piwik no script img

Studie über TempolimitArgumente der Autolobby enttarnt

Ohne Tempolimit würden Reisezeitkosten gespart, behauptet die Autolobby. Ein internationales Team von Forscher:innen widerlegt diese Aussage.

Weniger Autos und mehr pünktliche Züge würden die Reisezeiten auf jeden Fall verkürzen Foto: Panama Pictures/imago

Deutschland ist das einzige Land in der Europäischen Union ohne Geschwindigkeitsbegrenzungen auf Autobahnen. Ein wichtiges Argument für die freie Fahrt: Ein Auto erreicht sein Ziel später, wenn es langsamer fährt. Das bedeutet einen wirtschaftlichen Nachteil in Form von Reisezeitkosten. Andererseits: Wer schneller fährt, der belastet die Umwelt. Und es kann Leben kosten.

Schnelles Fahren führt zu mehr Fahrten

Ein internationales Team von Forschenden untersuchte die Kosten und Nutzen eines Tempolimits von 130 km/h. Ihre Studie ist im Fachjournal Ecological Economics erschienen. Laut den Au­to­r:in­nen führt schnelles Fahren eher zu mehr Fahrten, weil das sogenannte Reisezeitbudget gleich bleibt. Die Ersparnis von Reisezeitkosten sei also gar nicht gegeben.

Ohne Tempolimit gebe es außerdem mehr Luftverschmutzung, mehr Unfälle, Staus und Wartung, auch Brücken oder Autobahnen müssten häufiger saniert werden. Das verursache höhere Kosten.

Auch die sogenannten indirekten Emissionen würden unterschätzt. Zum Beispiel könnten die durchschnittliche Motorleistung oder das Autogewicht durch ein Tempolimit verringert werden. Und wenn Autos künftig nicht mehr als 130 km/h fahren, könnten sie leichter gebaut werden und bräuchten so weniger Kraftstoff. Auch der Einsatz von sparsameren Reifen und Bremsen wäre möglich.

wochentaz

Dieser Text stammt aus der wochentaz. Unserer Wochenzeitung von links! In der wochentaz geht es jede Woche um die Welt, wie sie ist – und wie sie sein könnte. Eine linke Wochenzeitung mit Stimme, Haltung und dem besonderen taz-Blick auf die Welt. Jeden Samstag neu am Kiosk und natürlich im Abo.

Dass es in Deutschland kein Tempolimit gibt, geht auf die 1930er Jahre zurück. James J. Flink deutet in seinem Buch „Automobilzeitalter“ aus dem Jahr 1990 an, dass Hitler besessen von Autos und Geschwindigkeit gewesen sei. Laut Studie setzt sich diese Haltung bis heute fort: In Deutschland findet die größte Automobilmesse statt, fünf erfolgreiche Autobauer sitzen hier. „Die Rechte der Fahrer dürfen nicht eingeschränkt werden“, laute das Credo der Autolobby, so die Autor:innen.

Dabei befürwortet die Mehrheit der Bevölkerung ein Tempolimit. In einer repräsentativen Forsa-Umfrage von 2022 waren 63 Prozent der Befragten für eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 130 km/h.

950 Millionen Euro einsparbar

Die Forschenden enttarnen Argumente der Autolobby: Rasen spart nämlich keine Reisekosten. Außerdem argumentiere der Verband der Deutschen Automobilindustrie unverständlich und irreführend, heißt es in dem Papier. So behaupte man, dass Geschwindigkeitsbegrenzungen nur einen „vernachlässigbaren Klimaschutzeffekt“ hätten. Den niedrigsten Schätzungen der Studie zufolge könnten pro Jahr in Deutschland durch ein Tempolimit aber 950 Millionen Euro und 1,9 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente eingespart werden.

Anhand ihrer Ergebnisse fordern die Autor:innen, dass Zeitgewinne, also wirtschaftliche Belange, nicht gleichbedeutend mit Gesundheitskosten durch Luftverschmutzung diskutiert werden. Zuletzt hatte die Europäische Umweltagentur darauf hingewiesen, dass europaweit jährlich 1.200 Kinder und Jugendliche vorzeitig an den Folgen schlechter Luft sterben.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

151 Kommentare

 / 
  • Paula , Moderatorin

    Wir haben die Kommentarfunktion zu diesem Artikel geschlossen. Vielen Dank für die zahlreichen Beiträge

     

  • 6G
    676595 (Profil gelöscht)

    Think back! Die Zahl der Karren hat sich stetig erhöht, nicht nur absolut, sondern auch spezifisch. Gewicht und Größe sind exorbitant gewachsen, die durchschnittliche Anzahl der Personen pro Strecke liegt nahe 1 (demnächst mit Autonomie und Fernsteuerung vielleicht < 1). Der benötigte Raum für die Blechlawine wächst ständig, mit extrem negativen Auswirkungen auf Mensch und Natur. Jahrzehntelang fahren die Kisten nun quasi als rollende Heizungen durch die Gegend. Der Wirkungsgrad eines Autos ist nahe NULL wenn der Zweck einer Fahrt berücksichtigt wird, z. B. Abgabe eines Lottoscheins, Fahrt zum Sport, Kinder zur Schule usw. und die enormen Zusatzkosten eingerechnet werden (Infrastruktur, Umwelt, Gesundheit, Unfälle und Entwicklungszielvorgaben für „ärmere“ Staaten). Die ganze Geschichte bleibt gültig, egal ob Verbrenner oder Stromer.







    Und nun mal Tacheles: Ihr redet von Tempolimit? Schleichen dann die 2-3 Tonner durch die Gegend, so als rollender Nachweis des zur Verfügung stehenden Vermögens? Zielführend wären die generellen Begrenzungen der Motorleistung (und Geschwindigkeiten), des Gewichts und der Baugröße und vielleicht die Einführung eines personenbezogenen Transportkontos. Die tatsächliche Ökobilanz des derzeitigen und zukünftigen „Transportwesens“ ist katastrophal, mit oder ohne Tempolimit!

  • "Ohne Tempolimit gebe es außerdem mehr ... mehr Unfälle,"

    Schauen wir mal nach:

    Verkehrstote je 100.000 Einwohner

    🇷🇴 10,3



    🇧🇬 10,2



    🇵🇱 9,7



    🇱🇻 9,3



    🇬🇷 9,2



    🇭🇺 7,8



    🇷🇸 7,4



    🇵🇹 7,4



    🇸🇮 6,4



    🇱🇺 6,3



    🇪🇪 6,1



    🇸🇰 6,1



    🇲🇹 6,1



    🇨🇿 5,9



    🇧🇪 5,8



    🇮🇹 5,6



    🇫🇷 5,5



    🇦🇹 5,2



    🇨🇾 5,1



    🇫🇮 4,7



    🇮🇪 4,1



    🇪🇸 4,1



    🇩🇪 4,1

    Ganz hinten das einzige Land ohne Tempolimit.

  • Nehmen wir mal an, es gäbe bereits ein Tempolimit von, sagen wir 100 oder 120km/h auf der Autobahn und 80 auf Landstraßen. So wie überall sonst auf der Welt.



    Was spräche denn dafür, diese Limits aufzuheben?

    • @Nansen:

      Tempolimits auf der Welt sind sehr unterschiedlich. Es gibt kein "wie überall". In Italien wird es derzeit von 130 auf 150 auf Autobahnen angehoben.

      Das entspannteste fahren, das ich je erlebt habe ist das in den USA. Das liegt aber nicht allein am tempolimt, sofern am fehlen des besonderen Tempolimits für Lastwagen. Dadurch fahren alle Fahrzeuge gleichermaßen ca. 120 kmh und man muss kaum bremsen oder überholen.

    • @Nansen:

      Ganz spontan das hier:

      Quelle: www.forschungsinfo.../servlet/is/39816/

      Die Diskussion um ein Tempolimit ist seit jeher eine rein ideologische, wir müssen den Güterverkehr auf die Schiene bringen, denn trotz Tempolimit 80 für LKW verursachen diese den absoluten Löwenanteil an Emissionen als auch Folgekosten.

      • @Farang:

        Wieso sollte die Studie ein Argument für die Aufhebung eines Tempolimits sein?

        Das mehr Güter auf die Schiene müssen, ist lange bekannt. Hat aber mit einem Tempolimit nichts zu tun. Ist eine andere Baustelle.

      • @Farang:

        Dazu braucht es zuvorderst eine funktionierende Bahn-Infrastruktur. Allein das ist ein Mammut-Unterfangen.

    • @Nansen:

      Wo ist bei Ihnen "sonst auf der Welt"?

      In Tschechien, Österreich, Italien und Frankreich gilt 130 km/h auf Autobahnen.

  • Sehr schöne und an Aspekten reiche Debatte.

    Alles dabei: von Argumenten, die an die 90er erinnern bis hin zu schönen Beispielen aus Schweden oder der Einschätzung, dass es sich bei der ungebremsten Raserei um das letzte Refugium der archaischen Männlichkeit handelt (o.ä)..

    Bei all dem merkt man, dass sich die Gewichte verschieben,,

    Und man merkt, wie aufgeladen der symbolische Teil dieser Diskussion ist. Und das ist nicht zu unterschätzen, denn die Raserei auf deutschen



    Strassen (sowie der amerikanische Hang zu groß, größer am größten) geht eben auch einher mit einer bestimmten Mentalität, nämlich dem schneller, höher, weiter die uns mittlerweile dahin gebracht hat 3 Erden zu benötigen um unseren Konsum zu bewältigen..

    Ein Tempolimit ist also nicht nur wegen der weit überwiegenden rationalen Gründe von Vorteil -> es ist vor allem auch ein Mentalitätswechsel.



    Mit der Einführung eines Tempolimits wird sich unser ganzes (kollektives) Denken und Selbstverständnis ändern.. Und das wird uns sehr helfen, die Leitlinien neu zu ziehen und die Welt auf neue, andere Art zu erschaffen..

    ..und da unsere Optionen schwinden, haben wir im Übrigen gar keine andere Wahl.

    Die Frage ist also nicht mehr: ob ein Tempolimit kommen wird, die Frage ist nur noch wann...

    • @Wunderwelt:

      "Mit der Einführung eines Tempolimits wird sich unser ganzes (kollektives) Denken und Selbstverständnis ändern.. "

      Das denke ich nicht.

    • @Wunderwelt:

      ???

      Tempolimits sind ja nun in anderen Ländern der EU üblich.

      Neue Leitlinien und die Erschaffung der Welt auf eine neue, andere Art kann ich dort nicht erkennen.

      Warum sollte das hier anders laufen?

      Sind die Deutschen auserwählt?

  • Ich verstehe nicht, warum man sich dermaßen bei der Geschwindigkeitsbegrenzung auf Autobahnen festbeißt. Erstens wird auf den überfüllten Autobahnen im Schnitt sowieso weniger schnell gefahren. Zweitens bestehen die Verkehrsprobleme vor allem in Wohngebieten; dort sollte Tempo 30 her und vermehrt ÖV und Gehen/Radeln privilegiert werden. Drittens müssen die Autos wieder kleiner und leichter werden (Energieverbrauch, Feinstaub). Viertens müssen mehr Güter auf die Schiene. "Tempolimit auf Autobahnen" scheint mir eine Ersatzhandlung(diskussion) zu sein.

    • @resto:

      Ihr drittes Argument beantwortet zum Beispiel der Text: leichter können die Autos gebaut werden, wenn sie nur noch 130 fahren können.

    • @resto:

      die Anwort sind ca. 6.7 Mt CO2-Einsparung und verschiedene andere im Artikel genannte Benefits.

      Und die von ihnen genannten Maßnahmen können natürlich noch zusätzlich eingeführt werden, wenn es denn was bringt.

    • @resto:

      Es ist halt leichter, dem Nachbarn in der Kleingartenkolonie Einen über die Löffel zu geben, weil er seinen Rasen nicht vorschriftsmäßig kurz hält, als sich an das Problem des einsturzgefährdeten Vereinsheims zu machen (oder gar die Unvollkommenheiten der EIGENEN Parzelle)...

    • @resto:

      Jedes Scheingefecht verhindert wirklichen Fortschritt. Das dürfte doch wohl der Grund dafür sein, daß der Fokus auf dem Tempolimit liegt.

  • Bisher ist von den TempolimitbefürworterInnen immer zu hören, dass schnelleres Fahren eben nicht zu früherer Ankunft führe. Und nun findet ein internationales Forschungsteam heraus, dass das Gegenteil der Fall sei, schnelleres fahren nämlich nicht nur zu schnellerer Ankunft führe, sondern sogar das Reisezeitbudget erhöhe. Das klingt alles ziemlich widersprüchlich

    • @Klaus Kuckuck:

      Mein Tipp: die verlinkte Studie im Original lesen (open access!)

    • @Klaus Kuckuck:

      "Von Tempolimitbefürworterinnen ist immer zu hören......" vs. "Ein internationale Forscherteam findet heraus...."



      Merken Sie den Unterschied?



      Bauch vs. Evidenz

      • @Life is Life:

        Also wenn ich nachts auf leerer Autobahn 160 statt 130 fahre bin ich eher zu Hause, da kann man forschen solange man will. Übrigens fahre ich nie schneller als 130 weil darüber für mich kein entspanntes Fahren mehr möglich ist .

      • @Life is Life:

        Da machen Sie sich unter den Tempolimitbefürworterinnen jetzt aber keine Freunde. Diese, bzw die gesamte Klimalobby beruft sich ja in aller Regel auf nichts als die reine Wissenschaft. Falls Sie einem Impuls brauchen, schauen Sie sich z.B. diese Studienergebnisse an taz.de/Tempo-spart...Fahrzeit/!5818700/



        Jetzt können Sie ja nochmal über eine mögliche Widersprüchlichkeit nachsinnen.

  • Tempolimit führt also dazu, dass die Leute weniger fahren, weniger reisen. Und das ist gut?



    Gleichzeitig aber mit viel Geld und CO2 Ausstoß (Bau von vielen Tunneln und Brücken) dafür sorgen, dass ICEs mit 300kmh durchs Land rasen können, damit man in gleicher Zeit entferntere Ziele erreichen kann und damit verursacht, dass die Leute mehr fahren und mehr reisen.

    Was denn nun? Ist mehr fahren gut oder schlecht?

    • @Googolplex:

      Autofahren und Bahnfahren muss man unterscheiden. Mit Bahnfahren ist allerdings kein Individualverkehr möglich.

  • Die meisten Unfälle - ja eher leichtere - passieren im stockenden Verkehr und Baustellenbereichen. Das führt zu noch mehr stockendem Verkehr und DAS produziert am meisten Dreck. Es geht nichts über fließenden Verkehr - darum sollte als allererstes zB das Rechtsfahrgebot rigoros für notorische Spurblockierer durchgesetzt werden.

    • @Schrotti81:

      Wow. Für den Kommentar extra angemeldet?

      Solange die linke Spur nicht dauerhaft und überall als freie Spur zu Verfügung steht, solange braucht man mit Einschränkungen nicht zu kommen? ::))

      Erst wenn alles linke Spuren sind, wird man sehen, dass dort keine Nahrungsmittel wachsen können.

    • @Schrotti81:

      In Schweden mit Geschwindigkeitsbegrenzung wird erwartet dass man die Spur hält und nicht ständig wechselt. Warum ?



      Es gibt keine Drängler auf der linken Spur. Mal ne andere Sichtweise der Dinge oder ?

      • @Opossum:

        "Mal ne andere Sichtweise der Dinge oder ?"

        Richtig: SICHTWEISE. jetzt nehmen wir mal an, man lebt in einer Demokratie, und nicht Alle HABEN diese Sichtweise. Wem steht es zu, sie vorzuschreiben?

        • @Normalo:

          Sie können Ihre Sichtweise ja behalten und sogar ständig laut herausposaunen. Wegen Demokratie und so. Der Clou: Auch die anderen können das!

          Kommentar gekürzt. Bitte bleiben Sie sachlich.

          Die Moderation

          • @blutorange:

            Es geht gar nicht einmal primär um MEINE Sichtweise. Es geht darum, dass manche Sichtweisen nur umsetzbar sind, wenn nicht nur ich oder Sie, sondern so ziemlich ALLE ihr folgen - wie z. B. dieses Verkehrsverhalten in Schweden. Denn beim Thema Tempolimit bedeutet das, den Menschen NICHT das Sich-Überzeugen-Lassen freizustellen sondern ein Verbot der Umsetzung anderer Sichtweisen zu erlassen.

      • @Opossum:

        Das geht eben nur mit einer rigiden Geschwindigkeitsbegrenzung. Allerdings glaube ich nicht, dass es dort weniger Unfälle pro gefahrene Kilometer gibt. Zumindest in den geschwindigkeitsbegrenzten USA (100-130 km) ist die Zahl weitaus höher. Was der Umwelt eher helfen würde wären sowieso kleinere, leichtere Autos (Feinstaub/Co2).

  • “James J. Flink deutet in seinem Buch “Automobilzeitalter” aus dem Jahr 1990 an, dass Hitler besessen von Autos und Geschwindigkeit gewesen sei“ … und das, obwohl er überhaupt keinen Führerschein hatte?



    Ich schließe aus dem Zitat jedenfalls, dass der Kampf fürs Tempolimit zugleich auch auch ein antifaschistischer ist. Na dann.



    Obwohl, Herr Ansa … irgendwie macht mich der Name „Flink“ im diesem Zusammenhang doch stutzig.😉

    • @Abdurchdiemitte:

      Wenn wir hier schon am kalauern sind: "Flink"...



      Wie kommen Sie darauf, dass Hitler keinen "Führer"schein hatte!?



      So. Und jetzt kann das Niveau gern wieder nach oben. ;)

  • Fällt dann auch hoffentlich auch aus:



    Ein ganz besonderer Touristen-Thrill.



    Anreisen zum "freien" Rasen.



    /



    www.deutschlandfun...er-thrill-100.html



    //



    "Parken, Rasen und Grillen „sind die letzten archaischen Bereiche männlichen Tuns“, sagt der Soziologe Andreas Knie."



    Quelle:



    www.deutschlandfun...t-weniger-100.html

  • Rein ökonomisch betrachtet ist es für mich ein Unterschied, ob ich die Strecke Ruhrgebiet - München in 7 Stunden oder in 6 Stunden schaffe. Die Fahrt in 6 Stunden wird mich ca. 40 € mehr Spritverbrauch kosten für die gleiche Strecke, dafür kann ich dem Kunden eine Stunde in Rechnung stellen, die mit 120-170 € berechnet wird. Und wenn ich angestellt bin, hat die Rechnung meines Chefs im Idealfall direkte Auswirkungen auf Gratifikationen oder anderweitige Erfolgsprämien.

    Alle anderen Betrachtungen wie Sicherheit, Umwelt und andere Faktoren kommen erst danach - wenn überhaupt! Ich bin in gewisser Hinsicht froh, krankheitsbedingt aus dieser Knochenmühle raus zu sein als Frührentner. Aber es ist halt nicht richtig, dass Rasen nichts bringt. Würde es nichts bringen, würden die Heerscharen von Außendienstlern, Fernpendlern etc. es nicht so krachen lassen.

    • @Bonze:

      „Aber es ist halt nicht richtig, dass Rasen nichts bringt.“



      Aber es macht krank … das schreiben Sie ja selbst.



      Krankheitsausfall, Frühverrentung, Invalidität und Todesfolge im Straßenverkehr … alles immense Folgekosten für Ökonomie und Gesundheitssystem.

      • @Abdurchdiemitte:

        Na ja, meine Frühverrentung hat noch nicht mal ansatzweise etwas mit Straßenverkehr oder den damit zusammenhängenden Dingen zu tun. Das hat speziell bei mir gar nichts mit der Arbeit zu tun. Aber das ist ein ganz anderes Thema.

        Es geht um die Aussage in dem Artikel, dass Reisezeitkosten nicht steigen bei fallender (Durchschnitts)Geschwindigkeit. Ich halte schon die Definition für so nicht haltbar - und damit auch die darauf basierenden Schlussfolgerungen nicht. Selbst ohne ökonomische Betrachtung rasen die Leute pendeln von/zur Arbeit, weil der Freizeit vs. Aufenthalt auf der Straße ein Wert zugewiesen wird. Da ist die Zeit ein Faktor, dem ein Wert beigemessen wird.

      • @Abdurchdiemitte:

        Die meisten schlimmen Unfälle passieren nicht auf der Autobahn. Vielleicht weil die Leute beim Rasen konzentrierter sind?

      • 3G
        31841 (Profil gelöscht)
        @Abdurchdiemitte:

        Ja, die sogenannten "Folgekosten", also die Reechnungen, die nicht direkt gestellt werden. Nicht bezahlen wirkt nicht, es kommt irgendwo zurück. Diese Dynamik heißt "Ausbeutung durch Entfremdung, Entfremdung durch Ausbeutung". Klingt nach altmodischem Bewusstsein. ich weiß. Ist aber ein Naturgesetz. Salopp: Die Rechnung ohne den/die Wirt*in machen.

  • Verkehrsphysik für Anfänger: Weniger Geschwindigkeit bedeutet weniger Platz, die PKWs benötigen mit ihrem Sicherheitsabstand, bedeutet auch mehr Durchsatz und eine nur geringfügig kleinere Durchschnittsgeschwindigkeit.

    Verkehrsphysik für Fortgeschrittene:



    ρ_t(x,t)+f(ρ(x,t)) * ρ_x(x,t) = 0

    Und wer immernoch skeptisch ist, und immernoch freie Fahrt für freie Bürger will, der erkennt objektive Mathematik nicht an. Also auf einem Level mit Verschwurblern.

    • @Troll Eulenspiegel:

      Das gilt aber nur, wenn sie die Autobahn auch voll bekommen.



      Und damit spricht es nicht dagegen schneller zu fahren, wenn die Straße den Platz dafür hergibt (inklusive Sicherheitsabstand etc.)

    • @Troll Eulenspiegel:

      Danke für die aufschlußreiche Verkehrsphysikformel, jetzt ist mir alles klar.

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    "Die Entdeckung der Langsamkeit"

    • @95820 (Profil gelöscht):

      Ich habe mich auch gefragt, wieso die Erhöhung von Reisezeitkosten irgendwie unökonomisch sein soll. Einen Gewinn an Lebensqualität bringt Entschleunigung allemal … somit letztlich wohl auch nur ökonomische Vorteile. Aber unter kapitalistischen Bedingungen?

  • Absurd an der Tempolimit-Diskussion ist vor allem die Hoffnung, massiv CO2 einsparen zu können. Offenbar bekommen viele Befürworter überhaupt nicht mit, was auf den Autobahnen los ist. Mit der Verkehrsdichte aber auch der Baustellendichte lagen für Frühjahr 2022 folgende Zahlen vor:

    Das Ergebnis der Studie, die in dieser Größe das erste Mal durchgeführt wurde: Die Durchschnittsgeschwindigkeit auf den Autobahnen in Deutschland lag im vergangenen Monat bei 104 km/h.

    www.tagesschau.de/...bei%20104%20km%2Fh.

    • @Gast100100:

      Ein Argument war ja z.B., dass Autos anders, nämlich leichter, gebaut werden können, wenn sie nur 130 fahren können müssen. Dadurch z.B weniger Spritverbrauch. Macht CO2-einsparung. Das ist unabhängig davon, ob Autos aufgrund anderer Umstände nicht 130 fahren können.

    • @Gast100100:

      Die Realität ist schon lange weiter als wir!!

  • Dass die Argumente der Autolobby albern sind - OK

    Dass im Großen und Ganzen die kollektiven Vorteile wohl überwiegen - ja das glaube (!) ich auch.

    Dennoch:



    Dass ein Tempolimit trotzdem individuell von Nachteil sein kann, sollte man nicht außer acht lassen und nicht allzu arrogant argumentieren. Eine Aussage



    a la "Dadurch wird alles beeser für alle!" ist schlicht nicht wahr.

    Ich z.B. lebe in einem dünn besiedelten Bundesland. Ein Tempolimit 130 (von 100 garnicht zu reden) auf Autobahnen kostet mich echte Lebenszeit oder eben Lebensqualität.



    Das wäre für mich zwar erträglich aber es bleibt eine (messbare) Verschlechterung, egal was Berliner Fahrradfahrer mir erzählen wollen..

    • @Chris McZott:

      Uff. Wenn Sie nicht weiter als bis morgen denken, wird Ihnen das sicher mehr Lebensqualität bringen, eine halbe Stunde früher irgendwo anzukommen. Aber Sie wissen schon, was klimamäßig so los ist, oder? Da wird Ihre Lebensqualität dann bald erheblich beeinträchtigt.

      • @blutorange:

        Dass einem das Heute mehr wert ist als das Morgen, ist der Normalzustand der menschlichen Psyche. Insbesondere wenn dieses Morgen nur schleichend eintritt.

        Das können Sie gerne (und mit gutem Grund beklagen) beklagen, aber ändern wird sich das dadurch nicht. Die menschliche Natur zu ignorieren statt einen klugen Weg zu finden, eine Mehrheit zu überzeugen, wird zum scheitern der Klimapolitik führen. Dass diese Maßnahme ein schlechtes Verhältnis zwischen Nervfaktor und tatsächlichem (globalen) Klimaeffekt hat, ist nicht hilfreich.

  • Tempolimit gerne, zeitlich befristet von 6:00 - 22:00 Uhr. Damit sollten alle Parteien zufrieden sein.

    • @SeppW:

      und von 22:00 bis 6:00 noch gleich dazu dann können alle besser schlafen

    • @SeppW:

      ...wäre auch ein guter Ansatz 👍

      • @Alex_der_Wunderer:

        Wie man an Hand der Kommentare sehen kann : Ein guter Ansatz, wo einem die ganze Hand inklusive Arm abgerissen wird, weil der Kompromiss in keinster Weise akzeptierbar ist..ist ja net radikal genug.

        Man kann natürlich auch alles beim Alten lassen und weiterrasen. Ist für mich auch absolut in Ordnung, mein Auto freut sich.

        • @SeppW:

          Kommentar entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich.

          Die Moderation

    • @SeppW:

      Ganz tolle Idee: und der Lärm und Abgase? Der darf dann nachts sein?

      Ausserdem kann man gerade nachts die Geschwindigkeiten viel schlechter einschätzen.

      • @Mitch Miller:

        Die Allerwenigsten werden absichtslich nachts fahren, um schneller fahren zu können (bzw. die das tun, tun es heute auch schon). Insofern geht es ja gerade darum, das Verbot in Zeiten mit geringer Verkehrsdichte auszusetzen. Dann reden wir von quantitativ deutlich weniger Emissionen.

      • @Mitch Miller:

        Ja und ja.

  • Es würde schon reichen, die bestehenden Gesetze rigoros durchzusetzen - innerhalb von 2 Wochen hätte die Hälfte ihren Führerschein verloren.

    Aber Blitzer sind ja ein Eingriff in die Privatsphäre - sagen die, die sonst für jede Videokamera im öffentlichen Raum sind und sich ja sonst an jedes Gesetz halten und das umso mehr von anderen fordern.

  • Tempolimit 130 auf der Autobahn? Da könnte es sich ja lohnen, die Bahn zu nehmen. Selbst Regionalzüge erreichen heute locker 140, z.t. 160 km/h.



    Da geht ja der Wettbewerbsvorteil Geschwindigkeit des PKW verloren.



    Das darf nicht sein!

    • @IMMI der einzige:

      Zur Rushhour mag das sein, ansonsten gewinnt aber immer das Auto wenn man ehrlich ist.



      So ein Regionalzug hält ja an jedem Dorf an - bremsen, stehen, beschleunigen - nie und nimmer ist man da schneller.



      ...wenn sie jetzt noch den Zeitaufwand von und zum Bahnhof dazurechnen - egal ob Bus, Fahrrad oder zu Fuß dann gute Nacht.



      Das gilt LEIDER auch immer noch für den ICE - selbst Berlin - München. Neubaustrecke, Milliarden verschlungen, Fahrzeit jetzt circa viereinhalb Stunden - aber eben von Hauptbahnhof zu Hauptbahnhof...



      ...wenn du da von Lichtenberg nach Neuperlach willst dann bist du gut und gerne 6,5 Stunden unterwegs - in 6 Stunden aber schafft man das völlig unbeschwert mit dem Auto, 604km, Schnitt Tempo 100...



      Ich musste früher diese Strecke beruflich pendeln, mit Tempomat und 130 war ich regelmäßig in 5:30-5:45 von Tür zu Tür, komplett entspannt, nachts auch gerne in 5 Stunden glatt, Tempomat 150.



      Da konnten Zug und Bus nie ansatzweise mithalten - damals dauerte das noch 7-8 Stunden komplett...



      Was mich aber am meisten gestört hat war nicht der Zeitverlust, sondern die Tatsache, dass du quasi um 18 Uhr die letzte Chance hattest noch am gleichen Abend nach Hause zu kommen... - das ist das große Manko des ÖPNV ggü dem Auto - wieso fährt zwischen München und Berlin beispielsweise der ICE nicht stündlich 24/7???



      Mobilitätswende ohne konkurrenzfähigen ÖPNV kann und wird nicht klappen - aber einen wirklichen politischen Willen zur Mobilitätswende sehe ich ehrlich gesagt eh bisher bei keiner Partei außer vielleicht der Linken 🤷‍♂️ - bei den anderen kommt da nur tröpfchenweise was. Das mag am Lobbyismus liegen, einfache Antwort - oder eher auch an der eigenen Bequemlichkeit jedes einzelnen, auch der Politiker eben - ehrlichere Antwort, wahrscheinlich.

    • @IMMI der einzige:

      Der Wettbewerbsvorteil "Geschwindigkeit" resultiert primär daraus, dass Autos insgesamt zuverlässiger sind und weniger Zwischenstopps machen. Vor allem muss man nirgends ein "Anschlussauto" kriegen, das in (gefühlt) zwei von drei Fällen schon vor der Nase weggefahren ist...

      Die Fahrgeschwindigkeit allein macht den Kohl nicht fett. Selbst gegenüber Großstadtverbindungen mit nur ICE dazwischen und teilweise Tempo 300 (solange die Flotte noch so schnell fährt) ist das Auto vielfach - spätestens im Vergleich "Tür zu Tür" - erschreckend konkurrenzfähig.

      • @Normalo:

        "...spätestens im Vergleich "Tür zu Tür"..."

        Kommt immer darauf an, wo die Türen sind. Sind sie im Stadtzentrum, ist der Zug im Vorteil.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Nicht einmal das, erstaunlicherweise. Ich zumindest wohne schon seit Jahrzehnten in (wechselnden) Metropolen und immer extrem zentral (max. 15 Gehminuten vom Hbf), habe auch viel in andere Metroplen zu reisen. Trotzdem bin ich immer wieder überrascht, wie oft die Bahn es schafft, mein Auto glorreich und unbesiegbar in Szene zu setzen.

          Und wer wohnt und verkehrt schon überwiegend SO zentral? Es reicht ja häufig genug, wenn EINES der Fahrtenden nur fünf Kilometer vom nächsten ICE-Bahnhof entfernt liegt, um dem Auto die entscheidende Umsteige-, und Bummelzeit in ÖPNV zu verschaffen, die es zum Auf- und Überholen braucht.

          • @Normalo:

            "Trotzdem bin ich immer wieder überrascht, wie oft die Bahn es schafft, mein Auto glorreich und unbesiegbar in Szene zu setzen."

            Der derzeitig Zustand der Bahn ist kein Naturgesetz...

            • @warum_denkt_keiner_nach?:

              "Der derzeitig Zustand der Bahn ist kein Naturgesetz..."

              Ich habe vor 40 Jahren mein erstes Auto gekauft, weil die Bahn nicht früh genug fuhr. Also, der Zustand ist schon ziemlich lange so.

              • @Gorres:

                Auch in D hat Bahn mal funktioniert. Allerdings haben sich die Regierungen seit dem, im Artikel erwähnten, Autokanzler bemüht, die Bahn zu Gunsten des Straßenverkehrs zu ruinieren.

                Das kann man aber ändern.

            • @warum_denkt_keiner_nach?:

              Hat auch keiner in toto behauptet. Es ginbg erstmal um den status quo.

              Aber etliche Aspekte der Misere, wie z. B. dass ein und dasselbe Gleis, von unterschiedlichsten Arten von Zügen benutzt, den Fahrplan einschränkt und im Zweifel eine Tendenz zu Kettenreaktionen bei Unregelmäßigkeiten erzeugt, sind sehr wohl von Naturgesetzen diktiert. Die werden sich auch nicht mal eben selbst beseitigen, nur weil auf den Straßen überall ein Tempolimit gilt.

              Die Frage ist also zunächst mal, OB die Bahn sich den Herkulesaufgaben stellen will, solche Systemfehler nachhaltig zu beseitigen. Die nächste Frage ist WANN, und die dritte lautet, ob das wirklich die Heilung bringt. Denn ein - sehr wohl naturgegebenes - Hauptproblem in D ist die für Schienentransportmittel im Fernverkehr wenig geeignete Geographie und Besiedlungsstruktur - dezentral, kreuz und quer vernetzt und großteils von fiesen kleinen Hindernisse wie Mittelgebirgen und Flüssen durchzogen.

              Und sorry, aber dass die Trägheit der Bahn bei der Bewältigung solcher Hindernisse, wie auch das Querfeuer irgendwelcher NIMBYs, durch deren Garten sie dabei bauen muss, KEINE Naturgesetze sind, muss mir noch schlüssig bewiesen werden... ;-)

              • @Normalo:

                Es gibt Dinge, die kann man parallel machen. Wenn eine Gesellschaft Dinge nicht tut, weil andere Dinge noch nicht fertig sind, kommt sie nicht von der Stelle.

    • @IMMI der einzige:

      Die Bahn ersetzt niemals das Auto, solange grundsätzliche Probleme dieses Unternehmens nicht gelöst werden. Die Zuggeschwindigkeit versus Auto ist dabei vernachlässigbar. Ich nutze das Auto ja auch nicht deswegen, weil es schneller als die Bahn fährt.

    • @IMMI der einzige:

      Wie so viele verwechseln Sie kurzzeitige Spitzengeschwindigkeiten mit der Durchschnittsgeschwindigkeit.

      Die Bahn ist fast immer schneller als der PKW, zumindest auf Langstrecke.

  • Mit den Debatten gegen Tempolimit, für Autos u.ä. macht sich der Mensch lächerlich oder entblößt gar seinen boshaften Egoismus, die Gegenwart der Menschen des globalen Südens und die Zukunft aller Kinder gegen die Wand zu fahren. Der Mensch konsumiert seine Lebensgrundlagen für kurzweiligen Spaß, Bequemlichkeit. Das Wort 'Sapiens' als beschreibendes Wort in 'Homo Sapiens' macht da offenbar keinen Sinn. Arroganz oder Dummheit würde eher passen.

    • @Uranus:

      Umgekehrt: Mit den Debatten FÜR Tempolimit entlarven sich die Klimaaktivisten als emotionsgesteuerte Rechthaber, denen es wichtiger ist, einen weit überwiegend symbolischen Sieg mit minimaler Klimawirkung zu erringen als die Themen mit echter Hebelwirkung anzupacken. Es ist ja schön, wenn man ein Feindbild ("Raser") hat, mit dem man die eigene Klientel schön in Wallung bringen kann. Aber Sun Tzu würde sich die Haare raufen ob der untauglichen Auswahl der Schlachtfelder.

      Sehen Sie, Kleinvieh macht auch Mist. Aber mit dem Bulldozer anzurücken, um den Mist von zwei oder drei widerspenstigen Ziegen zu entsorgen, ist einfach wenig hilfreich und zeugt eher von Lust am Bulldozerfahren als von echter Zielstrebigkeit.

      • @Normalo:

        In Wallung geraten eher die Verfechter des freien Rasens...

        • @blutorange:

          Danke für die anschauliche Darstellung dessen, was ich meinte. Sie verwechseln natürlich bei dieser Äußerung Aktion und Reaktion.

      • @Normalo:

        Sie meinen, die Aktivisti sollten konsequenterweise radikalere Forderungen stellen wie bspw. weitgehendes Verbot von Privat-PKWs? Ja, warum nicht? Ein Haken ist, dass noch weniger Menschen dies befürworten dürften, obgleich es im (ökologischen) Sinne der Existenzerhaltung eine vernünftige Maßnahme wäre.



        Ich schrieb das ja bereits mal - auch Ihnen gegenüber, glaube ich - ein Tempolimit würde schon einen Unterschied machen, wie BUSSARD bereits schrieb. Sicherlich ein eher kleiner Beitrag, aber kommt es wohl auf die Höhe des Tempolimits an. Ein Tempolimit von 0 kmh würde sogar 100 % Benzin/Diesel einsparen. Okay, im Stand verbraucht ein laufender Motor auch Sprit. Dann 98 % Einsparung, oder so? ;-)

        • @Uranus:

          Vielleicht versuchen Sie mal, bei dem Satz "Ein Haken ist, dass noch weniger Menschen dies befürworten dürften..." an und überlegen stärker dahin, WAS denn mehr Menschen befürworten würden, was gleichzeitig auch noch einen wirklich messbaren Effekt für das Klima hat. Lassen Sie z. B. doch die Raser ihren Umsatz optimieren und die LKWs rollen und machen lieber konstruktive Vorschläge, wie die Steuereinnahmen daraus in attraktive Alternativen zum rasenden PKW oder in nicht bloß einzelne Millionen sondern Milliarden Tonnen CO2 schluckende Vegetation investiert werden könnten. Deutschland ist eine Wirtschafts- und Innovationsmacht, keine Spar-Macht. Beim Sparen sind die Hebel anderswo einfach größer. Aber WIR sollten die Mittel haben zu helfen, diese Hebel zu aktivieren.

      • @Normalo:

        Siehe Artikel:

        "Den niedrigsten Schätzungen der Studie zufolge könnten pro Jahr in Deutschland durch ein Tempolimit aber 950 Millionen Euro und 1,9 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente eingespart werden."

        Es stimmt also nicht, dass die Wirkung minimal ist, wie Sie behaupten. Außerdem wird durch ein Tempolimit auch die Lebensqualität vieler, vieler Autofahrer verbessert, denn Fahren mit generellem Tempolimit ist ganz offensichtlich und aus eigener Erfahrung im Ausland deutlich entspannter.

        • @Bussard:

          "Lebensqualität" ist ein SEHR subjektiver Begriff. Was Sie entspannt, kann den Nächsten rasend machen. Für genau solche Einschätzungen haben wir eine Demokratie (und keine "wohlmeinende" Diktatur der Besserwisser). Eine Bekannte von mir entspannt es kolossal, auf den Schießstand zu gehen und da ein paar Magazine 9mm Luger rauszurotzen. Und jetzt kommen Sie...

          Was die Wirkungsmacht betrifft: Wenn man die Zahlen mal in Relation sieht (z. B. zu den gesamten Emissionen des deutschen Verkehrs oder des - fast durchgängig bereits tempolimitierten - Straßenverkehrs weltweit oder gar dem Einfluss, den 2 Mio. eingesparte Tonnen CO2 auf die globale Erwärmung haben), merkt man vielleicht, dass der Prozentsatz an aktivistischem Zeitaufwand und eingesetzter Lobby-Power, der hier, in der viertstärksten Wirtschaftsmacht der Welt, in das Projekt "Tempolimit" fließt, geradezu lächerlich überproportional ausfällt. Ich sag's mal ein wenig boshafter: Im Schrebergarten ist der 2 Millimeter zu lange Rasen des Nachbarn natürlich eine Todsünde, und sein Kaninchen gehört dringend "befreit"...

          Gleiches bei den 950 Mio. jährlicher "Einsparung": Für was für einen Quatsch die Bürger dieses Landes (oder auch ihr Staatsapparat) jeden TAG eine knappe Milliarde rausblasen, will ich gar nicht erst anfangen zu bemängeln. Entweder man will einen freiheitlichen Staat, in dem die Menschen auch Blödsinn machen können, wenn es sie glücklich macht, oder man will ihn nicht. Aber um sich einen bestimmten, derart wenig bedeutsamen Bereich herauszusuchen und DEN dann hervorgehoben zu verteufeln, bedarf schon etwas besserer Begründungen - gerade wenn die Verteufelung nicht einmal eine parlamentarische Mehrheit hat.

          • @Normalo:

            Mir scheint, niemand hat den Text über diese Studie so richtig gelesen. Sonst kämen hier nicht die immergleichen Argumente, dass das doch alles nichts bringen würde...

  • Über kurz oder lang wird das Tempolimit kommen. Die Mehrheit der Bevölkerung ist sogar dafür. Das FDP Gehabe wird sich auf Dauer nicht halten lassen.

    • @dator:

      Umfrageergebnisse sind eben keine Wahlergebnisse. Die Mehrheit der WÄHLER hat sich (abermals) für Parteien entschieden, die ausdrücklich kein generelles Tempolimit wollen. Deshalb ist auch weiter keine Mehrheit im Parlament dafür zu finden.

      • @Normalo:

        Wahlen sind keine Abstimmungen über Einzelfragen. Der Wähler ist gezwungen, ein Gesamtpaket zu wählen. Und da rutschen Dinge durch, die nicht ganz so wichtig genommen werden.

        Genau deshalb brauchen wir auch Volksabstimmungen. Gern mit hohen Hürden. Ein Tempolimit hätten wir längst.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          ...ja, und die Todesstrafe und eine weitere AKW-Laufzeitverlängerung etc.. Komischerweise stellen die Volksabstimmungen, die es dann tatsächlich gibt (z. B. Stuttgart 21 oder zuletzt die Berliner Volksbefragungen) diese todsicheren Prognosen häufig genug auf den Kopf.

          Aber nochmal zur Todesstrafe: Wir haben das System, in dem wir leben, aus guten Gründen. Die Volksabstimmung als Allheilmittel wird immer hervogekramt, wenn die Wahlergebnisse nicht hergeben, was der jeweilige Proponent meint, MÜSSTE doch Volkes Wille sein. Ist es aber dann oft genug nicht - zumindest nicht der des demokratischen Souveräns, der durch Wahlen spricht. Denn mal ehrlich: Meinen Sie im Ernst, das Fehlen einer Tempolimit-Befürwortung in den Parteiprogrammen von CDU, FDP und AfD sei da so ein Fremdkörper, der zufällig mit durchgerutscht ist??

          Wenn Sie mich fragen, stammt das Delta zwischen RRG-Stimmen und den Unfrageergebnissen pro Tempolimit (soweit es nicht per Fragestellung/ Umfragemodus rausgekitzelt wurde) maßgeblich aus der Nicht-Wählerschaft. Das ist eine Gruppe, der ich gerne alle Handlungsfreiheit lasse, aber der ich NICHT die Befugnis zugestehe, dem Rest der Bevölkerung irgendwelche Vorschriften zu machen.

          • @Normalo:

            Lassen wir den Unfug mit der Todesstrafe. Damit kommen alle um die Ecke, die das Volk für dumm halten.

            "Wenn Sie mich fragen, stammt das Delta zwischen RRG-Stimmen und den Unfrageergebnissen pro Tempolimit (soweit es nicht per Fragestellung/ Umfragemodus rausgekitzelt wurde) maßgeblich aus der Nicht-Wählerschaft. Das ist eine Gruppe, der ich gerne alle Handlungsfreiheit lasse, aber der ich NICHT die Befugnis zugestehe, dem Rest der Bevölkerung irgendwelche Vorschriften zu machen."

            Wir spekulieren also und sprechen mal eben einem Teil der Bevölkerung das Mitspracherecht ab.

            Ist Ihnen schon mal der Gedanke gekommen, dass es Menschen gibt, die sich von keiner der großen Parteien repräsentiert fühlen? Eben weil sie immer auch Dinge im Pakt haben, die nicht passen?

            • @warum_denkt_keiner_nach?:

              "Das Volk" ist dumm. Der Mensch ist dumm. Kein anderes Tier zerstört so nachhaltig und wissentlich seine eigene Lebensgrundlage. Kann nur Dummheit sein.

              • @blutorange:

                Gut. Dann begehen wir am besten alle Selbstmord...

            • @warum_denkt_keiner_nach?:

              Ich spreche niemandem das Mitspracherecht ab. Nur sehe ich nicht ein, warum es weitergehen soll als das anderer Menschen, die es hinkriegen, die für sich beste Repräsentation auszuwählen und damit von ihrem Recht auch GEBRAUCH zu machen. Es tut mir leid, wenn es arg desillusioniert, aber das Leben ist kein Ponyhof und die Parteienlandschaft keine politischer Maßschneiderei. Wer meint, dass es ohne eine Spezialpartei für seine politischen Ansichten und Wünsche geben müsse, mache von seinem PASSIVEN Wahlrecht Gebrauch. Auch das möchte ich niemandem absprechen.

              Und nein, das mit der Todesstrafe ist KEIN Unfug. Ich habe auch noch ein verhasstes Stichwort für Alle, die bei Bedarf mal die Plebiszitkarte ziehen wollen: Brexit. Manche Entscheidungen sind nicht so schwarz-weiß zu beurteilen, wie sie schwarz-weiß zu treffen sind. Und da bin ich - solange der Souverän immer das letzte Wort hat, WER die einzelnen Entscheidungen trifft, ganz glücklich, dass er das nicht selbst tut.

              • @Normalo:

                Komisch. In der Schweiz gibt es keine Todesstrafe...

                Aber wir kommen völlig vom Thema ab.

    • @dator:

      In einer repräsentativen Demokratie wie hierzulande spielt der angebliche Wille der Bevölkerung doch gar keine Rolle. In der Theorie sind die Abgeordneten und ihr Gewissen ausschlaggebend ,in der Praxis hingegen...



      Meinungsumfragen sind glücklicherweise kein offizieller Bestandteil demokratischer Prozesse. Denn sie sind so einfach zu beeinflussen. Außerdem ist laut Umfragen auch die Mehrheit für Klimaschutz- solange nicht die eigene Lebensqualität darunter leidet!

    • @dator:

      Die Mehrheit der DEUTSCHEN IST AUCH DAFÜR die Atomkraftwerke weiterlaufen zu lassen!

      • @Thomas Zwarkat:

        Vorübergehend. Unter dem Einfluss massiver Gehirnwäsche, Desinformation und Panikmache. Langfristig eindeutig umgekehrte Mehrheit. Spätestens wenn wieder die Hälfte der französischen AKWs wg ausgetrockneter Flüsse abgeschaltet werden, werden Sie das sehen.

        • @dites-mois:

          Man sollte sich schon entscheiden, ob man seine Mitmenschen für vernunftbegabte, zum Treffen durchdachter und verantwortungsbewusster Entscheidungen fähige Wesen hält oder für beliebig manipulierbares Stimmvieh. Sie dagegen bei der einen Umfragemehrheit für ersteres und bei der nächsten für letzteres zu erklären, jenachdem auf welcher Seite man selbst sich bei der Umfrage wiederfindet, ist mindestens genauso billig und realitätsverweigernd wie die "Wasch mir den Rücken, aber mach mich nicht nass"-Mentalität in Klimafragen, die allenthabeln kritisiert wird.

  • Es wird immer übersehen, dass bei einem Tempolimit mehr Fahrzeuge mehr Spuren nutzen können.



    Ohne Tempolimit gehört die linke Spur einigen wenigen Rasern und ist somit äusserst ineffizient genutzt.

    Die Geschwindigkeitsunterschiede führen ständig zu Bremsmanövern, die sich bis zum Stillstand aufschaukeln können.

    Wir waren mal zur Rushhour in Schweden bei Stockholm unterwegs. Alle 2-3 Spuren waren voll besetzt, alle fuhren 110 (glaub ich), es gab keinerlei Stress.



    Da war die Rushhour wie Urlaub im Vergleich zu jeder beliebigen Zeit in Deutschland.

    • @Mitch Miller:

      Am ineffizientesten genutzt ist auf dreispurigen Autobahnen regelmäßig die rechte Spur - zumindest wenn sie gerade mal nicht voller Brummis ist.

  • ...soll ja Zusammenhänge zwischen schnell Fahrern und schnellen, schlechten Sex geben...



    Also lasst sie sausen...

  • Mit dem Tempolimit ist's ein bisschen, wie mit der AfD. Die wird nicht trotz, sondern wegen ihrer Rechtsradikalität gewählt. Und die FDP wird nicht gewählt, obwohl sie die verlogenen Argumente der Autolobby vertritt, sondern weil sie dies tut. Wetten, dass unter den FDP-Wählern keine 63 % für ein Tempolimit stimmen? Oft wäre eine kluge Monarchie halt doch nützlicher, als eine Republik voller unbelehrbarer Egomanen, aber leider gibt's auch kluge Könige nur selten. Und wenn, dann landen sie auch bloß auf dem Schafott.

    • @Jakob Bauer:

      "Oft wäre eine kluge Monarchie halt doch nützlicher, als eine Republik voller unbelehrbarer Egomanen..."

      Das Problem ist nur, dass man ein totaler Egomane sein muss, um sich einzubilden, dass einem eine Krone zusteht 😁

  • Hat denn irgendwer gedacht dass die Katz jemals das Mausen läßt ?

    Wer so etwas wie den international koordinierten Abgasbetrug aufsetzt, hat definitiv noch ganz andere Pfeile im Köcher ...

  • "Laut den Au­to­r:in­nen führt schnelles Fahren eher zu mehr Fahrten, weil das sogenannte Reisezeitbudget gleich bleibt."

    Diese Aussage ist so pauschal absurd. Wenn ich z.B. in den Urlaub fahre und ich dank schnellerer Fahrweise eher am Ziel bin, fahre ich danach ja nicht erneut irgendwohin weil ich noch Zeit habe, sondern nutze die gesparte Zeit um z.B. länger am Strand zu liegen.

    • @Tom Tailor:

      wenn sie nicht in Norddeutschland im Stau stehen dann gibt es kein Land mit Strand das sie rasen lässt. Überall Tempolimit, sowas

      • @Opossum:

        Sie wissen genau dass meine Aussage mit dem Strand nur beispielhaft gemeint war. Sie gilt im Umkehrschluss genau so wenn ich Ski-Urlaub im Allgäu machen möchte.

    • @Tom Tailor:

      Sie werden gehen diese Studie niemals ankommen.

      Genauso wenig wie gegen die hoffnungsloas veraltete Studie nach der mehr Staßen zu mehr gefahrenen Kilometern führen.



      (Kennt da jemand die Quelle ? )

      Dass jede Ampel zwangsläufig zu mehr Kohlenstoffdioxid führt ist auch eine Erkenntnis die man nicht erwähnen darf.



      Und zu der man hier selbstverständlich auch nicht forschen darf.

      Also "darf" schon - aber es gibt niemand Geld dafür.

      Und wenn doch dann ist es "natürlich" ein Autolobbiist.

  • Ich bin vor ein paar Jahren eine Zeitlang LKW gefahren.



    Da hatte ich ein Tempolimit auf Autobahnen von 80, nicht diskutierbar.

    Sieht auf den ersten Blick langsam aus, aber es haben mich unzählige PKW oder Kleinlaster überholt, denen ich später auf der Strecke wieder begegnete - schneller war da keiner.

    Auch mit dem PKW auf langen Strecken hänge ich mich heute in eine LKW-Kollone, 80-85, Tempomat rein, fertig.

    Kürzlich habe ich meine Family in USA besucht - Tempolimit zwischen 55-70mph



    Dort fahre ich auch sehr entspannt, Tempomat rein und rollen lassen.

    Die Raserei auf unseren Autobahnen dient nur Autofahrern, die ihr Ego spazieren fahren müssen.

    Ich hab keine Statistik parat, aber gefühlt würde ich sagen: Unterm Strich ist keiner, der über 130 fährt, deutlich schneller am Ziel - irgendein Stau bremst da früher oder später...

    • @Juhmandra:

      Das kann ich nur bestätigen. Allerdings ist die kluge Lösung in den USA die Kombination von Tempolimit, das strikt kontrolliert und durchgesetzt wird, mit der Erlaubnis rechts zu überholen. Dadurch sind keine ständigen Seitenwechsel erforderlich, was den Verkehr viel flüssiger und stressloser macht.



      Aber eigentlich geht es bei uns ja gar nicht um rasches Reisen, sondern um testosterongeschwängertes Platz-da-Gehabe. Die Bugwelle im Straßenverkehr als Symbol für empfundene Selbstwirksamkeit.

    • @Juhmandra:

      "Ich hab keine Statistik parat, aber gefühlt würde ich sagen: Unterm Strich ist keiner, der über 130 fährt, deutlich schneller am Ziel - irgendein Stau bremst da früher oder später..."

      Dem ist so, dies gilt aber füür LKW-Kolonnen ebenso ;-)

    • @Juhmandra:

      Jepp. Langsam Temponieren ist erholsam.

      Bei Bremen Richtung Osnabrück hat die A1 ein Tempolimit von 130 kmh. Wenn man sich daran hält wird man von nahezu allen PKWs überholt.

  • Bringt eine höhere Höchstgeschwindigkeit tatsächlich eine höhere Reisegeschwindigkeit? Immer wieder beobachte ich, dass ich Raser sehr schnell wieder sehe. Wenn es sich das nächste Mal staut. Der berühmte Ziehharmonika-Effekt.



    Warum untersucht niemand, ob nicht eine gleichmäßig niedrigere Höchstgeschwindigkeit zu einem gleichmäßigeren Verkehrsfluss und damit zu einer höheren Reisegeschwindigkeit für alle führen könnte?



    Sicher eine aufwändige Simulation mit mehreren Läufen. Aber Wetter kann man heute ja auch vorhersagen. Das gäbe doch interessante Doktorarbeiten.

    • @HansL:

      Gibt es, verglichen wurden limitfreie und 130er Strecken. Ich meine, die Durchschnittsgeschwindigkeiten waren 127 und 132km/h, auf jeden Fall ein sehr geringer Unterschied.



      Was der Egomane an Zeit spart, wurde nicht untersucht. Wenn man die durchschnittliche Haft für verschuldete Unfälle dazu rechnet, eher nichts.



      Wenn aber, dann auf Kosten der anderen. Auf zweispurigen AB müssen die mit 130km/h auf 80 runterbremsen und die Spur wechseln, um den einen Idioten mit 200 vorbeizulassen. Viele verlieren 50km/h, damit einer 70 mehr hat.

    • @HansL:

      "Warum untersucht niemand, ob nicht eine gleichmäßig niedrigere Höchstgeschwindigkeit zu einem gleichmäßigeren Verkehrsfluss und damit zu einer höheren Reisegeschwindigkeit für alle führen könnte?"

      Dazu braucht es keine großen Studien. Einfach mal auf den Highways durch die USA fahren...

  • 3G
    31841 (Profil gelöscht)

    "... dass Hitler besessen von Autos und Geschwindigkeit gewesen sei. Laut Studie setzt sich diese Haltung bis heute fort."



    Bei wem denn?



    "Dabei befürwortet die Mehrheit der Bevölkerung ein Tempolimit."



    Wer will denn verhindern, dass Deutschland sich vom Führer emanzipiert?

    Nazis r-ausbremsen ;-)

    • @31841 (Profil gelöscht):

      "... dass Hitler besessen von Autos und Geschwindigkeit gewesen sei. Laut Studie setzt sich diese Haltung bis heute fort."

      Sie fragen: Bei wem denn?

      Nun da gibts sicher so Einige (zu denen auch Hr. Wising gehört)..

      Interessanter finde ich allerdings die Frage durch WAS denn.?

      ..und da gibt es ein paar sehr konkrete Antworten:

      1. durch die baulichen Gegebenheiten, die vor allem in Städten Jahrzehnte lang Autos den Vorrang gegeben- und alle anderen Verkehrsteilnehmer quasi beiseite geschoben haben. (daher gehören nun leider alle die an diesem Status Quo festhalten wollen auch zu DENJENIGEN..). Hier wurde die besagte Haltung quasi in Stein gemeißelt..

      2. durch die StVO die, Stand heute, sogar Gerichte dazu zwingt diese Haltung aufrecht zu erhalten und jeden der klagt darin unterstützen muss. Leider sind es auch hier wieder DIEJENIGEN die einer Änderung der StVO entgegen treten.

      3. durch das völlig irrationale festhalten an einer Non-Tempolimit-Ideologie, die einzig dazu dient dem Autofetisch auch weiterhin zu fröhnen..gegn jede Vernunft.

      (um das mal einzuordnen: ich verstehe diejenigen die gerne schnell fahren durchaus..macht ja schließlich Spass wenn man es ab und zu mal macht..

      Was ich aber nicht bereit bin hin zu nehmen, ist die Ignoranz gegenüber dem Schaden den die Gegner eines Tempolimits Anderen (uns Allen) damit antun..

      Wer schnell fahren möchte, soll seinem Hobby gerne auf dem Nürburgring frönen.. Auf Autobahnen hat dieser (Größen-)wahnsinnige Irrsinn jedenfalls nichts mehr zu suchen.!!)..

  • Die Strassen werden von LKWs kaputtgemacht und die haben längst ein Tempolimit, aber ein zu hohes Gewichtslimit.

  • "Zum Beispiel könnten die durchschnittliche Motorleistung oder das Autogewicht durch ein Tempolimit verringert werden. Und wenn Autos künftig nicht mehr als 130 km/h fahren, könnten sie leichter gebaut werden und bräuchten so weniger Kraftstoff."

    Wunschtraum, wir fahren mind 1x im Monat auf der Nürburgring, und da brauchst Du neben viel Leistung, einem super Fahrwerk auch Gewicht und das unabhängig von Tempolimits auf deutschen Autobahnen



    Außerdem geht eher um die Beschleunigung und ums Kurvenverhalten als um Höchstgeschwindigkeit

    • @BundesbürgerIn:

      Vermutlich ist ihr Hobby nicht allein ausschlaggebend für die Massenproduktion aller Autos...

    • @BundesbürgerIn:

      "Wunschtraum, wir fahren mind 1x im Monat auf der Nürburgring..."

      Nichts zu tun im Leben?

    • @BundesbürgerIn:

      Die überwältigende Mehrheit fährt allerdings genau null Mal im Leben auf dem Nürburgring und braucht den ganzen Kram nicht.



      Ich habe (nicht ganz freiwillig) eine elektrische Karre mit einem völlig absurden Leistungsprofil, sehe aber, daß das niemand wirklich "braucht".

  • Mein Bewusstsein sagt, ich habe ein schnelles schönes Auto (BMW). Ich könnte, aber ich fahre seit Jahren 130 kmh. Auch beim Überholen.

    • @Takker:

      Geht mir ganz ähnlich, mit einer Ausnahme: sofern ich spät abends oder sogar nachts unterwegs bin, hole ich aus meinem Auto deutlich mehr raus. Macht sich auch in der Reiszeit bemerkbar.

      • @Tom Tailor:

        aber wohl auch im CO2 Ausstoss und ehrlich viel schneller sind Sie damit auch nicht am Ziel

        • @Opossum:

          Hängt von der Strecke ab. 1 - 2 Stunden Zeitersparnis sind schon drin.

  • Alle Argumente gegen ein Tempolimit verpuffen, wenn man sie einer genaueren Prüfung unterzieht. Die ungebrochene Raserei hat rational betrachtet im Regelfall genau null Vorteile...verursacht aber einen risigen Schaden (es gibt noch mehr Folgeeffekte als die im Artikel genannten).

    Alles worum es dabei geht ist also die Fortsetzung eines Fetisch..um Potenzgebahren und Angeberei.

    Bezeichnend woher dieser Kult stammt.! Dazu heißt es im Artikel:

    "Dass es in Deutschland kein Tempolimit gibt, geht auf die 1930er Jahre zurück. James J. Flink deutet in seinem Buch „Automobilzeitalter“ aus dem Jahr 1990 an, dass Hitler besessen von Autos und Geschwindigkeit gewesen sei. Laut Studie setzt sich diese Haltung bis heute fort: In Deutschland findet die größte Automobilmesse statt, fünf erfolgreiche Autobauer sitzen hier. „Die Rechte der Fahrer dürfen nicht eingeschränkt werden“, laute das Credo der Autolobby, so die Autor:innen"..

    Und es gibt noch mehr Hinweise auf darin enthaltene Nazi-Ideologie. Damit meine ich nicht die offensichtliche Affinität rechtslastiger Parteien zum Autokult, sondern ganz konkret folgendes:

    - Hitler hat regelmäßig harte Drogen konsumiert: von Morphium über Kokain bis Chrystal Meth war da alles dabei ( genaustens dokumentiert durch seinen Leibarzt). Raserei war Hitler also sehr zu eigen..das erklärt seinen Hang zu Autos..



    - ein weiteres Hitler Zitat: " Staatenrecht geht über Menschenrecht"..finden wir heute wider als: Autorecht geht vor (einfache) Menschenrecht.



    - vielleicht ist auch der Massenhafte Einsatz von "Panzerschokolade" in der Wehrmacht auf epigenetische Weise vererbt worden und in deutsche DNA eingeflossen.?

    Es gibt noch viele weitere Bezüge..und ich bleibe dabei der Strassenverkehr in D-Land muss noch vom Geiste der Nazis befreit werden..

  • Was ein Unsinn !



    Die meisten Menschen fahren doch nicht, um zu fahren, sondern ein Ziel zu erreichen.



    Geht das schneller, sind sie kürzer auf der Straße, füllen diese weniger Minuten und belasten die Umwelt eine geringere Zeit.



    Bei modernen PKW ist der Ausstoß von Schadstoffen bei kontinuierlich z.B. 150km nur marginal anders als bei 120.



    Zügig und ungestört fließender Verkehr ist umweltschonend.



    Wohin Einschränkungen des Tempos führen, sieht man an den Staus und dem stockenden Verkehr vor Baustellen und willkürlichen Speed-Limits.







    Weit zielführender wäre es, endlich die Gütertransporte auf die Schiene zu bringen !

    • @Matthias Berger:

      "Zügig und ungestört fließender Verkehr ist umweltschonend."

      Den gibt es aber nicht, weil die Eiligen ständig zwischen den normal fahrenden rumgurken.

    • @Matthias Berger:

      Vor Jahren getestet (damalige Pendelstrecke): maximal möglicher Speed im Verkehr bringt sage und schreibe zwei Minuten auf 30km, braucht aber 1l mehr. Bei der halben Stunde (+-), die ich auf dem Rückweg an meiner Ausfahrt für 2km gebraucht habe, ist das ein absolut irrer Gewinn.

      Asynchron arbeiten, 4 Tage länger, ein Tag kürzer und mit 110-120km/h auf der Bahn verkürzte die Reisezeit um 2h/Woche.

      Andererseits ist der Zeitaufwand eine Limitierung bei nicht notwendigen Fahrten. ist er für die einzelne Fahrt kürzer, wird öfter oder weiter gefahren.

    • @Matthias Berger:

      Genug Staus entstehen an Auffahrten, wenn die neu dazukommenden nicht so schnell sind wie der Rest. Jemand muss kurz bremsen, das verstärkt sich nach hinten bis der erste steht.



      Mit Tempolimit könnte auf dem Beschleunigungsstreifen ausreichend beschleunigt werden, man kann einfdeln, ohne jemanden auszubremsen und kein Stau entsteht.

      Und was den Schadstoffausstoß angeht: Der ist vollkommen egal. Sie verbrauchen mehr Sprit, wenn Sie schneller unterwegs sind.

      • @Herma Huhn:

        Sorry, aber das ist doch Blödsinn. Auf den rechten Spuren auf die man auffährt, fährt selten jemand viel schneller als 130. Das Problem sind dort eher die Fahrer*innen, die nicht in der Lage sind, den Beschleunigungsstreifen richtig zu nutzen.

        • @Festicus:

          Auf den rechten Spuren vielleicht nciht, aber die dort 130 fahrenden könnten vielleicht nach links ausweichen, wenn dort nicht deutlich schnellere Fahrzeuge unterwegs wären.



          Selbst das Überholen eines LKW kann momentan zu Stau führen. Am schnellsten sind alle unterwegs, wenn möglichst gleiche Geschwindigkeiten angestrebt werden.

  • fakt ist ...

    du kannst in deutschland auf der autobahn von a nach b fahren.



    egal wie schnell.



    am ende fährst du im durchschnitt 90 -100 kilometer pro stunde.

  • 9G
    90118 (Profil gelöscht)

    Das Problem sind immer die Geschwindigkeitsunterschiede - zwischen Fußgängern, Radfahrern, Elektro-Radfahrern, LKW, PKW, sehr schnellen PKW…

    Wer sich als deutscher Reisender zB. in Italien anders dort herrschende Tempolimit von 130 hält, stellt fest, dass die Reise sehr viel entspannter und auch Benzin sparender wird. Weil alle mehr oder weniger mitmachen…

  • Selbstverständlich sinkt die Reisezeit bei einem Tempolimit nicht, da mehr geflogen werden würde. Nur ist das halt nicht im Sinne der Autoindustrie.

    • @DiMa:

      Kurzstreckenflüge sollen ja verboten werden.

      Oder warum muss man von Hamburg nach Sylt fliegen?

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Ich kann nicht einschätzen, ob HH / Sylt notwendig wäre. Ich würde dann sehr viel häufiger von BER nach Basel (Familie), Innsbruck (Skiurlaub) ubd Italien/Kroatien fliegen.

        • @DiMa:

          Familie ist ja noch ein ganz klein wenig nachvollziehbar.

          Allerdings ist die Bahnverbindung Berlin -Basel auch recht gut.

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            Bei mir wäre es dann Berlin - Freiburg. Das bin ich einmal mit dem Zug gefahren - never ever.

            Möglichereise gibt es irgendwann einen Sprinter Berlin Basel in fünf Stunden.

        • @DiMa:

          " Ich würde dann sehr viel häufiger....fliegen". Hilft wohl doch nur ein höherer Steuersatz. Sie sind das beste Beispiel dafür, dass mit höheren Einkommen der CO2-Verbrauch steigt und das mit völliger Gleichgültigkeit gegenüber den Folgen.

          • @Andreas J:

            Egal wie Sie es betrachten, solche Reaktion sind auf Basis der heutigen Regelungsgebung in einem Gutachten mit einzubeziehen. Stand heute würde es durch ein Tempolimit zu mehr Flügen führen.

            Ob jetzt irgendjemand irgendwie irgendwann eine Änderung vorhat oder nicht, spielt für das Ergebnis eines heutigen Gutachtens überhaupt keine Rolle.

            Damit wird das vorliegende Gutachten im Ergebnis einfach falsch.

            Und wenn Sie dann die Flugpreise entsprechend vertreuern, dann dürfen Sie sich nicht wundern, wenn die erste Reihe Strandlage an Nord- und Ostsee nur noch zu Sylt-Preisen zu haben sind und bereits ein Zeltplatz an der Müritz zum Luxus wird.

            • @DiMa:

              Steile These: wenn das Fliegen teurer wird wird auch der Zeltplatz teurer. Ihnen geht es doch nur darum das sie sich null einschränken wollen. Wenn das Tempolimit kommt fliegen sie halt und machen noch mehr Dreck. Erwachsen werden und Verantwortung für das eigene Handeln übernehmen ist offensichtlich nicht ihr Ding. Ohne Zwang läuft da nix.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Kurzstreckenflüge sind in der Regel reine Zubringerflüge für die Langstrecke. Keiner fliegt STR-FRA, um nach Frankfurt zu kommen. Können Sie natürlich verbieten, dann fliegen die Leute eben in Zukunft über Kopenhagen oder Amsterdam, und das dann nicht mit der Lufthansa.

        • @Silber Silberigel:

          Zubringer geht auch ohne Flugzeug.

          Mir ist klar, dass es da viel Unfug gibt. Z.B. Zubringerflüge von Nürnberg nach München...

        • @Silber Silberigel:

          wenn es vernuenftige zugverbindungen zu einem akzeptablen preis gaebe…



          und auch die gepaeck- und haustiermitnahme vernuenftig geregelt waere…



          dann wuerden wir zb kein auto mehr benoetigen, wir fliegen nie (auch wg haustiere) und fahren regelmaessig nach italien.

  • "Zum Beispiel könnten die durchschnittliche Motorleistung oder das Autogewicht durch ein Tempolimit verringert werden. Und wenn Autos künftig nicht mehr als 130 km/h fahren, könnten sie leichter gebaut werden und bräuchten so weniger Kraftstoff."



    Könnte... - solche Autos KÖNNTEN die Hersteller auch heute schon bauen, niemand hindert sie - anscheinend ist der Absatzmarkt dafür aber sehr überschaubar.



    In den USA herrschen flächendeckend Tempolimits zwischen 95 und maximal 128 km/h, trotzdem sind dort die Autos weltweit gesehen am größten und durstigsten 🤷‍♂️



    Die Tempolimits in Europa variieren zwischen 100 und 140km/h, dennoch produzieren alle Hersteller Autos die deutlich schneller fahren können...



    Volvo ist der einzig mir bekannte Hersteller, der seine Modelle neuerdings bei 180 km/h abriegelt - wieso nicht bei 100 oder 130?



    Ich halte die These - ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen führt zu kleineren und sparsameren Autos - für ziemliches Wunschdenken.

    • @Farang:

      "In den USA herrschen flächendeckend Tempolimits zwischen 95 und maximal 128 km/h, trotzdem sind dort die Autos weltweit gesehen am größten und durstigsten 🤷‍♂️"

      In den USA herrscht eine Obsession für Größe. Dort sind auch Waschmaschinen und Kühlschränke ohne logischen Grund größer als notwendig.

      "Die Tempolimits in Europa variieren zwischen 100 und 140km/h, dennoch produzieren alle Hersteller Autos die deutlich schneller fahren können..."

      Das könnte natürlich daran liegen, dass sie sich bei ihren Konstruktionen am größten europäischen Markt orientieren...

      Und natürlich spielt für die Größe von Autos auch die Propaganda der Hersteller eine Rolle. Diese konzentriert sich immer noch auf tonnenschwere PS Monster. Einfach weil die mehr Geld bringen.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Diese Obsession für Größe herrscht hier längst auch - der SUV ist das Maß der Dinge, bequemes Ein- und Aussteigen, Platz für Kind und Kegel, Hund Katze und hin und wieder ne Waschmaschine oder die halbe Kühltheke wenn die Geburtstagsparty im Garten ansteht 🤷‍♂️ - praktisch und bequem, da kann der ÖPNV niemals mithalten, so ehrlich muss man schon sein - und so lange keine flächendeckende Bereitschaft in der Bevölkerung generiert wird, einen (großen) Teil des jetzigen Standards zurückzufahren werden die Autos groß bleiben.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Der deutsche Automarkt ist aber, global betrachtet, nicht allzu groß, anzunehmen, dass auf einmal die Autos aufgrund des Tempolimits kleiner und leichter werden, ist also illusorisch.

        • @Festicus:

          Auf einmal passiert kaum etwas auf dieser Welt. Eine Gewöhnung an neue Umstände braucht Zeit.

          Wer diskutiert heute noch über den Gurt? War damals ein riesen Aufreger. Und die Argumente dagegen. Gern gebracht: bringt nichts und behindert.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        us-amerikaner haben angst, das man im kleinwagen zerquetscht wird. eltern kaufen ihren 16jaehrigen, sehr schlecht ausgebildeten, fahranfaengern deshalb gerne moeglichst panzerartige fahrzeuge.

        • @rughetta:

          Ja. Mit Legenden muss man aufräumen. Ist nicht einfach gegen das Dauerfeuer aus den Zentralen der Autokonzerne.

    • @Farang:

      Wenn Sie schwere Autos verbieten möchten sind E-Autos die ersten die verboten gehören.

  • Tja. Immer und immer wieder.

    Die "Freiheit", die gemeint ist ist diejenige der Aktien der Automobilindustrie. Auf unser aller Kosten.

    Bedrückend nur, wie diese kleine Interessensgrupe es erfolgreich schafft, uns allen Sand in die Augen zu streuen.