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Tübingen will weg von der AutostadtSUV parken wird teuer

Als erste deutsche Stadt setzt Tübingen die Preise fürs Anwohnerparken rauf. Für schwere Autos werden statt 30 künftig 180 Euro pro Jahr fällig.

Wem gehört die Stadt? – Aktion mit Wanderbäumen auf Parkplätzen im Stuttgarter Westen Foto: Arnulf Hettrich/imago

Stuttgart taz | Boris Palmer langt zu: 180 Euro pro Jahr kostet ein Anwohnerparkplatz ab 2022 für besonders schwere Fahrzeuge wie SUVs in Tübingen – und damit 150 Euro mehr als bisher und 60 Euro mehr als bei einem normalen Wagen, für den künftig 120 Euro fällig werden. Das hat der Klimaausschuss des Gemeinderats der Stadt nach langen Beratungen am Montagabend beschlossen.

Bisher lagen die Kosten für alle Autos bei 30 Euro pro Jahr. Die Preissteigerung um das Vierfache wird aber sozial abgefedert: Wer aus sozialen Gründen die Tübinger Bonuskarte bezieht, muss nur die Hälfte für seinen Stellplatz bezahlen. Eine zunächst geplante Vergünstigung für E-Autos scheiterte an rechtlichen Hürden.

Für den Grünen-Oberbürgermeister ist diese merkliche Gebührenerhöhung ein erster Schritt, um realistische Preise für Parkplätze zu erheben. Denn „Subventionen für Autos müssen einfach aufhören“, schreibt Palmer in einer Stellungnahme bei Facebook. Parkplätze kosteten im Bau, in der Unterhaltung und Fläche weit mehr als jene 50 Cent am Tag, die der Gemeinderat jetzt beschlossen habe.

Kein Vorteil für E-Autos

Tübingen ist damit die erste Stadt, die die neue Möglichkeit nutzt, deutlich höhere Gebühren für Parkraum festzulegen. Die Parkgebühren waren bis 2020 gesetzlich bei 30,70 Euro pro Jahr gedeckelt. Nach der Änderung des Straßenverkehrsgesetzes dürfen nun die Länder ihre Parkgebühren selbst regeln oder dies den Kommunen überlassen. Auch andere Städte prüfen derzeit eine Erhöhung, Freiburg etwa peilt 360 Euro an.

Eigentlich war Palmers Ziel noch ehrgeiziger: Er wollte ursprünglich erreichen, dass Anwohnerparkplätze für Cayenne und Co wie in Freiburg bis zu 360 Euro im Jahr kosten soll, doch damit war er im Juli an seinem Gemeinderat gescheitert. Palmer war mit der Entscheidung vor allem deshalb unzufrieden, weil er die Einnahmen nutzen wollte, um eine 365-Euro-Ticket für den Nahverkehr einzuführen. Die nun beschlossenen Mehreinnahmen reichen dafür nicht aus. Palmer will deshalb auch die Parkgebühren bei öffentlichen Parkplätzen im städtischen Raum erhöhen. Ministerpräsident Winfried Kretsch­­mann lobt den in seiner Partei umstrittenen Palmer: „Palmer setzt damit einen Trend.“

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87 Kommentare

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  • 180 € für ein Jahr parken? Lächerliche Symbolpolitik.

  • Fläche statt Gewicht! Das wäre es gewesen!

  • Wie wird das begründet, dass für schwere Autos zukünftig statt 30 nun 180 Euro pro Jahr fällig werden? Die Fläche des Fahrzeuges kann es ja nicht sein.

    Bsp.:



    VW Golf 8,6 m2



    Audi Q7 9,75 m2



    Das sind 50% mehr Parkkosten bei 22% mehr Parkfläche. Bei Passat & Co. ist die Differenz noch geringer.

  • Es intensiviert meinen Kulturpessimismus, wenn ich realisiere wie beliebt, diese sogenannten SUV sind.



    Was ist das für eine sehr bescheidene Ästhetik, die sich in diesen PKW äussert?

    In Phantasie-Literatur und -Kino gab es immer auch die hässlich geratenen Gesellen, die nicht gerade die hellsten waren, aber durch ihre kräftige Statur für's Verprügeln und dergleichen



    zuständig waren. An diese flachdenkenden missratenen Typen erinnern mich die SUVs.

    Seit



    circa 1957 (plus/minus 1 Jahr) stehen .



    verschiedene Gase, CO2 allen voran, in Verdacht einen Treibhauseffekt zu verursachen. Dieser Verdacht hat sich zur wissenschaftlich gesicherter Erkenntnis erhärtet! Schon deshalb ist der Verbrennungsmotor bereits seit über 20 Jahren unter vernünftigen Gesichtspunkten indiskutabel. Eine kindliche Ungeduld und das Bedürfnis mit übergroßen Fahrzeugen "eine Duftmarke setzen" zu wollen, hilft uns nicht weiter bei den derzeit extremen Herausforderungen für die Menschheit.



    Die physikalisch-technische Tatsache, dass in einem Liter Benzin circca 10kWh Stunden Energie drinsteckt, zeigt außerdem überdeutlich, dass der Verbrenner-Motor eine DRITTKLASSISCHE Lösung ist!



    Dass das alles seit Jahrzehnten so bescheiden läuft, liegt offenbar auch an dem "Vorstellungsvermögen" von sehr vielen.

    • @tsitra:

      Die Leute kaufen doch keine SUV wegen der Ästhetik. Das Einsteigen in einen SUV ist einfach für altere Menschen deutlich einfacher. Der durchschnittliche Neuwagenkäufer in Deutschland ist Ende 50 und genau für die Zielgruppe werden dann auch Autos auf den Markt gebracht.

  • Ist wirklich das Gewicht der ausschlaggebende Faktor und Elektroautos werden nicht bevorzugt behandelt, werden sie damit de facto benachteiligt:



    Der ID.3 von VW (Golfgröße) wiegt laut Google 1.812 bis 1.935 kg.

  • 9G
    97760 (Profil gelöscht)

    .."aggressives Design, bestes Design für Nebencharaktere".. so wird zum Beispiel ein " deutsches Flaggschiff " aus Süddeutschland( importiert aus USA) beworben. 1,79 Meter hoch( oh Gott) und 2600 Kilo schwer. Ufff

  • 9G
    97760 (Profil gelöscht)

    SUV Fahrer zahlen alles um dieses schnittige, grazile Monster fahren zu dürfen. Wetten daß SUV Fahrer sogar ein Tragegestell aus Stäbchen sich umschnallen würden, mit denen sie besonders monströse Wintermäntel in doppelter Grösse tragen können? A la "Michelinmännchen". Dann wird natürlich doppelte Garderobengebühr fällig.

  • Autos - nicht nur SUV - gehören konsequent aus unseren Städten ausgesperrt. DAS GILT AUCH FUER BERLIN

    • @V M:

      Klar und ich zahle dann für eine Fahrt über 2 Euro wie hier in Erfurt. Fährt mich der Bus auch zum Schützenplatz oder muss ich mir da ein Lastenrad kaufen?

      • @Pilatus333:

        2 Euro muss ja nicht so bleiben.



        Schützenplatz- 2 min Fußweg von Haltestelle Thüringenhalle.

  • Mein Vorschlag: 500! Euro pro SUV, Autos mit viel PS etc, ABER: Dafür gibts dann auch nen Gratisaufkleber fürs Auto mit der Aufschrift „Eure Armut kotzt mich an!“. Ganz ehrlich: Wer ne Versicherung über 3000€ für beispielsweise nen Lamborghini Urus zahlen kann, den juckt das doch eh nicht. Palmers Vorschlag find ich an sich wirklich gut, ist aber zu undifferenziert bezüglich der Autos und federt keine sozialen Ungleichheiten ab. Dies wird für die allgemeine Akzeptanz solcher Maßnahmen aber nötig sein…

  • Da wird der Fahrer eines 220.000 Euro AMG-SUV aber zusammenzucken. Das wäre ja fast der Preis einer Tankfüllung.

  • Die Menge an Platz, die SUVs an Parkraum in Anspruch nehmen, sind ja nicht mal das Hauptproblem. Das Problem ist die fortgesetzte Aufrüstung auf der Straße, die das Grundgebot unnötiger Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer massiv verletzt.

    Hier einige Bilder.

    Größenvergleich amerikanischer SUV / Sherman Tank:

    twitter.com/coctea...417767952158543874

    Größenvergleich klassische PKW / SUV / Grundschulkind zu Fuß bzw. auf dem Fahrrad:

    twitter.com/JayHig...357499536227368965

    Film, was passiert wenn ein SUV mit 40 km/h einen Dummy eines erwachsenen Fußgängers trifft:

    twitter.com/urbant...347988040178950145

    Bei einem normalen PKW würde der Fußgänger bzw. auch ein etwas größeres Kind über die Motorhaube geschoben und zur Seite fliegen - auch potenziell tödlich aber ohne den frontalen Impact auf den Brustkorb und Kopf und die Gefahr, anschließend überrollt zu werden. Wer so ein Auto fährt, nimmt in Kauf, bei einer Kollision ein Kind zu töten.

    Dazu sind diese Autos wirkliche Klimakiller, sie sind hauptverantwortlich für den weiteren Anstieg der Emissionen aus dem Verkehr.

    Die Dinger gehören als Privatautos einfach verboten.

    • @jox:

      3er BMW E30 = h 1,38 m, 8,12 l/100km



      X7 BMW G07 = 1,8 m, 10 l/100km



      Ich kann da bzgl eines "Klimakillers" keine großen Unterschiede erkennen.

    • @jox:

      Schließe mich an! Weg mit den blechernen "Stehzeugen"! (ZDF-Magazin Royal, 23 von 24 Stunden stehen Autos im Schnitt) Jene sind Privatisierung von Ressourcen und Energie und dies in einer Höhe, im globalen Rahmen Wahnsinn auf einem endlichen Planeten, dessen Ökosystem zu kollabieren droht.

      • @Uranus:

        Es gibt so unendlich viele Autofahrer in Bremen (dort wo Ficki Kacki Bömi herkommt), die nun schon seit bald darauf warten, dass die diversen VerkehrsenatorInnen der Grünen endlich !!! mal Nägel mit Köpfen machen und den ÖPNV verbessern oder billiger machen oder die seit 2014 versprochenen Radschnellwege auch mal umsetzen. Nicht mal jetzt zusammen mit der Linkspartei im Boot kommt das Boot voran.

  • Das ist Taschengeld, immer noch sehr billig - z. B. im Vergleich zu den Mieten: Wie viel Miete kostet pro Jahr ein Kinderzimmer? Wie viel Miete kosten 3 Etagen Kinderzimmer? Berechnet die Parkfläche nach dem Mietpreisspiegel!

    Würden den Autofahrern sämtliche realen Kosten berechnet, wäre der Spuk sofort vorbei und wir alle hätten wieder Platz in lebenswerten Städten und Siedlungen.

    • @Rosmarin:

      Das kann nur jemand von sich geben, wer keinen Führerschein hat oder nicht auf das Auto angewiesen ist

      • @Pilatus333:

        Auf ein Auto angewiesen, also so richtig wirklich und in echt, sind die wenigsten der Besitzer. Es gäbe Möglichkeiten, den wenigen Menschen, die so richtig, wirklich und in echt auf ein Auto angewiesen sind, Unterstützung, Vergünstigungen etc. anzubieten und den unnötigen Kraft(steh)verkehr real zu bepreisen und von dort zu verbannen, wo er Leben behindert oder gefährdet.

        Auch Menschen mit Führerschein könnten so weit denken, wenn sie wollten.

    • 9G
      97760 (Profil gelöscht)
      @Rosmarin:

      Gute Idee. Dann kann ich mit meinen innerstädtischen Eigentumsparkplätzen, Garagen, Carports und Aussenplätzen richtig absahnen. Nachteil: die Schere zwischen Arm und Reich würde noch grösser. Das könnte bei heute gezeugten Kindern in der Welt, in 18 Jahren Begehrlichkeiten auf mein Konto nach sich ziehen.

    • 9G
      97760 (Profil gelöscht)
      @Rosmarin:

      Super diese Verallgemeinerungen. Es gibt überhaupt kein Autoproblem in "Siedlungen", was jetzt größer als vor 20 Jahren wäre. In den Siedlungen sind die Mütter, Väter, Kinder und Familien froh, daß es Autos gibt.

  • Erst mal freue ich mich, wenn ich als jemand, der seit vielen Jahren ganz bewusst nur Fahrrad fährt, nicht gezwungen bin, Stellplätze für private PKWs mit zu subventionieren. Wenn jemand schon die umweltschädlichere Alternative wählt, warum soll die Allgemeinheit das noch bezuschussen? Und das zieht sich ja durch viele Dinge durch, z.B. bei der Pendlerpauschale über die Abhängigkeit von der Entfernung.

    Allerdings sagen Verkehrsexperten wie Hermann Knoflacher, dass die höheren Kosten allein Menschen nicht davon abbringt, das Auto zu nutzen. Den Ausschlag gibt die Bequemlichkeit - selbst wenn das Auto unterm Strich so teuer ist, dass Menschen es sich im Grunde gar nicht leisten können.

    Ein Versuch, das Problem über Kosten zu kontrollieren, scheitert außerdem auch an der wirtschaftlichen Ungleichheit - die Unterschiede im verfügbaren Einkommen sind zu groß.

    Besser ist, meint Knoflacher, wenn man dafür sorgt, dass das Auto etwas weniger bequem ist, als die umwelt- menschen- und stadtfreundlichen Alternativen: Indem man die Parkplätze ein Stück weiter weg legt von der Wohnung, als die nächste Haltestelle für den ÖPNV.

    www.manager-magazi...cht-a-1254305.html

    > "Das Auto muss aus den Städten entfernt und am Rand abgestellt werden. Der Autofahrer muss für seine Kosten selbst aufkommen, was in den Städten Parkgebühren von 300 Euro und mehr pro Monat ausmacht. Wohnen, Arbeiten, Einkauf und alle übrigen Aktivitäten der Menschen sollten vom Zwang zum Autofahren befreit werden. Dazu müssen die Autoabstellplätze aus den Wohnsiedlungen ausgelagert werden. In den Siedlungen gibt es dann nur noch Autos für Liefer- und besondere Einsatzfahrten mit moderater Geschwindigkeit.

    www.heute.at/s/ver...zu-billig-57503187

    > "Solange das Auto nicht genauso weit weg ist wie die Haltestelle eines attraktiven öffentlichen Verkehrsmittels [ ... ]

    • @jox:

      Wie kommen Sie darauf, dass Sie Stellplätze für private PKWs nicht subventionieren? Zahlen Sie keine Steuern? Ist Ihre Gesundheit nicht vom KFZ-Verkehr betroffen?

    • 9G
      97760 (Profil gelöscht)
      @jox:

      Dir Eigentumsparkplätze bei mir sind unantastbar. Da wird nichts ausgelagert und das ist gut so.

      • @97760 (Profil gelöscht):

        Die Zufahrtsstraßen können u.U. entwidmet werden.

      • @97760 (Profil gelöscht):

        Sie können sicher auf ihr Grundstück stellen, was sie wollen. Aber die Gemeinde kann ja zumindest in verkehrsberuhigten Vierteln einfach ein Maximalgewicht von 1.3 t ausschildern.

        • @jox:

          Das Durchschnittsgewicht von Elektroautos beträgt wegen der schweren Batterie 1,5t. Diese Regelung wäre ein echter Innovationskiller.

    • @jox:

      Knoflacher:

      > ""Das Auto zerstört die Stadt"



      > Was sich Knoflacher für die Zukunft von Wien wünscht? "Jeder Parkplatz, den man einspart, ist positiv." Und: "Man könnte das Auto massiv zurückdrängen." Für den Experten ist denkbar, dass Autos nur für jene zugelassen werden "die es brauchen. Also Behinderte, Handels-, Liefer- und Wirtschaftsverkehr."

      www.heute.at/s/ver...ie-stadt--57816915

  • Leider verstehe ich nicht, was er das Gewicht mit dem Preis des Parkplatzes zu tun haben soll. Die Größe des Fahrzeugs könnte ich nachvollziehen. Dadurch, dass Elektrofahrzeuge nicht ausgenommen sind, wird es noch unverständlicher. Gerade bei Elektrofahrzeugen spielt das Gewicht eine untergeordnete Rolle, da die Masse nur beim beschleunigen eine Rolle spielt und beim abbremsen circa 60 % der Energie zurück gewonnen wird. Mit anderen Worten: rein auf die Masse bezogen entspricht eine 2,5 t schweres Elektrofahrzeug einem Verbrenner Fahrzeug von 1 t, dass beim Bremsen keine Energie zurück gewinnen kann.

    • @Strolch:

      "...da die Masse nur beim beschleunigen eine Rolle spielt und beim abbremsen circa 60 % der Energie zurück gewonnen wird."



      Na, da rechnen Sie aber optimistisch. Entscheidend ist, was von der Bewegungsenergie wieder auf die Straße gebracht werden kann, und da komme ich bestenfalls, wenn ich Ihre 60 % zu Grunde lege, auf (0,6*0,6)*100 = 36 %.



      Bestenfalls, da noch zwei Punkte dazu kommen: Beim Abbremsen aus hohen Geschwindigkeiten übersteigt die Bremsleistung die Generatorleistung[1], der Rest muss konventionell weggebremst werden. Und beim Abbremsen aus niedrigen Geschwindigkeiten fällt der Generatorwirkungsgrad in den Keller [2].



      Nennenswerte Rekuperatin ist damit nur in einem mittleren Geschwindigkeitsbereich (ca. 50 - 90 km/h) zu erwarten. Insgesamt dürfte der Rekuperationswirkungsgrad bei nicht mehr als ca. 20 % liegen, und die 20 % reichen nicht zur Kompensation der Akkumasse aus.



      [1] Sind Ihnen schon eimal die irren Motorleistungen der E-Autos aufgefallen? Die sind nicht zum Fahren da, dann wäre der Akku nämlich in 10 Minuten leer. Die sind dazu da, dass man überhaupt nennenswert etwas rekuperiert kriegt.



      [2] Die Bremskraft ist dem Generatorstrom proportional, und die Kupferverlustleistung dem Quadrat des Stroms. Die Generatorleistung ist Strom mal Generatorspannung, dem Strom also nur einfach proportional. Da die Generatorspannung mit sinkender Drehzahl runtergeht, der Strom bei konstanter Bremskraft aber nicht, steigt der Verlustanteil mit sinkender Drehzahl.

      • @sollndas:

        36% ist doch besser als 0%.

      • @sollndas:

        Zunächst reden wir von reinen Elektroautos und nicht von Hybriden.

        Gerade im Stadtverkehr (also bei Geschwindigeiten unter 50 kmh) spielt dies eine große Rolle. Die Hersteller geben hier einen Reichweitengewinn von 20% durch die Rekuperation an. Dies deckt sich auch mit meiner Erfahrung. Auch im Spiegel wird diese Erfahrung mehr oder weniger bestätigt:



        "Einziger Vorteil: Im Stop-and-go-Verkehr in der Stadt sorgt das Gewicht des Autos für zusätzliche Energierückgewinnung durch Rekuperation. Bis zu einer Bremsverzögerung von 0,3 g rekuperiert der SUV ohne Einsatz der konventionellen Bremse ausschließlich über die E-Maschinen. Laut Audi werden damit praktisch alle normalen Bremsmanöver energetisch in die Batterie zurückgespeist"

        www.spiegel.de/aut...men-a-1272487.html

        Der nächste Satz, dass die Masse auf der Autobahn hinderlich sei, ist dagegen m.E. falsch. Wenn die Masse einmal in Bewegung ist, spielt sie selbst keine Rolle mehr. Wohl der Luftwiderstand.

        Im Hinblick auf die Motorleistung ist dies richtig. Diese hat m.E. zwei Gründe: Beim E-Auto sind mehr PS nicht so teuer und technisch einfacher zu verwirklichen und zum anderen das Rekuperieren. Allerdings genügen hier in der Praxis auch 150 bis 200 PS dicke. Was im Vergleich zum Kleinwagen natürlich sehr viel ist, im Vergleich zum Tesla aber gerade zu erbärmlich...

        P.S. Ihre erste Rechnung kann ich nicht ganz nachvollziehen: Weshalb setzen Sie die 0,6 ins Quadrat?

        • @Strolch:

          "Weshalb setzen Sie die 0,6 ins Quadrat?"



          Weil man den ganzen Zyklus betrachten muss. Sie müssen den Akku erst mal beschleunigen, bevor Sie ihn runterbremsen können. Oder nach dem Runterbremsen wieder beschleunigen. Der Strom muss zwei mal durch die Wirkungsgradkette.



          "Die Hersteller geben hier einen Reichweitengewinn von 20% durch die Rekuperation an."



          Eben, habe ich doch geschrieben: "...bei nicht mehr als ca. 20 %...". Wenn ich da noch die Glaubwürdigkeit von Herstellerangaben in Betracht ziehe (Beispiel siehe unten), war meine Schätzung wohl eher noch zu optimistisch...



          Zu dem Spiegel-Link: "Audi gibt den Verbrauch des e-Tron nach WLTP mit 26,2 bis 22,6 Kilowattstunden auf 100 Kilometern an. Am Ende des zweiwöchigen Tests lag unser Wert bei 30,6 kWh." Was letzteres einem satten Verbrauch von ca. 10 l Diesel entspricht. Sie können das auch in die Braunkohle umrechnen, mit der die E-Autos wirklich betrieben werden.

    • @Strolch:

      Hallo Strolch,

      danke für die informative Anmerkung zur Rückgewinnung der Energie! Hätten Sie dazu eine Quelle, die das Thema vertieft?



      Zur Sache: ich könnte mir vorstellen, dass man einfach das Gewicht als "Stellvertreter"-Variable für die belegte Fläche nimmt, weil letztere aus irgendwelchen Gründen für die zuständige Stelle schwieriger herauszufinden ist. Ist aber Spekulation meinerseits.



      Ansonsten wird vielleicht auch berücksichtigt, dass schwerere KfZ die Verkehrsflächen stärker abnutzen. Oder der (nicht unmittelbar mit dem Parkplatz verbundene, sondern umweltpolitische) Gedanke, dass der Ressourcenverbrauch bei Herstellung und Betrieb (trotz Rückgewinnung der Energie) höher ist. Oder es gilt auch hier ein sozialer Gedanke: schwere KfZ sind tendenziell teurer und werden eher von Menschen mit höherem Einkommen gefahren (was dadurch relativiert würde, dass die Größe des KfZ ja auch mit der Familiengröße korrelieren könnte). Insgesamt gibt es hier aus meiner Sicht eine Reihe an plausiblen Anknüpfungspunkten - die man als Gemeinderat bei der Begründung der Preise freilich statistisch untermauern sollte, um die Sachlichkeit zu belegen.



      Die Einbeziehung auch von E-Autos finde ich persönlich sowohl aus sozialen als auch aus ökologischen Gründen sinnvoll.

      Solidarische Grüße



      Fratercula

      • @Fratercula:

        Wenn die Stellvertreter"-Variable für die belegte Fläche aus irgendwelchen Gründen für die zuständige Stelle schwieriger herauszufinden ist, dann sollte man diese neu besetzen! Es geht ja anscheinend um die Nutzung von Fläche X des öffentlichen Szraßenlandes.



        l x b = Fläche

  • Nur SUVs mit Parkraumgebühren zu bewirtschaften, die in anderen Ländern immer noch Peanuts darstellen und mit höheren Gebühren für alle Autos gelten ist reine Showpolitik, die nicht wirken sondern nur werben will.

    Würde mich nicht wundern wenn solch politischer Fusch per Gericht bald einkassiert wird.

    • @Rudolf Fissner:

      Als SUV-Fahrer müssen Sie nun offenbar sehr leiden.



      Nun denn: Ich versuche, mit Ihnen zu fühlen. Ich, höhö, bemühe mich sehr.



      Aber, gnihihi, es will mir einfach nicht gelingen.



      Bruhahahahaha...



      (geht mit einem breiten Grinsen ab, trotz wundgeklopfter Schenkel)

      • @Linksman:

        Als Kaffesatzleser und persönlicher Glaskuglelweitwerfer scheint es Ihnen wohl nicht auszumachen, Texte nicht verstehen zu können.

        Was haben Sie daran nicht verstanden. dass das zögerliche Herauspicken von SUVs für den Preis eines Lollies pro Tag weder öffentlichen Raum freimacht noch ein Gramm Co2 weniger bringt.

      • 9G
        97760 (Profil gelöscht)
        @Linksman:

        Wahrscheinlich meinte Fissner, daß es in anderen Ländern 400 Euro im Monat für alle Arten von Autos kostet.

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @Rudolf Fissner:

      Bei euch im Westen heißt das ja "Reise nach Jerusalem", bei uns im Osten Stuhltanz. Wobei der Westname erschließt sich mir nicht, ein Platz im Kampf gegen die Sarazenen war ja nun kein wirklicher Gewinn - egal.



      Das Konzept könnte man in Städten anwenden. Jedes Jahr auf 5% der Parkfläche Bäume pflanzen...

      • @4813 (Profil gelöscht):

        Parkbäume wären eine super Idee!

        Das würde ganz konkret den Parkraum reduzieren. Traut sich nur keine Kommune.

        Der Stuhltanz um die freien Plätze wäre mir schnurz. Man muss ja nicht mit tanzen. Wer seine Wohnung in solchen Situationen mit freien persönlichen Stellplatz vor der Haustür sucht, hat stundenlanges Parkplatzsuchen verdient.

  • immer noch viel zu billig...das wird die Betreffenden kaum kratzen... wozu muss der Mensch überhaupt derart überdimensionierte Fahrzeuge in Gewicht, Ausmaß und Verbrauch haben? Hier, guck her: ich kann mir das alles leisten.... also auch die höhere Parkgeb.



    Die Frage ist aber grundsätzlich, wieso öffentlicher Grund kostenlos genutzt werden darf... in früherer Gesetzgebung musste jedes Haus entsprechenden Parkraum auf dem Grundstück einplanen/vorhalten. Seit das gestrichen wurde und der Parkraum auf die Straße verlagert, hat sich das Problem noch extrem verschärft.

    • @brotbier:

      Sehe ich ähnlich. Wie wäre es die Parkgebühren am (Kauf)Wert des Autos festzumachen? Autofreie Stadt jedenfalls fände ich besser, gerechter.

      • @Uranus:

        Wie wäre es, einfach den Parkpreis nach Fläche zu berechnen? Also z.B. 100 Euro pro Jahr und Quadratmeter für Anwohner? Und sonst z.B. 1 Euro pro Stunde und Quadratmeter.

    • @brotbier:

      Es vermittelt ein (trügerisches) Gefühl von Sicherheit. Nach dem Motto: Wenn ich das schwerere Fahrzeug fahre, und es kommt zu einer Kollision, macht mir das weniger aus.

      Und das führt zu einem regelrechtem Wettrüsten, wie man in den USA sehen kann. Da sind die SUVs mittlerweile so groß wie ein Sherman Panzer und vorne so hoch, dass der Fahrer ein Grundschulkind, das direkt vor dem Auto steht, nicht mehr sehen kann. Das würde unbemerkt überrollt.

      Die Entwicklung gibt es ja hier auch schon: PKWs über die man als normal großer erwachsener Fußgänger nicht mehr drüber gucken kann.

      Die viel zu oft vorkommenden tödlichen Abbiegeunfälle wenn LKW rechts abbiegen und Radfahrer einfach übersehen werden, würden als Folge dieser Entwicklung noch häufiger.

    • @brotbier:

      Aber der Tesla mit 1000 PS ist das Flaggschiff der Umweltrettung ....



      motorzeitung.de/news.php?newsid=689283

      • @Günter Witte:

        Ob es wirklich das Tesla Model S sein muß sei mal dahingestellt, aber die „1000 PS“ sind beim E-Auto völlig belanglos und ohne jede weitere Relevanz!



        Denn moderne E-Motoren können problemlos kurzzeitig diese Leistung bringen, was aber nur für wenige Sekunden(bruchteile) mal der Fall sein dürfte…ansonsten liefern die im Alltagsverkehr sparsam die dafür nötigen 5 bis 60 PS ohne dass der Wirkungsgrad schlechter ist.

  • Die Grünen sind die neue Mitte.



    Ballast wie rechte Gesinnung und Rückwärtsgewandheit sind abgelegt.



    Wer aber im Land das sagen hat, deckt sich mit der CDU und anverwandten Parteien.



    Daran wird nicht gerüttelt.



    Und so sind die, die immer gewinnen, auch hier wieder die Sieger.



    Palmer ist die narzistische Variante des Typs, der Fortschritt in Tüten verkauft, zu einem hohen Preis.



    Nämlich dem des Stillstands.

    • @Hans Jürgen Langmann:

      "Nämlich dem des Stillstands"



      Welche Art von "Stillstand" meinen sie ?



      Aus ökologischer Sicht scheint mir Herr Palmer, ganz im Gegenteil, deutlich schneller seine Stadt zu reformieren als man es in anderen Städten sieht.

      Wenn sie es eher aus der Spektrum "Kapitalismus versus Sozialismus" gemeint haben, dann mögen sie Recht haben. Aber "Stillstand" scheint mir auch genau das zu sein, was eine große Mehrheit der Bevölkerung möchte, ich kann nicht erkennen, daß "mehr Sozialismus" einer Mehrheit ein dringendes Bedürfnisse wäre

  • Glaubt wirklich hier jemand, des wenn jemand Cayenne fährt, wohnt er in dem Zentrum und besitzt kein Haus? Welches unbedingt eine Doppelgarage oder 500m2 fürs Parken hat, oder 2-3 Tiefgaragestellplätze nebeneinander hat. Wen wird dieses neue Gebühren treffen? Euch, Mietern, die in der Nähe von Arbeitsplätze wohnen möchten, aber aus irgend welchen Gründen, (Nachtschicht etc) ein Auto besitzen müssen.

    • @Alexander Poolman:

      Warum sich auch auf den Cayenne einschießen? So ein Citypanzer ist auch dann eine Platz- und Klimasünde, wenn er KEIN Top-Premium-Modell ist.

    • @Alexander Poolman:

      bin übrigens jahrelang mit den Öffentlichen oder dem Rad zum Nachtdienst gefahren. Dafür braucht kein Mensch in der Stadt ein Auto.

      • 9G
        97760 (Profil gelöscht)
        @Opossum:

        Nicht mal Radwege haben wir früher gebraucht.

        • @97760 (Profil gelöscht):

          Ich brauche auch heute keine Radwege. Fahrräder gehören auf die Fahrbahn.

  • Alternative Überschrift, bzw. Alternativer Artikel:

    „Prekäre abgezockt“

    Der OB Tübingens, Boris Palmer erhöht die Gebühren für das Anwohnerparken in der Stadt um 400% für Klein- und Kompaktautos und bittet damit vor allem prekär beschäftigte und Familien zur Kasse, die über weniger freies Einkommen verfügen. Selbst für Personen die Sozialhilfe beziehen wird der Parkpreis einfach mal verdoppelt und diese somit aus Mobilität und sozialer Teilhabe weiter verdrängt.



    Fahrer von schweren, großen Autos müssen nur 180 Euro im Jahr zahlen, statt wie geplant 360 Euro - beides eine Summe, die ihnen bei den Gesamtkosten für ihre teuren Autos egal ist.



    Ein SUV-Fahrer in Tübingen meinte zur neuen Regel: „Ich finde das super, das wird dazu führen dass mehr Kleinverdiener, Transferbezieher und Familien ihr KFZ abschaffen müssen und schafft so mehr Verfügbaren Parkraum für SUVs in der Stadt - und reiche Menschen wie mich. Auto muss man sich halt leisten können - danke Boris, du zeigst dass „Umweltschutz“ nur Arme richtig hart trifft. So soll das auch sein. Palmer ist mein Mann, der hat ein Herz für SUV Fahrer und weiss worauf es ankommt - mehr verfügbarer Parkraum für Reiche!“

    • @hup:

      Prekäre mit Auto? So ein Quatsch. Ich kenne (leider) einige Leute mit wenig Geld bzw. schlechtbezahlten Jobs. Niemand von denen hat ein Auto - wie auch?

    • @hup:

      Na ja, Boris wollte höhere Gebühren. Der Gemeinderat hat da nicht mitgezogen und der entscheidet es... Also Artikel bitte anpassen und den Gemeinderat statt Boris lesen, ;)

    • 9G
      97287 (Profil gelöscht)
      @hup:

      Hab ich das richtig verstanden? Kleinverdiener, Sozialhilfeempfänger, Transferbezieher, haben Anspruch auf ein Auto und einen Parkplatz(Anwohner), dies in einer Stadt in der alle 10 Min ein öffentlicher Bus fährt. Armut in Deutschland bedeutet für manche Menschen, die außerhalb Europas leben, das Paradies incl. Kleinwagen. Gehört ein Kleinwagen in der Stadt jetzt auch schon zur Daseinsvorsorge?

      • @97287 (Profil gelöscht):

        Dass arme gefälligst kein Auto zu besitzen haben hätte ich nun eher FDP-Anhängern zugeschrieben als den TAZ-Lesern... interessant wie (a)soziale Politik hier interpretiert wird. Im Prinzip ist das "deine Armut kotzt mich an und ist nicht mein Problem".

    • @hup:

      Das ist ein erster Schritt in die richtige Richtung und sendet ein Signal, dass solche Fahrzeuge nicht erwünscht sind. Eigentlich müsste aber deren Produktion verboten werden.

      • @resto:

        Ok, dann lass uns offen darüber reden, dass Umweltpolitk ganz klar Verzicht bedeutet, und das eben per Zensus, also vor allem von armen und prekären, während die reichen davon kaum oder gar nicht betroffen sind. Soviel Ehrlichkeit darf dann sein - und dann ist das auch ein Schritt in die richtige (?) Richtung...

    • @hup:

      Die 180 Euro sind ein Kompromiss; Palmer wollte ursprünglich 360 Euro. Im übrigen bedeutet kleines Auto besitzen nicht gleich prekär sein. Ich denke, dass die meisten Prekäre gar kein Auto besitzen. Was hätten Sie den für Vorschläge, die Blechlawinen aus der Stadt rauszuhalten?

      • @resto:

        Natürlich bedeutet ein kleines Auto besitzen nicht 1:1 perkär zu sein, aber wenn ein prekärer ein Auto besitzt, dann eher ein kleines, günstiges.



        Aber im Prinzip zu postulieren, dass prekäre gefälligst gar kein Auto zu besitzen haben, oder falls doch, es legitim ist es so zu verteuern, dass sie es sich nicht mehr leisten können, das ist schon eine ziemlich konservative Ansicht - selbst die Linke will genau das nicht und hadert daher z.B. mit weiteren Steuererhöhungen für Benzin durch die Grünen.

        Ich sehe keine "Blechlawinen" in der Stadt sondern normalen Verkehr im Mix - "Blechlawine" ist bereits eine formatierende Setzung. Es ist in jeder Stadt so, dass Auswärtige Parkgebühren zahlen - und die sind bereits deftig. Anwohner haben aber ebenfalls ein Recht auf selbstgewählte Mobilität - deren Möglichkeit auf ein Auto zu per Zensus vergraulen ist schlicht antisozial, denn es trifft genau die, die zur Miete wohnen und Laternenparker sind, und nicht SUV-Fahrer mit EFH und eigener Garage / Stellplatz.

        Sehr sinnvoll ist, bei allen Neubauprojekten von MFHs eine TG vorzuschreiben, damit wird der öffentliche Parkraum für die anderen Bewohnern ent- bzw. nicht weiter belastet. Es spricht auch nichts gegen einen besseren und billigeren ÖPNV - wenn Leute damit den Anreiz haben freiwillig auf ihr Auto zu verzichten. Was aber Quark ist, ist die Situation einfach künstlich zu verschlechtern (Parkraum verknappen) und dann zu behaupten, dass das Parken ein Problem ist... das ist ein selbst herbeigeführtes bzw. verschärftes Problem.



        Man muss natürlich auch nicht *mehr* Raum für Autos schaffen - falls sich mehr Menschen ein Auto kaufen (angeblich macht die junge Generation das aber gar nicht mehr) dann wird die Situation von selbst schlechter und der Druck zum ÖPNV höher. Das erledigt sich sozusagen ganz von selbst - und schafft so auch mehr Zeit das ÖPNV-Angebot tatsächlich attraktiv zu machen und Alternativen zum Wechseln zu bieten, bevor man die Anti-Auto Keule rausholt.

        • 9G
          97287 (Profil gelöscht)
          @hup:

          Gerechtigkeit herrscht dann wenn die urbanen Auswärtigen genauso in den Dörfern der Uckermark, an den Seen, in den Wäldern anständig blechen müssen.

  • Beispielvergleich:



    VW Passat 4,78 x 1,8 m, 1,709t



    versus AudiQ3 4,39 x1,83 m, 1,52t.



    Die Pauschalverurteilung von SUV als besonders große und schwere Kfz. ist nonsens.

    • @Trabantus:

      DA haben Sie etwas in den falschen Hals gekriegt: Der erhöhte Tarif gilt nicht speziell für SUV (und schln gar nicht für kleine) sondern für alle PKW, die mehr als 1,8 t wiegen. Das sind nur halt zumeist (Fullsize-)SUV.

      Davon abgesehen ist natürlich ein Audi Q3 (Golf-Klasse) im Vergleich zu einem Passat gemssen am Verhältnis der Außenmaße zur potenziellen Transportleistung (Zuladung und nutzbares Innenvolumen) immer noch Platz- und Gewichtsverschwendung.

    • @Trabantus:

      Audi Q3 F3 Leergewicht: 1525–1815 kg

      VW Passat 3G: Leergewicht: 1367–1776 kg

      Na, wieder ein bisschen getrickst?

      • @Yossarian:

        Schauen Sie mal auf die Seiten der jeweiligen Automarken unter "Technische Angaben".



        Ich heiße nicht Baerbock. ;-)

  • Richtig. Und was richtig ist darf ruhig auch von Palmer kommen. Die Parkraumbewirtschaftung durch die Kommunen ist der einfachste und wirksamste Weg den Panzerfahrern beizukommen. Der Flächenverbrauch durch Parkplätze ist aber auch einfach insgesamt zu hoch, Innenstadtgrundstücke kann man besser nutzen, man sollte das Autofahren langfristig generell eindämmen, indem man Parkplätze reduziert. Man sollte auch explizit Bauprojekte ohne Parkmöglichkeiten in der Umgebung bevorzugen. Jedenfalls gibt es auf kommunaler Ebene eine ganze Menge von Möglichkeiten, die sollte man nutzen und darauf sollte man bei seinen Bürgermeistern und Gemeinderäten auch drängen.

    • @Benedikt Bräutigam:

      Guts Idee! Aber bitte die Parkplätze nur weglassen, wenn anstatt dessen gute Angebote zur Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel für alle Altersgruppen (also auch während der Ferien und nach Feierabend) und nahe liegende Einkaufsmöglichkeiten für Senioren angeboten werden können.

  • 8G
    86548 (Profil gelöscht)

    180 Euro, also 50 Cent am Tag. Spottbillig.

  • Definitiv ein (erster) Schritt in die richtige Richtung.

    Noch weitaus besser würde mir das Finnische Modell gefallen, bei dem die Kosten von Verkehrsverstößen an die Steuer-ID gekoppelt ist und entsprechend Menschen mit hohem Einkommen mehr bezahlen (es gab mal den Fall eines Multimillionärs, der für zu schnelles Fahren 40.000-€ berappen mußte)..

    Könnte man auch auf die Nutzung des öffentlichen Verkehrsraumes ausweiten.

    Gerecht wärs allemal.

  • Kein Mensch braucht, um mobil zu sein, mehr als eine 30 PS Kiste. Für alles was da drüber liegt, sollten extrem hohe Angeber/Wichtigtuer-Gebühren abgelatzt werden. Unsere damals 7-köpfige Familie kam in den 70ern mit dem 27 PS starken Fiat 600T locker über die Runden, am Ende wurde das Dingen ersatzlos abgeschafft, obwohl der Vater 15km zu Arbeit hatte, das ging viel angenehmer, wie sich bald herausstellte, auch mit dem Rad. Trauriger Anlass für die zu späte Konsequenz, - mein 6 jähriger Cousin wurde, wie tausende weitere Kinder auch, einfach totgefahren, weil er es gewagt hat (nach der Schule, praktisch auf der Flucht nach Hause) eine Straße zu betreten. Eine Strasse auf der, wie überall, 70% der Blechpiloten aus Faulheit Langeweile oder um Anzugeben unterwegs sind.

    • @guzman:

      Zugegebenermaßen hilft hier auch die moderne Technik, die ganzen Sensoren usw. erkennen ein auf die Straße laufendes Kind jedenfalls zuverlässiger als jede*r verträumte*r Fahrer*in…

      Und nein, ich bin kein Autofan…habe selbst keins und hätte gerne verkehrsreduzierte Innenstädte nach italienischem Vorbild…

    • @guzman:

      Zum Glück hat mensch heute Kinder auf Spielplätze gesperrt. Blöd nur, wenn sie in Gedanken/verspielt doch mal auf die Straße laufen. Zynische Autofahrer*innen würden dann, wenn nicht gar "selbst Schuld" sagen, den Elternteilen Schuld zusprechen. Wenigstens wären die Zyniker*innen selbst frei von Schuld. Ist dann eben nur ein Kind von "verantwortungslosen" Eltern tot ... So läuft dann die Ego-/Narzist*innendebatte ;-/



      Richtigerweise meinte Jan Böhmermann letztens angsichts der durchschnittlichen Stehzeit von 23 Stunden, dass sie eigentlich Stehzeuge heißen müssten :-D

  • Definieren sie bitte SUV

    Der neue Dacia Sprinter wird als SUV angerpriesen, ist aber kleiner und leichter als ein Golf und rein elektrisch.



    Ab wann ist ein Auto im Sinne Palmers ein SUV, ab welcher Größe, ab welchem Gewicht?



    Die meisten würden sich wundern, um wie wenige cm ein "normaler" SUV nur länger oder breiter ist als ein Mittelklassewagen, wenn überhaupt.



    Jede Familienkutsche ( z.B.VW Sharan) ist länger und breiter als die meisten SUV.

    • @Rudi Hamm:

      Es geht um das Gewicht! Würde aber auch heißen, dass zum Beispiel der VW Bus einer Großfamilie in diese Mehrkosten mit hineinfällt.

      • @Gregor von Niebelschütz:

        Wenn es um das Gewicht geht, dann dürfte es jedes E-Auto wegen der schweren Batterie auch teuer werden. Ist das "grün"?

        • @Rudi Hamm:

          Nicht jedes. Das E-Auto Citroën Ami wieg bspw. 471 kg.

  • 180 Euro im Jahr sind nicht mal Symbolpolitik. Das juckt doch keinen SUV-Fahrer. Selbst ich würde mich nicht mal bücken, fiele mir der Betrag aus dem Portmonee.

    • @K2BBQ:

      Es gibt Leute, die sogar dafür in die Knie gehen.

      Aber speziell in Parkhäusern würde ich für SUVs die doppelte Parkgebühr verlangen. Immerhin nehmen die mit schöner Regelmässigkeit für ihr Fahrzeug zwei Parkbuchten in Anspruch, um es sich da gemütlich zu machen.

  • Das versöhnt mich ja fast mit Palmer.

  • Kleinwagen parken wird teuer.

    Wird als Überschrift nur verwendet, wenn es um soziale Missstände geht.



    SUV ist besser im Klick (sic!)

    Es wird schlicht Parken verteuert. Nach Gewicht. Hat mit SUV wenig zu tun.

    Übrigens ist die erhöhte Gebühr sehr berechtigt (auch wenn es die alleinerziehende Krankenschwester mit 20 Jahre altem VW Golf mit trifft). Nur so, als Gegensatz zu dem erwähnten "Cayenne und Co", denen die 180 Euro wohl am ... vorbeigehen. Falls sie überhaupt Anwohnerparken in Anspruch nehmen.

    • @fly:

      Ja wie?

      “… Nur so, als Gegensatz zu dem erwähnten "Cayenne und Co", denen die 180 Euro wohl am ... vorbeigehen. Falls sie überhaupt Anwohnerparken in Anspruch nehmen.“ Schonn. But.

      Die Sonderplakette - “2 t plus“ - wird als Kerbe am Colt - gern nebe de Aafkleber:



      “Eure Armut kotzt mich an!“ gebabt! Gellewelle!