Krieg, Hunger, Zerstörung: Weltweit sind Millionen von Menschen auf der Flucht. Laut dem UNHCR lag die Zahl der Vertriebenen Ende 2022 bei mehr als 108,4 Millionen. Seitdem dürfte die Zahl weiter gestiegen sein – auch wegen des Krieges gegen die Ukraine und dem Krieg in Sudan. Nicht alle Menschen versuchen dabei, sich in ein anderes Land zu retten. Von den 108,4 Millionen bis Ende 2022 sind 35,3 Millionen Geflüchtete, die internationale Grenzen überquert haben.
In Deutschland ist die Aufmerksamkeit für das Thema Flucht besonders durch den Sommer 2015 starke gestiegen. Zu diesem Zeitpunkt suchten Hunderttausende Menschen im Ausland Schutz vor dem Syrienkrieg. Bundeskanzlerin Angela Merkel stellte sich vor die Kameras und versprach: „Wir schaffen das.“
Die taz blickt auf die Hintergründe und die Auswirkungen von Flucht, auf Politik, Seenotrettung und neue und alte Lebensorte.
Aus Tunesien legen weniger Boote nach Europa ab. Geflüchtete sammeln sich deshalb auf Feldern an der Küste. Ihre Wut schlägt teilweise in Gewalt um.
Am Sonntag gab es in vielen Städten Proteste gegen die GEAS-Pläne. Die EU will damit Asylverfahren in den Mitgliedsländern neu regeln.
Wenn eine neue Flüchtlingsunterkunft entsteht, dann möchten Anwohner, dass Familien mit Kindern einziehen. Statt dessen kommen junge Männer. Und nun?
Weil Russland etwa dreihundert Flüchtlinge durchlässt, sperrt Finnland vier Grenzübergänge. Russisch-finnische Familien protestieren in Helsinki.
Trotz hoher Antragszahlen: Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge soll 2024 drei Viertel seines Etats für IT-Dienstleistungen verlieren.
Der Bundestag wird wohl Georgien und Moldau als „sichere Herkunftsstaaten“ einstufen. Für Romn*ja und Queers sind das schlechte Nachrichten.
Das Oberste Gericht kippt die Vereinbarung, Flüchtlinge nach Ruanda auszufliegen. Die Regierung will aber weitermachen.
Die britische Regierung wollte Asylsuchende nach Ruanda abschieben – und so vor irregulärer Einreise abschrecken. Doch daraus wird nichts.
Die Zahl der Übergriffe auf Geflüchtete und ihre Unterkünfte ist im Jahr 2023 deutlich gestiegen. Die meisten Täter kommen wohl aus der rechten Szene.
Italien will Schutzsuchende in Albanien verwahren, bis über ihre Asylanträge entschieden ist. Entscheidet sich auch Deutschland für das Modell?
Die rechte Propaganda zeigt Wirkung auch auf den Mainstream und die Ampel. Für Menschen in Not sind das keine guten Vorzeichen.
Die grüne Spitze bringt einen Dringlichkeitsantrag zur Migration für den Parteitag ein. Die Debatte birgt Sprengkraft, ist aber unvermeidbar.
Innenministerin Faeser will härter gegen Schleuser vorgehen. Die Seenotrettung ist wohl nicht in Gefahr, aber Hilfsorganisationen fordern Klarheit.
Einer Erhebung zufolge ist die Zahl der Menschen, die ohne Wohnung sind, stark gestiegen. Besonders betroffen: Geflüchtete oder kinderreiche Familien.
Die Länder und der Bund haben sich im Streit über Migrationspolitik geeinigt. Ihre Beschlüsse sollen vor allem Kosten sparen und Flüchtende abschrecken.
Italien darf 2024 zwei Aufnahmelager für Asylsuchende in Albanien errichten. Dessen Ministerpräsident spricht von einem „Abkommen der Brüderlichkeit“.
Von der Union vor sich hergetrieben, haben sich Bund und Länder auf neue Regeln für Migrant:innen geeinigt. Ein Ende der Debatte ist nicht in Sicht.
Asylverfahren soll verkürzt, die finanzielle Unterstützung für Flüchtlinge verschlechtert werden. So wollen Bund und Länder die Zahl der Asylbewerber senken.
Der Senat in Frankreich debattiert über ein Immigrationsgesetz, das Abschiebungen von Terrorverdächtigen erleichtern soll – ein politischer Test.