piwik no script img

Friedensdemo in BerlinPfiffe für das Wort „Angriffskrieg“

Bei der Friedensdemo im Berliner Tiergarten ist BSW-Gründerin Sahra Wagenknecht die Umjubelte – ganz im Gegensatz zu SPD-Mann Ralf Stegner.

Ralf Stegner hatte auf der Friedensdemo wenig zu lachen Foto: Christian Mang / rtr

BERLIN taz | Wenigstens von dem Nieselregen hat Ralf Stegner auf der Bühne nichts abbekommen. Das dürfte aber zu dem wenigen Erfreulichen gehören, das der SPD-Bundestagsabgeordnete von seinem Auftritt auf der bundesweiten Friedensdemonstration am 3. Oktober in Berlin mitnimmt. Zunächst noch mit freundlichem Applaus begrüßt, wandelte sich die Stimmung schnell. „Wir haben in der Ukraine einen russischen Angriffskrieg“, sagte Stegner direkt zu Beginn seiner Rede – was mit wütenden Pfiffen quittiert wurde.

Als Stegner dann auch noch der Ukraine ein Recht auf Selbstverteidigung zubilligte und sich für eine humanitäre wie auch militärische deutsche Hilfe für das geschundene Land aussprach, ertönten ohrenbetäubende Buhrufe. „Aufhören“, schallte es ihm entgegen, worauf er seine Rede unterbrechen musste. Stegners eindringlichem Appell nach mehr Diplomatie hörten viele schon nicht mehr zu. „Die SPD war und ist Teil der Friedensbewegung“, sagte er zum Schluss trotzig – und erntete lautstarkes Lachen. Seine Hoffnung, dass viele SPD-Mitglieder an der Demo teilnehmen würden, erfüllte sich offensichtlich nicht.

Dass der Sozialdemokrat keinen leichten Stand haben würde, war allerdings absehbar gewesen. Organisiert wurde die Demo von der Ini­tiative „Nie wieder Krieg – die Waffen nieder“, einem zehnköpfigen Kreis um die Alt-Friedensbewegten Reiner Braun und Willi van Ooyen. Für heftige Diskussionen hatte im Vorfeld gesorgt, dass der von der Initiative verfasste zentrale Aufruf allzu deutlich die Handschrift des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW) trägt.

So wird darin nicht einmal benannt, wer wen angegriffen hat. Auch die Forderungen nach einem Rückzug der russischen Truppen aus der Ukrai­ne oder nach Schutz und Asyl von Kriegs­dienst­ver­wei­ge­r:in­nen und De­ser­teu­r:in­nen aus Russland, Belarus und der Ukraine in Deutschland und der EU fehlten. Das könnte daran gelegen haben, dass die Mehrzahl der Ver­an­stal­te­r:in­nen mit der neuen Partei sympathisieren oder, wie etwa die Berliner BSW-Landesgeschäftsführerin Wiebke Diehl, Mitglied sind. Diehl war eine der beiden Moderatorinnen der Abschlusskundgebung.

Drei Demozüge zur Siegessäule

Bereits im Februar 2023 hatte der Kern der Ini­tia­tive eine von Wagenknecht und Alice Schwarzer initiierte Friedensdemo in Berlin mit bis zu 29.000 Teil­neh­me­r:in­nen organisiert. Zu einer Nachfolgedemo im November 2023 kamen etwa 10.000 Menschen – ebenfalls mit Wagenknecht als Hauptrednerin, die auch diesmal wieder viel­umjubelt dabei war.

25.000 Teil­neh­me­r:in­nen hatten die Or­ga­ni­sa­to­r:in­nen 2024 angemeldet. „Wir sind jetzt schon mehr als 42.000 Menschen und es kommen immer mehr dazu“, sagte Reiner Braun zu Anfang der Abschlusskundgebung. Eine sehr wohlwollende Schätzung. Die Polizei bezifferte die Anzahl auf unter 10.000. Was zu gering geschätzt sein dürfte.

In drei Demozügen waren die Teil­neh­me­r:in­nen am Mittag vor die Siegessäule im Berliner Tiergarten gezogen. Links von der Bühne hatten die DKP, die MLPD und diverse andere kleine linken Gruppen ihre Stände aufgebaut. Die Junge Welt verteilte ihre Wochenendausgabe mit der Beilage „75 Jahre DDR“. Rechts von der Bühne standen, gut beschützt von der Polizei, ein paar Gegendemonstrant:innen. „Eure Friedenstauben sind nur Russenbroiler“ stand auf ihrem Transparent.

Der CSU-Politiker Peter Gauweiler, der die Menge mit „Grüß Gott“ begrüßte, wurde freundlicher als Stegner aufgenommen. „Ich habe noch nie in meinem Leben auf einer Demonstration der Friedensbewegung gesprochen“, sagte er. „Jeder weiß, dass Russland nicht zu den Waffen hätte greifen dürfen, da braucht man nicht zu diskutieren“, sagte der Nationalkonservative in Richtung derjenigen, die bei dem Sozialdemokraten noch gepfiffen hatten. Das taten sie bei Gauweiler nicht, da er schnell hinzufügte, dass Schuldzuweisungen den Konflikt in der Ukraine nicht lösen würden.

Wagenknecht respektiert Stegner

Frenetischen Applaus erntete schließlich Wagenknecht, die wie üblich scharf die Bundesregierung und die Ampelparteien geißelte. Die grüne Außenministerin Annalena Baerbock sei ein „Sicherheitsrisiko für Deutschland“, ätzte sie und forderte „ein Bataillon der Kriegstüchtigkeits-Maulhelden“. Dann könnten Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Anton Hofreiter und der CDU-Mann Roderich Kiesewetter „sich mal beweisen“. Vor Stegner aber habe sie „großen Respekt“, weil er auf der Demonstration aufgetreten sei, sagte Wagenknecht. Auch wenn sie vieles von dem, was er sagte, nicht teile.

Mehrere im Vorfeld angefragte Red­ne­r:in­nen hatte ihre Teilnahme abgesagt, darunter der DFG-VK-Bundessprecher Jürgen Grässlin und die Ex-EKD-Ratsvorsitzende Margot Käßmann.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

74 Kommentare

 / 
  • Vielleicht merkt Stegner ja jetzt mal was. Ist noch nicht lange her, da war gar nicht so weit weg von der "Argumentation" der Buh-Rufer.



    Prinzipiell ist diese Friedensbewegung nichts Anderes mehr als das gleiche Konglomerat aus hängengebliebenen Alt-Linken, Schwurblern, Querfrontlern und Verschwörungsheimern, dass sich bei jeder Gelegenheit von populitischen Stimmungsmachern vor den Karren spannen läßt.

  • Es drängt sich der Verdacht auf das diese Gruppe das Narrativ des Kremls vertritt, ansonsten es schwer begreifbar wie die Tatsachen so drastisch verdreht werden können. Die 5. Kolonne entfaltet sich, finde ich persönlich lustig da diese aus rechten Schwurblern und Rucksackdeutschen besteht die für den Zaren ihre Bewunderung nie abgelegt haben. Ich frage mich nun wie kann man erwarten das andere Immigranten-Gruppen sich integrieren, wenn es nicht mal die Deutschen schaffen die aufgrund von Verschleppung und anderer Kriegsursachen ein paar Jahrzehnte in Russland gelebt haben?

  • Da wo eitle Rechthaberei alles überwuchert, hat das kleine Pflänzchen der Friedfertigkeit kaum eine Chance sich durchzusetzen.

    Diese traurige Erkenntnis findet leider auch hier, in den Leser*innen-Kommentarspalten immer wieder Bestätigung.

    • @Bürger L.:

      Was wollten Sie nur wirklich sagen mit Ihren geschriebenen Worten?~{

    • @Bürger L.:

      Wenn man über dieses Argument mit Hr. Putin ins Gespräch kommen könnte, dann würde ich dem zustimmen.



      Da diejenigen, die Friedensverhandlungen mit dem Diktator wünschen, und, um diesen Ernstfall des großflächigen Anbaues von Friedenspflanzen (um im Bild zu bleiben) geht es ja hier, diesen Acker mit dessen Forderungen düngen möchten, macht es den Eindruck, als würde man sein Geschäft der eitlen Rechthaberei (mit anderen Mitteln) betreiben.

  • Eine "Friedensbewegung", deren Teilnehmer sich aggresiv gegenüber einem Redner verhalten, nur weil er nicht deren Meinung vertritt?

    Verstehe ich das richtig: Der Ukraine wird das Recht auf Selbstverteidigung abgesprochen, und es wird Jeder angegriffen, der nicht diese Meinung vertritt? Tolle Friedendbewegung!

    • @Heinz Kuntze:

      > Eine "Friedensbewegung", deren Teilnehmer sich aggresiv gegenüber einem Redner verhalten, nur weil er nicht deren Meinung vertritt?

      Stegner wurde nicht angegriffen, sondern ausgepfiffen. Das ist ein übliches und legitimes Mittel einer Menschenmenge, ihre Ansicht über einen Redner kundzutun.

  • Na klar. Die russische Armee ist ja auch nicht mit Waffen angekommen, die hatten Blumensträuße, Brot und Salz dabei. Waffen werden ausschließlich von der Ukraine genutzt und vom Westen geliefert. Da muss man doch der ach so ehrlichen, selbstlosen Sarah gratulieren, dass sie mal endlich sagt, wer hier der Bösewicht ist....

  • Wenn Frieden ein ehrliches Ziel von Frau Wagenknecht wäre, würde sie nicht für ein Ende der Russlandsanktionen und die Wiederaufnahme det Gasimporte werben. Denn damit dreht sie dem Imperialisten den Geldhahn für neue Waffenkäufe auf. Sie nimmt schon Orwelsche Züge an: "The ministry oft peace concerns itself with war."



    Wer Wagenknechts Wochenschau mal ein Bisschen kritisch hinterfragt hat, den überrascht das nicht wirklich.

  • Da sprechen Menschen von Verhandlung mit dem Terrorregime Russland, da herrschen Mörder, die offenbar auch Nawalny beseitigt haben.

  • Die Wahrheit lässt sich nicht übertönen. Gut dass Herr Stegner Haltung gezeigt hat. Danke!

  • "Wir haben in der Ukraine einen russischen Angriffskrieg“, sagte Stegner direkt zu Beginn seiner Rede – was mit wütenden Pfiffen quittiert wurde."



    /



    ISGH



    "Laut Statut wird der Gerichtshof nur tätig bei Völkermord, schweren Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und seit 2018 auch bei Angriffskrieg ("Aggression"). Zudem ist er nur dann zuständig, wenn Staaten diese Delikte auf nationaler Ebene nicht verfolgen können oder wollen. Angeklagt werden können Einzelpersonen, sofern das Land, in dem die Verbrechen begangen wurden, dem Gerichtshof beigetreten ist – oder wenn das Heimatland des Täters das Statut ratifiziert hat."



    Quelle



    www.bpb.de/themen/...-strafgerichtshof/



    /



    Ein Beispiel für Einzelpersonen:



    www.amnesty.de/ukr...h-kriegsverbrechen



    Vor❗ 30 Jahren



    W&F 1994/2



    "Vom Recht des Stärkeren zur Stärke des Rechts



    Möglichkeiten des Völkerrechts zur Eindämmung von Gewalt"



    von Dieter Deiseroth



    wissenschaft-und-f...taerke-des-rechts/

    • @Martin Rees:

      Was wollen Sie damit sagen?

  • Hat Herr Stegner ernsthaft geglaubt, er könne bei der Putinisten-Demo mit Wagenknecht eine Schnitte gewinnen würde, wenn er das Wort Angriffskrieg ausspricht? Herr, schmeiß Hirn vom Himmel. Jedenfalls wurde mal wieder klar, dass die Wagenknecht-Partei nur auf Kreml-Funk sendet, sodass Herr Stegner eher den nützliche I****ten abgegeben hat. Aber ich bezweifle, dass er sich das eingestehen wird.

    • @denkmalmeckermalmensch:

      "Hat Herr Stegner ernsthaft geglaubt, er könne bei der Putinisten-Demo..."



      Hätte er es nicht getan, wäre ihm stante pede vorgeworfen worden, er würde den Dialog zum Frieden scheuen und wäre ein Bellizist.



      So hat er unter Beweis gestellt, was die angeblich Friedensliebenden wirklich sind.



      Was nicht schwierig war.

  • Die Friedensbewegten heute scheinen genauso einäugig zu sein wie die, die ich Anno '82 im Hofgarten live erleben durfte.

    • @Matthias:

      „Unter Blinden ist der Einäugige ein König."

  • Was soll eigentlich diese Appeasifisten- Demo in Berlin?



    Warum demonstrieren diese Leute nicht in einem Land, das sein zweieinhalb Jahren in einem Nachbarland mordet, brandschatzt und vergewaltigt?



    Für solche "Friedensfreunde" habe ich keinerlei Verständnis.

    • @Carsten S.:

      @Carsten S.: Warum demonstrieren diese Leute nicht in einem Land, das ...?

      Weil es nicht ihr Land ist.

    • @Carsten S.:

      Da demonstrieren Leute mit Russlandfahnen, Leute die die Entnazifizierung der Ukraine fordern etc. Das sind die Genozid und Autokratenfreunde Deutschlands e.V.

  • Das ist halt die andere Seite. Neben Realpolitikerin und wirklich Friedensinteressierten sind hier leider auch Leute unterwegs, für die Russland nichts falsch machen kann und immer der Gute ist, weil nicht die USA. Dass Großmächte allesamt unmoralisch agieren, wenn es um Sicherheitsinteressen geht, diese Erkenntnisse des Realismus (als Schule der Außenpolitik) und daher per se nicht sympathisch sind (im Gegensatz zu den Menschen eines Landes), geht leider unter.

    • @Kartöfellchen:

      Wobei man ja nicht weiss, warum beim Wort Angriffskrieg gepfiffen wird.



      Vielleicht wird nur der Dieb ausgepfiffen weil er sich ueber Diebstahl echauffiert ;-)

      • @elektrozwerg:

        "Vielleicht wird nur der Dieb ausgepfiffen weil er sich ueber Diebstahl echauffiert ;-)"



        Hierzu sollten Sie sich vielleicht noch zusätzlich äußern, sonst kommt man noch auf seltsame Ideen.

    • @Kartöfellchen:

      Nur das es in diesem Krieg null um Sicherheitsinteressen geht. Ansonsten würde Russland nicht seine Grenze zur NATO und zum neuen NATO Mitglied Finland so blank ziehen. Die Finnen machen inzwischen den Witz das sie St. Petersburg in drei Tagen erobern könnten.

  • Ist ja wirklich nett dass ihr von den Partei-Vertreter*innen zwar CSU erwähnt, nicht aber Gesine Lötzsch. Obwohl ihre ausführlichen Darstellungen der ökologischen Schäden der Aufrüstung sicherlich einige taz Lesenden interessiert hätten. Bewusst weggeschaut? Zu Stegner: Er hatte die Menge bereits vor dem Wort "Aufrüstung" gegen sich aufgebracht, weil er Waffenlieferungen rechtfertigte. Der Rest war Demo-Dynamik. Wenn du einmal die Masse gegen dich aufgebracht hast, ist nicht mehr viel zu holen. Irritierend wirkte das Auspfeifen bei unstrittigen Aussagen Stegners dennoch, das stimmt.

    • @Maximilian Blum:

      Das ist wirklich putzig. Durfte neulich auch einen "Friedens"redner in der Fußgängerzone lauschen, der meinte, die Öffentlichkeit über die ökologischen Schäden von Krieg und unserer Aufrüstung informieren zu müssen. Komischerweise würde der Verantwortliche für diesen - umweltschädlichen! - Krieg nicht erwähnt, nicht die Millionen Tonnen Sprengstoff, mit denen Putinrussland gerade die Ostukraine umpflügt und natürlich auch nicht die gigantischen Mengen Gas, die nach der europäischen Putingasreduktion Selbiger einfach hat abfackeln lassen.

    • @Maximilian Blum:

      Das meinen Sie nicht ernst? Lötzsch ist nichts zu schade, um Nebensächlichkeiten überzubetonen und immer dem Ami die Schuld zuzuschieben. Lötzsch ist ein Synonym für den Untergang der Linken - knapp daneben ist doch daneben

  • "Pfiffe für das Wort „Angriffskrieg“"



    Mehr muss man über diese Friedensbewegten eigentlich gar nicht wissen.

  • "Angriffskrieg" ist in dieser Diskussion um Krieg und Frieden ein bereits zu abgenutzter Begriff. Historisch ist Putins Krieg ein Zerstörungskrieg wie der pfälzische Erbfolgekrieg. An dessen Ende gab es die Pfalz gottseidank immer noch. Die Lust des Angreifers Marechal Tyrenne am Mordbrennen ist Sinnbild für sinnlose Grausamkeit in einem vollkommen unnötigen Krieg. Putin ist auch so ein unnützer Lustmordbrenner. Die Friedensfreunde hinter Wagenknecht scheinen auch ihre Lust daran zu haben, so einem zu huldigen.

    Aber Stegner hätte den Begriff "Angriffskrieg" besser stecken lassen.

    • @Uwe Kulick:

      "Stegner hätte den Begriff "Angriffskrieg" besser stecken lassen."



      Warum? Entspricht das nicht den Tatsachen?

  • Was für ein Käs, Mann, da kommt nicht mal die Käßmann.

    • @Uwe Kulick:

      Fr.Kässmann wurde hier in der TAZ nach der letzen Demo bereits die Moral abgesprochen.



      Vielleicht will sie sich diesen Angriffen auch nicht mehr aussetzen.

  • Mich würde interessieren mit welchen Pfründen Wagenknecht von Putin bedacht wird.

    • @maxwaldo:

      Wir finanzieren das BSW über :



      www.tagesschau.de/...wahlkampf-100.html



      Trotzdem eine interessante Frage, denn das haben/hatten wir schon mal bei Prominenten der SPD. Wir wissen nicht einmal, ob die Zahlungen aufgehört haben oder zurückgegeben wurden.

    • @maxwaldo:

      Manchen reicht es schon, vom Herrchen unterm Kinn gekrault zu werden und mit auf die Couch zu dürfen, es geht vielleicht nicht immer nur um Geld.

      • @Erfahrungssammler:

        "...es geht vielleicht nicht immer nur um Geld."



        Auch stellt sich die Frage nach einem zeitlichen Hintergrund. Wer jetzt nichts bekommt, erhofft sich vielleicht etwas für die Zukunft.



        Aber das ganz allgemein.

        Für Frau Wagenknecht erfüllen sich jedoch bereits jetzt alle Träume. Nach all den vergeblichen Versuchen die ganzen Jahre ist sie jetzt tatsächlich in einer Position, die ihr ihrer Ansicht nach zukommt: in (derzeit) drei Bundesländern kann ohne ihre Einwilligung keine Regierung gebildet werden. Besser kann sie sich momentan gar nicht fühlen. Da braucht's gar keine finanziellen Zusätze mehr.

  • Das hätte Stegner wissen können: Wenn Du Dich an die Sarahgemeinde heranwanzen willst, darfst Du nicht schlecht über Putin reden. Denn der verteidigt sich ja bloß. Und die ukrainischen Zivilopfer haben sich alle selbst erschossen,

    • @Jochen Laun:

      "Wenn Du Dich an die Sarahgemeinde heranwanzen willst..."



      Vielleicht ging's ihm ja tatsächlich nur darum, den dortigen Unsinn nicht unwidersprochen stehen zu lassen.

  • Seht genau wessen Schoßhündchen die Nationalkommunistin ist! Einfach nur noch irre…

  • Die letzt genannten Absagen den haben wohl neben vielen anderen die Putinunterwanderung erkannt. Wer wie Stegner meint auf einer Demo von Putinverstehern politisch punkten zu können, sollt besser zuhause bleiben. Seine Teilnahme unterstützt allein die Putinversteher und friedenbewegten Kriegsverlängerer.

  • Gauweiler ist privat mit Wagenknecht gut befreundet, das war mir auch neu.



    www.zeit.de/politi...ne-waffenlieferung

  • Was Stegner sagte ist, Umfragen zufolge, Mehrheitsmeinung in Deutschland.



    Die geschilderte Position des BSW ist derzeit keine Mehrheitsmeinung.



    Ich kann sehr gut mit dem Begriff "Angriffskrieg" leben und verurteile diesen durch Putin begangenen Völkerrechtsbruch.



    Dennoch wird eine diplomatischen Lösung die Beste für die Ukraine sein.



    Derzeit sieht es militärisch so aus, als könnte Putin seine Ziele durchsetzen.



    Wenn es also erforderlich ist, dass Verhandlungen mit Putin angestrengt werden, um im Osten Koalitionen jenseits der "afd" zu bilden, kann ich kein Problem erkennen.

    • @Philippo1000:

      " Derzeit sieht es militärisch so aus, als könnte Putin seine Ziele durchsetzen."

      Putins Ziel ist die Eroberung der Ukraine und Vernichtung der ukrainischen Identität davon ist er ziemlich weit entfernt.

      Warum sollte Putin auf eine diplomatische Lösung anspringen wenn er militärisch alle Ziele erreichen kann?

      Putin wird verhandeln wenn er militärisch nicht mehr weiterkommt. Vorher nicht. Und da ist das Problem das es da nicht um Fakten geht sondern darum was Putin glaubt, er glaubte aber auch Kyiv in drei Tagen erobern zu können, von dem her wird sich dieser Krieg noch eine Weile ziehen bevor Putin in der Realität ankommt.

  • Was bringen Schuldzuweisungen? Wie im Kindergarten. Du hast angefangen. Nein, du hast angefangen.



    Heute sagen wir: Der Zweite Weltkrieg brach aus und Deutschland stand günstig.

    Ach ne, das war Volker Pispers zur Relativierung der Nazizeit durch die AfD.

    Naja, die Größen der Bewegungen dürfen auch bei der TAZ unreflektiert die russische Propaganda verbreiten. Zuletzt die Linkenchefin und davor ein Ex-Grüner.



    Also wen wundert, wenn auf dieser "Friedensdemo" keiner von Russlands Aggressionen hören will.

    • @Bernd Simon:

      Kindergarten?

      Die Unterscheidung von Angriffs- und Verteidigungskrieg ist im Völkerrecht essentiell.

      Das Gepfeiffe ist mehr als aufschlussreich. Dass ein Großteil dieser "Friedensbewegung" vor allem vom Hass auf den Westen und insbesondere die USA, Russland- und Putinnähe getrieben wird, war vorher schon erkennbar und hat im BSW ja nun auch seine eigene Partei. Insofern war und ist Wagenknechts Gerede von "Verhandlungen" immer nur das propagandistische Mäntelchen gewesen. Das Schicksal der Ukraine ist ihr und ihrem Anhang realiter völlig schnuppe.

  • Sahra Wagenknecht macht sich als Putin-Freundin wieder alle Ehre. Sie kritisiert die Außenministerin und andere Ukraine-Unterstützer. Deswegen hat sie Baerbock als Sicherheitsrisiko für Deutschland bezeichnet. Die Dame Sarah Wagenknecht hat sie doch nicht mehr alle, sorry.

    Sie kritisierte eine angebliche "Doppelmoral" westlicher Politiker, die Russlands Präsidenten Wladimir Putin einen Kriegsverbrecher nennen.

    Sarah:



    "Wenn Putin ein Verbrecher ist, was ist mit den ganzen US-Politikern, die die vielen Kriege in den letzten Jahren verantwortet haben?"

    Gegen unsere freie Welt zu sein ist bei ihr nach 35 Jahren immer noch im Kopf drin.

  • Was wäre denn die Alternative? Keine Waffen, keine Munition mehr. Und dann? Dann besetzt Putin die gesamte Ukraine und steht vor Polen. Millionen flüchten. Was kommt dann? Moldawien? Das Baltikum? Was denken diese Leute eigentlich?

    • @QuerBeetLeser:

      Wenn der Friseur Hammer und Sichel statt Schere und Kamm benutzt, bleibt man eben nicht ungeschoren.

  • Die Deutschen Kollaborateure des russischen Faschismus.

    • @Machiavelli:

      Es ist keine gute Idee, den deutschen Faschismus, Imperialismus und Antisemitismus nach außen zu projizieren, auch wenn es vielleicht angenehm ist, Deutschland auf diese Weise zu entschulden.

      Aber leider ist das nicht so einfach, denn all das ist hier noch vorhanden und bezüglich Russland muss man gucken, inwiefern solche Bezeichnungen zutreffen. Kann sein, aber muss begründet und erläutert werden. Einfach so die deutschen Ideologien zu übertragen und woanders unterzubringen, geht nicht.

      • @Uns Uwe:

        Es geht bei dem Vergleich nicht ums 'Entschulden' Deutschlands. Jedenfalls geht es um den völkischen Imperialismus und Revanchismus Russlands, seine Sympathisanten in Deutschland und deren pervertiertes Pazifismusverständnis.

  • Ich war skeptisch, dass Stegner dort redet. Aber es war gut, da die Reaktionen zeigten, dass es sich um eine Demo von Putin-Lovern handelte.

    Und die Gegendemo bestand aus einigen 100 Leuten, die entweder Ukrainer oder Sympathisanten waren. Ich war einer davon und es gab auch mehr als ein Transparent. Übrigens hatte der SPD-Bundestagsabgeordnete Michael Roth eine hervorragende Rede gehalten. Er reflektierte u.a. seine Fehler in der Beurteilung des russischen Imperialismus in den 2010er Jahren.

    • @Gesunder Menschenverstand:

      Michael Roth...nun, ich traue ihm nicht mehr, seit er sagte, man hätte Putins Imperialismus schon im Georgienkrieg 2008 gesehen. Dabei wurde 2009 schon in einer EU-Untersuchung festgestellt, dass der georgische Nationalist Sakaschwili einfach mal in Ossetien einmarschieren wollte.



      Die Georgier wollten Abchasen und Osseten nicht zugestehen, was sie selbst für sich wollten (eigener Staat, die Wahl der Zugehörigkeit).



      www.faz.net/aktuel...onnen-1854145.html

      Roth hätte dies wissen müssen. Daher halte ich ihn nicht gerade für sonderlich glaubwürdig.

    • @Gesunder Menschenverstand:

      Ich konnte den Aussagen von Frau Wagenknecht bisher nicht entnehmen dass sie eine "Putin-Lover(in)" ist.

      • @Verboten:

        So gehts mir auch, wenn ich demn kleinen Raketenmann zuhöre.



        Aber jetzt hat man mir erklärt, dass "hören" allein nicht reicht, da gäbe es auch noch so etwas wie "verstehen"...

    • @Gesunder Menschenverstand:

      Ich hatte am Dienstag Morgen das Interview mit Stegner im DLF gehört. Ich fand seine Argumentation in keine Richtung überzeugend und er ist daher auch anscheinend bei der Kundgebung mit Recht baden gegangen.

      Es freut mich, dass neben direkt betroffenen und anderen auch einige SPD Leute bei der Gegendemo dabei waren.

    • @Gesunder Menschenverstand:

      "Und die Gegendemo bestand aus einigen 100 Leuten,"

      Es ist doch positiv, wenn es inzwischen für Demonstrationen, die einen primär militärischen Lösungsansatz befürworten immer weniger Zuspruch gibt.

      • @Alexander Schulz:

        Der einzige der primär auf eine militärische Lösung setzt ist Putin. Nur mit vielen Waffen für die Ukraine besteht überhaupt die Möglichkeit einer Verhandlungslösung.

      • @Alexander Schulz:

        Anmerken sollt ich vielleicht noch bzgl der großen Friedensdemo , dass ich in keinster Weise mit jeder Aussage der Redner einverstanden bin oder mit den Reaktionen der Teilnehmer.



        Da wir aber schon genügend bellizistische und risikofreudige Stimmen in der Öffentlichkeit haben, die die Debatten prägen, bin ich dankbar für jede Stimme, die sich für Weg zu einem diplomatischen Frieden ausspricht. Trotz aller ruschischer Schrecken zum trotz sind meisten Schrecken nach Abbruch der Istanbuler Verhandlungen geschehen. Vermutlich ist selbst eine schlechte Einigung besser als ein "weiter so" - nicht unbedingt aus geopolitischer Sicht, aber unter Berücksichtigung was für die Ukrainer am wenigsten Schaden und leid mit sich bringt.

        • @Alexander Schulz:

          Können Sie bitte mal auf Ihr Märchen von den "Istanbuler Verhandlungen" verzichten? Da fällt hier wohl kaum noch jemand drauf rein, außer den notorischen Der-Westen-ist-schuld-Gläubigen. Und Ihr geliebtes Etikett "Bellizisten" steht am ehesten eigentlich den den "friedenbewegten" Kriegsverlängerern und -eskalierern zu, denn es ist genau deren Position, die eine unbegrenzte Ausdehnung von Putins Macht- und Unterwerfungsgelüsten befördert.

  • Es war ein Angriffskrieg,



    wer das mit Buhrufen abwehrt hat wohl die Wahrheit nicht verstanden oder will sie aus Prinzip nicht verstehen. Beweis: Wenn Putin sich aus der Ukraine zurück ziehen würde, wäre der Krieg sofort beendet.

    • @Rudi Hamm:

      Das beweist noch garnichts. Wenn Putin aus der Ukraine sich zurückzieht, dann, um ein leichteres Land zu annektieren wie Moldawien.

  • 6G
    611245 (Profil gelöscht)

    Die SPD Teilnehmenden waren wohl da. Aber offensichtlich nicht seiner Meinung.



    Ralf „Mundwinkel“ Stegner hat nur eine Passion: „Das Stegner-Prinzip lautet: Aufmerksamkeit durch kalkulierte Provokation.“



    taz.de/SPD-Vize-Ralf-Stegner/!5043709/

    • @611245 (Profil gelöscht):

      jetzt frage ich mich bloß, wo in diesem fall die kalkulierte provokation zu suchen und zu finden wäre. wenn ich seine zitate im oben stehenden artikel noch einmal lese steht da was von "russischen angriffskrieg" und dem recht eines souveränen staates, sich zu verteidigen. ich werde also nicht fündig...

      • @Pflasterstrand:

        Wenn ich mich richtig erinnere hat Ralf Stegner in den ersten Monaten des Krieges gegen die Lieferung von Kampfpanzern etc. argumentiert. Das steht z.B. als



        "Mehr als Sanktionen – die auch Deutschland selbst träfen – und Diplomatie könne er sich aber nicht vorstellen, insbesondere nicht einen „Rüstungswettlauf“, um Putin „totzurüsten“."



        bei de.wikipedia.org/w...f_die_Ukraine_2022

        Er war also damals, als es besonders wichtig war gegen eine wirksame Bewaffnung der Ukraine und daher Mitverursacher der Wehrlosigkeit der Ukraine samt der heutigen Folgen. Er müsste also sagen, warum er heute von einem Angriffskrieg spricht , den Angegriffenen damals aber die Waffen verweigert hat. Sonst ist das Stegner Provokation als Selbstzweck , wie oben formuliert. Angesichts der entsetzlichen Opfer besonders respektlos.

      • @Pflasterstrand:

        Für manch einen mag solch ein vernünftiges Vortragen von Fakten schon eine Provokation sein.

      • @Pflasterstrand:

        Keine Provokation, ein Debattenbeitrag mit contra



        GEGENREDE IST IM DISKURS ESSENZIELL



        "Philosophin Flaßpöhler über deutsche Debattenkultur



        »Ich werde skeptisch, wenn sich alle allzu einig sind«



        ..."



        www.spiegel.de/kul...-aa66-c7851132ec5a



        dort steht:



        "warum sie die Diskursgrenzen für zu eng hält. Und erzählt, was ihr bei »Hart aber fair« passiert ist"



        Politische Kultur lebt von friedlich ausgetragenen Konflikten, so ist der Fortschritt.

  • Wie zu erwarten,. Erinnert sehr an das Auftreten der K-Gruppen in der Friedensbewegung der 80er. Wer es damals wagte, auch die Sowjets oder andere sozialistische Satelliten zu kritisieren, konnte sich auf den geballten Kaderkrawall gefasst machen. So wie jetzt mit Sahra‘s Putinknechten. Die sind einfach alle immer noch nicht wirklich fähig zum demokratischen Dialog.

    • @vieldenker:

      Das war vor ihrer Zeit, oder? Die Sowjets und andere Kommunisten zu kritisieren war vollkommen opportun.



      Letztendlich leben wir zwar in einer Zeit, in der die Debatte immer noch sehr einseitig geführt wird, aber die Erkenntnis, dass ein primär militärischer Lösungsansatz falsch war, setzt sich langsam durch. Auch wenn das nicht jedem passt gehört das zu einem demokratischen Dialog. Natürlich würde ich mir auch mehr Kritik an Putin von der Friedensbewegung wünschen, aber letztendlich übernehmen den Part ja sonst zum Glück viele andere. Waffen werden weder im nahen Osten noch in der Ukraine nicht zu einem nachhaltigen Frieden führen - das mag aus ideologischer Sicht eine frustrierende Erkenntnis sein, aber nur weil die andere Seite böse ist bringen Waffen kein Frieden. Leider gehören im Leben Kompromisse dazu.

  • Tja, wenn es nicht Pro-russisch ist und anti-USA, dann zeigen die „Friedensbewegten“ ihr wahres Gesicht.

    Es geht um den tief verwurzelten Hass auf die USA, es geht nicht um Frieden.

    Russland darf morden, in Syrien, in der Ukraine, in Tschetschenien usw. Ungestraft. Was das mit Friedensbewegung zu tun hat muss mir mal jemand erklären, bitte.

    • @Gnutellabrot Merz:

      "Es geht um den tief verwurzelten Hass auf die USA, es geht nicht um Frieden."

      Auch wenn ich mir mehr Kritik an Putin wünschen würde von Seiten der Friedensbewegung kenne ich keine bekannten Stimmen, die das Morden von Russland in erwähnten Gebiete unterstützen. Und eine kritische Einstellung gegenüber Amerika ist druchaus angebracht. Teilweise überschneiden sich unsere Ziele mit Washington teilweise nicht. Haben Sie sich eigentlich Mal damit befasst wieviele Tote der Krieg gegen den Terror inkl Irak gekostet hat? Da haben Sie vermutlich geschwiegen, wenn ich mir Ihre heutigen Kommentare anschaue, oder?



      Ich finde man sollte Gewalt immer kritisch betrachten, auch wenn eine gute Intention dahinter steckt.

      • @Alexander Schulz:

        "...kenne ich keine bekannten Stimmen, die das Morden von Russland in erwähnten Gebiete unterstützen."



        Nein, das nicht.



        Man redet halt einfach nicht drüber.



        So geht's auch.