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Klimawandel
meine Kommentare
Paul Schuh
TAZ Autorin Ulrike Hermman hat es gut beschrieben, 100% erneuerbare Energie in all den Bereichen
Wohnen, Verkehr, Industrie, Strom wird auf lange Zeit knapp und teuer bleiben, weil es extrem aufwändig ist
die Erneuerbare langfristig vom Sommer für den Winter zu speichern
Deutschland benötigt insgesamt jährlich 2500 TWh Energie, gerade produzieren wir 250 TWh Strom aus Wind und Sonne, und noch mal 200 TWh Wärme aus Holz, Biogas und Geothermie. Also nioch ein weiter Weg zu 100% wenn wir nicht Energie sparen und schrumpfen.
In den Protesten der Klimaaktivisten geht es um die Geschwindigkeit der Klimaschutzes, ob also langsam mit weiteren Wachstum oder schnell mit einer Schrumpfung der Wirtschaft.
Das ist der Elefant über den keiner spricht - schade eigentlich.
Ich hoffe, Sie greifen das Dilemma auf!
zum BeitragPaul Schuh
Ich sehe das Dilemma in der Frage - die kurzfristige Stabilität der Gesellschaft durch Wachstum zu erhalten oder mit Konsumverzicht und Schrumpfung den CO2 Ausstoß schnell zu reduzieren.
Wäre das nur regional durchsetzbar oder global möglich, mit China, Russaland und Indien?
Konsequnter und schneller Klimaschutz, was würde das bedeuten?
- weniger Flüge, weniger Privatautos, weniger Fleischkonsum
- langlebeige reparierbare Konsumgüter, regionale Kreisläufe
- das neue Motto: "Nur noch das Notwendige, nicht mehr das maximal Mögliche."
- Verzicht auf Werbung, auf Messen, auf Kongresse, auf sich wiederholende Formate bei TV und Filmproduktionen
Wozu würde das führen?
- schnell stark sinkender CO2 Ausstoß
- Verlust von Arbeitsplätzen, damit Steuereinnahmen
- Schrumpfung der Wirtschaft, Verlust von Börsenwerten und Entwertung der privaten Altersvorsorge
- Verlust der nationalen Kreditwürdigkeit, Deutschland könnte seine Staatsschulden nicht mehr refinanzieren und wäre in kürzester Zeit pleite.
- Destabilisierung der Gesellschaft durch soziale Unruhen
- Widerstand der Mehrheit der Menschen, die sich über Konsum definieren: "Ich kaufe, also bin ich!"
Das Land benötigt weiteres Wirtschaftswachstum, um die gesellschaftliche Stabilität zu erhalten und um die Zinsen der Staatsverschuldung zu bezahlen. Sonst droht realer Wohlstandsverlust.
Es wird nun versucht, das Wachstum zu dekarbonisieren. Also fosile Energieträger durch erneuerbare zu ersetzen. Das geschieht aber viel zu langsam und wird immer schwieriger, wie man im Bereich Verkehr bei den Treibstoffen für Flugzeuge, Schiffe und Autos sieht.
zum BeitragPaul Schuh
[Re]: Da haben sie Recht! Mit der Physik kann man nicht verhandeln. Deswegen sind 2,5 - 3 Grad Erwärmung wahrscheinlich. Diese kommen aber erst in 20-30 Jahren.
Wenn die Regierungen aber sofort mit radikalen Klimaschutz beginnen würden, mit einer Halbierung der Flüge, Halbierung des Fleischproduktion und Halbierung der zugelassenen Autos, dann würde unsere Gesellschaft in kürzester Zeit ökonomisch und sozial zusammenbrechen. Weniger Arbeitsplätze bedeuten weniger Steuereinnahmen, weniger staatliche Aufträge, sinkende Börsenkurse und eine nicht mehr existente Kreditwürdigkeit. Deutschland wäre nach 2- 3 Jahren Pleite, weil es seine Staatsschulden nicht refinanzieren kann.
Weshalb die Politik unbedingt Wachstum benötigt und alles vermieden wird, was Wachstum reduziert. Das ist das bittere Dilemma unserer Zeit!
zum BeitragPaul Schuh
Ulrike Herrmann stellt die Prämisse auf, das der Klimaschutz für alle Handelnden die oberste Priorität hat. So ist es aber nicht.
Priorität hat die kurz und mittelfristige Stabilität der Volkswirtschaften (3 Monate - 5 Jahre) die nur mit Wachstum und weiterer billiger fossiler Energie erreicht werden kann.
Sicher - es werden erneuerbare Energien implementiert, wo diese machbar und günstiger sind. Doch je höher der Anteil der erneuerbaren Energien steigt ums so mehr braucht es auch erneuerbare Energiespeicher für "Dunkelflauten" die extrem teuer sind.
So ist die Umwandlung von erneuerbarem Strom in "grünes" Methan denkbar, das dann in der Erdgasspeichern eingelagert wird, ein Prozess bei dem aber 70% der Energie verloren geht. Oder baut Reserve Gaskraftwerke, die nur 23 Wochen im Jahr einspringen.
Bislang wurden die "low hanging fruits" der Erneuerbaren Energie geerntet, nun auch die Fahrzeug und Flugzeugflotte auf erneuerbaren Sprit oder Kerosin umzustellen wird eben teurer, als weiter die fossile Energie zu nutzen.
Meine Vermutung ist, die Regierenden werden sich auch einen pragmatischen Mix aus erneuerbaren und fossilen Energien einigen, gerade sind wir beim Gesamtenergieverbrauch von 2500 TWh bei einem erneuerbaren Anteil von 450 TWh, also 18% (Sonne, Wind, Holz; Geothermie). Vielleicht kommen wir in 15 - 20 Jahren auf einen Anteil von 50 %, das wären dann 1200 TWh.
zum BeitragPaul Schuh
Schade, das in Verbindung mit den Berichten über die Klimaaktivisten fast nie die Systemfrage gestellt wird.
Konsequenter Klimaschutz ist im wachstumsgetriebenen Kapitalismus nicht machbar, da geht nur viel zu langsamer und zögerlicher Klimaschutz.
Nur gibt es eben kein funktionierendes Modell einer klimaschützenden, schrumpfenden Postwachstumsgesellschaft, zumal der Übergang dahin von der Mehrheit der Menschen, den Politikern und der Industrie nicht gewollt ist.
Postwachstumsgesellschaft meint ja eben auch weniger (oder andere) Arbeitsplätze, weniger Steuereinnahmen, fallende Börsenkurse, sinkende Kreditwürdigkeit des Staates - eine vorläufige Destabilisierung.
Eine Bitte an die TAZ: zeigt diese Zusammenhänge auf, so wie es Ulrike Hermann ja auch in ihrem Buch "Das Ende des Kapitalismus" getan hat.
Nur an auf die Strasse kleben und sich ganz doll Klimaschutz wünschen, das wird nichts bringen - wir müssen eine Alternativen zum Kapitalismus denken und in Modellprojekten ausprobieren und den Menschen die Angst vor der Veränderung nehmen.
zum BeitragPaul Schuh
Meinen großen Respekt vor den Aktivisten in Lützerath!
Wichtig wäre aber auch gesamtgesellschaftlich die Frage zu stellen, ob unser Wirtschaftssystem auch ohne Wachstum mit einer moderaten Schrumpfung funktionieren kann?
Gibt es dafür ökonomische Konzepte, was passiert, wenn weniger Auto gekauft, weniger Flüge gebucht und weniger "Klamotten "geshoppt, weniger Fleisch gekauft wird?
Wie lassen sich Menschen die in dem Bereich gearbeitet haben und nun nicht mehr benötigt werden sozial auffangen, ohne das es zu sozialen Ängsten kommt?
Das wäre auch eine Aufgabe für die TAZ Wissenschaftler, Ökonomen und Politiker zu diesem Thema zusammenzubringen und eine Bestandsaufnahme zum Thema Degrowth zu machen und die dann auch zu publizieren.
Meine Eindruck ist, konsequenter Klimaschutz geht nur mit moderatem Verzicht, mit einer jährlichen Schrumpfung von 3-5 % um wirklich CO2 einzusparen.
Parallel natürlich der Ausbau der Erneuerbaren Energien in allen Beriechen - Strom, Wärme, Verkehr, Industrie. Heute ist der Antei der Erneuerbaren nur 460 TWh von 2500 Twh, also 19 % des Gesamtenergieverbrauches.
zum BeitragPaul Schuh
[Re]: Sicher, auch ich würde mir konsequenten Klimaschutz wünschen und auch meinen Lebensstil daran anpassen. (Ich esse schon kein Fleisch und habe kein Auto.)
Es ist ein natürlicher Impuls im Angesicht einer heranrollenden Katastrophe, etwas ändern zu wollen.
Kleine Dinge kann man selber tun. Man merkt dann aber, das Freunde und Nachbarn und andere Staaten nicht mitziehen, weiter in den Urlaub fliegen, konsumieren und auf Wachstum setzen.
Dann ist doch interessant zu untersuchen, was sind die Triebkräfte dahinter, warum verweigern sich Politiker und Menschen der Veränderung, das habe ich versucht zu beschreiben.
Ein naives "Ich wünsch mir was" oder "Wir sollten mal" hilft uns da nicht weiter.
Gut wäre, die Politik so in die Enge zu treiben, das sie sagt: "Ja, konsequenter Klimaschutz wäre wünschenswert, aber er ist global und national aus diesen und jenen Gründen nicht umsetzbar."
Diese "Ehrlichkeit" würde aber von den Wählern abgestraft werden.
Genau diese Feigheit und Inkonsequenz vergiftet aktuell die Klimadiskussion.
zum BeitragPaul Schuh
Konsequenter Klimaschutz gefährdet die unmittelbare Stabilität unserer Gesellschaft, während die Klimakrise zu einer schleichenden Verschlechterung unserer Lebensbedingungen in den kommenden 10 - 30 Jahren führt. Das ist das große Dilemma.
Konsequenter Klimaschutz: Viel weniger Flüge, viel weniger Autos und reduzierter Fleischkonsum, langlebige recycelbare Produkte - das würde zu einer Schrumpfung der Industrieproduktion führen, mit Millionen Arbeitslosen und sinkenden Steuereinnahmen, verbunden mit einem Verlust der internationalen Kreditwürdigkeit. Der Staat wäre in kürzester Zeit pleite, die Menschen wüßten nicht mehr, wie sie ihre Mieten oder Kreditraten bezahlen sollen.
Die Mehrheit der Menschen ist auf Konsum konditioniert, sie definieren sich über Konsum, sie davon abzubringen bedürfte einer Gehirnwäsche.
Die Politiker der Welt brauchen Wachstum, um ihre Staaten stabil zu halten, die Mehrheit will weiter konsumieren und in den Urlaub fliegen - nur eine kleine Minderheiten von 5 % ist bereit für konsequenten Klimaschutz zu verzichten.
Warum Verzicht?
Wir werden auf absehbare Zeit nie genug erneuerbare Energien haben, um alle Energieträger (Erdöl und Erdgas) zu „elektrifizieren“. Wir werden noch lange Zeit fossile Energien verbrauchen.
Wachstum hängt mit fossiler Energie zusammen. 100% Erneuerbarer Energie würde Schrumpfung und Verzicht bedeuten
Von daher werden wir den Klimawandel nicht aufhalten können. Das ist schwer auszuhalten:
zum BeitragEin Problem zu sehen und nichts tun zu können - jedenfalls nichts, was effektiv wäre.
Paul Schuh
Wir brauchen bei den kommenden Wahlen dringend eine Klimapartei.
Für mich sind die GRÜNEN nicht mehr wählbar, ich werde vermutlich die Klimaliste wählen.
Die Wähler sollten eine Chance haben, sich für oder gegen konsequenten Klimaschutz zu entscheiden.
Auch wenn die Idee der moderaten Schrumpfung der Industrieproduktion und der Konsums mit vielen Risiken behaftet ist, kann ich keine Partei mehr ernst nehmen, die auf weiteres Wachstum setzt.
Es wäre wichtig, das eine Klimaschutzpartei, Alternativen zum Wachstumsdogma entwickelt und diskutiert und diese in den öffentlichen Diskurs und in die Parlamente trägt.
zum BeitragPaul Schuh
Wir brauchen dringend eine Klimaschutz Partei. Die GRÜNEN sind es nicht!
Die GRÜNEN sind in der Regierungsverantwortung angekommen und betreiben Systemerhalt - da geht es ihnen jetzt darum, jederzeit genügend Energie für die Konsumenten und die Industrieproduktion bereitzustellen, oft für Produkte die man nicht unbedingt braucht.
Wir brauchen eine Klimaschutz Partei, die Degrowth, negatives Wachstum oder Schrumpfung diskutiert und dafür Konzepte entwickelt.
Es wird sicher schwierig bis unmöglich Degrowth umzusetzen, weil dann auch Steuereinnahmen sinken, Geld das fehlt, um den Verlust von Millionen Arbeitsplätzen sozial auszugleichen.
Das würde vermutlich nur funktionieren mit einer gleichzeitigen radikalen Umverteilung des Reichtums der obersten 30 % in ein Volksvermögen.
Sicher - das sind unwahrscheinliche Utopien, aber Degrowth ist unserer einzige Chance dem Klima-Kollaps zu entkommen.
Ich werde bei der Nachwahl in Berlin die KLIMALISTE wählen, die GRÜNRN bekommen meine Stimme nicht mehr!
zum BeitragPaul Schuh
[Re]: In solchen Diskussionen sind Informationen und Wissen zu dem Thema sicher hilfreich. Ich empfehle dazu das Buch "Energiewende jetzt" von Volker Quaschning, das relativ optimistisch ist und als Gegenpol "Das Ende des Kapitalismus" von Ulrike Hermann.
Aus beiden Büchern habe ich mir jeweils ein paar Seiten rausgeschrieben.
Dann hat man eigentlich schon viele passende Pro/Konta Informationen und Fakten zur Hand, z.B. zum Thema Kernkraft, E Auto und Wasserstoff Nutzung.
Bei hartnäckigen Leugnern kann es auch helfen, die deren Argumente zu kennen: Dazu kann man (auch wenn es wehtut) mal 1-2 Stunden auf einer Schurbelseite verbringen, um mit seinen Gegenargumenten vorbereitet zu sein.
Um die Diskussion nicht zu persönlich werden zu lassen, kann es auch helfen, die diversen Dilemmata des Themas zu benennen und verschiednen Positionen gegenüber zu stellen und deutlich zu machen warum es oft keine einfachen Lösungen gibt, aber auch warum Nichtstun keine Option ist.
Verantwortung des Einzelnen vs. Regierungshandeln vs. Globales Handeln und die Frage "Grünes" Wachstum vs. Degrowth oder Schrumpfung.
Es spielt sicher auch eine Rolle, wann man darüber redet, ob am Heilig Abend oder am 1. Weihnachtsfeiertag bei einem Spaziergang. Gespräche dazu kann man ja auch steuern: "Lass uns mal morgen bei einem Spaziergang darüber reden..."
Sicher ist es auch gut, wenn man selber schon etwas für den Klimaschutz tut und darüber reden kann: die Solaranlage auf dem Dach, der eingeschränkte Fleischkonsum im letzen Jahr, mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren, mit dem Zug zur Weihnachtsfeier angereist zu sein.
Das Thema wird nicht wieder weggehen, deshalb ist es wichtig, auch in der Familie eine Sprache dafür zu finden und auch anderer Positionen gelten zu lassen und sich selber davon abzugrenzen.
zum BeitragPaul Schuh
[Re]: Die Klimaleugner lesen die WELT, da tummeln sich im Kommentarbereich viele davon...
zum BeitragPaul Schuh
[Re]: Die Mehrheit der Menschen in diesem Land und die Politiker wollen keinen konsequenten Klimaschutz, der mit Verzicht und einer Schrumpfung der Industrieproduktion und des Konsum einher gehen würde, obwohl das im Sinne des Klimaschutzes "vernünftig" wäre.
Die Mehrheit will weiter "unvernünftig" sein und konsumieren - das meinte ich mit der "Demokratie der Unvernünftigen".
Diese Mehrheit reagiert nun allergisch, wenn eine kleine Minderheit sie versucht daran zu hindern.
"Darf eine kleine vernünftige Minderheit der großen unvernünftigen Mehrheit ihren Willen aufdrängen?"
Hängen sie sich nicht so an dem Begriff "Diktatur" auf - der war zugegeben von mir etwas ungeschickt gewählt - er stand dafür, das eine kleine Minderheit versucht, ihre Interessen gegen eine Mehrheit durchsetzen.
zum BeitragPaul Schuh
Die Frage ist doch:
Darf eine kleine vernünftige Minderheit der großen unvernünftigen Mehrheit ihren Willen aufdrängen?
Nein, das darf sie nicht! Das wäre dann eine Diktatur der Vernünftigen und nicht eine Demokratie der Unvernünftigen.
Die Letzte Generation will etwas erreichen, das vom Grundgesetz geschützt wird (Sicherung unserer Lebensgrundlagen), aber auf einem Weg der von Grundgesetz verurteilt wird (Diktatur).
Die Mehrheit weiß relativ genau, das die Forderungen der Letzen Generation (Tempolimit und 9 Euro Ticket) nur die Spitze des Eisbergs sind - was konsequenter Klimaschutz bedeutet hat Ulrike Hermann ja in ihrem Buch anschaulich beschrieben - eine schrumpfende "Überlebensgesellschaft".
zum BeitragPaul Schuh
[Re]: "Wir müssen auch kommunizieren, das der konsequenter Klimaschutz, den einige vorschlagen, der zu Schrumpfung, Degrowth usw. führt, unserer Gesellschaften innerhalb von 3-6 Monaten zum Kollabieren bringen würde."
Das war sicher etwas überspitzt formuliert.
Aber bislang gibt es keine wirklich zu Ende gedachten Konzepte für eine Postwachstumsökonomie, wo sich ja auch die Frage stellt, ob das nur ein Land wie Deutschland, ganz Europa oder die Welt verfolgt?
Angenommen sie schrumpfen die Industrieproduktion jedes Jahr um 5%, um in 10 Jahren bei 50% anzukommen.
Sinken dann auch die Löhne und die Mieten jedes Jahr um 5% ? Was ist mit den Mieten und den Kreditraten für die Häuser, den Energiekosten? Wo Deutschland doch 70% seiner Energie importiert?
Was passiert mit der Altersvorsorge, was mit den Börsenwerten? Sinken die kontrolliert auch um 5% oder stürzen die ins Bodenlose? Was ist mit den Steuereinnahmen? Schrumpft der Staat seine Ausgaben jährlich um 5%, baut weniger Strassen und Brücken, entläßt er Beamte? Wie werden die Arbeitslosen sozial versorgt?
Es wäre interessant, wenn sie das mal für uns durch deklinieren würden, wie es es national und global funktionieren könnten!
zum BeitragPaul Schuh
"Welche Folgen hat es für den Einzelnen, welche für die Gesellschaft, wenn immer mehr Menschen beginnen zu glauben, dass die Welt untergeht?"
Die Welt muss garnicht untergehen, es reicht schon, wenn es in Zukunft nicht mehr besser wird, sondern jährlich schlechter und schwieriger.
Der Einzelne, der die Klimakrise für sich realisiert hat, der sieht sich alleine gelassen: von der globalen Weltgemeinschaft, die weiter fossil produziert und konsumiert, von der eigenen Regierung, die den Ausbau erneuerbarer Energien bremst und klimaschädliches Verhalten der Bevölkerung (Verbrennerautos, Flugzeuge, Fleischkonsum) nicht sanktioniert und von den Mitmenschen, die auf nichts verzichten wollen.
Eigenes klimaschonendes Verhalten wird zur wirkungslosen Gewissensberuhigung. Das muss man erstmal verkraften.
Das optimistische naive Wunschdenken von Klimakonferenzen, Politikern und Journalisten den Klimawandel aufhalten zu können, ohne das kollektive Verhalten und das Wirtschaftssystem zu ändern, schafft neue Frustrationen.
Wir sollten uns ehrlich machen - der Klimawandel ist nicht aufzuhalten. Der 3-4 Grad Pfad wahrscheinlich. In einigen Regionen wird es schneller ungemütlicher als in anderen.
Wir müssen auch kommunizieren, das der konsequenter Klimaschutz, den einige vorschlagen, der zu Schrumpfung, Degrowth usw. führt, unserer Gesellschaften innerhalb von 3-6 Monaten zum Kollabieren bringen würde. Millionen Arbeitslose, sinkende Steuereinnahmen, reißender Versorgungsketten, Menschen die ihre Mieten und Kreditraten nicht mehr zahlen können.
Konsequenter Klimaschutz der Autos, Flugzeuge und Tierhaltung drastisch reduziert, ist keine realistische Option!
Die einzige Option ist weiter zu machen wie bisher - auch wenn wir wissen, das es der falsche Weg ist.
zum BeitragPaul Schuh
www.spiegel.de/pan...-83c8-87b013d5a69b
In dem Video sieht man wie die 20 cm dicken Plexiglasteile mit dem Kran reingehoben wurden, das Verkleben sieht man nicht, das ist das Betriebsgeheimnis der amerikanischen Spezialfirma...
zum BeitragPaul Schuh
Ich kuck die WM ja nicht, aber an den Überschriften kommt man ja leider kaum vorbei.
Mein Tipp an die deutsche Mannschaft: Noch zweimal (oder dreimal?) verlieren, dann gehts schnell nach Hause.
zum BeitragPaul Schuh
Wir brauchen ein Partei, die den konsequenten Klimaschutz und die Schrumpfung der Industrieproduktion und des Konsums in der politischen Arena vertritt.
Diese Partei wäre grüner als die Grünen.
Da könnte sich auch die "letzte Generation" und "Fridays for Future" wiederfinden.
Bislang vertritt keine Partei Massnahmen die geeignet sind, das 1,5 Grad Ziel einzuhalten! Das ist erschreckend angesichts der 12-14 Jahre die uns bleiben um 100 % klimaneutral zu werden.
Bei kommenden Wahlen wäre es dann interessant zu sehen, wie groß der Prozentsatz der Deutschen ist, die es mit Klimaschutz ernst nehmen, die auch bereit wären auf Konsum von Produkten und Dienstleistungen zu verzichten.
Ich vermute die Partei würde aus dem Stand auf 5-10 % kommen, aber eben auch nicht mehr.
zum BeitragPaul Schuh
[Re]: Das hat vermutlich mit der Infrastruktur zu tun, die der Staat oder die Kommune vorhält: Brücken, Strassen, U Bahnen, Polizei, Militär, Bürokratie etc. - deren CO2 Ausstoß pro Kopf umgelegt wird. Hier zeigt sich, das der Staat in der Verantwortung diesen Bereich zu schrumpfen und zu reduzieren.
In Deutschland liegt der Wert der "öffentlichen Emissionen" ca. 1 Tonne CO2 pro Jahr.
zum BeitragPaul Schuh
Der Einzelne kann mit seinen Lebens- und Konsumentscheidungen schon eine Menge für den Klimaschutz tun.
Das fängt an bei der Wahl des Berufes (ist man eher lokal oder global unterwegs?), der Wahl des Wohn und Arbeitsortes (muss man pendeln, kommt man ohne Auto aus?) und der Art des Wohnens (ein Altbau oder ein
Niedrigenergiehaus mit erneuerbaren Energien? Bis hin zur Ernährung (Fleisch, vegetarisch oder vegan?) und Konsumverhalten (viele "Wegwerfartikel" oder langlebige, reparierbare Produkte)?
Der individuellen Ansatz scheitert, wenn man nur alleine verzichtet und 90 % der Mitbürger nicht "mitziehen" und weiter fliegen, Autofahren und Fleisch essen.
Da ist die Politik gefragt die Rahmenbedingungen zu setzen und klimaschädliche Möglichkeiten, Produkte und Dienstleistungen zu verknappen, über sinkende Kontingente für Flüge, für Fleisch und fossile Energieträger für Autos.
Hier wird schnell klar, das Klimaschutz im Kapitalismus nicht möglich ist, der auf Wachstum angewiesen ist. Ökonomen und Politiker haben versäumt alternative Wirtschaftsformen zu entwickeln, die auch mit schrumpfenden Konsum stabil zu halten sind.
Ebenso hat die globale Gemeinschaft versagt, das Wachstum, den Luxus und Wohlstand der reichen Industrieländer zu begrenzen und den armen Ländern eine Entwicklung zu nachhaltigem bescheidenem Wohlstand zu ermöglichen.
Auf eine politische Lösung im Lokalen wie im Globalen zu hoffen ist komplett illusorisch, das übersteigt die kognitiven Möglichkeiten der Menschen, weshalb wir den Klimawandel nicht leider aufhalten werden.
zum BeitragPaul Schuh
Eine Lösung wäre, die Grundbedürfnisse des Menschen günstig und verfügbar zu machen und den "Luxus" teuer und rar.
Zu den Grundbedürfnissen zählt angemessener Wohnraum (50 m2 für eine Person, 80 für 2 Personen usw.), günstige lokale vegetarische Grundnahrungsmittel, ein kostenloses Nahverkehrsticket, eine Fernreise mit der Bahn alle 2 Monate.
Zm Luxus gehört: alleine auf 100 m2 zu wohnen, mit dem Auto zu fahren, zu Fliegen, Fleisch zu essen. Dieser Luxus muss nicht nur teuer sonder auch limitiert werden.
Für Fahrten in die Stadt oder durch Städte wird eine Citymaut von 20 Euro am Tag fällig, die per App beantragt werden muss, und je nach Kontingent bewilligt wird. Ebenso für Autobahnfahrten gibt es ein km Gebühr und ein stetig sinkendes Kontingent für gefahrene km, am Ende wird es zu einer Lotterie ob man eine Autofahrt überhaupt beginnen kann.
Wer auf zu großem Wohnraum wohnt, dem wird eine kleinere günstige Wohnung angeboten,
Wer das ablehnt muss für die überschüssigen Quadratmeter eine Luxussteuer zahlen.
Gleichzeitig werden schrittweise alle einkommen reduziert um den Konsum zu bremsen, Menschen werden ermutigt langlebige Produkte zu kaufen, die reparierbar sind.
Die Grundbedürfnisse lassen sich mit dem Bürgergeld locker bestreiten, keiner der durch die Transformation arbeitslos wird muss Not leiden.
Das klingt nach einer unrealistischen Utopie - absolut - aber sicher effektiv für der Erreichung der Klimaziele. Jeder kann sich befragen, wieviel "Schmerz" ihm diese Umstellung der Lebensgewohnheiten bereiten würde, oder wo er es schon freiwillig getan hat....
zum BeitragPaul Schuh
Greta Thunberg schreibt in einem Artikel des FREITAG: „Im heutigen Wirtschaftssystem können wir nicht nachhaltig leben.“ Aber den Umkehrschluss führt sie nicht aus. Der wäre:
"Nur in einem anderen Wirtschaftssystem können wir nachhaltig leben."
Wie soll so ein Wirtschaftssystem aussehen, wie verläuft die Transformation dahin, wie bleibt die Gesellschaft stabil, ohne das es zu Unruhen und Protesten kommt, weil Arbeitsplätze wegfallen und viele Dienstleistungen nicht mehr verfügbar sind?
Darauf scheint keiner eine Antwort zu haben, Politiker, Ökonomen und Klimaschützer nicht.
Sicher, es gibt die Modelle von Degrowth, Schrumpfung oder Postwachstumsökonomie. Ein schrittweises moderates Schrumpfen auf 50 % würde uns nicht in die Steinzeit zurück katapultieren sondern ins Jahr 1987 (siehe Ulrike Hermann).
Wenn wir viel weniger Fliegen, viel weniger Auto fahren, viel weniger Fleisch essen, viel weniger Wegwerfartikel konsumieren (auch ein Iphone ist eins, das nach 2 Jahren ersetzt wird), dann fallen Arbeitsplätze und Steuereinnahmen weg, es wäre weniger Geld für Infrastruktur vorhanden, eine Reduzierung auf dann Notwendige wäre nötig.
Diese Transformation beinhaltet ein immenses gesellschaftliches Konfliktpotential, das ist der Grund warum Politiker das nicht angehen.
Der andere Punkt ist, das sich 95 % der Menschen die ich kenne über Konsum definieren, das neue Auto, das neue Smartphone, die neue Kamera, der neue Computer, die neue Spielekonsole, die kurze Städtereise, der Wanderurlaub auf Korsika (Anreise per Flugzeug), die Kreuzfahrt im Mittelmeer…
Menschen in den Industriestaaten sind auf Konsum konditioniert, wenn man ihnen das wegnimmt stehen sie vor ihrer nackten "trostloses" Existenz, das werden sie nicht freiwillig zulassen.
Es braucht also ein neues Wirtschaftssystem, das wir noch nicht kennen und einen neuen Menschen, den wir gegen seinen Willen neu konditionieren müßten.Das ist eine utopische Vorstellung ...
zum BeitragPaul Schuh
Der aktuelle Energiemix zum nachschauen:
www.smard.de/page/...ion%22:%22DE%22%7D
zum BeitragPaul Schuh
Beeindruckende, beklemmende Serie!
Offen bleibt die Frage, warum die Nationalgarde, die am Tag 5 in die Klinik kommt, den Ärzten nur 5 Stunden Zeit gibt, die verbleibenden Patienten mit Booten und Hubschraubern zu evakuieren? Wegen der Plünderungen?
Warum bringt die Nationalgarde keine Soldaten zur Bewachung, neue Ärzte, frische Nahrungsmittel und mobilen Notstrom zur Versorgung in die Klinik, um die verbleibenden Patienten am kommenden Tag zu evakuieren?
Warum diese Deadline?
Warum wird nicht am ersten Tag ein Notfall-Manager eingeflogen, der mit Funkgerät die Kommunikation zur Einsatzleitung ausserhalb organisiert, um das Klinikpersonal zu entlasten?
Die Serie ist in beschämendes Zeichen des Versagen des amerikanischen politischen Systems. Anstatt der Ärztin Anna Pour hätte der Bürgermeister oder die Nationalgarde auf die Anklagebank gehört. Das wird nicht oder zu wenig in der Serie thematisiert.
Ich hoffe viele Politiker sehen diese Serie und bereiten sich mental auf kommende Umweltkatastrophen vor. Wie unterentwickelt dieses Bewusstsein auch in Deutschland ist hat die Flutkatastrophe im Ahrtal gezeigt.
zum BeitragPaul Schuh
Wir sollten klar benennen, was passiert wenn, auf einmal 82 Millionen Deutsche nicht mehr in den Urlaub fliegen, keine Kreuzfahrten mehr machen, ihr Auto stillegen und kein Fleisch mehr essen, Produkte reparieren statt neu zu kaufen?
Die Idee wäre nur noch das zu produzieren & konsumieren, was zum Überleben unbedingt notwendig ist und nicht mehr was maximal möglich ist. Da würden dann auch Messen, Kongresse, Werbung und Kulturproduktion (Film, TV Serien) drastisch reduziert.
Dadurch lässt sich bestimmt der CO2 Ausstoß drastisch senken.
Dann bricht in kürzester Zeit die Wirtschaft, die Gesellschaft und das politische System zusammen - weil Arbeitsplätze wegfallen und Steuereinnahmen wegbrechen.
„Operation erfolgreich - Patient tot.“
Klimaschutz geht scheinbar nur in "homöopathischen" Dosen - keiner soll auf nichts verzichten - nur wenn möglich auf erneuerbare Energien umstellen, was neuen Konsum bedeutet.
Das ist eine Beruhigungspille für das Volk. Die Massen sehen durchaus den Klimawandel kommen und wollen das "was" getan wird, ohne das das Wachstum und der kleine Wohlstand gefährdet wird.
Dieses Dilemma sollte immer mit betrachtet werden.
zum BeitragPaul Schuh
Es ist wichtig, sich mit den Gründen zu beschäftigen, warum die Mehrheit der Deutschen nichts oder zu wenig für den Klimaschutz tut.
Konsequenter Klimaschutz - mit viel weniger Flügen, mit viel weniger Privatautos, mit viel weniger Fleischkonsum und langlebigen reparierbaren Produkten würde zu einem massiven Verlust von Arbeitsplätzen, zu sinkenden Steuereinnahmen, sinkenden Aktienbewertungen führen - zu einer Destabilisierung unserer Gesellschaft innerhalb von Monaten.
Dementgegen stehen die langfristigen Auswirkungen des Klimawandels, die uns in den kommenden 10-15 Jahren immer stärker treffen werden.
Das ist das Dilemma unserer Zeit. Politiker wissen darum, Bürger ahnen es und sind, auch aus Bequemlichkeit, so zögerlich mit zu radikalem Klimaschutz.
zum BeitragPaul Schuh
Gute Kolumne!
Der konsequente Klimaschutz bräuchte negatives Wachstum und vernünftigen Verzicht.
Dieser Verzicht würde aber unserer Gesellschaft umgehend destabilisieren - durch wegfallende Arbeitsplätze, sinkende Steuereinnahmen, kollabierende Aktienmärkte und Altersvorsorge.
Das Dilemma unserer Zeit ist - grillt uns der ungebremste Klimawandel in 10-15 Jahren oder zerreißt es die Gesellschaft innerhalb eines Jahres durch zu konsequenten Klimaschutz.
Konsequenten Klimaschutz = viel weniger fliegen, viel weniger Autos, viel weniger Fleischkonsum, nur noch langlebige reparierbar Produkte. Nur nur das produzieren und konsumieren was unbedingt zum Überleben notwendig ist.
Das ist der Grund warum wir Menschen und die Politik weiter auf Wachstum setzen - damit das Leben auch im kommenden Winter und Sommer irgendwie weiter geht.
Das ganze System steht auf tönernen Füssen. Der Auftrag zur Zerstörung der eigenen Lebensgrundlagen steckt in der DNA des Kapitalismus drin. Bislang hat niemand ein funktionierendes System nach dem Kapitalismus erdacht und erfolgreich ausprobiert.
Ich bin mittlerweile froh keine Kinder zu haben, ich könnte ihnen nicht erklären, warum ich sie in eine dysfunktionale Welt ohne Zukunft gesetzt habe.
zum BeitragPaul Schuh
Menschengruppen über 1000 Personen werden durch "gemeinsame Erzählungen" verbunden, sei es eine Religion oder einen Firmenslogan. Diese gemeinsame Narrativ kann Menschen und Organisationen verbinden und beflügeln.
Das gemeinsame Narrativ kann aber auch zu kollektiver Depression führen, wenn die Idee überhand gewinnt, das durch Klimakrisen und Kriege von jetzt an alles schlechter und beschwerlicher wird.
Oft wurde gefragt, warum die deutschen Filme so viel schlechter sind als die französischen oder amerikanischen. Eine Antwort war, das Filme auch immer von den Träumen einer Nation handeln: Vom amerikanischen Traum, dem italienischen Dolche Vita oder dem kulturvollen amourösen französischen Leben. Worauf waren die deutschen Stolz? Auf Ihre guten schnellen Autos? Daraus konnte man kaum Filme machen.
Was könnte der deutsche Traum sein?
Ich bin da eher ratlos, zumal durch die Europäische Integration nationale Handlungsspielräume geschwunden sind.
Die riesige mentale Herausforderung wird sein, das ab jetzt unserer Lebensbedingungen durch den Klimawandel schlechter werden. Wir werden immer noch was zu essen haben und ein Dach über dem Kopf, aber ob es noch für alle bislang gewohnten Annehmlichkeiten und Dienstleistungen reicht - das ist fraglich.
Wir Menschen sind es so gewohnt, das es uns immer besser geht, jetzt den Abstieg zu verkraften ist eine emotionale Zumutung.
Welches positive Narrativ, welcher gute Traum könnte da Trost sein?
Der kollektive Verzicht? Das einfache Leben auf dem Land? Selbstversorger?
Man sieht, das einige Publikationen und Blogs versuchen das Narrativ zu etablieren, nur wie tauglich ist es für die breite Masse?
Die Frage ist, wie bleibt eine alternde Gesellschaft, der Arbeitskräfte und bezahlbare Energie fehlen in den kommenden Monaten stabil? Die Perspektive verkürzt sich gerade für viele Menschen und Firmen wieder auf den kommenden Winter rund das nächste Jahr.
zum BeitragPaul Schuh
Es geht bei diesen globalen Klimaprogrammen der EU und der USA nur darum, das die Massen nicht zu schnell verzweifeln und aufhören zu konsumieren und zu arbeiten.
Nach dem Motto wir tun ein bisschen für das Klima und machen aber weiter wie bisher.
Konsequenter Klimaschutz würde nur mit vernünftigem Verzicht funktionieren, mit weniger Autos, weniger Fleischkonsum, weniger Flügen, mit langlebigen Produkten. Das würde zu reduziertem Wachstum und schrumpfendem Energiebedarf führen, sodass die erneuerbaren schneller übernehmen könnten.
Aber Verzicht ist in der Marktwirtschaft nicht vorstellbar, sinkendes Wachstum führt zu weniger Steuereinnahmen, zu kollabierenden Aktienmärkten. Staaten würden ökonomisch und politisch destabilisiert. Zudem sind Menschen (noch) nicht bereit auf Konsum und Reisen zu verzichten, auch weil sie sich darüber definieren.
zum BeitragDas ist das Dilemma unserer Zeit - Wirtschaft, Politik, Menschen - keiner ist wirklich bereit zu konsequentem Klimaschutz.
Paul Schuh
Nein, hätten wir nicht!
Aus dem Kalten Krieg wurde ein Wirtschaftskrieg, USA gegen Europa gegen China und Asien. Wer wächst am schnellsten, wer hat die neueste Technologie am Start, wer sichert sich die größtem Marktanteile. War das nicht tat war schnell weg vom Fenster, Arbeitslosigkeit, fehlende Steuereinnahmen und hohe Zinsen waren das Ergebnis.
Die Staaten und Politiker hatten keine Chance "vernünftig" zu sein und vorausschauende Klimapolitik zu machen. Die Förderung der erneuerbaren Energien war auch nur eine weitere Industrieförderung, aber ohne gleichzeitiges Energie sparen - für den Klimaschutz nur bedingt ergiebig, weil weiter ungebremst konsumiert wurde.
Ebenso war das günstige russische Gas und Erdöl die Basis für die deutsche Exportnation. Mit teuere Energieformen wären deutsche Produkte nicht so konkurrenzfähig gewesen.
Konsequenter Klimaschutz hatte in der Vergangenheit und heute keine Chance.
Ob in der Zukunft ist die Frage?
Braucht es dafür einen Systemwechsel, weg vom Kapitalismus mit seinem wachstumsgetriebenen Profitstreben? Hin zu einem kontrollierten Schrumpfung der globalen Industrieproduktion? Ist das realistisch? Nein!
zum BeitragDas ist von Menschen und Politikern nicht gewollt - deshalb passiert auch nichts - deshalb wird Klimaschutz auch nur auf Konferenzen simuliert.
Paul Schuh
"Um das zu verhindern, bleibt allerdings kaum noch Zeit..."
Ich kann mit dem Wort "verhindern" nichts anfangen. In einem optimistischen, aber unrealistischen Szenario können wir den Klimawandel möglicherweise minimal verlangsamen.
Der Kapitalismus produziert Wegwerfartikel, der Konsument definiert sich über Konsum von Produkten und Erlebnissen (Reisen etc.), die Politiker brauchen das Wachstum, um die die Zinsen der Schulden zu bezahlen, um Aktienmärkte und die Altersvorsorge stabil zu halten.
Sicher können wir einige Mobilitätsbereiche auf erneuerbare Energien umstellen, aber den weltweiten Flugverkehr, all die Container und Kreuzfahrtschiffe, alle Autos?
Was braucht das an Batterieleistung? Gibt es dafür die Rohstoffe? Was braucht deren Herstellung an Energie?
Eine drastische Einschränkungen von Mobilität und Konsum, die sich auf das Notwendigste beschränken, wären möglicherweise effektiv, sind aber gesellschaftlich und wirtschaftlich nicht vermittelbar und umsetzbar. Diese Beschränkungen wären nur in einer "Ökodiktatur" machbar und das ist nicht wünschenswert und würde die Gesellschaft drastisch destabilisieren.
Der Klimawandel ist nicht aufzuhalten, multiple Krisen überlagern sich und übersteigen das Vorstellungsvermögen eines Menschenhirns. Dazu kommt das die Triebkräfte des Menschen in die entgegengesetzte Richtung einer „Verhinderung“ wirken.
Wir werden lernen müssen mit den Auswirkungen zu leben.
Am ehesten kann ich mir vorstellen, dass sich nach Dürren und Missernten der Nutzviehbestand und der Fleischkonsum senken läßt und neue Ernährungsformen mit Fleisch aus dem Bioreaktor oder aus Algen entwickelt werden.
zum BeitragPaul Schuh
Stefan Aust beschreibt in seinem Buch über "Xi Jingping", das es In China gerade darum geht, die alten luftverpestenden Kraftwerke durch hochmoderne mit Filteranlagen zu ersetzen. China hat aktuell ein Problem mit dreckiger Luft und Smog, das CO2 Klimathema steht an zweiter Stelle. Der Zusammenhang wird gerne verschwiegen.
zum BeitragPaul Schuh
Mein Eindruck ist, das da gerade mehrere Schleier weggezogen werden und wir in den kalten Maschinenraum der Politik blicken.
Die letzten Jahren waren wir umnebelt von Lifestyle Werbung die nicht nur Produkte beworben hat, sondern ein Lebensgefühl. Es sei ok, in den Urlaub zu fliegen, die Welt zu entdecken, tolle "einzigartige" Erfahrungen zu sammeln, Fleisch zu essen, das so schön mit Ökosiegel verbackt wurde und customized Produkte zu kaufen, in Wunschfarbe, wo der Name eingraviert wurde.
Jetzt ahnen wir, alles Bullshit - postkoloniales Konsumgehabe, das mit einer immensen Verdrängungsleistung alles ausblendet was damit an Umweltzerstörung und Konsequenzen zusammenhängt.
Was davon ist noch o.k? Wir wissen es nicht. Auch ist es uns jetzt fast egal, weil nun wichtiger scheint, das wir die Basics behalten, eine warme bezahlbare Wohnung und Ernährung, eine Arbeit die das Geld dafür generiert und die Hoffnung das nicht bald Raketen in Berlin einschlagen, weil ein deutscher Politiker fand, er müsse Waffen in ein Kriegsgebiet liefern lassen.
Die Frage ist, ob wir dieses Unbehagen, diese Irritation, dieses Blick in den Maschinenraum der Politik ohne Illusionen ertragen, ohne mental Schaden zu nehmen...
zum BeitragPaul Schuh
Ja, das ist ein guter Moment sich ehrlich zu machen: Energie aus Russland, Kleidung von Kinderhand aus Bangladesch, das E Auto mit seltenen Erden aus dem Kongo, chinesische Produkte, wo Minderheiten unterdrückt werden, Fleisch von gequälten Tieren auf unserem Tellern
Wir sind die Meister im Verdrängen und Wegschauen, weil erst dann ein "normales" Leben ermöglich scheint. Wenn wir jetzt den Russland wegen einem Krieg sanktionieren, stellt sich die Frage, wenn wir noch sanktionieren, dessen Handlungen nicht unseren moralischen Grundsätzen entspricht? China? USA? Indien? Tönnies?
Unerträglich auch die allgegenwärtige Werbung und Public Relations, die genau die richtigen Bilder zum Verdrängen und zum Wegschauen liefert.
Es wäre die Zeit sich ehrlich zu machen: Die Welt ist, neben allem menschlichen Streben nach dem Schönen und Guten, neben menschlicher Hilfe und Anteilnahme, einfach auch ein großer korrupter Scheißhaufen. Die Frage ist nur, ob und wie lange wir diese Erkenntnis in unserer Alltagswahrnehmung aushalten können, bevor wir wieder ins Verdrängen eintauchen.
zum BeitragPaul Schuh
Ich würde den Pilotversuch eines klimaneutralen Grundeinkommens mit 5000 - 10000 Teilnehmern anregen.
Demjenigen, der auf klimaschädliches Verhalten verzichtet, wird ein Grundeinkommen und angemessenen Wohnraum zur Verfügung stellt, Wohnraum der Co2 neutral mit Energie und Wärme versorgt wird.
Zu klimaschädlichem Verhalten wird gezählt: Besitz oder Verwendung eines privaten Autos, Fleischkonsum, Flüge, Kreuzfahrten, Konsum von Wegwerfartikeln und Dingen die weniger als 10 Jahre haltbar und nicht reparierbar sind. Sowie eine Arbeit die überflüssige Dinge oder Dienstleistungen produziert, die weiteren CO2 Ausstoß verursachen.
Mit einem klimaneutrales Grundeinkommen kann der Teilnehmer, seine klimaschädliche Lebensweise ohne Risiko aufgeben, seine Arbeit kündigen, sein Haus und Auto abgegeben und in ein zur Verfügung gestelltes CO2 neutrales Wohnumfeld umziehen. Sich dort eine neue Arbeit oder Beschäftigung suchen, im Bereich Öko-Landwirtschaft, Gärtnerei, Reparatur von Dingen oder Renaturierungsprojekten.
Die CO2 neutralen Wohnformen, das können Bauernhöfe auf dem Land oder Gemeinschaftshäuser in der Stadt sein, mit privaten Bereichen und gemeinsam benutzen Bereichen, mit genutzten Küchen, Werkstätten, kleine Kinos, Computerräume, Sporträume, Gärten, und gemeinsam benutzen Transportfahrrädern etc.
Es ist wie gesagt ein Pilotprojekt, es sollen nicht alle machen, von den Erfahrungen der Teilnehmer könnte man lernen - eine Art Zukunftswerkstatt.
zum BeitragPaul Schuh
Eine gut beschriebene Momentaufnahme.
Mich beschäftigt in letzter Zeit mehr die Frage, nicht was für den konsequenten Klimaschutz getan werden müßte, das ist relativ klar, sondern warum es nicht getan wird.
Da heißt es in den Spiegel, sich selbst anzuschauen, aber auch einen Blick auf unser Wirtschaftssystem und politisches Ordnungssystem zu werfen.
Wir leben in einer Welt, wo sich viele Menschen über Konsum von Produkten und Erlebnissen definieren. Das neue Auto, das Designfahrrad, der neue 4K Fernseher, die neue Küche, die Flugreise zum Surfen auf die Kanaren. Sind wir bereit das aufzugeben? Bereit, zu einem einfachen, bescheidenden Leben zurückzukehren, nur das zu konsumieren, was wir unbedingt brauchen? Andere Produkte in der Gemeinschaft zu teilen oder zu reparieren?
Was bringt das, wenn nur ich das mache, müßten es dann nicht alle tun, oder dazu "gezwungen werden"?
Der andere Aspekt ist das Wirtschaftswachstum, wer nicht wächst geht unter und wird von der weltweiten Konkurrenz geschluckt oder vernichtet, bis auf ein paar kleine Nischen abgesehen. Also schlechte Chancen für Degrowth und Schrumpfung der Wirtschaft.
Auch die Politik hat der radikale Klimaschutz keine Chance, weil er sich gegen die Wünsche der meisten Menschen richtet und weil er Steuereinnahmen kostet und über die sinkende Aktienmärkte die Altersvorsorge gefährdet.
Die jetzige Strategie der Politik ist durchschaubar: Ein Technologiewechsel auf erneuerbare Energien, ohne das sich groß für die Lebensweise und den Konsum der Menschen etwas ändert.
Nur das könnte zu langsam sein. Wir werden vermutlich den Klimawandel nicht aufhalten und lernen müssen, mit den Auswirkungen zu leben.
Und wir sollten ehrlich sein: Wir hatten, bis auf ein paar wenige Aussenseiter, nicht die Absicht das Klima zu retten, uns war der Wohlstand im Alltag wichtiger.
zum BeitragPaul Schuh
Ich würde den Pilotversuch eines klimaneutrales Grundeinkommen mit 5000 - 10000 Teilnehmern anregen.
Demjenigen, der auf klimaschädliches Verhalten verzichtet, wird ein Grundeinkommen und angemessenen Wohnraum zur Verfügung stellt, Wohnraum der Co2 neutral mit Energie und Wärme versorgt wird.
Zu klimaschädlichem Verhalten wird gezählt: Besitz oder Verwendung eines privaten Autos, Fleischkonsum, Flüge, Kreuzfahrten, Konsum von Wegwerfartikeln und Dingen die weniger als 10 Jahre haltbar und nicht reparierbar sind. Sowie eine Arbeit die überflüssige Dinge oder Dienstleistungen produziert, die weiteren CO2 Ausstoß verursachen.
Mit einem klimaneutrales Grundeinkommen kann der Teilnehmer, seine klimaschädliche Lebensweise ohne Risiko aufgeben, seine Arbeit kündigen, sein Haus und Auto abgegeben und in ein zur Verfügung gestelltes CO2 neutrales Wohnumfeld umziehen. Sich dort eine neue Arbeit oder Beschäftigung suchen, im Bereich Öko-Landwirtschaft, Gärtnerei, Reparatur von Dingen oder Renaturierungsprojekten.
Die CO2 neutralen Wohnformen , können Bauernhöfe auf dem Land oder Gemeinschaftshäuser in der Stadt sein, mit privaten Bereichen und gemeinsam benutzen Bereichen, mit genutzten Küchen, Werkstätten, kleine Kinos, Computerräume, Sporträume, Gärten, und gemeinsam benutzen Transportfahrrädern etc.
Es ist wie gesagt ein Pilotprojekt, es sollen nicht alle machen, von den Erfahrungen der Teilnehmer könnte man lernen - eine Art Zukunftswerkstatt.
zum BeitragPaul Schuh
Ich wohne in einer Berliner Altbau Mietwohnung mit schlecht gedämmten Fenstern und mit einer zu schwachen Gasetagenheizung, die der Vormieter vor 20 Jahren auf eigenen Kosten hat einbauen lassen. Im Wohnzimmer habe ich einen 7 kW Kaminofen, in dem ich jeden Winter 2-3 RM Holz verheize, auch um weniger vom teuer gewordenen Gas zu verbrennen.
zum BeitragWenn die Politik es schafft, mit eine CO2 neutrale günstige Fernwärme zu installieren zu und den Vermieter zwingt die Fenster zu sanieren bzw auszutauschen, dann lege ich den Kaminofen gerne still.
Man kann nicht nur verbieten. In diesen Grundbedürfnissen wie Heizung , muss die Politik vorher Alternativen anbieten.
Paul Schuh
Konsequenter Klimaschutz funktioniert meines Erachtens nicht in der jetzigen Gesellschaftsform und nicht in unserem Wirtschaftssystem.
Die Menschen müßten ihre jetzige Freiheit aufgeben und sich dem Diktat des Klimaschutzes unterordnen. Es ist unwahrscheinlich, das sie das freiwillig tun.
Wenn Staaten eine Postwachstums Ökonomie umsetzen wollen, in der die Wirtschaftsleistung über 10 Jahre auf 30-50% reduziert wird, müßten sie sich abschotten. Wegfallende Arbeitsplätze müßten mit einem "Grundeinkommen" kompensiert werden, das möglicherweise in "Naturalien" und Dienstleistungen bereitgestellt wird, das Wohnen, Gesundheit, Ernährung und Bildung umfasst.
zum BeitragMenschen müßten in kleinere Wohnungen ziehen mit max ( 35-40 m2 pro Person), die klimaneutral mit Energie versorgt werden, auf Auto, Flugzeug, Fernreisen und Fleisch verzichten und dafür lokal Lebensmittel produzieren und ihre Konsumgüter, wenn sie kaput gehen,reparieren.
In so einer Gesellschaft würde es keinen Aktienmarkt mehr geben und kaum Steuern die einen großen Staatshaushalt finanzieren, der viel Geld einnimmt und ausgibt.
Das klingt wie eine Fiktion aus einem postapokalyptischen Film? So unwahrscheinlich, utopisch und vielleicht auch wenig wünschenswert wäre es, das umzusetzen. Es ginge womöglich auch nur durch Zwang und Gewalt.
Was mich erstaunt ist, das in den Medien (z.B. Talkshows bei ARD&ZDF), zwar über viel Klimaschutz, aber kaum über alternative Gesellschaft und Wirtschaftsformen nachgedacht und gesprochen wird.
Paul Schuh
Der Hollywoodstar Alec Baldwin hat bei Dreharbeiten….
Warum sprecht ihr hier von „Hollywoodstar“ und nicht einfach nur von „Schauspieler“?
zum BeitragPaul Schuh
Eine internationale militärische Koalition sollte Brasilien besetzen und den Regenwald zu einem militärischen Speergebiet machen. Die illegale Abholzung und ebenso die Aufforstung ließe sich mit Drohnen kontrollieren.
zum BeitragDas Leben in den Großstädten und an der Küste kann ja "normal" unter Führung der nationalen Regierung weiterlaufen. Aber der Regenwald des Amazonas wird enteignet und zu internationalem Besitz erklärt, weil er von globalem Interesse ist.
Paul Schuh
Ich hab den Film gestern im Kino gesehen und war schwer enttäuscht.
Nach 20 min Laufzeit habe ich nur noch auf das Ende gewartet und das kam erst nach zwei über Stunden.
Ich war zu keinem Zeitpunkt in der Handlung und hab die ganze Zeit von draussen drauf geschaut.
Einige Gründe hat der Artikel gut beleuchtet. Ein James Bond, der sich um seine kleine Familie und seine psychologischen Probleme kümmert, funktioniert nicht mehr als strahlender Held.
Der erste Bond 1962 feierte ja auch das zerfallende britische Empire, den Traum von globaler Größe und Bedeutung des MI6. Das wirkt in Zeiten den Brexit und leerer Regale mehr als lächerlich.
Das beste wäre die 007 / James Bond Reihe mit diesem Film zu beenden. Jason Bourne hat schon vor einer Zeit gezeigt wie man Geheimagenten heute erzählen kann, aber auch das Genre ist erstmal auserwählt.
zum BeitragPaul Schuh
"Die nächste Regierung muss überfällige Entscheidungen treffen, statt sich mit vagen Zielen zu schmücken."
zum BeitragMag stimmen. Aber zuerst muss die breite Masse der Bürger der Politik signalisieren: Wir sind bereit, auf Fleischkonsum, unser Privatauto, die Flugreise, die Kreuzfahrt, Wohnfläche über 40m2 pro Person, auf Einwegkleidung und Wegwerfelektronik zu verzichten und wollen stattdessen vegetarisch leben, mit dem Fahrrad zu Arbeit fahren und unser langlebigen Produkte lieber reparieren als neu zu kaufen.
Der Autor wünscht sich hier eine Diktatur herbei, die die Menschen zum Klimaschutz zwingt - das wird nur bedingt oder garnicht funktionieren.
Die Triebkräfte des Menschen und des Wirtschaftssystems stehen einem effektiven Klimaschutz entgegen, das ist ein unauflösbares Dilemma. Das mit dem grünen Wachstum lösen zu wollen, ist ein fauler Kompromiss.
Von daher werden wir in den kommenden Jahren einen Katastrophenfilm in Zeitlupe erleben, sei es als Zuschauer vor dem Fernseher oder als Betroffene im Waldbrand, Hitze, Dürre oder Überschwemmungsgebiet.
Paul Schuh
[Re]: Das sehe ich genauso. Wir werden den Klimawandel nicht aufhalten können. Wir können ihn höchstens abschwächen. Wir müssen lernen, mit den Auswirkungen des Klimawandels umzugehen und uns auf neue drastische Klimaereignisse vorbereiten.
So sollte man überlegen, einige der jetzt zerstörten Städte und Dörfer in NRW und RP nicht wieder aufzubauen, sondern die Menschen umzusiedeln, die Städte abzutragen und diese Täler zu renaturieren und. Solche Hochwasser werden jetzt häufiger kommen und jetzt weiß man genau, wo die Wassermassen künftig was anrichten werden. Das ist für die Menschen vor Ort furchtbar bitter, aber eine erneute Überschwemmung in 10 Jahren ist den Menschen nicht zuzumuten und volkswirtschaftlich nicht sinnvoll.
zum BeitragPaul Schuh
"Niemand hat die Absicht das Klima zu retten"
zum BeitragDie Politiker sehen sich in der Aufgabe die Gesellschaft und die Wirtschaft im „Hier und Heute“ am Laufen zu halten. Dazu braucht es Arbeitsplätze, Industrieproduktion, Konsum, Steuereinnahmen, Sozialleistungen - der große Kreislauf. Konsequenter Klimaschutz (ohne Flüge, ohne Auto, ohne Fleisch, weniger Konsum) wird da schnell zu Stabilitätsrisiko.
Umgesetzt und gefördert wird nur, was neue Arbeitsplätze (erneuerbare Energien) und neuen Konsum (Elektroautos, Dämmung, neue Heizungsanlagen) verspricht.
So wird grünes Wachstum ist eine Mogelpackung, es führt nicht zu einer drastischen CO2 Reduktion,
sondern dient der „Dokumentation von Bemühungen“ und als moralisches Pflaster für die Wähler.
Konsequenter Klimaschutz steht der aktuellen politischen Stabilität entgegen! Ausser Frage, das in 10-20 Jahren die Auswirkungen des Klimawandels für politische Instabilität sorgen werden, aber dann sind unsere Politiker schon in Rente.
Paul Schuh
Der Artikel ist gut geschrieben!
Ich bin selbst in einem atheistischen Umfeld von Elternhaus und Schule aufgewachsen und habe später immer wieder versucht Zugang zum Glauben und zur Religiosität zu finden.
In der historischen Betrachtung wurde mir klar, wie Religionen entstanden sind und wie sie zu einem Ort der Seelsorge des Einzelnen und zu einem Herrschaftsinstrument zur Machtstabilisierung und Unterdrückung wurden. Religionen haben einen unverzichtbaren Wert in der Menschheitsgeschichte.
In den letzten 600 Jahren haben die Menschen die Narrative der Kirche wissenschaftlich hinterfragt. Heute erleben wir in einigen Teilen der Welt, auch in Deutschland, eine Abwesenheit von Religion. Was mir heute fehlt ist die Seelsorge. Über die Rituale der Religion fehlt vielen Menschen der Zugang zur Seelsorge, das gemeinsame Singen, Beten, Beichten, Trost und Segen spenden. Die Kneipe, die Fussballarena und Streaming können das nicht ersetzen. Viele Menschen sind allein auf sich zurückgeworfen, ausgesetzt den Zumutungen der Moderne. Nur für die schwersten Fälle gibt es einen freien Psychologen oder Psychiater.
zum BeitragViele Menschen suchen individuell Trost in aus Versatzstücken zusammengebastelten Weltanschauungen und viele verstricken sich ohne Anleitung darin und bleiben "verwirrt" zurück.
Viele "Angebote" der Kirche sind nicht sehr einladend und zeitgemäß, ich frage mich was sich ändern müßte, damit ich mich freiwillig und mit Freude immer sonntags mit meinem Mitmenschen in einem Kirchenraum zusammen finde?
Paul Schuh
Die Vorschläge der Studie erscheinen als vernünftig und effektiv.
Gut und wichtig, das die Idee vom grünen Wachstum widerlegt wird.
Die Frage ist nur, wie sich Gesellschaften ohne Wachstum und Konsum organisieren und stabil erhalten lassen?
zum BeitragBraucht es einen "neuen" Menschen für die "neue" Politik?
Jahrtausendealtes Menscheitsstreben nach Macht, nach mehr Wissen, mehr Können, mehr Machen müsste umgekehrt werden in ein "nur noch das Notwendigste" zu wollen und zu tun.
Ob das gelingt scheint ungewiss, aber es ist gut die Optionen auf den Tisch zu legen!
Paul Schuh
Ich stimme Jonathan Franzen leider zu ...
zum BeitragSicher wäre es gut, unseren Co2 Ausstoß zu reduzieren. Am effektivsten ließe sich das in der von Nico Peach beschriebenen "Postwachstumsökonomie" realisieren, in dem man die Globalisierung zurückfährt, Flughäfen und Containerhäfen schließt, private Autos abschafft und nur noch im lokalen Rahmen Lebensmittel und die unbedingt notwendigen Konsumgüter produziert.
Ich sehe unter den Politkern und "Konsumenten" aber weltweit kaum Bereitschaft in diese Richtung umzusteuern. Kann man auch nachvollziehen. Der Weg zu einer deindustrialisierten Postwachstumsökonomie birgt die Gefahr der Destabilisierung unserer Gesellschaften, wenn Arbeitsplätze, Steuereinnahmen, Aktienmärkte einbrechen. Diese Destabilisierung ist gefährlich und könnte in einem Bürgerkrieg oder Weltkrieg enden - nicht wünschenswert.
Deshalb sind die Regierungen mit der CO2 Reduktion so zögerlich. Sie setzten diese nur da um, wo sich neue grüne Wachstumsmärkte erschließen lassen, z.B. bei erneuerbare Energien oder Elektroautos . An die Flugzeuge und Container- und Kreuzfahrtschiffe geht man nicht ran.
Es ist für den Einzelnen psychologisch schwer auszuhalten, selbst Teil des Problems zu sein, und trotz Erkenntnis weiter „falsch“ zu handeln. Es ist aber wichtig, hier ehrlich hinzuschauen. Was ist mein gesamter CO2 Fussabdruck?
Der in der selbst verrichteten Arbeit und der in den aus China importierten Konsumgütern? Dann realisiert man, das es keine Chance gibt, auf 2t pro Jahr runterzukommen, ausser man gibt seine Arbeit auf und zieht in ein Tinyhaus aufs Land. Aber selbst dann müsste man dafür sorgen, das der Staats- und Versorgungsapparat (Polizisten, Beamte, Müllabfuhr etc) abgeschafft wird, weil dieser für den Grund(CO2)umsatz sorgt.
Von daher bin ich ganz bei Jonathan Franzen, sich ehrlich machen, das wir den Klimawandel nicht aufhalten können (und wollen) und uns für Umweltschutz einsetzen.