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Ilko-Sascha Kowalczuk über den Osten„Wer Nazis wählt, ist ein Nazi“

Der ostdeutsche Historiker Ilko-Sascha Kowalczuk über den Hang zum Autoritarismus in Ostdeutschland und die Rolle des Westens. Und über Freiheit.

Ein Mosaik aus DDR-Tagen zeigt Pioniere, die im Geiste von Frieden und Sozialismus erzogen wurden Foto: imago

Gareth Joswig
Interview von Gareth Joswig

taz: Herr Kowalczuk, Sie sind Historiker und haben sich viel mit der Aufarbeitung der DDR beschäftigt. Haben Sie die jüngsten Studienergebnisse zum Hang zum Autoritarismus in Ostdeutschland erschreckt?

„Das erwartet uns in ganz Deutschland, wenn wir nicht dagegen steuern“

Ilko-Sascha Kowalczuk: Sie haben mich nicht wirklich überrascht. Es gibt diese problematischen Tendenzen schon sehr lange – wir sehen sie ungebrochen seit den 1990er Jahren. Wir haben nur versucht, uns das schönzureden und es zu verharmlosen. In jeder Gesellschaft gibt es autoritäre Tendenzen – egal welches politische System – ich schätze, ein Fünftel bis ein Viertel der Gesellschaft ist überhaupt nicht erreichbar. Das zeigen diese Zahlen auf krasse Art und Weise.

Im Westen befürwortet ein Drittel und im Osten teils fast die Hälfte manifest oder latent autoritäre, antifreiheitliche Staatsformen. Wie macht sich das bemerkbar?

Ich komme ja aus Ostdeutschland und habe bereits große Unterschiede zwischen Ost und West wahrgenommen, als ich die ersten Monate nach 1990 in einer linken Kommune in Niedersachsen lebte. Ich hatte gute Gründe, in den 1980er Jahren auf Distanz zur Mehrheitsgesellschaft im Osten zu gehen aufgrund dieser präfaschistischen Disposition, über die niemand so gerne redet.

Im Interview: Ilko-Sascha Kowalczuk

Jahrgang 1967, geboren in Ostberlin, Publizist und Historiker mit Schwerpunkt Aufarbeitung der SED-Diktatur. Von 1995 bis 1998 ehrenamtliches sachverständiges Mitglied der Enquete-Kommission „Überwindung der Folgen der SED-Diktatur im Prozess der deutschen Einheit“ des Deutschen Bundestags. 2019 berief ihn die Bundesregierung in die Kommission „30 Jahre Friedliche Revolution und Deutsche Einheit“. 2019 erschien sein Buch „Die Übernahme: Wie Ostdeutschland Teil der Bundesrepublik wurde“. In Kürze erscheint seine Biografie „Der deutsche Kommunist“ über Walter Ulbricht. (taz)

Nach dem AfD-Wahlsieg in Sonneberg sieht das anders aus.

Aber auch hier wird so getan, als wenn AfD-Wähler arme, verirrte Bürger sind. Aber das stimmt nicht: Wer Nazis wählt, ist ein Nazi.

Größter Hebel für die AfD ist tatsächlich laut Studie „Ausländerfeindlichkeit“ neben dem Hang zum Autoritarismus. Warum ist diese Sehnsucht so groß?

Wir leben in einer unübersichtlichen Zeit mit vielen Herausforderungen. Die meisten Ostdeutschen erleben gerade ihre zweite große Transformationswelle. Für viele Westdeutsche ist die Digitalisierung der Welt die erste große Erfahrung dieser Art. In solchen Zeiten sehnt man sich nach zwei Dingen: nach Sicherheit und nach der Vergangenheit – dabei ist es übrigens scheißegal, wie gut oder schlecht diese war. Manche Leute, die 20 Jahre im Knast waren, sehnen sich auch danach zurück. Es werden nachträglich positive Geschichtsbilder konstruiert und die Vergangenheit schöngeredet. Autobiografische Bilder erscheinen passförmig. Auf komplexe Fragen suchen viele einfache Antworten.

Also geht es eigentlich um die Bewältigung eigener Probleme?

Ja, man erhofft sich, dass die starke Hand die Lösung sei. Das wird auch im Rassismus deutlich, wenn 69 Prozent in Ostdeutschland manifest oder latent der Meinung sind, Aus­län­de­r*in­nen kämen nach Deutschland, um den Sozialstaat auszunutzen. Das ist ein vollkommen verqueres Weltbild, das nichts mit der Realität zu tun hat – vor allem nicht in Regionen, wo es überhaupt wenige geflüchtete Menschen gibt. Wir kennen das aus der Geschichte: Man versucht, Gegenwartsprobleme abzuwälzen auf andere Gruppen.

Sie sprachen davon, dass die 80er in der DDR präfaschistisch seien, könnte man auch sagen postfaschistisch? In der DDR war Antifaschismus offiziell Staatsdoktrin. Aber wurde die NS-Zeit in den Familien und der Gesellschaft wirklich aufgearbeitet und inwiefern gibt es Kontinuitäten zum historischen Faschismus?

Da gibt es viele Ähnlichkeiten zwischen Ost und West. Mit dem großen Unterschied, dass im Westen die Auschwitz-Prozesse und die 68er-Bewegung zu einer harten gesellschaftlichen Aussprache geführt haben. Natürlich sind dadurch in der BRD mitnichten alle plötzlich zu Demokraten geworden, aber die Debatte führte doch zur Herausbildung einer starken Zivilgesellschaft, die es im Osten nicht gab, nicht gibt. Wenn im Westen ein Heim mit Geflüchteten brennt, steht die Zivilgesellschaft am nächsten Tag da und demonstriert. Das gibt es im Osten kaum. Es ist heute schon viel besser als vor 20, 30 Jahren, aber die Zivilgesellschaft ist nicht so stabil und abrufbereit wie im Westen.

Wie lief denn die Aufarbeitung der NS-Zeit in der DDR?

Im Osten gab es mit dem „Tag der Befreiung“ einen Schlussstrich und neue Strukturen. Der Faschismus galt mit der Abschaffung des Kapitalismus und durch die Schaffung neuer Strukturen als endgültig überwunden. In der sozialistischen/kommunistischen DDR gäbe es keine Voraussetzung für Faschismus, Nationalismus, Antisemitismus oder Rassismus – das können sie in jedem Wörterbuch der DDR nachlesen. Das glauben heute noch viele.

Wie war es tatsächlich?

Die Voraussetzungen für den Faschismus sind strukturell in ganz Deutschland seit dem 19. Jahrhundert verankert – es gibt diese autoritären Kontinuitäten bis heute. In der DDR wurde Hitler zum Westdeutschen gemacht, wie ein Kollege mal treffend sagte. Es gab nur eine aufoktroyierte öffentliche Auseinandersetzung als Entlastungsstrategie. Die Rechnung war: DDR-Bürger gleich Antifaschist.

Was hat das mit den faschistischen Tendenzen gemacht?

Es führte dazu, dass das Faschistische, egal ob man es jetzt prä- oder post- nennt, im Unterholz vital blieb: Auf Schulhöfen, in Kneipen oder im Arbeitskollektiv waren diese Einstellungen immer abrufbereit. Vielleicht nicht unbedingt in der SED-Parteihochschule, aber zumindest in allen NVA-Kasernen. Die Tabuisierung des Faschismus reizte dazu.

Wie sind Ihre persönlichen Erfahrungen damit?

Ich bin sehr eng aufgewachsen in einer großen Familie, die in Ost-Berlin und in mehreren DDR-Regionen lebte. Ich hatte viel zu tun mit meinen drei behinderten Cousins. Zwei waren körperlich stark eingeschränkt und sind nach vielen Krankheiten sehr früh gestorben. Ein anderer gleichaltriger Cousin hat eine geistige Einschränkung. Immer wenn wir in der DDR mit ihnen unterwegs waren, haben wir das Gleiche erlebt, egal ob es im Erzgebirge, an der Ostsee oder in Berlin war. Überall wurde uns hinterhergerufen: „So was hätte es früher nicht gegeben“, „Das hätte der Führer aber anders bereinigt“, „Da hat der Führer wohl was vergessen“ und Ähnliches.

Wann war das?

In den 70ern und 80ern. Es war nichts Einmaliges, sondern etwas Strukturelles. Behinderte Menschen wurden in der DDR wie im gesamten Ostblock überwiegend weggesperrt. Es galt schon als große Leistung, wenn man das behinderte Kind bei sich in der Familie behielt und nicht in irgendwelche Heime gab, die alle fürchterlich waren. Die Kirchen haben sich zwar sehr engagiert für diese Menschen, aber das reichte nicht. Es wurde öffentlich kaum thematisiert.

Diese Form der Diskriminierung gab es im Westen allerdings auch.Aber da gab es auch eine ganz starke Gegenöffentlichkeit. Nehmen Sie mal die TV-Serie „Unser Walter“, in der es in den frühen 1970er Jahren um die Sorgen und Nöte einer Familie mit einem geistig behinderten Kind ging. Das hat sehr zur Sensibilisierung beigetragen.

Was haben diese Erlebnisse mit Ihnen gemacht?

Sie haben mich schon als kleinen Jungen sehr stark geprägt, weil ich das mein ganzes Leben mit meinen Cousins erlebte. Es machte mich sehr diskriminierungssensibel – nicht nur dafür, wie mit behinderten Menschen umgegangen wurde, sondern mit allen, die sich irgendwie vom angeblichen Mainstream unterschieden. Mit all diesen Menschen wird automatisch unter dogmatisch-diktatorischen Umständen fürchterlich umgegangen. Deswegen spreche ich von präfaschistischen Dispositionen, weil das alles lang vor dem Nationalsozialismus begann – damit wurde in Ostdeutschland bis 1989 niemals gebrochen.

Was passierte nach 1989?

Diese Disposition brach nicht einfach, weil die Mauer fiel. Was wir ab den 90er Jahren erlebt haben – der Transformationsschock –, führt zurück zum Kernpunkt: Es gab keine Demokratieschulung im Osten. So etwas wie Re-Education in Westdeutschland durch die Amerikaner fehlte. Alle glaubten nach dem Mauerfall, Demokratie und Freiheit seien selbsterklärend und alle würde das freie Leben mit wehenden Fahnen akzeptieren. Das ist mitnichten so. Im Osten wurde die Freiheit zwar in den 90ern kurz hochgehalten, aber derzeit ist dieser Wert im Sinkflug. Die schlimme Botschaft ist: Auch im Westen kann man erleben, dass viele Dinge heute wichtiger als die Freiheit sind. Aber ohne Freiheit ist alles andere überhaupt nichts wert. Wir erleben seit einigen Jahren, wie sich „Das weiße Band“ aus dem späten 19. Jahrhundert in weiten Teilen Ostdeutschlands regelrecht vitalisiert.

Was hilft denn dagegen?

Wenn es um die Faschisten der AfD geht, brauchen wir einen öffentlichen Freiheitsdiskurs – das Bekenntnis zur Freiheit als Ausgangspunkt. Freiheit lässt sich nur in der Freiheit verraten. Ich habe nach 1990 zu meinem Erstaunen unentwegt erlebt, wie Freiheit im Westen von Leuten, die nichts anderes als ihre eigenen Lebensumstände kannten, mit Füßen getreten wurde – aus einer materiellen Sattheit heraus. Wir leben in einem der sichersten, freiesten und sozialsten Ländern der Erde, aber wenn man hört, was nicht nur AfDler, sondern auch viele Linke oder Leute der sogenannten bürgerlichen Mitte erklären, könnte man annehmen, wir leben in einer Diktatur, in der die Mehrheit am Hungertuch nagt. Natürlich ist vieles zu ändern, besser zu machen, aber nichts davon hätte Wert, wenn wir nicht Freiheit als zentralen Punkt ins Zentrum rücken. Wer die Freiheit angreift, wie etwa die AfD, will die Grundlagen unserer Gesellschaft beseitigen und ein System der starken Hand schaffen – danach sehnen sich ja nicht wenige.

Also ist das nicht nur ein Ost-Problem?

Nein. Zeigt nicht immer nur mit dem Finger auf den Osten. Der Osten ist als Laboratorium der Globalisierung, als Ort der Transformation dem Westen nur ein paar Trippelschritte voraus. Genau deshalb ist die Debatte über den Osten so relevant: Hier – wie zum Teil in Osteuropa – sehen wir Entwicklungen, die europaweit drohen, wenn nicht endlich mal gegengesteuert wird. Das können Sie an vielen demoskopischen Untersuchungen sehen und übrigens auch an den Wahlumfragen der AfD. Die liegt im Osten bei 30 Prozent, im Westen steht sie aber mittlerweile auch bei 15 Prozent, der Westen zieht nach. Deswegen sind der Ostdeutschland-Diskurs und Debatten über Sonneberg wichtig: Wir können hier erleben, was uns in ganz Deutschland erwartet, wenn wir nicht endlich mal gegensteuern.

Freiheit ist politisch häufig eine Worthülse. Ulf Poschardt und andere vermeintlich Liberale fordern den ganzen Tag Freiheit auf Twitter – wobei das meistens bedeutet, rücksichtslos seine eigene Freiheit auf Kosten anderer durchzudrücken. Was heißt denn Freiheit für Sie?

Was Poschardt zu Freiheit sagt, ist mir ehrlich gesagt scheißegal. Das ist Teil des Denunziationsdiskurses von Freiheit. Auch Faschisten und Kommunisten reden von Freiheit. Für mich ist Freiheit nach John Locke etwas, in dem Handlungsmöglichkeiten des Individuums nicht durch staatliche oder sonstige Eingriffe willkürlich beschränkt werden. Aber natürlich gibt es Regeln: Freiheit lässt sich nur ausleben, solange ich andere in ihrer Freiheit nicht bremse. Für mich ist das eine Frage des gesellschaftlichen Gesamtverhaltens und nicht des Staates.

Inwiefern?

Der Staat garantiert mit seiner Verfassung gewisse Rahmenbedingungen, aber eigentlich muss Freiheit gesellschaftlich ausgehandelt und organisiert werden. Ein gutes Beispiel dafür ist das Toleranzparadoxon von Karl R. Popper. Der ist als Philosoph vor den Nazis geflüchtet und hat im neuseeländischen Exil 1944 geschrieben: Es gibt Grenzen der Demokratie und der Freiheit. Nämlich dann, wenn Freiheitsverächter und Demokratiefeinde Demokratie und Freiheit abschaffen wollen. Gegen die Feinde der offenen Gesellschaft muss man militant vorgehen. In diesem Zwiespalt befinden wir uns im Umgang mit der AfD. Auf dieser Basis kann ich sagen: Es gibt nichts wichtigeres als Freiheit. In der Ukraine sieht man: Freiheit ist wichtiger als Frieden. Es bringt nichts, auf irgendwelche Dinge einzugehen, um einen Scheinfrieden herbei zu verhandeln, wie das auch viele deutsche Pazifisten wollen. Denn das führt nur zur nächsten Unfreiheit und zum nächsten Krieg und nicht zu Frieden. Wir brauchen einen Freiheitsfrieden.

Was bedeutet das übertragen auf Deutschland und die offen sichtbaren faschistischen Tendenzen?

Wenn wir über die Faschisten der AfD reden, müssen wir uns klar machen: Sie wollen die Grundordnung, die Freiheit abschaffen. Es geht nicht nur um marginale Punkte oder flüchtende Menschen, sondern darum, die Freiheit insgesamt zu verteidigen. Das ist in einer Demokratie eine große Herausforderung: Wir müssen die Anti-Demokraten in unserem Gesellschaftsbild bis zu einem gewissen Punkt integrieren. Die sagen einfach: Wir grenzen alle aus, die uns nicht passen. Da ist man argumentativ, aber auch politisch in schwieriger Situation.

Was heißt das konkret für die Auseinandersetzung mit den Feinden der Demokratie?

Das kann man gut am gesellschaftlichen Umgang mit schwächeren Gruppen festmachen: Ob nun Geflüchtete, Menschen mit Behinderung oder sozial Hilfsbedürftige: Maßgeblich ist es, wie wir mit den Schwächsten der Gesellschaft umgehen. Meine Grundüberzeugung, die ich schon als Jugendlicher ausformuliert hatte, ist: Ich bewerte das Verhalten der Gesellschaft und auch Einzelner danach, wie sie mit den Schwächsten der Gesellschaft umgehen. Die vermeintlichen Randexistenzen stehen für mich im Zentrum. Wenn wir da einen guten menschlichen und gleichberechtigten Umgang haben, leben wir in einer Gesellschaft, die es verdient, freiheitlich genannt zu werden.

Sie sagten, Karl R. Popper fordert Militanz gegen Demokratiefeinde. Was heißt es aus Ihrer Sicht?

Konkret müssen Brandmauern errichtet werden, die man nicht wieder einreißen darf. Wenn die Junge Union Sonneberg dem AfD-Kandidaten gratuliert und sagt, wir brauchen jetzt ideologiefreie Sacharbeit, ist es das Einreißen der Brandmauer – genau das, was die Faschisten wollen. Alle De­mo­kra­t*in­nen müssen zusammen stehen und sagen: Na gut, wenn die 30, 40 oder 50 Prozent haben, müssen wir die andere Seite sein. Wir müssen sie ausschließen. Ich bin weniger für Verbote. Die haben zwar zur Folge, dass einige Menschen sich abwenden, aber andere radikalisieren sich auch. Das gesellschaftliche Problem aber wird nicht gelöst.

Tja, und wer erklärt das jetzt der CDU, die weiter rechten Kulturkampf betreibt?

Wenn Merz als Schlussfolgerung aus dem Sonneberg-Desaster die Grünen als Hauptfeind in den Mittelpunkt stellt, bestätigt das genau das Treiben der AfD. Es ist, ganz nüchtern betrachtet, politisch-strategisch ein absoluter Fehler. Hat der keine Berater?

Was hilft denn dagegen? Gibt es im Osten zu wenig tarifliche Bindung, zu viel Niedriglohn, zu wenig politische Teilhabe?

Ich nehme die ostdeutsche Gesellschaft nicht aus ihrer Verantwortung. Alle sind verantwortlich für ihre Entscheidungen und ihren Weg. Und der Kreis Sonneberg ist ein gutes Gegenbeispiel. Dort gibt es keine hohe Arbeitslosenquote.

Aber es gibt wie überall im Osten 40 Prozent Niedrigverdiener.

Das ist ein Grundproblem. Aber ich halte es für fatal, wenn wir uns unentwegt auf die konzentrieren, die rummotzen und nicht wollen, die halbe Nazis sind oder ganze, antifreiheitlich oder antidemokratisch. Es muss vielmehr darum gehen, diejenigen zu stärken und zu schützen, die Demokraten und Freiheitsfreunde sind. Das ist die große Mehrheit unserer Gesellschaft. Und die Faschisten strafen wir mit Verachtung, Ignoranz und Nicht-Beachtung. Sie wollen permanent im Zentrum stehen – sie wollen Aufmerksamkeit. Die sollte man ihnen entziehen. Über jedes Stöckchen, was die Typen hinhalten, wird tausendfach gesprungen – ob es nun Medien oder Politik sind.

Aber dieses große gesellschaftliche Problem zu ignorieren, funktioniert doch auch nicht.

Aber der politische Umgang sollte besser sein. Im Bundestag könnte man die etwa einfach ignorieren. Lass die reden, niemand reagiert. Das macht die doch fuchsteufelswild. Die Politik sollte mal die Sichtweise umdrehen und sich fragen: Wie können wir Leute, die Freiheit und Demokratie wollen, besser schützen? Zu verbessern gibt es sowieso genug.

Derzeit hat man allerdings eher den Eindruck, dass die Ampel nichts gebacken bekommt und die Union rechten Kulturkampf auf die Agenda hebt.

Die Gesellschaft sollte sich auf keinen Fall Debatten von Faschisten aufzwängen lassen. Zur AfD-Debatte ums Gendern sollte man sagen: Das sind marginale Geschichten, ihr bauscht das nur auf. Ein Konservativer sollte antworten: Ich selber will nicht gendern, aber das kann trotzdem jeder so machen, wie er will. Punkt. Wenn man diesen Diskursen zu viel Raum gibt, wertet es die AfD auf. Lass die reden. Wir sagen als Demokraten: Das gehört zur Freiheit dazu und gut ist.

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105 Kommentare

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  • luzi , Moderator*in

    Vielen Dank für Eure Beiträge, wir haben die Kommentarfunktion geschlossen.

  • "Wer Nazis wählt ist ein Nazi". Ja. Wir Deutschen können das. Trotz unserer Vergangenheit.



    Wir glauben ja auch das Konsum ein Menschenrecht ist und wir darauf ein exklusives Vorrecht haben. So als führende Bildungs- und Industrienation.....

  • Wie kann ein Publizist in einem Interview solch eine Wutrede verfassen, unsachlich und populistisch? Hat er sich nicht die Antwort selber gegeben?



    Schuld am Desaster ist seiner Meinung die DDR und die Verleugnung der NS Zeit in der Zone?



    Ich frage mich, der Nachfolger dieser SED ist die Linke-PDS die hier den Diskurs bestimmt, aber dann die Hauptschuldige ist. Wieso verbittet man sich dann nicht von links, dass diese Partei ständig Sprachrohr in Sachen AFD ist?



    Als diese Protestwähler 1995 diese PDS wählten, um das System zu schocken, fanden es die Westlinken symphatisch, denn der Protest war links. Als dann Mitte der 2010er zuerst diese PDS/Linke Protestwähler und erst später viele CDUler und SPDler zur AFD überliefen (Wählerwanderungen), waren die gleichen Wähler plötzlich Nazis.



    Meiner Meinung nach ist gerade die Partei "Die Linke-PDS" die einzige in diesem Land, die nachweislich Schuld auf sich geladen hat, bei diesem Versagen und an vielen tausenden Menschenleben, und diese Schuld heute noch weiterträgt oder verleugnet.



    Aber sie regiert, koaliert, bestimmt Meinungen und es kommt keine Kritik von linker Seite.



    Zu mir:



    Ich arbeite und lebe seit 40 Jahren in Westdeutschland in einem sozialen Beruf, mit 25 jähr. Zwangsvergangenheit in der DDR und Flucht.



    Ich wählte, wie nicht wenige meiner Kolleginnen und Freunde AFD aus Protest, bin mit einem Latino verheiratet.



    Habe Freunde , welche Grün oder Links präferieren und die meine Meinung akzeptieren. Lese seit den 80ern die taz UND die NZZ.



    Die Nazikeule prallt bei mir und vielen anderen mit gutem Gewissen ab, ich war 30 Jahre in der CDU und wäre irgendwann gern wieder dort.



    Mein Tip:



    Bleiben wir sachlich und tolerant anderen gegenüber und benennen wir ALLE Misstände offen. Billige Propaganda (links/ rechts) wird auf Dauer nicht verfangen, Denn kein Demokrat will eine AFD oder LINKE/ PDS in Regierung.



    Aber wenn eine Brandmauer zur einer PDS Regierung eingerissen wird, ist sie nach Rechts schwer zu halten.

  • Gegen die Mauertoten und gegen die Festung Europa. interkulturelle Begegnung schaffen in allen Regionen Europas. Fähren statt Frontex!

  • Hallo sie da, wollen sie in die Politik, mal im Kreistag und nach und nach weiter oben mitspielen und gutes Geld verdienen?



    Na dann treten sie in die AfD ein, da werden jetzt dringend Leute gesucht um all die Posten zu besetzen die jetzt erwählt werden!



    Goldgräberstimmung im rechten Lager! Schürfen sie mit, es lohnt sich! Vorkenntnisse? Nö, brauchen sie nicht.

  • "Das [Auseinandersetzung mit den Feinden der Demokratie] kann man gut am gesellschaftlichen Umgang mit schwächeren Gruppen festmachen: Ob nun Geflüchtete, Menschen mit Behinderung oder sozial Hilfsbedürftige: Maßgeblich ist es, wie wir mit den Schwächsten der Gesellschaft umgehen. "

    Im aktuellen Spiegel (Nr. 27 / 1.7.2023, S 65) gibt es eine Grafik, die das Bevölkerungswachstum bis 2040 den Wahlergebnissen der AfD bei der letzten Bundestagswahl gegenüber stellt. Für deren Hochburgen wurde ein weiterer Rückgang der Bevölkerung um bis zu über 20% (!!!) prognostiziert.

    Der Teufelskreis von ausblutenden Regionen in Ostdeutschland und Erfolgen der AfD wird weitergehen.

    Der "gesellschaftliche Umgang mit schwächeren Gruppen" muss auch die Wähler der AfD und deren sozio-ökonomisches Umfeld mit einbeziehen.

  • Nun stellt sich heraus, dass der antifaschistische Schutzwall der DDÖR wirklich einer war.

    Er hat Westdeutschland vor dem Rübermachen von Millionen DDÖR-Nazis bewahrt. 🤪

    • @Rudolf Fissner:

      Hach - unser Scherzkeks vonne Weser! Isser nich süß!

      Junge. Die brauchten gar nicht “rübermachen“! Woll



      Verbrennungsöfen der Firma Topf!



      Die in der DDR/SED aufgestiegenen - fertigten den Rübergemachten - na?



      Na die Persilscheine •



      Hat wunderbar lange funktioniert! Woll.

      unterm——-



      de.wikipedia.org/w...opf_%26_S%C3%B6hne



      “Das Unternehmen J. A. Topf & Söhne war ein Industriebetrieb in Erfurt. Dieses baute die Krematorien in verschiedenen Konzentrationslagern wie Buchenwald und im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau. Das Unternehmen installierte auch einige Entlüftungsanlagen und gasdichte Türen für die Gaskammern und führte technische Probeläufe der Öfen durch. Das ehemalige Verwaltungsgebäude ist heute der Erinnerungsort Topf & Söhne.







      Anfänge der Aufarbeitung nach 1945



      Bearbeiten



      Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden einige hauptverantwortliche Mitarbeiter von der sowjetischen Besatzungsmacht zur Rechenschaft gezogen. Ludwig Topf verübte Suizid, um einer drohenden Verhaftung zu entgehen. In einem Abschiedsbrief beteuerte er seine „Unschuld an den Krematorien“; er sei ein „Anständiger“, der sich niemals einem „fremden Land übergeben“ werde.[21]

      Der Bruder, Ernst-Wolfgang Topf, ging in den Westen. Kurzzeitig wurde er 1946 inhaftiert; ein Spruchkammerverfahren in Fritzlar-Homberg wurde 1949 eingestellt; von der Staatsanwaltschaft wurden zwar Ermittlungen weitergeführt, diese im Oktober 1951 jedoch eingestellt.[22] Topf gründete in Wiesbaden das Unternehmen neu, verlegte es 1953 nach Mainz und musste es 1963 wegen Insolvenz auflösen. Aufgrund einer Buchveröffentlichung, die Material aus der DDR enthielt, wurden erneut Vorwürfe gegen ihn laut. Ernst-Wolfgang Topf behauptete wahrheitswidrig, es habe sich bei den Öfen in Auschwitz nicht um Sonderanfertigungen gehandelt, und führte zu seiner Verteidigung an: „Das Wort: ‚Nein, für KZs liefert die Firma Topf nicht‘ war gleichbedeutend mit KZ und Tod!“ Staatliche Zwänge sind aber auch heute…

      • @Lowandorder:

        ff



        Staatliche Zwänge sind aber auch heute nach Sichtung aller Dokumente nicht erkennbar; allein materielle Vorteile sind als Motiv zu unterstellen.[24] Weitere Ermittlungsverfahren folgten, die jedoch alle nicht zur Einleitung einer Hauptverhandlung führten. Es fehlte an relevanten Beweisdokumenten, die sich im Ostblock befanden und aus politischen Gründen nicht herangezogen werden sollten.







        Der Oberingenieur und Prokurist Paul Erdmann blieb zunächst unbehelligt, wurde Ende 1950 aber unter dem Verdacht verhaftet, sich mit dem Bau von Krematorien an einem Verbrechen gegen die Menschlichkeit beteiligt zu haben. Er wurde jedoch schon im Februar 1951 entlassen. Warum er nicht vor Gericht gestellt wurde, ist bislang nicht geklärt.[26] Fünf involvierte Monteure des Unternehmens Topf & Söhne, die zum Teil vor 1945 insgeheim eine kommunistische Betriebszelle gebildet hatten, traten alsbald der KPD und damit der späteren SED bei. Einer wurde als „Verfolgter des Naziregimes“ anerkannt; einige andere erhielten Stellungen bei der Volkspolizei oder wurden von der Staatssicherheit angeworben.[27] Ob sie ihre Stellung zur Verschleierung ihrer früheren Tätigkeit ausnutzten, ist nicht nachweisbar; jedenfalls kamen sie ohne Verfahren davon. Eine Anfrage der BRD-Staatsanwaltschaft in einem Verfahren um Topf wurde aus Erfurt nicht beantwortet.…

        Get it? Fein



        Ehra ahnungslose Lamoryanz verblüfft mich immer wieder.



        Nix auf Tasche - aber vollmundig auf dicke Hose! Newahr.



        Normal & o - too!

        • @Lowandorder:

          "Get it? Fein "

          Nö.

          Ihr Umgang mit dem Thema rechtsextreme Einstellungen von Bürgern der DDR ist mir zu nebulös, ausweichen und verklärend.

          Hoyerswerda 1991 und Rostock-Lichtenhagen 1992 sind ein Faktum, das seine Wurzeln in der Politik der DDR hat.

  • Zwei Zitate, die ich bemerkenswert finde, sie in der taz zu lesen, da die taz dies ganz anders handhabt:

    1. Wir leben in einem der sichersten, freiesten und sozialsten Ländern der Erde, aber wenn man hört, was nicht nur AfDler, sondern auch viele Linke oder Leute der sogenannten bürgerlichen Mitte erklären, könnte man annehmen, wir leben in einer Diktatur, in der die Mehrheit am Hungertuch nagt.

    2. Zur AfD-Debatte ums Gendern sollte man sagen: Das sind marginale Geschichten, ihr bauscht das nur auf. Ein Konservativer sollte antworten: Ich selber will nicht gendern, aber das kann trotzdem jeder so machen, wie er will. Punkt. Wenn man diesen Diskursen zu viel Raum gibt, wertet es die AfD auf.

    Die Freiheit wird im öffentlichen Diskurs mit Füssen getreten, in dem man dem anderen seine abweichende Meinung nicht mal lässt, sondern immer gleich zur größten Waffe greift: Nazi oder Linker Spinner, vergisst, dass die meisten Menschen dazwischen sind.

    • @Strolch:

      "in dem man dem anderen seine abweichende Meinung nicht mal lässt"



      Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen.



      "sondern immer gleich zur größten Waffe greift: Nazi"



      Leute die aber eben tatsächlich Nazis sind sollte man auch so nennen.

      • @Ingo Bernable:

        Das hilft aber nur, wenn nicht vorher schon den GANZ groben Kamm bei der Beurteilung herausgeholt hat, wer ein Nazi ist. Wenn man Alle, die eine Sonntagsfrage mit "AfD" beantworten, zu Faschisten erklärt, und Faschisten wieder zu Verbrechern (im Zweifel ohne Rederecht), bedient man sich einer genau so übersimplifizierenden Sicht der Dinge, wie z. B. die AfD sie auf Ausländer verwendet, um pauschale Ressentiments und Intoleranz zu schüren.

        Wir haben hier mit guten Gründen kein "thought crime", da kann Popper sich auf den Rücken schmeißen und mit den Beinen wackeln. Die Aufgabe einer freien, pluralistischen Gesellschaft ist es daher, die Gedanken der "gefährdeten" Mitmenschen aufzunehmen und sie möglichst abzuholen, BEVOR sich das Gedankengut in Taten umsetzt. Dazu bedarf es des Mindestmaßes an Überwindung, auch Standpunkte, die man rundweg ablehnt, als zumindest ohne Repression äußerbar zu respektieren.

        • @Normalo:

          Zu wieviel 'Vogelschiss' und wieviel 'Deportationen' (Höcke) sind sie denn bereit sich zu überwinden? Ich halte diese Herangehensweise für grundfalsch und gefährlich. Man hat die Story von den besorgten Bürgern deren Sorgen man ernst nehmen solle, selbst noch dort wo sie sich in offener Xenophobie und Rassismus äußern, schon viel zu lange erzählt und zwar mit dem bekannten Ergebnis. Man muss endlich harte Abgrenzung betreiben und klar benennen wo Pluralismus und Demokratie enden.

      • @Ingo Bernable:

        Wie soll der Staat gegen die Wähler der AfD vorgehen? Was schwebt ihnen da vor?

    • @Strolch:

      Völlig richtig. Es wird sich allseits immer mehr nur noch in der eigenen Bubble bewegt und im Diskurs die härtestmögliche Sprache gewählt, um Meinungen von außerhalb abzuwatschen.



      Meinungsfreiheit wird zuallererst und nicht selten ausschließlich für sich selbst gefordert. Denken findet meist nur noch in festen Schubladen statt. Die Freund/Feind, Daumen hoch/Daumen runter Mentalität der sozialen medien beherrscht auch im Alltag die Debatten, die oft nur noch Monologe ohne jeden Erkenntmnisgewinn sind.



      Dazu kommt noch ein wahrscheinlich ureigenst deutsches Phänomen, dass jedes Thema überaufgeregt und emotionalisiert abgehandelt wird, die gefühlte Apokalypse immer in greifbarer Nähe.



      Die gute alte German Angst ist bei Weitem nicht nur ein rechtes oder bürgerliches Thema.

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    „Toleranzparadoxon... " Ja. Robert Long, bitte:



    „Morgen sind wir tolerant, tolerant, tolerant



    Und finden selbst die größten Idioten interessant



    Wir reichen jedem Arsch die Hand, und was uns stört in diesem Land



    Das wird ab morgen nicht mehr eine Schweinerei genannt.



    Ab morgen sind wir positiv, und nicht mehr so auf dem qui-vive



    Wir rücken nichts mehr gerade, nein, wir lassen alles schief, na klar!



    Fortan glauben wir an Lügen, weil sie in der Zeitung steh'n



    Greifen nichts mehr mit Kritik an - was geht uns die Politik an?



    Haben wir uns nicht schon oft genug die Finger dran verbrannt?



    Das wird anders: morgen sind wir tolerant."



    www.youtube.com/watch?v=DDPpYWjRP5E

    • @95820 (Profil gelöscht):

      Da ist der zweite Teil des zusammengesetzten Begriffes Toleranzparadoxon übersehen oder nicht berücksichtigt, nicht verstanden worden – am besten nochmal nachlesen, was Karl Popper unter Militanz versteht, vgl. Wikipedia:

      „ Militant(isme) bedeutet im Französischen[5] und im philippinischen Englisch ein engagiertes Eintreten eines Aktivisten für eine Sache, die zumeist ohne physische Gewalt, etwa mittels Schrift, Lieds und zivilen Ungehorsams umgesetzt wird.“



      de.m.wikipedia.org/wiki/Militanz

      • @Uwe Lütge:

        Sir Karl Popper - wie der le feldwebel Helmut Schmidt - Schauze! wichteln tat.



        Sie helfen mir sicher aufs 🚲 wg ihn & Militanz! Wollnich.



        Find da nämlich nix

  • Okay, fasst man jetzt alles zusammen, sind im Osten alle Nazis, die die Bild-Zeitung lesen (oder durchblättern - weil man vermutlich im Osten nicht lesen kann). Diese Leute soll man am besten negieren.

    Fragt sich, ob das tatsächlich so eine gute Idee ist oder ob der allgemeine Rechtsschwung, wie er sich in Europa bis hin zur Schweiz abzeichnet, nicht doch bedenklich ist und man vielleicht differenzierter schauen könnte, welche Strukturen solche Haltungen begünstigen und wie man sie ändern kann.

    • @Niemals:

      "welche Strukturen solche Haltungen begünstigen und wie man sie ändern kann."

      Und welche Netzwerke das Ganze organisieren, koordinieren und finanzieren, und wie man sie zerschlagen kann.

      Ein Nazi alleine ist in der Regel etwas, dem jeder Mensch beikommen kann, und sei es durch eine Dose Windtierabwehrspray.



      Ein Rudel Nazis hingegen ist eine tödliche Bedrohung.

      Und für Nazimitläufer gilt dieser Effekt verschärft. Allein sind sie weitgehend harmlos, aber wenn die kritische Masse erreicht ist, bei der ihre Feigheit und Rückgratlosigkeit in (g)eifernden Aktionismus umschlägt, ist es bis zu Machtergreifung und Massenmord nicht mehr weit.

      • @Ajuga:

        Da würde ich tatsächlich ansetzen und da sehe ich auch die Gefahr. Hier kippt etwas massiv und das lässt sich nicht einfach pauschal mit dem blöden, autoritätshörigen Ossi begründen. Da müsste man schon etwas sauberer und differenzierter herangehen.

        Das tut dann aber wahrscheinlich an verschiedenen Stellen weh. Jetzt entlastet es erst einmal, in eine Richtung zu brüllen. Doch was bringt das letztlich? Konstruktiver Widerstand hat etwas mit Redlichkeit zu tun.

  • Das hat der Postillon viel kürzer auf den Punkt gebracht:

    www.der-postillon....agsfrage-nazi.html

  • Wer Nazis wählt ist ein Nazi. Einverstanden, aber weder in Deutschland noch Österreich treten die Nationalsozialisten oder Faschisten als deklarierte Partei bei Wahlen auf. Dürfen sie verfassungsrechtlich auch gar nicht. Daher fühlen sich die meisten Menschen, die extremistische Parteien wählen auch gar nicht als Nazis und durch derartige Etikettierungen verunglimpft.

    • @Peter Alexander Maier:

      In der realen Welt dürfen nach Gründung Parteien in D solange antreten, bis sie auf Antrag verboten werden. Und selbst wenn sie höchstricherlich die Verfassungsfeindlichkeit attestiert bekommen, heißt das noch lange nicht, dass sie verboten werden. Siehe NPD.

    • @Peter Alexander Maier:

      Plädieren sie wirklich dafür den Etikettenschwindel und die Selbstverharmlosung der AfD für bare Münze zu nehmen und den Umstand eines bislang nicht erfolgten Verbots als Gütesiegel für demokratische Gesinnung und Verfassungstreue?

  • „Wer Nazis wählt, ist ein Nazi“, klingt wie „Wer Drogen User ist, ist Drogen Dealer, ohne zu vermitteln, dass Nazis wie Drogen Dealer mit Verheißungen von individueller wie völkischer Glückseligkeit unter falscher Flagge getarnt als Biedermänner mit propagandistischem Elan und Furor von nebenan als Brandstifter auf Werbetour unterwegs sind, Verantwortlichkeiten unkenntlich zu machen. Wurzeln Faschismus sind historisch in dynastisch europäischen Monarchien vor und nach 1. Weltkrieg 1914-1918 und in ihnen folgenden Gesellschaftssystemen wie Militärjunten, die Weimarer Republik zu suchen, die mehr oder weniger präsidial von Ausnahmezuständen, Notverordnungen, s. NS Staatsrechtler Carl Schmitts (1888-1985) politische Theologie „Formierter Gesellschaft“ nach dem Führerprinzip vom Freund-Feindrecht Schema geprägt sind ( s. Ludwig Quidde (1859-19419) Schriften „Cäsarenwahn“, „Geschichte Pazifismus“, 1894, Friedensnobelpreisrede 1927, brit. Journalisten, Politiker; Gründer Magazin „Foreign Affairs“ Edmund Dene Morel (1873-1924 Schrift „Das Gift, das zerstört“, 1922, Stephan Malinowski Buch „Vom König zum Führer“ 2004, sich teilweise oder absolut Entwicklungen 19. Jahrhunderts verweigerten, Organisationsformen, Zuständigkeiten internationaler Politik, zivilgesellschaftlicher Organisationen wie Gründung Völkerbundes 1920 zu verweigern, wie gegenwärtig. Bedeutung supranationaler Organisationen wie UNO, WTO, WHO, IWF, UNHCR zugunsten informeller Formate wie G 7 bis 20, Weltwirtschaftsforum Davos u. a. bilaterale Formate marginalisierten, damit deren Reformen gegenstandslos bleiben?



    Das Drama ostdeutscher Bevölkerung bleibt, nach 1990, dass sie vom staatlich verordnet real-existierenden Kollektivismus in Gesellschaft, Politik, Wirtschaft, Betrieben, Verwaltung, LPGs, VEBs, Kombinaten, die zumindest als Spiegelstriche der Teilhabe an demokratischen Verhältnisse auf dem Weg in Sozialismus galten, insbesondere in der Wirtschaft mit Blick auf Teilhabe unterfordert ins Leere fielen.

  • Abgestumpfte Waffe



    Den meisten die AfD wählen ist es in der Zwischenzeit völlig egal, daß man sie Nazis nennt. Man kann sie mit dem Begriff "Nazi" weder beleidigen, noch provozieren.



    Wir haben also nach der obigen Definition „Wer Nazis wählt, ist ein Nazi“ aktuell 20% "Nazis" in Deutschland und jede Woche werden es mehr?



    Echt, ist das wirklich so?

    • @Rudi Hamm:

      Bezeichnenderweise können AfD-Wähler einem niemals eine Antwort auf die Frage geben, was für sie persönlich denn eigentlich zu rechtsextrem ist und wo sie die Grenze ziehen.

      Denn sie wollen diese Abgrenzung gar nicht, bzw. ist sie ihnen egal. Sie tun zwar beleidigt, wenn man sie Nazi, Faschist oder Rechtsextremist nennt, aber wenn man sie auffordert, sich nach rechts abzugrenzen, reagieren sie auftrumpfend bis hilflos.

    • @Rudi Hamm:

      “Den meisten die AfD wählen ist es in der Zwischenzeit völlig egal, dass man sie Nazis nennt.”



      Das Fatale daran ist doch, dass über die Jahrzehnte hinweg das Wissen und die Erinnerung daran verblasst, wofür die Bezeichnung Nazi bzw. Nationalsozialismus steht.



      Wie Nationalismus, Antisemitismus und Rassismus (und es ist doch ersichtlich, dass alle diese Phänomene zumeist zusammen auftreten und zusammengehören) wieder zu “normalen” - und nicht gesellschaftspolitisch geächteten - Bezeichnungen werden, so verhält es sich dann auch mit der Etikettierung von Gruppen oder Einzelpersonen als Nazi.



      Das gilt in beide Richtungen: für die, die alles und jeden als Nazi oder Faschisten etikettieren, was nicht in ihr Weltbild passt, aber auch diejenigen, bei denen alle Hemmungen fallen und die - aus welchen Motiven auch immer - eine offensichtliche Nazi-Partei wie die AfD wählen. Dafür gibt es keine Ausrede oder Entschuldigung.



      Und wie ich kein Verständnis für die Debatte habe, ob nun die Ampel oder die Unionsopposition “schuld” am Aufstieg der AfD habe, so wenig kann ich die Diskussion nachvollziehen, ob alle (oder nur einige) AfD-Wähler Nazis sind oder nicht.



      Gelangt der Faschismus erst einmal an die Macht und legt sein undurchdringliches autokratisches Terrornetz über die gesamte Gesellschaft, sind diese Fragen nämlich obsolet geworden.

    • @Rudi Hamm:

      Wieso sollte es nicht so sein?

  • Der Hauptgegner (oder Hauptfeind) der Afd-Wähler sind "die Grünen".

    Die meisten AfD-Wähler im Osten kennen kaum welche. Viele im Osten lesen täglich die BILD.

    Diese Zeitung hetzt jeden Tag gegen Politiker, die sich für den Klimaschutz und für Migration einsetzen. Sie verdreht Tatsachen, lässt Fakten einfach weg, behauptet Dinge, die einfach falsch sind.

    Warum macht BILD das? Sie will damit Ängste schüren, nämlich Ängste vor teuren Heizungen bzw. steigender Kriminalität.

    Was nützt der BILD das? BILD will Geld verdienen und die verängstigten Menschen kaufen weiterhin BILD.

    Früher gab es große Proteste gegen die Springer-Presse. Das ist lange her, aber das heißt nicht, dass es nicht wieder Zeit wäre gegen diese Art der Berichterstattung zu protestieren.

    • @Diogeno:

      "Viele im Osten lesen täglich die BILD."

      Mag sein, aber eben nicht mehr als im "Westen". Die Auflage und Reichweite der Bild ist in den alten Bundesländern im Schnitt sogar größer als im Osten.

      Als Beispiel mal Dresden und Bremen herausgepickt, weil die ungefähr die gleiche Einwohnerzahl und -dichte haben.

      Dresden: Einwohner 563.311 (2022)



      Auflage 20890; Reichweite 126000

      Bremen: Einwohner 569.396 (2022)



      Auflage 31069; Reichweite 289000

      www.mediaimpact.de...olio/bild-regional

    • @Diogeno:

      Wenn man die Leute allesamt für intellektuell unselbstständig und so manipulierbar hält, dass sie für ihre Entscheidungen eigentlich nicht verantwortlich sind, ist das doch letztlich das beste Argument dafür nach paternalistischen starken Mann zu rufen der ihnen Denken und Verantwortung abnimmt. Darauf sollte man sich nicht einlassen. Die Leute wählen rechtsradikal weil sie eine rechtsradikale Politik wollen.

      • @Ingo Bernable:

        Man kann doch manipulierbar und dennoch eigenverantwortlich sein, unter dieser Prämisse funktioniert Werbung.

  • Guter Artikel danke

  • "Aber auch hier wird so getan, als wenn AfD-Wähler arme, verirrte Bürger sind. Aber das stimmt nicht: Wer Nazis wählt, ist ein Nazi."

    Und was schließen wir dann aus 65% für Erdogan? Urteilen wir die auch so pauschal ab, oder differenzieren wir hier weiter, weil es sich schäbig anfühlt dieses Maß auch an andere anzulegen? Und wenn dem so ist, was sagt das über uns aus?

    Eine Protestwahl ist Demokratieverachtung, aber sie ist eben genau keine Zustimmung zum Parteiprogramm. Ich hege einen sehr nachhaltigen Groll gegen Protestwähler und ich nehme an, dass ein Großteil des AfD Hochs genau darauf zurückzuführen ist. Aber ich kann sie kaum als Nazis/Neonazis/Rechtsextreme/... bezeichnen, denn diese Menschen würden die AfD nicht aus Protest wählen, sondern weil die AfD im Parteienspektrum die beste Wahl für sie ist.

    • @Questor:

      Bei denen die AKP gewählt haben dürften auch ziemlich viele türkische Faschisten von den grauen Wölfen dabei gewesen sein, genau so ein eklig wie biodeutsche Nazis.

    • @Questor:

      Wer seit Jahren immer wieder Protest wählt ist längst ein Stammwähler. Und wer Faschisten wählt - aus welchen Motiven auch immer - kann kein Demokrat sein.

      • @Ingo Bernable:

        Ich gehe da noch weiter: Wer Protest wählt ist kein Demokrat.

        Wer die Demokratie sabotiert um der eigenen Unzufriedenheit Luft zu machen, kann - aus welchen Motiven auch immer - kein Demokrat sein.

        Man könnte sogar fragen ob die Wahlverweigerung bereits ein Angriff auf die Grundprinzipien der Demokratie ist. Aber "kein Demokrat zu sein" macht Wähler nicht zu Faschisten

  • Mir werden die Worte "Nazi" und "Faschismus" oft zu leichtwertig benutzt ohne deutlich zu machen, welche konkreten Haltungen und Überzeugungen heute dahinter stehen.

    Für mich ist "Faschismus" die italienische Variante unter Mussolini von 1922 -1945 und die Zeit in Deutschland von 1933-1945 mit allen historisch bekannten fürchterlichen Ereignissen.

    Die Worte Faschismus und Nazi werden so selbstverständlich benutzt, als wüßte jeder was damit gemeint ist, das ist aber nicht so. Am Ende sind es nur verkürzende kraftlose Labels, die nur die Möglichkeit bieten den anderen zu diskreditieren.

    Ich finde man sollte die Haltungen klar und konkret benennen: die AFD Anhänger sind gegen den Zuzug von Ausländern, gegen die Globalisierung, gegen die EU und gegenden Euro, gegen den Klimaschutz. Sie wollen einen abgeschotteten Nationalstaat, mit biodeutsche Bevölkerung und einer nationalen Währung.

    Wie das in einer alternden Bevölkerung und den Auswirkungen der Klimakrise funktionieren soll ist schleierhaft.

    Ich denke wir sollten die Begriffe "Nazi" und "Faschismus" für eine zeitlang einmotten und stattdessen konkrete Haltungen und politische Ziele aufdecken und aufzeigen, welchen Preis die für die Gesellschaft hätten.

    • @Paul Schuh:

      Mit "Nazi" wäre ich auch vorsichtig. Aber wenn man jetzt noch die völkische Grundarchitektur bestrachtet, die die AfD - und nicht nur beschränkt auf den "Flügel" - von Mussolini übernimmt, und die Unterstützung für den ganz unzweifelhaft faschistisch agierenden Putin, dann liegt man mit "faschistisch" näher an der Realität als z. B. mit "national-konservativ", finde ich.

    • @Paul Schuh:

      Ich verstehe deinen Kommentar nicht, denn du nennst ja selbst wesentliche Punkte:

      "Ich finde man sollte die Haltungen klar und konkret benennen: die AFD Anhänger sind gegen den Zuzug von Ausländern, gegen die Globalisierung, gegen die EU und gegenden Euro, gegen den Klimaschutz. Sie wollen einen abgeschotteten Nationalstaat, mit biodeutsche Bevölkerung und einer nationalen Währung."

      Es geht nicht nur um einen Zuzug von "Ausländern", sondern auch um eine Ausweisung all derer, die nicht in das Bild einer "biodeutschen" Bevölkerung passen (Stickwort Rückführung). Versteckt geht es um eine klare Blut und Boden Mentalität, die nicht nur rassistisch sondern auch biologistisch ist. Dein verwendeter Begriff "biodeutsch" ist dies übrigens auch, denn was sollte "biologisch deutsch" sein. Eine Staatsangehörigkeit ist sicher nicht biologisch begründbar. Zumal eben auch hier geborene Menschen mit Migrationsgeschichte raus sollen. Hinzu kommt eine klare Hierarchisierung. Auch die Abschottung und der Fokus auf den eigenen Nationalstaat passt zu dieser Reinheitsideologie.

      Was braucht es denn noch, um als "Neo Nazi" bezeichnet zu werden? Dass die AfD KZs bauen will?

      Abgesehen davon gibt es öffentlich bereits solche Fantasien. Politiker:innen sollen "entsorgt" werden, Linke "in den Dreck" geworfen und bedroht werden. Es wird von "Jagd" und Aufräumen gesprochen. Das ist genau das, was man damals nach der Machtergreifung praktisch getan hat.

      Und du schlägst vor, dass man das begrifflich nicht so benennt? I don't get it. Von mir aus könnte man al die "Protest:wählerinnen" eben Neo Nazi Sympathisant:innen nennen, aber am Ende ist es gehüpft wie gesprungen.

      • @White_Chocobo:

        Der Unterschied ist, dass das Benennen Argumente zu Tage fördert, während die Bezeichnung eines anderen als Nazi zu nichts führt und kein Argument ist.

        Nehmen wir an es äußert Ihnen gegenüber ein AFD-Wähler: "Ich habe die AFD gewählt, weil Deutschland ausgewiesene Ausländer nicht abschiebt. Ich möchte, dass das bestehende Recht konsequent angewandt wird." Ist das ein Nazi? Aus Sicht vieler hier im Forum möglicherweise schon. Man könnte ihn auch als Demokrat bezeichnen, da er demokratische Gesetze anwenden möchte. Also was bringt es Ihnen, diesem Menschen das Label "Nazi" aufzudrücken? Vielleicht wäre es zielführender zu erwidern: "Die AfD will viel mehr als das. Es sollen auch Menschen, die bereits einen Deutschen Pass haben, ausgewiesen werden, da die Eltern Türken waren. So jemand wählen Sie mit Ihrer Stimme."

        • @Strolch:

          Anschließe mich hinsichtlich der konkreten Benennung der Ziele der AgD.



          Hinsichtlich der Frage, wer sich darum kümmern muss, tritt das Hauptproblem auf. Jemand wie ich, der zwar ohne Probleme den „Ariernachweis“ führen könnte, aber wegen öffentlich geäußerter politischer Einstellungen kein Gespräch mit einem AgD-Wähler führen kann, weil jeder Ansatz in wilden Anfeindungen untergeht, wird das nicht sein können. Das müssen schon die Konservativen machen; meinesgleichen bleibt, mich zu schützen, so gut es geht.



          Und dann kommt auch das Problem mit dem Beispiel dazu. Mir gegenüber sagt ja niemand, dass er die AgD gewählt habe, weil die ausreisepflichtige Ausländer abschieben wollten (übrigens im Unterschied zu eher mittigen CDU-Kommunalpolitikern). Von AgD-Wählern werde ich als „Dieb“ und „Volksverräter“ beschimpft, mit Tiraden und Versatzstücken aus Springer-Fake-News überzogen, die auf Telegram geteilt wurden, und ein Überfahren mit dem Auto angedroht. Das sind dann eben doch Faschos!

      • @White_Chocobo:

        Die AFD heute könnte man als "reaktionäre, unsolidarische Nationalisten" bezeichnen, die wissenschaftliche Erkenntnisse des Klimawandel leugnen und die ökonomische Expertise von Fachleuten und CEOs negieren, das Globalisierung und Kooperation der Staaten für weltweiten Wohlstand gesorgt hat, jedenfalls ist der Wohlstand höher, als wenn alle Länder sich abgeschottet hätten. Nur als Beispiel: Ein Smartphone von Siemens aus Deutschland, ohne amerikanisches Know-How und asiatische Werkbank würde 5000 Euro kosten und wäre nur für die wenigsten erschwinglich.

  • " Alle De­mo­kra­t*in­nen müssen zusammen stehen und sagen: Na gut, wenn die 30, 40 oder 50 Prozent haben, müssen wir die andere Seite sein. Wir müssen sie ausschließen. Ich bin weniger für Verbote. Die haben zwar zur Folge, dass einige Menschen sich abwenden, aber andere radikalisieren sich auch. Das gesellschaftliche Problem aber wird nicht gelöst."



    Mir erschließt sich nun aber auch nicht wie man durch den Ausschluß einer großen Minderheit bis zur Hälfte der Bevölkerung Probleme löst.



    Der Zusammenschluß der Demokraten wirkt wenig glaubwürdig wenn man sich direkt nach der ,verlorenen Wahl gegenseitig den Schwarzen Peter zuschiebt, statt ruhig und sachlich zu diskutieren.Wie unter Demokraten eben! ;-)



    Die "Brandmauer" dürfte langfristig ein ähnliches Schicksal erleiden wie der "Antifaschistische Schutzwall".

  • Am Schluss wird's etwas widersprüchlich: Da sollen wir die Rechten marginalisieren, ignorieren und verachten. Aber wenn Friedrich Merz genau das tut, indem er den inhaltlichen Fokus eben NICHT auf den vermeintlichen Nemesis von Rechts legt sondern auf seine Oppositionsarbeit gegen die Bundesregierung, dann ist das ein Riesenfehler. Wie denn nu?

    • @Normalo:

      Der Fehler liegt darin, dass Merz (Spahn, Söder, Aiwanger,...) in die selbe thematische Kerbe schlagen wie die AfD, anstatt sich mit einem anderen Konservativismus von diesen Rechtsextremen abzugrenzen. Wer wirklich glaubt, die Grünen seien das größte Problem, der positioniert sich eben auf Kurs der AfD und hofft, dass man hier Wähler:innen (zurück-) gewinnt.

      Die Union könnte bzw. müsste beides tun, eine Variante bürgerlichen Konservativismus anbieten, der sich ganz klar von den Rechtsextremen der AfD abgrenzt und hier eine deutliche Linie zieht und der gleichzeitig die Konservativen von FDP und Grünen anspricht (und ja, auch die Grünen haben Schnittmengen mit der Union, sonst könnten sie z.B. in BaWü nicht derart regieren).

      Auf diese Art könnte eben beides gelingen: Abgrenzung nach (noch weiter) Rechts, aber gleichzeitig ein Programm, dass auch in anderen Lagern nach Wähler:innen fischt. Wenn man aber selbst entsprechend rechts-populistisch tickt, scheint das als Strategie eben nicht angezeigt und einige Politiker:innen der Union sympathisieren ja auch mit AfD Positionen (siehe Werteunion etc.).

      • @White_Chocobo:

        Auch Teile der Linkspartei um Wagenknecht sehen die Grünen als größtes Problem. Und ja dafür wird sie von AfDlern gefeiert, aber auch eine Menge Linker sehen es so.



        Auch die FDP hat ein großes Problem mit Grün, da diese ein Fundamental unterschiedliches Verständnis von der Funktionsweise eines Staates haben.



        Ordnungspolitik vs. Freiheit des einzelnen

        Ich finde es darüberhinaus schon verquer der Union vorzuschreiben, das sie keine Deckungsgleichen Ziele wie die AfD haben darf.



        Weil die AFD gegen Gendern ist, darf die Union das dann nicht, weil das ja dann AfD sei.



        Soll die CDU bald behaupten die Erde ist eine Scheibe, weil auch die AFD glaubt das die Erde rund ist? Einfach um um sich abzugrenzen?

        Man kann die CDU ablehnen, aber ihr doch nicht vorwerfen eine Meinung zu haben, welche auch die AFD hat. Zum anderen hat Merz im Gleichen Statement die AFD als Feinde des Staates bezeichnet hat.

  • Nach dem Krieg wurde im Westen das 'System' geändert und die Leute behalten, in dem Wissen, das die 'Mohrrübe' nur nah genug vor den Augen hängen muss um groß zu erscheinen.



    Im Osten wurden die Leute 'ausgetauscht', aber das System (des Autoritären) beibehalten.



    Da die 'Mohrrübe' nur eine "Held der Arbeit" Auszeichnung war, bleib die Beweglichkeit (im Handeln und Denken) auf der Strecke.

  • Sehr gut. Das ist es. Auch einigen Linksextremisten ins Stammbuch geschrieben. Hallo Sara.

    • @Konfusius:

      Zarenknecht ist rechtspopulistisch, das verstehen ihre Anhänger alle.

  • "Wer Nazis wählt, ist ein Nazi."



    Genau auf den Punkt gebracht.



    Ohne jegliche Duselei und Erklärungsversuche.

  • Zur Brandmauer: da muss man auch die Medien in die Pflicht nehmen. Es ist unfassbar, was es z.B. auf den Facebook-Seiten von SPIEGEL, Tagesspiegel, BILD usw. für Kommentare gibt.- Innerhalb weniger Jahre wurden die Grenzen des Sagbaren massiv verschoben. Da wird herzlich über 500 Ertrunnkene gelacht und Leute posten sowas wie "500 Vergewaltiger weniger, sehr gut."

    Und die Social Media Redakteure der jeweiligen Medien tun NICHTS. Sie beantworten nicht mal E-Mails zu diesem Fakt.

  • 6G
    676595 (Profil gelöscht)

    Kenn ich. Warm geredet, und es sprudelt aus einem heraus. Aber was ist denn die nächste Stufe der dann Unbeachteten, was kommt nach der Ignoranz? Die Ohnmacht? Die Wut? Die unkontrollierte Gewalt? Und was geschieht, wenn nach demokratischen Regeln eine Mehrheit für Braune Parteien entsteht? Was geschieht mit einem Menschen, der ein Thema absolut im Fokus hat, der die Behandlung dieses Themas über alles andere stellt und der keine Antwort von den demokratischen Parteien bekommt oder an die Antwort vor der Wahl glaubte und nun das genaue Gegenteil erlebt hat?

    Stellen wir uns vor, dass die braunen Parteien verboten werden. Stellen wir uns weiterhin vor, dass deren potentielle Wähler den Wahlen dann fernbleiben. Wenn dann das Wahlergebnis mit einer Beteiligung von z. B. unter 50% entsteht, wo bleiben die Braunen, was machen die?

    Ich werde mich hier nun nicht über die Möglichkeiten auslassen, diesen fatalen Kreislauf zu unterbrechen, nur so viel: Die politische Aussichten, in Deutschland und weltweit, sind nicht positiv und die mangelnde Weitsicht (Krieg, Flucht, Vertreibung, Hunger, Armut mit allen Heucheleien) der Politik liefert keine guten Argumente.

  • "Behinderte Menschen wurden in der DDR wie im gesamten Ostblock überwiegend weggesperrt."

    Das galt übrigens auch für psychisch Kranke. Es gab nur sehr wenige Psychotherapeuten und Psychiater in der DDR, erstere arbeiteten zumeist im kirchlichen Umfeld.

    Denn so wie beim Faschismus fehlte offiziell im Sozialismus die Voraussetzung für psychische Probleme. Der neue Mensch im Sozialismus war ja per definitionem allzeit happy.

  • "Immer wenn wir in der DDR mit ihnen unterwegs waren, haben wir das Gleiche erlebt, egal ob es im Erzgebirge, an der Ostsee oder in Berlin war. Überall wurde uns hinterhergerufen: „So was hätte es früher nicht gegeben“, „Das hätte der Führer aber anders bereinigt“, „Da hat der Führer wohl was vergessen“ und Ähnliches." - ich bin der Bruder einer stark körperlich und geistig behinderten Schwester und habe in Jena gelebt – es stimmt, dass die DDR Behinderte lieber versteckt hätte und die ganze Betreuung und "Unterbringung" von Behinderten sofern sie nicht im Rahmen kirchlicher Einrichtungen stattfand, nicht gut war, aber einen Kommentar auf den Führer habe ich in Bezug auf sie nie gehört. Was mir bei all diesen Blickwinkeln aus dem "Westen" auf den "Osten" viel zu kurz kommt, ist was in den Wendejahren passiert ist. Da bracht fast die komplette Jugendarbeit weg und Rechte, die aus dem Westen kamen und im Osten Strukturen aufgebaut haben, haben "Kinder- und Jugendarbeit" gemacht. In vielen Orten war das das einzige, was es noch an Kinder- und Jugendarbeit gab. Und nun sind diese Kinder und Jugendliche groß und wir wundern uns, dass sie rechtes Gedankengut haben. Hinzu kommt, dass es viel zu viele Wendeverlierer im Osten gab, solche Leute haben Wut im Bauch – was ich nicht so verwunderlich finde, wenn man die gesamte Lebensleistung der Leute über Nacht vernichtet. In meiner Schulklasse gab es keine Rechte, aber es gibt heute AfD-Wähler unter ihnen. Es wäre schön, wenn sich mehr Leute die Frage stellen würden, was nach der Wende so alles schief gegangen ist, dass sich das so entwickeln konnte, aber das wird so oft ausgeblendet. Unser Politikbetrieb löst kaum Probleme, das ist noch einermaßen erträglich, wenns einigermaßen läuft, das ist unerträglich, wenn wenig läuft und im Osten lief nach der Wende zunächst nicht viel.

    • @Lee Ma:

      In einigen Punkten stimme ich Ihnen zu. Aber nicht in allen. Es sind Legenden, irgendwie. Es gab doch auch viele Vorteile durch die Wende, Reisefreiheit, Konsum usw. Freiheit ist das wichtigste und : es gibt Freiheit nicht ohne Bürde, reimt sich auch gut auf Würde. Die Nazis=würde-los. Ohne Respekt vor der Menschenwürde, auch der Behinderten.

    • @Lee Ma:

      Erklärungsmodelle haben wir genug gehört. Sie erklären manches, aber entschuldigen tun sie nichts.



      Selbst wenn irgendein Idiot meine Kinder ermordet und nicht nur die Jugendarbeit einstellt, wähle ich deswegen noch lange nicht die Nazis. DAFÜR gibt es keine Entschuldigung. Da kann man erklären, so viel man will.



      Es lenkt eher ab von der realen Gefahr, das sind die Nazis, nicht die Einwanderer, nicht die Genderer, nicht die Behinderten.



      Wer Nazis wählt, sollte entsprechend behandelt werden, sprich: kein Fussbreit den Faschisten. Für wehret den Anfängen ist es ja schon viel zu spät.

    • @Lee Ma:

      Und das mit der Jugendarbeit...ich selbst kannte und kenne niemanden, der in den 1980ern oder 90ern auf Jugendarbeit angewiesen war. Das war etwas für sozial schwächere, in unserer Stadt "die Hauptschüler". Die gingen in den Jugendtreff, der Rest brauchte keine staatliche oder sonstige Jugendarbeit.

      Im Osten waren und sind aber auch Gymnasiasten Nazis. Das war und ist nicht einfach nur ein soziales Problem, bzw. ein Versagen "des Staates".

      • @Suryo:

        Jugendarbeit =Messdiener, DLRG, Sportvereine, Konfi-Freizeiten, etc.

        Alles, was es bei uns im Westen gab und gibt, im Osten aber nur in der und mit der FDJ (ja es gibt vielleicht einen Fußballverein, aber sonst nichts, in den meisten Orten) -weil alles, was nichts mit der Partei zu tun hatte als potenziell oppositionell und damit als gefährlich galt (für die SED).

        Das ist dann schlagartig weggefallen und manche rechte Organisationen, (die sich aber nicht unbedingt als solche offen zu erkennen gegeben haben) haben dann vielfach die Lücke gefüllt.

      • @Suryo:

        Kann ich bestätigen. Ich habe mit 15 durch ein vom Jugendamt in meinem Gymnasium organisiertes Seminar zur Drogenprophylaxe überhaupt erst erfahren, dass es in unserer Kleinstadt, keine 200 Meter von meiner Schule entfernt, so einen Jugendtreff gibt. Bin dann einmal dort gewesen und nie wieder. Das war nix für "uns".

    • @Lee Ma:

      "...was ich nicht so verwunderlich finde, wenn man die gesamte Lebensleistung der Leute über Nacht vernichtet."

      Ich kann das mit der Lebensleistung nicht mehre hören. Kein einziger Westdeutscher, der nach Jahrzehnten entlassen wurde, weil das Werk dichtgemacht hat, hat jemals irgendwie gemeint, dass damit seine "Lebensleistung" "vernichtet" wurde.

      Diese ganzen Erklärungen und Rechtfertigungen ändern nichts daran, dass, wer Nazis wählt, Nazi ist.

      • @Suryo:

        Das hat evtl. damit zu tun, daß es im Westen keine Volkseigenen Betriebe gab. Als Wessi kann ich nicht beurteilen, inwieweit diese Erzählung von den DDR Arbeitnehmern verinnerlicht wurde, aber eigentlich Wird ja alles mögliche von vielen geglaubt, wenn es nur oft genug erzählt wird. Im Westen war den Leuten schon sehr bewusst, wem der Laden gehört, in dem man arbeitet.

        Und daß nach der "Wende" nicht mehr viel an ostdeutscher Wirtschaft in Ostdeutschland übrig geblieben ist, hat da sicher nicht geholfen.

        Ich sehe sehe es auch so, daß Rechtsaussene rechts aussen wählen, aber rechte Gesinnung und Verlusterfahrungen schließen sich ja nicht aus.

  • Danke und es sei an den Satz von Kurt Schumacher erinnert:



    “Rotlakierte Faschisten!“



    & das in Kombi mit - etwas älter -



    “Na die sind doch schon hinter der roten Fahne herjeloofen! Als da noch keen Hakenkreuz druff war - wa!“



    Das als Folie plus “Anmerkungen zu Hitler“ von Sebastian Haffner.

  • Wer die AfD wählt, ist ein Egoist, der sich einer Gruppe anschließt, und mit Ihnen sein Glück auf Kosten der anderen (Feinde) sucht. Das geht natürlich schief. Jeder kennt die Bilder von der Erde 🌎 aus dem Weltraum und weiß um den Klimawandel, aber Wissen ist gegen Gefühle machtlos.

  • Der letzte Abschnitt drückt das Gesamtproblem des Artikels auf.

    "Die Gesellschaft sollte sich auf keinen Fall Debatten von Faschisten aufzwängen lassen. Zur AfD-Debatte ums Gendern sollte man sagen: Das sind marginale Geschichten, ihr bauscht das nur auf. Ein Konservativer sollte antworten: Ich selber will nicht gendern, aber das kann trotzdem jeder so machen, wie er will. Punkt. Wenn man diesen Diskursen zu viel Raum gibt, wertet es die AfD auf. Lass die reden. Wir sagen als Demokraten: Das gehört zur Freiheit dazu und gut ist."

    Grundannahme: Ich bin besser als Du. Ich hab Recht und Du bist doof.



    Oder haben Sie schonmal von einem Gender-Befürworter gehört: "Kannst Du machen wie Du willst."? Eher nicht. Aber die Gegenseite soll das so sehen? Kann nicht funktionieren.

    Dieses (im Artikel geforderte) "Ausschließende Ignorieren", das macht die Gegenseite am Ende stärker.



    Zwar bleiben bei jedem einzelnen Thema nur ein paar "draußen" stehen, aber dieses draußen-stehen vereint dann über die Themen hinweg. Deswegen gabs bei den Coronaprotestenten diesen (schwer nachzuvollziehenden) Mischmasch von Hippie, über Ärzte bis zu den Neonazis. Jeder einzelen hat sich ausgeschlossen und angegriffen gefühlt, aber aus verschiedenen Gründen. Nur der Ausschluss ansich hat sie vereint.

    Wir brauchen ein integrierendes Ignorieren - die Freiheit ist die Freiheit des anders Denkenden - egal wie dämlich seine Meinung ist. Ich muss die Gemeinsamkeiten suchen und fördern - dann und nur dann - kann ich den Rest ignorieren.



    Und nochmal zur Sicherheit, damit ich nicht missverstanden werden - Strafttatbestände sind keine Meinung!

    • @Diana Klingelstein:

      Ich bin für das Gendern, überlasse jedoch jedem Menschen seine oder ihre Meinung.

      Sprache ändert sich, hieraus einen Kulturkampf zu machen ist einfach nur ermüdend.

      Wissen Sie was lustig ist...?

      Auch Friedrich Merz gendert.

      Oder sagen Sie zu einem männlichen Krankenpfleger er sei "Krankenschwester".



      Oder würden Sie einen Sekretär eine Sekretärin nennen? Oder einen Mann eine Putzfrau?



      Warum sind Männer keine Stewardessen?

      Gendern gibt es schon lange... aber nur für Männer.

      Wie gesagt... "Sprache ändert sich".

      • @sociajizzm:

        Falsch. Der Schwenk von der Krankenschwester zum Krankenpfleger ist kein gendern, sondern eine Movierung.

        Dagegen hat außer manchen Deppen von der AfD niemand etwas. Gendern beinhaltet aber nunmal den Stern, den Glottisschlag oder etwas ähnliches.

        Davon mal abgesehen: Wenn eine Movierung bereits gendern ist, können wir ja komplett mit dem Stern, dem Glottisschlag oder etwas ähnlichem aufhören.

        Wenn wir uns darauf einigen können, dann ist ja alles gut.

      • @sociajizzm:

        Komisch, ich kenne auch Ärztin, Lehrerin, Schülerin etc.



        Ärztinnen, Lehrerinnen, Schülerinnen etc.

        Eine Gruppe Frauen wurde schon immer als Frauen kenntlich gemacht in der Sprache. Eine einzelne Frau ebenso.

        Insofern ist dein Hinweis nichtssagend.

        Wenn man im Flieger von dem Boardpersonal spricht, dann nennt man sie im allgemeinen Stewardess, also die weibliche Form. Nirgends wird der Begriff Stewards benutzt.

        Im Krankenhaus wird auch im Allgemeinen von Krankenschwestern gesprochen bei gemischten Gruppen, außer es werden nur Männliche angesprochen. Ebenso heißt das Büro und Aufenthaltsraum Schwesternzimmer.

        Dein Beitrag war insofern ein Eigentor, denn Stewardess und Krankenschwester sind eben Beispiele wo die Feminine Form auch den Mann mit meint und dominant ist.

    • @Diana Klingelstein:

      Dass die deutsche Linke es inzwischen schwer nachvollziehbar findet, dass Menschen das Selbstbestimmungsrecht über ihren Körper und seine Unverletzlichkeit wichtig findet,ist vielleicht Teil des Problems. Aber ansonsten Zustimmung.

  • "Wenn Merz als Schlussfolgerung aus dem Sonneberg-Desaster die Grünen als Hauptfeind in den Mittelpunkt stellt, bestätigt das genau das Treiben der AfD."

    Wenn er das denn getan hätte. Merz sagte, die Grünen seien "der Hauptgegner in der Bundesregierung". Die AfD dagegen bezeichnete er im selben Beitrag als "Feind der Demokratie".

    Wenn jetzt jemand daraus konstriert, dass er "die Grünen als Hauptfeind in den Mittelpunkt stellt", bestätigt das nur das Treiben der Teile des linken Spektrums, die sämtliche Kräfte rechts von ihnen zu Nazis zu erklären, um sie für unwählbar zu erklären.

    • @Meister Petz:

      Was an Merz stört: Seine Äußerungen wirken reichlich verkürzt. Die AgD und ihre Wähler vertreten doch (und das ist ja nur EIN Beispiel und nicht mal von Höckler selbst), dass die Ermordung von Zigmillionen Juden, Sinti, Roma, Kommunisten, Sozialisten, ..., kurzum: zigmillionenfacher Mord eine unbedeutende Kleinigkeit, ein „Vogelschiss“ seien. Und sie insinuieren zumindest, dass man das mit den Grünen fortsetzen sollte. Das ist mit „Feinde der Demokratie“ doch wohl ungenügend beschrieben.



      Zugleich erklärt er eine demokratische Partei insgesamt – ohne auf Inhalte einzugehen – zum Hauptgegner. Was meint er denn damit? Wie unterscheidet es sich davon, dass die AgD besonders gegen die Grünen hetzt? Hat Merz das in seinem Beitrag oder sonstwo mal erläutert?

    • @Meister Petz:

      Sie haben offensichtlich das Problem nicht erfasst, können oder wollen das auch gar nicht. Es ist nicht das "linke Spektrum", dass die Demokratie abschaffen will. Die rechtsradikale AfD will unsere Demokratie zerstören und Teile der Unionsparteien helfen ihnen dabei, indem die Grünen zum Hauptgegner erklärt werden und so die Äußerungen der AfD Mainstream fähig werden. Wer das nicht erkennt, ist entweder Steigbügelhalter der neuen Nazis, oder selbst einer. @Meister Petz

      • @sedeum:

        "Die rechtsradikale AfD will unsere Demokratie zerstören und Teile der Unionsparteien helfen ihnen dabei, indem die Grünen zum Hauptgegner erklärt werden"

        Die Union will die Grünen ja nicht verbieten, sondern nur bei einer demokratischen Wahl besiegen. Ist das jetzt auch schon undemokratisch?

      • @sedeum:

        Und gleich der nächste, der andere sofort als Nazi bezeichnet...

    • @Meister Petz:

      Naja, etwas unsensibel hat Herr Merz das schon formuliert.

    • @Meister Petz:

      Na - Meister Petz - noch im Winterschlafmodus! Gelle.



      Oder wem wollen‘s ehran 🐻 aufbinden?



      Brille Fielmann - nehm ich an!



      Andere trinken 🍺 🍺🍺 sich den Merz gleich schön! Letzter Halt ☝🏿 Brilon 🌳 •



      “Mein Opa kein Nazi!“ - 🙀🥳 -



      Tja Westfälisch Sibirien -



      Da tut’s 🧠 gern einfrierien! Woll.



      Na toll!

      • @Lowandorder:

        Q.e.d., würde ich sagen. Sie bestätigen genau, was @Meister Petz anmerkte: Der antfaschistische Furor gegen ALLES, was "rechts der Mitte" abgeht, führt zur Unfähigkeit sich, sachlich auseinanderzustzen und einen Grundzusammenhalt unter den demokratischen Parteien zu schaffen (oder enthält dieser Rant von Ihnen auch nur EIN sachliches Argument?). Ok, Sie trauen Merz nicht weiter, als Sie ihn treten könnten, und halten das Sauerland offenbar für insgesamt rechtsversifft.

        DAS ist mal ne intellektuelle Höchstleistung, Euer Ehren...

        • @Normalo:

          Oh Normal - 9 1/2 Jahre Westfälisch Sibirien als VerwRi & aktiv in der Friedensbewegung einschließlich ArbeitslosenIni-Arbeit - sind halt ne etwas fundiertere Suppe - als ehra Nick-Perpetuum mobile.



          Merz & sein Umfeld dort - sind mir hautnah vertraut! Gruselig •

          kurz - Wasse mir unterstellen - richtet sich doch bruchlos gegen euch beide ahnungslosen Grünschnäbel & Rechtspaddler => immer im Kreis ⭕️ rum! Schlicht zum tüddelig werden! Wollnich.

          Na Mahlzeit

          • @Lowandorder:

            Anders gewendet wie mein Deutsch/Geschichtspauker gern treffend anmerkte: “ Man muß ein Ei nicht ganz aufessen, um festzustellen - daß es faul ist!“



            & nochens



            Wenn ehna “Mein Opa kein Nazi!“ -



            Ein brutalstmöglicher Merz-Spruch kein Argument ist! Woll.



            Dann kann ich ehna aufgrund der Aktenlage - dokumentiert bei Wiki & angeführt ua in mehreren taz Artikeln -



            Ja dann ich ehna auch nicht helfen! Gell



            Entweder sanns ahnungslos oder indolent! Gellewelle&Wollnichtwoll •

            • @Lowandorder:

              Rechtspaddler? Wenn man nur ein Zitat richtig stellt? Na wenn's beliebt...

              • @Meister Petz:

                Ja wie? Doch noch Schlsg in dem Äuglein?



                Och härm.



                Tja - Nachtschicht - heute 03:14 - s.o.



                “Wenn jetzt jemand daraus konstriert, dass er "die Grünen als Hauptfeind in den Mittelpunkt stellt", bestätigt das nur das Treiben der Teile des linken Spektrums, die sämtliche Kräfte rechts von ihnen zu Nazis zu erklären, um sie für unwählbar zu erklären“



                Nix Zitat richtigstellen - sondern ehra Stammtischbrummeln - vermutlich -



                Braunbär - wa! - 🙀🥳 -



                servíce & Gern&Dannnichfür

  • Der Interviewte scheint die deutsche Gesellschaft in Nazis und Nicht-Nazis zu unterteilen. Und die Ursachen für Faschismus sind in Deutschland auch seit dem 19 Jhdt. strukturell verankert. Ein Beispiel für solch eine Struktur gibt der Interviewte nicht preis. Wer oder was im 19. Jhdt. diesen angeblichen faschistischen Strukturanker gesetzt hat, wird ebenso nicht erläutert. Interessant wäre hier auch zu erfahren inwiefern sich Faschismus in Deutschland vom Faschismus in Belgien, Frankreich, Niederlande, Italien, Spanien und vielen anderen Ländern der Erde kennzeichnet. Gerade in Zeiten, in denen die Neuen Rechten ganz Europa seit weit über zehn Jahren mit Wahlerfolgen und z.T. Regierungsbeteiligungen überziehen lässt sich kaum nachvollziehen was Deutschland als faschistische Gesellschaft nun eigtl besonderer macht als z.B Österreich oder Polen. Siehe auch taz.de/Rechte-Regi...n-der-EU/!5879895/. Deutschland hinkt insofern tatsächlich sogar zeitlich hinterher. Insgesamt bewegt sich das Interview im Bereich der persönlichen Meinung und Erfahrungen, ohne fundierte Fachkexpertise.

  • Genau diese Begriffe: „der Transformationsschock, entwurzelt, Trauerarbeit, Demütigung, Wendeverlierer“ (bei Petra Köpping u.v.a.) sind falsch und müssen in ihrer Entstehung kritisiert werden. Die Entlassenen wurden nicht „entwurzelt“, sondern konnten aus dem autoritären Kollektivismus heraustreten. Wollten sie das oder nicht?



    Viele andere ihresgleichen konnten ja auch was anderes werden. Es gab ein riesigen Aufwand an Umschulungen und die BRD investierte alles in die Ostdeutschen, um es ihnen zu beruflich erleichtern.



    Sondern es ist wie bei Dugin und bei Said Qutb der Kulturschock der pluralen Öffentlichkeit, der in Mittweida und Mittenwalde Empörung erzeugt.



    Das hat nichts mit dem Einkommen zu tun.



    Eine plurale Öffentlichkeit ist für mich selbstverständlich. Für ostdeutsche AfD-Anhänger ist die völkische Homogenität selbstverständlich.

    "Demokraten müssen zusammenstehen" oder "John Locke" ist eine auswendig gelernte alte Leier die heißt: "wir Grünen müssen zusammenstehen".



    Das Interview erfolgt nur deshalb, weil "Die Grünen" jetzt sich mit der Mehrheit arrangieren müssen, so wie sie es immer meinen. Und das empfinden sie als unangenehm. Den europ. Asylabschaffungskonsens haben sie aber mitgetragen.

  • "Wenn Merz als Schlussfolgerung aus dem Sonneberg-Desaster die Grünen als Hauptfeind in den Mittelpunkt stellt...."

    Das hat Friedrich Merz nicht getan.



    Bei einem Treffen der Unions-Fraktionsvorsitzenden in Rostock sagte er: „.. werden für uns auf absehbare Zeit AUCH die Grünen die HAUPTGEGNER sein in dieser Bundesregierung".

    Hauptgegner, nicht Feind.



    Auf absehbare Zeit, also vorübergehend. Und nicht ausschließlich.



    Freiheit braucht Wahrheit und dazu gehört in der politischen Debatte auch korrektes zitieren anstatt den Gegner zu delegitimieren. So baut man keine Brücken und bindet keine Bande innerhalb des demokratischen und freiheitsorienierten Lagers.

    • @Phandersaa:

      Ich gebe Ihnen recht und widerspreche doch:



      Wenn man jemanden "AUCH als HAUPTgegner ausruft", kann man das mit dem "Haupt" auch lassen.



      Entweder man hat einen Hauptgegner oder man hat Gegner, aber "auch Hauptgegner" ist ein Widerspruch an sich, und Merz ist Profi genug (sollte man annehmen), dass er genau weiß, wie das verstanden wird. Insofern liegt der Interviewte da nicht so falsch.



      Aber: Merz hat eben auch gesagt, "Hauptgegner in der Regierung" und insoweit macht das dann wieder Sinn, dass die CDU nicht vornehmlich auf die FDP drauf haut, liegt angesichts der FDP-Politik eher nahe.

  • Wer Nazis stoppen will, muss Militanz zeigen, sonst lacht dir der Feind ins Gesicht, bevor er dich meuchelt!

  • „Wer Nazis wählt, ist ein Nazi“. Es ist so schlicht, wie wahr. Frei nach Eribon: jahrzehntelang musste "die Arbeiterklasse" gegen ihren rassistischen Grundreflex links wählen (PDS/DIE LINKE). Das hat sich mit der AfD erledigt. "Wir" Anderen sind immer noch zu oft peinlich berührt, wenn "wir" laut werden müssten gegen die AfD-Nazis. Schickt sich nicht. "Wir" sind nicht so primitiv im Affektiven unterwegs wie "die". Blöd nur, dass die ihr Ding umso slicker durchziehen, je weniger "wir" zu hören sind. Klemperer hat das auch nicht fassen können und hat sich ein Auto gekauft, um überhaupt noch aus dem Haus zu können mit seiner Frau. "Die" wollen "uns" nicht hier haben. Im Zweifel vernichten sie Alle, die ihnen nicht passen. Und ich wette, da sind nicht Wenige von "uns" mitgemeint.

    Lest z.B. das aktuelle "zerborstene Zeit" von Michael Wildt, wenn ihr wissen wollt, wie das nazimäßig ausgerollt wird (die beste Quelle im Buch: einen Nazisse, deren Mann plötzlich als Jude gilt): www.chbeck.de/32436185

  • Wie lösen wir das Gegenteil von Abwehr-Reflexen aus?



    Wie kann Gruppendruck ausgelöst werden mit den Zielen der Öffnung, dem Interesse an Verbindungen mit anderen, Vielfalt und gemeinsamem Eintreten für gleiche Rechte und fortschreitender Kooperation in einer bedürfnisorientierten Ökonomie - ohne Hierarchie, sich lösen von Nationalstaaten?

    • @Land of plenty:

      Diese Abschottungswellen finden sich nun auf gesamteuropäisches Niveau verallgemeinert mit den GEAS-Beschlüssen gegen das Asylrecht.

  • Ich würde es so variieren:



    Gruppendynamik:



    es gibt im Osten mehr als im Westen Menschen, die auf die Aufrufe zur Panik vor einem äußeren Feind reagieren und sich vom auslösbaren Gruppendruck antreiben lassen.



    Bsp.



    - 1961 vor, während und nach dem Mauerbau (Rekonstruktion in dem Buch von Robert Rauh 2021);



    - Die Reaktionen auf den Ruf "Hier läuft ein Kinderschänder frei rum" in einem Stadtteil Leipzigs an einem Samstag nachmittag. Daraus entstand dann aus dem Wohngebiet heraus eine spontane Demo mit mehreren hundert Teilnehmer/innen (Quelle indymedia um 2000, lange her).



    - Die Forderung an die Geschäfte keine Maskenpflicht durchzusetzen während der Coronapandemie, sondern stattdessen das Schild "umarmbar"/ "Hier keine Maskenpflicht" ins Schaufenster zu hängen.



    Dieser Gruppendruck wirkte sich auch auf die Proteste aus.



    Könnte man ja auch "anti-autoritär" nennen: gegen die Eindämmung der Pandemie. Oder gegen die Zuteilung von Geflüchteten nach dem Königsberger Verteilerschlüssel.



    Die Forderung von Frank Richter (ehem. LZpolit.Bild. Dresden "Hört doch zu!" und das Traktat von



    Petra Köpping: "Integriert doch erst mal uns! Eine Streitschrift für den Osten." Ch. Links Verlag, 2018,



    drücken genauso wie die Äußerungen Michael Meyens etwas aus, das ich inhaltlich falsch und unangemessen finde:



    sich als Opfer zu fühlen, überwältigt von der Großen Flut von Außen, Panik vor Veränderung zu bekommen und in summa einen "kollektiven Narzißmus" zu betreiben, so die Kategorie des in London forschenden Teams von Aleksandra Cichocka, halte ich für den Kern der Angelegenheit. Nicht nur auf der Skala rechts-links oder Gehorsam / ungehorsam.



    Cichocka u.a. forschen v.a. zu Polen und Ungarn.

    • @Land of plenty:

      Cichocka, Aleksandra, 2016, Understanding defensive and secure in-group positivity. The role of collective narcissism. European Review of Social Psychology, 27, 283-317



      Cichocka, Aleksandra et al., 2017, On self-love and out-group hate Opposite effects of narcissism on prejudice via social dominance orientation and right-wing authoritarianism. European Journal of Personality, 31, 366–384.



      Cichocka, A. et al., 2016, Does self-love or self-hate predict conspiracy beliefs Narcissism, self-esteem, and the endorsement of conspiracy theories. in Social Psychology and Personality Science 7(2) 157.

      Besonders eindrücklich fand ich das als die taz um 2019 die "Forderung" nach der "Anerkennung der Lebensleistung der Ostdeutschen" weiterleitete (zu 30 Jahren Einheit).

      Wenn jemand Anerkennung bekommt, wie ist das (Axel Honneth)?



      Führen die türkischen jungen Männer mit ihren großen weißen Autos einen Anerkennungskrieg, mit Stolz und Ehre?



      Wie kann man einen "Anerkennungskrieg" gewinnen? Wann ist dieser Kampf dann zuende?



      Dann wenn ich bzw. eine westdeutsche Instanz einem Ostdeutschen ein Zertifikat aushändige: "Hiermit erkenne ich Ihre Lebensleistung an"?



      Es kommt also immer wieder zu solchen Abschottungswellen - mit variiernder Begründung:



      letztes Bsp. 2022:



      "Wir zahlen die Kosten für den Krieg der USA gegen Russland" Schild auf einer Veranstaltung der Linkspartei. Bzw. egal welche Partei.

  • Was mir in dem Interview fehlt: es gab in der späten DDR nicht nur präfaschistische und postfaschistische Strukturen und Tendenzen; die offizielle Politik, die offizielle Ideologie war totalitär und autoritär und hat die Menschen geprägt, wie wir sehen leider bis heute.

    • @Schwarzmaler20:

      In Polen galt die DDR als viel offenkundigerer Nachfolger des NS-Staates als Westdeutschland. Einige Uniformen der NVA standen z.B. unübersehbar in der Kontinuität von Wehrmacht und Waffen-SS.

  • "Ein Konservativer sollte antworten: Ich selber will nicht gendern, aber das kann trotzdem jeder so machen, wie er will."

    Ach, kommen Sie. Den real existierenden Konservativenläuft doch das Wasser im Mund zusammen, wenn Protofaschisten "Gendern verbieten" sagen.

    • @tomás zerolo:

      Das Problem ist in diesen Diskussionen immer der öffentlich-rechtliche Apparat, weil der halt seinen Leuten in vielen Fragen des "normalen" Umgangs Vorgaben macht, um einheitlich richtig - meist im Sinne der aktuellen Vorstellung von politischer Korrektheit - zu agieren und so möglichst niemandem auf die Füße zu treten. Wo man ansonsten über Behördendeutsch, wenn es eher jurstisch bedingt verwurstelt daherkommt, nur die Augen rollt, ist dabei das Gendern und andere ethisch-politisch motivierte Eigenheiten auch immer ein erhobener Zeigefinger, der schon an sich Viele stört. Und das verstärkt sich noch an (Hoch-)Schulen und im öffentlich-rechtlichen Rundfunk, wo dann irgendwann echte Konflikte zwischen speziell geschützten Freiheiten (Meinungs-, Presse-, Forschungs-...), und sprachlichen Vorgaben drohen, wenn letztere strikt durchgesetzt werden.

      Der Übergang ist also fließend. Ein generelles Gender-Ver-(oder Ge-)bot auch im Zivilleben wird niemand fordern, der nicht völlig durchgeknallt ist. Aber innerhalb dieses staatlichen Bereichs kann man von einer strikt liberalen Einstellung ("Alle sollen es so handhaben, wie sie persönlich es für richtig halten") bis zum reaktionären "Der Staat gendert nicht!" oder umgekehrt autoritär-progressiven "Der Staat duldet in seiner Einflusssphäre keine ungegenderten Texte." Alles vertreten sehen und sich mit Allem auch erbitterte Gegner machen - zu ALLEN Seiten.

      Was daher NICHT hilft, ist krampfhaft zu versuchen, diese Vielfalt über einen politischen Kamm zu scheren und Alles bis auf die eigene Ansicht in irgendeine extreme Ecke hinein zu interpretieren.

      • @Normalo:

        Das mit dem Staat haben sie gut erkannt. Die Faschisten möchten mit der Staatsgewalt gegen Andersartige und Andersdenkende vorgehen; die freiheitlichen Demokraten (ich meine nicht die F.D.P.) möchten, dass der Staat als Diener ALLER Bürger verstanden wird und entsprechende Rücksicht nimmt. Meine Schlussfolgerung: Wer dem Staat die Rücksichtnahme austreiben möchte, ist eher kein zuverlässiger Ally von Freiheit und Demokratie!



        Das macht Merz noch nicht zum Faschisten (er wählt bestimmt auch nicht AgD), aber als Steigbügelhalter fungiert er mit seinem Agenda-Setting im Kulturkampf-Sound schon. Würde er doch mit der gleichen Verve für einen konservativen Klimaschutz kämpfen wie gegen das Gendern, dann könnte man ihm einiges mehr nachsehen ...

        • @Zangler:

          Toll, Sie nehmen meinen Appell, NICHT die eine einzig richtige Linie zu definieren und Jeden, der widerspricht, mit den übelsten Widersprechern in einen Topf zu schmeißen, und reagieren, indem Sie in den Topf eine Sektion für "Steigbügelhalter" besagter übelster Typen einbauen. Gratuliere, Sie haben's kapiert. Nicht.

          Versuchen Sie bitte, sich mal mit dem Gedanken auseinander zu setzen, dass Ihre Definition von "freiheitlicher Demokratie" enger sein könnte, als für eine (notwendigerweise PLURALISTISCHE) freiheitliche Demokratie gut ist. Die Rolle des Staates ist nicht zu vielfältig und zu mächtig, als dass es nur EINE vertretbare Meinung geben könnte, wie er sie richtig auszufüllen hat.

          • @Normalo:

            ...ein "nicht" zuviel in dem letzten Satz.

  • Danke für diese weitsichtige Analyse. Stehe 100% für das hier gesagte, hoffentlich wird Herr Kowalczuk weiter zugehört.

  • Sehr anregendes Interview. Auch die Wut und Abscheu ist leicht zu teilen.

    Ratlos bleibt man trotzdem. Dafür kann weder Interviewer noch Interviewter was.

    Solange es keine gesellschaftliche Übereinkunft darüber gibt, Faschisten nicht gewähren zu lassen, d. h. deren strukturellen und finanziellen Quellen zu zerstören, erlebt man immer wieder Diskussiosrunden in der einer / eine dreist lügt und die Demokraten die Zähne zunsammen beißen und Ausgewogenheit herstellen: das ist Verleugung des demokratischen Diskusrses - durch ÖR-Vorschriften gewollt.

    Es wäre m. E. ein Gewinn, die Rede Hitlers zum so genannten Ermächtigungsgesetz (23.3.1933) als das in den Raum stellen, was Weidel/Höcke und andere Faschsisten genau so sehen: es geht um die Diktatur der Ignoranten und Totschläger.



    Insofern: wer Faschisten nicht Ihre Organisationen nimmt / nehmen will, d. h. verbietet, lässt sie gewähren und macht sich schuldig. Da irrt der Interviewte fundamental.

  • In Burg in Brandenburg bsteht der Verdacht, dass die Schulleiterin die Naziumtriebe von Schülern herunterspielte. Viele Wochen nachdem zwei Lehrer die Umstände mit Brandbriefen bekannt gemacht hatten, hüllten sich die Schulleiterin, der Bürgermeister und das zuständige Schulamt gegenüber einem Reporter von NTV in Schweigen. Es war noch nicht einmal möglich am Schulamt zu klingeln, die Tür war verschlossen.



    Politisch verantwortlich ist zurzeit Steffen Feiberg, SPD, als Kultusminister. Bis April war die Ehefrau von Olaf Scholz, SPD, hierfür politisch verantwortlich.



    Der NTV-Reporter deckte mit Hilfe eines Bildes auf, dass auf der Abifeier eines Gymnasiums in Cottbus im Jahr 2019 von Schülern Nazigrüße gezeigt wurden.

    Die Polizei ermittelt aufgrund der Brandbriefe in der Schule in Burg. Auch gegen die Schulleiterin? Und was geschieht von Seiten der Polizei und der Staatsanwaltschaft aufgrund der Nazibilder auf der Abiturfeier n Cottbus?

    www.n-tv.de/mediat...ticle24113863.html