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Wolfram Weimers GenderverbotWeg mit dem Wokismus

Simone Schmollack
Kommentar von Simone Schmollack

Kulturstaatssekretär Wolfram Weimer will gendergerechte Sprache in seinem Haus verbieten. Damit macht er aus einem Nebenschauplatz einen Kulturkampf.

Gendern: Mit dem Verbot befeuert Kulturstaatssekretär Wolfram Weimer (CDU) den Kulturkampf Foto: imago

D as ist es wieder, das Verbot, geschlechtersensible Sprache im Amtsgebrauch zu verwenden. Nachdem CDU-Bildungsministerin Karin Prien und Länder wie Bayern und Sachsen damit vorgeprescht sind und andere Bundesländer ähnliche Vorschriften getroffen haben, folgt nun Kulturstaatsminister Wolfram Weimer.

Fortan müssen die – Achtung, jetzt wird gegendert – Mit­ar­bei­te­r:in­nen in Briefen, E-Mails und anderen Schriftstücken auf sogenannte Gendersternchen, Doppelpunkte oder auch das Binnen-I verzichten. Wenn man weiß, in welcher politischen Ecke sich Weimer verortet, überrascht das nicht. Gendern ist in der rechtskonservativen Blase so verpönt wie das Verwenden des generischen Maskulinums im linken Lager.

Mit dem Verbot befeuert Weimer den Kulturkampf, obwohl er meint, genau das Gegenteil zu tun. Wer Gendern verbietet, sendet ein klares Signal: Nonbinäre und trans Personen spielen sprachlich keine Rolle, werden de facto ausgegrenzt. Selbst Frauen und Männer, die sich klar ihrem Geschlecht zuordnen und gendern wollen, sind im Hause Weimer dazu verdammt, andere auszugrenzen. Damit trägt Weimer zur Spaltung der Gesellschaft bei – und das unabhängig davon, ob die Menschen gendern wollen oder nicht.

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Nebenbei bemerkt muss in Deutschland niemand gendern, denn es gibt kein Gesetz, das das vorschreibt. Statt die Menschen so sprechen zu lassen, wie sie wollen, wird ein gesellschaftspolitisches Feld bearbeitet, das im Grunde ein Nebenschauplatz ist. Die Wirtschaft des Landes hängt nicht davon ab, ob jemand Kol­le­g:in­nen sagt, aber sehr wohl auch davon, wie Unternehmen mit ihren Mit­ar­bei­te­r:in­nen umgehen. Ob sie also anerkennen, dass jemand jetzt Paula ist, obwohl sie als Paul geboren wurde.

Durch den rechten Kulturkampf gegen alles Linksliberale, zu dem in erster Linie Flüchtlings- und Klimapolitik, das Recht auf Abtreibung, eine progressive Geschlechter- und Quotenpolitik gehören, wird aus dem Nebenschauplatz gendergerechte Sprache allerdings ein Hauptschauplatz gemacht. Mit der Intention, die über Sprache hinausgeht: Weg mit dem Wokismus.

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Simone Schmollack
Ressortleiterin Meinung
Ressortleiterin Meinung. Zuvor Ressortleiterin taz.de / Regie, Gender-Redakteurin der taz und stellvertretende Ressortleiterin taz-Inland. Dazwischen Chefredakteurin der Wochenzeitung "Der Freitag". Amtierende Vize-DDR-Meisterin im Rennrodeln der Sportjournalist:innen. Autorin zahlreicher Bücher, zuletzt: "Und er wird es wieder tun" über Partnerschaftsgewalt.
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191 Kommentare

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  • "Gendern ist in der rechtskonservativen Blase so verpönt wie das Verwenden des generischen Maskulinums im linken Lager"

    Da haben wir es doch schon. Es geht um ein Goldenes Kalb auf BEIDEN Seiten. Solche vornehmlich ideologisch- symbolpolitischen Lieblingszankäpfel gehören nicht ins Verwaltungshandeln.

    Und Gendern ist eben nicht neutral sprachlich korrektes sondern gezielt politisch mutiertes Deutsch. Dass Verfechter der dahinterstehenden Politik (Gleichstellung durch sprachliche Hervorhebung zu fördern) diese Mutation für richtig halten, sei ihnen vergönnt. Es ist ja auch etwas dran, dass Sprache Gedanken formt. Nur ändert das eben nichts daran, dass Gendern effektiv politische Meinungsäußerung ist. Und de gehört in die Politik und möglichst nicht in die Verwaltung.

    • @Normalo:

      Ich möchte zu bedenken geben, entgegen zu dem zitierten Satz, daß es es eben nicht "die Linken" gibt, die sich geschlossen vor dem generischen Maskulinum fürchten, sondern daß in dieser Gruppe durchaus ein großer Anteil diese Genderduskussion eher für kontraproduktiv hält.

  • Es gibt ein paar gute Argumente für das Gendern aber für mich spricht doch deutlich mehr dagegen. Vor allem verkompliziert es die ohne schon vorhandenen sprachlogischen Probleme.

    Was mich aber an der Diskussion stört, ist die absichtlich verzerrte Darstellung der Gegenposition



    - Sprachregelungen sind im amtlichen Sprachgebrauch völlig normal und alles andere als ein Skandal. Auch die Nutzung "gendergerechter Sprache" geschieht dort nicht frei Schnauze sondern aufgrund von internen Richtlinien.



    - Das "Sprache lebt"-Argument ist albern weil das Gendern ja eben nicht "von unten" kommt sondern verkopfter Elitensprech ist.



    - Kulturkampf soll es immer nur dann sein, wenn der Gegner es macht

    Außerdem finde ich die Gender-Position viel zu kurz gesprungen:



    Wenn man es wirklich ernst meint und die deutsche Sprache konsequent(!!) inklusiv und gleichzeitig praktisch gestalten möchte, wäre es viel naheliegender, den Weg des Englischen zu gehen und Femininum und Neutrum abzuschaffen: der Mann, der Frau, der Kind. Gerne auch mit einem neuen Artikel ("de"). Denn bereits das Vorhandensein von sprachlichen Geschlechterkategorien ist das Problem.

    • @Chris McZott:

      Geile Idee. Da wird der öffentliche Aufschrei, ob der "Verhunzung der, ach so schönen deutschen Sprache" aber nicht leiser ausfallen.

  • taz: *Nebenbei bemerkt muss in Deutschland niemand gendern, denn es gibt kein Gesetz, das das vorschreibt. Statt die Menschen so sprechen zu lassen, wie sie wollen, wird ein gesellschaftspolitisches Feld bearbeitet, das im Grunde ein Nebenschauplatz ist.*

    So sehe ich das auch. Die Rechtskonservativen nehmen das Thema aber dankbar auf und können ihren Wählern das Gendern mal wieder als "linken Wokismus" verkaufen und damit gleichzeitig von der überwiegend maskulinen Welt der Rechtskonservativen ablenken.

    Wie auch immer, denn mir wäre es ohnehin lieber, wenn die 'femininen Bürger' endlich mal in allen Lebenslagen gleichberechtigt wären und die Linken da mehr Druck machen würden, denn nur mit einem kleinen Gendersternchen bekommt man das nicht hin.

  • Oje, Angst vor Veränderung. Der Untergang des Abendlandes. Ist Gendern ansteckend? Müssen wir Masken tragen oder einen Genderstern?



    Wenn eine Gesellschaft sich wegen Gendern so in die Haare bekommen kann geht es uns einfach zu gut.

  • "Statt die Menschen so sprechen zu lassen, wie sie wollen, wird ein gesellschaftspolitisches Feld bearbeitet, das im Grunde ein Nebenschauplatz ist."



    ...und deshalb zum "NebenKRIEGSschauplatz" gerne erkoren wird, auch weil man durch die hochgejazzten Emotionen vermeintlich in seiner Community/ Blase gut reüssieren kann.



    Ernsthafte Probleme sehen doch wahrlich wohl anders aus.

  • Die Rechte müsste kollektiv auf die Couch. Wie sich an derartigen Lappalien so hartnäckig und teilweise hasserfüllt abarbeiten kann, wirklich kaum zu verstehen. Man will sich gar nicht vorstellen, was bei diesen Leuten los, ist, wenn der Sohn schwul, die Tochter eigentlich ein Mann sein will und die beste Freundin der Ehefrau ihren Mann für eine Frau verlässt. Realitätsverweigerung, gepaart mit latent gewalttätiger Repression, nicht das erste Mal, dass die Herrschaften in der Union und rechts davon so reagieren. Der Nach-Merkel-Backlash ist doch heftiger als gedacht.

  • Also ich glaube inzwischen, es gibt wichtigere Themen als das Gendern. Man muss echt nicht jedes Stöckchen aufnehmen, das einer von konservativer Seite hingeworfen wird. Vielleicht lenkt das von wichtigeren Themen ab - so nach dem Motto: gib ihnen Kulturkampfthemen, dann sind sie abgelenkt.

    Aber rein inhaltlich: Sprache macht nicht mit * oder Binnenstrich oder gendergap alle Gruppen sichtbar. Da sind trotzdem jede Menge gesellschaftliche Gruppen außen vor. Statt krampfhaft immer mehr Zeichen zu erfinden, die Sprache angeblich noch inklusiver machen, wäre es - und wir sprechen hier von Behördentexten - doch gut so verständlich und neutral wie möglich zu sein. Das Gendern kommt nun mal eher aus dem akademischen Kontext, wo es teilweise in fast stalinistischer Sprachpolizeimanier allen aufgezwungen wurde. Ja, harte Wortwahl, aber auch ich kenne zahlreiche Beispiele, wie Arbeiten von Studis abgewertet wurden, weil die sich nicht genügend mit “gender gerechter Sprache” auseinandersetzten, sie angeblich nicht richtig, nicht umfassend genug anwendeten, oder das generische Maskulinum eben okay fanden. Das kann ja auch nicht sein.

  • Hat olle Weimer eigentlich gleichzeitig angeordnet, dass nur die männliche Form geschrieben werden darf? Falls nicht, wäre es doch lustig zu sehen, wenn fortan sämtlicher Schriftverkehr in seinem Hause die weibliche Seite betont. 😁

    • @Nansen:

      Die Kultur ist weiblich. Weimar ist mitgemeint.

    • @Nansen:

      Es gibt im keine spezifisch männliche Form im Deutschen:



      Nur ein Generikum (das gramm. "maskulin" ist) und ein durch Suffix gebildetes weibl. Spezifikum. [Im Singular]



      Im Plural verhält es sich ähnlich, mit dem Unterschied, das die deutsche Sprache im Plural gar keine gramm. General kennt, sondern nur ein einheitliches sog. "Genus Commune"

      Und das drückt der Ausdruck „generisch“ ja auch aus:



      „Generisch“ kommt von Genre und bedeutet. „überbegrifflich“/„gattungsbezeichnend“ (Verg. auch biologisch „Genus“= Gattung).

      Viele verstehen das leider falsch und denken „generisch“ würde "vom Genus[Nomini] her" bedeuten. Es geht aber darum, dass es genau im Gegenteil nicht so ist: „Die Katze“ ist z.B. ein generisches Femininum, das die Art insgesamt bezeichnet, die spezifischen Formen Kater und Katzenweibchen. Bei „der Hund“ ist es genauso: Die spez. Formen sind „ der Rüde“, „die Hündin“ und „der Welpe“.



      Und von Tierbez. rührt die ling. Formulierung „generisches Neutrum (Pferd; spez. Stute, Hengst, Fohlen)/Mask./Fem. auch urspr. her.

      • @Ruhrpott-ler:

        Nur zur Ergänzung:

        Katzenzüchter sprechen bei einer weiblichen Katze von der "Kätzin".

        Das ist spannend, weil für Katzenzüchter "Katze" keine Information über den Sexus enthält.

        Ist halt nur Genus.

        Sonst wäre ja auch der Begriff "Katzenzüchter" schon Quatsch, man müsste dann ja nur weibliche Tiere züchten.

      • @Ruhrpott-ler:

        Sie sind Lehrerin oder wären es gern, oder? 😉

    • @Nansen:

      "Falls nicht, wäre es doch lustig zu sehen, wenn fortan sämtlicher Schriftverkehr in seinem Hause die weibliche Seite betont."



      Stichwort generisches Maskulinum: eine solche Trotzhandlung entspricht eben nicht der offiziellen Schreibweise.

  • Die MitarbeiterInnen können im Privaten doch weiter gendern wie sie wollen. Es geht doch lediglich um den beruflichen Kontext. Wenn dabei ein Wildwuchs unterbunden wird, ist das doch eher positiv.

    Selbst in der taz wird fast ausschließlich das generische Maskulinum verwendet.

    Und gerade Behörden sollten sprachlich einfach bleiben.

    • @DiMa:

      Dann sollten wir in Zukunft halt nur noch die weibliche Form in der Sprache benutzen, da viele es in Ordnung finden, die Hälfte der Gesellschaft sprachlich "mitzumeinen", dürfte es doch auch kein Problem sein, wenn ab jetzt die männliche Hälfte der Gesellschaft "mitgemeint" wird.

    • @DiMa:

      Wo und wann sind Behörden "sprachlich einfach"? Die "Amtssprache" ist seit jeher exklusiv und ausschließend. Abgesehen davon, welches unserer Probleme löst das Verbot? Wird dadurch die Rente-, Gesundheit-, Wohnungs-, Energie-, Bildungproblematik gelöst? Kommt die Deutsche Wirtschaft dadurch aus der Krise? Wird die Schere zwischen Arm und Reich dadurch geschlossen? Kleiner Tipp, dieses Verbot löst kein einziges Problem.

  • "Nebenbei bemerkt muss in Deutschland niemand gendern, denn es gibt kein Gesetz, das das vorschreibt."

    Stimmt, und es kommt auch kein Gesetz, das es verbietet. Aber es gibt zahllose "Empfehlungen" bis hin zu direkter Verpflichtung bei Unternehmen, Behörden und anderen Einrichtungen. Menschen sind schon gefeuert worden, weil sie sich geweigert haben, zu gendern, Studienarbeiten abgewertet.

    So zu tun, als könne bislang jeder machen, was er will, und nun kämen die rechten Kulturkämpfer mit ihren Verboten, entspricht einfach nicht den Tatsachen. Dürfte auch mit zu der intensiven mehrheitlichen Ablehnung des Genderns geführt haben.

    • @LordNibbler:

      "Menschen sind schon gefeuert worden, weil sie sich geweigert haben, zu gendern, Studienarbeiten abgewertet."



      Haben Sie dafür irgendwelche Quellen?



      Erscheint mir nicht plausibel. Wie Sie schreiben gibt es kein Gesetz, darum kann man dafür auch nicht abgestraft werden.

  • Ich gendere nicht. Ich finde es furchtbar. Es zerstört jeglichen Lesefluss. Das ist aber nur meine Privatmeinung.



    Gendern genwrell zu verbieten halte ich für falsch. Allerdings: Behörden sollten meiner Meinung nach nicht gendern.



    Behörden sollten grundsätzlich in klarer, einfacher Sprache kommunizieren. Damit möglichst viele Menschen, egal welchen Bildungsstand sie innehalten oder welcher Muttersprache sie angehören, die Informationen bestmöglich aufnehmen können.



    Die Amtssprache sollte deshalb so einfach wie möglich gehalten werden. Da haben weder Dialekte, noch Jugendsprech, Denglisch oder eben Gendern was zu suchen.



    Sprache verändert sich, keine Frage. Behörden sind aber nicht das passende Spielfeld hierfür.



    In Medien und Literatur können gerne Grenzen verschoben und sprachlich experimentiert werden. Hier kann um Sprache gerungen werden und wenn sich ein Phänomen in der Breite der Bevölkerung etabliert, kann es auch in die Amtssprache integriert werden.



    Das ist der Weg: aus der Bevölkerung in die Amtsstuben, nicht aus den Amtsstuben in die Bevölkerung.

    • @Saskia Brehn:

      stimmt. Einfachere Amtssprache wäre inklusiv. Das Leben ist auch so schon komplex genug.

    • @Saskia Brehn:

      "Von der Bevölkerung in die Amtsstube"? Eine schöne (und wichtige) Utopie. Tatsächlich geht es ja vom Gesetzgeber in die Ausbildungsinstitute und Amtsstuben und von dort per Verwaltungsakten zur Bevölkerung, die sehr oft von der exkludierenden, elitären Behördensprache (wahlweise Juristendeutsch, Ärztelatein, ....) vor den Kopf gestoßen und überfordert wird. Oft mit dem Ergebnis, dass die Menschen den Bescheiden hilflos bis ohnmächtig gegenüber stehen, nicht in der Lage sind, sich dagegen zur Wehr zu setzen, wenn sie die Rechtmäßigkeit anzweifeln, oder der Staat dann wieder Sozialarbeiter*innen bezahlt, die ihnen dabei helfen. Absurd. Ja, eine einfache Amtssprache ist vielleicht noch wichtiger als gendergerechte Sprache (schliesst sich aber nicht unbedingt aus, gendergerechte Sprache muss nicht zwingend schwierig sein), als Utopie ist sie aber noch weiter von der Realität entfernt. Ich denke die Mächtigen benutzen ihre elitäre Sprache, um sich vom "Pöbel" abzugrenzen und ihre Macht ihm gegenüber zu erhalten. Diesen Machtmissbrauch zu beenden würde das Vertrauen in den Staat und damit auch die Demokratie stärken.

  • Der Verzicht auf Gendersternchen, Doppelpunkte oder das Binnen-I kommt ziemlich nah an das Parteiprogramm der Linkspartei oder der Grünen heran, die ebenfalls darauf verzichteten.

    Das das also ein konservativ vs. links Dings sein soll kann ich daher nicht erkennen. Gendersternchen, Doppelpunkte oder das Binnen-I sind auch im linken Mainstream noch nicht angekommen.

    • @Rudolf Fissner:

      Etwas freiwillig zu tun, oder auch nicht zu tun, ist etwas völlig anderes, wie etwas zu verbieten. Entsprechend ist das Ganze SELBSTVERSTÄNDLICH ein rechts gegen links Dings,

      • @Kaboom:

        Als etwas zu verbieten heisst es, wenn schon denn schon.

  • Der fehlende zweite Teil meines Kommentars: Das wichtigste, wie die Autorin auch schreibt: Es gibt keine Anordnung zu gendern. Es sollte natürlich auch kein Verbot geben. Jede*r sollte das machen wie er, sie, es mag. Und dann werden wir sehen, wo die Entwicklung hinläuft. Es gibt leider zu viele Dogmatiker auf beiden Seiten des Grabens. Da brauchen wir dringend mehr Brückenbauer, die nicht schwarz-weiss aus dem Bauch heraus denken, sondern differenziert mit Vernunft.

    • @John Lemon:

      Ja, das ist auch meine Position: jedeR macht es wie er/sie es möchte. Basta. Alternativ könnte man ja auch nur die feminine Ausdrucksweise nutzen und die maskuline "mitmeinen". Auf den Hurricane in den Medien und sonstwo wäre ich äußerst gespannt - und belustigt...

      • @Perkele:

        Dan müsste aber - nach der These, dass Kinder einem unspezifischen Plural automatisch rein männlich interpretieren - [habe ich z.B. persönlich, da ich zu einer Zeit geb. würde als auch Frauen schon arbeiteten, nicht so erlebt, Andere auch nicht] , Kinder, „Arbeiterinnen“, als neue. "rein männliche" Form interpretieren. Oder nicht?

    • @John Lemon:

      Bei den Gender-Verboten geht es um öffentliche Einrichtungen (Behörden, Schulen etc.).



      Ich finde die Vorstellung sehr merkwürdigig, dass jemand, der bei einer Bundesbehörde arbeitet, so schreiben könne, wie er es will.



      Es geht da um eine einheitliche, verständliche Amtssprache und nicht um kreatives Schreiben.



      Privat können Sie schreiben wie sie wollen.

      • @drafi:

        Die deutsche Amtssprache ist das umständlichste sperrigste Gerüst jemals! Vielleicht sollte man da mal reformieren, nicht am Gendern.

    • @John Lemon:

      Sehr Richtig.



      Diese ganzen Möchtegern Tyrannen sollen nicht für andere entscheiden.



      Regieren geht anders in einer Demokratie!



      Wenn diese Egozentriker einen kleinen Teil dieser im Prinzip kriminellen Energie (Leuten zwanglos etwas vorzuschreiben weil man es kann ist für mich grenzkriminell *Meinung*), dafür nutzten einer Ki beizubringen die Texte bei Bedarf zu "entgendern" wäre Allen mehr geholfen...



      Ehrlich das wäre super easy.



      Auch für solche ewig Gestrigen.

  • Menschen entwickeln sich weiter. Sprache entwickelt sich weiter. (Wir reden und schreiben ja auch nicht mehr wie im Mittelalter!) Nur Konservative und Rechte entwickeln sich zurück. Es ist ja nicht nur, dass sie Sprachpolizei spielen, sie gehen auch gegen alles vor, was auch nur den Hauch des bösen, bösen Wokismus trägt! Wenn es nach denen ginge, würden wir immer noch auf dem Baum sitzen und uns mit Früchten bewerfen.

    • @Minelle:

      Sie haben recht, Sprache entwickelt sich weiter. Es macht aber einen eklatanten Unterschied ob sich Sprache "von unten" aus und mit der Bevölkerung weiter entwickelt oder "von oben" als Kopfgeburt aufgepfropft wird. Das hat auch nichts mit "Konservativ" oder "Rechts sein" zu tun sondern ist einfach dem Umstand geschuldet, das Sprache mehr ist als ein Mittel zur Informationsübermittlung oder Konversation. Sprache, Schrift und der geschickte Umgang damit haben einen eigenen kulturellen Wert, der durch Gendersprache komplett zerstört und genau deswegen von einer überwältigenden Mehrheit der Bevölkerung abgelehnt wird.

    • @Minelle:

      Leider könne sisch sprache au zurückentwickele, und jeden sein eigene is nich gut, neenee.



      Guten Benemen is auch schon wech, Müll und Schmuzzig übeall, jezze au noch bein sprechen, wie dooof...



      Aba wem interesiert das noch, haupsache drogen und gräfiti... alles verbrecher:innen!

      So etwa?

  • Nicht falsch verstehen: Wenn sich "Linke" auf Sternchenfragen verzwergen und nur noch die gerade aktuelle Zeichenfolge möglichst fehlerfrei aussprechen wollen, schmunzle ich eher. Die Klassen-, Verteilungs-, Umweltfrage wird dort leider zu häufig vergessen, man flieht auf den Nebenschauplatz.



    Zugleich sind gleiche Rechte gar nicht so schwer, und sensible Sprache ist es auch nicht. Probieren Sie es gerne aus.

    Dass aber à la USA oder Ungarn Rechte von ihrer Konzeptlosigkeit und dem Sozialkahlschlag mit solchen Themen ablenken wollen, ist richtig traurig. Weimer ist der Falsche am falschen Fleck.

  • Sie schreiben viele sehr gute Artikel, die ich oft teile. Aber das Gendern ist für mich einfach schrecklich.



    Sagt ein überzeugter Grünwähler, der lediglich Cannabis-Gstank noch schlimmer findet - das haben die Grünen beides nicht gut gemacht.

    • @Jelli:

      gendern und cannbisgeruch.. können wir bitte unsere Probleme tauschen? ^^

    • @Jelli:

      Schon wieder die Egozentriker*in*-Tour? 🥱

      • @Das B:

        Toleranz gegenüber anderen Meinungen ist sowas von vorgestern, ne?

        • @EffeJoSiebenZwo:

          Toleranz bedeutet nicht, dass man etwas gut finden muss.



          Es bedeutet wörtl. „ertragen“.

          Jelli hat nicht gesagt, dass er/sie es Ihnen verbieten will. Nur das sie das „schrecklich“ findet.

          Ein Unterschied, den Viele, gerne auch Rechte, gerne demonstrativ ignorieren.

          • @Ruhrpott-ler:

            Sie haben schon gesehen, welchen / wessen Kommentar ich kommentiert habe? Ich habe nämlich den Eindruck, ihre Replik passt nicht so richtig zu meiner.

        • @EffeJoSiebenZwo:

          Toleranz gegenüber Egozentriker*n*innen* ist einfach... Nicht so schlau.



          Was hat er/sie/es denn als Argument gebracht? Das gendern als schrecklich empfunden wird?



          Also sollen jetzt alle aufgrund der persönlichen Befindlichkeiten des/der Kommentator*in gezwungen werden?



          Wie genau stellen sie sich das im Einklang mit Demokratie und Wissenschaft vor?



          Auf sowas reinzufallen ist auf jeden Fall von vorgestern.

        • @EffeJoSiebenZwo:

          Tolleranz lässt doch wohl Jelli eher vermissen.

          Leben und leben lassen.

          Ob Gendern oder bei der Wahl des Rauschmittels.

  • Die einzige Sprache, die wirklich alle berücksichtigt und teilnehmen lässt ist die regelkonforme Sprache.



    Bei der Befolgung aller Regeln und und dem Verstehen der Grundlagen kann sich keiner ausgeschlossen fühlen. Die künstliche Ausgrenzung und Ausweisung von gefühlt Benachteiligten führt erst zur Sichtbarmachung und damit Ausgrenzung.

    • @Dromedar:In:

      Bei der Befolgung aller Regeln können sich die ausgeschlossen fühlen, die nicht so gerne alle Regeln befolgen.

    • @Dromedar:In:

      Okay. Was glauben Sie was bei der männlichen Bevölkerung los wäre, wenn ab sofort alles nur noch weiblich gesprochen wird. Oh diese Aufregung ... Dabei wären sie automatisch mitgemeint. Oder doch nicht? Es hat Gründe, warum es zum größten Teil Männer sind, die solche Entscheidungen treffen. Fragile männliche Egos eben.

      • @Minelle:

        Warum definieren Sie nicht einfach "die Arbeiter" zur rein weib. Form um, ist schließlich, "die", und erfinden stattdessen eine - bisher fehlende- rein männliche Pluralform? ("Arbeiterer" z.B.)

        Wenn man nämlich Mal genau hinsieht ist das Plural-"Genus Commune" doch verdächtig "weiblich":



        Sing:er/sie/es



        Pl.: sie;

        Sing: welcher/welche/welches



        Pl.: welche



        Bei den anderen Pronomina diese, jene, gewisse, etc. ist es genauso...

      • @Minelle:

        Einen männerfeindlichen Feminismus braucht keine*r, aber es ist offensichtlich, dass das Patriarchat Ungerechtigkeiten und Ungleicheit zwischen den Geschlechtern verursacht und erhält. Und natürlich stützt eine männlich normierte Sprache das Patriarchat und damit letzlich auch den Machtmissbrauch von Männern. Da bin ich bei Ihnen.

        • @John Lemon:

          Das denke nicht, denn wäre es so gäbe es z.B. in der Türkei keine Ungleichheit zwischen den Geschlechtern.

      • @Minelle:

        Mhm. Ich denke, wenn es seit Jahrhunderten ein generisches Femininum gäbe, dann wäre das auch nur das Thema von einer kleinen Gruppe von "Männerrechtlern".

        Und solche Entscheidungen wurden nicht nur von Männern in der Regierung getragen sondern auch von Frauen wie z.B. Bildungsministerin Karin Prien.

        Aus der Entscheidung ein Männerding zu machen wo Frauen wieder nur das Opfer snd und solche Entscheidungen nicht eigenständig und wohl überlegt auch fällen können ist auch wieder bezeichnend.

        • @Rudolf Fissner:

          Schlechtes Beispiel eine Frau zu erwähnen, die in einer reaktionären Partei ist und dadurch aufzeigt, dass sie gegen die Gleichberechtigung von Frauen ist. Wäre Frau Prien gegen eine Diskriminierung von Frauen, wäre sie ja nicht in der xxU sondern in einer Partei, die sich für demokratische Werte und vollständige Gleichberechtigung einsetzt.

          • @Truhe:

            Die CDU hat viele Frauen, die sich für Gleichberechtigung von Frauen einsetzen.

            Von welcher Partei war nochmal die einzige Kanzlerin, die Deutschland jemals hatte?

        • @Rudolf Fissner:

          👍

    • @Dromedar:In:

      Da steht ja schon mal die Frage, was 'regelkonforme Sprache' ist? Wenn Mensch nicht gerade Schüler:in ist, gibt es keine Vorschriften, wie Mensch Sprache nutzt. Kein Mensch wird für die Nutzung von Sprache verhaftet, muss Ordnungsstrafen zahlen - wir können zum Glück reden und schreiben, wie es uns passt. (Ausnahmen sind momentan ein paar Orte an denen einige konservative Politiker glauben, sie können mit dem Aufhalten der Sprachentwicklung, Wähler:innen gewinnen.)



      Auch die Vorstellung, wir könnten in einer Welt leben, in der alle Menschen 'alle Sprach-Regeln' genau beherrschen und anwenden - ist eine sehr gruslige Vorstellung von einer Art Menschen, die wie Sprach- und Schreibroboter agieren.



      Sprache war schon immer Aushandlung, Widerspruch und Entwicklung und wird es immer bleiben.



      Wahrscheinlich wird es auch immer diejenigen geben, die den status quo krampfhaft beibehalten wollten - immer jedoch vor dem Hintergrund, dass es keinen Punkt in der Zeit gibt, in der die Welt und mit ihr die Sprache für die Ewigkeit eingefroren wird.



      Es lebe die Vielfalt. Das ist der Weg, wie sich Welt und Sprache entwickeln.

    • @Dromedar:In:

      Nehmen Sie doch nur mal das gegenderte "Wort" Ärzt:Innen.



      Was soll das sein, was ist ein Ärzt? Wie inkludiert man mit diesem "Wort", dass in der Form gar keinen Sinn ergibt, weil der männliche Plural gar nicht mehr enthalten ist, denn alle? Und Worte in dieser Art gibt es viele

    • @Dromedar:In:

      Allgemein: wer macht die Regeln?

      Konkret: bitte dann auch nicht klagen, wenn eine Sprachentwicklung jene Sonderzeichen einmal erlauben oder gar vorschreiben sollte.

      • @Janix:

        Wer macht die Regeln denn? Wenn Sie daraus hinaus wollen, dass Sprache sich natürlich entwickelt und somit auch die Regeln einem natürlichen Prozess unterliegen, muss ich Sie leider enttäuschen, wenn Sie dachten, dies wäre ein Argument für das Gendern, ist es nämlich nicht. Gendern hat mi natürlicher Sprachentwicklung nämlich nichts zu tun und wird in jeder seriösen Umfrage von der Mehrheit der Bevölkerung abgelehnt

        • @Christian Deinhart:

          Gendern scheint nicht unser größtes Problem zu sein, wenn man Behauptungen ohne jede inhaltlich Begründung aufstellen kann. Was ist aus dem Anspruch unserer Eltern geworden, die eigene Meinung auch inhaltlich begründen zu müssen? Meiner konservativen Haltung nach ist der Inhalt wichtiger als die Form. Wie kann einem Form-Verfechter der Sinn für den Inhalt abhanden kommen?

          Können Sie bitte inhaltlich erklären, warum das Gendern eine unnatürliche Sprachentwicklung ist? Bitte definieren Sie natürliche Sprachentwicklung und den Gegensatz unnatürliche Sprachentwicklung. Danke!

          Weil Frauen an Universitäten die Worte Wittgensteins "Die Grenzen meiner Sprache, sind die Grenzen meiner Welt" ernst genommen und in die Welt kommuniziert haben?

        • @Christian Deinhart:

          Zitat: "Wer macht die Regeln denn?"

          Derzeit noch in der Mehrheit Männer!

  • Warum ist eigentlich so schwer zu verstehen, dass Gendern für viele Menschen eine Zumutung darstellt, die nichts mit Queer- oder Frauenfeindlichkeit zu tun hat?



    .



    Dass der Grundgedanke, dass Menschen "mitgesprochen" werden, die vorher (generisches Maskulinum) zwar bestenfalls mitgemeint waren (oft genug aber eben nicht) zwar inklusiv ist, aber in der Anwendung sehr viele andere ausschließt?.



    .



    Ein Effekt, den wan auch bei Jugendsprachen beobachten kann: sie definieren oft auch hauptsächlich, wer eben nicht dazu gehört.



    .



    Hier eher wie eine höfische Sprache: aus der Höflichkeit gegenüber vulnerablen Gruppen geboren, schließt Gendern dann andere aus: jede*r, der*die nicht in Deutschland geboren ist, dessen*deren Muttersprache [Mutter*Vatersprache?] nicht Deutsch ist, wird sich schwer tun, wenn er*sie auch noch diese zusätzliche Hürde nehmen muss, sehr viel zuverlässiger als Fremde*r erkennbar bleibt.



    .



    Genauso dürfte es jem[w?]andem gehen, der*die keine privilegierte Bildung genossen hat: der Wunsch, dass er*sie Behördenschreiben verstehen kann, dort nicht per Sprache als ungebildete*r Idiot*in von vorneherein abgestempelt wird, kann doch eigentlich von jeder*m nachvollzogen werden!

    • @ke1ner:

      Warum ist es so schwer zu verstehen, dass Diskriminierung, für viele Menschen eine Zumutung ist?

    • @ke1ner:

      Nicht böse sein, aber die ganzen Sternchen für das Gendern haben es mir persönlich sehr schwer gemacht Ihren Text zu lesen.

      Während der erste Teil einfach zu lesen war wurde es später extrem schwierig.

      Und ja, auch ich Gender manchmal, aber nicht immer.

      Es gibt das für und das wieder für Gendern, ich stimme mit Ihnen da überein.

      Es mag jeder halten wie er möchte.

      Persönlich finde ich jedoch nur aus der Verständigung eines Textes heraus das zumindest Amtbriefe nicht Gegendert werden sollten.



      Es ist jetzt schon teilweise schwer diese verworren von Amtssprache durchziehen Briefe zu verstehen da muss man es mit dem Konsequenten Gendern nicht noch schlimmer machen.



      Aber wie gesagt das ist nur meine persönliche Meinung



      Jeder darf seine eigene Meinung dazu haben.

    • @ke1ner:

      Warum nutzen wir nicht mehr Althochdeutsch, wie ab 750 n. Chr. üblich?!

      • @kommentomat:

        Weil Althochdeutsch bekanntlich durch kaiserliches Dekret abgeschafft wurde. So verläuft sprachliche Entwicklung nun mal: von oben nach unten.

      • @kommentomat:

        Weil die Mehrheit der Bevölkerung sich im Laufe der Zeit eine andere Sprache angeeignet hat. Dabei wurden diese Veränderung von der genau dieser Mehrheit getragen, was beim Gendern eben nicht der Fall ist

      • @kommentomat:

        Weil sich Sprache entwickelt. Von allein. Nicht weil eine Gruppe das gern hätte.

  • Politik aus einem Guß. Damit liegt er ja vollständig auf einer Linie mit z.B. Julia Klöckner. In rechts-autoritären Parteien herrscht sowieso oft eine viel einheitlichere Meinung als bei den links-grün versifften Typen in anderen Parteien, die sich herausnehmen, selbst zu denken. Oder wenigstens überhaupt zu denken. Bei der cdU undenkbar!

    • @Jalella:

      „ .auf einer Linie mit z.B. Julia Klöckner. In rechts-autoritären Parteien herrscht sowieso oft eine viel einheitlichere Meinung"



      Diese Person*innen können auch viel leichter durch KI und Roboter*innen ersetzt werden.

      • @StarKruser:

        Nein eben nicht.



        KI ist nämlich lernfähig ;)

        • @Das B:

          Erstens ist der Begriff KI schon falsch. Die gibt es nämlich gar nicht. Maschinen sind und bleiben dumm. Zur Intelligenz gehört schon etwas mehr als nur neuronale Vernetzung.



          Zweitens ist KI manipulierbar wie Elon Musk mit seinem Grok bewiesen hat. Nix mit lernfähig.

          • @Minelle:

            Ich habe den Begriff nicht geschaffen.



            Ob Menschen intelligent sein können kann man mit den selben Argumenten anfechten.



            Menschen sind sogar noch viel mehr manipulierbar wegen Gefühlen und so ;)



            Ob man so einen Blitzlichtheini wie Musk jetzt wissenschaftliche Relevanz einräumt bleibt ihnen überlassen.



            Mich überzeugt der Typ nicht.



            Das was sie manipulierbar nennen ist übrigens sogenanntes lernen: durch äußere Einflüsse wird das Wissen und damit die Folgerungen manipuliert.



            Vielleicht macht es mehr Sinn sich mit der Sache zu beschäftigen als wie man sie nennt.

  • Anders als die Autorin das beschreibt, ist das Genderthema kein Nebenschauplatz, sondern zentrales Element der woken Bewegung. Mein großer, landeseigener Arbeitgeber hat dazu klare Regeln verfasst, die in der Innen- und Aussenkommunikation zum Gendern zwingen. Damit wird einer Mehrheit eine gegen die gültige Rechtschreibung stehendes Regelwerk aufgezwungen, welches darüber hinaus für die vielen Mitarbeiter, die nicht so gut Deutsch können, einfach ausgrenzend wirkt. Den Punkt vermisse ich immer in dieser Debatte.

    • @Flocke:

      Absoluter Quatsch... Wer Oster-Ei oder Jo-ana sagen kann, kann auch Freund-innen sagen.



      Das ist weder geschrieben noch gesprochen eine besondere Herausforderungen, sondern ein Glottisschlag.

    • @Flocke:

      // Arbeitgeber hat dazu klare Regeln verfasst, die in der Innen- und Aussenkommunikation zum Gendern zwingen



      .



      Niemand kann sie zwingen gegen die deutsche Rechtschreibung zu verstoßen. Das hätte vor Gericht keinen Bestsnd.

    • @Flocke:

      Oft gibt es sie, die eleganten Lösungen: Redeliste statt Rednerliste, alle statt jeder.

      • @Janix:

        Alle und jeder bedeuten nicht dasselbe.

      • @Janix:

        Eben. Nur so aus Interesse. Wie gendert man eigentlich "jeder"?

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          "jede/s/r" klein geschrieben ist attributiv und hängt vom zugehörigen Nomen innerhalb der Nominalphrase ab: Am ehesten also jede*r Autofahrer*in.

          Jeder, groß geschrieben, ist ein eigenständiges Nomen, was semantisch bereits geschlechtsneutral (vom Sexus her) ist.

          Anderenfalls müsste man „Alle“ auch als weiblich betrachten, da Wörter die auf kurzes -e enden, im Deutschen meistens feminin sind: Dann müsste man also so etwas wie "Allere" hinzu erfinden, für, „alle Männer“.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          jede:r

  • Wieso fallen immer mehr Menschen auf "Lautsprecher:innen" herein, die einfach lautstark irgendwas behaupten und damit durchkommen, obwohl sie fast immer das Gegenteil von dem Behaupteten tun?



    Leute, die gegen "Ideologie" und "Verbote" wettern, und sofort ideologisch motiviert verbieten, wenn sie an der Macht sind.



    Und nun haben wir als Ergebnis einen Staatsminister für Einfalt und Kulturlosigkeit. Für mich als Kulturschaffender eine Katastrophe und meiner Ansicht nach gegen das Grundgesetz, mit Verstoß gegen Art. 3 (Diskriminierungsverbot) und 5 (3) (Kunst- & Wissenschaftsfreiheit).

    • @Chnutz vom Hopfen:

      Es wird nichts verboten, es wird darauf bestanden, geltende sprachliche Regelungen anzuwenden, dass ist ein Unterschied. Dabei sollte bedacht werden, das Gendern von der Mehrheit der Bevölkerung abgelehnt wird

      • @Christian Deinhart:

        Wenn die "Mehrheit" so wichtig ist, dann arbeitet die xxU ja sicher schon mit Hochdruck am Verbotsantrag gegen die gesichert rechtsextreme AfD, denn eine deutliche Mehrheit in der Bevölkerung befürwortet das. Und wann wird nochmal Abtreibung legalisiert, schließlich will das auch eine große Mehrheit!

        Aber die xxU beschäftigt sich stattdessen ausschließlich damit, demokratische Entwicklungen zu verbieten und die Steigbügel der Nazis zu halten.

    • @Chnutz vom Hopfen:

      》Für mich als Kulturschaffender eine Katastrophe und meiner Ansicht nach gegen das Grundgesetz, mit Verstoß gegen Art. 3 (Diskriminierungsverbot) und 5 (3) (Kunst- & Wissenschaftsfreiheit)《



      .



      Für Sie als "Kulturschaffender" könnte folgender Gedanke ganz interessant sein: auf der Theaterbühne oder im Film dürften durchgegenderte Texte (auch grammatikalisch) schwer bis unmöglich durchzuhalten sein - mindestens jede Spontaneität würde verloren gehen.



      .



      So dass eigentlich jede Aufführung, die aus diesem Grund auf durchgängige gendergerechte Sprache verzichtet, zwangsläufig zur Denunziation geriete, sollte Gendern sich als sprachlicher Standard durchsetzen.



      .



      Sozusagen "aus dem Leben der niederen Stände..." (und zur Ergötzung möglicher woker Zuschauer*innen)



      .



      Unter diesem Aspekt würde Ihr Verweis insbesondere auf das Diskriminierungsverbot des GG wieder ganz anders interessant (umgekehrt auch: "XYZ von ABC - Eine Darbietung in Geschlechtergerechter Sprache " - DAS Publikum dürfte auch mindestens vorsortiert sein.).

      • @ke1ner:

        Gut begründet.



        Danke!

  • 1) "Mit dem Verbot befeuert Weimer den Kulturkampf, obwohl er meint, genau das Gegenteil zu tun.": Es wird lediglich verlangt, daß im amtlichen(!) Schriftverkehr die gültigen Rechtschreibregeln angewendet werden. Der Kulturkampf, wenn man das so martialisch benennen will, wird m.E. eher von der Minderheit der Genderbefürwortern geführt.

    2) "Wer Gendern verbietet, sendet ein klares Signal: Nonbinäre und trans Personen spielen sprachlich keine Rolle, werden de facto ausgegrenzt.": Das sehe ich anders. Wäre das ein wesentlicher Punkt der Ausgrenzung stünde es erbärmlich um die Sache.

    3) "Selbst Frauen und Männer, die sich klar ihrem Geschlecht zuordnen und gendern wollen, sind im Hause Weimer dazu verdammt, andere auszugrenzen. Damit trägt Weimer zur Spaltung der Gesellschaft bei – und das unabhängig davon, ob die Menschen gendern wollen oder nicht." Gegenthese: Durch Gendern im amtlichen Schriftverkehr werden Nicht-Muttersprachler ausgegrenzt/weggespaltalten: Flüchtlinge, Zuwanderer usw., die auf Kommunikation mit Ämtern angewiesen sind und denen die deutsche Sprache durch einmal so und einmal anders unnötig erschwert wird.

    4) Privat kann doch ohnehin jeder machen was er will.

    • @Josef 123:

      Briefe von Ämtern verstehen sogar viele deutsche Muttersprachler nicht - gendern hin oder her.

    • @Josef 123:

      Danke, sehr gut beschrieben!

    • @Josef 123:

      Manchmal sind solche Zeichen aber eben auch Zeichen dafür, wie die Leute tatsächlich denken. Es war auch vorher nicht "verboten" nach den Rechtsschreiberegeln zu schreibe. Es ist jetzt aber verboten, solche liberalen progressiven Zeichen zu setzen. Merken Sie den Unterschied?

      Aus Rechtschreibung wird Rechtsschreibung.

      • @Jalella:

        Privat können sie schreiben wie sie wollen. Aber eine Behörde muss sich an die deutsche Rechtschreibung halten.

      • @Jalella:

        Ich finde die Vorstellung sehr merkwürdigig, dass jemand, der bei einer Bundesbehörde arbeitet, so schreiben könne, wie er es will.



        Es geht da um eine einheitliche, verständliche Amtssprache und nicht um kreatives Schreiben.

        • @drafi:

          Verständliche Amtssprache? Gute Idee. Hat aber leider nichts mit der Realität zu tun. Horden von Sozialarbeiter*innen sind damit beschäftigt, des Deutschen prinzipiell mächtigen Personen zu erklären, was das Amt jetzt wieder von ihnen will. Dabei raucht den Berufsanfänger*innen unter ihnen selbst oft mächtig der Schädel.

        • @drafi:

          Richtig, denn wo will man sonst auch die Grenze ziehen? Wenn die Regeln der Rechtschreibung beim Gendern nicht mehr zählen, kann ja dann auch auf alle sonstigen Regeln der Rechtschreibung verzichtet werden.

          • @Christian Deinhart:

            Versteh jetzt nicht so ganz warum die restlichen Regeln der Rechtschreibung nicht mehr gelten sollen, nur weil man regelwidrig (Alarm!) Gendersterne u.ä. verwendet. Man kann übrigens auch gendergerechter schreiben und sprechen, ohne dass es holprig wird, also ohne Sonderzeichen. Und die Rechtschreibregeln könnte man auch anpassen. Ging auch bei der Rechtschreibreform, bei der auch die große Frage war und ist, ob die so sinnvoll und nötig war. Übrigens auch eine nicht-organische Entwicklung der Sprache, sondern staatlich angeordnet und wurde letztlich auch akzeptiert (auch wenn nur, weil es keine echte Wahl gab oder gibt).

  • Das Framing "Kulturkampf" wird dann bemüht, wenn die falsche Seite Sprachleitlinien festlegt.

    Es ist aber genauso Kulturkampf, wenn in Institutionen alle Mitarbeiter zum Gendern gezwungen werden. Und es ist Zwang, wenn die Leitung gendert und in der offiziellen Kommunikation Gendersternchen, Doppelpunkte usw. verwendet werden. Da kann kein Angestellter davon abweichen und so sprechen und schreiben, wie er will.

    Dafür, dass das Thema gendersensible Sprache nur ein Nebenschauplatz sein soll, scheint es für viele Menschen doch sehr wichtig zu sein.

    • @gyakusou:

      Entgegen der vorherrschenden Märchenmeinung gibt es aber keine solchen Institutionen, in denen Gendern vorgeschrieben ist. Wenn man zwanghaft anderen "Verbote" unterstellen will, muss man schon gedanklich den Rückwärtsgang einlegen, um die eigenen tatsächlich vorhandenen Verbote nicht zu sehen.

      "Dafür, dass das Thema gendersensible Sprache nur ein Nebenschauplatz sein soll, scheint es für viele Menschen doch sehr wichtig zu sein."



      Richtig. Und darum sind es auch immer die Rechten, die das Thema beackern. Wer bringt das Thema auf? Weimer, Klöckner, die AfD etc. Was lernen wir jetzt daraus?

      • @Jalella:

        "Entgegen der vorherrschenden Märchenmeinung gibt es aber keine solchen Institutionen, in denen Gendern vorgeschrieben ist."

        Ein erstaunlicher Satz.

        Was Sie behaupten, ist sachlich falsch.

        Ich arbeite in einer solchen Institution.

        Ich bin verpflichtet zu gendern.

        Kaum eine größere Firma, keine Behörde, in der es keine Regelung dazu gibt.

        Es wird oft auch gesagt, wie zu Gendern ist.

        Ob mit Wortbinnenzeichen oder ohne z. B.

        Meine Tochter besucht eine Hochschule, in der Gendern state of the art ist. Manche Dozent_ innen geben dafür Punktabzug, wenn es fehlt.

        Es ist einfach unwahr, dass es keine Institutionen mit Vorschriften zum Gendern gäbe.

        Und Sie behaupten, andere hätten eine Märchenmeinung?

  • Unnötig wie ein Kropf. Und trotzdem macht nicht Weimer aus dem Thema einen Kulturkampf, den gibt es schon längst. Und der wird durchaus von Befürworten und Gegnern mit ähnlicher Leidenschaft geführt.

  • Häufiger Irrtum: Meine spontane emotionale Reaktion halte ich für gerechtfertigt und dann suche ich (unbewusst) kognitiv nach den passenden Argumenten. Die erste emotionale Reaktion ist häufig aber nur ein Abwehrmechanismus gegen etwas Neues, Fremdes, eine Veränderung. Wenn man sich gedanklich näher damit beschäftigt, lässt sich (auch bei andauernder emotionaler Aversion) feststellen, dass die gendersensible Sprache der sozialen Gerechtigkeit, im Sinne der Inklusion und Gleichberechtigung von nonbinären Menschen und auch Frauen dient. Die Aversion gegen die Veränderung der Sprache kann ich nachvollziehen. Aber Sprache ist eben nicht statisch, sondern entwickelt sich zusammen mit der Gesellschaft. Deswegen ist es auch ein Kulturkampf, weil viele wohl Angst haben, dass sie demnächst von Horden von Drag Queens überrannt werden und gar nicht mehr wissen, ob sie Männlein oder Weiblein oder was sonst sind oder ob sie vielleicht mit ihrer starren Hetreonormativität bald selbst diskriminiert werden. Das ist doch alles Unfug. Das wichtigste, wie die Autorin auch schreibt: Es gibt keine Anordnung zu gendern.

    • @John Lemon:

      "Es gibt keine Anordnung zu gendern."

      Doch. Gibt es.

      Für Berliner Behörden:



      Paragraph 2 Abs. 2 GGO I Berlin

      In Bayern ist es ähnlich formuliert

      Für Hamburger Behörden:



      Paragraph 11 HambGleiG

      Hinzu kommen noch interne Regelungen und informelle Vorgaben.

      Lediglich Wortbinnenzeichen sind theoretisch unzulässig.

      Dafür aber beispielsweise Partizipialkonstruktionen.

      Dass jede_r ja schreiben könnte, wie sie/er will, ist nicht zutreffend.

      Ob man Gendern befürwortet oder nicht, ist eine persönliche Sache.

      Ob es Anordnungen gibt oder nicht, ist aber eine Frage der Fakten.

      • @rero:

        Danke für die Info. Habe die Autorin auch falsch zitiert. Sie meinte ja, dass es kein Gesetz gibt, dass den Bürger zum gendern verpflichtet. Die genannte Verordnung ist vergleichbar mit einer firmeninternen Vorgabe für Mitarbeitende. Gibt es auch, glaub ich. Solche Verpflichtungen zum Gendern sollten nicht sein, sind kontraproduktiv. Verbote aber auch.

        • @John Lemon:

          Oh sorry, da habe ich Sie falsch verstanden.

          In diesem Fall haben Sie natürlich völlig recht.

    • @John Lemon:

      Ja es gibt keine ofizielle Anordnung, es gibt aber öfters inofizielles. Dann wird man freundlich darauf hingewiesen und in diese Richtung genötigt.

    • @John Lemon:

      Ich sehe da wenig Aversion oder Emotionalität, wenn man der Meinung ist, dass offizielle Schreiben nach den offiziellen Rechtschreibregeln verfasst werden.

      • @Katharina Reichenhall:

        Ja, die Meinung kann ich verstehen, aber es geht ja gerade um den Wunsch nach Veränderung der bestehenden "offiziellen" Regelungen. Der Rat der deutschen Rechtschreibung begründet das "Nicht-Gendern" ja u.a. mit "Verständlichkeit und Lesbarkeit". Finde ich sehr nachvollziehbar, da gibt es tatsächlich ein Problem, wie man gendergerechte Sprache gut lesbar verwendet. Lösungsansätze gibt es z.B. in der Verwendung geschlechtsneutraler Begriffe (Studierende statt Student*innen). Eine weitere Begründung ist die "Einheitlichkeit und Normierung der Sprache". Und da muss man eben klar feststellen, dass diese Normierung patriarchal geprägt und ausgrenzend gegenüber dem Weiblichen und dem non-binären Geschlechterverständnis ist. Einen männerfeindlichen Feminismus braucht keine*r, aber ich finde es offensichtlich, dass das Patriarchat viele Ungerechtigkeiten verursacht. Und natürlich stützt eine patriarchale Sprache das Patriarchat. Also weg mit dieser Normierung. Brauchen wir überhaupt eine Normierung der Sprache?

        • @John Lemon:

          Natürlich benötigen wir eine Normierung der Sprache. Wie möchten Sie sich sonst verständigen, wenn jeder die Sprache so verwendet, wie es ihm gerade gefällt?

          • @Katharina Reichenhall:

            ? Wir verwenden doch die Sprache gerade hier und jetzt, so wie es uns gefällt bzw. entspricht und können uns verständigen. Dass wir nicht auf chinesisch kommunizieren ist ja klar. Deutsch ist dabei sozusagen die ausreichende Mindestnorm. Vielleicht haben wir auch nur unterschiedliche Auffassungen davon, was Normierung bedeutet. Die Frage war aber ein wenig provokativ gemeint. Eine gewisse Normierung brauchen wir sicherlich, aber die Frage ist: Wo sind die Grenzen der Normierung, damit uns genug Freiraum und Selbstbestimmung bleibt . Vielleicht sogar für Bürokraten?

          • @Katharina Reichenhall:

            Dann bin ich ja gespannt, wann Bayern, Sachsen, und viele weitere endlich die deutsche Sprache lernen und korrekt anwenden.

            • @Truhe:

              Ich habe noch nie ein Schreiben einer sächsischen oder bayrischen Behörde gesehen, wo sie falsch angewendet wurde.

              Aber Sie können bestimmt berichten.

        • @John Lemon:

          Wie viele Menschen verspüren denn in dieser Hinsicht den Wunsch nach Veränderung. Wenn man den vielen Umfragen dazu Glauben schenken darf, tut die Mehrheit das nicht

  • Der Verzicht auf Gendersternchen, Doppelpunkte oder auch das Binnen-I bedeutet nicht notwendigerweise auch den Verzicht auf gendergerechte Sprache. Dementsprechend ist ein Verbot solcher Schreibformen auch kein Verbot von gendergerechter Sprache.



    Man kann gendergerechte Sprache auch im Einklang mit den Empfehlungen des Rechtschreibrates umsetzen.

  • "Nebenbei bemerkt muss in Deutschland niemand gendern, denn es gibt kein Gesetz, das das vorschreibt." Das mit dem Gesetz stimmt, das mit dem "muss" nicht. Bayern und Sachsen (sowie andere BL) haben geregelt, dass das Gendern in staatl. Zuständigkeit nicht zulässig ist. Damit hat man darauf reagiert, dort einen nicht regelkonformen "Wildwuchs" in Orthographie und Grammatik einzudämmen sowie diesbezügliche Eigenmächtigkeiten staatlich Bediensteter zu verhindern. Damit meine ich z.B. akademische Arbeiten, die schlechter bewertet werden, weil nicht "gegendert". Ich selbst habe Fälle gesehen (in NRW), in denen 15-17jährigen Gymnasiasten nichtgegenderte Texte "angekreidet" wurden. Soviel zum "muss nicht".



    Im übrigen setzt Hr. Weimer in seinem Amt nur die national und internat. gültigen Regeln des Dt. der Orth. und Gramm. durch, die nicht von jedem/r SchreiberIn selbst festgelegt werden können, sondern nur durch den "Rat für deutsche Rechtschreibung" (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen e.V.). "Er wurde von D, A, CH, FL, Südtirol und der Deutschsprachigen Gemeinschaft in B offiziell mit dieser Aufgabe betraut." (Wiki)



    Auf korrektes Deutsch zu bestehen, ist noch kein Kulturkampf.

    • @Vigoleis:

      Ich bestünde - fern jeden Kulturkampfes auf barrierearme Schriftsprache zielend - gerne darauf, den Lesefluss einfacher deutscher Sätze nicht durch die willkürlich einsetzende, exzessive Verwendung von Abkürzungen zu unterbrechen.

      • @MeinerHeiner:

        Da bin ich ganz Ihrer werten Meinungen. Nur wenn es darum geht, möglichst viel Inhalt und Bedeutung in die uns geschenkten 1200 Zeichen zu integrieren, tue ich es auch gern mit Zeichen und Bildern, Händen und Füßen, Spiel, Spaß und Spannung...

        • @Vigoleis:

          Ich lese auch mehr als 1200 Zeichen, ja sogar einen den ersten ergänzenden Beitrag.

          • @MeinerHeiner:

            Die Eingabemöglichkeit für einzelne Beiträge endet tech. nach 1200 Zeichen. Wenn man mehr zu sagen hat, kann/muss man splitten. Aber es möchten viele beitragen, also versuche ich, mit der Vorgabe auszukommen.



            Wie Hr. Luther schon geraten hat: "Tritt frisch auf, tu's Maul auf, hör bald auf."



            In diesem Sinne...

  • Es ist einfach nur noch widerlich mit der Union. Ihr Kampf gegen die Regenbogenfahne und die geschlechtergerechte Sprache ist der gegen unser queeres Leben. Da wird von ihr auch kein Blatt vor den Mund genommen. Mit der Brechstange wird gegen uns vorgegangen. So wie Putin und Trump gegen Queerness vorgehen, ist es ihr Kampf gegen unsere demokratische Grundordnung. Die Unverfrorenheit der Union ist erschreckend. Das heißt für uns und die Gesamtgesellschaft, dass sie unverzüglich auf die Hinterbeine kommen muß und unsere Demokratie schützen. Kein Schritt gegen uns, voll zurück! Es geht um unsere Existenzen in einer demokratischen Welt.

    • @Pride:

      Ja. Es gibt massive Angriffe auf Queers. Allerdings gendern nicht mal alle Queers. Ein Teil sieht gendern als Munitionsherstellung für diejenigen, die uns unterdrücken wollen.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Wollen wir es mal so formulieren. Es gibt Menschen mit Emphatie, die in ihrer Sprache andere Menschen aufnehmen und damit respektieren, und es gibt Menschen, die andere nicht respektieren, nicht in ihrer Sprache erwähnen, sondern sie vernichtend nicht existent machen. Zu welchen Menschen zählen Sie sich wohl denn, wenn Sie schon nachdenken? Bemühen Sie doch nicht irgendwelche nur scheinbaren Kronzeug*innen! Der Gemeinheit der Menschenfeindlichkeit geben Sie wohl noch gern' eins an Hinterhältigkeit hinzu.

    • @Pride:

      Wenn der Kulturstaatssekretär Hr. Weimer in seinem Haus die Einhaltung der offiziellen Regeln des Sprachgebrauchs, festgelegt durch den "Rat für deutsche Rechtschreibung" (nicht der gleichnamige e.V.) einfordert, ist das jetzt weswegen genau ein Angriff auf die Demokratie? Die wovor genau "geschützt" werden muss?



      Ihnen ist in Ihrer persönlichen Theorie und Praxis die Verwendung jedweder Privatsprache gestattet. Sie können tun und lassen, was Sie wollen. Sprachregeln (!) orientieren sich jedoch am gewöhnlichen Gebrauch der Sprache, d.h. daran, was das Gros der die jeweilige Sprache benutzenden Menschen verstehen und praktizieren.



      Klar ist: Sprache verändert sich im Laufe der Zeit, aber in einem natürlichen, nicht vorgezeichneten Prozess. Die Regeln damit auch, aber zeitlich nachgeordnet und nicht von einer meinungsmächtigen Minderheit oktroyiert.

      • @Vigoleis:

        Ich habe zu Ihrem besseren Verständnis schon Putin und Trump herangezogen. Niemensch hätte wohl gedacht, dass die Konservativen in den USA die Demokratie preisgeben. Die Merz-Union geht den gleichen Weg. Mit den Verboten der Regenbogenfahne und denen geschlechtergerechter Sprache werden symbolisch queere Existenzen angegriffen und vernichtet. Real werden in Gefolge alltäglich und auf den CSDs queere Menschen von Rechtsextremen und ihnen Nahestehenden angegriffen. Aufgabe der Regierung wäre es, dem etwas entgegen zu setzen und nicht im Gleichkang mit Nazis, die die Regenbogenfahne zerreißen, diese auch noch zu verbieten. Und mit dem Verbot geschlechtergerechter Sprache wird nicht darüber entschieden, ob ein Vokal mit einem "h" gedehnt wird oder nicht, sondern symbolisch über Existenzen. Das setzt queere Menschen denn noch einmal mehr der bis lebensbedrohlichen Gefahr durch den Mob auf der Straße aus. Mit der über die symbolische Regenbogenfahne erreichten Sichtbarkeit queeren Lebens und der entwickelten geschlechtergerechten Sprache auch in Behörden wurde queeres Leben Teil demokratischen Zusammenhalts. Alles greift die Regierung unter gleichen Vorzeichen an wie bei Trump und Putin.

      • @Vigoleis:

        Von welcher meinungsmächtigen Minderheit sprechen Sie? Von den Konservativen, die eine Verschwörung konstruieren, um bildungsferne Wähler abzuholen?

        • @Chamäleon:

          Von der Minderheit der Deutschen, die das Gendern befürworten, die meisten Menschen in Deutschland lehnen das nämlich ab. Das Sie glauben, nur bildungsferne Wähler würden Gendern beanstanden, sagt übrigens viel

          • @Christian Deinhart:

            Ich würde Menschen, die auf die Lügen und Hetze der Rechten reinfallen und den Schwachsinn glauben, durchaus als Bildungsfern bezeichnen, denn sonst würden sie den Müll, den die Rechtsextremen absondern, ja nicht unreflektiert glauben und widerkäuen.

            Warum wohl hat die xxU das Bildungssystem in Deutschland verrotten lassen? Weil sie genau wissen, dass gebildete Menschen nicht auf ihre Lügen reinfallen würden, es bräuchte gute Argumente, um gebildete Menschen zu überzeugen, aber es gibt nun mal keine guten Argumente für die reaktionäre Politik der xxU.

          • @Christian Deinhart:

            Mein Punkt ist ein vollkommen anderer. Die Befürworter sehen das Thema nicht so eng, aber Konservative bauen das Thema für Ihre Wählerschaft groß auf. Und die Zielgruppe ist offensichtlich eine, die keine Prioritäten setzen kann und eine Belanglosigkeit mit einer Vehemenz unterstützt, dass man feststellen muss, ein solcher Geist muss von Bildung (Unterschied zwischen wichtig und unwichtig) weiter entfernt sein. In Anbetracht der gegenwärtigen Probleme ist das Gendern eine Petitesse, die zu viel Aufmerksamkeit bekommt und den öffentlichen Diskurs mit Belanglosigkeit überlagert.

        • @Chamäleon:

          Von Konstruktionen halte ich nicht viel, eher von der Realität, die man (mithilfe etwa von Konventionen) zur Kenntnis nehmen, beschreiben, interpretieren kann.



          Von Verschwörungen halte ich allerdings noch weniger, weil sie mit der Realität nichts zutun haben.



          "Meinungsmächtige Minderheiten" (was den Unterschied zwischen öffentlicher und veröffentlichter Meinung beschreibt) sind z.B. die, die hinter der Durchsetzung einer "gendergerechten" Sprache stehen, obwohl diese seit Jahren gleichbleibend von zwei Dritteln (plus) der Bevölkerung abgelehnt wird.



          Sollte sich das irgendwann ändern, ist dies zu akzeptieren. Sprachen entwickeln sich, aber sehr langsam. Regeln sollte man danach dem Gebrauch entsprechend aufstellen, aber nicht vorher oktroyieren.

          • @Vigoleis:

            Und an diese meinungsmächtige Minderheiten glaube ich nicht. Ihnen erscheint diese als real, weil Sie die Gegenposition vertreten und Sie dem Thema zu viel Bedeutung beimessen. Die Grünen haben schon vor einiger Zeit beschlossen, dieses Thema nicht weiter zu bedienen, weil es in der gegenwärtigen Lage politisch verantwortungslos sei. Die Konservativen bedienen das Thema weiterhin, weil ihre Wählerschaft durch dieses Thema getriggert wird. Und so wird konservative Politik unpolitisch und belanglos.

  • 1. Sind nicht alle Linksliberalen für's Gendern.



    2. Weil es offenbar weder Linkes noch Liberales stärkt.



    3. Nicht die Rechten haben diesen Sprachpopanz aufgebaut.



    4. Sie nutzen aber gern linke Fehler für ihre Zwecke.



    5. Vielleicht sollte die Autorin auch mal zu den Hauptschauplätzen wechseln.

    • @jan ü.:

      1. Nein



      2. Weil es jedem/r freisteht zu gendern oder nicht



      3. Die Linken schon gar nicht



      4. ...und übersehen geflissentlich die eigenen



      5. Hauptschauplatz ist meine Umgebung, mein Alltag.

      • @Perkele:

        Die Einführung der "Gendersprache" kam ganz offenbar von "links" und wurde mit großer moralischer Empörung und (wo es ging) mit administrativer Macht penetriert. Dabei mag das Ziel gutgemeint sein, die Argumentation war in weiten Teilen populistisch, unwissenschaftlich und oberflächlich. Kurzgesagt es war kontraproduktiv.



        Dass das Gendern nun von "rechts" abgeräumt wird, war vorauszusehen und ist einer der gerinsten Probleme, die von rechts kommen.

      • @Perkele:

        "5. Hauptschauplatz ist meine Umgebung, mein Alltag."

        Für diesen gelassenen Ausspruch echter Weisheit kriegen Sie meine Stimme für den nächsten Bundeskommentatorenpreis. Großartig!

      • @Perkele:

        "2. Weil es jedem/r freisteht zu gendern oder nicht"

        Haben Sie sich mal in einem universitären Umfeld bewegt?



        Ich kann Ihnen da aus eigener Erfahrung berichten, dass das eben nicht so ist. Da sollte man besser gendern, sonst kann es passieren, dass Ihnen Punktabzug droht.

        • @Katharina Reichenhall:

          Und an der Uni müssen Sie sogar noch 10.000 andere sprachliche Normen erfüllen, denn wenn Sie z.B. den Fachjargon nicht treffen, droht Ihnen Punktabzug.



          Die 10.000 Normen sind natürlich voll langweilig, weil nur das Gender-Thema so richtig knallt in der Kommentarspalte.

          • @mats:

            Dieser Vergleich ist abwegig.



            Natürlich müssen Sie das Fachjargon eines Studiengangs beherrschen, um dieses erfolgreich zu absolvieren.



            Im Übrigen ist es inzwischen sogar so, dass z. B. Rechtschreibfehler normalerweise keine Relevanz für die Note haben.



            Warum sollte dann ausgerechnet ein unterlassenes Gendern für Punktabzug sorgen?

          • @mats:

            Der Unterschied zwischen Fachsprache und Gendern ist Ihnen aber geläufig? Fachsprache folgt trotzdem noch den Regeln der deutschen Sprache, Gendern tut das nicht. Der Vergleich zieht also nicht

            • @Christian Deinhart:

              Sie täuschen sich. In vielen Fachgebieten (z.B. Sozial- oder Politikwissenschaften) gehören gegenderte Formen längst zum Kanon, und zwar sowohl in wissenschaftlichen Veröffentlichungen als auch in der universitären Lehre.



              Es gehört zu den Freiheitsrechten von Wissenschaft und Lehre, sprachliche Regeln an die Bedürfnisse eines Fachbereichs anzupassen.

  • "Kulturstaatssekretär Wolfram Weimer will gendergerechte Sprache in seinem Haus verbieten."

    An die Grammatik-Regeln halten heißt meineserachtens nicht "verbieten".



    Staatliche Einrichtungen (Behörden, Schulen etc.) sollten angehalten werden, die in unserem Land geltende Sprache zu verwenden und nicht etwas, was weder zur deutschen Rechtschreibung zählt, noch die Wenigsten wollen und verstehen.

    • @drafi:

      Dann gendere ich eben nicht mehr, mal sehen, was die mitgemeinte Kulturstaatssekretärin Wolfram Weimer davon hält.

    • @drafi:

      Daz ich je wânde ez wære, was daz allez iht?



      dar nâch hân ich geslâfen und enweiz es niht.



      nû bin ich erwachet und ist mir unbekant,



      daz mir hie vor was kündic als mîn ander hant.



      liute unde lant, danne ich von kinde bin gezogen,



      die sint mir worden frœmde, reht als ob ez sî gelogen.

      Alles klar?

      Wer das nicht verstanden hat, versteht vielleicht folgendes:



      Die Regeln der deutschen Sprache sind weder gottgesendet noch ewige Weisheit. Sie sind seit Bestehen der Sprache Änderungen unterworfen.



      Und das - wie es heute gesagt wird - macht auch Sinn. Oder, wie ich es noch formulieren würde: es ergibt Sinn.



      Verbote konnten das bisher zum Glück nicht verhindern und ich hoffe, dass sich auch bei diesem Thema irgendwann die Vernunft durchsetzt und nicht rechtspopulistische Ideologie.



      Der letzte Satz oben heißt übrigens " Land und Leute, bei denen ich von Kindheit an auferzogen worden bin,



      die sind mir fremd geworden, so als sei es erlogen."



      Ach Walter von der Vogelweide, geht mir eben auch so.

      • @Chnutz vom Hopfen:

        In welcher Behörde darf man auf plattdeutsch Schreiben verfassen...?

        • @drafi:

          Der obige Text wurde in mittelhochdeutsch verfasst, nicht in plattdeutsch.

          Aber um Ihre Frage zu beantworten:



          In Schleswig-Holstein und meines Wissens auch in Hamburg sind die Behörden verpflichtet, Anfragen und Anträge auf Plattdeutsch zu bearbeiten, und berechtigt, auch auf Plattdeutsch zu beantworten.

      • @Chnutz vom Hopfen:

        Na, da sitzen Sie in einem Boot mit den Gendergegnern.

        Ist für die ein wichtiger Punkt, der verbale Heimatverlust.

  • Und als sich Linksliberale für eine "progressive Geschlechter- und Quotenpolitik" eingesetzt haben war das kein Kulturkampf?

    • @Chris McZott:

      Ja was denn, haben die die Männer verboten? Hätte ich mitbekommen.

  • Kulturkampfstaatssekretäris braucht keina.

  • Der Wok gehört in die Küche. Das ist der Ort für Wokismus.

    Wach in der Welt der gesellschaftlichen Blasen:

    Woke - aufgewacht linksmoralinsauer



    Erweckt - "christlich"-"fundamental" bibelgegürtet



    Erwacht - rechte Wachtelmännchen am Rhein



    Sei wachsam - seit einiger Zeit eher bei Rechtspopulisten beliebtes Reinhard Mey Zitat

    Der Wachheit kann offenbar aus jeder Richtung etwas abgewonnen werden.

    Etwa Gewinn für den Dealer aus dem Amphetaminhandel. Da, wo mit solch schädlicher Drogenchemie regelmäßig der Wachheit nachgeholfen wird, herrscht quasi Wachismus - Wachsein um jeden Preis bis hin zu körperlichen Verfallsnebenwirkungen.

    Der Begriff woke kursiert vermehrt wieder in der taz.

    Ich würde ihn lieber abschaffen. Wir könnten ihn friedlich einschlafen lassen. Wie die Wachen - siehe kamelopedia.net/wiki/Schlafwache

  • Wundere mich schon immer über die konservative Janusköpfigkeit.



    "Die Verbotspartei 'Die Grünen' wollen uns die Currywurst und Tempo 250 verbieten! Ach übrigens, gendergerechte Sprache ist ab sofort verboten."



    Merken die das eigentlich gar nicht?

    • @Spiritus:

      Sie verkennen dabei jedoch die Tatsache, dass die sogenannte gendergerechte Sprache den geltenden Rechtschreibregeln widerspricht. Wie Sie persönlich schreiben, sofern Sie nicht irgendwo im Dienst sind, ist Ihre Sache, aber auf die korrekte Anwendung der hier gültigen Amtssprache zu bestehen, ist aus vielen Gründen sinnvoll, richtig und korrekt.

      • @Katharina Reichenhall:

        Na, dass die korrekte Anwendung der hier gültigen Amtssprache korrekt ist, steht außer Frage. Inwiefern sie aber sinnvoll und richtig ist und ob es da mehr Spielraum für Individualität geben dürfte, darüber kann man streiten, finde ich. Es wäre interessant, die vielen Gründe zu erfahren, die sie erwähnen.

      • @Katharina Reichenhall:

        Ich verkenne das nicht.



        Mein Kritikpunkt war nicht die Reglementierung an sich, sondern die vorherrschende Doppelmoral der Akteure.



        Weimer und seine Obsession, gendergerechte Schreibweisen zu verbieten ist hier nur der Aufhänger, aber beispielhaft.

        • @Spiritus:

          Obsession, starkes Wort für ein rechtlich und politisch vollkommen nachvollziehbares Bedürfnis, die gesellschaftliche Spaltung von links nicht weiter voranzutreiben... Menschen weisen mittlerweile vollkommen zurecht mehrheitlich darauf hin, dass niemand automatisch weniger inklusiv ist, wenn er nicht gendert oder automatisch inklusiver, weil sie gendert. Gendern hat selber Ausschlusseffekte und belässt nicht-inklusive Strukturen weitgehend unberührt. Kann man auch einfach lassen und sich um echte Inklusion bemühen...

  • Der Herr Weimer will nichts anderes, als die Sprache, über die wir alle uns identifizieren, schützen.



    Diese Sprache zu verfälschen bedeutet einen weiteren Impuls zur Spaltung unserer Gesellschaft.

    • @Mal Nombre:

      Wir identifizieren uns eben nicht alle über die gleiche Sprache. Und weil die unterschiedlichen Arten zu sprechen und zu schreiben unsere Identität berühren, reagieren wir so emotional.

    • @Mal Nombre:

      Es identifizieren sich eben nicht alle über den bisherigen Sprachgebrauch. Sprache entwickelt sich weiter, genauso wie sich Gesellschaften weiter entwickeln. Was vor allem zur Spaltung führt, ist die sprachliche Verrohung von rechts.

    • @Mal Nombre:

      Sprache ist nichts, was man im Museum an die Wand hängt oder in Schubladen verstauben lässt. Sprache ist lebendig und entwickelt sich weiter. Lesen Sie mal einen mittelhochdeutschen Text, oder, wenn Ihnen das zu weit weg erscheint, einen von Goethe. Beispiel gefällig?

      "Durchlauchdigste Fürstin!

      Alle Befehle von Ihro Durchlaucht sind vor mich das 11 Gebott. Freund Merck soll die zwey Briefe |: den mehr habe ich nicht empfangen :| überschickt bekommen wie wohl ich zweifle ob Er vor seine Wißbegier viel nahrung finden wird (...)

      Aus: Goethe, Briefe Bd. 1

      • @Klabauta:

        "Sprache ist lebendig und entwickelt sich weiter."



        Korrekt. Deshalb ist jeder Versuch, eine sich selbst entwickelnde Sprache in bestimmte Richtungen lenken zu wollen, falsch und abzulehnen.



        Ich hab Sie doch richtig verstanden?

        • @Encantado:

          Da haben aber die Gender-Befürworter*innen einen Punkt: "jeder Versuch, eine sich selbst entwickelnde Sprache in bestimmte Richtungen lenken zu wollen" findet schon immer erfolgreich statt.



          .



          In einem anderen Kommentar habe ich auf "höfisch" hingewiesen, "höflich" war auch ursprünglich weitgehend das, was eine Elite, der Adel, erzwang.



          .



          Inklusive der Verachtung für "den Pöbel"



          .



          "Herrliches Wetter heute" - "herrisch" ist nicht weit entfernt, und so wurde/wird Sprache auch immer "gelenkt"



          .



          "Mutter*Vatersprache" ist mir ja auch eingefallen: da verbirgt sich sogar ein sehr traditionelles Verständnis, wer die kleinen Kinder zu erziehen habe, von wem sie ihre Sprache lernen



          .



          Einerseits deskriptiv - war eben traditionell so - andererseits auch eine Festschreibung: 'hat so zu bleiben'



          .



          Ich bin ja mehr für Freiräume, Angebote. Die z.B. den "Pöbel" von gerade einbeziehen sollten (wie auch Luther eine Mischsprache, das Sächsische, seiner Bibelübersetzung zugrunde gelegt hat und so Hochdeutsch "gemacht" hat)



          .



          Z.B. "jemand, wo keine Tore schießt..." (z.B. Klinsmann) nicht dünkelhaft ablehnen: es ist gendergerecht (wie engl. "who"), "wan", "jewand" usw (wie engl. one) wären es auch...

        • @Encantado:

          Sprache entwickelt sich, indem viele junge Leute heute selbstverständlich gendern - und andere wiederum es nicht tun. Verschiedene Formen existieren im Übergang nebeneinander, das ist Normal.



          Und sonst? Seit es Nationalstaaten gibt, werden Sprachen gelenkt, propagiert, restringiert, normiert. Das passiert ständig, wie auch jetzt gerade, kontinuierlich in vielen Bereichen für das Deutsche, auch wenn es gar nicht ums Gendern geht.



          Sprache ist ein Dialekt mit einer Armee und einer Marine.

        • @Encantado:

          Die Sprache entwickelt sich gerade, zum Beispiel weg vom generischen Maskulinum, einfach deshalb, weil die Gesellschaft sich verändert hat und mit ihr die Rolle von Frauen und die Sichtbarkeit von nonbinären oder trans Personen. Herr Weimer hingegen möchte den Status Quo aufrecht erhalten, wie er es in seinem Konservativen Manifest dargelegt hat - korrekt?



          Ich für mein Teil neige dazu, mehr Toleranz zu wagen und käme nicht auf die Idee, jemandem die eine oder andere Schreibweise verbieten oder gebieten zu wollen (was zugegebenermaßen außerhalb meines privaten Umfeldes auch nicht in meiner Macht liegt), oder jemanden zu verbessern, der anders spricht oder schreibt als ich.



          Vielleicht wird sich irgendwann etwas Besseres finden als das Gendersternchen oder das Binnen-I, und manches hat sich schon jetzt durchgesetzt, zum Beispiel Studierende anstelle von Studenten oder Student*innen.



          Einfach mal locker bleiben wäre schön.

          • @Klabauta:

            "Die Sprache entwickelt sich gerade, zum Beispiel weg vom generischen Maskulinum"



            Innerhalb relativ eng gefasster Bevölkerungsgruppen, ja. Die Mehrheit lehnt diese Änderung allerdings offenbar ab. Es ist offen, ob und wie sich die postulierte Änderung in allgemeinen Sprachgebrauch durchsetzt. Meiner Ansicht nach sollte eine Behörde sich an dieser Entwicklung nicht als Protagonist beteiligen.



            "Herr Weimer hingegen möchte den Status Quo aufrecht erhalten, wie er es in seinem Konservativen Manifest dargelegt hat - korrekt? "



            Korrekt. Wie es seine Aufgabe ist. Ich möchte es mir doch verbitten, wenn ein Staatsbediensteter Kulturkämpfe nach Gusto durchzieht.



            "Ich für mein Teil neige dazu, mehr Toleranz zu wagen und käme nicht auf die Idee, jemandem die eine oder andere Schreibweise verbieten oder gebieten zu wollen"



            Nun... doch. Wenn Sie Herrn Weimer untersagen wollen, in den ihm unterstellten Behörden die normalen Sprachregeln anzuwenden, tun Sie genau das.

        • @Encantado:

          Offensichtlich haben Sie das wesentliche nicht verstanden: Deshalb ist jeder Versuch, eine sich selbst entwickelnde Sprache in bestimmte Richtungen lenken zu wollen, praktisch nicht umsetzbar!



          Wozu etwas als falsch betrachten und ablehnen, wenn es praktisch nicht umsetzbar ist, wenn es an der Realität scheitert?



          Vielleicht sollte wir ein Gesetz erlassen, dass Männern verbietet schwanger zu werden? Haben Sie es jetzt verstanden?

          • @Chamäleon:

            "Offensichtlich haben Sie das wesentliche nicht verstanden: Deshalb ist jeder Versuch, eine sich selbst entwickelnde Sprache in bestimmte Richtungen lenken zu wollen, praktisch nicht umsetzbar!"



            Sie meinen, jeglicher Versuch Gendern in die deutsche Sprache einführen zu wollen, ist von Vornherein zum Scheitern verurteilt?



            Dann haben Sie's ja doch verstanden.



            "Vielleicht sollte wir ein Gesetz erlassen, dass Männern verbietet schwanger zu werden? Haben Sie es jetzt verstanden?"



            Ich bin mir ziemlich sicher, dass Sie hier in der Transdebatte einiges an Wellengang lostreten würden.

    • @Mal Nombre:

      Geht's auch ne Nummer kleiner? Seit 15 Jahren infiltrieren, verkehren und verrohen die Neurechten Sprache und Diskurs. Aber ausgerechnet Gendern spaltet die Gesellschaft?



      Stöckchen von rechtsaußen hingehalten - brav gesprungen.

  • Kulturstaatssekretär Wolfram Weimer will gendergerechte Sprache in seinem Haus verbieten.



    ----



    Kann man(n)/FRAU so sehen, aber mir fällt spontan noch ein Aspekt mehr dazu ein, MÄNNLICH UR-angst! :-)

    Die hat Schiller im "Lied von der Glocke" ja schon klar umschrieben:



    ".... Da werden Weiber zu Hyänen



    Und treiben mit Entsetzen Scherz.....",



    weiteres zu zitieren verbietet mit die Sorge um meine so empfindlichen Mitmänner! :-)



    Mein Fazit: Ist alte Taktik der "Rechten" Nebenschauplätze & Symbole !hoch zu jatzen" um "das Volk" von der Wirklichkeit abzulenken.

    Siehe Nr.47, Orban. Erdogan, uvam.

    Mein Fazit: Lassen wir WW ein bisschen "Trumpfen", nehmen Ihn einfach nicht ernst & lachen ihn aus.

    • @Sikasuu:

      „aber mir fällt spontan noch ein Aspekt mehr dazu ein, MÄNNLICH UR-angst! :-)“

      Danke, das war eben auch mein erster Gedanke 😁

      „weiteres zu zitieren verbietet mit die Sorge um meine so empfindlichen Mitmänner! :-)“

      Ist wohl besser so, auf dem Empfindlichkeitsbarometer haben wir Grippesaison 😉

      „Mein Fazit: Ist alte Taktik der "Rechten" Nebenschauplätze & Symbole !hoch zu jatzen" um "das Volk" von der Wirklichkeit abzulenken. Siehe Nr.47, Orban. Erdogan, uvam.„

      Yepp, haben wir keine anderen Sorgen…?

  • ,,Statt die Menschen so sprechen zu lassen, wie sie wollen, wird ein gesellschaftspolitisches Feld bearbeitet, das im Grunde ein Nebenschauplatz ist."



    Ich finde die Vorstellung witzig, dass jemand, der bei einer Bundesbehörde arbeitet, so schreiben könne, wie er es will. Es geht da um eine Amtssprache und nicht um kreatives Schreiben. Dass die sich an den Empfehlungen des Rechtschreibrats orientiert, allgemeinverständlich ist und sich nicht eines Soziolekts bedient, der von einer deutlichen Mehrheit der Bevölkerung abgelehnt wird, sollte eigentlich selbstverständlich sein.



    Wenn es ein "Nebenschauplatz" ist und "nicht so wichtig" wie dann immer plötzlich behauptet wird, wenn jemand mal eine Gegenposition dazu einnimmt, dann kann man es ja auch einfach bleiben lassen! Wenn man es nicht kann, scheint es ja enorm wichtig zu sein - und dann muss man auch damit leben, dass es Gegenpositionen dazu gibt. Vielleicht muss man auch einfach mal einsehen, dass man diesen Kulturkampf schlicht verloren hat?

    • @Milky:

      Dass die Amtssprache allgemeinverständlich ist, halte ich aber für ein Gerücht. Es handelt sich meiner Ansicht nach vielmehr um eine abgehobene, lebensweltfremde, elitäre und ausgrenzende Sprache. Ein Gutteil der Beschäftigung von Sozialarbeiter*innen besteht darin, Menschen, die nicht so viel Bildung zugeführt bekommen haben, zu erklären, was das Amt jetzt wieder von Ihnen will.

    • @Milky:

      Wenn das stimmt, warum wollen Sie in diesem "Kulturkampf" (den es nicht gibt) unbedingt gewinnen? Warum lassen Sie es nicht bleiben? Wem war es denn so wichtig? Wer hat ein Verbot eingeführt? Die Grünen - denen es immer unterstellt wurde - oder die CDU? Von welcher Mehrheit der Bevölkerung sprechen Sie (Quelle, Nachweis)? Sprechen Sie für alle Frauen? Und warum ziehen Sie ein Verbot der Freiheit vor?

      "Wenn es nicht notwendig ist, ein Gesetz zu machen, dann ist es notwendig, kein Gesetz zu machen."



      Charles de Secondat, Baron de Montesquieu



      franz. Staatstheoretiker und Schriftsteller

    • @Milky:

      Da muss ich leider zustimmen, es handelt sich um eine Behörde und hier sollten einheitliche Regeln gelten (ob nun mit oder ohne gendern sollte man der Behörde überlassen).

      Frage: ist es nicht genauso ein Kulturkampf immer wieder Personen oder Instititionen anzuprangern die eben nicht gendern wollen?

      "Mit­ar­bei­te­r:in­nen "....ich fände ja Mitarbeitenden besser, ist ohne Augenkrebs ;)

    • @Milky:

      Ich finde die Vorstellung witzig, dass jemand, der bei einer Bundesbehörde arbeitet, so schreiben könne, wie er es will. Es geht da um eine Amtssprache und nicht um kreatives Schreiben. Dass die sich an den Empfehlungen des Rechtschreibrats orientiert, allgemeinverständlich ist .....



      ----



      Milky, wann hast DU je einen Behördenbrief bekommen, der frei von Fählern war & allgemeinverständlich,... usw. war?



      Amts- bzw. Behördendeutsch hat mit Umgangssprache mMn. nicht mehr viel gemein! :-(

      Obj. : Mir hat eine "Behörde" mal bestätigt, dass ich gestorben bin & meine Lady nach dem ich 40 Jahre im Landesdienst war. die Witwenrente bekäme!



      Da wurde nicht nur die Adresse, sondern auch der "Anspruch & alle anderen Daten" vertauscht!



      War den o.a. nach einem Anruf etwas peinlich, doch wir haben dann gemeinsam geschmunzelt!

      Ps. Mildernde Umstände: Der Bescheid wurde am "Aschermittwoch" in Düsseldorf erstellt! :-)

      • @Sikasuu:

        Ich setze regelmäßig Behördenschreiben auf und diese sind für gewöhnlich fehlerfrei. Zumindest ist das mein Anspruch und Gegenteiliges wurde mir bislang nicht zugetragen.

        Ist ja eine ganz lustige Geschichte, die Sie da erzählen, klingt für aber nach einer Anekdote, die kaum als Argument gegen die Verwendung geltender Rechtschreibregeln taugt.

    • @Milky:

      Ich stimme da zu. Rund achtzig Prozent der Bevölkerung lehnt diese Art zu kommunizieren ab. Ich selbst kenne niemanden, der so spricht. Es muss nicht alles, was angeblich ein Fortschritt ist, auch wirklich bei den Menschen Anklang finden. Sogar die Mehrheit der Grünenanhänger sind laut einigen Umfragen dagegen. Die Amtssprache wurde nach vielem Ringen in 19. Jahrhundert festgelegt, vorher schrieb jeder, wie er wollte. Wir sollten uns an die Regeln halten, die vom Rat der Deutschen Rechtschreibung vorgegeben sind. Die gelten nämlich auch in Österreich, Belgien, der Schweiz und Luxmburg.

      • @Metulski:

        "Wir sollten uns an die Regeln halten, die vom Rat der Deutschen Rechtschreibung vorgegeben sind. "



        An Regeln halten ist ja in Ordnung. Man muss eben schauen, wie (und ob) sich der Zeitgeist wandelt. Und wenn es sein sollte, dass die Gesellschaft zukünftig lieber gendergerecht schreiben möchte, dann wird man Regeln ändern müssen. Sprachen verändern sich permanent. Heute werden selbstverständlich auch die "Damen" in die "sehr verehrten" einbezogen, das war vor nicht so langer Zeit noch anders. Aber vielleicht kommt es ja auch nicht so und die Nonbinären werden nicht "sehr verehrt".

        • @Suspicion:

          Ganz ehrlich? „Damen“ ist wieder sowas, das triggert mich persönlich enorm und ich kenne viele Frauen, Kolleginnen, Chefinnen und Mitarbeiterinnen die sich auch äußert ungern von vornehmlich männlichen Kollegen oder Vorgesetzten als (am besten noch „unsere…) Damen“ bezeichnen lassen. Geht gar nicht und die formale Anrede „Sehr geehrte Damen und Herren“ ist mWn auch schon oldschool. Das ist bestimmt noch Beamtendeutsch und Amtssprache aber in Zeiten des Email Verkehrs keine adäquate Anrede mehr.

  • Die Rechten in den USA haben bewiesen, dass das Thema geeignet ist, die Zielgruppe zu triggern. Entsprechend schwappt das selbstverständlich auch in entsprechende Kreise hier in D.



    U.a. in Bayern (natürlich!) gibts entsprechende Verbote schon.

    • @Kaboom:

      " Natürlich!"?

      Bayern hat die gleiche Regelung wie Berlin unter RGR.

  • Bezeichnend für den politischen Trend, für sein Amt ein Armutszeugnis und so fragt man sich nur, warum geht’s denn dann nicht wieder zurück in die Höhle? Wenn man sich mit der Zukunft so gar nicht anfreunden will und ein friedliches, akzeptierendes und respektierendes Leben der nachfolgenden Generationen so egal ist. Woher kommt diese Angst der privilegierten Hälfte der Bevölkerung, die der anderen Hälfte in einem fortlaufendem Sermon Daseinsberechtigungen, Gleichstellung abschreiben und Lebensvorschriften machen möchte, die sie selber zu keinem Zeitpunkt akzeptieren würden.

    „Die Freiheit des einen hört da auf wo die des anderen beginnt“ wir können einiges lernen von E. Kant…wenn wir wollen…

    • @Lou Andreas-Salomé:

      Bezeichnend für den gesellschaftlichen Trend ist hingegen, dass über Sternchen und Pünktchen mehr diskutiert wird, als über defacto-Gleichstellung. Diese Rechtschreibdiskussion nützt der Gleichstellung soviel, wie die "letzte Generation" dem Klimaschutz Zuspruch bringt.







      Wo fehlen Ihnen in der realen Welt abseits der Rechtsschreibung "Daseinsberechtigung und Gleichstellung"? Wäre es nicht viel sinnvoller, dort anzusetzen (meine Unterstützung hätten Sie), statt anderen "Lebensvorschriften" zu machen, indem Sie die Sprache ideologisch überhöhen.







      Wichtig ist, dass man in der U-Bahn aufsteht und einschreitet, wenn jemand aufgrund Geschlechtsidentität bedroht wird. Jobs gleichberechtigt vergeben und bezahlt werden. Tatsächliche Diskriminierung bekämpft wird.







      "...Nebenbei bemerkt muss in Deutschland niemand gendern, denn es gibt kein Gesetz, das das vorschreibt..."



      Meine Kollegin musste gerade Ihre Doktorarbeit komplett überarbeiten, weil sie nicht korrekt gegendert hat; soviel dazu. Gesellschaftlicher Druck steht eben oft über dem Gesetz.







      Auch wenn ich das Binnen-I bekloppt finde, kann ich für ein friedliches Leben und für die nächste Generation eintreten.

      • @Sisone:

        In Einigem stimme ich zu, ich anderem nicht…nur so viel: es gibt hinreichend Studien und Belege dafür, dass eine gendersensible Sprache durch Inklusion die Möglichkeiten sowie das zukünftige berufliche Betätigungsfeld von zB. Mädchen enorm erweitert. Ferner geht es um Respekt und Anerkennung der Personen die nicht durch das generische Maskulinum angesprochen werden. Natürlich kann Sprache nicht allein grundlegende diskriminierende Strukturen verändern, sie kann aber ein Instrument dafür sein, ein Bewusstsein für diese Ungleichheiten zu schaffen. Es geht um’s sichtbarmachen der Personen die eben häufig nicht von der Gesellschaft berücksichtigt werden. Vorschriften macht im Übrigen, wie der Artikel illustriert, aktuell nur WW.

    • @Lou Andreas-Salomé:

      Angst der privilegierten Hälfte?

      Es ist doch gerade die privilegierte Hälfte, die akademisch gebildete obere Mittelschicht, die Gendern mit Wortbinnenzeichen als Norm setzen will.

      Vor allem die Unterschicht verweigert sich.

    • @Lou Andreas-Salomé:

      Wer soll denn "E. Kant" sein? Das Zitat stammt von Immanuel Kant. Von diesem kann man aber tatsächlich einiges lernen, gerade auch was den Gebrauch von Sprache betrifft.

    • @Lou Andreas-Salomé:

      Die Methode "Schreibe wie du willst" hat man ja mal versucht, in der Grundschule einzuführen. Das Ergebnis war nicht sonderlich gut.



      Es gibt gute Gründe, dass nicht jeder so schreiben dürfen soll, wie er möchte, insbesondere wenn es um offizielle und amtliche Schreiben geht. Wie Sie im Forum oder privat schreiben, ist ja immer noch Ihre Sache.



      Insofern gehen Ihre Punkte an der Realität vorbei, es gibt in diesem Punkt keine Privilegien, die Herr Weimer oder Herr Söder für die Männerwelt verteidigen will.

      • @Katharina Reichenhall:

        „Die Methode "Schreibe wie du willst" … in der Grundschule einzuführen. Das Ergebnis war nicht sonderlich gut.“ Ja das kann ich mir vorstellen und bedaure es sehr, denn schon dort beginnt Stigmatisierung für Menschen, die einfach noch zwischen den Geschlechtern hängen, in der Entwicklungsphase vom familiären Umfeld unterstützt werden und dort die erste Ausgrenzung erfahren. Auch die binäre Geschlechterordnung in amtlichen Schreiben macht Sinn, wenn Personen direkt angeschrieben werden (falls Sie das meinen) oder ggfs. bei der Dokumentation von mehreren Personen (Gruppen) neutrale Formulierungen verwendet werden. Was die privilegierte Hälfte betrifft (von Ihnen korrekt erkannt) glaube ich schon, dass jede Neuerung von dieser Art, vermeintlich Männlichkeit in Frage stellt und einem Großteil von, in traditionellen Werten sehr verhafteten Männern, Angst einflößt. Veränderung könnte ja mit Abstrichen am eigenen Lebensstandard einhergehen. Aber vermutlich ist mein Argument an der Stelle nicht so richtig platziert, da die Ablehnung des Genderns allgemein von einer großen Bevölkerungsgruppe ausgeht also auch Frauen inkludiert… die vermutlich auch seeehr den althergebrachten Werten frönen.

    • @Lou Andreas-Salomé:

      Wie kommen Sie denn auf diese 50:50 Teilung der Bevölkerung in Privilegierte und Nichtprivilegierte? Und was hat diese Teilung mit Gendern zu tun?

      • @Piratenjäger:

        Ich verstehe das als 50% Frauen (zu 50% Männern).

        • @Ciro:

          ???



          Weshalb?

          Gendern oder nicht gendern ist doch keine Frage von Männern und Frauen.

          Die Unterschiede in der Akzeptanz sind nicht riesig.

          Schon gar nicht, wenn es um Wortbinnenzeichen geht.

          • @rero:

            Unabhängig davon, dass die Akzeptanz allgemein niedrig ist, so ist sie doch bei den Männern noch um einiges niedriger als bei Frauen.

            „Frauen, Personen mit höherer Schulbildung und die jüngere Generation zeigen sich weiter grundsätzlich offener gegenüber einer gendergerechten Sprache, …“

            www.infratest-dima...rgerechte-sprache/