Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.
Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?
Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.
Was passiert eigentlich mit dem GDL Streik, wenn die Bahn irgendwann auf autonome Züge setzt? Mit Selbstfahrern Systemen braucht die Bahn keine Verhandlungen über Finanzen zu führen. Aus unternehmerischer Sicht wäre das für die Bahn einfacher. Geld zahlen die Kunden trotzdem für die Transportdienstleistung (und im ICE mit WiFi kostenlos dazu).
Die Automatisierung wird ähnlich weitergehen, wie die Digitalisierung. Ich begrüße das, da ich als Kunde davon profitiere. Viel wichtiger ist es doch einen sozialen Ausgleich zu schaffen und profitable Alternativen im Arbeitsmarkt, die sich für Arbeitnehmer:innen lohnen.
Warum manches noch nicht autonom ist, obwohl technisch umsetzbar? - Meine Vermutung: Menschen mit Machtinteressen, können diese stärker gegenüber anderen Menschen demonstrieren, aber nicht gegenüber Algorithmen und smarten Systemen. Die funktionieren ja. Wer gerne Druck auf andere ausüben will, wäre mit Automatisierung seinen Job für diese zwischenmenschliche „Qualifikation“ schnell los. Nachher wird die BAHN von ITlern geführt, die lediglich dafür sorgen, dass das System funktioniert.
Ich weiß nicht, ob sich manche darüber Gedanken machen.
Das Pseudo-Unternehmertum der Bahn behindert die Verkehrswende und ist, neben zB. der Fahrpreispolitik, auch in diesem Fall ein großes Hindernis für Planungssicherheit für die zu transportierenden Menschen und Dinge.
Eine Aktiengesellschaft ist vermutlich keine gute Idee als Organisationsform für öffentlichen Nah- und Fern- sowie Güterverkehr.
Zurück zum Staat - es handelt sich um eine hoheitliche Aufgabe. Genau wie im Falle der Straßen.
Einblicke eines streikenden Lokführers in seinen Alltag: twitter.com/CptKru...425043881226346507
Die taz gegen Streikende? Echt jetzt?
Ihr habt hoffentlich alle Spiegel im Gebäude abmontiert...
Friendly reminder für all diejenigen, die den Streik als falsch empfinden:
Streik ist ein Mittel, die Missstände in einem Konzern nicht mehr hinzunehmen, in dem die Arbeit öffentlichkeitswirksam niedergelegt wird.
Streik ist ein Grundpfeiler der Demokratie. Streik ist eine Erlaubnis in einer sonst ausbeuterisch agierenden, gewinnorientierten Welt welche streikende Mitarbeiter i.d.R. nicht erwünscht. Und ich glaube kaum, dass wir hier es wagen sollten, Grundprinzipien der Demokratie anzuzweifeln. Ganz gleich, wie "systemrelevant" der Beruf auch sein mag.
Die taz testet mal wieder mit steilen Thesen wieviel Solidarität es für die GDL und die Streikenden gibt.
Ja: die Pflegearbeiter:innen brauchen einen wie Weselsky!
Es ist einfach nur erbärmlich, wie sich die Politik wieder wegduckt. Dabei geht es um Menschen, denen Tod und Verfolgung drohen und dabei ist die Lösung ganz einfach. Deutschland muss den Nachbarländern nur garantieren, dass sie eine Aufnahme der Geflüchteten in Deutschland garantieren. Wenn sie den Ländern dann noch eine pausschale pro Geflüchteter für den Transit zahlen, dann sollte der Rest kein Problem sein. Auf dem Landweg können die Menschen dann in die Transitländer reisen und diese Länder müssen keine Angst haben, dass die Menschen dort in einer Sackgasse landen.
Deutschland hat das Geld und die Kapazität, um dieses humanitäre Problem zu lösen. Oder solle wir wieder auf Europa warten? Grüße nach Ungarn.
Auch wenn es nur persönlich ist, aber ich den Weselsky klasse, ein Gewerkschafter soll sich für seine Leute ins Zeug legen, anstatt mit den Arbeitgebern ins Bett zu gehen, wie Bsirske. Den Streik finde ich gut, richtig und wichtig, auch wenn es natürlich nervt das dadurch viele aufs Auto umsteigen müssen und ich deswegen im Stau stehe...
"Aber ein Streik zum jetzigen Zeitpunkt ist nicht klug..."
Wann ist Ihrer Ansicht nach ein "kluger" Zeitpunkt für einen Streik? In der Nacht von Samstag auf Sonntag, so zwischen 2:00 und 3:00 Uhr?
Geht es nicht auch um die Betriebsrenten? Gestern auf WDR 5: der stellvertr. Vorsitzende der GDL informierte über entscheidende Komponente, die der Blätterwald verschweigt. Ebenso: Bonuszahlangen an Topverdiener bei der DB AG in Höhe seines zweifachen Jahreseinkommens als Lokführer...
Es wird Zeit, dass die Bahnen endlich autonom fahren. Dann sind auch keine GDL-Lokführer mehr nötig, die sowieso nur wenige Knöpfe drücken müssen. Und die Ansteckungsgefahr im Rahmen von Corona für einen Fahrcomputer ist genauso groß wie für einen GDL-Lokführer, nämlich Null, weshalb die Forderung nach einer Prämie der reine Hohn ist. Die Leidtragenden sind wie immer die Fahrgäste und die, die sich anstecken, können sich dann noch bei den menschenverachtenden GDL-Lokführern bedanken, super!
@rolf -berlin Hier im Forum klappt das ja schließlich auch - mit den Bots die Kommentare schreiben...
So ein autonom fahrender Zug bremst auch nicht bei Selbstmördern. Davon hat jeder Lokführer cirka zwei in seiner Dienstzeit.
@4813 (Profil gelöscht) Natürlich bremst so ein Zug bei Suiziden, wahrscheinlich sogar früher. Das ist ein ganzes System aus Steuerrungselementen und nicht Ihre Modelleisenbahn. Darum sind die Investionen hoch und man kann die Lokführer nicht so schnell ersetzen wie es nötig wäre.
Hier wird gerne und solidarisch pro GDL argumentiert. Jedoch: die bisherigen Gehälter sind bei der Bahn deutlich über Durchschnitt, das Betriebsergebnis jedoch nicht. Sowohl Manager als auch Angestellte leben somit auch vom Bundeszuschuss, den wir alle über Steuern und Abgaben oder Verzicht auf Sozialleistungen mit finanzieren. Da hätte ich doch lieber mehr Kindergeld.
@TazTiz Es wird noch drastischer, wenn wir uns die Pensionen von Ex-Vorständen anschauen: 10 Millionen € pro Jahr für 42 Personen, die mehr als BundesministerInnen als Gehalt bekommen, ein reiner Selbstbedienungsladen, einfach nicht zu fassen! Sehr uncool! www.zeit.de/news/2...ex-bahn-vorstaende
@rosa Es steht auch " für die Hinterbliebenen" dabei. Wer das wohl sein mag?
Meiner Ansicht nach betreibt die Bahn diese Tarifverhandlungen ebenfalls sehr politisch. Die Forderungen der GDL und der Bahn liegen nahe beieinander und es wäre sicherlich ein leichtes sich hier auf etwas zu einigen. Seit dem ersten Streik gab es von Seiten der Bahn leider kein wirkliches Angebot. Stattdessen bemüht sich die Bahn darum die GDL als egozentrische Kleingewerkschaft darzustellen die sich auf de, Rücken von Bahnfahrenden ihre Machtposition stärken möchte. Die Bahn hat leider ebenfalls ein politisches Interesse. Sie möchte nicht, dass die GDL zu stark wird. Diesen Machtkampf trägt deshalb auch die Bahn auf dem Rücken der Kunden aus ...
Noch einer: Die DB kann den Konflikt ganz einfach beenden, indem sie ein verhandlungsfähiges Angebot macht.
Systemrelevante Mitarbeiter sollten anständig und wertschätzend behandelt werden.
Dumm nur, dass es dann für das Management schwerer wird, sich die Boni in die Tasche zu stecken.
Es ist echt ein Lichtblick, dass sich nun auch die taz hinter die Interessen der Besserverdienenden bzw. TOP-Verdiener in diesem Land stellt.
@J_CGN Für die Bahn sind scheinbar die ITler systemrelevanter als die Lokführer.
Eine hübscher Internetauftriit ist für die Politik wichtiger als die Verhältnisse auf der Schiene, denn Zug fahren die meisten Politiker nicht.
Irrationale Züge trägt vor allem die Vorstellung, der Bahnvorstand könnte die Lokführer in diesem Jahr mit einer Nullrunde abspeisen.
Über Streik oder nicht Streik entscheidet nicht etwa Claus Weselsky, sondern darüber stimmen alle GDL-Mitglieder in einer Urabstimmung ab. 95% der Mitglieder haben diesmal für Streik gestimmt. Das ist insbesondere auch deshalb bemerkenswert, weil die Mitglieder während eines Streiks ja nicht von der Bahn, sondern aus der Streikkasse der GDL bezahlt werden müssen, wobei sie nur einen Bruchteil ihres Lohnes bekommen können. Für die Manager der Bahn gibt's ja derzeit leider immer noch keine Einkommenseinbußen bei Streiks. Sie verbrennen Geld der Steuerzahler, um damit die Gewerkschaften finanziell auszubluten. Für einen „Machtkampf der GDL“ sind die Waffen da doch von vorneherein sehr ungleich und letztlich immer zu Ungunsten der GDL verteilt. Sehr viele Journalisten verstehen leider wenig bis gar nichts von Gewerkschaften und ihrer Rolle bei der Ausgestaltung von Arbeitsbedingungen in diesem Land. Auch darauf baut der Bahnvorstand lieber, statt ein vernünftiges Angebot vorzulegen, über das es sich zu verhandeln lohnte.
www.sr.de/sr/sr2/t...interview_100.html
btw.: Corona spielt in diesem Zusammenhang doch praktisch überhaupt keine Rolle. In Zügen, die nicht fahren, infiziert sich auch niemand.
@Rainer B. Angesichts von einem Verlust der Bahn von 1.4 Milliarden Euro im ersten Halbjahr 2021 ist eine Nullrunde für alle Angestellten nun auch nicht so abwegig wie sie das hier darstellen.
Und ja, in nicht fahrenden Zügen steckt sich keiner an, in den wenigen dann komplett überfüllten Zügen des Ersatzfahrplans dann aber doch oder etwa nicht?
Wohl dem, der in diesen Zeiten ein eigenes Auto hat und damit unabhängig vom ÖPNV ist. Ich habs keins, aber wenn sowas öfters passiert könnte ich bald schwach werden...
@hderk Für die Verluste der Bahn von 1,4 Milliarden Euro können Sie doch die Lokführer etc. bei der Bahn nicht verantwortlich machen. Diese Verluste sind das Ergebnis eines unfähigen Bahn-Vorstands, der seit Jahrzehnten die Weichen falsch gestellt hat (Börsengang; Stuttgart 21; Verlagerung auf Busse und LKW etc. etc.) Am Beginn der Pandemie wollte verständlicherweise kaum noch einer mit der Bahn fahren, weil es kein Corona-Konzept gab. Dann hat man monatelang weiterhin leere Züge durch die Landschaft gefahren - für wen und was denn eigentlich? Und jetzt erwartet man Lohnverzicht von den Mitarbeitern. Tolle Wurst!
@Rainer B. Corona spielt keine Rolle? Und Sie beschweren sich darüber, was Journalisten verstehen bzw. nicht verstehen? Ja, in nicht fahrenden Zügen infiziert sich niemand. Aber es fahren ja nicht gar keine Züge, sondern nur etwa ein Viertel der geplanten. Und die müssen jetzt, teils mit Umwegen, die Menschen transportieren, die nicht anders können. Wir sind müssen z. B. am Wochenende aus dem Urlaub zurück. Gibt dann halt nen Mietwagen. Zahlt die Bahn übrigens nicht.
@LeSti Corona kann alles in allem kein Argument gegen einen Bahnstreik sein.
Was ist los mit der TAZ.. Geht's jetzt in Richtung Liberale, weil man sich mit Jamaika anfreundet??
@Rasmuss Nee. Gegenüber den Liberalen und Grünen lese ich bei der Taz viele kritische Kommentare, siehe Nina Apin, Silke Mertins u. v.a. mehr.
@QUESTOR:
"All animals are equal / but some animals are more equal than others"
Der Bahnvorstand [1] hat offensichtlich in der Zwischenzeit (für hervorragende Leistung?) was rausholen können.
Nee. Ich nehme das alles als eine fehlgeleitete Geisterdebatte wahr.
Der Nahverkehr gehört in die Hand des Staates. Die Beschäftigen wären im öffentlichen dienst und würden dementsprechend bezahlt.
Es gäbe keine Vorstände, die sich die Taschen vollstopfen.
Bis dahin sind solche Streiks notwenig und es wäre wünschenswert, wenn dies auch in anderen Branchen so geschehen würde.
Privatisierung in öffentlichen Bereichen ist ein Ausverkauf der Struktur.
@Ria Sauter Der Bund ist 100% Anteilseigner der Bahn. Wieviel staatlicherr darf es denn noch sein? Ob ein Lokführer nach den Tarifverträgen im ÖD mehr Geld bekäme, wage ich ernsthaft zu bezweifeln. Ich weiß noch selbst wie sie sich beim ÖD angeschaut haben als sie mir sagten, sie würden mich ja gern einstellen, aber in der für mich vorgesehenen Tarifgruppe würde ich sowieso nicht anfangen wollen. Für wirklich gefragte Berufsgruppen ist die Bezahlung im ÖD arg unterdurchschnittlich.
@Šarru-kīnu weil, wie die FDP immer wieder betont, im ÖD nur Faulenzer rumhängen.
@Šarru-kīnu Wenn die Bediensteten' wie früher' Beamtenstatus hätten wäre alles kein Problem.
Würde die Post auch anders funktionieren und die ausgebeuteten Menschen gäbe es auch nicht.
Ebenso im Krankenhausbereich und Pflegebereich.
Vorstände'bestehend aus entsorgten Politikern braucht das Land garantiert nicht.
@Ria Sauter Mal ganz davon abgesehen, dass eine Verstaatlichung von den Brüsseler Wettbewerbshütern sowieso kassiert würde, lautet die Devise also noch mehr Schulden? Aktuell liegt die DB etwa bei 35 Mrd € Schulden schätzungsweise. Aber da ist scheinbar ja noch Luft nach oben.
@Ria Sauter Welche hoheitliche Aufgabe führt denn ein Lokführer aus, die einen Beamtenstatus rechtfertigen würde?
@Meister Petz Er sorgt dafür, dass Menschen sicher von A nach B kommen.
Das ist eine sehr hoheitliche Aufgabe.
@Meister Petz Die Vernichtung des Individualverkehrs. Wenn Menschen nicht mehr mit dem Auto anreisen. Das ist Grund genug für eine Honorierung als Hoheit.
Wobei "hoheitlich" dann doch der falsche Begriff ist.
@Ria Sauter Gilt auch für Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen, Seniorenheime, etc.
Der Artikelschreiber argumentiert unredlich, wenn er darauf abzielt, daß die GdL den Streik aus Profilierungssucht anzettelt. Nein, es gibt andere Gründe dafür. Z.B. der Rahmentarifvertrag oder die Betriebsrenten.
@Robert Zeisig Wie will die GdL über den Rahmentarifvertrag oder die Betriebsrenten verhandeln, wenn sie sich weigert und störrisch wie ein verzögenes Kind aufführt? Wo ist das Signal der GdL, verhandeln zu wollen?
@Elena Levi Ein Signal sind schon die moderaten Forderungen, die ja kaum die Inflation abdecken.
@Elena Levi Die GDL hat im Mai 2021 ein deutliches Signal des Einigungswillens gesetzt! Die Forderung wurde von der GDL als Einigungsvorschlag von 4,8% (12 Monate) auf 3,2% (28 Monate) sowie von 1300€ Coronabonus auf 600€ Coronabonus herabgesetzt! Wenn das kein Einigungswille als Signal ist, was denn bitte dann? Die DB will einfach keinen Abschluss der höher liegt, als der mit einer anderen Gewerkschaft bereits getätikte. Dazu will die DB auf keinen Fall mit der GDL Tarifverträge für alle ihre Mitglieder abschließen. Dazu sollen die Betriebsrenten gekürzt werden. All das verhindert einen Abschluss seitens des DB Vorstandes. Die GDL könnte längst unterschreiben!
"Beim Geld kann man sich einigen"
Wenn das so einfach waere, dann sollten sie es tun. Allerdings liegt das Bahnangebot grade mal bei der Haelfte eines Inflationsausgleichs wie ihn die GDL fordert, und ueber den Bestand der Rentenvereinbarungen will die Bahn scheints ueberhaupt nicht reden.
Wer das als Kommentator nicht mitbekommt kann sich den Rest auch sparen
Seit Wochen hört/liest man in allen Medien dieselben Informationen zum GDL Streik: Es geht Gedelsky nur um SEINE Macht. Er will gar nicht mit der DB verhandeln, die ja 2/3 der Forderungen bereits erfüllt hat. Ich habe für diesen Streik kein Verständnis und finde es eine Sauerei, wie dieses Imponiergehabe von Gedelsky auf dem Rücken der Bahnkunden und des Güterverkehrs ausgetragen wird - und das in Zeiten von Corona und dank LKW-Güterverkehr verstopften Autobahnen.
@Elena Levi Steht "in allen Medien" auch, dass der GdL-Chef die GdL-Mitglieder vor dem Streik hat abstimmen lassen, ob Sie einen Streik wollen? Und sich an das Votum dieser Wahl hält ?
Das was die Bahn anbietet ist halt Käse. Die stecken das Geld lieber in Öffentlichkeitsarbeit um den Streik umzumodeln von einer Gewerkschaft vs. Bahn in Weselsky vs. Bahn.
Scheint so als ob der Autor genauso im Gesundheitssektor argumentieren würde.
Ja alles wird von der Eingliederungshilfe bezahlt. Aber letztlich sind die Leute ja bei Privatunternehmen angestellt. Die Gehälter der Heilpädagogen, Erzieher, Sozialarbeiter... sollten sich also nicht am tvöd orientieren.
Mobilität ist Staatsaufgaben. Die Bahn wird zurecht mit staatsgeldern gefördert. Auch um unlukrative Verbindungen zu halten. Damit ist es kein Privatunternehmen was allein dem marktgerecht unterliegen darf.
Ist das jetzt noch taz oder schon FAZ? Eine ausgeprochen krude Argumentation, die so gar nicht zur taz passt.
Was soll denn das bitte für ein Argument sein:
"Weselskys Forderung, sich beim Tarifabschluss am öffentlichen Dienst zu orientieren, ist, vorsichtig gesagt, originell. Die Bahn ist zwar in staatlicher Hand, aber als Unternehmen organisiert, dessen Einnahmen von der Zahl der KundInnen abhängen. Und an den Milliardenverlusten im vergangenen Coronajahr trägt der Bahn-Vorstand nur bedingt Schuld."
Puh. Sich an TV zu orientieren ist originell? Früher hätte die taz gegen die Privatisierung und Gewinnorientierung geschrieben und auf den überbezahlten Bahnvorstand gezeigt. Und jetzt... Und dann noch die ach so roten Zahlen der armen Bahn hervorholen. Ja wat is dat denn für ein Argument? 'Liebe Mitarbeiter, wir wurden vom Staat kaputt gespaart und haben auch sonst nicht gut gewirtschaftet, von daher werden wir weiterhin eure Löhne kürzen müssen.' Joar, gut, ein Argument, dass ich so nicht als applauswürdig in der taz erwartet hätte.
@Matthias K Na ja, mit kaputt gespart hat die aktuelle Situation der Bahn kaum was zu tun, sondern mit der Corona-Pandemie. Aber gut Äpfel sind auch ein Obst.
@Strolch Verzeihung, aber die Probleme der Bahn liegen wohl kaum an Corona, sondern an konsequenter jahrelanger Misswirtschaft und Chaos. Es ist ja nicht so, dass die Bahn vor 2020 ein kraftstrotzender, finanziell solide aufgestellter Konzern war oder alternativ wenigstens pünktliche Zugverbindungen gehabt hätte.
Die Bahn war auch vor der Pandemie ein krankender Moloch mit ungezählten Problemen. Das war und ist Managementversagen. Die Mitarbeiter können für die zahlreichen strategischen Fehlentscheidungen (u. a. Börsengang,, Eigenkapitalrendite, etc.) überhaupt nichts. Warum sollten die Lokführer und das Zugpersonal durch Lohnverzicht diese Fehlentscheidungen ausbaden?
Die Aussage, der Bahnvorstand könne ja nichts für die Pandemie ist sicherlich richtig. Von einer linken Zeitung erwarte ich aber, dass der Zusammenhang erläutert wird, dass die Pandemie nicht die Ursache der Probleme ist, sondern die vorhandenen Probleme - wenn überhaupt - verschärft hat.
Wenn ich derartige Thesen, wie die des Artikels lesen wollen würde, würde ich nicht die taz sondern die FDP Parteizeitung oder tweets von Fritze Merz lesen.
@Strolch Die aktuelle Situation hat auch nichts mit der Weigerung der Bahn zu tun, auf die Forderungen der Gewerkschaft einzugehen. Sie ist schlichtweg ein Strohmann-Argument. Unfähige Unternehmenslenker und Strukturen, die unternehmerisch gar nicht funktionieren können (z.B. Strecken befahren zu müssen, die sich niemals rentieren können, trotzdem betriebswirtschaftlich organisiert sein), sind der Grund, dass es auch tatsächlich nicht funktioniert.
Was ist an der Steigerung der Gewerkschaftsmacht irrational?
Mir ist Gewerkschaftsmacht lieber als Vorstands-Konzernmacht.
Geld ist inzwischen sekundär bei vielen gut bezahlten Arbeitern.
Kommt auf die Branche und den Status an.
Die Medien und das ist nicht nur die TAZ, haben sich entschieden, der Arbeitskampf ist zwar erlaubt, aber unseriös, und nicht "klug".
Wirtschaftskrisen sind nun mal Arbeitnehmersache, sie haben die Folgen zu tragen.
So steht´s im GG.
Der Vorstand nimmt zwar etwas weniger aus dem Topf, aber er nimmt.
Ist ja ohne Streik möglich, die Selbstbedienung.
Die GDL ist aus Frust über die EVG, damals Transnet, zuvor GdED entstanden.
Ich war 42 Jahre Zugführer im Fahrdienst, kenne mich also ein wenig aus.
Was sozialdemokratische Politik anrichtet, ist täglich zu besichtigen.
Deshalb sind ihre Wahlergebnisse so gesunken.
Das jetzige Strohfeuer dauert nicht lange, siehe Schulz.
Wenn man also sozialen Frieden will, sollte man die Rechte der Arbeitnehmer nicht mit Füßen treten.
Eine Lösung könnte Verkehrsminister Scheuer herbeiführen.
Der sagt nämlich dem Herrn Lutz, was zu tun ist.
@Hans Jürgen Langmann Guter Beitrag, bis auf "Eine Lösung könnte Verkehrsminister Scheuer herbeiführen", unterstütze ich alles.
Und auch die Aussage ist nicht ganz verkehrt. Ein fähiger Verkehrsminister könnte vielleicht irgendwelche Lösungen herbei führen. Nur Scheuers Andy der kann es nicht. Der kann nichts außer Steuergelder verschwenden.
@Kriebs Wenn er denn in diesem Zusammenhang wenigstens verschwenden würde.. ! Aus Sicht der Konzerne wäre ein anständiger Tarifvertrag nämlich Verschwendung... Es kommt also nur auf den Blickwinkel an.
@83191 (Profil gelöscht) Das stimmt. Sie haben recht, der Punkt fehlt bei mir. Also Andy: die einzigen Verträge, die du noch unterschreiben darfst, sind Tarifverträge. Dafür zahle ich gerne Steuern!
Taz: Es geht ihm in Wirklichkeit um Einfluss bei der Bahn, weil die kleine GDL Angst hat, von der EVG an den Rand gedrängt zu werden.
FAZ: Die Gewerkschaft will ihren Einfluss im Bahnkonzern ausweiten. [...] Denn nach dem Tarifeinheitsgesetz gilt der Vertrag der Gewerkschaft, die im jeweiligen Betrieb die meisten Mitglieder hat.
Die Pflege braucht einen/eine wie Weselsky!!!
Wenn Arbeiter für ihre Rechte kämpfen dann ist das Klassenkampf und das Kapital, die Rechten und die Selbstgerechten "Linken" bekämpfen sie mit allen Mitteln.
Dass sich jetzt auch die TAZ in dieses Lager begibt ist schade. Tatsächlich ist es so, dass ich selbst unter dem Streik "leide", die Menschen aber verstehen kann. Während sich die Bosse die Taschen vollstopfen, verschlechtern sich für die Arbeiterinnen die Arbeitsbedingungen laufend. Da brauchen wir kampfbereite Menschen und keine Gewerkschaftler, die mit dem Vorstand beste Kumpels sind. Ich wünsche mir solche Gewerkschafen in der Pflege, bei Paketdiensten, in der Gebäudereinigung etc. Aber davon wollen die Kapitalisten natürlich nichts wissen.
@V M Und ich wünsche mir, dass die jammernden Menschen aus dem Pflegesektor langsam mal begreifen, dass man sich gewerkschaftlich organisieren muss, wenn man etwas ändern will. 95 Prozent der Beschäftigten aus dem Pflegebereich haben das bislang nicht verinnerlicht.
Es ist bedauerlich, das selbst die TAZ der vom DB-Vorstand aufgeführten Schmierenkomödie auf den Leim geht und der GdL die Verantwortung für die Eskalation zuschiebt. Da war der Kommentar gestern abend im Deutschlandfunk weiter...
Zu einem früheren Zeitpunkt hat ein Forumsteilnehmer vorgeschlagen allen Mitarbeiter der Bahn die Verbeamtung zu ermöglichen. Dann gibt es keine Streiks mehr und die neuen Beamten genießen dafür die Vorteile von Staatsangestellten. Weil Energiewende und Umdenken der Mobilität in Zukunft unseren Alltag bestimmen wird, kommt der Bahn eine sehr wichtige strukturelle Position zu. Da macht es Sinn so zu verfahren. Und dass sich der Vorstand eine Gehaltsverbesserung gönnt, trotz Verluste, ist ohne Worte. Selbstbedienungsladen halt.
@chinamen Meinen Sie vielleicht mich? Ich hatte das nicht direkt vorgeschlagen, aber am 11.08.2021 u. a. geschrieben: "Der Bundestag hat 1993 mit großer Mehrheit (558 Ja-Stimmen, 13 Gegenstimmen und vier Enthaltungen) die Bahnreform beschlossen und die Bundesbahn privatisiert. Vorher war das ein Staatsbetrieb, und die Lokführer waren Beamte, die nicht streiken konnten. Mit der Privatisierung hat die Politik entschieden, dass die Bahn nicht mehr zu den Institutionen gehören soll, die zwingend ständig funktionieren müssen und nicht ausfallen dürfen. Dementsprechend sieht es auch aus, und das nicht nur bei Streiks." ( taz.de/GDL-fuer-Ba...bb_message_4169918 )
@Budzylein Der Teilnehmer 'RESTO" schrieb:
"Ich bin absoluter Fan vom ÖV und habe aus Umwelt- und anderen Gründen kein Auto mehr. Für mich ist die Situation natürlich beschissen. Können sich die StreikbefürworterInnen vorstellen, einmal mehrere Tage alle Autostraßen und speziell die Bundesstraßen und Autobahnen zuzusperren oder - noch besser, das Auto wegzunehmen? Ich bin dafür, dass die Bahn als Basisinfrastruktur wieder verstaatlicht wird, damit die dort Arbeitenden wieder Beamte ohne Streikrecht werden."
Aber sie haben das Thema auch sehr gut dargebracht in ihrem Beitrag.
Überhaupt lese ich die Beiträge der Leser sehr gerne. Da sind oft sehr kreative Ideen dabei und manche haben ein fundierteres Wissen darüber wie der Autor selber.
@chinamen Jetzt habe ich´s gefunden, vielen Dank. Der Teilnehmer RESTO ist übrigens eine Teilnehmerin, wie aus mehreren ihrer Kommentare (zu anderen Themen) hervorgeht.
Was mir gegen den Strich geht ist, dass selbst in der TAZ -die ich eher auf Seiten der Gewerkschaften gesehen hätte- nicht im ersten Absatz gleich steht:
"Die von der Bahn angebotene Lohnerhöhung auf 40 Monate bedeutet eine Lohnerhöhung von knapp 1% pro Jahr. Bei einer von der EZB angestrebten Inflation von 2% wäre das faktisch eine Gehaltskürzung. Des Weiteren liegt die Inflation aktuell sogar zwischen 3-4%..."
@Beowulf Das wär es noch, wenn die taz oder sonst wer kritiklos alles bejubelt, nur weil es von Gewerkschaften kommt.
Dann bräuchten wir auch keine Zeitungen mehr.
@Jossito Sie müssen schon meinen ganzen Kommentar lesen.
Es geht darum, dass die TAZ die Arbeitgeberseite nicht hinterfragt.
Der Vorschlag der Bahn ist eine Gehaltskürzung um 1% pro Jahr.
Es soll also nicht alles bejubelt werden was eine Gewerkschaft fordert. Es soll nur richtig wieder gegeben werden.
@Beowulf Ich drücke es mal anders aus:
Die Gewerkschaft fordert 1,5% pro Jahr
Die Bahn bietet aber nur 1%.
Durch die längere Laufzeit liegen Forderung und Angebot mehr als 1,5% auseinander.
Man kann das gut oder schlecht finden, aber in allen Medien wird behauptet, bei den Zahlen wäre man sich einig und es ginge nur um die Laufzeit. Das ist nicht nur falsch, dass ist schlicht gelogen wenn man über 1,5% weniger bietet als gefordert.
Plus andere Forderungen.
Mich nervt schon das es im ÖRR nicht neutral berichtet wird, sondern stumpf die Position der Bahn übernommen wird.
Von der TAZ hätte ich erwartet, dass sie auf diesen Umstand hinweist und nicht auf taschenspieler Tricks der Arbeitgeber herein fällt.
@Beowulf Richtig. Die TAZ ist das Deutsche equivalent des britischen Guardian. Mehr Schein als..
Die taz segelt freudig auf Jamaica-Kurs.
"Das Streikrecht ist ein hohes Gut. Aber ein Streik zum jetzigen Zeitpunkt ist nicht klug..."
Hey taz-Redaktion,
Wieso darf sowas in einer linken Gazette stehen? Betreibt ihr jetzt schon Lobbyismus für die Arbeitgeberseite?
Klar ist der Streik bzw die daraus resultierenden Einschränkungen für viele - mich eingeschlossen - ärgerlich, aber so selten wie in Deutschland gestreikt wird, kann man ruhig gelassener damit umgehen.
Und das zarte Pflänzchen Arbeitskampf gehört gepflegt und nicht zertreten!
Wie man hört, wird Herr Weselky demnächst in den Ruhestand gehen. Nicht ausgeschlossen, dass er sich zuvor noch ein Denkmal schaffen will, sodass er noch lange in Erinnerung bleibt. Und was wäre nützlicher als nach langem Kampf ein Tarifvertrag, der genaugenommen den Charakter einer bedingungslosen Kapitulation der Gegenseite hat?
Wir wünschen der GDL ein erholsames und schönes verlängertes Wochenende. Ihr hab es Euch verdient.
Seinen Akzent find ich ja ganz süß, aber mich vermag die GDL nicht zu überzeugen. Es sind ja nicht die Ausgebeuteten der Bahnmitarbeiter, sondern nur die, die viel Schaden anrichten können.
Der Autor scheint vom Frust über ausfallende Zugverbindungen geleitet zu sein.
Die GDL hat gesetzlich ein Recht zu streiken, ob es den Leuten nun gefällt oder nicht, und deren Forderungen sind gar nicht mal so abwegig, vor allem wenn man bedenkt, dass sich der Bahnvorstand erst vor kurzem eine kleine Gehaltserhöhung gegönnt hat, trotz Corona.
@Shasu Streiks von Spartengewerkschaften sind derzeit extrem wichtig. Weniger bis gar keine Autos und den ÖPNV nutzen sei die Parole! (auf den Wahlplakaten). "Alle Räder stehen still..."
In Krisensituationen zu streiken, finde ich nicht so ganz in Ordnung. Es betrifft Arbeitnehmer in Betrieben, die am Stock gehen, Schulkinder, die wg. Corona blablabla, Aber Hauptsache - Mehr Kohle für die Lokführer.
@KOBA Bitte keine Strohmänner werfen. Wir haben schon seit geraumer Zeit keine Krise mehr, sonst gäbe es ja auch keine Arbeitnehmer in Betrieben, keine die am Stock gehen, und keine Schulkinder, richtig?
Abgesehen davon, dass all jene genannten auch ihren Terminplan anpassen könnten.
Hinzu kommt, dass in einigen Bundesländern auch noch Sommerferien sind, und viele Leute im Urlaub sind. Wenn die GDL also jetzt nicht streiken darf, lt. Ihrer Meinung, wann dann? Im Herbst, im Winter? In einem Jahr oder doch lieber 5?
Anstatt sich über die GDL auszuheulen, könnte man ja auch über die Bahn und den Haupteigentümer d. Bahn heulen. Ich verrate Ihnen auch noch wo das ganze Problem am ehesten angesiedelt ist: der oberste Dienstherr der DB ist der deutsche Verkehrsminister.
Sorry, es ist schon sehr befremdlich, dass bei der taz blindlings Arbeitgeberpositionen wiedergegeben werden, anstelle zu recherchieren.
Wenn die Betriebsrente um ein Drittel niedriger ausfallen soll und die Schichtpläne weiter verdichtet werden sollen, obwohl Schichtarbeit nachweislich schädlich für die Gesundheit sind, ist es das gute Recht der GdL dagegen einzustehen.
Vielleicht ist das aber für einen Redakteur, der einen 9-17h Job hat nicht ganz so einfach zu begreifen.
"Das Streikrecht ist ein hohes Gut. Aber"
Die Pressefreiheit ist ein hohes Gut. Oder?
M.E. geht es darum der Ja-Sager Gewerkschaft der Eisenbahner, und Pendants gibt es auch in anderen Gewerkschaften, Paroli zu bieten. Wird hier nicht von der GDL der Gewerkschaftsauftrag richtig verstanden?
@palu Was ist denn Ihrer Meinung nach, der Gewerkschaftsauftrag? Ein Unternehmen in wirtschaftliche Aus zu manövrieren?
Wenn nicht der Steuerzahler die hohen Verluste tragen würde, gäbe es in Deutschland keine Bahn.
Reallohnverzicht ist also nicht genug.
Ich adchte die TAZ ist eine auf sozialen Ausgleich angelegte Zeitung.
Die Inflation ist doppelt so hoch wie die geforderte Gehaltserhöhung.
Die taz fragt sich warum eigentlich gestreikt wird? Hier ist erklärt, worum es da geht:
www.heise.de/tp/fe...reits-6173271.html
Nun gibt es ja immer zwei Meinungen. Ziemlich erstaunlich aber, dass in dem Artikeln der taz absolut nichts von den im Link genannten Fakten und Positionen zu lesen ist.
@jox ...oder warum die taz nach Beachtung der Fakten und Positionen im Bericht bei Heise nicht auch noch die dort aufgelisteten derzeit 104 Leserkommentare weiter in die Analyse einbezieht, die denHeise-Bericht verstärken, relativieren oder noch ganz andere Punkte zu bedenken geben. Selbst wenn ich mich zu einem Thema informieren will, habe ich kaum eine Chance in der Datenflut verwertbare und sich nicht widersprechende Texte zu finden. Es ist frustrierend...
@jox Da haben Sie Recht. Das ist ein sehr oberflächlicher Artikel. Daß die GDL aus Polemik und Machtbewußtsein ihres Vorsitzenden heraus einen Streik vom Zaun bricht, unterstellt den Mitgliedern eine gehörige Portion Naivität. Darüber sollte Herr Hinck vielleicht einmal nachdenken.
@jox Die taz ist zwar links zu versorten aber konkrete Ziele von Arbeitnehmern und worum es beim Streik eigentlich geht scheinen nicht zu interessieren
Warum ermittelt der Artikel nicht die Tatsachenbasis des Arbeitskampfs: Was die GDL fordert und was der Bahn-Vorstand ihr anbietet - und bewertet die Differenz?
"Und an den Milliardenverlusten im vergangenen Coronajahr trägt der Bahn-Vorstand nur bedingt Schuld."
Geht es hier um "Schuld"? Welche Schuld tragen denn die Mitarbeiter*innen an den Milliardenverlusten?
Klar, so lange die Bahn "so tun muss" als wäre sie ein normales Unternehmen wird sie ihrer strategischen Bedeutung bei einer notwendigen Verkehrswende nicht gerecht werden können.
Wenn wir schon "Schuld" suchen, dann sollten wir sie ein, zwei Stockwerke höher suchen: beim Bundesverkehrsministerium und bei der Regierung. Die ducken sich.
@tomás zerolo Wir Arbeitnehmer argumentieren regelmäßig und definitiv berechtigt dass wir an einer guten wirtschaftlichen Situation des Unternehmens partizipieren sollten - völlig egal ob der Erfolg auf Leistung der Mitarbeiter, strategische Entscheidungen des Managements oder (unbeeinflussbar für alle) auf eine geänderte Marktplatz zurückzuführen ist. Es läuft einfach gut und davon wollen wir partizipieren.
Umgekehrt ist das Argument bei Verlusten durchaus vom Arbeitgeber zu gebrauchen. Das muss uns nicht gefallen, aber die haben da einen Punkt.
Es geht nicht um Macht, schon gar nicht um Gewerkschaftsmacht. Die GDL tritt für gewerkschaftliche Freiheit und Unabhängigkeit ein. Und deshalb verdient sie die Unterstützung aller demokratischen Kräfte.
@Der Cleo Patra Die GDL tritt hier nicht für demokratisches Streikrecht ein, sondern nimmt eine vom Steuerzahler subventionierte Streikmöglichkeit wahr.
In einem marktwirtschaftlichen Unternehmen für die das Streikrecht gedacht ist, könnte Weselsky in der Situation in der die Bahn ist, eventuell noch über einen Sozialplan verhandeln.
„ Das Streikrecht ist ein hohes Gut. Aber ein Streik zum jetzigen Zeitpunkt ist nicht klug, auch wegen der Infektionsgefahr in übervollen Zügen.“
Also Man kann natürlich mit der Infektionsgefahr in übervollen Zügen auch jedes vernünftige Handeln totschlagen. Infektionsgefahr hat schon immer bestanden auch zu nicht Corona Zeiten in Überfüllten Zügen. In diesem Punkt ist der Artikel an uns Sachlichkeit nicht zu übertreffen.
Wunderbar solch ein kritisches Kommentar hier lesen zu können, statt sich in Ideologieblinder Streiksunterstützung zu verlieren, oder aber im kategorischen Gewerkschaftsabgesang der Arbeitgebermedien. Sehr gute Analyse, danke.
Also ich wäre froh, wenn es in meiner Berufsgruppe auch eine solche Gewerkschaft geben würde, die tatsächlich ernst macht und sich nicht so einfach abkochen lässt. Nur nicht nachgeben, Herr Weselsky!
Für mich ist Claus Weselsky mit seiner GDL das Gesicht einer unbestechlichen ganz frei von Korruption ausgerichteten Gewerkschaft. Ein Volkstribun den die Mächtigen am liebsten beseitigen würden.
@Nico Frank Ein unbestechlicher Volkstribun - mit acht Aufsichtsratsmandaten, CDU-Parteibuch und großer Offenheit gegenüber der AfD.
Missbrauch der Gewerkschafts-Idee
Was Claus Weselsky da so treibt ist in meinen Augen ein privater Rachefeldzug gegen die "obere Etage" der Bahn und dem Sinn einer Gewerkschaft nicht würdig.
Über die Lohnerhöhung ist man sich bereits im klaren, die Laufzeit ist noch Verhandlungssache. Den Corona-Zuschlag verstehe ich überhaupt nicht. Lokführer sitzen in ihrem Führerstand und sind erheblich weniger gefährdet als fast alle andere Berufstätigen, die auch keinen Corona-Zuschlag bekommen haben.
Nun hat er aber (leider) die Macht Millionen Pendler in Mitleidenschaft zu ziehen, und nutzt diese schamlos aus. Pfui Herr Weselsky, Gewerkschaft geht anders.
@Rudi Hamm "Über die Lohnerhöhung ist man sich bereits im klaren, die Laufzeit ist noch Verhandlungssache."
Falsch! Tatsächlich verhandelt man darüber, wie hoch die Reallohnkürzung ausfallen soll. Bei einer aktuelle Inflationsrate von 3,9% sind 3,2% mehr Lohn über 40! Monate gestreckt schlicht eine Frechheit.
Große Batteriespeicher werden wichtiger für die Energiewende. Laut einer Studie verfünffacht sich ihre installierte Leistung in den nächsten 2 Jahren.
Neuer Lokführer-Streik bei der Bahn: Irrationale Züge
Beim Geld kann man sich einigen. Aber der GDL geht es vor allem um Gewerkschaftsmacht. Deshalb provoziert sie einen unnötigen Streik.
Claus Weselsky ist hochmotiviert und ruft die Mitglieder der GDL zum dritten Streik auf Foto: Mauersberger/imago
Claus Weselsky von der Eisenbahner-Gewerkschaft GDL begründet den neuerlichen Streik bei der Deutschen Bahn unter anderem so: „Irgendwann begreift das Management, dass man einen Krieg gegen die eigenen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen nicht gewinnen kann.“ Echt jetzt? Der Tarifstreit zwischen der Deutschen Bahn und der GDL hat längst irrationale Dimensionen erreicht – und der aktuelle Streik, der den Personenverkehr ab Donnerstag fünf Tage lang stark einschränkt, ist völlig unnötig.
Beim schon lange gärenden Streit geht es vordergründig um Geld und andere Zahlen, was den Vorteil hat, dass man eigentlich ganz gut Kompromisse schließen könnte: Über Laufzeiten und die Höhe von Coronaprämien lässt sich verhandeln. Weselskys Forderung, sich beim Tarifabschluss am öffentlichen Dienst zu orientieren, ist, vorsichtig gesagt, originell. Die Bahn ist zwar in staatlicher Hand, aber als Unternehmen organisiert, dessen Einnahmen von der Zahl der KundInnen abhängen. Und an den Milliardenverlusten im vergangenen Coronajahr trägt der Bahn-Vorstand nur bedingt Schuld.
Weselsky, der begnadete Polemiker und Kommunikator, hat es geschafft, den Tarifstreit in der Öffentlichkeit zu einem Kampf um Zahlen zu verengen. Dabei umfassen heutige Tarifverträge viel mehr: Es geht auch um Ausbildungsgarantien, Freizeitregelungen und Kündigungsschutz. Letzteres hat die größere Bahngewerkschaft EVG, die Weselsky gern als Weicheier-Gewerkschaft darstellt, durchgesetzt – was bei einem Unternehmen, das tief in den roten Zahlen steckt, ein Wert an sich ist. Es geht ihm in Wirklichkeit um Einfluss bei der Bahn, weil die kleine GDL Angst hat, von der EVG an den Rand gedrängt zu werden.
Das Streikrecht ist ein hohes Gut. Aber ein Streik zum jetzigen Zeitpunkt ist nicht klug, auch wegen der Infektionsgefahr in übervollen Zügen. Die Bahn ist ein wichtiges Verkehrsmittel, dessen Bedeutung in Zeiten der Öko-Wende noch steigen wird. Wenn die GDL ausgerechnet jetzt die Bahn weiter schwächt, schadet sie am Ende auch den Beschäftigten.
Fehler auf taz.de entdeckt?
Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!
Inhaltliches Feedback?
Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.
Kommentar von
Gunnar Hinck
Autor
ist Redakteur im taz-Ressort Meinung.
Themen
mehr von
Gunnar Hinck