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Schäden durch SilvesterböllerSchluss mit der privaten Knallerei

Anja Krüger

Kommentar von

Anja Krüger

In den Niederlanden wird unkontrolliertes individuelles Böllern 2026 verboten. Diesen Weg sollte Deutschland auch gehen.

Ausgeböllert: Ab 2026 ist privates Feuerwerk in den Niederlanden verboten Foto: Stefan Boness/Ipon

T he same procedure as every year: Kinder und Erwachsene werden erheblich oder gar tödlich verletzt, Menschen mit Kriegstraumata erleben schreckliche Momente, Tiere leiden unter dem Lärm, schädliche Feinstaubwerte schnellen in die Höhe, Straßen sind mit Müll übersät, Autos gehen in Flammen auf – es ist stets das Gleiche um die Jahreswende. Knaller, Leuchtkörper und andere Pyrotechnik richten Schäden an. Und ebenso wiederholen sich die Forderungen nach einem Böllerverbot. Nur: Im Gegensatz zu anderen Ländern passiert hier nichts. Wenn Menschen, Tiere und Umwelt Schaden nehmen, muss das schwerer wiegen, als das Vergnügen Weniger und die Interessen der Pyrobranche. Das sieht Umfragen zufolge auch eine Mehrheit der Bür­ge­r:in­nen so.

In den Niederlanden wird in diesem Jahr zum letzten Mal individuelles Böllern erlaubt sein. Ab 2026 ist privates Feuerwerk dort verboten. Dabei wird in den Niederlanden im europäischen Vergleich bislang pro Kopf am meisten gezündelt. Künftig dürfen dort nur Knallerbsen und andere Kracher der schwächsten Kategorie verwendet werden. Wenn sie wollen, können Kommunen in den Niederlanden spezielle Zonen zulassen, in denen Privatleute böllern dürfen. Die Gemeinden werden also genau kontrollieren können, wer was wann wo abbrennt. Wer den Krach meiden will, wird das können.

Das ist ein guter Kompromiss. Es ist nicht verwerflich, es am Ende des Jahres knallen zu lassen. Es ist nicht okay, andere bewusst erschrecken oder ihnen schaden zu wollen. Und das Erschrecken macht bei etlichen Böller-Freund:innen einen großen Teil des Spaßes aus, wie an den letzten Tagen des Jahres zu beobachten ist. Der deutsche Weg, nur in speziell ausgewiesenen Gebieten das Knallen zu verbieten, hilft nicht weiter. Der niederländische Weg ist richtig.

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Anja Krüger
Parlamentskorrespondentin
Schwerpunkte Wirtschaft- und Energiepolitik
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95 Kommentare

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  • In dem Artikel taz.de/Unfaelle-du...ilvester/!6141337/ wird berichtet, daß der Präsident des VPI angesichts des drohenden Verbots mit dem Finger auf die Sektkellereien, Schnapsbrennereien und Brauereien zeigte, gerade so, als würde man eher mit einem Kasten Sekt als mit einer Kugelbombe Häuser zum Einsturz bringen. Die Frage ist nur, in welchem Umfang man damit deutschen Herstellern und in welchem chinesischen Exporteuren schadet: www.destatis.de/DE.../PD25_48_p002.html Und ob dem Einzelhandel die Herkunft egal ist.

  • Na spielen wir das doch mal durch…

    Die, die wirklich böllern wollen werden sich den Kram einfach anderweitig beschaffen. Eine große Quelle wird Polen werden, wo ganzjährig Zeug verkauft wird das in Deutschland auch an Silvester nicht zulässig ist weil zu stark.

    Andere Leute werden vielleicht einfach einen Waffenschein machen oder vielleicht und mit Platzpatronen ballern. Einfach mal beim Neujahrsspaziergang auf den Boden gucken und nach Messinghülsen Ausschau halten.

    Die Notaufnahmen werden weiter stark von Alkoholvergifteten belastet sein, von denen sich ein großer Teil irgendwie verletzt hat. (Alkoholisierte Menschen hab da wirklich ein Händchen für).

    Kurz gesagt: Das Verbot wird weit hinter den Erwartungen zurückbleiben.

    Und nein, die Pandemiejahre waren nicht nur Böllerverbot, sondern auch Kontaktverbot. Da gabs auch weniger Party mit Alkohol und Übermut. Und trotzdem wurde geböllert.

    Gegenvorschlag:



    Lieber bei Menschen außerhalb der eigenen sozialen Bubble fragen, wie sie sich eigentlich so viel Feuerwerk leisten können, wer den Dreck wegmacht und wie der Hund / die Katze eigentlich so eine Silvesternacht verkraftet.

    • @metalhead86:

      Vor ein paar Jahren hätte ich Ihnen noch voll zugestimmt. Und in den Details tuhe ich es auch noch, wird schwierig ein solches Verbot auch tatsächlich umzusetzen.



      Aber ich habe meine Meinung dazu dennoch geändert, denn es ist einfach zu extrem geworden und eine andere Richtung einzuschlagen wäre besser.



      Aktuell wird hier seit gestern Mittag durchweg geböllert. Jede Stunde hört man es 4 oder 5 mal Knallen. Das ich weiß ich so genau weil meine Katze völlig verstört ist und kaum liegt sie mal, gleich wieder aufgeschreckt wird. Das ganze wird noch mindestens bis Donnerstag Abend so weiter gehen, ausgehend der Erfahrung der letzten Jahre vermute ich allerdings eher das es am Montag nächste Woche erst wieder ruhig wird.

      Und das, sorry, ist einfach zuviel. Ich will es gar nicht ganz weg haben, wäre unrealistisch das zu erwarten, aber es muss weniger werden. Und weniger, erreichen wir durch ein Verbot garantiert. Schon allein deshalb, weil man dann jeden ankacken kann der es doch übertreibt. Und man hört ja die Richtung in der der Verursacher seine Untaten begeht, ziemlich gut und trifft denjenigen schnell an...

    • @metalhead86:

      "Die, die wirklich böllern wollen werden sich den Kram einfach anderweitig beschaffen"

      Die, die wirklich jemanden erschießen wollen, werden sich die Waffe etc. einfach anderweitig beschaffen.



      Also sollten wir laut Ihnen die Waffen im Supermarkt verkaufen, weil, was kann schon schiefgehen.



      Eigenartige, unterkomplexe Argumentationslinie, die Sie da anführen.

      Wenn privates Böller verboten wird, dann kann ein Verstoß entsprechend geahndet werden. Dass nicht alle sich gleich daran halten werden, wie es z.B. beim Rauchverbot in Gebäuden auch passierte, ist wohl anzunehmen, aber wir leben in einer Gemeinschaft und wenn eine Mehrheit diesen Schwachfug nicht weiter dulden will, dann muss man nicht auf individuelles Verständnis etc. hoffen, sondern es einfach verbieten und dann das Verbot umsetzen.

    • @metalhead86:

      Das Böllerverbot während der Pandemie war nicht gänzlich wirkungslos. Es hatte neben tatsächlich weniger Knallerei auch den Effekt, daß die Leute den Dreck vor ihrer Haustür schon morgens um sechs weggekehrt haben, anstatt das wie sonst immer der Kommune zu überlassen.

  • Zum Glück leben wir in einer Demokratie, und man könnte mit dieser fragestellung ja mal das Wahlvolk konfrontieren.

    • @Horst Sörens:

      Da gibt es ja nun Unfragen genug, über 60 % sind für ein privates Böllerverbot - dafür fachmännische, von Pyrotechnikern ausgeführte Feuerwerke an zentralen Orten in den Städten & Gemeinden.

  • Ohne Knallerei wäre es für mich schöner, aber ich vermute, dass viele das gerne tun möchten und nicht verstehen werden, warum das nicht mehr gehen soll ....

  • Wir wissen es bereits vorab:

    - Viele Menschen werden Finger, Hände Augen und Ohren verlieren.



    - Tausende Autos werden brennen, ebenso wie einige Häuser.



    - Trillionen von Tieren werden traumatisiert.



    - Die große Mehrheit ist gegen das private Böllern, aber die (Folge-) Kosten für all das wird die Allgemeinheit tragen.







    In Holland wird sich (ab dem kommenden Jahr) zeigen, daß Sylvester ein schönes und farbenfrohes Fest für alle sein kann. In der die Geister des alten Jahres auf friedvolle.!! Weise vertrieben werden, um Platz zu schaffen für einen Neuanfang..







    Warum können wir das nicht.??

    • @Wunderwelt:

      Weil dann viele wieder was von „Freiheit „ und dergleichen faseln und das der Staat ihnen die letzte Freude nimmt.



      Recht auf Böllerei ist für mich kein Grundrecht. Es gibt für mich persönlich keinen positiven Nutzen dadurch.



      In Berlin herrscht an Silvester regelrecht „Krieg“ auf den Straßen und Rettungskräfte werden gezielt angegriffen oder sogar in Hinterhalte gelockt.

      • @DocSnyder:

        Bevor man das Böllern allen verbietet, fangen wir vielleicht erstmal an diejenigen die Krieg sielen wollen, härtestmöglich zu bestrafen. Man braucht keine landesweiten Verbote nur weil einige in Berlin kein Interesse an einem normalen Zusammenleben haben.

        • @MK:

          Bevor Sie jemanden besttrafen, was in Berlin schon oft genug an der bundesweit bekannten Unterfinanzierung und -ausstattung der Landesjustiz scheitert, müssen Sie ihn erstmal ermitteln und festsetzen. Auch da klemmt, wie man so schön sagt, in Berlin die Säge besonders zuverlässig. Und die anderen Ländern brauchen ihre Polizisten an Silvester selber, die können nicht immer für "arm aber sexy" aufkommen.

          • @dtx:

            Na da beißt sich die Katze in den Schwanz. Wenns schon daran scheitert, halbwegs Randale und Gewalttaten Herr zu werden, wie soll denn da "arm aber sexy" ein allgemeines Böllerverbot durchsetzen?

            • @Deep South:

              Gute Frage. Schließlich wäre der Weg an die dann einzige Quelle für Berliner, Ostbrandenburger und Lausitzer deutlich kürzer als für die Mehrheit der Leute anderswo, sollte man meinen. Daß das vielleicht ein Grund, aber kein Hindernis ist, wurde derweil in Schwaben bewiesen: www.rosenheim24.de...nung-94090375.html

  • Volle Zustimmung. Dass so ein Verbot durchaus funktioniert haben die Jahre 2020 und 2021 gezeigt

    • @Samvim:

      Wenn man den Kontext, warum es dieses Verbot gab außer acht lässt, ja.

  • Die Demokratie mit Hilfe öffentlicher Feuerwerke stärken?



    Da scheint es um diese nicht besonders gut bestellt zu sein.

    • @ichwillauchwasdazusagen:

      Das ist wohl wahr.

  • Es gab doch bereits eine Aufhebung der Ausnahme im Sprengstoffgesetz ("Böllerverbot"), die funktioniert hat: Silvester 2020 und Silvester 2021. Sehr viel weniger Verletzte, sehr viel weniger Brände, sehr viel weniger Straftaten.

    Verstehe deswegen auch die ganzen Kommentare nicht, die meinen, es wäre doch eh nicht durchsetzbar. Die Realität hat anderes gezeigt: ob überhaupt mehr als sehr vereinzelt geböllert wird oder nicht, ist eine Frage der einfachen Verfügbarkeit. Der ganz überwiegende Teil des Problems geht auf legales Feuerwerk aus dem Supermarkt zurück. Wenn dort kein Feuerwerk mehr verkauft wird, hört die ganz überwiegende Zahl der Leute auf. Natürlich gibt es dann immer noch das 1% an Leuten, die sich illegales Feuerwerk besorgen (fällt für die meisten aber glücklicherweise schon aufgrund mangelnder Grenznähe aus). Das ist dann allerdings kein Argument gegen ein "Böllerverbot", welches 99% von der Sprengstoffbenutzung abhält.

    • @jontschar:

      Es war nur im Rahmen der Covid 19 Einschränkungen durchsetzbar. Und so etwas wollen Sie sicherlich auch nicht noch einmal.

      • @Tom Tailor:

        Auch da nicht wirklich. Aber da haben die Leute wenigstens den von ihnen nachts vor der Haustüre hinterlassenen Dreck weggeräumt, anstatt den Müll wie sonst immer der Allgemeinheit aufzubürden. Der den Kommunen zustehende Anteil an der Umsatzsteuer für das Pyrozeugs dürfte den Aufwand, zeitnah alle Straßen und Wege kehren zu müssen, kaum ausgleichen.

  • Die unglaublich hohen jährlichen Ausgaben für Feuerwerk zeigen, dass es uns im Deutschland offenkundig sehr gut geht. Private Rentenvorsorge, höhere Krankenkassenbeiträge, Praxisgebühr, höhere Energie- und Wohnkosten sind dann ja vielleicht doch gar nicht so ein Problem, wenn so viele Menschen in Deutschland Geld für so einen Sch*** übrig haben.

    • @Bussard:

      Dem würde ich gerne die jährlichen Ausgaben für Winterurlaube entgegen stellen, die mit Sicherheit höher sind als die Ausgaben für Böller und Feuerwerk.

    • @Bussard:

      Ach naja, über wieviel Geld sprechen wir? 100,00 € einmal im Jahr für Feuerwerk? Dann könnte man eher noch über Alkohol und Zigaretten Verbot sprechen, dafür geht viel mehr Geld drauf.

      • @Tom Tailor:

        Wenn Sie still und leise Ihren Alkohol saufen, belastet es meine Umwelt nicht so sehr, als wenn Sie in meiner Umgebung mega Rambo Zambo mit Ihrem stundenlangem, wenn nicht sogar tagelangem Geböllere meine Familie, unsere Gäste, unsere Pferde & meinen Hund den Friedemann und mich, bei unserem Silvester Hauskonzert belästigen. Dazu noch der geballte Feinstaub, der freigesetzt wird. Auch über mein Grundstück.



        Eine Frechheit ist so ein prolliges Verhalten.

  • Alle Jahre wieder



    kommt der Böllerstreit



    auf die Erde nieder



    stets zur Neujahrszeit

    Kehrt mit neuem Artikel



    ein in jede Site



    und so gleich entwickelt



    sich im Forum Streit

    Ich finde es aufs Neue



    durchaus etwas Mist



    so dass ich mich stets freue



    wenn wieder Ruhe ist

    Guten Rutsch!



    (Die meisten Unfälle passieren übrigens sowieso mit illegalem Feuerwerk und illegalen Böllern, so dass der Nutzen eines Verbotes nicht eindeutig ist, weshalb man darüber auch 2035 noch diskutieren wird)

    • @Agarack:

      ..die gezündet werden, weil "Ballern" grundsätzlich erlaubt ist.

  • Wer Totalverbote fordert, muss auch erklären, wie sie durchgesetzt werden sollen. Privates Feuerwerk vollständig zu verbieten, würde bedeuten, dass man zu Silvester ein massives Polizeiaufgebot auf den Straßen und im gesamten Land bräuchte. Wie man während der Pandemie sehen konnte, ist das anders gar nicht durchsetzbar.



    Beschränkungen würde ich daher für sinnvoller halten. Zum Beispiel Mehr und größere Verbotszonen, eine hohe Umweltgebühr/-steuer auf Pyroartikel, Beschränkung auf max. 24 Stunden, höhere Strafen bei mißbräuchlicher Nutzung und für Einfuhr von illegalem F3 Feuerwerk.



    Man könnte viel machen, ohne totale Verbote. Die Diskussion ist wie viele andere auch zu eindimensional.

    • @Deep South:

      Ein Verbot betrifft auch den Verkauf. Problem gelöst.

      • @Andreas J:

        Das hat ja bei den Drogen auch gut geklappt...

      • @Andreas J:

        Ach? So wie bei illegalem Feuerwerk? Oder so wie bei Cannabis? Na dann is ja alles geregelt.

  • Abgesperrte Zonen. Am Eingang jemand mit einem Alkohol Tester (Promille Grenze wie beim Auto fahren). Innerhalb der Zone Verkauf von zertifiziertem Feuerwerk.



    Wenn jemand außerhalb böllert, kauft, verkauft



    Strafen in Tagessätzen. Also am Einkommen orientiert.

    Aber.



    In den Niederlanden bewegt sich was? Schneller als bei uns sicher nicht.



    In den Niederlanden war es 1998 schon so schlimm wie in Berlin die letzten Jahre. Und damals war ich jung und sehr viel weniger empfindlich und ängstlich.



    Ich war auch in den Jahren danach öfter zu Silvester in Amsterdam. Kriegsgebiet. So wie viele deutsche Innenstädte heute.

  • Doppelstreife um Mitternacht aus Polizei und Feldjäger zwecks notierender Ausweiskontrolle: "Wer böllert darf bzgl. einer Wehrpflicht nicht mehr verweigern."

    • @Martin L.:

      Das bitte vorher in den Straßen plakatieren lassen.

  • Es ist 1:15, eine saukalte Nacht. Trotzdem, lange Käuferschlangen vor dem Aldi. Es geht um eine "überlebenswichtige" Sache, Feuerwerk und Böller. Überwiegend sind es wohl junge Männer, die man auf den Bildern sieht. Wehe, wenn es mal eine Knappheit an wirklich wichtigen Gütern geben sollte - dann wäre das Geschrei groß.



    Am Abend der folgenden Nacht, schon wieder so eine verdammt kalte Nacht, werden ganze Batterien an Raketen in Stellung gebracht und los geht es. Der Sohnemann steht daneben und wird geschult. Früh übt sich, was ein richtiger "Krieger" werden will.



    Was für'n Glück, die Schützengräben in der Ukraine sind weit weg. Da hätten die aber wirklich nichts verloren, würden sie sich dort doch vor Angst in die Hosen sch...

  • Nur zur Info. Da gibt es gerade eine Petition:



    mitmachen.duh.de/b...rfreies-silvester/

    • @Helene10:

      Darum muß sich der Gesetzgeber aber nicht kümmern. Der muß sich nur mit den Petitionen befassen, die bei den Petitionsausschüssen deutscher Parlamente eingebracht werden. Die auch nur ein paar Klicks weit entfernt wären: Hier zum Beispiel epetitionen.bundes...ion_188615.nc.html machen sich derzeit ganze 62 (!) Unterstützer für die "Wiedereinführung des Berufsbildes „Rettungsassistent/in" als staatlich anerkannte Qualifikation im Rettungsdienst" stark. Nicht, daß einem schon bei dem Ansinnen die Luft wegbliebe ...

  • Letztes Silvester schwer, zum Teil lebensgefählich verletzte Kleinkinder. Was für eine Sorte Kot haben die Leute im Kopf?

    • @aujau:

      Wie immer gilt: bei sachgemäßen Umgang wird niemand verletzt, wer Randale machen möchte kann auch Messer missbrauchen um Menschen zu verletzen.

      • @Tom Tailor:

        Ich darf dann aber doch davon ausgehen, dass keine kleinen Kinder angegriffen werden?

        • @aujau:

          Ich und meinesgleichen tun so etwas nicht - auch keine erwachsenen Menschen.

    • @aujau:

      Mit derselben Begründung könnten wir auch den Strassenverkehr verbieten, oder wenigstens die unnötigen Fahrten.

      Über die Notwendigkeit entscheidet dann eine Kommission auf Antrag.

      • @Carsten S.:

        Bei all meiner Antipathie gegen den Autoverkehr: Der Vergleich hinkt ein bisschen.

  • Früher habe ich es anders gesehen, aber heute finde ich den Verzicht auf Böller als äusserst vernünftig.



    Aber:



    Müssen wir wirklich alles mit Verboten regeln?



    Haben wir keine wichtigeren Probleme?

    Für mich ist das Symbolpolitik, mit der man sich um die wichtigen Probleme herumdrückt.

    Ähnlich effektiv wie Aufräumen mit dem Lichtschalter.

    Am Ende nur Wasser auf die Mühlen der (rechten) Populisten, Stichwort Verbotsdebatte.



    Und damit lösen wir am Ende kein wichtiges Problem, sondern machen ein anderes noch grösser.



    Kann man machen. Ich halte es aber nicht für schlau.

    • @Carsten S.:

      Rauchen in der Gastronomie & töten von Menschen ist auch verboten, also sind Verbote in dieser Gesellschaft ein durchaus probates Mittel.



      Verbote verstehen auch die etwas, nennen wir sie diie " schlichten Gemüter " in unserem Land ganz gut.

      • @Alex_der_Wunderer:

        Sicher. Rauchen, Feuerwerk und "Töten von Menschen" mal eben in einen Topf zu stecken, ist auch eher schlichten Gemütes.

        • @Deep South:

          Ach ja, ich habe die Verbrenner Kfz nicht mit aufgeführt - Sorry

    • @Carsten S.:

      Ich kann ihrem Kommentar nur zustimmen, es muss doch andere Möglichkeiten geben, als immer nur verbieten. Das ist in der Tat dann wieder ein Punkt wo die rechten dann mit dem Finger zeigen und die Linke als Verbotspartei titulieren.

    • @Carsten S.:

      Aber es ist doch nicht so, dass unsere Gesellschaft, Politik, Gesetzgeber sich nur mit jeweils einer Sache gleichzeitig beschäftigen können.

      Dann wäre doch jede Beschäftigung mit einem Thema, welches nicht "das wichtigste" ist nur Symbolpolitik. Und wer entscheidet das?

      Eine Gesellschaft hat von sich aus heraus den Wunsch und das Verlangen nach unterschiedlichen Veränderungen denen auch gleichzeitig nachgegangen werden kann. Zumal es hier ja nur darum ginge eine Ausnahme Regelung zurück zu nehmen. Es gäbe keine extra Verbote. Es geht nur darum das die Extrawurst nicht mehr gebraten wird.

      Und das mit den Verboten ist auch so schnell daher gesagt aber macht bei näherer Betrachtung wenig Sinn. Die Menschen schaffen es nicht mal sich an Geschwindigkeitsbegrenzung zu halten. Selbst mit Schildern wird gerne schneller gefahren. Für mich klingt der Wunsch nach einem freiwilligen Böllerverzicht genauso utopisch wie der Gedanke wir bräuchten keine Straßenschilder, die Menschen sollen so Rücksicht nehmen.

      • @Philipp H.:

        Gebote und Verbote machen Sinn, weil sich die Mehrheit daran hält, oder sich überwiegend positiv daran orientiert. U.a. zeigen das Verkehrsexperimente, Stichwort "Lebenswerte Städte". Was 'latürnich' geschieht, da haben Sie recht, wir werden von, weil es technisch möglich ist und sich sozial lohnt, medial pp. von Konservativen bis Rechten, aber auch von der materiell-finanziell interessierten Empörungsindustrie, gegeneinander aufgehetzt. Das führt auch dazu, dass manche Gemüter nicht mehr solche Gedankenräume betreten, die es ihnen ermöglichen, wenn sie schon böllern wollen, Rücksichtnahme, welche diesen Namen verdient, zu üben.

      • @Philipp H.:

        "Und das mit den Verboten ist auch so schnell daher gesagt aber macht bei näherer Betrachtung wenig Sinn. Die Menschen schaffen es nicht mal sich an Geschwindigkeitsbegrenzung zu halten."

        Sie schreiben es doch selbst: Verbote bringen nichts, wenn man ihre Einhaltung nicht kontrolliert.

        Glauben Sie ernsthaft, einige Idioten feuern keine Kugelbomben ab (verboten, in einem anderen TAZ-Artikel erwähnt), wenn man klegale Böller verbietet?

  • Die meisten Kommentare zu dem Thema kommen aus den größeren Städten und vor allem aus Berlin.



    In meiner Realität auf dem Land ist das Feuerwerk und die Böllerei schon entspannter, weil niemand* Böller in Menschenansammlungen wirft und Raketen aus der Hand startet. Da scheint es in Städten ein Intelligenzdefizit zu geben, bei uns weiss man, Böller tun weh und eine verbrannte Hand ist auch nicht witzig, das müssen wir nicht ausprobieren.



    Daher gehen die Meinungen da auseinander.



    Als jemand der in der Jugend auch verbotenerweise geböllert hat, allerdings ohne sich und andere beabsichtigt oder unbeabsichtigt zu verletzen, habe ich das Gefühl, das den Jungs heute dann vielleicht so ein Ventil fehlen würde und sie zu komplett illegalen Böllern greifen würden. In den 1970ern gab es zwar kein Internet, aber es kursierten auch die Rezepte nach denen die RAF (angeblich) ihren Sprengstoff herstellte und das war jetzt nicht so schwer und hat ganz schön gerappelt.

    *) schon allein weil man sich kennt und letzlich zur Verantwortung gezogen würde. In den sog. Kiezen scheint man sich da wohl eher auf die Anonymität zu verlassen.

    • @Axel Schäfer:

      Dafür knallt das bei uns schon seit gestern ab 21 Uhr 30 auf dem Lande und wird wie die letzten Jahre wohl bis zum 2.1.



      gehen.

      • @Captain Hornblower:

        Aber das ist doch heute schon verboten!



        Doppelt oder dreifach verbieten hilft auch nicht weiter.



        Wie wäre es einfach mit der Durchsetzung geltenden Rechts?



        Aber damit tut sich der deutsche Staat auch jetzt schon schwer.

    • @Axel Schäfer:

      Auf dem Land ist es nur deswegen ungefährlicher, weil schlicht mehr Platz ist, um die Raketen auch im besoffenen Kopp in eine freie Richtung zu lenken.



      Raketen in der Hand starten, weil die Sektflasche noch nicht leer ist oder die Mutprobe, wer den Böller zuletzt loslässt, konnte ich auch in ländlichen Gebieten schon öfter als mir lieb war beobachten.



      Dass ein Verbot das beheben würde, glaube ich allerdings auch nicht. Die größten Unfälle passieren ja schon jetzt mit illegalen Böllern.

  • Typisches Verbotspartei-Denken



    Wer es aus Umweltgründen verbieten will, sollte auch Fleisch verbieten, das erzeugt 1000fach mehr Umweltprobleme. Und Fußball, da werden laufend Bengalos abgebrannt.



    Wer es aus Gesundheitsgründen verbieten will, sollte auch das Verbrennerauto verbieten und Zucker und Fett, tausendfach schädlicher.



    Wer es wegen Autobrände verbieten will, sollte auch die "autonomen" Demos in Hamburg und Berlin verbieten, da brennen deutlich mehr Autos ab.



    Mir geht diese Böllerei gewaltig auf den Wecker, ich brauche sie nicht, ich mag sie nicht. Trotzdem muss man nicht gleich immer alles verbieten wollen, diese Bevormundung geht mir auf den Wecker.



    In erster Linie aber müssen wir endlich die festnehmen und verurteilen, welche Böller als Waffe gegen Rettungskräfte einsetzt. Denn die tun es auch nach einem Verbot mit "Polen"-Böllern.

    • @Hans Dampf:

      Das ist die typische Einstellung: ICH, ICH, ICH und nochmal ICH. Mit Verbotspartei-Denken hat das Erstellen von Regeln nichts, gar nichts zu tun. In keiner Gesellschaft (KEINER!!!!) geht das Leben ohne Regeln ab. Selbst in den großen Religionen ist das wichtig und nötig, die 10 Gebote sind nur ein Beispiel dafür. Selbst im Tierreich gibt es geregelte Abläufe. Nur für einige Krawallköppe die rücksichtslos ihr eigenes "Ding" machen wollen, muss nicht eine übergroße Mehrheit, die Tiere, das Klima und die Umwelt erheblichen Schaden nehmen. Es ist sehr, sehr billig das Fleischessen, das Autofahrverhalten oder dergl. als Vergleich heranzuziehen. Das sind Aspekte die nicht, ganz und gar nicht hier in Vergleich gezogen werden können, es ist "What-Aboutismus" und einer intelligenten Diskussion unwürdig.

      • @Perkele:

        Nein Herr(?) Perkele, das hat nichts mit "What-Aboutismus" zu tun, sondern mit Toleranz. Legale Böller, legal genutzt, sind für mich akzeptabel, auch wenn ich sie nicht mag. Illegale Böller, oder gar kriminelles Verhalten lehne ich strikt ab. Aber heute ist es ja so einfach, Andersdenkende einfach in eine Ecke, in ihrem Fall What-Aboutismus" drücken zu wollen. Dabei ist es eine Frage der Toleranz, und mit der haben Sie ganz offensichtlich ein Problem, schade.

        • @Hans Dampf:

          Herr hört sich so alt an, ich bin es gewohnt und ziehe es vor geduzt zu werden und ja, ich bin männlich ...



          Toleranz kann man hier nicht ernsthaft gelten lassen. Schäden sind nicht tolerierbar, der Stress für Mensch und Tier ebensowenig. Es ist blanke Rücksichtslosigkeit und eine glasklare Verachtung des Mehrheitswillens, anders gesagt: es ist eine Verletzung der Freiheit anderer.

          • @Perkele:

            Genau so sehe ich es auch. Deswegen bin ich intolerant gegenüber den Krawallmachern und lasse diejenigen in Ruhe die friedlich vor sich hin böllern. Man muss nicht alles regulieren was in irgendeiner Form gefährlich sein könnte oder lästig fällt.

      • @Perkele:

        Interessanterweise geht Ihre Kritik an Herrn Dampf am Thema vorbei.



        Sie beide sind sich einiger als es den Anschein hat.



        Es gibt bereits gute Regeln in Bezug auf private Böllerei. Die Statistik zeigt auch, dass bei Einhaltung dieser Regeln deutlich weniger Unfälle geschehen, als mit illegalen Eigenkreationen.



        Ich kann Herrn Dampf durchaus verstehen, dass er sich über eine Verbotsdiskussion aufregt, die nirgendwo hin führen wird, wenn schon die bestehenden Regeln anscheinend nicht ausreichend kontrolliert werden.



        Solange illegale Böller als Argument für ein Verbot jetzt legaler Böller herhalten müssen, scheint ja die Argumentationslinie nicht stabil genug zu sein, um wirklich über eine Ausweitung der aktuellen Regeln diskutieren zu können.



        PS: Ich mag die Böller auch nicht wirklich. Kann aber eine Nacht im Jahr durchaus damit leben, solange die aktuellen Regeln eingehalten werden. Etwas mehr Pragmatismus in der Diskussion würde viele Probleme besser angehen als die Ultraaufgeregtheit jedes Jahr, die dann am 2.1. schon wieder vergessen ist.

        • @Herma Huhn:

          Interessanterweise gehen die meisten Worte von Herrn Dampf auch am Thema vorbei. Er erwähnt zum Thema nur dass er die Böllerei nicht mag (und keine weiteren Verbote möchte).

          Die Angst vor einem Verbot dieser zweifellos umweltschädlichen Aktivität könnte eher die Befürchtung eines Dammbruchs sein. Wenn es dazu käme, könnten als nächstes weitere Verbote gegen Lebensaspekte geben, die (Teilen) der Bevölkerung Spass machen - schnell fahren, Zucker essen, Rauchen, Ski fahren etc.

        • @Herma Huhn:

          Am 2.1 ist es höchstens auf dem Land vorbei.



          In der Stadt wird meist schon Tage vorher und Tage nachher immer wieder geballert.



          Das summiert sich auf locker 1 Woche bis 10 Tage in denen man erhöhter Gefahr ausgesetzt ist.

          Der Müll liegt dann auch noch fast bis Februar noch rum teilweise.

          Nix mit "am 2.1. schon wieder vergessen".

          Ein vollständiges Verbot von Böllern würde die Strafverfolgung erheblich erleichtern, weil dann ja nicht mehr festgestellt werden muss, ob es legales Feuerwerk ist oder nicht.

          Da keine legalen Beschaffungsmöglichkeiten mehr existieren würden, gäbe es ja auch deutlich weniger potenzielle Einsatzstellen für die Polizei um durchzugreifen.

          Raketen an vorgesehenene Orten kann ich durchaus nachvollziehen.

          • @sociajizzm:

            Die Diskussion zum Thema ist am 2.1. vergessen. Und sie wird nicht vor Dezember nächsten Jahres weitergeführt werden. Und werden Jahr für Jahr die gleichen fürs und widers abgespult.



            Derweil gelingt es Zoll und Polizei nicht einmal, die bestehenden Regeln durchzusetzen.



            Böller am 29. sind doch der beste Beweis dafür, dass ein Verbot nicht helfen würde. An diesem Tag müsste die Polizei nicht prüfen, ob das Feuerwerk legal erworben wurde, es ist illegal, es zu zünden. Aber niemanden kümmert es.



            Das gleiche für Feuerwerker, die betrunken zündeln. Könnte ebenfalls leicht kontrolliert werden, funktioniert aber nicht.



            Und die illegalen Böller, die die Polizei auf der Straße nicht eindeutig indentifizieren kann: Für sowas wäre der Zoll zuständig. Funktioniert auch nicht.



            Bevor wir nicht geklärt haben, warum die Einhaltung bestehender Regeln nicht funktioniert, brauchen wir keine neuen Regeln. Die funktionieren dann genauso wenig.

            • @Herma Huhn:

              "Böller am 29.12." sind aus dem Discounter geschleppt und Minuten später abgebrannt worden. Erstens läuft das nicht, wenn der Discounter keine mehr verkauft. Die zünden das Zeug, was sie sich aufgehoben haben, auch noch im Sommer. Und zweitens beweist das sowie der Vandalismus gegen Fahrkartenautomaten, Briefkästen und dgl. auch nur, daß diese Leute eben nichts mit dem ursprünglichen Brauchtum am Hut haben. Letztlich sollte aber schon das verbreitete Benutzen der Pyros als Waffe gegen Einsatzkräfte und gegnerische Fans hinreichender Grund sein, das Zeug aus den Fingern der Leute zu schaffen.

        • @Herma Huhn:

          Was für eine Ausweitung aktueller Regeln? Es geht darum, dass nicht länger unnötige Ausnahmen gemacht werden um Klientelpolitik zu betreiben. Es gäbe keine neue Regel nur eine Extrawurst die wir weniger braten würden.

          Und alleine wenn ich hier sehe wieviel Arroganz und Selbstgefälligkeit bei den böllerwütigen herrscht und wie wenig Dankbarkeit und Kompromissbereitschaft, hab ich 0 Bock für solche Leute eine Ausnahme und Extraregelung zu machen.

        • @Herma Huhn:

          Danke!



          Volle Zustimmung.

      • @Perkele:

        Vielen Dank!!

  • Ja, bitte! Niemand braucht diese total sinnbefreite Umweltzerstörung und Geldvernichtung! Und: ich will die Zuwiderhandler anzeigen können 😏

  • Ich sehe schon die typische, deutsche Reaktion kommen:



    "Wir sind aber nicht die Niederlande!" oder "Die haben halt ne andere Kultur!"

    Als wenn der Deutsche was Besonderes ist.

    • @Troll Eulenspiegel:

      Deutsche was Besonderes... war bis jetzt nicht so extrem sinnvoll... Das wird wohl auch nix ;)

    • @Troll Eulenspiegel:

      Was für ein sinnbefreiter Quatsch

  • Ich gebe Ihnen prinzipiell Recht, Frau Krüger. Bevor dasselbe gefordert wird, was in den Niederlanden umgesetzt wird, sollten wir erst einmal abwarten, ob das Verbot - was zunächst nur gedruckte Worte sind - wirkt und durchgesetzt werden kann. Anderenfalls wird man sich andere Lösungen einfallen lassen müssen.

  • Dem stimme ich zu. Prioritär sollten wir aber zunächst ein generelles Tempolimit auf Autobahnen einführen.

    • @K2BBQ:

      Ich bin dagegen, freie Wahl der Fahrgeschwindigkeit funktioniert doch gut.



      Mittelspurfahren sollte geahndet werden, dann würde es noch viel besser laufen.

  • Das ist doch nur ein neues Wahlkampfthema für die AfD.

    • @Günter Picart:

      Die AfD profitiert nach meiner Einschätzung davon, dass alles 10 mal besprochen und durchgekaut wird. Mit Diskussionen wie hier in Welt bis TAZ, von Komissionen und Beratungsgremien und labernden Politikern.



      Aber letztlich nie dauerhaft entschieden wird. Von Rente bis Böller, von Wohnungsbau bis Verbrenneraus-aus.

      • @Tom Farmer:

        Genau, also nix mehr besprechen und darüber nachdenken, einfach raushauen und gucken was passiert...Ich weiß nicht ob das sooo sinnvoll ist.

        • @Biker-Ffm:

          Vllt. reicht aber doch 5 mal, oder ein Blick auf den Rest der Welt wo was gut funktioniert, oder auch schlecht ( dann das natürlich nicht machen).

  • Ich finde diese Diskussion über ein Verbot wird wieder nur einer Partei nutzen. Sie spaltet die Gesellschaft weiter. Das ist gefährlich in diesen Zeiten. Mag sie inhaltlich auch noch so richtig sein.

    • @Schängel:

      Nach ihrer Argumentation hat die AgD dann schon jetzt eine solch starke Macht dass wir als Bevölkerung gelähmt sind.Nein - wir sollten unsere Gesetze demokratisch gestalteten und keine Angst vor den Nazis haben.

  • Frau Krüger hat vollkommen recht,



    denn die Schäden der "privaten" Feuerwerkerei werden von der Allgemeinheit getragen. Außerdem hat niemand das Recht, die Umwelt (Straßen, Kanalisation, Grundwasser, Felder Wälder) mit den Plastikresten der Feuerwerkerei zu verseuchen. Alles was in der Landschaft liegen bleibt, wird eines Tages als Mikroplastik auf unseren Tellern landen.



    Deshalb meine volle Zustimmung für die Autorin.

  • Ach ja.



    Alle Jahre wieder...



    Wir sprechen uns dann in einem Jahr erneut. Nicht vergessen!

  • Das "private" Böllern ist im Grunde genommen vollkommen unschädlich. Schädlich sind dagegen die immer mehr eingesetzten verbotenen Böller. Nur diese sind ja bereits verboten und selbst dieses Verbot wird nicht hinreichend umgesetzt. Wenn das bestehende Verbot bereits jetzt nicht hinreichend umgesetzt wird, was sollte dann ein Verbot von relativ harmlosen Böllern bringen?

    Ich wäre eher für Strafverschärfungen und die bessere Umsetzung bestehender Verbote.

    • @DiMa:

      Da möchte ich widersprechen. In den Jahren 2020 und 2021 gab es während Corona bereits ein "Böllerverbot", also ein Verkaufsverbot für legales Feuerwerk. Dieses hat Fallzahlen entsprechender Verletzungen, Brände, usw. fast auf Null gebracht.

      Natürlich gab es auch in diesen Jahren Leute, die sich illegales Feuerwerk besorgt haben und es einfach nicht lassen konnten. Verletzungen und Brände inklusive, allerdings im Vergleich zu Silvesternächten davor und danach in sehr überschaubarer Anzahl.

      Die Realität hat gezeigt: Hauptproblem ist die einfache Verfügbarkeit von Feuerwerk, der legale Verkauf. Sobald diese weg ist, sind es auch der größte Teil der damit einhergehenden Probleme.

      • @jontschar:

        Nur ist die Coronazeit mit normalen Jahren nicht vergleichbar und die Hersteller wurden vom Staat voll entschädigt.

    • @DiMa:

      Das Verbot wäre ja eben eine Grundvorraussetzung für eine Strafverfolgung.



      .



      Wie genau unterscheidet man auf die Schnelle einen legalen von einem illegalen Böller? Insbesondere wenn überall geballert wird was das Zeug hält und der hohe Alkoholkonsum sowieso für viele zusätzliche Polizeieinsätze sorgt.



      .



      Wären große Knallkörper illegal, wäre jeder laute Wumms ein klares Indiz für eine Straftat. Jede:r könnte Anzeige erstatten.

      • @sociajizzm:

        Sie wollen also das normale Feiern (und dazu gehört auch die Knallerei) verbieten, um ein paar Idioten dingfest zu machen.

        Um dann am Ende nach jahrelangen Ermittlungen alles wieder einzustellen?

        • @DiMa:

          Wieso einstellen? In Böllern ist Sprengstoff. Wir reden also von schweren Straftaten. Und die Täter sind auch noch leicht zu finden, weil sie ja selbst auf sich aufmerksam machen.

  • Wir könnten uns Holland mal bei der Rente als Beispiel nehmen, aber das sind ja komplexe Themen, da ist etwas Sinnloses wie ein Böllerverbot, das es im Übrigen schon gibt, wesentlich einfacher. Böllern ist von 01.01. 6:00 Uhr bis zum 31.12. 18:00 Uhr verboten. Von 8.760 Stunden an 8.748 Stunden, nur an 0,13% eines Jahres ist es erlaubt.

    • @HelRam:

      Was soll uns das jetzt sagen?

      Mal abgesehen davon, dass auch während des Jahre hin und wieder "übriggebliebene" Böller gezündet werden. Das Problem ist, dass die heutige Gesellschaft in großem Maß unfähig ist, mit dem Zeug umzugehen. Statt hier und da mal eine Rakete oder einen Böller zu zünden, werden heute Orgien veranstaltet. Es werden Häuser beschossen, Menschen angegriffen und offensichtlich sind viele auch nicht in der Lage, zu begreifen, dass die Hände kein Raketenstartplatz sind.

      Und wenn die Menschen zu dumm geworden sind, mit einer Sache vernünftig umzugehen, ist es eben eine Option, die Sache zu verbiete.

  • Wie schön es doch wäre, an Silvester das Haus verlassen zu können. Keine Angst haben zu müssen, dass das Haus Feuer fängt und man es wegen dem ganzen Qualm und weiterer Knallerei vielleicht zu spät merkt. Und am nächsten Morgen nicht über Müllberge laufen zu müssen, sondern einen sauberen Spaziergang durch den Park genießen zu können, bevor der Alltag wieder losgeht.

    • @ImInternet:

      Meinen mit Abstand schönsten Jahreswechsel habe ich mal auf Amrum verbracht, wo das Böllern verboten ist. Lediglich am Strand haben vielleicht ein Dutzend Leute ein paar Sylvesterraketen Richtung See losgelassen, von 23:30 bis ca. 00:15, ansonsten war Ruhe. Traumhaft...

      Leider ein Luxus den sich nur wenige leisten können. Es geht zwar auch günstiger, zb. Ferienwohnungen oder - häuser in Naturschutzgebiete wie der Lüneburger Heide, aber auch das ist ja für allzu viele nicht annähernd bezahlbar.

      Und es ist eigentlich auch ein Unding, dass man das überhaupt in Betracht ziehen muss, nur weil eine Minderheit (nach aktueller Erhebung grad mal gut jede/r Fünfte, einschließlich! all derjenigen, die nur ein paar Raketen abschießen) einmal im Jahr ihren archaisch-destruktiven Spieltrieb ausleben muss.

    • @ImInternet:

      Tag? Sie meinen wohl Tage...je nach Witterung Wochen!

  • Letztes Jahr waren die Verkaufszahlen schon hoch. Dieses Jahr werden sie wohl noch übertroffen. Das Motto ist wohl: Ich lass mir doch nicht vorschreiben, was ich zu tun und zu lassen habe. Es gibt vielleicht doch mehr Menschen, die die Trotzphase nicht ordentlich abgeschlossen haben.