Profil-Einstellungen
Hier könnten Ihre Kommentare stehen
Herzlich willkommen.
Auch Sie haben eine Stimme und auch die soll gehört und gelesen werden.
Hier werden alle Kommentare gesammelt, die Sie verfassen. Außerdem können Sie Kontaktmöglichkeiten hinterlegen und sich präsentieren.
Wir freuen uns, wenn Sie die taz.kommune mit Ihren klugen Gedanken bereichern.
Viel Freude beim Lesen & Schreiben.
meine Kommentare
07.05.2023 , 11:35 Uhr
Das ist vorbei, dafür hat er als Wirtschaftsminister zu große Inkompetenz offenbart.
Eventuell lassen ihn die Konkurrenten gerade deswegen nach Belieben gewähren - damit er ins offene Messer läuft. Gut für Scholz und Merz, schlecht für Deutschland.
Habeck ist aber nicht der Kopf der Energiewende, sondern nur der Verkäufer.
zum Beitrag09.12.2022 , 14:47 Uhr
Wenn Politiker irgendetwas Heikles oder Unpopuläres durchdrücken möchten, brauchen sie vor der Öffentlichkeit einen großen Aufhänger. Meistens ist es der Schutz vor irgendeiner großen Bedrohung oder Gefahr, was verständlicherweise in der breiten Öffentlichkeit Anklang findet.
Faeser möchte gerne eine Beweislastumkehr einführen, um vermeintlich verfassungsfeindliche, staatsfeindliche und extremistische Beamte oder Angestellte leichter aus dem öffentlichen Dienst entfernen zu können. Der Beschuldigte muss dann seine Unschuld beweisen, nicht wie bisher der Staat dem Beschuldigten die Schuld. Das sei häufig zu kompliziert, wie Faeser sagt. Diese große Razzia ist der willkommene Aufhänger dafür. Inwiefern der Staat dann die Macht hat, jeden Gegenbeweis vom Tisch zu wischen, kann sich jeder denken. Die Vorlage des Gegenbeweises wird ein erfolgloses und damit sinnloses Unterfangen bleiben. Im Prinzip wäre die Beweislastumkehr der Einstieg in die staatliche Willkür. Und staatliche Willkür ist ein Merkmal jener politischen Systeme, von denen sich Demokratien so gerne abheben. Zudem hängt es häufig von politischen Großwetterlagen und Interessen ab, wer gerade so als Staatsfeind und Extremist zu betrachten ist. Wer heute noch jubelnd zustimmt, kann in wenigen Jahren selber ins Visier geraten, wenn sich die politische Interessenlage geändert hat und er plötzlich zum Störfaktor wird. Dann steht jeder schutz- und hilflos da.
Das Kennzeichen von Demokratien war immer auch der Schutz des Einzelnen vor einem übermächtigen Staat. Ich kann daher vor solchen Dingen wie Beweislastumkehr nur warnen. Wenn man bedenkt, dass vieles in der Politik nach der Salami-Taktik erfolgt, kann das der langsame Einstieg in einen neuen Totalitarismus werden.
zum Beitrag25.10.2022 , 19:33 Uhr
Es gibt keine amerikanischen Kriegsverbrechen, auch wenn tatsächlich welche begangen werden. Es sind reine Machtfragen und niemals wird irgendein deutscher Ampel- oder Unionspolitiker die Amerikaner irgendwelcher Kriegsverbrechen bezichtigen.
zum Beitrag25.10.2022 , 19:26 Uhr
Nein, das ist nicht strafbar. Was ein Kriegsverbrechen ist oder nicht ist, wird nach politischer Interessenlage bestimmt. Danach richtet sich die Staatsanwaltschaft aus.
zum Beitrag25.10.2022 , 19:22 Uhr
Man muss sich fragen ,welche Absicht dahinter steckt, bestimmte Ansichten zu Kriegsgeschehen zu bestrafen und bestimmte Sichtweisen gesetzlich abzusichern.
Letztendlich schiebt man mit so einem Gesetz jeglicher Recherche und Forschung von Journalisten und Historikern einen Riegel vor. Die stärkste politische Macht definiert, Ereignis xy sei ein Kriegsverbrechen. Wer dann den Gegenbeweis erbringen möchte, hat schon die Staatsanwaltschaft am Hals. Das darf nicht sein.
Vermutlich würde heutzutage die Brutkastenlüge und die Täuschung über Saddams Massenvernichtungswaffen gar nicht mehr auffliegen, weil die recherchierenden Journalisten längst auf der Anklagebank säßen.
zum Beitrag09.10.2022 , 21:59 Uhr
"Von diesem Aufbegehren der Zivilgesellschaft gegen die Erfolge der Rechten war am Samstag kaum noch etwas zu spüren."
Ich glaube, die hohen Teilnehmerzahlen von 2018 basierten auf politisch organisierten Gegendemos, wo die Teilnehmer regelrecht heran gekarrt worden sind. Da waren viele Leute aus Verbänden, Gewerkschaften, NGOs, Stiftungen etc. dabei. Sowas wird heute Zivilgesellschaft genannt. Der Politik war es nach Chemnitz wichtig, auf der Straße eine Machtdemonstration aufzufahren, weil die AfD im Spätsommer 2018 in Umfragen bundesweit bei 18% stand und der Vorfall in Chemnitz (erneute Tötung eines Deutschen durch einen Asylbewerber) der Partei weiter Auftrieb zu geben drohte. Wenn dann mal nicht dieser organisierte politische Druck dahinter steht, sehen die Teilnehmerzahlen eben bescheidener bzw. realistischer aus. Man hat sich da 2018 auch von der Selbstinszenierung blenden lassen. Wer unter dem Slogan #wirsindmehr aufläuft, muss nun mal riesige Menschenmengen aufbieten. Diese wurden bestellt und geliefert.
zum Beitrag26.08.2022 , 18:36 Uhr
Mit dem Vorwurf, Rechte könnten irgendetwas für ihre Zwecke mißbrauchen, lässt sich mittlerweile jede Kritik an aktueller Politik und den herrschenden Verhältnissen diskreditieren. Für die Regierenden ein äußerst bequemer und nützlicher Mechanismus ("Wer sich beschwert, ist rechts, also Klappe halten und ruhig bleiben").
Wenn ein sauteurer Staatsapparat in der viertgrößten Volkswirtschaft der Welt nicht mehr für ausreichend Energie sorgen kann bzw. will, ist "Systemkritik" eine Selbstverständlichkeit. Denn dann stimmt irgendwas nicht mehr mit dem System.
Zu den Grundaufgaben eines Systems gehört die Aufrechterhaltung der Rechtsordnung, der Infrastruktur und der Energieversorgung. Das ist der Mindeststandard. Ansonsten kann eine Zivilisation in die Barbarei zurückfallen (z.B. Plünderungen).
zum Beitrag22.04.2022 , 14:06 Uhr
Ein Hauptproblem vieler Großstädte ist, dass es zu wenig Tiefgaragen in Wohnvierteln gibt. In Anbetracht der vielen alten und hässlichen Mehrfamilienhäuser der Nachkriegszeit wären komplette Neubauten und Modernisierungen ganzer Stadtviertel mal angesagt. Bewohner solange in Container umquartieren, altes Wohnhaus abreißen, neues mit Tiefgarage (und Fahrstuhl) bauen und dann alle wieder einziehen. Kann man nicht in jedem Viertel machen, aber in einigen dann schon. Würde viele Blechlawinen auf Parkstreifen und damit den Dichtestress im städtischen Raum deutlich reduzieren.
zum Beitrag15.03.2022 , 11:56 Uhr
Ich finde es mittlerweile völlig übertrieben, wegen Omikron solche drastischen Maßnahmen zu veranstalten. Auch wundert mich, dass nach zwei Jahren immer noch keine Covid-Medikamente auf dem Markt sind, es aber etliche Impfstoffe gibt. Wenn jemand erkrankt, nimmt er einfach die Medikamente und kuriert sich 14 Tage zuhause aus. So ist es bei Erkältung und Grippe und so muss es auch bei Covid laufen. Dann hat sich das durch Durchseuchung normalsiert.
zum Beitrag10.02.2022 , 14:34 Uhr
"Die größte Wachstumsbremse in Ostdeutschland ist nicht wie früher oft das fehlende Kapital, sondern die fehlenden Mitarbeiter."
Als ob die Arbeitslosenquote in Ostdeutschland am niedrigsten liegt. Schön, dass die SPD diesen Leuten zu verstehen gibt, dass sie überflüssig sind und nur noch verwaltet werden können. Erstaunlich finde ich auch immer die Erzählung vom Fachkräftemangel bei über zwei Millionen Arbeitslosen und einer Menge geringfügig Beschäftigter. Entweder lernen und studieren zuviele Leute das Falsche oder es stimmt irgendetwas anderes nicht.
zum Beitrag08.02.2022 , 11:36 Uhr
Ein schwarzer Tag für Deutschland und Europa. Es geht nicht speziell um Russland, die Ukraine oder die Pipeline, sondern um folgende allgemeine Erkenntnis: Wenn es hart auf hart kommt, haben in Deutschland und in Europa immer noch die Amerikaner das Sagen. Der subalterne Status des Bundeskanzlers gegenüber dem US-Präsidenten wurde selten sichtbarer als auf dieser Pressekonferenz von Biden und Scholz. Ich empfand das als eine demütigende Vorführung. Auf keinen Fall war das ein Treffen auf Augenhöhe und auf keinen Fall kommt Scholz mit erhobenem Haupt aus Washington zurück. Der Bundeskanzler ist auf der Weltbühne zurecht gestutzt worden. Scholz kam nach Washington wie ein aufmüpfiger Bengel, dem mal die Leviten gelesen werden mussten und der sich nach erfolgter Standpauke hinter verschlossenen Türen wieder brav und einsichtig zeigte.
Es wäre klüger gewesen, wenn Scholz sich vorher mit Putin getroffen und beide öffentlich eine Erklärung zur Wahrung der territorialen Integrität der Ukraine abgegeben hätten. Damit hätte man das ganze US-amerikanische Säbelrasseln ins Leere laufen lassen. Gleichzeitig hätte man gezeigt, dass die Europäer Herren über ihre eigenen Angelegenheiten sind. Das wäre die wichtigste Botschaft gewesen und hätte Europa in der Welt Respekt verschafft. So gilt Washington in Europa weiter als die wahre Ordnungsmacht: "Seht her, liebe Welt, die Europäer kann man nicht alleine lassen. Wenn wir Amerikaner auf dem Kontinent nicht wären, dann gibt's wieder Krieg".
zum Beitrag27.09.2021 , 14:08 Uhr
"(...) die humane Linie Merkels bei der Aufnahme der Kriegsflüchtlinge unterstützt hat".
Solche Sentimentalitäten gibt es in Spitzenpolitik nicht. Mit der Flüchtlingsaufnahme wollte die Bundesregierung den Druck von Griechenland und Italien nehmen (Laschet hatte das mal vor Jahren in einer Talkshow offenbart) und das Schengen-Abkommen nicht gefährden. Es war nie gedacht, dass die ganzen Flüchtlinge in Deutschalnd bleiben. Vielmehr sollten sie von hier aus in die restlichen EU-Staaten verteilt werden. Das ging bekanntlich schief. Das große Narrativ der Humanität gibt vielen die Möglichkeit, dieses Scheitern und die wahren Beweggründe zu übertünchen. In Wirklichkeit hatte die ganze Bundesregierung zwischen 2011 und 2015 vor der Flüchtlingsproblematik den Kopf in den Sand gesteckt.
zum Beitrag27.09.2021 , 13:45 Uhr
Gemessen an 2017 ein Erfolg, gemessen an den letzten zwei Jahren ein Mißerfolg. Die Grünen pendelten ab 2019 stets zwischen 20 und 24%, teilweise gab es Ausschläge bis 27%. Dieser Höhenflug ermöglichte es erst, eine Spitzenkanditatin für das Kanzleramt aufzustellen.
Am Ende grinste sich Scholz vom abgeschlagenen dritten Platz nach vorne. Der guten Werbekampagne der SPD, Annalenas Selbstüberschätzung und Laschets Unvermögen, sich von Übermutter Merkel abzukoppeln, sei Dank.
zum Beitrag02.08.2021 , 14:45 Uhr
Die Zeiten sind vorbei. Heute herrschen Null- und Negativzinsen und frisches Geld aus der Druckerpresse. Das wird auch noch lange so bleiben.
zum Beitrag02.08.2021 , 12:47 Uhr
"Die frühen 2000er Jahre waren die Ära der MTV-Realityshows."
Ja, und damit begann auch der Abstieg des Musikfernsehens. Es war auch gleichzeitig das Eingeständnis, dass Musik allein nicht mehr interessant genug war, um damit einen kompletten Programmplan auszufüllen. Die Trends der 90er - Alternative, Techno und Rap - hatten schwere Verwüstungen angerichtet, was damals niemand so richtig warnehmen wollte. Zur Jahrtausendwende schlug das auch in der Gestaltung des Musikfernesehens durch.
Mittlerweile ist Pop völlig tot, alle Genres in ihren eigenen Klischees erstarrt. Erfolgreich übrig geblieben ist auf Youtube die Schiene für die ganz Doofen: Gangsta-Geprolle und Twerking.
zum Beitrag09.07.2021 , 23:27 Uhr
Dürresommer gibt es immer mal wieder, aber auch das Gegenteil. Die letzten Tage hat es in meiner Gegend überwiegend geregnet, heute sogar besonders viel. 2018 war es extrem trocken und heiß, aber die drei Sommer danach im Vergleich dazu kühler und wechselhafter.
zum Beitrag04.07.2021 , 20:40 Uhr
"Für Baerbock ist diese Kandidatur zu früh gekommen, sie ist zu jung, zu unerfahren und politisch zu unreif."
Baerbock ist 40 und nicht 32, wie Sebastian Kurz bei Amtsantritt. Ganz so jung ist sie nun auch nicht mehr. Ihr Hauptproblem ist auch nicht ihr vermeintlich zu junges Alter oder ihre Unerfahrenheit, sondern ihre mangelnde Kompetenz. Vom Intellekt her ist sie oberer Durchschnitt und eine Studienabbrecherin bzw. -wechslerin unter Millionen. Sie ist nichts Besonderes. Wieso sollte sie eine gute Kanzlerin sein? Dafür gibt es keine Grundlage, die solche Einschätzungen rechtfertigen. Sie ist keine gute Kandidatin, also wird sie auch keine gute Kanzlerin sein.
Habeck hat zwar eine wesentlich solidere Uni-Karriere und immerhin mal ein Landesministerium geführt, aber auch er ist bei einigen Themen inhaltlich stark ins Schwimmen geraten. Im Gegensatz zu Baerbock ist er zwar klar der klügere Kopf, aber auch er wäre im Kanzleramt völlig überfordert.
Ein weiteres Problem der Grünen ist ihre Selbstüberschätzung. Sie haben gedacht, es reiche aus, zwei telegene neue Parteichefs zu wählen, die in den Medien gut ankommen und der populärere von beiden würde dann das Kanzleramt im Sturm übernehmen. Die Rekordergebnisse der letzten Jahre haben den Übermut noch verstärkt. Dazu gesellt sich noch der große mediale Rückhalt. Aber das allein reicht dann doch nicht aus, wenn es bei den Kandidaten an bestimmter Substanz mangelt.
Wer mal schaut, was alle Bundeskanzler vor ihrer Kanzlerschaft gemacht haben, wird feststellen, dass die Mehrheit von ihnen Ministerpräsidenten waren: Schröder, Kohl, Schmidt, Brandt, Kiesinger. Erhard und Merkel waren langjährige Bundesminister und Adenauer Oberbürgermeister.
Die Grünen haben sich das zu leicht vorgestellt. Der Weg ins Kanzleramt ist lang und die Wähler vergeben dieses Amt nicht leichtfertig.
Die Konkurrenz stellt zwei ausgebuffte Profis auf. In das obige Muster passen Laschet und Scholz gut rein.
zum Beitrag23.06.2021 , 16:54 Uhr
Es ist vor allem deshalb verlogen, weil der DFB von solchen Aktionen bei Spielen gegen die Türkei oder den Iran absehen würde. Bei der WM in Katar werden wir davon auch nichts sehen.
Mit Ungarn hingegen kann man's machen, weil Orban ein leichter Buhmann ist. Ihn zu kritisieren ist billig: Man riskiert nichts. Gratismus.
zum Beitrag15.06.2021 , 09:34 Uhr
"die bessere energieerzeugung die methan und co2frei ist und jede menge arbeitsplätze in europa schafft ist wind und sonnenernergie ."
Der Grund, warum die Merkel-Regierung dieses Projekt gegen alle Widerstände fördert, ist die stabile Energieversorgung Deutschlands nach dem Ausstieg aus Kernkraft und Kohle. Wind und Solar allein sind leider nicht in der Lage, eine stabile und zuverlässige Energieversorgung zu gewährleisten.
Die Alternative zum russischen Gas wäre Gas aus den Golfstaaten (besonders Katar), was wiederum deren Einfluss auf Europa erhöhen würde. Oder teures Fracking-Gas aus den USA, welches erst über den Atlantik geschippert werden müsste. Vor diesem Hintergrund erscheint mit die Ostsee-Pipeline als beste Alternative.
zum Beitrag14.06.2021 , 21:35 Uhr
Vergleiche mit dem Dritten Reich sind fast immer schief. Am besten lässt man es, denn meistens geht es in die Hose. Man denke an "Jana aus Kassel".
zum Beitrag14.06.2021 , 11:35 Uhr
Habeck ist sicherlich mehr Germanist als Philosoph und tatsächlich hat er den Beruf des publizierenden Schrifstellers ein paar Jahre ausgeübt. Trotz des Kokettierens mit dem Etikett des Philosophen erscheint mir seine akademische Karriere als sehr solide und ernsthaft. Ein Aufschneider ist er nicht, aber auch kein Kanzler.
Bei Baerbock hingegen ist mehr Schein als Sein und das Kanzleramt ist einfach ein paar Nummern zu groß für sie. Da fehlt es auch intellektuell an Format. Die Grünen haben bei ihr voll auf die Wirkung der Oberfläche gesetzt und gehofft, die Strahlkraft würde die mangelnde Substanz verdecken. Diese tritt jetzt offen zutage, je mehr sie reden muss. Bei ihr wirkt alles eher wie auswendig gelernt und aufgesagt, nie wie tief verinnerlicht.
Schwer vorstellbar auch, dass Baerbock im Ausland ernsgenommen werden wird, besonders nicht von Putin, Erdogan, Xi, den Mullahs und den Saudis. Man muss nur an von der Leyen und Erdogan denken. Und vdL ist eine gestandene Politikerin mit langjähriger Ministererfahrung und in dieser Hinsicht zweifellos eine Respektsperson.
Auf internationalem Parkett herrscht aber ein rauer Wind und der Terminkalender führt einen in Weltregionen, deren politische Vertreter sich nicht von einem empörten "How dare you!" beeindrucken lassen.
Über Helmut Kohl hieß es, dass er auf viele ausländische Staatschefs schon allein aufgrund seiner Körpergröße (1,92) bzw. -masse beeindruckend wirkte und bereits dadurch eine gewisse Autorität ausstrahlte.
Solche archaischen Dinge spielen immer eine Rolle und fallen umso stärker ins Gewicht, je weiter man sich außerhalb des Westens in ganzen anderen Werte- und Normenkreisen bewegt.
zum Beitrag14.06.2021 , 10:47 Uhr
Bei diesem Thema ist es wichtig, wie es die ganze Welt sieht. Und da sehe ich diesen Schwerpunkt momentan nur im Westen. Und es fällt mir schwer zu glauben, dass andere Weltregionen dieser Thematik in Zukunft ähnliche Prioritäten einräumen werden.
Altmaier erzählte ja letzten Herbst bei Maischberger gegenüber Luisa Neubauer von einem Treffen mit einem Minister Indonesiens, der ihn bezüglich der Klima-Thematik abblitzen ließ. Man hätte eine Menge an fossililen Brennstoffen und die gedenke man auch weiterhin zur Energiegewinnung zu gebrauchen.
zum Beitrag11.06.2021 , 11:55 Uhr
"Diversity" bezieht sich doch nur auf Oberflächlichkeiten. Republikaner und Demokraten unterscheiden sich nur in Geschmacksnuancen, die großen Linien der US-amerikanischen Politik, besonders der Außenpolitik, werden auch beim Regierungswechsel beibehalten. Wer es in die amerikanische Spitzenpolitik schafft, muss nach gewissen Regeln spielen und die Interessen von verschiedenen mächtigen Gruppen vertreten. Der Wahlkampf 2020 hat beide Parteien 14 Milliarden Dollar gekostet. Die Spender dieser Gelder haben also Investitionen getätigt, für die sie gewisse Gegenleistungen erwarten.
Man muss sich nur mal die konstante Linie der US-Außenpolitik der letzten 40 Jahre anschauen. Die Grundlinien wurden zur Reagan-Zeit entworfen und das Programm dann von Bush I bis Obama konsequent durchgezogen. Lest Brzezinski und Friedman.
zum Beitrag11.06.2021 , 10:28 Uhr
Ich glaube übrigens nicht, dass Naidoo ein Rassist ist. So, wie ich es mitbekommen habe, ist sein thematischer Punkt die Bundesrepublik als souveräner Staat und die Nachwirkungen des Besatzungsstatutes durch die Westalliierten bzw. USA. In diesem Punkt trifft er sich mit Reichsbürgern und anderen Rechtsextremisten. Ein Punkt übrigens, der auch für manche ältere Linke aus Zeiten der Bonner Republik anschlussfähig ist. Man denke an die Wandlungen von Elsässer oder gar Horst Mahler. "Raus aus der Nato" und "Blockfreies Europa" waren in den 80ern auch mal Standpunkte der Grünen.
zum Beitrag11.06.2021 , 10:06 Uhr
Nena ist nicht plötzlich abgedriftet, sondern sie stand immer schon in der Waldorf-/Esotherik-Ecke. Das ist schon seit Jahrzehnten klar und hatte bislang niemanden großartig gestört. Übrigens gehörte diese Ecke auch von Anfang an zum Basis-Mileu der grünen Wählerschaft.
zum Beitrag25.05.2021 , 09:24 Uhr
Ist in so einem Fall eine Hausdurchsuchung nicht völlig unzweckmäßig, wenn es nur um diesen Post geht? Als ob Höcke irgendwelche Beute oder unterschlagene Dokumente versteckt hielte. Das hat schon ein bißchen was von Schikanierung.
zum Beitrag21.05.2021 , 13:03 Uhr
"Die Grünen enthielten sich."
Wieder mal. Wie diese Partei sich bis zur Wahl überall, wo es unangenehm werden könnte, wegzuducken versucht.
zum Beitrag07.04.2021 , 17:02 Uhr
Zu "Derrick": Es gibt in der Folge "Tod am Bahngleis" zwei Szenen, wo der Verdächtige durch eine Spielothek streift. Einmal geht er an Flippern vorbei, ein anderes Mal spielt er Air Hockey und im Hintergrund sieht man Flipper.
Es gibt auch eine Kommissar-Folge namens "Tod eines Schulmädchens", die in einer Spielothek startet. Flipperautomaten werden ausgiebig eingebendet.
zum Beitrag02.04.2021 , 11:36 Uhr
"Die Männer aus den K-Gruppen (Frauen gab es da kaum) traten betont normal auf, um ihr revolutionäres Subjekt (Objekt wäre präziser) nicht zu verschrecken – die Arbeiterklasse. Lange Haare, bunte Klamotten, Rockmusik, Drogen (...)"
Den deutschen Maoisten wird auch bewusst gewesen sein, dass Typen wie Rainer Langhans oder Fritz Teufel allein schon vom Aussehen her unter Mao im Lager gelandet wären.
zum Beitrag15.02.2021 , 16:20 Uhr
McConnel als graue Eminenz der Reps sollte mal überlegen, warum gegen zwei von Trumps republikanischen Vorgängern kein Impeachment-Verfahren eröffnet wurde, obwohl diese mit bewiesenen Kriegsanlasslügen ganze Regionen destabilisierten, was Hunderttausende das Leben kostete. Dagegen sind Trumps Taten "Peanuts". Im Gegensatz zu Trump gingen beide Bushs als Ehrenmänner, der eine mehr, der andere weniger, aber immerhin.
Ich finde das Theater um Trump teilweise überzogen. Außerdem hat ein Amtsenthebungsverfahren nach der Amtszeit schon etwas Kafkaeskes. Man beschädigt die Institution des Impeachmments auf Dauer auch mit solchen Dingen. Pelosi, AOC & Co. sollten jetzt auch mal ein paar Gänge runterschalten.
zum Beitrag09.01.2021 , 16:02 Uhr
"Die KlimaschützerInnen haben ja recht damit, dass man in einer endlichen Welt nicht unendlich wachsen kann."
Die Annahmen gehen von einem statischen System aus, in dem Innovationen in der Ressourcengewinnung und -nutzung unberücksichtigt bleiben oder über einen längeren Zeitraum nur schwer zu prognostizieren sind. Das Öl hätte uns schon mehrmals ausgehen müssen, ist aber immer noch reichlich vorhanden. 1940: noch 21 Jahre, 1960: noch 38 Jahre, 2004: noch 46 Jahre. Die Spanne wird immer weiter nach hinten verlängert. Nie kam es zum prognostizierten Ende.
zum Beitrag09.01.2021 , 15:14 Uhr
Dieser Hörner-Shamane müsste doch jetzt eigentlich angeklagt und verurteilt werden. Anscheinend hat er keine Angst und stellt sich vor jede Kamera. Bin gespannt, was der für eine Strafe kriegt. Für mich ist dieses Verhalten nicht nachvollziehbar. Der scheint nicht mehr richtig zu ticken. Hat der keine Arbeit, die er verlieren könnte? Wovon lebt der, was macht er beruflich? Hoffe auf mehr Recherche.
zum Beitrag09.01.2021 , 14:54 Uhr
Eine Frau alleine im dunklen Park, die einfach so drei fremde Männer beschimpft und beleidigt? Nach aller Lebens- und Verhaltenserfahrung finde ich die Geschichte eher unglaubwürdig. Erinnert auch etwas von Rex Kramer, dem Gefahrensucher aus "Kentucky Fried Movie".
zum Beitrag21.12.2020 , 21:05 Uhr
"Ein Demagoge reinsten Wassers ist Söder (...)".
Vor allem ist er ein schamloser Opportunist.
zum Beitrag07.06.2020 , 15:16 Uhr
"Black Lives Matter!"
Auch das von David Dorn, der während der Proteste erschossen wurde? Er ist nicht das einzige schwarze Opfer. Nur hört man über deren Ableben keine Empörung.
zum Beitrag27.04.2020 , 17:01 Uhr
„Masken waren erst unnötig, dann waren sie Virenschleudern, dann waren sie eine Höflichkeitsgeste, dann waren sie ein dringendes Gebot, und heute gibt es eine Maskenpflicht“
Dieser Zick-Zack-Kurs zeigt, dass die Bundesregierung keinen Plan hatte und nicht genau wusste, wie sie reagieren sollte. Es hatte bis Mitte März gedauert, bis sich Merkel überhaupt zu einer Entscheidung durchgerungen hatte. Danach schossen die Umfragewerte durch die Decke. Ein Großteil der Wähler scheint die Wochen und Monate zuvor völlig vergessen zu haben oder es ist ihnen egal.
zum Beitrag10.03.2020 , 20:33 Uhr
Chuck Norris war ein Action-Held des B-Movie-Genres. Seine Filme sind schlecht bis allenfalls solider Durchschnitt. Streifen wie "Missing In Action", "Invasion U.S.A.", "Delta Force II" oder "McQuade, der Wolf" haben einen gewissen rechtskonservativen 80er-Charme der Reagan-Ära, der aus heutiger Sicht ganz unterhaltsam sein kann, aber es sind einfach keine guten Filme. Man kann sie trotzdem durchaus gucken. Es gibt eigentlich nur einen wirklich herausragenden Film mit ihm: "Cusack, der Schweigsame" (OT: "Code Of Silence").
zum Beitrag09.03.2020 , 15:03 Uhr
Man darf auch nicht vergessen, dass die Bundesrepublik jetzt schon seit ca. 50 Jahren Wellen von Asylmigration erlebt hat. Mit dem 6-Tage-Krieg ging es Ende der 60er los. Spätestens ab Anfang der 80er war Asyl auch in den Medien ein Dauerthema. Über Herbert Wehner gibt es das berühmte Zitat von 1982, "entweder kriegen wir (die Bonner Parteien) das Asylproblem in den Griff, oder es werden Andere für uns tun (rechte Parteien)".
Fast 40 Jahre später muss man sagen: man hat das Problem nicht in den Griff bekommen wollen (aus opportunistischer Bequemlichkeit) und die ominösen Anderen sitzen jetzt in allen Parlamenten. Es war eine lange Entwicklung mit Ansage. Schon zu Schröders Zeiten gab es Vorschläge z.B. von Innenminister Schily, Asylzentren in Afrika und Vorderasien zu errichten, aber nichts ist passiert.
Wenn man immer nichts tut, muss man sich nicht wundern, wenn man irgendwann von den Entwicklungen überrollt wird.
zum Beitrag06.03.2020 , 19:43 Uhr
In der Tat komische Frage. Als ob jemand die letzten 15/16 Jahre auf einem anderen Stern gelebt hat. Deutscher Rap ist extrem verroht und gerade deswegen so beliebt und erfolgreich. Das Verhalten von Protagonisten wie Fler verwundert mich überhaupt nicht. Was habt ihr denn alle erwartet?
zum Beitrag01.03.2020 , 21:02 Uhr
Durch den Einmarsch von türkischen Truppen in Nordsyrien sorgt die Erdogan-Regierung dafür, dass der Frieden in Syrien noch weiter auf die lange Bank geschoben wird. In diesem Fall trägt die Türkei auch die Hauptverantwortung für weitere syrische Flüchtlingsströme.
zum Beitrag01.03.2020 , 20:45 Uhr
"Irgendwie war mir so, als ob es Erdogan vor allem darum geht, eine kurdisch dominierte Zone zu verhindern (...)"
Genau das ist der Grund für den türkischen Einmarsch in Syrien. Und natürlich hat die syrische Regierung mit ihrer Armee das Recht, die türkischen Truppen wieder zurückzudrängen.
zum Beitrag26.02.2020 , 20:22 Uhr
Die AfD hat bundesweit ca. sechs Millionen Wähler. Sind das alles Wutbürger? Wann ist man eigentlich ein Wutbürger? Waren die Grünen und ihre Wähler vor 40 Jahren nicht auch Wutbürger im Rahmen der damaligen gesellschaftlichen und politischen Verhältnisse?
Die AfD ist auf jeden Fall ein Produkt der Bundespolitik der letzten zehn Jahre. Sie ist ein Kind der Merkel- und Groko-Ära bzw. den damit verbundenen politischen Entscheidungen und wäre unter normalen Umständen nie so groß geworden, vor allem nicht so rasend schnell. Die Politik der etablierten Parteien hat einen größeren Anteil am Erfolg der AfD, als rechte Ideologen. Deren Wirkung wird vollkommen überschätzt. Kubitschek & Co. erreichen oder beeinflussen nicht sechs Millionen Wähler, höchstens einen kleinen Bruchteil davon. Was mich verblüfft: das fand alles in einer Phase von großer wirtschaftlicher Prosperität und hoher Beschäftigung statt, wie man sie seit den Wirtschaftswunderjahren nicht mehr erlebt hat. Normalerweise trumpfen solche Parteien bei wirtschaftlichen Krisen auf, so denkt man. Daher frage ich mich: was passiert politisch, wenn wir wieder mal in eine Rezession rutschen wie nach der Ölkrise 1973 mit Massenarbeitslosigkeit, Industrieabbau, Strukturwandel und schwachem Wachstum? Im Prinzip dauerte diese Phase bis zur Einführung von Schröders Agenda 2010, also 30 Jahre lang.
Auch wenn es hier viele nicht gerne hören: Merkel hat meiner Ansicht nach die Republik in eine Staatskrise geführt und die Zukunft unseres Landes ist ungewiss.
zum Beitrag24.02.2020 , 08:43 Uhr
"Eine Partei des Retro, die Ressentiment und Rassismus versprüht, holpert in diesem Hamburg nur gerade mal so ins Parlament. Die AfD am Limit."
Auf der anderen Seite sind deren Wähler äußerst zäh. Trotz Mega-Shitstorm nach Erfurt und Hanau nur geringste Verluste und das auf äußerst schwierigem Pflaster in der Hansestadt. Wie würde die Partei abschneiden, wenn sie gesellschaftlich anerkannt wäre und medialen Rückenwind wie die Grünen hätte?
Man sollte zur Sicherheit auch nochmal die absoluten Zahlen vergleichen, die ich jetzt nicht parat habe. Hat die Wählerschaft der AfD im Vergleich zu 2015 nominal abgenommen? Die Wahlbeteiligung ist ja deutlich gestiegen. Zumindest mussten FDP und besonders die CDU deutlich mehr Federn lassen. Hamburg ist politisch in vielen Dingen ein Sonderfall und nicht repräsentativ für den Rest der Republik. Die Hamburger SPD war im Prinzip immer eine rotlackierte CDU.
zum Beitrag24.02.2020 , 08:18 Uhr
"Hansestadt wird grüner"
Und Frau Barbock bald so wie Frau Fegebank, wenn sie nicht aufpasst.
zum Beitrag13.02.2020 , 20:03 Uhr
Dass Kirchen sich mit solchen Themen beschäftigen, zeigt die spirituelle Leere in diesen Organisationen auf.
zum Beitrag09.02.2020 , 16:10 Uhr
Ich würde sagen, die Sache in Thüringen zeigt, wie stark die Macht von Angela Merkel noch ist. Merkel weiß, dass die AfD das ungewollte Kind ihrer Politik ist. Von daher lag es auch in ihrem Interesse, einen extrem starken Druck aufzubauen, um das Ergebnis der Wahl rückgängig zu machen.
Fraglich ist, ob die Brandmauer nach Merkels Abgang noch hält, wenn die Karten neu gemischt werden. Letztendlich sind karriereorientierte Berufspolitiker Opportunisten und wenn sich eine Machtoption nur durch die AfD bietet, wird irgendwann einer den Pakt eingehen. Bei SPD und Linkspartei hat man das ja auch gesehen. Da herrschte auch lange ein Bannstrahl.
zum Beitrag09.02.2020 , 15:19 Uhr
"Perfide war es von der FDP, die gerade mal mit Müh und Not über die 5%-Hürde gekommen ist (...)"
Es war aber regelkonform und nur das zählt. Die Regeln sind so, wie sie sind und anhand der Regularien können die Parlamentarier machen, was sie für richtig halten. Wer den berühmten "Willen der Wähler" umgesetzt sehen will, sollte für eine Umstellung auf Direktwahl der Kandidaten durch den Bürger plädieren.
zum Beitrag09.02.2020 , 15:09 Uhr
Ich finde die Idee von Gauland nicht clever, sondern eher doof. Wenn Ramelow als einigster Kandidat antritt und dann von der AfD gewählt wird, kann er sagen, dass er die Stimmen der AfD gar nicht gebraucht hätte, was ja auch stimmt.
zum Beitrag05.02.2020 , 16:29 Uhr
Die anderen Parteien haben wohl gedacht, die AfD würde auch im dritten Wahlgang stumpf ihren Kandidaten wählen und dann kam dieser überraschende Schachzug. Damit hat wahrscheinlich bei FDP und CDU niemand gerechnet. Die Regeln sind eben so, wie sie sind. Das ist Parlamentarismus.
Na ja, ein FDP-Ministerpräsident ist zumindest mal was Neues.
zum Beitrag02.02.2020 , 12:39 Uhr
Je höher Erbschaft- und Vermögenssteuer, desto weniger Anreiz ist bei Normal- und Besserverdienern vorhanden, Vermögen überhaupt noch anzuhäufen oder sich dahingehend anzustrengen. Die sogenannten Leistungsträger der Oberklasse werden dann sowieso endgültig ins Ausland ziehen. So wie Klaus-Michael Kühne, der schon seit 1975 seinen Hauptwohnsitz in der Schweiz hat. Oder so wie Richard Gruner (gest. 2006), der Ende der 60er aus Angst vor einem kommunistischen Umsturz der 68er sein Vermögen nach Liechtenstein transferierte und dorthin zog.
Es wird vor allem zu Lasten der aufstiegsorientierten Mittelklasse gehen und die Kapitalflucht und den Wegzug in Steueroasen noch verstärken.
zum Beitrag28.01.2020 , 18:34 Uhr
Kann auch ein opportunistisches Kalkül sein. Wenn sich jetzt herauskristallisiert, dass die Dame es bei der nächsten Wahl nicht nicht mehr auf einen aussichtsreichen Listenplatz schafft und ihre Parlamentskarriere zu Ende geht, muss sie wieder in den Polizeidienst zurück. Sie wohnt mittlerweile in Berlin, nicht mehr in Sachsen. Sowohl in Berlin als auch im Stammland Sachsen regiert Rot/Grün mit. Da ist es für die weitere Karriere im Polizeidienst sicherlich förderlich, nicht mehr Mitglied in der AfD zu sein. Natürlich macht es sich da immer gut aus der AfD ausgestiegen zu sein, weil die zu weit nach rechts abgedriftet ist.
zum Beitrag03.01.2020 , 10:08 Uhr
"Korruption und organisiertes Verbrechen durchziehen das politische System Albaniens, auch Mitglieder von Ramas Kabinett sind immer wieder in Drogengeschäfte verwickelt."
Warum kommt sowas in solchen Staaten immer wieder vor? Armut ist mir ein zu abgeschmacktes Argument. Es sind Clan-Gesellschaften, in denen ein großes Misstrauen untereinander und ein Mangel an Solidarität herrscht. Das Bewusstsein für ein übergeordnetes gesellschaftliches Miteinander ist schwach ausgeprägt. Solange sich das nicht ändert, werden in solchen Staaten immer wieder solche Verhältnisse herrschen.
zum Beitrag16.12.2019 , 18:00 Uhr
"Außerdem steigen die Löhnen nicht besonders stark an (...)"
Genau das ist u.a. ein Ziel der Anwerbung. War schon zur Gastarbeiter-Zeit während des Wirtschaftswunders so, als Vollbeschäftigung herrschte.
zum Beitrag10.12.2019 , 08:58 Uhr
Mit Arschloch-sein hat die Situation um Handtke nichts zu tun. Der Begriff ist völlig unpassend, um die Umstände zu beschreiben.
zum Beitrag02.12.2019 , 21:27 Uhr
"(...) die überwiegende Mehrheit der AFD Wähler wählt diese Partei, gerade weil sie agressiv rasistisch, antisemitisch und völkisch national ist."
Ich denke, die meisten Leute wählen die AfD, weil man in der Migrationspolitik den Bogen überspannt hat. Die SPD-Mitglieder Sarrazin und Buschkowsky hatten 2010/2012 mit ihren Bestseller-Büchern nochmal mit dem Zaunpfahl gewunken. Damals hätten Merkel und Gabriel als Vorsitzende der beiden großen Volksparteien erkennen müssen, dass man beim Thema Migration lieber auf die Bremse treten sollte. Die AfD wäre wahrscheinlich eine kleine eurokritische Partei zwischen 3% bis 5% geblieben, wenn überhaupt.
zum Beitrag18.11.2019 , 20:35 Uhr
"Das hat schon die Wahl zwischen Zigarrenmacho Gerd Schröder und Merkel gezeigt: Schröder war bei Frauen deutlich erfolgreicher als bei Männern."
Da hatte Merkel aber gerade erst ein paar Monate vorher ihre Prinz-Eisenherz-Frisur abgelegt, mit der sie wahrscheinlich niemals Kanzlerin geworden wäre. Erst ihr damals neuer und bist heute wenig veränderter Haarschnitt gab ihr das staatstragende Kanzlerinnen-Image. Außerdem vertrat Merkel damals noch ziemlich harte neoliberale Positionen, war für Atomkraft und gegen Multikulti. Das hätte ihr fast den sicher geglaubten Wahlsieg gekostet, ihr komfortabler Vorsprung (wohl hauptsächlich durch Agenda 2010-Frust) schmolz auf einen hauchdünnen Vorsprung ab. Fast ging's schief. Das muss bei ihr gesessen haben, denn danach gab's fortan nur noch rot-grüne Politik, jedes Jahr ein bißchen mehr davon.
zum Beitrag03.11.2019 , 22:52 Uhr
Dann wäre Brandts Kanzlerschaft bis 1985 gegangen. Erstmal muss man feststellen, dass der Einfluss des Bundeskanzlers auf die Weltpolitik vor 1990 sehr beschränkt war. Die alte Bundesrepublik war kein wirklich souveräner Nationalstaat und Westdeutschland hatte international nicht viel zu melden und schon gar nicht zu bestimmen. Brandts einziger Einfluss auf die Weltpolitik hätte eine Verweigerung des Nato-Doppelbeschlusses gewesen sein können. Vielleicht wäre dann die Mauer gar nicht gefallen oder eben erst viele Jahre später. Vielleicht wäre es dann gar nicht mehr zur Wiedervereinigung gekommen. Ob daraus nun eine bessere Welt geworden wäre, wage ich zu bezweifeln.
zum Beitrag03.11.2019 , 22:31 Uhr
"Doch das geht den DemonstrantInnen nicht weit genug – sie wollen ein neues politisches System und den „Sturz des Regimes“."
Saddam Hussein ist nun schon 16 Jahre nicht mehr an der Macht und trotzdem wird die aktuelle Regierung als "Regime" bezeichnet, was nicht gerade demokratisch klingt, und die Korruption blüht (wie eh und je?). Solange man nicht ehrlich ist und sich fragt, warum in einem Staat wie dem Irak oder auch Syrien keine echte Demokratie möglich ist, wird man sich immer wieder über Regime und Korruption ärgern.
Ich glaube: in solchen durch Kolonialmächte künstlich geschaffenen Staaten wie Irak und Syrien, die ethnisch und konfessionell derart zerklüftet sind, herrscht kein Vertrauen zwischen den Bevölkerungsgruppen untereinander, was Demokratie unmöglich macht und die Korruption befeuert. Daher läuft alles immer wieder auf mehr oder weniger autoritäre Zentralmächte hinaus, die diese Staatsgebilde mit Gewalt zusammenhalten.
zum Beitrag03.11.2019 , 21:39 Uhr
"(...) und stattdessen den Grünen die Stellung als ökologische Gerechtigkeitspartei streitig machen sollte."
Söder ist einer der größten Opportunisten in diesem Land. Nun macht die Union auf Öko, nicht weil sie es gut findet, sondern weil es demoskopisch opportun ist. Also wieder einem Konkurrenten ein Thema klauen, hat ja in der Merkel-Ära immer gut geklappt. Eigene Themen hat man ja nicht mehr, denn die hat man für den andauernden Machterhalt über Bord geworfen.
Die Union ist nur noch eine hohle Machtmaschine ohne eigenen Markenkern, auf deren Niedergang ich mich freue.
zum Beitrag03.11.2019 , 15:31 Uhr
„Die Auswirkungen von Umweltschädigungen erscheinen nicht nur räumlich, sondern auch zeitlich verschoben. […] Man sollte daraus die Lehre ziehen, dass es insgesamt schon viel später ist, als wir denken möchten."
Gerade im Umweltbereich hat sich in den letzten 50 Jahren viel zum Positiven verändert. Das Land ist heute viel sauberer und gesünder als damals. Ich halte auch Umweltprobleme heutzutage nicht für unserer größtes Problem, zumindest nicht in Europa.
Der Text klammert die wichtigsten Themen hingegen aus: das Abdanken des Westens als globale Ordnungsmacht, den Wandel hin zu einer multipolaren Welt mit China als ganz großem Player. Außerdem hat sich die Weltbevölkerung seit Willy Brandt nahezu verdoppelt, natürlich überwiegend außerhalb des Westens. Auch das hat Verschiebungen der Machtbalance bewirkt und den Migrationsdruck befördert. Dieser wird für drastische soziale und politische Veränderungen in den Ländern des Westens sorgen. Wir befinden uns in einem Epochenwechsel. Das 20. Jahrhundert mit seiner langen Nachkriegszeit ist endgültig vorbei und die Illusionen der späten Phase dieser Epoche (90er/2000er) vom Ende der Geschichte durch einen weltweiten Sieg der liberalen Demokratie, sind in diesem Jahrzehnt zerbrochen.
Ich finde es immer befremdlich Texte zu lesen, die unsere drängendsten Probleme lediglich in Umwelt- oder Klimaproblemen sehen und andere Dinge völlig ausklammern. Wobei man auch mal überlegen sollten, inwiefern eine Verdoppelung der Weltbevölkerung in nur 50 Jahren Einfluss auf Umwelt und Klima genommen hat.
zum Beitrag27.10.2019 , 19:03 Uhr
Taktisch gesehen wäre für die AfD eine Koalition der CDU mit der Linken am besten. Damit hätte die CDU als inhaltlich ernstzunehmende Partei endgültig abgedankt, was der AfD in Zukunft noch weitere ehemalige CDU-Wähler zukommen lassen wird.
zum Beitrag26.10.2019 , 11:26 Uhr
Ich bezweifele, dass die Zustände in Lateinamerika immer nur von Preisfragen abhängen. Das hohe Maß an Korruption, Egoismus und brutaler Rücksichtslosigkeit durchzieht mehr oder weniger fast alle Länder außerhalb des Westens (Nordamerika, Westeuropa, Australien). Und die gängige Erklärung, "alter-weisser-Mann-beutet-Dritte-Welt-aus" ist mir dann doch zu simpel. Die Probleme gehen tiefer. In diesen Ländern herrscht einerseits ein großer Mangel an Vertrauen innerhalb der Gesellschaft und andererseits eine ausufernde Clan-Wirtschaft. Beides führt immer wieder zu maßloser Korruption und Selbstbereicherung. Das verhindert oft den Ausbau vom Wohlstand für breite Schichten. Man sollte mal analysieren, woran das liegt und wie man das beheben könnte.
zum Beitrag18.10.2019 , 15:19 Uhr
Bemerke gerade: der Herr neben Lucke auf dem obigen Foto ist Konrad Adam, einer der AfD-Mitbegründer und lange Jahre Redakteur bei FAZ und Welt. So wie ich den Wiki-Artikel lese, steht nirgendwo, dass er nicht mehr Mitglied der AfD ist.
zum Beitrag17.10.2019 , 14:59 Uhr
Völlig absurd, dass Lucke rausbegleitet wurde und nicht die Störer, die nichts weiter wollten, als die Vorlesung zu sabotieren. Genau das ist ihnen gelungen. Für den AStA sollte das von Seiten der Universitätsleitung Konsequenzen haben. Es kann nicht sein, dass die Leitung sich sowas bieten und ihren eigenen Professor hängen lässt. Das hatte nichts mehr mit Dialog, sondern nur noch mit Stunkmachen zu tun. Diese Leute werden Lucke erst zufrieden lassen, wenn er das Handtuch wirft. Genau das wollen sie.
Und was qualifiziert eigentlich diese "Omas gegen Rechts" dazu, Statements abzugeben, wer wem in der Vorlesung was glauben soll? Ich bezweifele, dass die meisten von denen irgendwelche Kenntnisse von makroökonomischen Sachzusammenhängen haben. Ein sehr lächerlicher Verbund ist das.
zum Beitrag08.10.2019 , 20:21 Uhr
Leider lässt der Text einige interessante Trump-Zitate aus:
"(...) es ist an der Zeit für uns, aus diesen lächerlichen endlosen Kriegen - viele davon auf völkischer Ebene - auszusteigen. Wir werden kämpfen, wo es zu unserem Vorteil ist und wir kämpfen nur, um zu gewinnen. Die Türkei, Europa, Syrien, Iran, Irak, Russland und die Kurden werden das jetzt tun müssen..."
Ich finde, das ist eine klare und ehrliche Aussage, die auch das anspricht, was viele Leute in Deutschland über Jahrzehnte an den USA kritisiert haben: ein Weltpolizist, der sich überall einmischt und in endlose und vor allem sinnlose Kriege verstrickt. Trump zieht sich von der Politik des militärischen Chaos im Nahen Osten zurück, das seine Vorgänger angerichtet hatten. Ich begrüße das ausdrücklich.
„Falls die Türkei irgendetwas unternimmt, was ich, in meiner großen und unerreichten Weisheit, für tabu erachte, werde ich die Wirtschaft der Türkei vollständig zerstören und auslöschen“.
Eine Botschaft an Erdogan in Erdogans ureigener Rhetorik. Ich glaube, dass diese Formulierung kein Zufall war, auch wenn sie von Trump kommt. Sie scheint bewusst im Erdogan-Stil formuliert worden zu sein. Denn so würde auch ein Trump nie mit Macron, Merkel oder Putin sprechen.
zum Beitrag24.09.2019 , 19:40 Uhr
"Dass er einen schwarzen Vater hatte, hat ihm seine alleinerziehende Mutter erst sehr spät offenbart."
Dieser Satz sorgt für Stirnrunzeln, weil man das ab einem gewissen Alter von selbst sieht. Ich meine, schon als Grundschüler müsste das einem bewusst werden. Es wäre interessant gewesen, welches Alter hier mit "erst sehr spät" gemeint ist, wenn der Sohn heute schon 37 ist.
Aus meiner persönlichen Erfahrung gewinne ich den Eindruck, dass der Status "alleinerziehend" von Müttern aus afro-deutschen Beziehungen eher die Regel als die Ausnahme ist. Warum das so ist, wäre auch mal ein Artikel wert.
zum Beitrag24.09.2019 , 16:33 Uhr
Ausgerechnet die Barbock mit ihrem "Kobold" (gleich 2x) in der Batterie? Oder wenn sie meint, das Netz sei der Speicher?
Habeck und Baerbock sind eher hübsche Verpackung und Projektionsfläche von grünen Hoffnungen und Sehnsüchten, aber Substanz sehe ich bei denen nicht als Primärqualität.
Habecks Fehler war auch nicht, dass er etwas nicht weiß. Kein Mensch, auch kein Politiker, kann alles wissen. Man denke nur an Gauland letztes Jahr im Sommerinterview. Ungeschickt war, dass er die Pendlerpauschale völlig falsch verstanden hatte.
zum Beitrag24.09.2019 , 14:11 Uhr
"(...) und vorwiegend gut bezahlte Dienstleistungsberufe ausüben"
Elegant ausgedrückt, oder besser gesagt: verschleiernd. Mit diesen "Dienstleistungsberufen" sind vor allem Berufe aus dem öffentlichen Dienst gemeint.Also da, wo Geld nicht erwirtschaftet, sondern per Budget zugeteilt wird. Kein Wunder, dass in diesem Milieu so viele für höhere Steuern sind, schließlich lebt man ja davon. Grün gewählt wird vor allem da, wo man vor dem harten Wettbewerb des freien Marktes wohlig abgeschirmt ist. Da wo Mehrwert schaffende Arbeit angesagt ist, ist von grünen Wählern meistens nicht viel zu sehen. Handwerker, Kaufleute, Techniker, Unternehmer, Arbeiter - alle wenig grün bis oftmals gar nicht.
zum Beitrag10.09.2019 , 20:13 Uhr
"Privat-Pkws fehlt im urbanen Raum die Daseinsberechtigung."
Es gibt in den Zentren deutscher Großstädte mittlerweile ein Publikum, das in pulsierenden Millionenstädten die Idylle eines geruhsamen Dorflebens haben will. Sowas ist wie die Quadratur des Kreises. Großstädte sind im Vergleich zum Dorf lauter, dreckiger und gefährlicher. Es ist teurer, hektischer und immer herrscht ein nerviger Dichtestress. S-Bahn-Schienen machen Krach, Busse nerven und Autos verstopfen Straßen und Bürgersteige, auf denen gehetzte Leute rumlaufen. Großstädte sind Ballungsgebiete. Ballung heisst viel Stress und wenig Platz. Wer in geruhsamer Idylle Radfahren will wie einst Hans Peter Korff als Onkel Heini, wer Platz und Raum sucht, der muss Berlin-Mitte aufgeben und nach Uhlenbusch ziehen.
Urbanität bedeutet in erster Linie Auto, Bus, U- und S-Bahn - Motorisierung. Und natürlich viel Beton und wenig Grün. Urbanität bedeutet nicht in erster Linie Radfahren. Das Fahrrad ist eigentlich ein Vehikel des ländlichen Raums, welches nicht in die moderne Großstadt passt. Mit dem Fahrrad fährt man durchs Dorf, über Fahrradwege neben Landstraßen, über Feldwege und auf Deichen.
Das Hintergrundrauschen des Großstadtlebens besteht aus den Schienengeräuschen der S-Bahn, Autohupen und Motorengebrumme. Das Hintergrundrauschen der Landidylle besteht aus Vogelgezwitscher, Grillenzirpen, dem Surren der Fahrradgangschaltung und den Abrollgeräuschen der Reifen. Das Fahrrad ist auch ein Vehikel des Frühlings und des Sommers, nicht des Herbstes und des Winters.
Das Fahrrad passt nicht in die Mega-Metropole. Großstädte sind einfach nicht die artgerechte Umgebung dafür.
zum Beitrag10.09.2019 , 19:29 Uhr
"Als 2018 für den Spielfilm „Alles Geld der Welt“ nachgedreht werden musste, bekam Michelle Williams 1.000 Dollar, während ihr Kollege Marc Wahlberg 1,5 Millionen kassieren durfte."
Ich habe noch nie von Michelle Williams gehört, aber Marc Wahlberg kenne ich. So geht es wahrscheinlich zig Millionen Zuschauern auf der Welt und das erklärt den Gagen-Unterschied. Kein Mensch kauft eine Kinokarte nur weil Michelle Williams im Cast ist. Bei Wahlberg sieht das ganz anders aus. Das ist jemand, der alleine wegen seines Namens die Leute dazu bewegt, sich einen Film anzugucken.
"Williams arbeitet seit ihrem 12. Lebensjahr als Schauspielerin und hat bisher vier Oscar-Nominierungen – allein mit Erfahrung und Erfolg lässt sich der gravierende Lohnunterschied also nicht erklären."
Eine Oscar-Nominierung ist wie eine Olympia-Teilnahme. Ohne Medaille hat man nur Blech gewonnen, wovon man sich nichts kaufen kann. Dabei sein ist eben doch nicht alles.
Es gibt sicher kaum eine Branche, die ungleicher und auch ungerechter ist als das Showbusiness. Darüber zu jammern ist sinnlos. Erfolgreich ist, wer Kinokarten, Bild-/Tonträger, Konzerttickets und Downloads verkaufen kann. Ich sehe bei all den schwarzen Stars wie Will Smith oder Halle Barry auch keine Diskriminierung von PoCs. Wenn im Film zu wenig schwarze Frauen zu sehen sind, liegt das eben an der Qualität und Attraktivität der schwarzen Schauspielerinnen. Weil Hollywood Geld verdienen will, kann niemand in dem Business auf Kassenmagneten verzichten. Eddie Murphy stand seine Hautfarbe nie im Weg. Im Gegenteil: vor 35 Jahren, als die USA und Westeuropa noch wesentlich weißer waren als heutzutage, schaffte er den großen Durchbruch vor allem beim weißen Publikum. Zeitgleich schaffte es als Frau Whitney Houston im Pop-Business.
Ich finde diese Diskriminierung von "of Color" in Hollywood etwas arg konstruiert. Wer gut ist, setzt sich durch, auch beim weißen Publikum.
zum Beitrag06.09.2019 , 22:41 Uhr
Ich dachte zuerst, das obige Bild sei in Deutschland aufgenommen worden. Bei diesen Amerikanern muss in der Ahnenlinie mal ein Deutscher gewesen sein. Man erkennt es am Kleidungsstil und besonders an den weißen Socken in Sandalen.
Warum sind Weiße eigentlich häufig so schlecht gekleidet? Besonders die Unterschicht präsentiert sich Klammotten-mäßig oftmals würdelos.
zum Beitrag02.09.2019 , 07:36 Uhr
Die Frage ist, ob der Großteil der CDU-Wähler auf Dauer damit klar kommt, dass er ab jetzt nach jeder Wahl nicht nur Rot, sondern auch Rot-Grün und vielleicht bald auch R2G bekommt? Hat man früher nicht CDU gewählt, um Rot-Grün nicht zu bekommen? Die CDU kann nicht mehr ohne Rot bzw. Grün und vielleicht auch irgendwann nicht mehr ohne Dunkelrot regieren. CDU-Wähler haben eine längere Leitung als die Wähler anderer Parteien.
Verbiegt sich die CDU weiterhin bis zur Unkenntlichkeit, wird die AfD weiter Brocken aus der CDU rausreissen. Auch wird sich die Verteufelung der AfD irgendwann abnutzen, besonders wenn die sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse sich verschlechtern.
zum Beitrag01.09.2019 , 20:01 Uhr
Die wahren Wahlsieger sind die Grünen, weil sie in beiden Ländern jetzt mitregieren werden. Es wird zukünftig kaum eine Regierungsbildung ohne Grüne geben, egal wo. Es klingt absurd, aber die AfD ist das Beste, was den Grünen passieren konnte. Je stärker die AfD irgendwo ist, was zu Lasten von Union, SPD und Linke geht, desto eher kommen die Grünen an die Macht, auch bei schwachen Ergebnissen.
zum Beitrag21.08.2019 , 14:49 Uhr
"Die deutsche Autoindustrie setze weiterhin auf besonders klimaschädliche Autos wie SUV, sagte DUH-Geschäftsführer Jürgen Resch. „Aktuell leisten sich die deutschen Hersteller einen absurden Wettbewerb um den größten und längsten SUV.“
Weil die Kunden solche Modelle haben wollen. Der SUV wird immer beliebter, die Leute können nicht genug davon kriegen. Es ist völlig normal, dass die Industrie solche Nachfragen bedient. Von daher halte ich es auch für ausgeschlossen, dass Kleinwagen mit Elektromotor gewinnbringend zu produzieren sind. Ein Großteil der Konsumenten will groß und breit. Ist bei Flachbildfernsehern auch im Trend. Mittlerweile kommt kein Hersteller mehr am SUV vorbei. Selbst Firmen wie Maserati, Jaguar und Alfa Romeo, die man nie mit Geländewagen in Verbindung gebracht hatte, produzieren mittlerweile SUVs. Ohne SUV im Programm, kann sich heute kein Hersteller mehr auf den Markt trauen, wenn er große Stückzahlen schieben will.
www.n-tv.de/wirtsc...ticle21102967.html
rp-online.de/leben...diert_aid-33949467
zum Beitrag15.08.2019 , 08:41 Uhr
Das Fehlen der Schwarzen im Publikum ist wohl weniger auf Zeitmangel zurückzuführen, sondern darauf, dass dort einfach nicht die Bands und Künstler aufgetreten sind, auf die junge Schwarze damals abgefahren sind. Hendrix war zwar schwarz, hat aber Musik gemacht, die überwiegend Weisse angezogen hat. Die Hippie-Bewegung war zum Großteil auch eine Bewegung der weißen Mittelschicht. Diese Leute waren auf der Suche nach alternativen Lebensformen und wollten vom gesellschaftlichen Zentrum ausbrechen. Die Schwarzen wollten vom Rand her kommend eher da hinein, aber dabei in ihrem eigenen ethnischen Milieu bleiben. Also warum mit den Whities abhängen, die ganz andere Ziele haben und aus ganz anderen Milieus kommen?
Das weisse Blue Collar-Publikum konnte auch wenig mit Joan Baez und den Hippie-Studenten anfangen. Ich weiß nicht, was die 1969 gehört hatten, aber zehn Jahre später fand man solche Typen auf den großen Festivals mit Aerosmith und Ted Nugent.
zum Beitrag14.08.2019 , 20:13 Uhr
Guter Kommentar zur richtigen Zeit. Aber dieses Mal ist die Politik selber schuld, weil sie aus der Geschichte nicht lernt. Stichwort: Gastarbeiter. Als Willy Brandt Ende 1973 den Anwerbestopp durchdrückte, sagte er zur Begründung folgende Worte: "Wir müssen jetzt erstmal an unsere eigenen Leute denken". Was war passiert? Steigende Arbeitslosenzahlen und der Beginn der Ölkrise. Die 2,4 Millionen Gastarbeiter aus den Boom-Jahren der 50er- und 60er-Jahre fielen der deutschen Gesellschaft jetzt auf die Füße. Die Unqualifizierten und Ungelernten sind in solchen Situationen immer die Ersten, deren Stellen wegfallen.
Warum hat man in den Jahren seit dem Arabischen Frühling ca. zwei Millionen überwiegend ungebildete Migranten zuwandern lassen, ohne dass überhaupt klar ist, ob der Großteil in Lohn und Brot kommt? Dazu ein riesiger Haushaltsposten von mindestens 30 Milliarden (nur direkte Kosten) im Jahr für deren Versorgung. Warum pocht man darüber hinaus so vehement auf deren Familiennachzug (Hallo SPD!)? Ist doch klar, dass einem das bei der nächsten Krise um die Ohren fliegt. Schon vor vier Jahren steckten Insider aus der CDU der Presse: Die Kanzlerin fährt nur noch auf Sicht.
Wenn es jetzt wirtschaftlich so richtig ungemütlich wird, muss einer den Willy '73 machen, obwohl ich skeptisch bin, ob es dann noch was bringt. Die Probleme sind da und sie sind wesentlich massiver als vor 45 Jahren. Die Boom-Jahre seit Wirken der Agenda 2010 (ca. ab 2007) haben das bloß alles kaschiert. Vor genau 24 Monaten hieß es im BTW-Wahlkampf noch: "Deutschland geht's so gut wie nie!". Mir kam das damals schon vor wie das Pfeifen im Walde.
Verwunderlich auch, warum die Politik ausgerechnet jetzt einen Graben um den Reichstag zieht. Als ob sie etwas ahnen würde.
zum Beitrag06.08.2019 , 19:02 Uhr
Viele Ostdeutsche sind mit der Bundesrepublik nicht verheiratet wie die Westdeutschen und damit ebensowenig mit dem klassischen Parteispektrum der alten Bonner Republik (Union, SPD, FDP, Grüne). Die Wiedervereinigung war ja gar keine, sondern es gab einen Anschluss des ehemaligen DDR-Staatsgebietes an die Bundesrepublik. Im Prinzip ist die DDR bundesrepublikanisch kolonialisiert worden. Die DDR-Bürger haben die Erfahrung gemacht, dass sich auch äußerlich stabile politische Systeme in kurzer Zeit in Luft auflösen können und danach alles anders ist. Eine Vorstellung, die vielen selbstzufriedenen Westdeutschen völlig fremd und abwegig ist. Viele Westdeutsche haben sich längst ihr eigenes Ende der Geschichte geschaffen. Ein Deutschland ohne Bundesrepublik ist ebenso wenig vorstellbar wie ein Europa ohne die EU. Das Grundgesetz hat längst den Status eines heiligen Buches bekommen, in welchem die ewige Wahrheit verkündet wird und welches nie mehr geändert werden darf. Die letzte und endgültige Verfassung für alle Zeiten. Mal angenommen, die Bundesrepublik und auch die EU würde es in ein paar Jahrzehnten nicht mehr geben, wer würde damit besser klarkommen, die West- oder die Ostdeutschen? Wie realistisch ist es überhaupt, dass es nie wieder ein anderes Deutschland geben wird als die Bundesrepublik?
zum Beitrag05.08.2019 , 20:52 Uhr
Ob der Präsident von Eintracht Frankfurt ihm jetzt Stadionverbot erteilt?
zum Beitrag19.07.2019 , 20:15 Uhr
Eine größere Verachtung für das Ministerium der Verteidigung kann man als Kanzlerin nicht zeigen, indem man zweimal hintereinander eine absolut fachfremde Person zur Ministerin ernennt. So macht man die Bundeswehr zur Lachnummer. VdL hatte keine Ahnung von Militär und auch keinen Bezug dazu. Dementsprechend waren ihre Arbeitsergebnisse. Bei AKK wird es ähnlich kommen. Wer keine Ahnung hat, kann auch nichts Positives bewirken können. So verliert man als Bürger auch den Respekt vor der Politik. Merkels Stärke ist, dass ihr alles egal ist außer der eigenen Machtsicherung. Sie nimmt die Dinge so, wie sie kommen, Hauptsache sie bleibt im Chefsessel. Karriereismus und Berufspolitikertum pur.
zum Beitrag18.07.2019 , 22:57 Uhr
Der Begriff "Klimaleugner" ist Unsinn. Niemand leugnet die Existenz des Klimas. Es müsste eigentlich "Klimawandelleugner" heissen. Tatsächlich gibt es noch nicht mal so etwas. Es gibt nur Leute die meinen, die von Menschen produzierte CO2-Menge sei viel zu gering, um den Wandel des Klimas zu beeinflussen. Es müsste also genauer heissen: "Leugner des Klimawandels durch menschengemachtes CO2". Aber das ist schon wieder nicht griffig genug. Der Begriff "Klimaleugner" ist populistisch und hat auch eine beabsichtigte diffamierende und diskriminierende Wirkung. In seriösen Diskussionen sollte man solche Begriffe nicht verwenden.
zum Beitrag29.06.2019 , 20:52 Uhr
Was hat Halin Dener mit Hannover oder Deutschland zu tun gehabt? Nichts. Warum soll dann ein Platz nach ihm benannt werden? Ein 15jähriger Kurde, der nur wenige Wochen oder Monate in Deutschland war und beim Aufhängen eines PKK-Plakates erschossen wurde, unter welchen Umständen auch immer. Sorry, aber der Umstand der Tötung rechtfertigt nicht das Benennen eines Platzes nach ihm, egal wie tragisch der Fall war. Ich finde die Forderung nach einem Namensplatz völlig übertrieben.
zum Beitrag19.06.2019 , 18:33 Uhr
"Die Grünen schreiben das Konzept Angela Merkels auf ihre Weise fort. Das könnte erstaunlich zukunftstauglich sein."
Das könnte für die Grünen tatsächlich taugen, aber für unser Land wäre so eine Fortsetzung nach 16 Jahren Merkel-Mehltau die schlechteste Lösung.
zum Beitrag17.06.2019 , 12:32 Uhr
Die Grünen haben einen historischen Lauf und würden im Moment bei jeder Wahl abräumen. Grund genug für die Groko doch nochmal enger zusammenzurücken und die Grüne Welle bis zur BTW in zwei Jahren auslaufen zu lassen. Merkel ist zäh und hat Sitzfleisch.
zum Beitrag17.06.2019 , 12:05 Uhr
"Die AfD zeigte sich in Görlitz von der OB-Niederlage kaum beeindruckt und lässt weiterhin ihr Spitzenpersonal für die Regierungsübernahme coachen."
Die AfD kann nur die Regierung übernehmen, wenn sie 51% hat, aber das ist völlig utopisch. In allen anderen Fällen werden sich die übrigen Parteien dann eben zur ganz großen Koalition zusammenschließen.
zum Beitrag17.06.2019 , 09:44 Uhr
Man muss sich fragen, ob der plötzliche Erfolg den beiden nicht zu Kopf steigt. Im Prinzip waren Baerbock und auch Habeck vor zwei Jahren noch Nobodies und hatten keine Erfahrung im Rampenlicht an vorderster Front, besonders wenn mal heftiger Gegenwind kommt. Die Grünen standen damals bei 6%, das nur mal zur Erinnerung. Die Frage ist: hat der Hype mit zwei Neulingen dauerhaft Substanz, wenn sich der Wind dreht? Was schnell nach oben geht, kann auch schnell wieder runterkommen, besonders in der Politik. Remember Piraten und 100%-Schulz.
zum Beitrag12.06.2019 , 22:51 Uhr
"Es kommen kaum noch Flüchtlinge nach Deutschland (...)"
Was verstehen Sie unter "kaum noch"? Die jährlichen Asylanträge liegen jedes Jahr immer noch zwischen 100.000 und 200.000. Wegen Zahlen in dieser Größenordnung hatte man Anfang der 1990er das Asylrecht verschärft.
zum Beitrag02.06.2019 , 11:55 Uhr
"(...) bis in die Spitze der Linkspartei hinein, die die Aufnahme von Flüchtlingen nur als Frischfleischversorgung für „das Kapital“ ansahen."
Das war aber der wahre Grund, den Merkel mit dem Deckmantel des Humanismus verschleiern will. Die Wirtschaft liegt der Politik schon seit Jahren in den Ohren, Arbeitskräfte aus Drittstaaten zu holen, weil Osteuropa demographisch erschöpft ist (siehe Link unten; nicht von der Überschrift irritieren lassen). Erstens als Lohndrücker, um die Begehrlichkeiten der deutschen Arbeitnehmer nach 12 Boom-Jahren und fettesten Gewinnen für die Chefetagen nicht zu groß werden zu lassen. Und zweitens zur Schließung der demographischen Lücke, wenn die geburtenstarken Jahrgänge in Rente gegangen sind. Darauf zielt das Geraune ab, man werde Merkel ob ihrer Entscheidung in 25 Jahren dankbar sein.
Ich bin da allerdings äußerst skeptisch.
www.handelsblatt.c...chen/24167416.html
zum Beitrag02.06.2019 , 11:23 Uhr
Bei den Grünen soll Baerbock das wahre Machtzentrum sein, auch wenn Habeck stärker im Vordergrund steht. Also nix mit Testosteron-getriebener Politik. Bei den Grünen traditionell eh schwierig. Es ist überwiegend eine Partei der Frauen. Fischer war eher Ausnahme als Regel. Er war auch nie ein wirklicher Grüner, sondern ein machohafter Sponti, der die Grünen nur als Karrierevehikel benutzt hat - so wie Merkel die CDU.
zum Beitrag02.06.2019 , 11:16 Uhr
Volle Zustimmung. Einige Jahre vor seinem Tod sagte Helmut Schmidt einmal: "CDU und SPD haben eigentlich in den letzten 50 Jahren immer an einem Strang gezogen".
Im Prinzip war es folgerichtig, dass dieser Prozess irgendwann in einem Groko-Kartell endet. Man muss fragen, inwieweit man Grüne und FDP mit dazuzählen kann.
Was hat sich nach den zwei großen nationalen Wahlen (BTW/EU) in den letzten 20 Monaten eigentlich geändert?Nichts.
Wir wählen uns zu Tode, aber alles bleibt gleich, alle Probleme bleiben bestehen.
Sind Wahlen, Parteien und Parlamentsdebatten nur noch Show zur Bürgerablenkung? Seehofer: "Diejenigen, die gewählt sind, haben nichts zu entscheiden und diejenigen, die etwas zu entscheiden haben, sind nicht nicht gewählt".
zum Beitrag27.05.2019 , 23:06 Uhr
Man hat 1990 die Möglichkeit verpasst, einen neuen Staat zu gründen samt neuer, gesamtdeutscher Verfassung. Weg nicht nur mit der DDR, sondern auch mit der BRD. Es gab im GG ja den entsprechenden Paragraphen dafür. So hat die BRD stattdessen die DDR einfach angeschlossen und ihr ihre Mentalität übergestülpt, im Prinzip kolonialisiert. Vielleicht war das damals auch nicht anders möglich, denn vor allem GB und FRA wünschten wohl keine Experimente und spätestens ab 1992 lag der Fokus der Bundespolitik sowieso auf der europäischen Integration und dem Euro.
Die BRD und die DDR waren beide die Nachfolgestaaten des Deutschen Reiches und ihre Hauptidentität zogen sie aus der Abgrenzung zum NS-Regime. Nach der Wiedervereinigung war dann als Hauptidentität "Europa" vorgesehen. Angereichert durch die "Bunte Republik". Aber irgendwie haut das bislang nicht richtig hin und wird es wohl auch nicht mehr. Die ex-DDR-Bürger sahen sich als Deutsche, aber nicht als Bundesrepublikaner. Das war ihnen fremd. Die westdeutschen Bundesrepublikaner wollten bzw. sollten oder durften sich nicht mehr als Deutsche sehen. Hier liegt die tiefe Ursache der Diskrepanz.
Wenn man sich mal in manchen Fragen die Spaltung zwischen West- und Osteuropa anschaut, diese schwer zu überbrückenden Differenzen, dann liegt es auch daran, dass man Osteuropa einfach das westeuropäische Konstrukt der EU übergestülpt hat. Die Osteuropäer sollen sich als "Europäer", aber nicht mehr als Polen, Tschechen, Ungarn usw. fühlen. Das ist die Gedankenwelt der westeuropäischen EU, vielleicht genauer gesagt der westdeutschen Denkweise der EU.
Lernen daraus kann man nur, wenn man akzeptiert, dass es Vereinigungen von unterschiedlich sozialisierten Kulturkreisen nur geben kann, indem beide sich ändern und so einander annähern.
In der EU hat der Westen zu seinen Konditionen versucht, den Osten einzugemeinden und einfach weiter zu leben wie zuvor.
Die Realität zeigt, dass das so nicht funktioniert.
zum Beitrag27.05.2019 , 19:34 Uhr
"Beim Stahl sind es 5% der globalen CO2-Emissionen."
Aber was macht es aus, wenn der CO2-Anteil in der Atmosphäre nur 0,04% (davon 97% durch Natur, 3% durch Mensch) beträgt? Ob China nun 5% der insgesamt 3% durch Stahlproduktion produziert oder nicht, macht sich nicht bemerkbar. Das liegt im Millibereich. Messbar, aber nicht spürbar oder wirksam.
zum Beitrag27.05.2019 , 19:26 Uhr
"Man kann auch Dagi Bee, die die Zerstörung unseres Planeten anprangert, vorwerfen, dass sie ihren 380-PS-Mercedes gut findet (...)"
Der große Erfolg der Grünen weit außerhalb ihrer Kernklientel (5%-8%) basiert eben auch auf jungen Leuten wie dieser Influencerin und ähnlichen Menschen aus der Wohlstandsblase. Aber wie nachhaltig ist das? Diese Dagi ist 24 und in einer Zeit wirtschaftlichen Wachstums groß geworden (durch Agenda 2010), das es seit dem Wirtschaftswunder 1954 bis 1967 nicht mehr gab. Begriffe wie "Jugendarbeitslosigkeit", von Mitte der 1970er ab der Ölkrise bis zum Wirken der Agenda-Reform ca. 2006/07 ein Dauerthema, ist dieser Generation nicht mehr bekannt. Stattdessen herrscht Fachkräftemangel und die Jugend kann sich die Jobs aussuchen. Wir befinden uns am Ende der fetten Jahre und das Thema Klima ist ein Luxus-Thema des Wohlfühl- und Wohlstandsbürgertums. Die abgehängten Schichten spricht das wenig an. Die Teilnehmer der Friday-Demos sind überwiegend wohlbehütete Kinder aus bürgerlichen Elternhäusern, wie diese Luisa Neubauer exemplarisch repräsentiert.
Wenn in den nächsten Jahren der wirtschaftliche Abschwung so richtig durchwirkt, harte Verteilungskämpfe um einträgliche Jobs ausbrechen und sich auch manche junge Youtuber ihren Luxusschlitten nicht mehr leisten können, werden ganz andere Themen wieder auf die Agenda kommen.
zum Beitrag17.05.2019 , 09:56 Uhr
Wieder einer weniger, ohne dass gleiche Kaliber nachwachsen. Bald sind wir mit Böhmermann, Joko & Klaas allein. Mir graut's.
zum Beitrag18.01.2019 , 19:47 Uhr
"Den Liberalen wurden die Plätze in unmittelbarer Nachbarschaft zur ganz rechts platzierten AfD zugewiesen. Dort wollte die CDU partout nicht sitzen."
Kindergarten.
zum Beitrag18.12.2018 , 20:39 Uhr
"Nämlich gilt Frankfurt als eine liberale Stadt in Deutschland."
Frankfurt wird mittlerweile von über 50% Migranten bewohnt, das heisst aber nicht, dass die Stadt liberal ist. Jahrzehntelang war Frankfurt Deutschlands kriminellste Stadt, bevor sie vor wenigen Jahren von Berlin abgelöst bzw. übertroffen wurde wurde. Was nicht für Frankfurt, sondern gegen Berlin spricht. Dort hat die Politik es nun endlich geschafft, gegenüber Kriminalität noch hilfloser zu werden als Frankfurt.
Die Böhsen Onkelz kommen aus Frankfurt und die Eintracht hatte früher mit der Adlerfront eine der berüchtigsten rechten Hooligan-Schlägerbanden in Deutschland. Frankfurt und rechte Szene sind nicht unbedingt sich ausschließende Kriterien. Campino berichtete mal, dass die Hosen auf Tour früher ihre größten Probleme in Nürnberg und Frankfurt hatten, weil die rechte Szene dort traditionell besonders stark war. Der rechteste Landesverband der CDU war übrigens der aus Hessen. Prominenteste Vertreter: Wallmann, Dregger, Kanther, Koch und Steinbach. Alexander Gauland kommt auch aus diesem Stall.
zum Beitrag16.12.2018 , 10:56 Uhr
"der Rechtsnationalismus (...) stabilisiert das herrschende neoliberale System und spaltet die Gesellschaft."
Eher das Gegenteil. Der Rechtsnationalismus steht dem Neoliberalismus im Weg, da er durch diesen eingeschränkt wird. Das neoliberale System, also die Herrschaft der internationalen Banken und Großkonzerne über die Politik, ist auf Globalisierung angewiesen, also freien Verkehr von Kapital, Gütern und Arbeitskräften. Hier kommt dem Neoliberalismus die "no borders, no nations"-Philosophie der radikalen Linken entgegen. Diese machen sich ungewollt zu Sützen, Steigbügelhaltern und Frontkämpfern des Neoliberalismus. Das Schlimmste für all die Neoliberalen ist ein Trump, eine Le Pen oder eine AfD, die Mauern errichten, Migration unterbinden, den Freihandel einschränken und die Autonomie der Nationalstaaten stärken. Deswegen werden diese Leute auch so vehement bekämpft. Sie sind schlecht für's ganz große Geschäft.
Dabei kann Protektionismus auch für diverse Entwicklungsländer durchaus sinnvoll sein, um die heimische Wirtschaft vor den Global Playern zu schützen, Stichwort "fair trade". Haben die Großkonzerne natürlich kein Interesse dran und impfen das auch jedem Sozial- oder Christdemokraten ein, der in irgendeiner Form Regierungsverantwortung hat. Irgendwelche Revoluzzer, die dieses System ausbremsen wollen, kommen in solchen Parteien gar nicht in die Entscheider-Positionen. Da wird vorher schön aussortiert.
Die Perfidie am grenzenlosen Freihandel ist ja sein gnadenloser Darwinismus und seine radikale "Winner takes it all"-Mentalität. In freier Wildbahn der entgrenzten und deregulierten Welt herrscht das Recht des Stärkeren, der den ganzen Gewinn abschöpft.
zum Beitrag18.10.2018 , 20:20 Uhr
Das ist 45 Jahre her, was Sie da beschreiben. Damals hätte auch noch kein offen Schwuler Bürgermeister oder Außenminister werden können. Die deutsche Gesellschaft ist im Laufe der Jahrzehnte gegenüber diesem Thema offener geworden. Jedoch ist das in den Gesellschaften Osteuropas oder der Dritten Welt, aus denen viele Bundesligaspieler kommen, eben nicht der Fall. Da wird Homosexualität häufig noch verteufelt und verfolgt. Ich halte Littmanns Einschätzung daher für naheliegend.
zum Beitrag11.10.2018 , 17:26 Uhr
"Der Schlüssel für eine lebendige Demokratie ist, dass Menschen das Gefühl haben, Dinge verändern zu können."
Eine Binse. Das denken sich auch die Millionen Menschen, welche die AfD wählen oder jene 25.000, die Mitglied in dieser Partei sind.
"Aber ich verweigere jedes öffentliche Gespräch mit AfD-Funktionären. Diese Leute wollen auf einem Podium nicht überzeugt werden, sie kommen als Repräsentanten einer Idee."
Welcher Politiker geht in eine Talkshow, um sich vom politischen Gegner "überzeugen" zu lassen? Habe ich bislang noch nie gesehen. Bei Maischberger, Will & Co. geht es nur darum, vor Millionen Fernsehzuschauern die Standpunkte seiner Partei zu präsentieren oder den Gegner zu entkräften.
zum Beitrag20.04.2018 , 16:23 Uhr
Sie meinen also, die Bundesbehörde gibt Fake News heraus?
zum Beitrag22.11.2017 , 19:55 Uhr
"Verantwortungslos, unmoralisch und teils sogar rechtswidrig ist es z. B. die Grenzen dicht zu machen wenn Menschen Hilfe brauchen."
Sprechen Sie darauf mal die Botschafter der reichen Golfstaaten an. Saudi-Arabien baut mit Hilfe aus Deutschland eine der modernsten Grenzschutzanlagen der Welt, damit die Flüchtlinge aus Syrien/Irak nicht in die falsche Richtung fliehen. Aber aus dem Kanzleramt heisst es immer, man könne die deutschen Grenzen nicht schützen oder gar einen Zaun um Deutschland bauen. Natürlich könnte man, aber man will nicht, weil die LKWs der Wirtschaft weiter so ungestört wie möglich rollen sollen.
http://www.tagesspiegel.de/politik/saudi-arabien-und-deutschland-der-preis-der-zusammenarbeit/12682716.html
zum Beitrag22.11.2017 , 19:27 Uhr
"In der ersten regulären Sitzungswoche im Parlament provoziert die AfD mit rechten Sprüchen."
Ich weiß nicht, was an den AfD-Einwänden jetzt spezifisch rechts war?Generell zu Gerichtsurteilen: auch Juristen sind fehlbar und in einer Demokratie muss man auch die Möglichkeit haben, Urteile zu kritisieren und Argumente dagegen vortragen zu können.
Im Bundestag geht es jetzt eben wieder kontroverser zu. Und das ist eine erfrischende Abwechslung zum ermüdenden Konsenszwang und zur Einheitsmeinung der letzten Jahre.
zum Beitrag12.11.2017 , 00:32 Uhr
Das ist kein Zufall: Joachim Steinhöfel berichtet auf seiner Facebook-Seite, dass er in den letzten zwei Monaten ca. 3.500 Abonnenten verloren hat, nachdem sie Zahl in den Jahren zuvor kontinuierlich angestiegen sei.
Es scheint jetzt der Reihe nach um zu gehen: das "Netzwerkdurchsetzungsgesetz" beginnt zu wirken.
Hat das Bundesverfassungsgericht das Gesetz eigentlich schon geprüft? Habe davon noch nichts mitbekommen.
zum Beitrag22.04.2017 , 00:54 Uhr
Das mit dem "im Chaos" ist bißchen ungenau: die NPD hatte einen eigenen Saalschutz, der ausstaffiert war wie Bereitschaftspolizisten mit Uniformen, Helmen und Knüppeln. Damit gingen sie dann auf die Gegendemonstranten los und schlugen diese nieder. Viele Bürger erinnerte das dann doch zu doll an die SA und rückten von der NPD ab. Solche Schutztruppen hat die AfD nicht und es wird von Seiten der AfD auch keine Gewalt gegen die Demonstranten ausgehen.
zum Beitrag19.02.2017 , 21:22 Uhr
Für die Bundesregierung bedeutet das alles ein Springen im Dreieck. Sie muss einerseits die deutschen Interessen im Auge behalten, andererseits darf sie in Deutschland weder den Erdogan-Anhängern zu doll vor Kopf stoßen, noch die Erdogan-Gegner verprellen. Heraus kommen dabei wie immer äußerst faule Kompromisse, die keine Probleme lösen, sondern nur verdecken und aufschieben, bevor sie nach einiger Zeit noch größer und massiver wieder zum Vorschein kommen.
Dabei gab es schon vor Jahrzehnten Stimmen wie von SPD-Politiker Martin Neuffer, der die immer offener ausgetragenen innertürkischen Konflikte auf deutschem Boden kritisierte. Vor ein paar Jahren mahnte Peter Scholl-Latour an, dass die osmanischen Träume der Türkei nie ausgeträumt waren. Da versuchte sich die deutsche Politik die türkische Demokratie unter Erdogan noch schönzureden. Heute muss jeder zur Kenntnis nehmen, dass Erdogans AKP für eine Abwendung vom republikanischen Kemalismus hin zu einer osmanisch-islamistischen Renaissance steht. Jetzt wird die schiere Größe der türkischen Community mit ihren unzähligen DITIB-Moscheen und Kulturvereinen, über die Erdogan nach Deutschland rein regiert, zum Problem.
zum Beitrag05.11.2016 , 20:14 Uhr
Bei den NSU-Morden handelt es sich um äußerst professionell ausgeführte Exekutionen am helllichten Tage in deutschen Großstädten. Besonders die Morde in dem Dortmunder Internet-Cafe und an den Polizisten in Heilbronn unter freiem Himmel waren äußerst schwierig durchzuführen. Meiner Ansicht nach gibt es nur zwei Gruppen, die solche Morde derart professionell durchziehen können: Geheimdienste oder Profi-Killer der organisierten Kriminalität. Beim Mord in Dortmund war kurz vor der Tat ein Verfassungsschützer anwesend. Wer glaubt, dass das ein Zufall war?
Böhnhardt und Mundlos waren Amateure. Wo sollen die sich dieses perfekte Tötungshandwerk angeeignet haben? Ich halte die beiden für unqualifiziert. Amateure können einmal Glück haben und davon kommen, aber nicht achtmal und das über Jahre und dabei auch noch einen bundesweiten Polizeiapparat zum Narren halten.
Wenn Geheimdienste in die Sache verwickelt waren, muss man sich die Frage stellen, welches Interesse der Staat an der Ausländerfeindlichkeit von Neo-Nazis haben kann oder ob mit dem NSU als aus dem Hut gezauberte nützliche Idioten nicht ganz andere Hintergründe verschleiert werden sollen.
zum Beitrag20.10.2016 , 11:57 Uhr
"mit einem vormals guten Bekannten über genau diese WEbsite diskutiert"
Klingt so, als ob das nun nicht mehr ein guter Bekannter von Ihnen ist. Fand der Tichy gut?
zum Beitrag15.10.2016 , 00:53 Uhr
Die Grünen sind mittlerweile so etwas wie die FDP für den Beamtenadel oder andere gut bezahlte Leute, die vom Staat leben. Man ist für Migration, um eine der letzten verbliebenen Wurzeln der Partei zu pflegen (Engagement für Dritte Welt, Antirassismus) und nach außen hin gut auszusehen, will aber privat nicht mit den Konsequenzen konfrontiert werden und schickt die Kinder zur Waldorf- oder Montessori-Schule.
Mittlerweile dient man sich immer deutlicher der CDU an, um 2017 von Mutti an Brust genommen zu werden und endlich wieder (mit-) regieren zu dürfen.
Sollen es doch Schwarz-Grün ruhig miteinander machen. Danach werden die beiden Parteien endgültig entkernt und die himmelblauen und dunkelroten Ränder des politischen Farbenspiels nochmals gestärkt worden sein.
zum Beitrag07.10.2016 , 20:38 Uhr
Leider gibt die Autorin keinen Aufschluss darüber, ob das N-Wort "Negro" oder "Nigger" war. Ich nehme an, dass es "Negro" war. Im historischen Kontext sollten Studenten das Wort "Negro" schon aushalten können. Es geht hier um wissenschaftliche Aufarbeitung von Originalquellen. Wenn da schon politisch korrekt geschwärzt oder bei Ton-Dokumenten gepiept werden soll, ist es in meinen Augen bedenklich.
Übrigens muss man in der Vergangenheit nicht allzu weit zurück gehen, um in öffentlichen Texten noch auf das N-Wort zu stoßen. Zu meiner Schulzeit in den 80er-Jahren fand man das Wort "Negro" noch im Englisch-Buch in Texten über Harlem oder auch im Erdkunde-Buch (hier "Neger"). Die Bücher stammten in der Erstauflage noch aus den 70ern. Aber schon damals haben wir darüber verlegen gegrinst, da uns klar war, dass man das N-Wort so in der Öffentlichkeit nicht mehr bringen kann. Die Lehrer haben den Begriff auch nicht mehr verbal verwendet und stattdessen "Schwarze", "Dunkelhäutige" oder "Farbige" gesagt.
zum Beitrag01.10.2016 , 14:51 Uhr
Ich würde eher sagen, dass H.G.S. das durchaus realistisch sieht. Mit welchen anderen Gruppen sollten sich die Muslime denn hier solidarisieren? Mit Sinti, Roma oder Schwarzen vielleicht?
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: über diese Gruppen wird in türkisch-arabischen Milieus nicht besonders positiv gedacht. Der Rassismus der Türken und Araber wird in linken Milieus generell gerne ausgeblendet.
zum Beitrag01.10.2016 , 14:25 Uhr
Was beschweren Sie sich über die CDU, wenn die doch linkere Politik macht, als die Linken sich je getraut hätten? Wer hat den Atomausstieg durchgezogen? Die CDU. Wer hat "no borders" realisiert? Die CDU. Wer will "no nations" weiter forcieren, damit die politische Union der EU vollendet wird? Die CDU.
Der Linken in Deutschland konnte keine bessere Partei passieren als die CDU unter der Herrschaft einer ehemaligen FDJ-Sekretärin.
zum Beitrag27.09.2016 , 21:55 Uhr
Erstmal die weiteren polizeilichen Ermittlungen abwarten, damit es nicht endet wie bei "Kein Asylat in Vorra" und ähnlichen Fällen.
zum Beitrag27.09.2016 , 19:33 Uhr
Den ersten Vorwurf finde ich banal, zumal die Aussage nicht von Tauber stammt. Viel schlimmer ist die Sache mit dem Mobbing-Leitfaden. Das ist richtig mies und bestätigt genau meinen Eindruck von ihm.
Wenn seine Schutzpatronin Merkel irgendwann mal abtritt, wird auch die große Parteikarriere von Peter Tauber vorbei sein. Alle Schläge, die er bis dahin ausgeteilt hatte, kriegt er dann doppelt und dreifach zurück. Der Anzug als Generalsekretär ist ihm zwei Nummern zu groß. Seine einzige Aufgabe ist es, Merkel von innerparteilicher Opposition abzuschirmen. Diese Opposition wird sich Tauber aber in der Post-Merkel-Ära noch vorknöpfen.
Sollte Merkel aber schon vorher wegen Tauber Probleme kriegen, wird sie ihn schneller abschießen, als sie ihn auf den hohen Posten gehievt hat.
zum Beitrag09.09.2016 , 00:02 Uhr
Die drei Mitglieder des NSU-Trios müssen kriminelle Naturtalente gewesen sein, die perfekte Verbrechen in Serie begingen. Bei all den Morden, Überfällen und Anschlägen haben sie nirgendwo Spuren hinterlassen oder sind am Tatort wirklich gesehen worden. Die schwierigsten Taten waren die in dem vollbesetzten, klitzekleinen Internet-Cafe in Dortmund und der Polizistenmord am helllichten Tag unter freiem Himmel in Heilbronn. Sorry, aber sowas kriegen nur Vollprofis hin. Wo sollen sich die NSU'ler all die Fähigkeiten dazu angeeignet haben? Wenn ich mir das Trio so anschaue, sehe ich drei Dorf-Nazis von mittlerer Intelligenz und mittlerer Bildung, keine totalen Dummköpfe, aber auch keine Genies in Irgendwas. Im Prinzip absolute Durschnitts-Typen und vor allem absolute Amateure. Nazi-sein alleine reicht noch nicht aus, um den perfekten Profikiller oder Bankräuber zu geben. Amateure haben vielleicht ein oder zweimal Glück, aber nicht ein Dutzend mal. Meiner Meinung nach waren die perfekten Morde ein paar Nummern zu groß für die Fähigkeiten der drei. Und wer sollen die Vollprofis gewesen sein, die für das Trio die Dinger durchzogen? Verfügt die Neo-Nazi-Szene über solche Kaliber? In dem Internet-Cafe in Dortmund war ja ein Geheimdienstler im Tatzeitraum vor Ort. Wirklich nur Zufall?
Oder andersrum: in welchen Milieus werden Leute ausgebildet und trainiert, um perfekte Verbrechen begehen zu können? Ist die deutsche Neo-Nazi-Szene so gut und so kompetent, um das durchziehen zu können?
zum Beitrag16.08.2016 , 20:10 Uhr
Es ist die alte deutsche Denke des Obrigkeitsstaates, welche auch bei vielen Linken vorhanden ist, zu meinen, dass man allein anhand von Gesetzen Probleme mit Identität oder Loyalität lösen könne. Das großzügige Verteilen von Staatsbürgerschaften in den letzten Jahrzehnten (auch schon vor 2000) hat sich bekanntlich als wenig integrationsfördernd erwiesen, wie wir heute nicht nur bei vielen Erdorganisten in Deutschland sehen. Auch andere dubiose Zeitgenossen sind in den Genuss der Staatsbürgerschaft mit all ihren Vorteilen und Sicherheiten gekommen, ohne wirklich in dieser Gesellschaft angekommen zu sein - weil sie es auch nicht wollen. Dazu gehören zum Beispiel etliche Mitglieder von kriminellen Familienclans oder politisch-religiöse Extremisten wie der Salafist Ibrahim Abou Nagie. Es gibt auch Fälle, wo Menschen eingebürgert werden, die kein Deutsch sprechen und die meiste Zeit ihres Aufenthaltes von staatlicher Unterstützung leben. So z.B. der Vater von AA-Sprecherin Sawsan Chebli, der seit 46 Jahren in Deutschland lebt, immer noch kein Deutsch spricht, immer noch Analphabet ist, aber seit 1993 schon eingebürgert ist. Ein Deutscher, der kein Deutsch spricht also.
Das Problem der Migration in Deutschland sind keine Staatsbürgergesetze oder Doppelpässe, sondern die Qualität und Mentalität der Zuwanderer. Deutschland sucht sich seine Zuwanderer nicht aus. Man verfährt nach dem Prinzip "Wir gucken, wer kommt, und dann schaun' 'mer mal". Praktisch kann jeder nach Deutschland kommen und bleibt auch, wenn er sich nicht ganz doof anstellt. Daher halten hier auch viele Personen Einzug, deren Welt- und Gesellschaftsbilder in direkter Konfrontation mit unseren steht, was dann maßgeblich zur Nicht-Integration beigetragen hat.
zum Beitrag06.06.2016 , 21:28 Uhr
Der zweite Absatz ist völlig richtig. Aber im Englischen heisst "Ethnie" einfach "ethnicity" und "Rasse" heisst "race". Kann sein, dass englische Muttersprachler mittlerweile "race" als Synonym für "Ethnie" verwenden. Aber die beiden Begriffe gibt es halt getrennt voneinander.
zum Beitrag30.05.2016 , 22:04 Uhr
Bei "Dallas" und "Denver-Clan" gab es noch viele gute Rollen für Frauen über 40 und sogar 50. Wer aus dieser Zeit erinnert sich nicht an Alexis, Chrystal, Sue Ellen oder Miss Elly? Gerade Linda Evans als Chrystal und Joan Collins als Alexis galten doch als Sex-Symbole über 40. Nur sahen die damals in den 80ern noch ihrem Alter entsprechend aus wie erwachsene Frauen und damit nicht im negativen Sinne alt. Das schlägt erst seit den 90ern durch, wo immer mehr ältere Frauen über 40 noch auf diesen Girly Look einer 23jährigen getrimmt werden. Da fällt das Alter irgendwie negativer auf. Bei Männern ist das ähnlich. Es gibt einfach diesen Erwachsenen-Look nicht mehr wie früher.
zum Beitrag02.05.2016 , 12:14 Uhr
Sie sprechen da einen interessanten Punkt an: die Gegenseite der AfD tut immer so, als hätte sie keine Ressentiments. Hat sie aber wohl, nur mit dem Unterschied, dass ihre Ressentiments gesellschaftsfähig sind und deswegen als solche nicht auffallen.
zum Beitrag14.04.2016 , 15:00 Uhr
"(...)Rechtsflankierung zum natürlichen Partner der postmerkelschen CDU werden (...)"
Halte ich ebenfalls für nicht ausgeschlossen. Wenn sich die AfD etabliert und eine gewisse demokratische Stubenreinheit zulegt, kann es in der Post-Merkel-Ära (die aber noch weit entfernt ist) zu einer Blockbildung Union-FDP-AfD vs. Rot-Rot-Grün kommen. Für Deutschland sicherlich nicht das Schlechteste, weil endlich wieder klare Frontlinien herrschen, wie 1983 bis 2005 mit Schwarz/Gelb vs. Rot/Grün. Die Union kann dann weiter die prestigeträchtige Mitte besetzen und die für die breite Masse "unangenehmeren" Themen an die AfD und FDP auslagern. Schwierig kann es aber da werden, wo es um TTIP geht. Weite Teile der AfD sind aus Souveränitätsgründen vor US-Dominanz gegen TTIP, weswegen es auch zum Split mit Lucke/Henkel kam, das fällt in der Betrachtung der ALFA-Abspaltung immer unter den Tisch. Hier liegen auch Schnittmengen zwischen AfD und Linken.
zum Beitrag14.04.2016 , 14:36 Uhr
"(...) das Verhalten der Springer-Medien, die die AfD bisher ohne Rücksicht auf Verluste gepusht haben (...)"
Finden Sie? Zumindest die BILD ist absolut anti AfD und pro Merkels Flüchtlingskurs ("Wir helfen!"). Die WELT ist da nicht so eindeutig wie BILD, aber zumindest Ulf Poschardt macht aus seiner Abneigung gegenüber der AfD kein Geheimnis.
zum Beitrag13.04.2016 , 14:28 Uhr
"Wollen Sie also, das im Menschen leider instinktiv Asoziale hervorheben und es dabei bewenden lassen? Und das im 21. Jahrhundert??"
Ich habe hier lediglich reale Verhaltensweisen der menschlichen Natur beschrieben. "Asozial" sind diese Instinkte ganz und gar nicht, es sind Warnmechanismen, die uns die Natur mitgegeben hat, um das eigene Überleben zu sichern. Sie sind im Menschen angelegt, genau wie andere Instinkte. Grundsätzlich gilt: die Natur bahnt sich ihren Weg - und zwar immer, völlig egal, in welchem Zeitalter wir uns befinden. Die menschliche Natur ist zeitlos. Es hat auf Dauer keinen Sinn gegen die menschliche Natur Politik zu machen. Man muss den Menschen so akzeptieren, wie er ist und eine vernünftige und verantwortliche Politik darauf aufbauen.
Für unsere Politik gilt in diesem Zusammenhang: für Einwanderung muss es Maß und Grenzen geben, sie ist numerisch mittlerweile völlig aus dem Ruder gelaufen. Man kann nicht jahrzehntelang bei schrumpfendem eigenen Bevölkerungsanteil das eigene Volk einer ungezügelten Einwanderung völlig fremder Kulturen aussetzen, ohne dass es zu sozialen und gesellschaftlichen Konflikten kommt (die wir ja partiell schon haben). Eskaliert die Situation, schalten Menschen in den existentialistischen Selbstschutz-Modus, der viele zivile und demokratischen Konventionen über den Haufen werfen und in einen Bürgerkrieg führen kann.
zum Beitrag12.04.2016 , 20:51 Uhr
"Doch das linksliberale Milieu hatte keine Antwort auf entscheidende Fragen, die menschliche Urängste berühren".
Genau das ist der entscheidende Satz, genau hier wird der Kern der aktuellen politischen Situation getroffen. Die rechten Parteien sind mit ihrer Politik näher bei den menschlichen Ur-Instinkten. Diese werden z.B. geweckt, wenn große Massen fremder Menschen auf das eigenen Staatsgebiet strömen. Dann setzt bei allen Menschen ein Schutz- und Territorialinstinkt ein. Bewachte Grenzen sind im Prinzip etwas ganz Natürliches und in der Geschichte der Menschheit auch der Normalfall. Viele Leute suchen sich dann jene Politik, die ihnen den Rücken stärkt. Björn Höcke bedient sowas dann mit "Unser Land, unser Volk, unsere Heimat". Es ist in jedem Land gleich, bei allen Völkern auf dieser Erde. In der Türkei z.B. besorgt das Erdogans AKP auf extreme Weise. Sowas kann man durch keine linksliberale Ideologie völlig weg regieren, da es in uns Menschen angelegt ist, man kann es nur zweitweise unterdrücken. Irgendwann bricht es immer mal wieder empor. Die Linken fühlen das Gleiche, verbitten es sich aber aus ideologischen Gründen oder verleugnen es vor sich selbst. Linke Politik ist "vergeistigter", stärker an intellektuellen Idealen und Utopien orientiert.
Ein sehr guter und ehrlicher Artikel übrigens, Herr Schulte. Hut ab!
zum Beitrag13.02.2016 , 14:58 Uhr
Ich habe hier gerade ein paar interessante Punkte im AfD-BaWü-Programm gefunden:
"Die internationalen Abkommen CETA, TTIP und TISA, die unter dem Deckmantel des Freihandels wesentliche Souveränitätsrechte und die Demokratie unseres Landes zu untergraben drohen, lehnt die AfD konsequent ab."
"Zugleich zeigt sich die Regierung viel zu nachsichtig gegenüber internationalen Großunternehmen, die oft gar keine Steuern in unserem Land mehr bezahlen. Die AfD steht auf dem Standpunkt, dass Steuern dort bezahlt werden müssen, wo die tatsächliche Geschäftstätigkeit stattfindet und nicht im Land des Firmensitzes".
"Die AfD setzt sich für mehr direkte Demokratie in Deutschland ein. Auch die Bürgerbeteiligung in Baden-Württemberg soll wesentlich weiter ausgebaut werden. Entsprechend unterstützen wir Ansätze, Hürden für Volksbegehren und Volksentscheide auf Länder- und Kommunalebene zu senken und so eine größere Bürgerbeteiligung an politischen Entscheidungsprozessen zu ermöglichen".
"Asylrecht reformieren - Keine Gesellschaftsexperimente auf Kosten unserer Kinder.
Eine unheilvolle Koalition aus dem Kartell der Altparteien und den Medien versucht, die Bevölkerung zu manipulieren, um ihre utopischen Vorstellungen von einem „Schmelztiegel Deutschland“ durchzusetzen. (...) Wird dieser Zustrom nicht gestoppt, so ist das Ende der deutschen und europäischen Kultur besiegelt. Die Zukunft unseres Landes und unserer Kinder darf nicht derart verantwortungslosen politischen Hasardeuren überlassen werden".
Man könnte jetzt noch etliche weitere Punkte anführen, die für die Zukunft unseres Landes wesentlich fundamentaler sind, als auf Abtreibung und Hartz IV herumzureiten. Die Bemühungen der Autorin, die AfD auf Teufel komm raus als reaktionär und unsozial darzustellen, sind allzu offensichtlich. Ich glaube auch nicht, dass Abtreibung und Hartz IV in der Masse entscheidende Punkte sein werden, die AfD zu wählen oder nicht zu wählen.
zum Beitrag13.02.2016 , 14:33 Uhr
Wenn man z.B. Beatrix von Storch vorwirft, "erzkonservativ bis ins Mark" zu sein und sich gegen Abtreibungen einzusetzen, sowie der Partei generell eine positive Darstellung von Ehe und Familie vorwirft, wie soll man dann die Einstellungen der über 1,1 Millionen Flüchtlinge politisch einordnen?
zum Beitrag30.01.2016 , 17:26 Uhr
SPD, Grüne und Linke wurden durch das SPD-Mitglied Bedford-Strom vertreten. Die durch Merkel nach links gerückte Union unterstrich das noch.
zum Beitrag30.01.2016 , 16:53 Uhr
Sie haben nicht gründlich recherchiert. Die Amis schießen sehr wohl an der Grenze zu Mexiko. Zwischen 2007 und 2012 hat es zehn Fälle gegeben, in denen die US-Grenztruppen einfach über die Grenze nach Mexiko geschossen haben. Dabei wurden sechs unbeteiligte Mexikaner getötet, also Leute, die noch nicht mal versucht haben, die Grenze zu überqueren. Steht bei wiki unter dem Kapitel "Tödliche Schüsse der United States Border Patrol": https://de.wikipedia.org/wiki/Grenze_zwischen_den_Vereinigten_Staaten_und_Mexiko#T.C3.B6dliche_Sch.C3.BCsse_der_United_States_Border_Patrol
zum Beitrag25.01.2016 , 21:55 Uhr
Wobei ich bei dem Begriff "Bio-Deutscher" eher an Öko-Freaks denken muss.
zum Beitrag06.11.2015 , 17:44 Uhr
Worüber regt sich die Linke eigentlich so auf? Die Bundesregierung kann beschließen, was sie will, aber an der Realität wird sie nichts ändern. Gesetze stehen auf Papier und Papier ist geduldig. Abgeschoben werden die wenigsten, denn es sind mittlerweile einfach zu viele. Dieses Jahr sind wohl schon ein Million gekommen (so genau weiß das keiner) und in den nächsten beiden Jahren rechnet man mit mindestens noch drei Millionen. Wie will man Hunderttausende bzw. evtl. Millionen von abgelehnten Asylbewerbern wieder abschieben? Deutschland schiebt im Jahr ein paar Hundert ab. Der Rest bleibt über Duldung hier, weil es politisch bequemer ist und man nicht zu harten Methoden greifen will, die unschöne Bilder produzieren, denn es könnten ja die Umfragewerte sinken, was kein Politiker der GroKo will. Die Einwanderung von täglich bis zu 1.000 Menschen hat längst Fakten geschaffen, die unumkehrbar sind. Der Asylkompromiss ist für die Galerie, um die "besorgten Bürger" wieder einzufangen und wird in der Praxis keinesfalls zu Massenabschiebungen führen.
zum Beitrag20.10.2015 , 00:27 Uhr
Keine Angst vor BILD. Die ist mittlerweile pro Flüchtlinge, pro Islam und pro Türkei (Kai Diekmann: "Keine Pauschalurteile über den Islam!"). BILD ist auch gegen AfD und Pegida.
zum Beitrag01.09.2015 , 23:00 Uhr
"Dass Konflikte gewaltfrei zu lösen, Frauen und Mädchen zu respektieren und andere Konfessionen unbedingt zu tolerieren sind, bleibt klar und sollte nicht „postkolonial“ relativiert werden"
Leider hängt die Erhaltung dieser Werte maßgeblich von der Menge der Leute ab, die diese Werte vertreten und schützen. Werden diese Leute weniger und jene mehr, welchen diese Werte gleichgültig sind oder diese sogar aus kulturellen, religiösen oder politischen Gründen ablehnen, werden diese Werte hinweggefegt.
Die Frage ist daher nicht, ob Einwanderung gut oder schlecht ist, sondern was für Einwanderer kommen und wieviel davon. Die Beantwortung dieser Fragen muss auf den Migrationserfahrungen der letzten 60 Jahre basieren. Aus der Geschichte nicht zu lernen ist unklug und unvernünftig.
Und um unsere aktuelle Situation zu verdeutlichen: die allein in diesem Jahr erwartete Anzahl von Asylbewerbern (800.000) entspricht ungefähr der Einwohnerzahl von Frankfurt/Main, also der fünftgrößten Stadt Deutschlands. Keiner dieser Menschen hat einen Job, kaum einer spricht Deutsch, über die Qualifikationen kann man nur spekulieren und nahezu die Hälfte verfügt über keine Ausweisdokumente. Welche Rolle letztere Bewerber in ihrem Herkunftsland gespielt haben, kann niemand in Erfahrung bringen.
Diese Menschen treffen hier nun auf offiziell 2,9 Millionen Arbeitslose und ein riesiges Heer von Menschen im Niedriglohnsektor, in unsicheren Beschäftigungsverhältnissen oder zeitlich befristeten Verträgen. Dazu kommen noch zahlreiche ungelöste Integrationsprobleme, die sich über die letzten Jahre und Jahrzehnte angestaut haben. Aber scheinbar hat ja unsere Bundesregierung heimlich eine Integrations-Wunderwaffe entwickelt, von der die aufnahmeablehnenden europäischen Nachbarländer noch nichts wissen können, die aber schon kommende Woche auf einer Pressekonferenz der erstaunten Öffentlichkeit vorgestellt wird. Ich bin sehr gespannt.
zum Beitrag25.08.2015 , 23:48 Uhr
Die Rechten verhalten sich hinsichtlich der Polizei taktisch klüger. Es gibt in der Szene tatsächlich Anweisungen, nicht gegen Polizisten der unteren Dienstränge vorzugehen, weder verbal noch physisch. Der Polizist im Dienst, in diesem Fall meistens die Bereitschaftspolizei, nimmt bei den Rechten dann wahr, dass die Polizei nicht ihr Hauptfeind ist. Polizisten sind auch nur Menschen. Bei den Linken ist das umgekehrt: nicht nur die Rechten, sondern vor allem die "Bullenschweine" sind das Feindbild, gegen das gerne auch noch körperlich vorgegangen wird oder zumindest per Pflasterstein. Beschimpfungen und Bespucken inklusive. Da sitzt dann gegen Links der Knüppel lockerer am Gürtel.
zum Beitrag22.07.2015 , 19:57 Uhr
Wo liegt denn Ihrer Meinung nach der progressivste Teil der Welt?
zum Beitrag20.07.2015 , 23:48 Uhr
"Wer allerdings diesem System gefährlich werden könnte (...)"
Das wird nie, nie mehr passieren. Politischer Erfolg hängt von der Unterstützung des Kapitals ab und das Kapital hat heutzutage kein Interesse mehr an Nationalismus und Rassismus. Und wer in Deutschland politisch was werden will muss schon "Genosse der Bosse" sein. Henkel hat sich doch auch schnell aus der AFD verpieselt, als der Wind von Rechts zu stark wehte. Von Joschka Fischer stammt ja auch jenes berühmte Zitat: Egal wer Deutschland regiert, die Politik der Bundesregierung wird sich nicht verändern. Das impliziert auch, dass die Marschrichtung der Politik von ganz anderen Kräften bestimmt wird, als von den Abgeordneten in den Parlamenten. Laut Hans-Peter Raddatz sind Politiker auch nur die dritte Führungsebene. Darüber stehen die großen Industriekapitäne und über diesen an der Spitze all die Soros und Buffets dieser Welt bzw. die Wall Street.
zum Beitrag12.07.2015 , 00:02 Uhr
Die Griechenhetze, besonders bei BILD, ist mir auch übel aufgestoßen, vor allem weil sie billig zu haben ist: die Griechen sind ein kleines Land, sie haben keine starke Lobby in Deutschland, sie können sich nicht wehren. Da ist das Draufhauen einfach und vor allem ohne Risiko. Niemals hätte man sich das bei den Türken getraut, wären die im Euro und in einer vergleichbaren Situation. Da hätten sich all die Spötter und Großmäuler auf die Zunge gebissen, weil sie feige sind und sich vor dem Gegenwind in die Hose machen.
zum Beitrag09.07.2015 , 18:38 Uhr
Das Problem der amerikanischen und europäischen Politiker ist es, dass ihnen jede außenpolitische Vision fehlt. Sie denken immer nur an die nächste Wahl."
Genau so ist es. Der Westen ist kurzatmig, weil er nur noch in Meinungsbarometern von irgendwelchen Meinungsforschungsinstituten denkt, die Angst vor der Twitter- und Facebook-Shitstorm-Kultur trägt mittlerweile auch einen großen Teil dazu bei. "Wen würden Sie wählen, wenn nächsten Sonntag Wahl wäre..." - solche Trendmeldungen bestimmen das politische Handeln leider mehr als uns lieb sein kann. Daher werden immer seltener unpopuläre, aber zwingend notwendige Entscheidungen getroffen.
Ein Einmarsch des Westens in Libyen, Syrien und im Irak ist überfällig. Diese Staaten existieren im Moment nicht wirklich. Und nichts wendet sich dort von allein zum Guten. Danach müssen alle Milizen und Rest-Regime entwaffnet und entmachtet werden. Bis sich in den Ländern eine stabile demokratische Gesellschaft etabliert hat, könnten Jahrzehnte vergehen. Der Westen darf sich deswegen nicht so schnell wieder zurückziehen, wie die Amerikaner ab 2007 aus dem Irak, weil 2008 wieder mal Wahlen vor der Tür standen.
zum Beitrag12.12.2014 , 23:48 Uhr
Was hat das alles mit dem Artikel zu tun? Es vergeht kaum ein Tag, an dem Sie nicht unter irgendwelche Artikel Ihre Pamphlete über den "Kapitalfaschismus 1933-45" setzen, egal welcher Aufhänger. Bleiben Sie beim Thema des Artikels oder sparen Sie sich Ihre Ausführung für dort auf, wo es passt. Es ist wirklich ermüdend.
zum Beitrag04.12.2014 , 21:11 Uhr
Sie sollten lieber schreiben: "Wir westdeutschen Linken..."
Das scheint allerdings auch nicht wenige westdeutsche Linke davon abzuhalten, jene Nachfolgepartei zu wählen, deren Vorgänger man in Sachsen vor 1989 40 Jahre lang zwangsläufig als Regierung hatte.
zum Beitrag09.11.2014 , 15:37 Uhr
Und wie soll das praktisch aussehen, z.B. in Nordkorea, das an China und Südkorea grenzt?
zum Beitrag05.11.2014 , 22:06 Uhr
An seinem "Elend" war dieser Marokkaner selber schuld. In einer anderen Reportage wurde mal der familiäre Hintergrund von diesem Anwar beleuchtet, als sein Bruder und seine Mutter den Leichnam in Marokko beerdigten. Der Bruder hatte in Marokko Arbeit und konnte seine Familie ernähren, das waren keine kaputten Verhältnisse. Die Fluchtpläne Anwars nach Europa waren in seinen Augen reines Glücksrittertum. Er sagte: "Du hast noch nicht mal in Marokko die Schule gepackt, was willst Du dann in Europa"?
zum Beitrag27.10.2014 , 22:45 Uhr
Falls Sie "alternativ" aussehen und das nächste Mal im Zug mit solchen Leuten in Konflikt geraten, zeigen Sie einfach Ihren Personalausweis vor. Bei Ihrem guten Namen werden die meisten Silvios, Enricos und Dennys dieser Szene bestimmt ehrfürchtig und selbstzweifelnd ;-)
zum Beitrag20.10.2014 , 21:41 Uhr
"Sexualität ist auch in katholischen Gesellschaften ein Tabu".
Besonders in Italien, wo sogar eine Frau wie Ilona Staller im Paralment saß.
zum Beitrag19.10.2014 , 13:25 Uhr
Nein.
zum Beitrag18.10.2014 , 21:34 Uhr
"Meinen Sie nicht, daß man steinzeitliche Instinkte mittlerweile überwunden hat (...)"
Nein. Der Mensch ist zum Teil rational und zum Teil emotions- und triebgesteuert. Mal überwiegt das eine, mal das andere, ist also situativ, wobei einige Menschen generell eher kopflastig sein können und andere eher nach Bauchgefühl handeln.
zum Beitrag18.10.2014 , 01:25 Uhr
Sehr gute Zusammenfassung der Verhältnisse, die leider den meisten Deutschen nicht wirklich bewusst sind. Die Medien berichten nur zögerlich bis widerwillig darüber, da SA und Katar strategische Partner des Westens auf der arabischen Halbinsel sind.
Dabei sind es absolut zwiespältige Partner, besonders deren Beteiligungen an strategisch wichtigen deutschen Unternehmen wie Daimler Benz oder Deutsche Bank machen mir Angst. Damit haben die uns "an den Eiern", Deutschland ist erpressbar. Wieso lässt die Bundesregierung solche Beteiligungen zu?
zum Beitrag16.10.2014 , 19:22 Uhr
Dass die NSA die Bundesregierung abhört, stand schon in den 90ern im Focus. Entdeckt hatte man das bei Sichtung der Stasi-Unterlagen in der Gauck-Behörde. Demnach wusste die Stasi seit 1987 über die amerikanischen Abhöraktivitäten von Kohl & Co. bestens Bescheid. Die entdeckten Unterlagen wurden vom BND angefordert und angeblich ohne deutsche Einsicht oder Kopie direkt in die USA weitergeleitet.
Warum jetzt die ältere Generation der deutschen Journaille, besonders die beim Focus (Hallo, Herr Markwort!), so tut, als sei die NSA-Schnüffelei bei Merkel ganz neu, ist mir absolut unerklärlich und erschüttert mein Vertrauen wieder mal.
zum Beitrag10.10.2014 , 23:07 Uhr
Es ist bei solchen Artikeln immer wieder erhellend, wie man in linken Kreisen wirklich über jene Mitglieder der Gesellschaft denkt, zu deren angeblichem Schutz und Wohl man fast hundert Jahre lang ein Gesellschaftssystem namens Kommunismus bejubelte: den Kleinbürger und den "Proletarier", hier vertreten durch Dieter, Steffi und Fritz. Die blanke Verachtung kann man kaum verbergen.
zum Beitrag27.09.2014 , 22:04 Uhr
Immer schön sachlich bleiben. Wären diese "Evangeliken" religiös fanatisch, hätten sie eine Muslimin niemals eingestellt.
zum Beitrag27.09.2014 , 22:00 Uhr
Die Klägerin sprach von zwei Motiven:
1. Wollte sie nach außen hin sichtbar machen, dass sie zum Islam gehört.
2. Wollte sie durch die Symbolik männliche Annäherungsversuche abwehren.
Für ihre Arbeit ist es völlig irrelevant, sich zum Islam zugehörig zu zeigen. In einer christlichen Einrichtung wirkt sowas eben wie eine Provokation. Sie ist seit Geburt Muslimin und hat jahrelang ohne Kopftuch in der Einrichtung gearbeitet. Waum also jetzt auf einmal?
Hier geht es anscheinend auch um Machtbehauptung islamischer Kreise.
Den anderen Grund halte ich für vorgeschoben. Ein evangelisches Krankenhaus ist keine Kellerdisko in der Herrenwahl herrscht.
Ich würde gerne mal wissen, wer den Anwalt und die Prozesskosten bezahlt.
zum Beitrag26.09.2014 , 20:41 Uhr
Das Kopftuch ist hier als reine Provokation gedacht. In einer christlichen Einrichtung sollte man auf offen zur Schau getragene Symbole anderer Religionen verzichten. Das versteht sich von selbst und ist eine Sache von Respekt und Anstand. Aber hier wollte man die direkte Konfrontation und damit Grenzen austesten. Solche Aktionen bringen Streit und Spaltung in die Gesellschaft - und das war wohl hiermit auch beabsichtigt.
Die evangelische Einrichtung hat sich als tolerant und undogmatisch erwiesen, eine muslimische Mitarbeiterin zu beschäftigen. Aber diese offenkundige islamische Symbolik muss die Einrichtung nicht hinnehmen. Möglicherweise stecken hinter dem Vorhaben, von nun an mit Kopftuch den Dienst zu verrichten, auch noch ganz andere Kräfte als die Frau und ihr Ehemann.
zum Beitrag18.09.2014 , 23:14 Uhr
Und wen meinen Sie mit "uns"? Die taz-Leser, die Linken oder wen?
zum Beitrag25.07.2014 , 00:36 Uhr
Sie haben vergessen: die Leugnung bzw. Relativierung des Holocausts zuzulassen. Noch so eine staatstragende heilige Säule der Bundesrepublik. Besonders bei folgenden Sätzen musste ich daran denken:
"Weil es eine Stärke von liberalen, offenen Gesellschaften ist, dass sie missliebige, politisch abwegige, konfliktverschärfende Meinungen ertragen. Radikale Subkulturen aus dem öffentlichen Raum zu verbannen und damit das Problem irgendwie für gelöst zu halten ist selten eine gute Idee.
Zynismus beiseite. Die Gedankenansätze von Herrn Reincke kann ich nachvollziehen, jedoch wird dadurch die Büchse der Pandora geöffnet. Als staatstragender Politiker hat man andere Verpflichtungen und vor allem Verantwortungen als ein Journalist. Man würde damit Geister rufen, die man nicht mehr los wird, welche dann fordern: "Wer A sagt, muss auch B sagen". Von daher hat vernünftiger politischer Pragmatismus immer Vorrang vor manchmal destruktivem Idealismus.
zum Beitrag23.07.2014 , 09:58 Uhr
Nach Beate Zschäpes freiwilligem Stellen bei der Polizei war zu vernehmen, dass die Verdächtige die Ankündigung machte, beim Gerichtsverfahren auszusagen. Ihre Anwälte rieten ihr davon jedoch ab, so las ich das irgendwann mal.
Bei Zschäpe frage ich mich jedoch: Wenn sie die Wohnung in Brand gesetzt hat, um alle Beweismittel und Spuren zu vernichten, warum hat sie dann die DVDs mit den Bekennervideos verschickt, womit sie alle Morde, Anschläge und Überfälle zugegeben hat? Macht doch die Brandaktion völlig sinnlos.
Die offizielle Version der Anklage hat so einige Logiklöcher. Die Staatsanwaltschaft kann von Glück sagen, dass die beiden Uwes tot sind. Denn eine Tatbeteiligung ist kriminalistisch beiden nicht nachzuweisen. Die Anklage stützt sich alleine auf die Waffenfunde, welche das Trio durch in Brandsetzung des Wohnmobils und der Wohnung eigentlich zu vernichten suchte. Gleichzeitg lieferte das Trio sein Geständnis durch die Bekennervideos der Staatsanwaltschaft auf dem Silbertablett. Paradox! Damit hat Beate Zschäpe zugegeben, von den vermeintlichen Taten der Uwes gewusst zu haben, sowie an Planung und Durchführung dabeigewesen zu sein. Wozu also noch ihre Aussageverweigerung?
Was passiert aber, wenn Beate Zschäpe irgendwann doch noch aussagt und damit die Version der Staatsanwaltschaft ins Wanken bringt? Letztendlich lebt die Anklage mit der Aussageverweigerung Zschäpes eindeutig besser - und die Verteidiger wahrscheinlich auch. Und vor allem die Politik, die weit vor Abschluss des Gerichtsverfahrens Entschädigungszahlungen und Straßenumbenennungen angeordnet haben - einmalig in der deutschen Rechtsgeschichte. Für mich ein deutliches politisches Zeichen an die Staatsanwaltschaft, dass das Verfahren jetzt auf keinen Fall mehr vom vorgezeichneten Kurs abweichen darf. Daher überrascht es mich nicht wirklich, dass der Wunsch auf Verteidigerwechsel abgelehnt wurde.
zum Beitrag21.07.2014 , 13:50 Uhr
Sachte, sachte: Die Polizei in Berlin hat ermahnend auf die Demonstranten eingewirkt, d.h. sie hat über Megafon durchgegeben, die volksverhetzterischen Ausrufe zu unterlassen. Zu sehen ist das auf diesem Youtube-Video ab Minute 2:02:
https://www.youtube.com/watch?v=TbYTUUZLGus
In Frankfurt hatte sich ein Demonstrationsteilnehmer der Polizei als Schlichter angeboten und um die Lautsprecherdurchsage gebeten. Als die Polizisten ihm diese gewährten, rief er seine Hetzparolen über die Lautsprecher einfach weiter. Die Polizei wollte sich deeskalierend verhalten und ihr Vertrauen wurde seitens des Demo-Wortführers schamlos misbraucht.
zum Beitrag21.07.2014 , 08:38 Uhr
"(...) für "zivilere" Demos, wie man sie bei uns gewohnt ist, bleibt diesmal einfach nicht die Zeit (das ist einfach mein Eindruck)! Sie finden
aber allerorten statt: in Brüssel, London, Paris, Berlin".
Gerade in Berlin gab es rassistische Ausfälle der arabischstämmigen Demonstranten mit Rufen wie: "Jude, Jude, feiges Schwein - komm heraus und kämpf' allein". Ebenso wurde ein aus Israel stammendes Touristen-Ehepaar angegriffen, welches zufällig den Demonstrationszug kreuzte.
In Paris kam es sogar zu gewaltsamen Auseinandersetzungen. "Zivilere" Demos würde ich das nicht nennen. Es sei denn, man hätte grundsätzlich Schlimmeres erwartet.
zum Beitrag17.07.2014 , 21:10 Uhr
Auf dem Bild sehe ich sehe durchweg kräftige Jungmänner mit den typischen Militärhaarschnitten.Bei 150 Demonstrationsteilnehmern kommt auf die paar Polizisten im Mannschaftswagen also eine absolute Überzahl an Jungmännern. Vor diesem Hintergrund würde ich sagen, hat die Polizei situativ richtig reagiert. Es ging nur darum, den offensichtlich bedrohlich wirkenden und gewaltbereiten Mob bloß nicht eskalieren zu lassen. Genau das wäre passiert, wenn die Polizisten in die Schlägerei eingegriffen hätten. Die Beamten vor Ort wären dann auf verlorenem Posten gewesen. Das öffentliche Echo in Bremen hätte sich sicher schnell gegen die "Prügel-Bullen" ("Struktureller Rassismus in deutschen Behörden") gewendet.
Traurig und wütend macht mich eher, dass mal wieder jemand für seine Zivilcourage eventuell mit dem Leben bezahlt oder bleibende Schäden davon tragen wird. Hoffentlich berichtet die taz, wie es dem Opfer weiter ergangen ist und ob das für den Täter juristische Konsequenzen nach sich zieht. Offensichtlich fühlen sich diese Typen in ihrem Mob trotz Polizeibegleitung ziemlich überlegen und unangreifbar.
zum Beitrag15.07.2014 , 18:40 Uhr
So dumpf war es nun auch wieder nicht. Man sollte jetzt nicht national-fußballerisch alles düster malen, was vor 2006 war.
Auf FAZ wird in einem Artikel die Grünen-Politikerin und Bundestagsabgeordnete Antje Vollmer aus dem Juni 1990 zur WM in Italien zitiert: " „Wer den deutschen Fußballern in diesen Tagen zuschaut, der verliert - wie auch ich - irgendwie die Angst vor den Deutschen. Sie spielen nämlich nicht nur gut und erfolgreich; sie spielen auch irgendwie schön und irgendwie richtig emanzipatorisch.“
Ich habe die WM 1990 als 18jähriger miterlebt und kann diesem Zitat voll zustimmen!
zum Beitrag15.07.2014 , 12:16 Uhr
Interessante Gedankengänge, Herr Yücel. Deswegen hierzu noch ein paar Anmerkungen und Ergänzungen:
Der Typ damals in Rostock hatte sich nicht in die Hosen gepinkelt, sondern im Auto sitzend zwischen seinen Beinen eine Bierdose geöffnet und sich dabei besudelt.
Die Deutschen haben die Zuwanderer im Fußball nie ausgegrenzt, sondern haben sich früher einfach die Talente durch die Heimatverbände der Migranten schneller aus der Hand nehmen lassen. In dieser Hinsicht hat sich beim DFB in Sachen Frühentwicklung- und -förderung in den letzten 15 Jahren sehr viel geändert.
Der Multikultifaktor wird meiner Meinung nach zu hoch aufgehängt. Der erste multikulturelle Titelgewinner war die EM-Mannschaft von 1996 mit Mehmet Scholl und Fredi Bobic. Komischerweise hat das nie jemanden sonderlich interessiert. Boateng, der in Deutschland geboren ist und eine deutsche Mutter hat, gilt als "migrantischer" als Bobic, der in Jugoslawien geboren ist und keinen deutschen Elternteil hat. Bobic wirkt auf die Deutschen so deutsch wie Sauerkraut, nie hat ihn einer als "Migranten" oder "Ausländer" gesehen. Genauso bei Mehmet Scholl (gebürtig: Mehmet Yücsel). Und warum? Weil beide sich als Deutsche verstehen und um ihren Migrationshintergrund auch keinen großen Wirbel machen bzw. darüber von Anderen gemacht wird. Ich finde das gut so. Langsam gehen mir die Themen Multikulti, Integration und Migrahigru auch etwas auf auf die Nerven.
zum Beitrag14.07.2014 , 01:16 Uhr
Irgendwie habt ihr echt Probleme. Das Einbauen des Slime-Songs ist einfach nur armselig. Mit so einem Verhalten erntet ihr keinen Respekt und kein Verständnis, weder im In- und schon gar nicht im Ausland. Und nein, Özil war bei weitem nicht der beste Spieler des deutschen Spiels, das waren Schweini und Boateng!
zum Beitrag25.06.2014 , 11:13 Uhr
zu Punkt 5: genau das habe ich mir auch gedacht. Die Facebook-Aktivitäten der Frau als Vergewaltigungsopfer sind sehr untypisch.
Ferner finde ich es höchst erstaunlich, dass sich ein Deutscher ausgerechnet an einer Frau aus einer Libanesenfamilie vergreift, da jeder weiß, dass das mitunter äußerst gefährliche Auseinandersetzungen mit den männlichen Mitgliedern der Familie nach sich zieht - in diesem Falle brutal tödliche. Zumal kannte der mutmaßliche Täter den familiären Hintergrund der Frau zumindest oberflächlich. Wird man sich nach getaner Vergewaltigung mit Freunden und Verwandten des Opfers dann auch noch auf einem Parklplatz treffen? So dumm und arglos kann Niemand sein.
In einem anderen Forum bemerkte ein Nutzer, dass die Vergewaltigung nicht erwiesen ist, d.h. es wurde keine medizinische Untersuchung vorgenommen. Der Vorwurf basiert im Moment nur auf Behauptungen der Familienmitglieder.
Dubios auch, dass sowohl Täter als auch der Erstochene womöglich im Drogenmilieu aktiv gewesen sind. Die ganzen Umstände und Vorwürfe bleiben für mich verworren bis unglaubwürdig. Ich hoffe im Sinne unseres Rechtstaates, dass alle Tatumstände lückenlos aufgeklärt werden. Wahrscheinlich steckt noch mehr hinter der Geschichte.
zum Beitrag25.06.2014 , 02:05 Uhr
Dazu fällt mir eine Anekdote ein: als der ghanaische Fußball-Star Anthony Yeboah 1997 von Leeds United zum HSV wechselte, besuchte ihn bald darauf ein Hamburger Zeitungsreporter in seiner Wohnung und wunderte sich, dass es bei Yeboah so penibel eingerichtet und aufgeräumt war wie in einem vermeintlich guten deutschen Wohnzimmer. Darauf Yeboah: "Was erwarten Sie? Dass ich in der Mitte des Raumes ein Feuer mache und drum rum tanze?
zum Beitrag23.06.2014 , 21:13 Uhr
Es ist nicht überraschend, dass die Linkspartei diese Auseinandersetzung wieder auf vermeintlich ökonomische Ungleichverteilung zu schieben versucht, anstatt auf eklatante Unterschiede in der Auffasung von Rechtstaatlichkeit und Konfliktlösung von bestimmten Migranten. Das ist ein klarer Fall von Selbstjustiz durch Clanstrukturen, welcher bei deutschen Familien, die in der Mehrzahl nur Kleinfamilien sind, in dieser Ausprägung nicht vorkommt. Bezeichnend auch, dass mittlerweile ostdeutsche Großstädte die gleichen Gewaltprobleme mit Migranten haben wie westdeutsche Metropolen. Dieser Vorfall verdeutlicht mir außerdem, warum so viele Gesellschaften im Nahen Osten nicht in jenem rechtstaatlichen Sinne funktionieren, wie wir ihn kennen.
Wer wissen will, warum das so ist, findet Antworten in dem leider nicht ins Deutsche übersetzte Buch "The Closed Circle" von David Pryce-Jones. Ein wichtiger Grund ist die ausgeprägte Stammes- und Clanstruktur arabischer Gesellschaften. Der Araber betrachtet sich weniger als Bürger eines Nationalstaates, sondern stärker als Mitglied eines Familienclans oder eines bestimmten Stammes, der mehr als der Staat die Regeln des Lebens bestimmt. Dazu gesellt sich noch ein striktes System von Ehre und Schande, welches sich auch über bestehende Gesetze stellt, sowie der Unwille zur Machtteilung mit Anderen außerhalb des Clans oder des Stammes.
zum Beitrag25.05.2014 , 14:54 Uhr
Die TAZ liegt mit dieser Bezeichnung vollkommen richtig. Beim letzten Besuch Erdogans im Februar wurde der Premier in Deutschland von seinen Anhängern als "büyük lider" (großer Führer) bejubelt. Die deutschen Medien übersetzten das in einem Anflug von politisch korrekter Gehorsamkeit als "großer Meister". Anscheinend haben die Erdogan-Anhänger diesmal von solchen Bekundungen Abstand genommen, um ihren Premier nicht unnötigerweise in ein schlechtes Licht zu rücken.
zum Beitrag29.01.2014 , 23:01 Uhr
@Rainer B.
Rassismus ist hier das falsche Wort. Religionen sind nichts weiter als international verzweigte Glaubensgemeinschaften und keine Rassen oder Nationen. Sie stehen in Konkurrenz zueinander und buhlen um Macht und Einfluss in Form von wachsender Anhängerschaft ("Gläubige"). Jeder abgejagte Konvertit ist ein kleiner Triumph über die konkurrierenden Religionsgemeinschaften. Es gibt weiße Katholiken bzw. Christen, sowie dunkelhäutige. Ebenso gibt es weiße Muslime, genauso wie dunkelhäutige. Entscheidend ist das Glauensbekenntnis, nicht die Nationalität oder die Hautfarbe. Nach Herrn Meisners Logik ist ihm ein schwarzafrikanischer Katholik lieber als z.B. ein deutscher Salafist.
Das nur mal zur Klarstellung, da mittlerweile der Begriff "Rassismus" geradezu inflationär und häufig auch in völlig falschen Zusammenhängen missbraucht wird.
zum Beitrag05.08.2013 , 15:14 Uhr
Der Skandal an der Sache in Wehye liegt ganz anders als der Autor es hier darstellt: es war nicht der Skandal, dass Rechte später versuchten, den Fall für ihre propagandistischen Zwecke zu missbrauchen und den Bürgermeister bedrohten, sondern dass die Tat zunächst medial vertuscht werden sollte, was durch Bild und Facebook nicht gelang, und der Bürgermeister sofort eine Runde gegen Rechts einberief, obwohl noch weit und breit keine Rechten zu sehen waren, ganz nach dem Motto: "Neonazis verzweifelt gesucht". Es sollte unter allen Umständen unter den Tisch fallen, dass Türken einen Deutschen totgeschlagen haben. Daher war das Ablenkungsmanöver gegen Rechts ein doppelter Schlag gegen die Angehörigen des Opfers. Der Bürgermeister ist der Familie geradezu in den Rücken gefallen. Nach der Tat verhöhnten Sympathiesanten der türkischen Totschlägergruppe das deutsche Opfer noch mit herabsetzenden Äußerungen auf Facebook, die man im umgekehrten Fall eindeutig als rassistisch einstufen würde. Davon in dem TAZ-Bericht kein Satz.
Aus meiner Sicht handelte der Bürgermeister weder heldenhaft noch vorbildlich. Hier hat jemand nur versucht sich Ärger vom Hals zu halten, hat sich einfach nur weggeduckt und den einfachsten aller Wege gewählt, der zu jenem Zeitpunkt dazu noch unangemessen und heuchlerisch war: irgendetwas gegen Rechts zu machen. Möglicherweise zielen viele Schmähbriefe auch genau darauf ab und nicht nur auf das Verbot rechter Demos.
zum Beitrag