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Energiesparen gegen PutinKenn dein Tempolimit

Susanne Schwarz
Kommentar von Susanne Schwarz

Die Abhängigkeit von russischem Öl und Gas offenbart die Versäumnisse der Energiewende. Kurzfristig würde ein Tempolimit den Verbrauch schnell senken.

Abendverkehr auf der Autobahn A5: Ein Tempolimit würde den Kraftstoff-Verbrauch sofort senken Bild: AP

E s rächt sich, dass Deutschland die Energiewende im vergangenen Jahrzehnt politisch vernachlässigt hat. Man kann Russland wegen des Angriffskriegs gegen die Ukraine nun nur unter hohen Kosten so sanktionieren, wie man es eigentlich gern würde, denn wir importieren viel Gas, Öl und Kohle aus Russland. Selbst Finanzminister Christian Lindner (FDP) spricht mittlerweile von „Freiheitsenergie“ – und meint damit nicht Atom-, sondern Solar- und Windkraft.

Bei aller wünschenswerten Energiewende-Euphorie: Noch etwas hat Deutschland, Bundesregierung für Bundesregierung, vernachlässigt, das jetzt genauso hinderlich ist. Wir verbrauchen viel zu viel Energie, ob erneuerbar oder fossil. Man könnte ganze Bibliotheken füllen mit den Studien, in denen Energieeffizienz als schlafender Riese für den Klimaschutz bezeichnet wird, den man doch nun mal endlich aufwecken müsse. Das heizenergiesparende Häuserdämmen lief schleppend, die Autos wurden zwar effizienter, aber dafür größer. Den Rückstand kann man in den Monaten bis zur nächsten Heizsaison nicht komplett aufholen.

So gut wie möglich probieren kann man es aber doch. Zum Beispiel mit einer absolut tief hängenden Frucht: Die Deutsche Umwelthilfe hat das Thema Tempolimit mal wieder hervorgekramt. Die Vorteile sind wie immer: weniger Unfälle, weniger Sprit, weniger Luftverschmutzung, weniger Klimaschaden, weniger Kosten. Nachteile gibt es praktisch nicht. Für die aktuelle Krise schlagen sie vor: Tempo 100 auf Autobahnen, Tempo 80 außerorts und Tempo 30 innerorts.

So könne man jährlich 3,7 Milliarden Liter Benzin und Diesel einsparen. Vom „Freiheitssparen“ sprach Umwelthilfe-Chef Jürgen Resch sogar, wohl um die FDP anzusprechen, an der ein Tempolimit auf Autobahnen in den Ampel-Koalitionsgesprächen gescheitert war.Falls das nicht klappt: Für diese Maßnahme müssen benzinpreisgenervte Au­to­fah­re­r:in­nen ja nicht mal auf die Politik warten. Einfach runter vom Gaspedal. Das ist sinnvoll in so ziemlich jeder Hinsicht.

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Susanne Schwarz
Leiterin wirtschaft+umwelt
Jahrgang 1991, leitet das Ressort Wirtschaft + Umwelt und schreibt dort vor allem über die Klimakrise. Hat ansonsten das Online-Magazin klimareporter° mitgegründet.
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164 Kommentare

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  • Gleichzeitig sollte auch die Wohnfläche pro Einwohner gedeckelt werden auf 30 qm. Denn die Pendler wollen ja nicht zum Vergnügen der Einwohner statt 2 Stunden Fahrerei mit dem Auto dann 4 Stunden im ÖPNV rumdaddeln und suchen natürlich eine Wohnung.

    Weniger Wohnfläche wäre zudem ebenfalls "wesentlich sicherer, gesünder, fossil-energieärmer und klimafreundlicher."

  • Die Götzenanbetung des Autos ist schon mehr als eine Krankheit.



    Es gibt viele Energiebereiche, wo Handlungen kompliziert und Problematiken nicht einfach zu lösen sind. Und wer, etwas anderes behauptet, spinnt.



    Aber ein Tempolimit, Fahrverzicht in der Freizeit oder Abschaffung der Bevorzugung des Flugbenzins wäre nun das einfachste der Welt.

    • @snowgoose:

      Wir sind als Gesellschaft einfach autosüchtig. Und daher kommen auch die ganzen irrationalen Argumente, warum es mit weniger Auto oder weniger Tempo nicht gehen soll. Wenn man an den Argumenten kratzt oder mit etwas Logik nachbohrt, steckt da nichts hinter.

      Das ist genauso wie seinerzeit mit dem Rauchen. Auf der positiven Seite: Auch das Rauchen ist in erster Linie psychische Abhängigkeit, die zu irrationalem Verhalten verleitet. Wären die Argumente gegen ein Rauchverbot in Intercity-Zügen oder auf Bahnsteigen real gewesen, würden heute an jedem Bahnhof Leute aus dem Zug springen, um eine Raucherpause zu machen, und auf den nächsten Zug in der Richtung zu warten. Das ist aber nicht so. Die Abhängigkeit hat vorgespiegelt, dass es nicht ohne den Suchtstoff geht - in Wirklichkeit geht es.

      Und das bezieht sich nicht auf den Glaser, der seine Scheiben im Lieferwagen zum Kunden transportieren muss, oder Leute die ihren Alltag momentan absolut nicht anders managen können. Aber für viele ist der Zwang nicht wirklich, genauso wie es der Griff zur Kippe war.

      • @jox:

        "Wären die Argumente gegen ein Rauchverbot in Intercity-Zügen oder auf Bahnsteigen real gewesen, würden heute an jedem Bahnhof Leute aus dem Zug springen, um eine Raucherpause zu machen, und auf den nächsten Zug in der Richtung zu warten."



        Die springen nicht mehr aus dem Zug, weil sie nicht mehr Zug fahren. Sondern Auto.

        • @sollndas:

          ... wie sie wahrscheinlich auch nicht mehr in Restaurants, Kinos etc. sondern ausschließlich in Raucher*innenkneipen anzutreffen sind. ;-) Ich würde, wie Jox offensichtlich, schon annehmen, dass einige ihren Konsum anpassen ggf. mit Nikotinpflaster und Lolli lutschend :-D

  • Tempo 100 bei einer Person im Auto auf der Autobahn, Tempo 120 bei zwei oder mehr Personen sowie für E-Autos!

  • Ich bin sehr für ein Sonntagsfahrverbot. Bringt viel zusätzliche Freiheiten beim Radfahren usw. Im Frühling 2022 ist das attraktiver, als es die Herbsttermine 1973 (25. November, 2., 9. und 16. Dezember 1973) waren.

    Das könnte ggf. auch mit Mitentscheidung der Kommunen eingeführt werden, diejenigen mit großen Entfernungen bzw. schlechtem ÖPNV könnten beschließen, nicht daran teilzunehmen.

    Um ca. 19 Uhr sollte Schluss sein, damit nach Wochendfahrten nach Hause zurückgekehrt werden kann, und es sollte immer auch ein Sonntag "mit Autos" dazwischen sein.

  • Putun sorgt für Tempolimit, die Grünen aber nicht.

    • @Anna Deiport:

      gelb grün blind ?

    • @Anna Deiport:

      Irrtum, die „Freiheits-FDP“ verhindert.

    • @Anna Deiport:

      "[Ich bin] ein Teil von jener Kraft,



      Die stets das Böse will und stets das Gute schafft. ..."

      (Goethe, Mephisto)

  • Ja aber...

    ...wann werden wir (wieder) systemisch-historisch-kritisch diskutieren?



    Vor allem aber handeln.

    Macht es niemanden hellhörig, niemandem Sorgen, glauben wirklich die Allermeisten, dass es nun mal die "realistische" Politik ist, die die Welt verändert? Ist das realistisch? Ist das pragmatisch?

    Ist der Reflex tatsächlich immer schlicht "whatsaboutism" versucht man Zusammenhänge herzustellen, statt wie vielfach behauptet aufzurechnen?

    Wieso bremsen wir nicht, fahren wir nicht langsamer für die bombardierten Kinder im Jemen.



    Was mit saudischem Öl bezahlt wird. Hat es dieselben Gründe, die nun "ausländische" Geflüchtete aus der Ukraine, Nicht-Europäer an den Grenzen auflaufen lassen?



    Das wir darüber wegschauen, wer die Nation Ukraine als reguläre Truppe beansprucht: Das Asow-Regiment? Fangen wir das wirklich ein?

    Wieso gibt es keine Fundamentalkritik, Fundamentalkenntnis, Fundamentalwillen, Fundamentalentschlossenheit,

    dass ein zunehmend gewalttätiger, oligarchischer, imperialer Kapitalismus



    - gemeinhin "der Westen" genannt,



    in einen zunehmend heissen Krieg mit einem imperialen, autokratisch-oligarchischen Kapitalismus vom Typ Putinrussland gerät?

    Wie wird das mit China?

    Wir sind -grob gesagt- da wo die Menschheit schon einmal war.



    Bevor es sie die Hoffnung hatte, die sozialistische Revolution, am besten gleich Kommunismus, werde sie aus der Knechtschaft der Herren der Welt befreien.

    Heisst ja wohl: Wir befinden uns faktisch, historisch-kritisch gesehen, VOR dem Beginn des 20.Jahrhunderts. Rücksturz Raumschiff Erde.

    Da schlugen sich schon einmal allein die Herren der Welt um Gebiet, Rohstoff, Geschäft und Flottenstützpunkt.

    Und zur Wahl stand nur, wem man Knecht und Diener ist. Und damit das nicht so schlecht auf Twitter rüberkommt hiess es, man kämpfe für "das Land", "den Stolz" "die Nation"



    Dabei war nur Zar oder Kaiser Wilhelm.

    Ja. Lasst uns alle nur 100 fahren. Falls überhaupt fahren. Geschenkt. Einfach.

    • @Martinxyz:

      Sehr guter Kommentar!



      Man mag zu den Verflechtungen unserer Wirtschaftssystems, stehen wie man will. Man kann die Schuldigen suchen und finden wo man will, aber Fakt ist: Wir sehen den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr.



      Wer sich rechthaberisch einbildet, für ihn/sie gelte dies nicht, der sieht noch nicht mal den Baum...

      Zum Thema: Ich sehe keinen objektiven Grund, weshalb ein Tempolimit und autofreie Sonntage nicht unverzüglich eingeführt werden sollten. Da denkt die gute alte Autoindustrie anders... und da wären wir wieder schnell bei einem Teil der erwähnten Verflechtungen.

    • @Martinxyz:

      Die "Information Warfare", die auf uns gerichtet wird, macht uns untschlossen und apathisch. Scheinbar gibt es so viele widerstrebende Meinungen, Positionen, ....

      In Wirklichkeit ist die Sache ziemlich klar.

      Das ist beim Klimawandel genauso, und war auch z.B. beim Thema Nichtraucherschutz so.

    • @Martinxyz:

      'dass ein zunehmend gewalttätiger, oligarchischer, imperialer Kapitalismus

      - gemeinhin "der Westen" genannt,'



      Aus welcher Rumpelkammer haben Sie denn diese verstaubte Schablone?



      Schon mal in China, Indien, Singapur, Japan etc etc gewesen, mitten im Osten? Wo ein Kapitalismus blüht, gegen den Westeuropa geradezu sozialistisch ist? Wird's nicht mal langsam Zeit, diese vielen untauglichen Kategorisierungen, die nichts beweisen außer den Verzicht auf Differenzierung und Ambiguitätstoleranz, auf den Müll zu schmeißen?



      Wie wollen Sie 'systemisch-historisch-kritisch diskutieren', wenn schon Ihre Begriffswahl deutlich macht, dass Ihre Prämissen das Gegenteil von open-minded sind?

      • @Jossito:

        Da sagen Sie was Wahres.



        Ist schon seltsam, wenn bei Forderungen nach mehr sozialem Gewissen von vielen Menschen immer die Kommunismus- oder Sozialismusgefahr beschworen (und damit ein autokratisches System gemalt) wird.



        Das liegt daran, dass die soziale Grundidee (auf Grund des unfähigen Wesens Mensch) nie verwirklicht wurde.



        Aber die misslungenen Versuche bekamen das Etikett „Kommunismus“ oder „Sozialismus“, obwohl es sich um diktatorischen „Staatskapitalismus“ handelt.

      • @Jossito:

        Naja, die Begrifflichkeiten müssten akkurat angewendet werden:



        China - Mix aus staats- und oligarchischen Kapitalismus



        Indien, Singapur, Japan sind wohl überwiegend privatkapitalistisch.



        So gesehen macht die von MARTINXYZ vorgenommene Beschränkung der Kapitalismuseinordnung auf den Westen keinen Sinn.

        • @Uranus:

          "So gesehen macht die von MARTINXYZ vorgenommene Beschränkung der Kapitalismuseinordnung auf den Westen keinen Sinn."

          JOSSITO:



          "Wie wollen Sie 'systemisch-historisch-kritisch diskutieren', wenn schon Ihre Begriffswahl deutlich macht, dass Ihre Prämissen das Gegenteil von open-minded sind?"

          Offenbar ein Missverständnis.



          Steigt man - zunächst für einen Anfang - mit einem Konsens ein, der zwar "open minded" sein kann, in diesem Punkt aber nicht:



          Wir haben es weltweit mit "regional" unterschiedlichen Ausprägungen - aber dann doch Kapitalismus zu tun.



          Nirgends und Nirgendwo ein alternatives, Staats-Gesellschaftsprojekt am Werk oder auch nur in Sicht. Das liegt natürlich auch an der historischen, praktischen, wie tatsächlichen Zerrüttung der Anstrengung, die einmal sozialistische oder kommunistische Volksrepublik, Gesellschaft hiessen.



          (Und Hoffnungen von Gesellschaften, von Menschen waren. Nicht immer schon Instrument weniger Herren)

          Also durch Sie beide noch einmal zur Defensivargumentation gezwungen: Ich bashe nicht den Kapitalismus westlicher Prägung zugunsten, oder Beschönigung der anderen weltweiten Formen in ihren unterschiedlichen Entwicklungsphasen /Ausprägungen.

          Nur wäre - vor allem vom Metropolenkapitalismus westlicher Prägung aus formuliert - zunächst mit dem Chauvinismus aufzuräumen, man selbst gehöre doch der demokratischeren, der besseren, oder weniger menschen- und weltfressenden Ausprägung an. Sei also "der Gute".

          Ist ja keine Analyse, warum im oligarchischen Weltsystem, das Leben in westlichen Metropolen selbstverständlich eine Existenz in privilegierter Knechtschaft ermöglicht.



          Was unbestritten Demütig machen muss. Oder es so aussehen lässt: Worüber beschwert sich der Mittel- und Landlose in westlichen Metropolenländern. es geht ihm doch vergleichsweise gut. Stimmt.



          Ist aber Funktion, bedingt den ganz schlimmen Kapitalismus woanders.



          Ist also nur Betrachtung auf Erscheinungsebene. Nicht aber Bruch. Gar überwindende Idee.

          • @Martinxyz:

            "Nirgends und Nirgendwo ein alternatives, Staats-Gesellschaftsprojekt am Werk oder auch nur in Sicht. Das liegt natürlich auch an der historischen, praktischen, wie tatsächlichen Zerrüttung der Anstrengung, die einmal sozialistische oder kommunistische Volksrepublik, Gesellschaft hiessen."



            Ja, leider haben sich bisher autoritäre Staatskapitalismusansätze durchgesetzt. Selbstorganisation und Ermächtigung der Lohnabhängigen fand hingegen kaum statt bzw. wurde ausgenutzt und instrumentalisiert. Und die Prägung und laufende Beinflussung des konkurrenzbasierenden Kapitalismus schafft es bisher, grundsätzliche Solidarität massiv zu erschweren. Die "Coronakrise" macht das ja gut sichtbar. Die meisten Erkrankten stammen aus ärmeren Schichten. Gegen diese Ungleichheit bzw. deren Folgen wird aber kaum etwas grundsätzlich unternommen. Neben der "Klasse" ist auch das Verhalten gegenüber Kranken und Älteren in der "Coronakrise" problematisch. Zumeist werden sie von den Ungeimpften aber auch von vielen "Coronafrustrierten" und "Freiheitsfans" kaum gehört und berücksichtigt.



            "Nur wäre - vor allem vom Metropolenkapitalismus westlicher Prägung aus formuliert - zunächst mit dem Chauvinismus aufzuräumen, man selbst gehöre doch der demokratischeren, der besseren, oder weniger menschen- und weltfressenden Ausprägung an. Sei also "der Gute"."



            In gewissem, begrenztem Rahmen stimmt das ja. Bspw. bezüglich vergleichsweise mehr Rechte von FLINTA[1], Teilen der Arbeiter*innen, Menschen mit Behinderungen. Allerdings gibt es da laufend benachteiligende und ausgrenzende Unterteilungen bspw. - durch Leiharbeit, Minijobs etc. bzw. werden aufrecht erhalten wie bspw. durch das Arbeitsverbot für Asylsuchende. Und klar, das alles - positiv wie negativ - basiert auf dem globalen Ausbeutungssystem, was auch durch "den Westen" erhalten bzw. gefördert wird. So ist auch "der Westen" in einem grundsätzlich negativen Zusammenhang zu sehen.



            [1] einfachstars.info/...deutet-flinta.html

  • Einfach eine gute Idee, also einfach mal machen! Aber wenn ich die ganzen Kommentare lese, wird das sowieso wieder nichts.

    • @rolf -berlin:

      > Einfach eine gute Idee, also einfach mal machen! Aber wenn ich die ganzen Kommentare lese, wird das sowieso wieder nichts.

      Vergessen sie nicht, dass wahrscheinlich ein guter Teil der Kommentare in Onlinemedien Meinungsmache und gezielte Desinformation sind! Die neagtiven Kommentare spiegeln keineswegs den Querschnitt der Bevölkerung wieder.

      • @jox:

        Ja, in Umfragen sind die meisten Menschen in Deutschland für ein Tempolimit. Die Ungleichheit nimmt zu und Autos werden sich in der Tendenz immer weniger leisten können. Unter den Gebrauchtwagenbesitzer*innen dürften sich auch die wenigsten Raser*innen befinden. Die Begrenzung von Rasen betrifft wohl die Wohlhabenderen und findet in Teilen der Autobranche Anklang. Jene wenige äußern sich allerdings lautstark.

  • Warum nicht gleich gleich Tempo 50 auf der Autobahn, Schrittgeschwindigkeit außerorts und Fahrverbot in den Städten. Das ist genau so willkürlich wie die Vorschläge der Deutschen Umwelthilfe.

    • @Frank Stippel:

      Ja, warum nicht? Wenn mensch hierdurch die Autozahl weiter nach unten drücken könnte. ;-)



      Im ernst - was soll an den Vorschlägen der Deutschen Umwelthilfe willkürlich sein?

      • @Uranus:

        Weil es einfach Quatsch ist. Wie oft soll man es noch sagen, dass jemand der in Berlin oder einee anderen Großstadt gar nicht beurteilen kann, wie es ist, wenn man auf das Auto angewiesen ist.



        Die Menschen müssen zur Arbeit, auch wenn der Liter 3€ kostet.



        Die DHU hat überhaupt keine Legitimation, führt sich aber auf, als hätte Resch und Co das Stimmrecht für jeden Bürger.

        • @Hennes:

          Bspw. macht Autofreie Stadt und 30 innerorts tatsächlich Sinn. Es lassen sich viele gute Argumente dafür anführen. Als Stadtbewohnender kann ich das gut beurteilen ;-)



          Tempolimits wie vom Bündnis um die DUH herum gefordert, bedeuten nicht Fahrverbot. Zur Arbeit käme mensch dann auch und das klimafreundlicher und sicherer.



          Selbst von der Autoindustrie heißt es zuletzt, dass sie Tempolimits gegenüber nicht abgeneigt sind. Schnellfahren ist eine Ego-Nummer von wenigen. Angesichts Klimakatastrophe, Begrenztheit von Energie und Ressourcen, Massensterben der Tiere ist es an der Zeit hier einen Schritt nach vorne zu tun und Straßengeschwindigkeiten stark zu regulieren.

          • @Uranus:

            Als Stadtbewohner wissen sie natürlich, wie es ist, wenn man im ländlichen Raum lebt und kann gerne fordern. Selbst genießt man ja die Vorzüge des ÖPNV.



            Wer heute schon langsamer fahren möchte, kann dies tun.



            Die geforderten Limits sind einfach ein totaler Einschnitt. Sie fahren natürlich niemals Auto. Aber auf einer Strecke von 300KM sind 30Km/h schon ein Brett.



            Schön für Sie, dass Sie am Wochenende nicht pendeln müssen. Aber ich sehe gerne meine Familie und verbringe lieber Zeit mit dieser, als mit 90 oder 100 über die Straßen zu gondeln.

    • @Frank Stippel:

      > Warum nicht gleich gleich Tempo 50 auf der Autobahn, Schrittgeschwindigkeit außerorts und Fahrverbot in den Städten.

      Es geht nicht darum, den Autoverkehr platt zu machen, sondern es geht um pragmatisches und angemessenes Handeln angesichts von Krieg und Klimakrise.

      Sehr oft wird auf sehr vernünftige Vorschläge reagiert, indem total überspitzt wird, und das dann angegriffen wird. Aber der Vorschlag war nicht Tempo 50 auf Autonbahnen, sondern Tempo 100. Und davon geht Deutschland nicht unter: Wir hatten 1973 schon mal Tempo 100 auf Autobahnen und Tempo 80 auf Landstrassen, als Antwort auf die Ölkrise. Viele Leute über 50 erinnern sich noch an die Sonntage mit Fahrrad und Rollschuhen auf der Autobahn...

      • @jox:

        Sie haben vergessen zu erwähnen das da 17 Millionen Bewohner in ihrem Landesteil DDR schon die ganze Zeit Tempo 100 auf der Autobahn hatte.

        • @Waldo:

          > Sie haben vergessen zu erwähnen das da 17 Millionen Bewohner in ihrem Landesteil DDR schon die ganze Zeit Tempo 100 auf der Autobahn hatte.

          Das war mir tatsächlich nicht bewusst. Tatsächlich ist ja Deutsdchland die einzige Industrienation und neben Eritrea und Nordkorea eines von einer Handvoll Länder weltweit, das kein Tempolimit auf Schnellstraßen hat.

  • Guter Kommentar, nur: Noch etwas hat Deutschland (..) vernachlässigt..den eigenen Nachlass, denn wenn die Gesellschaft hier jetzt weiter so von Krise zu Krise zu reagieren gedenkt - Merkelinostyle - dann wird das mit der Freiheit für die Menschen auf diesem Planeten - in der Ukrainer, in Russland, in China, in Katar, in den Emiraten, in etc.. wohl eher nix mehr

    • @Barbarossaplatz:

      Naja, sie macht das generell kaum - nicht mal, wenn es dem Eigeninteresse entspräche. Auf das Massensterben der Tiere und auf die Klimakrise - also der Krise der stetigen Zerstörung der Lebensgrundlagen - wird seit Jahrzehnten kaum reagiert.

  • Diese Art, den Krieg für seine Zwecke zu instrumentalisieren, wirkt schon recht zynisch und geschmacklos.

    Ich befürworte übrigens ein Tempolimit auf Autobahnen. Aber nicht so.

    • @rero:

      Naja, durch die vorgeschlagenen Maßnahmen wird schon der Kraftstoffverbrauch gesenkt. Wenn mensch Boykotte bzw. verminderter Import von Gas und Öl als Aktionen gegen den Krieg gerechtfertigt sieht, warum dies dann nicht durch gesellschaftliche Regeln wie Tempolimits umsetzen?

    • @rero:

      > Ich befürworte übrigens ein Tempolimit auf Autobahnen. Aber nicht so.

      Wieso sollte eine ohnehin positive Maßnahme, welche:

      - schwere Unfälle stark vermindert

      - die CO2 Emissionen deutlich vermindert

      - Lärm verringert

      dadurch weniger begrüßenswert werden, wenn sie noch einem soziapathischen Diktator, der gerade Kinderkrankenhäuser bombardieren lässt, einen Teil seiner Kriegskasse entzieht?

      Wer außer Anhänger von Putin sollten dagegen sein?

      • @jox:

        Frage ich mich auch.

  • Gut und schön, kein Problem, bin dabei.

    Aber muss wirklich vor alles und jedes das Präfix "Freiheits-" gestellt werden.

    Das hat was von Propaganda. Ich meinte natürlich Freiheits-Propaganda.

  • 0,6 bis 1 Prozent, die ein Tempolimit von 130 einsparen würden sind keine schnelle Senkung des Verbrauchs. Vor allem sind sie bei 100% Steigerungen der Preise (nicht nur für Schnellfahrer) nur ein Tropfen weniger im Feuer des Krieges.

    www.tagesspiegel.d...-co2/25546920.html

    Die Versäumnisse der Verkehrspolitik liegen anderswo bei den bekannten Kandidaten ÖPNV und einer Wirtschafts- und Regionalplanung, die den täglichen Pendlerwahnsinn erst möglich gemacht hat.

    • @Rudolf Fissner:

      > 0,6 bis 1 Prozent, die ein Tempolimit von 130 einsparen würden sind keine schnelle Senkung des Verbrauchs.

      Die Verbrauchseinsparungen durch Tempolimit haben zweifache Wirkung:

      1. Als Autofahrer sparen Sie mit Tempo 100 statt 130 km/h rund 25 ihres persönlichen Verbrauchs. Das ist ein ganz direkter Vorteil für Ihren Geldbeutel, den die meisten Leute begrüßen dürften, die nicht zu den Krösussen gehören.

      2. Insgesamt spart ein Tempolimit nach Rechungen von Greenpeace rund 4.6 % des Kraftstoffverbrauchs:

      www.greenpeace.de/...oel-fuer-krieg.pdf

      (Seite 8).

      Das klingt noch nicht so viel, aber das wird sich massiv auf die Preise auswirken, da die Preiselastizität bei Erdöl sehr sehr gering ist:

      de.wikipedia.org/w...iselastizit%C3%A4t

      de.wikipedia.org/w...%A4t_der_Nachfrage

      Es führen also schon geringe Schwankungen in Angebot und Nachfrage zu starken Schwankungen. Das liegt daran, das ein Teil der Nutzung von Erdöl für wirtschaftliche Prozesse nötig ist und dessen Fehlen dann kurzfristig hohe kosten verursacht.

      Aus genau dem Grund ist eben auch die Besteuerung von Benzin volkswirtschaftlich sinnvoll - niedrigere Steuern führen zu noch stärkerer Abhängigkeit vom Ölpreis.

      • @jox:

        Insgesamt spart ein Tempolimit nach Rechnungen von Greenpeace rund 4,6% des Kraftstoffverbrauchs- die Rechnung kann nicht stimmen. Fahre ich mit einen S-Max von Berlin nach Hamburg mit Max. 130 km/h brauche ich , vollbeladen ca 8,5 Liter/ 100kmh , mit 160- 170 km/h ca 14-15 Liter. Die Erklärung ist, dass bedingt durch Baustellen selbst 130 km/h nicht gefahren werden können. Durch Beschleunigung von 2 Tonnen auf 170 km/h steigt der KRAFTSTOFFVERBRAUCH fast auf das Doppelte. Also 120 Km/h und alle 3 km eine Blitzanlage wie in Schweden, das kann man doch selbst einem Volksschüler plausibel machen. Ich verstehe nicht dass es dazu Studien braucht( mc2) . Wenn ich in der Wohnung einen Pullover trage( früher üblich) reichen auch 18 Grad Raumtemperatur. Warum werden in der Taz Tatsachen laufen rauf und runter kommentiert und noch eine Studie und noch ein Argument und noch ein Benachteiligter? Am Ende scheitert die die Geschwindigkeitsbegrenzung ,weil sich Porschebesitzer und Daimlerfahrer in den Freiheitsrechten eingeschränkt fühlen. Mein Vorschlag : Eine Ermäßigte JahresKarte für den Lausitz- und Nürburgring.

      • @jox:

        Das null Autofahren auch zu null Verbrauch führt ist eine putzige Erkenntnis. Hat aber nichts mit den aktuellen Forderungen in der Politik nach einem Tempo 130 zu tun.

        Auch Sie argumentieren (weiter unten) nicht mit dem Tempo 100 von Greenpeace sondern mit stolzen 120 kmh.

        Ich bin für jede Geschwindigkeitsbegrenzung, weigere mich aber, dabei faktenfrei Knaller rauszulassen, dass Tempo 130 eine "schnelle Senkung" bedeutet.

        Das ist lachhaft. Warum habe ich ihnen nachvollziehbar dargestellt.

  • Wohl am Pedaltreter, der abartige Freude am Aufheulen seiner vier- oder fünf-Liter-Hubraum-Maschine hat, nicht umsetzbar. 🤷 Wie so oft bleibt es an der Vernunft der Mehrheit hängen, wohin die Entwicklung geht.

  • Hey, kenn Deine Ampelphase.



    Nee im Ernst: Tempolimit 120kmh muss es geben um die Erderhitzung zu mindern.



    Sammeltaxis sollten alle Pkw ersetzen.

  • "Für die aktuelle Krise schlagen sie vor: Tempo 100 auf Autobahnen, Tempo 80 außerorts und Tempo 30 innerorts."

    Tempo 80 außerorts halte ich i.A. für zu schnell. Ich kenne Landbewohner/innen, die ihre Kinder nicht 5 oder 10 km zu Freund/inn/en ins Nachbardorf radeln lassen, weil die Landstraßen aufgrund der hohen Geschwindigkeiten als zu gefährlich empfunden werden. Die trauen sich selbst auch nicht!

    Bei Tempo 50 oder 60 wäre das anders und so manche Autofahrt könnte durch's Fahrrad ersetzt werden, so wie es schon seit Jahren vielen Großstädten auf der ganzen Welt passiert.

    • @Yvvvonnne:

      Jetzt drehen alle Kalten Krieger so richtig am Rad. Solche Zeitfenster, in denen man mal so richtig seinen Russlandfrust und seine Russland-Aversion abarbeiten kann, bieten sich nicht allzu oft.



      Für irgendwas muss ja dieses lang gehegte Feindbild "Russland" gut sein.

    • @Yvvvonnne:

      Wir haben im Osten abseits der großen Straßen separate Radwege. Die habt ihr doch selbst bei uns gebaut und finanziert.



      Einfach mal richtig hinsehen...

    • @Yvvvonnne:

      Ich denke, es hat tatsächlich was für sich, auf geteilten Strassen (also Auto- und Fahrradverkehr gemischt) in der Stadt grundsätzlich Tempo 30 und ausserorts Tempo 60 einzurichten (ausser wenn es getrennte Radwege gibt oder eben Schnellstrassen sind). So wird Radfahren viel sicherer. Viele Leute fahren kein Rad, weil es ihnen zu gefährlich erscheint - ein Teufelskreis, gegen den ein entgegengesetzter Engelskreis gebraucht wird.

  • Die Umwelthilfe versucht also, den Ukrainekrieg für die Durchsetzung politischer Ziele auszunutzen. Das dürfte irgendwie Sarkastisch sein oder etwas mit Zynismus zu tun haben.

    Das Problem sind die Pop-Up-Radwege. Die wurden auch nur aus einem bestimmten Grund eingeführt und haben sich so mir-nix-dir-nix verstätigt.

    Im Übrigen führt Tempo 120 nur zu einer stärkeren Nutzung von Flugzeugen. Hängt die Frucht wirklich so tief?

    • @DiMa:

      Es gibt keinen Grund, guten Argumenten weitere gute Argumente hinzuzufügen.



      Das wird nur von denen kritisiert, die sich den Argumenten vorher schon verschlossen haben oder aus anderen Gründen opponieren - siehe Waffenlobby in den USA, die sich nach jedem Massaker verbitten, deswegen über Waffenkontrolle zu sprechen.



      Ich weiss nicht, warum Sie gegen das Tempolimit sind, aber Ihr versuchter moralischer Zeigefinger verfault in Lächerlichkeit.

    • @DiMa:

      Danke für diesen guten, wichtigen Hinweis! Kurzstreckenflüge (z.B. bis 1000 km) sollten verboten werden. Natürlich nur temporär, bis Solarflugzeuge den Job machen.

      • @Yvvvonnne:

        1000 km sind ne Menge, für z.B. Geschäftsreisen von Berlin nach Rom verdreifacht sich der Zeitaufwand mit dem Zug. Aber Stuttgart-München mit dem Flugzeug muss nun wirklich nicht sein.

      • @Yvvvonnne:

        Auch ein sehr schöner Plan,

        nur Fernziele werden derzeit regelmäßig über Frankfurt, Düsseldorf, Hamburg oder München abgewickelt. Fallen die Zubringerflüge weg, gibt es zukünftig mehr Direktverbindungen mit kleineren Maschinen.

        • @DiMa:

          Bei Fernzielen bietet sich z.B. "Rail&Fly" an. Eine Freudin mußte kürzlich nach Südamerika, da hat sie von Lufthansa das komplette Ticket gekauft — incl. Berlin-Frankfurt per ICE!

          • @Yvvvonnne:

            Rail&Fix ist allerdings blöd, wenn etwas auf der Bahnfahrt passiert und man deshalb den Flieger verpasst (ging mir schon 2 mal so). Bei Flügen ist stets die Fluglinie verantwortlich und muss für den Ersatz aufkommen. Deshalb nie Rail&Fly. Ihre Freundin hat halt Glück gehabt.

    • @DiMa:

      Werfen Sie das dann der Atom- und Kohlelobby auch vor?



      Inwiefern wären Pop-Up-Radwege das Problem? Weil es von denen noch zu wenig gibt und immer noch zu viele Menschen in Deutschland Auto statt Fahrrad fahren?

      • @Uranus:

        Pop-Up-Radwege wurden als kurzzeitige Maßnahme wegen Corona eingeführt und wurden dann (ein Schelm wer Böses denkt) "verstetigt". Ganz ähnlich wäre es auch beim Tempolimit.

        • @DiMa:

          Das wäre natürlich das beste Resultat. Die Tempolimits sind ja immer vernünftig, nur eben gerade besonders dringlich.

          Doc: "Sie haben eine schlimme Krankheit, hören Sie mit dem Rauchen auf. Aber nach der Heilung bloß nicht verstetigen, sondern unbedingt wieder anfangen!"

        • @DiMa:

          Die Verstetigung von Pop-Up-Radwegen ist ein Minimum bei Tempo 50. Allerdings wäre es gut, wenn es innerorts ein Tempolimit von 25 gäbe, so wie es u.a. die Deutsche Umwelthilfe vorschlägt.. Dann bedürfte es keiner Radwege. Am besten die Städte autofrei machen und damit die allermeisten Privatautos aus den Städten verbannen und schon wären die Städte wesentlich sicherer, gesünder, fossil-energieärmer und klimafreundlicher.

          • @Uranus:

            Oops, etwas unsauber formuliert. 25 wären gut, das Bündnis um die DUH herum schlägt allerdings 30 kmh vor (was ich auch gut fände).

          • @Uranus:

            Bei Tempo 30 sind Radwege ebenfalls überflüssig, nicht nur bei Tempo 25. Der Geschwindigkeitsunterschied ist dann gering genug um einen sicheren Mischverkehr zu realisieren. Soweit ich weiß, dürfen bei Tempo 30 nicht mal neue Radwege angelegt werden.

            • @Yvvvonnne:

              Das wären sie schon. Allerdings würden wohl die ängstlicheren Menschen nicht so schnell radeln und die hätten zu 30 eine etwas größere Differenz als zu 25. Naja, wenn es denn 30 wenigstens mal wären, wäre das ja schon mal gegenüber 50 ein riesen Unterschied.

      • @Uranus:

        Mit Pop-Up-Radwegen auf Autobahnen dem täglichen Pendlerwahnsinn begegnen? Viel Spaß dabei.

        Radwege sind gut und wichtig. Aber nur für die Wege bis max. 10 km (wo sie besonders auch bereits genutzt werden)

        Der durchschnittliche! Weg zur Arbeit liegt aber bei 16 km. Radwege sind also nicht die Lösung, gerade bei längeren Arbeitswegen.

        • @Rudolf Fissner:

          Die durchschnittliche Länge einer Autofahrt in Deutschland liegt unter 10 Kilometer.

          www.adfc-nrw.de/up...hs_Infoblatt_3.pdf

          (Siehe Grafik auf der ersten Seite.)

          • @jox:

            Das bedeutet nun was?

            Das all die zur Arbeit Pendelnden ihren Job aufgeben sollen für kurze Trips in die Umgebung mit dem Rad?

    • @DiMa:

      > Das Problem sind die Pop-Up-Radwege.

      > Im Übrigen führt Tempo 120 nur zu einer stärkeren Nutzung von Flugzeugen.

      Bei den Themen, bei denen die Interessen von Putin berührt werden, hängt das Niveau wirklich nicht so hoch. Und auch Logik ist da nicht besonders vonnöten. Die Putin-Trolle sind halt sowas wie mentale Limbo-Tänzer, die kommen unter jeder solchen Latte durch....

      • @jox:

        Mich interessieren die Interessen von Putin reichlich wenig.

        Der Vermutung, dass ein Tempolimit nach dem Krieg nicht wieder aufgehoben werden würde, widersprechen Sie also nicht.

        Im Übrigen dürfte Herrn Putin ein deutsches Tempolimit ganz und gar nicht interessieren.

        • @DiMa:

          Das Argument, dass Tempo 120 oder auch Tempo 100, was der aktuelle Vorschlag ist, zu mehr Kurzstreckenflügen führt, ist total abwegig. Die Zeitersparnis von schnellem Fahren auf normal befahrenen Autobahnen ist absolut minimal und bewegt sich im Bereich von maximal 10 Minuten pro gefahrener Stunde.

          • @jox:

            Eben! Tempo 140 is bereits die Durchschnittsgeschwindigkeit auf Autobahnen. Deshalb wird Tempo 120/130 auch nur max. laut UBA zu 1% Einsparungen führen bem Verkehr. Sie müssen schon mehr fordern als Tempo 120!

          • @jox:

            Mit 120 Kmh fahre ich weder nach Freiburg oder nach Innsbruck. Beides Orte, die ich aus familiären Gründen derzeit recht häufig im Jahr aufsuche und die gute alternative Verbindungen bieten.

            Das Problem bei 120 (schlimmer noch 100) ist halt nicht nur die Zeit sondern auch die enorme Eintönigkeit.

            Sie können ja gerne mit 100 über die Autobahn jukkeln, während ich mich mit meinen gemütlichen 160 unterwegs bin. Jeder wie er will.

            • @DiMa:

              Nun, auch "jede*r wie sie*er will" hat Grenzen. Tempo 160 vor Ihrer Haustür wollen Sie doch wohl dann doch nicht, oder? Kennen Sie den Ausspruch "Freiheit hat da Grenzen, wo die der Anderen beginnt"? Der entspricht sogar dem Liberalismus. Das, was Sie wollen, gleicht amoralischem Egoismus. Autofahren und dann noch schnelles Fahren kollidiert mit Klimazielen und dem Erhalt der Lebensgrundlagen. Mit "jede*r wie sie*er will" beeinträchtigen, ja zerstören Sie die Freiheiten der Anderen.

              • @Uranus:

                Wo hat man denn 160 vor der Haustür?



                Die Klimaziele werden sicherlich nicht dadurch erreicht, wenn man ein Tempolimit einführt. Außerdem, sind diese Klinaziele menschlich gemacht. Man sollte aufhören, diese Klimaziele als großen Maßstab zu nehmen und die Bürger mit diesem Quatsch geiseln

                • @Hennes:

                  Das ist eine Entgegnung auf die Position, dass mensch doch jede wie sie*er will, fahren mögen. Geschwindigkeiten sind oftmals reguliert. Dafür Geschwindigkeitsregeln auf die Autobahn auszuweiten gibt es gute Gründe.



                  Es geht nicht um DIE Maßnahme gegen Klimakrise sondern um die Summe vieler verschiedener.



                  Das Klimaziel 1,5 ° C beruht auf wissenschaftlichen Erkenntnissen. Zur Einhaltung hat sich u.a. Deutschland verpflichtet. Entsprechend gibt es in Deutschland Maßnahmen, um den eigenen Teil zum Erreichen der Klimaziele beizutragen.



                  Ich denke, Quatsch und Ignoranz spiegelt eher Ihr Kommentar wider.

    • @DiMa:

      Die DUH benennt Probleme die sowieso und unabhängig vom russischen Krieg in der Ukraine existieren. Der Krieg macht sie nur akut besonders sichtbar.



      In den allermeisten Ländern sind Tempolimits auch auf Autobahnen längst etabliert und vollkommen normal und ich würde vermuten, dass die dortige Zahl der Kurzstreckenflüge nicht signifikant höher ist als hierzulande.

      • @Ingo Bernable:

        Nur die "anderen Probleme" sind halt alle bereits im Koalitionsvertrag berücksichtigt.

  • Yep und damit machen wir Putin fertig!

    Der ist bis jetzt auch so gemein einfach weiter Gas, Öl, Diesel und Brennstäbe für AKW zu liefern.

    Also ist es nur konsequent das wir uns selber die in die Knie schießen!

    Frage zu > "Russland ruinieren" (Baerbock)

    Kann jemand unsere Kosten mal zusammenzählen?

    NUR die der öffentlichen Hand > Rüstung + Energiereserve + neue LNG Terminals + Sozialkosten + Subventionen + Erstattung für Industrie Ausfälle + Rohstoffe (Metalle, Weizen etc.) + Schadensersatzforderungen + Humanitäre Hilfe + finanzielle Hilfe für Ukraine ++++

    Die höheren Kosten für privat Haushalte und unsre Industrie sind sicherlich schwieriger zu Summieren.



    Börsen Kurse (Absturz) sind auch Verluste

    Nicht das wir uns selbst "ruinieren"

    Nur so:



    Insgesamt werden etwa 30 Prozent des Dieselbedarfs in Deutschland durch Importe aus Russland gedeckt.

    Am 1. März habe eine russische Il-76-Transportmaschine in der Slowakei landen dürfen, um zwei slowakische Atomkraftwerke mit neuen Brennelementen zu beliefern – trotz des EU-Flugverbots für russische Maschinen.

    • @jeggert:

      Das Ruinieren war schon vorher.



      Unserem Wirtschaftssystem und damit unserer Gesellschaft fehlt die Suffizienz und Resilienz.

      Für Insider nicht überraschend. Seit 40 Jahren bekannt. Es will aber keiner wissen, da es eine Abkehr vom Wachstumsdogma bedeutete.

      Es sind also vorprogrammierte Konflikte, die im Zusammenspiel mit dem Klimawandel, Artenschwund etc. in Zukunft an Fahrt aufnehmen werden.

      • @Manzdi:

        Das Ruinieren war schon vorher- Wollen Sie ernsthaft behaupten, dass es in den 50er- bis 2000er Jahren besser war? Angefangen von den Wohnverhältnissen( Stadt/Land) , der Infrastruktur( ÖPNV) , der Arbeitszeit , den Arbeitslosenzahlen, den Bafög- Empfängern( gab es bis 1969 nicht), bis hin zur Lebenserwartung und dem Gesundheitssystem( geringere Arztdichte und fehlende Pflegeversicherung). Wir haben eben etwas über unsere Verhältnisse gelebt und müssen nun etwas zurückgeben, oder wissen Sie noch wie man einen Sägespan- Ofen bedient und damit eine 54m2- 3- Zimmerwohnung beheizt, die mit 6 Personen belegt ist und 1 Zimmer als gute Stube nur am Sonntag aufgesperrt wurde? Das was Sie wünschen , kann nur mit der Kalaschnikow und einem Stacheldrahtzaun( DDR). Das gilt aber nur hinsichtlich der Resilenz, die Suffizienz im Wortschaftssystem können Sie in Kuba und Venezuela sowie Russland und Nicaragua studieren.

        • @Pepi:

          Ihre Aufzählungen laufen ins Leere, weil mir viele Errungenschaften unserer Gesellschaft viel wert sind (Bildung, Gesundheitssystem, Rechtsstaat, Gleichberechtigung, etc.). Ihre Schlussfolgerung ist ein Reflex aus der Komfortzone. Was besser war und besser ist, ist eine Frage der Perspektive. Und wenn Sie glauben, wir hätten "eben etwas über unsere Verhältnisse gelebt und müssen nun etwas zurückgeben", dann ist diese Verniedlichung der Probleme sehr naiv.



          Vielleicht werden Ihre Kindeskinder noch mal gern die Geschichten aus den 50er bis 2000er Jahren hören, von den kleinen Stuben, immerhin warm und mit Strom und fließendem Trinkwasser, dem ersten Kühlschrank, Fahrrad, Auto. Das war eine Zeit, in der der Wohlstand jährlich zunahm - bis heute, einer Zeit, in der wir die Ressourcen von drei Erden verbraten, nicht zufrieden sind und immer noch mehr wollen.



          Es gehört nicht viel dazu, um zu erkennen, dass die kommenden Generationen eine Welt vorfinden werden, gegen die Kuba, Venezuela und Russland ein Paradies waren.

          • @Manzdi:

            Ich denke, Ihre Worte sind nur eine Bestätigung dessen was ich ausdrücken wollte.

            • @Pepi:

              Was Sie ausdrücken wollten, ist in erster Linie ein Unterstellen von Sichtweisen, die sich nicht mit meinen decken.



              Es ist ein typischer Reflex, der aufgrund persönlicher Motive hilft, Probleme nicht wahrnehmen zu müssen, um eine Überforderung zu kaschieren.

              • @Manzdi:

                Rechts 20 Liter und 40 Fische die nach Luft schnappen. Wenn Sie nun die Glasscheibe herausnehmen geht es 40 Fischen besser und den 10 Fischen etwas schlechter. D.h. Wir unsere Generation muß verzichten, zu Gunsten der Ärmeren und der zukünftigen Generationen. Ich habe keine Sorge, dass die Menschheit sich anpassen wird und muß, da wir ja alle die selbe Luft atmen. Im 2. Weltkrieg war selbst Venezuela oder Kuba das Paradies, hier stimme ich Ihnen auch zu.

              • @Manzdi:

                Sie sagen es. Das Problem ist nur , dass Sie es nicht begreifen bzw. verstehen. Natürlich leben wir und auch Sie auf Kosten der ärmeren Länder, sei es Afrika oder Asien. Ändern können Sie es nur durch Verzicht. Stellen Sie sich ein Aquarium vor ,in der Mitte eine Trennscheibe, links sind 40 Liter. und 10 Fische drin- rechts 20 Liter

  • Na da bin ich ja gespannt. Tempolimit ist doch hier (in D) genauso ein rotes Tuch wie in den USA ein Schusswaffenverbot.

    • @Nansen:

      Vielleicht wird es Sie wundern, aber bei der Frage der Sanktionen arbeiten in den USA selbst Demokraten und Republikaner zusammen. Irgendwie hat Putin es geschafft, Amerika wieder etwas zusammen zu bringen. Vielleicht nicht das, was er wollte, aber trotzdem eine grossartige Leistung....

      • @jox:

        Und was hat das mit dem Schusswaffenverbot oder Tempolimit zu tun?

  • Wie siehts aus z.B. mit einer Steuerbefreiung für Biotreibstoffe?

    • @Algernoon:

      Raten Sie mal, wo es große Anbauflächen für Biotreibstoffe gibt :-)

    • @Algernoon:

      Es ist aber hoffentlich schon bekannt, daß die Rohstoffe für die sogenannten Biotreibstoffe auf für den Nahrungsmittelanbau geeigneten Flächen erzeugt werden, übrigens unter Einsatz von Dünger, Pestiziden/Herbiziden und Maschinen, die auch mal gern 30 bis 40 Liter Diesel pro Stunde durchlassen.

      • @Wurstfinger Joe:

        Offensichtlich rechnete es sich trotzdem. Noch nie soviel Rapsfelder gesehen zu Zeiten der Steuerbefreiung. Und ein Veggie Day reicht für den Rest ! Besser noch: auf Fleisch die verursachten Umweltkosten aufschlagen.

        • @Algernoon:

          Es rechnet sich nur mit Subventionen, der Energieaufwand ist viel zu hoch, mal abgesehen von den ökologischen Folgeschäden, die nicht einmal eingepreist sind.

    • @Algernoon:

      Das ist ungünstig.

      Der Staat benötigt 1. die Einnahmen und 2. benötigen wir soviel Energie, dass wir mit den Biotreibsstoffen eine Konkurrenzsituation um wertvolle Flächen inklusive Flächen- und Pachtpreise bewirken würden.

      Ein zweiter Planet Erde würde helfen.

      • @Manzdi:

        Das sehe ich auch so. Auf mehr Biotreibstoffe zu setzen wäre fatal. Angesichts des sechsten Massenaussterben er Tiere braucht es eine Reduzierung der Monokulturen und des Pestizideinsatzes. Der Anbau von Pflanzen zur Gewinnung von Biotreibstoffen steht dem allerdings entgegen und darf nicht weiter ausgeweitet werden. Zudem ist es ökologisch angebracht, Tierproduktion massiv abzusenken bzw. aus tierethischen Gründen komplett abzuschaffen. Freiwerdende Flächen müssten sogleich renaturiert werden, so dass Tiere wieder mehr geschützten Lebensraum haben.

  • Früher habe ich bei Diskussionen auch versucht, andere von einer Tempobeschränkung zu überzeugen. Meist vergeblich.



    Schon vor Monaten habe ich für mich persönlich niederländische Verhältnisse eingeführt, 100 (mit ganz wenigen Ausnahmen) auf Autobahnen, etc. Natürlich nervt das andere Autofahrer, doch was andere über mich denken, ist mir ohnehin schnurzpiepe.

    • @Nairam:

      Es heißt doch "freie Fahrt für freie Bürger". Dann ist 100 km/h doch eine völlig legitime Form der Freiheit, oder?

    • @Nairam:

      Super, weiter so! Nicht, dass wir politische Probleme rein individuell lösen können, aber wir können Einfluss nehmen auf unsere Kultur - das ist auch wichtig.

  • Weniger Autowäsche gleicht Benzinpreis auch schon aus. Oder Pizzas nur von Anbietern mit E-Auto. Einkäufe besser planen. Es wird auch einen Gewöhnungseffekt geben Preisanstieg von 20ct/l bei 10l Verbrauch auf 100km entspricht nicht mal einer Tasse Kaffee auswärts. Weniger Süßigkeiten an der Tanke …

    • @Dr.med. Heinz de Moll:

      "Weniger Süßigkeiten an der Tanke und Pizza nur mit E-Auto liefern lassen"

      ... so, so und vermutlich hilft beim Sparen auch weniger Kuchen essen.

      Die luxuriöse Blase in der einige leben ist manchmal schon erstaunlich.

      • @Potamopyrgus:

        Ich denke mal, daß es ein Witz sein sollte. Oder?

  • Was würde es doch herrliche Einsparungen bringen, wenn demnächst nur noch Firmenwagen gefördert werden, die bei 120 km/h abgeregelt werden.

    • @Zephyr:

      Da gibt es ja auch noch die automatische Geschwindigkeitsbgrenzung:

      commercialvehiclec...all-cars-from-2022

      Mit autonomen Fahrzeugen dürfte sich das in Zukunft aber von selber erledigen, weil die sich einfach an die Verkehrsregeln halten müssen.

      • @jox:

        Vergessen: Manchmal wäre ein Wenig Technikfolgenabschätzung durchaus angebracht.

      • @jox:

        "Mit autonomen Fahrzeugen dürfte sich das in Zukunft aber von selber erledigen, weil die sich einfach an die Verkehrsregeln halten müssen."



        Mir autonomen Fahrzeugen haben wir sogar eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 5 km/h.



        Fußgänger sind nämlich lernfähig. Sobald sie merken, dass Auto-Autos ihnen nichts tun (dürfen), gehen sie auch auf der Autobahn spazieren...



        Es sei denn, man gibt den Auto-Autos eine Lizenz zum Töten.

        • @sollndas:

          "Fußgänger sind nämlich lernfähig. Sobald sie merken, dass Auto-Autos ihnen nichts tun (dürfen), gehen sie auch auf der Autobahn spazieren..."

          Und wieder ist die Welt schön in "wir" und "die" aufgeteilt. Entweder man ist Fußgänger oder Autofahrer ...

          Das ist zum Glück Blödsinn und die meisten Menschen sind zu sozialem Verhalten fähig.

      • @jox:

        Ja, das sollte das Ziel sein. Autonomes Fahren mit On-Demand-Lösungen. Keine Stehzeuge (95% der Zeit steht ein durchschnittliches Auto), sondern Fahrzeuge.

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    Ist es noch „Ironie des Schicksals“ oder ist es schon Zynismus der Göttinnen und Götter, dass der Ukrainekrieg dem Wirtschaftsminister in die Karten spielt, so dass er nun (hoffentlich) die Sparmaßnahmen anordnen kann, zu denen er sich als grüner Klimaminister nicht getraut hat…😇

    • @95820 (Profil gelöscht):

      Für das Tempolimit ist aber nicht der Wirtschaftsminister zuständig. 🤫

  • Die Treibstoffersparnis dürfte vernachlässigbar sein. Mich würds wundern, wenn das den deutschen Ölverbrauch auch nur um 0,1% senken würde. Mal abgesehen davon benötigt unser alter (sparsamer) Diesel im Stau mehr als doppelt so viel Treibstoff pro Strecke wie bei 130 km/h. Sogar mit 160 zu fahren ist sparsamer als im Stau zu stehen.

    • @Luftfahrer:

      Im Stau zu stehen ist ideal.



      Motor abschalten, null Verbrauch!

      • @Yvvvonnne:

        Es geht halt alle paar Sekunden ein paar Meter vorwärts. Da ist es sparsamer, den Motor weiterlaufen zu lassen. Ein Motorstart braucht ziemlich viel Sprit und bringt auch ordentlich Verschleiß ein. Unser hält dank guter Behandlung und robuster Auslegung schon 20 Jahre und 300 000 km und macht keine Anstalten, kaputt zu gehen.

        • @Luftfahrer:

          Wenn vorne nicht wenigstens 100 oder 200 Meter Platz sind, den Motor einfach noch aus lassen. Sonst lohnt es sich doch nicht.

          So oder so: Was hat das Thema Stau mit Tempolimits zu tun? Wenig oder gar nichts?

    • @Luftfahrer:

      Beriev Be-200 😎👍

    • RS
      Ria Sauter
      @Luftfahrer:

      In Frankreich gibt es das Tempolimitt auf Autobahnen. Ist sehr entspanntes Fahren und es gibt so gut wie niemals einen Stau.



      Überzeugen Sie sich doch selbst.

      • @Ria Sauter:

        Vive la France!

      • @Ria Sauter:

        Und das entspannte Autofahren in F liegt nicht zumindest auch daran, dass die Verkehrsdicht auf Autobahnen in F wegen der Maut wesentlich geringer ist als hierzulande?

      • @Ria Sauter:

        Ich bin schon paar mal in Frankreich Auto gefahren. Ich hab nicht geschrieben, dass das schlecht sei. Im Wenn wenig los ist setz ich auch den Tempomat auf 130 und gut ist. Dass es in Frankreich wenig Stau gibt hat aber andere Gründe: keine LKW (bei uns nehmen die ein bis zwei Spuren für sich alleine) und eine so hohe Maut, dass der Normalmensch nicht oft auf diesen fährt. Und fast nirgendwo Baustellen.

    • @Luftfahrer:

      > Die Treibstoffersparnis dürfte vernachlässigbar sein.

      Dem ist nicht so. Der Spritverbrauch bei Geschwindigkeiten von 50 km/h und mehr ist zu einem Löwenanteil durch den Luftwiderstand bedingt. Und der Luftwiderstand steigt quadratisch mit der Geschwindigkeit. Deswegen macht schon eine Senkung von 120 km/h auf 100 km/h eine Reduktion um ca. 20% aus.

      Natürlich gibt es Leute, denen das Geld nicht weh tut. Aber in Zeiten wie diesen benötigen wir eben auch Solidarität mit Leuten, die das Auto zwar noch brauchen, sich den teurer Sprit aber eben nicht mal eben leisten können.

      > Mal abgesehen davon benötigt unser alter (sparsamer) Diesel im Stau mehr als doppelt so viel Treibstoff pro Strecke wie bei 130 km/h.

      Auch hier irren Sie: Staus werden mit höherer Geschwindiegkeit nicht weniger, sondern mehr, weil ein Fahrzeug, das schnell fährt, gewaltig viel mehr Platz braucht, um bei einem Hindernis rechtzeitig bremsen zu können. Denken sie an die Startbahn eines Flughafens: Die muss auf Kilometer frei sein. Gleiches gilt für Autobahnen, auch da braucht man einen viel höheren Sicherheitsanstand als in der Stadt. Deswegen reduzieren niedrige Geschwindigkeiten Staus, weil sie den Raum auf der Straße viel besser ausnutzen.

      Und deswegen führt eine höhere Autonutzung auch zum Zerfall städtischer Strukturen: Städte leben von räumlich dichten Interaktionen, aber Autos mit ihren hohen Geschwindigkeiten brauchen eben extrem viel Platz, insbesondere auf Schnellstrassen.

      Hier mal ein Video dazu, das diesen Zusammenhang unglaublich deutlich zeigt, wenn man mal genau hin schaut:

      www.reddit.com/r/V...e_efficient_video/

      Zählen Sie mal, wie viele Autos, und wie viele Fahrräder da in einer Richtung vorbei fahren! Die Straß ist voll, der Radweg sieht vergleichsweise leer aus. Und doch: Dieser Radweg transportiert deutlich mehr Menschen als die Straße.

      Stau wird also durch hohe Geschwindigkeiten erst verursacht.

      • 6G
        68514 (Profil gelöscht)
        @jox:

        Und wenn die Leute in den Bussen im Video auch noch alle in Autos sitzen, würde es für den Autoverkehr ganz finster aussehen.



        Da würde auch kein massiver Ausbau von Straßen mit sechs und mehr Spuren pro Richtung helfen, wie es in den USA üblich ist. Das würde nur noch viel mehr Kosten nach sich ziehen und keineswegs Staus beseitigen.

      • @jox:

        Ich schrieb von der Treibstoffersparnis relativ zum gesamten Mineralölverbrauch in Deutschland. Der Verkehr gönnt sich rund 50% davon. Schätzen wir mal, dass PKWs rund 50% davon nehmen. Davon seien mal 20% auf der Autobahn unterwegs. Von diesen fahren vielleicht 10% schneller als 130 und verbrauchen dann ca. 10% mehr als bei 130. Macht ne geschätzte Ersparnis von 0,05%. Die Prozentangaben leiten sich aus meinen täglichen Fahrten auf der Autobahn her. Da sind zum Teil fast mehr LKW als Autos unterwegs und schneller als 120 kann nur dann gefahren werden, wo es erlaubt ist und wenn wenig Verkehr ist (also wenig Autos unterwegs sind).



        Und der Flughafenbetrieb hat mehr mit dem Bahnbetrieb als mit dem Straßenverkehr gemeinsam.

        • @Luftfahrer:

          Tempolimits, wie die von der Deutschen Umwelthilfe geforderten, setzen generell tiefer an und betreffen jegliche Straßentyps:



          100 auf Autobahn



          80 auf Landstraßen



          30 innerorts [1]



          Mit diesen Tempolimits müssten alle PKWs langsamer fahren und würden somit auch Sprit sparen. LKWs wären innerorts und auf Landstraßen ebenfalls betroffen.



          Siehe auch:



          [1] www.duh.de/tempolimit/

        • @Luftfahrer:

          > Von diesen fahren vielleicht 10% schneller als 130 und verbrauchen dann ca. 10% mehr als bei 130. Macht ne geschätzte Ersparnis von 0,05%.

          Nein, die erreichbaren Einsparungen sind wesentlich höher. Hier eine detaillierte Aufstellung von Greenpeace zu den Wirkungen verschiedener Maßnahmen:

          www.greenpeace.de/...oel-fuer-krieg.pdf

          Das Tempolimit (100 auf Autobahnen, 80 auf Landstrassen) bietet also Einsparungen von 4.6 % am Kraftstoff.

          Ein innerörtliches Tempolimit von 30 bringt auch sicherlich Einsparungen, aber da sind keine guten Daten vorhanden.

          Und wer sagt, dass diese Menge nichts ist? Das sind 2.4 Millionen Tonnen Kraftstoff pro Jahr, und 1.3 Millionen Tonnen CO2 im Jahr. Ist das viel? Wenn Sie mal auf diese Liste:

          en.wikipedia.org/w..._dioxide_emissions

          schauen, gibt es ca. 59 Länder in der Welt, die *insgesamt* weniger emittieren.

          • @jox:

            "Ein innerörtliches Tempolimit von 30 bringt auch sicherlich Einsparungen, aber da sind keine guten Daten vorhanden."

            Es macht das E-Bike und Speed-Pedelec aber konkurrenzfähig und hier ginge die Rechnung auf: Statt 2 t zu beschleunigen, müssen nur 0,035 t bewegt werden.

      • @jox:

        Fast volle Zustimmung. Nur beim Spritverbrauch zwischen 100 und 120 ist der Effekt deutlich geringer. Die Energieeffizienz des Motors ist bei Verbrennermotoren unterschiedlich und steigt zunächst. Ich habe in der Praxis zwischen 100 und 120 einen Unterschied von ca. 5,3 l zu 5,6 l Diesel (sind natürlich keine exakten Feldversuche, eher die eigene Erfahrung). Ab 140 kmh steigt der Verbrauch dann deutlich stärker an.

        Beim E-Auto, das den Strom extrem effizient verwendet und zwar bei fast jeder Geschwindigkeit, ist es dagegen annähernd so, wie von Ihnen beschrieben, daher geben dort die Reichweitenrechner auch die Geschwindigkeit an.

        Ist aber vermutlich abseits des Themas...

        • @Strolch:

          > Nur beim Spritverbrauch zwischen 100 und 120 ist der Effekt deutlich geringer. Die Energieeffizienz des Motors ist bei Verbrennermotoren unterschiedlich und steigt zunächst. Ich habe in der Praxis zwischen 100 und 120 einen Unterschied von ca. 5,3 l zu 5,6 l Diesel

          Nein nein. Die Effizienz des Motors hängt von der Drehzahl ab. Deswegen wird das Fahren effizienter, wenn Sie in einen höheren Gang schalten. Das können Sie aber auch schon machen, wenn Sie 90 oder 100 fahren, Sie müssen dazu nicht mit 130 fahren. Und wenn man langsamer fährt, ist bei gleichem Gang _immer_ die Drehzahl niedriger, das bedeutet einen nierigeren Vebrauch.

          Hier Zahlen vom Umweltbundesamt:

          www.umweltbundesam...itaet/sprit-sparen

          > "Auch Höchstgeschwindigkeiten benötigen übermäßig viel Sprit: So spart ein Auto, das 90 km/h statt 110 km/h fährt, bei gleicher Streckenlänge 23% Kraftstoff und damit 23% der Spritkosten. Orientieren Sie sich an den Richtwerten 30 km/h Innerorts, 80 km/h auf Landstraßen und 100 km/h auf Autobahnen."

          Also, man spart fast ein Viertel, wenn man 90 statt 110 fährt. Wenn jemand durch hohe Spritpreise belastet wird, sollte er sich diese Einsparung auf keinen Fall entgehen lassen, denn auf die Fahrzeit wirkt sich das verringerte Tempo kaum aus.

          Übrigens gibt es zusätzlich zum verringerten Luftwiderstand bei niedrigerer Geschwindigkeit noch einen weiteren, mehr systemischen Effekt durch ein Tempolimit: Man fährt mit einem Limit gleichmässiger, und muss nicht dauernd beschleunigen und wieder Bremsen. Und das spart viel Energie - die für das Beschleunigen aufgebrachte Energie geht bei jedem Bremsvorgang wieder verloren, die Bremsscheiben verwandeln sie in nutzlose Wärme.

          • @jox:

            Ich weiß nicht, welche Fahrzeuge da zur Rate gezogen werden. Aber auf der Autobahn benötigt unsere Blechkiste laut Bordcomputer bei 80 ca. 4,9 L/100km, bei 100 5,0 L/100km und bei 120 5,2 L/100km. Unter 80 steigt der Verbrauch wieder an. Und die Effizienz hängt nicht nur von der Drehzahl, sondern auch von der Last ab. Siehe de.wikipedia.org/w...Verbrauchskennfeld

            • @Luftfahrer:

              Unter 80 auf der Autobahn? Oder sind das eher Landstraßen mit häufigem Wechsel der Geschwindigkeit?

              • @Francesco:

                80 kann man noch hinter dem LKW fahren. Die Messungen darunter hab ich auf der Landstraße gemacht, wenn nix los war.

  • 9G
    90118 (Profil gelöscht)

    Wer Tempolimit sagt, hat sofort aufgebrachte Feinde.



    Ich bin jedoch sehr dafür.



    Eigene Selbstversuche auf einer regelmäßig absolvierten Autobahn-Strecke mit langen Abschnitten ohne Limit, Tempomat 200 vs. 140 zeigten eindeutig: der Verbrauch stieg im Durchschnitt über die gesamte Strecke um etwa 25 %, die Fahrtzeit verringerte sich um weniger als 10 %, der Stresspegel stieg enorm.

    • 6G
      68514 (Profil gelöscht)
      @90118 (Profil gelöscht):

      ... was ja nur experimentell bestätigt, dass ab 130 km/h der Verbrauch deutlich zunimmt, was einerseits mit dem Luftwiderstand zu tun hat, de bei diesen geschwindigkeiten mit seinem Quadrat einhergeht, aslo definitiv nicht mehr vernachlässigt werden kann. Andererseits sind die Motordrehzahlen oberhalb von 130 km/h jeneseits der optimalen Drehzahl. Da man nicht mehr höher schalten kann, nimmt auch dadurch der Vernrauch zu.

      Ich bin schon seit langem für ein Tempolimit.

      • 9G
        90118 (Profil gelöscht)
        @68514 (Profil gelöscht):

        Vor diesem Hintergrund ist es schwer vorstellbar, dass den Befürwortern des Tempolimits diesem Zusammenhang bisher verborgen blieb.

        • 9G
          90118 (Profil gelöscht)
          @90118 (Profil gelöscht):

          Etwas wichtiges ging beim Diktieren wohl schief: gemeint sind natürlich die Gegner des Tempolimits, die als Autofahrer eigentlich auch im Bilde sein sollten über diese Zusammenhänge.

          • @90118 (Profil gelöscht):

            Da geht es doch um Freiheit, da kann man nicht mit dem schnöden Mammon kommen! Aber wehe der Spritpreis steigt um 10ct. Dann droht der Untergang des Abendlandes...

  • Tempolimit? Das ist doch lächerlich. Wir hatten hier schon Sonntagsfahrverbote wegen ein bisschen Ölkrise. Wer sich mit der Ukraine solidarisch zeigen will, der lässt seine Blechkiste stehen. Glaubt hier tatsächlich jemand die Unterstützung der Ukraine via Importstopp von russischen Gütern kostet keinerlei Anstrengung? Die sowieso meist sinnlose Rumgurkerei ein bisschen einzuschränken ist nun wirklich nicht viel verlangt.



    Wer genauer wissen will wofür ‚Wichtiges‘ die Blechkiste so genutzt wird, der kann sich ja mal informieren.



    Nur so zum Beispiel: gerade mal 1,2 Leutchen sitzen im Schnitt in den 6-Sitzern. Nahezu 50% der Fahrten liegen unter 5km. Der Großteil aller Fahrten sind reine Vergnügungstouren.



    www.forschungsinfo...&clsId2=0&clsId3=0

    • @guzman:

      Hier noch eine Statistik aus einem Bericht des ADFC, wie lang Wege, die mit dem Auto zurückgelegt werden, tatsächlich sind:

      www.adfc-nrw.de/up...hs_Infoblatt_3.pdf

      - Die meisten Wege sind weniger als 5 Kilometer lang - als Wege zur Arbeit mühelos mit dem Rad zurückzulegen

      - über 60% aller Wege sind weniger als 10 Kilometer lang - auch das kann man mit dem Rad meist noch sehr gut bewältigen, wenn es vernünftige Wege gibt

      Ich rede jetzt nicht von Leuten mit einer Gehbehinderung, drei oder vier Kindern, oder Handwerkern, die Hunderte von Kilo transporieren müssen. Die gibt es,, die muss man unterstützen, aber es sind eben Minderheiten, an denen sollte man nicht gesellschaftliche Normen ausrichten, die uns heute in der Form ökologisch, ökonomisch und jetzt eben auch politisch schwer schaden.

      Ein weiterer Aspekt: Die übertriebene Motorisierung macht abhängig. Verkehrsforscher haben ganz klar herausgefinden, dass Motorfahrzeuge und schnellere Verkehrsmittel nicht zu Zeitersparnis führen, sondern zu längeren Wegen. Nach denen gestalten viele Menschen dann ihr leben, und jammern dann bei hohen Spritpreisen, dass es ohne Auto nicht geht.

      Ein interessanter Bericht hierzu:

      www.verkehrswissen...omen%20Verkehr.PDF

      Und hier ein Interview mit dem Wiener Verkehrsforscher Hermann Knoflacher:

      www.moment.at/stor...trassen-mehr-bauen

    • @guzman:

      > Wir hatten hier schon Sonntagsfahrverbote wegen ein bisschen Ölkrise.

      Witzigerweise ist das Energiesicherungsgesetz von 1975 sogar noch gültig, und könnte durch Rechtsverordnung sofort angewandt werden:

      www.gesetze-im-int...BJNR036810974.html

      Sogar Geschwindigkeitsbeschränkungen auf Autobahnen (nämlich Tempo 100) wurden damals schon beschlossen:

      germanhistorydocs....41&language=german

      • @jox:

        @GUZMAN @ JOX



        Vielen Dank für die Links und Infos!

      • @jox:

        Tatsächlich: §1 Abs. 3 EnSiG: "die Benutzung von Motorfahrzeugen aller Art kann nach Ort, Zeit, Strecke, Geschwindigkeit und Benutzerkreis sowie Erforderlichkeit der Benutzung eingeschränkt werden."

        • @meerwind7:

          Da ja häufig so getan wird, es ginge um die armen Autofahrer*innen -



          die TAZ berichtete doch mal darüber, wer mit welchem Einkommen wieviele Autos besitzt. Kann jemensch bitte den Link bzw. eine andere Quelle zu diesem Sachverhalt posten?

  • Das ist doch Unsinn. Ich rede nicht mal davon ob ein Tempolimit wirklich sinnvoll ist oder nicht, aber das hier löst das Problem dennoch nicht.

    Ich lebe ländlich, brauche das Auto um zur Arbeit zu kommen. Fahrrad ist keine Option, da ich nicht mobilitätseingeschränkt bin und Öffis gibt es keine, oder nur zu falschen Uhrzeiten.



    Auf meinem Fahrtweg liegen keine Autobahnen außer zum wöchentlichen Arztbesuch in der nächstgrößeren Stadt und ich fahre mit normaler Geschwindigkeit.



    Und TROTZDEM tut der Spritpreis weh und TROTZDEM weiß ich in so manchem Monat nicht wie ich das bezahlen soll.



    Nicht jeder der ein Auto benötigt ist ein verschwenderischer Bleifuß und ich bin diese Anschuldigung so leid.

    • @Lunako:

      Korrektur: *nicht mobil / mobilitätseingeschränkt

    • @Lunako:

      Bei Leuten, die rein ländlich leben, kann man nicht viel machen. Sie sind allerdings eine Minderheit. Weitaus die meisten Leute in Deutschland wohnen zumindest in der Nähe eines Mittelzentrums, welches den täglichen Bedarf deckt. Und gerade Geringverdiener haben meistens (nicht immer) nicht so stark spezialisierte Tätigkeiten, dass es sich dafür lohnt sehr weite Wege zu fahren. Wer in M-Stadt Brötchen verkauft oder Kranke pflegt, kann das auch in U-Dorf. Wenn nicht, muss man diesen Leuten helfen, volle Zustimmung, z.B. mit Zuschüssen zum Fahrtpreis vom Arbeitsamt. Das ist ja z.B. für Azubis auch heute schon ohne weiteres möglich.

      Wobei ich bei der *wohlhabenderen* "Landbevölkerung", etwa den Leuten die in städtischen Speckgürteln wohnen, weil es da in billiges Eigenheim gab, aber auch einen gewissen Grad an Verantwortung sehe: Wer es sich selber aussucht, dass Wohnort und Arbeitsort 50 Kilometer auseinander liegen, soll sich nicht beschweren. Wie es so schön heißt: Wie man sich bettet, so liegt man.

      • RS
        Ria Sauter
        @jox:

        Wie man sich bettet so liegt man, schreiben Sie. Das ist ziemlich abgehoben und zeugt von totaler Unkenntnis.



        Schon mal etwas gehört oder gelesen von den Preisen in den Städten bei der Miete? Vom Kauf gar nicht zu reden!

        • @Ria Sauter:

          Ich komme seit 25 Jahren ganz ohne Auto aus und kann nur sagen, es geht. Sicherlich nicht für jeden - den Aspekt der Solidarität mit Menschen mit geringem Einkommen, welche auf die Situation keinen Einfluss haben, habe ich schon erwähnt. Und wie gesagt, diesen soll man helfen.

          Aber zu viele Menschen ziehen bewusst aus der Stadt raus aufs Land, kaufen sich ein Eigenheim, wohl wissend weit weg von ihrer Arbeit, und wundern sich dann oder beklagen sich, dass sie ohne weite Autofahrten nicht mehr weg kommen. Das sind persönliche Lebensentscheidungen, da sollen die Leute die das machen auch persönlich selber für aufkommen.

          Man kann und soll sicherlich Leuten helfen, die unverschuldet nicht über die Runden kommen - ich wäre der Letzte, der einer Hebamme, die auf dem Land arbeitet, das Recht auf einen Fahrtkostenzuschuss vom Arbeitsamt absprechen würde.

          Aber was eben verdammt noch mal nicht geht, ist dass man jedem Franz der nicht rechnen kann oder will, als Zuschuss zur Finanzierung es Eigenheims noch den Spritpreis erstattet oder von Steuern befreit, Steuern die bezahlt werden von Mitbürgern die weniger haben als solche Leute.

          Ich meine, es dürfte sich in den letzten, sagen wir mal, 45 jahren herum geesprochen haben, dass die fossilen Energiereserven endlich sind und irgendwann knapp und teuer werden. Und genau das ist auch der Grund, warum diese zum Spielball von Diktatoren werden. Ich kann und will Leuten die das komplett ignorieren, nicht von von Folgen ihrer verkorksten Lebensentscheidungen frei halten.

          Im übrigen brauchen wir wieder einen richtigen sozialen Wohnungsbau in den Städten. Das würde auch dem Problem bezahlbarer Wohnungen abhelfen. Wohnungen sind so teuer, weil man den sozialen Wohnungsbau eingestampft hat. Jetzt sehen wir davon einfach die Folgen.

    • @Lunako:

      Fahrgemeinschaft? Aber selbstverständlich wohnen und arbeiten sie so, dass das ganz und gar nicht in Frage kommt, kost ja 'ne Viertelstunde.

    • @Lunako:

      Wenn Sie z-. B. statt mit 100 mit 80 über die Landstraße fahren würden, würden Sie weniger Sprit verbrauchen und daher weniger bezahlen - das ist einfach Fakt. Sagt ja keiner, dass das Tempolimit alle Ihre Probleme löst, aber in Gesamtschau spart es halt 3,7 Mrd. Liter Benzin, entlastet damit unbestreitbar unsere Geldbeutel, schützt das Klima, verringert die Abhängigkeit von Russland und erhöht die Verkehrssicherheit. Und Ihr Argument dagegen ist, dass Sie vermeintliche Anschuldigungen leid sind, die eigentlich gar keiner erhoben hat...

    • @Lunako:

      Da bin ich voll bei Ihnen. Ihr Fall klingt plausibel.



      Aber ich kenne viele die im ländlichen Umfeld einer Grossstadt leben. In der Freizeit wollen sie in der Natur und guten Luft leben, zur Arbeit wird mit dem SUV gedonnert da es schnell ? individuell? und bequem sein muss. Die Fahrt mit den Offis käme für viele einer persönlichen Beleidigung gleich.



      Es gibt nicht nur die armen leidenden Pendler...

    • 6G
      68514 (Profil gelöscht)
      @Lunako:

      Dazu muss man sich aber mal das Gesamtsystem anschauen, und nicht nur das was man aus der eigenen Sichtweise heraus wahrnimmt. Ich lebe in einer Großstadt. Die Meisten die dort mit dem Auto unterwegs sind können die meisten ihrer zurückgelegten Wege problemlos auch zu Fuß , mit dem Rad oder öffentlichen Verkehrsmitteln zurücklegen. Und wenn doch mal ein Weg mit dem Auto erledigt werden muss, dann kann man auch eine viel sparsamere Fahrweise an den Tag legen als ich im Allgemeinen so beobachte. Obwohl ich hier in letzter Zeit durchaus schon eine Änderung wahrnehme. Ja, der Spritpreis tut weh, aber es handelt sich hier um einen Energieträger aus einer zu Ende gehenden Resource. Und das ist schon seit Jahrzehnten bekannt, wurde aber gerne ignoriert.

      • @68514 (Profil gelöscht):

        Das stimmt alles nur zum Teil. Natürlich werden manche Landbewohner extrem benachteiligt. Da könnte eine Bescheinigung der Gemeinde, dass Nahverkehr vernachlässigt wurde, helfen, da der Arbeitgeber dann monatlich einen Treibstoffzuschuss zahlen könnte, den er sich vom Fiskus wieder holt.



        Ziemlich unbürokratisch für den Bürger und könnte schnell gehen.



        Oder mit dem Auto zu einem Bahnhof fahren, von dem aus der Nahverkehr im zehn-Minuten-Takt fährt. Das dauert natürlich. Da muss die FDP als Verkehrshoheit ein paar Milliarden locker machen und öffentlichen Nah- und Fernverkehr ausbauen und bezahlbar machen. Vielleicht von den hundert Milliarden für Aufrüstung dieses Jahr vierzig ausleihen oder abzweigen, weil die Bundesehr es sowieso nicht gebacken kriegt, das Geld so schnell sinnvoll auszugeben.

        • 6G
          68514 (Profil gelöscht)
          @StefanMaria:

          Es ist ja schon viel zu viel Geld in Straßenbau investiert worden, was ja die massenhafte Nutzung privater PKW weiter zementiert hat. Desweiteren ist der MIV hierzulande immer noch viel zu billig. Wenn wir hier endlich mal die Kosten gerecht verteilen würden, sähe es ganz anders aus. Und ich meine alle kosten, also auch Folgekosten zur Beseitigung von Folgeschäden, also Umweltschäden, gesundheitliche Schäden etc.

  • Die letzten Tage auf der Autobahn gewesen?



    Es sind deutlich weniger unterwegs und viel mehr fahren langsam.



    Das Individuum scheint selbst denken zu können ( und zu sparen). Die Dienstwagenfahrer natürlich nicht.

    • @fly:

      Falsch! Ich bin Dienstwagenfahrer und fahre zwar gerne (sehr) schnell wenn möglich, aber unter derzeitigen Bedingungen gilt Solidarität gegen Putin. Dazu gehärt auch Energiesparen wo es nur geht. Und ich sehe auch andere Dienstwagenfahrer moderat um die 120kmh fahren. Wenn ich mir die morgendlichen Staus ansehe empfinde ich aber nicht viel weniger Verkehr, dennoch, wenn wir auf die 3Euro/Liter bald zugehen wird Autofahren und Heizen mit Öl ein Luxusgut. Ich werfe daher meinen Kaminofen wieder an und werde diesen auch für den nächste nWinter ausbauen, Klimawandel hin oder her. Dieser ist jetzt vorerst nachranging.

      • @maestroblanco:

        Da drängt sich die Frage auf welche Wagen sind die meisten Dienstwagen.



        Hybridmonster die irgendwo zwischen



        8-12 Liter Verbrauch liegen und eh nie elektrisch betrieben werden oder ?



        Ich hoffe Sie sind eine Ausnahme aber das wirlich lächerliche an der Sache ist dass wenns ums Geld geht können auf einmal die Schnellfahre langsam fahren.



        Wenns ums Klina geht ist es egal, wie arm ist das denn.

        • @Opossum:

          Die Dienstkarre, die ich weiß Gott auch dienstlich brauche und die mir aufgedrängelt wurde auf Grund der de-facto-Subventionierung der Autoindustrie ist ein Kombi (wegen dem sperrigen Krempel wo ich brauche) und braucht 5,8l Diesel auf 100km.

          Was Tempolimit angeht, 130 auf der Autobahn, 90 auf der Landstraße da geh ich mit, nur mit den 30 überall innerorts werd ich ned warm. Ned wegen der eventuell paar min mehr für nen Ritt durch die Provinz sondern weil da dank Blitzer der Lappen schneller weg ist, als mir lieb wäre...

  • Wer will, kann ja heute schon langsamer fahren, dazu braucht man keine DUH.



    Herr Resch sollte verstehen, dass sich die Bürger von einem Verein ungern vorschreiben lassen, wie sie zu leben haben sollen.

    • @Hennes:

      Fahren Sie mal mit 30 durch die Innenstadt oder mit 80 über die Landstraße und schauen Sie, wie lange es dauert, bis Sie ne Kolonne hinter sich haben die sich zu waghalsigen und evtl. illegalen Überholmanövern hinreißen lässt.

    • @Hennes:

      Die freiwilligen Ändrungen im Konsumverhalten (weniger Fleisch, Auto, Wohnfläche, ...) wird doch seit Jahr(zehnt)en als Lösung der Klimakatastrophe gepredigt. Faktisch funktioniert das nicht; nicht mal ansatzweise. Diejenigen die auch über 30 Jahre nach Rio aus eigenem Antrieb zu substantiellen Veränderungen bereit sind, sind noch immer eine verschwindend kleine Minderheit.



      Ja, die Bürger*innen lassen sich nicht gern was vorschreiben, etwa sich im Auto anzuschnallen oder ihren Sondermüll nicht einfach irgendwo in der Landschaft zu verklappen. Es geht aber nicht anders.

      • @Ingo Bernable:

        Naja, dann muss man es eben von Seiten der Minderheit akzeptieren, dass der Bürger es nicht will.



        Seit wievielen Jahren wird versucht, für ein Tempolimit zu werben? Erst ist es der Klimawandel, jetzt der Ukrainekonflikt...



        Ich bleibe dabei, wer will, kann ja jetzt schon langsamer fahren und ja Soda, derjenige der mit 80 über die Landstraße fährt, muss damit rechnen waghalsig überholt zu werden. Wobei, was würde dagegen sprechen, bei Gelegenheit die Kolonne vorbeizulassen und rechts ranzufahren? Klappt z.b. in Neuseeland hervorragend.

        • @Hennes:

          Na, dann ist die Klimakatastrophe ja bestens demokratisch legitimiert. Die Mehrheit hat sich für den +2,7° Pfad und das absehbar damit verbundene Ende menschlicher Zivilisation entschieden und wer noch etwas dagegen unternehmen will dem fehlt eben der Respekt vor dem demokratischen Procedere.

  • Ja, aber die Freiheit. Ausserdem, was soll die prekäre Krankenschwester, die ganz doll schnell zur Arbeit muss.

    0.5 oder 1 Grad Celsius runter mit der Heizung macht auch was. Nicht für jede*n geeignet, aber jede*r sollte sich das fragen.







    Wir haben uns mittlerweile lange genug herausgeredet.

    • @tomás zerolo:

      > 0.5 oder 1 Grad Celsius runter mit der Heizung macht auch was.

      Tipp für Leute im Home Office: Einfach eine elektrische Heizdecke nutzen und Heizung runter auf ca. 15 oder 16 Grad. Das ist eher noch komfortable so.

      Die Heizdecke braucht Größenordnungen weniger Strom, als den ganzen Raum zu heizen (irgendwas mit 5 bis 10 Watt vielleicht, also etwas mehr als ein Laptop), und spart somit auch sehr ordentlich Geld.

  • Benzin und Diesel sind in den kommenden Monaten (gerade nächsten Winter) doch nicht das große Problem, da gibt es genug Lieferanten.

    Gas wird zur Mangelware, wenn Putin die Lieferung einstellt.

    Man muss echt nicht bei jeder Gelegenheit das Thema Tempolimit hervorkramen. Wer langsamer Fahren und damit Sprit sparen möchte, kann das freiwillig tunm

    • @gyakusou:

      > Benzin und Diesel sind in den kommenden Monaten (gerade nächsten Winter) doch nicht das große Problem, da gibt es genug Lieferanten.

      Eben genau das spricht für ein Ölembargo gegen Russland: Wir bekommen das Öl auch woanders, wenn auch eventuell zu einem Aufpreis.

      Die größere Gefahr ist, dass uns die russische Regierung einfach das Gas abdreht. Und wenn wir dem zuvor kommen und ein Ölembargo beschließen, wird diese Gefahr verringert, weil für Putin dann nämlich überhaupt keine Kohle mehr rein kommt.

  • Bin zutiefst gespannt, ob das irgendeinen SUV Fahrer nun zum Nachdenken bringt.

    Falls doch: neben dem Tempo, mit dem man fährt, ist auch die Wahl des Autotyps und die Frage, ob man eigentlich überhaupt gerade mit dem Auto fahren muss, keine unerhebliche Möglichkeit, den Spritverbrauch zu senken. Das Kind mit dem SUV 500m zum Sport fahren? In der 30er Zone mit dem Porsche noch mal ordentklich Gas geben, damit man es bis zur nächsten Kreuzung doch noch auf 80km/h schafft?

    Das sind so Fragen.