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Legalisierung von CannabisVerharmlost das Kiffen nicht

Einige sind enttäuscht, dass die Gras-Legalisierung nur abgeschwächt kommt. Unsere Autorin ist froh. In ihrem Umfeld hat das Kiffen Existenzen zerstört.

Kiffen, Buffen, Harzen, nicht für jeden psychisch geeignet Foto: blickwinkel/imago

S eit 20 Jahren ist mein alter Freund – nennen wir ihn Nils – nun tot. Nils hat früh angefangen zu kiffen. Unsere gemeinsame Zeit war schön. Wenn wir mit den Freunden am Strand feierten oder im Moor zelteten, fühlten wir uns frei.

Wir fuhren mit Nils’ roter Ente mit geöffnetem Dach durch die Landschaft, hörten Reggae und Manu Chao. Oft wurde ein Joint angezündet. Die, die sich wegdröhnen wollten, rauchten Bongs. Manche nahmen auch mal andere Drogen.

Irgendwann hörte Nils Stimmen, er fühlte sich aus dem Fernseher heraus beobachtet. Holzklötze, die er als Sitzhocker benutzt hatte, schmiss er aus dem Fenster im dritten Stock. Zum Glück wurde niemand getroffen.

Mit einer Psychose kam er in die Psychiatrie. Später ging es ihm einige Jahre etwas besser, aber es blieb mühsam. Immer wieder hatte er mal eher manische, mal depressive Phasen. Mit 27 nahm er sich das Leben.

Heute bin ich umgeben von Menschen, auch in der taz, die eine Legalisierung von Cannabis super fänden. Die enttäuscht sind, dass die Bundesregierung das Gras jetzt erst mal nur beschränkt freigibt, für den Eigenanbau und in Cannabis-Clubs. Mich erleichtert das.

Das Risiko für eine Psychose steigt

Ich kenne natürlich die Argumente der Befürworter. Es stimmt: Die bisherige Drogenpolitik verhindert nicht, dass junge Menschen kiffen. Der Staat würde mit einer Legalisierung den Schwarzmarkt eindämmen, Polizei und Justiz entlasten und Steuern einnehmen. Das Cannabis, auch die Konzentration des Wirkstoffs THC, könnte kontrolliert werden.

Aber Nils ist tot. Ein anderer aus der Gruppe damals hatte ebenfalls eine Psychose. Soweit ich weiß, kann er bis heute nicht alleine leben.

Kiffen hat einen starken Einfluss auf die Entwicklung des jugendlichen Gehirns. Es führt zu Erinnerungs- und Konzentrationsstörungen. Aber eben nicht nur das. Wissenschaftlerinnen werteten im Auftrag der Bundesregierung mehr als 2.000 Studien zur Wirkung von Cannabis aus. Demnach steigt das Risiko für eine Psychose bei gelegentlichem Konsum um das Doppelte, bei täglichem Konsum um das Fünffache.

Auch das Risiko für eine bipolare Störung liegt mit Cannabis dreimal so hoch wie ohne. Vor allem für jene, die psychisch eh nicht ganz stabil sind, ist Kiffen im Jugendalter wirklich gefährlich. Es kann Leben zerstören.

Mit einer vollständigen Legalisierung würde man diesen Jugendlichen das Signal senden: Kiffen ist okay. Und daran ändert auch eine Präventionskampagne nichts, die sich die Gesundheitsverwaltung sicherlich ausdenken wird.

Wenn Erwachsene Haschisch einfach so im Laden kaufen können, wird die Hemmschwelle für Jugendliche noch geringer, sich den Stoff ebenfalls zu besorgen.

Manche sagen, dass die Jugendlichen ohne Schwarzmarkt schwerer an Marihuana und Haschisch kämen und deshalb weniger konsumieren würden. Aber finden Dealer nicht immer ihren Weg zu potenziellen Kunden? Sollte die Ampel doch noch ernst machen mit einer Legalisierung, bleibt es nur eine leise Hoffnung, dass der Schwarzmarkt wirklich wegfällt.

Bei allen Argumenten für eine vollständige Freigabe: Ich würde diesen Schritt nicht verantworten wollen. In den Psychiatrien trifft man schon jetzt auf zu viele junge Menschen, die sich um den Verstand gekifft haben. Das ist unheimlich traurig, für alle Beteiligten.

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Antje Lang-Lendorff
wochentaz
Teamleiterin Gesellschaft in der wochentaz. Seit 2007 fest bei der taz, zunächst im Berlin-Teil, dann in der Wochenend-Redaktion. Schwerpunkte: Soziales und Reportage.
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126 Kommentare

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  • www.zdf.de/show/ma...-folge-19-100.html



    Mai Thi Nguyen-Kim hats in ihrer Populärwissenschaftsshow schön und verständlich auseinanderklabustert.



    (Wobei ich die 1,6 Mio Alkoholabhängige in D für zu niedrig statistiziert halte.)

    • 0G
      04405 (Profil gelöscht)
      @Hugo:

      Sorry, aber ein Beitrag "über Deutschlands dumme Drogenpolitik", in dem sich laut Untertitel May Thi "Deutschlands irrationale Drogenpolitik vorknöpft", hat mit Wissenschaft nix zu tun. Es handelt sich um einen (legitimen, aber dennoch) boulevardlastigen Meinungsbeitrag.

  • Habe mit 16 angefangen zu kiffen, 7 Jahre lang, bin jetzt 70.

    Man sollte die Leute darüber informieren, was genau THC an seinen Rezeptoren auslöst.

    Arbeite hier mit einem jungen Mann zusammen umd beobachte über Monate, wie THC seine Entscheidungsvorgänge und vor allem auf seine Lernfähigkeit beeinflusst.

    Also Jugendliche sollten wirklich nicht kiffen. Für die Gesundheit mag es besser als Alkohol sein, aber nicht für das Denkvermögen.

  • Verharmlost das Saufen nicht!

  • 0G
    04405 (Profil gelöscht)

    Der Kommentar ist sicher von aufrichtigem Interesse und persönlicher Erfahrung motiviert, kommt aber erschreckend naiv daher.

    Die Legalisierung von Cannabis soll genau nicht zu mehr Kiffern führen, und die Erfahrungen in Ländern, die diesen Weg gegangen sind, zeigen auch genau das: Der Konsum geht eher zurück als rauf. Die im Bericht angesprochenen Psychosen kommen besonders dann vor, wenn die Konsumenten sehr früh anfangen - vor dem 21. Lebensjahr - und dann auch noch vermehrt bei hochgezüchteten Grasslinien. Beides soll durch die kontrollierte Abgabe eingedämmt werden.

    Ob das erfolgreich sein wird, muss sich noch erweisen.

    • @04405 (Profil gelöscht):

      Nö. Der Konsum steigt in all diesen Ländern - und dazu ebenso massiv der Konsum "harter" Drogen. Frag mal die Amis

      • 0G
        04405 (Profil gelöscht)
        @Samvim:

        die These von der "Einstiegsdroge Cannabis" ist schon lange widerlegt. In Portugal, den Niederlanden und Spanien ging der Konsum nach der Legalisierung nicht rauf, in den Niederlanden sogar langsam, aber stetig runter.

        • @04405 (Profil gelöscht):

          Beides stimmt so nicht und wird auch nur innerhalb der Konsumentenszene so behauptet...

      • @Samvim:

        das "Lustige" dabei: der gestiegene Heroin-Konsum in den USA ist (zumindest laut Narrativ) Spätfolge der grassierenden Verschreibung *legaler* Medikamente, ultrapotenter Opiate wie Fentanyl.

        Hat also den umgekehrten Weg gemacht.

        • @KodakinFarbe:

          Die sorglose Verschreibung von Medikamenten hat sicher ordentlich dazu beigetragen. Weiterer Grund dürfte jedoch tatsächlich die Legalisierung von Cannabis sein - die Dealer und Kartelle haben sich schlicht nach einer neuen Einnahmequelle umsehen müssen. Mittlerweile wird Heroin dort schon an Grundschulen verteilt...

  • Das ist der größte Unsinn ever, und so eine CDU Meinung bei Euch? Bin schwer enttäuscht. Noch nie war einer meinen vielen Bekannten dewegen in der Psychatrie, ausgenommen wenn andere Drogen im Spiel waren. Totaler Bockmist von Frau Antje!

    • @The Steffen:

      Gemessen an der Differenziertheit der Argumentation dieses Postings kann ich gewisse Klischees über die Soizialfähigkeit infolge starken Cannabis-Genusses nicht wirklich widersprechen. Ich fühle mich ein wenig an die ähnlich feingeistigen Diskussionen erinnert, die mein Ex-Schwager mit seinem Vater führte, wenn der ihm nicht das Geld für seine wohlverdienten 1-5 Tütchen täglich rausrücken wollte...

  • naja. Die Legalisierung von Cannabis sollte idealerweise nicht dazu führen, dass auch nur ein Mensch mehr kifft. Bleibt das Zeug (weitgehend) illegal, wird aber trotzdem auch nicht ein Mensch weniger kiffen.

    Der bisherige Umgang hat u.A. dazu geführt, dass selbst was Cannabis sein sollte kaum noch "sauber" erhältlich ist, sondern mit Spice/ psychoaktiven Substanzen getunt.

    Da sind die Risiken noch gar nicht richtig erfasst, aber wenn man sich mal körperliche & v.A. psychische Spuren bei den Konsumenten anguckt - dagegen ist Heroin fast harmlos.

    Aber eine Legalisierung wie i.d. USA seh ich auch kritisch. Die gleiche Industrie hörte halt schon die Kasse klingeln bei der Aussicht, EU als Markt zu erschließen, und hatte schon Lobby/ "Berater" am Start. Natürlich mit dem Rat das ganze "wasserdicht" zu machen, sprich Cannabis zum normales Konsumgut.



    Dagegen find ich die niederländische Lösung weit besser, auch wenn vieles Grauzone bleibt.

    Allein mit einem Ende der Sanktionierung durch Haftstrafen wär schon viel gewonnen, denn auch das sind "Drogenopfer".



    Auf die Gefahr Illusionen zu zerstören: der Anteil Org. Kriminalität an Rauschgiftdelikten ist grade mal 1 Promille. Auf deutsch gesagt, die sind sowieso kaum "erreichbar".

    • @KodakinFarbe:

      Spice in Cannabis ist das Schauermärchen der Legalisierungsgegner. Ist mir in 40 Jahren rauchen noch nie vorgekommen.

      • @Andreas J:

        > Spice in Cannabis ist das Schauermärchen der Legalisierungsgegner

        Gegner...? meines Wissens kam das gerade auf den Markt um Illegalität, Urinkontrollen etc. zu umgehen. V.A. der Druck der Illegalität hat auch zur Verbreitung beigetragen.

        Gras mit Spice gestreckt, als billiges Mittel mehr Wirkung pro Gramm - hier schon fast Standard.

        Verstehe ich aber wie gesagt eher als Argument pro Legalisierung, kontrolliertere Abgabe halt.

        nur aus Interesse: woher wissen Sie, dass das nicht einmal untergekommen ist?

        • @KodakinFarbe:

          Nach 40 Jahren Konsum werde es schon merken wenn damit was nicht stimmt. Es ist auch leicht zu erkennen und ich kaufe auch nicht auf dem Bahnhofsklo. Dealer achten darauf das die Wahre ok ist, ansonsten sind ihre Stammkunden weg. Das sind keine abgerissenen Junkies.

  • Die Cannabisfreigabe ist der alte grüne Traum, der nun Wirklichkeit wird. Für die Jugendlichen und Eltern wird es vielleicht ein Alptraum. Das Gesetz fördert mehr Absatz und Konsum. Mehr Kiffen Macht die Welt nicht schöner, sondern die Konsumenten nur verrückter.

  • Ich bin enttäuscht, wie viele Menschen ein solch irrelevantes Thema für wichtig halten und währenddessen den Weltuntergang ignorieren.

    • @LaCucaracha:

      Die Klimaerwärmung ist nicht der Weltuntergang,sondern eine beschleunigte Umweltveränderung mit negativen ,aber auch einigen positiven Effekten.Bspw.erfreut kein Schnee und Eis im Winter den Radfahrer ungemein.



      Und mit Kiff läßt sich die unvermeidliche Veränderung - wir Menschen schaffen es einfach nicht unser Verhalten entsprechend schnell umzuzstellen- einfach besser aushalten. ;-)

    • @LaCucaracha:

      Diese apokalyptischen Töne kenne ich sonst nur aus dem Geschichtsunterricht. Da machten Religionen und Sekten schon immer den Leuten Angst mit dem nahen Weltuntergang oder Jüngsten Gericht, um sie zu bestimmten Handlungsweisen zu verleiten.



      Nichts anderes ist ihr Kommentar. Fragt sich nur welcher Religion sie folgen ... oder religionshaften Bewegung.

      Zur Kolumne:



      Ich war schon immer gegen den Konsum von Drogen. Aber man muss halt die Fakten ansehen. Die Leute wollen die Drogen nehmen und sie kommen irgendwie immer dran, ob wir es wollen oder nicht. Eine Legalisierung kann helfen Prävention zu betreiben, die Droge und deren Inhaltstoffe zu regulieren. Bei Cannabis z.B. den THC-Wert zu begrenzen und gefährliche Streckmittel/Beimischungen zu unterbinden. Die Kriminalisierung endet und damit sinkt die Scheu bei erkannter Sucht sich Hilfe zu suchen. Forschung mit Cannabis kann dann auch betrieben werden und vielleicht neues medizinisch Anwendungsbereiche hervorbringen.

      Ich teile die Sorgen der Autorin zu 100%. Jedoch muss man auch sagen, dass die Probleme bereits jetzt bestehen und Verbot nicht hilft diese zu beseitigen.

    • @LaCucaracha:

      Heute morgen fragte mich die Nachbarin, ob sie schon ihre Balkonpflanzen setzen kann. Ob ihr der Weltuntergang bewusst wäre und ob sie damit jetzt nicht ein vordringlicheres Problem hätte, habe ich glatt vergessen zu fragen.

    • @LaCucaracha:

      Wer sagt das sie ihn ignorieren? Sie sind nur geteilter Meinung ob man dabei kiffen sollte oder lieber nicht.

    • @LaCucaracha:

      Wenn sie einen Menschen mit Psychose erlebt haben, sowohl im akuten psychotischen Schub, als auch im längeren Verlauf, dann wissen sie, wie Weltuntergang aussieht.

      Das gilt nicht nur für den Betroffenen, sondern auch für sein Umfeld, ja auch für völlig Fremde, die das Unglück haben, ihn im Akutzustand zu erleben.

      Das ist eine "reale" Form des Weltunterganges, im Unterschied zum imaginierten Medienhype.

  • 100%ige Zustimmung!

  • Apropos Signalwirkung: kann nicht der Reiz des Verbotenen eine viel anziehender Wirkung haben, als die nun staatliche Bestätigung, dass Cannabis irgendwie OK ist? Und ja, es ist nur eine Bestätigung ... einer gesellschaftlichen Realität seit Jahrzehnten.

  • Okee, also:



    "Manche nahmen auch mal andere Drogen." - könnten net rein theoretisch auch diese anderen Drogen schuld sein?



    Des Weiteren steigt die Gefahr doch vor allem bei manipuliertem Cannabis, wenns legal wäre könnte man hier gewisse Standards festlegen die das verhindern und Cannabis ist zumindest weniger gefährlich als Alkohol und Tabak und diese Drogen sind legal, hier in Bayern gilt Bier ja sogar als Grundnahrungsmittel und ich kenne mehrere Leute die mir sagten, dass sie es feiern, dass sie bei mir (da ich net trinke) net genötigt werden wieder und noch mehr zu saufen. Wenn wir über einen problematischen und normalisierten Drogenkonsum reden, dann bitte über den von Alkohol. Das im Artikel erwähnte "Argument" kann man übrigens umdrehen: wenn alle Drogen illegal sind, Alkohol und Tabak aber net, verharmlosen wir diese gefährlichen Drogen dann nicht? Sogar Heroin ist in reiner Form weniger gefährlich als Alkohol und Tabak, und dennoch ist es normal auf Abifahrt oder auf der Abifeier zu saufen bis die Hälfte aufm Boden liegt, dennoch haben in meiner Schulzeit Lehrer mit ihren 15 jährigen Schülern gesoffen, aber wehe ein 18 oder 20 oder 40 Jähriger wagt es, Cannabis oder Heroin zu konsumieren. Jaja

  • in jüngsten jahren ...

    ritalin.



    ärztlich verordnet.



    und im anschluß dope.



    find' ich cool, wie sehr die fürsorge bedacht ist.

  • Ja, die 2CV, Reggae, freie Liebe, Frieden, Exitus mit 27, Kiffen; eben das linke Lebensgefühl, ansonsten taugte die in meinen Augen hochgejazzte 25gramm pro Tag pro Kiffer-Legalize-it-Debatte kaum zur Wahlkampfprofilierung. Oxy oder Amphes muten rechts- bis bildungsfern an, Kokain und LSD eher neo-irgendwas. Die Wirkungen von Heroin auf die geistige Verfassung soll übrigens erstaunlich belanglos sein. Aber an dieses Thema traut sich offenbar nur die Linkspartei ran. Ich wäre übrigens für die rezeptfreie Abgabe von Antibiotika; das könnte Leben retten.

  • Es ist halt wie mit allen Drogen. Wenn's übertrieben wird, siehe z.B. Genuss von Alkohol und Rauchen, wird's problematisch. Wer nicht weiß, wieweit er/sie gehen kann, wird Probleme bekommen. Und wir müssen uns als Gesellschaft überlegen, wie wir mit Drogenkonsum umgehen wollen/müssen, und uns auch die Gründe anssehen, die einen Missbrauch befördern. Letzteres kommt mir viel zu kurz.

  • Naja, der Ampel-Plan ist eine halb-, eher viertelherzige Legalisierung. Ich denke nicht, dass sich im Wesentlichen was ändert. Mit einer dem Alkohol gleichgesezten Legalisierung wäre die Kontrolle über die Abgabe noch am ehesten gegeben, übrigens auch über die Qualität.



    Und die im Text genannten Beispiele für die negativen Auswirkungen können bei liberalem Umgang mit Drogen, wie z. B. in Portugal, reduziert werden.

    • @HopeDrone:

      Letztlich ist eine Legalisierung eine Entkriminalisierung und natürlich ändert sich damit etwas für Millionen Konsumenten, für die Polizei, Gerichte, die nun weniger Steuergelder "verheizen" und Zeit für wichtigeres haben ...

  • Ja, man sollte das Kiffen nicht verharmlosen. Und Kiffen ist auch nichts besonders Erstrebenswertes oder Cooles oder unbedingt zu Befreiendes oder frei machendes. Es ist Konsum. Konsum eines Rauschmittels. Die eigentliche Frage ist, wie man mehr Kontrolle über den Konsum bekommt und die Antwort ist, dass gesellschaftliche Kräfte dafür besser geeignet sind als polizeiliche. Beim Alkohol funktioniert das zwar nur sehr eingeschränkt, das liegt aber einfach an der weiterhin fehlenden Diskussion und vielleicht auch daran, dass die gesellschaftliche Akzeptanz wenigstens einer Droge irgendwie notwendig ist. Als allgemeines Ventil. Dem Alkohol mit einer kontrollierten und entromantisierten Cannabis- Abgabe Konkurrenz zu machen, kann aber auch nicht ganz falsch sein. Und die Abkopplung von der illegalen Beschaffung ist ganz sicher gut.

  • Danke für diesen wertvollen Beitrag! Auch ich habe in meiner Jugend und später gelegentlich gekifft. Ohne Folgen. Aber ich musste entsetzt feststellen, dass einige Kinder aus meinem Bekanntenkreis durch regelmäßigen Konsum bereits in der Adoleszenz zwischen 17 und 25 in chronische Psychosen abegrutscht sind. Das hat meine Meinung zu dem Thema nachhaltig geändert. Das Zeug ist bekanntlich immer stärker geworden und immer leichter verfügbar. Das vertragen viele nicht und das wird hier gerne vergessen.

  • Irgendwie kommt einem bei den grünen „Leuchtturmprojekten“ immer Tucholsky in den Sinn: „Das Gegenteil von Gut ist nicht böse, sondern gut gemeint!“ Man erinnere sich an das Prostitutionsschutzgesetz, welches die Arbeitsbedingungen für Prostituierte verbessern sollte, aber das Gegenteil bewirkt hat, und Deutschland zur Eldorado für Menschenhändler gemacht hat! Jetzt will man mit dem Kindergarten-Argument „Saufen ist genauso schlimm!“ wieder mit Anlauf in die nächste gesellschaftliche Katastrophe steuern - sie lernen einfach nicht dazu!

    • @Bosley:

      Trifft dieses Argument („Das Gegenteil von Gut ist nicht böse, sondern gut gemeint!“) nicht eher das Verbot von Cannabis?

  • Am Tag als...



    Wieder ein Erfolg der linken Gesellschaft, der kaputt geredet wird. Schade!



    Lange Jahre wurde dafür gestritten, Cannabis der Droge Alkohol gleich zu stellen.



    Wenn dies nun geschieht, lese ich in der taz(!) einen Artikel über die Gefahren.



    Eigentlich ein Witz.



    Klar gibt es Gefahren bei Drogennutzung.



    Sind sie höher als bei der legalen Droge Alkohol?



    Derzeit scheinen auch nicht stoffliche Sucht z.B. Internet, Sex, Games, etc. ein wachsendes gesellschaftliches Problem zu sein.



    Nach einer gerade erlebten Krankheit mit tötlichem Ausgang rückte mir Cannabis als Schmerztherapie nochmals ins Bewusstsein. Eine "Verschreibung" war für den Patienten quasi ausgeschlossen. Andere, abhängig machende, Medikamente, mit starken Nebenwirkungen, wurden hingegen täglich verabreicht.



    Eine drogenfreie Gesellschaft ist eine Illusion.



    Infos über Umgang mit Drogen sollte man/frau vielleicht nicht den Dealern an der Ecke überlassen.

    • @Philippo1000:

      "Wieder ein Erfolg der linken Gesellschaft, der kaputt geredet wird."

      Was soll am Drogenkonsum "links" sein?

      • @Rudolf Fissner:

        Nicht der Drogenkonsum sondern die liberalisierung Drogenpolitik ist gemeint mit dem Erfolg. Eigentlich gar nicht so schwer zu verstehen.

        • @Doni Darko:

          Die Neoliberalisierung des Drogenkonsums ist "links"? Auch ne krasse These.

      • @Rudolf Fissner:

        Links ist die Legalisierung, nicht der Konsum.

        • @Francesco:

          Auch wenn es immer mehr Leute so sehen wollen und es politisch auch forciert wird: links und liberal ist nicht das selbe!!!! Man kann Drogen auch aus komplett wirtschaftsliberalen Gründen erlauben. Das hat mit links sein nichts zu tun. Es gab politische Forderungen, die vor allem von links kamen nach Entkriminalisierung. Das war und ist tatsächlich links. Und ja, ich glaube es überschneidet sich: es ist ein Teilerfolg linker Bewegungen und Initiativen, dass es jetzt dieses Gesetz gibt aber dass es wirtschaftlich rentabel ist und vielleicht auch noch die ein oder andere Steuerabgabe dabei fließt, dürfte zum Erfolg ebenso beigetragen haben.

  • Ein Vorteil der Legalisierung wäre ja, dass Cannabis aus kontrolliertem Verkauf eine definierte und bekannte Wirkstoffzusammensetzung (konkret: Absolutwerte und Verhältnis von THC zu CBD) hätte. Seit einiger Zeit gibt es bei Schwarzmarkt-Cannabis den Trend zu deutlich mehr THC bei deutlich weniger CBD, was anscheinend auch Psychosen begünstigt (www.ncbi.nlm.nih.g...s/PMC7247841/#B49).



    Teilweise werden bei Schwarzmarkt-Material auch oft extrem gefährliche synthetische Cannabinoide hinzugefügt (verlag.zeit.de/fre...die-zeit-40-2021/).



    Die Frage scheint weniger zu sein ob es mit einer anstehenden Legalisierung mehr Psychosen gibt, denn ob Minderjährige dann weiterhin das potentiell gefährlichere Schwarzmarkt-Cannabis kaufen.



    Zum Glück können Jugendliche wenn nötig saufen ohne dafür bei einem Dealer (der vielleicht noch anderes im Angebot hat) irgendein Getränk mit unbekanntem Alkoholgehalt kaufen zu müssen.



    Um einen verantwortungsvolleren Umgang mit Konsum-Substanzen (auch Zucker, Koffein) zu fördern, bedarf es einer differenzierten, wissenschaftlich untermauerten Drogenaufklärung, am besten in der Schule.

    • @mBark:

      "Um einen verantwortungsvolleren Umgang mit Konsum-Substanzen (auch Zucker, Koffein) zu fördern, bedarf es einer differenzierten, wissenschaftlich untermauerten Drogenaufklärung, am besten in der Schule."

      Gibt es doch alles schon.

      Zu Zucker haben es meine Kinder bereits in der 1. oder 2. Klasse gehabt.

      Alkohol kam vor Cannabis, wenn ich mich recht erinnere.

      Die Idee, Menschen würden ihre Sucht beherrschen, wenn sie nur perfekt informiert wären, ist eine Illusion.

      Eine Sucht ist eben eine Sucht, da nützt die beste Aufklärung nicht viel.

    • @mBark:

      Ich stimme zu. Die Kontrolle, was drin ist, kann nur der Staat leisten. Die Beimischung von Streckmitteln und anderen Drogen auf dem Schwarzmarkt war übrigens DAS Hauptargument von Lauterbach für die Legalisierung, welches viel zu wenig gewürdigt und beachtet wird. Die Gefahren für das junge Gehirn in der Entwicklung sind tatsächlich nicht zu gering zu schätzen. Die Entkriminalsisierung war jedenfalls überfällig, wenn auch der wichtigste Punkt - Führerscheinverlust bei Mindestmengen im Urin - noch nicht stark genug in der Debatte vorkommt. Dann doch auch 0.0 Promille und regelmäßige Sehtests etc.

      • @Prayn:

        P.S. Führerscheinverlust bei +0.0 Promille, das hätte die Ampel doch schon längst vorbereiten können. Hätte nichts gekostet, außer die müde Hand dafür zu heben. Vielleicht will man das ja doch nicht ... ?

      • @Prayn:

        Dann gibt Streckmittelschokolade dann wohl nur noch für die U18 Konsumenten 🤫

  • Bei der Studienauswertung der BR schon im Vorwort: "Das entspricht hochgerechnet 3,11 Millio-



    nen Menschen. Der Konsum ist vor allem bei jungen Menschen



    verbreitet: In der Altersgruppe der 15- bis 34-Jährigen haben



    13,2 Prozent Cannabis in den letzten 12 Monaten konsumiert, in



    der Altersgruppe der 18- bis 25-jährigen sind es 17,6 Prozent"



    Bei sich überschneidenden Altersgruppen will ich nimmer weiterlesen.



    Und ich habe mal im Radio gehört (dlf kultur), daß eine Wissenschaftlerin die Auswertungen der Studien, die so bessere Befragungen und Berichte Dritter sind, da eben keine Kontollgruppen etc. pp., also alles was so wissenschaftlich wäre, jetzt eher ned als erkenntniserhellend bezeichnete.



    Also quasi die gleiche wissenschaftliche Qualität haben wie Juliane Werdings "Conny Kramer"-Song. (Wobei der auf Trips umgestiegen ist, die (LSD, Albert Hoffmann) eher keine Psychosen auslösen.)



    Jugendschutz wäre übrigens am Besten damit gegeben, wenn Kinderarmut bekämpft würde. Damit meine ich ned nur materielle sondern auch "geistig-kreative".



    Hier haben Schulen schon alle 14 Tage ne 4-Tage-Woche und zwischendrin Massenbeaufsichtigungsstunden weil zuwenig Lehrer...



    Von außerschulischen Angeboten, wenns die denn gibt, will ich garned erst anfangen.

    • @Hugo:

      Die Zahlen bezeichnen keine sich überschneidenden Gruppen, sondern die zweite ist eine Teilmenge der ersten. Wichtiger Unterschied!



      Sie können aus diese Angabe schließen, dass 15-17 jährige und 25-34jährige weniger als 13,2% betroffen sind.

  • No Risk, no Fun. Warum nicht auch Canabis ganz legalisien? Die Prohibition in den USA hat nur der Mafia geholfen, gross zu werden. Kein Nanny-Staat der Welt kann die Menschen wirksam vor ihren Trieben schützen. Es gibt immer welche, die über ihre Grenzen hinaus gehen müssen und Schaden nehmen.

    • @Matt Gekachelt:

      Warum?

      Steht doch im Text.

      Weil der Staat signalisiert, dass Cannabis irgendwie ok ist

      Die meisten Menschen in diesem Land erwarten, dass etwas Gefährliches verboten wird.

      Sie können es abwertend Nanny-Staat nennen.

      Ich bin mir jedoch sicher, auch Sie haben den Punkt, ab welchem Sie sich einen Nanny-Staat wünschen.

      Freier legaler Besitz scharfer Schusswaffen für jeden?

      Freie Fahrt für freie Bürger?

      Da werden ja auch nur menschliche Triebe bedient, was ein Staat Ihrer Meinung nach nicht leisten kann.

      Die Argumentation, ein Konsument mit Psychose schade nur sich selbst, zieht nicht, denn Psychotiker können auch eine Gemeingefährlichkeit entwickeln.

      • @rero:

        Was ist denn eigentlich mit dem Signal des Verbots? Hat das etwas gebracht? Ganz im Gegenteil!

        • @EDL:

          Ganz im Gegenteil?

          Wenn die Konsumentenzahl auch nur in geringem Maße nach der Freigabe steigt, muss man sagen:"Ja, das Verbot hat was gebracht."

          Wir werden es womöglich erleben.

  • Ein flammendes Plädoyer gegen die Totalausgrenzung aus der Leistungsgesellschaft bei psychischen Leiden aller Art, und ein Ruf nach niederschwelligen psychiatrischen Hilfsangeboten -

    - hätte dieser Artikel werden können!

    - stattdessen wurde mal wieder das Kiffen verteufelt!!!

    • @Schopenhauers Pudel:

      Im Text wird lediglich auf die Risiken des Kiffens verwiesen, die es ja objektiv gibt. Verteufelt wird es nicht. Was ist an kritischen Anmerkungen schlimm, wenn sie evidenzbasiert und berechtigt sind? Jedenfalls gibt es auch keinen Grund Cannabis zu überhöhen. Eine Psychose ist keine Bagatelle. Und der THC-Gehalt von Canbabisprodukten ist heute signifikant höher als zu meiner Intensivkifferzeit vor 40 Jahren. Auch als Gelegenheitskiffer, der ich bin, kann ich doch eine realistische und verhältnismäßige Haltung zu bestehenden Risiken von Cannabis einnehmen. Und ja: ich bin für die Legalisierung, aber ich erkenne auch an, dass Cannabiskonsum für die Gehirnentwicklung von Jugendlichen und für Menschen, vor allem junge Menschen, die die Veranlagung zur Entwicklung einer Psychose haben, sehr riskant sein kann.

    • @Schopenhauers Pudel:

      Danke :)

  • Zu Psychosen:

    > bei intensivem Konsum steigt das Risiko je nach Studie auf das 2- bis 3,4 fache an.

    Das ist nicht das 5-fache, das im Artikel steht, sondern etwa das 3-fache.

    Das sollte korrigiert werden.

  • Eins nach dem anderen! Auch ich kenne jemanden mit Drogeninduzierter Psychose (wahrscheinlich THC). Es ist ein Mensch, dessen vorangegangene Biographie geradezu dahinein geführt hat - in einer Art Selbstmedikation mit Cannabis mit bis zu 12 Joints am Tag.



    Anderes Beispiel: Freund von mir, impulsiv, übersteuert, kauft sich einen 150 PS- jap. Joghurtbecher. Nach nicht mal 6 Wochen über die Leitplanken -Tot.



    Klar, whataboutism, doch wir können nicht alles verbieten, nur weil einige die Kontrolle darüber verlieren. Wo wollen wir denn da anfangen?

    • @zeroton :

      Es gibt einen Unterschied. Autos werden nicht dazu gebaut um damit "über die Leitplanken" zu fahren.



      Cannabis ist dagegen, wie alle Drogen, ganz explizit dazu hergestellt, um andere Bewusstseins- und Gefühlszustände herbeizuführen.



      Das eine ist Unfall oder Missbrauch, das andere zweckgemäßer Gebrauch (anderes Beispiel: Hammer vs. Gewehr)

      Daher sollten Drogen genau wie Medikamente zumindest einer intensiven staatlichen Kontrolle unterliegen.

      • @Chris McZott:

        "Cannabis ist dagegen, wie alle Drogen, ganz explizit dazu hergestellt, um andere Bewusstseins- und Gefühlszustände herbeizuführen."



        Es handelte sich um ein Motorrad, dass i.d.R. für Geschwindigkeits- Beschleunigungsrausch gebaut wird. Man kann es aber auch anständig fahren - Gebrauch/Missbrauch



        Ich sehe keinen Unterschied.

  • Danke für den wichtigen Beitrag. Entkriminalisierung wäre am wichtigsten. Eine weitere Droge leicht verfügbar zu machen neben Alkohol und Nikotin halte ich persönlich für einen Fehler. Mich haben die zugekifften Kumpels genau so genervt wie die besoffenen, am liebsten waren und sind mir Menschen, die sich nicht irgendwie zudröhnen müssen.

  • Ein Gedankenexperiment, welches zeigt dass Cannabis-Prohibition Unsinn ist. Angenommen Polizei und Justiz würde es gelingen Canabis-Handel und Konsum komplett zu unterbinden. Hätten wir ein Problem weniger? Ganz sicher nicht, denn die Cannabis-Konsumenten würden um sich zu berauschen stattdessen Alkohol trinken. Dann gäbe es stattdessen umso mehr Alkoholiker, mit entsprechend vielen Alkoholtoten.

    • @Luxusverschmäher:

      Dass alle Cannabiskonsumenten verkappte alkoholiker sind, halte ich für eine gewagte These.

      Könnten Sie das irgendwie belegen?

      Ich persönlich würde meinen, dass sie tendenziell unterschiedlichen sozialen Gruppen angehören.

  • Menschen, aber speziell Jugendliche und junge Erwachsene, mit Depression, Manisch - Depressiv, potentieller Psychose, potentieller Schizophrenie, Panikattacken, tun sich nichts Gutes mit kiffen.

    • @Arjun G. G.:

      Richtig, und was hat dies mit der Legalisierung zu tun?

  • Wo sind denn die Belege für den Zusammenhang?



    Ich kenne überwiegend Kiffer und niemand ist psychotisch vom Kiffen. Die Leute kiffen um ihre Psychosen zu unterdrücken kann man genauso behaupten.



    Und dann aus der Luft gegriffene Verteufelungen, die Ganja an die Leute bringen. Als ob die sich nicht überwiegend längst ihrer Verantwortung bewusst wären.



    Bei Nils spielt wohl der soziale Kontext insgesamt eine Rolle.



    Offensichtlich ist da eine ganze Clique in Mischkonsum abgerutscht.

  • ich glaube, meine schwester ist auch an dem scheiss zugrunde gegangen. jeden abend erstmal ne tüte durchziehen. dann nur noch aufm sofa liegen... wozu eigentlich noch aufstehen ? wozu zum zahnarzt ? ich lass die kauer einfach wegrotten. ach die rechnung ja: bezahl ich morgen. mach ma nicht son stress hier... immer die gleiche leier. ich hab auch den kram geraucht. als student. aber man muss auch wissen, wann's mal reicht.

  • Ich finde, dass das eine wichtige Position ist, die gehört werden sollte. Und kenne auch Beispiele.

  • Gras verstärkt die eigenen Neigungen und Stärken.Leute mit mentalen Prolemen sollten nicht kiffen. Am besten stellt man einen kulturellen Bezug her. Zb Rasta, Hip hopper oder auch Saddhu ..

    • @Timelot:

      Aber geraden solche Menschen versprechen sich Heilung oder Linderung durch Drogen, eagal ob legale oder illegale. Das ist ja das Fatale!

      • @Matt Gekachelt:

        Ich glaube sie wissen nicht wie gesund Rastas leben. Körperlich mit Ital-Ernährung, kein Alkohol, kein Fleisch oder Salz. Geistig mit einer Positiven Lebensphilosophie.

  • Ein Kumpel von mir hatte sich totgesoffen. Konte nix machen über die vielen, vielen Jahre.



    Jetzt ist es Gesetz, dass man sich auch mit Cannabis -legal- zugrunde richten kann.



    Herzlichen Glückwunsch. Ein grünes Projekt konnte erfolgreich abgeschlossen werden. Das eine ist so dumm wie das andere.

    • @Günter:

      Ja genau am besten sollten wir alle Sachen einfach verbieten, dann gibt es die Probleme nämlich nicht mehr /s

  • Die Kumpel der Autorin haben sich auch mit illegal besorgtem Dope in die Klapse befördert. Es müsse viel mehr, da gebe ich der Schreiberin Recht, darauf hingewiesen werden, wie schädlich das Zeugs eigentlich sein kann. Das trifft aber, wie Vorredner schon richtig bemerkt haben, auch auf Alk, Zigaretten, ungesundem Essen, Bewegungsmangel zu. Und bei den Sachen fängt die gesundheitliche Aufklärung auch mal erst jetzt etwas an. Wobei da ein paar Lobbyisten auch gerne noch ein paar Worte mitreden wollen.

    • @hermanator:

      Nur weil es legale Gifte gibt, sich zu ruinieren, müssen noch lange nicht zusätzliche Gifte propagiert werden. Und natürlich wird die zu begrüßende Entkriminalisierung zu mehr Gebrauch unter Risikogruppen wie Jugendliche führen. Kein Fortschritt.

      • @Ignaz Wrobel:

        In den USA ist es durch die Legalisierung zu keiner Zunahme der Konsumenten gekommen und regulierte legale Märkte bieten einen höheren Jugendschutz als der Dealer im Park. Konsumiert wird eh. Das Angebot darf halt nicht so niedrigschwellig wie beim Alkohol sein, den man an jeder Ecke kaufen kann.

      • @Ignaz Wrobel:

        "Und natürlich wird die zu begrüßende Entkriminalisierung zu mehr Gebrauch unter Risikogruppen wie Jugendliche führen. "

        Laut Daten aus Kanada ist es genau anders herum.

        Konsum bei Jugendlichen nahm ab, Konsum bei Erwachsenen nahm zu.

      • @Ignaz Wrobel:

        Es ist aber auch bekannt, dass das Psychoserisiko mit der Qualität des Hanfs korrelliert.



        Was heute dank prohibition auf dem Markt ist, ist deutlich stärker als das, was noch vor 100 Jahren gezogen wurde.



        Capone hat auch kein Bier, sondern Schnaps geschmuggelt.



        In der Legalität kann auf solche Unterschiede deutlicher hingewiesen und sanftere Grassorten gefördert werden.

  • Wenn Menschenlaben und die Gesundheit in diesem Land auch nur die kleinste Rolle spielen würden ...



    Aber das tut es nicht.



    Und ausgerechnet beim Thema Cannabislegalisierung die Gesundheit ins Felde zu führen grenzt an Blasphemie.



    Da müsste man wohl eher bei der Organspende, Lebensmittelampel und nicht zu letzt beim Tempolimit anfangen, nicht wahr ?

  • Ich persönlich bin ja auch der Ansicht, dass der Prohibitionsansatz bei Drogen (leider) gescheitert ist. Aber mir wäre die Entkriminalisierung wesentlich lieber als die Legalisierung. Ich finde nicht, dass jede/r Jugendliche ohne Probleme an Gras kommen sollte (und jeder, der mal jung war, weiß, dass genau das bei Alkohol der Fall ist, Altersgrenze hin oder her). Der portugiesische Ansatz scheint mir da ganz vielversprechend zu sein, Süchtige nicht mehr mit dem Strafrecht zu verfolgen und mehr Hilfsangebote ohne Drohkulisse mit dem Knast anbieten zu können. Aber dieser Ansatz, Cannabis relativ leicht verfügbar zu machen und alle anderen Drogen weiter zu kriminalisieren, übernimmt aus meiner Sicht viele Nachteile der Legalisierung, und nur manche der Vorteile. Zumal viele der immer wieder genannten Argumente auch eher für das portugiesische Modell sprächen: "Es ist zu viel verunreinigtes Cannabis im Umlauf!" - ja, aber eben auch viel verunreinigtes Heroin, Meth und Crack.

    • @Agarack:

      Jeder der in den letzten 20 Jahren aufgewachsen ist, kann Ihnen vermutlich bestätigen, dass man jetzt bereits besonders einfach an Cannabis kommt. Schaut man in die USA oder andere Länder die legalisiert haben, vermisst man den vermeintlichen so starken Anstieg beim Konsum der Jugendlichen aber. Aber wenn man natürlich den Menschen gönnt, dass sie -weil sie ja etwas böses tun- auch direkt verunreinigtem Stoff ausgesetzt werden sollen und keine Kontrolle über Inhalt und Gefahren haben dürfen, kommt man halt zu dem Schluss, dass es keine Regulierung braucht. Wer kiffen will kifft nunmal. Wir können als Gesellschaft lediglich darüber diskutieren, wie wir damit umgehen und Risiken minimieren.

      • @Jajalaberja:

        www.sciencedirect..../S1054139X21006807

        Diese Metaanalyse zeigt, dass die Legalisierung in US-Bundesstaaten, die dieses taten, wahrscheinlich zu einem Anstieg des Marihuanakonsums von Jugendlichen und jungen Erwachsenen führte. Ihre Quelle vermisse ich an dieser Stelle, würde mich aber freuen, wenn Sie diese ergänzen könnten.

        "Aber wenn man natürlich den Menschen gönnt, dass sie -weil sie ja etwas böses tun- auch direkt verunreinigtem Stoff ausgesetzt werden sollen und keine Kontrolle über Inhalt und Gefahren haben dürfen, kommt man halt zu dem Schluss, dass es keine Regulierung braucht."



        Ich kann ehrlich gesagt nicht nachvollziehen, wie Sie von meinem Kommentar zu der Schlussfolgerung kommen, ich würde Leuten "verunreinigten Stoff gönnen". Könnten Sie das bitte erläutern?

        • @Agarack:

          "Könnten Sie das bitte erläutern?"

          Weil es halt nur das eine oder das andere gibt.

          Entweder Regulierung und Kontrolle und damit vernünftige Qualität oder eben Schwarzmarkt.

          Hier haben Sie eine Sammlung von Studien aus Canada:



          www.frontiersin.or...%20(56%E2%80%9358).

          Eine signifikante Änderung bei Konsum unter Jugendlichen ist nicht zu beobachten.

          Das Alter des Erstkonsums ist leicht gestiegen.

          Der Schaden durch Verbot und Strafverfolgung ist also def. höher.

          • @sociajizzm:

            Haben Sie diese Review eigentlich gelesen? Ich zitiere mal aus der Conclusion: "[...]results for youth are mixed. Most studies show no pronounced increase, a few studies suggest an increase and the most recent national survey suggest a decline in youth cannabis use. Overall, however, the results suggest that the trend of a decrease in adolescents' cannabis use seen pre-legalization (64) may have reversed."



            Hier werden zudem nur wenige Studien betrachtet, die aufgrund der Covid-19-Pandemie laut Angaben der Autor*innen auch noch teilweise schwer zu interpretieren sind - und zu statistischer Signifikanz werden in der Analyse kaum Angaben gemacht.

  • Zwischen dem Eintritt für eine Legalisierung und dem Verharmlosen seh ich aber viel Platz. Und wenn man sich auch am Schwarzmarkt stört, sind die nun verfolgten Vorhaben einer Pseudo-Legalisierung eher kontraproduktiv. Meines Erachtens erstrebenswerter ist eine kontrollierte, echte Abgabe über Coffee- oder Headshops, natürlich bei zugleich gestattetem Eigenanbau für die Liebhaber. So wirkt es wie ein Rückschritt, vor allem wenn's am Ende doch dabei bleiben sollte und davon ist nun auszugehen, politisch realistisch schon weil die absehbar nächste Regierung unter Führung Union wohl kaum in Verdacht steht, gleich die nächste Stufe zu zünden. Und auch bei den Grünen jetzt nicht unbedingt das Herz dran hängt, wie auch ich meine aus ganz guten Gründen. Aber das hat ehrlicherweise auch was mit Prioritäten zu tun, und vermutlich soziokultureller Verortung u.U. auch Alter oder sogar Geschlecht. Aber die unbestritten triftigen Gründe, die gegen insb. ausgedehnten Konsum sprechen - nicht nur Jugendlicher - lassen sich nicht unbedingt mit einem Verbot befriedigen, auch nicht mit einer halbherzigen Teillegalisierung auf Probe. Vielleicht auch gar nicht durch den Rechtsstaat, mit dem sie sich hier aber zu begnügen scheint, das verspricht mir wenig Zuversicht. Es ist und wird auch absehbar kein Massenphänomen, auch nicht unter Jugendlichen, ganz anders Alkohol und Tabak. Bitte nichts gegen wirklich tragische Einzelfälle, aber auf welcher Strecke bleiben eigentlich die x Millionen Toten etwa durch den Zigarettenkonsum? Und wann kriegen die mal'n Aufmacher? Mir bleibt indes offen, ob und falls ja wie sehr eine Alternative wie Cannabis dem sogar was entgegensetzen, also zumindest Rauchen, oder für manche evtl. auch eine Form der Substitution sein könnte, oder sogar Entwöhnungshilfe. Alles ist besser als die Kippe. Auch Cannabis. Und das gibt die Gesetzeslage nicht her, jetzt nicht und nach diesen Plänen nicht.

  • Ganz einfach: Rauchen von Allem erst ab 18 erlauben! Rauchende Kinder und Jugendliche schaden sich erheblich, die Eltern mit Bußgeldern belegen. Zu kriminalisieren sind alle suchtverstärkenden Zugaben in jeder Art Tabak und Gras, bei Produktion im industriellen Maßstab sogar mit langen Freiheitsstrafen ohne große Bewährungs-Chance! Dann wird die Polizei auch nicht arbeitslos. Bei einer Lebenserwartung bis zu 118 Jahren hat der Mensch nach dem 18ten Geburtstag noch bis zu 100 Jahre Zeit, sich für oder gegen Rauchen zu entscheiden! Mehr Jugendschutz statt mehr Tabaksteuer. Schon in der Schule lehren, dass mit 18 Autofahren und Kiffen anzufangen, nicht schlau ist, sondern besser, dass mit dem Kiffen noch weitere 3 Jahre zu verschieben. Und überhaupt eine umfassende Aufklärung über die Gefahren durch Drogen und andere, etwa amphetaminische teils legale Suchtmittel, und v.a. über Alkohol, aber auch leider immer noch gängige überkommene echte Rauschgifte sowie zweifelhafte Seelenpillen. Heroin etwa wurde für WKI erfunden, und der ging trotzdem verloren, Amphetamine waren der Dope in WKII, und der ging trotzdem verloren, und Kokain kann z.B. Fußballkarrieren jäh beenden wie einst die eines namhaften Bundesligatrainers.

    Hanfprodukte haben Zukunft, auch Gras und Haschisch, aber bei Zwang zu Bio-Anbau ohne Überzüchtung zu höherem THC-Gehalt oder anderweiter Suchtfaktorerhöhung. Auch Erwachsene, die sich dafür entscheiden, sowas zu rauchen, sollen nicht "an den Stoff gefesselt" enden.

    Ja, viele Hasch-Erfahrenen oder gar in Suchtberatung tätige Ärzte halten Gras für harmlos, aber das gilt nur, wenn nicht schon in jungen Jahren die Weichen für die Ausbildung einer lebensbehindernden Sucht gestellt werden. In der Pandemie haben wir gelernt: Wir können gemeinschaftlich Schutzmaßnahmen füreinander einhalten. Yes We Can! Das müssen wir nun noch schaffen in dem Bereich, in welchem dem Nachwuchs der beste Weg durch die Jugend, der drogenfreie, mit Herz und Verstand beigebracht wird.

    • @Uwe Kulick:

      Rauchen ist schon seit 15 Jahren erst ab 18 erlaubt.

  • Cannabis ist eben kein Brokkoli, wie unsere ehemalige Drogenbeauftragte der CSU damals treffend festgestellt hat.

    Im Ernst: an solchen tragischen Einzelschicksalen läßt sich kein Rückschluss auf das Gesamte ziehen.



    Paranoia beim Kiffen kann auch durch die Illegalität entstehen.

    Eine mir nahe stehende Person hat sich quasi zu Tode gefressen. Da muss ich jedes mal daran denken, wenn sich stark übergewichtige Personen auf Body Positivitiy berufen. Verharmlost ungesundes Essen und zu große Portionen nicht.







    Ein Freund hat sich zu Tode gesoffen. Was für Rückschlüsse ziehen wir jetzt daraus?



    Zucker verbieten, Bier verbieten, Cannabis verbieten?....



    Oder geht es auch um die Tausenden anderen Menschen, die ab und zu mal einen Haschkeks futtern wollen, ohne dabei Angst haben zu müssen, das sie deshalb alles verlieren können?



    Oder diejenigen die sich am Wochenende mit Freunden auf ein paar Getränke treffen und Spaß haben?



    Oder diejenigen die mal eine Tafel Schokolade essen?.....

    Menschen die süchtig werden haben in der Regel noch ganz andere ungelöste Probleme, bei denen man ansetzen müsste. Statt Verbote müsste es mehr Therapieplätze geben

    • @Alfonso Albertus:

      "Statt Verbote müsste es mehr Therapieplätze geben"

      Da ist bei einer Psycho schon da Kind in den Brunnen gefallen.

    • @Alfonso Albertus:

      Darauf ist die Autorin doch eigentlich detailliert eingegangen.



      Der konsum von Cannabis erhöht das Risiko für diverse psychische Krankheiten.

      Und es gibt den feinen Unterschied von Entkriminalisierung - aber nicht so leicht zu bekommen - und voller Freigabe mit Verkauf bei Lidl.

      Für die Haschkekse sollte man halt schon über 20 sein, dann ist es in Ordnung.

    • @Alfonso Albertus:

      @ Alfonso



      Ich kiffe seit mittlerweile fast 50 Jahren regelmäßig und glaube nicht, dass ich davon irgendeinen Schaden davon getragen habe. Deshalb würde ich Ihrer Argumentation vollkommen zustimmen. Trotzdem hat mich der Beitrag der Autorin beeindruckt, weil man spürt, dass er von Empathie und echter Sorge getragen ist - im Gegensatz zu den Scheinargumenten der üblichen Legalisierungs-Feinde (CSU und Konsorten). Aber was Antje Lang-Lendorff vorträgt, hat eben doch nur (wenn auch traurige) biographische Evidenz. Ich denke eher, dass die Disposition für eine Psychose dem jeweiligen Suchtmittel vorausgeht anstatt dass die Droge selbst die psychischen Deformationen auslöst.

      • @Mexican Cat:

        Sorry, aber das "mir hat es auch nicht geschadet"- Argument ist aus meiner Sicht immer ein Indiz dafür, dass es eben doch geschadet hat.

        • @Benedikt Bräutigam:

          Genau. Heiraten hat mir nicht geschadet. Kinder bekommen hat mir nicht geschadet. (selbstverständlich nüchtern) In die Schule und zur Uni zu gehen hat mir nicht geschadet. Wenn ich kiffe schreibe ich keine Kommentare im WWW. Dann bin ich eher auf input und nonverbal output eingestellt aber es hat mir nicht geschadet. Eigentlich war ich immer kreativ und habe gearbeitet bis zum Abwinken. Da habe ich ganz klar übertrieben. Geschadet haben Gespräche mit Der Preis ist heiß- und Glücksrad- süchtigen Verwandten. Da war kein Durchdringen mehr. Alles total verheddert! Ok. Eine Anekdote. Ich habe meinen Eltern vor 25 jahren einmal Haschkekse in den Küchenschrak gelegt. Als ich gegen 23 Uhr nach hause kam, lief meine Mutter gerade komisch lachend splitterfasernackt durch die Bude. Glaube die hatten Sex oder sowas. :D Leider kann man nicht alles berichten, was man gern möchte den man riskiert Führerschein und Ansehen solange es nicht legal ist. Fertig.

          Was dem Freund der Autorin passiert ist, ist bedauerlich. Ob es am Gras lag ist unbewiesen. Ausschließen will ich es nicht.



          Aber mal noch eine Spaßfrage. Was macht man, wenn man anstatt 15% THC-Gehalt nur 10%-THC-Gehalt bekommen hat? Man bröselt etwas mehr rein. :)



          www.youtube.com/watch?v=h3l-L2VkItQ (Einer ist tot. Der andere war/ist Säufer. Aber sie haben wirklich gelebt.)

  • Guter Artikel. Alleine die Überschrift bringt es auf den Punkt!

  • Völlig richtiger Artikel. Sich dumm im Kopf zu machen, entweder mit Kräuter-Dope oder Linsensuppe, bleibt, sich dumm im Kopf zu machen.

  • Ich empfinde die beiden Kommentare von "Ein Freund der Erde" und teilweise auch von "Ingo Bernable" als arrogant.



    Zum einen, weil es hier nicht um die Anmaßung geht, eine politische Entscheidung besser fällen zu können, sondern um Bedenken, die die Autorin argumentativ unterstützt mitteilt.



    Zum anderen lese ich in der Kolumne keinen induktiven Schluss, wie es Ingo formuliert. Ich bereits erwähnt, handelt die Kolumne für mich eher von der Sorge der Autorin, dass die potenzielle Gefahr, die von dieser Droge für den eigenen Körper ausgeht, unterschätzt werden könnte. Frech finde ich an dem Kommentar vor allem, die cannabisinduzierte Psychose infrage zu stellen. Dies wird wohl das Umfeld des Betroffenen noch am besten beurteilen können.

    Ich befürworte die Legalisierung, bin jedoch ebenfalls noch skeptisch, was den Schutz der Jugendlichen angeht. Schließlich hätte die Aufklärung schon auch beginnen können, bevor die Legalisierung angekündigt wurde.

    Und noch ein letztes: ich sehe den Vergleich von Alkohol und Cannabis äußerst kritisch. Vor allem deswegen: Ein Schluck Alkohol macht noch keinen Alkoholiker, ein Zug kann jedoch bereits eine Psychose auslösen. Am Ende bleibt jede Droge aber eine Droge mit Suchtgefahr.

    • @sdkjgfsdgf:

      "Ein Zug an einem Joint kann eine Psycho verursachen"

      Ich habe persönlich noch nie jemanden kennengelernt, der von Hanf eine Psychose bekommen hat und meine, dass die tatsächlichen Fälle selbst die Corona-Impfschäden unterbieten. Aber ich kenne persönlich einen (1) Fall, wo jemand allergisch auf Hanf reagiert hat, was zum Beispiel die Wundheilung beeinflusst hat. Leider wurde das ein Alkoholiker.



      Bei ersten Zug vom Joint werden die meisten gar nichts merken, denn die Hirnschranke macht dicht (was bei harten Drogen und Chemie nicht fibktioniert). Meist wirkt deshalb erst der zweite "Anlauf". Ist Hanf jedoch mit synthetischem Mist gestreckt, kann es sehr wohl unerwünschte Wirkungen geben. Deswegen ja die kontrollierte Abgabe bzw. das Ziehen von sauberem, natürlichem 'Homegrow'. Noch einmal: Hanf = leichte Droge, Alkohol = harte Droge. Wenn Sie argumentieren, das ein Schluck Alkohol (harte Droge), sagen wir 1L Bier, nicht schadet, dann spricht das doch geradezu dafür die weiche Droge nicht zu verteufeln. Hart und weich haben in dem Bezug nichts mit der Wirkung zu tun. Es geht um das Suchtpotenzial. Dass beides spürbare Wirkungen hat ist unbestritten, dafür kann man es beim Hanf nicht übertreiben. Ich persönlich sehe es seitdem ich mal mit 12 die Reste einer elterlichen Party geleert habe so, dass ich bei Alkohol zusehen kann wie ich verblöde. Hanf ist mir viel lieber aber das habe ich auch erst mit 18 angefangen. Zigaretten mit 12... und ich bin den Schei* Tabak seit 2 Jahren endlich los. War 'eigentlich' sehr einfach damit aufzuhöhren. Von Koffein hatte ich immer viel größere Entzugserscheinungen (Kopfschmerzen, schlechte Laune) als von Hanf. Da hat man halt Bock auf die Wirkung aber ohne tut eben nicht weh, weder macht es unsozialer.

    • @sdkjgfsdgf:

      "Ein Zug an einem Joint kann eine Psycho verursachen"

      Was ein Quatsch. Was stimmt: Psychoaktive Substanzen können psychochoseartige Reaktionen für die Dauer des Rausches auslösen. Für eine echte Psychose müssen Vorerkrankung/belastung vorliegen und selbst da passiert das erst bei häufigem regelmäßigem Konsum.

      Wer sowas verbreitet bzw. glaubt, ist leider im letzten Jahrhundert schon verloren gegangen. Schade, da sich ja sonst kritisch mit anderen Thesen auseinandergesetzt wird.

    • @sdkjgfsdgf:

      Passsender Vergleich: Ein Zug an der Zigarette kann schon lebenslange Sucht auslösen.

      Nicht jede Droge ist ähnlich suchterzeugend und Cannabis gehört zu den wenig süchtig machenden.

      Alles in allem finde ich den Schluss der Autorin aber ok: Die Freigabe über Clubs und privaten Anbau ist eine gute Lösung.

      Dadurch werden Exzesse unwahrscheinlich, denn 3 Pflanzen reichen nicht zum stäändigen starken Kiffen und Clubs merken es, wenn Leute die Kontrolle verlieren.

    • @sdkjgfsdgf:

      Es ist ihnen ja durchaus freigestellt meine Sichtweise arrogant zu finden, dennoch bin ich der Meinung, dass man die Frage von Legalisierung oder Prohibition fakten- und evidenzbasiert treffen sollte und nicht auf Basis subjektiver Alltagserfahrungen die eben doch immer auch durch die persönliche Meinung zu Drogen gefärbt sind.



      "Frech finde ich an dem Kommentar vor allem, die cannabisinduzierte Psychose infrage zu stellen."



      Können sie denn belegen, dass sie tatsächlich cannabisinduziert war?



      "Dies wird wohl das Umfeld des Betroffenen noch am besten beurteilen können."



      Psychiatrische Diagnosen sollte man besser Psychiater*innen überlassen, denke ich.

      • @Ingo Bernable:

        Ich weiß, dass der kausale Zusammenhang umstritten ist und stimme ich zu, dass die politischen Entscheidungen evidenzbasiert sein sollten. Für mich ist der Hauptpunkt zur Entscheidungsfindung die potenzielle Gefahr, eine Psychose zu entwickeln. Gibt es ein Vergleich der Drogen in Bezug auf Psychosenentwicklung? Das würde mich brennend interessieren!

        "Psychiatrische Diagnosen sollte man besser Psychiater*innen überlassen, denke ich."



        Das sehe ich genauso. Dieser Aussage entnehme ich jedoch, dass Sie der Psychiater sind, der Nils behandelt hat. Oder Sie sind Angehöriger und die Autorin hat gelogen/wusste es nicht besser/hat behauptet.



        Ansonsten kann ich mir nicht erklären, wie Sie wissen können, dass eine Cannabispsychose in diesem Fall nicht sicher bestimmbar wäre und fände das dann anmaßend.

        • @sdkjgfsdgf:

          "Dieser Aussage entnehme ich jedoch, dass Sie der Psychiater sind, der Nils behandelt hat."



          Weil ich darauf hinweise, dass man als außenstehender Beobachter keine valide Aussage über Ursache der Psychose treffen kann?



          "Oder Sie sind Angehöriger und die Autorin hat gelogen/wusste es nicht besser/hat behauptet."



          Nein, sondern weil es auch für entsprechend geschulte Leute zwar möglich ist einen statistisch signifikanten Zusamenhang von Konsum im Allgemeinen nachzuweisen, ich habe doch erhebliche Zweifel daran habe bei einer einzelnen, bereits ausgebrochenen Psychose ex-post eine zweifelsfreie Attribuierung deren Ursache vornehmen zu können.

      • @Ingo Bernable:

        Die Frage der Legalisierung von Drogen ist nach meinem Verständnis in erster Linie eine politische bzw. gesellschaftliche Frage.



        Von daher kann man die nicht faktenbasiert entscheiden, denn schädlich ist es in jedem Fall.

        Ansonsten habe ich den Eindruck, das sowohl Sie als auch SDFdingsda (bzw. ziemlich viele hier) einfach nur die Argumente zu kleinlich kritisieren.



        Eigentlich sind sich fast alle einig, das Kiffen irgendwo schon gefährlich ist



        (und insbesondere, wenn man noch nicht erwachsen ist).

        Und? Kann man eigentlich doch so stehen lassen.

        Die Vehemenz der Kritik lässt immerhin darauf schließen, dass nur wenige der Kommentatoren vorher schon was geraucht hatten. :-)

      • @Ingo Bernable:

        Die Autorin hat ihre anekdotischen Erfahrungen mit 2.000 Studien untermauert. Ist Ihnen das nicht faktenbasiert genug oder passt Ihnen die Schlussfolgerung einfach nicht?

        • @Claus.mit.Zeh:

          In dem verlinkten Dokument, das die Studien zusammenfasst steht: "Schwerwiegende Nebenwirkungen wie etwa kardiale Krisen, Suizidalität oder psychotische Symptome wurden in Einzelfällen, aber nicht systematisch beobachtet."



          Und nun?

        • @Claus.mit.Zeh:

          +1

  • Kennt denkt ich jeder jüngere Mensch - Kiffer im persönlichen Umfeld die im Leben nichts mehr auf die Reihe kriegen. Gibt es mittlerweile ähnlich häufig wie Alkis. Allerdings ist die Fremdschädigung bei Säufern deutlich höher (Gewalt etc)

    • @Wombat:

      Fremdgefährdung gibt es in letzter Zeit hier häufiger durch Verkehrsunfälle auf Grund Drogenkonsums. Allerdings wird nie geschrieben, um was es sich handelt.

  • Korrelation und Kausalität müssen immer dann herhalten, wenn die Argumente ausgehen. Kann ja sein, dass das im konkreten Fall so ist, im Journalismus wird nunmal aus guten Gründen gern veranschaulicht. Aber den eindeutigen Befund (Wissenschaftlerinnen werteten im Auftrag der Bundesregierung mehr als 2.000 Studien zur Wirkung von Cannabis aus. Demnach steigt das Risiko für eine Psychose bei gelegentlichem Konsum um das Doppelte, bei täglichem Konsum um das Fünffache.) mit der auch noch unbelegten Bemerkung abzutun, hier ginge es um eine vernachlässigbare Zahl von Menschen ist unverfroren. Mit Blick auf meinen Bekannten- und Freundeskreis kann ich die „statistische Anomalie“ durchaus bestätigen.

    • @guzman:

      "Korrelation und Kausalität müssen immer dann herhalten, wenn die Argumente ausgehen". Ähm. Nichts für Ungut, aber... mal eben dem wissenschaftlichen Arbeiten die Existenzberechtigung abgesprochen? Wer braucht schon Kausalität? ;-)

      Meine Meinung: Wenn mehr Menschen diese beiden K-Worte auseinander halten könnten, gäbe es deutlich weniger Fehleinschätzungen.

    • @guzman:

      "Der Verzehr zuckerhaltiger Getränke erhöhen das Leberkrebs-Risiko bei Frauen um rund 80 Prozent."



      www.fr.de/ratgeber...rebs-91617221.html

      "In der aktuellen Untersuchung haben die Forscher aus Galway laut DGS belegt, dass ein belastendes Ereignis im Leben das Schlaganfallrisiko um 17 Prozent erhöht. Das Auftreten von zwei oder mehr belastenden Ereignissen erhöhte demnach das Schlaganfallrisiko sogar um bis zu 31 Prozent."



      www.morgenpost.de/...ktoren-stress.html

      "Milchkonsum erhöht das Prostatakrebs-Risiko um 25 Prozent"



      www.focus.de/gesun..._id_107978942.html







      Es hängt letztlich eben doch immer davon ab wie hoch das Basisrisiko ist. Und Überlegungen zu Korrelation und Kausalität als Scheinargument zu verwerfen um sich dann auf anekdotische Evidenz zu stützen scheint mir weder sinnvoll, noch hilfreich.

  • 9G
    90118 (Profil gelöscht)

    Kann es sein, dass lieber JournalistInnen die politischen Entscheidungen treffen sollten, einfach, weil sie alles viel besser wissen?

    • @90118 (Profil gelöscht):

      Sie glauben, Politiker:innen wissen es besser?

  • Was ich in Artikeln immer unangebracht finde: Einzelfälle.

    • @Dirk Karstädt:

      Der Artikel erwähnt auch die Studien, die die vielen Einzelfälle ausgewertet haben.

  • Korrelation belegt noch keine Kausalität. Man kann einfach nicht seriös sagen ob 'Nils' nicht auch ohne Cannabiskonsum eine Psychose entwickelt hat. Richtig ist zwar, dass Cannabis das Risiko dafür erhöht, allerdings auch nur dann wenn eine entsprechende Prädisposition besteht und der Anteil der Menschen mit einer solchen genetischen Vorbelastung ist eben doch sehr gering. Dass davon, so wie hier beschrieben, gleich mehrere Personen in einer kleinen Gruppe betroffen sind, ist daher eher als statistische Anomalie zu werten.



    Und ja, natürlich ist tägliches Kiffen wohl eine ähnlich schlechte Idee wie tägliches Rauschtrinken.



    Was die berechtigte Sorge um den Jugendschutz angeht läuft es ganz einfach auf die Frage hinaus ob man glaubt diesen durch eine staatlich streng regulierten Markt besser gewährleisten zu können als es die Organisierte Kriminalität derzeit tut oder nicht.

    • @Ingo Bernable:

      Dieser Kommentar zeigt leider, dass Sie fundamental nicht wissen, wie Risikofaktoren in der Medizin funktionieren - und nicht in die Zusammenfassung der Studie geschaut haben.

      Zunächst einmal: Sie haben Recht, Korrelation ist nicht gleich Kausalität - aber eine Korrelation kann auf eine Kausalität hindeuten. In diesem Falle sind, laut der im Artikel verlinkten Studienzusammenfassung, folgende Fakten gegeben:



      - Starker Cannabiskonsum ist stärker mit Psychosen assoziiert als schwacher Cannabiskonsum



      - Cannabis konsumierende Patienten mit Psychosen erkranken früher und haben ungünstigere Krankheitsverläufe



      - Hören Patienten mit Psychosen auf, zu kiffen, haben sie keine erhöhte Rückfallquote für Psychosen mehr

      Zusammengenommen: Wenn das Unterlassen von Cannabiskonsum die Prognose einer psychotischen Erkrankung verbessert, erhöhter Konsum diese jedoch verschlechtert ist die Schlussfolgerung naheliegend, dass der Cannabiskonsum ein kausaler Risikofaktor ist.

      Ihr fundamentales Verständnisproblem zeigt sich aber hier: "Man kann einfach nicht seriös sagen ob 'Nils' nicht auch ohne Cannabiskonsum eine Psychose entwickelt hat."



      Diese Aussage ist erstmal korrekt - wie wäre das auch möglich? Das Problem ist, dass Risikofaktoren sich in der Medizin immer auf Populationen beziehen, nie auf Einzelpersonen. Mal veranschaulicht: Opa Heinz raucht seit fünfzig Jahren drei Schachteln Zigaretten am Tag. Er erleidet daraufhin einen Herzinfarkt. Können Sie seriös sagen, dass Opa Heinz als Nichtraucher mit Sicherheit keinen Herzinfarkt bekommen hätte? Wenn nein: Bedeutet dass, das Rauchen kein Risikofaktor für Herzinfarkte ist? Das Problem wird offenbar, wenn Sie 5000 Raucher und 5000 Nichtraucher anschauen. In dieser Kohorte werden höchstwahrscheinlich mehr Raucher Herzinfarkte bekommen als Nichtraucher. Ob das dann aber Opa Heinz ist oder Oma Ayse, bei dem/der der Herzinfarkt durch das Rauchen verursacht wurde, können Sie nicht herausfinden - und ist für die Fragestellung irrelevant.

      • @Agarack:

        Lesen sie genau. Ich schrieb doch "Richtig ist zwar, dass Cannabis das Risiko dafür erhöht", woher also ihre Idee ich würde Cannabiskonsum als Riskofaktor grundsätzlich bestreiten?



        Es geht vielmehr darum, dass der Risikofaktor allein ohne das Basisrisiko kein gutes Entscheidungskriterium für Verbote ist. Andernfalls müsste man wohl auch beispielsweise sofort sämtliche Verbrenner stillegen weil auch deren Abgase, Feinstäube von Bremsabrieb, etc. allerlei Risikofaktoren erhöhen.

    • @Ingo Bernable:

      Haben Sie den Artikel nicht gelesen?

      "Aber eben nicht nur das. Wissenschaftlerinnen werteten im Auftrag der Bundesregierung mehr als 2.000 Studien zur Wirkung von Cannabis aus. Demnach steigt das Risiko für eine Psychose bei gelegentlichem Konsum um das Doppelte, bei täglichem Konsum um das Fünffache."

      • @Rudolf Fissner:

        Korellation ist nicht das gleiche wie Kausalität. Risiko für Psychose korrelliert mit Cannabiskonsum, gibt es womöglich weitere Faktoren, die beides bedingen könnten, wie beispielsweise eine vergessene Variable die mentale Gesundheit? Absolut. Wie aussagekräftig ist das dann? Das muss man selbst beurteilen.

    • 3G
      32051 (Profil gelöscht)
      @Ingo Bernable:

      Ich leiste mir tatsächlich da den Luxus, keine Meinung zu haben.

      Ich hätts nicht freigegeben, aber für viele war es ein wahlentscheidendes Kriterium.

      Okay.

      Vielleicht bremst es den Schwarzmarkt ein. Vielleicht nicht.

      Vielleicht wird es ein Erfolg. Vielleicht von Europa kassiert. Wir werden sehen 🙂

    • @Ingo Bernable:

      "Richtig ist zwar, dass Cannabis das Risiko dafür erhöht," Ist das so, oder greifen nicht eher Personen mit Psychosen zur selbstmedikamtion überdurchschnittlich zu THC?

      • @BluesBrothers:

        Wenn, müsste die Frage wohl eher lauten ob Personen mit der Veranlagung dafür eine Psychose zu entwickeln häufiger Cannabis konsumieren als solche bei denen das nicht der Fall und zwar bevor sich diese Veranlagung in Form eines Ausbruchs manifestiert.