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CSD-Absage der BundestagsverwaltungKlöckner macht Kulturkampf

Patricia Hecht
Kommentar von Patricia Hecht

Unter der Bundestagspräsidentin folgt eine anti-queere Geste auf die andere. Statt „verbindend und verbindlich“ zu sein, provoziert und polarisiert sie.

Bundestagspräsidentin Julia Klöckner provoziert mit ihrer Anti-Haltung gegen queere Menschen Foto: Fabian Sommer/dpa

S ie wolle als Bundestagspräsidentin „verbindend und verbindlich“ wirken, hatte Julia Klöckner (CDU) im April betont würdevoll angekündigt. Wenige Wochen später hat sie bereits mehrfach gezeigt, dass sie genau das nicht tut. Im Gegenteil: Klöckner provoziert und polarisiert.

Jüngster Spaltungsvorstoß, getarnt als „Bekenntnis zur Neutralität“: Nach dem Verbot der Regenbogenflagge über dem Reichstagsgebäude am Christopher Street Day nun auch das Verbot, dass das Regenbogennetzwerk der Bundestagsverwaltung am Berliner CSD als Gruppe teilnimmt. Da hilft es wenig, dass Klöckner die Verantwortung für letzteres auf den von ihr kürzlich eingesetzten Verwaltungsdirektor Paul Göttke abwälzt. Ohne Zustimmung seiner Chefin hätte Göttke das Verbot kaum aussprechen können.

Klöckner führt als Bundestagspräsidentin fort, was sie als Bundesministerin begonnen hat: einen Kulturkampf, der auf Rechte von Minderheiten, letztlich auf Menschenrechte zielt. Die gelten ihr offenbar als politisches Statement, die neutrale Be­am­t*in­nen zu unterlassen haben. Das ist entweder ein Missverständnis, das in einer Zeit, in der Menschenrechte weltweit unter Beschuss stehen, bedrohlicher nicht sein könnte. Oder, schlimmer noch, es ist ein Bekenntnis: dazu, dass Klöckner Menschenrechte letztlich wenig zählen.

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Pride wird aus der Sichtbarkeit gedrängt

Vor nur wenigen Tagen wurde das Stadtfest des Bündnisses „Bad Freienwalde ist bunt“ von Rechtsextremen angegriffen. Der Regensburger CSD kann aufgrund einer „Bedrohungslage“ keine Parade, nur eine Kundgebung abhalten. Feste wie diese werden aus der Sichtbarkeit gedrängt. Den Mitarbeitenden der Bundestagsverwaltung vor diesem Hintergrund die Sichtbarkeit am CSD zu nehmen, ist ein beunruhigendes Statement.

Das Motto des diesjährigen CSD ist „Nie wieder still“. Doch Klöckner will offenbar genau das: Back to the closet. Sie sollte sich überlegen, mit wem sie sich gemein macht. Und wie das mit ihrem Amt vereinbar ist.

Anmerkung der Redaktion: In der Überschrift dieses Textes haben wir das Amt von Julia Klöckner (CDU) falsch genannt. Wir haben das korrigiert und bitten, dies zu entschuldigen.

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Patricia Hecht
Redakteurin Inland
war Chefin vom Dienst in der Berlinredaktion, hat die Seite Eins gemacht und arbeitet jetzt als Redakteurin für Geschlechterpolitik im Inland. 2019 erschien von ihr (mit M. Gürgen, S. am Orde, C. Jakob und N. Horaczek) "Angriff auf Europa - die Internationale des Rechtspopulismus" im Ch. Links Verlag. Im März 2022 erschien mit Gesine Agena und Dinah Riese "Selbstbestimmt. Für reproduktive Rechte" im Verlag Klaus Wagenbach.
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117 Kommentare

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  • Moderation , Moderator

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  • Mich deucht, Frau Klöckner verfügt über genau jene Eigenschaften, die Wiglaf Droste einst der Fernsehmoderatorin Sabine Christiansen zugesprochen hat: CDU Parteibuch, Rückgrat einer Salatschnecke.

  • Ein jahrelanger und erfahrener Bundestagsabgeordneter sagte mir jüngst, das man sich über die Integrität und Auffassungsgabe von Frau Klöckner keine Illusionen machen sollte.

  • Zitat: "Sie wolle als Bundestagspräsidentin „verbindend und verbindlich“ wirken, hatte Julia Klöckner (CDU) im April betont würdevoll angekündigt."

    Jede und jeder mit einem Funken Verstand wusste schon zu dem Zeitpunkt, dass das nur eine hohle Phrase der Nestlé-Werbeikone war und dass sie nicht neutral sein wird, obwohl das Amt dies von ihr verlangt.

  • Die Aufgabe der Bundestagsverwaltung ist es, unsere gewählten Abgeordneten aller Parteien zu unterstützen und den Parlamentsbetrieb zu ermöglichen durch logistisches und infrastrukturelles Zuarbeiten - deshalb ist Neutralität so elementar für diese Bundesbehörde.



    Partikularinteressen dürfen keinen Einfluss haben - wie sonst sollte man alle Parteien gleich behandeln?



    Deshalb begrüße ich beide im Artikel kritisierten Entscheidungen außerordentlich.



    Die einzige Fahne die uns alle in diesem Land verbindet ist schwarz rot gold 🇩🇪



    Das ist unsere Bundesflagge, unser Staatssymbol, unser Hoheitszeichen.



    So nachzulesen im Grundgesetz in Artikel 22.



    Deshalb gehört auch nur diese Flagge an den Reichstag.

    • @Farang:

      Schlafen Sie auch in schwarz-rot-goldener Bettwäsche?😉



      So langsam geht‘ s hier in der taz aber los … gestern noch die Debatten über Wehrpflicht und Veteranentag, heute so was!

    • @Farang:

      Die Regenbogenflagge leitet sich direkt aus dem Grundgesetz und den Menschenrechten ab.

    • @Farang:

      Es ist also ein Partikularinteresse, wenn eine Bevölkerungsgruppe von >10% die gleichen Rechte, die gleiche Teilhabe, die gleiche Sicherheit für Körper und Psyche für sich und ihre Liebsten fordern?



      Es ist also nicht Ihr Interesse, dass ich eines Tages beim Bummel durch die Innenstadt mal die Hand meines Partners halten kann, ohne mich dabei einem signifikanten Risiko auszusetzen, angepöbelt, bedroht oder körperlich attackiert zu werden?



      Abgesehen davon bezieht sich die Neutralitätspflicht auf politische Partein oder vergleichbare politische Gruppierungen. Die Unterstützung bloßer Interessengruppen ist nicht adressiert.

  • Dabei wäre die Regenbogenflagge, nicht nur zum CSD - am Reichstag und allen anderen öffentlichen Gebäuden gehisst - ein gutes Zeichen von Deutschland in die Welt, nämlich für Menschenrechte zu stehen, Respektvoll und weltoffen für eine diverse Gesellschaft zu stehen und aus den Vorfällen vom 27. / 28. Juni 1969 gelernt zuhaben.



    Aber vielleicht hat es das Frau Klöckner nicht so damit ?!

  • Das von Karin Prien (CDU) geführte Bundesfamilienministerium nimmt übrigens mit einem eigenen Wagen teil.

    • @Suryo:

      Bei Karin Prien hat wohlmöglich eine Läuterung statt gefunden. Sie hat vorher als Bildungsministerin in Schleswig- Holstein geschlechtergerechtes Schreiben an den Schulen unterbunden. Karin Prien ist also mit der an ihrem Familienministerium gebundenen "Queerbeauftragten" kritisch und interessiert zu beobachten.

  • Regenbogenflagge auf dem Reichstag, aber Julia Klöckner eröffnet hier den Kulturkampf? Auch und gerade wenn man sich politisch auf Seiten der Pride-Bewegung verortet ist doch vollkommen klar, dass das politisch praktisch ein einziger Kulturkampf gegen konservative und religiöse Strukturen aller couleur und ganz bestimmt nicht politisch neutral ist - auch wenn man sich auf Menschenrechte etc. beruft, aber das können alle anderen ja auch (religiöse Selbstbestimmung etc.). Unter diesem Vorzeichen wundere ich mich über das Framing dieses Beitrags, man ist ja nicht wütend, weil der Staat Neutralität für Kulturkampf aufgibt, sondern weil er nicht mehr als symboltragender Meinungsverstärker agiert - was man selbstverständlich rundheraus ablehnen würde, sollte der Bundestag Symbole eines konservativ-reaktionären Kulturkampfes beflaggen.

    • @Moralapostbote:

      Die Deutschlandflagge steht doch genau für das: Konservativ, spießig, deutsch.

    • @Moralapostbote:

      Unsere Demokratie hat unumstößliche Grundrechte. Die Umsetzung des Grundrechts der geschlechtlichen und sexuellen Selbstbestimmung wurde über das Bundesverfassungsgericht mit dem von ihm geforderten Gesetz zur Öffnung der Ehe und dem zur geschlechtlichen Selbstbestimmung annähernd eins zu eins umgesetzt. Von da aus gibt es verfassungsrechtlich auch kein reaktionäres Zurück mehr, was das Bundesverfassungsgericht bei einer Beschwerde jederzeit bestätigen würde.

    • @Moralapostbote:

      Sie wissen schon um die Historie des CSD ?

      • @Alex_der_Wunderer:

        Sie wissen schon um die Historie des Hambacher Festes?

        Sorry aber für ein Frage-Antwort-Spiel ist das hier denke ich der falsche Ort, vielleicht formulieren Sie eine sachliche Replik und ich kommentiere das dann gerne?

  • Eine Gruppe der BW mit Regenbogenflagge beim CSD, so als „Rainbow-Warrior" - wäre das zulässig? Oder wäre das zu lässig? (scnr)

  • Neutralität ist wichtig bei staatlichen Stellen, Behörden und damit auch der Bundestagsverwaltung. Das Frau Klöckner dafür einsteht halte ich für richtig und mutig.

    Die Freiheit sich zu äußern ist z.B. bei Privatpersonen und Parteien ein hohes Gut in einer demokratiscehn Gesellschaft. Diese Freiheit wird hier nicht beschnitten.

    Frau Klöckner handelt entschlossen und konsequent. Hut ab! Ich bin gespannt, ob sie diese Politik durchhalten kann, insbesondere für das gesamte politische Spektrum und bei dem Gegenwind, den sie jetzt erfährt.

    • @Black & White:

      Es gibt keine staatliche Neutralität. Punkt.

    • @Black & White:

      Also es gibt sehr vieles, was ich Frau Klöckner "unterstellen" würde, Neutralität gehört aber definitiv NICHT dazu.

    • @Black & White:

      Nur weil es ihrem reaktionären Weltbild entspricht, ist es noch lange nicht richtig. Frau Klöckner ist alles andere als neutral.

  • Frau Klöckner ist falsch im Amt als Bundestagspräsidentin. Die von ihr untersagte Regenbogenflagge ist Ausdruck und Bekenntnis zu unserer demokratischen Grundordnung, dem Grundgesetz. Die Würde der Freiheit besagt darin, dass jedermensch das Recht hat, seine Persönlichkeit frei zu entfalten. Die Regenbogenfahne mit ihrem vollkommenen Farbenspektrum drückt den obersten Grundsatz unseres Grundgesetzes, dass jedem Menschen in seiner Vielfalt gerecht werden muß - und das dann eben auch in aller Gleichheit - am grundsätzlichsten überhaupt aus. Diesem Grundsatz dienend sollte die Regenbogenfahne als Leitprinzip für unsere Bundestagsabgeordneten an jedem Tag an unserem Bundestag hängen. Frau Klöckner sollte gewahr werden, dass die Regenbogenfahne nicht ein noch diskutierbarer Meinungsausdruck ist, sondern das Symbol unseres unumstößlichen Grundgesetzes. Welche Rechtsgrundlage hat Frau Klöckner überhaupt dafür, ihren Mitarbeitenden im Zeichen des Bundestages die Teilnahme an der größten Demokratiebewegung Deutschlands im Zeichen der Regenbogenfahne zu untersagen?

    • @Pride:

      Unser Staat wird durch unsere Nationalflagge repräsentiert, diese Flagge steht für das Grundgesetz und nicht die Pride Flagge.

      • @Stazi :

        Wie wenig die Nationalflagge mit unserem Grundgesetz zu tun hat, sehen Sie schon daran, dass Rechtextremist*innen bzw. Demokratiefeinde, die nun wirklich nichts mit unserem Grundgesetz zu tun haben, gern' mit der Flagge für ihren Nationalismus rumlaufen. Die Regenbogenflagge eben als Sinnbild von unserer Demokratie und der auf ihr beruhenden, unabänderlichen, grundgesetzlichen Menschenrechten wie dem einen der zuvordersten, der freien geschlechtlichen und sexuellen Entfaltung, ist extrem verstärkt, ständigen Angriffen von Demokratiefeinden ausgesetzt, sei es durch Entreißen, Diebstahl, Verbrennen, Zerreißen etc. Aufgabe der Bundestagspräsidentin als Repräsentant*in ist es gerade dementgegen in solcher Zeit mit der Regebogenflagge ein klares Zeichen für unsere auf dem Grundgesetz beruhenden Demokratie zu setzen, die Mitarbeitenden dies' auch weiter offiziell tun zu lassen und nicht auch noch gerade gegen beides zu agieren.

      • @Stazi :

        Belege für die Behauptung? Die Flagge stehe für das Grundgesetz? Und gab es 1848 schon das Grundgesetz? Und welche Farbe steht nun für was?

        • @Troll Eulenspiegel:

          Das schwarz/rot/goldene Banner ist die offizielle Staatsflagge des heutigen Deutschlands und seiner zugehörigen Verfassung. Fakt. Angezweifelt wird das im Normalfall nur von Reichsbürgern und Dergleichen.

  • Ohne Einhaltung des Neutralitaetsgebot delegitimiert sich der Staat mit seiner Anbiederung durch Flaggenhissen bei allen, die nicht Anhaenger dieser politischen Bewegung sind. Das war bis zur jetztigen Korrektur ein Kulturkampf durch Vereinnahmung des Staates.



    Man kann das gut mit dem Journalismus vergleichen. Dort gabs mal den Standpunkt, dass man sich nicht mit einer Sache gemein macht, auch nicht mit einer guten. Heutzutage ist oft aktivisitischer Haltungsjournalismus angesagt was ebenso zu einer Delegitmimation gefuehrt hat, man schaue sich nur die Auflageneinbrueche und den Bedeutungsverlust der letzten Jahre an.

    • @elektrozwerg:

      Beim CSD laufen verschiedene Gruppierungen mit, er ist keine einheitliche politische Bewegung.

      Der kleinste gemeinsame Nenner ist aber: Gegen Diskriminierung und für Gleichstellung.

      Und wer kein "Anhänger" dieser Anliegen ist, den schützt gerade auch die Verwaltung nicht - denn sie ist keineswegs unbegrenzt und in allen Fragen neutral, sondern den Werten des Grundgesetzes verpflichtet.

  • Ich bin mir nicht sicher, ob es wirklich Menschenrechte sind, die Julia Kllöckner nicht achtet oder die sie gar ablehnt.



    Aber Julia Klöckner ist einfach eine kleingeistige, provinizielle, radikal-konservative CDU-Politikerin, die auf den falschen Posten befördert wurde.



    Ob nun Angestellte des Bundestages unter einer Regenbogenfahne an einem Event teilnehmen? Damit beschäftigt sich Julia Klöckner. Und das zeigt, wie sie falsch aufgestellt ist und warum es gut wäre, wenn sie diesen Posten wieder abgibt. Ein Parlament mit einer starken AfD hat echt andere Sorgen als ein Palästina-Shirt oder Angestellte, die unter einer Regenbogenfahne laufen wollen. Deutlich kann man die eigene Hilflosigkeit mit dem Amt ja gar nicht vorführen, bzw. zeigen, dass Klöckner dieses Amt nicht kann.



    Wenn das so weiter geht, blamiert sich Klöckner, bis die Union von ihr genug hat, das dürfte aber noch dauern.

    • @Andreas_2020:

      "Ich bin mir nicht sicher, ob es wirklich Menschenrechte sind, die Julia Kllöckner nicht achtet oder die sie gar ablehnt. "

      Natürlich stimmt das so nicht. Ich finde Klöckner nur schwer erträglich und sie hätt sich keinen abgebrochen, die Leute da als Gruppe laufen zu lassen. Natürlich ist das strunzkonservative Spießerei. Schwer erträglich find ich aber auch, hier deswegen das Fass Menschenrechte aufzumachen. Macht die Kritik m.M.n. ein Stück weit unsachlich.

  • taz: *Das ist entweder ein Missverständnis, das in einer Zeit, in der Menschenrechte weltweit unter Beschuss stehen, bedrohlicher nicht sein könnte. Oder, schlimmer noch, es ist ein Bekenntnis: dazu, dass Klöckner Menschenrechte letztlich wenig zählen.*

    Wahrscheinlich eine Mischung aus beiden. Das ist ja nun auch nichts Neues bei Julia Klöckner, das sie viele Dinge nicht versteht oder nicht verstehen will. Und in der sehr konservativen Union (CDU/CSU), die immer mehr einen Rechtsdrall bekommt, sind solche "modernen Sachen" wie Menschenrechte ohnehin nur ein Dorn im Auge.

    Nun ja, wenn man sich unsere "Volksvertreter" mal ganz genau anschaut, dann sieht man doch, dass soziale und intelligente Leute sich nur noch sehr selten in die Politik verirren, und man dann netterweise das Wort "Missverständnis" (siehe taz) benutzt, nur um nicht die Wörter 'Unfähigkeit' und 'Dummheit' zu benutzen, die sicherlich passender für so einige Politiker wären.

  • „Rein tonn katolsch warrn.." © @LOVANDO

  • Rainbow pride ist die Flagge einer Bewegung.



    Da könnte ja jede Bewegung Beflaggung verlangen. Schwierig.



    Bundestag und Landtage-, Rathäuser haben mMn neutral zu sein,



    da gehört Regenbogen nicht dazu.



    Im Übrigen ist nicht jeder Mensch aus dem queeren Spektrum ein Anhänger von Grünen, der Linken oder der SPD.



    Ich kenne durchaus "queers", die Anhänger von Union oder Liberale sind.



    Es wird gerade Trend, CDU und FDP von den Paraden und pride weeks auszuschließen-, finde ich sehr bedenklich.



    Für mich hat so eine Parade politisch neutral zu sein. Wenn ich an Infoständen aber nur noch die Grünen und die Linke finde, ist das sehr bedenklich.

    • @Rasmuss:

      Tja - dann haben die CDU-ler Klöckner und Göttke ja nun mal den LGBTs in der CDU einen Bärendienst erwiesen, denn die ganze Aktion soll natürlich signalisieren, dass die CDU eben nicht für LGBT eintritt, sondern das Engagement für sie vielmehr als irgendwie politisch kontrovers betrachtet.

      Und so eine Partei soll mitmarschieren und so tun dürfen, als sei sie Verbündete der LGBT?

      Auch Ihre Freunde müssen ja wohl zugestehen, dass JEDE EINZELNE Verbesserung für LGBT gegen den erbitterten Widerstand der CDU/CSU erkämpft werden musste.

      • @Suryo:

        Wer hat 2017 die Abstimmung für die "Ehe für alle" ermöglicht?



        Richtig, Angela Merkel-, obwohl diese mit Nein gestimmt hat.



        Dabei haben 75 Abgeordnete der Union DAFÜR gestimmt. Kann man beim LSVD nachlesen.



        Im Übrigen stehe ich als Homosexueller nicht allem der LGBTQ bedinugngslos bei. Ich kenne viele andere, die das auch nicht machen.

        • @Rasmuss:

          Sie verkehren die Tatsachen. Merkel ließ dem starken gesellschaftlichen Druck für die Öffnung der Ehe für alle nach, so dass denn allerdings eben nur ein Teil der Union den liberalen Parteien zur nötigen Mehrheit für das Gesetz zur Ehe für alle verhalf. Die parlamentarische Handschrift der Durchsetzung des Grundrechts freier geschlechtlicher Entfaltung tragen eindeutig die Grünen mit insbesondere der Ehe für alle und dem geschlechtlichen Selbstbestimmungsgesetz.

        • @Rasmuss:

          Die CDU würde aus machtpolitischen Gründen auch fürs Mäusemelken abstimmen.



          Als Vater zweier schwuler Söhne stehe ich nicht nur, aber auch - den Unionsparteien sehr skeptisch gegenüber.

  • Vor allem: Diese Behauptung der "politischen Neutralität" ist einfach nur eine rechte Argumentationsstrategie, die jedweder Grundlage entbehrt. Gerade auf der Grundlage des Grundgesetzes geht es um die Gleichstellung und Anerkennung aller Menschen und zwar unabhängig von... und diese Gleichstellung ist als Aufgabe verankert und festgeschrieben im GG. DESHALB kann und darf es hier gar keine "Neutralität" geben, weil das GG diese Aufgabe definiert und die Ungleichheit faktisch vorhanden ist.

    In diesem Sinne verletzt Klöckner bereits mit dieser Pseudoneutralität diese Aufgabe bzw. ihre Erfüllung.

    Auf der anderen Seite: Hat jemand ernsthaft etwas anderes erwartet?

  • Ich verstehe die Empörung nicht. Es kann jeder privat mitlaufen nur nicht als Beamtengruppe. Und jetzt? Wo ist der Verstoß gegen Menschenrechte? Wenn sie das gestattet und am selben Tag will "Netzwerk homophober Beamte" bei einer Protestkundgebung gegen den CSD mitlaufen? Dann soll sie das auch gestatten? Und wenn nein: Was soll denn die Begründung sein? Beides sind Meinungskundgebungen.

    • @Strolch:

      Queerfeindlichkeit ist vielleicht eine Meinung (wenn man z.B. auch „findet“, dass Kinder geschlagen werden sollten und psychisch Kranke eingesperrt oder anderer menschenfeindlicher Scheiß), aber queer zu sein ist eben häufig keine Einstellung, sondern Teil der Identität. Mit Veranstaltungen wie dem CSD kämpfen queere Menschen dafür, dass diese Identität anerkannt wird. Mit Meinung hat das nicht so viel zu tun.

    • @Strolch:

      Ihr Vergleich ist kompletter Schwachsinn.

    • @Strolch:

      Sehr konstruiertes Beispiel.



      Setzen Sie gerade LGBTQ+ Menschen, die diskriminiert werden, mit homophoben Menschen, die eine solche Diskriminierung gut finden, gleich?



      Privat mitlaufen hat schon eine andere Bedeutung als wenn eine Gruppe mit Bezug zum Bundestag da mitläuft. Und das zu verbieten zeigt, dass man sich nicht für die Belange dieser Gruppen interessiert.

      • @Hendrik Wegner:

        Setzen Sie gerade LGBTQ+ Menschen, die diskriminiert werden, mit homophoben Menschen, die eine solche Diskriminierung gut finden, gleich?

        Es sind beides zunächst Meinungskundgebungen. Ob ich eine Meinung teile oder nicht, spielt keine Rolle. Weil der Begriff der MeinungsFREIHEIT gerade Meinungen schützt, die andere nicht gut finden. Wenn Sie so wollen, setze ich jede Meinung gleich. Vor allem will ich keinen Staat, der mir sagt, welche Meinung richtig ist und welche nicht.

        Privat mitlaufen hat schon eine andere Bedeutung als wenn eine Gruppe mit Bezug zum Bundestag da mitläuft.

        Genau: Der Staat verlässt die Neutralität.

        Und das zu verbieten zeigt, dass man sich nicht für die Belange dieser Gruppen interessiert.

        Nein, das zeigt nur, dass der Staat sich nicht einmischt.

      • @Hendrik Wegner:

        Und die Argumentationslinie, dass jeder, der nicht ausdrücklich Regenbogensymbolik unterstützt und multipliziert gegen Menschenrechte ist, kommt ihnen nicht konstruiert vor? Kann man nicht auch bspw. das Konzept des öffentlichen Rundfunks mögen, ohne sich auf Werbung für Böhmermann zu verpflichten oder gerne Alkohol trinken, ohne sich auf Bier-Konsum festlegen lassen zu müssen?



        Am Ende hat jeder Beamte einen Eid abgelegt, sich dem Wohle des Volkes anzudienen, und das umfasst ausdrücklich auch Menschen, die in der Regenbogenflagge eben kein politisch unkontroverses Symbol oder gar einen Angriff auf die eigene, bspw. religiöse Identität sehen - so schwer das zu hören sein mag. Ich denke, man kann und sollte staatliche Institutionen nicht in diesem Sinne für Partikularinteressen instrumentalisieren und im Hintergrund geht es vielleicht auch mehr um Fördermittel für Pride-Projekte als grundsätzliche weltanschauliche Differenzen.

  • Und schon trudeln die Kommentare ein, die sagen, dass die queere Community sich halt mal nicht so anstellen soll. Denen geht es doch schon soo gut, nicht wahr? Und weil es ihnen so gut geht, werden sie auch permanent verbal und leider auch tätlich von rechten Evolutionsbremsen angegriffen. Werden mühsam erkämpfte Rechte Schritt für Schritt wieder gestrichen. Die sogenannte Mehrheit lässt es verdammt noch mal eklatant an Empathie missen! Danke für nichts.

  • So sind sie, die "guten Christenmenschen".

  • Frau Baas, wir vermissen Sie!

  • Ein Fan von Frau Klöckner war ich (aus offensichtlichen Gründen) nie. Ich hatte aber zumindest ein kleines bisschen Hoffnung, dass Sie die Rolle der Bundestagspräsidentin 'mit Anstand' hinbekommt - und war auch erleichtert, dass sie keinen Ministerposten bekam.

    Jetzt bin ich etwas fassungslos, wie sie dieses Amt gestaltet und welche Prioritäten sie setzt. Der Blick auf ihren persönlichen Instagram Account ist sehr aufschlussreich: erinnert sehr an die 3-Wetter-Taft-Werbung aus den 80ern - und es bleibt das Gefühl dass sie sehr gerne die nächste Bundespräsidentin wäre.

    Ich bin vor allem irritiert den intoleranten und komplett auf Äußerlichkeiten fokussierten Statements in Talkshows (z.B. darüber, dass "die Diäten bei einigen neuen Abgeordneten ja leider noch nicht in deren Kleiderschränken angekommen wären", und das man sich ja schließlich auch für das Theater passend kleide und wissen müsse was sich gehört). Zum Ausschluss von BTAs wegen Tragen Baskenmützen muss ich wohl nichts sagen.

    Die Aktion CSD lässt mich wütend zurück. Ich bin entsetzt wie sie ihre Rolle als Plattform für ihre reaktionären Ansichten missbraucht!

    • @Envie d‘Evasion:

      👍👍

  • Na ja, was erwartet man? Nur weil in cdsU (aka CDU/CSU) die Buchstaben "CSD" vorkommen? Die Frau ist eine Nahrungsmittelindustrie-Lobbyistin aus der cdU, keine linke Grüne.

    Einfach mal nachlesen, mit wem man es da zu tun hat:



    de.wikipedia.org/w...sbildung_und_Beruf

    Studium der kath. Theologie etc. Klingt das nach gesellschaftsoffen und progressiv?

    • @Jalella:

      Yes. It‘s Deutsche Weinkönigin …stupid!



      &



      Damals schimmerte am Eingangstor zur



      Deutschen Weinstraße noch das Hakenkreuz unter der Übertünche schwach durch •

    • @Jalella:

      Klöckner hat sich in der Vergangenheit in der Politik sicherlich nicht mit Ruhm bekleckert. Allerdings fällt mir - abgesehen von Gerd Müller - niemand in der Union ein, der / die in den letzten 20 Jahren in einem Ministeramt positiv überrascht hat. Im Gegenteil, je prominenter, umso desaströser die Ergebnisse der Politik der jeweiligen Person.

      • @Kaboom:

        Ist nur irgendwie merkwürdig, dass der Souverän das in den letzten 20 Jahren nicht auch so gesehen hat. Also desaströses Regieren müsste ja den Bürger richtig "auf die Barrikaden" bringen. Zumindest hätte er gemäß GG die Chance gehabt, sich in regelmäßigen Abständen was Neues zu suchen.



        Andererseits ist die super erfolgreiche, durch zielstrebiges, ausschließlich ergebnisorientiertes Regieren in die Geschichtsbücher eingegangene Ampelkoalition nicht mal in die Nähe einer Wiederwahl gekommen...



        Mmh...

  • Ich weiss nicht, was Herrn Merz dazu bewogen hat, Frau Klöckner zur Bundestagspräsidentin zu machen. Vielleicht hat er gedacht, in diesem Amt richtet sie den wenigsten Schaden an. Leider versteht sie keineswegs was ihre Aufgabe als Bundespräsidentin ist: Neutralität, Wertfreiheit und Vermittlung. Sie ist leider extrem CDU CSU und so wie die gesamte CDU CSU sehr AgD nah. Sie sollte dringend ausgewechselt werden. Frau Baas ist allerdings nicht zu ersetzen.

    • @Elodie:

      Weiterhin ist es ihr Aufgabe, Verstöße gegen Transparenzpflichten zu ahnden. Warum nicht gleich einen Dealer zum Betreuer eines Junkies im Entzug machen?

  • Dass es einen Haken hat, dass Merz uns die Dame als Bundesministerin erspart hat (danke dafür :-)), konnte man aber wissen.

  • Frau Klöckner hat die Gabe, ihr persönliches Fähnchen im Wind schwingen zu lassen. Sie folgt dem Wind der Konzerne und dem Wind der Rechten und damit den Menschenverachtenden.

    Dass Julia Klöckner ihrem verantwortungsvollen Amt nicht gewachsen sein wir, war vom ersten Tag ihrer Nominierung an zu erwarten und es bestätigt sich leider auch.

  • Mächtig wir jemand erst dann, wenn er (d/m/w) seine Macht missbraucht.

  • Die Würde des Amtes schlägt wieder zu

  • Ich finde es richtig, das die da nicht hingehen. Weil dann müssten die ja auf sämtlichen anderen Veranstaltungen in ganz Deutschland vertreten sein vom CSD um jede Gruppe gerecht zu werden. Das die pride Flagge nicht auf dem Bundestag zu sehen ist, finde ich richtig da Deutschland mehr ist als nur pride und mit der Deutschlandflagge alle Gruppen abgedeckt sind und nicht nur eine Gruppe

    • @Marcelo:

      Im Gegenteil, in einer Demokratie muss besonders für diskriminierte Bevölkerungsgruppen Flagge gezeigt werden.

  • Der Beitrag ist doch zu kurz gesprungen - was würde die Autorin schreiben, wenn ihr nicht genehme gesellschaftliche Gruppen demonstrierten und Beamte sich zusammentäten, um dort mitzumachen - obwohl sie, und das ist in der Tat so, einem Neutralitätsgebot unterliegen!?



    Wir leben in Zeiten von Ehe für alle - und das ist gut so.



    Wir leben in einem Rechtsstaat - und das ist gut so.



    Frau Klöckner darf kritisiert werden - und das ist gut so.



    Und alle, auch Frau Klöckner, dürfen gerne privat beim CSD mitmarschieren.

  • Danke, Patricia Hecht, für diese klare Einordnung. Klöckners Begriff von "Neutralität" entspricht dem der CDU/CSU in der "Kleinen Anfrage", die ja nichts anderes war als ein Angriff auf die antifaschistische, für Menschenrechte engagierte Zivilgesellschaft. Wer die Bundestagsdebatten unter Vorsitz von Klöckner verfolgt hat, weiß, dass Bundestagspräsidentin Klöckner es den Abgeordneten untersagt, die "demokratischen Fraktionen" in ihren Reden zu adressieren. Man müsse "alle" ansprechen. Die gesichert rechtsextremistische AfD mag sich also mit "demokratisch" nicht angesprochen fühlen, deren Demokratiefeindlichkeit und Verfassungswidrigkeit darf aber im Plenum nicht zum Ausdruck kommen. Stattdessen haben die CDU/CSU-Abgeordneten das Hufeisen inzwischen als Standard eingeführt und adressieren AfD und Die Linke immer gemeinsam. Das fällt auch bei der Rede von Cornell-Anette Babendererde (CDU; letzter TOP am 5.6.2025: "Beflaggung von Dienstgebäuden" auf Antrag der AfD) auf, die nach guten Momenten bei Minute 3.30 in eine Gleichsetzungsformel mündet. Mit der Äquidistanz zu beiden Fraktionen ist klar, wo die "Mitte" dieser CDU bzw. AFDU liegt.

    • @Blanc-Qui:

      Auch die "antifaschistische, für Menschenrechte engagierte Zivilgesellschaft" steht durch diesen Anspruch nicht über der Gesellschaft. Ihre Mitglieder müssen sich, wie andere Gruppen auch, oder der Öffentlich-rechtliche Rundfunk, Kritik gefallen lassen. Wenn die polemisch und unsachlich ist, dürfte sie sich leicht widerlegen lassen.

      Und wer Steuergelder bekommt, hat über deren Verwendung Rechenschaft abzulegen. Auch das ist normal.

      Dass der CDU die Positionen und das Agieren vieler dieser Gruppen nicht passt, ist klar.

      Aber es ist dieser Anspruch, nur, weil man für gute und Ziele eintritt, oder das zumindest behauptet, sei man niemandem Rechenschaft schuldig, höchstens dem eigenen politischen Umfeld, der Kritik provoziert.

  • Unsinn. Nur weil sich der Bundestag nicht mehr mit Partikularinteressen gemein macht, ist das noch nicht "feindlich". Es wird ja niemandem die Parade verboten.

    • @bestrosi75:

      Zitat: "Es wird ja niemandem die Parade verboten."

      Noch nicht!

    • @bestrosi75:

      Es wirf der erste Schritt zu weiteren Diskriminierungen sein. Merz hat früher schon angekündigt, dass er die Gleichstellung der Ehe wieder aufheben lassen will. Merkel hat in einem Interview gesagt, dass sie und die Union dagegen waren und sie sich nur dem Druck der Öffentlichkeit gebeugt haben. es entspreche nicht ihrem "christlichen Menschenbild". Und wie das aussieht, weiß man ja.

  • Während Frau Baas das Amt geräuschlos und zurückhaltend ausgeübt hat, ist die Ex Skandal-Ministerin (Nestlé) bemüht, ständig in den Medien präsent zu sein. Sie wird nicht jünger, nicht schöner, nicht klüger, daher: politische Torschlusspanik!

    • @Streberin:

      "Jünger" wird niemand (das ist ein analytischer Satz). "Schöner" ist relativ (oder meinen Sie "normschöner"?).



      Klüger kann man/frau immer werden, nämlich dann, wenn man aus der per se reicher werdenden Erfahrung die richtigen Schlüsse zieht. Fr. Klöckner die theoretische Fähigkeit dazu abzusprechen, steht weder mir noch Ihnen zu.



      Die Vorgängerin von Fr. Klöckner hieß übrigens Fr. Bas. Soviel Zeit muss sein.

    • @Streberin:

      Das ist ziemlich frauenfeindlich.

      • @Emsch:

        Eine Kritik an Frau Klöckner auf alle Frauen zu übertragen ist frauenfeindlich.

        • @LeSti:

          Ist es für Sie nicht frauenfeindlich, wenn die Streberin Frau Klöckner unterstellt, sie handele nur deshalb so, weil sie "nicht jünger, nicht schöner, nicht klüger" werde?

          Ich kann mich nicht erinnern, dass jemand die Kritik an den Entschlüssen und Handlungen der Ministerprisidentinnen Dreyer oder Schwesig damit begründet/erklärt hat, sie würden eben "nicht jünger, nicht schöner, nicht klüger".

          Die Aussage IST frauenfeindlich, auch wenn sie sich hier nur auf eine einzige Frau bezieht.

          • @ PeWi:

            Vor allem schreibt das kaum jemand über einen Mann.

  • Danke für den Beitrag!



    Das ist allerdings eine beunruhigende Entwicklung.



    Nachdem die SPD im Koalitionsvertrag deutliche Zeichen gesetzt hat, meinen Unionspolitiker, besonders auf sich aufmerksam machen zu müssen:



    Merz fährt nach Kiew, Ergebnis: Null.



    Wahdephul spricht über 5% Natoziel, ohne Absprache mit Verteidigungs- und Finanzminister, Dobrint übergeht die Nachbarländer mit seiner fragwürdigen Abschottungspolitik.



    Schließlich meint Merz, Deutschland stünde zu Verhandlungen zwischen Israel und Iran bereit, nachdem er die Attacke Israels als



    " Selbstverteidigungsrecht" erklärt hatte.



    Gerade im Amt , spielen sich die Akteure unangenehm auf.



    Pistorius zeigt hingegen, wie cool Diplomatie funktionieren kann: in einem Nebensatz räumt er die Taurus Debatte ab und kündigt gleichzeitig, in Kiew, eine Finanzierung und Zusammenarbeit mit der Ukraine bei Entwicklung und Herstellung weitreichender Waffen und Drohnen an.



    Neben der nötigen Ertüchtigung der Bundeswehr ist dies eine echte Zusammenarbeit auf Augenhöhe: hier wird die Leistung und Erfahrung der Ukraine betont und Hilfe mit Hilfe vergolten.



    Ein Glück, dass es auch noch solche Politiker in der Regierung gibt!

  • Sie ist bereits durch ihre unsäglichen, unchristlichen Äußerungen im Vatikan und drum herum sehr dumm aufgefallen.

    Fr. Klöckner redet vom Glauben wie jemand von dem ich wiederum nicht glauben kann das sie Theologie studiert hat.

    Schade das der Papst besseres zutun hat als ihr einen wohl verdienten Rüffel zu erteilen.



    Kulturkampf und Christentum sind unvereinbar. Wusste man noch so bis ca. 50 nach Christus, danach wurde es eher dünn mit dem sich an das Wort halten.

    Sie spricht auf jeden Fall nicht für die ersten drei Evangelisten. Und erfrischender weise auch nicht für die Kirche. Sie spricht für sich.

  • War da nicht was mit „wir haben AfD zuhause“?

  • Es geht lediglich darum, ob die Mitarbeiter der Bundestags Verwaltung*als Gruppe* am CSD teilnehmen dürfen, nicht als Individuen oder einfache Teilnehmer.



    Ich wüsste nicht, warum diese Teilnehmer unbedingt als Mitarbeiter der Bundestags Verwaltung teilnehmen müssen.



    Wenn eine Polizistin als Polizistin (in Uniform) an einer Parteiveranstatung auftritt, ist es doch auch nicht recht. Wo ist da der Unterschied?

    • @Carsten S.:

      Wenn CSDs Demos für Gleichberechtigung und gegen Diskriminierung sind, wen schützt dann die „Neutralität“ der Bundestagsverwaltung?

      • @Suryo:

        Wenn das mit der Diskriminierung nur immer so einfach wäre...

        Nehmen Sie nur den Satz - bei gleicher Eignung wird X bevorzugt. Wenn Sie nicht X sind, fühlen Sie sich möglicherweise diskriminiert. Wenn auch das politische Ziel es ist, die nachweislich unterrepräsentierte Gruppe X zu fördern.

        X = beliebige Gruppe Menschen, die benachteiligt ist.

        • @Strolch:

          Ich meine die soziale Diskriminierung, die Homophobie und Transfeindlichkeit, die im übrigen vom blöden Spruch bis hin zum Mord reicht.

          Ist es jetzt politisch kontrovers und eine Absage an die Neutralität, wenn die Verwaltung des Bundestages demonstriert, dass sie in dieser Frage klar für die Werte des Grundgesetzes einsteht?

  • Ok, aber ernsthaft: Wer hat denn von Frau Klöckner irgend eine Eignung zur Bundestagspräsidentin erwartet?

    (Könnte sogar ein perfider Merzplan sein: Seht her, Frauen ungeeignet!)

    Da kann man ja gleich Jens Spahn nehmen, lol.

    • @Stavros:

      Warum glauben alle, Herr Merz hätte was gegen Frauen in Führungspositionen? Man schaue sich seine Familie an - Frau und zwei Töchter - alle studiert, seine Frau lange Jahre in leitender Position tätig. Irgendwie passt das nicht zusammen.

    • @Stavros:

      Interessanter Denkansatz, das würde erklären, warum die xxU die unfähigsten Frauen in die Regierung gesetzt haben. Dagegen spricht allerdings, dass die xxU gleichzeitig auch die unfähigsten Männer in die Regierung befördert haben.

  • Wer Menschenrechte vor allem als Regenbogenfahne-Zeigen definieren würde, hätte wohl einen eigenartigen, zumindest nicht gerade universalen Begriff davon.



    Menschenrechte sind deutlich mehr und, ja, Zentraleres als das.

    Dennoch bricht sich Klöckner doch keinen aus der Weinkrone, wenn mal jemand mehr Verständnis für queere Lebensformen schaffen will.

  • Ein (Menschen-)Recht, Flaggen seiner Wahl an öffentlichen Gebäuden durchzusetzen, gibt es nicht.

    • @Frauke Z:

      Stimmt, aber darum gehts auch nicht.

  • 'Bundespräsidentin' im Abstract. Prüft das denn keiner mehr?

  • Naja, für mich eine Nummer zu groß "verstößt gegen Menschenrechte". Dennoch: Sie kappt das Versammlungsrecht für Staatsbedienstete, sie verhält sich kleinstbürgerlich und spielt Meinungsfreiheit gegen Neutralitätsformalien aus anstatt mal locker eine freie Gesellschaft zu feiern.. So irgendwie, also höchst schäbig!

    • @Tom Farmer:

      Wieso "kappt" sie das Versammlungsrecht für Staatsbedienstete? Sie hat ausdrücklich erklärt, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bundestagsverwaltung am CSD teilnehmen dürfen. Allerdings als Privatperson.

      Es gibt meines Wissens keinen Rechtsanspruch, als Teil einer Gruppe an einer Demonstration teilnehmen zu dürfen. Das entscheidet immer noch die Spitze einer Behörde oder eines Unternehmens.

    • @Tom Farmer:

      Das Versammlungsrecht oder die Meinungsfreiheit der Beschäftigten der Bundestagsverwaltung wird doch überhaupt nicht tangiert.

      Sie dürfen weiterhin am CSD teilnehmen, offen sagen, wo sie arbeiten, etc.

      Was sie halt jetzt nicht dürfen, ist, beim CSD als Bundestagverwaltung auftreten.

      Wie Ie selbst anmerken ist hier der Verweis auf Menschenrechte vielleicht etwas überdimensioniert.

      Der Bundestag ist nun mal das Parlament für alle Deutschen.

      Auch für die, denen händchenhaltende Männer oder Nicht-cis-Personen suspekt sind.

      Toleranz von denen darf man knallhart einfordern.

      Deshalb muss die politische Vertretung aber nicht zwingend mitlaufen.

      Kann sein, muss aber nicht sein.

      Für nicht wenige Wähler ist das Mitlaufen noch immer eine Provokation und führt zu ihrer Entfremdung von unserem politischen System.

      Deshalb kann man das als Bundestagspräsident_in unterschiedlich bewerten.

      • @rero:

        Die Bundestagsverwaltung hat allerdings auch die Charta der Vielfalt unterzeichnet und ist auf queeren Jobmessen vertreten.

        Außerdem sind CSDs, wenn man die Forderungen der vielen verschiedenen Gruppen herunterbricht, einfach eines: Demos für Gleichstellung und gegen Diskriminierung.

        Eine "Neutralität" schützt dann wessen Interessen? Derjenigen, die gegen Gleichstellung und für Diskriminierung sind.

  • Sie reden was von „Neutralität“, aber der Anschein ist, dass die CDU nach Übernahme der Leitung der Verwaltung des Bundestages (Göttke ist in der CDU) einen reaktionären, also rein parteiischen, Rollback veranstaltet.

  • Die Weinkönigin nun schon wieder...🤣

  • Für mich ist Frau Klöckner einer der Gründe - aber nicht der einzige - nicht die CDU zu wählen. Ich habe von Frau Klöckner auch nicht erwartet, dass sie den Anforderungen ihres Amtes auch nur annähernd so gerecht würde wie ihre VorgängerInnen.

    • @Aurego:

      Das scheint mir leider eher die Regel als Ausnahme in der CDU zu sein.

    • @Aurego:

      Jeder Politiker ist anders! Die alle miteinander zu vergleichen ist jedem Politiker nicht gerecht. Jeder hat seine stärken und schwächen und jeder Politiker wird von den Menschen anders war genommen. Man ist für Vielfalt also muss man auch akzeptieren das jeder Mensch individuell ist!

      • @Marcelo:

        Das ist wahr, aber an einer so herausragenden Position (immerhin auf dem dritten Rang der Bundespolitik) sollte niemand sitzen, die/der spaltet und ausgrenzt.

  • Man könnte meinen, die AfD nicht die Union stelle die Bundestagspräsidentin. Klöckner handelt so, wie wir es von den Rechtsextremisten erwarten können: Ausnutzung eines neutralen Amtes zur Umsetzung der eigenen Agenda.



    Die Dame sollte sich ein Vorbild an Jenninger nehmen und das Amt zur Verfügung stellen, geeignetere Mitglieder des Bundestags dürfte es zu hauf geben.

    • @Flix:

      Man könnte auch meinen, die AfD, nicht die csU, stelle z.B. den Inninminister. Die Reihe ließe sich fortsetzen.

    • @Flix:

      Welchen qualitativen Unterschied gibt es denn zwischen der CDU CSU und der AfD?



      Es sind alles Leute mit gleichem Gedanken, gut und gleichem Haus auf Minderheiten und der gleichen Hetze und die Vermehrung dieser Minderheiten. Der wirklich einziger Unterschied in der politischen Haltung, der nicht zwischen den Rechten der CDU und den Rechten der AfD ausmachen kann, ist die Haltung zur Ukraine. Das war’s dann aber auch schon. In so ziemlich allen anderen Haltungen, nehmen Sie sich so gut wie nichts und ganz besonders kuscheln sie in Bezug auf Hetze gegen Muslime. Hetze gegen sozial schwache und Hetze gegen geflüchtete Menschen (obwohl man das auch gut unter Hitze gegen Muslime abtun kann. Da ist in der Hitze eigentlich nur um muslimische geflüchtete Menschen geht).

      Frau Klöckner hat mal lange vor der Wahl gesagt Deutschland Straßen könnten nur wieder sicher werden und deutsche Frauen sich nachts sicher auf die Straße trauen, wenn es keine arabischen geflüchteten geben würde. Nicht nur trotzdessen, sondern genau deswegen sind jetzt CDU, csu und AfD so erfolgreich gewesen bei der Wahl.



      Freundliche politische Arbeit für den Bürger gibt’s nur, wenn man weiß, christlich und hetero ist

    • @Flix:

      Sie nimmt sich bei ihrer rhetorischen Fähigkeit schon zu viel an Vorbild bei Jenninger.



      Mensch hätte sie besser zur Botschafterin beim Heiligen Stuhl gemacht oder beim Dt. Alkoholherstellerbund geparkt

    • @Flix:

      Danke, sehe ich auch.



      Aber Arum bin ich nicht überrascht darüber dass sowas passiert?



      Parteien sollten die Horizontgrenzen ihres Personales besser bewerten und einschätzen, bevor sie ihnen gar nicht so unwichtige Staatsämter übertragen.

    • @Flix:

      zustimmung. die cdu/csu ist der beste nährboden für die afd. ob ihre vertreter*innen das, was sie auf kulturpolitischem felde tun, deshalb tun, weil sie glauben, damit die konkurrenz um die ideologische führung eines autoritär national-liberalen politischen blocks für sich entscheiden zu können oder weil sie ernsthaft und in verleugnung historischer beispiele glauben, man könne die rechtsradikalen lahmlegen, indem man ihre konzepte übernimmt – das ist fast schon egal.

  • Vielen Dank für diesen spannenden Artikel. Über die Beflaggung des Bundestages macht man sich ja eher selten Gedanken und eine Regenbogenflagge ist ja auch immer ein schönes Zeichen.

    Nur ist es bereits ein Kulturkampf oder eine Kampfansage, wenn eine Bundestagspräsidentin die Beflaggung unter dem Hinweis auf das Neutralitätsverbot einschränkt? Im Ergebnis wohl eher nicht und die Frage ist eher, wie es in der Vergangenheit dazu kommen konnte. Hier waren die VorgängerInnen dann doch wohl eher zu lax - frei nach dem Motto wo kein Kläger da kein Richter.

    Fakt ist auch, die Beflaggung des Bundestages erfolgt auf der Basis der Flaggenordnung des Bundestages (welche angelehnt ist an die Flaggenordnung der Bundesregierung). Da sich diese der Bundestag selbst in eigener Verantwortung gibt, kann Frau Klöckner über diese Frage wohl kaum eigenständig entscheiden, sondern allenfalls auf geltendes Recht hinweisen. Wenn also zum CSD (welcher Tag ist damit genau gemeint?) die Regenbogenflagge gehisst werden soll, dann bedarf es einer Änderung der entspchenden Flaggenordnung.

    Im Ergebnis sehe ich keinen Kulturkampf. Das Klöcknerbashing geht ins Leere.

    • @DiMa:

      Geht es nicht. Unter Bärbel Bas war alles ja kein Problem, und niemand hat ernsthaft an der Neutralität der Verwaltung gezweifelt.

      Es ist einfach ein reaktionärer Backlash. Kaum, dass die Sozialdemokratin Bas und der sozialdemokratische Direktor Schäfer weg sind, machen zwei katholische CDUler so was. Das erweckt doch gerade nicht den Eindruck von Neutralität, sonder im Gegenteil den Anschein von Parteilichkeit.

      • @Suryo:

        Bärbel Bas hat halt beide Augen ganz fest zugedrückt und nicht ganz so genau hingeschaut. Am Ende geht es um die Unterstützung einer Demonstration und da sollte sich ein Bundestag stets vollständig raus halten. Das Problem der möglichen Parteilichkeit hat uns doch erst Frau Bas eingehalndelt, weil sie die Flagge entsprechend gehisst hat. Das Problem liegt insoweit nicht bei der aktuellen Bundestagspräsidentin, sondern bei deren Vorgängerin.

        Es macht die Sache dann auch nicht besser, einfach stillschweigend weiter zu machen.

        • @DiMa:

          Was ist der kleinste gemeinsame Nenner der CSDs, bei denen ja alle möglichen Gruppierungen mitlaufen?

          Gegen Diskriminierung und für Gleichstellung.

          Und das soll irgendwie kontrovers sein? Politisch umstritten?

          Genausogut könnte man verlangen, dass Beamte nicht mehr aufs Grundgesetz vereidigt und zu dessen bedingungsloser Verteidigung verpflichtet werden. Denn im Grundgesetz stehen ja so kontroverse, umstrittene Dinge drin wie die Gleichberechtigung der Frau oder die Gleichheit aller vor dem Gesetz.

          • @Suryo:

            Es kommt doch nicht auf irgendwelche kleinsten Nenner an. Dann könnte der Bundestag auf die Falgge der Bauern hissen, wenn diese mal wieder gegen eine Kürzung von Subventionen demonstieren.

            Hier die Forderungen aus 2024: csd-berlin.de/unsere-forderungen-2024. Denen hat sich der Bundestag damit angeschlossen, obwohl diese durchaus kontrovvers sind.

            Frau Klöckner hat doch bereits bestätigt, dass die Flagge am internationalen Tag gegen Homophobie gehisst wird. Das reicht doch vollkommen aus und geschieht unabhängig von Meinungsäußerungen auf einer Demo.

            Im Übrigen hätte sich Frau Bas dann auch damit auseinander setzen müssen, dass am Tag des CSD in Berlin gehisst wird, während das am Tag ds CSD in Kleinkleckersdorf nicht der Fall ist.

            • @DiMa:

              Doch, man kann sich selbstverständlich auf diesen Nenner berufen - denn dieser ist letztlich nichts anderes als das Grundgesetz, das zu verteidigen die Verwaltung sogar ausdrücklich verpflichtet ist. Es mag ja vor 15 Jahren noch so gewesen sein, dass Reaktionäre argumentieren konnten, dass die Gleichstellung von LGBT und ihre Freiheit vor Diskriminierung "kontrovers" seien und das Grundgesetz eben eine Ungleichbehandlung und Diskriminierung erlaube, aber das ist mittlerweile nun wirklich kein Konsens mehr. Nicht einmal in der CDU.

              Karin Priens Ministerium wird beim CSD sogar einen eigenen Wagen haben. Wird das von Klöckner gerügt?

  • Nicht meine Bundespräsidentin

    • @Waltraudd:

      ;-) Nachweislich von niemandem.

  • Jeder Mitarbeiter des Regenbogennetzwerks darf doch teilnehmen. Wo ist das Problem?

    • @Dirk Osygus:

      Wo war das Problem, als sie das noch als Verwaltungsmitglieder taten?

      • @Suryo:

        Vielleicht weil, nachdem das einige Jahre so gemacht worden ist, von Teilen der Gesellschaft erwartet wird, dass sie nur als Mitglieder der Bundestagsverwaltung dort aufzutreten haben?

  • Die AfD-Botschafterin in der CDU... Habe nichts anderes erwartet von ihr, man kennt sie ja. Aber wenigstens sitzt sie nicht in der Regierung!