piwik no script img

Die verunsicherte GesellschaftIch, ein Patriot?

Kommentar von

Dennis Chiponda

Deutsche Identität ist ein ewiges Problem. Ein Ossi of Colour macht demokratiefeste Vorschläge, wie wir wieder einiger werden. Ziehen die Linken mit?

Deutscher Patriotismus, bunt, fröhlich, demokratisch und mit Augenzwinkern – geht das? Foto: Anja Weber-Decker/plainpicture

V or Kurzem moderierte ich in Radeberg eine Veranstaltung. Ein älterer Herr sprach besorgt über den Verfall Deutschlands. Früher war das Leben stabiler und unbeschwerter. Die Parteien hätten versagt, meinte er, und fragte, ob die AfD eine Alternative sei? Ich atmete durch und antwortete ruhig: Das Wahlprogramm der AfD sei genauso neoliberal wie das der CDU, verwalte den Status quo und bedeute soziale Einschnitte. Wenn er mit dem Status quo unzufrieden sei, ändere die AfD daran wenig. Plötzlich schossen ihm Tränen in die Augen. Er wirkte verzweifelt und verletzt. Die Situation lässt mich nicht los.

Woher kommt diese Verletztheit und Verunsicherung, die ich oft bei weißen Deutschen wahrnehme – und das, egal ob links oder rechts?

Sie erinnert mich an meine Jugend, geprägt von der Suche nach Zugehörigkeit und Identität sowie der Anfälligkeit für Manipulation. Haben wir als Nation diese pubertäre Phase der Selbstfindung etwa nie überwunden?

Davon zeugt auch die Stadtbild-Debatte, ausgelöst durch Friedrich Merz bei einem Termin in Brandenburg. Er sagte: „Aber wir haben natürlich immer im Stadtbild noch dieses Problem und deswegen ist der Bundesinnenminister auch dabei, jetzt in sehr großem Umfang Rückführungen zu ermöglichen und durchzuführen.“ Wenn wir ein Problem seien, nur weil wir nicht weiß sind, ist das eine nationalistische Tendenz. Das Politiklexikon der Bundeszentrale für politische Bildung definiert Nationalismus als eine Ideologie, die die Merkmale der eigenen ethnischen Gruppe überhöht, als absolut setzt und in dem übersteigerten Verlangen nach Einheit von Volk und Raum mündet.

Die einfachen Lösungen

Wie verunsichert ist unsere Gesellschaft, wenn sie Konformität braucht, um sich selbst zu erkennen? Liegt das daran, dass wir selbst nicht wissen, welche Werte unsere Gesellschaft ausmachen?

Und dann sind wir wieder bei einfachen Lösungen für Selbstvergewisserung. Nicht weiß? Nicht deutsch? Laut der Bundeszentrale für politische Bildung (2023) umfasst Nationalbewusstsein das Wissen über Zugehörigkeitskriterien, nationale Symbole und gegenseitige Erwartungen zwischen Individuum und Nation. Wobei Nationalbewusstsein und nationale Identität synonym verwendet werden können. Es sind also keine angeborenen Merkmale, sondern erlernbare. Damit kann auch jeder Mensch deutsch werden.

Aber wie soll diese nationale Identität entstehen, wenn verschiedene Gruppen in diesem Land immer wieder gedemütigt werden? Was ist eigentlich deutsche Identität? Der deutsche Philosoph Peter Trawny erklärt Adornos Sicht zu der Thematik so: Es gibt keine einfache, feststehende deutsche Identität. Stattdessen steht sie für einen ständigen Wandel und eine Nicht-Identität. Sie ist geprägt von einem schmerzlichen Bruch durch die Schoah und einem nie zu heilenden Riss. Deutsche Identität bedeutet, sich immer wieder kritisch mit sich selbst auseinanderzusetzen und sich von belasteten Traditionen abzugrenzen. Diese Unsicherheit macht viele Heimatgefühle kompliziert.

Wir mussten uns immer wieder neu erfinden. Vom Flickenteppich der Fürstentümer über Kaiserreich, Weimar, NS-Zeit, Teilung bis heute. Gerade in Zeiten, in denen das europäische goldene Zeitalter versiegt, brauchen Menschen eine Identität, die Halt gibt. Vor allem im Land des Wirtschaftsmärchens kann man schlecht mit Unsicherheiten umgehen. Nach 1989 hätten wir eine inklusive deutsche Identität mit allen gesellschaftlichen Gruppen entwickeln müssen. Doch es gab keine Vereinigung auf Augenhöhe, sondern wieder den Drang nach Konformität. Diese verpasste Chance nutzte die Rechte. Die Linke überließ das Feld ohne Gegenangebot.

Konstruktive Patrioten

Während der Recherche entdeckte ich das Konzept von Jan Christopher Cohrs: „konstruktive Patrioten“. Das sind Menschen, die ihre Heimat lieben, andere nicht abwerten, demokratische Werte vertreten und kritisch den Staat beobachten. Sie halten die Gesellschaft zusammen, weil sie ihr Umfeld lieben und sich um dieses kümmern. Ich erkenne mich darin wieder.

Als Ossi of Colour bin ich mit Heimat, Toleranz und Demokratie verbunden. Ich liebe den Osten, sehe ihn aber auch kritisch. Für mich ist der Osten kein exklusiver Raum, sondern offen für alle, die die Regeln achten und anpacken. Auf Veranstaltungen merke ich, dass Menschen, die anders denken, oft meine Heimatgefühle teilen und überrascht sind, wie ähnlich wir sein können.

Ich, ein Patriot? Fühlt sich komisch an. Ich weiß, wie Deutsche, vor allem Linke, darauf reagieren. Aber ich darf freier denken als viele andere.

Das liegt daran, dass demokratische Grenzen für mich klar sind. Denn würde ich sie verlassen, würde es mir und meinen Liebsten schaden. Und das ist mein Problem mit dem Konzept. Aufgrund mangelnder Aufarbeitung der Geschichte sind die Grenzen für viele nicht eindeutig. Denn die Folge von Merz’ Aussage tragen am Ende Menschen wie ich und nicht unserer Kanzler. Mein Vorschlag also: Lasst uns der aktuellen Nicht-Identität eine demokratiefeste, deutsche Identität als Angebot entgegenstellen. Dazu müssen wir als Linke die Möglichkeiten schaffen, offen darüber sprechen zu können.

Gemeinsam für freie Presse

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Alle Artikel stellen wir frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade in diesen Zeiten müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass kritischer, unabhängiger Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

63 Kommentare

 / 
  • „Aber jeder erbärmliche Tropf, der nichts in der Welt hat, darauf er stolz sein könnte, ergreift das letzte Mittel, auf die Nation, der er gerade angehört, stolz zu sein: hieran erholt er sich und ist nun dankbarlich bereit alle Fehler und Torheiten, die ihr eigen sind, mit Händen und Füßen zu verteidigen." (Arthur Schopenhauer)

  • " Lasst uns der aktuellen Nicht-Identität eine demokratiefeste, deutsche Identität als Angebot entgegenstellen."



    ==



    Widerspruch - siehe Adornos Spruch das keine einfache, feststehende deutsche Identität existiert.

    Die agd verharmlost die Herrschaft der Nationalsozialisten -- siehe "Hitler und die Nazis sind nur ein Vogelschiss in über 1000 Jahren erfolgreicher deutscher Geschichte" erkläte Gauland.

    Trotzdem der Verfassungsschutz die agd als gesichert rechtsextrem eingestuft hat wählt ein großer Teil dieser sogenannten komischen Deutschen rechtsradikal. Wie bei dieser Verwirrung viele Bewohner das Verhältnis zur Republik von einigen mit Adjektiven beschrieben wird, die normalerweise zum Vokabular in der Beschreibung einer Beziehungspartnerschaft gehören -- ist genauso seltsam wie rätselhaft.

    Der Bundespräsident am 9. November:



    „Weimar ist gescheitert, als der Reichstag keine verlässlichen Mehrheiten mehr zustande brachte. Auch unser Parlament braucht stabile Mehrheiten, und es muss arbeitsfähig sein – das ist die Verantwortung jedes einzelnen Abgeordneten.“

    und darüber hinaus die Verantwortung eines jeden Bürgers



    der auf dem Boden der VERFASSUNG steht.

  • Ich persönlich habe dazu eine etwas zwiegespaltene Ansicht:

    Ich halte die liberale Demokratie für eine erhaltenswerte Errungenschaft. Diese liberale Demokratie existiert derzeit in einer Welt, die hauptsächlich aus Nationalstaaten besteht, von denen die große Mehrheit keine liberalen Demokratien sind. Deutschland ist jedoch eine liberale Demokratie. Deshalb fühle ich mich Deutschland und anderen liberalen Demokratien verbundener und zugehöriger als Ländern, die es nicht sind. Ich habe zum Beispiel deshalb ein Problem, z.B. die Schwarz-Rot-Goldene Fahne (die in der deutschen Geschichte zumindest seit 1848 als Symbol der deutschen Demokratie galt) denjenigen zu überlassen, die ebendiese Ordnung, an der ich hänge, beseitigen wollen. Es liegt ja auch an den Leuten, die sie verwenden, Symbole mit Bedeutung zu füllen - das kann man aber nur, wenn man sich auch zu diesen Symbolen bekennt.

    Wäre mir eine Welt ganz ohne Nationalstaaten lieber? Vielleicht, sie ist aber nicht in Sicht. Deshalb bekenne ich mich lieber zu denen, die die Welt, wie sie ist, besser machen wollen, als zu denen, die wütend im Salon sitzen und auf die sozialistische Weltrevolutionen warten.

  • Nationalismus ist nicht naturgegeben, sondern ein gesellschaftspolitisches Konstrukt des19. Jh.. das nach innen zur Bildung der Nationalstaaten führte. Die Bewohner waren Patrioten. Nach aussen ging es bei vielen Nationalstaaten um Macht und Stärke ihres überlegenen Kulturvolkes bzw. ihrer Patrioten, weil es/sie eine überlegene Rasse hatten. Das rechtfertigte den Kolonialismus, das Unterwerfen und Töten der Einheimischen zu Millionen, löste zwei Weltkriege mit zwei Völkermorden aus mit beinahe 80'0000 Toten aus. Die Patrioten mittendrin.



    Auch die heutigen Patrioten in Russland oder in Deutschland fallen öfters mit Menschenverachtung auf. All diese Begriffe gehören in die Versenkung.

  • Staaten sind dafür für innere Sicherheit sowie für äußere Sicherheit. Staaten sorgen für Gesetze die innerhalb des Staates gelebt werden können und müssen. Ohne Staaten gibt es Krieg jeder gegen jeden! Jeder Staat, jede Gruppe, jeder Verein, jede Partei, jeder Verband hat eine Vergangenheit und die ist sowohl positiv als auch negativ. Vergangenheit vor dem eigenen Leben ist Vergangenheit. Man muss sich nicht entschuldigen oder reue zeigen für was wo man nicht gelebt hat, man sollte es aber akzeptieren und erinnern. Daher Patriotismus ist nicht falsches und kein rechtes Instrument. Die politische Linke hat auch keine gute Vergangenheit und trotzdem rennen hier einige dieser Politik hinterher aber verteufeln Deutschland. Das macht keinen Sinn

    • @Marcelo:

      Es ist nicht so, daß bei Abwesenheit von Staat Chaos und Krieg aller gegen herrscht. Die Geschichte zeigt, daß Perioden ohne Herrscher (von den Geschichtsschreibern oft als finstere Zeiten bezeichnet, weil es keine Herrscher und Kriege gab). Gesellschaften können sich sehr wohl mit wenig Hierarchie organisieren. Dafür gibt es zahlreiche Beispiele. Nationalstaaten sind eine Erfindung des 19. Jahrhunderts.

  • Und sogleich reagiert die Mehrheit mit Ablehnung auf "Patriotismus". Nun gut, es mag am Begriff liegen und der den Kritikern genehmen Interpretation. Und selbst der hier wohl eher gemeinte "Verfassungspatriotismus" wird sogleich den Reflex der Ablehnung hervorrufen. Trotzdem ist der Mensch ein Herdentier und braucht verbindendes. Warum sonst werden auf Demos Fahnen und Flaggen zuhauf geschwenkt, so auch auf den Demos gegen Rechts oder Pro-Palästina. Das angeblich nicht gewünschte Die und Wir wird also täglich gelebt, von jedem. Für mich lässt es sich per Definition nur auf zwei Arten vermeiden, Deutscher zu sein. Ich nehme eine andere Nationalität (sic!) an oder bekomme eine andere verpasst, weil der jetzige Staatsbereich anders zugeordnet wird. Das ich mich gefühlsmäßig anderen Regionen zuordnen, um mein Inneres zu charakterisieren, wird an meiner Nationalität nichts ändern. Nun möchte ich als rechtlich verbrieftes Mitglied aktuell nicht in eine andere Territorialgruppe wechseln. Sondern dieser Staat eine Gesellschaft bilden kann, die tolerant, frei aber wehrhaft gegen die Hetzer ist . Und auch das kann man unter Patriotismus verstehen.

    • @FuturII:

      Das unter Patriotismus zu verstehen klingt nicht nur seltsam sondern ist es auch. Ein Vorschlag zur Güte: Warum beschreiben Sie sich nicht als ""Bundesrepublikaner"" wenn Sie jemand nach Ihrer Mitgliedschaft in einer Territorialgruppe fragt?

  • welche Farbe ein Mensch hat oder welche Religion er bevorzugt ist für mich kein Kriterium für eine Nationalität.



    Es gibt leider in jeder Gesellschaft Menschen die wirtschaftlich oder politisch benachteiligt sind. Wenn dadurch ein Gefühl der Ohnmacht oder Benachteiligung entsteht ist es nicht verwunderlich wenn man sich aus der Gesellschaft ausgegrenzt fühlt und nach Alternativen Gruppen sucht wo man integriert wird. Dazu gehört auch anderen die allgemeine Schuld anzuhängen.



    In Deutschland gibt es leider eine Kultur der Dauerentschuldigung welche auch durch hochranige Politiker gepflegt wird. Niemand hat aber Lust sich dauerhaft Schuldig zu fühlen für Taten die von vorgänger Generationen begangen wurden. Wie soll diese duaerhafte Selbstzerknirschung zu einem positiven Nationalbewusstsein beitragen? Das ist unmöglich.



    Natürlich darf und kann man die Verbrechen anderer Generationen nicht leugnen. Aber wo bleibt der Blick in die Gegenwart und Zukunft der aktuellen Generationen? Das Ostdeutsche (besonders ältere Generationen) sich ausgegrenzt fühlen scheint mir nicht verwunderlich. Man braucht sich nur teilweise wirtschaftliche und machtpolitische Situation ansehen.

    • @Conrad:

      Ich fühle mich nicht ausgegrenzt....muss auch sagen, kenne keinen hier in Dunkeldeutschland, dem es so geht. Könnte niemals irgendwo in der Alt-BRD leben. Mich nervt dort eigentlich..... alles.

  • Auf die Frage nach meiner Nationalität antworte ich, dass ich einer von etwa 9 Milliarden Erdenbürgern bin. Und so fühle ich mich auch.

    • @Perkele:

      Die Frage ist, können Sie akzeptieren und respektieren, dass sich andere Menschen anders fühlen könnten als Sie? Oder sollte das, was Sie fühlen, für alle anderen maßgeblich sein?

    • @Perkele:

      Du hast ja vermutlich auch einen deutschen Pass.

    • @Perkele:

      Bei der Hochzeitsfeier meines Sohnes trafen sich sechzehn Nationalitäten aus allen Erdteilen.



      Mit dieser Offenheit ist er aufgewachsen. Leider werde ich im Laufe der Zeit etwas misstrauisch.



      Das ist kein Widerspruch gegen Ihren Kommentar, es kommt durch immer mehr Erfahrungen.



      Lösungen für zwischen-nationale Probleme habe ich auch nicht zu bieten.

      • @Erfahrungssammler:

        Die Lösung wäre nicht mehr im Nationen oder national zu denken. Menschen als Menschen zu begreifen unabhängig von ihrem Pass.

      • @Erfahrungssammler:

        Danke für die Einlassung. Ich habe einen sehr (!) internationalen Beruf hinter mir als Airliner und das mag zu meiner Einstellung beigetragen haben. Mich interessiert es ernsthaft, warum da Misstrauen aufgekommen ist.

  • Ja, die deutsche Identität ... . Hab ich nicht, will ich nicht. Ich will überhaupt keine Identität, denn Identität bedeutet "Die und Wir". Aber die deutsche Identität hat außerdem eine Vergangenheit, die einzigartig in ihrer Boshaftigkeit, Verbrecherischkeit und Gemeinheit war, und genau darauf bezieht sich die Identität der neuen Rechten in Deutschland und das ist mehr als nur identitär, es ist pathologisch und krank und so gut wie nicht behandelbar und damit muss der Rest der Bevölkerung nun leben. Auf Gedei und Verderb. So sieht's aus. Es sei denn die Verantwortlichen nehmen endlich das GG ernst und sorgen für einen Verbotsantrag der AFD beim Bundesverfassungsgericht. Dann käme einiges in Gang.

    • @shitstormcowboy:

      "... es ist pathologisch und krank ..."



      Nein, diese Menschen sind nicht krank. Damit nimmt man sie in Schutz. Sie hängen wieder der Ideologie an, die aus ihnen die überlegnen, richtigen Deutschen macht und aus den anderen die unterlegenen, unerwünschten Migranten, die nicht ins Strassenbild passen.

    • @shitstormcowboy:

      Genau, Verbotsverfahren einleiten. Ich will auch endlich mal Rechtssicherheit, was hier los ist. Das ständige Gelabbere und das "inhaltliche Stellen" ist einfach unerträglich.

  • "Er wirkte verzweifelt und verletzt. Die Situation lässt mich nicht los.



    Woher kommt diese Verletztheit und Verunsicherung, die ich oft bei weißen Deutschen wahrnehme..."



    Ein guter Teil sind Selbstverletzungen oder selbst verschuldete Verletzungen.



    Es gab aber auch stark spaltende Worte, die wie Gift in d. gesellschaftspolit. Auseinandersetzung wirkten:



    "Vaterlandslose Gesellen



    Der Begriff „Vaterlandslose Gesellen“ war im ausgehenden 19. Jahrhundert und frühen 20. Jahrhundert unter Wilhelm II. ein Schimpfwort für die deutschen Kommunisten, Sozialisten und Sozialdemokraten. Die Metapher wurde zeitweilig auch für andere Gruppen benutzt. Der Hintergrund des Wortes liegt darin, dass die marxistische Linke den Interessengegensatz der sozialen Klassen (Widerspruch zwischen Kapital und Arbeit) als den grundlegenden und vor allem internationalen zu erkennen glaubte."



    Quelle de-academic.com



    Obendrein:



    "Das generelle Misstrauen gegen den Staat richtete sich bald auch gegen die Volkszählung.



    Politiker wie der CSU-Chef Franz-Josef Strauß, für den die Bürgerbewegten nur eine "fünfte Kolonne Moskaus", "Ratten" und "Schmeißfliegen" waren, oder der CSU-Innenmin. ..."



    spiegel.de



    Zu Narben v. rechts

  • Ich frage mich bei solchen Kommentaren immer wieder, wieso die Konzepte Patriotismus und die in diesem Kommentar oft genutzte Heimat irgendwie links aufgeladen werden soll. Frei nach Thomas Ebermann sollten wir beides den Rechten überlassen.



    Die Nation ist ein Zwangskollektiv. Sie stülpt Menschen eine Identität über, die sie sich nicht aussuchen, kategorisiert in 'wir' und 'die anderen', was die Tür für die eigene Selbstüberhöhung so weit aufmacht, dass man nur noch durchgehen muss.



    Ich bin für die Spaltung. Ich bin dafür, dass wir gesellschaftliche Konfliktlinien offen benennen, statt sie mit sowas wie einen Patriotismus von links zu verdecken, bei dem sich eine z.B. Putzkraft und ein VW CEO beide ganz toll als Deutsche fühlen, obwohl sie nichts gemein haben, außer der Nation, der sie gerade zufällig angehören.



    Es braucht ne Linke, die sich wieder stärker auf Konzepte wie gegenseitige Hilfe und Solidarität besinnt, statt sich weiter abzukapseln. Denn dort liegt unsere Stärke. Das ist, was uns stark gemacht hat und uns wieder stärker machen kann.

    • @Piratenpunk:

      Ich werde mein Vaterland und meine Muttersprache aber ganz bestimmt _nicht_ den Rechten überlassen! Punkt.

    • @Piratenpunk:

      Kann man machen. Bedeutet aber auch, dass man unheimlich vieles ausblendet, was uns Menschen ausmacht. Wir sind nicht vollständig beschrieben durch unsere Position im Wohlstandsgefälle oder der Hierarchie der Weisungsbefugnisse.



      Vielleicht hatte die Fokussierung auf das rein Materielle im Frühkapitalismus seinen Sinn - aber auf die heutigen Gesellschaften passt nicht mehr.

    • @Piratenpunk:

      Einerseits verstehe ich Ihre Haltung, möchte aber einwenden, dass der VW CEO sich vermutlich gerade nicht ganz toll als Deutscher fühlt, sondern als Angehöriger einer transnationalen anglophonen Dienstadelklasse. Während die Putzkraft vielfach nicht Deutsch als Muttersprache hat.

      Zumindest den Begriff der Heimat möchte ich nicht den Rechten überlassen. In Berlin z.B. würde ich es so sehen, dass meine polnischen und türkischen Nachbarn selbstverständlich Teil der Heimat sind. Nicht aber in Steueroasen registrierte Immobiliengesellschaften, die hier mit Wohnraum spekulieren (egal welcher Nationalität die Eigentümer sind). Diese sind eine Bedrohung der Heimat.

      • @Kohlrabi:

        Zugegeben war das ein etwas Platzes Beispiel, aber mein Punkt steht ja weiterhin.



        Ich sträube mich auch dagegen, zu sagen, dass Gruppe A jetzt irgendwo dazugehören darf und Gruppe B nicht. Ich will, dass die Klassengesellschaft endet. Dann haben wir auch keine Probleme mehr mit entsprechenden Immobiliengesellschaften

  • Und der - Justav - “einen hatten wir“ (Tucho) sollte dazu nicht fehlen! Newahr



    Auf das Ansinnen - das zweite Mal als Bundespräsident zu kandidieren?‘



    “Auch nicht aus Liebe zu Deutschland?“



    “Ich liebe meine Frau und nicht den Staat.“



    🤖 Der Satz wurde 1969 als Motto für sein Auftreten gewählt, welches durch die Aussage ergänzt wurde „Die eigentliche Gefahr für den Menschen ist nicht mehr die Natur, sondern der Mensch selbst“, so Zeit Online.



    Normal

  • Ich muss da als linker nicht mitziehen. Ich werde nie ein Patriot sein. Die meisten die sich als Patrioten bezeichnen sind Nationalisten und damit verbinde ich nur die vollgepisste Hose aus Hoyerswerda. Ich habe kein Problem damit Deutscher zu sein, aber meine Identität beruht nicht auf meiner Herkunft. Aber wer es braucht, mit der Definition kann ich leben. Menschen die frei im Kopf sind, brauchen sowas nicht.

  • Eyeyey. Ganz schwieriges Thema. Insbesondere für Deutsche.



    Oscar Wilde: "Patriotismus ist die Tugend der Boshaften."



    Es ist sehr schwer, stolz auf dieses Land zu sein. Patriotisch. Teil der großen Masse sein zu wollen. Oder?



    1918 verbockt.



    1933 das weggeworfen, war vom Verbockten noch übrig war. Und noch viel schlimmer.



    Bis 1989 war wenigstens Ruhe.



    Danach? Hmm. Sind die meisten nicht eher stolz Deutsche zu sein, statt dankbar, die Chance auf eine Demokratie zu haben? Andere gleich behandeln zu können?



    Ich bin zwar gern in der Masse unsichtbar, aber nicht weil ich die Tugenden der Masse übernehmen wollte.



    Ich denke, deutsch zu sein, heißt sich überall wohler zu fühlen, als in D.

    • @Nansen:

      "Ich denke, deutsch zu sein, heißt sich überall wohler zu fühlen, als in D."



      Einfach mal in den Iran gehen. Oder Nordkorea. China. Sudan. Quasi ganz Afrika. Nur zu. Russland. Ach selbst Ungarn oder Serbien.



      Die Freiheit, sich Abscheu über die eigene Nation leisten zu können, und damit ungestraft und unbehelligt zu bleiben, gibt es nur in ganz ganz ganz wenigen Staaten auf dieser Welt.



      Deutschland gehört glücklicherweise dazu.



      Allein schon daraus sollte es für jedermann ersichtlich sein, warum man dieses Land lieben muss - ja, muss.



      Still a long way to go.



      1918. 1933. Gerade darauf können wir stolz sein. Nicht, was damals falsch gemacht wurde, aber auf dass, was Deutschland hinterher daraus gemacht.



      Innerhalb eines halben Jahrhunderts vom faschistischen Albtraum zu einem der pluralsten Vorzeigestaaten dieser Erde.



      Darauf bin ich stolz. Stolz hier zu leben, stolz dies mitzuentwickeln und mitzuerleben zu können.



      Ich denke, Deutsche sollten sich mehr mit dem befassen, was wir aus den Fehlern gemacht haben, statt über die Fehler bis in die Unendlichkeit zu hadern.



      Wenn dieses Land auf sich nicht stolz sein kann, wer dann

      • @Saskia Brehn:

        Vielen Dank für Ihren Beitrag. So sehe ich das auch.

      • @Saskia Brehn:

        "Gerade darauf können wir stolz sein. Nicht, was damals falsch gemacht wurde, aber auf dass, was Deutschland hinterher daraus gemacht."

        Also nach 33 wurde ein Deutschland gemacht, dass den 2. WK angefangen hat...

      • @Saskia Brehn:

        Ach was. Wie wohl sich unsere Landsleute in D fühlen, sehen Sie insbesondere daran, welch dringendes Bedürfnis es ihnen ist, alljährlich zur Urlaubszeit das Land zu verlassen.



        Wir sind so vom Fernweh überzeugt, dass wir sogar andere wegschicken: Zum Beispiel nach Ungarn, Afghanistan, quasi ganz Afrika und so.

        Ansonsten haben Sie ne nette patriotische Rede gehalten. Ein wenig überdreht, aber gehört wohl bei dem Thema dazu.

      • @Saskia Brehn:

        Waren sie überhaupt schon mal in Afrika? Ich werde meinen Lebensabend an der Cote d´Ivoire verbringen, weil die Menschen dort positiver, freundlicher und solidarischer sind. Diese Negativität in Deutschland ist unerträglich. Deutschland ist ein emotionales Entwicklungsland. Sie haben von Afrika null Ahnung, nur Vorurteile.

      • @Saskia Brehn:

        Man "muss - ja, muss" überhaupt nichts. Wenn Sie einerseits "die Freiheit, sich Abscheu über die eigene Nation leisten zu können" loben und andererseits einfordern, dass man " dieses Land lieben muss - ja, muss", ist das schlicht absurd. Ich halte nichts von der der Verdammung Deutschands, und den letzten Satz von Nansens Kommentar, auf den Sie sich beziehen, gelinde gesagt, für bekloppt, genauso den Furor, mit dem Begriffe, wie Heimat oder Identität mal so eben als "den Rechten zu überlassen" weggewischt werden. Dabei geht es, obwohl ich bei sportlichen Wettkämpfen i. d. R. den deutschen Teilnehmern die Daumen drücke, nicht mal so sehr um Deutschland bzw. Ost oder West, sondern darum, dass z. B. ich, der ich in Hamburg lebe, solange ich denken kann, hier sehr wohl starke Heimatgefühle habe und meine Identität als Norddeutscher pflege. Diese Liebe zur Heimat hat auch nichts Ausschließendes, ich freue mich über jeden, der sie teilt. Und wer nicht, der eben nicht - dem reiße ich auch nicht den Kopf ab ...

      • @Saskia Brehn:

        Wer ein Land lieben oder darauf stolz sein möchte, soll das doch dürfen, das verbietet doch niemand. Das Gegenteil sollte auch erlaubt sein, ohne dass man dafür zum Staatsfeind erklärt wird. Beide können doch Patrioten sein, auf ihre jeweilige Art. Oder beide eben Idioten, wenn man unbedingt darüberstehen und sie so nennen möchte.

        Hannah Arendt konnte sich nicht vorstellen, ein Land zu lieben.



        Und Immanuel Kant sprach beim kategorischen Imperativ nicht über Patriotismus oder Vaterlandsliebe oder Stolz.

        Mir sind Arendt und Kant nicht unsympathisch und sehr viel mehr brauche ich nicht als Anregung, um als Deutsche mal mehr und mal weniger gut klarzukommen.

    • @Nansen:

      Aber eigentlich: Wer braucht Patriotismus und warum?

      • @Nansen:

        Patriotismus ist ein ganz wichtiges Instrument, um Menschen von anderen Menschen abzugrenzen. Und das hilf, sie dazu zu bringen, aufeinander zu schießen.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Das ist die rein negative Sicht. Patriotismus kann auch andere einladen, ein Teil einer Nation sein zu wollen. Der American Dream hat lange genau dafür gestanden.

          Ich sehe Patriotismus ähnlich wie Selbstvertrauen auf den Ebenen des Individuums: ein gesundes Selbstvertrauen wirkt durchaus anziehend. Ebenso kann ein gesunder Patriotismus einer Gesellschaft Halt geben. Daran glaubt hierzulande nur leider fast niemand. Und so überlässt man den Patriotismus allein den Nationalisten.

          Ich persönlich finde das schade. Nach einiger Zeit im Ausland, insbesondere in Ungarn, habe ich die Bundesrepublik Deutschland und sogar die sich selbst des Deutschsein geißelden Deutschen zu schätzen gelernt. Im Kern mag ich dieses Land, wirklich gerne. Ich wünschte mir nur, es würde etwas mehr Selbstvertrauen entwickeln, und sich nicht ständig selbst sabotieren.

  • Für mich gehört jeder dazu, der fest auf dem Boden der Demokratie steht, die Regeln achtet, die deutsche Sprache spricht und für Religionsfreiheit ist.



    Alles andere ist Pillepalle.

    • @Il_Leopardo:

      Danke, dito!

    • @Il_Leopardo:

      Des ist dieser "Verfassungspatriotismus" von dem immer alle reden. Der wird eh ned ernstgenommen weil sich die gewählten Demokratie-Repäsentanten und -innen nen Scheiß dran halten. In Gedanken, Worten und Werken

  • May be & Schon! But.

    *Halle/Saale “noch bei Adolf“ - aber schon unter den Ami, seh die Russen kamen. TipVopo:



    Getürkte Familienzusammenführung -



    Ohl & Großes Bruderherz 48 => Lübeck -



    Rest 1951 dito aber getrennte Wohnungen.



    Hausbau (Rest)Volksschule - mehrheitlich polnisch russisch lettisch 🐈‍⬛🐈‍⬛🐈Museum Abi.



    Studium nach math.phys. - Jura/Diss👎/Ref



    “Enne von denne Linge“ Gelle

    1978 plus 30 VerwR Abg/Köln •



    Sorry - Identität? Mach Bosse!



    Mütterlicherseits - bis zu den Freigeistern Dilettanten des 19.Jahrhunderts



    Bäuerliche/Väterlicherseits - dank Tipp von kanadischen NamensVettern - Name keltisch - reicht via Hrzt. Lauenburg - Münsterland - häufig in den Niederlanden - bis zu den Tribokern zurück.



    Die sich nach Niederlage gegen Caesar - sich auf die Socken 🧦🧦 machten



    a 🥱 a 🥱 Sorry - Identität? Mach Bosse!

    Mir: Überflüssig wie ein Kropf •

    • @Lowandorder:

      Was will der Dichter damit sagen?

      • @Alberta Cuon:

        🤖 …geht mir am Arsch vorbei

  • Dankeschön! Wer wollte da - von ,links‘ bis ,Mitte‘ - ernsthaft widersprechen?! Und wenn die beschriebene Haltung jetzt auch als ,patriotisch‘ gelten soll, warum denn nicht!? Auch ,rechts der Mitte‘ finden sich dann vielleicht Möglichkeiten der Identifikation.



    Alle ins Boot holen - schöne Vorstellung, macht auch lebensfroh!

  • Es sei mal an das sog. *Sommermärchen* erinnert..Motto:

    "DIE WELT ZU GAST BEI FREUNDEN"..







    Es wird wohl nicht Viele geben, die dieses Ereignis nicht als großen Gewinn für dieses Land empfunden haben.







    Und heute: Stadtbilddebatten, "Wer kann am besten Abschieben", Bürgergekdempfänger als Sozialschmarotzer, usw..usw.







    Erinnern wir uns lieber:

    *wer gibt dem wird gegeben*..



    *Größe kommt von Großzügigkeit*.



    *wie man in die Welt ruft, so schallt es zurück*







    Denn wir waren da echt schon mal weiter.







    Wer aber meint durch Ausgrenzung Identität zu stiften hats nicht verstanden. Wer meint (kollektiver) Egoismus führe zu Reichtum, hats noch weniger verstanden. Und wer meint es mache Glücklich sein Herz vor allem Fremden zu verschließen hat gar nix verstanden.







    Patriotismus heißt sein Land zu lieben..und dafür muß man zuerst die Menschen lieben..und zwar alle Menschen unabhängig von ihrer Hautfarbe oder kulturellen Identität.







    Also tun wirs einfach: lieben wir unsere Nächsten..lieben wir die Menscheit..lieben wir uns selber. Weil dann haben wir wirklich Grund stolz zu sein: auf uns..und unser Land..



    ...so geht wahrer PATRIOTISMUS..

    • @Wunderwelt:

      Vielen Menschen fällt es erheblich schwerer, den Anderen zu lieben, wenn es ihm oder ihr selbst schlecht geht, fällt es schwerer, anderen zu geben und zu gönnen, wenn man selbst zu wenig hat, wenn man selbst Angst vor der Zukunft hat.



      Und da ist das Problem Kapitalismus, der ziemlich gut darin ist, Profite immer weiter zu maximieren, auch auf Kosten der Arbeiter und Angestellten.

      • @EchteDemokratieWäreSoSchön:

        Nach meinem Eindruck sind Diejenigen, denen es wirtschaftlich nicht so gut geht, sogar offener für das Elend anderer.



        Echte Not lebt in Deutschland aber sowieso fast niemand. Es scheint eher die Angst vor Abstieg oder dem Teilen-müssen zu sein, was Leute hartherzig werden lässt.

    • @Wunderwelt:

      Da sogenannte Sommermärchen mit seinem Fahnengeschwenke und dem Stolz auf die eigene Nation hat den Aufstieg der Rechten mit verursacht. Ich hab's live miterlebt. Diejenigen, die 2006 (wir waren 12/13 Jahre alt) am fleißigsten die Fahnen schwenkend auf dem Stuttgarter Schloßplatz standen, haben sich mit 14 darüber beschwert, dass man für nationalistische Parolen Gegenwind bekommt und sind dann 2013 schon in die AfD eingetreten.



      Meine Schwester und ich haben die Zeit für sinnvolle Sachen genutzt und Pfandbecher, die besoffene Fans in die Luft warfen, gesammelt und abgegeben, statt dem Taumel zu erliegen.

      Dieses krampfhafte Suchen nach einem irgendwie emanzipierten Patriotismus, Pardon PATRIOTISMUS, wird immer mit in die Barbarei führen.

      • @Piratenpunk:

        Patriotismus und Barbarei schließen sich für mich gegenseitig automatisch aus.

  • // Ossi of Colour



    .



    Cool, könnte von Dieter Nuhr sein.

    • @Der Cleo Patra:

      Ja, und Verunsicherung nimmt er nur bei weißen Deutschen wahr. Mit etwas Colour geht das wahrscheinlich gechillter ab - so eine Art Immunität.

  • Einfach mal eine zeitlang in einem anderen Land leben, z. B. wie wir in Spanien. Alles was man dort vermisst ist deutsche Identität: Biergärten, Weihnachtsmärkte, Kneipen, das Essen, ... .

    • @UliFr:

      Vom genannten würde ich nun gerade gar nichts vermissen...

      • @Cededa Trpimirović:

        Na dann auf nach Spanien 🇪🇸!

    • @UliFr:

      Also das deutsche Essen muss man in Spanien nun wirklich nicht vermissen...

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Warum sollte man deutsches Essen im Ausland nicht vermissen? Gut, wenn Sie es nicht mögen, werden Sie es nicht vermissen, aber stellen Sie sich einmal vor, es gibt tatsächlich Leute, die deutsches Essen mögen.

  • "Ossi of Colour" ist natürlich goil.



    Und dass das einem rassistischen Kanzler nicht ins Stadtbild passt,



    ist leider auch Tatsache...

    • @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

      Finde ich nicht geil, eher als Beleidigung, wenn man in so eine Schublade geschoben wird.

      • @Krumbeere:

        Es ist eine Selbstbezeichnung des Autors.



        Will er sich also selbst beleidigen?

  • Der alte Herr meinte "Früher war das Leben stabiler und unbeschwerter."



    Darauf antwortet der Autor mit allen möglichen Überlegungen zu Nationalbewusstsein, Patriotismus und Identität. All diese Punkte sind sicherlich wichtig.



    Aber er vergisst einen wichtigen Punkt, der für viele den größten Beitrag dazu leistet, dass das Leben nicht mehr so stabil und unbeschwert ist und Menschen Angst vor der Zukunft haben: Die Wirtschaft bzw. der Kapitalismus.



    Die Wirtschaft versucht immer mehr aus den Menschen herauszuquetschen, um immer mehr Profite erzielen zu können. Sie macht dies sehr erfolgreich. So dass alleine die 500 reichsten Deutschen ihr Vermögen von 2020-2024 um 500 Mrd. vergrößern konnten (laut Manager Magazin). Während die ärmeren 70% kaum über die Runden gekommen sind und deshalb immer mehr Angst vor der Zukunft haben. Und selbst der Staat so wenig Geld hat, dass jedes Jahr die Aufstellung des Budgets einer Quadratur des Kreises gleicht. Wenn wieder mehr Stabilität und mehr Hoffnung statt Angst in die Gesellschaft kommen soll, so müssen die enormen Profite des Kapitalismus gerechter verteilt werden. Z.B. indem ein Defizit über 3% automatisch von den Reichsten bezahlt werden mus

    • @EchteDemokratieWäreSoSchön:

      Leider haben wir keine relevante Partei, die ihr Augenmerk darauf richtet. Wir driften ab in den Schaumschlägerfeudalismus ( Trump/Infantino) und kein Linker realisiert die Veränderungen. Man bemüht sich und verfällt in Hosiana-Gesänge, weil der Erlöser angeblich in New York gesichtet worden ist.