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Erste Reaktionen auf MünchenWas sich jetzt gehören würde

Lin Hierse
Kommentar von Lin Hierse

In München ist ein Auto in eine Demonstration gerast, tatverdächtig ist ein junger Afghane. Doch jetzt gehört sich keine Debatte über Migration.

Im Anbetracht der Geschehnisse sollte Menschlichkeit das Gebot der Stunde sein Foto: Michael Fischer/dpa

J etzt tue ich etwas, das wir hier eigentlich nicht tun. Denn in einem Zeitungskommentar gehört sich in der Regel kein „Ich“, es gehört sich eine möglichst ausgeruhte und fundierte Betrachtung, Analyse und Beurteilung der Dinge. Aber die Nachrichten lauten: Ein Auto rast in eine Menschenmenge. Mindestens 28 Personen sind verletzt, mehrere von ihnen schwer. Der Tatverdächtige wurde gefasst, es handelt sich um einen 24-jährigen Mann afghanischer Herkunft.

Der bayerische Ministerpräsident sprach sehr früh von einem „mutmaßlichen Anschlag“. Der Kanzler fordert, den Verdächtigen nach einem Gerichtsverfahren sofort abzuschieben. Die Bundesinnenministerin brüstet sich damit, dass Deutschland als einziges Land in Europa wieder nach Afghanistan abschiebe und das weiterhin tun werde. Was gehört sich, wenn etwas so Schreckliches geschieht, während alles auf Wahlkampf steht? Wenn der Schock, das Entsetzen, das Mitgefühl mit den Opfern sofort abgelöst und überschrieben werden von der Frage: Wem nützt diese schreckliche Tat, und wem schadet sie?

Ich finde, es gehört sich, ein Mensch zu sein. Es ist zu leicht geworden, das zu vergessen, bei all der Kurzatmigkeit und der neuen Geschwindigkeit des Weltgeschehens. Mensch zu sein ist wichtig – zuallererst und vor jeder weiterführenden politischen Analyse und Forderung, vor jedem Rechthabenwollen und vor jeder begründeten Sorge davor, wie eine solche Schreckenstat diese Gesellschaft formen wird. Das Menschsein wird gerade viel zu oft übersprungen.

Dabei gehört es sich, bei den Opfern zu bleiben, länger als für eine Eilmeldung. Es gehört sich, mit ihnen zu trauern und den Täter vor Gericht zu stellen. Es gehört sich, darüber nachzudenken, wie Sicherheit gewährleistet werden kann, während die Gefahr durch Anschläge steigt. Und es gehört sich ebenso, Präzision einzufordern und nicht einzuzahlen in die rassistische Verschränkung von Migrations- und Sicherheitsdebatten. Denn auch wenn es anders versprochen wird: Es gibt keine einfachen Antworten.

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Lin Hierse
taz-Redakteurin
Lin Hierse ist Redakteurin der wochentaz und Schriftstellerin. Nach ihrem Debüt "Wovon wir träumen" (2022) erschien im August ihr zweiter Roman "Das Verschwinden der Welt" im Piper Verlag. Foto: Amelie Kahn-Ackermann
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84 Kommentare

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  • Als Deutschland noch ein Rechtstaat war - die älteren unter uns erinnern sich - wurden nicht ganze Menschengruppen für die Taten einzelner verurteilt und bestraft. Es würde sich auch "gehören", sich wieder an diesen Pfeiler unserer Demokratie zu erinnern.

    Was bei der CDU inzwischen auch nicht mehr sichtbar ist. Damit bleibt von ihren drei Buchstaben inzwischen nur noch das U übrig.



    Was ist das für ein Rechtsverständnis, zu sagen, der Mann, der das Verbrechen begangen hat, war Asylant, also alle Asylanten raus aus Deutschland? Gerne auch in Folterstaaten etc. Der Mann, der damals in Hessen in einen Fastnachtszug gefahren ist, war Christ. Alle Christen raus aus Deutschland.

    Viel besser könnte ich verstehen: die Männer, die Lübke ermordert haben, waren Rechtsextremisten, also raus mit allen Rechtsextremisten!

    Warum war der psychisch Kranke in Aschaffenburg eine "nationale Notlage"? Warum waren es nicht die rechtsextremen Morde in Hanau? NSU? NSU2.0? Die brennenden Asylheime? Die von Polizisten erschossenen Schwarzen der letzten Jahre?



    Und diese Verneinung der Rechtsstaatlichkeit findet ungebremst in den ÖRR statt, von CDU, SPD, Grünen, AfD. Merkt das keiner?



    Ade Demokratie.

  • >Es gibt keine einfachen Antworten.<

    Die Einreise einer Gruppe von Personen, von denen rund 30% psychische Probleme haben, ist mit gewissen Risiken verbunden.

    Da gibt es selbstverständlich einfache Antworten.

  • "Doch jetzt gehören sich keine politischen Migrations-Debatten." - Völlig falsch. Wenn sich die demokratischen Kräfte hier erneut verweigern werden wir alle am 23. ab 18 Uhr das Ergebnis präsentiert bekommen.

  • Menschsein - gerne! Aber der hat sich seit 10.000 Jahren ziemlich vergesellschaftet. Daher ist das nur eine Floskel, mit der man so tut, als sei dies nicht der Fall.

  • Es würde sich gehören - wenn man 24/7 trommelt, dass "Bayern das sicherste Bundesland Deutschlands" wäre - angesichts des erneuten Versagens des bayrischen Innenministeriums geltendes Recht durchzusetzen, etwas Demut zu zeigen.



    Gelle, Herr Söder?!

  • Kann mal passieren, mal wieder blöd gelaufen für Deutschland aber muss man denn gleich abschieben?!



    Wie würde man in anderen Ländern Europas, Asiens oder Afrika damit umgehen?

  • Es gab schon gestern um 19:00 eine Demo in München: "Gegen Instrumentalisierung und Rassismus."

  • Der einzige, der an der Tat Schuld hat, ist der Täter -- der übrigens entgegen politisch motivierten ersten Behauptungen des bayerischen Innenministers eine Aufenthaltserlaubnis hatte und unbestraft war.



    Und die Antwort auf die Frage, wie sich solche Taten durch staatliche Maßnahmen verhindern lassen, ist leider ganz einfach: Gar nicht.



    Selbst in einem totalen Überwachungsstaat gäbe es immer noch Möglichkeiten für solche Taten. Anderes zu behaupten ist fernab der Realität und gehört nicht in eine rationale Diskussion.

  • Schon der zweite Fall in Bayern in kurzer Zeit. Wer Einzelfälle aufbauschen will, könnte den zuständigen Landesminister Herrmann erst mal interviewen, statt Rabulistisches aus der Schublade zu ziehen.



    Sind da vielleicht die Polizisten alle sinnarm für Show an Grenzen im Einsatz und fehlen im Lande?

  • Hm, die Migrationsdebatte ist doch im vollen Gange. Durch diesen Anschlag wird lediglich bewirkt, dass diese Debatte bis zur Wahl nicht verflacht. Und das ist auch richtig so, dass dieses Thema nicht in den Hintergrund geschoben wird.

    Wenn ein offensichtliches Problem mit kriminellen Geflüchteten besteht, muss man sich dem stellen und konsequent Maßnahmen beschließen, um die zukünftige Risiken möglichst ausschließen. Das ist man schon aus Verantwortung gegenüber den gesetzestreuen Geflüchteten und Migranten schuldig, die sonst mit relativ wenigen Kriminellen in einen Topf geworfen werden. Grundsätzlich würde dadurch die Sicherheit für alle in Deutschland Lebenden erhöht.

    Außerdem würde der Zuspruch zu den extremen politischen Rändern verringert werden und die Mitte stabilisiert werden. Bis zur dieser Wahl ist dazu allerdings die Zeit etwas knapp, zur nächsten Wahl sollte es aber reichen.

  • Wir sollten schon über Autofahrer reden. Das sind ein paar Tausend Tote jedes Jahr. Und das sind nur die direkten, nicht mal die durch Klima- und Umweltschäden.

  • Vielleicht mal ein Analogum aus den USA: Bei jeder Schießerei mit irgendwelchen Hatern oder Psychos und mehr oder weniger Toten und Verletzten sagen die Republikaner: Lasst uns beten und an die Verletzten denken,, dass die wieder alle gesund werden und wir müssen alles tun das zukünftIg vermeiden. Jetzt über Waffenverbote reden ist der falsche Zeitpunkt.



    Änderungen sind nicht zielführend....!



    Kurzum, suche die Parallele.

  • "Es gibt keine einfachen Antworten."

    Es gibt halt gar keine Antworten.

    Seit vielen Jahren nicht.

    Nicht von den Parteien der Mitte, nicht von den Medien der Mitte.

    Manchmal wird behauptet, es gäbe ja nicht mal ein Problem.

  • Lösungsanzätze zu entwickeln, zu diskutieren und zu implementieren ohne unmittelbaren Eindruck eines schrecklichen Anschlags - dazu hatte man jahrelang Zeit. Diese Chance wurde nicht genutzt. Nun ist es zu spät und die Anschläge sind so häufig, dass man immer unter dem Eindruck eines frischen Anschlags stehen wird.

  • Endlich mal ein Artikel, der nach einem Anschlag kritisiert, dass nicht allen anderen der Volksgruppe mit Ausweisung droht. Das ist so unsinnig. Ähnlich unsinnig wäre es gewesen, allen Rutschen mit Ausweisung zu drohen, als 2009 ein Deutscher in Winnenden einen mörderischen Amoklauf gemacht hat.

    Wie können nur Politiker so verantwortungslos sein, und so viel Hass schüren?



    Und warum widersprechen so wenige?

  • Zitat: "Doch jetzt gehören sich keine politischen Migrations-Debatten."

    Das "Nicht-darüber-reden-dürfen" ist übrigens einer der Vorwürfe rechter Populisten an uns.

    Ich halte das für keine gute Strategie.

    • @Benzo:

      Hallo Benzo,



      Sie haben meine volle Zustimmung.

    • @Benzo:

      Genauso ist es. Und "gehört sich nicht" ist eine völlig falsche, unzutreffende Formulierung in diesem Zusammenhang.

    • @Benzo:

      Zu behaupten man könnte nicht darüber reden, während jedes zweite politische Gespräch sich darum dreht, ist die Strategie rechter Populisten.

    • @Benzo:

      Ich halte es hingegen für keine gute Strategie, das falsche Thema mitzureiten, in dem völlig zielfern gebellt wird derzeit.



      Kühl und faktengestützt analysieren, abwägen, handeln auch hier: universalistisch, nicht hormon- oder springerpressengesteuert.



      Das geht immer, wenn mensch sich ein wenig bemüht.

    • @Benzo:

      Zustimmung

  • Es gehört sich eine realistische Diskussion über Erwartungen, Defizite, Versäumnisse, Folgen und Notwendigkeiten. Auf allen Seiten. Und es gehört sich eine Betrachtung von Macht und dem Ausüben von Macht.

  • Das menschliche ist das zunehmende Gefühl der Unsicherheit und Bedrohung.



    Das Gefühl, dass unsere Sicherheit, unser Leben auf dem Altar der Selbstgerechtigkeit und Unehrlichkeit geopfert wird.

    Es ist ein furchtbares Ritual geworden.



    Den pauschalen Mitleidsbekundungen, folgt die Suche nach der Täterbefindlichkeit, begleitet von Schuldzuweisungen an die deutsche Gesellschaft steht. Dem folgt der implizite Vorwurf an die AfD, diese Tat instrumentalisieren zu wollen.

    Auch die Fakten zählen nicht, die Kette der Einzelfälle, deren gemeinsamer Nenner, Täter sind, die nicht Teil dieser Gesellschaft sein wollen, die sie verachten, die nicht hätten hier sein dürfen. Sie zählen auch nicht, weil die Behörden selten Daten erheben, die im Widerspruch zur gewünschten Wirklichkeit unserer Politik stehen.

    Es ist diese Politik, die rechts stark gemacht hat, das Wunschdenken, dass ein guter Mensch sein wollen auf Kosten der Gesellschaft, die man verachtet, das Wegsehen und das Leugnen der Wirklichkeit.

  • Die Ehrlichkeit in diesem Diskurs ist komplett verloren gegangen. Es erinnert mich so schrecklich doll an die Massenschießerein und Amokläufe in den USA.



    Sobald was passiert kommen beide ideologischen Lager aus ihren Löchern und verhindern sofort jede nuancierte Debatte in jeder Richtung die nicht entlang des dogmatischen Diskurses verläuft.

  • "Was sich jetzt gehört",



    werden uns wohl die Wähler in ein paar Tagen sagen. Und ich fürchte des Resultat wird ein Grauen.

  • Ja es gehört sich jetzt (eigentlich) inne zu halten und den Opfern unsere Anteilnahme zu geben.







    Nur geschieht auf der politischen Bühne,mittlerweile schon reflexhaft etwas anderes. Noch bevor die Fakten auf dem Tisch liegen werden die üblichen Schuldzuweisungen reproduziert..und das ohnehin schon völlig überhitzte Klima weiter angeheizt. Lösungsorientiertes Handeln sieht anders aus.







    Seit dieser künstlichen Aufheizung, erleben wir eine Zunahme solcher Taten - Zufall.?



    Oder verhält es sich etwa so daß wenn man zugewanderte Menschen stigmatisiert und ihnen signalisiert, daß sie nicht wilkommen sind, sie eben eher zu solchen (Verzweiflungs.?-) taten neigen.?

    Es spricht viel dafür, daß es gerade der Populismus und die Instrumentalisierung dieses Themas - also der Ängste vieler Menschen vor den Fremden ist, der solche Taten erst provoziert.

    Und so gerieren sich so manche Politiker gerade nicht als Weise Problemlöser, sondern vielmehr als *Zauberlehrlinge, die Gefahr laufen die Geister die sie riefen so schnell nicht wieder los zu werden*..

  • Nicht alleine aus Wahlkampfgründen wird sich die Debatte zuspitzen und es werden die altbekannten Versprechen gemacht, denn es gilt einzig vom Versagen der staatlichen Stellen abzulenken.

    Die Anzahl der Anschläge häufen sich und das in immer kürzeren Abständen. Da ist die Besorgnis und teilweise auch die Wut in der Bevölkerung nachvollziehbar. Sie trifft nur meist die Falschen. Nicht Migranten sind dafür in Haftung zu nehmen wenn der Staat seinen Aufgaben nicht nachkommt.

    Einige der Attentäter waren ausreisepflichtig, andere hatten psychische Auffälligkeiten. Beides war den jeweiligen Behörden bekannt, gehandelt wurde nicht.

    Ich finde es verabscheuungswürdig wie sich die ewig gleichen Protagonisten jetzt wieder positionieren, noch härtere und vorallem nutzlose Maßnahmen ersinnen und eine Zielgruppe als Sündenbock benennen, anstatt sich das eigene Versagen im stillen einzugestehen und die strukturellen Probleme überhaupt einmal anzugehen.

    Wenn den politisch Verantwortlichen dazu jedoch nicht mehr einfällt, als die Mittel für Integration zu kürzen, verwundert einen der Rest auch nicht mehr.

    • @Sam Spade:

      Danke, das trifft es. Es stimmt leider, dass dir Planlosigkeit u.a. der Kanzlerpartei dazu führt, dass die Guten in allen Teilen zu Gunsten der Bösen zu leiden haben. Wen soll man da wählen?

    • @Sam Spade:

      Der Punkt ist eben, dass die sogenannten Migranten dank üblicher Xenophobie die Zerrüttung des Sozialstaates als erste zu spüren bekommen. Was die Täter eint, ist eine Art von Verwahrlosung oder allein gelassen worden zu sein mit gedanklichen Teufelskreisen.

    • @Sam Spade:

      Grundsätzlich haben Sie Recht, dass wir bei Migranten nicht das leisten können was notwendig ist. Zur bitteren Wahrheit gehört, dass unsere Infrastruktur nicht ausreicht um eine vernünftige Betreuung leisten zu können. Es fehlt an Personal, Unterkünften, Psychologen, Geld, Wohnungen. Besonders Wohnungen. Die Menschen sollen ja auch vernünftig wohnen können, ubd nicht ewig in Sammelunterkünften leben müssen. Das BAMF ist komplett überfordert. Es wird, aus meiner Sicht, einfach kein Unterschied zwischen den was man schaffen will und dem, was man schaffen kann gemacht. Na klar brauchen wir Migration und na klar sind die meisten Migranten feine Menschen. Nur sind wir von der Menge einfach überfordert.

    • @Sam Spade:

      Sehr gut auf den Punkt gebracht :)

    • @Sam Spade:

      Ist Ihnen schon mal die Idee gekommen, dass die Behörden oder "der Staat" die ihnen gestellte Aufgabe gar nicht bewältigen kann?

      Dass vielleicht die Rahmenbedingungen der Aufgabenstellung nicht funktionieren?

    • @Sam Spade:

      "Versagen der staatlichen Stellen - Einige der Attentäter waren ausreisepflichtig, andere hatten psychische Auffälligkeiten. Beides war den jeweiligen Behörden bekannt, gehandelt wurde nicht."

      Wie bitte? Ich stelle mir grad vor, was in den taz-Foren abgegangen wäre, hätte man die Menschen wirklich konsequent abgeschoben - oder aber zwangsweise in Kliniken eingeliefert. Menschen haben andere Menschen getötet, nicht "der Staat".

    • @Sam Spade:

      Leider sind auch wir hier nur in einer, dazu noch sehr kleinen, Blase. Wie ich schon an anderer Stelle meinte, es gehört heute für einen Politiker schon ein außerordentllches Standing dazu, um gegen ca. 60% der Bevölkerung zu argumentieren.

  • Wir schieben jeden ab. Auch zu schwerst verbrechen Verurteilter und Mörder.



    Wir schieben jeden ab.



    Wir bürden einem (vielleicht) zukunftsfähigen Staat den Um gang mit verurteilten Schwerstverbrechern zu.



    Ich weiß nicht, ob das alles so gut ist, nachhaltig.

  • Hassbeschleunigenden Schnellschussworte der Politik werden in vielen Medien per Eilmeldung im Minutentakt als Fakt in die Liveblogs geschleudert und dann,



    korrigiert.



    Aber der Hass ist spezifisch gesät.

    Aus einem abschiebepflichtigen, polizeibekannten, abgelehnten Asylbewerber, der laut Innenminister Joachim Herrmann durch Drogen und Ladendiebstähle aufgefallen war, wurde innerhalb weniger Stunden eine Person, die sich rechtmäßig in München aufgehalten hat und die als Ladendetektiv eine Zeugenaussage zu einem Diebstahl gemacht hat.

    Und in den nächsten Stunden und Tagen kann der fürchterliche Fall noch viele andere Wahrheiten hervorbringen, die vielleicht dann sogar mehr als ein paar Minuten bestand haben. Es kann sich noch vielfach drehen und wenden.

    Innehalten, Trauern und erst nach abschließender Klärung der Fakten verurteilen, wäre wohl die bessere Herangehensweise, aber die Zeiten scheinen dank Social-Media und Live-Blog und der Menschen, die das mitmachen, vorbei.

  • Hätten die Politiker sich ähnlich besonnen und überlegt geäussert wie Frau Hierse in diesem Artikel, würde dies den AfD-Wähleranteil wohl noch weiter in die Höhe treiben.



    Paradox, aber so ist es leider.

  • Es gehört sich darüber nach zu denken was für ein Männlichkeitsbild auch in Deutschland herrscht. Männer neigen zu Agression gegen Außen als Antwort auf Persönliche Probleme, Frauen zur Autoagression. Es ist kein Geheimnis und lässt sich in vielem belegen. Ich habe die These gelesen dass die Agression letztendlich nur potenziert wird, je nach Erfahrungen und innerer Not. Warum reden wir nicht über das Grundsätzliche!? Was hier kein Bewusstsein hat kann keine Antworten auf die Extremen Ausmaße dieses "selbstverständlichen" Männerbildes oder dieser gelernten "Selbstregulierung" geben. Die aggressiven und leeren Phrasen werden weder den Opfern noch der Vorbeugung solcher Taten gerecht.

  • "Es gehört sich, darüber nachzudenken, wie Sicherheit gewährleistet werden kann, während die Gefahr durch Anschläge steigt."

    "Doch jetzt gehören sich keine politischen Migrations-Debatten."

    Diese beiden Punkte sind doch eng miteinander verbunden. Das Eine ist ohne das Andere nicht möglich. Und wenn nach jedem Anschlag eine gewisse Schamfrist einzuhalten wäre, dann wäre eine politsche Diskussion angesichts der aktuellen Anschlagskadenz eine Debatte ausgeschlossen.

  • Vielleicht ist es mittlerweile auch einfach zu viel für durchschnittliche Menschen. Und durchschnittlich dürfen wir sein. Mensch sein heißt meiner Meinung nach bedauerlicherweise gerade auch, dass irgendwann die Energie, die Kraft fehlt, diese Verbrechen immer und immer und immer wieder argumentativ zu verarbeiten, den Gefühlen der Angst und Ohnmacht nicht nachzugeben, die Gefühle Bitterkeit und Groll hintenan zu stellen, weil ja viel mehr Menschen im Straßenverkehr getötet werden usw..

    Es ist gut, dass mein Ehemann und ich bereits vor Tagen per Briefwahl gewählt haben. Ich wüsste nicht, was ich vorhin in der ersten emotionalen Auflehnung des "schon wieder, ein "Schutz suchender!"", angekreuzt hätte. Hoffen wir, dass sich bis zum 23.02. alle/s wieder beruhigt.

  • Mit heulendem Motor auf einen bunten Demonstrationszug mit Familien draufgehalten — wie kann ein Mensch so viel Hass in sich tragen? Fassungslos!

    Ich wünsche so sehr, dass alle Genoss*innen und Kinder überleben. 🕯️♥️

  • Der Innenminister war sogar nach der Tat nicht richtig informiert. Der Täter war nicht ausreisepflichtig und hatte eine Arbeitserlaubnis. Er war der Polizei bekannt durch eine Zeugenaussage als Kaufhausdetektiv nicht weil er kriminell war. Sein islamistischer Post bestand aus " Oh Allah beschütze uns" .



    Das ist schon gravierend, ich fühle mich da auch nicht mehr sicher, wenn der Innenminister sich in einer so wichtigen Angelegenheit nicht auskennt, sich aber trotzdem öffentlich äußert. In einem anderen Kommentar war zu lesen: das häuft sich. Das könnte sein, das gibt es bei Menschen mit Amokphantasien. Der junge Mann ist außerdem im Erstmanifestationsalter einer paranoiden Schizophrenie ( z.B. Würzburg, evtl auch Aschaffenburg...). Wir werden sehen. Natürlich ist das grässlich für die Opfer und Angehörigen, denen man gute Genesung und vor allem "in Ruhe gelassen werden" wünscht.

    www.tagesschau.de/...-muenchen-102.html

  • Wir brauchen eine starke Demo gegen Rechts

  • Es wird in der Tat angesichts solcher Anschläge langsam zu einer echten Herausforderung, den Argumenten der Gegner*innen von Zuwanderung und Integration etwas entgegenzusetzen. Trotzdem sollten wir immer unsere Menschlichkeit bewahren und allen Geflüchteten und Migrant*innen gegenüber weiterhin unsere Solidarität zeigen. Ich zumindest werde mich an diesen Grundsatz halten, auch wenn Kolleg*innen von mir durch den heutigen Anschlag zu Schaden kamen. Ihnen allen wünsche ich von Herzen eine gute und baldige Genesung!

    • @Sabine Hofmann-Stadtländer:

      Nein, es hat sich nichts verändert. Integration hilft immer noch dabei, solche Taten zu verhindern.

    • @Sabine Hofmann-Stadtländer:

      So grausam und schlimm dieses heutige Ereignis ist, es war erwartbar, da seit dem davor erfolgten Anschlag die Ursachen bislang immer noch nicht nicht beseitigt wurden. Allein das Problem mit Grenzschließungen und Abschiebungen zu lösen, ist nur eine mittelfristige Teillösung, aber eben nicht für die Menschen im Asylsystem die bereit hier sind. Es sind im wesentlichen nicht die Asylgesetze, sondern die personelle und finanzielle Unterversorgung der Integrationnotwendigkeiten und damit eine Überforderung der institutionen und Menschen die das System mit Leben erfüllen sollen. Ich kann mir gut vorstellen, wie viele Deutsche die gerade nach Schließeung der Grenzen rufen, reagieren würden, wenn sie selbst von der gegebenen Lebenssituation der Asylbewerber betroffen wären. Daher bin ich der festen Überzeugung, solange die Versorgung und eine vernünftige Unterbringung und Betreuung nicht gewährleistet ist, wird sich an den sich damit entwicklnden gesellschaftlichen Risiken nichts ändern und der nächste "Anschlag" oder Amoklauf ist absehbar.

    • @Sabine Hofmann-Stadtländer:

      Nur die dümmsten Kälber wählen ihren Metzger selbst….

  • Geltendes Recht muss endlich konsequent umgesetzt werden und nicht nur Absichtsbekundungen und Gerede und so gut wie Nichts passiert. Daran haben Linke und Grüne einen nicht geringen Anteil.

    • @Filou:

      "Geltendes Recht muss endlich konsequent umgesetzt werden"



      Wurde es. Der Attentäter war nicht ausreisepflichtig.



      Insofern sind Ihre Äußerungen komplett am Thema vorbei.

    • @Filou:

      Einen nicht geringen Anteil haben die Grünen an der Regierung, unter der die Zahl der Asylanträge im letzten Jahr um ein Drittel gesunken sind.

    • @Filou:

      Geltendes Recht ist zunächst mal, dass JEDER als unschuldig gilt, bis seine Schuld bewiesen ist. Kollektivbestrafung ist nicht "geltendes Recht" und Generalverdacht auch nicht.

      Man kann darüber diskutieren, inwieweit Jemand, der schutzsuchend ins Land kommt und sich hier schuldig macht, den Schutz verwirkt und ohne Weiteres abgeschoben werden kann. Aber dieser Staat tötet, foltert und ent-menschenrechtet niemanden zur Strafe für getanes Unrecht, also ist auch die Abschiebung in ein Land, wo ihm das absehbar passiert, keine mit geltendem Recht zu vereinbarende Lösung. Und solche Menschen einfach irgendwo abzukippen, geht aus diversen "geltenden" Rechtsgründen auch nicht.

      Die Forderung, endlich geltendes Recht umzusetzen, ist daher unterkomplex. Man müsste das Recht schon tiefgreifendend ändern. Dazu gehört aber mehr als nur der Wunsch, sich bestimmte Exzesse nicht gefallen zu lassen. Dafür muss man auch die Opfer bringen wollen, die eine Verabschiedung von grundsätzlichen Idealen und internationalen Verpflichtungen fordert. Wer A sagt, muss auch B sagen (und gegebenenfalls noch übler schmeckende Cs in die zunehmend hässliche Fresse kriegen).

      Meinten Sie das mit Ihrer Forderung?

      • @Normalo:

        Nö, die Alternative Zivilisation oder Barbarei, auf die Sie das ganze zuspitzen möchten, funktioniert nur, wenn Sie die Diskussionen der letzten Jahre komplett ausblenden.



        Wir reden zum Stichtag 31.12.24 von 220.000 Ausreisepflichtigen. Wir diskutieren schon seit Ewigkeiten über die Verkürzung von Verfahren, wie in anderen Ländern durchaus üblich. Ebenso lange über die Ausweisung sicherer Herkunftsländer. Dito darüber, dass ein Erstantrag im ersten sicheren Land zu erfolgen hat (was überhaupt die Grundlage für eine Verteilung innerhalb der EU wäre).



        Und dann können wir gerne noch darüber diskutieren, ob die Kriterien für subsidiärem Schutz tatsächlich realitätsnah sind, und ob die betreffenden Personen dann auch noch Anspruch auf den Zuzug von Familienangehörige haben sollen. Und man kann gerne auch darüber diskutieren, ob ein Staat verpflichtet ist, Menschen aufzunehmen, ohne über deren Identität Bescheid zu wissen - mit den bekannten Folgeproblemen.



        Und mit all dem habe ich noch nicht einmal die Frage aufgeworfen, wo eigentlich die grundsätzlichen Belastungsgrenzen einer Gesellschaft liegen.

      • @Normalo:

        Mit "geltendes Recht muss endlich konsequent umgesetzt werden" meint Filou wahrscheinlich, dass man die ausreisepflichtigen Menschen aus wirklich ausweist. Dies sind immerhin 220000 Menschen, die sich nach geltendem recht illegal hier aufhalten. Wir müssen echt mal legale Migranten und Asylberechtigte von illegalen Einwandern mit abgelenten Asylanträgen unterscheiden.

      • @Normalo:

        Wer A sagt muss auch B sagen ist allerdings auch unterkomplex. Aus dem Kopf aus dem Sinn passt ganz gut. Afghanische Folterkeller sind schön weiße Flecken.

  • "Was sich jetzt gehört" ?



    Ja was wohl. Das wenigsten die sich demokratisch nennenden Parteien verbal und politisch abrüsten. Es ist doch nicht mehr zum Aushalten, dieses Reindreschen auf Menschen, für mich als "Bio-Deutschen".



    Die USA unter Trump sind kein Vorbild.



    Da sind eine Horde Gesetzloser an der Macht.



    Angesichts dessen, was in Österreich passiert, Frau Weidel bei Orban, Merz mit der AfD.



    Wie verluderter kann's noch werden. Fragezeichen.

    • @LeKikerikrit:

      Dass man Gefährder und Mehrfachkriminelle konsequent abschiebt, darauf können wir uns hoffentlich noch einigen?

    • @LeKikerikrit:

      Beschwichtigen und Rückkehr zur politischen Tagesordnung als Standard-Reaktion für jeden Anschlag findet allerdings kaum noch Verständnis.

  • Immer die selben Worthülsen nach so einer Tat. Ich habe das Gefühl diesen Artikel schon zigmal gelesen zu haben.

  • Ich fühle mich nicht mehr sicher in diesem Land. Und das wird sich bei der Wahl wiederspiegeln.

    • @Wonneproppen:

      Hm, wie können Sie nur am Straßenverkehr mit 10 Toten täglich teilnehmen ohne permanent Angst zu haben?



      Das Krankenhaus ist noch gefährlicher. Da haben wir täglich gut 40 Tote durch MRSA.



      Man stelle sich mal vor über diese Toten würde täglich so berichtet, wie aktuell über die schwer Verletzten in München. Wer würde da noch am Straßenverkehr teilnehmen, geschweige denn in ein Krankenhaus.

    • @Wonneproppen:

      Ja, bitte AfD wählen. Dann ist man sicher weniger sicher.

    • @Wonneproppen:

      Ach was. Statistisch sterben Sie an Zigarette, zu viel Sitzen im Auto, Alkohol, ... allem möglichen eher als durch einen Autofahrer mit psychischen Schäden.



      Ok, die Raser auf der Autobahn, stimmt.

      Beim taz-Forum müssen Sie schon Argumente bringen, nicht gefühlte Gefühle.

      Wenn Ihnen Sicherheit das Bedürfnis ist: wählen Sie eine Partei auf der linken Seite. Die achten auf die nötige soziale Sicherheit und den Zusammenhalt mehr, als die rechte Seite es tut. Um uns z.B. Polizei gut leisten zu können, sollten wir Integration zur Kernkompetenz machen, nicht Verunsicherungslüge à ala weidelienne.

    • @Wonneproppen:

      Da versuche ich gerne zu ihrer Beruhigung beizutragen. Das Risiko Opfer eines Attentats zu werden liegt bei 1:27,3 Millionen (0,0000037 Prozent).

      Hingegen kommt in Deutschland eine von 110 Personen (0,91 Prozent) an den Folgen einer ungesunden Ernährung ums Leben.

      Es liegt zwar in der Natur des Menschen, dass je öfter eine besondere Bedrohung visuell und informativ zur Verfügung steht, sie einem desto eher als real erscheint, der persönliche Fokus sollte aber doch eher auf die tatsächlichen Gefahren ausgerichtet sein.

      Das auch bitte bei der Wahlentscheidung berücksichtigen - hinsichtlich der Gefahr.

      Quelle Canada Life Studie 2019, Max Planck Institut 2023

      • @Sam Spade:

        Dieser Logik folgend, sind rechte Straftaten auch kein Problem, denn die Wahrscheinlicheit Opfer einer solchen Tat zu werden, ist verschwindend gering. Die Sorgen von Migranten und Minderheiten, vor dem erstarken rechter Partein und der Zunahme rechter Gewalt, kann man also auch einfach ignorieren und kleinreden, nur beschleicht mich das Gefühl, dass Sie das weit weniger locker sehen

      • @Sam Spade:

        Diese Argumentation über statistische Wahrscheinlichkeiten hat nichts mit der Lebenswirklichkeit des Menschen zu tun. Was Sie schildern mag Fakt sein. Genauso ein Fakt ist die Existenz von Emotionen und Gefühlen. Machen und zum Menschen und steuern unser Verhalten.

        Ungesunde Ernährung wird deshalb vom Individuum nicht als bedrohlich empfunden, weil sie in dem jeweiligen Moment als Genuss erlebt wird. Außerdem ist man selber der handelnde Akteur und erlebt sich daher als wirkmächtig. Man hat die Zügel selbst in der Hand, übt Kontrolle aus, redet dich ein, jederzeit aufhören zu können. Selbst wenn man sich schadet. Das blendet das Gehirn automatisch aus.

        Auch beim Autofahren übt man Kontrolle aus und erlebt sich wirkmächtig. Vielleicht macht einem das Fahrgefühl sogar Spaß. Wieder positive Emotionen. Beim Einstieg ins Flugzeug dagegen Unbehagen, obwohl es statistisch viel sicherer als das Auto ist.

        Wenn irgendein Verrückter mit Auto in eine Menschenmenge fährt, dann ist da nur das Gefühl der Unsicherheit und des Kontrollverlustes. Das Gefühl: Mist, kann mich das treffen, wenn ich morgen zum Weihnachtsmarkt gehe? Das statistische Risiko ist gering und trotzdem existiert Angst!

      • @Sam Spade:

        Eine wohltuende Rationalität in einer völlig ausufernden Diskussion.

        Mein Wunsch wären nur direkte Hyperlinks bei den Quellenangaben :)

      • @Sam Spade:

        Das Risiko Opfer eines Attentats zu werden liegt bei 1:27,3 Millionen

        Bei 80 Millionen Einwohnern und 28 Verletzten alleine heute, erscheint mir Ihre Zahl ziemlich falsch. Ungesunde Ernährung ist leider kein vergleich. Am Alter sterben wir irgendwann alle. Wieso nehmen Sie das nicht als Vergleich?

        • @Strolch:

          An was diese Aussagen kranken (sorry, weil ja die Richtung richtig ist) ist eine Nennung des Betrachtungszeitraums für die jeweilige Wahrscheinlichkeit.

        • @Strolch:

          Ich befürchte eher, da sind sie in die berüchtigte kognitive Falle getappt. Wird auch als "denominator neglect" bezeichnet.

          Risikoberechnungen werden auf der Grundlage von Micromorts durchgeführt. Dabei steht 1 Micromort für 1 Millionen Menschen. Ein Micromort bezeichnet also die Wahrscheinlichkeit von eins zu einer Million, dass man stirbt.

          Für mathematische Details reichen die Zeichen leider nicht aus, daher bei Interesse einfach googeln.

          • @Sam Spade:

            Das glaube ich nicht. Sie beschreiben ein psychologisches Problem der Vorstellungskraft. Ich bezweifle Ihre Berechnung. 28/80.000.000 sind alleine 1:2,8 Millionen. Sie nehmen in Ihrem 2. Post zudem hinzu, dass man an einem Anschlag stirbt und nicht nur verletzt wird. Dann könnten wir den Anschlag von München ja völlig ausblenden, da zum Glück keiner gestorben ist. So kann man sich die Welt auch schön malen.

            • @Strolch:

              PS: Vermutlich wird ein statistischer Trick verwendet. Man betrachtet die letzten 20 oder noch mehr Jahre. Und rechnet so die Zahl klein, da es vor zehn Jahren keine Anschläge gab. Dann kann man noch über die Anschlagsdefinition verschiedene Ergebnisse erreichen.

        • @Strolch:

          "Am Alter sterben wir irgendwann alle. Wieso nehmen Sie das nicht als Vergleich?" Nette rhetorische Frage, die bewusst den Kern von Spades argumentation verfehlt ;)

          Da sie keine Gegenrechnung oder Zahlen aus seriösen Quellen nennen können, die die Zahlen von Sam Spades widerlegen erscheint mir ihr ganzes Argument ziemlich inhaltslos zu sein.

          Sollte dies am Ende nur der Versuch sein umbedingt an einer irrationalen Angst festzuhalten :D

      • @Sam Spade:

        Was ist denn das für ein hirnrissiger Vergleich?



        Mit einer ähnlichen Logik könnten Sie argumentieren, dass die Opfer ohnehin irgendwann gestorben wären - weil jeder Mensch zu 100% irgendwann einmal stirbt.



        Abgesehen davon können Sie ja mal in Afghanistan nachfragen, wie toll es sich dort lebt. Sicherlich ist auch dort die Wahrscheinlichkeit dafür, Opfer eines Gewaltverbrechens zu werden, sehr viel geringer als an Hunger, Tuberkulose etc. zu sterben.

      • @Sam Spade:

        Das ist lächerlicher Zahlenpurismus für technokratische Risikobewerter, der weniger über die Realität aussagt als das ungute Gefühl, das jemanden auf einem Weihnachtsmarkt beschleichen könnte. Sie könnten auch fragen, um welchen Faktor Betonpöller die Mortalitätsprozente reduzieren, oder warum es statistisch gesehen durchaus Sinn ergibt, gewisse Orte zu meiden. Oder Sie könnten türkischen Mitbürgern ausrechnen, wie niedrig eigentlich die Chance war, vom NSU massakriert zu werden.

    • @Wonneproppen:

      Gefühle sind subjektiv.



      .



      Rein objektiv, also Fakten basiert betrachtet, sind sie in Deutschland so sicher wie noch nie.



      .



      Darum ist es bei wichtigen Entscheidungen immer wichtig zu schauen, was sind die tatsächlichen und was nurndie gefühlten Fakten.



      .



      Das betrifft nicht nur die Migrationsdebatte, sondern auch die Energie und Mobilitäts Wende, sowie eigentlich jeden politischen Bereich.

    • @Wonneproppen:

      Inwiefern wird sich bei der Wahl widerspiegeln, dass Sie sich nicht mehr sicher fühlen? Hat Ihre Stimme mehr Gewicht als andere?

      • @Volker Scheunert:

        Mehr Stimmen haben mehr Gewicht. Leider auch fehlgeleitete.

  • Was sich jetzt gehört? Auch wenn Kinder sterben und Menschen angefahren werden, muss die woke Haltung bewahrt werden. Nicht zurückweichen!

    • @Holzhausen:

      Ich weiß ja nicht, was Sie arbeiten oder gearbeitet haben, aber wenn Sie da ein paar Einzelfälle aufgebauscht hätten, manipulativ oder faktenfern, zum Brechen von Recht aufgerufen hätten, hätte Ihnen jeder Chef rasch einen gehustet.



      Warum tun Sie es dann nach meinem Eindruck hier so schnellschussartig?

      Wer Leben retten will, könnte ansonsten mal Tempo 100 und Tempo 30 einführen: war ja ein Autofahrer. Und das wäre sogar wirklich faktenbelegt.

    • @Holzhausen:

      :-)

    • @Holzhausen:

      Absolut richtig.



      Einfach nur Mensch sein, wie im Artikel zu lesen ist.

    • @Holzhausen:

      Wenn Sie mit "woker Haltung" meinen, dass man nicht nach jedem Anschlag gleich die Migration zum Problem Nummer eins erklärt...



      Wohlgemerkt, jeder Anschlag, ob Aschaffenburg, Hanau oder Berlin, ob nazistisch, islamistisch oder nur einfach durchgeknallt motiviert, ist einer zuviel, aber hier geht es um Prävention und ggf. um Ermittlung und Bestrafung der Täter mit allen gesetzlichen Mitteln.



      Flüchtlinge nicht mehr ins Land zu lassen, gehört da meiner m. E. nicht zu den geeigneten Maßnahmen.

      Ich hoffe, dass die Opfer des heutigen Anschläge alle möglichst bald und vollständig genesen.

    • @Holzhausen:

      Offen Grenzen und das freie Recht auf Migration sind wichtiger als die konservative Sorge um Sicherheit

    • @Holzhausen:

      Haben Sie den Artikel überhaupt gelesen?



      Da steht doch im letzten Absatz was sich gehört, das ist nur menschlich und hat nichts mit woke zu tun.