sein neuestes Buch „Mündig“ ist bei Klett-Cotta erschienen."

          Also, wenn dieses Interview eines gezeigt hat, dann dass Poschardt ziemlich unmündig, egoistisch und verantwortungslos ist.

          • @Elvenpath:

            Ich schaffe es, eine andere Weltsicht zu haben und andere Werte zu vertreten als Herr Poschardt, ohne ihm Mündigkeit und Verantwortungsgefühl abzusprechen.







            Zu Egoismus würde ich nichts sagen, ich kenne ihn persönlich nicht.

            Und dieses Interview hat mir im Hinblick darauf auch nichts gezeigt.

            Aber nehmen wir mal an, Sie haben in der Beurteilung des Charakters von Herrn Poschardt völlig recht - was hat das meinem Einwandt zu tun?

            Der Untergang der Zivilisationen hängt ja nun nicht von Herrn Poschardts Charakter ab.

        • @rero:

          Das sind keine "Visionen", sondern wissenschaftlich belegte Tatsachen.

          • @Elvenpath:

            Die Vernichtung der Zivilisationen ist beim besten Willen keine wissenschaftlich belegte Tatsache.

  • Warum ein solches Interwiev mit einem alten weißen Mann. der die "Welt" ist.



    Erwartet man Anstand? Denken über den Tag hinaus? Oder sollte er als der, der er ist vorgeführt werden?

    • @Peter Lorenz:

      Ulf Poschardt muss nicht vorgeführt werden, denn dafür sorgt er mit seiner selbstgerechten und arroganten Art schon selbst. Der Mann hat immer noch nicht begriffen, dass die Zeit der 'CO2-Dreckschleudern' vorbei ist und ein neues Zeitalter anfängt - beziehungsweise anfangen muss, falls die Menschheit überleben möchte.

      Ulf Poschardt: "Eine Grüne im Kanzleramt, das wird erst mal nicht passieren. Luisa Neubauer wird das dann in zwanzig Jahren sein."

      Wenigstens gibt Ulf Poschardt zu, dass die Zukunft Menschen wie Luisa Neubauer gehören wird. Dass möchte er aber erst in 20 Jahren, weil er dann nicht mehr in seinen Ferrari Testarossa kommt. Mich wundert es ja ohnehin, dass ein Mann seines Alters sich noch in so eine Sardinenbüchse zwängt um "Magnum" zu spielen. Okay, ich weiß, der Ferrari von Thomas Magnum war rot und wir hatten die 1980er Jahre, aber im 20. Jahrhundert leben ja noch viele Gestrige und die Springerpresse ist ja sogar von vorgestern.

      ***Die Anstalt - Andreas Scheuer, Greta Thunberg und Ulf Poschardt auf der "MS Verdrängung"***



      www.youtube.com/watch?v=XLPT__O2Vm0

  • Elektroautos sind Langweilig?

    Aspark Owl: in in 1,9 Sekunden auf Tempo 100, der aktuelle am schnellsten beschleunigende Sportwagen der Welt.

    Der lässt jeden Verbrenner Staub fressen.

    • @Obscuritas:

      Ich glaube, Herr Poschardt würde sagen:"Genau. Wie der Schleudergangf einer Waschmaschine."

  • War ja klar. Beißreflexe triggern und rein in den Ferrari (wenn die Testarossa-Möhre denn fährt). Im Rückspiegel "die Welt in der ich aufgewachsen bin": Alle husten im Abgasnebel, recken die Faust und haben Schaum vor dem Mund. Grosse Freude beim Ulf. Abspann.

  • 9G
    97760 (Profil gelöscht)

    Das mit der "Seele" von e-autos wird die Gesellschaft hinkriegen. Ein Golf hatte eine andere Seele als ein VW -jetta. Das frühere "Lehrerauto" Audi 100 eine andere Seele, als Opel Commodore. Hat alles nichts mit Verbrennermotoren zutun. Je nach Verspiesserungsgrad oder ökobewusstheit, soll es e-autos von ganz schlicht bis plastik, und e-autos von Seidenmatratze bis Wurzelholzarmaturen und Champagnerständer geben.

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    "ein schwarzer Ferrari Testarossa, 12 Zylinder, 390 PS, der „entspannt“ (Poschardt) 280 km/h fährt."



    Entspannt? Der Ferrari vllt. Weil er weiß, dass er danach wieder in die Werkstatt darf. Der Fahrer? Ich glaube nein. Anhalteweg über 500 mtr. Entspannt nur auf der Start-Landebahn eines großen Flughafens.

  • Eigentlich grandiose Comedy, dieses Interview - erschreckend aber dadurch, dass Herr Poschardt das wohl leider alles ernst meint...

    Zusätzlich zu allem, was hier gesagt wurde: ein Auto, dass ständig in der Werkstatt steht, ist keinesfalls besonders ökologisch. Ganz im Gegenteil. Den CO2-Fußabdruck bei der Herstellung muss man ja in Relation zu dem Nutzen sehen, den man von dem Gerät hat. Je geringer der Nutzen, desto schlechter die Ökobilanz. Ganz davon abgesehen, dass die Werkstattbesuche wohl auch jeweils einen Fußabdruck haben werden...

    Wie dem auch sei, die Schlagzeile ist einfach köstlich. Ich habe ja schon viele Attribute über Tesla gelesen, positiv wie negativ. Aber 'öde'? Das ist echt originell. Das besondere an Tesla ist ja gerade, dass neben denen die Konkurrenz öde wirkt. Und zwar gerade für die Leute, die auf 'Sportlichkeit' Wert legen. Man möchte nach der Bezeichnung fast bezweifeln, dass Herr Poschardt schon mal in einem gesessen hat...

  • 9G
    97760 (Profil gelöscht)

    Die größte innerstädtische Verkehrswende wäre: Tempo 30 und alle Ampeln aus und abgebaut! Keine rote Ampel Radfahrergängelung. Rechts vor links und Fußgängerüberwege regeln alles...bei diesem läppischen Tempo

  • Ulf Poschardt: "Klar, Leute sind überfordert von den Unsicherheiten der Gegenwart und sehnen sich nach Sicherheit. Im Sportwagen macht dich deine eigene Verletzlichkeit wach."

    Ach wie niedlich. Ein 54-jähriger überbezahlter Chefredakteur der WELT erzählt sitzend in seinem schwarzen Ferrari Testarossa, 12 Zylinder, 390 PS, von der guten alten Zeit, als man noch als cooler männlicher Autofahrer Benzin im Blut hatte. Dass die deutsche Autoindustrie auch langsam auf Elektromotoren umstellt - nicht weil man endlich begriffen hat, dass der Klimawandel sich nicht mit einer Impfung verscheuchen lässt, sondern weil die deutsche Autoindustrie auf dem chinesischen Markt nicht den Anschluss verlieren möchten - hat man dem Springerblatt-Ulf wohl noch nicht erzählt.

  • G
    Gast

    Das schätze ich besonders an der taz, dass sie nicht nur einseitig berichtet, sondern auch Menschen zu Wort kommen lässt, die zur Meinungsvielfalt der taz beitragen.

    DANKE!

  • Übrigens darf man stark dran zweifeln, dass ein Tempolimit nicht durchsetzbar ist.

    Dass etwas passieren muss, sehen mittlerweile die meisten so - fragt sich, was.

    Es gab neulich einen Bürgerrat fürs Klima, wo mit zufällig ausgewählten Teilnehmern aus der Bevölkerung eine satte Mehrheit für Tempolimits zustande kam.

    In Ländern wie Großbritannien gibt es mittlerweile in vielen Städten flächendeckende Limits von 20 miles per hour, also 32 km/h.

    In Deutschland wirkt da vielleicht die Gehirnwäsche und Werbung (die ja auch eine Art Gehirnwäsche ist) der Autoindustrie nach, dagegen kann man aber gute, wahrheitsgemäße und sachliche Information setzen. Die allermeisten Menschen wollen sehr wohl was positives beitragen, das war bei den Coronamaßnahmen sehr deutlich zu sehen. Und im Gegensatz zum Umgang mit einem sich verbreitenden Virus macht es auch schon viel aus, wenn 80% oder 90% der Leute was tun.

    Interessant übrigens, dass Porschardt hier stark an "Individualismus" appelliert. Genau so wie die Querdenker das tun, wenn es um Probleme geht die wir wirklich nur kollektiv lösen können.

  • @TAZ



    Zwei Aspekte, die nicht weiter medial besprochen werden sollten: Porschardt und Tesla. Über beides wird schon genug berichtet. Wie wäre es, stattdessen anderen Personen, die nicht so privilegiert sind, die nicht reiche Partikularinteressen vertreten und die Relevantes zu sagen haben, eine Plattform zu geben?

    • @Uranus:

      Eine Plattform? Ich werde grün nicht wählen, aber viele Argumente von Herrn Porschardt wirken arg bemüht. Ich gebe Ihnen ein Beispiel:

      Allein der Umstand, dass ein Auto laut ist - das wollte niemand früher haben. Die Autobauer haben aus der Not eine Tugend gemacht, dies jetzt als Kunst zu stilisieren?! Klar gibt es den Porsche Sound, ich erkenne auch die Leistung an, die den Ingenieuren gelungen ist. Aber das als Hauptargument gegen Elektroautos.

      Von daher: Ich finde das Interview gar nicht schlecht, da es offenbart - viele Argumente sind nicht mehr übrig.

      • @Strolch:

        Aber das als Hauptargument gegen Elektroautos ist etwas dünn.

        • @Strolch:

          Ich werde die Grünen wohl auch nicht wählen. Grün-schwarz ist eine grausige Vorstellung. Es bedarf m.E. sozialökologisch radikalerer Politik.



          Sicher sind die "Argumente" von Porschardt "bemüht" und "dünn". Und das ist noch diplomatisch ausgedrückt. Das Interview ist eine Nabelschau eines reichen, patriarchalen, arroganten Schnösels über sein Hobby und seine unsozialen und unökologischen Ansichten - der zudem selbst tatsächlich auch moralisch und ideologisch "argumentiert", dies allerdings rhetorisch dadurch kaschieren versucht, indem er dies ausschließlich den Gegner*innen ankreidet und unterschiebt und diese so markiert und seine Position verschleiert (und das als "abendländischer Kulturchrist" ;-)).

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    Er war ein Porschefahrer...



    www.youtube.com/watch?v=sWY5r3xgH6c

  • > Ich bin dafür, dass Radwege in Städten umfassend ausgebaut werden, wir brauchen Schnellbahnen und Parkhäuser für Räder, all das.

    Und ich als Radfahrer, der in 26 Jahren mit Führerschein nie ein Auto hatte, bin für Tempo 30 in den Städten, und zwar auf allen Straßen auf denen nicht nur Autos fahren.

    Etwas deutlicher formuliert, und das sage ich als Mann und Physiker, Männer die im Jahr 2021 schnelle Autos immer noch bloß geil finden, könnten vielleicht mal erwachsen werden. Unsere Straßen sind doch nicht euer Laufstall.

    Und der ganze Quatsch mit der Emotionalität und dem Kulturgut, was soll das. Am Klimawandel sterben heute schon Leute und Werbung für Verbrenner und fossile Technik ist in logischer Konsequenz Werbung für mehr Tote. Muss man ganz hart so sagen. Die Emotionalität ist pur manipulativ. Wer das als gebildeter und informierter Mensch zugunsten irgendwelcher Geldgeber und Presseorgane noch promotet, der betreibt intellektuelle Prostitution auf Kosten des Überlebens anderer, und ist sicher kein Ruhmesblatt für die Spezies Homo Sapiens.

    Außerdem ist Greta Thunberg nicht individualistisch. Nicht nur, dass sie ausspricht, was viele Wissenschaftler wie ich im Herzen denken, es ist vielmehr vielleicht das denkbar gemeinschaftlichste und emphatischste Anliegen überhaupt, unseren Planeten halbwegs bewohnbar zu halten. Das ist eine wertvollere - und weit erwachsenere! - Kategorie als das Drama der Vierzylinder Diva. Die Liebe des Herrn zum Vierzylinder wirkt dagegen ein bisschen wie die Liebe eines Landsers zu seiner Knarre, nämlich völlig beziehungs- und achtlos zu dem was um einen herum los ist.

    Thunberg hat dagegen ziemlich genau das, was Porschardt fehlt, nämlich einen klarer Verstand, Rationalität, Empathie, und die Gabe Dinge auszusprechen, eine spannende und schöne Kombination von menschlichen Fähigkeiten, für die unter den Führer:innen der Welt gerade mal Jacinda Adern bekannt ist.

    Und was ist spannender, als eine Zukunft wieder möglich zu machen?

    • @jox:

      Als Physiker könnten Sie doch schon mitbekommen haben, daß die CO2-Hypothese der globalen Erwärmung als widerlegt gelten kann. Auch wenn die Auseinandersetzung noch läuft - der Text ist herunterladbar und lesenswert. Richet ist ein führender, französischer Physiker:



      Richet P. The temperature--CO2 climate connection: an epistemological reappraisal of ice-core messages. History of Geo- and Space Sciences 2021;12(1):97--110. Available at: hgss.copernicus.or...ticles/12/97/2021/. Accessed June 11, 2021.

      Breiter angelegt ist Koonin, Unsettled, aber da warte ich auf die deutsche Buchübersetzung. Und wenn Richet nicht widerlegt werden kann, ist Koonin auch überflüssig.

      • 4G
        4813 (Profil gelöscht)
        @jghsr:

        Da haben sie natürlich Recht. Schuld sind die vielen alten Menschen. 80 oder mehr Geburtstagskerzen und das 100 Tausendmal pro Tag, das muss ja wärmer werden auf der Welt

      • @jghsr:

        Und der nahezu komplette Rest der Wissenschaftsgemeinde incl. rund 700 Expert*innen die am IPCC-Bericht arbeiten und erklären:



        "Das Erreichen und Beibehalten von netto null anthropogenen CO2-Emissionen sowie ein Rückgang des nicht auf CO2 zurückzuführenden Netto-Strahlungsantriebs würden die anthropogene globale Erwärmung über Zeiträume in der Größenordnung von mehreren Jahrzehnten zum Stillstand bringen (hohes Vertrauen)."



        liegen allesamt falsch?



        Soweit ich sehe mag Richet vielleicht als Physiker etabliert sein, seine bisherigen Publikationen befassten sich allerdings etwa mit Grundlagen der Thermodynamik oder dem Schmelzverhalten von Silikatglas, Klimaforschung scheint allerdings eher nicht zu seinen Kernkompetenzen zu gehören. Und soweit ich dem von ihnen verlinkten Abstract entnehme behauptet er auch keineswegs den Zusammenhang von CO2 und Klimawandel widerlegt zu haben, sondern dass dieser nicht ausreichend bewiesen sei und uU auch gar nicht bewiesen werden könne, was allerdings auch schon eine sehr steile These ist.



        Ebenfalls bemerkenswert ist der Hinweis der Verleger des Journals die erklären:



        "It has been brought to our attention that the article 'The temperature–CO2 climate connection: an epistemological reappraisal of ice-core messages' by Pascal Richet (Hist. Geo Space. Sci., 12, 97–110, 2021) may not have met the standard of fair and impartial peer review, concerns that we take very seriously."



        Ihr "führender, französischer Physiker" hat also möglicherweise nicht mal ein korrektes Peer-Review für diese so bahnbrechende Arbeit machen lassen.



        www.ipcc.ch/site/a...e_barrierefrei.pdf



        taz.de/Weltklima-n...d-Grenze/!5778903/



        www.ipgp.fr/fr/richet-pascal

      • 8G
        8190 (Profil gelöscht)
        @jghsr:

        ja, kann sein, oder auch nicht, danke für den Link.

        Dann machen wir die ganze Aktion eben aus Gründen des Umweltschutzes, aus Gründen politischer Gerechtigkeit, wegen krasser bisheriger Ineffizienz, oder einfach nur aus gegenseitigem Respekt, es gibt noch 20 weitere Gründe.

        Ulf Poschard mit seiner infantilen sch***ß-drauf-Attitüde sollte ab und zu mal den "Sound" seines Ferraris 1 zu 1 vorgespielt bekommen. Irgendwann, nachts.

    • 9G
      97760 (Profil gelöscht)
      @jox:

      Wenn für Herrn Poschardt ein herumstehende Ferrari ein kulturelles, harmloses Vergnügen ist, und für Sie nicht , dann sollten Sie dafür plädieren, daß alle energieverbrauchenden Fahrten zu Galerien, Konzerten und Theateraufführungen, abgeschafft werden. Wer braucht schon eine Shakespear Aufführung oder abstrakte Ballettvorstellung?

    • @jox:

      Lieber Jox



      Ihre Argumente treffen zu, zweifelsohne.



      Als Physiker haben Sie allerdings die Neurologie offenbar nicht ganz auf dem Schirm:



      Werte sind ebenfalls valable Grössen.



      Und im limbischen System wird etwa definiert, welche Emotionen wir haben und im neuronalen sowie hormonellen System, wie diese Gefühlsimpulse individuell gehandhabt werden.



      Kurz gesagt:



      Ca. 40% der deutschen Bevölkerung sind limbisch auf Sicherheit und Balance instruiert.



      Nur eine geringe Minderheit ist auf Explorativität/Stimulanz instruiert. Dazu gehört ganz sicher ein Ulf Poschardt. Dazu gehören allerdings auch Unternehmer, Sportler und Entdecker, welche in anderen Gefilden unser Land vorantreiben.



      Und doch: Greta Thunberg ist eine Individualistin, was nicht gleichbedeutend wäre damit, dass sie nicht an die Gesamtwelt denkt und idealistisch handelt. Individualismus ist nicht gleich Egoismus.



      Wenn Sie Poschardt den vorwerfen würden, könnte ich durchaus ein Stück weit mitziehen.



      Dort müssten wir dann allerdings über seine limbische Machtinstruktion reden ...

      Was mir (als Migrante in Deutschland) an Poschardt gefällt: er weicht ab von dem sehr verbreiteten Wahn, die Welt heilen zu müssen.



      Die Ideen dahinter sind oft sehr zutreffend, die Anliegen ebenfalls. Mit gehörig mehr Humor und Ambiguitätstoleranz (dazu können wir aus der Islamwissenschaft einiges lernen und auch aus dem Judentum) wäre es oft viel leichter und der von Poschardt kritisierte Moralismus stünde ihm gar nicht als Argument zur Verfügung.

      Insofern: Es ist eben nicht so einfach ...

      • 4G
        4813 (Profil gelöscht)
        @Bräm Nils W.:

        Kommentar entfernt. Bitte halten Sie sich an die Netiquette.

        Die Moderation

  • Servus,

    In 10 Jahren ist es vorbei mit ihm und seinem Stinkerblechplastikhaufen.



    Hubkolbenmotor, ha.



    Frau Neubauer wird Kanzlerin!



    Im Jahre 2000 wurde gesagt, das es nicht mehr als 4% Ökostrom durch Solar sein wird und jetzt.



    Soll er halt bleiben, bei seinem 12er Hubkolbenmotor.



    Es kommt die Zeit da gibt es Zonen;



    Da Geschrieben steht:



    Keine Weiterfahrt für Verbrenner!



    Da hilft dann auch kein



    H-Kennzeichen.



    Auf Autobahnen wird es eine Regel geben müssen, zwecks Beseitigung der Differenzgeschwindigkeit.



    Im Übrigen; es gibt eine Richtgeschwindigkeit von 130Km/h.



    Dieser Herr bewegt sich also außerhalb seines Versicherungsschutzes.



    Wieso werden die Autobahnen nicht generell bei 200Km/h abgeregelt.



    Wer schneller fährt 5.000.-€ Strafe, Führerschein für 1 Jahr weg und dann neu machen. Richtig neu, mit allem drum und dran Theorie usw.



    Grüße vom E-Bike

    Es gibt Menschen die haben den Knall nicht gehört, obwohl



    bei ihm bin ich mir nicht ganz sicher.



    Meine Vermutung: provozieren damit die Auflage stimmt = mehr Geld.



    Einfacher geht es eigentlich nicht,



    Umweltschutz ist nicht einfach und mit Aufwand verbunden.

  • Das ist eine satte Arschbombe aus der konservativen Wählerbasis, besser kann man es nicht abbilden. Das Herr Poschardt haufenweise Blödsinn von sich gibt und auf einem Schwachsinnigenniveau polemisiert muss man nicht weiter kommentieren. Interessant ist natürlich wie Manipulation durch Medien funktioniert und Glaubenssätze geprägt werden. Vorwurf Bildungsbürger, dabei handelt es sich hier um echten Wohlstand und Fortschritt, der unschuldige Spieltrieb des Mannes (Nein, das ist Macho). In diese Reihe passen auch die Kaskaden die die Bild-Zeitung abfeuert, Ängste und Ressentiments bedient. Der Fall Murdoch hat gezeigt wohin das führt, Brexit und Trump. Bundestagswahl 2021? - Sie schiessen sich gerade erst ein.

    • @Pele :

      Ängste zund Ressentiments bedienen können Sie aber auch sehr gut.

  • Hauptsache, ich habe meine Privilegien! Die Welt retten dürfen die armen Schlucker.

    Das ist die Logik, die hinter Poschardts "Freiheits"denken steckt. Freiheit denen, die es sich leisten können. So kommt man natürlich gut ohne Verbote aus. Man muss das, was man nicht haben will, nur teuer genug machen.

    • @Libuzzi:

      Na, dann passt er doch wieder ganz gut zu den Grünen. Arbeiter in Hochhäuser, Einfamilienhäuser nur noch für Besserverdiener, ist doch nur für den Umweltschutz. . .

    • @Libuzzi:

      Die Zeichen stehen doch so, dass der Klimaschutz aber genau nach dieser Logik erfolgen soll.

      Fleisch wird teurer, Autofahren wird teurer, Flüge werden teurer, ...

  • Ich finde es etwas unverschämt, das Herr Poschardt allen, die kein erotisches Verhältnis zu ihrem Auto haben, unterstellt, das wir es hassen. Das stimmt so nicht. Ich mag Autos auch gerne, aber keine Sportwagen. Lieber große geräumige Karren, wo man etwas Platz hat und gut reisen kann. Trotzdem befürworte ich ein Tempolimit. Damit ich durch die Raser und Poser ncith immer gestresst werde, wenn ich mich erdreitste, mit 140 km/h auf die linke Spur zu ziehen...und allen die morgens um 04.00 Uhr "unbemerkt" mit ihrem Testarossa an meinem Haus vorbei donnern möchten, würde ich gerne mit der Bazooka hinterher schießen...da schlafen die Leute noch, ihr Deppen! Letztendlich macht Poschardt klar, wie wenig priviligierte Leute bereit sind zu hinterfragen, wie sehr ihre "Freiheiten" andere stören oder beinträchtigen. Wenn solche LEute Adrelani brauchen, können Sie ja mal mit dem Fahrrad durch Berlin oder Hamburg fahren. Baerbock to the rescue, please!

  • *Die alleinerziehende Krankenschwester wird ja gerne instrumentalisiert. [..] Ja, ich weiß, dass ich privilegiert bin, aber ich finde, man kann auch ohne materiellen Reichtum existenziell driften.*



    Ganz richtig, dass die Taz dieses Interview geführt hat. Und das Ulf Poschardt ein Interview gegeben hat. Und es geht ja nicht um ein Denunzieren und bloßstellen – was übrigens in Interviews beiderseits des Mikrofons versucht werden kann. Hier geschieht das aber nicht.



    Ich kann wirklich kein Umwelt-Bewegt-sein beanspruchen. Aber das, was Ulf Poschardt schildert, das ist zu fehlerhaft. „Der absolute Drift“. Poschardt verkennt die Situation der alleinerziehenden Krankenschwester, wenn er ihr, indirekt, großzügig zugesteht, auch ohne materiellen Reichtum den „absoluten Drift“ erleben zu können. Es geht nicht (nur) um „ein bisschen von oben herab“, wenn er den wenig Begüterten paternalistisch einen in sich widersprüchlichen individuellen Freiheitsrausch „erlaubt“. Da nämlich beginnt wirkliches existenzielles Driften. Nichts gegen die anarchische, echte Freiheitssuche „der frühen Jahre“. Aber die wirkliche Drift beginnt dann, wenn man „gedriftet wird“. Wenn die Freiheit gesucht und verteidigt werden muss um der seelischen, psychischen, materiellen Freiheiten willen. Das ist nicht das aus freien Stücken „mein Auto das fährt 210 kmh“, in dessen Gefahr man sich selbst begibt und den Sicherheitsgurt dafür bezahlen kann. Vielleicht sollte Ulf Poschardt mal, mit Verlaub, ein zwei Kolumne-Texte von Volkan Agar lesen, wo er doch gerade bei der Taz vorbei schaut.



    Ich kann wirklich kein Umwelt-Bewegt-sein beanspruchen. Aber da ist diese gesellschaftliche Drift, in der wir uns befinden. Die hat wie gesagt mit der von Ulf Poschardt eigentlich nichts zu tun. Nicht übersehbar. Es kommen auch gesellschaftlich härtere Tage und die Zeit ist nur gestundet.



    Ingeborg Bachmann: Die gestundete Zeit. Gedicht.



    www.lyrikline.org/...estundete-zeit-264

  • Autos, wie toll. Selbst die teuersten Karren können keinen Meter weit fliegen. Staubschleichen halt.

  • 0G
    05867 (Profil gelöscht)

    Krass das der Meinung von solchen "Dullies" überhaupt so viel Bedeutung beigemessen wird.



    Sind doch nur spätpubertierende Erwachsene, die auf James Dean machen ...

    • @05867 (Profil gelöscht):

      ...wobei Poschis Autobegeisterung schon fast vorpubertär klingt. Kindergarten pur.

    • @05867 (Profil gelöscht):

      Ja, so ist es - übrig bleibt am Ende nur eines: Ein ältlicher Mann (+/-mein Alter), den alle milde belächeln und höflich warten, bis er den Weg durch Rente oder Ableben frei für eine bessere Welt gemacht hat.

  • Als Kind habe ich im VW-Käfer gelitten, wenn der hugenottische Domänenverwalterssohn - mein ins katholische Milieu eingeheirateter Onkel - mit zwei Frauen und drei Kindern von Wesel einen Ausflug maximal bis Kalkar schaffte - auszusteigen war eine Erlösung. Ich habe immer gedacht, dass Personenkraftwagen nur in Luxusvariante und das heißt in sehr geriger Stückzahl produziert werden sollten. Das erklärt die Vorliebe für solche Langweiler wie die SUVs es nunmal sind. Herr Porschardt ist, was öffentlichen Verkehr angeht doch voll auf Linie, nachdem die Grünen Kapitalismuskritik verdampft haben... Selbst in Florida mit dem Zug von Pompanos Beach nach Miami zu fahren, war auch viel interessanter als solches mit oder im verriegeltem Pkw...

  • Ein nie erwachsen gewordener kleiner Hosenmatz, der sich in seiner Provo-Haltung so toll vorkommt wie die Jungs in ihren geleasten schwarzen BMW's, die die Anlage auf 120 Dezibel stellen und glauben, damit irgendjemandem imponieren zu können.

  • Liebe taz,

    was ist denn bei euch los? Ein Journalist, der sich schon länger aus dem seriösen Zweig seiner Zunft verabschiedet hat, verbreitet sich unendlich lang über seine Penisprothese im Leitartikel?



    Ich sehe durchaus eine gewisse Komik in diesem Interview, weil er ein Auto liebt, das nicht anspringt (so wie eine Frau, die nicht mit ihm spricht, um sich mal schnell in die Poschardt'sche Gedankenwelt hinein- und auch ganz schnell wieder hinauszubegeben). Dieser Fetisch zum Dysfunktionalen, einem teuren Fast-Schrotthaufen (denn etwas anderes ist ein Auto, das nicht fahren will und nicht reparaturfähig ist, schließlich nicht) ist natürlich recht aufschlussreich, aber letztendlich ganz und gar belanglos. Wenn man dieser öden Persönlichkeit, die sich hier (mal wieder) entlarvt, unbedingt Raum geben muss, reicht doch eine Achtelseite völlig aus.

  • "Sport"wagen und Motor"sport" - was ist daran bitte sportlich? Motorisierung und Sport passen überhaupt nicht zusammen. Oxymoron nennt man solche widersprüchlichen Wortungetüme.

    Ich wünsche dem Herrn Poschardt, dass er (hoffentlich) seiner Gesundheit zuliebe auch echten Sport macht und dadurch echte Freiheit und Unabhängigkeit von so einem Stück Technik erlebt, das er offenbar vergöttert.



    Seine Meinungen teile ich größtenteils nicht.

    • @Winnetaz:

      Motorsport ist natürlich körperlich und noch mehr mental fordernd. Und ein Teamsport. Auch sehr taktisch.

      Aber natürlich hat ein Straßen zugelassener Ferrari nix mit einem Rennwagen zu tun - die gehören auf Rennstrecken.

  • Manni, der Mantafahrer, hat schon in den späten 7oern genauso über seine große Liebe gesprochen. Mit dem längsten Fuchsschwanz an der Antenne wollte er jede Friseuse imponieren.



    War und ist also eher ein kulturell manifestiertes psychologisches Problem. Rationalität oder Verantwortung hat beim Auto noch nie eine Rolle gespielt.



    Was dem Maini sein Manta, war dem Höhlenmensch seine Keule.

  • Der Deutsche und das Tempolimit ist ungefähr so, als wenn man den US-Amerikanern sagen würde: Die Schusswaffen dürft ihr behalten, geschossen wird aber nur noch mit Platzpatronen.

  • Ferraris als Kulturgut? Keine schlechte Idee: Stellen wir sie ins Museum.

  • Es gibt halt Leute, die Schwierigkeiten mit dem erwachsen werden haben. Augen auf Herr Sportwagenfan: Bevor wir untegehen, sollte man zumindest den V12 vergessen oder?

  • "Die ökologische Transformation kann nicht die soziale Frage lösen."

    Aha. Das war also des Pudels Kern.

    Erinnert mich wieder daran, wenn die widerlche FDP die arme Friseurin auspackt, die ihre Stromrechnung nicht bezahlen kann.

    Oder den armen prekären Handwerker, der seinen Diesel nicht mehr fahren kann.

  • Wegen solcher Artikel liebe ich es, die taz zu lesen, auch wenn ich politisch einem anderen Lager angehöre.

    Das ist Freiheit!

    Danke!

    • @Kerstin K.:

      Anschließe mich. :-)

  • Opern sind definitiv Geschmacksache. „Faszinierend“, würde Mr. Spock das Verhältnis von Mensch und Oper finden, schätze ich.

    Nein, Ulf Poschardt hat sich nicht verabschiedet von seiner Herkunft. Er möchte ihr immer noch entkommen in seiner „Diva“, mit des sich angeblich so hervorragend „driften“ lässt. Er hat offenbar Angst, dass sie ihn eines Tages doch wieder einholt, seine Vergangenheit. Weil er im Grunde der ist, der er immer war. Und es auch bleiben wird. Ganz unbegründet scheint mir diese Angst nicht zu sein. Leute seines Schlages, die sich in der arroganten Pose des Dandys sonnen, gibt es etliche. Vor allem da, wo sich der „Vorstand“ täglich rumtreibt. Und auch diese Leute fragen sich, warum sie ihr Leben verschwenden sollten für naheliegende Lösungen: Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit etwa.

    Im Übrigen stelle ich mir ein Leben im Ferrari-Universum etwa so öde vor wie eines im Schlaraffenland. 24/7 Faul sein und dabei dick und doof werden, wäre für mich irgendwie nicht genug. Ich will mich nicht entscheiden müssen zwischen Vernunft und Emotion. Ich möchte beides, und zwar halbwegs austariertes. Der Kick entsteht beim Balancieren, Leute. Dass ich mit diese Einstellung bei Ferrari falsch bin, wenn ich meine Kohle wieder los werden will, ist dabei mein kleinstes Problem.

    • @mowgli:

      "

      Nein, Ulf Poschardt hat sich nicht verabschiedet von seiner Herkunft. Er möchte ihr immer noch entkommen in seiner „Diva“, mit des sich angeblich so hervorragend „driften“ lässt. Er hat offenbar Angst, dass sie ihn eines Tages doch wieder einholt, seine Vergangenheit."

      Chapeau! Das ist natürlich die Essenz.

  • 1G
    15833 (Profil gelöscht)

    Ich habe mein Haus co2 neutral für viel Geld umgebaut.



    Fahre in der Stadt ein elektro Auto.

    Aber am Wochenende packe ich meine enduro auf den Anhänger, der von einem dodge RAM gezogen wird und fe in die Kiesgrube.

    Ja Umweltschutz ist wichtig, muss ich aber wie ein aktuelles leben oder ist ein Mittelweg richtig?

  • Danke für das Interview. :-)

  • Komische Mischung aus superkonservativ und freiheitsliebend.



    Grüne Inhalte befürworten wo es passt, aber das eignen Ego mit den schnellen Schlitten ist sehr wichtig . Die Polarisierung in Autohasser und Autoliebhaber ist irgendwie platt aber bedient schön die Klisches der Weltleser. Die Grünen als Verbotspartei, komischerweise verbieten CDU/CSU deutlich mehr. Viele Menschen die die Mechanismen des Klimawandels verstanden haben sind keine Autohasser aber sie entwickeln sich weiter und haben verstanden dass es kurz vor 12 ist.



    Mir fällt zu dem Interview ein Zitat von Joschka Fischer ein.



    " Solangen die Autoindustie Autos baut die auf die Unterhosen der Männer abzielen wird sich nichts ändern"



    so inetwas war das was er gesagt hat und ich hab das Gefühl dass Herr Poschart in diese Kategorie von Mann passt.

    • @Opossum:

      Die allermeisten Grünen befürworten grüne Inhalte auch nur da, wo sie gerade passen. Langstreckenluisa beispielsweise befürwortet bei ihren Vergnügungsreisen gerne den Grünen Inhalt des kulturellen Austauschs, den man natürlich ganz authentisch nur vor Ort erfahren kann. Und Anna-Lena befürwortet die starke Emanzipation solange, bis sie Habeck aus dem Ring geschubst hat. Jetzt bei Gegenwind schaltet sie stufenlos wie ein Tesla auf Diskriminierungsopfer um.

      Das ist ja das praktische an den grünen Inhalten - die sind so wohlfühlschwammig, irgendeiner passt immer.

      • @Meister Petz:

        woher wissen Sie den was Grüne befürworten ?



        Kommen Sie bitte von Ihrem hohen Ross runter, die Mechanismen die Sie beschreiben passen übrigens auch sehr gut auf rechte Trolle

    • @Opossum:

      Es gibt aber schon seit vielen vielen Jahren Autos, die auf die Wäsche der Frauen abzielt. Und die sind sogar sehr erfolgreich.

  • Was ist das nur für ein armseliges, egozentrisches und konsumorientiertes Leben? Was ist das für eine Art von Freiheit, die letzendlich nur materialistisch ist? Was ist das für eine Sicht auf sich selber und die Mitmenschen, die so asozial ist? Wir müssen uns die Poschardts dieser Welt als ziemlich traurige und ziemlich begrenzte Charaktere vorstellen. Eigentlich verdienen sie unser Mitleid.

    • 9G
      97760 (Profil gelöscht)
      @Benedikt Bräutigam:

      Die Poschardts dieser Welt rennen aber nicht alle 15 Monate zum größten Möbelhändler, weil mal wieder irgendwo die Katze in die Gardine gebissen hat, der 8 armige Deckenfluter beim Dartspielen ein Lämpchen verloren hat, oder die elektrisch plätschernde Zimmerpflanze auf dem Teppich ausgelaufen ist.

      • @97760 (Profil gelöscht):

        Das soll wohl so viel heißen wie dass der coole Konsum von Luxusartikeln irgendwie besser oder anders ist als spießige Einrichterei. Das ist aber natürlich ein Irrtum. Beides ist einfach nur Konsum. Der Fahrtwind auf Brandenburgischen Landstraßen wird dazu noch mit Umweltverschmutzung erkauft.



        Poschardts Chef, der Herr Döpfner, sammelt übrigens ja Kunst, das ist aber auch nichts anderes als die Gardine. Nur ein bisschen teurer.

    • @Benedikt Bräutigam:

      Mein Mitleid gehört Menschen (es können auch Kommentatoren sein) die den sehr weiten Begriff der Freiheit nicht verstehen.

      • @Der Cleo Patra:

        Wenn es denn Freiheit wäre und nicht nur Konsum auf Kosten anderer. In Wirklichkeit ist es Abhängigkeit und Begrenztheit.

  • 2G
    29834 (Profil gelöscht)

    "Luisa Neubauer wird das [Kanzlerin] dann in zwanzig Jahren sein."



    Als Manager im Springer Konzern kann Poschardt die kapitalistische Strategie und deren Umsetzung natürlich sehr gut 'lesen' und sagt mit diesem Satz genau das, was drin steckt: Luisa Neubauer ist die Agentin ihrer Klasse in der Klimabewegung.



    Ihre Aufgabe ist, die Zukunft des Kapitalismus auf einem höhren Niveau zu sichern. Sie wird vieleicht die Merkel der Jahrhundertmitte. So wie Merkel die kapitalistische Ausbeutung am Anfang des Jahrhunderts politisch abgesichert hat, wird diese Aufgabe nun den Grünen, Frau Baerbock und vielleicht auch mal Frau Neubauer übertragen; oder doch eher überlassen, denn sie tun es ja freiwillig und aus tiefer Überzeugung.

  • Liggers. VERDÖPFNERUNG der taz van Bayernkurier Immergriiens is still going strong!



    & Däh



    “ In der Phase der Transformation benötigt die Verlagsbranche stattdessen neben wirtschaftlichem und intellektuellem Wettbewerb Einigkeit in den ganz grundsätzlichen medienpolitischen Fragen. Einigkeit, die sicherstellt, dass künftig weiter gestritten werden kann. Im Wettbewerb und vor allem in der gesellschaftlichen und politischen Debatte. Und da, ja, liebe taz-Genossen, sind sogar Allianzen zwischen taz und Bild (wellknown as LÜGT!;(( denkbar.



    MATHIAS DÖPFNER“

    Na Mahlzeit & ^_^ - Die Welt tut’s doch auch - 🤢🤮🤑 - 👹 -

    unterm——- servíce — nach Diekmannisierung - ☕️ ☕️ - Ines Pohl



    taz.de/-Vor-25-Jah...-die-taz/!5400293/



    &



    Weiterhin auf - Gute Zusammenarbeit - Newahr!



    Na - Si’cher dat. Dat wüßt ich ever. Da mähtste nix



    Normal. “…auf ihr Wohl alte fette Frau Pohl…“ Reinhard May



    Trilogie auf Frau Pohl - Reinhard laß gehn - live - 🤣 -



    m.youtube.com/watch?v=P_InjQdr0ZU

  • Tesla ist besser als diese röhrenden Sportkübel. Ich wohne an einer Straße, die am Wochenende gerne von solchen Idioten frequentiert wird. Besser diese „Hungerleider“ hätten Teslas. Oder besser, keins von beidem.

  • Selbstverständlich sind italienische Sportwagen im Grunde Öko Autos, ich kenne auch einige Leute die welche haben und keiner fährt damit längere Strecken.



    Es ist ein Freizeit Spaß und der kostet vermutlich kaum mehr CO2 Ausstoß als der von anderen Freizeitliebhaben die vielleicht mit ihrem normalen Auto eine bestimmte Strecke fahren um zum Beispiel täglich zum Schwimmtraining zu kommen oder ähnliche Dinge tun

    • @Paul Rabe:

      Wenn sie "einige" Leute mit italienischen Sportwagen kennen, erklärt das ihre ständigen pro kapitalistischen neoliberalen Kommentare.

      • @Andreas J:

        Ach, so mancher dieser Sportwagenfreunde ist ja in den 70ern sozialisiert worden und ich ich würde den einen oder anderen als „Salon-Sozialisten“ bezeichnen, ja auch mit Porsche wählt so mancher gerne „Links“ erst recht mit einem Tesla in der Garage….

        Ja, Ich selber fahre lieber Fahrrad und bevorzuge freie Menschen und freie Märkte, mag an der Lebenserfahrung liegen, Wobei wie gesagt, auch höheres Alter nicht dafür schützen kann sich einen Porsche zu kaufen und



        „sozialist“ zu sein

        • @Paul Rabe:

          Das Blöde an dieser schönen Welt ist leider nur, dass "freie" Märkte nicht wirklich dazu neigen besonders viele Menschen "frei" zu machen. Das liberale Märchen ist nicht nur ein Märchen sondern eine Perversion.

  • "Wenn Sie bei einer Tour über die Avus hören würden, wie der Heckmotor hinter Ihnen hochdreht"

    bornierter und assozialer kann man es nicht ausdrücken. Schön das andere auch an dem "Genuß" teilhaben dürfen. Und das sage ich als Rennsportfan. Aber sowas gehört auf Rennstrecken, nicht in Städte.

    PS: 280km/h... die meisten, eigentlich alle, gefährlichen Situationen auf der Autobahn habe ich erlebt wegen zu hoher Differenzgeschwindigkeit. Mein Polo schafft mit Rückenwind, bergrunter 160. Finden Sie den Fehler! PS: dieses über 10 Jahre alte Auto fährt normal mit ~5,5L im Durchschnitt. Und dank fehlendem Turbo und Abgasrückführung wird der ewig halten. Nachhaltiger geht es kaum. PPS: Das Auto springt immer an und macht trotzdem "Spaß"

  • Großartiges Interview. Dafür liebe ich die taz und werde umgehend mal wieder ein paar Mark springen lassen ...